Kinderchor special
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KINDERCHOR<br />
<strong>special</strong><br />
Die Aktivitäten 2009 - 2017
Inhalt<br />
<strong>Kinderchor</strong>stimmen........................................................................ 4<br />
Interview mit einer Mutter von Chorkindern..................................5<br />
Zusammen mit den Großen............................................................ 8<br />
2009-2011:<br />
Der <strong>Kinderchor</strong> als UNICEF-Botschafter......................................... 9<br />
Besuch des Musicals „Starlights on Ice“....................................... 10<br />
Orgelführung für die Grundschule.................................................11<br />
Der <strong>Kinderchor</strong> in Südtirol (2010).................................................. 12<br />
2011/12:<br />
Der <strong>Kinderchor</strong> in Südtirol (2011)................................................... 14<br />
Die chor.com in Dortmund............................................................. 15<br />
Bei den Schlossfestspielen in Karlsruhe....................................... 16<br />
2012/13:<br />
Der <strong>Kinderchor</strong> in Köln (2013)........................................................ 18<br />
2013-2015:<br />
Ensdorfer Chorwochenende.......................................................... 19<br />
Der <strong>Kinderchor</strong> in Köln (2014)........................................................20<br />
Spendenübergabe an UNICEF.......................................................22<br />
2015/16:<br />
Bei den Stimmwercktagen auf dem Adlersberg...........................23<br />
Chorbegegnung mit St. Veit, Wunsiedel...................................... 26<br />
Beim Weihnachtstheater der Grundschule Deuerling................ 28<br />
World-Choral-Day 2015..................................................................29<br />
2016/17:<br />
Im Jubiläumsjahr.......................................................................... 30<br />
Foto Umschlag: Unuversitätsklinikum Leipzig, Sektion Phoniatrie
Vorwort<br />
Seit Jahren dürfen wir uns über einen großen Zulauf im <strong>Kinderchor</strong> freuen, im vergangenen<br />
Schuljahr 2016/17 waren – in leicht wechselnder Bessetzung – rund 50<br />
Kinder mit dabei.<br />
Diese Broschüre soll einen kleinen Einblick geben, was bei und im <strong>Kinderchor</strong> so<br />
alles läuft; wir haben dazu die Berichte über die Aktivitäten des <strong>Kinderchor</strong>es aus<br />
den Jahresberichten der letzten Jahre zusammengestellt. Vielleicht regt es manches<br />
Kind dazu an, auch bei dieser tollen Truppe mitmachen zu wollen, vielleicht erkennen<br />
manche Eltern, dass wir den Kindern ein echtes Angebot machen.<br />
Manche älteren Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene werden sich vielleicht<br />
auf dem einen oder anderen Foto wiederentdecken oder bei Durchblättern des Heftes<br />
an manches schöne Erlebnis im <strong>Kinderchor</strong> erinnert werden.<br />
Doch lassen wir zunächst einige Chorkinder selbt zu Wort kommen und dann eine<br />
Mutter, deren beide Kinder im <strong>Kinderchor</strong> aktiv sind und waren.<br />
Robert Göstl
Mir gefällt besonders am Singen<br />
im Chor, dass man im Chor die<br />
Zeit vertreiben kann.<br />
(Greta, <strong>Kinderchor</strong>mitglied)<br />
Uns gefallen besonders am Singen im Chor die<br />
Fahrten und Ausflüge (z.B. nach Karlsruhe,<br />
Köln und Südtirol). Und dass wir so viele<br />
Sehenswürdigkeiten dort besichtigen.<br />
(Marina, Sven, Laura und Amelie, <strong>Kinderchor</strong>mitglieder)<br />
Mir gefällt besonders am Singen im Chor,<br />
dass, seitdem ich in den Chor gekommen<br />
bin, meine Stimme immer besser<br />
geworden ist.<br />
(Johanna, <strong>Kinderchor</strong>mitglied)<br />
Mir gefällt besonders am<br />
Singen im Chor, dass man einen<br />
Lachanfall kriegen kann, ohne<br />
dass man geschimpft wird.<br />
(Lea, <strong>Kinderchor</strong>mitglied)<br />
Mir gefällt besonders am Singen im Chor,<br />
dass man viele Lieder auswendig lernt.<br />
Und die Weihnachtskonzerte gefallen mir<br />
am besten.<br />
(Noah, <strong>Kinderchor</strong>mitglied)<br />
Mir gefällt besonders am Singen<br />
im Chor, dass Singen mich glücklich<br />
macht.<br />
(Mathilda, <strong>Kinderchor</strong>mitglied)<br />
Mir gefällt besonders am<br />
Singen im Chor, dass man Witze<br />
machen kann.<br />
(Wolf, <strong>Kinderchor</strong>mitglied)<br />
Mir gefällt besonders am Singen im Chor,<br />
dass man am Anfang der Chorstunde<br />
immer Übungen zum Einsingen macht.<br />
(Noah, <strong>Kinderchor</strong>mitglied)<br />
Mir gefällt besonders am Singen im<br />
Chor, dass es manchmal, wenn wir<br />
es gut gemacht haben, Pizza gibt.<br />
(Johannes, <strong>Kinderchor</strong>mitglied)<br />
Mir gefällt besonders am Singen im Chor,<br />
dass so viele Leute zum Chor kommen<br />
und dass bei den Konzerten so viel<br />
Publikum kommt.<br />
(Johannes, <strong>Kinderchor</strong>mitglied)<br />
4
„Der Chor ist toll, es macht Spaß, die Lieder sind schön“<br />
Fragen an einen <strong>Kinderchor</strong>-Elternteil –<br />
Ein Interview mit Birgit Ulm<br />
Foto: J.M. Koch<br />
Marianne Göldl (MG): Frau Ulm, wie viele Kinder haben Sie im <strong>Kinderchor</strong> im Singkreis<br />
Deuerling?<br />
Birgit Ulm (BU): Ich habe bzw. hatte zwei Kinder im <strong>Kinderchor</strong>. Meine Tochter singt<br />
das vierte Jahr im <strong>Kinderchor</strong>, mittlerweile ist sie bei den „Großen“ in der Gruppe A.<br />
Mein Sohn ist nach zwei Jahren <strong>Kinderchor</strong> in den Erwachsenenchor gewechselt, er<br />
singt ebenfalls das vierte Jahr im Singkreis Deuerling.<br />
MG: Wie sind Sie denn auf die Idee gekommen, Ihre Kinder in den Chor zu schicken?<br />
BU: Meine Kinder haben gern zu Hause gesungen. Zuerst Lieder, die sie im Kindergarten<br />
gelernt haben. Später, als sie selber lesen konnten, Lieder aus Kinderliederbüchern,<br />
meist zu frei erfundenen Melodien. Ich wollte gerne ihre Freude am Singen<br />
fördern, unter einer professionellen Anleitung .<br />
MG: Wie haben Sie vom <strong>Kinderchor</strong>-Angebot des Singkreises Deuerling erfahren?<br />
BU: Mit meinem Sohn war ich schon früher im „Musikgarten“, das war auch ein Angebot<br />
des Singkreises für Eltern mit kleinen Kindern. Der Singkreis Deuerling ist mir seit<br />
meiner Kindheit bekannt, ich hatte selber Instrumentalunterricht.<br />
5
MG: Was hat der Chor Ihren Kindern vermittelt? Was haben sie gelernt?<br />
BU: Sie kennen ein breites Repertoire an Liedern: von weltlicher bis geistlicher Musik,<br />
von volkstümlichen Liedern bis hin zu modernen Werken aus aller Welt. Sie<br />
haben großes Selbstbewusstsein entwickelt und gehen die Konzerte und Auftritte<br />
entsprechend selbstsicher und gelassen an. Sie haben aber auch gelernt, konzentriert<br />
und zusammen mit den anderen Chormitgliedern an Stücken zu arbeiten. Und<br />
sie haben gelernt, ihren Stimmungen mit der Musik Ausdruck zu verleihen, da tönt<br />
manchmal das Klagelied Hashivenu (inbrünstig von Dorothea auf einem Hochsitz<br />
gesungen) über den Viergstettner Wald (lacht).<br />
MG: Macht der Chor Ihren Kindern Freude?<br />
BU: Meine Tochter geht gerne in die Singstunde und kommt immer gut gelaunt zurück.<br />
Mein Sohn muss sich, nach einem langen Schultag, manchmal zur Chorprobe<br />
aufraffen, wird dann aber durch die durchweg positive Stimmung und das Singen in<br />
der Gemeinschaft belohnt.<br />
MG: Finden Sie, dass sich die Stimmen Ihrer Kinder verbessert haben, seit sie im Chor<br />
singen?<br />
BU: Ja, die Stimmen sind viel fester und klarer geworden.<br />
MG: Wie stehen Sie zu den Konzertreisen und Chorwochenenden, die der <strong>Kinderchor</strong><br />
unternimmt? Was vermitteln diese den Kindern?<br />
BU: Ich stehe den Reisen sehr positiv gegenüber. Sie stärken die Gemeinschaft, die<br />
Kinder erleben und sehen vor allem bei den Städtereisen viel. Sehr gelungen war<br />
letztes Jahr die Begegnung mit dem Chor aus Wunsiedel, bei der die Kinder und Jugendlichen<br />
in den jeweiligen Familien der Chorkinder untergebracht waren. Höhepunkt<br />
des Wochenendes war das gemeinsame Konzert in Deuerling.<br />
MG: Wie wichtig ist der Chor für Ihre Kinder?<br />
BU: Für beide Kinder ist der Chor ein fester Bestandteil ihrer Woche geworden. Es<br />
war bis jetzt auch am Ende jedes Schul- und Chorjahres klar, dass sie weiterhin am<br />
Chor teilnehmen wollen.<br />
MG: Was sagen denn Ihre Kinder über den <strong>Kinderchor</strong>?<br />
BU: „Der Chor ist toll, es macht Spaß, die Lieder sind schön, Herr Göstl ist gut drauf!“<br />
MG: Möchten Sie zum Abschluss noch etwas über den <strong>Kinderchor</strong> anmerken?<br />
BU: Ich möchte Robert Göstl für seine großartige Arbeit mit den Kindern danken,<br />
sowohl musikalisch als auch pädagogisch. Seine Leidenschaft für die Musik ist immer<br />
spürbar und ansteckend. Besonders stimmig finde ich die gemeinsam von <strong>Kinderchor</strong><br />
und Erwachsenenchor bei Konzerten dargebotenen Lieder, da gibt es kein<br />
Nebeneinander der Chöre, sondern ein gelungenes Miteinander.<br />
6
Aktivitäten<br />
des <strong>Kinderchor</strong>es<br />
2009-2017<br />
Köln 2013
Gemeinsam mit den Grossen...<br />
Selbstverständlich ist der <strong>Kinderchor</strong> (fast) immer dabei, wenn der Singkreis Konzerte<br />
gibt, Messen feierlich gestaltet, Chorausflüge macht und vieles mehr. Hier eine<br />
kleine Bildauswahl aus den letzten Jahren:<br />
Herbstkonzert 2013 Friedensgebet 2015<br />
Open-Air_Konzert 2016 (in der<br />
Turnhalle – wetterbedingt!)<br />
Bayerische Chortage<br />
Landshut 2011<br />
Weihnachtskonzert 2015<br />
CD-Aufnahme 2015<br />
8
SINGKREIS JAHRESBERICHT 2009-2011<br />
UNICEF-WETTBEWERB<br />
Der <strong>Kinderchor</strong> als<br />
UNICEF-Botschafter für Kinderrechte<br />
Seit einigen Jahren<br />
veranstaltet die<br />
Deutsche Chorjugend<br />
e.V. zusammen<br />
mit UNICEF einen<br />
Wettbewerb,<br />
bei dem Kinderchöre<br />
auf musikalische<br />
Art Botschafter<br />
der Kinderrechte<br />
sein sollen. Die Kinder<br />
im Singkreis<br />
Deuerling haben<br />
sich im Frühjahr<br />
2011 spontan entschlossen,<br />
an diesem<br />
Wettbewerb<br />
teilzunehmen. Eine<br />
wesentliche Vorgabe<br />
war es, dass die<br />
beteiligten Kinder<br />
das Konzept für die<br />
Bewerbung selbst<br />
erstellen sollten. So<br />
entstand dann eine<br />
mehrteilige Aktion:<br />
die Kinder haben<br />
sich zunächst mit<br />
den Kinderrechten<br />
auseinandergesetzt und dazu passend drei Lieder des Chorrepertoires ausgewählt. Diese<br />
Rechte wurden veranschaulicht und auf einem Bewerbungsvideo zusammen mit den<br />
Liedern in einer sehr pfiffigen aber auch sehr nachdenklichen Sequenz dargestellt (technische<br />
Umsetzung: Paul Göstl). Auch auf dem Video war zu sehen, wie dann bei einer<br />
Aktion nach dem Gottesdienst in Waldetzenberg ganz gemäß einem Liedtext Blumen mit<br />
daran befestigten kleinen Papierbändern, auf denen die Rechte abgedruckt waren, an die<br />
Gottesdienstbesucher verteilt wurden. Zwar hat der Deuerlinger <strong>Kinderchor</strong> nicht gesiegt<br />
(es gab nur einen ersten Preis, keine weiteren Preise), aber es war eine tolle Aktion mit<br />
sehr viel wertvollem Eigenengagement.<br />
9
STARLIGHTS ON ICE<br />
SINGKREIS JAHRESBERICHT 2009-2011<br />
Starlights on Ice<br />
10 Jahre Donau-Arena – und der Deuerlinger <strong>Kinderchor</strong> feiert mit! Bei einer großen Gala<br />
mit Auszügen aus dem Musical Starlightexpress traten unsere Kinder zu Beginn mit einem<br />
Medley aus lauter Kinder-Eisenbahn-Liedern auf und begleiteten damit die jüngsten<br />
Eislaufkünstler bei ihrem Auftritt. Von der professionellen Vorbereitung über die sehr<br />
aufwendige Beleuchtungs- und Veranstaltungstechnik bis hin zu der Aufregung „backstage“<br />
(unser Foto) und einem glänzenden Vortrag war das ein tolles, unvergessliches Erlebnis!<br />
10
SINGKREIS JAHRESBERICHT 2009-2011<br />
ORGELFÜHRUNG<br />
Orgelführung für die Grundschule<br />
Kinder der dritten Klassen zu Gast in St. Martin<br />
Eine schöne Tradition ist es mittlerweile geworden,<br />
dass die Schülerinnen und Schüler<br />
der dritten Klassen der Deuerlinger Schule<br />
eine kleine Exkursion zu ihrem Lehrplanthema<br />
„Tasteninstrumente“ machen. Auch<br />
2010 kamen die Kinder mit ihren Lehrkräften<br />
in die Pfarrkirche St. Martin und ließen<br />
sich die „Königin der Instrumente“ von<br />
außen, von innen und sogar von unten zeigen<br />
und erklären. Da die 45 Minuten jedes<br />
Mal wie im Flug vergehen und kaum Zeit für<br />
Fragen bleibt, haben Irmgard, Rainer und<br />
Roland Göstl eine Informationsbroschüre<br />
erstellt, die (fast) alle Fragen beantwortet.<br />
Wenn dann im Schuljahresschlussgottesdienst<br />
die „Nachtigall“ singt, lächeln die<br />
frischgebackenen Orgelfachleute und wissen:<br />
zwei Pfeifen, etwas Wasser und schon<br />
singt der „Orgelvogel“!<br />
Auch an dieser Stelle sei der Grundschule<br />
Deuerling mit den beiden Schulleiterinnen<br />
Frau Grosser und Frau Lichtinger an der<br />
Spitze herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit<br />
zum Wohle beider Seiten<br />
gedankt.<br />
11
SÜDTIROL<br />
SINGKREIS JAHRESBERICHT 2009-2011<br />
Der <strong>Kinderchor</strong> in Südtirol<br />
In der letzten Augustwoche 2010 fuhr ein Teil des<br />
<strong>Kinderchor</strong>es, begleitet vom Chorleiter und einigen<br />
Eltern nach Südtirol; Quartier nahm man in Brixen.<br />
Musikalischer Höhepunkt war ein Chorkonzert am 28.<br />
August, über das sich Chorleiter Robert Göstl so äußert:<br />
„…Auch wenn nur der halbe Chor (das muss<br />
man sich immer wieder klar machen!) dabei war, hat<br />
das kein Außenstehender so wahrgenommen, weil die<br />
Kinder zugepackt haben, Verantwortung übernommen<br />
haben und damit über sich selber hinaus gewachsen<br />
sind. Es war alles sehr sauber und ausdrucksvoll gesungen,<br />
auch die Zweistimmigkeit war noch nie so<br />
gut wie in Südtirol. Wie die Kinder mit vier verschiedenen,<br />
teils unerfahrenen Dirigenten im Konzert professionell<br />
umgegangen sind, kann auch für Erwachsene<br />
noch beispielhaft sein. Ich war als Musiker richtig<br />
stolz auf Euch!“<br />
Die hervorragende Leistung wurde auch prompt belohnt:<br />
Der <strong>Kinderchor</strong> wurde zu einem Gesprächskonzert<br />
im Rahmen der „Karlsruher Schlosskonzerte“<br />
eingeladen und hat sich so durch sein Können die<br />
erste eigene Konzertreise ersungen!<br />
Einige der beteiligten Sänger und Sängerinnen, die<br />
den „<strong>Kinderchor</strong>-Schuhen“ eigentlich schon entwachsen<br />
wären, baten nach der Konzertreise darum, doch<br />
weiter mit dabei sein zu dürfen – ein Anliegen, mit<br />
dem sie beim Chorleiter auf offene Ohren stießen,<br />
denn der möchte die starren Altersstrukturen ohnehin<br />
gerne auflösen.<br />
Von allen Seiten wurden das Verhalten und die Disziplin<br />
der Gruppe ohne Einschränkung gelobt. So kam<br />
auf der Reise der Urlaubsfaktor denn auch nicht zu<br />
kurz: Stadtbesichtigung, Führung durch das Brixener<br />
Priesterseminar mit beeindruckender Bibliothek,<br />
Geopark, Hochseilgarten…Die Bilder sprechen für<br />
sich!<br />
Die Südtirol-Fahrt 2010 war rundum gelungen, und<br />
deshalb gibt es auch eine Südtirol-Fahrt 2011!<br />
12
SINGKREIS JAHRESBERICHT 2009-2011<br />
SÜDTIROL<br />
13
SÜDTIROL<br />
2011/12<br />
SINGKREIS<br />
JAHRESBERICHT 2011/12<br />
Der <strong>Kinderchor</strong> in Südtirol<br />
Bereits zum zweiten Mal durfte eine kleine aber<br />
feine Gruppe aus dem <strong>Kinderchor</strong> im Singkreis<br />
Deuerling auf Einladung des Südtiroler Chorverbands<br />
eine knappe Woche in der Nähe von<br />
Brixen verbringen. In der letzten Augustwoche 2011<br />
waren 14 Kinder mit sieben betreuenden Eltern und<br />
drei Fans unter der Reiseleitung von Angelika Göstl<br />
unterwegs. Sie haben neben einem bunten<br />
Freizeitprogramm mit Bergwassererlebnisparcours,<br />
Hochseilgarten und Brotbacken auf der<br />
Alm die heißeste Woche dieses Sommers in<br />
Südtirol verbracht.<br />
Vor allem aber waren die Kinder auch als Probechor<br />
für das Studio 5 des Chorleiterseminars in<br />
Dietenheim bei Bruneck vertreten. Die Teilnehmer<br />
des Seminars waren ebenso begeistert wie das<br />
Publikum im voll besetzten Ragenhaus Bruneck,<br />
als die Kinder die Ergebnisse dieser Arbeit dann<br />
auch noch unter drei verschiedenen Dirigentinnen<br />
zum Besten gaben.<br />
Nach diesen Erlebnissen stand aber für den <strong>Kinderchor</strong><br />
schon der nächste Höhepunkt an: Ende September<br />
sollte es mit einer diesmal etwas größeren<br />
Gruppe nach Dortmund zur ersten internationalen<br />
Fachmesse chor.com gehen. Einen ausführlichen<br />
Bericht dazu lesen Sie auf der nächsten Seite.<br />
20<br />
14
2011/12<br />
/12<br />
SINGKREIS<br />
JAHRESBERICHT 2011<br />
© Foto: Alexander Zuckrow, aus: NEUE CHORZEIT 10/2011<br />
Die chor.com in Dortmund<br />
Vom 22. bis 24.September war Dortmund „ganz Chor“. Und wiederum war es an den Kindern des<br />
Singkreises, in einem Workshop sowie in einem kleinen Konzert gemeinsam mit dem Deutschen<br />
Jugendkammerchor den Namen „Deuerling“ klingend in der Republik bekannt machen. Besonders<br />
groß waren Vorfreude und Aufregung nicht zuletzt auch deshalb, weil bereits im Vorfeld bekannt<br />
geworden war, dass der Workshop mit dem <strong>Kinderchor</strong> einer der Ersten von 116 war, die ausgebucht<br />
waren. Dass auch diese Reise ein voller Erfolg war, geht aus der e-Rundpost des Chorleiters<br />
noch während des Aufenthalts in Dortmund hervor:<br />
Liebe <strong>Kinderchor</strong>familien, liebe Vorstandsmitglieder,<br />
bevor es in den dritten Tag der chor.com in Dortmund geht, will ich doch kurz mitteilen:<br />
Unsere Kinder haben wieder einmal höchste Ehre für den Singkreis eingelegt! Gestern in<br />
meinem eigenen Workshop waren sie die Stars in einem völlig überfüllten Saal mit begeisterten<br />
Zuhörern auch auf dem Boden (es konnten nicht einmal alle eingelassen werden) und<br />
am Nachmittag haben sie mit Kollegen Prof. Koch eine Praxisdemonstration bestritten, die<br />
allen sichtlich Vergnügen bereitet hat – sie werden es bestimmt daheim erzählen.<br />
In 25 Minuten frühstücken sie in der Jugendherberge Lünen und fahren dann mit Zwischenstop<br />
im Frankfurter Zoo wieder nach Hause.<br />
Vielen Dank Frau Gaßner für die sehr aufwendige und komplizierte Organisation, vielen<br />
Dank meiner lieben Frau für die Reiseleitung und allen herzlichen Dank, die unseren Kindern<br />
solche unvergesslichen Erlebnisse mit ermöglichen!<br />
2013 gibt es wieder eine chor.com – bin gespannt, wer sich das dann noch entgehen lässt…!<br />
Herzliche Grüße von einem stolzen Chorleiter!<br />
Robert Göstl<br />
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2011/12<br />
SINGKREIS<br />
JAHRESBERICHT 2011/12<br />
REQUIEM<br />
Die Kinder des Monsieur Robert<br />
Singkreis Deuerling unter der Leitung des <strong>Kinderchor</strong>-<br />
Professors Robert Göstl gab Karlsruher Schlosskonzert<br />
Einige Kinder schwiegen. Chorleiter Robert Göstl hatte ihnen freigestellt,<br />
ob sie „Tears in Heaven“ von Eric Clapton mitsingen möchten. 20<br />
Mädchen und fünf Buben des Singkreises Deuerling aus dem Landkreis<br />
Regensburg waren beim Schlosskonzert im Gartensaal zu Gast.<br />
Die Jüngsten sind ABC-Schützen, die Ältesten Teenager. Die Teenager<br />
hatten sich diesen Song gewünscht. Robert Göstl hat ihnen erläutert,<br />
dass der Gitarrist darin die Trauer um seinen kleinen Sohn, der<br />
aus einem Hochhaus stürzte, verarbeitet hat. Darum durften die schweigen,<br />
denen das lieber war.<br />
Auch können die Kinder selbst entscheiden, ob sie ein Solo singen.<br />
Vier Mädchen und zwei Knaben meldeten sich und trugen einen Solopart<br />
aus „Die Blätter an meinem Kalender“ vor. „Manchmal sind es gerade<br />
die, die sich sonst kaum äußern“, sagte der Chorleiter. Disziplin<br />
sei wichtig, aber „Disziplin ist nicht gleichbedeutend mit Drill“.<br />
Göstl ist Professor für <strong>Kinderchor</strong>leitung an der Musikhochschule Köln<br />
und hat zehn Jahre lang die Vorchöre der Regensburger Domspatzen<br />
geleitet. Bei „Laugh, Kookaburra!“, einem Song in dem die Laute des<br />
australischen Eisvogels „Lachender Hans“ imitiert werden, machten<br />
dann alle mit im schütter besetzten Gartensaal – bei ausgeschalteter<br />
Beleuchtung, um etwas Dschungelstimmung zu erzeugen. Der Chorleiter<br />
fand sich auch im Dreivierteldunkel bestens auf dem Flügel zurecht.<br />
16
2011/12<br />
/12<br />
SINGKREIS<br />
JAHRESBERICHT 2011<br />
Zuvor hatte er ein wenig über<br />
Gesangstechnik geplaudert.<br />
Fragen waren an den Fachmann<br />
erlaubt, aber einige gingen<br />
an die Kinder: „Was gefällt<br />
dir am Chor am besten?“ „Das<br />
Singen“, sagte die Jüngste kurz<br />
und präzise. „Dass wir unterschiedliche<br />
Sachen singen“, ergänzen<br />
die anderen, „nicht nur<br />
Langweiliges“ und dass der<br />
Chorleiter „gut drauf“ sei und<br />
„viele Scherze“ mache, wurde<br />
von den Kindern ebenfalls gelobt.<br />
In den Singkreis werden<br />
grundsätzlich alle Interessenten<br />
aufgenommen. Viele ziehen<br />
dann die Geschwister nach. Auf<br />
Perfektion kommt es dem Chorleiter<br />
weniger an. Recht sauber<br />
intoniert wird aber schon. Das<br />
fiel etwa bei den drei Liedern<br />
aus dem Film „Die Kinder des<br />
Monsieur Mathieu“ auf, wie dem<br />
zweistimmigen „Papierflieger“.<br />
Auch „Sing mal wieder!“ von den<br />
Wise Guys mit Human Beatbox<br />
kam bestens an. Viel Beifall!<br />
(Abschrift eines Artikels in den<br />
Badischen Neuesten Nachrichten<br />
vom 5. Juni 2012)<br />
27<br />
Thomas Zimmer
SingkreiS JahreSbericht 2012/13<br />
Der<strong>Kinderchor</strong>in Köln<br />
Der <strong>Kinderchor</strong> des Singkreises<br />
Deuerling war<br />
wieder einmal auf Reisen.<br />
Neben verschiedenen<br />
Workshops an der<br />
Hochschule für Musik und<br />
Tanz in Köln wurde als Ergänzung<br />
ein Freizeitprogramm<br />
geboten. Die Zeit<br />
verging wie im Flug und<br />
auch die mitreisenden Eltern waren begeistert. Die Kinder sangen, egal ob auf der Wippe<br />
am Spielplatz, im Foyer des Schokoladenmuseums oder einfach auf der Straße. Einer der<br />
zauberhaftesten Momente war die nächtliche Privatführung im Kölner Dom.<br />
18
24 |<br />
Singkreis Jahresbericht 2013-15<br />
<strong>Kinderchor</strong>-Wochenende<br />
Ensdorf<br />
23 . - 25 . Mai 2014<br />
19
Singkreis Jahresbericht 2013-15 | 27<br />
Der <strong>Kinderchor</strong> in Köln<br />
Bereits zum dritten Mal war der <strong>Kinderchor</strong> im Singkreis auf großer Fahrt nach Köln,<br />
diesmal vom 28. Oktober bis zum 5. November 2014. Durch die Verbindung ihres Chorleiters,<br />
der an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln Professor für Singen mit Kindern<br />
ist (ja, sowas gibt es – und zwar nur dreimal in Deutschland), sind diese Reisen<br />
immer mit einem schönen Programm aus Singen und Freizeit gestaltet und damit eine<br />
ideale Ferienaktion. Fast hätte es nicht geklappt, denn der Bahnstreik drohte stündlich<br />
und eine Absage schien beinahe unabwendbar; eine Reise mit dem Fernbus jedoch hat<br />
das Unternehmen gerettet (und manche junge Fernbus-Fans hervorgebracht, denn es<br />
gab Video-Entertainment an Bord…).<br />
Diesmal jedoch war die Sache musikalisch noch eine Stufe höher aufgehängt: der<br />
venezolanische Student Ricardo Navas Valbuena hat sich die Deuerlinger Kinder ausgesucht,<br />
um mit ihnen sein großes Master-Abschlusskonzert zu gestalten. So stand der<br />
<strong>Kinderchor</strong> also in der wunderschönen Ursulinenkirche nicht nur vor großem Publikum,<br />
sondern auch vor einer Prüfungskommission aus vier Professoren. Viel Lob haben<br />
unsere Kinder geerntet – nicht nur für ihr klares, sauberes und frisches Singen, sondern<br />
auch für die Leistung, ausschließlich in spanischer Sprache gesungen zu haben.<br />
20
28 |<br />
Singkreis Jahresbericht 2013-15<br />
Die Studierenden in den Workshops waren<br />
so begeistert, dass einer von ihnen von einem<br />
Tag auf den anderen einen zweistimmigen<br />
Satz zum Lied „O Heiland reiß die<br />
Himmel auf“ geschrieben hat – schwer,<br />
richtig schwer, aber bewundernswert bewältigt.<br />
Und die Kinder nehmen ihn, kurz<br />
bevor dieser Jahresbericht erscheint auf<br />
CD auf – erhältlich spätestens ab Weihnachten.<br />
Spontan rief der Chorleiter dann noch<br />
einen Fotowettbewerb aus und die Kinder<br />
knipsten mit ihren Handys und Fotoapparaten,<br />
was das Zeug hielt. Hier sehen<br />
wir das Siegerfoto von Florian Tischler.<br />
Die Plätze zwei und drei teilten sich (ohne<br />
Rangfolge) Nina Pollinger und Sven Graf.<br />
Schokoladenmuseum, Maus-Museum,<br />
Kölner Dom (letzterer übrigens immer bei<br />
Nacht mit Privatführung bis unter die Türme<br />
und mit Orgelvorführung!), eine echt<br />
tolle Jugendherberge… Köln, wir kommen<br />
wieder!!!
SingkreiS JahreSbericht 2013-15<br />
Spendenübergabe an UNICEF<br />
Anfang Mai war es dann soweit: Die Kinder des <strong>Kinderchor</strong>es konnten im Rahmen ihrer<br />
Singstunde zusammen mit Chorleiter Robert Göstl einen Spendenscheck in Höhe von<br />
600,- € an Unicef übergeben. Frau Meindl-Müller, Vertreterin von Unicef in Regensburg.<br />
nahm die Spende dankend entgegen. Auch wenn alle Chöre des Singkreis Deuerling<br />
durch ihre Auftritte dabei mitgeholfen hatten, die Summe zu „ersingen“, dürfen die Kinder<br />
mit Recht stolz auf ihre Leistung sein.<br />
Anläßlich ihres Besuchs in Deuerling erklärte Frau Meindl-Müller den Kindern auch,<br />
was mit ihrer Spende geschehen soll: Mit diesem Geld können 100 hilfsbedürftige Kinder<br />
endlich eine angemessene Schulbildung erhalten.<br />
Die jungen Sängerinnen und Sänger waren von dieser Idee so begeistert, dass ihr Chorleiter<br />
bei zukünftigen Projekten dieser Art fest auf die Mithilfe seiner Kinder bauen<br />
kann.<br />
22
SingkreiS JahreSbericht 2015/16<br />
„Grosse Kunst an einem kleinen Ort“<br />
So bezeichnete MZ-Autor Juan Martin Koch die Stimmwercktage 2015 auf dem Adlersberg.<br />
In diesem Jahr fand das Festival aber mit 19 noch viel kleineren Akteurinnen<br />
und Akteuren statt: Das Profi-Vokalensemble Stimmwerck hatte neben renommierten<br />
Vokal- und Instrumentalsolist*innen auch unseren <strong>Kinderchor</strong> zur Mitwirkung eingeladen.<br />
Die Stimmwercktage sind seit 2005 jedes Jahr zu Beginn der Sommerferien ein<br />
musikalischer Höhepunkt in Süddeutschland; die vier Sänger des Ensembles wählen<br />
dafür jedes Mal einen anderen Komponisten oder eine bestimmte Handschrift/Quelle<br />
für Musik der Renaissance aus und präsentieren in der Kirche von Adlersberg an drei<br />
Tagen ‚Highlights‘ aus dem entsprechenden Repertoire. Zur Verstärkung kommen stets<br />
namhafte Musikerinnen und Musiker aus verschiedenen Ländern hinzu. Und dieses<br />
Jahr waren unsere <strong>Kinderchor</strong>kinder in diesem Spektakel mittendrin!<br />
Für diese spannende und ehrenvolle Aufgabe hatten sich die <strong>Kinderchor</strong>gruppen natürlich<br />
besonders gut vorbereitet: 2015 war der von Stimmwerck gewählte Komponist<br />
Michael Praetorius (1571-1621), da durfte sein berühmter Satz „Es ist ein Ros entsprungen“<br />
freilich nicht fehlen. Dazu studierten die Kinder Praetorius’ Bearbeitung des Kirchenliedes<br />
„Allein Gott in der Höh sei Ehr“ ein – durch die doppelchörige Struktur der<br />
Komposition war das keine ganz leichte Aufgabe, aber die Kinder meisterten das Stück<br />
mit Hilfe von ein paar einfallsreichen Tricks von Herrn Göstl schließlich bravourös. Da<br />
sich das Stimmwerck seit einigen Jahren auch regelmäßig mit zeitgenössischer Musik<br />
beschäftigt, stand auch der norwegische Komponist Arvo Pärt (*1935) anlässlich<br />
seines 80. Geburtstages auf dem Programm. Von ihm steuerten die Kinder ein „Vater<br />
unser“ und seine (kirchenslawische) „Kindliche Ergebung (Psalm 131)“ bei. Unterstützt<br />
wurde der <strong>Kinderchor</strong> auch von zwei ‚Ehemaligen‘: Luisa Pohl und Dominik Schreiner,<br />
die schon vor einiger Zeit zu den Jugendlichen und Erwachsenen in den ‚großen‘ Chor<br />
gewechselt hatten, halfen den Kindern bei den schwierigen Stücken.<br />
Nach der intensiven Proben-Vorarbeit wurde es am Donnerstag, 6. August, schließlich<br />
ernst: Unsere erste Probe mit den Profis stand an. Wir waren alle beeindruckt von den<br />
schönen Stimmen und vom Klang des Profi-Ensembles – aber auch die Stimmwercker<br />
zeigten sich ihrerseits begeistert von der Qualität des Deuerlinger <strong>Kinderchor</strong>es! Nach<br />
eineinhalb Stunden konzentrierten Probens stand somit gelungenen Konzerten am<br />
Samstag und Sonntag nichts mehr im Wege.<br />
Am 8. August war unser erster Auftritt gekommen und die Kirche mehr als ausgefüllt<br />
mit einem erwartungsfrohen Publikum. Sogar der Bayerische Rundfunk war gekommen,<br />
um das Konzert mitzuschneiden! Die Kinder hatten schon die Mikrofonprobe gelassen<br />
absolviert – dafür durften wir auch alle einmal einen Blick in den spannenden<br />
BR-Aufnahmebus mit seinen tausend Schaltern, Reglern und Knöpfen werfen – und<br />
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SingkreiS JahreSbericht 2015/16<br />
im Stadel geduldig wie Profis auf den<br />
Konzertbeginn gewartet. Das Konzert<br />
eröffneten sie schließlich mit der<br />
„Kindlichen Ergebung“ Pärts – mit der<br />
Begleitung von Stimmwerck in seiner<br />
„überirdischen Reinheit“ (MZ) mindestens<br />
genauso schön wie mit den Deuerlinger<br />
Erwachsenen zusammen…<br />
Nachdem wir uns beim Konzert am<br />
Samstag also schon ‚aufgewärmt‘<br />
hatten, erwartete uns am Sonntag<br />
der krönende Abschluss. Als Krönung<br />
beschrieb denn auch Juan Martin<br />
Koch die Mitwirkung des seiner Einschätzung<br />
nach „ausgezeichneten<br />
<strong>Kinderchor</strong>es“ bei „Es ist ein Ros entsprungen“.<br />
Der Soloauftritt des <strong>Kinderchor</strong>es<br />
mit Arvo Pärts „Vater unser“<br />
und der Orgelbegleitung von Steven<br />
Heelein war von einer berührenden<br />
Schlichtheit, die dem Publikum (und<br />
auch den Profi-Musikern) spürbar zu<br />
Herzen ging. Ein ganz besonderer Programmpunkt<br />
war das achtstimmige<br />
„Allein Gott in der Höh sei Ehr“, bei<br />
dem die Kinder nicht nur mit allen vier<br />
Stimmwerckern, sondern auch mit<br />
der hervorragenden Sopranistin Nele<br />
Gramß und sämtlichen Instrumentalist*innen<br />
des diesjährigen Festivals<br />
(allesamt speziell ausgebildet für Alte<br />
Musik und historische Instrumente)<br />
gemeinsam musizierten und wunderbar<br />
harmonierten.<br />
Nach diesem beeindruckenden Auftritt,<br />
für den die Kinder zu Recht viel<br />
Lob bekamen, durften wir bei der<br />
Sitzweil im Stadel neben der Kirche<br />
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SingkreiS JahreSbericht 2015/16<br />
noch eine kleine weltliche ‚Zugabe‘ geben:<br />
Auch hier begeisterten die Kinder, diesmal<br />
mit Lothar Voigtländers „Tagträumen“ („Die<br />
Blätter an meinem Kalender“), „Wenn wir<br />
Kinder uns lieben“ und dem „Papierflieger“<br />
aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“.<br />
Den Applaus und das Schnitzel mit<br />
Pommes hatten sich danach eindeutig alle<br />
verdient! Die Stimmwercker bedankten sich<br />
außerdem auf mehreren weiteren Wegen bei<br />
den Kindern und bei Robert Göstl: mit einer<br />
kleinen Stimmgabel als Geschenk für jedes<br />
einzelne Kind, mit einer lieben E-Mail voller<br />
Lob für die tolle Leistung des <strong>Kinderchor</strong>es<br />
und mit einer Einladung fürs nächste<br />
Jahr. Wir freuen uns alle schon riesig auf<br />
die Stimmwercktage 2016 vom 29. bis zum<br />
31. Juli, mit Musik von Cipriano de Rore, internationalen<br />
Größen der Alten Musik und<br />
dem <strong>Kinderchor</strong> des Singkreis Deuerling.<br />
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SingkreiS JahreSbericht 2015/16<br />
Chorbegegnung<br />
mit dem Kinder- und Jugendchor der<br />
evangelischen Kantorei St. Veit Wunsiedel<br />
„Come, let us sing!“ –<br />
Unter diesem Motto<br />
stand unser Besuch<br />
in Wunsiedel am Wochenende<br />
vom 9. bis<br />
zum 11. Oktober 2015.<br />
Die Vorfreude war bei<br />
vielen groß, einige<br />
waren auch ein bisschen<br />
unsicher, was da<br />
auf sie zukommt: Zu<br />
Gast bei einem anderen<br />
<strong>Kinderchor</strong>? Übernachten<br />
in Gastfamilien?<br />
Doch als wir am<br />
Freitagnachmittag im<br />
Gemeindehaus der Kantorei St. Veit mit einem freudig gesungenen Ständchen und<br />
einem ausgiebigen Buffet so herzlich begrüßt worden waren, waren alle Zweifel ausgeräumt<br />
und wir fühlten uns sofort willkommen. Unser Chorleiter durfte sogar Zeuge<br />
werden, wie zwischen manchen Deuerlinger und Wunsiedler Chormitgliedern schon<br />
„nach 25 Minuten freudestrahlend ‚Seelenverwandtschaften‘ verkündet“ wurden (so<br />
am selben Abend auf seiner Facebook-Seite nachzulesen).<br />
Frisch gestärkt konnten wir gleich im Anschluss auch ein erstes gemeinsames<br />
Singen ausprobieren und uns gegenseitig unser Repertoire zeigen. Besonderen Spaß<br />
machten uns die rhythmischen Stücke der Wunsiedler, wie zum Beispiel das Gospel<br />
„Come, let us sing“ oder Jan Holdstocks „Calypso“, und die energiereichen Choreographien,<br />
die von der Wunsiedler Chorleiterin Ulrike Schelter-Baudach dazu gestaltet worden<br />
waren. Bei den passenden Bewegungen, Gesten und Klatschrhythmen waren alle<br />
mit Feuereifer dabei! Dazu passte gut unsere „Little Jazz Mass“ von Bob Chilcott, die<br />
auch die Wunsiedler schon vor unserem Treffen fleißig geprobt hatten, und auch bei<br />
den Stücken aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ sangen alle gerne mit.<br />
Nach diesem langen Abend ging es auf in die Gastfamilien, wo manche direkt müde ins<br />
Bett fielen, einige andere aber zuerst noch eine Pyjama-Party mit den neu gefundenen<br />
Freundinnen und Freunden feiern mussten…<br />
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SingkreiS JahreSbericht 2015/16<br />
Am nächsten Morgen waren aber trotzdem alle wieder fit genug für eine weitere gemeinsame<br />
Singstunde und für einen Ausflug ins wildromantische Felsenlabyrinth<br />
Luisenburg. Beim Wandern und Kraxeln über Waldwege, durch Felsspalten und auf<br />
bemoosten Steinen durften wir unsere netten Gastgeber*innen und die schöne Landschaft<br />
um ihre Heimat herum noch einmal von einer weiteren Seite kennen lernen.<br />
Am Nachmittag fuhren wir alle mit unserem eigenen ‚Tourbus‘ weiter nach Thierstein,<br />
um dort in der kleinen, feinen Kirche ein Konzert geben zu dürfen. Aus dem<br />
Wechsel von Stücken der einzelnen Chöre und gemeinsam gesungenen Liedern,<br />
schwungvoll und passend von Reinhold Schelter am Klavier begleitet, ergab sich ein<br />
schönes und kurzweiliges Programm. Nicht nur akustisch war dabei einiges geboten:<br />
Auch die von uns Deuerlingern neu gelernten Choreographien konnten wir präsentieren<br />
und sahen dabei in unseren weißen <strong>Kinderchor</strong>shirts und den roten Oberteilen des<br />
Wunsiedler Kinder- und Jugendchores richtig professionell aus! Das erlesene Publikum<br />
würdigte die tolle Leistung der Chöre mit anhaltendem Applaus. Den ereignisreichen<br />
Tag konnten wir schließlich bei einem bunten Abend mit Spielen, Liedern und einem<br />
weiteren sagenhaften Buffet (und womöglich weiteren Pyjama-Partys im Anschluss?)<br />
angemessen ausklingen lassen.<br />
Zu schnell verging die Zeit, und so war mit dem Sonntag plötzlich schon der letzte<br />
Tag unseres Besuchs gekommen. Wir hatten am Vormittag noch einmal das Vergnügen,<br />
am Gottesdienst „Atempause“ in der Kirche St. Veit mitwirken zu dürfen, und gaben<br />
anschließend im Gemeindesaal vor Wunsiedler Eltern und Gemeindemitgliedern<br />
die Highlights des Wochenendes zum Besten. Auch dort erwartete uns noch einmal ein<br />
phantastisches Buffet, durch das wir uns trotz der geleisteten Arbeit bei Weitem nicht<br />
‚durchessen‘ konnten! Restlos begeistert und schweren Herzens verabschiedeten wir<br />
uns von unseren neuen Freundinnen und Freunden, voller Vorfreude auf ein Wiedersehen.<br />
Einige unserer Chormamas und -papas, die sich zum Fahrdienst bereiterklärt<br />
hatten, brachten schließlich 18 erschöpfte, aber von einem wunderbaren Wochenende<br />
beseelte <strong>Kinderchor</strong>kinder sicher nach Hause, wo noch viele tolle Geschichten von unserer<br />
Reise erzählt wurden!<br />
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Kinder- und Jugendchor der evangelischen Kantorei<br />
St. Veit für die Einladung zu dieser bereichernden Begegnung; bei Ulrike Schelter-Baudach<br />
und Reinhold Schelter und ihren Chormitgliedern und bei allen Eltern, die<br />
uns so gastfreundlich in ihren Familien aufgenommen haben, uns so hervorragend und<br />
überbordend verköstigt haben und so viele weitere große und kleine Beiträge zum Gelingen<br />
dieses zauberhaften Oktoberwochenendes geleistet haben. Wir freuen uns sehr<br />
auf den Gegenbesuch im Juli 2016 und hoffen, eure große Gastfreundschaft angemessen<br />
erwidern zu können!<br />
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SingkreiS JahreSbericht 2015/16<br />
<strong>Kinderchor</strong>beteiligung beim Weihnachtstheater<br />
der Grundschule Deuerling<br />
Der Gong tönt dreimal und die 94 Kinder<br />
der Grundschule Deuerling strömen vom<br />
Pausenhof zurück in ihre Klassenräume.<br />
“Herr Göstl!” ruft die kleine M. aus der 1.<br />
Klasse durch den ganzen Flur und stürmt<br />
auf mich zu. Sie will mir um den Hals fallen,<br />
aber weil der zu weit oben ist, wird’s<br />
eben der Bauch; ich versuche behutsam,<br />
das Bedürfnis nach Nähe etwas im Zaum zu halten (meinen männlichen Studierenden<br />
rate ich immer, das sehr auf Distanz zu halten, damit sie nicht in ein falsches Licht geraten<br />
- mit meinen 46 und als zweifacher Familienvater sehe ich es lächelnd gelassen, bin<br />
ja eher schon der Opa). Die Hälfte der 1. Klasse tut es M. nach und weil die danebenstehende<br />
Kollegin einfach nur freundlich lacht, beschließe ich: das ist alles so in Ordnung!<br />
Die Zusammenarbeit zwischen der örtlichen Grundschule und mir als Chorleiter läuft<br />
blendend. Das ist ein Grund dafür, dass im 2000-Seelen-Ort mit der beschrieben kleinen<br />
Schule nun fast 50 Kinder im <strong>Kinderchor</strong> singen. Kooperation hängt immer auch<br />
stark von den handelnden Personen ab und mit der Rektorin Frau Amann und ihrem<br />
Team habe ich einfach tolle Partner.<br />
Was macht eine Kooperation stark?<br />
Zunächst meiner Meinung nach das gegenseitige Wahrnehmen und Anerkennen von<br />
Engagement und Können. Wer alles besser weiß oder wer auch nur ansatzweise Geringschätzung<br />
ausstrahlt, wird als Partner kaum willkommen sein. Ich finde toll, was<br />
an dieser Schule passiert und ich sage das auch laut; die Kolleginnen spüren, dass ich<br />
es ernst meine.<br />
Dann gedeiht Partnerschaft immer dort, wo man dem anderen gibt, was er braucht.<br />
Klingt banal, ist aber selten der Fall. Wenn ich als Musiker mich der Schulleitung von<br />
vorneherein mit der Absicht nähere, Kinder für meinen Chor zu gewinnen, ist das eine<br />
völlig andere Sache, als wenn ich frage: “Was braucht ihr? Wie kann ich euch helfen?”.<br />
Aus dieser Frage heraus ist entstanden, dass ich nun zum dritten Mal für Schulfeiern<br />
mit den Kindern in der Unterrichtszeit Lieder einstudiert habe, gerne auch zu Zeiten,<br />
wenn Lehrkräfte krank waren. Auch wird dankbar angenommen, wenn man sich ganz<br />
bescheiden einfach ans Klavier setzt und bei der Verabschiedung der 4. Klasse das von<br />
den Lehrkräften einstudierte Lied begleitet.<br />
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SingkreiS JahreSbericht 2015/16<br />
Es gibt noch viele Punkte mehr, einen dritten jedoch will ich hier noch nennen: Partnerschaft<br />
braucht Verlässlichkeit und Rücksicht auf die Gegebenheiten. Termine rechtzeitig<br />
absprechen, anrufen zu Zeiten, in denen ein Telefonat in Ruhe angenommen<br />
werden kann, Probenzeiten auf Schulstunden abstimmen und einrechnen, dass Wege<br />
vom und zum Klassenzimmer zurückgelegt werden müssen, sich mit räumlichen Voraussetzungen<br />
arrangieren, auch wenn es nicht ideal ist - das und vieles mehr kann man<br />
aktiv beitragen und es wird einem dankbar vergolten.<br />
Meine Mittwochsgruppe im <strong>Kinderchor</strong> war Anfang des Schuljahres nur 4 Kinder “groß”,<br />
jetzt sind es 10. Die Jungs und Mädels der 1. Klasse haben den mehrmaligen Kontakt<br />
mit mir gebraucht, um sich zum Schnuppern zu entscheiden. Und Kinder wie Eltern<br />
spüren: der Chorleiter hat das Vertrauen vieler Kinder und vieler Familien. Kein Plakat<br />
und kein Flyer der Welt, keine Website und kein Facebook können diesen Wirkungskreis<br />
toppen.<br />
Robert Göstl<br />
World Choral Day – Musik zum Advent<br />
Am 13. Dezember 2015: – 3. Adventssonntag und World Choral Day –fanden sich in der<br />
Bruder-Klaus-Kapelle im Haus Werdenfels der <strong>Kinderchor</strong> und der Singkreis Deuerling<br />
ein, um gemeinsam mit zahlreich erschienenen interessierten Zuhörern in einer „Musik<br />
zum Advent“ dem wahren Sinn der Adventszeit nachzuspüren.<br />
Mit sehr unterschiedlichen Stücken – teils mit den hervorragenden jungen Stimmen<br />
des <strong>Kinderchor</strong>s, teils vom routinierten Singkreischor gestaltet – verstand es unser<br />
Chorleiter Robert Göstl eine Stunde der Meditation und des Zur-Ruhe-Kommens<br />
für alle Sänger und Zuhörer zu schaffen. wozu auch die zum Nachdenken anregenden<br />
Texte beitrugen, die die Lieder begleiteten.<br />
Zudem gaben die Kinder sowie die Erwachsenen einige erste Hörproben ihrer wenige<br />
Tage zuvor erschienenen CD. Von internationalen Stücken wie „Adventi ének“<br />
(Zoltán Kodály) und „Niño lindo“ (Modesta Bor, aus Venezuela) über Singkreis-Klassiker<br />
wie „Machet die Tore weit“ (Andreas Hammerschmidt) und „Es ist ein Ros entsprungen“<br />
(Michael Praetorius) erstreckte sich die Bandbreite. Besonders das Stück<br />
„Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt“ (Johannes Falk) fügte sich in den Kontext<br />
der vorgetragenen Texte ein.<br />
Nicht wenige Zuhörer wollten diese schöne Musik mit nach Hause nehmen, und so verkauften<br />
wir nach Konzertende eine ansehnliche Stückzahl unserer neuen CD.<br />
Allen Sängern und Beteiligten hat dieser besinnliche und dennoch kurzweilige Abend<br />
sehr viel Freude bereitet, passte er doch als „Auszeit“ besonders gut in die sonst so<br />
geschäftige Adventszeit!<br />
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Der <strong>Kinderchor</strong> im Jubiläumsjahr 2016/17<br />
31.7.2016:<br />
Zum zweiten Mal bei<br />
den Stimmwerck-Tagen<br />
auf dem Adlersberg<br />
Uraufführung von Ivan<br />
Moodys Kompostitionen<br />
zur Marienverehrung<br />
24. - 26. 2. 2017:<br />
Teilnahme am 15.<br />
Leipziger Symposium<br />
zur Kinder- und<br />
Jugendstimme<br />
Workshop...<br />
© Universitätsklinikum Leipzig Sektion Phoniatrie<br />
...und große Bühne
29.4.2017:<br />
Beim Festakt zum 50jährigen Bestehen<br />
des Singkreises Deuerling<br />
Ob drinnen oder draußen:<br />
Der <strong>Kinderchor</strong> ist dabei!<br />
...auch 2017 wieder in der Turnhalle<br />
– witterungsbedingt!<br />
11.8.2017:<br />
Schwunvolle Eröffnung des Deuerlinger<br />
Brückenfestes<br />
Ausführliche Berichte und Fotos im<br />
kommenden Jahresbericht 2016/17<br />
(Erscheinungstermin: Ende November<br />
2017)<br />
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Mittwoch - 15:30 bis 16:15 Uhr<br />
<strong>Kinderchor</strong> Gruppe C (1. und 2. Klasse)<br />
Mittwoch - 16:15 bis 17:15 Uhr <strong>Kinderchor</strong> Gruppe B1 (2. bis 4. Klasse -<br />
kein Unterschied zu B2, nur zeitliche Alternative)<br />
Donnerstag - 16:30 bis 17:30 Uhr <strong>Kinderchor</strong> Gruppe B2 (2. bis 4. Klasse -<br />
kein Unterschied zu B1, nur zeitliche Alternative)<br />
Donnerstag - 17:30 bis 18:30 Uhr<br />
<strong>Kinderchor</strong> Gruppe A (ab 5. Klasse<br />
aufwärts solange es Spaß macht)