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Palmers Magazin Sinne Nr. 1

Palmers Magazin / Sinne Herbst/Winter 2017

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ART NOUVEAU | H / W 2017/ 18 | SEHEN |<br />

| SINNE<br />

Marc Wieser<br />

CEO VON PALMERS<br />

sInne: Woher kam die Idee, mit dem MAK zu kooperieren?<br />

Marc Wieser: Die Liste meines Verliebtseins in Künstler ist<br />

lang. Aber in meinen Augen ist die bedeutendste Kulturwelle,<br />

die wichtigste Entwicklung, die in Österreich je passiert ist,<br />

die Wiener Moderne – und damit ergibt sich ein logischer<br />

Schluss zwischen <strong>Palmers</strong>, Wien und Wiener Moderne. Ich<br />

habe mir überlegt, wer für Oswald Haerdtl, die Wiener Werkstätte,<br />

die Wiener Moderne, usw. die Rechte hat, wo die Archive<br />

sind und da bin ich beim MAK gelandet.<br />

sInne: Was haben Sie vor Augen gehabt?<br />

MW: In meiner Phantasie waren Proportionen, Muster, die<br />

Übersetzung der Proportionen in Architektur, textile Muster,<br />

Phantasien von Geschirr und anderen Gebrauchsgegenständen,<br />

also die gesamte Palette bis zur Malerei, die sich damals<br />

abgespielt hat. Eine beeindruckende Zeit des Schaffens, die<br />

ich auch international durch italienische Architekten und<br />

Designer kennen und schätzen gelernt habe.<br />

sInne: Sie sind der Wiener Moderne bei Ihrer Arbeit<br />

im Ausland begegnet?<br />

MW: Es ist für mich immer erstaunlich gewesen, und es hat<br />

mich auch begeistert, wie viel von diesen kreativen Entwürfen,<br />

egal ob es Muster oder Gegenstände sind, von Architekten<br />

und Designern international gesucht, recherchiert und<br />

dann in verschiedenen Formen interpretiert werden.<br />

sInne: Wie kam es konkret zur Zusammenarbeit?<br />

MW: Ich habe mit Christoph Thun-Hohenstein einen Termin<br />

ausgemacht und wir haben über die Wiener Werkstätte<br />

und die Rechte dahinter gesprochen, und die phantastischen<br />

Möglichkeiten, die man hat, gewisse Dinge über seine Archive<br />

und seine wissenschaftlichen Arbeiten zu vertiefen und miteinander<br />

zu entwickeln.<br />

sInne: War es dann schwierig Ihre Wünsche dem<br />

Design-Team zu kommunizieren?<br />

MW: Nein. Ich sagte, ich hätte gerne eine ganz neue Kollektion,<br />

basierend auf Wiener Moderne, Koloman Moser, Josef<br />

Hoffmann, Fin de siècle, Art nouveau, wie der Jugendstil<br />

Marc Wieser, <strong>Palmers</strong><br />

international genannt wird. Sie sollen deren Arbeit, die Muster<br />

recherchieren und mit einem Produzenten umsetzen.<br />

Für die Recherche haben wir auch fast vierzig Bücher für die<br />

<strong>Palmers</strong>-Bibliothek gekauft. That’s it.<br />

sInne: Waren Sie mit dem Ergebnis gleich zufrieden?<br />

MW: Ja. Ich habe die ersten Entwürfe von unserem internen<br />

Design gesehen. Jeder hat eine bestimmte Phase und ausgesuchte<br />

originale Muster dazu verwendet. Daraus wurde eine<br />

ausgezeichnete Serie auch in Zusammenarbeit mit Swarovski.<br />

Das war die Interpretation unserer Designer.<br />

sInne: Wird die Kooperation mit dem MAK weitergehen?<br />

MW: Ja, das können wir schon verraten. Es ist auf Grund des<br />

Research und Development in Materialsuche, Produktionsmechanismen<br />

und Techniken, eine langfristige Zusammenarbeit<br />

geplant. In den vergangenen 18 Monaten haben wir<br />

viele Schritte gesetzt, um die Marke <strong>Palmers</strong> wieder zu ihrer<br />

ursprünglichen Strahlkraft als ‘Love Brand’ für Frauen und<br />

Männer zurückzuführen. Dazu braucht es herausragende<br />

Qualität, Innovation und Eleganz. <strong>Palmers</strong> verfolgte dabei<br />

stets einen zeitgemäßen Ansatz, war seiner Zeit sogar oft<br />

voraus. Dies möchten wir auch durch diese Zusammenarbeit<br />

wieder an die Oberfläche bringen und weiterentwickeln. <<br />

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