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Deichertüchtigung in Bayern - Ronald Haselsteiner

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10<br />

Deichmaterialien wie z. B. zwischen Altdeich und durchlässigen Anschüttungen können<br />

Vliese und Gewebe verwendet werden. Maschenware (Drahtgeflecht, Krallmatten) kann zur<br />

Erhöhung des Oberflächenerosionsschutzes und als Vegetationshilfe an den Böschungen<br />

Anwendung f<strong>in</strong>den. Als Dichtung ist die geosynthetische Tondichtungsbahn (GTD) beim<br />

Deichbau gebräuchlich.<br />

4.5 Weitere Maßnahmen der Bodenverbesserung / Baugrundverbesserung<br />

Mittels Wasserentzug, Verdichtung, Austausch, E<strong>in</strong>mischen von Boden und B<strong>in</strong>demittel<br />

sowie Bewehrung können Eigenschaften des Deiches und des Untergrundes verbessert<br />

werden. Dadurch können das Verformungs- / Setzungsverhalten, die Durchlässigkeit und die<br />

Scherparameter den Anforderungen entsprechend angepasst werden.<br />

Als Methoden zur Verbesserung der Tragfähigkeit oder zur Verr<strong>in</strong>gerung von Setzungen<br />

kommen z. B. <strong>in</strong> Frage:<br />

• Vorbelastung des Untergrundes über die Böschungsfüße h<strong>in</strong>aus und<br />

erforderlichenfalls noch zusätzlich e<strong>in</strong>e Überbelastung durch vorübergehende<br />

Höherschüttung des Deiches (Vorbelastung und Konsolidation).<br />

• Nachträgliche Verdichtung des Deichkörpers und/oder des Untergrundes<br />

(Dynamische Tiefenverdichtung, Rüttelstopfverdichtung, u.v.m.).<br />

• Beschleunigung der Konsolidierung des Untergrundes und Erhöhung der<br />

Scherfestigkeit mittels Vertikaldränung (Tiefdränagen).<br />

• E<strong>in</strong>rütteln e<strong>in</strong>es Ste<strong>in</strong>gerüstes <strong>in</strong> weichen Untergrund (E<strong>in</strong>mischen).<br />

• E<strong>in</strong>bau von zugfesten und verrottungsbeständigen E<strong>in</strong>lagen, wie z. B.<br />

Geotextilien, zur Verm<strong>in</strong>derung der Scherbeanspruchung (Bewehrung).<br />

• Auskofferung des nicht tragfähigen Bodens und teilweiser oder vollständiger<br />

Ersatz durch Boden größerer Scherfestigkeit und ger<strong>in</strong>gerer<br />

Zusammendrückbarkeit (Bodenaustausch).<br />

4.6 Sicherung von Deichoberflächen und Überlaufstrecken<br />

„Der wirtschaftlichste und natürlichste Schutz für den Deichkörper ist e<strong>in</strong>e stark verwurzelte<br />

und geschlossene Grasnarbe.“ (DIN 19712/1997) In Bereichen mit hohen<br />

Fließgeschw<strong>in</strong>digkeiten am Deich und ggf. hoher Wellenbelastung, besonders bei<br />

Schardeichen, kann es notwendig se<strong>in</strong>, die Deichoberfläche nachträglich flächenhaft gegen<br />

Oberflächenerosion, z. B. mittels e<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>schüttung, zu sichern.<br />

Fertigrasen, organische Matten und Gewebe und andere organische Bauweisen sowie<br />

Geotextilien können die Deichböschungen sofort langfristig oder nur temporär direkt im<br />

Anschluss an bauliche Maßnahmen sichern. Entsprechendes gilt für die landseitige<br />

Böschung. Dort ist e<strong>in</strong>e Sofortsicherung nach baulichen Maßnahmen i. allg. nicht notwendig.<br />

Zulässige Schubspannungen und Fließgeschw<strong>in</strong>digkeiten für unterschiedliche<br />

Böschungssicherungen und –beschaffenheiten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tab. 2 angegeben.

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