antriebstechnik 10/2017
antriebstechnik 10/2017
antriebstechnik 10/2017
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19174<br />
<strong>10</strong><br />
Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
Oktober <strong>2017</strong><br />
Kupplungen und Bremsen<br />
Spielfreie, zuverlässige Servokupplungen<br />
für alle Antriebskonstellationen<br />
Getriebe und Getriebemotoren<br />
Wie Techniker den Getriebeölwechsel<br />
besser planen können<br />
Steuern und Automatisieren<br />
Umrichter sparen Energie in<br />
Champignon-Produktion<br />
Special: Motek<br />
Neuheiten aus der Montageund<br />
Handhabungstechnik
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Kompakt, stark, zuverlässig.<br />
Egal, was kommt.<br />
Die Optimax-Getriebebaureihe mit hoher<br />
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Unser Getriebe hält, was es verspricht. Und hält. Und hält.<br />
–Kompakte Baureihe mit hohem Wirkungsgrad<br />
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EDITORIAL<br />
Ein Hoch auf Robi & Co.<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
der Traum von Maschinen, die dem Menschen die Arbeit abnehmen,<br />
reicht zurück bis in die Antike. Ob er der Erste war, lässt sich nicht<br />
mehr beweisen, aber Aristoteles war es, der um 320 v. Chr. über<br />
Werkzeuge nachdachte, die ihre Arbeit ohne menschliches<br />
Eingreifen erledigen. Der Roboter unserer Zeit entstand nicht zuerst<br />
als Technologie, sondern als Fiktion. Der tschechische Autor Karel<br />
Capek war derjenige, der den Begriff Roboter als Erster verwendete.<br />
In einem Theaterstück 1921 taucht er zum ersten Mal auf. Dort<br />
werden Maschinenmenschen gezüchtet, die statt den Menschen in<br />
der Industrie arbeiten.<br />
Heute sind Roboter nicht mehr aus der Industrie wegzudenken, auch<br />
wenn sie dort nicht unbedingt den Fantasien vergangener Jahre<br />
entsprechen. So befindet sich die deutsche Robotik und Automation<br />
auf Wachstumskurs: Das Umsatzvolumen stieg laut VDMA im Jahr<br />
2016 auf einen neuen Rekord von 12,8 Mrd. EUR und seit der<br />
Wirtschaftskrise hat sich der Branchenumsatz sogar in sieben Jahren<br />
mehr als verdoppelt. <strong>2017</strong> soll es noch einmal 7 % mehr werden.<br />
Der verstärkte Einsatz von Robotik in Produktion und Montage sowie<br />
allen Bereichen der Montage- und Handhabungstechnik stützt nicht<br />
nur die fortschreitende Digitalisierung der Produktion, sondern führt<br />
zum wachsenden Einsatz von Motoren, Getrieben und anderer<br />
antriebstechnischer Komponenten. Hier setzt auch die Messe Motek<br />
im Oktober in Stuttgart an, der wir unser Special in dieser Ausgabe<br />
gewidmet haben. Lesen Sie über zahlreiche Neuheiten aus der Welt<br />
der Antriebstechnik, die Trends in der Robotik, Automation und<br />
Montage setzen und so auch unserer Branche<br />
einen Wachstums- und Zukunftsmarkt<br />
bescheren. Ein Hoch also auf Robi & Co.!<br />
Dirk Schaar<br />
d.schaar@vfmz.de<br />
ÜBER-<br />
WACHUNG<br />
STATT<br />
ÜBER-<br />
RASCHUNG<br />
Motek<br />
Stuttgart<br />
Halle 4 Stand 4215<br />
Halle 8 Stand 8402<br />
TOX ® -<br />
Einpressüberwachung<br />
EPW 500FP<br />
Alles unter Kontrolle:<br />
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www.tox-de.com
Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
Oktober <strong>2017</strong><br />
Bild: Rollon GmbH, Düsseldorf<br />
INHALT<br />
12<br />
22<br />
42<br />
Interview: Axel Binner von Hydropa erklärt,<br />
welcher Mehrwert für Kunden aus der Neupositionierung<br />
des Unternehmens resultiert<br />
Die machen das Rennen: Wie Kupplungen<br />
in Rennsportprüfständen unter extremen<br />
Bedingungen Höchstleistungen erbringen<br />
Optimale Backergebnisse: Wie Stellantriebe<br />
in einer Teigteil- und Wirkmaschine die<br />
Flexibilität bei Produktwechseln erhöhen<br />
EDITORIAL<br />
3 Ein Hoch auf Robi & Co.<br />
FVA-AKTUELL<br />
6 Aktuelles von der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />
MAGAZIN<br />
12 Axel Binner von Hydropa zum Thema Neupositionierung<br />
des Unternehmens und Sicherheitstechnik<br />
7 Märkte, Unternehmen, Personalien und Veranstaltungen<br />
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
16 TITEL Spielfreie, zuverlässige Servokupplungen für alle<br />
Antriebskonstellationen<br />
20 Vorteile axial steifer Kupplungen für lineare Bewegungsabläufe<br />
in Prüfständen<br />
22 Kupplungen bringen Höchstleistung in Rennsportprüfständen<br />
24 Bremsensteuerungssystem in Seilbahn-Anlage<br />
19 Produkt-Highlights<br />
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
28 Getriebespezialist setzt auf die geteilte Werkzeugaufnahme<br />
30 Rollringgetriebe in Wickelmaschine bietet zuverlässige<br />
Funktionalität und hohe Anwenderfreundlichkeit<br />
32 Wie Techniker den Getriebeölwechsel besser planen können<br />
33 Produkt-Highlights<br />
ELEKTROMOTOREN<br />
36 Servoantriebssystem ermöglicht weniger mechanischen<br />
Aufwand und kürzere Taktzeiten bei der Teigverarbeitung<br />
42 Kompakte Stellantriebe bieten hohe Flexibilität bei Produktwechseln<br />
in Teigteil- und Wirkmaschine<br />
44 AC-Antriebe liefern Zuverlässigkeit trotz 50 % kleinerer Gehäuse<br />
41 Produkt-Highlights<br />
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
62 Höchste Präzision bei der Bewegungssteuerung<br />
64 Produkt-Highlights<br />
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
66 Modellierung von Vorschubachsen aus dem Baukasten<br />
70 Wellenerdungsringe als Lagerschutz für Elektromotoren<br />
72 Kabelführungssystem erobert mit Hygienic Design und<br />
FDA-Zulassung die Lebensmittel- und Pharmaindustrie<br />
69 Produkt-Highlights<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
<strong>10</strong>8 Magnetlager für Werkzeugmaschinenrundtische<br />
112 Übertragungsverhalten von Rändelpressverbindungen<br />
RUBRIKEN<br />
21 Inserentenverzeichnis<br />
<strong>10</strong>2 Impressum<br />
122 Vorschau auf Heft 11/<strong>2017</strong><br />
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Kupplungen und Bremsen<br />
Spielfreie, zuverlässige Servokupplungen<br />
für alle Antriebskonstellationen<br />
19174<br />
<strong>10</strong><br />
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special<br />
Motek <strong>2017</strong><br />
STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
50 Integrierte Antriebslösung macht Faserproduktion produktiver<br />
52 Der Schlüssel zur Erreichung der Ziele von Industrie 4.0?<br />
56 Servoantrieb und Servoregler sorgen für ein leistungsfähiges<br />
mechatronisches Antriebssystem<br />
58 Frequenzumrichter sparen Energie in Champignon-Produktion<br />
54 Produkt-Highlights<br />
Getriebe und Getriebemotoren<br />
Wie Techniker den Getriebeölwechsel<br />
besser planen können<br />
Steuern und Automatisieren<br />
Umrichter sparen Energie in<br />
Champignon-Produktion<br />
Special: Motek<br />
Neuheiten aus der Montageund<br />
Handhabungstechnik<br />
ANT_AG_<strong>2017</strong>_<strong>10</strong>_001 1 20.09.<strong>2017</strong> 11:55:45<br />
TITELBILD<br />
Chr. Mayr GmbH + Co. KG,<br />
Mauerstetten<br />
Mit dem Konzept der siebten Achse erhalten<br />
Roboteranwendungen einen größeren Arbeitsbereich.<br />
Dabei bewegt sich der komplette Roboter auf<br />
einer bodennahen Linearachse. Rollon bietet hierzu ein<br />
variantenreiches Baukastensystem.<br />
ANT_AG_<strong>2017</strong>_<strong>10</strong>_075 75 19.09.<strong>2017</strong> <strong>10</strong>:41:49<br />
INNENTITEL<br />
Rollon GmbH,<br />
Düsseldorf<br />
4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
98<br />
Stille Helfer: Höhenverstellung mithilfe elektrischer Hubsäulen<br />
bietet optimale ergonomische Bedingungen am Arbeitsplatz<br />
und erleichtert Mitarbeitern zu erledigende Tätigkeiten<br />
SPECIAL MOTEK <strong>2017</strong><br />
76 Wie Sie den Aktionsradius von Industrierobotern<br />
einfach und wirtschaftlich erweitern<br />
80 Erstes gedrucktes Bühnenbild entstand mithilfe eines<br />
kompletten Linearsystems<br />
82 Zahnriemenachse für kompaktes Pick-&-Place-System<br />
86 Kabeldurchführungsplatten ermöglichen Einführung<br />
vieler Leitungen auf engstem Raum<br />
88 Mit elektromechanischen Servoantrieben zu<br />
kontrollierten Einpress-Operationen<br />
90 Lohnt sich der Einkauf antriebstechnischer Baugruppen<br />
beim Händler?<br />
92 Linearführungssystem in der Medizinindustrie<br />
überzeugt durch hohe Laufruhe<br />
96 Hydraulische Sicherheitsstoßdämpfer schützen<br />
hochdynamische Achsen<br />
98 Verstellung von Arbeitsplatzsystemen bis hin zu<br />
komplexen Anlagen im Maschinenbau<br />
<strong>10</strong>0 Kaltgerollter Kugelgewindetrieb für große Stückzahlen<br />
<strong>10</strong>4 Der Einsatz von Rädern und Rollen erleichtert körperlich<br />
belastende Tätigkeiten<br />
79 Produkt-Highlights<br />
Safe Motion: Schnell. Effiizient.<br />
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und bis zu 20 % Produktivitätssteigerung Ihrer Maschine. Sie erreichen<br />
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Servo<strong>antriebstechnik</strong> von Pilz:<br />
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Pilz GmbH & Co. KG<br />
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FVA AKTUELL<br />
Forschungsvorhaben<br />
FVA 521 II<br />
IGF-Nr. 17145 N<br />
Optimierung<br />
Flankentragfähigkeit II<br />
Steigende Anforderungen in Bezug auf Leistung und Gewicht<br />
moderner Getriebe erfordern eine Auslegung der Komponenten<br />
nahe den Tragfähigkeitsgrenzen. In früheren Forschungsarbeiten<br />
konnte gezeigt werden, dass durch Kugelstrahlen und<br />
Gleitschleifen die Zahnflankentragfähigkeit einsatzgehärteter<br />
Verzahnungen signifikant gesteigert werden kann.<br />
Ziel des Forschungsvorhabens FVA 521 II war eine erweiterte<br />
Betrachtung der Einflüsse aus Kugelstrahlen und Gleitschleifen.<br />
Hierfür wurde ein umfangreiches Versuchsprogramm durchgeführt.<br />
Durch eine gezielte Anpassung der Strahlparameter erfolgte<br />
eine Variation des Eigenspannungszustands der Prüfverzahnungen.<br />
Durch eine gezielte Veränderung des Oberflächenund<br />
Schmierungszustands geschliffener bzw. kugelgestrahlter<br />
und gleitgeschliffener Verzahnungen wurde der Einfluss aus<br />
spezifischer Schmierfilmdicke, Sicherheit gegenüber Graufleckigkeit<br />
und Oberflächenrauheit untersucht. In ergänzenden<br />
Versuchsreihen erfolgte eine Abschätzung des Einflusses von<br />
Schmierstoffverunreinigungen, Vorschädigungen sowie der<br />
Baugröße der Verzahnungen.<br />
Die Ergebnisse erlauben eine erweiterte Berücksichtigung des<br />
Randzonenzustands, insbesondere bei Verzahnungen, die<br />
oberflächennah einen erhöhten Druckeigenspannungszustand<br />
aufweisen. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass der im Vorgängervorhaben<br />
eingeführte Rauheitsfaktor für gleitgeschliffene<br />
Verzahnungen auch auf hochfein veredelte Verzahnungen angewendet<br />
werden kann. Die bestehenden Berechnungsansätze<br />
zur Grübchentragfähigkeit wurden damit durch die Versuchsergebnisse<br />
bestätigt. Das Ziel des Vorhabens wurde erreicht.<br />
Übertragbarkeit der Partikelgehaltsprognose<br />
auf ölbadgeschmierte<br />
Industriegetriebe<br />
Im Rahmen der Auslegung von Wälzlagern können Kosten<br />
durch die genaue Kenntnis der zukünftigen Reinheitsklasse<br />
des Systems reduziert werden. In den Vorgängervorhaben<br />
Partikelgehalt I & II“ (IGF-Nr. 146<strong>10</strong> N & 16660 N) wurde zur<br />
Verbesserung der Kenntnis des Reinheitsniveaus eine Methode<br />
zur Prognose des Partikelgehalts im Getriebeöl entwickelt.<br />
Im Rahmen des Vorhabens Partikelgehalt III wurde ein Prüfaufbau<br />
für die Bestimmung der relevanten Einflüsse (Partikelform,<br />
Partikeldichte, Ölviskosität, und<br />
Ölbewegung) auf die Sedimentation<br />
entwickelt. Im Vorhaben konnten die<br />
Einflussfaktoren Partikelform, Partikeldichte,<br />
Ölviskosität, und Ölbewegung<br />
Forschungsvorhaben<br />
FVA 493 III<br />
IGF-Nr. 18694 N<br />
erfasst und untersucht werden. Hierbei zeigte sich ein deutlicher<br />
Einfluss von Ölviskosität und Ölbewegung auf die<br />
Sedimentation. Durch eine Gegenüberstellung von experimentell<br />
ermittelter und berechneter Sedimentation wurde<br />
festgestellt, dass die Sedimentation im Versuchsaufbau deutlich<br />
langsamer abläuft als berechnet. Weiterhin wurde der<br />
Einfluss von Online- und Offline-Messverfahren für die<br />
Bestimmung der Ölreinheitsklassen auf die Sedimentationsergebnisse<br />
erfasst. Die verglichenen Verfahren zeigten qualitativ<br />
ähnliche Ver läufe der Sedimentation und weisen im<br />
absoluten Vergleich Unterschiede von bis zu fünf Reinheitsklassen<br />
auf. Die abschließenden Untersuchungen an realen<br />
Getrieben konnten zeigen, dass die Ergebnisse des Sedimentationsaufbaus<br />
auf die Getriebe übertragen werden können.<br />
Die gewonnenen Erkenntnisse am Prüfaufbau bzgl. der Sedimentationsthematik<br />
ermöglichen, in Abhängigkeit des Betriebspunktes,<br />
eine Erweiterung der bestehenden Partikelgehaltsprognose<br />
um die Sedimentation und eine Anwendung<br />
auf ölbadgeschmierte Industriegetriebe. Das Ziel des Forschungsvorhabens<br />
wurde erreicht.<br />
Das IGF-Vorhaben IGF-Nr. 18694 N der Forschungsvereinigung<br />
Antriebstechnik e.V. (FVA) wurde über die AiF im Rahmen des<br />
Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />
(IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie<br />
aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.<br />
Autor: Daniel Cornel, RWTH Aachen Institut für Maschinenelemente<br />
und Maschinengestaltung, IME<br />
Kontakt: Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA),<br />
Dirk Arnold, Tel.: 069/66 03-1632<br />
Das IGF-Vorhaben IGF-Nr. 17145 N der Forschungsvereinigung<br />
Antriebstechnik e.V. (FVA) wurde über die AiF im Rahmen des<br />
Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />
(IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie<br />
aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.<br />
Autor: Johannes König, TU München Forschungsstelle für Zahnräder<br />
und Getriebebau, FZG, Garching<br />
Kontakt: Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA),<br />
Matthias Reichert, Tel.: 069/6603-1526<br />
Forschungsvereinigung<br />
Antriebstechnik e. V.<br />
Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt<br />
Tel.: 069 / 6603-1515<br />
E-Mail: info@fva-net.de<br />
Internet: www.fva-net.de<br />
6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
MAGAZIN<br />
Neuer Leiter des Segmentmarketings<br />
Automatisierung<br />
Dr. Cliff Jolliffe (Bild l.) hat zum 1. Juli bei Physik Instrumente (PI)<br />
die Verantwortung für die globale Geschäftsentwicklung im Bereich<br />
der industriellen Automatisierung übernommen. Er arbeitet seit<br />
24 Jahren im Automatisierungsmarkt<br />
und war in den letzten<br />
15 Jahren in diversen<br />
Funktionen<br />
bei einem Unternehmen<br />
für Positionier-<br />
und Steuerungssysteme<br />
tätig,<br />
u. a. als Niederlassungsleiter,<br />
Manager<br />
für die Bereiche<br />
Laser Medical und<br />
Mikrobearbeitung.<br />
Dazu verantwortete er den Vertrieb von Steuerungssystemen in<br />
Europa. „Die neuen Positioniertische, Controller und Technologien,<br />
die ich gesehen habe, geben uns die Möglichkeit, Wachstum in den<br />
Präzisionsautomatisierungsmärkten zu generieren”, so Jolliffe.<br />
Seinen PhD absolvierte er im Design von Elektromotoren. Er ist von<br />
der britischen Regierung als Experte im Bereich der Automatisierung<br />
anerkannt und hat den Vorsitz eines branchenübergreifenden<br />
wissenschaftlichen Beirats inne.<br />
www.pi.de<br />
Pilz stellt Vertrieb neu auf und beruft<br />
neuen Leiter<br />
Das Automatisierungsunternehmen<br />
Pilz hat die<br />
Umorganisation seines internationalen<br />
Vertriebs abgeschlossen.<br />
Als neuer Vice<br />
President Sales International<br />
verantwortet Christian<br />
Erles an der Spitze die internationalen<br />
Vertriebsaktivitäten.<br />
„Im Mittelpunkt<br />
steht die Kundenorientierung,<br />
wir richten unsere<br />
Strategie und Ziele noch<br />
deutlicher am jeweiligen Landesmarkt aus“, erklärt Erles. Dabei<br />
spielen besonders die 40 Pilz Tochtergesellschaften als wichtigste<br />
Schnittstelle zum Kunden eine Schlüsselrolle: „Sie sind nah am<br />
Kunden und verstehen so deren Bedürfnisse und Anforderungen<br />
am besten“, betont Erles. Innerhalb des Vertriebs hat Pilz neben<br />
dem Sales Support und dem Regional Management insbesondere<br />
den Bereich Business Development weiter ausgebaut. „Das ist<br />
wichtig, um nicht nur neue Geschäftsfelder zu erschließen, sondern<br />
auch Kundenbedürfnisse noch besser in unsere Produkte<br />
einfließen zu lassen“, so Erles. Christian Erles tritt die Nachfolge von<br />
Klaus Stark an, der jetzt als Leiter Innovationsmanagement beim<br />
schwäbischen Familienunternehmen arbeitet.<br />
www.pilz.com<br />
MOTEK STUTTGART<br />
9.–12. Oktober <strong>2017</strong><br />
Halle 6, Stand 6331<br />
Erster sterilisierbarer<br />
Encoder<br />
Das erste sterilisierbare Antriebssystem.<br />
maxon bringt einen sterilisierbaren Encoder auf den Markt. Damit erhalten Kunden ein System, das vom<br />
BLDC-Motor über das Getriebe bis zum Sensor <strong>10</strong>00 Zyklen im Autoklaven aushält.<br />
Eigenschaften des sterilisierbaren Antriebssystems<br />
maxon ECX Motor Bis zu 120000 min -1 , laufruhig, geringe Wärmeentwicklung.<br />
maxon GPX Getriebe Für hohe Drehmomente und Speed. Bis zu 90% Wirkungsgrad.<br />
maxon ENX Encoder Erhältlich als Inkremental- (<strong>10</strong>24 Impulse) und Absolut-Version (4096 Schritte).<br />
Kurze Lieferzeit Online konfigurierbar und lieferbereit in spätestens 11 Tagen.<br />
sterilisierbar.maxonmotor.de
Mit elektrischer Verbindungstechnik auf<br />
Wachstumskurs<br />
Das Unternehmen Helukabel setzt den weltweiten<br />
Ausbau seines Vertriebsnetzes fort und ist nun<br />
auch auf dem mittel- und südamerikanischen<br />
Kontinent mit Tochtergesellschaften vertreten.<br />
Marc Luksch, Geschäftsführer von Helukabel:<br />
„Unser Ziel ist es, nah am Kunden zu sein. Aber<br />
auch durch die gestiegene Nachfrage nach unseren<br />
Produkten war jetzt der richtige Zeitpunkt,<br />
eigene Präsenzen in Mexiko und Brasilien zu<br />
eröffnen.“ So sind alleine in Mexiko 1 900 deutsche<br />
Unternehmen aktiv und es wird nachhaltig in die<br />
Automobil- und Lebensmittelindustrie investiert.<br />
Beides sind Kernmärkte von Helukabel und der neue<br />
Standort nördlich von Mexiko City bietet eine gute<br />
Infrastruktur zur Versorgung der Industrieregionen. Die<br />
Verfügbarkeit vor Ort war auch der Grundstein für den<br />
neuen Standort bei São Paulo in Brasilien. Viele internationale<br />
Großkunden des Kabelspezialisten sind seit<br />
Jahren in Brasilien aktiv und auch die lokale Wirtschaft<br />
hat etablierte Unternehmen hervorgebracht, die von<br />
Helukabel versorgt werden. Mit den neuen Standorten<br />
ist Helukabel nun in 29 Ländern vor Ort vertreten.<br />
www.helukabel.com<br />
Bühler Motor: Werk Mexiko zertifiziert<br />
Nach dem Entwicklungszentrum in Nürnberg und dem Produktionsstandort in<br />
Monheim kann auch das Werk in Chihuahua, Mexiko, mit einem zusätzlichen<br />
Qualitätsversprechen für die Medizintechnik punkten. Mit der Zertifizierung nach<br />
DIN EN ISO 13485:2012, auditiert vom TÜV Süd, setzt Bühler Motor auf die besondere<br />
Sicherheit bei der Anwendung von medizinischen Geräten. Gemäß den Vorgaben<br />
wurde nicht nur die Produktion, sondern die gesamte Lieferkette unter die Lupe<br />
genommen. Besonderes Augenmerk gilt der konsequenten und lückenlosen Dokumentation<br />
und dem Risikomanagement. Dabei geht es nicht nur darum, das Risiko<br />
zu minimieren, sondern bei etwaigen Problemen optimale Batch-Rückverfolgbarkeit<br />
von Produkten und Teilen zu garantieren. „Als mittelständisches Unternehmen<br />
fällt es uns leichter, das Bewusstsein für die besondere Verantwortung wach zu<br />
halten, die jeder von uns an der Entwicklung und Produktion von Healthcare-<br />
Produkten trägt. Es geht letztendlich darum, möglichst alle Risiken für die Anwender,<br />
also die Patienten, auszuschließen“, erklärt Cristina Sanchez, Plant Manager Bühler<br />
Motor de Mexico.<br />
www.buehlermotor.de<br />
8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong><br />
Rotor-Clip.indd 1 16.11.2016 11:09:25
MAGAZIN<br />
Erneut Umsatz und Mitarbeiterzahl<br />
gesteigert<br />
Die SMC Corporation<br />
hat im Geschäftsjahr<br />
2016/17 ihren Umsatz<br />
weltweit um rd. 3 % auf<br />
4,1 Mrd. EUR gesteigert.<br />
Das operative Ergebnis<br />
betrug dabei<br />
1,2 Mrd. EUR. Ebenfalls<br />
gestiegen ist die weltweite<br />
Mitarbeiterzahl<br />
des Unternehmens mit Hauptsitz in Tokio, und zwar um 800 auf<br />
19 200. Etwa 160 Mio. EUR wurden in Forschung und Entwicklung<br />
investiert. In Deutschland sind rd. 720 Mitarbeiter tätig. Deutschland<br />
ist der wichtigste Markt der Corporation in Europa, deshalb<br />
wird der Standort im hessischen Egelsbach zurzeit weiter ausgebaut.<br />
Dort befindet sich bereits das German Technical Center, wo<br />
Lösungen für die Feldbustechnik, elektrische und pneumatische<br />
Antriebe, Sensorik, Ventile und Luftaufbereitung entstehen. „SMC<br />
hat den Anspruch, Lösungsanbieter, Partner und Hersteller für<br />
pneumatische und elektrische Automatisierungstechnik zu sein –<br />
und das zum großen Teil Made in Germany“, erläutert Ralf Laber,<br />
Geschäftsführer von SMC Deutschland.<br />
www.smc.de<br />
09.-12. Oktober <strong>2017</strong><br />
Stuttgart<br />
Besuchen sie uns!<br />
Halle 7 / Stand 7<strong>10</strong>1<br />
das transportsystem<br />
der nächsten<br />
generation<br />
www.br-automation.com/transport-technologie<br />
Ziel: Durchlaufzeit halbieren<br />
SPN Schwaben Präzision strukturiert sich neu. Am 31. Juli wurde<br />
die Werkshalle 4 fertiggestellt. Damit können die beiden Nördlinger<br />
Standorte zusammengelegt werden. Grundlage für die Neukonzeption<br />
der Prozesskette ist die „Werkstruktur 2019“. Maßgeblich<br />
dabei: Die Durchlaufzeit aller Fertigungsprozesse im<br />
Werk mittelfristig zu halbieren. In dem Neubau wurden auch<br />
andere Optimierungen vorgenommen: Die Umstellung auf eine<br />
klimatisierte Fertigung und die damit einhergehende größere<br />
Temperaturstabilität soll dazu dienen, die Qualität der Abläufe<br />
und damit der Produkte zu verbessern. Das Absaugen der Abluft<br />
direkt an den Maschinen verbessert die Hallenluft. Zudem kommen<br />
dort weitgehend regenerative Energien zum Einsatz: Die<br />
Heizung wird über Biomasse und Fernwärme betrieben, ein großer<br />
Teil des Stromverbrauchs über eine Solaranlage auf dem<br />
Werksdach produziert. Parallel tritt auch die Umsetzung der<br />
Luftfahrtzertifizierung DIN EN 9<strong>10</strong>0 in die entscheidende Phase.<br />
Nahtlos integriert<br />
< Perfekte Synchronisation von CNC und Robotik<br />
In der Praxis bewährt<br />
< Zuverlässig im industriellen 24/7-Betrieb<br />
www.spn-drive.de<br />
Leicht zu warten<br />
< Einfacher und schneller Service im Feld
MAGAZIN<br />
Siemens rüstet chinesische Aluminium-<br />
Fabriken mit Antriebstechnik aus<br />
Siemens rüstet mehrere chinesische Aluminium-Fabriken mit Mittelspannungs-<br />
und Niederspannungsantrieben aus. Das Auftragsvolumen<br />
liegt im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.<br />
Die Inbetriebsetzung erfolgt zwischen November 2018 und April<br />
2019. Ziel ist es, durch leistungsstarke und zuverlässige Antriebssysteme<br />
die Produktivität in den Walzwerken zu sichern. Beauftragt<br />
wurde Siemens von SMS China. SMS China gehört zur SMS Group,<br />
einem Anlagen- und Maschinenbauer im Bereich der Stahl- und<br />
Nichteisen-Metallindustrie. Vor dem Hintergrund einer wachsenden<br />
Nachfrage nach Aluminium hat Siemens den Auftrag zur Errichtung<br />
mehrerer Alu-Walzstraßen erhalten. Siemens liefert Antriebstechnik<br />
für Kaltwalzwerke nahe Liaoyang sowie für ein Kalt- und<br />
Warmwalzwerk nahe Yingkou. Der Lieferumfang der Alu-Walzstraßen<br />
umfasst das Mittelspannungsantriebssystem, bestehend aus den<br />
Frequenzumrichtern Sinamics SM150, die Antriebssteuerung, die<br />
Kühlanlage, die Engineering-Station, das zugehörige Projektmanagement,<br />
das Hardware- und Software-Engineering einschließlich<br />
der Inbetriebsetzung der einzelnen Gewerke sowie<br />
Niederspannungsantriebskomponenten.<br />
Foto: SMS group GmbH<br />
www.siemens.com<br />
Hannover Messe goes USA<br />
Vom <strong>10</strong>. bis 15. September 2018 veranstaltet die Deutsche Messe<br />
erstmals eine Hannover Messe in den USA. Die Weltleitmesse hat<br />
sich zum globalen Hotspot für Industrie 4.0 entwickelt. Die Ausstellerund<br />
Besucherzahlen steigen stetig, mehr als die Hälfte der 5000 bis<br />
6 500 Aussteller kommt mittlerweile aus dem Ausland. Im kommenden<br />
Herbst geht<br />
nun die erste Hannover<br />
Messe USA in Chicago<br />
an den Start. Die<br />
Deutsche Messe ist seit<br />
vielen Jahren auf dem<br />
US-Markt aktiv und organisiert<br />
seit 2012 Messen<br />
in Chicago. „Nicht<br />
zuletzt das Partnerland<br />
USA und der Besuch<br />
des damaligen Präsidenten Barack Obama in Hannover haben die<br />
Reputation der Marke Hannover Messe in den USA befeuert. Mit<br />
der Einführung im amerikanischen Messemarkt versprechen wir<br />
uns mehr Aussteller und Besucher auf der Veranstaltung in Chicago<br />
sowie einen positiven Effekt für die Hannover Messe selbst“, erklärt<br />
Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Messe AG. In<br />
Chicago werden rund 550 Aussteller erwartet.<br />
www.messe.de<br />
Schneider Electric: Deutschlandgeschäftsführerin<br />
Frei wird Zone President DACH<br />
Dr. Barbara Frei, Geschäftsführerin<br />
Deutschland bei Schneider Electric,<br />
verantwortet seit 1. Juli <strong>2017</strong><br />
die im Unternehmen neu geschaffene<br />
Region DACH. Grund für die<br />
organisatorische Zusammenlegung<br />
von Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz sieht das Unternehmen<br />
im anhaltend starken Aufschwung<br />
der Märkte. Künftig verfügt<br />
Schneider mit der DACH-<br />
Region über eine stärkere Basis für<br />
nachhaltiges und profitables<br />
Wachstum sowie zum weiteren<br />
Ausbau der Marktanteile. Als Zone<br />
President DACH wird Barbara Frei<br />
gemeinsame bzw. länderübergreifende<br />
Entwicklungs- und Vertriebsressourcen<br />
bündeln, um Transformationen wie Industrie 4.0<br />
und das Industrial Internet of Things (IIoT) fokussierter voranzutreiben.<br />
Das gilt vor allem für die Lösungsarchitektur Ecostruxure.<br />
Mit dieser offenen, kompatiblen und IoT-fähigen Plattform hat<br />
Schneider die Weichen für die digitale Zukunft gestellt. Hier profitieren<br />
Kunden durch die neue DACH-Struktur von einem übergreifenden<br />
Pool aus Kompetenzen und Know-how, um alle Potenziale<br />
und Vorteile IoT-fähiger Geräte und Automatisierungslösungen<br />
noch umfänglicher ausschöpfen zu können.<br />
www.schneider-electric.de<br />
Baumüller baut Präsenz in Asien aus<br />
Neben der Tochtergesellschaft in Indien und einem eigenen<br />
Produktionsstandort in China ist Baumüller bereits mit Vertriebsund<br />
Servicegesellschaften in Südkorea und Thailand vertreten. Nun<br />
wird die Expansion in Ostasien mit einer neuen Vertriebsgesellschaft<br />
in Japan weiter vorangetrieben.<br />
Der japanische<br />
Vertriebspartner Daiki<br />
Rika Kogyo Co., Ltd.<br />
hat seinen Hauptsitz in<br />
Saitama, nördlich von Tokio,<br />
und soll den Verkauf<br />
von Komponenten und<br />
Systemen für Antriebsund<br />
Automatisierungssysteme<br />
unterstützen. Daiki<br />
arbeitet mit einem Vertriebsnetz<br />
aus über 500<br />
Sales-Agenten, verteilt<br />
über ganz Japan. Im Juni<br />
wurde die Partnerschaft<br />
vertraglich besiegelt und<br />
damit der Startschuss für<br />
eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
gegeben. „Der neue lokale Ansprechpartner und die<br />
damit verbundenen kurzen Wege helfen uns dabei, unsere japanischen<br />
Kunden besser zu betreuen. Wir sind stolz darauf, mit Daiki<br />
als Partner zusammenzuarbeiten“, so Joachim Weissenberger<br />
(2. v. l.), Sales Director International bei Baumüller.<br />
www.baumueller.de<br />
<strong>10</strong> <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
MAGAZIN<br />
Katharina Wiedemann (STW) mit Bayerischem Verdienstorden ausgezeichnet<br />
Katharina Wiedemann, Geschäftsführerin von Sensor-Technik Wiedemann<br />
(STW) und Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer Schwaben,<br />
wurde mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Die Verleihung<br />
fand im Rahmen einer Feierstunde im Antiquarium der Residenz in München<br />
statt. Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zeichnete insgesamt<br />
49 Persönlichkeiten aus. „Sie haben mit Ihrem Einsatz das Land stark und<br />
erfolgreich gemacht“, sagte Seehofer zu den neuen Ordensträgern. „Sie sind<br />
Baumeister dieses modernen und offenen Freistaates Bayern.“ Mit der Auszeichnung<br />
wurde Katharina Wiedemann u. a. für ihr unternehmerisches<br />
Wirken und ihr intensives sowie langjähriges ehrenamtliches Engagement<br />
gewürdigt. Sie sieht sich gegenüber dem Unternehmen, aber in besonderem<br />
Maße gegenüber der Allgemeinheit in Hinblick auf soziale und kulturelle<br />
Lebensbereiche sowie auf kommunalpolitischer Ebene verpflichtet.<br />
www.sensor-technik.de<br />
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„Mass Customization“<br />
erfolgreich umgesetzt<br />
Kundenspezifische, hochpräzise<br />
Drehgeber und Neigungssensoren<br />
der Fraba-Tochter Posital werden<br />
seit zehn Jahren im polnischen<br />
Slubice gefertigt. In der Fabrik in<br />
der Stadt gegenüber Frankfurt/<br />
WELLE-NABE-VERBINDUNGEN<br />
Schrumpfscheiben • Konus-Spannelemente • Spannsysteme<br />
6,5 - 4225000 Nm<br />
Oder wird nach einem digitalen<br />
„Mass Customization“-Geschäftsmodell<br />
gefertigt, das auf einem<br />
Baukasten und einem Online-<br />
Portal basiert – für Variantenvielfalt,<br />
Losgröße 1 und kurze Lieferzeiten.<br />
Bei der Feier zum <strong>10</strong>-jährigen<br />
Bestehen des Standortes<br />
betonte der Bürgermeister der<br />
Stadt, Tomasz Ciszewicz, die strategische<br />
Bedeutung des Fraba-<br />
Ablegers für die Sonderzone Slubice/Kostrzyn<br />
an der deutschpolnischen<br />
Grenze. 2007 war der<br />
Betrieb mit <strong>10</strong> Mitarbeitern gestartet,<br />
heute sind es 130. Bald<br />
steht dort die Fertigung des einmillionsten<br />
Drehgebers an. Die<br />
meisten der in Slubice gefertigten<br />
Drehgeber basieren auf hochpräziser<br />
magnetischer Abtasttechnik,<br />
die als kostengünstige, kompakte<br />
und robuste Alternative zu<br />
optischen Hochleistungs-Systemen<br />
angeboten werden.<br />
www.posital.de<br />
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Ihr Nutzen ist unser Antrieb
MAGAZIN I INTERVIEW<br />
„Wir machen Antriebstechnik besser“<br />
Axel Binner von Hydropa zum Thema Neupositionierung des Unternehmens und Sicherheitstechnik<br />
Das Wittener Unternehmen<br />
Hydropa hat sich vom Händler für<br />
hydraulische Produkte zum<br />
Anbieter von individuellen<br />
Antriebslösungen weiterentwickelt.<br />
Besonders im Fokus steht der<br />
Bereich Sicherheitstechnik. Im<br />
Interview spricht Axel Binner,<br />
Geschäftsführer von Hydropa,<br />
über die Neupositionierung des<br />
Unternehmens und den Mehrwert<br />
für seine Kunden, tiefgreifende<br />
Veränderungen der Branche sowie<br />
über Zukunftsstrategien.<br />
Herr Binner, was ist der Grund für die<br />
Neupositionierung?<br />
Seit über 50 Jahren entwickeln wir uns<br />
mit unseren Kunden und für unsere<br />
Kunden weiter. Als Händler für hydraulische<br />
Produkte haben wir bereits früher<br />
individuelle Lösungen gesucht und<br />
gefunden – zum Beispiel indem wir als<br />
einer der ersten Händler innovative<br />
Produkte von ausländischen Herstellern<br />
eingeführt haben.<br />
Dann haben wir begonnen, Aggregate<br />
zu bauen, mittlerweile entwickeln wir<br />
komplette Antriebslösungen – unsere<br />
Kunden konzentrieren sich immer mehr<br />
auf ihr jeweiliges Kerngeschäft und<br />
beauftragen uns als Experten mit der<br />
Entwicklung der dazu benötigten Antriebstechnik.<br />
Der Markt verändert sich<br />
tiefgreifend und auch unsere Kunden<br />
verändern sich – darauf reagieren wir.<br />
Warum hat sich Hydropa auf den<br />
Bereich Antriebstechnik spezialisiert?<br />
Unsere Herangehensweise unterscheidet<br />
sich von fast allen unseren Mitbewerbern,<br />
denn wir entwickeln Antriebstechnik<br />
sozusagen nach dem „Reversed<br />
Engineering“-Prinzip. Das bedeutet für<br />
uns: Wir arbeiten eng mit unseren Kunden<br />
zusammen, um zuerst eine exakte
INTERVIEW I MAGAZIN<br />
Definition der Anforderungen an die<br />
Maschine vorzunehmen. Erst wenn wir<br />
genau verstanden haben, wofür die Maschine<br />
eingesetzt werden wird, entwickeln<br />
wir die ideale Antriebstechnik und verschmelzen<br />
Elektrik, Hydraulik und Pneumatik<br />
miteinander. Das können wir, weil<br />
wir über ein umfassendes Verständnis<br />
sowie langjähriges Praxiswissen in allen<br />
drei Bereichen verfügen.<br />
Die meisten unserer Wettbewerber gehen<br />
anders vor – auch geschuldet der Tatsache,<br />
dass sie häufig über andere Unternehmensstrukturen<br />
verfügen: Das Fachwissen<br />
über Hydraulik, Pneumatik und<br />
Elektrik ist in verschiedenen Bereichen<br />
angesiedelt, manchmal sogar an unterschiedlichen<br />
Standorten. In den meisten<br />
Fällen sind nie alle drei Experten vor Ort,<br />
sondern tauschen sich im Nachhinein<br />
aus, während bei uns Mitarbeiter beraten,<br />
die auf allen drei Bereichen über umfassendes<br />
Expertenwissen verfügen. Das<br />
Ergebnis ist Antriebstechnik, die äußerst<br />
flexibel und darüber hinaus im höchsten<br />
Maß effizient ist. Unsere Mitarbeiter müssen<br />
nicht ein Stück des Kuchens eifersüchtig<br />
bewachen, wie man so schön sagt,<br />
sondern können sich darauf konzentrieren,<br />
die Effizienz der Maschine im Blick<br />
zu haben und dafür die idealste Antriebslösung<br />
zu entwickeln.<br />
Wir arbeiten lieferantenunabhängig – wir<br />
entscheiden uns also nicht für eine bestimmte<br />
Komponente eines bestimmten<br />
Anbieters, sondern wählen aus vielen<br />
Komponenten die optimalste für die jeweilige<br />
Herausforderung aus. Wir machen<br />
nichts von der Stange oder verkaufen<br />
Lösungen, die wir schon für einen anderen<br />
Kunden entwickelt haben – wir sind<br />
sozusagen der Maßschneider unter den<br />
Antriebsspezialisten und fertigen wirklich<br />
maßgeschneiderte Antriebstechnik.<br />
Vor welchen Herausforderungen stehen<br />
Ihre Kunden?<br />
Unsere Kunden entwickeln als Hidden<br />
Champions individuelle Lösungen für<br />
spezielle Prozesse, zum Beispiel Vakuumisierung<br />
in der Pharmaindustrie oder<br />
Knet- und Mischprozesse von Farben oder<br />
Gummis in explosionsfähigen Atmosphären.<br />
Andere Kunden bauen spezielle<br />
Schachtabdeckungen, die für das ruckelfreie<br />
Überfahren durch Flugzeuge geeignet<br />
sein müssen.<br />
Alle unsere Kunden sind Experten in<br />
ihrem Fachgebiet – wir hingegen sind<br />
die Experten für die Entwicklung der erforderlichen<br />
Antriebstechnik rundum diese<br />
spezialisierten Prozesse. Durch unser<br />
Fachwissen in den Bereichen Hydraulik,<br />
Pneumatik und Elektrik ergänzen wir die<br />
besonderen Fertigkeiten unserer Kunden.<br />
Wo liegt der Mehrwert für Ihre Kunden<br />
durch Ihre Neupositionierung?<br />
Wir haben uns darauf spezialisiert, ganzheitliche<br />
Sonderlösungen für Prototypen<br />
und für kleine Serien zu entwickeln: Wir<br />
stellen individuellen Standard her und das<br />
zu Serienpreisen. Das können wir aufgrund<br />
unserer mittelständischen Unternehmensgröße<br />
und durch unsere flexiblen<br />
und gut strukturierten Projektprozesse.<br />
Da wir lösungs- und nicht fertigungsorientiert<br />
arbeiten, können wir schon in der<br />
Planungsphase erkennen, wie etwas optimal<br />
umgesetzt werden muss: Wir verstehen<br />
unsere Kunden, wir wissen, was<br />
unsere Lieferanten uns anbieten können<br />
und fügen das zu idealen hydraulischen,<br />
pneumatischen und elektrischen Lösungen<br />
zusammen.<br />
Ein Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit<br />
ist Sicherheitstechnik – warum ist<br />
dieser Bereich so wichtig?<br />
Mit dem Schwerpunkt Sicherheitstechnik<br />
wenden wir uns an Maschinenhersteller<br />
und erstmals auch an Maschinenbetreiber:<br />
Wir stellen bei Inbetriebnahmen und<br />
Wartungsarbeiten immer wieder fest, dass<br />
Maschinen sicherheitstechnisch nachgerüstet<br />
werden müssen. Das Sicherheitsbewusstsein,<br />
dem aktuellen Stand der Technik<br />
und damit der Maschinenrichtlinie zu<br />
entsprechen, ist gestiegen – dafür suchen<br />
Unternehmen jetzt erfahrene Partner.<br />
Und hier kommen wir ins Spiel, denn<br />
wir weisen nicht nur auf Gefahrenstellen<br />
hin, sondern entwickeln darüber hinaus<br />
maschinenspezifische Sicherheitskonzepte<br />
und begleiten deren Umsetzung.<br />
Natürlich können viele Lieferanten Antriebstechnik,<br />
aber wir haben uns auf die<br />
Fahne geschrieben, Antriebstechnik besser<br />
zu machen, indem wir lösungsorientiert<br />
arbeiten mit dem Schwerpunkt auf Maschinensicherheit<br />
– für unsere Kunden ein<br />
echter Mehrwert!<br />
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MAGAZIN<br />
Veranstaltungs-Tipps<br />
ein Service von <strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
Thema Termin Ort Veranstalter/Anmeldung<br />
Kongress/<br />
Tagung<br />
Seminar<br />
Workshop<br />
Messe<br />
Sonstiges<br />
FVA-Grundlagenseminar – Getriebeauslegung mit der FVA-<br />
Workbench<br />
24.–25.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />
Garching/<br />
München<br />
FVA<br />
n<br />
Elektrische Maschinen mit konzentrierten Wicklungen 24.–25.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong> München HDT<br />
n<br />
FVA-Vertiefungsseminar – Zahnradschäden und deren<br />
Einflussgrößen<br />
07.–08.11.<strong>2017</strong><br />
Garching/<br />
München<br />
FVA<br />
n<br />
Explosionsgeschützte elektrische Antriebe, Motoren und<br />
Flurförderzeuge<br />
22.–23.11.<strong>2017</strong> Essen HDT<br />
n<br />
Schadensmechanismen und betriebsfeste Dimensionierung von<br />
Welle-Nabe-Verbindungen<br />
23.–24.11.<strong>2017</strong> München FVA<br />
n<br />
Dimensionierung von Welle-Nabe-Verbindungen 28.–29.11.<strong>2017</strong> Essen HDT<br />
n<br />
Ob Kongress, Tagung, Seminar oder Messe – was sonst noch los ist in der Welt der Antriebstechnik, finden Sie in unserem<br />
Terminkalender auf www.<strong>antriebstechnik</strong>.de – Hier finden Sie auch die Direktkontakte zu unseren Veranstaltungs-Tipps.<br />
Wachendorff Automation als „Innovator des Jahres <strong>2017</strong>“<br />
ausgezeichnet<br />
Wachendorff Automation wurde von dem Wirtschaftsmagazin Brand eins Wissen und dem Statistik-<br />
Portal Statista in der Kategorie „Automatisierungs- & Messtechnik, kleine und mittelständische<br />
Unternehmen bis 250 Mitarbeiter“ für seine Produkte und Dienstleistungen zum „Innovator des Jahres<br />
<strong>2017</strong>“ gekürt. Die Auszeichnung würdigt die Innovationskraft, das Qualitätsstreben sowie die Produktivität<br />
und Kreativität des inhabergeführten Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Für das<br />
Ranking befragten die Tester rd. 2 000 Unternehmensvertreter, 250 Experten des Berliner Instituts für<br />
Innovation und Technik (iit) sowie 20 000 Führungskräfte und Angestellte mit langjähriger Berufserfahrung.<br />
„Wir sind sehr glücklich. Diese Auszeichnung bestätigt, dass wir mit unseren Technologien<br />
Endra und Quattromag, die wir in unsere Sensorik (absolute Drehgeber) integriert haben, den<br />
Anwendern Mehrwerte bieten und sich damit für uns neue Geschäftsfelder erschließen lassen“, so<br />
Robert Wachendorff, Geschäftsführender Gesellschafter von Wachendorff Automation.<br />
www.wachendorff-automation.de<br />
Unsere ARCUSAFLEX, mit der neuen<br />
„Y“ Gummi-Mischung eine perfekte<br />
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14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
SMC baut deutschen Produktionsstandort aus<br />
Der Pneumatik-Spezialist SMC mit Hauptsitz in Japan hat in den<br />
letzten beiden Jahren für den deutschen Standort im hessischen<br />
Egelsbach 25 neue Fertigungsmaschinen angeschafft. Darunter<br />
befinden sich modernste 4–5 Achsmaschinen, CNC-Bearbeitungsdreh-<br />
und Fräszentren sowie zuletzt eine Gewindewalzmaschine.<br />
Aktuell umfasst der Maschinenpark in Egelsbach rund<br />
40 Fertigungsmaschinen und rund <strong>10</strong>0 Mitarbeiter arbeiten dort.<br />
PENDELROLLENLAGER<br />
WÄLZLAGER AUF HÖCHSTEM NIVEAU<br />
So sind viele Standardprodukte wie Ventile, Greifer und Zylinder<br />
sofort lieferbar. Nicht vorrätige Produkte und Sonderanfertigungen<br />
sind in dringenden Fällen ebenfalls schnell verfügbar. Das<br />
Unternehmen baut die Maschinen für seine Produktion oft selbst,<br />
z. B. zwei Montagemaschinen für die Zylinderproduktion in Egelsbach,<br />
die in Japan gebaut wurden. Prüfmaschinen werden in<br />
Deutschland entwickelt und gebaut. Neben dem Produktionsstandort<br />
hat SMC in Deutschland 11 Verkaufsbüros.<br />
www.smc.de<br />
Werkzeugmaschinen-Geschäft stabil<br />
Im zweiten Quartal <strong>2017</strong> fiel der Auftragseingang der deutschen<br />
Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um 7 %. Dabei verloren die Inlandsbestellungen um 27 % und die<br />
Auslandsorders wuchsen um 4 %. Im ersten Halbjahr <strong>2017</strong> sank der<br />
Die höchsten<br />
Tragzahlen weltweit<br />
Auftragseingang insgesamt um 1 %. Die Inlandsaufträge verloren<br />
15 %. Der Auslandsauftragseingang stieg um 6 %. Dabei läuft die<br />
Umformtechnik etwas besser als die Zerspanung. „Mit den Halbjahreswerten<br />
liegen wir auf Linie unserer Erwartungen“, kommentiert<br />
Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbands VDW.<br />
Bei den Auslandsaufträgen waren weiterhin die Euroländer das<br />
Zugpferd. Nach dem starken Zuwachs im vergangenen Jahr wird für<br />
<strong>2017</strong> ein Halten des Niveaus erwartet. Für das 2. Halbjahr <strong>2017</strong> wird<br />
von einer deutlich besseren Entwicklung ausgegangen. „Zudem<br />
versprechen wir uns von der Metallbearbeitungs-Leitmesse EMO<br />
im September in Hannover einen großen Schub“, so Schäfer.<br />
www.vdw.de<br />
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KUPPLUNGEN UND BREMSEN I TITEL<br />
Jeder braucht sie<br />
Spielfreie, zuverlässige Servokupplungen<br />
für alle Antriebskonstellationen<br />
Wellenkupplungen in Servoachsen unterliegen je nach<br />
Anwendungsfall ganz unterschiedlichen<br />
Anforderungen. Deshalb bietet Mayr Antriebstechnik<br />
ein breites Produktportfolio und erweitert seinen<br />
Standardbaukasten permanent. Erfahren Sie, wie neue<br />
Fertigungsverfahren hierbei für günstige Preise und<br />
kurze Lieferzeiten sorgen.<br />
Simone Dauer ist Pressereferentin bei<br />
Mayr Antriebstechnik in Mauerstetten<br />
Das Angebot an Servokupplungen auf<br />
dem Markt ist groß. Und ihre Aufgabe<br />
scheint simpel: Die Wellenkupplungen<br />
haben in den Servoachsen die grundlegende<br />
Funktion, die Motorleistung präzise<br />
von einer Welle auf eine zweite zu übertragen<br />
und auftretenden Wellenversatz auszugleichen.<br />
Und so muten auf den ersten<br />
Blick viele Kupplungen durchaus vergleichbar<br />
an. Doch der Teufel steckt im Detail.<br />
Denn die Kupplungen müssen funktionieren<br />
und ihre Aufgabe zuverlässig erfüllen.<br />
Schlecht ausgeführte Kupplungen, z. B. mit<br />
ungenauen Bohrungen, Metallbälgen oder<br />
Lamellenpaketen, verursachen Rückstellkräfte<br />
im System und führen schlimmstenfalls<br />
zu Schäden an der Maschine. Was<br />
zeichnet also ein gutes Produkt aus?<br />
geengter Rund- und Planlauftoleranz gefertigt<br />
werden und die Kupplungen eine hohe<br />
Wuchtgüte haben. Denn auch unter extremen<br />
Bedingungen müssen die Kupplungen<br />
präzise und sicher funktionieren. „Dazu<br />
verfügen wir über umfangreiche Prüfmöglichkeiten<br />
und testen die Kupplungen umfassend<br />
unter den Bedingungen, die auch<br />
im realen Einsatzfall vorherrschen. So sind<br />
also auch für ein sogenanntes Massenprodukt<br />
wie Servokupplungen eine moderne<br />
Fertigung und entsprechende Erfahrung<br />
und Know-how in der Antriebstechnik unerlässlich.<br />
Obwohl Wellenkupplungen häufig<br />
als ein faches Beiwerk eingestuft werden,<br />
sind sie dennoch wichtige Komponenten<br />
im Gesamtsystem“, so Epple.<br />
Breite Produktpalette<br />
In automatisierten Produktionsanlagen<br />
hängen Produktivität, Verfügbarkeit, Effektivität<br />
oder Lebensdauer wesentlich von der<br />
Qualität der Servoachsen und ihrer Komponenten<br />
ab. Jeder Antrieb hat dabei seine<br />
speziellen Eigenheiten und stellt ganz<br />
unterschied liche Anforderungen an die<br />
Kupplungen. Daher bietet der Mauerstettener<br />
Antriebstechnikspezialist ein breites<br />
und ausgereiftes Produktportfolio für unterschiedlichste<br />
Antriebskonstellationen. Und<br />
so hat das Unternehmen verschiedene<br />
Metallbalg-, Elastomer- und Lamellenpaket<br />
kupplungen im Programm, die eine<br />
breite Spanne an Drehmomenten und<br />
Know-how und Erfahrung<br />
„Qualitativ hochwertige Produkte wie die<br />
Servokupplungen von Mayr Antriebstechnik<br />
sind spielfrei – und das nicht nur im<br />
Neuzustand. Bei diesen Kupplungen bleibt<br />
die Spielfreiheit über die gesamte Lebensdauer<br />
erhalten. Dies schützt vor Verschleiß<br />
und frühzeitigem Ausfall, vor allem bei<br />
hohen Drehzahlen“, erzählt Ralf Epple,<br />
Produktmanager bei Mayr Antriebstechnik.<br />
Zudem achtet das Unternehmen gerade<br />
auch im High-Speed-Bereich darauf, dass<br />
Einzelteile mit hoher Genauigkeit und ein-<br />
01 Die spielfreien, elastischen<br />
Roba-ES Elastomerkupplungen gleichen<br />
radialen, axialen und winkligen<br />
Wellenversatz aus<br />
02 Mit ihren soliden kraftschlüssigen<br />
Verbindungen steht die Smartflex Metallbalgkupplung<br />
für eine spielfreie und zuverlässige<br />
Drehmomentübertragung<br />
16 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
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Elektrische Automatisierung und Digitale Transformation
KUPPLUNGEN UND BREMSEN I TITEL<br />
03 Leistungsstarke Roba-DS Servokupplungen mit Halbschalennaben<br />
gewährleisten eine einfache und schnelle Montage<br />
04 Mit der Smartflex Metallbalgkupplung<br />
bietet Mayr eine Wellenkupplung, die mit<br />
einem mehrlagigen Metallbalg ausgeführt ist<br />
Drehzahlen abdecken. Denn Variantenvielfalt<br />
schafft ein hohes Maß an Flexibilität für<br />
die verschiedenen Anwendungen.<br />
Ganz aktuell hat das Unternehmen seinen<br />
Standardbaukasten um zahlreiche<br />
neue Nabenausführungen und Zwischenhülsen<br />
ergänzt. Und so ist Mayr heute in der<br />
Lage, Lösungen für alle Antriebskonstellationen<br />
in der Servotechnik zu bieten. Das<br />
intelligente Baukastensystem sorgt zudem<br />
für eine hohe Verfügbarkeit und kurze Lieferzeiten<br />
bei Standardbauteilen. „Darüber<br />
hinaus rüsten wir uns für die Zukunft und<br />
reagieren mit neuen, modernen Fertigungsmethoden<br />
und einem optimierten internen<br />
Handling auf die stetig wachsenden<br />
Herausforderungen. Für unsere Kunden<br />
bedeutet dies also eine große Auswahl an<br />
Servokupplungen, kurze Lieferzeiten und<br />
günstige Preise – selbstverständlich in der<br />
gewohnten Qualität made by Mayr Antriebstechnik<br />
in Mauerstetten“, weiß Epple.<br />
Bewährte Kupplung in<br />
neuem Design<br />
Für die elastischen Roba-ES Klauenkupplungen<br />
heißt das: Bewährte Qualität in<br />
neuem Design und<br />
zusätzliche Nabenvarianten<br />
wie z. B.<br />
Halbschalennaben, oder Spreizdornnaben<br />
für Hohlwellen – damit werden nun alle am<br />
Markt benötigten Welle-Nabe-Verbindungen<br />
abgedeckt. Die Roba-ES Kupplungen<br />
kommen in Servoachsen immer dann zum<br />
Einsatz, wenn kritische Schwingungen auftreten<br />
und drehsteife Wellenkupplungen an<br />
ihre Grenzen stoßen. Sie übertragen das<br />
Drehmoment spielfrei und gleichen Wellenverlagerungen<br />
aus. Das dämpfende Ausgleichselement<br />
schützt das Antriebssystem<br />
dabei vor kritischen Schwingungen. Dennoch<br />
sind die Kupplungen so drehsteif,<br />
dass auch bei hochdynamischen Servoantrieben<br />
keine Abstriche an die Genauigkeit<br />
gemacht werden müssen. Über verschiedene<br />
Shore-Härten des Kunststoffs lassen sich die<br />
Dämpfungseigenschaften und die Steifheit<br />
der Kupplungen variieren. Zudem zeichnen<br />
sich die Klauenkupplungen durch Wartungsfreiheit,<br />
Medienbeständigkeit und<br />
Temperaturfestigkeit aus und sorgen so für<br />
hohe Betriebssicherheit.<br />
Präzise und absolut spielfrei<br />
Mit der Smartflex Metallbalgkupplung bietet<br />
Mayr eine Wellenkupplung, die mit<br />
einem mehrlagigen Metallbalg ausgeführt<br />
ist. Dieser verleiht der Kupplung eine hohe<br />
Drehfedersteifigkeit, was in Servoachsen<br />
für eine hohe Positionier- und Rundlaufgenauigkeit<br />
sorgt und eine absolut spielfreie<br />
und damit fehlerfreie Drehmomentübertragung<br />
zwischen den beiden Wellen<br />
gewährleistet. Darüber hinaus steht die<br />
mehrlagige Balgausführung für eine vielfach<br />
höhere Verlagerungsfähigkeit im Vergleich<br />
zu einlagigen Bälgen. Höhere Verlagerungsfähigkeit<br />
bedeutet aber auch<br />
höhere Zuverlässigkeit, Betriebssicherheit<br />
und Lebensdauer. Für die Verbindung zwischen<br />
Nabe und Metallbalg stehen je nach<br />
Anforderung Klebe-, Schweiß- und Klemmlösungen<br />
zur Verfügung. Allerdings hat sich<br />
in der Praxis heute die Klemmverbindung<br />
als smarte und dauerhaft spielfreie Lösung<br />
etabliert. Denn das Schweißen z. B. kann an<br />
der Anbindungsstelle thermische Spannungen<br />
verursachen, die bei entsprechender<br />
Wellenverlagerung im Betrieb zum Balgbruch<br />
führen können. Klebeverbindungen<br />
reagieren im Vergleich zum Klemmen und<br />
Schweißen empfindlicher auf hohe Temperaturen<br />
und unter Umständen auch auf<br />
Reinigungsmittel oder andere aggressive<br />
Medien. „Die Klemmverbindung dagegen<br />
ist nicht nur die schonendste und gutmütigste<br />
Variante, sondern sorgt auch dafür<br />
dass sich die Smartflex-Kupplungen einfach<br />
und flexibel nach einem Baukastenprinzip<br />
zusammensetzen und leicht an geänderte<br />
Wellendurchmesser oder unterschiedliche<br />
Wellenabstände anpassen lassen“, so Epple.<br />
So können z. B. mit variablen Zwischenhülsen,<br />
die zwischen zwei kurze Smartflex-<br />
Ausführungen geklemmt werden, einfach<br />
und schnell größere Wellenabstände überbrückt<br />
werden.<br />
Starke Leistung kompakt verpackt<br />
Lamellenpaketkupplungen wie die Roba-<br />
DS haben verglichen mit Metallbalg- und<br />
Elastomerkupplungen die höchste Drehsteifigkeit.<br />
Sie sind robust und temperaturbeständig<br />
sowie verschleiß- und wartungsfrei<br />
und eignen sich daher für den Einsatz<br />
in extremen Umgebungsbedingungen. Ein<br />
breiter Standardbaukasten mit Zwischenhülsen<br />
und einer Vielzahl an verfügbaren<br />
Nabenausführungen sorgt neben hoher<br />
Flexibilität auch für Adaptierbarkeit in vielfältigen<br />
Antriebskonstellationen. Die Kupplungen<br />
lassen sich mit entsprechend ausgewählten<br />
Naben somit auch in schwierigen<br />
Umgebungsbedingungen einfach und<br />
schnell montieren bzw. demontieren. „Bei<br />
allen Roba-DS Lamellenpaketkupplungen<br />
sind die im Katalog angegebenen Nennmomente<br />
ohne jegliche Einschränkung<br />
nutzbar. Die angegebenen Wellenversätze<br />
können in Summe zu <strong>10</strong>0 % ausgeschöpft<br />
werden ohne Einfluss auf das übertragbare<br />
Drehmoment“, erklärt Epple.<br />
Fotos: Aufmacher: (shutterstock_135182831)<br />
www.mayr.com<br />
18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Wir bringen Bewegung<br />
in Ihre Produkte.<br />
Unsere Verzahnungselemente und<br />
Getriebebaugruppen finden Sie<br />
auf der Fakuma.<br />
17. – 21. Oktober <strong>2017</strong> | Halle A2 – Stand A2-2312<br />
www.mast-kunststoffe.de<br />
Mast Kunststoffe GmbH & Co. KG, Holzstraße 5, D-88339 Bad Waldsee<br />
Mast.indd 1 15.09.<strong>2017</strong> 08:40:03<br />
Servokupplung für höhere Leistungsbereiche<br />
KTR hat eine Stahllamellenkupplung für Servoantriebe im<br />
höheren Leistungsbereiche entwickelt. Die spielfreie und<br />
drehsteife Radex-NC High Torque erreicht Drehzahlen<br />
bis 27 500 1/min und überträgt Drehmomente bis<br />
2 000 Nm. Haupteinsatzgebiete sind Werkzeugmaschinen<br />
sowie die Mess- und Prüfstandtechnik.<br />
Im Vergleich zur gleichnamigen Standardbaureihe<br />
wurden bei der neuen Stahllamellenkupplung die<br />
Verbindungen zwischen Lamellen und Naben<br />
kraft- und formschlüssig ausgeführt. Das ermöglicht<br />
den Einsatz in Servoantrieben im höheren Leistungsbereich. Ihre<br />
drehsteifen und biegeelastischen Lamellen sind aus rostfreiem<br />
Stahl, die Naben aus hochfestem Aluminium. Die Kupplung<br />
ist leicht, kompakt gebaut und erreicht ein geringes<br />
Massenträgheitsmoment. Sie ist in den Bauarten einfachkardanisch<br />
und doppelkardanisch verfügbar. Für die<br />
Welle-Nabe-Verbindung bietet der Hersteller zwei<br />
spielfreie Ausführungen an.<br />
www.ktr.com<br />
Präzisionskupplungen für die<br />
Metallbearbeitung<br />
Torsionssteife Metallbalgkupplungen von R+W gibt es von 0,05 bis<br />
<strong>10</strong>0 000 Nm sowie in verschiedenen Nabenanbindungen (Bild).<br />
Schwingungsdämpfende Elastomerkupplungen aus der Baureihe<br />
EK sind mit unterschiedlichen Elastomer-Shorehärten verfügbar –<br />
je nach Größe und Ausführung bis max. 25 000 Nm. Spielfreie<br />
Präzisions-Sicherheitskupplungen schützen vor<br />
Schäden und verringern Stillstandszeiten.<br />
R+W-Lamellenkupplungen können auch<br />
mit integrierter Kühlschmiermitteldurchführung<br />
bezogen werden.<br />
www.rw-kupplungen.de<br />
Wellenkupplungen für die<br />
Vakuumtechnik<br />
Orbit Antriebstechnik bietet Wellenkupplungen für die Vakuumtechnik.<br />
Stehen hohe Drehsteifigkeitswerte im Vordergrund,<br />
eignen sich Balgkupplungen der Serie Belflex Thermbago mit<br />
Edelstahlnaben und geschweißter Balg-Nabenverbindung oder<br />
Edelstahl-Lamellenkupplungen der Serie Diskflex. Hohe radiale<br />
Verlagerungsmöglichkeiten bieten Oldham-Kupplungen. Sie sind<br />
für Vakuumanwendungen mit Edelstahlnaben und Kreuzscheiben<br />
aus PEEK ausgestattet. Für Anwendungen mit fluchtenden Wellen<br />
sowie hohen Drehmomentansprüchen eignen sich starre<br />
Kupplungen Torqmax in Edelstahlausführung.<br />
www.orbit-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
KLEIN. SCHNELL. PRÄZISE.<br />
Ausgleichskupplungen von VMA<br />
Bedingungslose Stabilität bei höchsten Drehzahlen – unsere unschlagbar flexible<br />
ASK Ausgleichskupplung lässt sich an Ihre spezifischen Anforderungen anpassen!<br />
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!<br />
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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 19
Geradlinig im<br />
Prüfvorgang<br />
Vorteile axial steifer Kupplungen für lineare<br />
Bewegungsabläufe in Prüfständen<br />
Lineare Bewegungsabläufe<br />
sind in den unterschiedlichsten<br />
Prüfständen anzutreffen. Um<br />
hierbei exakte Messergebnisse<br />
zu erzielen, müssen die<br />
Einrichtungen zum Beispiel<br />
vor störenden,<br />
montagebedingten<br />
Querkräften geschützt<br />
werden. Für diese Aufgaben<br />
bieten sich axial steife<br />
Kupplungen an, die die<br />
präzise Übertragung reiner<br />
linearer Zug- und Druckkräfte<br />
bei gleichzeitigem Ausgleich<br />
von radialen und angularen<br />
Verlagerungen ermöglichen.<br />
Jörg Melnicky ist Marketingleiter bei der<br />
Schmidt-Kupplung GmbH in Wolfenbüttel<br />
Der Aufbau der axial steifen Kupplung<br />
Loewe GK Linear der Schmidt-Kupplung<br />
GmbH besteht aus zwei Aluminiumnaben,<br />
in denen jeweils zwei schmiermittelund<br />
wartungsfreie Kunststoffgleitlager eingepresst<br />
sind. In einem Innenring befinden<br />
sich vier im Winkel von 90° zueinander angeordnete<br />
Kupplungszapfen. Diese sind in<br />
der Lage, in den zylindrischen Gleitlagern<br />
eine gleichzeitige Schwenk- und Verschiebebewegung<br />
auszuführen. Hierdurch ermöglicht<br />
die Kupplung einen hohen Winkel- und<br />
Radialverlagerungsausgleich auf kurzer axialer<br />
Baulänge. Die Kupplungen kompensieren<br />
abhängig von der Baugröße parallele<br />
Verlagerungen von bis zu 2,5 mm, Winkelverlagerungen<br />
bis zu 3°. Die eingesetzten<br />
Hochleistungsgleitlager besitzen eine hohe<br />
thermische Beständigkeit sowie Verschleißfestigkeit<br />
und zeigen eine gute Beständigkeit<br />
gegen Chemikalien, z. B. gegen organische<br />
Lösungsmittel, Öle und Fette.<br />
Für Axiallasten bis zu 13 000 N<br />
Das Programm umfasst insgesamt fünf<br />
Baugrößen mit Nabenaußendurchmessern<br />
von 27 bis <strong>10</strong>0 mm und steht dem Konstrukteur<br />
für maximale Axiallasten je nach Kupplungsgröße<br />
zwischen 800 und 13 000 N zur<br />
Verfügung. In der Standardausführung sind<br />
die axial steifen Kupplungen dieser Serie<br />
zur Wellenanbindung beidseitig mit Innengewinde<br />
ausgestattet. Gewindegrößen von<br />
M6 bis M48 stehen dabei im Lieferprogramm.<br />
Optional stehen ebenfalls Kombinationen<br />
aus Innengewinde und Gewindezapfen<br />
oder mit Klemmnaben in einem<br />
Bohrungsdurchmesserbereich von 6 bis<br />
50 mm zur Verfügung.<br />
Präzise Messergebnisse<br />
erwünscht<br />
Sogenannte Vakuumsauger werden in unzähligen<br />
Pick-&-Place-Anlagen zum Heben<br />
und Bewegen von meist großflächigen Teilen<br />
benötigt. Zur Sicherstellung einer hundertprozentigen<br />
Funktion der Vakuumsauger,<br />
ermöglichen Prüfstände eine Kontrolle<br />
dieser unter realen Betriebsbedingungen.<br />
So wird in einer dieser Prüfvorrichtung nach<br />
Erreichen eines definierten Vakuumniveaus<br />
ein seitliches Verschieben des Saugers eingeleitet.<br />
Der Vakuumsauger soll die entsprechende<br />
Druckkraft halten und nicht verrutschen.<br />
Ein Kraftsensor überprüft dabei<br />
penibel die anfallenden Kräfte bei diesem<br />
statischen Prüfvorgang. Genaueste und reproduzierbare<br />
Messergebnisse kann der<br />
Kraftsensor aber nur dann ausweisen, wenn<br />
die auf den Sensor einlenkenden Kräfte exakt<br />
in die jeweilige Messrichtung einwirken.<br />
Um das zu gewährleisten muss dafür gesorgt<br />
werden, dass der Messwertgeber vor<br />
möglichen montagebedingten Querkräften<br />
geschützt ist. Für die präzise Übermittlung<br />
der linearen Impulse und der Entlastung der<br />
Messeinheit von den erwähnten Querkräften<br />
wurde die Loewe GK L 27 gewählt. Sie ist<br />
in der Lage, radiale Verlagerungen von bis<br />
zu 1 mm bzw. angulare Verlagerungen von<br />
bis zu 3° zu kompensieren. Die aus hochfestem<br />
Aluminium gefertigte Kupplung steht<br />
für maximale Axiallasten bis zu 800 N zur<br />
Verfügung und besitzt eine Axialsteifigkeit<br />
von 16 000 N/mm, um den Anforderungen<br />
hinsichtlich der hohen Messgenauigkeit<br />
gerecht zu werden. Zur Anbindung ist die<br />
Linearkupplung beidseitig mit Gewindezapfen<br />
der Größe M8 ausgestattet.<br />
Hohe Kräfte bei<br />
Belastungsprüfungen<br />
Servohydraulische Prüfstände ermöglichen<br />
statische und auch dynamische Belastungsprüfungen<br />
von Werkstoffen oder bestimmen<br />
die dynamischen Federkennwerte von<br />
elastischen oder polymeren Produkten. Die<br />
Prüfstände sind dabei meist kraft- und weggeregelt<br />
und belasten die Materialien im<br />
Prüfprozess mit einstellbaren Kräften.<br />
Mithilfe einer verlagerungsausgleichenden<br />
Linearkupplung sollte in einem dieser<br />
Prüfstände sichergestellt werden, dass die<br />
Belastung weitgehend frei von überlagerten<br />
Biege- und Querkraftbeanspruchungen stattfindet<br />
und die Kupplung zugleich die erzeugten<br />
Kräfte präzise überträgt. Hierfür<br />
wurde die Loewe GK L <strong>10</strong>0 eingesetzt. Die<br />
für maximale Axiallasten von bis zu 13 000 N<br />
ausgelegte Kupplung ermöglicht einen<br />
radialen Verlagerungsausgleich von bis zu<br />
2,5 mm sowie winklige Verlagerungen bis<br />
zu 3°. Mit ihrer hohen Axialsteife von<br />
61 500 N/mm bietet sie in dem Prüfstand<br />
die präzise Übertragung der für die Werkstoffuntersuchung<br />
ausgeübten Kräfte. Die<br />
Anbindung der Linearkupplung erfolgt über<br />
Naben mit beidseitigem Innengewinde der<br />
Größe M30.<br />
www.schmidt-kupplung.com<br />
20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
Fluidfreie Sicherheitsbremsen<br />
Für Anwendungen, bei denen keine Kompressoren oder<br />
Aggregate für Druckluft oder Ölhydraulik zur Verfügung stehen<br />
bzw. nicht gewünscht sind, hat Mayr eine elektromagnetische<br />
Ausführung der Roba-Linearstop Sicherheitsbremsen entwickelt.<br />
Vor allem in der Medizintechnik oder Lebensmittelindustrie sorgt<br />
diese fluidfreie Version für eine saubere Bremslösung. Diese<br />
Linearbremsen sind dafür konzipiert, schwerkraftbelastete<br />
Vertikalachsen abzusichern. Bei Stromausfall oder Not-Aus halten<br />
sie die Achsen in jeder beliebigen Position und schützen auf diese<br />
Weise Personen und Material vor Schäden. Die elektrischen<br />
Leitungen lassen sich kostengünstig und leicht verlegen,<br />
Komponenten wie Wegeventile, Schnellentlüftungsventile und<br />
Druckschläuche bzw. Rohrleitungen entfallen. Die Bremsen<br />
arbeiten nach dem Fail-Safe-Prinzip, d. h. sie sind im energielosen<br />
Zustand geschlossen. Die kompakte Bremseinheit kann auch<br />
einfach in bereits bestehende Maschinen- und Anlagenkonstruktionen<br />
integriert werden.<br />
KUNDENSPEZIFISCHE<br />
GETRIEBELÖSUNGEN AB<br />
STÜCKZAHL 1.<br />
DAS IST DER ANTRIEB VON SPN<br />
Besuchen Sie uns auf der MOTEK<br />
in Stuttgart | Halle 8 | Stand 515<br />
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Inserentenverzeichnis Heft <strong>10</strong>/<strong>2017</strong><br />
SPN-Schwaben.indd 1 28.08.<strong>2017</strong> 13:54:57<br />
A-Drive Technology, Taunusstein...........41<br />
ACE Stoßdämpfer, Langenfeld............. <strong>10</strong>3<br />
ANT GmbH, Schweinfurt..........................99<br />
B&R Industrie-Elektronik,<br />
Bad Homburg................................................. 9<br />
Beckhoff, Verl................................................35<br />
BRECO, Porta Westfalica....................85, 87<br />
Bühler Motor, Nürnberg...........................45<br />
COG C. Otto Gehrckens<br />
GmbH & Co. KG, Pinneberg.....................41<br />
ebm-papst, Mulfingen............................. U2<br />
Eichenberger Gewinde AG, CH-Burg ...91<br />
ELATECH, I-Brembilla (BG)........................33<br />
ENGEL Elektroantriebe, Walluf...............48<br />
Fraunhofer Academy, München.............47<br />
GSC Schwörer, Eisenbach...................... <strong>10</strong>1<br />
Hecht Kugellager, Winnenden................51<br />
Hilger u. Kern, Mannheim........................73<br />
HSB Automation, Reutlingen..................79<br />
Icotek, Eschach.............................................69<br />
Igus, Köln........................................................77<br />
INOMETA, Herford......................................93<br />
Jenaer Antriebstechnik, Jena..................61<br />
JVL, DK-Birkerød...........................................94<br />
KBK, Klingenberg........................................31<br />
Kendrion, Villingen-Schwenningen......21<br />
KIMO Industrial Electroncis,<br />
Erlangen.........................................................54<br />
KML, A-Wien.................................................37<br />
Kübler, Villingen-Schwenningen............13<br />
LTI Motion, Lahnau.....................................57<br />
Mast Kunststoffe, Bad Waldsee.............19<br />
maxon motor, München............................ 7<br />
MESAGO, Stuttgart....................................17<br />
Mitsubishi, Ratingen...........................39, 40<br />
Mulco-Europe, Garbsen........................... U4<br />
NACHI EUROPE, Krefeld............................15<br />
Neugart, Kippenheim................................95<br />
Novotechnik, Ostfildern...........................65<br />
Pilz, Ostfildern................................................ 5<br />
Platestahl, Lüdenscheid............................73<br />
R+W Antriebselemente,<br />
Klingenberg..................................................27<br />
Reich Kupplungen, Bochum....................14<br />
RINGSPANN, Bad Homburg.....................11<br />
ROTEK, Bremerhaven.............................. <strong>10</strong>3<br />
Rotor Clip Company,<br />
USA-New Jersey............................................. 8<br />
SCHMIDT-KUPPLUNG, Wolfenbüttel....25<br />
SICK AG, Waldkirch.....................................55<br />
SINADRIVES, München.............................59<br />
Skarke, Rimbach..........................................74<br />
SMC Deutschland, Egelsbach.................49<br />
SPN Schwaben Präzision,<br />
Nördlingen....................................................21<br />
TANDLER, Bremen.......................................29<br />
TOX Pressotechnik, Weingarten.............. 3<br />
Uhing, Flintbek............................................34<br />
VMA, Großostheim.....................................19<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl,<br />
Düsseldorf.....................................................23<br />
Permanentmagnetbremse<br />
oder Federdruckbremse?<br />
Wir haben immer die optimale Lösung!<br />
Ob Permanentmagnetbremsen oder<br />
Federdruckbremsen – aufgrund unseres breit<br />
gefächerten Produktprogramms können wir<br />
auf nahezu alle Kundenwünsche eingehen.<br />
Die neu entwickelte Federdruckbremse für<br />
Servomotoren „Servo Line“ komplettiert das<br />
Produktportfolio, sodass wir Ihnen für jede<br />
Applikation die optimale Lösung anbieten können.<br />
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KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
Die machen das Rennen<br />
Kupplungen bringen Höchstleistung in Rennsportprüfständen<br />
Die Entwicklung moderner Antriebsstränge für die Motorrad- und Automobil-<br />
Industrie stellt die Konstrukteure vor enorme Herausforderungen. Testprüfstände<br />
spielen in diesem Umfeld eine sehr wichtige Rolle. Die dort verbauten<br />
Komponenten wie Kupplungen müssen dabei oftmals Höchstleistungen<br />
erbringen. Kupplungshersteller R+W bietet hierfür entsprechende Lösungen.<br />
E<br />
xtremste Tests, unterschiedlichste Prüfverfahren<br />
sowie genaueste Messergebnisse<br />
– Prüfstände müssen allerhand leisten.<br />
Das erfordert wiederum effiziente, leistungsfähige<br />
und sicher arbeitende Maschinenkomponenten,<br />
wie z. B. Kupplungen. Um<br />
für die verschiedensten Prüfstände sowie<br />
deren spezifischen Anforderungen die passende<br />
Kupplung bereitzustellen, müssen<br />
die Kupplungshersteller bei der Auslegung<br />
und Entwicklung ein komplexes Geflecht<br />
von technischen Vorgaben berücksichtigen.<br />
Aspekte wie Drehmomente, Drehzahlen,<br />
Wuchtgüten, Steifigkeiten, Wellenversätze,<br />
Trägheitsmomente oder der zur Verfügung<br />
stehende Bauraum seien an dieser Stelle<br />
nur beispielhaft erwähnt. In einem Fall, bei<br />
diesem sich ein führender Motorradhersteller<br />
an die R+W Antriebselemente GmbH<br />
wandte, mussten darüber hinaus höchste<br />
Ansprüche an Wiederholgenauigkeit, Regelungsgüte<br />
und Systemdynamik erfüllt<br />
werden, damit seine Hochleistungs-Rennsportmotoren<br />
sicher auf einem Aggregate-<br />
Prüfstand getestet und überprüft werden<br />
Dirk Hasenstab ist Mitarbeiter im Vertrieb/<br />
Marketing bei der R+W Antriebselemente<br />
GmbH in Klingenberg<br />
konnten. Ein komplexes Unterfangen, bei<br />
diesem eine spezielle Sonderkupplung von<br />
Nöten war.<br />
Leichtbauweise und Hochleistungsmaterialien<br />
Rennsportprüfstände unterscheiden sich in<br />
ihrem Grundaufbau nur unwesentlich von<br />
den Prüfständen, die von Herstellern von<br />
Serienfahrzeugen eingesetzt werden. Im<br />
Gegensatz zu einem Serienfahrzeug war der<br />
konkrete Einsatzfall hinsichtlich der hohen<br />
Belastungen jedoch extremer und zudem<br />
außerordentlich präzise definiert. Es mussten<br />
700 Nm Nenndrehmoment torsionssteif,<br />
präzise und spielfrei bei 16 000 min -1 übertragen<br />
werden. Zum Verbinden der Wellen<br />
sowie zum Ausgleich von axialen, lateralen<br />
und angularen Achsversätzen, musste die<br />
Kupplung in doppelkardanischer Bauform<br />
so kompakt wie möglich ausgeführt sein.<br />
Eine sehr hohe Wuchtgüte und ein Gesamtgewicht<br />
von unter 5 kg sollten darüber<br />
hinaus bei der Kupplungskonstruktion beachtet<br />
werden. Die geforderte Präzision der<br />
Applikation zeigt sich u. a. auch am zusätzlichen<br />
Nachwuchten des kompletten Aggregate-Prüfstands.<br />
Trotz der geforderten feingewuchteten<br />
Ausführung, müssen für das<br />
perfekte Zusammenspiel der Komponenten<br />
am Prüfstand nachträgliche Masseveränderungen<br />
an der gewuchteten Kupplung vorgenommen<br />
werden können.<br />
Den R+W-Ingenieuren ist es gelungen eine<br />
Sonderlösung auf Basis ihrer Lamellenpräzisionskupplung<br />
der Baureihe LP3 zu entwickeln,<br />
die den hohen Anforderungen<br />
entspricht. Gefertigt aus Hochleistungsmaterialien<br />
und ausgestattet mit rotationssymmetrischen<br />
Konusklemmnaben gewährleistet<br />
die kompakte Leichtbau-Kupplung<br />
eine sichere und spielfreie Drehmomentübertragung<br />
– bei Einhaltung der geforderten<br />
Bauraum- und Gewichtsbegrenzung.<br />
Eine zusätzliche Feinwuchtung stellt darüber<br />
hinaus die geforderte Wuchtgüte sicher.<br />
Zur Erreichung der Gesamtgenauigkeit<br />
wurden von R+W zudem spezielle Wuchtbohrungen<br />
an der Kupplung zum nachträglichen<br />
Einschieben von Wuchtgewichten<br />
empfohlen und eingebracht. Somit können<br />
beim Nachwuchten des kompletten Aggregate-Prüfstands<br />
Masseveränderungen an<br />
der Kupplung vorgenommen werden. Potenzielle<br />
Wellenversätze werden überdies<br />
durch die torsionssteifen Lamellenpakete<br />
ausgeglichen. Die robuste und besonders<br />
leistungsstarke Neuentwicklung ermöglicht<br />
es somit dem Betreiber, die Hochleistungsmotoren<br />
auf Herz und Nieren zu testen und<br />
auf die Rennstrecke zu bringen.<br />
Sonderlösung zum Überlastschutz<br />
Ein weiteres Beispiel für Kupplungen im<br />
Prüfstandsbau sind drehmomentbegrenzende,<br />
mechanische Sicherheitskupplun-
01 Lamellenkupplungen der Modellreihe LP<br />
sind robust und torsionssteif und können in<br />
verschiedenen Ausführungen und Größen<br />
bezogen werden<br />
gen. Diese schützen Antriebsstrangkomponenten,<br />
wie z. B. Getriebe oder Drehmomentmessflansche,<br />
im Falle eines Maschinencrashs<br />
vor Drehmomentüberlastungen<br />
und deren potenziellen Schäden. Stillstandszeiten<br />
werden somit verringert und<br />
die Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit<br />
der Anlage wird hierdurch erhöht.<br />
Eine Sondersicherheitskupplung war<br />
z. B. für einen R+W-Kunden aus dem Automotive-Bereich<br />
die richtige Kupplung.<br />
Auch für diese Applikation mussten besondere<br />
Anforderungen hinsichtlich Design,<br />
Baugröße, Drehmoment und Drehzahlen<br />
beachtet werden. Das Ergebnis der Zusammenarbeit<br />
ist eine Weiterentwicklung einer<br />
Industrie-Sicherheitskupplung aus der Baureihe<br />
ST. Diese Modellreihe verfügt über robuste<br />
Schaltsegmente, welche gleichmäßig<br />
am Umfang verteilt sind, und ist für besonders<br />
hohe Drehmomente ausgelegt. Dies<br />
war auch bei der geforderten Sonderausführung<br />
wichtig, denn diese sollte nicht nur<br />
bis max. 7 000 min -1 zuverlässig laufen, sondern<br />
auch bei einem Abschaltmoment von<br />
2 000 Nm im Überlastfall An- und Abtriebsseite<br />
sicher trennen.<br />
Die Sonderanfertigung ist im Vergleich zu<br />
den Standard ST-Kupplungen jedoch kompakter.<br />
Dies erlaubt die Integration auf<br />
kleinstem Bauraum. Den Kundenanforderungen<br />
entsprechend weist die Sonderlösung<br />
bei Außenabmessungen von lediglich<br />
200 mm Durchmesser und einer Gesamtlänge<br />
(inklusive Anbauteilen) von 263 mm<br />
eine Leistungsdichte von bis zu 3 000 Nm<br />
bei max. 7 000 min -1 auf. Neben den beschränkten<br />
Einbaumaßen berücksichtigt<br />
diese auch die Verbindung zu diversen weiteren<br />
Bauteilen wie Bremsscheiben oder<br />
speziellen Flanschanschlüssen für Messgeräte.<br />
Im Gegensatz zu einem vorher eingesetzten<br />
Produkt wurden die Zusatzkomponenten<br />
in der Planung von R+W integriert.<br />
Ein eingebautes Lamellenpaket kann<br />
zudem gewisse Achsversätze ausgleichen.<br />
Durch diese Maßnahmen konnte der Anwender<br />
nicht nur Bauteile und somit Masse<br />
einsparen, sondern letztlich auch Kosten.<br />
02 Bei den Sicherheitskupplungen der<br />
Baureihe ST werden robuste Schaltsegmente<br />
am Umfang der Kupplung angebracht<br />
Variantenvielfalt und<br />
Optimierung<br />
Industrie-Sicherheitskupplungen der Modellreihe<br />
ST arbeiten als federbelastete<br />
Formschlusskupplungen und wurden im<br />
Standard für Drehmomente bis 250 000 Nm<br />
ausgelegt. In Sonderausführungen sind<br />
jedoch auch weitaus höhere Ausrückdrehmomente<br />
möglich. Möglich wird dies<br />
durch robuste Schaltsegmente, die gleichmäßig<br />
am Umfang der Kupplung angebracht<br />
werden. Kommt es zu einer Drehmomentüberlast,<br />
drücken sich die Kugeln<br />
im vorgespannten Schaltsegment axial<br />
aus den Kalotten und veranlassen eine<br />
dauernde Trennung und Freischaltung der<br />
An- und Abtriebsseite. Mithilfe einer zusätzlichen<br />
Schaltscheibe kann die Kupplung<br />
mittels Endschalter überwacht werden.<br />
Die Wiedereinrastung erfolgt durch<br />
axialen Druck auf den Schaltstößel der<br />
Segmente. Das voreingestellte Ausrückdrehmoment<br />
kann mit wenigen Handgriffen,<br />
wenn nötig, auf veränderte Bedürfnisse<br />
geändert werden.<br />
So unterschiedlich wie die individuellen<br />
Anforderungen ist auch das Lieferprogramm<br />
von R+W. Neben den erwähnten<br />
Baureihen sind z. B. auch kleinere Sicherheitskupplungen<br />
für Drehmomentbereiche<br />
von 0,1 bis 2 800 Nm verfügbar. Verschiedenste<br />
Metallbalg-, Elastomer-, Zahnkupplungs-<br />
und Gelenkwellenversionen bieten<br />
Anwendern darüber hinaus für viele Anwendungsfälle<br />
die passende Lösung. Mit<br />
Blick auf künftige Trends und stetig steigende<br />
Anforderungen verfügt das Unternehmen<br />
über eine separate Abteilung für<br />
Neuentwicklungen und Sonderlösungen<br />
nach Kundenwunsch. Eigene statische und<br />
dynamische Prüfstände ermöglichen den<br />
Ingenieuren hierfür umfassende Möglichkeiten<br />
für umfangreiche Produkttests.<br />
Fotos: Aufmacher: Audi AG,<br />
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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 23<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl.indd 1 06.09.<strong>2017</strong> 20:13:41
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
Sichere Talfahrt am<br />
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Bremsensteuerungssystem in Seilbahn-Anlage als Lösung für das Notstopp-System<br />
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kommen, die der<br />
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Mit Sicherheitsfragen im Seilbahnbau kennt sich Stefan<br />
Eberhardt aus. Denn als Entwicklungsingenieur der Josef<br />
Wiegand GmbH mit Sitz im osthessischen Rasdorf hat er bereits<br />
viele Seilbahn-, Skilift- und Cable-Car-Projekte federführend begleitet.<br />
Auch als die Schwarzwald-Gemeinde Hinterzarten eine neue<br />
Berg- und Talbahn für den Personentransport an ihrer traditionsreichen<br />
Adlerschanze suchte, wurde er mit der Anfrage konfrontiert.<br />
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bei diesem Projekt die möglichst einfache Bedienung, ein<br />
hoher Automationsgrad sowie ein hoher Sicherheitsstandard im<br />
Pflichtenheft. Als ideale Wachablösung für die veraltete Sesselbahn<br />
der Adlerschanze erwies sich schließlich das Produkt Wie-Li aus<br />
dem Programm von Wiegand. „Unser Pendel-Wieli ist eine Zugseil-<br />
Lösung, bei der ein Wagenzug über Schienen bergauf und bergab<br />
fährt. In Hinterzarten besteht dieser Zug aus vier gekoppelten Wagen,<br />
der bis zu 24 Passagiere mit einem Tempo von bis zu 2,4 m/s<br />
eine Höhendifferenz von 80 m erklimmen lässt“, erklärt Eberhardt.<br />
24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Große Winden, mächtige Scheiben<br />
Zu den wichtigen Systemkomponenten der<br />
neuen und inzwischen in Betrieb genommenen<br />
Pendelzug-Anlage gehören neben den offenen<br />
Wagen mit jeweils sechs Sitzplätzen und der<br />
200 m langen Schienenstrecke eine Berg- und<br />
eine Talstation sowie ein technischer Kommandostand.<br />
Das Herzstück des fahrdynamischen<br />
Geschehens bildet die bergseitige Windenantriebsstation<br />
mit ihren zwei großen, von<br />
einem 55-kW-Motor angetriebenen Seilwinden<br />
und ihrem Bremssystem. Von hier aus wird der<br />
14 m lange und bei Vollbesetzung fast fünf-Tonnen-schwere<br />
Wagenzug gefahren und gesteuert.<br />
Das bedeutet, er wird von den beiden Trommelwinden<br />
über zwei redundante Stahlseile bergauf<br />
gezogen und von einem personensicheren<br />
Bremssystem bergab verzögert und gestoppt.<br />
Eberhardt: „Wir müssen als Hersteller eine<br />
Bremsanlage einsetzen, die die Sicherheitsbestimmungen<br />
der EU-Richtlinie 2000/9/EG erfüllt.<br />
Dabei findet die Auswahl der Komponenten so<br />
statt, dass der entsprechende Zertifizierungsprozess<br />
möglichst einfach zu realisieren ist. Die<br />
EU-Konformität der Anlage wird durch die Zertifizierung<br />
einer benannten Stelle nachgewiesen.“<br />
Auf dem Weg zur Zertifizierung<br />
Im Vorfeld des Adlerschanzen-Projekts waren<br />
Eberhardt und sein Entwickler-Team bereits auf<br />
ein Bremssystem aufmerksam geworden, das<br />
ihnen wie geschaffen erschien für die Umsetzung<br />
komplexer sicherheits- und automatisierungstechnischer<br />
Anforderungen: Das Bremsensteuerungs-<br />
und -überwachungssystem BCS 600 von<br />
Ringspann. Das Bad Homburger Unternehmen ist<br />
einer der führenden Hersteller von Industriebremsen<br />
und bietet mit dem BCS 600 eine Komplettlösung<br />
für die automatisierte und präzise<br />
Steuerung hydraulisch betätigter oder hydraulisch<br />
gelüfteter Bremsen an. „Dieses System aus<br />
Steuereinheit mit integriertem Hydraulikaggre-<br />
gat und den Industriebremsen von Ringspann<br />
hatte uns sofort überzeugt, denn es erschien uns<br />
als Ideallösung für das Notstopp-System unseres<br />
schienengeführten Wie-Li. Es gab allerdings einen<br />
Wehrmutstropfen: Es hatte noch keine spezielle<br />
EU-Seilbahn-Zulassung“, so Eberhard.<br />
Was für andere Bremsenhersteller ein Ausschlusskriterium<br />
gewesen wäre, entpuppte sich<br />
für Ringspann nur als kleine Hürde. Denn das<br />
BCS 600 wurde insbesondere auf der Basis des<br />
im Unternehmen über Jahrzehnte gewachsenen<br />
Know-hows in der Fahrkorbtechnik, in der Bergbau-Fördertechnik<br />
und in der Rolltreppentechnik<br />
entwickelt. „Das heißt, es ist hier sowohl Ingenieurwissen<br />
aus der Personenbeförderung<br />
als auch aus der Zugseil- und Seilwindentechnik<br />
mit eingeflossen. Für uns war es daher einfach,<br />
bei der Zertifizierung der Bremsanlage die notwendige<br />
Unterstützung zu bieten“, erläutert<br />
Franz Eisele, der bei Ringspann die Sparte Bremsen<br />
und Kupplungen leitet. Beschleunigt durch<br />
den administrativen Support und den Knowhow-Transfer<br />
mit dem Entwicklungsteam von<br />
Wiegand konnten Franz Eisele und seine Bremstechnik-Spezialisten<br />
rasch alle Anforderungen<br />
umsetzen, die für die Zertifizierung nach der<br />
EU-Seilbahn-Richtlinie nötig waren. Damit<br />
war der Weg frei für den Einsatz des Bremssystems<br />
im Sicherheitskonzept der Wieli-Anlage an<br />
der Adlerschanze.<br />
Vier Bremsen mit verschiedenen<br />
Aufgaben<br />
Insgesamt sind vier Bremsen, die für das fahrdynamische<br />
Geschehen des Pendelzugs verantwortlich<br />
sind, im Einsatz. Während für den allgemeinen<br />
Fahrbetrieb (Bergauf, Bergab, Stillstand)<br />
eine elektrische sowie eine elektromechanische<br />
Bremse zuständig sind, bilden zwei federbetätigte<br />
und hydraulisch gelüftete Scheibenbremsen<br />
des Typs HW 075 FHM das Sicherheits- bzw.<br />
Notstoppsystem der Wieli-Anlage. Sie entfalten<br />
ihre Klemmkräfte von bis zu 40 kN jeweils an<br />
SERVOFLEX<br />
DIE PERFEKTE<br />
SERVOKUPPLUNG<br />
Die Servoflex ist auf die<br />
anspruchsvollen Anforderungen<br />
moderner Servomotoren<br />
entwickelt.<br />
Bremsen-Technologie für viele Branchen<br />
Der Einsatz des BCS 600 von Ringspann in der Seilbahn-Anlage von Wiegand ist eigentlich<br />
ein Sonderfall, zeigt aber die enorme Leistungsfähigkeit dieses Systems zur Steuerung und<br />
Überwachung hydraulisch betätigter oder hydraulisch gelüfteter Bremsen. Denn eine Vielzahl<br />
von Optionen und Einstellmöglichkeiten eröffnen dem BCS 600 – über die klassische Fördertechnik<br />
hinaus – viele weitere Einsatzgebiete. Anspruchsvolle Bremsvorgänge im Bereich der<br />
Prüftechnik lassen sich damit ebenso zuverlässig realisieren wie die permanente Überwachung<br />
komplexer Industrieanlagen. Das BCS 600 kann auch auf druck- oder bremsmomentgesteuerte<br />
Regelung zurückgreifen, und bietet zudem die einzigartige Möglichkeit, variable Drehmomentkurven<br />
vorzugeben – hierbei regelt das Bremssystem über die gemessenen Drehmoment- oder<br />
Kraftwerte entlang der variablen Kurve und ermöglicht völlig freie Prüfmomentverläufe.<br />
Eine Funktion wie man sie von Torquemotoren kennt, nur mit fast unbegrenzter Drehmomentkapazität.<br />
Bei alledem unterstützt die übersichtliche Programmdarstellung die einfache<br />
Bedienung des Systems.<br />
Dynamische Antriebsaufgaben<br />
mit häufigem Start-Stopp- und<br />
Reversierbetrieb, bei denen<br />
eine absolute Positioniergenauigkeit<br />
im Vordergrund steht,<br />
sind ihr Metier.<br />
SCHMIDT-KUPPLUNG<br />
GmbH<br />
www.schmidt-kupplung.com
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
01 02<br />
03<br />
01 „Das BCS 600 mit Steuereinheit, integriertem Hydraulikaggregat und den<br />
Industriebremsen ist eine Ideallösung für das Notstopp-System unseres<br />
schienengeführten Wie-Li“, Entwicklungsingenieur Stefan Eberhardt<br />
02 Zwei federbetätigte und hydraulisch gelüftete Scheibenbremsen bilden das<br />
Sicherheits- bzw. Notstoppsystem. Sie entfalten Klemmkräfte von bis zu 40 kN<br />
03 Zu den Systemkomponenten der Pendelzug-Anlage an der Adlerschanze<br />
gehören neben den offenen Wagen die 200 m lange Schienenstrecke, eine<br />
Berg- und eine Talstation sowie ein technischer Kommandostand<br />
zwei mächtigen Bremsscheiben, die sich an den äußeren Stirnseiten<br />
der Seiltrommeln befinden. Diese Ringspann-Bremsen sind<br />
stromlos geschlossen und so ausgelegt, dass jede einzelne im<br />
Ernstfall in der Lage ist, die nötige Gesamtbremsleistung im Alleingang<br />
aufzubringen (Redundanz). Reißt ein Seil oder versagt der<br />
Antrieb, fallen die Sicherheitsbremsen ein und stoppen den Wagenzug.<br />
Unabhängig vom Gewicht der Wagen und vom Gefälle<br />
halten sie dabei eine konstante Verzögerung von etwa 1,0 m/s 2 ein.<br />
Wird die komplette Anlage ausgeschaltet, fungieren die Bremsen<br />
als Haltebremsen.<br />
Die Steuerung und Überwachung der Sicherheitsbremsen finden<br />
im BCS 600 statt. Dieses System ermöglicht es, die Bremskraft hydraulisch<br />
betätigter und hydraulisch gelüfteter Bremsen zu steuern.<br />
Das geschieht über die präzise Regelung des Hydraulikdrucks, wobei<br />
die tatsächlichen Werte von Geschwindigkeit oder Hydraulikdruck<br />
in einer Echtzeit-Messung mit den Sollwerten abgeglichen<br />
werden. „Sind die gemessenen Abweichungen zu groß, wird der<br />
Hydraulikdruck entsprechend angepasst, womit die voreingestellte<br />
Bremszeit oder Verzögerung erreicht wird. Gleichzeitig schonen<br />
besonders flach verlaufende Bremsrampen am Ende der Bremsung<br />
die dynamische Belastung der Anlage“, erklärt Achim Mayer, Entwicklungsingenieur<br />
bei Ringspann.<br />
Schnelles und kraftvolles Zupacken<br />
Grundsätzlich ermöglicht das BCS 600 die Steuerung und Überwachung<br />
der Bremsvorgänge nach drei verschiedenen Vorgaben bzw.<br />
mit drei unterschiedlichen Bremsrampenfunktionen: Einer definierten<br />
Bremszeit, einer vorgegebenen Verzögerung oder einer<br />
bestimmten Anzahl von Umdrehungen (Bremsweg). Dabei betont<br />
Mayer, dass „die schnelle Überbrückung des Bremsspalts und ein<br />
regelmäßiges Sauberbremsen der Bremsscheibe für kürzeste Reaktionszeiten<br />
sorgen und hohe Reibwerte schon zu Beginn des<br />
Bremsvorgangs sicherstellen“. Die beiden Sicherheitsbremsen an<br />
den Seilwinden der Wieli-Anlage würden also im Ernstfall sofort<br />
das System zum Stillstand bringen.<br />
Zum Innenleben des BCS 600 gehören ein schneller IPC mit echtzeitfähigem<br />
Betriebssystem und ein Controller mit einer variablen<br />
Auswahl von I/Os, die für eine schnelle Messwert-Verarbeitung sowie<br />
eine verzögerungsfreie Steuerung und Regelung sorgen. Über<br />
verschiedene Feldbus-Schnittstellen (EtherCAT, Profibus, CANopen)<br />
wird das Bremssystem in die übergeordnete Anlage eingebunden<br />
und erlaubt eine bi-direktionale Kommunikation. „Darüber hinaus<br />
besteht die Möglichkeit, das Bremssystem in das Netzwerk des<br />
Betreibers zu integrieren. Über die Ethernetverbindung kann er<br />
dann die Bremsvorgänge in Echtzeit verfolgen oder die aktuellen<br />
Betriebsdaten prüfen, ohne direkt vor Ort anwesend sein zu müssen“,<br />
erläutert Mayer. Zu den weiteren Qualitätsmerkmalen des<br />
BCS 600 von Ringspann gehören eine intelligente Konstruktion der<br />
Hydraulikeinheit, der Einsatz belastbarer Bauteile und eine Sitzventiltechnik<br />
mit großem Querschnitt – alles Aspekte, die eine hohe<br />
Zuverlässigkeit und Sicherheit des Systems gewährleisten.<br />
Das nächste Projekt<br />
Für Eberhardt und sein Entwicklerteam war der Einsatz des BCS 600<br />
eine Premiere, die sich gelohnt hat: „Wir sind inzwischen absolut<br />
überzeugt von dieser Systemlösung, zumal wir dem Betreiber damit<br />
auch die Möglichkeit geben, im Rahmen seiner Sicherheits- und<br />
Instandhaltungskonzepte viele weitere Parameter und Komponenten<br />
des Bremssystems und der Anlage zu überwachen und zu dokumentieren.<br />
So etwa die Drehrichtung der Anlage, den Zustand der<br />
Bremsbeläge, die Funktion der Federpakete der Bremsen sowie<br />
den Hydraulikdruck, die Öltemperatur und – über die Drehzahldifferenzmessung<br />
– den Antriebsstrang.“ Abschließend fügt er noch<br />
hinzu, dass man das BCS 600 bereits für das nächste Projekt fest<br />
eingeplant habe. Es wird dann in einer Standseilbahn in Österreich<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Fotos: Aufmacher: Fotolia; 01– 03: Ringspann/Wiegand<br />
www.ringspann.de<br />
26 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
Kupplungen für Präzisionsfördersysteme<br />
Spielfreie Elastomerkupplungen aus dem Hause Ruland sind konstruktiv<br />
gewuchtet, können jegliche Versatzformen ausgleichen und verfügen über<br />
gute Dämpfungseigenschaften. So eignen sie sich für Präzisionsfördersysteme<br />
mit häufigen Start- und Stopp-Vorgängen, z. B. in Anlagen für die<br />
Halbleiterfertigung, in der Solarenergie, in optischen Inspektionssystemen<br />
und in der automatisierten Medizintechnik. Die Kupplungen bestehen aus<br />
zwei polierten Aluminiumnaben sowie einem sternförmigen elastischen<br />
Verbindungselement. Das abgerundete Klauenprofil der Naben passt perfekt<br />
auf den Elastomerstern und stellt so den spielfreien Betrieb sicher. Die<br />
Naben sind in Klemm- oder Stellschraubenausführung in metrischen oder<br />
zölligen Baugrößen mit oder ohne Passfedernut erhältlich. Die Elastomersterne<br />
stehen in drei Härtegraden zur Verfügung: 98 Shore A für eine hohe<br />
Steifigkeit, 92 Shore A für den Kompromiss aus Steifigkeit und Nachgiebigkeit<br />
sowie 85 Shore A für maximale Dämpfung.<br />
www.ruland.com<br />
Kupplungen fit für<br />
den Ex-Bereich<br />
gemacht<br />
Kupplungen von Reich, z. B.<br />
die Marken Arcusaflex und<br />
Multi Mont, stehen ab sofort<br />
mit der neuen Atex-Richtlinie<br />
2014/34/EU zur Verfügung.<br />
Sicherheit ist ein wichtiger<br />
Aspekt in Unternehmen, um<br />
Personen (z. B. Gerätebenutzer,<br />
Maschinenbediener sowie<br />
sonstige Beschäftigte) zu<br />
schützen, die in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen arbeiten.<br />
Explosionsschutz betrifft alle<br />
SK<br />
SICHERHEIT AUS<br />
PRINZIP. 0,1–2.800 NM.<br />
Hersteller und Anwender. Ein<br />
präventiver Explosionsschutz<br />
richtet sich an den Hersteller<br />
und Konstrukteur von<br />
Maschinen und Geräten,<br />
die in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen zum Einsatz kommen<br />
sollen. Die Umstellung der<br />
neuen Atex-Richtlinie<br />
2014/34/EU erfolgte zum<br />
20. April 2016. Das Unternehmen<br />
Reich-Kupplungen<br />
hat seine Produkte nach der<br />
aktuellen Richtlinie überarbeitet,<br />
sodass die Arcusaflexund<br />
Multi-Mont-Baureihen<br />
den aktuellen Anforderungen<br />
und damit dem neusten Stand<br />
der Technik entsprechen.<br />
www.reich-kupplungen.de<br />
Besuchen Sie uns!<br />
Halle 4, Stand 390<br />
WIR FREUEN UNS AUF SIE!<br />
WWW.RW-KUPPLUNGEN.DE
Spindeltausch lohnt sich<br />
Getriebespezialist setzt auf<br />
die geteilte Werkzeugaufnahme<br />
Die zur Spindeleinheit gehörenden Aufnahmen für Werkzeuge unterliegen Verschleiß und<br />
müssen daher in gewissen Abständen erneuert werden. Um die damit verbundenen Kosten zu<br />
senken, rüstet ein Systemlieferant für Getriebesysteme die Werkzeugmaschinen in seinem<br />
slowakischen Werk sukzessive um. Die bisher überwiegend eingesetzten Spindeleinheiten mit<br />
integrierten Werkzeugaufnahmen werden von Weiss Spindeltechnologie durch eine<br />
austauschbare Ausführung ersetzt.<br />
Doppelkupplungsgetriebe sind in der<br />
Automobilindustrie aufgrund ihrer<br />
hohen Kraftstoffeffizienz und der flexiblen<br />
Einsetzbarkeit innerhalb weniger Jahre zu<br />
einer festen Größe im Markt automatischer<br />
Getriebe geworden. Ein Systemlieferant hat<br />
dies früh erkannt und stellt in seinem zur<br />
Firmengruppe gehörenden slowakischen<br />
Werk deshalb vor allem diese Getriebeart<br />
her, die auf unterschiedliche Raumanforderungen<br />
angepasst werden kann.<br />
Um die hohen Jahresproduktionen bewältigen<br />
zu können, setzt das Werk etwa<br />
120 Werkzeugmaschinen unterschiedlicher<br />
Art und Ausprägung ein. Insbesondere in<br />
den Fertigungsabteilungen zur Herstellung<br />
Peter Klingauf ist freier Fachjournalist und<br />
Geschäftsführer der K+K-PR GmbH in Augsburg<br />
von Getriebegehäusen und Aluminiumteilen,<br />
die mit Minimalmengenschmierung<br />
bearbeitet werden, finden derzeit noch<br />
viele Bearbeitungszentren mit einteiligen<br />
Spindeleinheiten Anwendung. Solange die<br />
Werkzeugaufnahme in Ordnung ist, gibt es<br />
damit auch keine Probleme.<br />
Gefahren bei der<br />
Werkzeugaufnahme<br />
Diese unterliegt jedoch einem betriebsbedingten<br />
Verschleiß und ist zudem bei jedem<br />
Werkzeugwechsel der latenten Gefahr ausgesetzt,<br />
beschädigt zu werden. Da in diesem<br />
Produktionsbereich je nach Produkt<br />
Werkzeugwechsel im Minutentakt stattfinden,<br />
erhöhen sich der Verschleiß und das<br />
Defektrisiko automatisch. Folglich treten<br />
relativ häufig ungeplante Maschinenstillstände<br />
auf. Darüber hinaus machen sich<br />
durchschnittlich nach 9 000 Betriebsstun-<br />
den Probleme durch die normale Abnutzung<br />
bemerkbar.<br />
Hintergrund: Bei jedem Werkzeugwechsel<br />
besteht die Gefahr, dass leichte Spanund<br />
Schmutzablagerungen an den Schnittstellen<br />
zur Spindeleinheit eingeklemmt<br />
werden – genauer an der Planfläche und am<br />
Werkzeugkegel. Auf diese Weise werden die<br />
Oberflächen allmählich abgenutzt. Sind zu<br />
viele oder tiefe Beschädigungen vorhanden,<br />
lässt sich ein hochpräziser und wiederholgenauer<br />
Einzug des Werkzeugs nicht<br />
mehr gewährleisten. Daraus könnten Rundlauffehler<br />
oder Unwucht resultieren, die<br />
wiederum Qualitätseinbußen am Werkstück<br />
zur Folge haben.<br />
Reparaturkosten deutlich<br />
reduzieren<br />
Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist eine<br />
Reparatur der Spindeleinheit erforderlich,<br />
28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
ZAHNRAD | GETRIEBE | HÄRTEREI<br />
01 Ein wichtiger Arbeitsschritt: Die<br />
Planfläche zum Aufsetzen der geteilten<br />
Werkzeugaufnahme wird hochpräzise<br />
geschliffen<br />
02 Bei der geteilten Welle ist die Werkzeugaufnahme<br />
demontierbar<br />
Hochwertige Materialien,<br />
modernste Technologien<br />
und optimale Arbeitsprozesse<br />
sind die Basis unserer<br />
Arbeit. Sensibilität und<br />
Erfahrung das Geheimnis<br />
unseres Erfolgs.<br />
03 Eine Spindeleinheit vor und nach dem Retrofit durch Service-Experten von Weiss<br />
und damit wird auch der Nachteil der<br />
Einteiligkeit deutlich. Denn konstruktionsbedingt<br />
muss nicht nur die Werkzeugaufnahme,<br />
sondern die gesamte Welle erneuert<br />
werden. In vielen Fällen ist sogar der<br />
Rotor des Spindelmotors fest auf die Welle<br />
geschrumpft und kann aus Qualitäts- und<br />
wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht<br />
weiter verwendet werden. „Die Kosten für<br />
die Reparatur einer Spindeleinheit mit<br />
einteiliger Welle liegen somit deutlich über<br />
denen einer vom Schadensumfang her vergleichbaren<br />
Spindel mit geteilter Welle“, erläutert<br />
Christian Kleinhenz, Serviceleiter<br />
bei Weiss Spindeltechnologie.<br />
Dessen bewusst, und da die Verantwortlichen<br />
des slowakischen Werks in anderen<br />
Maschinen gute Erfahrungen mit Weiss<br />
Spindeleinheiten gemacht haben, wandten<br />
sie sich an Serviceleiter Christian<br />
Kleinhenz und freuten sich über das Ergebnis<br />
der von ihm veranlassten Machbarkeitsstudie:<br />
Es ist möglich, die einteilige<br />
Werkzeugaufnahme im Rahmen der<br />
nächstfälligen Reparaturen durch eine<br />
zweiteilige zu ersetzen.<br />
Im Mai 2013 erfolgte der erste Umbau<br />
und seither geht es sukzessive weiter. Der<br />
Austausch ist jeweils einmalig um lediglich<br />
30 % teurer und dauert unwesentlich länger<br />
als die bisherigen Wechsel. Dafür bekommt<br />
der Getriebespezialist von Weiss eine hochwertige,<br />
zweiteilige Werkzeugaufnahme.<br />
Ergänzend können die Spindelspezialisten<br />
die Spindeleinheiten je nach Typ mit weiteren<br />
technischen Features ausrüsten, z. B.<br />
Fettlebensdauer- oder Fettnachschmierung<br />
der Lager. Auch Sensoren lassen sich gegebenenfalls<br />
integrieren, die eine erweiterte<br />
Analyse der Betriebszustände ermöglichen.<br />
So reduziert sich der künftige Wartungsaufwand,<br />
die ermittelten Daten können zu<br />
Wartungszwecken ausgewertet werden, die<br />
Zuverlässigkeit im Dauereinsatz steigt und<br />
Folgereparaturen können weitaus kostengünstiger<br />
ausgeführt werden. Ergo: Die Investition<br />
amortisiert sich schnell.<br />
Gute Performance und<br />
Haltbarkeit<br />
Inzwischen hat Weiss 16 Spindeleinheiten<br />
umgerüstet. Ein Austausch der neuen<br />
Werkzeugaufnahmen war noch nicht notwendig.<br />
Bisher laufen alle Spindeleinheiten<br />
problemlos – die älteste bereits seit<br />
13 500 Stunden. Daher sind die slowakischen<br />
Fertigungsprofis mit der Haltbarkeit<br />
und Performance mehr als zufrieden.<br />
Das liegt zum einen an den hochwertigen<br />
Komponenten, mit denen die Siemens-<br />
Tochter arbeitet. Zum anderen ermöglicht<br />
es das konstruktive Prinzip der geteilten<br />
Welle, die Spindeleinheiten kompakt aufzubauen,<br />
denn bei den meisten Spindeleinheiten<br />
können die Lager näher an den<br />
Krafteinleitungspunkt gebracht werden.<br />
Dadurch erhöht sich die statische Steifigkeit<br />
und die Eigenfrequenzen werden weit<br />
aus dem Drehzahlbereich verschoben.<br />
www.weissgmbh.de<br />
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TANDLER Zahnrad- und<br />
Getriebefabrik GmbH & Co. KG<br />
Kornstraße 297- 301<br />
D-28201 Bremen<br />
Fon: + 49 421 53 63 -6<br />
Fax: + 49 421 53 63 -801<br />
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Intelligente Technik<br />
Rollringgetriebe in Wickelmaschine bietet zuverlässige<br />
Funktionalität und hohe Anwenderfreundlichkeit<br />
2016 hat das Unternehmen<br />
Joachim Uhing seine<br />
Motion Drive erstmals der<br />
Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Dabei handelt es sich um ein<br />
Rollringgetriebe, das durch<br />
die Integration von Sensoren<br />
und elektronischer Steuerung<br />
„intelligent“ gemacht wurde.<br />
Ein Besuch bei einem<br />
Drahtveredler zeigt, wie sich<br />
die Anlage im Einsatz<br />
bewährt.<br />
Seit vielen Jahren verwendet der Kunde<br />
von Uhing, ein Drahtveredler mit Sitz in<br />
Nordrhein-Westfalen, eine Maschine, mit<br />
der Flachdraht auf eine Spule gewickelt<br />
wird. Mit der bisher genutzten Lösung kam<br />
es häufig zu Problemen beim Wickelprozess,<br />
was im weiteren Produktionsablauf zu<br />
Unterbrechungen des automatisierten Prozesses<br />
führte. Zudem war es oft erforderlich,<br />
fertig gewickelte Spulen mit erhöhter<br />
Aufmerksamkeit umzuspulen, um das gewünschte<br />
Wickelbild zu erhalten. Bei diesem<br />
Vorgang mussten die Umschaltpunkte<br />
manuell eingestellt werden.<br />
Kompatibilität mit<br />
bestehender Anlage<br />
Auf der Suche nach einer Anlage, die eine<br />
komfortablere und qualitativ bessere<br />
Wickelung ermöglicht, wandte sich die<br />
Geschäftsleitung an das Unternehmen<br />
Wolfgang Weber ist Geschäftsführer der Joachim<br />
Uhing GmbH & Co. KG in Flintbek<br />
Joachim Uhing. Bereits seit Mitte der Fünfzigerjahre<br />
verwendet der Betrieb die Uhing<br />
Rollringgetriebe, die eine hohe Qualität und<br />
Zuverlässigkeit bieten. Angetan von den<br />
interessanten Funktionalitäten des neuen<br />
Produktes und überzeugt von der langjährigen<br />
Zusammenarbeit entschied sich das<br />
Unternehmen für die Uhing Motion Drive.<br />
Das Vertrauen in und die Erwartungen an<br />
die Lösung für eine intelligente Verlegung<br />
waren hoch. Ausschlaggebend für den Kauf<br />
war neben den Funktionen auch die Tatsache,<br />
dass die im Betrieb vorhandene<br />
Wickelanlage auf das Produkt von Uhing<br />
umgerüstet werden konnte. Diese Kompatibilität<br />
ersparte dem Kunden hohe Kosten,<br />
die andernfalls für die Anschaffung eines<br />
neuen Aufspulers mit einer rein elektronischen<br />
Verlegung angefallen wäre.<br />
Hoher Komfort in der Anwendung<br />
Flachmaterial von der Art, wie der Drahtveredler<br />
es verarbeitet, ist dafür bekannt,<br />
dass beim Wickelprozess am Flansch und<br />
an den zugehörigen Umschaltpunkten Probleme<br />
auftreten können. Die Elektroingenieure<br />
des Hauses Uhing haben eine Lösung<br />
entwickelt, die es der Motion Drive ermöglicht,<br />
das Material auch in diesen kritischen<br />
Bereichen problemlos zu verlegen.<br />
Wie präsentiert sich die Uhing Motion<br />
Drive nun im Einsatz? Ein Vergleich der bisherigen<br />
Arbeitsweise mit der jetzigen ergibt<br />
klare Unterschiede: Bei der früher genutzten<br />
Ausrüstung musste jede Spule individuell<br />
eingerichtet werden. Dies galt auch für die<br />
mechanischen Umschaltpunkte. Bei jedem<br />
Wechsel des Spulentyps oder des Materials<br />
mussten die mechanischen Anschläge neu<br />
eingestellt werden. Da selbst bei Spulen des<br />
gleichen Typs die Maße etwas unterschiedlich<br />
sind, galt dies auch in Fällen, in denen<br />
nach einem Wickelprozess mit einer gleichartigen<br />
Spule weitergearbeitet wurde.<br />
Durch die Automatisierungskomponenten,<br />
über die die Uhing Motion Drive verfügt,<br />
ist das Einrichten der Wickelmaschine<br />
einfacher geworden. Die gewünschten<br />
Wickelbilder entstehen, ohne dass manuell<br />
nachgearbeitet werden müsste. Folglich<br />
steigt auch die Zufriedenheit der Kunden<br />
des Drahtveredlers. In der Steuerung der<br />
Motion Drive können Daten hinterlegt wer<br />
30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
01 Das Wickelbild ist dank des Rollringgetriebes wie vom Kunden gewünscht<br />
02 Die Gesamtansicht der modifizierten Kundenanlage mit der eingebauten<br />
Uhing Motion Drive und dem vorgesetzten Schaltschrank<br />
01<br />
03 Das Rollringgetriebe in der bestehenden Kundenanlage ermöglicht eine<br />
fehlerfreie Produktion<br />
02<br />
03<br />
den, über die die Anwender per Tastendruck<br />
das Material und den Spulentyp auswählen<br />
und konfigurieren. Diese Option<br />
stellt für sie eine große Erleichterung ihrer<br />
Tätigkeit dar.<br />
Visionen für die nahe Zukunft<br />
Nicht nur für Flachmaterial, sondern auch<br />
für das Verlegen von Rundmaterial ist die<br />
Uhing Motion Drive geeignet. Für die Anpassung<br />
der Flanscherkennung bietet das Unternehmen<br />
zudem die Kombination dieser Anlage<br />
mit der Flanscherfassung FA II an, bei<br />
der die Sensoren den Flansch erfassen und<br />
die Richtungsumkehr einleiten. Bleiben bei<br />
so vielen Funktionen und Möglichkeiten<br />
noch Wünsche offen? Ja, sagen die Anwender<br />
und werden gleich konkret: Zwar ist die<br />
jetzige Lösung zur Flanscherkennung sehr<br />
einfach zu handhaben, denn die Anpassung<br />
wird über Tasten an der Steuerung vorgenommen.<br />
Doch zusätzliche Sensoren oder<br />
Lichtschranken würden diesen Vorgang<br />
noch komfortabler gestalten. Als weiterer<br />
Wunsch wurde ein Mehrfachwickler genannt,<br />
mit dem mehrere Verlegeeinheiten<br />
von einem Arbeitsplatz aus bedienbar wären.<br />
Angeregt wurde zudem eine Erweiterung<br />
der Uhing Motion Drive für zusätzliche<br />
Schnittstellen, die jeweils von demjenigen<br />
Unternehmen zu programmieren wären,<br />
das die Anlage nutzt. Damit könnte der Einsatz<br />
von Komponenten wie Kontroll- oder<br />
Farbsensoren, Meterzählern oder Kameras<br />
noch stärker unterstützt werden. Das Sahnehäubchen<br />
obendrauf wäre ein Protokoll der<br />
Spulenwicklungen. Angaben wie Datum<br />
der Wicklung, verwendetes Material, Artikelnummern,<br />
zuständiger Mitarbeiter oder<br />
Anzahl der Meter auf der Spule könnten in<br />
eine Bildschirmmaske eingegeben oder per<br />
Barcode eingelesen und gespeichert werden.<br />
Die Ingenieure von Uhing haben die<br />
Wünsche aufgenommen und sind auf dem<br />
Weg, sie umzusetzen. Bereits 2018 soll mindestens<br />
eine der gewünschten Lösungen<br />
präsentiert werden: Das Speichern der<br />
Protokolldaten des Umspulers via RFID.<br />
Produktion läuft rund<br />
und fehlerfrei<br />
Die anfängliche Scheu vor der modernen,<br />
intelligenten Technik wurde schnell überwunden.<br />
Innerhalb kurzer Zeit hatten die<br />
Bediener den Umgang mit der gut strukturierten<br />
Anlage erlernt. Die zuverlässige<br />
Funktionalität und die hohe Anwenderfreundlichkeit<br />
wissen sie zu schätzen, denn<br />
die Produktion unter Einsatz der Uhing<br />
Motion Drive läuft rund und fehlerfrei.<br />
Die Experten von Joachim Uhing haben<br />
die Umrüstarbeiten gemeinsam mit den<br />
Mitarbeitern des anwendenden Betriebes<br />
vorgenommen. Die verantwortlichen Mitarbeiter<br />
des Drahtveredlers wurden dabei<br />
so intensiv eingearbeitet, dass sie die Anlage<br />
nun eigenständig betreuen können.<br />
Der Einsatz von Standardkomponenten erleichtert<br />
die Beschaffung von Ersatzteilen<br />
wie auch deren Einbau erheblich.<br />
www.uhing.com<br />
Schnell, flexibel,<br />
individuell.<br />
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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 31
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN I KOMMENTAR<br />
„Wir müssen<br />
unsere schlechten<br />
Gewohnheiten<br />
ändern“<br />
Mark Burnett erklärt, wie Techniker den<br />
Getriebeölwechsel besser planen können<br />
Mark Burnett ist Vizepräsident der Innovationsplattform<br />
für Schmierstoffe und Kraftstoffadditive des Anbieters<br />
NCH Europe in Bilston, Großbritannien<br />
Benjamin Franklin sagte einmal: „Es ist<br />
einfacher, schlechte Gewohnheiten zu<br />
verhindern als sich diese abzugewöhnen.“<br />
Dies mag für die Industriebranche stimmen,<br />
in der es einfacher ist, eine Gewohnheit<br />
guter vorbeugender Wartung herauszubilden,<br />
als sich von Maschinenbruch<br />
oder Ausfallzeiten zu erholen.<br />
Das ist natürlich einfacher gesagt als getan.<br />
Für eine vorbeugende Wartung wird<br />
ständige Wachsamkeit verlangt, um effektiv<br />
zu sein und um sicherstellen zu können,<br />
dass Wartungstechniker wissen, wann der<br />
richtige Zeitpunkt für Lagerschmierung ist,<br />
für die Anwendung einer vor Rost schützenden<br />
Beschichtung oder für die Behandlung<br />
ihres Wasseranschlusses. Die Häufigkeit<br />
dieser Aufgaben verändert sich und<br />
somit kann das eine steile Lernkurve sein,<br />
bevor man es richtig macht.<br />
Wir wissen leider alle, dass Probleme<br />
nicht warten, bis man vorbereitet ist, und<br />
insbesondere bei Getriebeölwechseln führt<br />
ein Scheitern oft zu Problemen. Wird das Öl<br />
z. B. zu früh gewechselt, führt dies zu erhöhten<br />
Kosten, da es mehr Wechsel als erforderlich<br />
geben wird. Umgekehrt gilt auch:<br />
Wird vergessen, zum richtigen Zeitpunkt<br />
einen Ölwechsel durchzuführen, erhöht<br />
dies die Wahrscheinlichkeit eines Maschinenschadens<br />
und -bruchs, was erhöhte<br />
Betriebskosten verursacht.<br />
Obwohl beide Extreme zu höheren Geschäftskosten<br />
führen, finden nur 20 % aller<br />
Ölwechsel zum richtigen Zeitpunkt statt.<br />
Das überrascht nicht, wenn man bedenkt,<br />
dass die Regelmäßigkeit der Ölwechsel von<br />
Variablen abhängig ist. Obwohl viele Techniker<br />
eine Anlage auffüllen und erwarten, dass<br />
diese nach einer gewissen Zeit ausgetauscht<br />
werden muss, ist es in Wirklichkeit die Qualität<br />
des Öls, die gemessen werden muss.<br />
Das gestaltet sich verständlicherweise<br />
schwierig ohne ganzheitlichen Ansatz für<br />
industrielle Getriebeölanalysen. Um die<br />
Qualität des Öls verlässlich messen zu können<br />
und zu sehen, wann ein Wechsel fällig<br />
ist, müssen Techniker die Menge externer<br />
Kontamination, den Metallverschleiß sowie<br />
den allgemeinen Ölzustand ermitteln.<br />
Oxidation ist z. B. ein natürlich vorkommender<br />
Prozess, der mit der Zeit Auswirkungen<br />
auf das Öl hat. Unter dem Einfluss<br />
von Sauerstoff beginnt Öl sich zu zersetzen<br />
und dies verringert die Standzeit des Öls.<br />
Darüber hinaus führt dies auch zu<br />
Schlammbildung, wodurch Equipment<br />
härter arbeiten muss, und dies treibt wiederum<br />
die Betriebskosten in die Höhe.<br />
Wenn die Säure des oxidierten Öls lange<br />
unbehandelt gelassen wurde, wird diese<br />
stetig steigen und Korrosion und Lochfraß<br />
verursachen. Obwohl dies problematisch<br />
ist, wenn es über einen längeren Zeitraum<br />
unbehandelt bleibt, ermöglicht die Säure<br />
jedoch auch eine genauere Beurteilung<br />
des Ölzustands. Indem Zunahmen der im<br />
System enthaltenen Gesamtsäurezahl<br />
(TAN) gemessen werden, können Wartungs-<br />
und Betriebsleiter ermitteln, wann<br />
der Säure gehalt des Öls das maximale<br />
akzeptable Maß erreicht hat und somit<br />
können sie entsprechend handeln. Die<br />
Gesamtsäurezahl macht jedoch nur einen<br />
Teil des Gesamtzustands von Getrieben<br />
aus und es gibt viele weitere Dinge, die es<br />
zu berücksichtigen gilt, wie z. B. die betriebliche<br />
Gesundheit der Anlage selbst. Es<br />
ist entscheidend, dass Techniker alle Aspekte<br />
berücksichtigen, um eine optimale<br />
„Lediglich 20 % aller durchgeführten Ölwechsel<br />
finden zum richtigen Zeitpunkt statt.“<br />
Leistung zu gewährleisten. Zu diesem<br />
Zweck haben wir bei NCH Europe unser<br />
Ölserviceprogramm (NOSP) entwickelt,<br />
um Unternehmen dabei zu helfen, ihre<br />
Anlagen in funktionsfähigem Zustand zu<br />
halten und Ölwechsel pünktlich durchzuführen.<br />
Getriebeölproben werden analysiert<br />
und es werden benutzerfreundliche<br />
Berichte erstellt, damit Betriebsleiter präzise<br />
Ergebnisse auf einen Blick sehen können<br />
und somit einen klaren Überblick über<br />
den Zustand von Anlagen sowie über die<br />
Gesamtsäurezahl des Öls haben.<br />
Genaue Analysen helfen Technikern insofern,<br />
dass sie eine Entwicklung schlechter<br />
Gewohnheiten im Hinblick auf falsches Ölmanagement<br />
verhindern. Durch die Kombination<br />
dieser Erkenntnis mit einer effektiven<br />
Reinigungslösung sowie mit einem angemessenen<br />
Getriebeöl können weitere<br />
schlechte Gewohnheiten bezüglich Ölwechsel<br />
und Bruchschäden unter Kontrolle<br />
gehalten werden.<br />
www.ncheurope.com/de<br />
32 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
Neue Baugröße schließt<br />
Drehmomentlücke<br />
SEW-Eurodrive schließt bei seinen Stirnradgetrieben mit der<br />
Baugröße R127 eine Drehmomentlücke. Auch sie kann mit<br />
Motoren, Adaptern oder eintreibenden Deckeln kombiniert<br />
werden. Als Getriebemotor erreicht das Stirnradgetriebe mit<br />
Drehstrommotoren der Effizienzklassen IE1 bis IE3 oder in<br />
Verbindung mit synchronen Servomotoren ein Drehmoment bis<br />
6 000 Nm. In zwei- oder dreistufiger Ausführung gibt es 35 fein<br />
abgestufte Übersetzungen. Als Doppelgetriebe mit einem vorgeschalteten<br />
Stirnradgetriebe der Baugrößen R77 können mit bis<br />
zu sechs Stirnradstufen Übersetzungen bis i = 20 936 erreicht<br />
werden. Neben der Fußausführung ist auch eine Flanschausführung<br />
erhältlich. Für besonders hohe Querkräfte, z. B. in Mischern<br />
oder Rührwerken, gibt es<br />
eine Ausführung mit<br />
verlängerter Flanschwelle<br />
und verstärkter Abtriebswellenlagerung.<br />
Mit der<br />
neuen Größe kann die<br />
Wirtschaftlichkeit gesteigert<br />
oder eine Drehmomentreserve<br />
von bis zu<br />
40 % geschaffen werden.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
Mehr Kraft an der Welle<br />
Bis zu doppelt so hohe maximale Drehmomente liefern drei<br />
Typen der Getriebebaureihe G500 von Lenze. Die Kegelradgetriebe<br />
G500-B lassen sich in ihrer zwei- und dreistufigen Ausführung<br />
platzsparend in Maschinen integrieren, liefern fein gestufte<br />
Übersetzungen bis i = 360 und ein Drehmoment bis 20 000 Nm.<br />
Die Stirnradgetriebe G500-H erreichen in zwei- und dreistufigen<br />
Ausführungen Drehmomente bis 14 000 Nm bei einer Übersetzung<br />
bis i = 370. Die Flachgetriebe G500-S zeichnen sich durch<br />
ihre schmale Bauform aus. Das Drehmoment erreicht in zweiund<br />
dreistufiger Ausführung 19 000 Nm mit fein gestuften<br />
Übersetzungen bis i = 500. Alle Typen sind so konstruiert, dass<br />
Motoren weniger Energie aufbringen müssen, weil die Verluste<br />
so gering sind: Ihr Wirkungsgrad liegt über 94 %. So steigt die<br />
Energieeffizienz, während die Eigenerwärmung sinkt – was eine<br />
längere Gebrauchsdauer begünstigt. Passende IE3-Motoren bietet<br />
der Hersteller mit den Reihen M240-P und M550-P an.<br />
www.lenze.com/de<br />
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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 33
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
DC-Antriebssystem für die<br />
Getränkeindustrie<br />
Durchgängig, modular, leicht zu verkabeln und energieeffizient ist<br />
das Antriebssystem VLT Flex Concept Advanced von Danfoss. Es<br />
ermöglicht Applikationen mit einer Gleichspannungsversorgung<br />
ohne nennenswerte Übertragungsverluste. Es besteht aus der<br />
Spannungsversorgung VLT Multiaxis Servo Drive zur Versorgung<br />
Washdown-fähige Getriebe für die<br />
Getränkeindustrie<br />
Nord Drivesystems präsentiert seine Antriebssysteme mit<br />
washdown-optimiertem Aluminiumgussgehäuse. Die leichten,<br />
korrosionsunanfälligen Getriebe lassen sich besonders einfach<br />
reinigen. Für Aluminiumantriebe bietet das Unternehmen die<br />
leistungsstarke Antikorrosionsbehandlung NSD Tup H. Diese ist<br />
von bis zu 25 Antrieben mit 560 VDC, und dem VLT Integrated<br />
Gear Drive. Mit der DC-Technologie für Abfüll- und Verpackungsanlagen<br />
sinken die Investitionskosten. Da die zentrale Anlagentechnik<br />
mit ihren Umrichtern samt Verkabelung entfallen und<br />
nur sehr kleine Leistungsschränke mit SPS, Hauptverteilung,<br />
Vorsicherungen und Netzdrosseln an der Anwendung notwendig<br />
sind, fallen die Schalträume kleiner aus. Zudem sinkt der Energieverbrauch:<br />
Die Anbindung von mehreren Antrieben in einer Linie<br />
in einem per DC-Link zusammengeführten Verbund erlaubt<br />
Load-Sharing. Bei der Vermarktung des Systems im Bereich<br />
Getränkeindustrie kooperiert Danfoss mit KHS.<br />
www.danfoss.de<br />
gemäß FDA Title 21 CFR 175.300 für Getränke- und Lebensmittelanwendungen<br />
zugelassen. Als langlebige und wartungsarme<br />
Alternative zu Edelstahlantrieben und lackierten Modellen sparen<br />
Antriebe mit NSD Tup H langfristig erhebliche Kosten ein. Bei<br />
dem Verfahren wird keine Beschichtung aufgebracht, sondern das<br />
Material bis tief unter die Oberfläche gehärtet. Daher kann nichts<br />
abplatzen. Selbst die Reinigung der Antriebe mit Hochdruckdampfstrahlern<br />
und der Einsatz mit Medienkontakt sind unproblematisch.<br />
DIN- und Normteile sowie die Abtriebswellen sind bei Antrieben<br />
mit NSD Tup H standardmäßig aus Edelstahl ausgeführt.<br />
www.nord.com<br />
Festgefahren in<br />
alter Technik?<br />
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34 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Sehr leichte und schwere<br />
Zahnstangengetriebe<br />
Besonders leichte Zahnstangengetriebe, z. B. für Verpackungsanlagen,<br />
und sehr schwere Edelstahl-Getriebe für große Lasten<br />
bietet Leantechnik mit den rundgeführten Lean SL 5.M und Lean<br />
SL 5.5. an. Das Lean SL 5.M hat in der Ausführung mit Profilwelle<br />
ein Gewicht von nur 0,36 kg und lässt sich auch in kleinste<br />
Bauräume integrieren. Es erreicht eine Hubkraft von 300 N, ist für<br />
Hubgeschwindigkeiten von bis zu 0,6 m/s ausgelegt und bietet<br />
eine Beschleunigung von bis zu 30 m/s 2 . Das Lean SL 5.5 entstand<br />
aus einer kundenspezifischen Anfertigung, bei der ein robustes,<br />
tragfähiges Edelstahl-Getriebe zum Bewegen schwerer Lasten<br />
gefragt war. Es hat eine Hubkraft von bis zu 25 000 N. Die Hubgeschwindigkeits-<br />
und Beschleunigungswerte gleichen denen des<br />
5.M, allerdings ist dieses Modell mit viel größeren Abmessungen<br />
und einem Gewicht von rund 44 kg deutlich robuster gefertigt.<br />
Damit eignet es sich für hohe Lasten, z. B. in Kommissionier-<br />
Stapelanlagen.<br />
www.leantechnik.com<br />
Leistungsfähigere<br />
Metall-Planetengetriebe<br />
Faulhaber erweitert seine Serie R von Metall-Planetengetrieben<br />
über die bisherigen Modelle 20/1R hinaus um die neuen Getriebe<br />
der Serien 26/1R und 32/3R. Diese neuen Produkte mit Durchmessern<br />
von 26 und 32 mm sind Weiterentwicklungen der<br />
bisherigen Getriebemodelle. Durch Beibehaltung der bisherigen<br />
Geometrie ist die mechanische Kompatibilität mit ihren Vorgängern<br />
gewährleistet. Als Ergebnis wurde die für den Impulszyklusbetrieb<br />
verfügbare Ausgangsleistung im Vergleich zur<br />
Vorgängergeneration mehr als verdoppelt. Möglich wurde diese<br />
Leistungssteigerung durch eingehende Designanalyse, umfangreiche<br />
Erprobung und sorgfältige Validierung. Die neuen Modelle<br />
erreichen im Dauerbetrieb eine erheblich bessere Eingangsdrehzahl<br />
von bis zu 9 000 bzw. 8 000 min -1 , was zu einer beeindruckenden<br />
Steigerung um <strong>10</strong>0 % führen soll. Im intermittierenden<br />
Betrieb kann die Eingangsdrehzahl bis zu <strong>10</strong> 000 bzw.<br />
9 000 min -1 erreichen, sodass die Leistungen von DC- oder<br />
bürstenlosen Motoren<br />
optimal genutzt werden<br />
können. Auch das<br />
maximale Abtriebsdrehmoment<br />
wurde verbessert<br />
und liegt nun im<br />
Dauerbetrieb bei bis<br />
zu 4 bzw. 8 Nm.<br />
www.faulhaber.com
Schneller zum fertigen Brötchen<br />
Servoantriebssystem ermöglicht weniger mechanischen Aufwand und<br />
kürzere Taktzeiten bei der Teigverarbeitung<br />
Um Brötchen in großer Produktvielfalt herstellen zu können und die<br />
unterschiedlichen Kundenanforderungen abzudecken, ist Modularität<br />
bei der Anlagenentwicklung gefragt. Wichtig hierfür ist eine flexible<br />
Antriebstechnik, mit der sich dynamische Vorgänge wirtschaftlich,<br />
kompakt und robust umsetzen lassen. Für das Stüpfeln, also<br />
die Formgebung der Brötchenteiglinge mittels Stempel oder<br />
Spezialmaschine, hat Siemens ein Servoantriebssystem geliefert,<br />
das kompakt, robust und wirtschaftlich ist.<br />
Dipl.-Ing. Bernd Lehmann ist<br />
Senior-Vertriebs beauftragter bei<br />
der Siemens AG in Chemnitz<br />
„Fachspezifisches Know-how ist eine der wichtigsten Kernkompetenzen<br />
von Traditionsunternehmen hier in Deutschland“,<br />
betont André Schwolow, Geschäftsführer und Inhaber von<br />
Trima Triebeser Maschinenbau in Triebes, Thüringen. Das 1887 gegründete<br />
Unternehmen ist nach einer bewegten Firmengeschichte<br />
heute wieder ein Familienunternehmen, welches auf die Entwicklung<br />
sowie den Bau von Maschinen und Anlagen zur Teigverarbeitung<br />
spezialisiert ist. „Unser Expansionskurs ist nicht zuletzt auch<br />
das Resultat unseres technologischen Fortschrittdenkens“, berichtet<br />
der Geschäftsführer.<br />
Eine der zentralen Strategien, die konsequent umgesetzt werden,<br />
ist bspw. die modulare Bauweise kompletter Teigverarbeitungsanlagen.<br />
Gerade Exportmärkte, die zu einem Großteil für den Erfolg<br />
von Trima verantwortlich sind, lassen sich so individuell und<br />
wirtschaftlich bedienen. Viel Erfahrung und Fachwissen steckt<br />
allein in der sogenannten Kopfmaschine, eine leistungsstarke<br />
Teigteil- und Wirkmaschine. Dort werden die Teiglinge gewichtsgenau<br />
portioniert und rundgewirkt als Ausgangsprodukt für die<br />
folgenden Anlagenmodule ausgegeben. Einer der Wettbewerbsvorteile<br />
von Trima ist bspw., „dass auch weiche Teige verarbeitet<br />
36 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
ELEKTROMOTOREN<br />
werden können, was viel prozesstechnisches Geschick erfordert“<br />
erläutert André Schwolow.<br />
Moderne Antriebstechnik unterstützt<br />
modulare Strategie<br />
Jede Arbeitsstation besitzt eine eigene Simatic S7-1200 Steuerung<br />
von Siemens, die als Kompaktlösung optimal in das modulare Anlagenkonzept<br />
passt. Die Kommunikation der einzelnen Produktionsmodule<br />
funktioniert per Profinet – ausgehend von der Kopfmaschine.<br />
André Schwolow erklärt: „Im Zuge unserer Modularisierungsstrategie<br />
suchen wir konsequent nach Detaillösungen, die robust, wirtschaftlich<br />
sowie flexibel einsetzbar sind und sich gleichzeitig optimal<br />
in unsere Steuerungstopologie integrieren lassen.“<br />
Dazu gehört die moderne Servo-Antriebslösung von Siemens,<br />
bestehend aus dem Frequenzumrichter Sinamics V90 und dem<br />
Synchronmotor Simotics S-1FL6. Mit ihr werden die portionierten<br />
Teiglinge in der Stüpfeleinheit mit dem jeweiligen Muster geprägt<br />
und weitertransportiert. Gerhard Fleischer, verantwortlich für die<br />
technische Realisierung bei Trima, erläutert: „Diese Antriebslösung<br />
ist kompakt, robust und wirtschaftlich.“<br />
Damit liefert er gleich drei Gründe, weshalb die bisherige Lösung,<br />
bestehend aus Frequenzumrichter und Asynchronmotor mit<br />
Schrittgetriebe, substituiert wurde. „Mit der Antriebslösung konnten<br />
wir den bisherigen hohen mechanischen Aufwand deutlich<br />
reduzieren“, bestätigt André Schwolow. Seit Ende 2016, als die erste<br />
Anlage mit dem Sinamics V90 ausgeliefert wurde, sind das Stüpfeln<br />
sowie der Weitertransport zudem noch flexibler einstellbar und<br />
schneller als früher.<br />
Einfache Gesamtlösung – auch mit<br />
Profinet-Kommunikation<br />
Was prädestiniert nun den Sinamics V90 gerade für diese Art<br />
von Maschinen? Darauf gibt es viele Antworten. Der Frequenzumrichter<br />
bildet mit dem Simotics S-1FL6-Motor eine optimal<br />
aufeinander abgestimmte Antriebseinheit, was eine einfache<br />
Plug-&-Play-Inbetriebnahme ermöglicht. Aufgrund ihrer technologischen<br />
Eigenschaften ist die Lösung robust und dynamisch.<br />
Durch den integrierten Absolutwertgeber ist neben der Drehzahlund<br />
Drehmomentregelung auch ein Positionierbetrieb möglich.<br />
Zwei unterschiedliche Antriebsvarianten sorgen für die wirtschaftliche<br />
Einsatzbreite, nämlich als Impulsfolge-Version sowie mit<br />
Profinet-Kommunikation.<br />
Bei Trima entschieden sich die Verantwortlichen für die Profinet-Version,<br />
die es seit der Hannover Messe 2016 gibt und die seit<br />
Ende 2016 mit einer integrierten Lageregelung (EPos) ausgestattet<br />
ist. Für die einfache Inbetriebnahme und Projektierung der Antriebe<br />
liefert Siemens das Projektierungstool Sinamics V-Assistant.<br />
Über den USB-Anschluss lassen sich die Daten der ausgewählten<br />
Geräte direkt in den Frequenzumrichter spielen. Per „One-Button-<br />
Tuning“ ist ebenfalls eine schnelle Motoroptimierung möglich<br />
(Auto Servo Tuning).<br />
Leichte Integration in das Engineering Framework<br />
Der Sinamics V90 wird über eine GSD-Datei in das Engineering<br />
Framework „TIA Portal“ von Siemens eingebunden. Das Engineering<br />
der gesamten Maschine – angefangen von der Antriebstechnik
ELEKTROMOTOREN<br />
01 02<br />
03<br />
01 Trima hat sich auf die Entwicklung und den Bau von Teigverarbeitungsanlagen<br />
spezialisiert; im Fokus steht dabei der modulare Aufbau<br />
02 Gerhard Fleischer, verantwortlich für die technische Realisierung bei<br />
Trima: „Moderne Antriebstechnik wie der Sinamics V90 ergibt eine elegante<br />
Lösung für mehr Flexibilität“<br />
03 Mit Profinet-Kommunikation ist die Einbindung des Servoantriebssystem<br />
in die Steuerungstopologie besonders komfortabel<br />
(Sinamcis V90) über die Steuerungstechnik (S7-1200) bis hin zur<br />
Visualisierung (Basic Panels) – erfolgt im TIA Portal, sodass die<br />
vollständige Inbetriebnahme in einem Tool durchgeführt wird. Das<br />
vereinfacht nicht nur die Programmierung, sondern liefert in Verbindung<br />
mit der Profinet-Kommunikation die Grundlage für umfassende<br />
und durchgängige Diagnosemöglichkeiten. „Genau das<br />
brauchen wir, um die Verfügbarkeit unserer Maschinen und Anlagen<br />
weiter zu erhöhen“, versichert André Schwolow.<br />
Die Auswahl der Komponenten kann über das Konfigurationsund<br />
Projektierungstool DT-Konfigurator oder eine Schritt-für-<br />
Schritt-Auswahl in der Broschüre erfolgen. So wurde für die<br />
Stüpfelmaschine die ideale Antriebseinheit, bestehend aus Motor,<br />
Frequenzumrichter und Getriebe, zusammengestellt. Gerhard<br />
Fleischer berichtet: „So konnten wir uns für einen kleineren Motor<br />
entscheiden, was die Gesamtlösung zusätzlich wirtschaftlicher gemacht<br />
hat.“ Kurz gesagt: Die lineare Stüpfelbewegung übernimmt<br />
ein Servomotor mit 1 kW, für die rotatorische Transportbewegung<br />
genügt indes ein S-1FL6 mit 0,4 kW.<br />
Eine Gesamtlösung für mehr Antriebsperformance<br />
Entscheidend ist neben den erwähnten Kosteneinsparungen das<br />
Plus an Performance durch die neue Antriebslösung. Antrieb und<br />
Motor besitzen eine bis zu dreifache Überlastfähigkeit. So lassen<br />
sich überschneidende Stüpfel- und Transportbewegungen ausführen,<br />
was zu kürzeren Taktzeiten führt. Durch individuell einstellbare<br />
Anfahrrampen treten dabei auch keine harten Spitzenströme<br />
auf. In Verbindung mit TIA Portal und der modernen Steuerungsund<br />
Visualisierungstechnik ist am Display sogar eine Sprachenumschaltung<br />
möglich. „Das bestätigt unsere Strategie, moderne<br />
Technik in unsere Maschinen und Anlagen zu integrieren“, fasst<br />
Firmenchef Schwolow zusammen.<br />
Denn als Sondermaschinenbauer für Bäckereimaschinen muss<br />
Trima nahezu bei jedem Auftrag auf die Wünsche und Akzente der<br />
weltweiten Kunden flexibel eingehen können. Bei der Umstellung<br />
von der Teilmechanik auf die Motion-Control-Lösung erwies sich<br />
das Antriebssystem als unkompliziert.<br />
Hinzu kommt: Das Servoantriebssystem Sinamics V90 ermöglicht<br />
einen zuverlässigen Betrieb auch in anspruchsvollen Umgebungen.<br />
So verfügen die Geräte über einen erweiterten Temperaturbereich.<br />
Dieser macht sie bspw. für Aufträge in asia tischen<br />
Ländern ideal, wo höhere Umgebungstemperaturen auf treten<br />
können. Die kompakte Bauweise sorgt zudem dafür, dass sie problemlos<br />
in den Maschinenmodulen bei Trima verbaut werden<br />
können. Firmenchef Schwolow freut sich: „Solche nachhaltigen<br />
Detaillösungen führen dazu, dass wir den technologischen Fortschritt<br />
weiter vorantreiben und dadurch unseren Expansionskurs<br />
mit Dynamik unterstützen.“<br />
www.siemens.com<br />
38 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Technologie mit Weitblick –<br />
mehr Effizienz durch<br />
vorausschauende Wartung<br />
Mit den vorgefertigten Smart Condition Monitoring Kits von Mitsubishi<br />
Electric identifizieren Sie Fehlerquellen bereits vor ihrem Auftreten,<br />
vermeiden ungeplante Stillstandszeiten und erhöhen so die Produktivität<br />
Ihrer Anlage. Die leistungsstarke Plug&Play-Lösung ist dabei nicht nur<br />
einfach zu integrieren, sondern analysiert im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Überwachungskonzepten auch schwingungsabhängige Parameter,<br />
die dank Ethernet-Anbindung in Echtzeit und mit transparenter Maßnahmenempfehlung<br />
an die Leitebene übermittelt werden.<br />
Mehr Informationen finden Sie unter de3a.mitsubishielectric.com/conditionmonitoring<br />
oder auf der Motek <strong>2017</strong> in Stuttgart, Halle 7, Stand 7509 sowie auf<br />
der SPS IPC Drives <strong>2017</strong> in Nürnberg, Halle 7, Stand 391
Gemeinsam optimale Lösungen entwickeln.<br />
Integriertes<br />
Energiemanagement<br />
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Prozess-<br />
Management<br />
Management der<br />
erneuerbaren Energien<br />
Qualitäts- und<br />
Ausschusssicherheit<br />
Produktionsreport<br />
in Echtzeit<br />
Flexibilität von kleinen<br />
bis großen Chargen<br />
Vom Auftragseingang,<br />
Produktion bis zur Lieferung<br />
Direkte Verbindung<br />
ins MES/ERP ohne PC<br />
Vorbeugende<br />
Instandhaltung<br />
Strategische Weitsicht und Innovationskraft<br />
für die richtige Entscheidung<br />
Industrie 4.0 stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen.<br />
Voraussetzung für das klare 'Ja' zu neuen Herausforderungen ist die<br />
Zusammenarbeit mit einem verlässlichen Partner.<br />
Genau hier setzt Mitsubishi Electric als Mitglied der e-F@ctory Alliance<br />
an. In Zusammenarbeit mit einem Netzwerk von Partnerfirmen bieten wir<br />
ein vielfältiges Lösungsportfolio innerhalb der Fabrikautomatisierung an<br />
und zeigen Wege auf, wie sich deren Anbindung an die IT erfolgreich für<br />
Ihre Anforderungen umsetzten lässt.<br />
de3a.mitsubishielectric.com/fa
ELEKTROMOTOREN<br />
Optimal zu reinigender Edelstahlmotor<br />
Der IEC-Edelstahlmotor von ABB mit gekapselter Wicklung ist für Washdown-Anwendungen in der<br />
Nahrungsmittelindustrie vorgesehen und eignet sich für Clean-in-Place-Verfahren. Die Schutzart<br />
IP69K macht ihn widerstandfähig gegen das Hochdruckreinigen mit 80 °C heißem Wasser und Druck<br />
bis <strong>10</strong>0 bar aus kurzer Distanz. Durch die geschlossene, nicht belüftete Konstruktion ist die Oberfläche<br />
glatt, sodass das Wasser gut ablaufen kann und sich keine Verunreinigungen ansammeln könnten.<br />
Zur Schmierung werden H1-Lebensmittelschmierstoffe verwendet. Im Vergleich zu Standardmotoren<br />
kann der IEC-Edelstahlmotor deutlich länger in rauen, feuchten Betriebsumgebungen<br />
eingesetzt werden. Zunächst sind die Motoren mit einer Leistung von 0,37 bis 1,5 kW verfügbar,<br />
höhere Leistungen bis 7,5 kW sollen demnächst folgen. Sie sind in 2- bis 6-poligen Versionen für 230<br />
bis 690 V mit 50 Hz oder 60 Hz mit UL-Zulassung lieferbar. Durch die flexible Montage (B14, B5, B3)<br />
passen sie zu fast jeder Anwendung.<br />
www.abb.de<br />
Kompakter Außenläufermotor für<br />
Serienanwendungen<br />
Einen flachen und sehr kompakten Außenläufermotor stellt<br />
das Unternehmen Nanotec mit dem DF32 vor. Der achtpolige<br />
bürstenlose DC-Motor erreicht bei einem Durchmesser von<br />
32 mm und einer Höhe von 18 mm eine Nennleistung von 7,4 W.<br />
Neben der Standardwicklung für 24 V mit einer Nenndrehzahl<br />
von 2 760 U/min sind für Serienanwendungen auch kundenspezifische<br />
Wicklungsausführungen möglich.<br />
Die Rückmeldung der Rotorlage erfolgt bei dem<br />
Motor über Hallsensoren. Über eine Flachbandleitung<br />
lässt sich der DF32 mittels einer<br />
passenden ZIF-Buchsenleiste in Serie schnell<br />
und platzsparend mit einer Steuerungsplatine<br />
verbinden. Für Testzwecke mit<br />
normalen Litzen bietet Nanotec zusätzlich<br />
eine Adapterplatine an.<br />
www.nanotec.de<br />
FTP Stellzylinder<br />
w Energieeffizient<br />
w Der perfekte Ersatz für<br />
hydraulische Pressen<br />
w Offene Motorschnittstelle<br />
www.a-drive.de<br />
Halle 8<br />
Stand 8607<br />
A-drive.indd 1 29.08.<strong>2017</strong> <strong>10</strong>:36:50<br />
DICHTUNGSTECHNIK<br />
PREMIUM-QUALITÄT SEIT 1867<br />
Wassergekühlte Motoren mit einer<br />
Leistung von bis zu 700 kW<br />
Die wassergekühlten Motoren der Reihe K1W von WEG sind bis<br />
Energieeffizienzklasse IE3 verfügbar und bieten eine Leistung<br />
von bis zu 700 kW bei geringem Einbauvolumen. Zahlreiche<br />
Ausführungsoptionen eröffnen darüber hinaus vielfältige Einsatzmöglichkeiten,<br />
so z. B. in Mischern, Extrudern, Spritzgieß-, Druck-,<br />
Papier- und Drahtziehmaschinen. Entwickelt wurde die Reihe<br />
von der WEG-Tochterfirma Antriebstechnik KATT Hessen (AKH).<br />
Zum Einsatz kommen die Motoren u. a. dann, wenn viel Leistung<br />
auf engem Raum benötigt wird und ein möglichst geringes<br />
Geräuschniveau erzielt werden soll. Die Motoren-Reihe ist<br />
standardmäßig in Schwinggrößenstufe A, Schutzart IP55<br />
und Isolationsklasse F ausgeführt. Die Achshöhe<br />
liegt zwischen 200 bis 355 mm. In der Standardausführung<br />
verfügen sie über Motorgehäuse<br />
und Lagerschilde aus Stahl.<br />
Für die elektrische Ausführung<br />
stehen u. a. die Optimierung für<br />
den Frequenzumrichter-Betrieb<br />
sowie Sonderspannungen und<br />
-frequenzen als Optionen bereit.<br />
www.weg.net<br />
COG SETZT ZEICHEN:<br />
Der Horizont ist unsere Zielgerade.<br />
JAHRE<br />
Wir sind stolz und dankbar für den Erfolg unseres Familienunternehmens:<br />
Nur 0,3% der deutschen Unternehmen erreichen die 150. Umso mehr freuen wir<br />
uns auf viele weitere spannende Jahre als führender Anbieter von Präzisionsdichtungen.<br />
Auch im 151. Jahr richten wir den Blick optimistisch nach vorn und<br />
halten Ausschau nach neuen Lösungen – für Sie und für die Zukunft.<br />
Natürlich gemeinsam mit Ihnen!<br />
www.COG.de
ELEKTROMOTOREN<br />
Für optimale Backergebnisse<br />
Kompakte Stellantriebe bieten hohe Flexibilität bei Produktwechseln<br />
in Teigteil- und Wirkmaschine<br />
In Maschinen für industriell<br />
gefertigte Backwaren müssen<br />
Produktwechsel flexibel, exakt und<br />
mit großer Wiederholbarkeit<br />
ausgeführt werden. Das erfordert<br />
Präzision bei zahlreichen Einstellund<br />
Justierarbeiten. In einer neuen<br />
Teigteil- und Wirkmaschine von<br />
WP Kemper kommen kompakte<br />
Feldbus-Positionierantriebe von Siko<br />
zum Einsatz, die Motor, Getriebe,<br />
absolutes Messsystem sowie Steuerund<br />
Leistungselektronik in sich<br />
vereinen. So wird eine hohe<br />
Präzision erreicht.<br />
Industrielle Produzenten von Back- und<br />
Konditoreiprodukten müssen heute in der<br />
Lage sein, breite Produktpaletten anzubieten<br />
und zugleich flexibel auf schwankende<br />
Bestellmengen zu reagieren. Für die individualisierte<br />
Produktion von industriell gefertigten<br />
Backwaren entstehen hohe Anforderungen.<br />
Die eingesetzten Maschinen<br />
sollten in ihrer Art zu fertigen äußerst variabel<br />
sein. Viele Anbieter setzen deshalb auf<br />
die Automatisierung ihrer Anlagen.<br />
Die Firma WP Kemper, Anbieter von Maschinen<br />
und Anlagen zur Teigherstellung<br />
und Teigweiterverarbeitung, bietet mit der<br />
Soft Star CTi eine Teigteil- und Wirkmaschine<br />
mit hohem Innovationsgrad, die den<br />
Wechsel auf neue Produkttypen automatisiert.<br />
Die Anforderungen an die verbauten<br />
Antriebe sind dabei in mehrfacher Hinsicht<br />
anspruchsvoll: Sowohl im Bereich des<br />
Handlings als auch bei der Portionierung<br />
und der Formgebung sind beim Produktwechsel<br />
Anpassungen von Achspositionen<br />
und Anpresskräften erforderlich. Um die<br />
Prozesssicherheit bei Veränderung der Prozessvariablen<br />
sicherzustellen, sind für alle<br />
automatisierten Teilprozesse hohe Wiederholgenauigkeiten<br />
erforderlich. Überdies<br />
setzt die Krafteinleitung hohe Drehmomente<br />
voraus. Die starken Schwankungen in<br />
Größe und Gewicht der Teiglinge<br />
erfordern gleichzeitig kompakte<br />
Baugrößen sämtlicher Antriebskomponenten,<br />
um Störkonturen<br />
zu vermeiden. Auf der Suche nach geeigneten<br />
Motoren stieß WP Kemper auf die<br />
Stellantriebe AG26 von Siko, die für die<br />
Gewichtseinstellung der Rohteiglinge, die<br />
Höhenverstellung an Produktübergaben<br />
und die Höhenverstellung von Andruckrollen<br />
zuständig sind.<br />
Hohe Genauigkeit bei Gewicht<br />
und Druck<br />
Die Soft Star CTi wird mit einer Teigmenge<br />
von 160 bis 300 kg befüllt. Über den Haupttrichter<br />
wird der Teig zugeführt und rutscht<br />
nach unten in den Walzbereich. Dort wird<br />
die im Programm definierte Menge vom<br />
restlichen Teig abgetrennt. Je nach verarbeitetem<br />
Rezept werden dort in einer Messtrommel<br />
Teigstücke von 20 bis 140 g portioniert.<br />
Die Genauigkeit der Maschine<br />
beträgt hierbei ± 1 g. Die Teiglinge werden<br />
über einen Zuführ-Kolben in die Näpfe der<br />
Messtrommel eingebracht. Dort werden sie<br />
mit einem definierten Druck zusammengepresst,<br />
um die erforderliche Dichte des<br />
Teigs sicherzustellen. Von der Messtrommel<br />
werden die Teiglinge über ein internes<br />
Michaela Wassenberg ist<br />
freie Journalistin aus Nürnberg<br />
01 Der Positionierantrieb AG26 ist<br />
u. a. für die Gewichtseinstellung der<br />
Rohteiglinge und die Höhenverstellung<br />
von Andruckrollen zuständig
ELEKTROMOTOREN<br />
02 Die Teigteil- und Wirkmaschine Soft Star CTi produziert effizient<br />
Teiglinge mit hoher Qualität und Gewichtsgenauigkeit<br />
03 Fünf Positionierantriebe sorgen in der Teigteil- und Wirkmaschine<br />
für automatisierte Formatwechsel<br />
Band in die Rundwirkeinrichtung transportiert.<br />
Durch Wälzbewegungen werden die<br />
Teiglinge analog zum Rollen des Teigs zwischen<br />
den Händen eines Bäckers rundgewirkt<br />
und zuletzt leicht plattgedrückt, um<br />
unerwünschtes Wegrollen bei den Nachfolgeprozessen<br />
zu verhindern.<br />
Die Besonderheit der Soft Star CTi liegt<br />
in der Möglichkeit, die Krafteinleitung individuell<br />
zu parametrieren. So fließt die präzise<br />
Kontrolle der Anpresskraft unmittelbar<br />
in die Qualität des Endprodukts ein. Übermäßiger<br />
Druck würde den Teig „stressen“<br />
und führt mithin zu unerwünschten Backergebnissen.<br />
Der korrekte Anpressdruck<br />
wird einerseits durch die Wiederholgenauigkeit<br />
der Positionierung und andererseits<br />
durch das große Drehmoment bei gleichzeitig<br />
möglichst geringem Platzbedarf erzielt.<br />
Hierin liegt der entscheidende Vorteil<br />
der Stellantriebe: Trotz der kleinen Einbaugröße<br />
vereinen diese Motorsteuerung, Absolutwertgeber,<br />
Leistungselektronik, Getriebe<br />
und Buskommunikation. Dadurch<br />
wird es möglich, die Achsposition direkt an<br />
der Welle abzutasten, wodurch sich eine<br />
höhere Präzision als in Lösungen mit externem<br />
Getriebe erreichen lässt. Während der<br />
Wettbewerb sich bei vergleichbaren Anwendungen<br />
im Bereich von ein bis zwei<br />
Grad bewegt, lassen sich mit den Siko-<br />
Antrieben Genauigkeiten von einem halben<br />
Grad erreichen. Pro Umdrehung beträgt die<br />
Auflösung 720 Inkremente.<br />
Rüstfreier Produktwechsel und<br />
hohe Prozesssicherheit<br />
Das Zusammenspiel der Stellantriebe innerhalb<br />
der Produktionseinheit wird über<br />
die Maschinensteuerung synchronisiert.<br />
Die Buskommunikation erfolgt in diesem<br />
Fall über Profinet. Sie lässt sich auf Wunsch<br />
aber auch über Ethernet/IP, Powerlink<br />
oder Ethercat realisieren. In der HMI werden<br />
die Stellantriebe in das Gesamtsteuerungskonzept<br />
der Maschine integriert.<br />
Wird ein neues Produkt angewählt, stellen<br />
sich sämtliche Stellantriebe auf die neue<br />
Position ein und die Produktion kann unmittelbar<br />
fortgesetzt werden. Zusätzlich<br />
zur Reduktion der Rüstzeiten besteht ein<br />
weiterer Vorteil in der präzisen Reproduzierbarkeit<br />
der Backergebnisse.<br />
Durch das hohe Maß an Prozessintegration<br />
wird eine Überwachung des Gesamtprozesses<br />
erleichtert. Wenn etwa die Welle<br />
des Antriebs blockiert, meldet der Stellantrieb<br />
den Fehler an die Maschinensteuerung zurück.<br />
Die HMI fungiert als Master, von dem<br />
die übergeordneten Prozessfunktionen koordiniert<br />
werden. Einzelne Programmsequenzen<br />
wie die Höhenverstellung der Walzen<br />
übernehmen die Stellantriebe jedoch selbstständig.<br />
Die systemübergreifende Diagnostik<br />
ermöglicht es, Verschleiß frühzeitig zu<br />
detektieren und Wartungsvorgänge in die<br />
Produktionsprozesse zu integrieren.<br />
Erhöhtes Maß an Sicherheit bei<br />
Wartungsvorgängen<br />
Um kosteneffiziente Produktion über den<br />
gesamten Produktlebenszyklus der Maschine<br />
zu gewährleisten, wurde bei der<br />
Soft Star CTi das Augenmerk auf eine optimierte<br />
Wartbarkeit gelegt. Beim Austausch<br />
verschlissener Elemente entstehen im Vergleich<br />
zu den verbreiteten Lösungen mit<br />
Servomotor und externem Getriebe reduzierte<br />
Montage- und Einrichtungskosten.<br />
Der Stellantrieb muss lediglich auf die<br />
Welle aufgebracht und die Drehmomentstütze<br />
festgezogen und mit Klemmring<br />
gesichert werden. Um den Einrichtbetrieb<br />
zu erleichtern, ist kein externes Bedien-<br />
Panel erforderlich. Der Einrichter steuert<br />
die Achspositionen über zwei Taster, die<br />
sich direkt am Stellantrieb befinden. Lediglich<br />
bei der Erstinbetriebnahme ist ein<br />
einmaliges Referenzieren der Achsen erforderlich.<br />
Durch Einsatz eines Absolutwertgebers<br />
ist selbst bei Verdrehen der Welle<br />
im spannungslosen Zustand kein erneutes<br />
Achsreferenzieren erforderlich.<br />
Um einen vorzeitigen Defekt der Stellantriebe<br />
zu verhindern, wurden steuerungstechnische<br />
Schutzfunktionen integriert:<br />
Im Fall einer mechanisch blockierten<br />
Welle würde ein Anfahren des Antriebs<br />
gegen den mechanischen Widerstand zu<br />
einer starken Belastung des Motors und<br />
möglicherweise sogar zum Defekt führen.<br />
Im Fall der Siko-Antriebe werden jedoch<br />
laufend Position und Widerstand gegeneinander<br />
abgeglichen, sodass Schleppfehler<br />
bei blockierten Wellen erkannt werden.<br />
In einem solchen Fall stoppt das Programm<br />
und die Störung wird sofort an die Maschinensteuerung<br />
rückgemeldet, die ihrerseits<br />
einen Alarm ausgibt. So wird die Funktionsfähigkeit<br />
des Motors sogar im Fall einer<br />
mechanischen Störung bewahrt. Wird eine<br />
Spindel kontinuierlich schwergängiger, meldet<br />
das System, dass eine Reinigung bzw.<br />
der Austausch verschlissener Komponenten<br />
erforderlich wird.<br />
Der Produktionsbereich und der Antriebs-/Elektrobereich<br />
sind strikt voneinander<br />
getrennt und befinden sich in jeweils<br />
eigenen gekapselten Bereichen. Die Energieversorgungen<br />
von Steuerungs- und Leistungselektronik<br />
sind ebenfalls getrennt.<br />
Dadurch kann die Buskommunikation<br />
selbst dann aufrechterhalten werden, wenn<br />
die Leistungselektronik abgeschaltet ist.<br />
Dies wiederum ermöglicht ein erhöhtes<br />
Maß an Sicherheit bei Wartungsvorgängen,<br />
bei denen die Steuerungselektronik nicht<br />
stromlos geschaltet werden kann.<br />
Fotos: Aufmacher: Fotolia; 01: Siko; 02: WP Kemper;<br />
03: Bernd Ehlermann<br />
www.siko-global.com<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 43
ELEKTROMOTOREN<br />
Wenn der Platz<br />
nicht reicht<br />
AC-Antriebe liefern<br />
Zuverlässigkeit trotz 50 % kleinerer Gehäuse<br />
Fertigungsunternehmen sehen sich der unablässigen<br />
Herausforderungen gegenüber, eine höhere Effizienz zu immer<br />
geringeren Kosten zu liefern. Freudenberg Performance Materials<br />
versteht diese Problematik. Das Unternehmen musste einen<br />
Drehstromantrieb in seiner Vliesstoff-Produktionsstätte in<br />
Kaiserslautern ersetzen. Mit Erfolg?<br />
44 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Freudenberg Performance Material, ein<br />
weltweiter Anbieter von Lösungen für<br />
eine große Bandbreite an Märkten und Anwendungen,<br />
wie z. B. Fahrzeuginnenraum,<br />
Bausektor, gewerbliche Textilien, Hygieneartikel,<br />
medizinischer Bereich und Schuhproduktion<br />
begann mit der Suche nach<br />
einem Erzeugnis, das vor allem eine hohe<br />
Zuverlässigkeit aufweisen sollte. In der Vergangenheit<br />
hatte Control Techniques, ein<br />
Geschäftsbereich von Emerson, Freudenberg<br />
mit einer 1,4-MW-Antrieblösung ausgestattet<br />
und ist darüber hinaus der einzige<br />
Anbieter von Parallel-Wechselrichtermodulen,<br />
welche in der Herstellung von Vliesstoffen<br />
erforderliche Widerstandsfähigkeit<br />
und Belastbarkeit gewährleisten.<br />
Allerdings war die Herausforderung anspruchsvoller:<br />
In Kaiserslautern suchte man<br />
nach der Lösung mit der höchstmöglichen<br />
Effizienz, die gleichzeitig in der Lage sein<br />
musste, den Antrieb physikalisch in einem<br />
beengten Raumangebot unterzubringen.<br />
Außerdem wurde die etablierte Lösung<br />
mittlerweile nicht mehr hergestellt, und<br />
Ersatzteile waren schwierig aufzutreiben.<br />
Zudem war von großer Bedeutung, dass die<br />
vorhandene Lösung hinsichtlich des Energieverbrauchs<br />
im Betrieb teuer war.<br />
Nachdem man bereits gute Erfahrungen<br />
mit Produkten von Emerson gemacht hatte,<br />
brachte Freudenberg auch hier ein hohes<br />
Maß an Vertrauen in die neuen Produkte<br />
und die technische Unterstützung auf.<br />
Stellfläche gab Ausschlag<br />
Im Zuge ihrer Multi-Source-Strategie und<br />
um sicherzustellen, dass man die beste<br />
01 Polypropylen-Spinnvliesanlage<br />
Lösung zum besten Preis erhalten würde,<br />
evaluierte Freudenberg das Angebot an AC-<br />
Antrieben von einer Reihe an Anbietern.<br />
Schließlich fiel infolge der nur zur Verfügung<br />
stehenden kleinen Stellfläche die<br />
Wahl auf einen freistehenden Unidrive SP<br />
AC-Antrieb von Emerson. Die Antriebe in<br />
Schrankversion sind bis zu 50 % kleiner und<br />
signifikant leichter als andere kompakte<br />
Antriebsgehäuse, und eignen sich für Anwendungen,<br />
bei denen nur wenig Platz zur<br />
Verfügung steht. Der Unidrive SP8434 ist<br />
der leistungsfähigste Antrieb in Schrankversion<br />
im Gehäuse der Größe 8. Mit einem<br />
Eingangsspannungsbereich von 380–480 V<br />
bietet er einen maximalen Strom von 620 A<br />
mit einer typischen Ausgangsleistung von<br />
355 kW – und das alles auf einer kompakten<br />
Stellfläche von lediglich 800 × 600 mm.<br />
Um zusätzlich Platz zu sparen, wählte<br />
Freudenberg ergänzend zum Antriebsschrank<br />
die Incomer-Option, bei welcher<br />
der Hauptschalter bereits ab Werk eingebaut<br />
ist. Das heißt, dass der Antrieb<br />
anschlussbereit an die Fertigungsstätte geliefert<br />
wurde, um auf diese Weise den technischen<br />
Aufwand und die Installationskosten<br />
so gering wie möglich zu halten. Der<br />
Schutzschalter wurde in ein 400 mm breites<br />
Gehäuse innerhalb der 2 209 mm hohen<br />
Einheit mit kleiner Montagefläche eingebaut.<br />
Selbst mit der zusätzlichen Incomer-<br />
Option wiegt der Antrieb nur 340,6 kg,<br />
sodass sich das Ganze leicht in den verfügbaren<br />
Platz hineinbewegen ließ.<br />
Gleichzeitig mit der Aktualisierung des<br />
Drehstromantriebes installierte Freudenberg<br />
auch einen neuen Motor mit höherer<br />
Kapazität. Ein Resultat ist, dass damit nun<br />
fast forward solutions<br />
Passt<br />
einfach<br />
besser!<br />
Der Bühler Motor unter<br />
den Schneckenantrieben<br />
NEU!<br />
Dauerdrehmoment bis 4 Nm.<br />
Große Auswahl an problemlos<br />
kombinierbaren DC/BLDC-<br />
Motoren bis 250 W, vielfältige<br />
kundenspezifische Anpassungen<br />
mit und ohne Encoder:<br />
3 bauraumoptimiert<br />
3 energieeffizient<br />
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In der Gebäude- und Industrieautomation,<br />
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in der Medizintechnik,<br />
in Officeanwendungen,<br />
in der Landtechnik ...<br />
www.buehlermotor.de
02 Werkseinfahrt Standort Kaiserslautern<br />
eine höhere Prozessleistung zur Verfügung<br />
steht und dafür jedoch weniger Energie<br />
verbraucht wird.<br />
Schnelle Inbetriebnahme<br />
Obgleich Zuverlässigkeit und Effizienz die<br />
primären Kriterien bei der Auswahl des<br />
Unidrive darstellten, war dem Technik-<br />
Team von Freudenberg auch noch eine<br />
Reihe anderer Merkmale wichtig. Modularität<br />
war so ein derartiges Feature in Verbindung<br />
mit der einfachen Implementierung<br />
und dem reibungslosen Hochlaufen<br />
des Antriebes.<br />
Mithilfe des PC-Tools CT-Soft zur Antriebskonfiguration<br />
konnte man den Antrieb<br />
unter Verwendung des Konfigurationsassistenten<br />
in Betrieb nehmen. Einstellungen<br />
03 Produktion Feinfilament Spinnvliesstoff<br />
können unter Nutzung der Smartcard ausgelesen,<br />
gespeichert und geladen werden.<br />
Dabei war die Lernkurve einfach, und zwar<br />
dank der Möglichkeit, die Konfiguration<br />
unter Zuhilfenahme animierter Live-Diagramme<br />
zu visualisieren und zu verändern.<br />
Zusammen mit dem CT-Soft Konfigurationspaket<br />
stellte Emerson auch sein CT-<br />
Scope-Paket zur Verfügung. CT-Scope ist<br />
ein voll ausgestattetes Software-Oszilloskop,<br />
das zur Betrachtung und Analyse der<br />
Werte des Antriebs im laufenden Betrieb<br />
Verwendung findet. Die Anwenderschnittstelle<br />
basiert auf einem herkömmlichen<br />
Oszilloskop, sodass das Freudenberg Technik-Team<br />
in Kaiserslautern dies im Einsatz<br />
als intuitiv empfand, was dazu beitrug, dass<br />
der Antrieb rascher in Betrieb genommen<br />
werden konnte.<br />
Hohe Kapazität, geringe Kosten<br />
Freudenberg bezeichnete Emersons technische<br />
Unterstützung als sachkundig und<br />
von großem Vorteil, da sie, was viel wichtiger<br />
war, stets sofort zur Verfügung stand.<br />
Wann immer die Ingenieure eine Frage<br />
hatten, erhielten sie eine Unter stützung<br />
von hoher Qualität, um optimal durch<br />
den Prozess der Inbetriebnahme geführt<br />
zu werden. Als ein Ergebnis dieser erfolgreichen<br />
Umrüstung stehen nun<br />
Antriebe von Control Techniques an erster<br />
Stelle der Auswahl für künftige Umrüstungen<br />
in Kaiserslautern. Das Unternehmen<br />
erwägt darüber hinaus die Einführung von<br />
hocheffizienten Permanentmagnet-Synchronmotoren<br />
LSRPM von Leroy-Somer,<br />
um sogar noch höhere Energieeinsparungen<br />
zu erzielen.<br />
Zu den Erfahrungen mit Emerson sagte<br />
Hans Schneider, Elektromaschinenbaumeister<br />
bei Freudenberg: „Zuverlässigkeit,<br />
Performance und Effizienz sind für uns von<br />
entscheidender Bedeutung. Bei dem Umrichter<br />
Unidrive SP8434 haben wir alle drei<br />
dieser Ansprüche in einem Produkt vorgefunden,<br />
das auch in den begrenzten Raum<br />
passt, der uns zur Verfügung stand. Die installierte<br />
Software und die Unterstützung<br />
machte die Installation einfach für unser<br />
Team und wir können unseren Weg jetzt<br />
mit höherer Produktionskapazität zu geringeren<br />
Kosten weitergehen, gleichzeitig mit<br />
dem sicheren Wissen, dass Ersatzteile jederzeit<br />
erhältlich sind. Ich vertraue auf Emerson<br />
und ich gehe davon aus, dass wir sie für<br />
künftige Projekte dieser Art auch weiterhin<br />
heranziehen werden.“<br />
www.emersonindustrial.com<br />
46 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
ELEKTROMOTOREN<br />
Explosionsgeschützter bürstenloser<br />
Servomotor<br />
Die 600 W starken, bürstenlosen Servomotoren der<br />
Serie SVTM 80B3X-Ex von Servotecnica sind<br />
zertifiziert nach Atex II 2G Ex d IIB T4 Gb<br />
und dürfen in Bereichen mit<br />
explosionsgefährdeten<br />
Staub- und Gasatmosphären<br />
betrieben<br />
werden. Mit ihrem<br />
feuerfesten Metallgehäuse<br />
entsprechen<br />
sie der Temperaturklasse<br />
T4 (maximale Oberflächentemperatur<br />
135 °C) und der<br />
Feuerwiderstandsklasse „D“ (metallische Brände). Die Servomotoren<br />
weisen eine oberflächengekühlte Konstruktion vom<br />
Typ IC 400 auf. Ihr komplett eingehauster Motor benötigt keine<br />
zusätzliche Ventilation. Um eine längere Lebensdauer zu<br />
erzielen, wurden fast ausschließlich Isolationsmaterialien der<br />
Isolierstoffklasse bis 200 °C verwendet. Die besondere Stator-<br />
Packung mit Wicklung in der Nut und der Einsatz von Neodym-<br />
Magneten garantieren eine hohe Leistungsdichte der Motoren<br />
und resultieren in einer sinusförmigen Quellenspannung.<br />
Für erhöhte Sicherheit sorgen Temperatursensoren an jeder<br />
Motorwicklung. Sie schützen vor Überhitzung und erhöhen so<br />
die Lebensdauer des Motors.<br />
www.servotecnica.de<br />
Motorenreihe DS2 für Kunststoffund<br />
Gummi-Anwendungen<br />
Baumüller erweitert seine Servomotorenreihe DS2 mit Drehzahlerhöhungen<br />
sowie einem größeren Leistungsspektrum. Diese<br />
Neuerungen eignen sich für Anwendungen in der Kunststoff- und<br />
Gummi-Industrie sowie für<br />
Druck-, Umform- und Textilmaschinen.<br />
Die kompakten<br />
Motoren erreichen mit der<br />
neuen Drehzahlerweiterung<br />
je nach Baugröße bis zu<br />
5 000 min -1 . Der Hersteller kann<br />
damit in dieser Baureihe mit<br />
Wasserkühlung oder optionaler<br />
Ölkühlung die Nennleistung<br />
der Motoren noch weiter<br />
steigern. Der Motor bietet<br />
durch die Steigerung der<br />
Nenndrehzahl ein Maximalmoment, das über einen weiten Drehzahlstellbereich<br />
zur Verfügung steht und damit die Beschleunigung<br />
verbessert. Es werden somit kürzere Zykluszeiten erreicht und die<br />
Produktivität der Maschine gesteigert. Die Leistungssteigerung durch<br />
die Drehzahlerhöhung führt zu einer optimalen Dimensionierung<br />
der Motor-Getriebedimensionierung und damit zu einer Verbesserung<br />
der Wirtschaftlichkeit. Die innenverzahnte Welle ist eine<br />
weitere Neuerung bei den Servomotoren der Baureihen DSC, DSP,<br />
DSD2 und DS2.<br />
www.baumueller.de<br />
Sevomotor-Baukasten mit zahlreichen<br />
Optionen<br />
Das Servo-Baukastensystem von Heidrive beinhaltet drei Servo-<br />
Baureihen mit einer Vielzahl an Standardkomponenten. Neben<br />
der für den asiatischen Raum gefertigten Heimotion Compact<br />
(HMC)-Baureihe bietet das Unternehmen die Premium-<br />
Baureihe (HMP), die vor allem für den europäischen Raum<br />
interessant ist. Temperatursensoren, sicher angebaute Geber,<br />
UL-Zulassungen sowie verschiedene gängige Steckeranschlüsse<br />
sind in dieser Baureihe standard. Für hohe Beschleunigungswerte<br />
wurde die Baureihe Heimotion Dynamic (HMD)<br />
entwickelt. Diese Motoren zeichnen sich durch ihr dynamisches<br />
Verhalten und ihre Robustheit aus. Letztere wurde durch eine<br />
konzentrierte Wicklung erreicht. Die Motoren haben einen<br />
Wirkungsgrad von bis zu 94 %. Für alle drei Baureihen sind<br />
sämtliche Optionen (Geber, Bremse, Stecker, Kappen, Planetengetriebe<br />
usw.) des Baukastens verfügbar. Die Motoren umfassen<br />
einen Leistungsbereich von 50 bis 15,5 kW sowie ein Stillstandsmoment<br />
von 0,18 bis 1<strong>10</strong> Nm. Die Drehzahlen reichen von 2 000<br />
bis 9 000 min -1 .<br />
www.heidrive.de<br />
WEITERBILDUNG MIT FRAUNHOFER<br />
SEMINARREIHE ELEKTROMOBILITÄT<br />
– ELEKTRISCHE ANTRIEBE<br />
• 1-tägiges Seminar am Fraunhofer IFAM<br />
in Bremen<br />
• Seminarziel: Teil- und vollelektrische<br />
Antriebskonzepte und deren Fahrzeugintegration<br />
zu kennen und für verschiedene<br />
Anwendungsfelder zu adaptieren.<br />
• Nächster Termin: 14.November <strong>2017</strong><br />
Anmeldung: www.ifam.fraunhofer.de/<br />
technischequalifizierung<br />
Veranstaltungstermine:<br />
www.academy.fraunhofer.de
ELEKTROMOTOREN<br />
Bürstenloser DC-Servomotor mit<br />
neuer Leistungsklasse<br />
Mehr Performance bei gleichem<br />
Bauvolumen<br />
Faulhaber erweitert<br />
mit dem bürstenlosen<br />
DC-Servomotor 2264...BP4<br />
die leistungsstarke<br />
Produktfamilie BP4.<br />
Neben einem sehr guten<br />
Verhältnis von Drehmoment<br />
zu Größe und<br />
Gewicht bietet der<br />
Kleinantrieb integrierte<br />
Sensorik und einen breiten<br />
Drehzahlbereich. Der<br />
vierpolige Motor erreicht ein Drehmoment von 59 mNm, bei nur<br />
140 g Gewicht und einem Durchmesser von 22 mm. Außerdem<br />
soll er bis zu 34 500 Umdrehungen in der Minute schaffen. Der<br />
Grund für diese Leistungsstärke ist die neuartige Segment-Wicklung<br />
der Spule, die für diese Motoren entwickelt wurde. Dank der<br />
überlappend ineinandergesteckten, einzeln gewickelten<br />
Segmente lässt sich in der Spule eine besonders große Menge<br />
Kupfer unterbringen. Erwünschter Nebeneffekt ist die große<br />
Wicklungssymmetrie mit minimalen Verlusten und entsprechend<br />
hohem Wirkungsgrad. Dank der kompakten Spule findet eine<br />
belastbare Welle mit 4 mm Durchmesser und passender Lagerung<br />
Platz. Mit seinem geringen Trägheitsmoment ist der Motor gut für<br />
den dynamischen Start-/Stopp-Betrieb geeignet.<br />
www.faulhaber.com<br />
Eine um bis zu 30 % gesteigerte Leistungsdichte mit einem<br />
optimierten Drehmoment-Drehzahl-Verhältnis bietet der<br />
Synchron-Servomotor AKM2G von Kollmorgen. Diese resultiert<br />
aus einer Wickeltechnologie, mit der die Kupferverluste der<br />
Wicklungen gesenkt werden. So bietet der Motor eine höhere<br />
Energieeffizienz und Raum für mehr Leistung bei gleichem<br />
Bauvolumen. Zudem zeigt er ein gleichmäßigeres Cogging-<br />
Verhalten, was die Regelungsgenauigkeit verbessert. Der neue<br />
Servomotor aus der AKM-Familie erscheint zunächst in sechs<br />
Baugrößen mit Leistungen zwischen 0,3 und <strong>10</strong> kW. Er lässt sich<br />
mit unterschiedlichen Rückführungssystemen ausrüsten und<br />
ist vorrangig mit der Einkabelanschlusstechnik versehen.<br />
Aufgrund des modularen Aufbaus der Reihe<br />
können die Motoren individuell auf eine<br />
Anwendung angepasst werden, z. B. auch mit<br />
den Servoreglern der Reihe AKD2G.<br />
www.kollmorgen.com<br />
Kompakter Motion-Control-Antrieb<br />
Ein integrierter Motion Control-Komplettantrieb ist der iBMD von<br />
Bonfiglioli. Er vereint die Eigenschaften eines hochdynamischen<br />
Servomotors und eines Drive Controllers und ist dabei bis zu einem<br />
Drittel kleiner als andere Komplettantriebe. Er ist in vier Baugrößen<br />
mit einem Drehmomentbereich von 2,7 bis 36 Nm und Versorgungsspannungen<br />
von 560 VDC erhältlich und mit Schutzart IP65, der<br />
Sicherheitsfunktion STO und SIL3 ausgestattet. Funktionen wie<br />
Positionierung, Cam Profil, elektronisches Getriebe und interpolierender<br />
Modus sind ebenso Bestandteile wie die offene Kommunikation<br />
über CANopen, EtherCAT und Modbus RS232. Hinzu<br />
kommen insgesamt 14 digitale und analoge Ein- und Ausgänge.<br />
Der Antrieb kann auch mit den spielarmen Planetengetrieben des<br />
Herstellers kombiniert werden. Anwendungsbereiche sind z. B. die<br />
Verpackungstechnik sowie Druck- und Etikettiermaschinen.<br />
www.bonfiglioli.com<br />
BLDC-Motor mit Anbauten und<br />
integrierter Kommutierung<br />
HBR MOTOREN<br />
Hochleistung innovativ verpackt<br />
• Synchron- Servomotoren<br />
• bis 6,4kW mit optionaler Fremdlüftung<br />
• Spitzendrehmoment bis 69Nm<br />
• kundenspezifische Ausführungen in Kleinserien<br />
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Produktseite<br />
HBR Motoren<br />
Der eisenlose BLDC-Motor BGA 22x22 D Core von Dunkermotoren<br />
ist jetzt auch mit passenden Getrieben, Gebern und Reglern<br />
erhältlich. Seine Bauweise nach dem Axialflussprinzip ermöglicht<br />
z. B. Rastmomentfreiheit und einen vibrationsarmen, leisen Lauf.<br />
Dazu bietet er eine hohe Überlastfähigkeit und einen Drehzahlbereich<br />
von nominal 3 500 bis 16 000 min -1 . Ergänzend ist der Vier-<br />
Quadranten-Regler BGE 6005 mit CANopen-Schnittstelle erhältlich,<br />
der Ströme bis 5 A liefern kann. Zudem kann ein Geber im Motordurchmesser<br />
RE 22 mit 256 bzw. 360 Impulsen pro Umdrehung an<br />
den Motor angebaut werden. Für einfache Anwendungen steht die<br />
Variante BGA 22 D Go mit integrierter Kommutierungselektronik<br />
und den Funktionen Drehrichtungsumkehr, Start/Stop, Drehzahl<br />
Eingang, und Drehzahlsignal zur Verfügung. Für einen Nennmoment<br />
bis 1,5 Nm stehen auf der Abtriebsseite<br />
die Planetengetriebe PLG 22<br />
und PLG 24 zur Verfügung.<br />
www.dunkermotoren.de<br />
48 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong><br />
Engel-Elektroantriebe.indd 1 24.08.<strong>2017</strong> 11:44:13
ELEKTROMOTOREN<br />
Kompakte Servotechnik im Doppelpack<br />
Mit dem E°Darc C08D ergänzt Ferrocontrol sein Portfolio an 2-Achs-Servoreglern um ein noch<br />
leistungsstärkeres Modell: Das Doppelachsmodul integriert zwei Endstufen und verfügt über<br />
2 × 8 A Nennstrom. Das kompakte Design spart gegenüber Einzelachsreglern Feldbusschnittstellen<br />
und bietet ein einfaches Verkabelungskonzept. Das Doppelachsmodul basiert auf einem<br />
FPGA-Design, das durch quasianaloge Parallelverarbeitung Maßstäbe in Sachen Dynamik und<br />
Regelgüte setzt (Regeltaktfrequenz: 12 kHz). Eine standardmäßig implementierte<br />
sichere Impulssperre STO sorgt für eine zuverlässige Unterbrechung der<br />
Energieversorgung zum Antrieb. Der E°Darc C08D eignet sich für den<br />
geregelten und gesteuerten Betrieb von Synchron- und Linearmotoren und<br />
kann mit drehmomentstarken Motoren betrieben werden. Als Geberschnittstellen<br />
bietet der Regler Resolver, Hiperface, EnDat, SinCos und Inkremental.<br />
Über eine EtherCAT- oder CANopen-Schnittstelle können die Antriebe einfach<br />
und flexibel angebunden werden.<br />
www.ferrocontrol.de<br />
Verbesserte Effizienz<br />
im Dauerbetrieb<br />
Mit den Allen-Bradley-Kinetix<br />
VPC-Servomotoren von Rockwell<br />
können Maschinen mit größeren<br />
Geschwindigkeiten und höherem<br />
Drehmoment betrieben und<br />
damit der Maschinendurchsatz<br />
verbessert werden. Der Motor<br />
bietet ein hohes kontinuierliches<br />
Drehmoment bei höheren<br />
Drehzahlen über längere<br />
Zeiträume hinweg. Durch innen<br />
liegende Permanentmagneten<br />
kann er in der Feldschwächung<br />
betrieben werden. So lässt sich<br />
eine Last kontinuierlich und weit<br />
über die Nenndrehzahlen des<br />
Motors in der Maschine<br />
befördern. Bei dieser Technik<br />
können Hersteller Materialbahnen<br />
und Wickler mit hohen<br />
Geschwindigkeiten und<br />
konstanter Leistung einsetzen.<br />
Encoder-Optionen mit hoher<br />
Auflösung und Genauigkeit<br />
sorgen für eine präzise und<br />
schnelle Regelung, was z. B. in<br />
der Druckindustrie von Nutzen<br />
ist. Die Serie erfüllt die<br />
IE4-Norm. Der Motor ist zurzeit<br />
nur für den Einsatz mit dem<br />
Kinetix 5700-Servoantrieb<br />
ausgelegt. Die Funktionalität<br />
soll aber auf weitere Antriebe<br />
ausgeweitet werden.<br />
WIR SIND<br />
HERSTELLER<br />
LOKAL. SCHNELL. FLEXIBEL.<br />
„SMC Deutschland bietet ein außergewöhnlich umfangreiches<br />
Produktspektrum. Unsere große Fertigungstiefe,<br />
eine hochmoderne lokale Produktion und hervorragend<br />
qualifizierte Mitarbeiter sichern unseren Kunden schnell<br />
verfügbare Produkte und individuelle Lösungen.“<br />
Marius Pulter, Manager Production, Egelsbach<br />
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Motek: Halle 8, Stand 8412<br />
COMPAMED: Halle 8b, Stand H04<br />
www.rockwellautomation.de
STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
Perfekt<br />
verstreckt<br />
Integrierte Antriebslösung macht<br />
Faserproduktion flexibler und produktiver<br />
Die Märkische Faser GmbH stellt seit über 50 Jahren<br />
unterschiedliche Produkte aus Polyesterfasern her.<br />
Um auch auf spezielle Anforderungen des Marktes<br />
weiterhin schnell reagieren zu können, modernisierte<br />
das Unternehmen vor kurzem gemeinsam mit Siemens<br />
die Antriebstechnik in zwei seiner Faserlinien mit einer<br />
modernen und integrierten Lösung. Lesen Sie mehr.<br />
Vor den Toren Berlins in Premnitz betreibt die Märkische<br />
Faser GmbH eine der bedeutendsten Produktionen für Chemiefasern<br />
Deutschlands. Die sieben Produktionslinien liefern pro<br />
Jahr rd. 55 000 t Faserprodukte, die z. B. in Autoverkleidungen, in<br />
Hygieneprodukten über Funktionsbekleidung bis hin zu Filtern für<br />
industrielle Anwendungen vorkommen. Eberhard Brack, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Märkische Faser GmbH: „Es ist unser<br />
Bestreben, auf dem globalen Textilmarkt eine aktive und verantwortungsvolle<br />
Position als Produzent von Spezial-Fasern einzunehmen<br />
und dadurch die regionalen Arbeitsplätze zu sichern.“<br />
Bereits 1919 wurden am Standort Viskosefasern und Kunstseide<br />
produziert, 1942 wurden Fasern aus Polyamid entwickelt und 1953<br />
die ersten Versuchsanlagen für die Polyesterfaserherstellung in<br />
Betrieb genommen. Seit 1961 werden in Premnitz unter dem Markennamen<br />
Grisuten Polyesterfasern im industriellen Maßstab hergestellt<br />
– ein Produkt, mit dem das Unternehmen heute zu einem<br />
der führenden Produzenten in Europa gehört.<br />
Umfangreiche Modernisierung<br />
Ute Forstner ist Marketing Manager für chemische<br />
Industrie der Siemens AG in Karlsruhe<br />
Damit das Unternehmen seine Position auf dem Textilmarkt weiter<br />
festigen und ausbauen kann, investiert das Unternehmen in das<br />
Know-how seiner Mitarbeiter, aber auch in moderne Technologien<br />
in der Produktion. So wurde vor kurzem die Antriebstechnik in zwei<br />
der sieben Faserstraßen komplett modernisiert und die bestehende<br />
Lösung mit einem Gleichstrommotor mit Königswelle auf Servo-<br />
Einzelantriebe mit Verbundsteuerung umgestellt. Mit der neuen<br />
Antriebslösung wollte das Projektteam die Flexibilität in der Linie<br />
erhöhen. Zum anderen war die vorhandene Technik schon etwas in<br />
die Jahre gekommen, sodass es Schwierigkeiten bei der Ersatzteilversorgung<br />
gab. Um konkurrenzfähig zu sein, müssen die Straßen<br />
hochproduktiv arbeiten, daher war das Risiko eines Ausfalls nicht<br />
tragbar. Und schlussendlich kann das Projektteam mit der neuen<br />
Technik auch die Produktionsgeschwindigkeit weiter erhöhen.<br />
Um einen problemlosen Projektablauf im Vorfeld sicherzustellen,<br />
suchten die Verantwortlichen nach einem Partner für die Antriebstechnik,<br />
der nicht nur das komplette Paket für die Modernisierung<br />
inklusive Antriebe, Getriebe, Kupplungen, Schalttechnik liefern<br />
konnte, sondern auch entsprechenden Support bei der Projektierung<br />
der Antriebsapplikation und Inbetriebsetzung bot. Am Ende konnte<br />
Siemens den Auftrag gewinnen. Beide Unternehmen arbeiten bereits<br />
seit Jahren im Bereich Energie- und Antriebstechnik zusammen. Zu-<br />
50 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
01 Polyesterfasern unter dem Markennamen Grisuten kommen in vielen<br />
Industrieprodukten zum Einsatz<br />
02 Im Schaltschrank sind die Komponenten übersichtlich<br />
untergebracht und gleichzeitig gegen die rauen<br />
Produktionsbedingungen geschützt<br />
sätzlich stand mit dem Systemintegrator IAT auch ein erfahrener<br />
Partner für die Anbindung der neuen Antriebstechnik an die vorhandene<br />
Automatisierungstechnik zur Verfügung, der ebenfalls schon<br />
mehrere Projekte für die Märkische Faser GmbH umgesetzt hatte.<br />
Lösung aus einem Guss<br />
Die Konzeption startete im September 2014. Gemeinsam mit dem<br />
Projektteam des Faserherstellers erarbeitete Siemens eine Komplettlösung<br />
auf Basis von Integrated Drive Systems, die eine bessere<br />
Performance der Faserlinie ermöglicht, die Anlagenverfügbarkeit<br />
und die Maschinengeschwindigkeit erhöht und auch auf lange Sicht<br />
reparatur- und servicefähig bleibt. Eine weitere Anforderung war,<br />
dass die neue Lösung mit möglichst kurzen Stillstandszeiten implementiert<br />
werden musste, um die Auswirkungen auf die Produktion<br />
so gering wie möglich zu halten. Für die Faserstraße 7, mit der die<br />
Modernisierung startete, konzipierte das Projektteam eine neue<br />
Antriebslösung aus fünf Simotics M Servomotoren mit je einem<br />
Sinamics S120 Umrichter, einem Smart Line Modul zur Energierückgewinnung,<br />
drei Wärmetauschern mit Rückkühlern sowie den<br />
auf die Anlage abgestimmten Flender Getrieben und Kupplungen.<br />
Nach der Abwicklung des ersten Projektes machte sich Siemens<br />
dann an das zweite Projekt: Den Umbau der Königswelle auf Einzelantriebe<br />
der Faserstraße 1, wo ebenfalls eine Antriebslösung auf<br />
Basis von Integrated Drive Systems implementiert wurde. In dieser<br />
Linie besteht die Lösung aus neun Simotics M Motoren des Typs<br />
1PH8, ebenfalls mit Sinamics S120 Frequenzumrichtern und Flender<br />
Getrieben und Kupplungen.<br />
Die Siemens-Experten im Application Center in Chemnitz legten<br />
die Komponenten so aus, dass sie ausreichend Reserven für<br />
einen weiteren Ausbau der Produktivität bieten und den rauen<br />
Bedingungen in der Faserproduktion mit einer hohen Luftfeuchtigkeit,<br />
hohen Temperaturen und einer großen Staubbelastung<br />
Stand halten können. Dabei nutzte das Team auch das spezielle<br />
Antriebs-Know-how und die Projektleitungsexpertise weiterer<br />
Siemens-Bereiche und koordinierte die Aufgaben von IAT, die im<br />
Auftrag von Siemens die neue Antriebslösung in die existierende<br />
Automatisierungslandschaft bei der Märkische Faser GmbH integrierte.<br />
Neben dem Hardwareengineering übernahm Siemens die<br />
Services für das Applikationsengineering und lieferte die schlüsselfertige<br />
Schaltanlage. Der mechanische Umbau wurde von den<br />
Mitarbeitern der Märkische Faser GmbH problemlos durchgeführt.<br />
Beide Projekte wurden innerhalb des geplanten Kosten- und<br />
Zeitrahmens von zwei Jahren abgeschlossen. Die neuen Lösungen<br />
für beide Faserstraßen fügen sich nun nahtlos in den Anlagenverbund<br />
in der Produktion ein.<br />
Vielfältige Vorteile im Betrieb<br />
Schon kurz nach der Inbetriebnahme zeigen sich die Vorteile der<br />
integrierten Antriebslösung. Die Faserlinien sind flexibler als bisher,<br />
da Parameter wie das Verstreckungsverhältnis während der<br />
Fahrt geändert werden können. Auch die Verfügbarkeit ist höher als<br />
früher und die Anlagen lassen sich aufgrund der harmonisierten<br />
Systemlandschaft einfacher warten und instand halten. Noch dazu<br />
sind die Antriebe in das System zur Energiedatenerfassung integriert,<br />
sodass der Hersteller auch in dieser Hinsicht weitere Optimierungsmöglichkeiten<br />
hat.<br />
www.siemens.de
STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
„Gigabit Industrial Ethernet“<br />
Der Schlüssel zur Erreichung der Ziele von Industrie 4.0?<br />
Noch immer wird diskutiert, was<br />
Industrie 4.0 konkret bedeutet –<br />
aber eines steht fest: Ein höherer<br />
Vernetzungsgrad der Geräte und<br />
leistungsfähigere Netzwerke<br />
werden die Grundvoraussetzung<br />
zur Erreichung der mit diesem<br />
Konzept verfolgten Ziele sein.<br />
John Browett, General Manager<br />
der CLPA Europe, beschreibt die<br />
Netzwerkvoraussetzungen für<br />
Industrie 4.0.<br />
John Browett ist General Manager<br />
bei der CLPA Europe in Ratingen<br />
Angesichts von Zukunftstrends wie<br />
Kleinserienfertigung, stärkerer Individualisierung<br />
und mehr Wettbewerb, mit<br />
denen sich die Fertigungsindustrie auseinandersetzen<br />
muss, ist die Attraktivität der<br />
Konzepte von Industrie 4.0 leicht nachzuvollziehen.<br />
Industrie 4.0 und das Industrial<br />
Internet of Things (IIoT) können nicht nur<br />
viele der Herausforderungen überwinden,<br />
sondern auch Innovationen ermöglichen,<br />
an die bis heute noch kein Hersteller gedacht<br />
hat.<br />
Industrie 4.0 lässt sich als Kombination<br />
cyber-physischer Systeme mit dem IIoT<br />
definieren. Getragen wird das Ganze von<br />
ethernet- und internetbasierten Technologien,<br />
die die uneingeschränkte Vernetzung<br />
und Kommunikation aller Geräte<br />
und Systeme ermöglichen, unabhängig<br />
davon, wo sich die jeweilige Komponente<br />
befindet oder worum es sich dabei konkret<br />
handelt. Es wird heute viel über hohe Vernetzungsgrade<br />
gesprochen, üblich sind<br />
aber Inkompatibilitäten von Netzwerken<br />
und Technologien, d. h. Projekte sind in<br />
separate Inseln unterteilt. In dem Maße,<br />
wie wir Inkompatibilitäten überwinden<br />
und höhere Integrations- und Vernetzungsgrade<br />
erreichen, werden Produktionsmaschinen<br />
im Industrie-4.0-Szenario transparenter.<br />
So sollen eines Tages intelligente<br />
Fabriken entstehen, die autonome Produktwechsel<br />
durchführen, Produktionsmaschinen<br />
automatisch umstellen und<br />
möglicherweise sogar die Produktionsmenge<br />
selbsttätig der Nachfrage anpassen<br />
können. Folglich werden auch das Internet<br />
und die Kollaboration mit Kunden und Lieferanten<br />
auf einem höheren Level integriert<br />
als es bislang möglich ist.<br />
All das setzt voraus, dass die Netzwerke<br />
die entsprechenden Informationen in Echtzeit<br />
an ihre Bestimmungsorte übertragen.<br />
Ethernet ist ein guter Ausgangspunkt für<br />
diese Infrastruktur, aber die benötigte<br />
Leistung bedarf einer Technologie mit<br />
größerem Potenzial als derzeit üblich.<br />
CC-Link IE kann sämtliche Anforderungen<br />
bereits heute erfüllen.<br />
Gigabit-Ethernet als Standard<br />
für die Automatisierung<br />
Eine Grundanforderung von Industrie-4.0-<br />
Anwendungen ist die Weitergabe großer<br />
Datenmengen von verschiedenen Komponenten<br />
und Geräten in Echtzeit. Der Einsatz<br />
dieser Systeme setzt dementspre-<br />
52 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
chend hohe Bandbreiten voraus. CC-Link<br />
IE ist das weltweit erste und einzige offene<br />
Gigabit-Ethernet-Protokoll für die Automatisierung.<br />
Als solches bietet es eine<br />
Leistungssteigerung um das rund Zehnfache<br />
im Vergleich zu allen anderen aktuellen<br />
Protokollen. Zudem bietet CC-Link<br />
IE mit 1 Gbps die derzeit höchste verfügbare<br />
Bandbreite und damit die notwendige<br />
Leistung für die Vernetzung datenhungriger<br />
Prozesse.<br />
CC-Link IE basiert auf dem Ethernet-<br />
Standard IEEE 802.3 und ermöglicht Ring-,<br />
Linien- und Stern-Topologien. Linien- und<br />
Stern-Topologien können zudem zu Systemen<br />
mit maximaler Anwendungsflexibilität<br />
kombiniert werden. Die Ring- und Linien-<br />
Topologien sind attraktiv, weil sie einfach<br />
erweiterbar sind, d. h. Zusatzkosten und<br />
Komplexität durch zusätzliche Netzwerk-<br />
Switches entfallen.<br />
Bedenken in Zusammenhang<br />
mit IT-Sicherheit<br />
Eine Grundanforderung von<br />
Industrie-4.0-Anwendungen ist<br />
die Weitergabe großer Datenmengen<br />
von verschiedensten Komponenten<br />
und Geräten in Echtzeit.<br />
John Browett<br />
Eine der größten Sorgen angesichts der<br />
zunehmenden Verbreitung des industriellen<br />
Ethernets ist die IT-Sicherheit. In<br />
dem Maße, wie internetbasierte Technologien<br />
die Möglichkeiten in der Fertigung erweitert<br />
haben, sind auch neue Bedrohungen<br />
hinzugekommen.<br />
Einige industrielle Ethernet-Protokolle<br />
basieren auf einem alternativen TCP/IP-<br />
(UDP/IP)-Protokollstack, die einige Sicherheitslücken<br />
verursachen können. CC-Link IE<br />
kombiniert hingegen den Physical Layer<br />
und den Data Link Layer der OSI-Hierarchie<br />
mit einem offenen Protokoll, das vom Netzwerk<br />
bis zu den Application Layers reicht.<br />
Das Resultat ist eine offene, aber kontrollierte<br />
Wissensbasis, die von den CLPA-Partnern<br />
frei genutzt werden kann, aber besseren<br />
Schutz vor unbefugter Nutzung bietet.<br />
Eine weitere Frage der potenziellen<br />
Anwender des Protokolls ist die Kompatibilität<br />
mit dem TCP/IP-(UDP/IP)-Verkehr.<br />
Während Netzwerke in der Praxis aus<br />
Sicherheits- und Leistungsgründen segmentiert<br />
werden, müssen sie trotzdem<br />
manchmal anderen Datenverkehr als die<br />
CC-Link IE unterstützt die Fertigungsunternehmen, die Vorteile einer höheren Vernetzung ihrer<br />
Prozesse zu nutzen<br />
Steuerkommunikation unterstützen. CC-<br />
Link IE ermöglicht dies durch Verkapselung<br />
von TCP/IP-(UDP/IP)-Paketen, die mithilfe<br />
von Tunneling im CC-Link-IE-Netzwerk<br />
übertragen werden.<br />
Durch Unterstützung unterschiedlicher<br />
Protokolltypen im selben Netzwerk bietet<br />
CC-Link IE zudem große Anwendungsflexibilität.<br />
Hierdurch<br />
wird das System kostengünstiger<br />
und wartungsfreundlicher.<br />
Neben den<br />
standardmäßigen E/A-<br />
Steuerungsfunktionen unterstützt<br />
CC Link IE<br />
Sicherheit (SIL3), Motion<br />
Control und Energiemanagement<br />
über ein<br />
und dasselbe Kabel.<br />
Hierdurch bietet die CLPA eine kostenwirksame,<br />
übersichtliche, flache Netzwerkarchitektur,<br />
die die Anforderungen nahezu<br />
aller Anwendungen in der diskreten Industrie<br />
erfüllt.<br />
Schnell und einfach<br />
Bei der Nutzung des Netzwerks, ist die einfache<br />
Kommunikation wichtig. Die Datenkommunikation<br />
von CC-Link IE basiert auf<br />
einem Shared Memory Model. Alle Geräte<br />
im Netzwerk belegen einen Bereich des<br />
Controller-Speichers. Um mit ihnen zu<br />
kommunizieren, muss lediglich der Datenwert<br />
in dem Bereich geändert werden, der<br />
dem entsprechenden Gerät zugeordnet ist.<br />
Das Netzwerk organisiert das Datenaufkommen<br />
automatisch mithilfe einer zyklischen<br />
(synchronen) Kommunikation.<br />
Für die Kommunikation von den Geräten<br />
zum Controller läuft derselbe Prozess<br />
umgekehrt ab. Für ungeplante Ereignisse<br />
hoher Priorität, zum Beispiel Alarmsi -<br />
gnale oder nichtzyklische Übertragungen<br />
niedriger Priorität, wie Diagnosedaten,<br />
steht ein alternatives „transientes“ (asynchrones)<br />
Kommunikationsverfahren zur<br />
Verfügung. Die Technologie ist so gestaltet,<br />
dass selbst ein hohes Aufkommen<br />
an transienten Daten die deterministische,<br />
reguläre zyklische Kommunikation nicht<br />
beeinträchtigt. Das bedeutet die normalen<br />
Systemfunktionen bleiben unbeeinflusst<br />
und der Scan-Zyklus ist vollkommen<br />
deterministisch.<br />
Die deterministische Kapazität wird<br />
durch die Token Passing Methode garantiert<br />
und sorgt für den zuverlässigen Systembetrieb.<br />
In der Praxis sind hierdurch<br />
Netzwerk-Updates innerhalb weniger<br />
Zehntelmikrosekunden möglich, je nach<br />
Größe und Konfiguration des Systems.<br />
Darüber hinaus bietet CC-Link IE die<br />
Möglichkeit, redundante Controller zu<br />
verwenden. Auf diese Weise führt selbst<br />
ein Controllerausfall nicht zwangsläufig<br />
zu Produktionsausfällen.<br />
CC-Link IE unterstützt die Fertigungsunternehmen,<br />
die Vorteile einer höheren<br />
Vernetzung ihrer Prozesse zu nutzen. Die<br />
Netzwerkleistung sorgt für präzisere Kontrolle,<br />
höheren Datendurchsatz bei hoher<br />
Geschwindigkeit, deterministische Kapazität<br />
und inhärente Sicherheit. Bei der Umsetzung<br />
von Modellen für Industrie 4.0 im<br />
Hinblick auf die zukünftigen Herausforderungen<br />
in der Produktion kommt CC-Link<br />
IE eine Schlüsselrolle zu.<br />
Fotos: CC-Link Partner Association Europe<br />
www.clpa-europe.com<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 53
STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
Energiemanagement für<br />
Gleichstromnetze<br />
Für die Absicherung von Antrieben gegen<br />
Spannungsschwankungen, die Reduzierung<br />
von Lastspitzen und die netzunabhängige<br />
Nutzung generatorischer Energie bietet<br />
Michael Koch die Energiemanagementsysteme<br />
KTS an. Sie bringen Leistungen in der Spitze<br />
bis weit über <strong>10</strong>0 kW und bis 1,8 MJ Energie.<br />
Dafür sorgt eine auf die jeweilige Anwendung<br />
abgestimmte Kombination von Leistungselektronik,<br />
Superkondensator-Modulen und<br />
Peripherie. Direkt an den Gleichstromzwischenkreis<br />
des Antriebs angeschlossen, liefert das<br />
System Energie im Bedarfsfall unterbrechungsfrei<br />
und puffert generatorische Energie<br />
zyklisch. Darüber hinaus sind alle notwendigen<br />
Sicherungssysteme integriert, die<br />
Verdrahtung komplett. Ergänzende<br />
Komponenten für das System sind die<br />
Entladeeinheiten SDU zur Senkung der<br />
Speicherspannung im Wartungsfall und die<br />
24-V-Notstrom-Energieversorgung NEV.<br />
Smart Plastics erhöhen<br />
Anlagenverfügbarkeit<br />
Sensoren und Überwachungsmodule machen die Kunststoff-<br />
Lösungen der Produktfamilie Isense von Igus fit für eine vorausschauende<br />
Wartung. Ein System zur Überwachung des Betriebszustandes<br />
von E-Ketten ist Isense EC RC, insbesondere in<br />
Führungsrinnen bei langen Verfahrwegen. Sensoren messen<br />
www.bremsenergie.de<br />
Motion Controller in Mikrogröße<br />
Technosoft hat den IPOS2401 MX<br />
herausgebracht, einen intelligenten<br />
Antrieb mit integriertem Motion<br />
Controller, der für Positionierungsanwendungen<br />
mit kritischem Platzbedarf<br />
geeignet ist (19 × 46 × 8 mm).<br />
Aufgrund der neuartigen Motorsteuerungsarchitektur<br />
stellt der Antrieb eine universelle<br />
Steuerungslösung für eine komplette Kategorie<br />
von Mikromotoren dar, die nicht mehr als<br />
1 A Dauerstrom auch bei dynamischen Konfigurationen<br />
benötigen. Gleichstrommotoren mit oder ohne<br />
Bürsten sowie Schritt- oder Linearmotoren können von dem<br />
Mikroantrieb gesteuert werden. Dieser unterstützt inkrementale<br />
TTL-Encoder und digitale Hallelemente als Positionssensoren.<br />
Ein Antrieb für jede Motortechnologie bietet zudem den Vorteil<br />
der Verringerung sowohl der Bestandsvielfalt als auch der<br />
Implementierungszeit aufgrund einer einzigen Benutzerschnittstelle<br />
für alle Achsen. Ein weiterer Vorteil ist die Plug-in-Fähigkeit,<br />
die Flexibilität bei der Integration in das Benutzer-Motherboard<br />
bietet, wo Größe, Form und Steckverbindungen individuell<br />
angepasst werden können, um optimal auf die Anwendungsanforderungen<br />
einzugehen.<br />
www.technosoftmotion.com<br />
und überprüfen dabei durchgehend die Position der Kette. So<br />
wird bei mechanischen Störungen ein Weiterlaufen der Anlage<br />
verhindert. Das Modul EC M wird auf dem Mitnehmer der Kette<br />
montiert und nimmt eigenständig dessen Zustand über Beschleunigung,<br />
Geschwindigkeit, Temperatur und zurückgelegte Zyklen<br />
auf. Daraus können die zurückgelegte Strecke sowie die verbleibende<br />
Standzeit des Systems abgeleitet werden. Mit dem Modul<br />
CF Q werden die Daten der intelligenten Chainflex-Leitungen<br />
gesammelt. Durch kontinuierliche Messung der elektrischen<br />
Eigenschaften in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur und<br />
der Zyklenzahl wird ein Ausfall der Leitung rechtzeitig<br />
vorhergesagt.<br />
www.igus.de<br />
Multi-Achs-Controller als Ethercat-Master<br />
Für präzise Positionieraufgaben hat ACS Motion Control mit dem<br />
Spii Plus ES einen Multi-Achs-Motioncontroller mit einer Hochgeschwindigkeits-Ethercat-to-Ethercat-Brücke<br />
entwickelt. Er kann<br />
als Ethercat-Knoten oder -Master arbeiten. Als Knoten unterstützt<br />
er das Antriebsprotokoll DS402 und herstellerspezifische Befehle.<br />
Im Masterbetrieb kann er bis zu 64 synchronisierte Achsen mit<br />
einer Zyklusrate bis 5 kHz ansteuern und beliebig viele Ein-/<br />
Ausgänge ansprechen. Wird ein Fehler am Netzwerkkabel<br />
erkannt, sorgt die Redundanz per Ringtopologie<br />
dafür, dass der Betrieb weitergeht. Der Controller<br />
bietet auch Steuerungsfunktionen für<br />
die Bewegungsabläufe wie eine erweiterte<br />
Profilgenerierung. Hinzu kommen funktionelle<br />
Steuerungsalgorithmen für mechanisch<br />
gekoppelte Systeme wie Portale, Stative,<br />
Hexapoden und ähnliche Systeme. Typische<br />
Anwendungen reichen von der Halbleiter- und<br />
Lasermikrobearbeitung über die Elektronikfertigung<br />
bis hin zum Digitaldruck.<br />
www.acsmotioncontrol.com<br />
54 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong><br />
KIMO.indd 1 18.04.<strong>2017</strong> 14:40:18
STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
Wireless-Safety-System mit bidirektionaler Funkstrecke<br />
Die Funk-Sicherheitsmodule UH 6900 der Dold Safemaster W Reihe bieten besondere<br />
Flexibilität in Gefahrenbereichen sowie eine hohe Effizienz und Wirtschaftlichkeit.<br />
Das Wireless-Safety-System spielt seine Stärken vor allen Dingen in mobilen und<br />
ausgedehnten Anlagen aus, in denen eine Verdrahtung nicht möglich oder aber sehr<br />
aufwendig ist. Das TÜV-zertifizierte System für Sicherheitsanforderungen bis PL e/<br />
Kat. 4 bzw. SIL 3 besteht aus zwei oder mehr kompakten Funk-Sicherheitsmodulen<br />
mit jeweils 45 mm Baubreite. Es zeichnet sich durch seine sicherheitsgerichtete<br />
bidirektionale Funkstrecke aus mit einer großen Reichweite von bis zu 800 m im<br />
freien Feld. Die Sicherheitsmodule verfügen über jeweils drei zweikanalige Sicherheitseingänge<br />
und je einen Sicherheitsausgang mit drei Kontaktpfaden zur Realisierung<br />
von Sicherheitsfunktionen, wie Not-Halt, Schutztür, BWS oder Zweihand.<br />
Darüber hinaus bieten die Geräte jeweils acht Ein- und Ausgänge für anwenderspezifische<br />
Steueraufgaben.<br />
www.dold.com<br />
Mikro-Servo-Controller<br />
für extreme<br />
Bedingungen<br />
MOTEK, Messe Stuttgart<br />
09. – 12. Oktober <strong>2017</strong><br />
Besuchen Sie uns<br />
Stand 4506, Halle 4<br />
Maxon Motor erweitert seine<br />
Servo-Controller-Reihe mit<br />
dem Escon Module 50/8 HE<br />
(Harsh Enviroment). Dieses<br />
kompakte Einsteckmodul mit<br />
8 A Nennstrom ist ausgelegt<br />
für bürstenbehaftete sowie<br />
bürstenlose DC-Motoren bis<br />
zu einer Spitzenleistung von<br />
750 W. Seine wirkliche Stärke<br />
aber liegt in seiner Widerstandskraft.<br />
So verrichtet der<br />
Controller zuverlässig seinen<br />
Dienst bei Umgebungstemperaturen<br />
zwischen – 40 bis + 92 °C.<br />
Eine polymerische Beschichtung<br />
schützt die Elektronik vor<br />
diversen Schadstoffen und<br />
Korrosion. Selbst Silikone oder<br />
Schmieröle bleiben nicht haften.<br />
Hinzu kommt eine hohe<br />
Vibration- und Schockresistenz.<br />
Das Modul ist die optimale<br />
Ergänzung zur bestehenden<br />
Serie. Es verfügt über<br />
zahlreiche konfigurierbare<br />
digitale Ein- und Ausgänge<br />
und lässt sich intuitiv mittels<br />
der Software Escon Studio<br />
einrichten. Das Modul ist in<br />
zwei Variationen erhältlich:<br />
mit oder ohne Kühlkörper.<br />
NUR WER BEWEGUNGSABLÄUFE<br />
KONTROLLIERT, KANN SIE VERBESSERN.<br />
Jede falsche Bewegung kann teuer werden. Doch wer gibt Ihnen die Sicherheit,<br />
dass die Bewegungsabläufe in Ihren Prozessen wirklich präzise und<br />
effizient sind? Encoder von SICK. Sie erfassen die exakte Geschwindigkeit,<br />
Umdrehung, den Weg oder Winkel einer Bewegung und liefern das Ergebnis<br />
als weiterverwertbare Daten an die Prozesssteuerung oder in die Cloud. So<br />
sorgen sie dafür, dass Sie sich um nichts mehr sorgen müssen.<br />
Wir finden das intelligent. www.sick.com/encoders<br />
www.maxonmotor.com
STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
Stark kombiniert<br />
Servoantrieb und Servoregler<br />
sorgen für ein leistungsfähiges<br />
mechatronisches Antriebssystem<br />
Kompakt-Servoantrieb bestehend aus<br />
einem Synchron-Servomotor und Präzisions-<br />
Getriebeunit mit integriertem Abtriebslager<br />
Ein Unternehmen für Antriebstechnik bietet außer präzisen und kompakten Getrieben<br />
ebenfalls Servoaktuatoren und Servoregler in spezieller Ausführung. Die<br />
Servoaktuatoren als Kombination eines hochpräzisen Wellgetriebes mit<br />
Abtriebslagerung und einem eigenentwickelten, auf den Aktuator abgestimmten,<br />
permanentmagneterregten Servomotor bieten dem Anwender eine optimierte<br />
antriebstechnische Lösung. Lesen Sie mehr.<br />
Andreas Kunz ist Produktmanager Mechatronik<br />
bei der Harmonic Drive AG in Limburg a. d. Lahn<br />
S<br />
eit Einführung der Servoaktuatoren vom<br />
Typ Lynx Drive durch die Harmonic<br />
Drive AG wurde die Baureihe konsequent<br />
ausgebaut, um die unterschiedlichen Anforderungen<br />
der Anwender erfüllen zu können.<br />
Nach der Erweiterung der Baureihe um den<br />
Drehmomentbereich zwischen 9 und 54 Nm<br />
Beschleunigungsdrehmoment mit den Baugrößen<br />
14 und 17 wird nun die Lücke zwischen<br />
den Getriebebaugrößen 20 und 32<br />
geschlossen, um kosten- und bauraumoptimierte<br />
Konstruktionen zu ermöglichen.<br />
Wellgetriebe – Prinzip<br />
und Vorteile<br />
Der Servoaktuator besteht aus einem Wellgetriebe<br />
der Baureihe HFUC-2UH und einem<br />
Synchron-Servomotor der Baureihe FFM.<br />
Die Kernbaugruppen Wellgetriebe und Servomotor<br />
werden von der Harmonic Drive<br />
AG am Standort Limburg/Lahn gefertigt.<br />
Das Harmonic Drive Getriebe gehört zur<br />
Gruppe der Wellgetriebe. Der elliptische<br />
Wave Generator als angetriebenes Teil ver-<br />
01 Funktionsprinzip Wellgetriebe<br />
56 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
formt über das Kugellager den Flexspline, der sich<br />
in den gegenüberliegenden Bereichen der großen<br />
Ellipsenachse mit dem innenverzahnten Circular<br />
Spline im Eingriff befindet. Mit Drehen des Wave<br />
Generators verlagert sich die große Ellipsenachse<br />
und damit der Zahneingriffs bereich. Da der Flexspline<br />
zwei Zähne weniger als der Circular Spline<br />
besitzt, vollzieht sich während einer halben Umdrehung<br />
des Wave Generators eine Relativbewegung<br />
zwischen Flexspline und Circular Spline um<br />
einen Zahn und während einer ganzen Umdrehung<br />
um zwei Zähne. Bei fixiertem Circular<br />
Spline dreht sich der Flexspline als Abtriebselement<br />
entgegengesetzt zum Antrieb.<br />
Die einzigartige Technologie und Prä zision der<br />
spielfreien Harmonic Drive-Getriebe ermöglicht<br />
Wiederholgenauig keiten von ± 0,1 arcmin – 30 µm<br />
auf 1 000 mm Hebellänge.<br />
Moderne Maschinenkonzepte fordern kompakt<br />
bauende Antriebslösungen, um mit möglichst<br />
wenig Stellfläche auskommen zu können: Das<br />
integrierte kippsteife, kompakt bauende und belastbare<br />
Präzisionsabtriebslager des Servoaktuators<br />
ist als Kreuzrollenlager ausgeführt und ermöglicht<br />
dem Konstrukteur den Verzicht auf eine<br />
eigene Lagerung der Last. Dies wiederum vereinfacht<br />
die Konstruktion und führt zu einer kompakteren<br />
Ausführung und geringeren Kosten.<br />
Der Servoaktuator der Baugröße 25 ist verfügbar<br />
in sechs Untersetzungen zwischen 1:30 bis<br />
1:160. Diese Untersetzungsvarianten ermöglichen<br />
Beschleunigungsdrehmomente zwischen<br />
50 und 176 Nm und bilden damit den Übergang<br />
zwischen den Servoaktuatoren Lynx Drive 20C<br />
und Lynx Drive 32C.<br />
Durch die Integration und den speziell für die<br />
Lynx Drive Baureihe ent wickelten Synchron-Servomotor<br />
baut der Aktuator kompakter als herkömmliche<br />
Getriebe – Motor-Kombinationen: Z. B. in<br />
der Ausführung mit Multiturn-Absolutwertgeber<br />
beträgt die Baulänge lediglich 150 mm bei einem<br />
größten Außendurchmesser von 111 mm.<br />
Die Motoren mit konzentrierter Wicklung und<br />
sieben Polpaaren sind durch Auslegung und<br />
Vakuumverguss der Wicklung robust und hoch<br />
überlastfähig. Die Auslegung der Motoren erlaubt<br />
02 High-Performance Servoregler zur<br />
optimalen Anbindung der Servoantriebe an<br />
die übergeordnete Steuerung<br />
die maximale Performance annähernd uneingeschränkt<br />
auch bei Zwischenkreisspannungen von<br />
320 VDC.<br />
Um die Achse optimal an die Anwendung anpassen<br />
zu können, stehen für die Motoren diverse<br />
Feedbackvarianten zur Verfügung. Um über 360°<br />
auf der Abtriebsseite die Position absolut messen<br />
zu können, werden an der Motorwelle Multiturn-<br />
Absolutwertgeber mit EnDat und Hiperface-Datenschnittstelle<br />
eingesetzt. Die bis zu 512 analogen<br />
Sinus/Cosinus-Spuren werden im Achsregler<br />
interpoliert und ermöglichen so eine ausreichend<br />
hohe Positionsauflösung von weniger als 0,1 Winkelsekunde<br />
(bezogen auf den Getriebeabtrieb),<br />
um die Genauigkeit der Getriebe voll ausnutzen<br />
zu können.<br />
Servoregler vom Typ Yukon Drive<br />
Zur vereinfachten und schnellen Inbetriebnahme<br />
des Servoaktuators an der Maschinensteuerung<br />
bildet der Lynx Drive mit dem Servoregler Yukon<br />
Drive ein vorkonfiguriertes Antriebssystem.<br />
Der Yukon Drive ist prädestiniert für den Betrieb<br />
an überlagerten CNC-Steuerungen mit<br />
einer zyklischen Sollwertvor gabe über Feldbus.<br />
Die Integration von High-Speed Feldbussystemen<br />
wie Profinet und EtherCat zeigen, dass<br />
Zukunfts sicherheit und Flexibilität bei der Entwicklung<br />
im Vordergrund stehen. Umfangreiche<br />
Motion Control Funktionen bieten dabei eine<br />
Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten. Komplett<br />
steckbare Anschlüsse sorgen für eine schnelle<br />
Montage und Inbetriebnahme.<br />
Durch seine SIL3-zertifizierte STO-Funktion<br />
ist der Yukon Drive in ein Sicherheitskonzept<br />
integrierbar.<br />
Die Kombination der Harmonic-Drive-Einbausätze,<br />
kippsteifer Abtriebslagerung sowie dynamischer<br />
und dabei kompakter Motoren überzeugt<br />
durch ihre Leistungsfähigkeit. Der vorkonfigurierte<br />
Servoregler Yukon Drive ergänzt den Lynx Drive<br />
zum leistungsfähigen mechatronischen Antriebssystem<br />
mit modernen Schnittstellen.<br />
www.harmonicdrive.de<br />
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STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
Glücks-Pilze<br />
Frequenzumrichter sparen Energie in irischer Champignon-Produktion<br />
Auf der Suche nach Möglichkeiten zur Energieeinsparung und höherer Systemzuverlässigkeit<br />
wandte sich Codd Mushrooms, einer der größten irischen Champignon-Produzenten,<br />
an Mitsubishi Electric und den Systemintegrationspartner MPAC. Das Ergebnis ist eine<br />
SPS-basierte Lösung, in der Frequenzumrichter zum Einsatz kommen. Wie lassen sich so<br />
5 400 kWh pro Woche und bis zu 40 000 EUR pro Jahr einsparen?<br />
Das irische Familienunternehmen war<br />
besonders an Energieeinsparungen im<br />
Kaltwassersystem der Produktion und einer<br />
Steigerung der Systemzuverlässigkeit interessiert.<br />
Das Kaltwassersystem zieht sich<br />
durch verschiedene unabhängige Produktionsbereiche,<br />
die individuellen Anforderungen,<br />
unter anderem der Produktionsstatus<br />
sowie Umweltbedingungen, entsprechend<br />
beheizt oder gekühlt werden müssen. Ein<br />
industrielles Kühlaggregat kühlt das Wasser<br />
des Systems auf 5 °C ab, diese Temperatur<br />
wird in einem isolierten Puffertank gehalten.<br />
Im laufenden Betrieb wird das gekühlte<br />
Wasser aus dem Tank durch das Kaltwassersystem<br />
gepumpt. Es fließt durch Wärmetauscher,<br />
wird in Rücklauferhitzer zurückgespeist<br />
und mischt sich dort mit wärmerem<br />
Wasser. Das Kühlwasser fließt deutlich wärmer<br />
in den Puffertank zurück. In Folge steigert<br />
das Kühlaggregat seine Leistung, um<br />
die Temperatur im Tank wieder auf 5 °C<br />
abzusenken. Um eventuelle Energieeinspa-<br />
Oliver Endres ist European Product Manager<br />
Energy/Inverter bei Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />
in Ratingen<br />
rungen zu prüfen, kontaktierte Codd Mushrooms<br />
den örtlichen Mitsubishi Electric<br />
Systemintegrator MPAC. Geschäftsführer<br />
Matt Pender blickt zurück: „Es war nicht<br />
möglich, den zu erwartenden Kühlbedarf<br />
mit dem bestehenden System zu berechnen.<br />
Die Anlage lief immer mit voller Auslastung.<br />
Tatsächlich effizient arbeitete das<br />
System nur dann, wenn die volle Leistung<br />
benötigt wurde. In der Praxis entwickelt<br />
sich der Kühlbedarf allerdings dynamisch.<br />
Nur selten ist die volle Systemleistung gefragt.<br />
Und selbst dann ist der Bedarf nicht<br />
konstant. Dabei kommen verschiedene<br />
Faktoren ins Spiel, darunter die Anzahl der<br />
zu kühlenden Räume, der konkrete Produktionsstatus,<br />
die Umgebungstemperatur, die<br />
wiederum von lokalen Wetterbedingungen<br />
abhängt, und die Luftfeuchtigkeit.“ Auch<br />
ohne Bedarf pumpte das System die maximale<br />
Wassermenge durch die Produktion.<br />
Wenn es nicht die Wärmetauscher durchlief,<br />
heizte sich das Wasser dennoch auf,<br />
bedingt durch Umgebungstemperatur und<br />
Luftfeuchtigkeit, sobald es den Puffertank<br />
verließ. Floss es anschließend zurück in<br />
den Tank, so erhöhte sich die Temperatur<br />
des dort gespeicherten Wassers. Der Kältekompressor<br />
kühlte das Wasser ab, obwohl<br />
es nicht genutzt worden war.<br />
Eingehende Untersuchung<br />
MPAC durchleuchtete die Ineffizienzen und<br />
Verbesserungspotenziale des Kaltwassersystems;<br />
in einem Prüfzeitraum von sieben<br />
Tagen verbrauchte das System 6 115 kWh.<br />
Theoretisch hätte sich die Effizienz durch<br />
Ausschalten bei mangelndem Bedarf maximieren<br />
lassen, es wäre allerdings nicht<br />
mehr möglich gewesen, Bedarfsänderungen<br />
zu erfassen. „Das System wäre ohne<br />
gespeichertes Kühlwasser extrem langsam“,<br />
so Pender. Müsste der Produktionsbereich<br />
spontan gekühlt werden, würde die Anlage<br />
nur schleppend reagieren. Die von MPAC<br />
entwickelte Lösung kann den jeweiligen<br />
Kühlbedarf berechnen. Die Primärpumpe,<br />
die Wasser zwischen dem Kältekompressor<br />
und dem Puffertank zirkulieren lässt, die<br />
Sekundärpumpe, die den unteren Teil der<br />
Produktion versorgt, sowie die Twin-Set-<br />
Pumpe für den oberen Teil werden von Mitsubishi<br />
Electric FR-F740 Frequenzumrichtern<br />
gesteuert, die wiederum über CC-Link<br />
an eine SPS angebunden sind. Sensoren
Innovation & Excellence<br />
erfassen sämtliche Pro zessvariablen, alle<br />
analogen und digitalen Daten werden über<br />
die Remote-E/A-Einheit Mitsubishi Electric<br />
ST Lite in die SPS eingespeist. Diese berechnet<br />
den tatsächlichen Kühlbedarf und sendet<br />
Steuersignale an die Frequenzumrichter.<br />
So entspricht die Wassermenge stets<br />
dem aktuellen Bedarf. Über ein HMI der<br />
GOT-Serie lässt sich der Prozess visualisieren<br />
und die Anlage bedienen. „Mit dem<br />
neuen System laufen die Pumpen effizienter“,<br />
erklärt Pender. „Die Menge an Warmwasser,<br />
die zurück in den Puffertank fließt,<br />
konnte deutlich reduziert werden. Aufgrund<br />
einer Art Kettenreaktion im Primärkreislauf<br />
muss das Kühlaggregat nun wesentlich<br />
weniger arbeiten.“ Der Energieverbrauch<br />
von Zentrifugalpumpen entwickelt<br />
sich exponentiell zur Geschwindigkeit.<br />
Selbst eine geringe Reduzierung des Tempos<br />
kann zu einer erheblichen Energieeinsparung<br />
führen. „Wir haben zu unterschiedlichen<br />
Tageszeiten Zu- und Abnahmen des<br />
Bedarfs festgestellt“, so Pender. „Der Vorteil<br />
unserer Steuerungslösung liegt darin, dass<br />
sie die Last konstant misst und entsprechend<br />
reagiert, sodass das System stets am<br />
maximalen Betriebspunkt arbeitet.“<br />
Monitoring des<br />
Energieverbrauchs<br />
Nach der Installation des Steuerungssystems<br />
überwachte MPAC den Bedarf über<br />
einen Zeitraum von sieben Tagen. Dabei<br />
stellten die Experten einen Rückgang des<br />
wöchentlichen Energieverbrauchs von 6 115<br />
auf 664 kWh fest. Zusätzlich wurden durch<br />
den Umstieg auf Frequenzumrichter die<br />
elektrischen und mechanischen Belastungen<br />
reduziert. Außerdem wurde den Stößen,<br />
die beim Starten und Stoppen der Pumpen<br />
entstehen, Abhilfe geschaffen – es kommt<br />
nicht mehr zu Wasserschlägen. Auch die<br />
Betriebsbeanspruchung der Pumpen konnte<br />
gesenkt werden. „Vor dem Upgrade hatten<br />
wir bereits ein paar Mängel bei mehreren<br />
Dichtungen und Lagern festgestellt“, sagt<br />
Pender. „Das Upgrade sollte sich jedoch<br />
sehr positiv auf die Wartungsanforderungen<br />
und Reparaturkosten auswirken und<br />
zugleich die Lebensdauer des Motors und<br />
der angetriebenen Komponenten erhöhen.“<br />
Codd-Mushrooms Geschäftsführer Raymond<br />
Codd resümiert: „Die Zusammenarbeit mit<br />
MPAC verlief reibungslos. Durch den Einsatz<br />
von branchenweit führenden Mitsubishi<br />
Electric Lösungen konnten wir die<br />
Kühlprozesse automatisieren und unsere<br />
Produktivität und Effizienz erhöhen.“<br />
Fotos: Thinkstock und Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />
www.mitsubishielectric.com<br />
Pilzproduktion<br />
Ein Video zur Pilzproduktion von Codd<br />
Mushrooms finden Sie unter<br />
http://bit.ly/2rFx9XI<br />
Achse mit eisenlosem Motor<br />
Maßgeschneiderte Linearmotorachsen<br />
mit Direktantrieb<br />
schmale, breite, hohe und flache Achsen<br />
hohe Dynamik und Genauigkeit<br />
schnell lieferbar<br />
kompatibel mit beliebigen Servoreglern<br />
3-Achssystem mit Linearmotorachsen<br />
01 Die Produktions- und Verpackungsanlage<br />
von Codd Mushrooms gilt als eine der<br />
modernsten in Europa<br />
02 Das SPS-basierte Steuerungssystem spart<br />
über 5 400 kWh pro Woche<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der Motek in Stuttgart:<br />
09. - 12.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />
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Wir freuen uns auf Sie!<br />
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STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
Ruhiger Lauf für schnelle Schrittmotoren<br />
Physik Instrumente (PI) präsentiert seine<br />
neue Einachsensteuerung für 2-Phasenschrittmotoren<br />
C-663.12. Die Closed-<br />
Loop-Schrittmotor-Steuerung<br />
kombiniert durch den geschlossenen<br />
Regelkreis die Vorteile eines Schrittmotorantriebs<br />
mit denen eines Servomotors.<br />
Probleme durch Schrittverluste oder Motorüberhitzung<br />
werden so ausgeschlossen. Zugleich sorgt die<br />
Auflösung von 2 048 Mikroschritten für einen vibrationsarmen<br />
Motorlauf bei guter Positionsauflösung. Durch die hohe Versorgungsspannung<br />
von 48 V und maximal 2,5 A pro Phase steht dem<br />
Motor viel Energie zur Verfügung. Außerdem gibt es weitere<br />
Features: So können bis zu 16 Controller über USB oder RS-232<br />
miteinander vernetzt und über denselben Computer betrieben<br />
werden. Mit der leicht verständlichen Programmiersprache GCS<br />
lassen sich Makros definieren, die der Controller selbstständig<br />
abarbeitet. Hinzu kommen ein integrierter Datenrekorder, der<br />
sich für Überwachung und Diagnose auslesen lässt, sowie eine<br />
USB-Schnittstelle für eine einfache Kommunikation mit dem<br />
Laptop oder PC. Alternativ erleichtert eine RS232-Schnittstelle<br />
die Einbindung in die Anwendung.<br />
www.pi.de<br />
Größere Spannungsvielfalt und<br />
Funktionen<br />
Eine neue Option zur Antriebsregelung von Kompressoren,<br />
Pumpen und Lüftern bietet Rockwell an. Die Allen-Bradley<br />
Powerflex 6000 Mittelspannungs-Frequenzumrichter ermöglichen<br />
eine erweiterte Regelung von variablen und konstanten<br />
Kompakter und flexibler Leistungssteller<br />
Die modularen Leistungssteller GFW von Gefran vereinen die<br />
Funktionen eines PID Reglers und eines ein-, zwei- oder dreiphasigen<br />
Halbleiterrelais in einer kompakten Lösung. Die GFW-<br />
Serie war bislang für Lastströme von 40 bis 250 A ausgelegt.<br />
Nun wurde das Programm um Baugrößen für Lastströme bis 400<br />
bzw. 600 A mit einer Nennspannung von 480, 600 oder 690 V ac<br />
erweitert. Mit den Leistungsstellern lassen sich ohmsche Lasten,<br />
IR-Strahler und Transformatoren in ein-, zwei- und dreiphasigen<br />
Anwendungen steuern, sowie verschiedene elektrische Heizsysteme,<br />
z. B. in Industrieöfen, Glasproduktionsanlagen, der<br />
Kunststoffverarbeitung, auf Offshore-Plattformen oder bei Ölund<br />
Gas-Pipelines. Durch ein Lastmanagement bei zwei- und<br />
dreiphasigen Lasten können Stromspitzen vermieden werden.<br />
Die Diagnosemöglichkeiten beinhalten Last- und Teillastbruch,<br />
Übertemperatur und eine Teach-In-Funktion zum Einlesen der<br />
Alarmschwelle für die Lastbruchüberwachung.<br />
www.gefran.com<br />
Bis zu vier Trägheitsplattformen<br />
stabilisieren<br />
Drehmomenten. Die neueste Version verfügt über einen größeren<br />
Spannungsbereich (2,4 bis 11 kV) und eignet sich mit einem<br />
Anfahrmoment von <strong>10</strong>0 % für sensorlose Vektorsteuerung.<br />
Standardisierte Faceplates und der Ethernet/IP-Anschluss<br />
erleichtern Betrieb und Instandhaltung. Eingesetzt wird der<br />
Umrichter z. B. in der Schwerindustrie mit hohem Leistungsbedarf.<br />
Das luftgekühlte Design verfügt über eine Hauptlüftung nach<br />
EU-Verordnung 327 und ErP-Richtlinie 2009. Mit den intern<br />
betriebenen Lüftern minimieren sich auch der Energiebedarf<br />
für die Steuerung, Geräte- und Installationskosten. Mit einer<br />
optionalen automatischen Power-Cell-Überbrückung bis 680 A<br />
kann der Betrieb auch bei Ausfall der Stromversorgung aufrecht<br />
erhalten werden.<br />
www.rockwellautomation.de<br />
Die intelligente Motion-Control-Lösung von Elmo kann bis zu<br />
vier Trägheitsplattformen steuern. Die kleine, robuste Lösung<br />
besteht aus der Motion Controller Platinum Lion, Servoantrieben<br />
der Gold-Bee-Reihe, der Steuerungsfunktion Software-in-the-loop<br />
und dem Software-Tool Elmo Application<br />
Studio II. Die schlüsselfertige Komplettlösung<br />
kommt in kommerziellen Anwendungen,<br />
Industrieanwendungen, in der Landwirtschaft<br />
und in rauen Umgebungen zum Einsatz. Sie<br />
dient der Stabilisierung von hochauflösenden<br />
Kameras, Beobachtungssystemen, Kommunikationsgeräten,<br />
Satellit- oder Mobilfunkantennen<br />
oder Satellitenschüsseln für<br />
Internet und Fernsehen z. B. in Flugzeugen<br />
oder Lasergehäusen. Die Motion Controller<br />
unterstützen jede Rückkoppelungseigenschaft,<br />
einschließlich IMUs und Gyroskopen.<br />
Dadurch müssen keine Gyroskop- bzw.<br />
IMU-Signale von den Servoantrieben<br />
empfangen werden. Stattdessen wird das<br />
digitale bzw. analoge IMU-Signal am Motion<br />
Controller empfangen.<br />
www.elmomc.com<br />
60 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Keine Kompromisse bei der<br />
Modularisierung<br />
Mit der Erweiterung um ein neues Servo-<br />
Antriebssystem mit integrierter Steuerung<br />
bietet Lenze alle benötigten Bausteine,<br />
damit Maschinen- und Anlagenbauer eine<br />
offene, durchgängige Modularisierung ohne<br />
Kompromisse umsetzen können. Vor allem<br />
die Frage nach zentraler oder dezentraler<br />
Steuerung stellt sich nicht mehr, da sie auf<br />
ein konsistentes Produktportfolio aus Hardund<br />
Software bauen können, das beide<br />
Topologien gleichermaßen zugänglich macht.<br />
Die Grundlage dafür schafft die Programmierung der Technologiemodule mittels der Application<br />
Software Toolbox Fast. Bei Bedarf kann damit auch eine modulübergreifende Synchronisation einer<br />
komplexeren Maschine realisiert werden – ohne Neuprogrammierung, denn die Software läuft<br />
gleichermaßen auf den dezentralen Controllern wie auf der zentralen Steuerung. Zudem vereinfacht<br />
Fast das Engineering, da viele Steuerungs- und Bewegungsfunktionen bereits als fertige Softwaremodule<br />
mitgeliefert werden. Der Maschinenbauer muss sie demnach nicht mehr programmieren,<br />
sondern lediglich mit anwendungsspezifischen Parametern konfigurieren.<br />
www.lenze.com/de<br />
Antriebsdaten in der Cloud<br />
Das Unternehmen Nord Drivesystems bietet Maschinen- und Anlagenbauern Lösungen dafür an,<br />
Zustandsdaten von Antrieben in Echtzeit über eine Cloud bereitzustellen. Grundsätzlich können<br />
alle Antriebsachsen über eine Internetverbindung<br />
überwacht werden. Im Applikationstestzentrum<br />
von Nord wurde das Konzept in einem vernetzten<br />
Antriebsaufbau erprobt, der auf Standardschnittstellen<br />
und -komponenten beruht. Die Antriebe<br />
senden Daten über ihre Stromaufnahme, Drehzahl<br />
und Spannung sowie das Statuswort, getunnelt<br />
durch eine Siemens-PLC, an ein IoT-Gateway und<br />
in die Cloud. Die Zustandsdaten lassen sich für<br />
Energiemanagement und Fernwartung auswerten.<br />
Überlastung und Fehlerzustände lassen sich visualisieren.<br />
Es können auch weitere Applikationsdaten<br />
wie die der angeschlossenen Sensoren und Aktoren<br />
in die Cloud gespeist werden. Aus den Zustandsdaten<br />
lassen sich darüber hinaus weitere Werte ableiten, insbesondere die aktuellen Öltemperaturen.<br />
Dies wurde bereits in ersten Versuchen validiert. Die daraus folgende Ermittlung der Ölalterung kann<br />
für die vorausschauende Wartung genutzt werden.<br />
www.nord.com<br />
Moderne Servotechnik auf kleinstem Raum<br />
Mit der Motorbaureihe 8WS von B+R sind Servoapplikationen möglich, die hochpräzise Synchronisation<br />
und genaue Positionierung auf kleinstem Raum erfordern. Einsatzgebiete sind z. B. Klebe- und<br />
Dosiersysteme, Greifer, Mess- und Prüfeinrichtungen, Abfüllsysteme und Roboterachsen. Die<br />
bürstenlosen Motoren mit Durchmessern von 17 bis 40 mm sind für raue Industrieumgebungen<br />
konzipiert und in den Schutzklassen IP54 und IP66/67 erhältlich. Die Baugröße mit 40 mm Durchmesser<br />
gibt es optional im Hygienic Design in IP69K für Lebensmittelanwendungen. Die Motoren sind für<br />
eine Spannung von 60 VDC ausgelegt und decken einen Leistungsbereich von 7 bis 205 W Dauerleistung<br />
ab. Der integrierte Absolutgeber hat eine Auflösung von 4 096 Positionen pro Umdrehung.<br />
Die schleppkettentauglichen, doppeltgeschirmten Motorhybridkabel sind fest mit dem Motor<br />
verbunden. Die Motoren können mit direkt angebauten 1- bis 3-stufigen Planetengetrieben ausgeliefert<br />
werden.<br />
www.br-automation.com
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Hochleistungsfähig<br />
Messsystem bietet höchste Präzision<br />
bei der Bewegungssteuerung<br />
Das für anspruchsvollste Anwendungen auf<br />
dem Gebiet der Bewegungssteuerung<br />
konzipierte High-End-Messsystem Vionic<br />
kombiniert Filteroptiken von Renishaw mit<br />
einer individuell angepassten Interpolation<br />
und einem Überwachungs-Asic, das die<br />
dynamische Signalverarbeitung fördert und<br />
die Signalstabilität verbessert. Somit sind<br />
keine zusätzlichen externen Interface-<br />
Einheiten erforderlich.<br />
Die Baureihe Vionic wurde mit dem Ziel<br />
entwickelt, ein hochleistungsfähiges<br />
System mit kleinstmöglicher Gesamtsystemgröße<br />
anzubieten, das gleichzeitig gute<br />
Leistung in Bezug auf zyklische Fehler,<br />
Jitter, Geschwindigkeit, Auflösung und<br />
Genauigkeit liefert. Es stehen zwei Vionic<br />
Abtastkopfvarianten zur Auswahl. Der Vionic<br />
Standardabtastkopf besitzt einen zyklischen<br />
Fehler von < ± 30 nm, eine Reihe verfügbarer<br />
Auflösungen von 5 µm bis 20 nm<br />
und Geschwindigkeiten über 12 m/s. Alternativ<br />
wird für anspruchsvollste Leistungsanforderungen<br />
der Vionic Plus angeboten,<br />
der den kleinsten zyklischen Fehler in seiner<br />
Klasse von < ± <strong>10</strong> nm, geringen Jitter<br />
von < 1,6 nm RMS und Auflösungen von <strong>10</strong>0<br />
bis nur 2,5 nm bietet. Messsysteme mit<br />
geringem zyklischem Fehler sind zur Minimierung<br />
von Gleichlaufschwankungen<br />
unabdingbar, was bei Anwendungen mit<br />
gleichbleibender Geschwindigkeit wie<br />
Laserscannen wichtig ist.<br />
Zielanwendungen für Vionic sind solche,<br />
die höchste Präzision bei der Bewegungssteuerung<br />
erfordern. Hierzu zählen insbesondere<br />
die Mikrofertigung, die Mikropositionierung<br />
und die Herstellung von<br />
Präzisionsoptiken. Dieser Artikel erläutert,<br />
welche entscheidende Rolle solchen hochleistungsfähigen<br />
Messsystemen zufällt.<br />
Mikrofertigung<br />
Mikrofertigung ist eine Disziplin, die sich<br />
mit der Herstellung kleiner Bauteile mit<br />
Albert Rundel ist Produktmanager bei der<br />
Renishaw GmbH in Pliezhausen<br />
Abmessungen von ein paar Millimetern<br />
oder weniger befasst. Die Größen der Mikrostrukturen<br />
sind so gering, dass sie von<br />
herkömmlichen Werkzeugmaschinen nicht<br />
erreicht werden können. In der Mikrofertigung<br />
verwendete Verfahren werden von<br />
maskenbasierten lithografischen Verfahren<br />
abgeleitet, wie sie in der Halbleiterindustrie<br />
Anwendung finden. Änderungen dieser<br />
Standardverfahren haben zu verschiedensten<br />
neuen Ansätzen geführt.<br />
Die Lasermikrobearbeitung und insbesondere<br />
die Verwendung von (gepulsten)<br />
Excimerlasern zur Herstellung von 3-D-Mikrostrukturen,<br />
haben in den letzten Jahren<br />
an Bedeutung gewonnen. Die meisten Excimerlasersysteme<br />
verwenden ein Verfahren,<br />
das als Maskenprojektion bekannt ist, und<br />
bieten eine hohe Merkmalauflösung,<br />
genaue Tiefenkontrolle, gute Vergleichspräzision<br />
und die Möglichkeit, große<br />
Werkstückbereiche abzudecken. Bei einer<br />
Maskenprojektion wird das Tiefenprofil mikrostruktureller<br />
Merkmale durch die Dauer,<br />
Leistung und Strahlform des Laserpulses<br />
kontrolliert. Die Strahlposition auf einem<br />
Werkstück wird direkt von einem X-Y-Präzisionsbewegungstisch<br />
gesteuert. Ein Vorteil<br />
dieser Systeme ist ihre Flexibilität bei einer<br />
Reihe von Aufgaben im Bereich der Mikrotechnik.<br />
Beispielsweise ist Synchronised<br />
Overlay Scanning (SOS) eine Arbeitsweise,<br />
bei der die Maske und das Werkstück während<br />
des Laserbearbeitungsprozesses synchron<br />
bewegt werden. SOS findet in der<br />
Druck-, Halbleiter- und Flachbildschirm-<br />
Industrie Anwendung. Da die Maskenprojektion<br />
einen Verkleinerungsfaktor vorsieht,<br />
muss die Maske beim synchronisierten<br />
Scannen um denselben Faktor schneller<br />
und in entgegengesetzter Richtung verfah<br />
ren. Dies wird durch hochpräzise Bewegungssteuerung<br />
per Rückmeldung vom<br />
Positionsmessgerät erreicht. Das Messsystem<br />
wird normalerweise zur Bestimmung<br />
der Position, Geschwindigkeit und Beschleunigung<br />
des Werkstücks in Bezug auf<br />
die Maske verwendet, damit das Steuerungssystem<br />
die gewünschte Anzahl Laserpulse<br />
über den gesamten Belichtungs bereich<br />
beibehalten kann. Dies setzt angesichts der<br />
Folgen von Fehlerpropagation auf Zeitableitungen<br />
ein Messsystem mit hoher Genauigkeit<br />
voraus. Mit der zunehmenden<br />
Miniaturisierung und Komplexität von mikroelektromechanischen<br />
Systemen (MEMS)<br />
und anderen Mikrogeräten wird die Nachfrage<br />
nach Messsystemen mit besserer Genauigkeit<br />
und höherer Leistung steigen.<br />
Mikropositionierung<br />
Ein Mikropositioniertisch ist eine flache<br />
Positioniervorrichtung zur Lageregelung<br />
im Submikrometerbereich. Führende Hersteller<br />
legen bei der Konstruktion im Allgemeinen<br />
zwei Ansätze zugrunde: Zum einen<br />
die Verwendung von Drehmotoren und<br />
mechanischen Verbindungen, um die rotatorische<br />
Bewegung in eine lineare Bewegung<br />
in der X-, Y- und Z-Richtung umzuwandeln,<br />
zum anderen die Verwendung<br />
von Linearmotoren zur Vermeidung von<br />
Getriebe und Vereinfachung des kinematischen<br />
Aufbaus. Die bevorzugte Anordnung<br />
von Positionsmessgeräten ist diejenige, bei<br />
der die Maßverkörperung an der Nutzlastplattform<br />
anstatt dem Motor angebracht ist.<br />
Dies ermöglicht eine präzise Bewegungssteuerung<br />
durch das Fehlen von Verbindungen<br />
zwischen dem Messsystem und<br />
dem gemessenen Objekt.<br />
62 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Fehler (mm)<br />
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Parallele kinematische Konstruktionen, wie<br />
auch Hexapoden, arbeiten häufig mit rotatorischen<br />
Servomotoren, um Kurbeln oder<br />
Leitspindeln für die Betätigung des Tisches<br />
zu steuern. In einem Beispielsystem verlangsamen<br />
Übersetzungen den Servoeingang<br />
in Bezug auf den Ausgang und senken<br />
die erforderliche Drehmotorauflösung sowie<br />
das anliegende Drehmoment um einen<br />
erheblichen Faktor. Inverse kinematische<br />
Gleichungen erlauben die Bestimmung der<br />
Motorposition anhand der Daten des Messsystems<br />
in der linearen X-Y-Achse allein<br />
über die Implementierung eines virtuellen<br />
Codierverfahrens. Die Motoren werden<br />
dann über Stellglied-Beugungswinkel gesteuert,<br />
die anhand der gemessenen Verschiebung<br />
des Lineartisches berechnet<br />
werden. Ungenauigkeiten im Messsystemausgang<br />
wirken sich stark auf die Präzision<br />
der angewiesenen Bewegung aus, wodurch<br />
die Tischleistung insgesamt beeinträchtigt<br />
wird. Hochleistungsfähige Messsystemlösungen<br />
sind in diesem Fall angemessen<br />
und notwendig. Mikropositioniertische<br />
finden u. a. bei der Positionssteuerung für<br />
Halbleiter-Fotolithografie und Gensequenzierungsverfahren<br />
Anwendung.<br />
Fertigung von Präzisionsoptiken<br />
Das hochpräzise CNC-Polieren der Linsen<br />
ist der letzte Verfahrensschritt in einem<br />
Linsenfertigungsprozess. Zum Polieren von<br />
sphärischen oder asphärischen Flächen<br />
mit CNC-Maschinen werden Formwerkzeuge<br />
eingesetzt, die der finalen Linsenform<br />
angepasst sind. Die Werkzeugöffnung<br />
(Polierfläche) ist in der Regel groß – entsprechend<br />
der zweifachen Linsenöffnung –<br />
aber auch Subapertur-Polieren ist möglich.<br />
01<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
–20<br />
–40<br />
–60<br />
Zyklischer Fehler: Vionic und Vionic Plus<br />
–80<br />
0 20 40 60 80<br />
VIONiC<br />
Interpolierter Fehler – <strong>10</strong> Encoder-Zyklen<br />
VIONiCplus<br />
Die Materialabtraggeschwindigkeit beim<br />
optischen Polieren hängt vom Werkzeugdruck<br />
und der Relativgeschwindigkeit zwischen<br />
Werkzeug und Werkstück ab. Während<br />
des Prozesses wird ein Poliermittel<br />
aufgetragen, während das Polierwerkzeug<br />
über die Linsenfläche entlang eines vorbestimmten,<br />
computergesteuerten Pfades<br />
verfahren wird. Subapertur-Poliersysteme<br />
sind hochpräzise Maschinen, mit denen<br />
sich Formen realisieren lassen, deren Produktion<br />
mit herkömmlichen Verfahren zu<br />
kostspielig wäre. Beim Subapertur-Polieren<br />
wird das Werkzeug zuerst für eine bestimmte<br />
Zeit mit einem repräsentativen<br />
Bauteil in Kontakt gebracht, um die Polierrate<br />
zu bestimmen. Dies dient als Grundlage<br />
für die deterministische Oberflächenkorrektur<br />
der Linse. Der nächste Schritt ist<br />
<strong>10</strong>0 120 140 160 180 200<br />
Lesekopfposition (µm)<br />
02 Aufbau des High-End-<br />
Messsystems Vionic<br />
die Feststellung des Vorwärtsabtragproblems<br />
durch Simulation der Werkzeugbahn<br />
beim Überqueren der Optik. Das<br />
inverse Problem wird dann gelöst, um die<br />
für die gewünschte Fläche erforderlichen<br />
Prozessparameter zu erstellen. Die Lösung<br />
bestimmt die exakte Verweilzeit des Werkzeugs<br />
in jeder Position, den Werkzeugdruck<br />
und die entsprechende Werkzeuggeschwindigkeit.<br />
CNC-Maschinen zum<br />
Polieren von Linsen bestehen aus einer<br />
Vielzahl von Achsen einschließlich X-, Y-<br />
und Z-Achse. Beispielsweise umfasst eine<br />
Poliermaschine normalerweise eine Basis<br />
mit bi-direktionalen X- und Y-Achsen<br />
Lineartischen zur Kontrolle der Werkstückposition<br />
in der X-Y-Ebene. Außerdem ist<br />
die Polierwerkzeugspindel normalerweise<br />
an einer Drehachse montiert, die an einem<br />
Vertikalschlitten am Maschinengestell befestigt<br />
ist. Das Werkstück wird ebenfalls<br />
an einer separaten Spindel montiert, die<br />
orthogonal zur Werkzeugspindel verläuft.<br />
Profilungenauigkeiten von < 0,5 µm bei<br />
einer fertigen Präzisionslinse sind üblich.<br />
Kompakte Messsysteme mit hoher Präzision<br />
und Genauigkeit sind für eine hochverstärkte<br />
Positions- und Geschwindigkeitsregelung<br />
bei den meisten vorgenannten<br />
Achsen erforderlich. Die Werkzeuginteraktion<br />
mit dem Werkstück führt unweigerlich<br />
zu hochfrequenten Störungen. Eine Erweiterung<br />
der Bandbreite des Servoregelkreises<br />
ist zur Beseitigung von Fehlern erforderlich,<br />
die Oberflächenrauheit hervorrufen.<br />
Ungenauigkeiten beim Polieren von Linsen<br />
führen häufig zum Verlust eines Werkstücks<br />
und sind kostspielig. Hochentwickelte<br />
Messsystemlösungen sind sowohl im<br />
Hinblick auf Kosten als auch die Leistung<br />
in dieser Branche gerechtfertigt.<br />
www.renishaw.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 63
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Magneto-induktive Wegsensoren bieten<br />
größeren Messbereich<br />
Die magneto-induktiven Wegsensoren der Baureihe Mainsensor<br />
von Micro-Epsilon verfügen über einen größeren Messbereich als<br />
herkömmliche Magnetfeld-Sensoren. Verglichen mit induktiven<br />
Sensoren bietet das magneto-induktive Messsystem eine höhere<br />
Empfindlichkeit und ein lineares Ausgangssignal. Die Sensoren<br />
der Serie MDS-40-D18-SA sind in ein robustes Edelstahlgehäuse<br />
integriert und wurden für Anwendungen im Hydraulikzylinder<br />
mittels Klemmbefestigung konzipiert. Sie bieten eine moderne<br />
Technologie für Serien- oder Industrie-Anwendungen. Neu sind<br />
auch die magneto-induktiven Sensoren der Serie MDS-35-M12-<br />
SA-HT, die in ein robustes Edelstahlgehäuse integriert sind und<br />
für erhöhte Umgebungstemperaturen bis 250 °C entwickelt<br />
wurden. Diese Sensoren sind sowohl mit integriertem Kabel als<br />
auch mit Stecker verfügbar. Das magneto-induktive Messverfahren<br />
ist zudem wartungs- und verschleißfrei. Neben der Wegund<br />
Abstandsmessung werden die Sensoren in Sonderanwendungen<br />
zur Drehzahlmessung, z. B. von Achsen oder großen<br />
Zahnrädern, eingesetzt.<br />
www.micro-epsilon.de<br />
Motorfeedback echt-absolut messen<br />
Die Messung von Motorfeedback ist besonders bei großen<br />
Drehstrommotoren oder Torquemotoren erforderlich. Dafür<br />
bietet Siko den echt-absoluten Absolutsensor MSAC501 an.<br />
Die genaue Sensorposition steht auch nach einer Stromunterbrechung<br />
sofort zur Verfügung. Eine zusätzliche Referenzfahrt<br />
oder mechanische Bewegung ist nicht nötig. Der Sensor hat SSIoder<br />
RS485-Schnittstellen. Es kann ein LD-Ausgang für eine<br />
digitale Signalausgabe gewählt werden. Umfangsgeschwindigkeiten<br />
von 25 m/sec (inkrementell) oder 5 m/sec (absolut) sind<br />
realisierbar. Seine Systemgenauigkeit beträgt bis<br />
± 0,06°, die Auflösung und Wiederholgenauigkeit<br />
erreichen sogar bis ± 0,0014°. Alle Komponenten<br />
haben Schutzart IP67 und sind im<br />
Temperatur bereich von – 30 bis + 80 °C<br />
einsetzbar. Dazu kommen eine hohe<br />
Verschmutzungstoleranz und Verschleißfreiheit<br />
durch das kontaktlose,<br />
magnetische Messprinzip. Als Zubehör<br />
stehen ein echt-absolut codierter<br />
Magnetring und ein Magnetband<br />
zur Verfügung.<br />
www.siko-global.com<br />
Industrial Ethernet-Drehgeber mit<br />
OPC-UA<br />
Kübler hat seine Industrial Ethernet-<br />
Drehgeber Sendix F58 mit der<br />
Schnittstelle OPC-UA aufgerüstet.<br />
OPC-UA etabliert sich als wichtige<br />
Schnittstelle bei systemübergreifender<br />
Kommunikation im Umfeld<br />
von Industrie 4.0. Aufgerüstet gibt<br />
der Geber beide Protokolle gleichzeitig<br />
und durch denselben Anschluss<br />
aus. Somit können durch einen Switch<br />
sowohl Daten an die Steuerung geschickt<br />
werden als auch an einen Webserver oder in<br />
die Cloud. Condition Monitoring-Daten wie Temperatur, Fehlermeldungen,<br />
Betriebszeiten und Spannungsversorgung können so<br />
an die Cloud übertragen werden. Ein Konfigurieren des Drehgebers<br />
durch OPC-UA ist einfach möglich, da wichtige Einstellungen<br />
wie Preset, Arbeitsbereich oder Auflösung am Geber mit<br />
mobilen Endgeräten vorgenommen werden können. Die<br />
optischen absoluten Singleturn- und Multiturn-EtherNet/<br />
IP-Drehgeber sind für zeitkritische Anwendungen ausgelegt<br />
und widerstandsfähig gegen Installationsfehler, Schock und<br />
Vibrationen.<br />
www.kuebler.com<br />
Temperaturmessung für sichere Entwicklung<br />
von E-Antrieben<br />
Die Temperaturmesstechnik im Rotor moderner Elektroantriebe<br />
muss hohe Temperaturen, hohe Drehzahlen und starke elektromagnetische<br />
Einflüsse bei begrenztem Bauraum aushalten. Die<br />
Sensortelemetrie von Manner ist temperaturfest bis 185 °C,<br />
elektromagnetisch<br />
robust, ölfest und<br />
kompakt im Aufbau.<br />
Die Erfassungseinheit<br />
und die Telemetrie-<br />
Bausteine messen unter<br />
härtesten Bedingungen<br />
auf 1 °C genau. Es<br />
können Thermoelemente<br />
oder Pt-<strong>10</strong>0-Temperaturfühler<br />
zum Einsatz<br />
kommen. Sehr kleine<br />
Zugangsöffnungen<br />
erlauben dabei die<br />
Anwendung eines 0,5 mm starken, biegsamen Mantelthermoelements.<br />
Durch diese Öffnung wird das Thermoelement bis<br />
zum gewünschten Messpunkt im Inneren des Antriebs geführt<br />
und eingeklebt. Die Messsignale des Thermoelements werden<br />
berührungslos erfasst und zur stationären Seite übertragen. Diese<br />
Messdaten können klassisch als Analogsignal mit 0 bis ± <strong>10</strong> V oder<br />
auch als Digitalsignal über das CAN-Interface an das Datenerfassungssystem<br />
übergeben werden. Miniatur-Telemetriebausteine<br />
erlauben die modulare Integration in Rotoren jeglicher Geometrie.<br />
Damit das Gehäuse an jeden Rotor und jede Einbausituation<br />
angepasst werden kann, können die Gehäuse bei Bedarf applikationsspezifisch<br />
angepasst werden. Typisch für die Form des<br />
Gehäuses sind ring- oder patronenförmige Ausführungen.<br />
www.sensortelemetrie.de<br />
64 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Winkelmessung auch in rauer<br />
Umgebung<br />
Die Neigungssensoren GIM500R von Baumer<br />
zeichnen sich durch eine absolute Genauigkeit<br />
bis ± 0,1° aus und gewährleisten so Zuverlässigkeit<br />
und präzises Positionieren durch hohe Messgenauigkeit.<br />
Durch E1-konformes Design für<br />
elektromagnetische Verträglichkeit, Schutzart<br />
IP69K und Korrosionsfestigkeit C5-M ist die Serie für anspruchsvolle Außenanwendungen<br />
ausgelegt. Mit einer Schockbeständigkeit bis 200 g, Vibrationsbeständigkeit bis<br />
20 g und einem Temperaturbereich von – 40 bis + 85 °C sind die Neigungssensoren robust<br />
und unempfindlich gegen Temperaturschwankungen und Verschmutzungen aller Art.<br />
Zudem wurde die Firmware der neuen Serie entsprechend den Anforderungen der<br />
EN13849 entwickelt. Dadurch sind die Sensoren als Standardkomponenten in funktional<br />
sicheren, bis PLd zertifizierten Systemen einsetzbar. Außerdem besteht die Möglichkeit,<br />
ein redundantes System zu realisieren.<br />
www.baumer.com<br />
LVDT-Wegsensor im Streichholzformat<br />
Mit den nur 4 mm schlanken LVDTs (Linear Variable Differential Transformer) aus der<br />
Baureihe Izal bietet Inelta zuverlässige und hochpräzise Wegmesssensoren im Miniaturformat<br />
an. Die Sensoren mit Gehäusen aus vernickeltem Stahl haben die Schutzart IP65<br />
und sind für einen Temperaturbereich von –25 bis +85 °C ausgelegt, der auf Anfrage auch<br />
erweitert werden kann. Die Betätigung erfolgt über einen ungeführten Kern mit 2 mm<br />
Durchmesser. Aufgrund ihres kontaktlosen, induktiven Messprinzips arbeiten die<br />
Sensoren, die in Ausführungen für Messwege von 2, 5 und <strong>10</strong> mm erhältlich sind,<br />
verschleißfrei und erreichen eine Linearitätstoleranz von < ± 0,5 %. Dabei weisen diese<br />
Modelle mit einer Schockfestigkeit von 200 g über 2 ms sowie einer Vibrationsfestigkeit<br />
von <strong>10</strong> g bei Sinusfrequenzen von 2 bis 2 000 kHz hohe Unempfindlichkeit gegen Störfaktoren<br />
auf. Durch den Aufbau mit einem lediglich 55 mm langen Gehäuse sind die<br />
Sensoren nur geringfügig größer als ein Streichholz und kommen damit auch in extrem<br />
beengten Einbausituationen problemlos unter.<br />
Ganz groß,<br />
wenn’s eng wird:<br />
der neue RFD-4000<br />
Präzise Winkelmessung auf<br />
engstem Raum:<br />
Der neue RFD-4000 ist die<br />
Sensorlösung, wo Platz knapp<br />
und Budgets klein sind.<br />
Unsere mehr als 65-jährige<br />
Erfahrung sorgt für starke<br />
Leistung bis ins Detail:<br />
• 7 mm flacher Sensor<br />
• hochwertige Ausführung<br />
• magnetisch, absolut<br />
• misst berührungslos<br />
• ein- und mehrkanalig<br />
• robust, IP69k<br />
• Messbereich bis 360°<br />
• einfache Montage<br />
• Kennlinien nach Wunsch<br />
Datenblatt-Download<br />
www.inelta.de<br />
Längen- und Winkelmesssysteme mit<br />
Schnittstellenvielfalt<br />
Die aktuelle Generation der absoluten und inkrementellen Längen- und Winkelmesssysteme<br />
von Amo verfügt über verbesserte Performance und Auflösung bei reduziertem<br />
Montageeinfluss auf die Messgenauigkeit. Dafür hat Amo alle Abtastköpfe mit einer<br />
neuen Auswerte-Elektronik versehen. Die<br />
Messsysteme bieten damit eine Positionsabweichung<br />
von unter 1 μm innerhalb einer<br />
Signalperiode über den gesamten Temperaturbereich<br />
und auch unter Ausnutzung der<br />
Montagetoleranzen. Zudem verfügen die<br />
Sensoren über die neuen absoluten Schnittstellen<br />
EnDat 2.2, Mitsubishi und Yaskawa,<br />
inkrementelle Schnittstellen (1Vpp bis zu<br />
20/μm, TTL bis zu 0,05 μm) sowie serielle<br />
Schnittstellen. Auch die Laufruhe bei Direktantrieben<br />
hat sich durch die optimierte Signalqualität der Messsysteme verbessert. Ein<br />
reduziertes Signalrauschen aufgrund optimierter, automatischer Signalkompensation<br />
(Amplitude, Offset und Phase) sorgt für eine höhere Regeldynamik der Messsysteme.<br />
Außerdem sind mit der neuen Generation höhere Auflösungen von bis zu 0,05 µm bis<br />
zur maximalen Drehzahl von bis zu 26 000 U/min realisierbar.<br />
www.amo-gmbh.com<br />
www.novotechnik.de
Virtuelle Tools im Maschinenbau<br />
Modellierung und Simulation von<br />
Vorschubachsen aus dem Baukasten<br />
Im Rahmen des Forschungsprojektes „Model-Win-<br />
Time“ fanden die Projektpartner Mittel und Wege,<br />
Simulationsmodelle derart vorzubereiten, dass sie<br />
erstmals auch für Ingenieure mit wenig Erfahrung in<br />
Systemsimulation nutzbar sind. Damit können jetzt<br />
auch kleine und mittelständische Unternehmen vom<br />
Zeit- und Kostengewinn des Virtual Prototypings<br />
profitieren und durch virtuelle Inbetriebnahmen bis<br />
hin zur Industrie 4.0 neue Geschäftsfelder erschließen.<br />
Christoph Schramm ist Applikationsingenieur bei ESI ITI GmbH in<br />
Dresden; Christian Friedrich ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am IWM<br />
der TU Dresden; Prof. Dr.-Ing. Steffen Ihlenfeldt ist Inhaber der Professur<br />
für Werkzeugmaschinen entwicklung und adaptive Steuerungen am IWM<br />
der TU Dresden<br />
M<br />
ithilfe multiphysikalischer Systemsimulation<br />
lassen sich komplexe technische Systeme modellieren,<br />
simulieren und analysieren. Die virtuelle ganzheitliche<br />
Betrachtung von Prozess, Maschine und Steuerung<br />
erlaubt vielfältige Variantenuntersuchungen und<br />
Designentscheidungen in kurzer Zeit. Studien und<br />
Rückschlüsse, die an einer realen Anlage, wenn überhaupt,<br />
nur mit hohem zeitlichen und finanziellen Aufwand<br />
sowie Risiko für Mensch und Maschine durchführbar<br />
wären, lassen sich somit einfach realisieren. Die<br />
Systemsimulation ist damit ein wesentliches Werkzeug<br />
bei Auslegung und Entwurf technischer Systeme und<br />
bietet dem Anwender erhebliche Zeit- und Kostenvorteile<br />
gegenüber konventionellen Methoden bei der Entwicklung,<br />
Inbetriebnahme und späteren Optimierung<br />
seiner Produkte.<br />
Dennoch werden Systemsimulation und virtuelle<br />
Inbetriebnahme gerade bei KMUs im Maschinenbau<br />
kaum eingesetzt. Diese Tatsache kann im erforderlichen<br />
Aufwand und fehlendem Modellierungswissen begründet<br />
sein, denn die gängigen Softwareprogramme<br />
liefern zwar aus den Bereichen der Mechanik, Hydraulik,<br />
Elektrotechnik und Thermodynamik die dafür notwendigen<br />
Modellgrundelemente aber bisher keine vorgefertigten<br />
Modellelemente kompletter Baugruppen<br />
oder Gesamtanlagen.<br />
Um den Modellierungsaufwand zu senken und Einstiegshürden<br />
abzubauen, haben sich die Projektpartner<br />
daher zum Ziel gesetzt, eine Modellbibliothek mit vorein-<br />
66 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
gestellten Konfigurationen und validierten<br />
Teilmodellen für lineare Vorschubachsen zu<br />
entwickeln, in diese Fehler- und Testfälle zu<br />
integrieren sowie Schnittstellen für die virtuelle<br />
Inbetriebnahme in Echtzeit bereitzustellen.<br />
Dadurch gelingt es auch Simulationseinsteigern<br />
Modelle schnell und effizient zu<br />
erstellen, diese mit realen Steuerungsprogrammen<br />
zu koppeln und für verschiedene<br />
Simulationen und Analysen einzusetzen.<br />
Modellblöcke für<br />
effizientes Arbeiten<br />
Die im Forschungsprojekt entstandene Modellbibliothek<br />
enthält generische Vorschubachsmodelle,<br />
die durch entsprechende Konfiguration<br />
und Parametrierung an den konkreten<br />
Anwendungsfall angepasst werden<br />
können. Um ein Modell von mittlerer Komplexität<br />
zu erhalten, das ein breites Spektrum<br />
von Achstypen abdeckt, wird es in<br />
mehrere über spezielle Schnittstellen verbundene<br />
Teilmodelle untergliedert (Bild 01).<br />
Jede Achse besteht aus einem rotatorischen<br />
oder linearen Antrieb, sowie einer Führung<br />
und einem Abtrieb, welcher der Schlitten<br />
oder ein Teil der nachfolgenden kinematischen<br />
Kette sein kann. Des Weiteren hat jede<br />
Achse eine Basis, die fixiert oder mit einer<br />
weiteren Achse verbunden ist.<br />
Bei rotatorischen Achsen gibt es weitere<br />
Elemente, wie z. B. unterschiedliche Übersetzungsgetriebe,<br />
Kupplungen und als<br />
Hauptbestandteil Getriebe wie Kugelgewinde-<br />
oder Zahnstangengetriebe, welche<br />
die Linearbewegung realisieren. Für diese<br />
häufig verwendeten Vorschubachsentypen<br />
sind praxisrelevante „Vorkonfigurationen“<br />
in der Modellbibliothek hinterlegt. Zugehörige<br />
Parametrierungsvarianten können als<br />
Datensätze in der Bibliothek ebenfalls hinterlegt<br />
werden. Den Entwicklern ist es damit<br />
gelungen, die Kombinatorik von mehr als<br />
1 000 theoretisch möglichen Vorschubachskonfigurationen<br />
durch generische Modelle<br />
abzubilden und für den Nutzer einfach<br />
nutzbar zu machen. Der Anwender wird<br />
dabei, ganz intuitiv, anhand von Dialogen<br />
durch den Konfigurationsprozess geführt<br />
und erhält im Ergebnis ein übersichtliches<br />
Modell mit den notwendigen, entsprechend<br />
miteinander verbundenen, Elementen.<br />
Modellbasierte<br />
Steuerungsentwicklung<br />
Um die physikalischen Systemmodelle<br />
auch für die Steuerungsentwicklung nutzen<br />
01 Konfigurationsmöglichkeiten linearer Vorschubachsen<br />
02 Bibliotheksbaum (links), Konfigurationsdialog (oben), Modellansicht (unten)<br />
zu können, werden die folgenden drei<br />
Teil aufgaben bewältigt: Eine Verbindung<br />
zwischen der Systemsimulationssoftware<br />
SimulationX und der Steuerungssoftware<br />
Beckhoff TwinCAT, eine Steuerungsschnittstelle<br />
für die Vorschubachse und ein Reglermodell<br />
für den Servomotor der Achse.<br />
Bild 03 zeigt den Aufbau der Lösung. Eine<br />
SPS realisiert einen Wrapper in TwinCAT,<br />
welcher die Soll- und Istwerte von Position,<br />
Geschwindigkeit und Kraft/Drehmoment<br />
sowie Steuer- und Statuswort aus der spezifischen<br />
Antriebsschnittstelle an einer generischen<br />
Schnittstelle zur Verfügung stellt.<br />
Diese generische Schnittstelle ist mit der<br />
CNC-Steuerung anstelle vom, oder in Ergänzung<br />
zum, Prozessabbild der realen<br />
Achsen verbunden, sodass die reale und<br />
simulierte Achse mit derselben CNC auch<br />
simultan betrieben werden kann. Die Übertragung<br />
der Daten erfolgt über die TwinCAT<br />
ADS-Schnittstelle unter Nutzung im Projekt<br />
entwickelter Lese- und Schreibblöcke in<br />
SimulationX. Sollwerte werden damit dem<br />
Antriebsreglermodell in SimulationX zur<br />
Verfügung gestellt. Das Vorschubachsmodell<br />
liefert im Gegenzug entweder den<br />
Istwinkel des Motordrehgebers oder die Istposition<br />
des Schlittens z. B. ein Direktmesssystem<br />
in der Profilschienenführung.<br />
Automatisierte<br />
Testfallgenerierung<br />
Während der modellbasierten Steuerungsentwicklung<br />
muss insbesondere das korrekte<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 67
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
03 Software-in-the-loop Schema<br />
Verhalten der Steuerung und des Antriebreglers<br />
beim Auftreten von denkbaren Systemfehlern<br />
in der Vorschubachse abgesichert<br />
werden. Aufgrund der Vielzahl möglicher<br />
Fehlerfälle und -kombinationen sind<br />
manuelle Tests an realen Achsen zeitaufwendig<br />
und für Fehlerfälle, die beispielsweise zu<br />
Sachschäden führen, gar nicht umsetzbar.<br />
In SimulationX können deshalb an jeder<br />
Modellkomponente Einzelfehler und ihre<br />
Wirkung auf An-/Abtrieb definiert werden.<br />
Der Fehler „Blockade“ eines Bandantriebes<br />
führt z. B. zu einer Winkelgeschwindigkeit<br />
von Null am Abtrieb. Ein Fehler „Bandriss“<br />
verursacht am Abtrieb hingegen<br />
ein Drehmoment von<br />
Null. Diese Fehler einzelner<br />
Komponenten resultieren<br />
allein oder in Kombination<br />
mit weiteren Einzelfehlern,<br />
zu einem Gesamtsystemfehler<br />
wie bspw. „Kein Antriebsmoment<br />
am Schlitten“ oder<br />
„Crash des Schlittens“. Letzterer<br />
Gesamtsystemfehler<br />
tritt bspw. auf, wenn der<br />
Regler des Stellmotors inaktiv<br />
ist, die Bremse versagt,<br />
Gravitation auf die Achse<br />
wirkt, das Getriebe nicht selbst hemmt und<br />
keine Endanschläge vorhanden sind. Eine<br />
derartige Minimalkombination von Einzelfehlern,<br />
die gemeinsam einen Gesamtsystemfehler<br />
auslösen, wird als „Cut Set“ bezeichnet<br />
und entspricht einem Testfall. Die<br />
Eine Kopplung zu dem kommerziellen Steuerungsprogramm<br />
Beckhoff TwinCAT sowie die<br />
Integration von Fehlermodellen für die Steuerungsentwicklung,<br />
ist für die physikalische<br />
Systemsimulation komplett neu.<br />
Christoph Schramm, Applikationsingenieur, ESI ITI GmbH<br />
Die Innovation eines solchen Simulationsmodells besteht<br />
in der Eigenschaft, dass das Vorschubachsenmodell als<br />
vorbereiteter, validierter Modellblock zur Verfügung steht.<br />
Der Anwender braucht das Modell nur noch konfigurieren<br />
und parametrieren. Damit gelingt auch Simulationseinsteigern<br />
effizientes Modellieren, ein sicherer Umgang mit dem<br />
Tool und letztlich eine zuverlässige Ergebnisfindung.<br />
Christian Friedrich, wissenschaftlicher Mitarbeiter, IWM TU Dresden<br />
SimulationX Fehlerbaumanalyse ermöglicht<br />
es, alle Cut Sets aus den definierten<br />
Einzelfehlern der Systemkomponenten und<br />
Ausgangsabweichungen zu bestimmen und<br />
grafisch als Fehlerbaum darzustellen. Die<br />
entwickelte Modellbibliothek für Vorschubachsen<br />
enthält neben der Definition von<br />
Einzelfehlern auch Elemente welche diese<br />
physikalisch abbilden. Der Fehler „Reibung<br />
zu hoch“ wird bspw. durch ein weiteres,<br />
beliebig zuschaltbares, Reibmoment realisiert.<br />
Damit können aus den Cut Sets Fehlertestfälle<br />
generiert und deren physikalisches<br />
Verhalten simuliert werden. Zusätzlich lassen<br />
sich mithilfe des SimulationX Variantenassistenten<br />
zahlreiche Fehlertestsimulationen<br />
automatisieren. Der Anwender<br />
braucht lediglich das gewünschte Systemverhalten<br />
für die simulierten Fehler festlegen<br />
und abschließend bewerten.<br />
Validiertes Modell,<br />
schnelle Ergebnisse<br />
Es wurde ein neues Bibliothekskonzept<br />
am Beispiel linearer Vorschubachsen für<br />
Werkzeugmaschinen entwickelt. Auf der<br />
Grundlage ersetzbarer Teilmodelle mit spezifischen<br />
Schnittstellen und einem Konfigurationsassistenten,<br />
können mehr als<br />
1 000 mögliche Konfigurationen unterstützt<br />
und in einem übersichtlichen und schnellen<br />
Modell zusammengestellt werden.<br />
Die Innovation eines solchen Simulationsmodells<br />
besteht in der Eigenschaft,<br />
dass das Vorschubachsenmodell als Block<br />
zur Verfügung steht. Der Anwender<br />
braucht das Modell nur noch zu konfigurieren,<br />
das heißt Art und Typ von Antrieb,<br />
Übersetzungsgetriebe und Führung auszuwählen<br />
und es zu parametrieren, sprich<br />
Motorleistung, Reibparameter etc. einzustellen.<br />
Neu ist außerdem die Integration<br />
von Fehlermodellen z. B. für Fälle wie<br />
Zahnradbruch, Antriebsblockade oder<br />
Riemenriss, die insbesondere bei der<br />
Steuerungsentwicklung zum Einsatz kommen<br />
können. Eine derartige Simulation<br />
von Fehlerfällen im Software-in-the-Loop-<br />
Modell durch externe Testumgebungen ist<br />
für physikalische Systemsimulationen komplett<br />
neuartig.<br />
www.simulationx.com<br />
68 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
AS-i Motormodul für die schnelle und geschützte Montage<br />
im Kabelkanal<br />
Das Unternehmen Bihl+Wiedemann bietet<br />
schon lange kostensparende Fördertechnikund<br />
Antriebslösungen mit AS-Interface an.<br />
Speziell für die schnelle und geschützte<br />
Montage im Kabelkanal hat das Unternehmen<br />
eine neue Gehäusevariante entwickelt,<br />
die eine flache Bauform (B × H × T:<br />
90 × 60 × 18 mm) aufweist und sich damit<br />
für vielfältige Montagesituationen in diversen Materialflussapplikationen eignet. Neuestes Produkt ist<br />
das AS-i Motormodul BW3409 zur Steuerung von zwei 24 V Rollenantrieben. Es verfügt über vier digitale<br />
Eingänge, zwei digitale und zwei analoge Ausgänge sowie einen integrierten Passivverteiler für den<br />
Anschluss von AS-i und 24 V Hilfsenergie über Profilkabel. Die Sensor-Eingänge werden aus AS-i<br />
versorgt, die restlichen Eingänge sowie die Ausgänge aus Aux. Die Drehinformationen werden über<br />
einen AS-i AB-Slave übertragen und die entsprechende Geschwindigkeit über AS-i Parameter eingestellt.<br />
Der Anschluss der Motorrollen erfolgt über zwei M8-Kabelbuchsen, für die weiteren Eingänge stehen<br />
zwei M12-Kabelbuchsen zur Verfügung.<br />
www.bihl-wiedemann.de<br />
3-D-Simulation mit Produktivcode<br />
Mit einem Visualisierungstool beschleunigt B&R die Entwicklung von Automatisierungslösungen mit<br />
dem Transportsystem Supertrak. Es visualisiert die simulierte Bewegung aller Shuttles und synchronisierter<br />
Subsysteme wie Robotik und CNC in 3-D. So können Maschinenkonzepte und Ablaufprogramme<br />
vorab validiert und die Inbetriebnahme<br />
beschleunigt werden. Das Tool und<br />
umfangreiche Simulationsmöglichkeiten<br />
sind in die Software Automation Studio<br />
integriert. Alle Simulationen basieren auf<br />
realem Maschinencode. Im Simulationsmodus<br />
erfolgt die 3-D-Visualisierung in der<br />
Entwicklungsumgebung, sodass der Prozess<br />
bereits vor der Inbetriebnahme optimiert<br />
werden kann. Anschließend wird der<br />
Maschinencode mit wenigen Klicks auf die<br />
Ziel-Hardware übertragen. Zur Laufzeit<br />
verarbeitet das Visualisierungstool Sensorsignale<br />
in Echtzeit und ermöglicht die<br />
Darstellung der Maschinenbewegungen auf der Maschinenvisualisierung. Der Maschinenprozess<br />
lässt sich so optimal überwachen.<br />
www.br-automation.com<br />
Rücklaufsperren für extreme Rutschdrehmomente<br />
www.ringspann.de<br />
Ringspann hat die Baureihe FXR von High-Tech-Rücklaufsperren mit integriertem<br />
Drehmomentbegrenzer und mechanischer Löseeinrichtung erweitert. In den<br />
High-Speed-Rücklaufsperren FXRW und FXRU kommen hochbelastbare Carbon-<br />
Reibbeläge mit höchsten Flächenpressungen zum Einsatz. Sie ermöglichen trotz<br />
kompakter Dimensionen extreme Rutschdrehmomente bis 140 000 Nm. Bei der<br />
Konstruktion von Mehrfachantrieben mit schnell laufenden Wellen eröffnen sie<br />
neue Perspektiven hinsichtlich Sicherheit und Bauraum-Optimierung. Geeignet<br />
sind die Rücklaufsperren z. B. zur Absicherung schnell laufender Getriebe-Eingangswellen<br />
der ersten und zweiten Getriebestufen. Die Variante FXRU gibt es auch<br />
mit einer einfachen mechanischen Löseeinrichtung. So erübrigt sich der Einsatz<br />
hydraulischer Lösesysteme. Sie können auch in schmutzigen und staubigen<br />
Umgebungen eingesetzt werden, z. B. in Förderanlagen der Schüttgut-, Bergbauund<br />
Schwerindustrie.<br />
bis<br />
IP65<br />
zertifiziert<br />
Kabeldurchführung<br />
Mit dem<br />
Stecker durch<br />
die Wand<br />
Die teilbare Kabeldurchführung<br />
KEL-U / KEL-ER für<br />
Leitungen mit Stecker.<br />
Garantieerhalt<br />
konfektionierter Leitungen<br />
schnelle Montage<br />
hohe Packungsdichte<br />
Zugentlastung gemäß<br />
DIN EN 62444<br />
bis<br />
IP65<br />
zertifiziert<br />
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MOTEK<br />
Stuttgart | 09.<strong>10</strong>. – 12.<strong>10</strong>.17<br />
Halle 7 | Stand 7312<br />
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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Eine runde Sache<br />
Wellenerdungsringe als wirksamer Lagerschutz für Elektromotoren<br />
Frequenzumrichter kommen zur<br />
energieeffizienten Regelung von<br />
Wechselstrommotoren in großer<br />
Zahl zum Einsatz. Sie können<br />
jedoch Wellenspannungen<br />
induzieren, die zu einem Lagerund<br />
Motorausfall führen können.<br />
Wellenerdungsringe sind eine<br />
hierzulande noch relativ<br />
unbekannte, aber kostengünstige<br />
Alternative, um Lager vor<br />
elektrischen Schäden zu schützen.<br />
A<br />
lle Hersteller von 3-Phasen-Wechselstrommotoren<br />
haben Motorbaureihen<br />
im Programm, die sich für den Betrieb an<br />
Frequenzumrichtern eignen. Durch die<br />
präzise Drehzahl- und Drehmomentregelung<br />
von Motoren können durch Frequenzumrichter<br />
30 % und mehr an Energiekosten<br />
eingespart werden. Frequenzumrichter sind<br />
jedoch nicht unproblematisch und können<br />
unerwünschte Wellenspannungen induzieren.<br />
Ohne wirksamen Schutz können diese<br />
zu vorzeitigem Lagerausfall und damit zum<br />
Motorversagen führen.<br />
Obwohl die National Electrical Manufacturers<br />
Association (Nema) und andere Institutionen<br />
empfehlen, neue Motoren mit einem<br />
effektiven Lagerschutz zu versehen, ist die<br />
häufigste Ursache für Lagerausfall immer<br />
noch elektrischer Stromdurchgang. Während<br />
Martin Deiss ist Sales Manager Europa bei<br />
Electro Static Technology in Eppingen<br />
die Isolationen nach den neuesten Standards<br />
ausgelegt sind, um die Wicklungen<br />
zu schützen, werden oftmals die Lager vernachlässigt.<br />
Um wirklich für den Frequenzumrichter-Betrieb<br />
geeignet zu sein, sollte<br />
ein Motor zusätzlich einen Lager-Langzeitschutz<br />
haben. Oftmals wird dies nicht genügend<br />
beachtet und teure Ausfallzeiten sind<br />
das Resultat.<br />
Neue Technologie für<br />
elektrischen Lagerschutz<br />
Eine zuverlässige Möglichkeit zur Minimierung<br />
elektrischer Lagerschäden und für<br />
eine erhöhte Zuverlässigkeit Frequenzumrichter-geregelter<br />
Motoren und Systeme<br />
kann in den meisten Fällen der Einsatz<br />
eines Aegis-Wellenerdungsrings darstellen<br />
(kombiniert mit einem isolierten Lager bei<br />
Motoren größer 75–<strong>10</strong>0 kW). Die Produkte<br />
des US-amerikanischen Herstellers werden<br />
in Deutschland durch die Firma Electro<br />
Static Technology vertrieben.<br />
Im Gegensatz zur bisher verwendeten<br />
Technologie zur Wellenerdung mittels<br />
Kohlebürste bietet der Aegis-Wellenerdungsring<br />
eine weit größere Effektivität,<br />
speziell um die hochfrequenten Lagerströme<br />
zu vermeiden. Die Wellenerdungsringe<br />
bestehen aus hochleitfähigen Mikrofasern,<br />
die in einem patentierten Fiberlock-Channel<br />
gesichert sind. Skalierbar<br />
auf jeden Wellendurchmesser umschließen<br />
sie die Welle komplett und bieten<br />
einen niederohmigen Pfad von Welle zu<br />
Gehäuse und leiten so die schädlichen<br />
Ströme sicher ab. Da die Mikrofasern mit<br />
wenig oder keinem Kontakt zur Welle<br />
arbeiten, verschleißen sie nicht wie herkömmliche<br />
Kohlebürsten.<br />
Gefahr von Motorschäden<br />
Schäden an Wicklungen und Lager können<br />
durch sich wiederholende und schnelle Impulse<br />
entstehen, die von einem modernen<br />
Frequenzumrichter an den Motor gegeben<br />
werden. Man beschreibt dieses Phänomen<br />
mit Begriffen wie Oberschwingungsanteil,<br />
parasitäre Kapazität, kapazitive Kopplung,<br />
elektrostatische Aufladung und Gleichtaktspannung.<br />
Unabhängig von der Bezeichnung<br />
können hohe Spannungsspitzen und<br />
schnelle Taktzeiten Schäden z. B. an Isolation<br />
und Lager verursachen.<br />
Ist die Lastimpedanz größer als die<br />
Leitungsimpedanz, wird Strom zum Fre-<br />
70 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
01 Eine neue Lagerschale hat eine<br />
spiegelglatte Oberfläche, um die<br />
Reibung zu minimieren<br />
02 Lochfraß in einer Lagerschale (vergrößert) als Ergebnis<br />
der Funkenerosion, wenn Wellenspannungen sich durch die<br />
Lager entladen und kleine Schmelzkrater hinterlassen<br />
03 Riffelung der Lauffläche<br />
04 a+b Wellenspannung ohne (links) und mit Wellenerdungsring (rechts)<br />
quenzumrichter zurückreflektiert und es<br />
entstehen Spannungsspitzen am Motoranschluss,<br />
die doppelt so hoch sein können<br />
wie die Zwischenkreisspannung.<br />
Der durch Frequenzumrichter-induzierte<br />
Ströme verursachte Schaden wird häufig<br />
übersehen, bis es zu spät ist, um den Motor<br />
zu retten.<br />
Wellenerdungsringe bieten<br />
wirksamen Schutz<br />
Lager, die normalerweise eine spiegelglatte<br />
Lauffläche aufweisen, können durch elektrische<br />
Entladungen beschädigt werden.<br />
Ohne einen Schutz fließen Wellenspannungen<br />
durch die Lager ab und verursachen<br />
unerwünschte elektrische Entladungen.<br />
Funkenerosion schädigt die Laufflächen<br />
und führt zum vorzeitigen Ausfall des Lagers<br />
bzw. Motors. Innerhalb kurzer Zeit ist<br />
die Lauffläche übersät mit mikroskopisch<br />
kleinen Schmelzkratern und bekommt ein<br />
mattiertes Aussehen. Mit der Zeit bildet<br />
sich eine Riffelung (waschbrettartige Oberfläche),<br />
woraus erhöhte Lagergeräusche und<br />
Vibrationen resultieren.<br />
Beim Einsatz isolierter Lager sucht sich<br />
der schädliche Strom einen anderen Pfad<br />
zur Erde, in der Regel durch angeschlossene<br />
Aggregate wie Getriebe, Pumpe, Tacho<br />
und Encoder. Dadurch werden die Lager<br />
dieser Geräte geschädigt.<br />
Einfacher Nachweis<br />
der Wirksamkeit<br />
Die Wirksamkeit der Wellenerdungsringe<br />
kann durch einfaches Messen der Wellenspannung<br />
mittels eines Oszilloskops nachgewiesen<br />
werden. Ohne Wellenerdung<br />
erscheint der Spannungsverlauf in hohen<br />
Spannungsspitzen und steilen Entladungsflanken.<br />
Nach Anbringen des<br />
Wellenerdungsrings erscheint eine nahezu<br />
flache Linie.<br />
Aegis-Wellenerdungsringe haben sich<br />
bereits in über 1 Mio. Installationen<br />
weltweit bewährt, schwerpunktmäßig<br />
in Nordamerika und Asien.<br />
Viele Motorenhersteller setzen<br />
werkseitig installierte Wellenerdungsringe<br />
serienmäßig oder<br />
05 Mit Wellenerdungsringen werden<br />
schädliche Ströme sicher abgeleitet<br />
optional bei bestimmten Motorbaureihen<br />
ein, damit der Betrieb am Frequenzumrichter<br />
keine schädlichen Auswirkungen<br />
auf die Mo toren hat.<br />
Um einen Elektromotor problemlos am<br />
Frequenzumrichter zu betreiben, genügt es<br />
also nicht, sich ausschließlich auf die Aussagen<br />
der Hersteller zu verlassen. Die Isolationen<br />
sind zwar nach den neuesten Standards<br />
ausgeführt, aber oftmals wird kein<br />
Augenmerk auf eine wirksame Wellenerdung<br />
gelegt, die Lager vor schädlichen<br />
hochfrequenten Strömen schützt.<br />
www.est-aegis.com/de
Kabeleinführung<br />
nach Maß<br />
Kabelführungssystem erobert mit Hygienic<br />
Design und FDA-Zulassung die Lebensmittelund<br />
Pharmaindustrie<br />
Mit der KDP On Demand bietet Murrplastik<br />
Systemtechnik das erste Kabelführungssystem, das in<br />
Größe, Form und Ausstattung komplett individualisiert<br />
werden kann. Mit geometrischen Vorgaben, unter<br />
anderem mit verschmutzungsfreien Bohrungen,<br />
riefenlosem Design und keimresistenten<br />
Dichtungsmaterialien wie NBR, ist die KDP On Demand<br />
auf die komplexen Anforderungen in der Lebensmittelund<br />
Pharmaindustrie zugeschnitten.<br />
Seit der Markteinführung der Kabeleinführung<br />
KDP On Demand im Jahr 2014<br />
hat sich das Marktumfeld für Kabeldurchführungen<br />
stark verändert. Denn eine Erkenntnis<br />
hat sich bei vielen Industrieanwendern<br />
durchgesetzt: Man braucht sich<br />
heute nicht mehr mit „Ungefähr-Lösungen“<br />
zufriedengeben. Es ist vielmehr so, dass<br />
Kabelführungen heute genau auf ein Anforderungsprofil<br />
hin konstruiert und gefertigt<br />
werden können. Die KDP On Demand kann<br />
in jeder Form zwischen 1 × 1 cm und<br />
1,5 × 3 m realisiert werden, u. a. achteckig,<br />
rund, oval, für 111 Kabeleinführungen und/<br />
oder 888 Kabelverschraubungen, für Kabel<br />
mit oder ohne Stecker, für Flachbandkabel,<br />
Starkstromleitungen, Pneumatikschläuche<br />
oder Kombinationen von alledem.<br />
Auch der Rahmen der KDP On Demand<br />
kann aus den unterschiedlichsten Materialien<br />
gefertigt werden, z. B. aus Edelstahl<br />
V2A, V4A oder aus Alu bzw. Kunststoff.<br />
Gleichermaßen ist die Bandbreite bei den<br />
möglichen Dichtungsmaterialien groß, z. B.<br />
EPDM, NBR, Silikon.<br />
Der Vorteil für Anwender: Die Konfiguration<br />
erfolgt online mit wenigen Schritten,<br />
alternativ mit einer eingereichten CAD-<br />
Zeichnung oder direkt in Abstimmung mit<br />
einem Murrplastik-Servicemitarbeiter. Innerhalb<br />
weniger Tage erhält der Auftraggeber<br />
eine Konstruktionszeichnung plus<br />
Angebot. Fertigung sowie<br />
Auslieferung werden<br />
Oliver Huber ist Marketingleiter<br />
und Michael Braun ist Leiter der<br />
Produktlinie Kabeldurchführungssysteme;<br />
beide bei der<br />
Murrplastik Systemtechnik<br />
GmbH in Oppenweiler<br />
innerhalb<br />
Europas<br />
in maximal<br />
zehn Arbeitstagen<br />
„justin-time“<br />
um-<br />
gesetzt. Letztlich steckt hinter der KDP On<br />
Demand nicht nur ein neues Produkt, sondern<br />
eine komplette Dienstleistungsphilosophie.<br />
Im Rahmen dieser Dienstleistung<br />
wird ein Rundum-Service mit Konstruktion,<br />
Abstimmung, Optimierung, Preiskalkulation<br />
und Lieferung angeboten.<br />
Materialanforderung in der<br />
Lebensmittelindustrie<br />
Zu den kritischen Anforderungen an die<br />
verwendeten Materialien für Produktion,<br />
Verarbeitung und Transport von Lebensmitteln<br />
gehört die Fähigkeit, dass keinerlei<br />
Keime übertragen werden dürfen. Obendrein<br />
müssen die Materialien unempfindlich<br />
gegenüber aggressiven Reinigungsmitteln<br />
sein. Der Rahmen der KDP On Demand<br />
kann z. B. aus Edelstahl (V4A) gefertigt werden<br />
und stellt damit kein Hygiene-Problem<br />
dar. Keime können sich auf Edelstahl<br />
schwerlich festsetzen und die Reinigung<br />
mit Wasser und Zusätzen ist simpel.<br />
Beim Dichtungsmaterial für eine Kabelführung<br />
sieht das anders aus. Hier trennt<br />
sich die Spreu vom Weizen schnell. In der<br />
FDA-Verordnung 177.2600 (Abschnitte A bis<br />
D) sind die Bestimmungen für „Rubber articles<br />
intended for repeated use“ für mehrfach<br />
nutzbare Gummiartikel – also Kautschuk-Compounds<br />
für Formteile – definiert.<br />
Murrplastik empfiehlt für den Einsatz der<br />
KDP On Demand in der Nahrungsmittelund<br />
Pharmaindustrie ein Dichtungsmaterial<br />
auf NBR-Basis. NBR Acrylnitril-Butadien-<br />
Kautschuk, kurz Nitrilkautschuk (Kurzzeichen<br />
AB und NBR), zählt zu den Synthesekautschuken<br />
und löst die FDA-Vorgaben ein.<br />
Das von Murrplastik für die KDP On Demand<br />
verwendete NBR ist blau eingefärbt und besitzt<br />
eine hohe Beständigkeit gegenüber Mineralölen,<br />
Fetten und Kohlenwasserstoffen.<br />
Glatte Oberflächen ohne<br />
Vertiefungen<br />
Im Zusammenhang mit Lebensmittelsicherheit<br />
und Produkthaftung in der<br />
Lebensmittelindustrie kommt schnell der<br />
Begriff Hygienic Design ins Spiel. Die zentrale<br />
Forderung von der Nahrungsmittelindustrie<br />
an ihre Zulieferer lautet:<br />
Maschinen, Anlagen und Komponenten für<br />
den Nahrungsmittelbereich sollten nach<br />
den Prinzipien des Hygienic Design konstruiert<br />
und gebaut sein. Hygienic Design bedeutet,<br />
dass Geräte glatte Oberflächen ohne<br />
Vertiefungen besitzen. Das Problem: In Vertiefungen,<br />
Kanten und Riefen könnten sich<br />
Verschmutzungen, Lebensmittelreste oder<br />
gar Keime festsetzen. Jegliche mikrobielle<br />
und partikuläre Kontamination der Lebensmittel<br />
soll also ausgeschlossen werden.<br />
Hier kann die KDP On Demand in vielerlei<br />
Hinsicht punkten. Zur Vermeidung von<br />
potenziellen Schmutzkanten und daraus<br />
resultierenden Verkeimungen können alle<br />
Bohrungen mit Radien versehen werden.<br />
Alle Oberflächen können ohne Riefen und<br />
Kanten ausgestattet und zudem so poliert<br />
werden, dass diese quasi selbstreinigend<br />
sind. Wichtig auch: Aufgrund angeschweißter<br />
Gewindebolzen zur Montage der Kabeldurchführung<br />
werden unnötige Schmutzkanten<br />
durch Schraubenköpfe vermieden.<br />
www.murrplastik.de
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
I/O- und Motion-Steckmodule<br />
für Serienanwendungen<br />
EtherCAT-Steckmodule zur Verdrahtung im Serienmaschinenbau<br />
mit mittleren und hohen Stückzahlen bietet Beckhoff in der<br />
EJ-Serie. Mit ihnen lässt sich der Plattformgedanke bei Großserien<br />
umsetzen, ohne die Möglichkeiten der Variantenbildung<br />
zu verlieren. Sie<br />
werden direkt auf<br />
eine Leiterkarte<br />
aufgesteckt, die als<br />
Signal-Distribution-<br />
Board die Signale<br />
und Spannungsversorgung<br />
auf einzelne<br />
Steckverbinder<br />
verteilt. Die Steckmodule<br />
lassen sich<br />
mit Motoren und<br />
Getrieben des Herstellers zu kompakten Antriebslösungen<br />
kombinieren. Das Modul EJ7047 ist dabei für den mittleren<br />
Leistungsbereich von Schrittmotoren vorgesehen. Das Modul<br />
EJ7211-00<strong>10</strong> bietet hohe Servo-Performance bei kompakter<br />
Bauform. Die Endstufe EJ7342 ist für den direkten Betrieb von<br />
zwei DC-Motoren ausgelegt und vom E-Bus galvanisch getrennt.<br />
Für hochdynamische Anwendungen und bei Speisung mehrerer<br />
Achsen aus einem Netzteil kann zusätzlich das Brems-Chopper-<br />
Modul EJ9576 verwendet werden.<br />
www.beckhoff.de<br />
Gewalzte<br />
Ringe<br />
Zylindrisch oder profiliert.<br />
Außendurchmesser von 150 - 2000 mm,<br />
Gewicht von 3 kg - 1500 kg.<br />
Werkstoffe: Bau-, Edelbau- und Wälzlagerstähle,<br />
Werkzeugstähle, Rostfrei-Qualitäten, Nickelbasisund<br />
Titanlegierungen.<br />
G e w a l z t e R i nge • B l a n k s t a h l<br />
Platestahl Umformtechnik GmbH<br />
Platehofstraße 1 - 58513 Lüdenscheid - Germany<br />
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Fax: 02351 439-355 - www.platestahl.com<br />
Schwer zugängliche Stellen<br />
automatisch schmieren<br />
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In Gips-, Kalk- und Zementwerken helfen automatische Schmiersysteme<br />
wie Perma Flex aus dem Hause Perma bei der regelmäßigen<br />
Schmierung auch von schwer zugänglichen Schmierstellen.<br />
Sie können von Hand installiert werden und je nach<br />
Anforderung mit 60 oder 125 cm 3 Schmierstoffvolumen eingesetzt<br />
werden.<br />
Das reduziert den<br />
Wartungsaufwand.<br />
Da ein Wechsel<br />
ohne Werkzeug<br />
vorgenommen<br />
werden kann,<br />
minimiert sich<br />
gleichzeitig der<br />
Aufenthalt in<br />
Gefahrenbereichen.<br />
Die Auslagerung von<br />
schwer zugänglichen<br />
Schmierstellen, z. B.<br />
durch Schlauchzuleitungen<br />
an rotierenden Teilen, erhöht die Arbeitssicherheit<br />
zusätzlich. Mit den Schmiersystemen wird die Schmierstelle<br />
gegen Verschmutzungen hermetisch abgedichtet. Außerdem<br />
verhindert der Schmierstoff einen vorzeitigen Verschleiß<br />
verschiedener Anlagenkomponenten. So werden z. B. Palettierer,<br />
Mischanlagen, Zementmühlen, Förderschnecken, Mühlen oder<br />
Lüfteranlagen zuverlässig geschmiert und sind vor Umwelteinflüssen<br />
geschützt.<br />
www.perma-tec.com<br />
Tools für professionelle<br />
Instandhaltung<br />
TRUMMETER ®<br />
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industrieelektronik@hilger-kern.de
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Wellen, Lager und Stirnräder<br />
besser berechnen<br />
Mit dem Release 4.6 der FVA-Workbench werden aktuellste<br />
Berechnungsmethoden zur Verfügung gestellt. Dazu zählen neue<br />
Normberechnungsverfahren bei Kegelrädern und Verbesserungen<br />
bei der Berechnung des Getriebegesamtsystems, wodurch die<br />
Ergebnisgüte bei der Berechnung von Wellen, Lagern und Stirnrädern<br />
erhöht wird. Mit der Version 4.6 können Modelle aus der<br />
FVA-Workbench direkt in verschiedene CAD-Formate exportiert<br />
und nahtlos in vielen Konstruktionsprogrammen weiter verwendet<br />
werden. Es wurden neue Versionen der folgenden Berechnungsmethoden<br />
integriert: Lastverteilung, Geometrie und Normtragfähigkeit<br />
von Stirnrädern; Lastverteilung und Normtragfähigkeit<br />
von Kegelrädern; Modeler Edition – Modellierung und Parametrisierung<br />
von Getrieben; Extended Edition – Berechnung von<br />
Maschinenelementen nach nationalen- sowie internationalen<br />
Normen; Advanced Edition – Berechnung<br />
des Gesamtsystems bzw. von Maschinenelementen<br />
unter Berücksichtigung ihres<br />
Umfeldes.<br />
Hochleistungsdrehgeber mit CANopen<br />
Die präzisen magnetischen Absolutdrehgeber<br />
der Ixarc-Serie aus dem Hause Posital sind<br />
jetzt auch mit CANopen-Schnittstellen<br />
verfügbar, ergänzend zu SSI, Ethernet/IP,<br />
EtherCAT, Powerlink, Profibus DP und<br />
Profinet. Sie sind u. a. für Einsätze in<br />
mobilen Maschinen, Kränen und<br />
Offshore-Anlagen konzipiert. Die Schnittstelle<br />
verfügt über eine Autobaud-Funktion für ein Anschließen<br />
an das Netzwerk. Diagnose-LEDs zeigen den Gerätestatus an.<br />
Zu den Anschlussmöglichkeiten gehören Kabel verschiedener<br />
Längen und radial bzw. axial ausgerichtete M12- oder M23-Stecker.<br />
Gehäuse mit integriertem T-Koppler eignen sich für Anwendungen,<br />
bei denen mehrere Geräte in Reihe verbunden werden. Die Geber<br />
bieten eine 16-Bit-Auflösung und eine Genauigkeit von 0,09°. Es<br />
gibt sie als Single- und Multiturn-Modelle.<br />
www.posital.de<br />
www.fva-service.de<br />
Skarke Ventilsysteme<br />
Ihr starker Partner für Öl-Service und Entlüftung.<br />
Auf der Rut 4<br />
64668 Rimbach-Mitlechtern<br />
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Fax 06253 - 80 62-22<br />
E-Mail info@skarke.de<br />
Web www.skarke.de<br />
PVC-freie Automatisierungsleitung bietet<br />
verbesserte Brandschutzeigenschaften<br />
Bei der Auswahl von flexiblen, industrietauglichen Automatisierungsleitungen<br />
standen Anwendern, die eine halogen- bzw.PVCfreie<br />
Lösung suchten, bisher nur PUR-Leitungen zur Verfügung.<br />
Mit der Leitungsserie Motionline Halex bietet Nexans jetzt eine<br />
Alternative, die<br />
flexibel, robust und<br />
schleppkettenfähig<br />
ist. Halex-Leitungen<br />
enthalten keine<br />
Halogene und sind –<br />
wie PUR-Leitungen –<br />
zudem schwer<br />
entflammbar. Im<br />
Gegensatz zu PVC<br />
entwickeln sie im<br />
Brandfall keine<br />
extrem giftigen und<br />
reizenden Gase. Ihr Mantel erlaubt kleine Biegeradien (mind.<br />
2 Mio. Zyklen bei <strong>10</strong>xd), ist abriebfest und widersteht Ölen und<br />
Kühlschmierstoffen. Die neuen Leitungen sind daher ideal, um<br />
der Forderung nach PVC-freien Leitungen gerecht zu werden,<br />
ohne Abstriche bei der Funktionalität machen zu müssen. Nexans<br />
bietet seine Leitungen als schleppkettenfähige Sensor-, Servo-,<br />
Bus- und Industrial-Ethernet-Leitung sowie als Energie- und<br />
Steuer-Leitung an und folgt damit dem aus dem Consumer-<br />
Bereich kommenden Trend, PVC aus Umweltschutzgründen<br />
nicht mehr einzusetzen.<br />
www.nexans.de<br />
Schwingungs- und Schallsignale<br />
effizient analysieren<br />
Die Analysesoftware Iba Rotate kann so gut wie alle gängigen<br />
Dateiformate für Schwingungssignale einlesen sowie offline<br />
analysieren und ist somit die passende Lösung für Ingenieure,<br />
Servicetechniker und Entwickler, die mit Schwingungs- und<br />
Geräuschphänomenen an Anlagen mit rotierenden oder<br />
oszillierenden<br />
Teilen befasst sind.<br />
Die Software eignet<br />
sich für zahlreiche<br />
Industriebereiche<br />
wie Automotive,<br />
Luftfahrt, Zellstoff<br />
und Papier,<br />
Walzwerke, Energieerzeugung<br />
oder<br />
Produktion. Zu den<br />
Anwendungsgebieten gehören u. a. Motorenprüfstände, vorausschauende<br />
Instandhaltung, Fehlersuche und Produktentwicklung.<br />
Besonders zur Fehlererkennung bei sporadischen Störungen, die<br />
eine mehrstündige Überwachung erfordern, ist Iba Rotate aufgrund<br />
der messdateibasierten Arbeitsweise geeignet. Zum weiteren<br />
Funktionsumfang gehören Signalvorverarbeitung, Gewichtung<br />
für akustische Analyse und Bewertung von Ganzkörper und<br />
Hand-Arm-Vibrationen für Arbeitssicherheitsanalysen. Leistungsstarke<br />
Anzeigefunktionen wie Trend, Wasserfall, Spektrogramm<br />
runden das Funktionsspektrum ab.<br />
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74 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong><br />
Starke.indd 1 26.06.<strong>2017</strong> 11:20:34
special<br />
Motek <strong>2017</strong><br />
Mit dem Konzept der siebten Achse erhalten<br />
Roboteranwendungen einen größeren Arbeitsbereich.<br />
Dabei bewegt sich der komplette Roboter auf<br />
einer bodennahen Linearachse. Rollon bietet hierzu ein<br />
variantenreiches Baukastensystem.<br />
Bild: Rollon GmbH, Düsseldorf
MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />
Die siebte Achse<br />
für Roboter<br />
Wie Sie den Aktionsradius<br />
von Industrierobotern einfach und<br />
wirtschaftlich erweitern<br />
Mit dem Konzept der siebten Achse erhalten Roboteranwendungen einen größeren<br />
Arbeitsbereich. Dabei bewegt sich der komplette Roboter auf einer bodennahen<br />
Linearachse. Rollon bietet hierzu ein variantenreiches Baukastensystem, das auf die<br />
jeweilige Anwendung abgestimmte Konstruktionen ermöglicht.<br />
B<br />
eim Prinzip der siebten Achse bewegt<br />
sich der komplette Roboter auf einer<br />
bodennahen Linearachse. Sinnvoll ist ihr<br />
Einsatz z. B., wenn der Roboter Aufgaben an<br />
mehreren Orten ausführen soll, um besser<br />
ausgelastet zu sein. So kann z. B. ein sechsachsiger<br />
Knickarm-Roboter auf der Linearachse<br />
parallel zu einer Produktionsstraße<br />
mitlaufen und dabei Manipulationen vornehmen.<br />
Durch das geringe Eigengewicht<br />
des Seventh Axis-Systems von Rollon treten<br />
vergleichsweise geringe Deckenlasten auf,<br />
sodass die Lösung mit der siebten Achse<br />
auch bei unterkellerten Fertigungshallen<br />
eine Option ist. Auch zum mobilen Feeder-<br />
Roboter, der mehrere Aufgabepunkte für<br />
Werkstücke bedient, lässt sich der Roboter<br />
erweitern. Die Einsatzbereiche des Systems<br />
erstrecken sich auf die Palettierung, die<br />
Bedienung von Werkzeugmaschinen, das<br />
Klaus-J. Hermes ist Marketingleiter<br />
bei der Rollon GmbH in Düsseldorf<br />
Biegen und Handhaben von Blechen,<br />
Schweiß- und Lackierroboter sowie das<br />
Verkleben von Bauteilen.<br />
Roboter in Bewegung bringen<br />
Seventh Axis ist ein Shuttle-System zur<br />
Bewegung von Robotern über lange Strecken<br />
und mit hoher Dynamik. Rollon nutzte<br />
für die Entwicklung seine Kompetenz aus<br />
dem Aluminium-Portalbau und verwendet<br />
die entsprechend entwickelten Alu-Profile<br />
für die Reichweitenerweiterung der Roboter.<br />
Das modulare in sieben verschiedenen<br />
Baugrößen erhältliche System lässt sich in<br />
jede Anwendung integrieren und kann alle<br />
Arten kleiner bis mittlerer Roboter bis<br />
2 000 kg Gewicht und mit einer Nutzlast bis<br />
ca. 300 kg tragen und bewegen. Die Produktfamilie<br />
wird nach unten von der<br />
Baugröße mit einem einfachen 220er Profil<br />
in einfacher Ausführung und nach oben<br />
durch zwei parallele 360er Profile abgegrenzt.<br />
Der Grundaufbau ist dabei immer<br />
gleich, was für eine schnelle und flexible<br />
Montage sorgt. Insgesamt sechs der sieben<br />
Baugrößen sind für Anwendungen unterhalb<br />
von 1 000 kg Gesamtgewicht (Nutzlast<br />
des Roboters + Eigengewicht des Roboters)<br />
ausgelegt und bilden damit die feingliedrigste<br />
Abstufung am Markt. Das spart Kosten<br />
durch die präzisere Dimensionierbarkeit<br />
der Achse für den jeweils eingesetzten<br />
Robotertyp. „Seventh Axis bietet hohe<br />
Dynamik, weil die Schlitten aus leichtem<br />
Aluminium gefertigt werden, wodurch sich<br />
die Eigenträgheit reduziert. Das ist insbesondere<br />
für Roboter mit dynamischen<br />
Handhabungsaufgaben von Vorteil“, erklärt<br />
Andreas Kaiser, Business Development<br />
Manager bei Rollon.<br />
Zubehör erweitert die Vielfalt<br />
Das Baukastensystem umfasst alle erforderlichen<br />
Komponenten sowie umfangreiches<br />
Zubehör und eignet sich für die Wandbefestigung,<br />
zur Montage am Boden und für<br />
die Deckeninstallation. Bei Wand- oder<br />
Deckenmontage ergibt sich eine Platz-<br />
76 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />
01 02<br />
01 Wird er mit einer siebten Achse mobil gemacht, kann ein einzelner Roboter Palettieraufgaben an mehreren verschiedenen<br />
Stellen übernehmen<br />
02 Seventh Axis erreicht besonders hohe Dynamik, weil die Schlitten aus leichtem Aluminium die Eigenträgheit reduzieren<br />
03 Die Montage kann dank Stahlstreben und Füßen mit zwei verschiedenen Einstellsystemen einfach vorgenommen werden<br />
03<br />
ersparnis und die Fläche über dem Boden<br />
kann z. B. für den Materialfluss genutzt<br />
werden. Bei der Gesamtkonstruktion<br />
wurde besonderes Augenmerk auf qualitativ<br />
hochwertige Komponenten wie schrägverzahnten<br />
Zahnstangen mit geschliffenen<br />
Zähnen gelegt. Seventh Axis ist standardmäßig<br />
mit einer Abdeckung der Zahnstange,<br />
optional mit einer Abdeckung für<br />
Linearführung und Zahnstangen oder mit<br />
einer vollständig begehbaren Abdeckung<br />
erhältlich. Einzelne Linearachsen können<br />
bis zu 12 m mit Profilen an einem Stück<br />
ausgeführt werden. Durch die Verbindung<br />
mehrerer Profile über selbstzentrierende<br />
Einsätze kann im Prinzip eine beliebige<br />
Reichweite erzielt werden. Rollon bietet für<br />
die großen Baureihen der Produktfamilie<br />
maximale Hübe von 46 m an. Die Montage<br />
kann dank Stahlstreben und Füßen mit<br />
zwei verschiedenen Einstellsystemen einfach<br />
vorgenommen werden. Die Achse verfügt<br />
standardmäßig nach jeweils 1 m über<br />
eine Verschraubung, mit der sie z. B. am<br />
Hallenboden befestigt werden kann. Dadurch<br />
werden alle auftretenden Momente<br />
und Kräfte so sicher abgestützt, dass auch<br />
der Einsatz mehrerer Roboter auf einer<br />
Achse möglich ist. Es können also zwei<br />
Roboter mit zwei Schlitten auf der Achse<br />
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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 77
MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />
Die siebte Achse in Aktion<br />
04 Dank der siebten<br />
Achse kann dieser<br />
Schweißroboter auch<br />
große Werkstücke<br />
komplett bearbeiten<br />
Sie möchten die siebte Achse in Bewegung<br />
sehen? Dann klicken Sie ins Video<br />
und entdecken die Möglichkeiten:<br />
http://bit.ly/2wON6xL<br />
montiert werden und dann z. B. gemeinsam<br />
an einem Werkstück arbeiten. Mehr<br />
als zwei Roboter sind ebenfalls möglich.<br />
Auch zusätzliche Wagen ohne Roboter<br />
können integriert werden. „Der Anwender<br />
kann dann auf zusätzliche Wagen sein<br />
Werkstück setzen, um so die Taktung des<br />
Prozesses sowie die benötigte Reichweite<br />
des Roboters zu optimieren“, weiß Kaiser.<br />
Mit dem Roboter durch die Halle<br />
In einer aktuellen Anwendung realisierte<br />
Rollon mit einer siebten Achse die lineare<br />
Positionierung des Roboters in einer<br />
Schweißzelle. Als Roboter kommt ein Kuka<br />
KR 16 arc HW (Hollow Wrist) zum Einsatz.<br />
Der Roboter hat ein Gewicht von 245 kg<br />
und erreicht eine Nutzlast von 16 kg. Die<br />
maximale Reichweite des Sechsachs-Roboters<br />
von 1 636 mm wird durch die siebte<br />
Achse um einen Hub von 6 m erweitert.<br />
Dadurch wird sein Arbeitsbereich wirtschaftlich<br />
vergrößert. Auf der Achse wird<br />
der Roboter in dieser Anwendung mit einer<br />
Geschwindigkeit von 1 m/s und einer<br />
Beschleunigung von 1 m/s 2 verfahren.<br />
Maximal sind Verfahrgeschwindigkeiten<br />
bis zu 4 m/s möglich.<br />
Die Wiederholgenauigkeit der Linearachsen<br />
liegt im Bereich der Wiederholgenauigkeit<br />
der Roboter, das heißt, Seventh<br />
Axis kann auch für die aktive Bearbeitung<br />
an großen Werkstücken eingesetzt werden.<br />
Dann sind die sechs Achsen des Roboters<br />
und die Linearachse simultan im Betrieb.<br />
Handhabung oder Bearbeitung<br />
Bei der Konzeption des Achssystems muss<br />
klar zwischen Be- und Entladefunktionen<br />
und aktiver Werkstückbearbeitung, z. B.<br />
durch Bohren oder Fräsen, unterschieden<br />
werden, um die Genauigkeits- und Steifigkeitsanforderungen<br />
genau prüfen und berücksichtigen<br />
zu können. Für den Einsatz<br />
unter rauen Umgebungsbedingungen können<br />
auch prismatische Linearführungen<br />
eingesetzt werden, die ohne Schmiersystem<br />
betrieben werden können.<br />
Für den Aufbau der siebten<br />
Achse griff Rollon auf<br />
ein Seventh Axis-System<br />
mit zwei parallelen Statyca-<br />
Portalprofilen (170 × 120 mm)<br />
und einer schrägverzahnten,<br />
gehärteten und geschliffenen<br />
Präzisionszahnstange<br />
zurück. „Die in den<br />
Profilen integrierten Nuten<br />
können dabei als einfache<br />
Montagemöglichkeit für<br />
externe Komponenten genutzt<br />
werden, seien es<br />
mechanische Bauteile oder<br />
elektrische, wie Sensoren“,<br />
so Kaiser. Hinzu kamen<br />
Rollenumlaufführungen in<br />
Baugröße 25, die als vormontierte<br />
Systemlösung mit<br />
Bodenplatten und Nivellierschrauben<br />
für die einfache<br />
Vor-Ort-Montage und Höhenjustage geliefert<br />
wurden. „Der Anwender braucht so ein<br />
mit Energiekette und Getriebe geliefertes<br />
Achssystem dann nur noch mit dem Getriebeflansch<br />
an seinen Motor anzuschließen“, erklärt<br />
Kaiser.<br />
Die Kosten eines solchen Systems hängen<br />
vom Anwendungsfall ab. Grundsätzlich<br />
gilt aber: Je größer die benötigte Reichweite<br />
für den Prozess ist, desto mehr spart der Anwender<br />
durch die Kombination aus Roboter<br />
und Linearachse im Vergleich zu zwei oder<br />
Wenn dem Roboter die<br />
Achsen ausgehen,<br />
dann bringen Sie den<br />
Roboter auch noch<br />
selbst in Bewegung.<br />
Dirk Schaar, Chefredakteur<br />
Sie kennen das: Manchmal haben wir Menschen<br />
einfach nicht genügend Arme und Hände, um<br />
gewisse Aufgaben erfüllen zu können. Ähnlich geht<br />
es Robotern – hier fehlen trotz jede Menger Achsen<br />
auch schon einmal die ein oder andere. Warum also<br />
nicht den ganzen Roboter bewegen? Hierzu hat<br />
Rollon eine pfiffige Idee entwickelt, die zudem noch<br />
kostengünstig realisierbar ist.<br />
mehreren Einzelrobotern. Der Roboter ist<br />
flexibel einsetzbar und die Linearachse ist<br />
schneller und günstiger als ein Roboter.<br />
„Kombiniert man beides, hat man die<br />
Anwendungsvielfalt des Roboters verfügbar,<br />
kann diesen jedoch auf wirtschaftliche<br />
Art und Weise mehr Arbeitsstationen zuweisen,<br />
die schnell mit bis zu 4 m/s angefahren<br />
werden können.<br />
Das gesamte Konzept der siebten Achse<br />
bietet höhere Flexibilität als eine Roboter-<br />
OEM-Lösung und ist bei Robotern bis etwa<br />
2 000 kg Gesamtgewicht eine wirtschaftliche<br />
Alternative zur Stahlbauweise. Auch<br />
die Auslegung des Getriebes und des Servomotors<br />
gehört mit zur Serviceleistung von<br />
Rollon“, so Kaiser.<br />
www.rollon.de<br />
78 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Präzisions-Positionierer für die Mikromontage<br />
Special Motek<br />
Sehr genaues Arbeiten bei minimalem Einbauplatz ermöglicht der<br />
Miniatur-Lineartisch L-402 von Physik Instrumente (PI). Er eignet<br />
sich für Anwendungen in der Mikromontage, für die Justage optischer<br />
Komponenten, die Probenmanipulation oder automatisierte<br />
Testsysteme. Er ist 22,5 mm schmal und verfährt bis 1 kg<br />
schwere Lasten gleichmäßig und mit einer Wiederholgenauigkeit<br />
bis 0,5 μm. Der maximale Stellweg<br />
beträgt 13 mm, die Höchstgeschwindigkeit<br />
5 mm/s. Zwangsgeführte Kreuzrollenlager<br />
sorgen für hohe Führungsgenauigkeit und eine lange Gebrauchsdauer.<br />
Der Miniatur-Lineartisch wird mit DC- oder Schrittmotor<br />
angetrieben. Auch Versionen mit spielfrei vorgespannter Kugelumlaufspindel<br />
und Vakuum-Ausführungen bis<br />
<strong>10</strong> -6 hPa sind erhältlich. Mehrere Miniatur-Lineartische<br />
lassen sich ohne Adapterplatten zu XYund<br />
XYZ-Stapeln kombinieren.<br />
www.pi.de<br />
Teleskopschienen<br />
für jeden Fall<br />
Teleskopführungen für<br />
Maschinen-, Sonderfahrzeugund<br />
Apparatebau, Medizintechnik,<br />
Förder- und Lagertechnik<br />
bietet Indunorm an.<br />
Das Programm bietet robuste,<br />
biegesteife, leichtgängige und<br />
hochwertige Teleskopschienen<br />
für Lasten von <strong>10</strong> bis 430 kg und<br />
Umgebungstemperaturen von<br />
– 20 bis + <strong>10</strong>0 °C. Auf Anfrage<br />
sind auch Komponenten für<br />
niedrigere und höhere Temperaturen<br />
sowie schwerere Lasten<br />
möglich. Der Hersteller realisiert<br />
darüber hinaus Sonderlösungen<br />
für spezifische Projekte. Es<br />
stehen verschiedene Optionen<br />
für das Öffnen und Schließen der<br />
Schienen sowie als Materialien<br />
Stahl und Aluminium oder eine<br />
Kombination aus beiden zur<br />
Verfügung. Neu in der Produktfamilie<br />
sind Vollkern-Teleskopführungen.<br />
Diese robusten<br />
Auszüge werden aus Vollmaterial<br />
gefräst und können passend<br />
zur Anwendung aus verschiedenen<br />
Werkstoffen wie<br />
Edelstahl, Aluminium oder<br />
beschichtetem Stahl gefertigt<br />
werden. Sie sind präzise, hoch<br />
belastbar und bieten gute<br />
Laufeigenschaften.<br />
www.indunorm.de
Lineartechnik im XXL-Format<br />
Erstes gedrucktes Bühnenbild entstand mithilfe eines kompletten Linearsystems<br />
Ob Opernfestival, Promotion, Film oder Fernsehen: Die großformatigen Textildrucke der<br />
Firma Big Image sind international begehrt. Technisch und wirtschaftlich umsetzbar<br />
werden die nahtlosen Impressionen unter anderem durch präzise und wartungsarme<br />
Linear- und Antriebstechnik aus dem Systembaukasten von Bosch Rexroth. Lesen Sie mehr.<br />
Z<br />
um Auftakt der Salzburger Mozartwoche<br />
2013 sangen Rolando Villazón und Olga<br />
Peretyatko vor rd. 1 500 Besuchern und<br />
einer beeindruckender Kulisse. Das Besondere:<br />
Die römischen Säulen des 12 × 24 m<br />
großen Bühnenprospekts waren erstmals<br />
nahtlos gedruckt worden – auf einem Textil-<br />
Printer der Superlative.<br />
„Infinitus“, so der Name des laut Hersteller<br />
weltweit größten Textildruckers, war<br />
kurz vor der Veranstaltung in Betrieb gegangen.<br />
Seither kann sich der Betreiber Big<br />
Image mit Hauptsitz in Potsdam kaum vor<br />
Aufträgen aus aller Welt retten. „Nicht zu-<br />
Der Druckwagen von Infinitus wiegt –<br />
je nach Füllstand der darauf befindlichen<br />
Farbtanks – zwischen <strong>10</strong>0 und<br />
120 kg. Diese Masse gilt es, gleichmäßig<br />
und ohne Höhenunterschiede über eine<br />
Breite von 16 m zu bewegen – inklusive<br />
Beschleunigungs-, Verzögerungsstrecke<br />
und Reinigungsstationen. Diese Abmesletzt<br />
US-amerikanische TV-Produktionen<br />
schätzen die kosteneffizient gedruckten<br />
Motive auf unbeschichteter Baumwolle, die<br />
wir zuvor nicht in gleicher Auflösung und<br />
Farbbrillanz drucken konnten“, erklärt Big<br />
Image Ingenieur Holger Schulz. Wie bei<br />
einem handelsüblichen Tintenstrahldrucker<br />
laufen die bis zu zwölf Meter breiten<br />
Textilbahnen über eine Trommel. Auf diese<br />
Weise können sie theoretisch in beliebiger<br />
Länge hergestellt werden. Auf einem komplett<br />
von Bosch Rexroth gelieferten Linearsystem<br />
fährt ein Druckwagen vor der riesigen<br />
Trommel und bringt mit einem um-<br />
weltfreundlichen Inkjet-Verfahren wasserbasierende<br />
Farbe auf.<br />
Schwere Aufgabe für die<br />
Lineartechnik<br />
80 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />
02 Ergänzend zum übergroßen Linearsystem<br />
konfektionierte der Hersteller auch ein einbaufertiges<br />
Paket an Antriebs- und Steuerungstechnik<br />
01 Der bis zu 60 kg schwere Wagen des Druckers bedruckt<br />
Textilien von einer Breite bis 12 m. Das 16 m lange<br />
Präzisionslinearsystem ist aus zwei Teilen exakt gestoßen<br />
sungen bedeuteten für das Linearsystem,<br />
dass die integrierten Präzisionsführungsschienen<br />
aus zwei Teilen zusammengesetzt<br />
und als Strang exakt „gestoßen“<br />
werden mussten. „An dieser Stelle waren<br />
sehr kleine Tole ranzen gefordert, um die<br />
geforderte Gleichlaufgüte für den Farbauftrag<br />
sicherzustellen“, betont Schulz. „Eine<br />
weitere Herausforderung stellte die Vorspannung<br />
des Zahnriemens für den<br />
Antrieb des Druckwagens dar, der im<br />
Vergleich zum Führungskörper mehr als<br />
doppelt so lang ist.“<br />
Mit diesen außergewöhnlichen Anforderungen<br />
wendete sich Big Image an<br />
seinen Lösungspartner Bosch Rexroth, der<br />
für das Unternehmen bereits mehrere<br />
kleinere Textildrucker mit Lineartechnik<br />
und Antrieben ausgestattet hatte. Der<br />
Fabrikautoma tisierungsexperte unterstützte<br />
Big Image im Vorfeld mit den Berechnungen,<br />
ermit telte aus seinem Systembaukasten<br />
die passenden Komponenten<br />
und fügte sie zu einer Komplettlösung<br />
zusammen. Das Herzstück bildet ein aus<br />
zwei Teilen bestehendes Compactmodul<br />
mit Riementrieb CKR-200 und der maximal<br />
möglichen Überlänge von 16 m. Zwei<br />
integrierte, spielfreie Kugelschienenführungen<br />
verleihen dem Ausnahmedrucker<br />
nicht nur optimale Lauf eigenschaften,<br />
sondern auch eine hohe Traglast und Steifigkeit.<br />
Den Zahn riemenantrieb empfahl<br />
Bosch Rexroth als kostenoptimierte Antriebslösung<br />
für lange Verfahrwege.<br />
Für einen möglichst sanften Ablauf<br />
des Tischteils im Compactmodul sorgt die<br />
von Bosch Rexroth entwickelte High Precision<br />
(HP) Technologie. Dazu zählt u. a. eine<br />
speziell gestaltete Einlaufzone im Bereich<br />
der Kugelschienenführung, welche die<br />
umgelenkten Wälzkörper optimal in die<br />
Belastungszone einführt. Der dadurch erreichte<br />
Effekt für die Bewegung des Tischteiles:<br />
Größtmöglicher Gleichlauf und ein<br />
ruhiges Ablaufverhalten. Durch die präzise<br />
Lineartechnikfertigung gelang es Bosch<br />
Rexroth außerdem, die geforderten Übergangstoleranzen<br />
für die Nahtstellen von<br />
Führungsschiene und Aluminiumhauptkörper<br />
zu erfüllen.<br />
Als weiteren Bestandteil des Gesamtpakets<br />
stellte Bosch Rexroth seinem langjährigen<br />
Kunden ein genau abgestimmtes<br />
Set an Antriebs- und Steuerungstechnik<br />
zur Verfügung: Es besteht aus einem<br />
Servomotor des Typs MSK076 mit Antriebsregler<br />
HCS02 und einer speziellen<br />
Spannstation für den Antriebsriemen der<br />
Linearachse CKR 200. Alle Komponenten<br />
wurden am Sitz der Bosch Rexroth Lineartechnik<br />
in Schweinfurt vormontiert, anschließend<br />
in einzelne Packstücke zerlegt,<br />
nach Potsdam geliefert und wieder zusammengesetzt.<br />
Die Inbetriebnahme gestaltete<br />
sich ebenfalls effizient, da Big Image die<br />
Antriebslösung komfortabel über die kostenfreie<br />
Engineering-Software Indra Works<br />
parametrieren konnte.<br />
Lange Standzeiten,<br />
geringe Wartung<br />
Für die kontinuierliche Zusammenarbeit<br />
mit Bosch Rexroth sprechen laut Big Image<br />
auch die langen Serviceintervalle, die einfache<br />
Wartung sowie der geringe Schmiermittelverbrauch.<br />
So lässt sich etwa das<br />
Compactmodul ganz einfach an jeder<br />
Stelle im Hubbereich schmieren. Der<br />
Bediener bringt dazu einen geeigneten<br />
Schmierstoff mithilfe einer Handhebelfettpresse<br />
am zentralen Schmiernippel ein.<br />
Über interne Versorgungskanäle gelangt<br />
dieser von dort aus gezielt an alle Verbrauchsstellen.<br />
Standzeitverlängernd wirkt<br />
sich auch die seitliche Führung des Zahnriemens<br />
aus, die über spaltgedichtete<br />
Aluminiumleisten erfolgt. Denn dadurch<br />
werden weniger Textilfasern und andere<br />
Schmutzpartikel aufgewirbelt, die in die<br />
Mechanik eindringen könnten.<br />
Fotos: Big Image<br />
www.boschrexroth.com<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 81
MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />
Genug Raum für Bewegung<br />
Zahnriemenachse für kompaktes Pick-&-Place-System<br />
Um unterschiedlich große<br />
Bohrer mit wenigen Millimetern<br />
Schaftdurchmesser nacheinander<br />
schnell und präzise aus einem<br />
Werkstückträger zu entnehmen,<br />
einem Beschriftungslaser<br />
zuzuführen und sie anschließend<br />
wieder in einen Werkstückträger<br />
abzulegen, setzt ein Hersteller auf<br />
eine vollautomatische<br />
Pick-&-Place-Anlage von<br />
IEF-Werner. Lesen Sie mehr über<br />
die Technik im Einsatz.<br />
Das Laserbeschriften hat im Vergleich zu<br />
anderen Kennzeichnungsverfahren<br />
einige Vorteile – z. B. sind die Verbrauchskosten<br />
niedriger und die Wartungsaufwendungen<br />
geringer. Aber vor allem ist es eine<br />
Möglichkeit, Bauteile aus ganz unterschiedlichen<br />
Materialien schnell zu kennzeichnen.<br />
„Um diesen Zeitvorteil bei hohen<br />
Stückzahlen umfassend zu nutzen, müssen<br />
die Werkstücke auch entsprechend rasch<br />
dem Laser zugeführt werden können“, sagt<br />
Thomas Hettich, Produktmanager bei IEF-<br />
Werner aus Furtwangen im Schwarzwald.<br />
Er spricht damit ein Projekt an, bei dem sich<br />
ein Werkzeughersteller genau mit dieser<br />
Anforderung an den Automatisierungsspezialisten<br />
wandte. Die Aufgabe: Bohrwerkzeuge<br />
mit Schaftdurchmessern von 3,5 bis<br />
25 mm aus Hochleistungsschnellstahl HSS-E<br />
und aus Vollhartmetall (VHM) sollten aus<br />
kundenseitigen Werkstückträgern nacheinander<br />
entnommen, einem Beschriftungslaser<br />
zugeführt und anschließend wieder in<br />
einen Werkstückträger abgelegt werden –<br />
und das schnell und präzise. „Werkzeuge<br />
mit Schaftdurchmessern kleiner sechs und<br />
ab 16 mm beschriftet der Laser einseitig,<br />
Stefanie Günter, Marketing & PR, bei der<br />
IEF-Werner GmbH in Furtwangen<br />
die Größen dazwischen beidseitig“, erklärt<br />
Hettich. Das komplette Handling hatte vollautomatisch<br />
stattzufinden.<br />
Bauteile effizient zuführen<br />
Basis der Pick-&-Place-Anlage ist das erweiterbare<br />
Gurtbandsystem Posy Art. Das<br />
zuverlässige, flexible und präzise Baukastensystem<br />
enthält viele Standardkomponenten,<br />
mit denen sich so gut wie alle<br />
Aufgaben im Transfer-, Montage- und<br />
Logistikbereich lösen lassen. Die Hauptkomponenten<br />
wie Riemen, Antriebe, Weichen<br />
oder Stoppelemente sind langlebig.<br />
Die Schwalbenschwanz-Geometrie an den<br />
Längsseiten der Profile erlaubt ein feinfühliges,<br />
stufenloses Positionieren der angefügten<br />
Baugruppen. „Das System haben wir<br />
mit Aufnahmen ausgestattet, welche die<br />
kundenseitigen Werkstückträger (WT) tragen<br />
können“, sagt Hettich. Seitenpositionierung,<br />
Zentrierstation sowie eine Hub- und<br />
Dreheinheit bringen die WT in die richtige<br />
Lage. In der Zentriereinheit werden sie<br />
mittig platziert und anschließend dreidimensional<br />
mit einer Genauigkeit von<br />
± 0,05 mm fixiert. Die Stopper sind zentral<br />
angeordnet. Das verhindert ein Verkanten<br />
der Werkstückträger in den Führungsleisten.<br />
Für diese Anwendung hat der Werkzeughersteller<br />
die WT mit einem Datamatrixcode<br />
versehen. Hinter diesem Code verbergen<br />
sich Informationen über den<br />
Werkzeugträgertyp, die Anzahl und die<br />
X-Y-Koordinaten seiner Löcher, die Schaftdurchmesser<br />
und die Trägerhöhe.<br />
An der Anlage setzt ein Mitarbeiter den<br />
WT mit den Bohrern auf einen Grundträger<br />
des Gurtbandsystems auf. „Es ist unbedingt<br />
erforderlich, dass die Werkstückträger<br />
innerhalb eines Auftrags baugleich sind“,<br />
betont Hettich. Am Bedienfeld gibt der<br />
Mitarbeiter den Auftrag ein, die Anzahl der<br />
WT – und ob die zu markierenden Bohrer<br />
eine Spannfläche besitzen oder nicht. Bei<br />
Anlagenstart liest das System zunächst die<br />
Beschriftungsdaten für den Laser. Ein<br />
Scanner erkennt den Datamatrixcode und<br />
das Gurtbandsystem fährt den WT in die<br />
Entnahme-Station. Dort hebt es den WT<br />
vom Gurtband ab und zentriert ihn. Die<br />
Lineareinheit fährt in Y-Richtung das Raster<br />
des jeweiligen Werkzeugträgertyps ab. Die<br />
Lineareinheit positioniert den WT nun so,<br />
dass ein Lasermesssystem die erste Zeile<br />
des Werkzeugträgers erfasst. Eine Abstandsmessung<br />
erkennt, in welcher Rasterposition<br />
sich das aktuell zu bearbeitende<br />
Werkzeug befindet. Diese Position gibt der<br />
Sensor an die Steuerung weiter.<br />
Präzises und schnelles Handling<br />
Für die unterschiedlichen Bohrer sind<br />
abhängig von der Beschriftungsdauer be-<br />
82 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />
01 Das Baukastensystem enthält viele Standardkomponenten,<br />
mit denen sich diverse Aufgaben im Transfer-,<br />
Montage- und Logistikbereich lösen lassen<br />
02 Die Variante „G“ zeichnet sich dadurch aus,<br />
dass die Zahnriemenachse mit zwei unabhängig<br />
voneinander verfahrbaren Schlitten ausgestattet ist<br />
stimmte Taktzeiten für das Handling vorgegeben.<br />
„Bei Werkzeugen aus HSS-E soll der<br />
Gesamtprozess bei der einseitigen sieben<br />
und bei der doppelseitigen Beschriftung<br />
14 Sekunden betragen“, erläutert Hettich.<br />
„Bei den VHM-Werkzeugen sind es vier und<br />
acht Sekunden.“ Um eine passende Handhabungstechnik<br />
umzusetzen, konstruierten<br />
die IEF-Ingenieure ein Positioniersystem<br />
aus standardisierten Lineareinheiten. Den<br />
Entwicklern steht dazu eine breite Produktpalette<br />
ausgereifter Automatisierungskomponenten<br />
zur Verfügung, mit denen sie<br />
Prozesse effizient gestalten können. Dazu<br />
gehören verschiedene Linearachsen, die je<br />
nach Anforderungen an Dynamik, Präzision,<br />
Wiederholgenauigkeit oder auch an<br />
Schnelligkeit entsprechend ausgewählt<br />
werden. „Mit unseren Linearachssystemen<br />
und den standardisierten Verbindungselementen<br />
erstellten wir schnell und kostengünstig<br />
ein geeignetes Positioniersystem,<br />
das genau auf die Aufgabe und den zur Verfügung<br />
stehenden Platz beim Anwender zugeschnitten<br />
ist“, betont Hettich. Denn von<br />
zentraler Bedeutung bei der Umsetzung<br />
dieser Anlage waren u. a. die Baulänge sowie<br />
das Antriebskonzept der Linearachse,<br />
auf der die beiden Greifeinheiten verfahren.<br />
Zwei Schlitten auf einer Achse<br />
Aufgrund dieser Rahmenbedingungen<br />
kommt hierbei das Modul 160/15 G zum<br />
Einsatz. Die Variante „G“ zeichnet sich dadurch<br />
aus, dass die Zahnriemenachse mit<br />
zwei unabhängig voneinander verfahrbaren<br />
Schlitten ausgestattet ist. Dabei werden zwei<br />
getrennte Zahnriemen mithilfe eigenständiger<br />
Motoren angetrieben. Das spart Bauraum.<br />
„Um die geforderte Taktzeit zu<br />
erreichen, hätten zwei Lineareinheiten<br />
nebeneinander angeordnet werden müssen.<br />
Durch das innovative Antriebskonzept<br />
genügt nun eine Einheit“, so Hettich. Das<br />
Modul 160/15 G ist so positioniert, dass<br />
eine Greifeinheit auf je einem Schlitten befestigt<br />
ist. Dies führt zu einer erheblichen<br />
Reduzierung des benötigten Bauraums.<br />
„Damit können wir die Bauteile schnell der<br />
eigentlichen Aufgabe zuführen, dem Laserbeschriften“,<br />
erläutert Hettich.<br />
Das geschieht folgendermaßen: Der erste<br />
Greifer fährt zur Entnahmeposition, nimmt<br />
das entsprechende Bohrwerkzeug aus dem<br />
WT und übergibt es der Laserstation. Nach<br />
wenigen Sekunden ist der Bohrer beschriftet.<br />
Während der erste Greifer schon auf<br />
dem Weg zum nächsten Bohrer ist, nimmt<br />
sich der zweite Greifer das markierte Werkzeug<br />
und fährt damit zu dem leeren WT<br />
auf der gegenüberliegenden Seite der Entnahmestation.<br />
Für die Y-Bewegung sind die<br />
beiden Greifer auf präzisen linearen Verstelleinheiten<br />
mit Zahnriemenantrieb vom<br />
Typ Modul 68 montiert. Weil bei der zweiseitigen<br />
Beschriftung der erste Greifer das<br />
Bauteil um 180° dreht, kommt bei diesem<br />
zusätzlich eine Einheit vom Typ Modul 68 D<br />
zum Einsatz. Diese ist mit einer, als Hohl-<br />
welle ausgeführten, Drehachse ausgestattet.<br />
Dabei wird das Drehmoment des<br />
Motors über ein Riemengetriebe auf die<br />
Drehachse übertragen. Der Drehwinkel<br />
liegt bei 440° – und das bei maximaler<br />
Wiederholgenauigkeit. Die Komponente ist<br />
leicht und kompakt. In die Hohlwelle lassen<br />
sich außerdem etwaige Pneumatikschläuche<br />
und Steuerungskabel integrieren – was<br />
die Anlage noch platzsparender macht.<br />
Diese Drehung ist aber nicht nur für die<br />
beidseitige Markierung wichtig. „Besitzen<br />
„Wir konnten mit der Umsetzung dieser Anlage<br />
die Kundenanforderungen voll erfüllen.“<br />
die Standardwerkzeuge Spannflächen, erkennt<br />
das die Anlage und ermittelt deren<br />
Lage“, erklärt Hettich. Der erste Greifer<br />
dreht dann auf dem Weg zur Laserstation<br />
den Bohrer so, dass die Beschriftung in der<br />
geforderten Winkellage zur Fläche angebracht<br />
werden kann.<br />
IEF-Werner lieferte das komplette System.<br />
Dazu gehören nicht nur die Linearund<br />
die Verstelleinheiten, sondern auch<br />
Energieführungen, Motoren, Verkabelung<br />
und Verschlauchungen. „Wir konnten mit<br />
der Umsetzung dieser Anlage die Kundenanforderungen<br />
voll erfüllen“, so IEF-Produktmanager<br />
Hettich. Sie ist nicht nur<br />
kompakt gebaut, der Anwender erreicht<br />
auch hohe Taktzahlen. Der Laser ist quasi<br />
nonstop im Einsatz.<br />
www.ief-werner.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 83
Special Motek<br />
Digitalsteuerung mit integriertem<br />
Bluetooth und NFC für Stepper-Motoren<br />
Bei der wichtigsten Neuheit, die kürzlich<br />
die elektromechanischen Antriebe im<br />
Camozzi-Produktsortiment vervollständigt<br />
hat, handelt es sich um die<br />
Steuerungsserie DRCS, speziell<br />
für die Ansteuerung von Stepper-<br />
Motoren. Zweiphasige Stepper-<br />
Motoren mit Micro-Stepping können unter<br />
Berücksichtigung der jeweiligen Resonanz-Frequenz zur Optimierung<br />
des Bewegungsablaufes eingesetzt werden. Über acht<br />
Eingänge können 256 Befehle erfolgen, für jeden einzelnen<br />
kann Position, Geschwindigkeit, Beschleunigung und Bremsen<br />
definiert werden. Die Serie DRCS verfügt über CANopen-<br />
Protokolle, über die Bewegungsabläufe sowie ein Monitoring<br />
des Betriebszustandes der Steuerung realisiert werden. Zur<br />
Konfiguration kann entweder eine Schnittstelle USB 2.0 oder<br />
Bluetooth nach BL-BLE verwendet werden.<br />
www.camozzi.de<br />
Vielseitig bei Stellweg, Antrieb<br />
und Messsystem<br />
Mit dem Pimag V-508 bietet Physik Instrumente (PI) einen sehr<br />
kompakten Präzisions-Lineartisch an, der sich durch sein<br />
modulares Konstruktionsprinzip ganz unterschiedlichen<br />
Anforderungen anpassen lässt. Mit Stellwegen von 80, 170 und<br />
250 mm sowie unterschiedlichen Antrieben und Messsystemen<br />
mit Auflösungen bis in den Subnanometerbereich eignet er sich<br />
z. B. für die Lasergravur und hochauflösende Laserbeschriftung<br />
oder Anwendungen in Messtechnik, Photonik oder zum Präzisionsscannen.<br />
Die Lineartische sind 80 mm breit, 25 mm hoch und<br />
lassen sich zu Mehrachssystemen kombinieren. Treibende Kraft<br />
sind dreiphasige Linearmotoren. Sie verzichten auf mechanische<br />
Bauteile im Antriebsstrang und übertragen die Antriebskraft ohne<br />
Reibung direkt auf die Bewegungsplattform. Bei Anwendungen,<br />
die einen besonders ruckfreien und gleichmäßigen Lauf<br />
erfordern, kommen eisenlose Motoren zum<br />
Einsatz. Motoren mit Eisenkern<br />
dagegen eignen sich für<br />
hohe Kräfte und<br />
Beschleunigungen.<br />
www.pi.de<br />
Alternative zu hydraulischen und<br />
pneumatischen Systemen<br />
Umweltfreundlich und kosteneffizient sind die Elektrohubzylinder<br />
von Rodriguez. In der Automation und im Industrial<br />
Handling lösen sie oft hydraulische und pneumatische Systeme<br />
ab. Das Angebot des Herstellers ist breit gefächert: von Heavy-<br />
Duty-Ausführungen bis hin zu zahlreichen Standardmodellen.<br />
Sichere Lösungen für jede Bewegung<br />
Pilz Motion Control umfasst energieeffiziente Komplettlösungen<br />
für die Automatisierung: Die Steuerungssysteme PMC Primo<br />
bieten SPS- und Motion-Funktionalität sowie CNC-Funktionen<br />
und übernehmen in einer Anlage die Automatisierung inklusive<br />
Bewegungsmanagement für viele räumlich getrennte – aber<br />
Die einzelnen Typen unterscheiden sich je nach dynamischer<br />
Last, Hublänge und Geschwindigkeit sowie nach ihrer Antriebsart,<br />
Montagekonfiguration und optionalen Features wie Endlagenschalter<br />
oder Positionsausgang. Auf Kundenwunsch passt der<br />
Hersteller die Systeme auch individuell an. So lassen sich z. B.<br />
ab bestimmten Stückzahlen eigene Zwischengrößen bei den<br />
Hublängen oder eine höhere Lastaufnahme umsetzen. Das<br />
Lineartechnik-Sortiment, zu dem die Elektrohubzylinder gehören,<br />
ermöglicht Systemlösungen: Die Linearführungen und Antriebe<br />
werden zu einer applikationsgerechten Einheit kombiniert.<br />
www.rodriguez.de<br />
synchron geregelte – Servoachsen. Soll die Applikation sicher sein,<br />
kann der Anwender mit der Sicherheitskarte PMC Protego S die<br />
Servoverstärker PMC Protego D zusätzlich um Safe-Motion-<br />
Funktionen erweitern. PMC ist offen ausgelegt. Damit sind<br />
Applikationen z. B. in Pick-&-Place-Anwendungen realisierbar.<br />
Es kann zwischen zwei PMC-Systemen gewählt werden: Das<br />
offene, externe Stand-alone-Motion-Control-Steuerungssystem<br />
PMC Primo MC und das antriebsintegrierte PMC Primo C. Das<br />
sichere Zusammenspiel von Sensorik, Steuerungs- und Antriebstechnik<br />
können Besucher selbst erleben, indem sie gegen die<br />
„automatisierte Pilz Elf“, einen Tischfußball-Roboter, antreten.<br />
www.pilz.com<br />
84 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Einstieg in die Welt der Low Cost Robotics<br />
Schon heute sind Roboter aus der Fertigung kaum noch wegzudenken – und ihre<br />
Einsatzgebiete nehmen stetig zu. Durch kontinuierliche Weiterentwicklungen und<br />
Produktinnovationen wird Robotik auch für kleine und mittelständische Unternehmen<br />
zunehmend interessant. Wie diese günstig automatisieren können, zeigt die neue<br />
Internetseite Low-Cost-Robotics.de. Auf der Webseite erhalten Interessenten einen<br />
Überblick über die Möglichkeiten, die diese Technologie Anwendern bietet, und erste<br />
Entscheidungshilfen. Dr.-Ing. Sebastian Feldmann von<br />
der Universität Duisburg-Essen erklärt im kostenfreien<br />
E-Book „Low Cost Robotics – Status, Chancen, Ausblick“,<br />
was Anwender bei der Anschaffung beachten sollten.<br />
Der Robotik-Experte zeigt dabei auf, wie hoch die<br />
Investitionskosten sind und welche Möglichkeiten<br />
unterschiedliche Systeme eröffnen. Zugleich haben<br />
Interessenten die Möglichkeit, an einem von Igus<br />
gesponserten Ideenwettbewerb teilzunehmen. Hier<br />
können u. a. interessante Anwendungen eingereicht<br />
werden, in der ein robolink Gelenkbaukasten zum<br />
Einsatz kommt.<br />
www.igus.de<br />
Einfache Alternative zu Kabelverschraubungen<br />
Hygienisches Design, zertifizierte Schutzarten und zugleich unkomplizierte Montage,<br />
z. B. auf Edelstahl – das ist möglich mit den Kabeldurchführungsplatten KEL-DPZ für<br />
den EMV-Bereich aus dem Hause Icotek. Mit ihnen können auf engstem Raum<br />
zahlreiche Leitungen oder Schläuche eingeführt, bis Schutzart IP65/ IP66/ IP67/ IP68<br />
abgedichtet und gegen Zug entlastet werden. Sie bestehen aus einer Durchführungsplatte<br />
aus Elastomer und einem Polyamidkorpus. Erhältlich sind die Kabeldurchführungsplatten<br />
als runde Ausführung mit metrischem Gewinde oder als rechteckige<br />
Variante, die von der Ausbruchgröße und vom Bohrbild her dem Normausbruch<br />
24-poliger schwerer Steckverbinder entspricht. Verschiedene Ausführungen ermöglichen<br />
es, Leitungen, Schläuche, Lichtwellenleiter oder Kabellitzen mit 1,5 bis 22,2 mm<br />
Durchmesser mit hoher Packungsdichte einzuführen und abzudichten. Mit 14 mm<br />
Überstand baut die Durchführung sehr kompakt; besonders flach ist das Modell 72<br />
mit weniger als 7 mm Überstand.<br />
www.icotek.com<br />
Extrem anpassungsfähiges Führungssystem<br />
Mit dem linearen Führungssystem 1-Trak erfüllt das Unternhmen Hepcomotion<br />
individuelle Prozess-anforderungen in der industriellen Automation. Mit ihm können<br />
beliebige Streckenkonturen und Kurvenradien umgesetzt werden. Dafür werden<br />
Laufwagen mit drei Lagern eingesetzt, die in Kurven hohe Fliehkräfte bzw. Momente<br />
schwerer Lasten aufnehmen können,<br />
sodass es im Streckendesign und bei<br />
der Definition des Kurvenradius viele<br />
Freiheiten gibt. Für die Laufwagen<br />
liefert der Hersteller Lager in den<br />
Durchmessergrößen 13, 18, 25, 34,<br />
64, 95, 120, 128 und 150 mm. Die<br />
Tragfähigkeit der in den Laufwagen<br />
verbauten Lager reicht von einer<br />
Axiallast von 60 bzw. einer Radiallast<br />
von 120 N/Lager für das kleinste Lager<br />
mit einem Durchmesser von 13 mm bis zu einer maximalen Axiallast von 17 000 bzw.<br />
einer maximalen Radiallast von 50 000 N/Lager bei einem Lagerdurchmesser von<br />
150 mm. Das Schienensystem besteht aus oberflächengehärtetem Stahl und wird<br />
individuell präzisionsgefertigt.<br />
www.hepcomotion.com<br />
[<br />
]<br />
... was man kaum sieht
72 Leitungen auf rund 200 cm²<br />
Kabeldurchführungsplatten ermöglichen Einführung vieler Leitungen<br />
auf engstem Raum<br />
Hygienisches Design, zertifizierte<br />
Schutzarten und zugleich<br />
unkomplizierte Montage, zum<br />
Beispiel auf Edelstahl… Problemlos<br />
möglich? Ein Hersteller von<br />
Systemen zur Kabeleinführung und<br />
EMV Abschirmung ist davon<br />
überzeugt und erklärt dabei auch<br />
gleich, warum. Lesen Sie mehr.<br />
Hubert Jahnke ist Produkt Manager<br />
bei der Icotek GmbH in Eschach<br />
Die Firma Icotek aus Baden-Württemberg<br />
entwickelt, produziert und vertreibt<br />
Systeme zur Kabeleinführung und im EMV-<br />
Bereich. Hier gibt es nicht nur Lösungen für<br />
bereits konfektionierte, sondern auch für<br />
nicht konfektionierte Leitungen. Für nicht<br />
konfektionierte Leitungen eignet sich die<br />
Kabeldurchführungsplatte KEL-DPZ. Die<br />
Montage der KEL-DPZ sowie die anschließende<br />
Durchführung der Leitungen gestalten<br />
sich schnell, einfach und wirken sich<br />
entsprechend kostensparend aus. Ein Vorteil<br />
der KEL-DPZ ist, dass auch auf engstem<br />
Raum zahlreiche Leitungen oder Schläuche<br />
eingeführt und bis zu einer Schutzart<br />
von IP65/IP66/IP67/IP68 abgedichtet und<br />
gegen Zug entlastet werden können. Diese<br />
hohe Packungsdichte ist mit alternativen<br />
Kabelverschraubungen bei vergleichbarer<br />
Fläche derzeit nicht zu realisieren.<br />
Eine Vielzahlz an Varianten<br />
Die Kabeldurchführungsplatte KEL-DPZ<br />
besteht aus zwei Komponenten: Einer<br />
Durchführungsplatte aus Elastomer und<br />
einem darin integrierten Polyamidkorpus.<br />
Die Produktreihe ist in unterschiedlichen<br />
Bauformen verfügbar. Als runde Ausführung<br />
mit metrischem Gewinde oder<br />
auch als rechteckige Variante, die sowohl<br />
von der erforderlichen Ausbruchgröße<br />
als auch vom Bohrbild her dem Normausbruch<br />
24-poliger schwerer Steckverbinder<br />
entsprechen.<br />
Verschiedene Ausführungen bieten die<br />
Möglichkeit Leitungen, Schläuche aber<br />
auch Lichtwellenleiter oder Kabellitzen im<br />
Durchmesserbereich von 1,5 bis 22,2 mm<br />
mit hoher Packungsdichte einzuführen und<br />
abzudichten. Mit 14 mm Überstand bauen<br />
alle KEL-DPZ Kabeldurchführungen flach.<br />
Durch das breite Spektrum an Bauformen<br />
und Größen, findet sich für verschiedene<br />
Anwendungen das jeweils passende Produkt.<br />
Alle Varianten der Kabeldurchführungsplatten<br />
sind in den Farben grau oder<br />
schwarz verfügbar.<br />
Mit weniger als 7 mm Überstand baut die<br />
Kabeldurchführung vom Typ KEL-DPZ-<br />
86 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />
01 Kabeldurchführungsplatten<br />
02 Kabelverschraubungen<br />
KL 72 noch flacher als die übrigen KEL-<br />
DPZ Baureihen. Zudem werden durch ihre<br />
frontal ebene Oberfläche Schmutzablagerungen,<br />
sogenannte Schmutznischen, verhindert.<br />
Eben jene Schmutznischen, die in<br />
den Bereichen Medizintechnik, Lebensmittelverpackung<br />
oder im Reinraumbereich<br />
ein Problem darstellen. Schnell und<br />
sicher führt der Anwender bis zu 72 nichtkonfektionierte<br />
Leitungen, mit einem<br />
Leitungsdurchmesser zwischen 3,2 und<br />
22 mm, durch diese Kabeleinführungsplatte<br />
ein. Ob elektrische Leitungen, Pneumatikschläuche<br />
oder auch kleinere Wellschläuche<br />
sind einfach und zuverlässig<br />
einzuführen. Lediglich ein Ausbruch von<br />
192 × 62 mm ist erforderlich, um den<br />
Platzbedarf für die KEL-DPZ 72 zu decken.<br />
In dieser Baugröße lässt sich die Platte<br />
universell an Klemmenkästen vom Typ KL<br />
einsetzen. Die Kern platte besteht aus<br />
Edelstahl und ist mit Elastomer umspritzt.<br />
Zweifache Abdichtung bis<br />
Schutzart IP68<br />
Zur Bestückung der Kabeldurchführungsplatten<br />
werden die Membranen mit einem<br />
kleinen spitzen Dorn durchstochen. Anschließend<br />
wird die nicht konfektionierte<br />
Leitung hindurch geschoben – schon ist<br />
die Leitung eingeführt. Im hinteren Teil der<br />
Kabeldurchführungsplatte sind konisch<br />
zulaufende Tüllen ausgebildet, somit findet<br />
die erste Abdichtung zunächst im vorderen<br />
Bereich statt, an der Membran, und<br />
zusätzlich im hinteren Bereich, an der Tülle.<br />
Die rückseitig eingespritzte Dichtlippe<br />
wurde durchgängig an der Außenkontur<br />
eingebracht, so kann sich Schmutz nicht<br />
zwischen der Durchführungsplatte und<br />
dem Gehäuse festsetzen. Der Innenteil<br />
bleibt sauber und schmutzfrei.<br />
Bedingt durch diese Konstruktion wird<br />
die hohe Schutzart bis IP68 erzielt. Die<br />
Schutzarten sind zertifiziert nach DIN EN<br />
60529:2000-09. Durchbrüche in der Membran,<br />
die nicht mehr benötigt werden, können<br />
mit den passenden ST-B Stopfen von<br />
Icotek einfach und schnell verschlossen<br />
werden. Die Schutzart der Durchführung<br />
bleibt erhalten.<br />
Die Montage der Kabeldurchführungsplatten<br />
in rechteckiger Bauform geschieht<br />
durch Anschrauben, die runden Bauformen<br />
für metrische Ausbrüche werden<br />
mit einer Gegenmutter verschraubt. Die<br />
Kabeldurchführungsplatten KEL-DPZ von<br />
Icotek überzeugen durch ihre Packungsdichte,<br />
hohe Schutzart, zeitsparende Montage<br />
und eine Vielzahl an Ausführungen,<br />
passend auf Standardausbrüche.<br />
www.icotek.com<br />
[EINFACHSTANDA<br />
[RESSOURCENSCHO<br />
RDZUVERLÄSSIG NENDNACHHALTIG ]<br />
DER BRECObasic<br />
was man kaum sieht<br />
Beste Zahnriemenqualität aus<br />
Porta Westfalica, verbaut in<br />
Ihrer Anlage.<br />
Das ist Bewegung.
MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />
Mehr Produktivität in<br />
dokumentierter Qualität<br />
Mit elektromechanischen Servoantrieben zu kontrollierten Einpress-Operationen<br />
Wirtschaftlichkeit, Qualität, Rückverfolgbarkeit von Produktionsdaten und Liefertreue –<br />
mit diesem Mix sind westeuropäische Unternehmen aus dem Bereich Automotive-Zulieferer<br />
in der Lage, mit dem internationalen Wettbewerb mehr als nur gleichzuziehen. Die<br />
Schlüssel dazu sind konsequente Anwendungen moderner Technologien, ein hoher<br />
Automatisierungsgrad und kreativ-intelligente Fertigungslösungen.<br />
D<br />
er niederländische Maschinenbauer<br />
GDO Precision Technology realisiert<br />
u. a. für europäische Automotive-Zulieferer<br />
hochproduktive Fertigungslinien. So wurde<br />
z. B. für den deutschen Zulieferer THK<br />
Rhythm Automotive GmbH, Krefeld, eine<br />
hoch automatisierte Fertigungslinie zur<br />
Lager-Montage von jährlich bis zu 120 000<br />
Querlenkern, die wiederum für einen namhaften<br />
Sportwagen-Hersteller bestimmt<br />
sind, erstellt. Der Spezialmaschinenbauer<br />
und Systemintegrator GDO fungierte hier<br />
als Generalunternehmer und setzte dabei<br />
auf sein Kompetenz-Team von rd. 80 er-<br />
Dr.-Ing Hinrich Dohrmann ist Geschäftsführer der<br />
Tox Pressotechnik GmbH & Co. KG in Weingarten<br />
fahrenen Ingenieuren, Technikern sowie<br />
Fachkräften. Projektleiter Ger Zinken:<br />
„THK wollte nicht nur das Produkthandling<br />
automatisieren, sondern auch die Prozess-<br />
Qualitätssicherung dokumentieren, um<br />
eine lückenlose Rückverfolgung sicherstellen<br />
zu können. Zudem sollte die neue Fertigungslinie<br />
zum Einpressen unterschiedlichster<br />
Lager in die Querlenker mit nur<br />
einem Operator besetzt sein, der zudem<br />
noch für die Materialbereitstellung verantwortlich<br />
ist.“<br />
Gesucht: Qualitätssichere<br />
Einpresslösungen<br />
So kam es schließlich zur erneuten Zusammenarbeit<br />
mit dem Unternehmen Tox Pressotechnik<br />
GmbH & Co. KG, dessen breites<br />
Portfolio sowohl Presskraft-Antriebstechnik<br />
als auch Komponenten für die Einpresskontrolle<br />
sowie die Software für die Regelung,<br />
Optimierung und Dokumentation der<br />
jeweiligen Einpresskräfte umfasst. Das ist<br />
laut Zinken deshalb vorteilhaft, „weil der<br />
Sportwagenhersteller das besagte Modell in<br />
zwei Varianten anbietet und sich demnach<br />
die verbauten Querlenker unterscheiden.<br />
Die Fertigungslinie ist für die Verarbeitung<br />
aller Querlenker-Ausführungen in den Versionen<br />
links und rechts ausgelegt und entsprechend<br />
nutzungs- und produktflexibel<br />
aufgebaut. Die Servoantriebe Tox-Electric-<br />
Drive zur Erzeugung der Presskräfte gestatten<br />
hier eine schnelle und rüstfreie Umstellung<br />
und die Tox-Software protokolliert alle<br />
Prozessdaten, die zur weiteren Speicherung<br />
auf direktem Weg an unsere eigene Software<br />
weitergegeben werden.“<br />
Die Fertigungslinie ist als Roboterzelle<br />
mit sieben Stationen, davon vier Pressenstationen,<br />
konzipiert, wobei der Roboter
SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />
01 02<br />
03<br />
01 Das Bild zeigt eine Pressenstation mit<br />
einem Querlenker, in den ein Lager<br />
eingepresst wird<br />
02 Das Bild zeigt die vier in Reihe angeordneten<br />
Pressenstationen, die alle mit<br />
Presskraft-Antriebseinheiten ausgerüstet sind<br />
03 Komplettes Set: Electric-Drive-Servoantrieb<br />
vom Typ EPMK mit Controller und<br />
Kabelsatz<br />
das Teilehandling übernimmt. Der Roboter<br />
holt einen Querlenker vom Förderband und<br />
legt ihn in eine Druckerstation. Hier erhält<br />
jedes Teil zunächst einen Aufkleber mit<br />
Data Matrix Code (DMC). Darin sind alle<br />
produkt- und arbeitsspezifischen Verfahrensparameter<br />
enthalten, die dann an der<br />
jeweiligen Pressstation von der Steuerung<br />
des dortigen Tox-Electric-Drive-Servoantriebs<br />
übernommen werden. In den beiden<br />
nächsten Stationen werden Prüfungen und<br />
Kontrollen durchgeführt, bevor in der ersten<br />
Pressenstation das Federbein-Lager,<br />
seitlich zugeführt über ein Förderband, in<br />
den Querlenker eingepresst wird. Diese<br />
Pressenstation ist mit einem Tox-Electric-<br />
Drive-Powermodul EPMK <strong>10</strong>0 (<strong>10</strong>0 kN<br />
Presskraft) ausgestattet und erreicht als<br />
dynamische Einheit Geschwindigkeiten bis<br />
200 m/s. Ein Sensor überwacht die Kraft<br />
beim Einpressen und die Endstellung des<br />
Stößels wird durch den Encoder des Servomotors<br />
kontrolliert.<br />
Gefunden: Universelle Präzisions-<br />
Presskraft-Antriebe<br />
Die zweite Pressenstation ist für das Einpressen<br />
eines Radiallagers in den Querlenker<br />
bestimmt und mit einem Powermodul<br />
EPMK 055 (55 kN Presskraft)<br />
versehen. Die dritte Pressenstation übernimmt<br />
das Einpressen eines Axiallagers<br />
sowie das Spannen eines Verbundlagers<br />
und verfügt zur Presskrafterzeugung über<br />
ein Powermodul EPMK 200 (200 kN Presskraft).<br />
In der vierten Pressenstation findet<br />
das Setzen eines Hydrolagers statt und<br />
dafür ist ein Powermodul EPMK 55 (Presskraft<br />
55 kN) im Einsatz. Den Abschluss bildet<br />
die Fixierung des Hydrolagers durch<br />
Platzieren und Verschrauben einer Deckplatte.<br />
Danach nimmt der Roboter den<br />
montierten Querlenker heraus und legt ihn<br />
auf einem Förderband ab. Die Kombination<br />
aus dyna mischen Pressenstationen und<br />
schnellem Roboterhandling führt zu Zykluszeiten<br />
von 60 s, sodass pro Minute ein<br />
vollständiger, qualitätsgeprüfter und im<br />
Prozessverlauf dokumentierter Querlenker<br />
entsteht. Die Systemfähigkeit und Kompatibilität<br />
der vier hier verbauten Tox-Electric-<br />
Drive- Powermodule vom Typ EPMK wird<br />
auch durch die Tox-Software, die im eigenen<br />
Haus entwickelt und produziert wird,<br />
unterstrichen. Basierend auf Windows,<br />
stellt das Softwaresystem eine große Anzahl<br />
an Funktionen zur Verfügung, z. B. zur<br />
leichten Konfiguration von Pressprozessen,<br />
eine integrierte Set-up-Funktion, zur freien<br />
Definierung des jeweils gewünschten Kraft-<br />
Weg-Diagramms.<br />
Bestätigt: Partnerschaft zum<br />
Nutzen aller<br />
Fred Brouwer, Einkaufsleiter bei GDO, zur<br />
Zusammenarbeit mit dem bewährten<br />
Lieferanten Tox Pressotechnik: „Wir nutzen<br />
die Tox-Software hier sowohl für die<br />
Qualitätskontrolle als auch zur Protokollierung<br />
der Produktionsdaten. Mit der<br />
Kraft-Weg-Messung von Tox Pressotechnik<br />
wird bereits in der Fertigungslinie festgestellt,<br />
ob die Lagerelemente ordnungsgemäß<br />
eingepresst sind. Ist ein Teil nicht<br />
korrekt eingepresst, setzt der Roboter den<br />
fehlerhaften Querlenker zur manuellen<br />
Nacharbeit auf ein separates Förderband.<br />
Wir übernehmen alle Prozessdaten und<br />
speichern sie mithilfe unserer eigenen<br />
Software. Diese Kombinationsmöglichkeit<br />
ist für uns ideal und überhaupt denkt<br />
und arbeitet Tox Pressotechnik bei der Entwicklung<br />
einer solchen großen Fertigungslinie<br />
aktiv mit. Wir, und damit auch unsere<br />
Kunden, haben mit den Produkten und<br />
dem Service von Tox Pressotechnik bei<br />
diversen Projekten gute Erfahrungen gemacht<br />
und setzen auch weiterhin auf<br />
diesen leistungsfähigen Technologie- und<br />
Ausrüstungs-Partner.“<br />
www.tox-de.com<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 89
MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />
„Kommunikation<br />
auf Augenhöhe“<br />
Lohnt sich der Einkauf<br />
antriebstechnischer<br />
Baugruppen beim Händler?<br />
Wo kaufen Sie Ihre anspruchsvollen<br />
Baugruppen für die Antriebstechnik? Direkt<br />
beim Hersteller oder doch lieber bei einem<br />
technischen Händler? Und wo liegen die<br />
Vorteile beim Lieferanten? Chefredakteur<br />
Dirk Schaar sprach darüber mit Manfred<br />
Birkmaier, Leiter Baugruppen bei Reiff<br />
Technische Produkte GmbH in Reutlingen.<br />
Herr Birkmaier, Reiff entwickelt sich vom reinen technischen<br />
Händler immer mehr zum Lieferanten für anspruchsvolle<br />
Baugruppen aus der Antriebs- und Dichtungstechnik. Warum?<br />
Produktentwickler treten immer häufiger mit Sonderwünschen<br />
und Anfragen an uns heran. Unser Know-how und unsere gute<br />
Vernetzung ermöglichen es uns, passgenaue Lösungen und komplexe<br />
Baugruppen zu entwickeln und herzustellen. Alles aus einer<br />
Hand. Wir erweitern mit diesem Service unser Portfolio und Leistungsspektrum<br />
und bieten unseren Kunden so echten Mehrwert.<br />
Welche Anforderungen stellt denn der Kunde heute an Sie?<br />
Da gibt es unzählige Beispiele. Mal sind die Anfragen sehr konkret,<br />
es geht dann lediglich um die technische Umsetzung, etwa<br />
um die Konstruktion von vorgegebenen Komponenten, für die<br />
bereits technische Zeichnungen vorliegen. Manchmal treten<br />
unsere Kunden aber auch lediglich mit einem Problem an uns<br />
heran, für das wir dann mehrere Lösungsansätze entwickeln und<br />
testen. Zuletzt hatten wir ein kniffeliges Projekt mit Umlenkrollen,<br />
wo ein hauchdünnes Band unter Einsatz von Keramik- und Hybridlagern<br />
umgelenkt werden sollte, ohne dass es reißt. Diese<br />
Aufgabe stellte ganz bestimmte Anforderungen an die Oberflächenbeschaffenheit<br />
und die richtige Lagerung der Rollen. Erst<br />
durch mehrere Versuche erreichten wir prozesssichere Parameter<br />
und wir konnten die Umlenkrollen freigeben zur Fertigung.<br />
Ihr Claim lautet: „Das perfekte Zusammenspiel“. Was bedeutet<br />
das konkret?<br />
Unsere Konstrukteure und Produktentwickler hören genau zu, um<br />
unseren Kunden individuell beraten und seine technischen Anforderungen<br />
perfekt umsetzen zu können. Es geht bei uns nicht<br />
um Selbstverwirklichung, der Wunsch des Kunden und seine<br />
Budgetvorgaben stehen immer im Mittelpunkt. Zur Aufgabenstellung<br />
gehört immer, die Wirtschaftlichkeit im Auge zu behalten<br />
und auf dieser Basis die beste Baugruppenlösung zu entwickeln.<br />
Wir sind erst am Ziel, wenn der Kunde zufrieden ist. Damit uns<br />
das gelingt, legen wir Wert auf eine gute, lückenlose Kommunikation<br />
auf Augenhöhe und wir verstehen uns als Partner in jeder<br />
Phase des Wertschöpfungsprozesses unserer Kunden.<br />
Wie gelingt es Ihnen, dass Eigenprodukte und zugekaufte Teile<br />
am Ende nahtlos zusammenpassen?<br />
Mithilfe unseres CAD-Konstruktionsprogrammes sind wir in der<br />
Lage, alle Komponenten exakt aufeinander abzustimmen. Das ist<br />
auch sehr wichtig, denn wir sind in erster Linie immer noch technischer<br />
Händler und nicht Hersteller. Dass wir bei der Entwicklung<br />
von Teilen und Baugruppen darauf achten, dass sich diese in<br />
unser bestehendes Sortiment einfügen und den gängigen Normen<br />
entsprechen, ist selbstverständlich.<br />
OEMs und Endanwender erhalten von Reiff das fertige Produkt<br />
für ihre spezifischen Aufgaben. Wie sieht der gemeinsame<br />
Entwicklungsprozess aus?<br />
Je nachdem, um was für ein Produkt es sich handelt und wie<br />
komplex die Aufgabenstellung ist, kann diese Entwicklungs- und<br />
Abstimmungsphase einige Zeit in Anspruch nehmen. Es gilt, verschiedene<br />
Materialien und die Funktionstüchtigkeit der Konstruktion<br />
auf Herz und Nieren zu testen. Zum Abschluss gibt der Kunde<br />
die Konstruktion frei und wir fertigen die ersten Prototypen. Das<br />
ist dank moderner Werkzeuge wie dem 3-D-Drucker heute schon<br />
sehr kostengünstig möglich. Erst wenn der Prototyp noch einmal<br />
getestet wurde, geht das Teil in Serienproduktion. So ist wirklich<br />
sichergestellt, dass es keine bösen Überraschungen gibt. Früher<br />
war das bedeutend riskanter.<br />
90 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Ihre zündende Idee<br />
Unsere Lösung nach Mass<br />
01 Baugruppen, wie dieser Flüssigkeitskasten,<br />
werden bei Reiff exakt aufeinander abgestimmt<br />
Steilgewindespindeln<br />
nach Mass<br />
02 Diese Umlenkrolle wurde in Zusammenarbeit<br />
mit dem Kunden entwickelt<br />
Vor welche Herausforderungen stellt Sie dieser Prozess?<br />
Auf jeden Fall müssen wir technisch sehr breit aufgestellt sein.<br />
Unser Anspruch ist es, dem Kunden die beste, intelligenteste<br />
Lösung seiner Problemstellung anzubieten. Das gewährleisten<br />
wir zusätzlich mit Unterstützung unserer verschiedenen Fachabteilungen<br />
und den dort tätigen Anwendungstechnikern.<br />
beliebige Mutternform<br />
Gleitspindeltriebe<br />
gerollte Präzision<br />
beliebige Steigung<br />
geräuscharm<br />
preiswert<br />
<strong>10</strong>0% Swiss made<br />
Ist es nicht ein Vorteil für Konstrukteure, direkt beim Hersteller<br />
einzukaufen, anstatt über einen Zwischenlieferanten?<br />
Nicht unbedingt. Viele Kunden ziehen es vor, ihren Bedarf durch<br />
die Zusammenarbeit mit einem Lieferanten zu decken. Das vereinfacht<br />
den gesamten Ablauf vom Bestellvorgang über die Kommunikation<br />
im Problemfall bis zur abschließenden Zahlung. Da<br />
wir über ein riesiges Produktportfolio verfügen, das zahlreiche<br />
unterschiedliche Produktgruppen abdeckt, liegt es auch aus diesem<br />
Grund nahe, einen Baugruppen-Service anzubieten.<br />
Und wie sieht letztlich der Preisvergleich aus?<br />
Wir versuchen immer, die bestmögliche und wirtschaftlichste<br />
Lösung für die jeweilige Anwendung zu entwickeln. Letztendlich<br />
obliegt es natürlich dem Kunden, zu entscheiden, ob die Baugruppe<br />
seinen Vorstellungen entspricht oder nicht.<br />
Reiff stellt auf der Motek <strong>2017</strong> aus. Was erwartet den Besucher?<br />
Wir präsentieren spannende Exponate aus fast allen unseren Produktbereichen,<br />
mit dem Schwerpunkt Antriebstechnik. Außerdem<br />
erwartet unsere Besucher gebündelte technische Kompetenz in<br />
Form unserer Experten.<br />
www.reiff-tp.de<br />
DE-Stuttgart<br />
9. bis 12. Oktober <strong>2017</strong><br />
Halle 6, Stand 6328<br />
Eichenberger Gewinde AG<br />
5736 Burg · Schweiz<br />
T: +41 62765 <strong>10</strong> <strong>10</strong><br />
www.gewinde.ch<br />
wir bewegen. weltweit<br />
Ein Unternehmen der Festo Gruppe
MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />
Für optimale Ergebnisse<br />
Linearführungssystem in der Medizinindustrie überzeugt durch hohe Laufruhe<br />
Laufruhig und widerstandfähig gegenüber<br />
Flüssigkeiten wie Desinfektionsmittel und<br />
Kochsalzlösung – unabdingbare Eigenschaften<br />
für Maschinenelemente in der Medizintechnik.<br />
Dies gilt auch für die Linearführungen, die<br />
die Ergo-Tec GmbH unter anderem in den<br />
OP-Stühlen für die Kopfchirurgie verbaut.<br />
Das Unternehmen ersetzte hier eine<br />
kostenintensive Eigenentwicklung durch<br />
Produkte der Igus GmbH. Lesen Sie mehr.<br />
Das Familienunternehmen Ergo-Tec aus<br />
Bayern kann auf eine über 15-jährige<br />
Firmengeschichte zurückblicken. Im Jahr<br />
2000 mit fünf Mitarbeitern gegründet, beschäftigen<br />
die Geschäftsführer Fritz und<br />
Alexander Dürsch nunmehr 28 Fachleute<br />
am Standort Wilhelmsdorf bei Nürnberg,<br />
die anhand der Qualitätsmanagement-Normen<br />
nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN<br />
ISO 13485 hochwer tige Produkte für die<br />
Medizintechnik entwickeln und fertigen.<br />
Die Fördertechnik, das zweite Geschäftsfeld<br />
des Unternehmens, wird seit<br />
der Gründung im Jahr 2008 von der Niederlassung<br />
Helmstadt bei Würzburg aus<br />
betreut. Dort entstehen bspw. Gliederkettenfördersysteme,<br />
Werkstückträgersysteme<br />
sowie Fördertechnik für den Transport von<br />
Geschirr und Wäsche in Kliniken.<br />
Beständigkeit und Flexibilität –<br />
ein unvereinbarer Gegensatz?<br />
Linearführungen von Igus kommen bei<br />
Ergo-Tec sowohl im Fördertechnik- als<br />
auch im Medizintechnikbereich zum Einsatz<br />
und sorgen für präzise Anwendungen.<br />
Gerade im Falle eines operativen Eingriffs<br />
bei Augenleiden gehören die Vorbereitung<br />
der Patienten und deren perfekte Positionierung<br />
zu den Grundvoraussetzungen für<br />
optimale Ergebnisse. Dazu bieten die Wilhelmsdorfer<br />
„Crani Care“ OP- und Chirurgen-Stühle,<br />
die sich laut Geschäftsführer<br />
Ulf Hottung ist Branchenmanager Medizintechnik<br />
bei der Igus GmbH in Köln<br />
Alexander Dürsch<br />
vor allem durch qualitativ<br />
erstklassige Details auszeichnen:<br />
„Wir sind auf hochwertige Materialien wie<br />
Edelstahl und Aluminium spezialisiert.<br />
Außerdem sorgen wir für biokompatible<br />
Oberflächen und Lacke.“ Schnelligkeit<br />
und Flexibilität geben dabei oft den Ausschlag<br />
für die Kaufentscheidung, führt<br />
Dürsch weiter aus: „Wir pflegen langjährige<br />
Kundenbeziehungen und ebenso beständige<br />
Lieferantenkontakte.“<br />
Vor diesem Hintergrund liefert das Kölner<br />
Unternehmen Igus Linearführungen<br />
aus dem Programm Drylin Q. Sie gleichen<br />
bei den Kopfstützen in den OP-Stühlen die<br />
Längenänderung beim Herunterfahren ins<br />
Liegen aus. Hier zählen vor allem der ruhige<br />
und leise Lauf. Die Führungen müssen resistent<br />
gegenüber Flüssigkeiten wie Kochsalzlösung<br />
und Desinfektionsmitteln sein. Hinzu<br />
kommt eine möglichst leichte und<br />
kompakte Bauweise, sollen sich doch die<br />
OP-Stühle vom Pflegepersonal gut bewe<br />
gen lassen und daher ergonomisch optimal<br />
gestaltet sein. Geschäftsführer Dürsch führt<br />
den Hintergrund weiter aus: „Bislang kam<br />
eine Eigenlösung in Form einer Kugelumlaufführung<br />
zum Einsatz. Diese war jedoch<br />
viel zu teuer und auch zu schwer. Der Wartungsaufwand<br />
ist zu umfangreich, und sie<br />
bauen zu groß auf.“<br />
André Hock, technischer Verkaufsberater<br />
bei Igus, begleitet Ergo-Tec bei allen Fragen<br />
hinsichtlich Linearführungen und ergänzt:<br />
„Die integrierte Klemmfunktion macht die<br />
Führungen sicher, sodass unbeabsichtigtes<br />
Verrutschen der Kopfstütze ausgeschlossen<br />
ist. Durch das hartanodisierte Aluminium als<br />
Schienenmaterial erreichen wir beste Reibund<br />
Verschleißergebnisse. Eine integrierte,<br />
schnelle und einfache Klemmfunktion war<br />
der Wunsch vieler Anwender, den wir gerne<br />
erfüllt haben. Mit der Handklemmung kann<br />
man die Lager nunmehr an gewünschter<br />
Stelle positionieren und arretieren.“ Der<br />
Drylin Q-Linearbaukasten empfiehlt sich<br />
92 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
01 Hohe Laufruhe ist in OP-Stühlen für Augenbehandlungen gefragt, wenn beim Herunterfahren<br />
ins Liegen die Kopfstütze für einen Längenausgleich sorgt<br />
NEU IM NETZ<br />
Das INOMETA-Webspecial<br />
TUBES&PROFILES<br />
02 Alexander Dürsch (r.),<br />
Geschäftsführer der Ergo-Tec GmbH<br />
und André Hock (l.), dem technischen<br />
Verkaufsberater von Igus<br />
Alles rund um das Thema Rohre &<br />
Profile aus Aluminium präsentieren<br />
wir im neuen Webspecial. Lassen<br />
Sie sich von unseren Kompetenzen<br />
und mehr als 35-jährigen Erfahrung<br />
überzeugen.<br />
immer dann, wenn man linear verdrehsicher verfahren<br />
möchte und Wert auf komplett schmierfreien<br />
Einsatz legt. Er macht die Konstruktion<br />
flexibel, wobei individuelle Gehäusevarianten,<br />
etwa Vollkunststofflager, verfügbar sind. Das<br />
robuste hartanodisierte Aluminiumprofil fällt<br />
durch das Hohlkammerprinzip leicht aus.<br />
Aufwändiger Zulassungsprozess<br />
Neben den reinen technischen Anforderungen<br />
unterliegen Pro dukte für die Medizintechnik<br />
einem strengen und aufwändigen Zulassungsprozess.<br />
Ergo-Tec arbeitet nach der Medizintechniknorm<br />
DIN EN ISO 13485 und führt viele Prüfungen<br />
für die europaweite Zulassung im eigenen<br />
Hause durch. Dementsprechend legt Alexander<br />
Dürsch Wert auf zertifizierte Zulieferer: „Sobald<br />
Zertifikate für unsere Zukaufprodukte vorliegen,<br />
fällt uns die Waren-Eingangskontrolle leichter.<br />
Wir können uns dann häufig auf Stichproben beschränken.<br />
Das macht den Fertigungsprozess<br />
schneller und hilft natürlich dabei, unseren Anspruch<br />
nach prompter und flexi bler Arbeit für<br />
den Kunden zu erfüllen.“<br />
Igus punktet hier mit den größten Versuchsund<br />
Testlabors in der Branche. Auf 2 750 m 2 testen,<br />
prüfen und entwickeln die Inge nieure unter<br />
realen Bedingungen – ob Einzelkomponente oder<br />
fertiges System. Zu den Schwerpunkten zählen<br />
Reibwerte, Verschleiß sowie die Auswirkungen<br />
auf die Funktionalität bei Schmutz, um nur einige<br />
zu nennen. Igus Produktexperte André Hock<br />
betont die 15 000 Produkttests, die allein auf<br />
Reibwerte, Verschleiß und Abrieb abzielen: „Zusätzlich<br />
werden Millionen Testbewegungen für<br />
Gleitlager, Linear- und Kugellager sowie Gewindetriebe<br />
und Roboter gelenke durchgeführt.<br />
Mehr als 300 Versuche laufen im Gleitlager-Testlabor<br />
parallel.“<br />
Unter diesen Voraussetzungen erleichtert sich<br />
auch der Zulassungsprozess für die OP-Stühle<br />
deutlich, von denen Ergo-Tec künftig 50 Stück pro<br />
Jahr produzieren will. Dies gilt ebenso für die<br />
Chirurgen-Stühle des Unternehmens, bei denen<br />
der Operateur den Sitz verstellen kann. Über eine<br />
Fußsteuerung fährt der Stuhl vor und zurück. Die<br />
Anforderungen entsprechen denen beim Kopfteil<br />
des OP-Stuhls. Während im Prototyp noch die<br />
Kugelumlaufführung in Eigenentwicklung eingebaut<br />
war, entschied man sich bereits in der Null-<br />
Serie für Drylin.<br />
Die positiven Resultate sichern laut Ergo-Tec<br />
Geschäftsführer Alexander Dürsch auch die künftige<br />
Zusammenarbeit mit Igus: „Wenn wir die<br />
Igus-Führungen aus Kunststoff und Aluminium<br />
mit unserer Edelstahl-Eigenentwicklung vergleichen,<br />
sparen wir heute zwei Drittel des Gewichts<br />
und sind zehnmal wirtschaftlicher in der Produktion.“<br />
Die Führungen aus Köln stehen daher in<br />
jedem Fall weiter auf der Liste für Zukaufteile für<br />
laufende sowie Neuentwicklungen.<br />
www.igus.de<br />
tubesandprofiles.inometa.deometa<br />
PNEUMATIKPROFILE<br />
ZYLINDERROHRE<br />
PROFILROHRE<br />
WALZENROHRE<br />
ALUMINIUM<br />
VOLLMATERIAL<br />
STEGROHRE<br />
STANGEN<br />
ZEICHNUNGSPROFILE
Special Motek<br />
Besonders leichte, kompakte<br />
Führungszylinder<br />
Die kompakten Führungszylinder mit Doppelkolben der Serie<br />
JMGP von SMC bringen fast 70 % weniger Gewicht als die MGP-<br />
Kompaktzylinder auf die Waage. Gleichzeitig wurde in der Höhe<br />
und Länge jeweils zwischen 25 und 35 % eingespart. Die Zylinder<br />
werden mit Kolbendurchmesser von 12 bis <strong>10</strong>0 mm angeboten,<br />
können Hübe bis 200 mm realisieren und sind für Betriebsdrücke<br />
zwischen 0,15 und 0,7 MPa konzipiert. Drei Montageoptionen<br />
und die Möglichkeit, die Druckluft von vier Seiten aus anschließen<br />
zu können, machen sie flexibel. Ausgestattet mit einer Anschlagdämpfung<br />
sind die Führungszylinder schonend, wenn sie Güter<br />
heben, schieben oder klemmen. Sie sind so konzipiert, um auf die<br />
wachsende Komponentendichte<br />
vieler Maschinen<br />
zu reagieren. Darüber<br />
hinaus sollen sie dabei<br />
helfen, Transportund<br />
Handlingkosten<br />
einzusparen, die durch<br />
große Maschinenkomponenten<br />
entstehen.<br />
www.smc.de<br />
Mehr Dynamik, höhere Kräfte<br />
A-Drive hat sein Angebot<br />
mit leichten und dabei<br />
sehr dynamischen<br />
Drehtischen sowie Exlar-<br />
Linearaktuatoren als<br />
Alternative zur Hydraulik<br />
erweitert. Die Drehtische<br />
der Serie AXD bringen je<br />
nach Baureihe nur 2,35<br />
bis 9,80 kg auf die Waage.<br />
Da ihr Rotor kaum<br />
Trägheit aufweist,<br />
eignen sie sich für<br />
Anwendungen, in denen<br />
schnelle Produktionszyklen<br />
realisiert werden<br />
müssen. Für eine extrem<br />
genaue Positionierung<br />
sind sie mit einem hochauflösenden<br />
optischen<br />
Geber ausgestattet. Die<br />
elektrischen Exlar-Linearaktuatoren der FT-Serie mit Planetenrollengewindetrieb<br />
bieten im Vergleich zu elektrischen Aktuatoren<br />
mit Kugelgewindetrieb höhere Kräfte, bessere Dynamik sowie<br />
eine längere Gebrauchsdauer. Die FTP-Serie wurde als Ersatz<br />
für hydraulische Pressen entwickelt. In der größten Ausführung<br />
(215 mm) bieten diese Kräfte bis 356 kN. Mit Servomotor-Technologie<br />
ermöglichen die Exlar-Linearaktuatoren eine besonders<br />
hohe Genauigkeit und Flexibilität. Dazu verbrauchen sie 25 %<br />
weniger Strom.<br />
www.a-drive.de<br />
DieBenchmark bei<br />
integrierten Schrittmotoren<br />
der Quickstep MIS23<br />
Integrierter Schrittmotoren 0,1bis 28 Nm<br />
IntegrierteServomotoren50Wbis3kW<br />
Alle IndustrialEthernet undStandard Feldbusse<br />
Einzigartig durchModulkonzept<br />
„nanoPLC“onBoard<br />
Closed Loop undverschiedeneEncoder<br />
JVLIndustriElektronikA/S<br />
+497121–1377260<br />
jvldrives@jvl.dk www.jvldrives.de<br />
Flexible, umweltfreundliche Aktuatoren<br />
Die Aktuatoren CASM <strong>10</strong>0<br />
aus dem Hause SKF bieten<br />
Plug-&-Play-Lösungen als<br />
Ersatz für pneumatische<br />
und hydraulische Systeme<br />
im Automatisierungsbereich<br />
und für Anwendungen in<br />
rauen Umgebungen. Mit der<br />
modularen Reihe mit vielen<br />
Montagemöglichkeiten kann für fast jede Anwendung das passende<br />
System zusammengestellt und erweitert werden. Im Kraftbereich<br />
bis 82 kN und bei Lineargeschwindigkeiten bis 890 mm/s erlaubt<br />
die CASM <strong>10</strong>0-Reihe Hübe bis 2 m, weist durch verschiedene<br />
Dichtungssysteme eine hohe Schmutz- sowie Feuchtigkeitsresistenz<br />
auf und verfügt über einen einstellbaren Endschalter.<br />
Für Freiheit bei Konstruktion und elektrischer Ansteuerung sorgen<br />
Optionen wie Inline-Adapter oder Getriebe für einen parallelen<br />
Motoraufbau mit Übersetzungen bis 25:1, Handbetätigung oder<br />
Zusatzbremsen sowie mögliche Kombinationen mit Servo- oder<br />
Asynchronmotor. Die Baureihe ist Teil des Beyond Zero-Portfolios<br />
des Herstellers mit besonders umweltfreundlichen Lösungen.<br />
www.skf.com
Flüsternde Energieketten<br />
Murrplastik Systemtechnik hat das Produktportfolio der Energieketten-Serie<br />
Powerline ergänzt. Das neue Noiseless-Ablegewannensystem<br />
VAW 146 ist die Lösung bei hohen Beschleunigungen und<br />
Verfahrgeschwindigkeiten. Durch den beim Abrollen entstehenden<br />
Polygoneffekt der<br />
Kettenglieder kann<br />
es bei höheren<br />
Geschwindigkeiten<br />
zu störenden<br />
Geräuschentwicklungen<br />
kommen.<br />
Mit dem Noiseless-<br />
System werden<br />
diese durch den<br />
Einsatz von<br />
Dämpfungselementen<br />
wirkungsvoll um bis zu 20 dB reduziert. Die Ablegewannen<br />
sind für freitragende Ketten als kurze Wanne und für<br />
gleitende Ketten mit hoher Wanne erhältlich. Das Ablegewannensystem<br />
VAW 146 ist für die Powerline-Ketten MP 41.2, MP 52.2,<br />
MP 52.4, MP 62.2 und MP 62.4 verfügbar. Auch die neuen<br />
Dämpfungselemente in den innenliegenden Anschlägen der<br />
Energieketten sorgen durch ein leiseres Abrollen der Kettenglieder<br />
für weniger Geräuschentwicklung. So verringert sich die<br />
Lautstärke im Betrieb um bis zu <strong>10</strong> dB. Wichtiger Nebeneffekt:<br />
Die Lebensdauer der Energiekette verlängert sich.<br />
www.murrplastik.de<br />
Volle Dynamik – auch wenn es eng wird<br />
Für Bereiche im Maschinen- und Anlagenbau, wo wenig Platz<br />
für die Antriebssysteme ist, bietet Engel die Servomotoren der<br />
Baureihen HBI und HBR an. Eingesetzt werden sie z. B. in ultraflachen<br />
Transportwagen, filigranen Montagewerkzeugen oder<br />
mobilen Wiegesystemen.<br />
Ebenfalls<br />
geeignet sind sie für<br />
Verpackungsanlagen,<br />
Textilmaschinen oder<br />
Reinigungssysteme.<br />
Die HBI-Reihe bietet<br />
integrierte Antriebe,<br />
die sich als konfigurierbare<br />
Komplettlösungen<br />
mit Regelelektronik<br />
sowie<br />
hochauflösendem<br />
Hallsensor universell einsetzen lassen. Sie eignen sich als dezentrale<br />
Antriebslösung für ein- und mehrachsige Applikationen zum<br />
Betrieb an 24/48 VDC. Ihre Nennleistungen liegen zwischen 53<br />
und 160 W. Wenn mehr Leistung bei noch geringeren Außenmaßen<br />
benötigt wird, kommt die Baureihe HBR zum Einsatz. Hier beginnen<br />
die Flanschmaße bei 40 × 40 mm und die Gehäuselängen reichen<br />
von 92 bis 164 mm. Bei Spitzendrehmomenten von 0,35 bis<br />
2,4 Nm geben die Servomotoren Dauerleistungen von 80 bis<br />
300 W ab.<br />
www.engelantriebe.de<br />
Precision Line –WPSFN<br />
Mit Präzision um die Ecke: WPSFN<br />
kraftvoll, vibrationsarm, kompakt.<br />
Neugartauf der Motek!<br />
09.–12. Oktober <strong>2017</strong> in Stuttgart<br />
Halle 8, Stand 8406<br />
Unser neues Präzisions-Winkelgetriebe<br />
für konstruktive Anforderungen an höchste Genauigkeit<br />
Als kürzestes spiralbogenverzahntes Winkelgetriebe<br />
mit Flansch-Abtriebswelle und Hohlwelle verbindet das<br />
WPSFN ein hohes Drehmoment mit maximaler Laufruhe:<br />
das Ergebnis sind hochpräzise, kraftvolle Antriebslösungen.<br />
Daniel Baum, Konstruktion &Entwicklung<br />
NeugartStandardgetriebe<br />
Jetzt mehr erfahren unter:<br />
www.neugart.com
MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />
Wenn alle Stricke reißen<br />
Hydraulische Sicherheitsstoßdämpfer schützen hochdynamische Achsen<br />
In Handling und Automation<br />
steigen die Ansprüche an<br />
Geschwindigkeit und Genauigkeit<br />
ebenso wie solche an die Sicherheit.<br />
Wo mechatronische Positionierund<br />
Bewegungssysteme so präzise<br />
wirken, dass Abweichungen für<br />
das menschliche Auge nicht mehr<br />
zu erkennen sind, müssen passende<br />
Sicherheitselemente arbeiten,<br />
damit im Falle einer Störung keine<br />
kostspieligen Schäden entstehen.<br />
Ein schwäbischer Systemlieferant<br />
für Maschinenkomponenten hat<br />
für solche Fälle verschiedene<br />
Lösungen entwickelt.<br />
Robert Timmerberg, M.A., ist Fachjournalist aus Düsseldorf<br />
Von 1980 bis heute konnte sich die<br />
Rampf-Gruppe, Grafenberg, vom Einmannbetrieb<br />
zum weltweit agierenden<br />
Unter nehmen entwickeln. Firmengründer<br />
Rudolf Rampf, der zu Beginn in einer Garage<br />
noch Gießharze aus Polyurethan von<br />
Hand anrührte, und seine Nachfolger haben<br />
dank schwäbischen Tüftelns, unternehmerischen<br />
Muts und technischen Know-hows<br />
das Unternehmen über den Bereich der<br />
Reaktionsharze hinaus zu einem der führenden<br />
gestaltet und dafür gesorgt, dass es<br />
auch bei Maschinensystemen eine bedeutende<br />
Rolle spielt. Die Sparte Rampf Machine<br />
Systems stellt mit dem Produktbereich Eputronic<br />
u. a. Komplettlösungen für individuelle<br />
und mehrachsige Bewegungssysteme<br />
und Basismaschinen mit höchsten Ansprüchen<br />
an Dynamik und Genauigkeit zur Verfügung.<br />
In diesem Bereich kommt es darauf<br />
an, Elemente zum einen schnell zu bewegen<br />
und sie zum anderen auch noch bis auf<br />
den Mikromillimeter genau zu positionieren.<br />
Ob Basismaschinen oder Komplettlösungen<br />
für individuelle und mehrachsige Bewegungssysteme,<br />
das Unternehmen liefert<br />
in diesem Bereich auf der Basis moderner<br />
Entwicklungstools, Komponenten und<br />
Produktionsmethoden seinen Anwendern<br />
Komplettlösungen von der Konstruktion<br />
und Auslegung über die Montage bis hin<br />
zur Inbetriebnahme und Serienfertigung.<br />
96 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />
Aufprallkopf<br />
Kolbenstange<br />
Festanschlag<br />
Dichtungspaket<br />
Führungslager<br />
Membranspeicher<br />
Kolben<br />
Kolbenring<br />
02 Das Unternehmen<br />
bietet die direkte<br />
Integration von<br />
Linearmotoren,<br />
Messsystemen,<br />
Magnetgreifern und<br />
Sicherheitstechnik auf<br />
Hartgesteinsbasis<br />
Außenkörper<br />
Druckhülse mit Drosselbohrungen<br />
massiver Körper ohne Sicherungsring<br />
01 Ein Modell eines Sicherheitsstoßdämpfers,<br />
bei dem Serienteile aus der als<br />
„Magnum“ bekannten Familie der Industriestoßdämpfer<br />
zum Einsatz kommen<br />
03 Zu den Sicherheitsprodukten<br />
zählen<br />
neben den hier<br />
beschriebenen<br />
Sicherheits- und<br />
Strukturdämpfern<br />
u. a. auch Klemmelemente<br />
für die<br />
konventionelle<br />
Schienen-, Stangenoder<br />
Rotationsklemmung<br />
Das Unternehmen setzt dabei auf eine integrative<br />
Vorgehensweise, in deren Rahmen<br />
die Wechselwirkungen zwischen Lineartechnik,<br />
Maschinenbett, Antriebstechnik<br />
und Steuerungstechnik bereits in den ersten<br />
Schritten der Auslegung und Entwicklung<br />
ganzheitlich berücksichtigt sind. Das<br />
Prozedere hilft, negative Auswirkungen auf<br />
Lebensdauer und Genauigkeit der jeweiligen<br />
Maschine zu vermeiden. Gleichzeitig<br />
geht dies einher mit den Vorteilen einer<br />
Komplettlösung aus einer Hand. FEM-Berechnungen<br />
und 3-D-Simulationen sorgen<br />
für eine hohe Planungs- und Produktsicherheit.<br />
Außerdem steht Eputronic<br />
neben hohen Positioniergenauigkeiten<br />
auch für kurze Zykluszeiten, lange Lebensdauer<br />
und große Sicherheit. An dieser Stelle<br />
spielt die ACE Stoßdämpfer GmbH eine<br />
tragende Rolle. Wer Systeme für Hochtechnologiebranchen<br />
entwickelt, muss die<br />
damit verbundenen hohen Kosten schützen.<br />
Dies sicherzustellen, ist in den sich<br />
bewegenden Achsen der Maschinen die<br />
Aufgabe von unterschiedlichen Lösungen<br />
von der ACE Stoßdämpfer GmbH.<br />
Sicherheits- und Strukturdämpfer<br />
schützen Endlagen<br />
ACE ist bekannt für Dämpfungslösungen<br />
und Maschinenelemente aller Art. Die Aufgabe<br />
der Maschinenelemente besteht im<br />
konkreten Einsatzfall darin, die bewegte<br />
Masse der jeweiligen Applikation vollständig<br />
abzubremsen. Dabei soll das Risiko zu<br />
<strong>10</strong>0 % ausgeschlossen werden, dass es bei<br />
unvorhergesehenen Zwischenfällen wie<br />
Bedienungsfehlern, Hackerangriffen oder<br />
Stromausfällen und dem daraus resultierenden<br />
Ausfallen der Bremskraft des Antriebs<br />
zum Überfahren der Endlage kommt.<br />
Nur so lässt sich die Konstruktion vor Unfällen,<br />
Ausfallzeiten und Reparaturen schützen.<br />
Um dies sicherzustellen, muss die jeweilige<br />
kinetische Energie absorbiert werden.<br />
Dieser Wert ergibt sich nach Berechnung<br />
der Formel<br />
. Zudem gilt es, die<br />
Antriebsenergie zu bremsen. Hier wird die<br />
Formel Dämpferhub angewendet.<br />
Zerstörerische Kräfte von bewegten Massen<br />
sicher zu verzögern und im Notfall zu<br />
bremsen, sind die Hauptaufgaben des<br />
Bereichs Sicherheitsprodukte von ACE. Je<br />
nach den Anforderungen der zukünftigen<br />
Betreiber stellt Rampf Machine Systems<br />
Sicherheitsstoßdämpfer oder Strukturdämpfer<br />
zur Verfügung. Gerade im Notstopp-Einsatz<br />
spielen beide Gattungen dieser<br />
Maschinenelemente ihre Vorteile aus:<br />
U. a. sind die Produkte einfach in bestehende<br />
Konstruktionen zu integrieren, sind wartungsarm,<br />
fast überall einsetzbar und arbeiten<br />
energieunabhängig.<br />
Bis zu 1 000 Lastwechsel<br />
Im Vergleich zu Strukturdämpfern vom Typ<br />
Tubus bieten ACE-Sicherheitsstoßdämpfer<br />
eine höhere Effizienz: Sie sind in der Lage,<br />
die kinetische Energie zu <strong>10</strong>0 % ohne Rückpralleffekt<br />
abzubauen. Die Strukturdämpfer<br />
der Tubus-Familien hingegen bauen mit<br />
dem ersten Hub bis ca. 75 % der Energie ab.<br />
Durch die gespeicherte, im Vergleich zu<br />
Sicherheitsstoßdämpfern nicht auf Anhieb<br />
vollständig, absorbierte Energie kommt es<br />
nach der ursprünglichen Belastung zu<br />
einem Rückprall. Aus diesem Grund erhalten<br />
diese Notstopp-Elemente immer dann<br />
gegenüber Sicherheitsstoßdämpfern den<br />
Vorzug, wenn es nicht auf punktgenaues<br />
Abstoppen ankommt oder wenn das Fahren<br />
in die Endlage beabsichtigt ist und häufiger<br />
auftritt. Zum Vergleich: Während Sicherheitsstoßdämpfer<br />
ca. 1 000 Lastwechsel verkraften,<br />
sind Stoßdämpfer vom Typ Tubus<br />
auf bis zu 1 Million Lastwechsel ausgelegt.<br />
Ob Sicherheits- oder Strukturdämpfer von<br />
ACE: Rampf Machine Systems entscheidet<br />
sich je nach Anforderung dafür, welches<br />
Sicherheitselement in den applikationsspezifisch<br />
ausgelegten Positionier- und<br />
Bewegungssystemen der Marke Epu tronic<br />
zum Einsatz kommt.<br />
www.ace-ace.com<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 97
MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />
Stille Helfer<br />
Verstellung von Arbeitsplatzsystemen bis hin zu komplexen Anlagen im Maschinenbau<br />
Optimale ergonomische<br />
Bedingungen am Arbeitsplatz<br />
erleichtern diverse zu erledigenden<br />
Tätigkeiten. Die Belastung der<br />
Beschäftigten sinkt,<br />
Arbeitsperioden verlängern sich<br />
und die Produktivität steigt. Einen<br />
wichtigen Beitrag dazu leistet die<br />
Höhenverstellung mithilfe<br />
elektrischer Hubsäulen. Lesen Sie<br />
mehr über diese Technik im Einsatz.<br />
Elektrische Hubsäulen gleichen Größenunterschiede<br />
von Mitarbeitern problemlos<br />
aus und verbessern damit die Arbeitsergonomie<br />
von Montagearbeitstischen,<br />
Medientechnik oder Schaltwarten. Auch im<br />
medizinischen Bereich, bei der Höhenverstellung<br />
von Patientenliegen oder medizintechnischen<br />
Geräten, leisten elektrische<br />
Hubsäulen einen wertvollen Beitrag. Sie<br />
sind die idealen Antriebselemente, wenn<br />
neben der motorischen Verstellung auch<br />
eine stabile Führung erforderlich ist. Und<br />
da sich die komplette Technik im Inneren<br />
der Hubsäule befindet, ist nicht einmal eine<br />
Verkleidung erforderlich.<br />
Die elektrischen Hubsäulen der Multilift<br />
II Baureihe von RK Rose+Krieger sind ein<br />
Beispiel dafür, wie aus kundenindividuellen<br />
Sonderausführungen Standardprodukte für<br />
spezifische Anwendungsfelder werden.<br />
Integrierte Dämpfung absorbiert<br />
Aufprallkräfte<br />
Dass elektrisch verstellbare Hubsäulen<br />
nicht nur gut aussehen und unter normalen<br />
Bernd Klöpper ist Leiter Marketing bei der<br />
RK Rose+Krieger GmbH in Minden<br />
Bedingungen einwandfrei funktionieren,<br />
sondern gleichzeitig auch robust und belastbar<br />
sein können, beweist die Hubsäule<br />
vom Typ Multilift II Impact von RK<br />
Rose+Krieger. Die schmale elektrische Höhenverstellung<br />
verfügt über ein integriertes<br />
Dämpfungssystem, das hohe Aufprallkräfte<br />
absorbiert, die z. B. beim Abladen eines<br />
schweren Werkstücks entstehen können.<br />
Damit verhindert das Dämpfungssystem<br />
eine Überlastung der Hubsäule durch starke<br />
dynamische Beanspruchung. Das prädestiniert<br />
den Multilift vor allem für die Höhenverstellung<br />
industrieller Montagetische.<br />
„Ausgangspunkt für die Entwicklung der<br />
Hubsäule mit integrierter Dämpfung war<br />
wie so oft eine spezifische Kundenanforderung“,<br />
erklärt Maximilian Tischler, Produktmanager<br />
Lineartechnik bei dem Mindener<br />
Spezialisten für Linear-, Profil-, Montageund<br />
Verbindungstechnik. Das gelte auch für<br />
die anderen Mitglieder der Multilift II Produktfamilie.<br />
„Angefangen hat alles mit unserer<br />
schmalen Hubsäule Multilift. Sie bewährt<br />
sich seit Jahren in einer Vielzahl von Kundenanwendungen,<br />
nicht zuletzt weil sie<br />
durch ihre flache Bauform zusätzlichen<br />
Raumgewinn bietet“, erklärt Tischler. Durch<br />
Anpassungen an die stetig steigenden Anforderungen<br />
der zukünftigen Betreiber entwickelte<br />
sich aus dem Ursprungsmodell<br />
dann zunächst der Multilift II – eine optimierte<br />
Version der ursprünglichen Hubsäule.<br />
Weitere Varianten, die es bis dahin in<br />
der Form auf dem Markt noch nicht gab und<br />
die den Kunden einen deutlichen Mehrwert<br />
bieten sollten, folgten. Darunter eine teleskopierende<br />
Version der Hubsäule, Multilift<br />
II Telescope, sowie eine Ausführung speziell<br />
für ESD-Montagetische, Multilift II Esd)<br />
sowie der o. g. Multilift II Impact. Weitere<br />
Ausführungen, z. B. der Multilift II Safety für<br />
Überkopfanwendungen in der Medientechnik<br />
seien in Planung bzw. stünden kurz vor<br />
der Markteinführung. „Unser Ziel ist es, für<br />
jede Anwendung die passende Hubsäule<br />
anbieten zu können“, ergänzt Tischler.<br />
Multilift II – Schmale Bauform,<br />
starke Leistung<br />
Bei allen Hubsäulen der Multilift II Produktfamilie<br />
minimieren abgeschrägt Abdeckkappen<br />
die Quetschgefahr durch aufgesetzte<br />
Tischplatten und Aufbauten beim<br />
Einfahren der Hubsäule. Zudem sind die<br />
elektrischen Höhenverstellungen serienmäßig<br />
mit einer Grundplatte für Zug- und<br />
Druckbelastung ausgeführt. Seitliche Laschen<br />
mit entsprechenden Bohrungen erleichtern<br />
die Befestigung bzw. Anbindung<br />
der Hubsäulen. Ihr störungsfreier Betrieb<br />
98 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Wir<br />
bewegen etwas!<br />
Multilift II ESD – Spannungen über<br />
die Hubsäule ableiten<br />
Auch beim Transport oder dem Versetzen von<br />
Arbeitstischen können hohe Kräfte auftreten. Das<br />
Dämpfungssystem verhindert eine Überlastung der<br />
Hubsäule durch starke dynamische Beanspruchung<br />
wird durch ein festes, drei Meter langes Motorkabel<br />
mit verliersicherem Stecker gewährleistet.<br />
Es dient gleichzeitig als Steuerungsanbindung.<br />
Die Antriebseinheit aller Multilift II Hubsäulen<br />
wird durch ein stabiles Motorgehäuse aus GFK<br />
geschützt. Über seitliche Befestigungsnuten im<br />
Außenprofil lassen sich auf einfach Weise Zubehörteile<br />
wie ein Sichtschutz, CPU-Halter oder<br />
Systemversteifungen an den Hubsäulen befestigen.<br />
Dabei ist die Nutengeometrie kompatibel<br />
zum Blocan-Aluminiumprofilsystem von RK<br />
Rose+Krieger.<br />
Darüber hinaus sind alle Multilift II Hubsäulen<br />
mit einem integrierten Endschalter ausgerüstet<br />
und können gleichermaßen auf Druck und auf<br />
Zug belastet werden, auch bei einer Selbsthemmung<br />
bis zur maximalen Last. Die Profilenden<br />
sind entweder mit stabilen Montageplatten mit<br />
M8-Bohrungen versehen und dienen als Befestigungsmöglichkeit,<br />
oder man nutzt die direkte<br />
Anbindung mit den vorhandenen M8-Schraubkanälen<br />
im Innenprofil.<br />
Multilift II Telescope – einzig artiges<br />
Einbau-Hub-Verhältnis<br />
Mit der teleskopierenden Version des Multilift II,<br />
dem Multilift II Telescope, reagierte der Hersteller<br />
auf die gestiegenen Kundenforderungen an zweibeinige<br />
Tischsysteme. Die dreistufige Hubsäule<br />
erfüllt die Ergonomienorm für Arbeitstische (DIN<br />
EN 527-1:2011) und zeichnet sich durch ein optimales<br />
Einbau-Hub-Verhältnis aus: Das Einbaumaß<br />
beträgt in eingefahrener Position lediglich<br />
560 mm. Der maximale Hub liegt bei 650 mm mit<br />
einer maximalen Hubkraft von bis zu 3 000 N je<br />
Antrieb. Die im ausgefahrenen Zustand erreichbaren<br />
1 2<strong>10</strong> mm decken die gültigen Normen der<br />
Arbeitsplatzergonomie in vielen Anwendungen<br />
von Montagearbeitsplätzen, Vorrichtungen, Leitwarten<br />
etc. ab. Die für die Stabilität wichtige Überdeckung<br />
der Profile ist trotz der Hublänge optimal<br />
bemessen und erlaubt hohe Biegemomente im<br />
statischen, wie im dynamischen Bereich.<br />
In der Elektronik- und Halbleiterfertigung können<br />
während der Montage elektrostatische Entladungen<br />
die zu montierenden Bauelemente in ihrer<br />
Funktion beeinträchtigen oder gar zerstören. Spezielle<br />
ESD-Montagearbeitsplätze verhindern dies<br />
durch eine entsprechende antistatische Ausrüstung.<br />
Hubsäulen für die Höhenverstellung der<br />
Arbeitsplätze verhinderten bislang die sichere<br />
Ableitung elektrostatischer Aufladungen, da sie<br />
die elektrische Verbindung zwischen Tisch- und<br />
Fußrahmen unterbrachen. Mit dem Multilift II<br />
ESD entwickelte das Unternehmen jedoch eine<br />
patentierte elektrische Höhenverstellung, die in<br />
der Lage ist, die Spannungen abzuleiten. Realisiert<br />
wird dies, indem das äußere und innere Profil<br />
kontinuierlich miteinander verbunden sind.<br />
Multilift II Safety – auf den<br />
Kopf gestellt<br />
Mit dem Multilift II Safety steht eine weitere Variante<br />
der Multilift II Hubsäulen in den Startlöchern.<br />
RK Rose+Krieger entwickelt diese speziell<br />
für Überkopfanwendungen in der Medientechnik.<br />
Hier dient die Hubsäule u. a. zur korrekten<br />
Positionierung von Beamern oder Monitoren. Die<br />
Hubsäule wird in diesem Fall kopfüber an die<br />
Decke montiert. Ein eigens entwickeltes internes<br />
Sicherheitssystem unterbindet ein unkontrolliertes<br />
Herausfahren der Hubsäule.<br />
Einbau und Ausrichtung<br />
leicht gemacht<br />
Bei der Höhenverstellung von Montagearbeitstischen,<br />
Leitständen oder ergonomischen Büromöbeln<br />
kommen jeweils zwei Hubsäulen zum<br />
Einsatz, die synchron verfahren werden müssen.<br />
Der Hersteller verfügt über Hubsäulen in Synchronausführung<br />
und stellt diese in vorkonfektionierten<br />
Plug-&-Work-Paketen zur Verfügung.<br />
Neben zwei Multilift II Hubsäulen umfasst ein<br />
vollständig vorinitialisiertes Paket eine Steuerung,<br />
ein Netzkabel und Abdeckprofile sowie<br />
einen optional frei wählbaren Handschalter.<br />
Auch für die verspannungsfreie Ausrichtung<br />
haben sich die Mindener Lineartechnikspezialisten<br />
etwas einfallen lassen: Optional erhältliche<br />
RK Sync-Flex-Ausgleichsplatten erleichtern die<br />
horizontale und vertikale Ausrichtung der Hubsäulen.<br />
Auf diese Weise werden Verspannungen,<br />
die bei Überlastung überbestimmter Systeme zu<br />
Ausfällen führen könnten, vermieden. Dabei realisiert<br />
der Horizontalausgleich in der Z-Achse die<br />
für das Verfahren der Hubsäule erforderliche Bewegungsfreiheit.<br />
Der Vertikalausgleich nivelliert<br />
Unebenheiten in der Befestigungsumgebung und<br />
richtet die Hubsäule um die X-Y-Achse aus.<br />
www.rk-rose-krieger.com
Mit voller Kraft voraus<br />
Kaltgerollter Kugelgewindetrieb für große Stückzahlen<br />
Ohne Antriebstechnik wären wir<br />
vielerorts zum Stillstand verurteilt.<br />
Im Linearbereich haben sich vor<br />
allem die gerollten Gewindetriebe<br />
etabliert und es führt kein Weg an<br />
den kaltverformten Spindeln<br />
vorbei. Jetzt hat ein Hersteller<br />
gerollter Kugelgewindetriebe aus<br />
der Schweiz einen neuen,<br />
kaltgerollten Kugelgewindetrieb<br />
mit einem speziellen<br />
Kugelrückführungssystem<br />
entwickelt. Lesen Sie mehr.<br />
Ursula Schädeli ist Marketingleiterin bei der<br />
Eichenberger Gewinde AG in Burg, Schweiz<br />
So unterschiedlich die verschiedenen Antriebstechniken<br />
auch sind, gibt es dennoch<br />
viele Gemeinsamkeiten. Die stetig<br />
steigenden qualitativen Anforderungen<br />
und der Trend zu höherer Intelligenz prägt<br />
sie alle. Die Anwender achten heute bei<br />
Antriebssystemen vermehrt auf wirtschaftliche<br />
Komplettlösungen mit niedrigen<br />
Betriebskosten. Gefragt sind „schlankere“<br />
Konstruktionen. Der Gewindespezialist<br />
Eichenberger aus Burg, Schweiz, hat das<br />
darin liegende Potenzial erkannt und besitzt<br />
Know-how und Innovationskraft, um die<br />
heutigen Strukturen und Produkte dem stetigen<br />
internationalen Wandel anzupassen.<br />
Für den Gewinderoller sind exotische<br />
Materialien und Gewindeformen, die sich<br />
außerhalb der Norm befinden, gesuchte<br />
Herausforderungen. Im beratenden, lösungsorientierten<br />
Dialog werden Antworten gemeinsam<br />
mit dem Anwender gesucht und<br />
gefunden. Die wettbewerbsfähige Innovation<br />
der Partner sowie die damit verknüpften,<br />
inspirierenden Gespräche, sind<br />
Eichenbergers Triebkraft für Neuentwicklungen.<br />
Denn Qualität beginnt bei der Ausrichtung<br />
auf den Anwender und endet mit<br />
seiner Zufriedenheit. Langfristige Kundenbindung<br />
entsteht jedoch nur durch die<br />
ständige Anpassung unternehmerischer<br />
Leistungen an die sich immer schneller<br />
verändernden Erwartungen der Verbraucher.<br />
Heute werden Technikvorsprung und<br />
höhere Leistungsdichte vorausgesetzt, bei<br />
tendenziell reduzierten Investitionskosten.<br />
Dabei gilt das Augenmerk der Fähigkeit,<br />
rasch und unkompliziert auf die Anforderungen<br />
des Marktes zu reagieren. Eichenberger<br />
lebt diesen Leitgedanken und<br />
versteht vorausschauendes Agieren statt<br />
Reagieren als Bestandteil seiner Firmenkultur.<br />
Durch die Globalisierung sind<br />
Volkswirtschaften mit überdurchschnittlichem<br />
Lohn- und Lebensstandard im Kostenwettbewerb<br />
erst recht gefordert.<br />
Kugelgewindetrieb Carry vom Typ F<br />
Bei Eichenberger kommen Entwicklung,<br />
Fertigung und Qualitätssicherung aus einer<br />
Hand. Die kurzen Wege innerhalb des<br />
Hauses und der moderne Maschinenpark<br />
ermöglichen eine hohe Flexibilität und stärken<br />
den Innovationsprozess. So gelang es<br />
den Konstrukteuren, ein neuartiges, effizientes<br />
Fertigungsverfahren zu entwickeln,<br />
das die Herstellung einer speziellen KGT-<br />
Mutter mit einem ausgeklügelten Umlenksystem<br />
in einem Arbeitsgang zulässt. So<br />
wurde der neue Kugelgewindetrieb Typ F,<br />
eine Weiterentwicklung der Kugelumlaufspindel<br />
Carry, realisiert.<br />
Bei Kugelgewindetrieben findet die<br />
Lastübertragung von der Spindel auf die<br />
Mutter durch Kugeln statt. Der mechanische<br />
Wirkungsgrad, der beim herkömmlichen<br />
Trapezgewindetrieb i. d. R. nicht über<br />
0,4 liegt, geht beim KGT über 0,9 hinaus.<br />
<strong>10</strong>0 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />
01 Unter Einsatz moderner Produktionsmethoden<br />
und durch die Entwicklung neuer<br />
Dimensionen, unterstützt Eichenberger den<br />
Kunden in seinen Innovationen<br />
02 Der Kugelgewindetrieb mit Endkappen-<br />
Kugelrückführsystem – Durchmesser 15 mm,<br />
Steigung 20 mm<br />
03 Beim neuen Umlenksystem sind Spindeln<br />
im Durchmesser von 6 bis 40 mm in<br />
Steigungen von 2 bis 40 mm erhältlich<br />
Die damit verbundene Energieeffizienz<br />
macht den Gewindetrieb zu einer der meist<br />
eingesetzten Antriebskomponenten. Die<br />
Mutter ist mit einem Rückführungssystem<br />
ausgestattet, sodass die Kugeln wieder zur<br />
Ausgangsposition zurück lenken.<br />
Im Kugelgewindetrieb Typ F verlassen die<br />
Kugeln im Rückführsystem den Gewindekanal<br />
in der Mutter und werden anschließend<br />
durch eine spezielle Aussparung in<br />
der Kappe aufgefangen, direkt umgelenkt<br />
und durch den Mutternkörper zurückgeführt.<br />
In der Endkappe findet erneut die<br />
Umlenkung in den Gewindegang, in dem<br />
sich die Kugel einreiht, statt, um die ihr zugedachte<br />
Aufgabe der Lastübertragung bei<br />
geringer Rollreibung zu erfüllen. Es ist unerlässlich,<br />
dass die Kugeln beim Übergang<br />
von der Mutter in den Umlenkungskanal<br />
tätsmerkmalen verbergen sich Dauertests<br />
bei Höchstgeschwindigkeit und maximaler<br />
Belastung. Diese bestätigen die gute Performance<br />
des neuen Umlenksystems.<br />
Die Kernkompetenzen des Herstellers<br />
liegen beim Gewinderollen und Härten.<br />
Die durch die Kaltumformung entstehende<br />
Festigkeitssteigerung hat bei der Herstellung<br />
von Kugelgewindetrieben nicht die<br />
gleich große Bedeutung wie bei den Gleitgewindetrieben.<br />
Viel entscheidender ist die<br />
Kontinuität des Kugelgewindeprofils, das<br />
durch das Vollprofil der stabilen Gewinderollwerkzeuge<br />
auf die Spindel übertragen<br />
wird. Ebenso wichtig ist die fein verdichtete<br />
Oberfläche im Profil. Diese Feinheit (Rauheitswerte<br />
~ Rz 1.0) bietet wenig Angriffsfläche<br />
für Verschmutzung und sorgt zusätzlich<br />
für ein geräuscharmes Abrollen der<br />
„Wenn der Erfinder des Produktes auch dessen wirtschaftlichster<br />
Hersteller ist, kann am Standort Schweiz etwas bewegt werden.“<br />
tung erforderlich. Spindeln mit derart<br />
hohen Präzisionswerten, waren bisher nur<br />
mit geschliffenen Spindeln zu erreichen.<br />
Das Schweizer Unternehmen legt besonderen<br />
Wert darauf, einen Prototypen, inklusive<br />
Gewinderoll-Werkzeug, innerhalb<br />
kürzester Zeit herzustellen. Das ist nur<br />
möglich, weil Entwicklung, Produktion,<br />
Qualitätsmanagement und Vertrieb eng<br />
zusammenarbeiten.<br />
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in Präzision und<br />
Qualität<br />
geschmeidig und geräuschlos rollen – und<br />
das tun sie. Die Konstruktion des Mutternkörpers<br />
kombiniert mit voll automatisierten<br />
Herstellmethoden fördert ein kostenoptimiertes<br />
Produkt zu Tage.<br />
Reduzierte Reibung – erhöhter<br />
Wirkungsgrad<br />
Der Anwender entscheidet sich unter Wettbewerbsbedingungen<br />
immer für den Anbieter,<br />
der ihm den höchsten Nutzen bietet.<br />
Tendenziell fordert man heute kleinere<br />
Spindeln mit größeren Steigungen und<br />
spricht dann von „quadratischen“ (Steigung<br />
Spindeldurchmesser) und sogar<br />
von „überquadratischen“ Spindeln. Beim<br />
neuen Umlenksystem sind Spindeln im<br />
Durchmesser 6 bis 40 mm in Steigungen<br />
von 2 bis 40 mm erhältlich. Das im Typ F<br />
integrierte Kugelumlenkelement aus Hochleistungskunststoff<br />
wurde auch für große<br />
Stückzahlen entwickelt. Hinter den Quali<br />
Kugeln. Durch die glattrollierte Oberfläche<br />
und die Rollbewegung der Kugeln wird die<br />
Reibung reduziert und damit der Wirkungsgrad<br />
deutlich erhöht. Dies wiede rum<br />
erlaubt ein geringes Antriebsdrehmoment<br />
bei geringer Eigenerwärmung. Die so verringerte<br />
erforderliche Antriebsleistung reduziert<br />
damit Betriebskosten.<br />
Durch die jahrelange Erfahrung im Bereich<br />
der Induktionshärtung im Hause, hat<br />
Eichenberger ein großes Know-how erarbeitet.<br />
Während sich ein Härtereibetrieb<br />
ausschließlich dem Härten von Stahl widmet,<br />
strebt der Gewindespezialist danach,<br />
die optimale Kombination von Härte und<br />
Präzision zu erhalten. Dies ist entscheidend<br />
für die hohe Steigungsgenauigkeit<br />
des Kugelgewindetriebes bei der beeindruckenden<br />
Durchmesservielfalt. Vor allem<br />
bei kleinen Dimensionen gilt es, diese<br />
Herausforderung zu meistern, denn: Je<br />
geringer der Durchmesser, umso mehr<br />
Kompetenz und Gespür sind bei der Här<br />
Sondergetriebe<br />
GSC Schwörer GmbH<br />
Antriebstechnik<br />
Oberbränder Straße 70<br />
79871 Eisenbach<br />
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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> <strong>10</strong>1<br />
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Special Motek<br />
Saubere Verbindung<br />
Für den Lebensmittel- und Pharmabereich bietet KBK Distanzkupplungen<br />
in einer hygienischen und robusten Edelstahlversion<br />
an. Die Kupplungen werden individuell in Längen bis 6 m gefertigt<br />
und sind spielfrei. Sie eignen sich zum Synchronisieren von Achsen<br />
oder zum Überbrücken<br />
großer Achsabstände,<br />
die an den Produktionsund<br />
Förderanlagen<br />
in der Lebensmittelindustrie<br />
häufig zu<br />
finden sind. Beide<br />
Kupplungstypen lassen<br />
sich durch ihre Halbschalenbauweise<br />
radial montieren,<br />
verfügen aber über<br />
unterschiedliche Eigenschaften. Typ DRB ist beidseitig mit<br />
Metallbälgen ausgestattet und weist deshalb eine hohe Torsionssteife<br />
auf. Typ DRE verfügt dagegen beidseitig über Elastomerkränze<br />
und hat dadurch eine schwingungsdämpfende Funktion.<br />
Die Drehmomentbereiche reichen von 4,5 bis 500 Nm bei der<br />
Version DRB und von 12,5 bis 525 Nm bei der DRE. Wird eine<br />
Kupplung im Betrieb beschädigt, fertigt der Hersteller innerhalb<br />
von zwei Stunden ein Ersatzmodell und versendet es per<br />
Direktkurier.<br />
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Getriebe für hochdynamisches<br />
Positionieren und Handling<br />
Das überarbeitete mechanische<br />
Hochleistungsgetriebe<br />
NG2-KGT4040 von ANT<br />
Antriebstechnik lässt sich mit<br />
bis zu 40 m/s 2 beschleunigen.<br />
Mit seiner Untersetzung von<br />
1,5:1 schafft es dies ohne<br />
Drehzahlerhöhung des<br />
Antriebs. Außerdem wurde<br />
die Spindel neu ausgelegt,<br />
sodass das Schnellhubgetriebe<br />
nun eine dynamische Tragzahl<br />
bis 71 500 N erreicht. Damit<br />
können Automatisierer und Anlagenbauer hochdynamische<br />
Positionier- und Handlingaufgaben realisieren. Das Schnellhubgetriebe<br />
eignet sich aber nicht nur für Einsatzfälle mit extremen<br />
Anforderungen an Dynamik, Belastbarkeit und Standzeit, sondern<br />
ist auch eine wartungsarme Alternative zu servohydraulischen<br />
Systemen. Es eignet sich besonders für Prüfstände oder Montageanlagen,<br />
bei denen schwere Werkstücke in hochdynamischen<br />
Wechsellast-Prozessen schnell und mit hoher Genauigkeit bewegt<br />
werden müssen. Insgesamt gibt es die NG-Schnellhubgetriebe in<br />
drei Baugrößen mit jeweils zwei Spindeltypen.<br />
www.ant-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2017</strong> im 56. Jahrgang, ISSN 0722-8546<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar,<br />
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(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
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übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung<br />
für die Richtigkeit des redaktionellen Contents kann<br />
trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />
werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt<br />
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Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />
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über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, und die<br />
nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />
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Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />
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zur Feststellung der Verbreitung von<br />
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<strong>10</strong>2 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Einbaufertiges Positioniersystem mit<br />
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Horizontalachsen die Klassengeschwindigkeit von 1 m/s bei einer<br />
Wiederholgenauigkeit von 0,1 mm erreichen, während die<br />
vertikale Achse langsamer, aber genauer verfährt. Bei zahlreichen<br />
Anwendungen wird ein Positioniersystem benötigt, das sich<br />
hochdynamisch in der Fläche bewegt. An der vertikalen Achse<br />
soll hingegen ein Werkzeug angebracht werden, das seine<br />
Position exakt halten oder während der Bewegung nur minimal<br />
verändern soll. Entsprechend passten die Ingenieure das systematisch<br />
konstruierte Drivesets-System an, das bisher die einheitliche<br />
Verfahrgeschwindigkeit aller Achsen vorsah. Geeignet ist das<br />
Positioniersystem für Schweiß- und Schneidautomatisierungen,<br />
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Handling- und Robotiksysteme. Für einen Hersteller<br />
von Komponenten der Sanitärindustrie hat Axmann jetzt eine<br />
leistungsfähige Montageanlage gebaut. Auf ihr wird ein Produkt<br />
montiert, das aus vielen Einzelteilen mit unterschiedlichen<br />
Materialien und in verschiedenen Farben aufgebaut ist. In der<br />
Montage führt das zu einer hohen Teilevarianz mit insgesamt<br />
174 Möglichkeiten. Trotz dieser hohen Varianz ist es Axmann<br />
gelungen, eine Montageanlage zu konzipieren, die mit nur<br />
drei Einlege- und Montagestationen auskommt und bis zu<br />
80 000 Komponenten pro Tag produzieren kann. Zu den<br />
Montageaufgaben gehört dabei auch das Platzieren eines<br />
Dichtringes aus Silikon. Die Ingenieure haben dazu einen O-Ring-<br />
Montagegreifer der Zimmer Group eingesetzt. Der Spreizhub der<br />
Greifer der Serie GS 65-B ist einstellbar, sodass die Silikonringe<br />
ohne Überdehnen weit genug gespreizt werden können, um<br />
sicher montiert zu werden. Die Greifer bieten eine Abfrage der<br />
Endlagen über Magnetfeldsensoren und ein Detektieren der<br />
Endlagen, was nicht nur<br />
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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> <strong>10</strong>3<br />
ROTEK.indd 1 18.08.<strong>2017</strong> 13:18:29
MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />
Mühelos ziehen und schieben<br />
Der Einsatz von Rädern und Rollen erleichtert körperlich belastende Tätigkeiten<br />
Muskel- und Skeletterkrankungen<br />
sind die häufigsten Ursachen für<br />
Arbeitsunfähigkeit – vor allem in<br />
Berufen, in denen körperlich<br />
anstrengende Tätigkeiten wie das<br />
Ziehen und Schieben von Lasten<br />
zum Alltag gehören. Der Einsatz<br />
von Rädern und Rollen mit<br />
niedrigem Anfahr-, Roll- und<br />
Schwenkwiderstand kann diese<br />
Arbeitsschritte deutlich erleichtern<br />
und das Gesundheitsrisiko<br />
erheblich verringern.<br />
Lesen Sie mehr.<br />
Werner Herre ist Leiter Internationales<br />
Marketing bei der Blickle Räder+Rollen<br />
GmbH u. Co. KG in Rosenfeld<br />
<strong>10</strong>4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />
Ziehen und Schieben gehören neben Heben, Halten, Tragen und<br />
Absetzen zu den häufigsten Arbeitsschritten, wenn Menschen<br />
Lasten von Hand bewegen müssen. Vor allem in Produktion und<br />
Logistik sind diese körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten Teil des<br />
Alltags – und stellen dadurch eine erhebliche Belastung für die Mitarbeiter<br />
dar. Denn je nach Gewicht des entsprechenden Transportguts<br />
erfordert das Ziehen und Schieben einen enormen Kraftaufwand<br />
und kann langfristig Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke<br />
überlasten. Davon betroffen sind die Wirbelsäule, Knie, Hüftgelenke<br />
und der komplette Hand-Arm-Schulter-Bereich.<br />
Um das Risiko von Erkrankungen und Verletzungen zu verringern,<br />
haben viele Länder bereits Richtlinien für die maximale Belastung<br />
bei manuellen Transporttätigkeiten verabschiedet – in<br />
Deutschland etwa die Lastenhandhabungsverordnung. Experten<br />
empfehlen, bei andauernden Tätigkeiten 15 % der maximalen Muskelkraft<br />
nicht zu überschreiten. Das Problem: Diese ist von Mensch<br />
zu Mensch unterschiedlich. Zudem lassen sich die erforderlichen<br />
Kräfte beim Ziehen und Schieben in der Praxis nur schwer einschätzen.<br />
Exakte Grenzwerte, an denen sich Arbeitgeber und Personal<br />
orientieren können, sind deshalb nahezu unmöglich zu definieren.<br />
Umso wichtiger ist es, immer wiederkehrende Arbeitsschritte so<br />
ergonomisch wie möglich zu gestalten. Das zeigt auch ein Blick in<br />
die Krankenstatistiken: Der jährlich erscheinende Gesundheitsreport<br />
des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (BKK) weist<br />
Muskel- und Skeletterkrankungen regelmäßig als Hauptursache für<br />
Arbeitsunfähigkeit aus. Laut der Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />
und Arbeitsmedizin (BAuA) kamen dadurch allein im Jahr 2015 fast<br />
130 Mio. Fehltage zusammen. Damit verursachten Krankheiten des<br />
Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes einen Wertschöpfungsausfall<br />
von rund 25 Mrd. EUR –oder 0,8 % des Bruttonationaleinkommens<br />
in Deutschland. Bessere Arbeitsbedingungen zu<br />
schaffen, bietet für Unternehmen daher auch einen großen wirtschaftlichen<br />
Anreiz.<br />
Ursache für diese alarmierenden Zahlen ist unter anderem der<br />
demografische Wandel. In vielen Ländern werden die Menschen<br />
immer älter, damit steigt auch die Lebensarbeitszeit. Ältere Beschäftigte<br />
sind für gesundheitliche Probleme wie Rücken- oder<br />
Gelenkschmerzen in der Regel anfälliger. Vor allem betroffen sind<br />
darüber hinaus Mitarbeiter in der Produktion, der Logistik und im<br />
Baugewerbe – Berufe, in denen Tätigkeiten wie Ziehen und Schieben<br />
häufig vorkommen und die körperliche Belastung dementsprechend<br />
hoch ist.<br />
Widerstand erhöht den Kraftaufwand<br />
01 Im eigenen Testlabor werden die Räder und Rollen chargenweise<br />
und oftmals weit über die Norm hinaus geprüft – auch im Hinblick auf<br />
Anfahr-, Roll- und Schwenkwiderstände<br />
02 Ist etwas zum Halten oder Tragen zu schwer, kommen in vielen<br />
Fällen Fahrzeuge und Transporthilfen mit Rädern oder Rollen zum<br />
Einsatz<br />
Eigentlich stellt das Ziehen oder Schieben von Lasten eine Erleichterung<br />
der Arbeit dar: Ist etwas zum Halten oder Tragen zu schwer,<br />
kommen in vielen Fällen Fahrzeuge und Transporthilfen mit Rädern<br />
oder Rollen zum Einsatz, um den Kraftaufwand zu verringern. Doch<br />
auch diese zu bewegen kann mühsam sein. „Schuld daran sind die<br />
verschiedenen Widerstände, die beim Anfahren, beim Rollen, bei<br />
Richtungsänderungen und beim Überfahren von Hindernissen entstehen“,<br />
erklärt Martin Wiest, Produktmanager beim Räder- und<br />
Rollenspezialisten Blickle. „Die Widerstände hängen von zahlreichen<br />
Faktoren ab: Vom Untergrund, vom Gewicht der bewegten<br />
Last, aber in hohem Maße auch von der Beschaffenheit der Räder.“<br />
Der Anfahr- und Rollwiderstand kommt bei jedem Zieh- und<br />
Schiebevorgang zum Tragen. Um ein Rad aus dem Ruhe- in den<br />
Bewegungszustand zu versetzen, ist immer ein Kraftaufwand erforderlich<br />
– ebenso, um eine gleichförmige Bewegung aufrechtzuerhalten.<br />
„Durch ein permanentes Ein- und Ausfedern des Laufbelags<br />
während des Abrollens treten Energieverluste auf Grund der Innenreibung<br />
der Laufbelagswerkstoffe auf“, beschreibt Wiest. „Dies<br />
macht sich in der Praxis als Rollwiderstand bemerkbar.“ Durch eine<br />
Vergrößerung des Raddurchmessers lässt sich der Rollwiderstand<br />
z. B. verringern, aber auch durch die Auswahl des optimalen Laufbelags:<br />
„Hier gibt es hinsichtlich Geometrie, Härte und Elastizität<br />
gewaltige Unterschiede“, weiß der Fachmann.<br />
Polyurethan-Laufbeläge bieten Vorteile<br />
Blickle etwa setzt bei vielen seiner Produkte auf Polyurethan-Laufbeläge<br />
und hat mehrere selbst entwickelte Werkstoffe im Portfolio, die<br />
sich durch hervorragende Laufeigenschaften auszeichnen. „Herkömmliche<br />
Beläge aus Vollgummi haben einen hohen Anfahr- und<br />
Rollwiderstand. Bei Polyamid-Rädern wiederum ist er niedrig, dafür<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> <strong>10</strong>5
MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />
04 Die Räder- und Rollenserie ALB überzeugt durch einen<br />
besonders niedrigen Roll- und Schwenkwiderstand<br />
03 Für schwere Aufgaben wurde das<br />
elektrische Antriebssystem EA1 entwickelt.<br />
Damit kann der Bediener Lasten bis zu zwei<br />
Tonnen in Bewegung setzen<br />
bieten diese kaum eine Dämpfung und somit weniger Laufruhe“, erläutert<br />
Wiest. „Unsere harten und weichen Polyurethan-Elastomere<br />
Blickle Extrathane, Blickle Softhane, Blickle Besthane und Blickle<br />
Besthane Soft vereinen die positiven Eigenschaften beider Anforderungen<br />
und bieten für nahezu jede Anwendung die ideale Lösung.“<br />
Eine solche Lösung ist z. B. die neue Radserie vom Typ ALB, die<br />
das Unternehmen vor kurzem vorgestellt hat. Speziell für anspruchsvolle<br />
Anwendungen in der Intralogistik entwickelt, besitzt sie einen<br />
hochwertigen Laufbelag mit optimierter Geometrie: „Dieser besteht<br />
aus dem reaktionsgegossenen Polyurethan-Elastomer Blickle Besthane,<br />
hat eine hohe Rückprallelastizität und zudem eine speziell<br />
leichte Balligkeit nach außen hin“, erklärt Wiest. Das verringert die<br />
Auflagefläche sowie das Ein- und Ausfedern beim Abrollen – mit<br />
dem Ergebnis, dass der Rollwiderstand bis zu 40 % niedriger ist als<br />
bei anderen Polyurethan-Rädern. Fahrzeuge und Transporthilfen,<br />
die mit der ALB-Serie bestückt sind, lassen sich somit einfacher ziehen<br />
und schieben. Durch seine Härte von 92° Shore A bietet der<br />
Blickle-Laufbelag trotzdem eine gute dynamische Belastbarkeit –<br />
d. h., die Räder sind auch für höhere Geschwindigkeiten geeignet.<br />
Jede Richtungsänderung kostet Kraft<br />
Beim Einsatz von Lenkrollen erschwert zudem der Schwenkwiderstand<br />
viele Zieh- und Schiebetätigkeiten. Er ist verantwortlich für<br />
den Kraftaufwand, den es braucht, um eine Rolle bei einer Richtungsänderung<br />
in die gewünschte Position zu bewegen. Beeinflusst<br />
wird er neben den bereits genannten Faktoren auch durch die Ausladung<br />
des Rollengehäuses, also den horizontalen Abstand zwischen<br />
den Drehachsen des Schwenklagers und des Rades. Auch<br />
hier bietet Blickle spezielle Rollen mit Gehäusen, deren Ausladung<br />
auf einen möglichst geringen Schwenkwiderstand hin optimiert ist.<br />
„Eine pauschale Lösung für einfaches Ziehen und Schieben gibt es<br />
jedoch nicht“, bemerkt Wiest. „Dafür hängt die Wahl der passenden<br />
Räder oder Rollen von zu vielen Faktoren ab.“<br />
Nicht nur Größe, Material und Laufbelagsgeometrie sind entscheidend,<br />
sondern auch die Beschaffenheit des Untergrunds. Ist<br />
das Rad härter als der Boden, kann es einsinken – vor allem bei<br />
schweren Lasten. Eine weitere Frage ist, ob viele Unebenheiten und<br />
Hindernisse zu überfahren sind. Hier punkten weichere Beläge aufgrund<br />
ihrer höheren Dämpfung und Einfederung. Großen Einfluss<br />
hat auch die Art der Radlagerung: Kugellager überzeugen im Vergleich<br />
mit Rollen- und Gleitlagern durch eine deutlich geringere<br />
Reibung, weswegen sie in vielen hochwertigen Blickle-Lösungen<br />
zum Einsatz kommen. Die Anordnung aus beweglichen Lenk- und<br />
festen Bockrollen ist ein zusätzlicher Faktor. Und nicht zuletzt muss<br />
die Tragfähigkeit der Räder und Rollen für die bewegten Lasten<br />
ausreichend ausgelegt sein. Sonst drohen Verschleiß, Schäden oder<br />
gar Unfälle. „Es lohnt sich daher, bei der Auswahl einem kompetenten<br />
und erfahrenen Experten zu vertrauen“, resümiert Wiest.<br />
Hohe Fertigungstiefe und strenge Prüfverfahren<br />
Blickle ist sowohl auf die Serienproduktion hochwertiger Standard-<br />
Räder und -Rollen wie auch auf individuelle Lösungen nach Kundenwunsch<br />
spezialisiert. Das Unternehmen bietet nicht nur eine<br />
ungemein hohe Fertigungstiefe, sondern auch ein umfangreiches<br />
Testlabor, das Maßstäbe in der Branche setzt: Auf verschiedenen<br />
Prüfständen werden die Räder und Rollen chargenweise und oftmals<br />
weit über die Norm hinaus auf ihre Praxistauglichkeit getestet<br />
und verglichen. Eine spezielle Station steht zur Ermittlung des Anfahr-,<br />
Roll- und Schwenkwiderstands zur Verfügung, weitere ermöglichen<br />
das Überfahren von Schwellen nach genormten Prüfbedingungen.<br />
„Damit stellen wir schon in der Entwicklungsphase<br />
sicher, dass unsere Produkte alle Anforderungen der späteren Anwender<br />
erfüllen oder sogar übertreffen“, betont Wiest.<br />
Und wenn die zu bewegenden Waren so schwer sind, dass selbst<br />
mit der besten Rolle pure Muskelkraft nicht mehr ausreicht? Auch<br />
dafür haben die Blickle-Ingenieure eine Lösung gefunden: Das<br />
EA1, ein elektrisches Antriebssystem zur Aufrüstung von Transportgeräten<br />
und Handschiebewagen. Das aus verschiedenen Standardkomponenten<br />
konfigurierbare Antriebssystem ermöglicht für<br />
Lasten bis 2 000 kg ein kräfteschonendes Handling. Über Bedienelemente<br />
am Haltegriff des Wagens kann der Bediener die an den<br />
Bockrollen angeflanschten DC-Motoren aktivieren, wodurch mithilfe<br />
einer hohen Schubkraft auf die Rollen das Anfahren und Bewegen<br />
des Wagens signifikant erleichtert wird. „Auf diese Weise<br />
können Unternehmen auch bei anspruchsvollen Handling-Aufgaben<br />
die Gesundheit ihrer Mitarbeiter noch nachhaltig schonen“,<br />
bemerkt Wiest. Doch auch für alle anderen Anwendungen gilt: Die<br />
Wahl der passenden Räder und Rollen erleichtert das tägliche Ziehen<br />
und Schieben im Arbeitsalltag enorm.<br />
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<strong>10</strong>6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
Kompakte Hubgetriebe eröffnen<br />
neue Möglichkeiten<br />
Beim Spindelhubgetriebe Tubix aus dem<br />
Hause Neff übernehmen zwei gekreuzte und<br />
mit Laserstrahl verschweißte Rohre die<br />
Funktion des Getriebegehäuses. So können<br />
z. B. Edelstahl-Spindelhubgetriebe für<br />
Anwendungen in der Medizin-, Verpackungsoder<br />
Nahrungsmitteltechnik schnell realisiert<br />
werden. Ausgehend vom klaren, kompakten<br />
Aufbau der Hubgetriebe lassen sich viele<br />
Applikationen ableiten, die auch neue Einsatzfälle<br />
erschließen. Schon die Grundform lässt<br />
sich in vorhandene Konstruktionen<br />
integrieren. Die Standard-Anbauplatten<br />
können auch unterhalb oder oberhalb des<br />
Antriebzapfens angebracht werden. Die Rohre<br />
sind mit einer fast beliebigen Länge herstellbar.<br />
So kann das Maß zwischen Grundfläche und<br />
Antriebswelle problemlos variiert werden.<br />
Die Hubspindeln der Baureihe stehen mit<br />
stehender (N-Version) oder rotierender<br />
(R-Version) Hubspindel zur Verfügung. Als<br />
Gewindetrieb kommen die Trapezgewindespindeln<br />
oder die Kugelgewindetriebe des<br />
Herstellers zum Einsatz.<br />
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Applikationen geeignet, in denen zusätzlich zum Einpressvorgang<br />
eine Drehbewegung realisiert werden soll. Mit dem Nachrüstsystem<br />
für Hand- und Pneumatikpressen können an manuellen<br />
Arbeitsstationen eingesetzte Geräte ins I4.0-Zeitalter geholt<br />
werden. Mit der Auswerteeinheit Maxymos 1.5 kommt ein<br />
Update, mit dem durch den Import von CSV-Dateien das System<br />
offline parametriert werden kann. Inspectpro und Combitest<br />
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Schraubverbindungen. Außerdem stellt Kistler einen digitalen<br />
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Magnetlager für<br />
Werkzeugmaschinenrundtische<br />
Rundschwenktische in Werkzeugmaschinen werden klassisch mit Wälzlagern<br />
(z. B. YRT-Lagern) gelagert. Die steigenden Anforderungen an Werkzeugmaschinen –<br />
beispielsweise durch komplexe schwerzerspanbare Werkstoffe – erfordern neue<br />
technologische Ansätze. Hierfür wird am Institut für Fertigungstechnik und<br />
Werkzeugmaschinen (IFW) der Leibniz Universität Hannover gemeinsam mit den<br />
Firmen Siemens und MAG IAS der Prototyp eines magnetisch gelagerten<br />
Rundschwenktisches erforscht. Die Systemeigenschaften, das Einsatzpotenzial,<br />
Details zur Auslegung und Möglichkeiten der Standardisierung werden betrachtet.<br />
Abschließend werden die Lagerreibung sowie die Einflüsse auf diese dargestellt.<br />
D<br />
er Einsatz von aktiven Magnetlagern in Magnetschwebebahnen,<br />
z. B. dem Transrapid, ist seit vielen Jahren bekannt.<br />
Auch die aktive magnetische Lagerung von Wellen für hochtourige<br />
Öl- und Gas-Turbomaschinen gerät zunehmend in den Fokus und<br />
wird von Herstellern wie SKF und FAG angeboten. Mitte 2015 wurde<br />
von der Firma Siemens die erste Dampfturbine mit einem Leistungsbereich<br />
bis <strong>10</strong> MW an Vattenfall ausgeliefert, die aufgrund der<br />
Magnetlagerung nahezu schmierstofffrei arbeitet. Die Vorteile sind<br />
ein umweltfreundlicher und verschleißfreier Betrieb bei verbessertem<br />
Brandschutz und Wirkungsgrad [1].<br />
Magnetlagerungen für Werkzeugmaschinen sind hingegen nach<br />
wie vor Gegenstand aktueller Forschung. Standardisierte industrielle<br />
Lösungen sind am Markt noch nicht erhältlich. Magnetlagerungen<br />
bieten insbesondere für komplexe schwerzerspanbare Bauteile<br />
oder bspw. die Reparaturbearbeitung einzigartige Vorteile. Neben<br />
dem schmierstoff- und verschleißfreien Betrieb, werden der Maschine<br />
sensorische und aktorische Funktionen ermöglicht. Dies<br />
sind z. B. das Messen und Überwachen der Prozesskräfte beim Zerspanen,<br />
die Feinpositionierung im Luftspalt der Magneten und die<br />
Kompensation von Spannfehlern durch Anpassung der Rotationsachse.<br />
Die Schweberuhe und die Positioniergenauigkeit betragen<br />
nach aktuellem Stand der Regelung ± 0,5 µm (Spitze-Spitze). Die<br />
Nachgiebigkeit beträgt ab <strong>10</strong>0 Hz unter 0,01 µm/N sowie im Bereich<br />
zwischen 250 und 550 Hz unter 0,001 µm/N. Eine Betrachtung der<br />
äquivalenten Lagerreibung ergibt eine Reduzierung um den Faktor<br />
<strong>10</strong>0 durch den Einsatz des Magnetlagers. Details hierzu befinden<br />
sich in einem separaten Abschnitt. Ein Anwendungsbeispiel<br />
für die Technologie ist die Reparatur von Turbinenschaufeln, bei<br />
der Schweißnähte und das aufgebrachte Material sich von Schaufel<br />
zu Schaufel unterscheiden. Unbekannte Prozesskräfte werden in<br />
Echtzeit erfasst und stehen der Steuerung für eine Kompensation<br />
der Werkzeugabdrängung zur Verfügung.<br />
Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena ist Leiter am Institut für Fertigungstechnik und<br />
Werkzeugmaschinen und M. Eng. Tilmann Brühne ist wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen; beide<br />
an der Leibniz Universität Hannover<br />
Lineare, magnetisch gelagerte Werkzeugmaschinenachsen wurden<br />
bereits in Prototypmaschinen realisiert [2, 3]. Hierbei wurde der<br />
Schlitten der Z-Achsen inklusive der Werkzeugspindel schwebend<br />
geführt. Die Entwicklung des magnetisch gelagerten Rundtisches<br />
baut hierauf auf. Im Gegensatz zu den in der Maschine integrierten<br />
Linearführungen, kann der (Schwenk-)Rundtisch – als eigenständige<br />
Komponente – auch in vorhandenen Fräszentren nachgerüstet<br />
werden. Die Größe sowie die Tragkraft des Rundtisches kann über<br />
die Dimensionierung der Magnete angepasst werden und ist für<br />
den Anwendungsfall skalierbar.<br />
Aufbau und Auslegung des Magnetlagers<br />
Kernkomponenten eines Werkzeugmaschinenrundtisches sind der<br />
Antrieb, die Medienübertragung, der Drehgeber sowie die Lagerung<br />
bspw. YRT-Wälzlager. Letzteres wird für die Magnetlagerung<br />
durch zwölf Elektromagnete ersetzt. Dabei orientiert sich die Geometrie<br />
der Magnete insbesondere am hier verwendeten Torquemotor<br />
1FW6150 der Firma Siemens – dieser bestimmt maßgeblich<br />
den Bauraum – und an den maximalen Abmaßen des Rundtisches.<br />
Die maximale Tragkraft ist daher immer ein Kompromiss aus den<br />
geforderten Abmaßen der gesamten Konstruktion und der realisierbaren<br />
Magnetgröße. Je nach Priorität der Anforderungen ergibt<br />
sich ein iterativer Magnetauslegungsprozess.<br />
In Bild 01 ist der Aufbau des Prototyps mit CAD-Überlagerung<br />
dargestellt. Die Baugröße orientiert sich an einem Maschinentischdurchmesser<br />
von 500 mm. Aufgrund der Anwendung als Rundschwenktisch<br />
werden sämtliche Leistungs- und Sensoranschlüsse<br />
zu den Seiten der angedachten Schwenkantriebe herausgeführt.<br />
Des Weiteren ist ein axiales Magnetpaar mit Abstandssensoren erkennbar.<br />
Zwischen diesen rotiert die schwebende Rotorscheibe, die<br />
wiederum über eine Welle mit dem Maschinentisch verbunden ist.<br />
Die Anzahl der Magnete richtet sich einerseits nach den zu<br />
regelnden Freiheitsgraden (hier fünf von sechs), deren Anordnung<br />
sowie den Ummagnetisierungsverlusten im Magnetkern und insbesondere<br />
im rotierenden Rückschluss. Für den Rundtisch – sowie bei<br />
den meisten rotatorischen Magnetlagern – wird zwischen axial und<br />
radial wirkenden Elektromagneten unterschieden. Bild 02 stellt die<br />
gesamte Anordnung der insgesamt zwölf Magnete (acht axiale, vier<br />
radiale) dar. Aufgrund der rein anziehenden Kraftwirkung werden<br />
<strong>10</strong>8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
LAGERTECHNIK<br />
zwei gegenüberliegende Elektromagnete regelungstechnisch<br />
als ein Aktor betrachtet. Die radialen Aktoren<br />
übernehmen die Positionierung in der X-Y-<br />
Ebene und die axialen Aktoren die Positionierung<br />
innerhalb der Z-Achse sowie die Verkippungen um<br />
die X- und Y-Achse. Der magnetische Luftspalt<br />
beträgt jeweils 1 mm, wobei dieser von Fanglagern<br />
eingegrenzt wird, um einen Kontakt zwischen<br />
Rückschluss und Magnet auszuschließen. Der<br />
axiale Rückschluss aus laminiertem Elektroblech<br />
ist am Umfang der Rotorscheibe montiert und der<br />
radiale umgibt die Welle.<br />
Mittels genetischer Algorithmen und magnetischer<br />
Ersatznetzwerke werden die Magnete auf die<br />
Anforderungen ausgelegt [4]. Der Algorithmus berücksichtigt<br />
dabei die geometrischen Randbedingungen<br />
(z. B. Bauraum, Wickelköpfe der Magnetspulen,<br />
Materialkennlinien, Kupferfüllfaktoren),<br />
die auftretenden Trag- und Prozesskräfte, die<br />
Berücksichtigung des Schwenkbetriebes (z. B. bis<br />
270° schwenkbar) sowie die notwendige Stromstärke.<br />
Anschließend wird der aus dem Algorithmus<br />
ermittelte Magnet durch eine FEM-Analyse<br />
verifiziert und das Design verfeinert. Ein Beispiel<br />
hierfür ist die abschließende lokale Anpassung der<br />
Querschnitte der Magnetjoche, die in den Ersatznetzwerken<br />
nur vereinfacht berechnet wird<br />
(Bild 03). Die leicht unterschiedlichen Querschnitte<br />
liefern einen hinsichtlich gleichmäßiger<br />
Flussdichten optimierten Magnetkern.<br />
Sämtliche magnetfeldführenden Bauteile sind<br />
aus laminiertem Elektroblech gefertigt, sodass<br />
Wirbelströme bei hohen Drehzahlen und dynamischen<br />
Bewegungen reduziert werden. Der radiale<br />
Rückschluss wurde als Zylinder aus verbackenen<br />
Blechringen hergestellt und auf die Welle aufgeschrumpft.<br />
Um den axialen Rückschluss herzustellen,<br />
wurde dieser auf die rotierende Rotorscheibe<br />
aufgewickelt und mit ihr verbacken. Ein zusätzlicher<br />
aufgeschrumpfter Ring umgibt den Rückschluss<br />
und dient zur Stabilität sowie als axiale<br />
Messfläche der Wirbelstromsensoren. Der Rundund<br />
Planlauf der Rückschlüsse wurde durch ein<br />
gemeinsames Plan- und Längsdrehen des montierten<br />
Rotors auf einer Drehmaschine gewährleistet.<br />
Bild 03 zeigt ein axiales Magnetpaar zwischen<br />
dem sich der rotierende axiale Rückschluss befindet.<br />
Ein axialer Magnet ist dabei als Doppel-E-Kern<br />
mit zwei in Reihe geschalteten Spulen ausgeführt.<br />
Aufgrund der Symmetrie wird in der FEM-Simulation<br />
nur ein Viertel dieser Anordnung betrachtet.<br />
Verwendung von<br />
Standardkomponenten<br />
Für die industrielle Anwendung steht insbesondere<br />
die Integrierbarkeit in bestehende Maschi-<br />
01<br />
Anschlüsse<br />
der Sensoren<br />
02<br />
03<br />
Aufbau des magnetisch gelagerten Rundtisches<br />
Maschinentisch<br />
Gestell<br />
Schaltschrank<br />
Leistungsanschlüsse<br />
Elektromagnete<br />
Abstandssensoren<br />
Anordnung der Magnete innerhalb der Magnetlagerung<br />
rotierende Welle<br />
radiale Magnete<br />
axiale Magnete<br />
Anpassung des axialen Magnetpaars mittels FEM<br />
Spule<br />
oberer axialer Magnet<br />
axialer Rückschluss<br />
unterer axialer Magnet<br />
Bohrung<br />
gleichmäßige<br />
Flussdichten<br />
angepasste<br />
Querschnitte<br />
Brn/87002 © IFW<br />
radialer Rückschluss<br />
axialer Rückschluss<br />
rotierende Rotorscheibe<br />
Brn/77578 © IFW<br />
Brn/77370 © IFW<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> <strong>10</strong>9
nen im Vordergrund. Dies betrifft konkret die mechanischen und<br />
elektrischen Anschlüsse, die erforderliche Leitungselektronik<br />
sowie die Regelungs- und Messtechnik. Erreicht wird diese Integrierbarkeit<br />
durch den Einsatz standardisierter industriell verfügbarer<br />
Hardware.<br />
Als Leistungselektronik kommen konventionelle Siemens<br />
Sinamics S120 Motor Module zum Einsatz. Jeweils zwei gegenüberliegende<br />
Magnete können mittels einer modifizierten Raumzeigermodulation<br />
an ein drei-phasiges Leistungsteil angeschlossen<br />
werden. Zusätzlich kann durch einen konstanten Vormagnetisierungsstrom<br />
I 0<br />
, der durch beide Magneten fließt, und einen Regelungsstrom<br />
I C<br />
, der einem Magneten hinzugefügt und dem anderen<br />
abgezogen wird (Bild 04), die Kraft-Strom-Kennlinie linearisiert<br />
werden [5].<br />
Die Lage des schwebenden Rotors wird an jedem Magnetaktor<br />
gemessen, sodass zwölf Messwerte zur Verfügung stehen. Verwendet<br />
werden die Wirbelstromsensoren Eddy NCDT3<strong>10</strong>0 der Firma<br />
Micro-Epsilon. Die temperaturkompensierten Sensoren besitzen<br />
eine Grenzfrequenz von 25 kHz, eine Schutzklasse von IP67 und<br />
eine Auflösung von 0,1 µm bei einem Messbereich von 2 mm.<br />
Weiterer Vorteil ist die im Sensor hinterlegte Kennlinie, sodass der<br />
Austausch eines Sensors ohne erneuten Abgleich mit der Messelektronik<br />
möglich ist. Als Messflächen dienen Aluminiumringe am<br />
schwebenden Rotor, die gemeinsam mit den geblechten Rückschlüssen<br />
plan- und längsgedreht sind.<br />
Ein weiteres essenzielles Messsystem an Rundtischen ist der<br />
Winkelgeber. Dieser ermittelt die Winkelposition des Maschinentisches<br />
und stellt diese Information der Maschinensteuerung zur<br />
Verfügung. Erforderliche Genauigkeiten sind im Bereich einstelliger<br />
Winkelsekunden. Optische Systeme, wie z. B. die der Firma<br />
Heidenhain, bieten hohe Auflösungen, jedoch nur geringe<br />
Toleranz gegenüber einem Versatz der Welle. Typische Werte für<br />
den zulässigen axialen Versatz sind ± 0,1 bis 0,3 mm. Bereits Exzentrizitäten<br />
von 1 bis 2 µm führen zu Messabweichungen um<br />
zehn Winkelsekunden. Für die Anwendung in der magnetisch gelagerten<br />
Rundachse wurde daher ein induktives Winkelmesssystem<br />
der Firma Amo eingesetzt. Insbesondere die Robustheit gegenüber<br />
axialen und radialen Verschiebungen von bis zu ± 1 mm<br />
axial und ± 0,2 mm radial ermöglichen einen weiten Anwendungsbereich<br />
am schwebenden Rotor. Durch zwei gegenüberliegende<br />
Messköpfe heben sich Verschiebungen des schwebenden Rotors<br />
quer zu diesen auf.<br />
Betrachtung der Lagerreibung<br />
Magnetlager arbeiten aufgrund des schwebenden Betriebs ohne<br />
mechanische Reibung und erfordern daher auch keine Schmierstoffe.<br />
Dies reduziert den Wartungsaufwand und macht die Lagereigenschaften<br />
unabhängig von den Nachgiebigkeiten der hier<br />
entfallenen Wälzlagerkomponenten. Es treten somit auch keine<br />
typischen Alterungs- und Ausfallerscheinungen, wie z. B. ein unrunder<br />
Lauf oder Spiel durch Abrieb, auf. Dennoch arbeitet das<br />
Magnetlager nicht vollständig ohne parasitäre Effekte. An rotierenden<br />
Maschinen sind dies insbesondere Ummagnetisierungsverluste<br />
im schwebenden Rotor aufgrund der wechselnden Nordund<br />
Südpole, sowie Wirbelstromverluste bei Änderungen des<br />
Magnetfeldes. Eine reduzierte Anzahl von Magnetpolen am Umfang<br />
lässt sich bereits dadurch erreichen, dass der letzte vom<br />
Rückschluss überschrittene Pol eines Magneten die Polarität des<br />
ersten Pols des nächsten Magneten besitzt [6]. Die Polarität wird<br />
dabei durch Stromrichtung innerhalb der Spule eingestellt, welches<br />
die Flussrichtung Φ des Magnetfeldes bestimmt. Die FEM-<br />
Analyse des Magnetpaares in Bild 05 zeigt eine weitere Möglichkeit<br />
zur Reduzierung der Verluste. Mittels eines gleichsinnigen<br />
Magnetflusses Φ1 und Φ2 in der oberen und der unteren Spule<br />
lässt sich die Flussdichte innerhalb des Rückschlusses deutlich<br />
reduzieren. Die geringere Flussdichte reduziert wiederum die<br />
Ummagnetisierungsverluste.<br />
Anhand von Auslaufversuchen am aufgebauten Prototyp wurden<br />
verschiedene Konfigurationen des Magnetlagers verglichen und in<br />
ein äquivalentes Reibmoment umgerechnet. Der schwebende<br />
Rotor wurde manuell auf eine Drehzahl von ca. 280 U/min beschleunigt<br />
und anschließend der Verlauf der Drehzahl bis zum<br />
Stillstand gemessen. Mittels der zeitlichen Änderung der Winkelgeschwindigkeit<br />
– der Winkelbeschleunigung α – sowie des Trägheitsmomentes<br />
lässt sich das Reibmoment MR ermitteln.<br />
Der Vormagnetisierungsstrom I 0<br />
beträgt während der Versuche<br />
5 A für die axialen Magnete und <strong>10</strong> A für die Radialen. Aufgrund<br />
des Zusammenhanges zwischen Strom, Flussdichte und den<br />
Verlusten innerhalb des Rückschlusses ließen sich die Verluste<br />
ebenfalls durch eine geringere Vormagnetisierung reduzieren.<br />
Jedoch führt dies zu einer verringerten Lagerkraft und einer geringeren<br />
Dynamik.<br />
In Bild 06 lässt sich ein deutlicher Unterschied zwischen dem Betrieb<br />
mit allen axialen und radialen Magneten zu einem Betrieb mit<br />
nur den axialen Magneten erkennen. Ebenfalls hat die Polarität des<br />
gegenüberliegenden axialen Magnetpols einen Einfluss auf die Verluste.<br />
Bei zwei entgegengesetzten Magnetflüssen verlaufen beide<br />
Felder vollständig durch den Rückschluss und erhöhen somit, wie<br />
simulativ gezeigt, die Flussdichte sowie folglich die Verluste. Liegen<br />
jedoch zwei gleichsinnige Magnetflüsse vor, kann das Magnetfeld<br />
in den Rückschluss eindringen und tritt anschließend direkt in den<br />
gegenüberliegenden Magneten ein. Letztes reduziert die Flussdichte<br />
und flussführenden Bereiche im Rotor. Die Reduzierung des<br />
Reibmomentes ist deutlich zu erkennen. Während der Messungen<br />
ohne Radiallager wurden die Freiheitsgrade in der Ebene durch ein<br />
leichtgängiges Fanglager (Rillenkugellager 61844) mit 0,6 mm<br />
Übermaß am Innendurchmesser begrenzt.<br />
Im Vergleich zu konventionellen YRT-Lagern der Baugröße 200<br />
(Innendurchmesser), welches hier ersetzt wurde, findet insgesamt<br />
eine deutliche Reibungsreduzierung statt. Übliche Lager dieser<br />
Baugröße liegen abhängig von der Drehzahl im ein- bis zweistelligen<br />
Nm Bereich [7]. Des Weiteren entfällt die Grenzdrehzahl<br />
des Wälzlagers (z. T. kleiner 200 min -1 ) und wird durch eine maximale<br />
mechanische Drehzahl des Torquemotors abgelöst – hier<br />
1 <strong>10</strong>0 min -1 .<br />
Zusammenfassung<br />
In dem Forschungsprojekt „Magnetisch gelagerte Rundachse“,<br />
welches Teil des Sonderforschungsbereiches (SFB) 871 „Regeneration<br />
komplexer Investitionsgüter“ ist, wird der Einsatz von Magnetlagern<br />
für Werkzeugmaschinen gemeinsam mit den Firmen Siemens<br />
und MAG IAS untersucht. Kernthemen sind die Entwicklung<br />
des Systems, die Umsetzung auf industriell verfügbarer Hardware<br />
sowie die Integration von Anwendungsaspekten (z. B. adaptive<br />
1<strong>10</strong> <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
äquivalentes Reibmoment<br />
LAGERTECHNIK<br />
Dämpfung, Prozesskraftüberwachung). Der Aufbau<br />
des Prototyps, die interne Anordnung der<br />
Magnete und Details der Auslegung wurden gezeigt.<br />
Ferner konnte der Einfluss der Richtung des<br />
magnetischen Flusses auf die Lagerverluste an<br />
den gegenüberliegenden axialen Magneten nachgewiesen<br />
werden. Insgesamt reduziert sich das<br />
Reibmoment durch den Einsatz des Magnetlagers<br />
ca. um den Faktor <strong>10</strong>0 gegenüber konventionellen<br />
YRT-Lagern.<br />
04<br />
Linearisierung der Kraft-Strom-Kennlinie eines Magnetpaars<br />
I 1<br />
= I 0<br />
+ I c<br />
F Em1<br />
quadratisches Verhalten<br />
des einzelnen Magneten<br />
F Em1<br />
F<br />
I c<br />
Ausblick<br />
In den folgenden Untersuchungen werden die<br />
Eigenschaften der Magnetlagerung direkt mit<br />
denen der Wälzlager verglichen. Relevante Größen<br />
sind hierbei die Planlaufgenauigkeit, die Rundlaufgenauigkeit,<br />
die frequenzabhängige Nachgiebigkeit<br />
und Kippsteifigkeit sowie die Positioniergenauigkeit<br />
des schwebenden Systems. Ferner<br />
wird die Eignung des Systems zur sensorischen<br />
Ermittlung von Prozesskräften, der adaptiven<br />
Dämpfung bei der Bearbeitung von schwingungsanfälligen<br />
Bauteilen sowie die Kompensation von<br />
Unwuchten untersucht.<br />
05<br />
F Em2<br />
I 2<br />
= I 0<br />
– I c<br />
resultierende Kennlinie<br />
mit annährend linearem<br />
Verhalten<br />
Nachweis der reduzierten Flussdichte mittels FEM; a) entgegengesetzte<br />
Flussrichtung; b) gleichsinnige Flussrichtung<br />
oberer axialer Magnet<br />
φ 1<br />
F Em2<br />
Brn/87001 © IFW<br />
Literaturverzeichnis:<br />
[1] Siemens AG; http://www.siemens.com/press/<br />
PR2015060247PGDE<br />
[2] Ruskowski, M.: Aufbau und Regelung aktiver Magnetführungen,<br />
Dissertation, Universität Hannover, 2004.<br />
[3] Gümmer, O.: Produktivitäts- und Genauigkeitssteigerung<br />
von Fräsmaschinen durch ruckentkoppelte Vorschubantriebe<br />
und magnetische Führungseinheiten, Dissertation, Leibniz<br />
Universität Hannover, 2014.<br />
[4] Denkena, B.; Dahlmann, D.; Flöter, F.; Brühne, B.:<br />
Conceptual Desing for Electromagnetic Guided Rotary Table<br />
in Machine Tools, 5th Machining Innovations Conference<br />
(MIC 2014), Procedia CIRP 24, p. 80-85, 2014.<br />
[5] Walter, H.; Denk, J.; Stoiber, D.; Köpken, H.-G.: Industrialization<br />
of AMB Systems with Standard Drive Technology;<br />
PCIC 20<strong>10</strong>.<br />
[6] Stephens, S.; Knospe, C.; Effect of Magnetic Pole<br />
Arrangement on Core Loss in Laminated High-Speed<br />
Magnetic Journal Bearings, IEEE Transactions on Magnetics,<br />
(32/4) 3246-3252, 1996.<br />
[7] Schaeffler Technologies AG & Co. KG: Genauigkeitslager<br />
für kombinierte Lasten, http://www.schaeffler.com/<br />
remotemedien/media/_shared_media/08_media_library/01_<br />
publications/schaeffler_2/tpi/downloads_8/tpi_120_de_de.<br />
pdf , Ausgabe: August 2016.<br />
06<br />
rotierender Rückschluss<br />
unterer axialer Magnet<br />
0,025<br />
Gemessenes Reibmoment<br />
Nm<br />
φ 2<br />
a) b)<br />
entgegengesetzte magnetische<br />
Flussrichtung<br />
φ 1<br />
φ 2<br />
deutlich reduzierter<br />
magnetischer Fluss<br />
1,42 T<br />
0,95 T<br />
0,48 T<br />
0 T<br />
Brn/87006 © IFW<br />
0,015<br />
0,0<strong>10</strong><br />
gleichsinnige<br />
magnetische Flussrichtung<br />
Danksagung<br />
Die Autoren danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) für die Finanzierung des<br />
Forschungsvorhabens. Des Weiteren danken die<br />
Autoren der Siemens AG sowie der MAG IAS GmbH<br />
für die Kooperation in diesem Projekt.<br />
0,005<br />
nur Axiallager<br />
(gleichsinnig)<br />
0<br />
0 50 <strong>10</strong>0 150 200 min -1 300<br />
Drehzahl<br />
Brn/87005 © IFW<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 111
Übertragungsverhalten von Rändelpressverbindungen<br />
aus Stahl-Aluminium<br />
Ein charakteristisches Merkmal der Rändelpressverbindungen ist die<br />
reib-formschlüssige Drehmomentübertragung, die auch den<br />
Polygonverbindungen [1] eigen ist. Dieser Übertragungsmechanismus ist<br />
analytisch schwer abzubilden und auch der Grund dafür, dass eine<br />
Standardisierung bisher noch nicht gelungen ist. Zur Schaffung fundierter<br />
Grundlagen wurden deshalb im Rahmen eines DFG-Vorhabens [2]<br />
Stahl-Aluminium-Verbindungen hinsichtlich des Fügevorganges<br />
und der daraus resultierenden statischen und dynamischen<br />
Übertragungsfähigkeiten untersucht und der analytischen Berechnung<br />
zugänglich gemacht [3].<br />
Dr.-Ing. Michael Lätzer ist stellv. Abteilungsleiter<br />
Entwicklung Elektro-Seilzüge bei der Abus<br />
Kransysteme GmbH in Gummersbach und<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Erhard Leidich ist Leiter des<br />
Instituts für Konstruktions- und Antriebstechnik<br />
an der Technischen Universität Chemnitz<br />
Einleitung und Zielsetzung<br />
Die klassischen Welle-Nabe-Verbindungen (WNV) werden in reibschlüssige<br />
und formschlüssige Verbindungen unterteilt [4]. Der standardisierten<br />
Berechnung wie beispielsweise DIN 7190 [5] und DIN<br />
6892 [6] liegt der jeweilige Übertragungsmechanismus zugrunde,<br />
was zu eindeutigen Ergebnissen führt. Eine Kombination von Reibund<br />
Formschluss, wie er beispielsweise bei Polygonverbindungen<br />
auftritt, wird derzeit nur in der wissenschaftlichen Literatur behandelt.<br />
Die Komplexität des Übertragungsmechanismus steht derzeit<br />
noch einer Verallgemeinerung der Forschungsergebnisse und damit<br />
einer Standardisierung entgegen. Die so genannte Rändelpressverbindung<br />
(RPV) beziehungsweise Rändelverbindung (RV), welche<br />
den Reibschluss der Pressverbindung (PV) und den Formschluss der<br />
Zahnwellenverbindung (ZWV) kombiniert, wird bereits in einigen<br />
Industriebereichen erprobt, teilweise auch eingesetzt. Sie bieten<br />
gegenüber den standardisierten Verbindungen Vorteile hinsichtlich<br />
n der Steigerung der Übertragungsfähigkeit<br />
n der Kombination mit dünnwandigen Naben oder mit stark unterschiedlichen<br />
Werkstoffen<br />
n der Fertigungskosten, weil größere Toleranzen zulässig.<br />
Nachteilig sind jedoch die fehlenden Normen und Auslegungsrichtlinien<br />
welche trotz der genannten Vorteile eine breitere Anwendung<br />
dieser Verbindung verhindern; hier sind derzeit experimentelle<br />
Absicherungen noch unerlässlich. Die gültigen Normen<br />
für Rändel beziehen sich lediglich auf die Rändelform nach DIN 82<br />
[7] sowie auf die Rändelräder zur Herstellung geformter Rändel<br />
nach DIN 403 [8]. Eine allgemeingültige Auslegungsrichtlinie wie<br />
etwa die DIN 7190 [5] für PV existiert derzeit noch nicht. Den<br />
aktuellen Stand der Forschung findet man bei LEIDICH et. al. [2],<br />
LÄTZER [3], BADER [9], [<strong>10</strong>], [11] und MÄNZ [12].<br />
Vorrangiges Ziel der analytischen, numerischen und experimentellen<br />
Untersuchungen in [2] und [3] war die systematische Erforschung<br />
der Zusammenhänge zwischen den geometrischen,<br />
werkstofftechnischen und tribologischen Größen während des<br />
Füge- und des Lösevorganges sowie der Torsionsmomentübertragung.<br />
Daraus abgeleitet soll mittelfristig eine allgemeingültige Auslegungsrichtlinie<br />
für RPV entstehen.<br />
Parameter und Werkstoffkennwerte<br />
In Bild 01 sind die maßgeblichen Geometrieparameter einer RPV<br />
dargestellt. Basierend auf den Untersuchungen von THOMAS [13],<br />
BADER [9], [<strong>10</strong>], [11], COBAN et. al. [14], [15] und KITAMURA et. al.<br />
[16] wurden die für RPV repräsentativen geometrischen, werkstofftechnischen<br />
und tribologischen Parameter abgeleitet:<br />
n Fasenwinkel der Welle ϕ<br />
n geometrisches Übermaß U geo<br />
n Rändelteilung t<br />
n Länge der Fuge l F<br />
n Durchmesserverhältnis der Nabe Q A<br />
n Festigkeit und Härte des Wellenwerkstoffes<br />
n Festigkeit und Verformbarkeit des Nabenwerkstoffes<br />
n Reibwert µ<br />
Werkstoffkennwerte [3]<br />
Werkstoffkennwert Einheit Aluminium Stahl<br />
EN AW-5083 EN AW-6060-T66 EN AW-6082 T6 EN AW-7075-T651 <strong>10</strong>0Cr6 weich <strong>10</strong>0Cr6 gehärtet<br />
E-Modul N/mm² 68 613 65 625 69 200 69 319 223 500<br />
0,2 % Dehngrenze R p0,2<br />
N/mm² 163 202 274 522 385 -<br />
Zugfestigkeit R m<br />
N/mm² 303 225 285 602 639 2 525 (*)<br />
Bruchdehnung A % 23,3 19,1 14 15 32 0<br />
Härte HV1 - 84 88 <strong>10</strong>1 185 250 758<br />
(*) Umwertung der Härte nach [17]<br />
112 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
01<br />
Maßgebende Geometrieparameter<br />
der RPV [3]<br />
α<br />
t<br />
h R<br />
02<br />
Experimentell und numerisch untersuchte Fasenwinkel der Welle [3]<br />
1 F<br />
Dal<br />
<br />
= 5° = 15° = 30° = 45° = 60° = 90° = 1<strong>10</strong>°<br />
<br />
DaA<br />
DiA<br />
Formen<br />
Schneiden<br />
Nachfolgend werden wegen ihrer Bedeutung die Parameter<br />
Fasenwinkel der Welle ϕ, geometrisches Übermaß U geo<br />
, Verformbarkeit<br />
des Nabenwerkstoffes sowie Durchmesserverhältnis der<br />
Nabe Q A<br />
behandelt. Die Ergebnisse der weiteren Parameter sind [3]<br />
zu entnehmen.<br />
Das geometrische Übermaß U geo<br />
wird nach Gleichung (1) berechnet<br />
und als Vielfaches der Rändelteilung t angegeben.<br />
03<br />
1,2<br />
0,8<br />
Normierter Füge- und Lösekraftverlauf einer formend<br />
gefügten RPV mit D aI<br />
= 15 mm, ϕ = 5°, U geo<br />
= 1/2 t,<br />
l F<br />
/D aI<br />
= 0,33 und Nabenwerkstoff EN AW-6082-T6 [3]<br />
Einpressen<br />
Das Durchmesserverhältnis der Nabe Q A<br />
wird analog zur PV mit<br />
Gleichung (2) berechnet.<br />
F f<br />
, F l<br />
/F f, max<br />
0,4<br />
0,0<br />
–0,4<br />
a<br />
1 F<br />
F f<br />
F 1<br />
1 a<br />
F<br />
Für die Dimensionierung der RPV sind die Werkstoffkennwerte bedeutungsvoll,<br />
weil sich daraus auch die inneren Spannungen ableiten.<br />
In der Tabelle sind daher die Werkstoffkennwerte der untersuchten<br />
Werkstoffe auszugsweise aufgeführt.<br />
Füge- und Lösevorgang<br />
–0,8<br />
F f<br />
F 1<br />
–1,2<br />
Auspressen<br />
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4<br />
a/l F<br />
Von entscheidender Bedeutung für das Betriebsverhalten einer<br />
reibformschlüssigen RPV ist der Fügevorgang. Dieser wird in erster<br />
Linie vom Fasenwinkel der Welle ϕ sowie der Verformbarkeit beziehungsweise<br />
Zerspanbarkeit des Nabenwerkstoffes geprägt. Es sind<br />
zwei Ausprägungen zu unterscheiden:<br />
n Formen<br />
n Schneiden<br />
In Bild 02 sind die experimentell und numerisch untersuchten<br />
Fasenwinkel der Welle ϕ mit zunehmender Tendenz zum Schneiden<br />
dargestellt.<br />
04<br />
30<br />
Einfluss des geometrischen Übermaßes U geo<br />
und der Länge<br />
der Fuge l F<br />
auf die Fügekraft F f,max<br />
formend gefügter RPV<br />
mit D aI<br />
= 15 mm und ϕ = 5° [3]<br />
1 F 1 F<br />
/D al<br />
= 0,53<br />
F f<br />
1 F<br />
/D al<br />
= 0,33<br />
1 F<br />
/D al<br />
= 0,27<br />
Fasenwinkel der Welle<br />
Die Auswertung der Versuchsergebnisse offenbart, dass bei einem<br />
Fasenwinkel der Welle von 5° ≤ ϕ ≤ 15° ein rein formender Fügevorgang<br />
stattfindet. Da sich dabei die Rändelgeometrie der Welle infolge<br />
des Längseinpressens nahezu spanlos in der weichen Aluminiumnabe<br />
abbildet, sind die Verformungen reibungsbedingt<br />
nichtlinear. Die radialen und tangentialen Verschiebungen in der<br />
Fügezone führen zu einem hohen Fugendruck und zu einer Verfestigung<br />
des Nabenwerkstoffes. Die Welle, welche dabei als Werkzeug<br />
dient, bewirkt, dass der Traganteil nahezu <strong>10</strong>0 % beträgt. Bild 03<br />
zeigt den normierten Füge- und Lösekraftverlauf einer formend gefügten<br />
RPV. Die Fügekraft beim formenden Fügevorgang setzt sich<br />
aus dem Anteil der Formänderungs- und der Reibkraft zusammen.<br />
F f, max<br />
in kN<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
0<br />
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0<br />
U geo<br />
in mm<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 113
05<br />
F f, max<br />
in kN<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
<strong>10</strong>0<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
06<br />
R F<br />
07<br />
T/T τS<br />
Experimentell ermittelte maximale und normierte<br />
Fügekräfte für vier unterschiedliche Nabenwerkstoffe mit<br />
D aI<br />
= 30 mm, ϕ = 5°, l F<br />
/D aI<br />
= 0,5, Q A<br />
= 0,32 sowie U geo<br />
= 1/3 t<br />
und 2/3 t [3]<br />
1 F<br />
0,0 0,2<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
EN AW-7075-T651<br />
EN AW-6082-T6<br />
EN AW-6060-T66<br />
EN AW-5083<br />
F f<br />
0,4 0,6 0,8 1,0<br />
U geo<br />
in mm<br />
Einfluss des Fasenwinkels der Welle ϕ auf die relative<br />
Festigkeit R F<br />
einer RPV mit D aI<br />
= 15 mm und Nabenwerkstoff<br />
EN AW-6082-T6; 5° ≤ ϕ ≤ 1<strong>10</strong>°, 1/3 t ≤ U geo<br />
≤ 3/3 t,<br />
0,27 ≤ l F<br />
/D aI<br />
≤ 1,00 [3]<br />
überwiegend<br />
Formen<br />
0 <strong>10</strong> 20 30 40 50 60<br />
in °<br />
Experiment<br />
FEM<br />
Ausgleichsgerade<br />
überwiegend<br />
Schneiden<br />
1,25<br />
1,00<br />
0,75<br />
0,50<br />
0,25<br />
0,00<br />
F f, max<br />
/F f, max, Ugeo = 2/3t, 6082<br />
70 80 90 <strong>10</strong>0 1<strong>10</strong> 120<br />
Torsionsmoment-Verdrehwinkel-Kurve – Auslegungskriterium<br />
und Versagenskriterium bei statischer Torsion des RPV<br />
mit D aI<br />
= 15 mm, ϕ = 5°, U geo<br />
= 1/3 t und l F<br />
/D aI<br />
= 0,27 [3]<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
φ T<br />
= 0,1 °<br />
Auslegungskriterium<br />
p F<br />
, T pF<br />
φ T<br />
in °<br />
Versagenskriterium<br />
τ S<br />
, T τS<br />
0,0<br />
0 2 4 6 8 <strong>10</strong><br />
T<br />
1 F<br />
Bei einem Winkel von 15° ≤ ϕ ≤ 60° liegt eine Kombination des formenden<br />
und schneidenden Fügevorgangs vor. Bei einem Fasenwinkel<br />
der Welle von ϕ > 60° bildet sich ein vorwiegend schneidender<br />
Fügevorgang aus. Der Nabenwerkstoff wird dabei im Bereich<br />
der Rändel axial herausgeschnitten. Für die Untersuchungen des<br />
rein schneidenden Fügevorgangs wurde der Fasenwinkel von<br />
ϕ = 90° gewählt. Nach dem Beginn des Schneidevorgangs setzt sich<br />
der Fügekraftbedarf vereinfacht aus der Zerspanungs- und der<br />
Reibkraft zusammen. Der rein schneidende Fügevorgang hat den<br />
Vorteil eines geringen Fügekraftbedarfs sowie einer geringen Aufweitung<br />
der Nabe.<br />
Geometrisches Übermaß<br />
In Bild 04 sind die experimentell ermittelten maximalen Fügekräfte<br />
bei Variation des geometrischen Übermaßes U geo<br />
und der Länge der<br />
Fuge l F<br />
für formend gefügte RPV mit ϕ = 5° und einem Wellendurchmesser<br />
von D aI<br />
= 15 mm abgebildet. Hierbei zeigt sich die<br />
bereits erwartete lineare Abhängigkeit von U geo<br />
und l F<br />
auf die maximale<br />
Fügekraft. Dies gilt letztlich unabhängig vom Fasenwinkel,<br />
also auch für schneidend gefügte RPV.<br />
Bei einem Profilöffnungswinkel von α = 90° sind die Rändel der<br />
Welle bei einem geometrischen Übermaß von U geo<br />
= 3/3 t zu <strong>10</strong>0 %<br />
ausgefüllt. Übersteigt das geometrische Übermaß den Wert von<br />
3/3 t nimmt die Fügekraft weiter zu. Die Zunahme des Übermaßes<br />
bewirkt jedoch keine weitere Steigerung der Übertragungsfähigkeit,<br />
sondern vergrößert lediglich die maximale Fügekraft.<br />
Nabenwerkstoff<br />
Die großen Verformungen beim formenden Fügevorgang mit<br />
5° ≤ ϕ ≤ 15° führen zu einem hohen Fugendruck und zu einer Verfestigung<br />
des Werkstoffes. Die Fließkurven in [3] und [18] zeigen, dass<br />
die verwendeten Aluminium-Knetlegierungen EN AW-5083, EN<br />
AW-6060-T66, EN AW-6082-T6 und EN AW-7075-T651 zur Kaltverfestigung<br />
neigen. Bild 05 veranschaulicht die maximalen Fügekräfte<br />
der formend gefügten RPV mit D aI<br />
= 30 mm bei Variation des geometrischen<br />
Übermaßes und der Nabenwerkstoffe. Die Stufung der<br />
Grundfestigkeiten sowie die Verfestigungsneigung ist aus den experimentell<br />
ermittelten Fügekräften ersichtlich. Es zeigt sich, dass die<br />
Unterschiede in der Fügekraft zwischen der hochfesten Knetlegierung<br />
EN AW-7075-T651 und den anderen Legierungen nicht so<br />
deutlich ausfallen, wie die 0,2-%-Dehngrenzen der untersuchten<br />
Werkstoffe vermuten lassen, siehe Tabelle. Ursache dafür könnte<br />
eine verminderte Reibungszahl zwischen Welle und Nabe sein.<br />
Lösevorgang und relative Festigkeit<br />
Nach einer Sitzzeit von 24 h wurden die RPV demontiert. Im Unterschied<br />
zur reibschlüssigen PV sind die Lösekräfte stets kleiner als<br />
die Fügekräfte, siehe Bild 03. Dies ist damit begründet, dass beim<br />
Lösen keine Formänderungs- beziehungsweise Zerspanungskraft<br />
notwendig ist.<br />
Um die Verbindung hinsichtlich der Übertragungsfähigkeit axialer<br />
Kräfte sowie übertragbarer Torsionsmomente zu beurteilen,<br />
wurde in Anlehnung an [19] die relative Festigkeit R F<br />
als Verhältnis<br />
von maximaler Lösekraft und maximaler Fügekraft definiert und<br />
Gleichung 3 abgeleitet. R F<br />
stellt eine relative (axiale) Festigkeit dar,<br />
ist ein Gütekennwert für die gezielte Auswahl und dient der Bewertung<br />
von RPV aus Stahl und Aluminium.<br />
Bei den experimentellen und numerischen Untersuchungen zeigte<br />
sich, dass die relative (axiale) Festigkeit unabhängig vom Wellendurchmesser,<br />
vom geometrischen Übermaß und vom Nabenlängenverhältnis<br />
ist, vergleiche Bild 06. Wie die numerischen Untersuchungen<br />
weiterhin zeigten, ist R F<br />
auch weitgehend unabhängig<br />
vom Durchmesserverhältnis der Nabe im Bereich von 0,3 ≤ Q A<br />
≤ 0,7<br />
[20], [21]. Für dünnwandige Naben mit einem Q A<br />
> 0,7 werden in<br />
114 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
[22] weiterführende Untersuchungen<br />
durchgeführt. Darüber hinaus konnte<br />
mithilfe der numerischen Untersuchungen<br />
der Übergang zwischen Formen<br />
und Schneiden bei 60° ≤ ϕ ≤ 70°<br />
ermittelt werden.<br />
Die relative Festigkeit R F<br />
für eine formend<br />
gefügte Stahl-Aluminium-RPV<br />
mit ϕ = 5° beträgt 0,65 < R F<br />
< 0,90. Das<br />
bedeutet, dass im Mittel ca. 75 % der<br />
Einpresskraft infolge der sich ausbildenden<br />
Radialspannung durch die Umformung<br />
des Nabenwerkstoffes für die<br />
Übertragung axialer Kräfte zur Verfügung<br />
stehen. Bei einem Fasenwinkel<br />
von ϕ = 90° liegt die relative Festigkeit<br />
zwischen 0,30 < R F<br />
< 0,45.<br />
08<br />
Kraftvektoren am Zahn der Welle (links) und beanspruchte Flächen der Rändel der Nabe<br />
(rechts) [3]<br />
F N<br />
F<br />
F u<br />
D W<br />
F R<br />
F r<br />
D al<br />
Kraftvektoren<br />
am Zahn der Welle<br />
Nabe<br />
A G<br />
A F<br />
Beanspruchte Kontaktfläche A F<br />
und<br />
Rändelgrundfläche A G<br />
der Nabe<br />
Torsionsmomentübertragung<br />
Aus den Untersuchungen von ZAPF [23] und DIETZ [24] ist bekannt,<br />
dass bei ZWV das Verhältnis von Torsionsmoment und<br />
Querkraft das Tragfähigkeits- und Verschleißverhalten beeinflußt.<br />
Die experimentell untersuchten RPV werden dabei nach DIETZ<br />
und ZAPF [24] mit dem Extremfall des reinen Torsionsmomentes<br />
belastet. Ziel ist hierbei die Analyse des Versagenverhaltens, der<br />
Bestimmung des maximalen statischen Torsionsmomentes sowie<br />
dem Verhalten bei dynamischer Torsionsbelastung.<br />
Bild 07 zeigt eine normierte und experimentell ermittelte statische<br />
Torsionsmoment-Verdrehwinkel-Kurve einer Stahl-Aluminium-RPV.<br />
Die Torsionsmoment-Verdrehwinkel-Kurve kann dabei<br />
in einen linear-elastischen und in einen degressiv steigenden Bereich<br />
unterteilt werden. Belastungen innerhalb des linear-elastischen<br />
Bereiches führen zu keinen bleibenden makroskopischen<br />
Verformungen der Verbindung. Das Ende dieses Bereiches stellt<br />
das sogenannte Auslegungskriterium mit der zulässigen Flächenpressung<br />
p F<br />
und dem übertragbaren Torsionsmoment T pF<br />
dar.<br />
Der zweite Bereich beginnt stetig beim Überschreiten dieser<br />
Grenze und ist degressiv steigend. Am Ende dieses Bereiches werden<br />
die Rändel in der Nabe abgeschert; das Abscheren ist zugleich<br />
das sogenannte Versagenskriterium T τS<br />
und wird durch die zulässige<br />
Schubspannung τ S<br />
beschrieben.<br />
Bild 08 links zeigt die wirkenden Kräfte an einer Rändelflanke<br />
der Welle; die Kräfte sind idealisiert am Wirkdurchmesser D W<br />
angetragen.<br />
Für die analytische Berechnung des Torsionsmomentes<br />
wird vereinfacht die in Umfangsrichtung wirkende Kraftkomponente<br />
F u<br />
angenommen [3].<br />
Wie aus Bild 07 ersichtlich, sind die charakteristischen Stützstellen<br />
für die statische Torsionsmomentübertragung das sogenannte<br />
Auslegungskriterium T pF<br />
und das Versagenskriterium T τS<br />
. In Abhängigkeit<br />
der jeweiligen Kriterien sind die in Bild 08 rechts gezeigten<br />
Flächen in der Nabe zu berücksichtigen. Für das Auslegungskriterium<br />
T pF<br />
mit der zulässigen Flächenpressung p F<br />
ist die Kontaktfläche<br />
(Flanke) A F<br />
maßgebend:<br />
Für das Versagenskriterium T τS<br />
wird die Rändelgrundfläche A G<br />
wegen der Schubbeanspruchung berücksichtigt:<br />
09<br />
T τS<br />
/T τS, = 5°, 1F/Dal = 0,53<br />
<strong>10</strong><br />
T τS,<br />
in Nm<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0,0<br />
<strong>10</strong>00<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
Normierte Torsionsmomente T τS<br />
in Abhängigkeit von ϕ und<br />
l F<br />
/D aI<br />
für RPV mit D aI<br />
= 15 mm und U geo<br />
= 2/3 t [3]<br />
T τS<br />
1 F<br />
/D al<br />
= 0,53<br />
0 <strong>10</strong> 20 30 40 50 60 70 80 90 <strong>10</strong>0<br />
in °<br />
T<br />
1 F<br />
/D al<br />
= 0,27<br />
Maximal übertragbare Torsionsmomente T τS<br />
in Abhängigkeit<br />
von ϕ und l F<br />
/D aI<br />
für RPV mit D aI<br />
= 15 mm, ϕ = 5° und<br />
90° [3]<br />
0 <strong>10</strong> 20 30 40 50 60<br />
1 F<br />
/D al<br />
= 1,00<br />
1 F<br />
/D al<br />
= 0,53<br />
1 F<br />
/D al<br />
= 0,27<br />
= 5°<br />
= 90°<br />
ζ geo<br />
in ‰<br />
Welle<br />
abgesichert<br />
T<br />
1 F<br />
1 F<br />
Fasenwinkel der Welle<br />
Wie bereits mithilfe der relativen Festigkeit R F<br />
beschrieben, besitzt<br />
die umformend gefügte RPV infolge der Werkstoffverfestigung<br />
ein größeres Potenzial bei der Übertragungsfähigkeit als die<br />
0<br />
0,0<br />
0,2 0,4 0,6 0,8 1,0<br />
U geo<br />
in mm<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 115
11<br />
12<br />
T τS<br />
/T τS, <br />
= 5°, 6082<br />
13<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
Rändelgrundfläche A G<br />
bei verschiedenen geometrischen<br />
Übermaßen [3]<br />
Normierte Torsionsmomente T τS<br />
in Abhängigkeit von ϕ für<br />
die vier untersuchten Nabenwerkstoffe einer RPV mit<br />
D aI<br />
= 30 mm, U geo<br />
= 2/3 t und l F<br />
/D al<br />
= 0,5 [3]<br />
T<br />
0,0<br />
0 <strong>10</strong><br />
1 F<br />
A G, 1/3t<br />
= t · 1 F<br />
A G, 2/3t<br />
= t · 1 F<br />
A G, 3/3t<br />
= t · 1 F<br />
U geo<br />
= 1/3t U geo<br />
= 2/3t U geo<br />
= 3/3t<br />
EN AW-7075-T651<br />
EN AW-6082-T6<br />
EN AW-6060-T66<br />
EN AW-5083<br />
20 30 40 50 60 70 80 90 <strong>10</strong>0<br />
in °<br />
FE-Modell (oben) und Randbedingungen (unten) für die<br />
Simulation des Fügevorganges [18]<br />
Welle<br />
Symmetrisches Segment für die Simulation<br />
Nabe<br />
Randbedingungen für die Simulation<br />
Nabe<br />
Welle<br />
a<br />
schneidend gefügte RPV. Bild 09 zeigt Ergebnisse der experimentellen<br />
Torsionsversuche für das Versagenskriterium von RPV<br />
mit D aI<br />
= 15 mm.<br />
Den Übergang vom Formen zum Schneiden zeigen die numerisch<br />
ermittelten Strichlinien der relativen Festigkeit, vergleiche<br />
hierzu Bild 06. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass eine umformend<br />
gefügte Stahl-Aluminium-RPV mit D aI<br />
= 15 mm im Vergleich zu<br />
einer schneidend gefügten RPV ein um mindestens 25 % größeres<br />
statisches Torsionsmoment übertragen kann. Ursache dafür ist die<br />
Werkstoffverfestigung durch den formenden Fügevorgang bei<br />
U geo<br />
= 2/3 t. Darüber hinaus trägt der <strong>10</strong>0%ige Traganteil zu einer<br />
verbesserten Übertragungsfähigkeit bei; die eingebrachten Rändel<br />
in der Nabe werden dabei gleichmäßig beansprucht.<br />
Geometrisches Übermaß<br />
Die experimentellen Ergebnisse zum geometrischen Übermaß<br />
U geo<br />
zeigen keine vollständige Proportionalität zwischen Übermaß<br />
und übertragbarem Torsionsmoment. Dies ist damit begründet,<br />
dass sich die Fließspannung k f<br />
mit zunehmendem Umformgrad ε pl<br />
einer Sättigungsspannung annähert und somit nicht weiter ansteigt.<br />
Ferner zeigt sich, dass ab einem Übermaß von ca. 2/3 t die<br />
Zunahme des Torsionsmomentes im Vergleich zu einem Übermaß<br />
von < 2/3 t weniger stark zunimmt, siehe Bild <strong>10</strong>. In Anlehnung an<br />
die bei PV übliche dimensionslose Darstellung des Übermaßes ist<br />
das geometrische Übermaß ebenfalls als bezogenes geometrisches<br />
Übermaß ξ geo<br />
dargestellt. Hier zeigt sich eine Analogie zur elastisch-plastischen<br />
Auslegung von PV und MPV, wie von LEIDICH<br />
und LÄTZER in [25] beschrieben. Mit zunehmendem Überschreiten<br />
der empfohlenen plastischen Grenze steigen der Fugendruck<br />
und damit auch das übertragbare Torsionsmoment lediglich degressiv<br />
an. Von BADER wurde zudem für die selbstschneidende RV<br />
nachgewiesen, dass ab ≈ 92 % tragender Rändelhöhe eine annähernd<br />
volle Belastungsübertragungsfähigkeit angenommen<br />
werden kann [9].<br />
Bei der schneidend gefügten RPV mit ϕ = 90° zeigte sich, dass das<br />
übertragbare Torsionsmoment nahezu unabhängig vom geometrischen<br />
Übermaß ist. Ursache dafür ist die vom Übermaß scheinbar<br />
unabhängige und konstante Rändelgrundfläche A G<br />
, welche lediglich<br />
von der Rändelteilung t und der Länge der Fuge l F<br />
abhängig ist<br />
[3]. Bild 11 zeigt dies anhand von drei verschiedenen geometrischen<br />
Übermaßen. Die auftretenden Unterschiede sind auf die<br />
Stützwirkung der Rändel zurückzuführen.<br />
Bei Verbindungen mit Nabenüberstand sind gemäß BADER für<br />
die Torsionsmomentübertragung zusätzlich die Stirnflächen der<br />
Rändel in der Nabe zu berücksichtigen [9], [<strong>10</strong>].<br />
Bei optimal beziehungsweise maximal ausgefüllten Rändeln, das<br />
heißt bei einem geometrischen Übermaß von 3/3 t und einem verformungsfähigen<br />
Werkstoff wie dem EN AW-6082-T6, kann mithilfe<br />
des formenden Fügevorganges im Vergleich zum rein schneidenden<br />
Fügevorgang ein um maximal 40 % höheres Torsionsmoment<br />
übertragen werden.<br />
Nabenwerkstoff<br />
Zur Verallgemeinerung der Ergebnisse auf andere Aluminiumwerkstoffe<br />
dienen die statischen Torsionsversuche mit den Knetlegierungen<br />
EN AW-5083, EN AW-6060-T66 und EN AW-7075-T651.<br />
Diese Versuche wurden mit RPV der Größen D aI<br />
= 30 mm durchgeführt.<br />
Eine Gegenüberstellung der maximal übertragbaren Torsionsmomente<br />
für die vier untersuchten Aluminium-Knetlegierungen<br />
zeigt Bild 12.<br />
Wie aus Bild 12 ersichtlich wird, beträgt der Unterschied des<br />
maximal übertragbaren Torsionsmomentes zwischen der formend<br />
gefügten RPV (ϕ = 5°) mit der Nabe aus EN AW-6082-T6 und der<br />
schneidend gefügten RPV (ϕ = 90°) mit der Nabe aus EN AW-<br />
7075-T651 lediglich ca. 20 %. Der Unterschied in der Grundfestigkeit<br />
der verwendeten Aluminiumbleche aus EN AW-6082-T6 und<br />
EN AW-7075-T651 beträgt dagegen ca. 90 %, vergleiche hierzu die<br />
116 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Tabelle. Damit wird deutlich, dass ein formend gefügter RPV mit<br />
einem niedrigfesten Nabenwerkstoff annähernd die Torsionsmomente<br />
übertragen kann, wie ein schneidend gefügter RPV mit<br />
einem höherfesten Nabenwerkstoff.<br />
Numerische Untersuchungen<br />
14<br />
1,2<br />
Vergleich der experimentell (◊) und numerisch (Volllinie,<br />
Strichlinie) ermittelten Füge- und Lösekräfte einer formend<br />
gefügten mit D al<br />
= 15 mm, ϕ = 5°, U geo<br />
= 1/2 t, l F<br />
/D al<br />
= 0,33<br />
und Nabenwerkstoff EN AW-6082-T6 [3]<br />
Für die numerische Simulation des Fügevorgangs wurde das FE-<br />
Programm Simufact Forming verwendet. Mithilfe der Simulation<br />
war es möglich, die schwer messbaren Größen wie z. B. Fließspannung<br />
und Umformgrad zu ermitteln und somit die Verfestigung in<br />
Abhängigkeit des Fügevorganges zu bestimmen. Durch die Arbeiten<br />
aus [2], [3], [20] und [21] steht somit eine realitätsnahe Methode<br />
zur Simulation unterschiedlichen Fügevorgänge für Stahl-Aluminium-RPV<br />
zur Verfügung.<br />
In Bild 13 sind der Aufbau des FE-Modells sowie die Kinematik<br />
für die Simulation dargestellt. Aufgrund der Geometrievermessungen<br />
demontierter Wellen, bei denen lediglich vernachlässigbare<br />
Verformungen festzustellen waren, wurde die Welle für die FE<br />
Simulation als starres Werkzeug mit analytischen Oberflächen ausgeführt.<br />
Für die Vernetzung der Nabe wurden die Hexaeder-Elemente<br />
Typ 7 mit einer Standardkantenlänge wurden 0,3 mm und in<br />
der Umformzone mit einer Kantenlänge von 0,0375 mm verwendet.<br />
Weiterhin wurden für die Simulation experimentell ermittelte Gleitreibwerte<br />
verwendet [18].<br />
Validierung des FE-Modells<br />
Die Validierung der Simulationsergebnisse erfolgte zum einen<br />
durch einem Vergleich der abgebildeten Rändelgeometrie in der<br />
Nabe und zum anderen durch den Abgleich der Füge- und Lösekräfte,<br />
siehe hierzu [3], [21].<br />
Ein Vergleich der experimentell und numerisch ermittelten Fügeund<br />
Lösekräfte einer formend gefügten RPV mit D aI<br />
= 15 mm,<br />
ϕ = 5°, U geo<br />
= 1/2 t und l F<br />
/D aI<br />
= 0,33 ist in Bild 14 dargestellt. Die<br />
dabei erzielten Übereinstimmungen hinsichtlich der Kraft-Weg-<br />
Verläufe zeigen die Gültigkeit des Simulationsmodells. Weiterhin<br />
ermöglichten die numerischen Untersuchungen eine umfangreiche<br />
Variation des Fasenwinkels ϕ zur Analyse des Fügevorganges,<br />
wie in Bild 02 bereits gezeigt. Die numerische Parametersimulation<br />
des Fügevorganges wurde an RPV mit Naben aus EN AW-6082-T6<br />
durchgeführt [3], [21].<br />
Durchmesserverhältnis der Nabe<br />
Neben dem Fasenwinkel der Welle ϕ und dem geometrischen<br />
Übermaß U geo<br />
beeinflusst das Durchmesserverhältnis der Nabe Q A<br />
die Fügekraft und das Übertragungsverhalten der RPV, siehe hierzu<br />
auch [12], [16], [26] und [27]. Für die Durchmesserverhältnisse<br />
Q A<br />
= 0,16 und 0,5 wurden die Fügekräfte experimentell ermittelt [3].<br />
Mithilfe der Simulation wurden diese Erkenntnisse um die dünnwandigen<br />
Naben (Q A<br />
> 0,5) hinsichtlich Fügekräfte, Aufweitung der<br />
Nabe und Ausfüllung der Rändel erweitert. Dabei wird deutlich,<br />
dass mit zunehmendem Q A<br />
die Aufweitung zunimmt und dadurch<br />
die Formfüllung beziehungsweise das geometrische Übermaß<br />
formend gefügter RPV reduziert wird. Die Ergebnisse der formend<br />
gefügten RPV mit Q A<br />
= 0,7 zeigen, dass bis zu 50 % des geometrischen<br />
Übermaßes in die Aufweitung am Innendurchmesser der<br />
Nabe fließen. Für Naben mit einem Durchmesserverhältnis von<br />
Q A<br />
≥ 0,7 muss folglich das wirkliche geometrische Übermaß berücksichtigt<br />
werden; die Verfestigung des Nabenwerkstoffes ist demzufolge<br />
ebenfalls geringer. Die dickwandigen Naben mit Q A<br />
= 0,3 und<br />
0,5 weisen eine nahezu identische Ausfüllung der Rändel auf. Der<br />
geringfügige Unterschied kann hier vernachlässigt werden.<br />
In Bild 15 ist die Aufweitung für eine RPV mit D aI<br />
= 30 mm, ϕ = 5°<br />
und U geo<br />
= 2/3 t anhand der radialen Kontur der Rändel nach dem<br />
Fügen für drei verschiedene Durchmesserverhältnisse abgebildet.<br />
Für die schneidend gefügten RPV ist die Aufweitung der Nabe<br />
nicht von Bedeutung; das geometrische Übermaß ändert sich<br />
F f<br />
, F l<br />
/F f, max, Experiment<br />
15<br />
R iA<br />
in mm<br />
16<br />
pl<br />
ε<br />
RPV<br />
0,8<br />
0,4<br />
0,0<br />
–0,4<br />
–0,8<br />
–1,2<br />
15,1<br />
15,0<br />
14,9<br />
14,8<br />
14,7<br />
14,6<br />
14,5<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
Einpressen<br />
F f, Experiment<br />
F 1, Experiment<br />
F f, FEM<br />
F 1, FEM<br />
Aufweitung der Rändelung in der Nabe bei Variation von Q A<br />
für eine RPV mit D al<br />
= 30 mm, ϕ = 5°, U geo<br />
= 2/3 t und<br />
Nabenwerkstoff EN AW-6082-T6 [3]<br />
R iA<br />
Auspressen<br />
a/l F<br />
0,0 1,5 3,0 4,5 6,0 7,5<br />
in °<br />
F 1<br />
1 F<br />
F f<br />
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4<br />
2<br />
1<br />
0<br />
0,0<br />
a<br />
a<br />
Q A<br />
= 0,7<br />
Q A<br />
= 0,5<br />
Q A<br />
= 0,3<br />
1 F<br />
vor dem Fügen<br />
Aufweitung der Rändelung in der Nabe bei Variation von Q A<br />
für eine RPV mit D al<br />
= 30 mm, ϕ = 5°, U geo<br />
= 2/3 t und<br />
Nabenwerkstoff EN AW-6082-T6 [3]<br />
0,2<br />
0,4<br />
x / t<br />
0,6<br />
0,8<br />
1,0<br />
0,0<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
z / l F<br />
1 F<br />
z<br />
x<br />
t<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 117
lediglich marginal. Erst wenn die Schneidkante der gerändelten<br />
Welle undefiniert beziehungsweise abgenutzt ist, wirkt sich dies bei<br />
der Variation von Q A<br />
aus [9].<br />
Verformungs- und Spannungszustand<br />
Um die großen plastischen Verformungen infolge des Fügevorganges<br />
zu beschreiben, wird in Analogie zur Umformtechnik der Umformgrad<br />
eingeführt. Der daraus abgeleitete und auf die RPV<br />
angepasste winkelbasierte Umformgrad beschreibt den Verzerrungsszustand<br />
der RPV für die unterschiedlichen Fasenwinkel<br />
der Welle. Die analytische Berechnung des winkelbasierten Umformgrades<br />
wird nachfolgend erläutert. Bild 16 zeigt räumlich<br />
den numerisch ermittelten Umformgrad im Zahnfuß<br />
einer formend gefügten Nabe. Die Verfestigung des Werkstoffes ist<br />
dabei an dem Gradient des Umformgrades im Bereich des Zahnfußes<br />
und an den Flanken deutlich zu erkennen. Die nahezu vollständige<br />
radiale Verschiebung des Werkstoffes führt zu einer Verformungsverfestigung<br />
und zu einem hohen Fugendruck [3], [18].<br />
Die Koordinaten x und z dienen der dimensionslosen Darstellung<br />
des winkelbasierten Umformgrades im Zahnfuß (t) und in Längsrichtung<br />
(l F<br />
) der Nabe.<br />
Bild 17 zeigt quantitativ die Vergleichsspannung einer formend<br />
gefügten RPV mit D aI<br />
= 15 mm, U geo<br />
= 2/3 t und l F<br />
/D aI<br />
= 0,53 im<br />
Radialschnitt; die Welle ist nicht dargestellt. Im Unterschied zum<br />
Umformgrad, welcher nur partiell und nur im Bereich der Rändel<br />
zu ermitteln ist, kann die Beanspruchung infolge des Fügevorganges<br />
anhand der Spannungsverteilung erkannt werden.<br />
Gleichung (6) basiert auf der Berechnung der freien Fugenquerschnittsflächen<br />
zwischen den Rändeln, vor dem Fügen (A 0<br />
) und<br />
nach dem Fügen (A 1<br />
), siehe Bild 18 und einem zweiten Term,<br />
welcher die radiale Verschiebung des Nabenwerkstoffes infolge des<br />
Fasenwinkels der Welle ϕ beim Fügen berücksichtigt. Auf die Herleitung<br />
der Gleichung und die Darstellung der radialen Verschiebung<br />
sowie der Umformgrade wird an dieser Stelle verzichtet und<br />
stattdessen auf [3] und [18] verwiesen.<br />
Die maßgebenden werkstofftechnischen Größen der Aluminium-Knetlegierung<br />
sind die Fließspannung k f<br />
(ε pl ) und der Umformgrad<br />
ε pl . Die Fließspannung kann in Abhängigkeit der Verfestigung<br />
über den empirisch-mathematischen Ansatz nach Ludwik<br />
[28] oder den Modellansatz nach Voce [29] sowie unter Berücksichtigung<br />
von (6) berechnet werden. Für schneidend gefügte RPV<br />
(ϕ > 60°) ist demzufolge nach Gleichung (7) die Streckgrenze R e<br />
beziehungsweise die 0,2 % Dehngrenze R p0,2<br />
des Nabenwerkstoffs<br />
einzusetzen. Bei diesen Spezifikationen kommt es nachweislich zu<br />
keiner Verfestigung des Werkstoffes beim Fügen wie die numerischen<br />
Untersuchungen in [2], [3] und [18] zeigen.<br />
Fügekraft<br />
Die Fügekraft F f<br />
ist insbesondere von den Parametern Fasenwinkel<br />
der Welle ϕ, geometrisches Übermaß U geo<br />
, Rändelteilung t, dem<br />
Werkstoff der Nabe sowie dem Gleitreibwert µ g<br />
abhängig. Aufgrund<br />
der Festigkeits- und Elastizitätsunterschiede von Welle<br />
(Stahl) und Nabe (Aluminium) kann die Beanspruchung der Welle<br />
für die analytische Berechnung der Füge- und Lösekraft vernachlässigt<br />
werden.<br />
Das Berechnungsmodell nach KLEDITZSCH et. al. orientiert sich<br />
an der Axialkraftberechnung von PV nach DIN 7190 [5] und ist<br />
sowohl für die formend als auch für die schneidend gefügte RPV zu<br />
verwenden, siehe hierzu auch [20], [21] und [30].<br />
Die maximale Fügekraft F f,max<br />
wird wie folgt berechnet:<br />
Rechnerische Auslegung<br />
Die rechnerische Auslegung der Stahl-Aluminium-RPV beinhaltet<br />
die Berechnung der Füge- und der Lösekraft sowie die Berechnung<br />
des übertragbaren Torsionsmomentes. Um den globalen Spannungszustand<br />
sowie die Füge- und die Lösekraft und das übertragbare<br />
Torsionsmoment analytisch zu berechnen, sind geeignete<br />
mathematische, mechanische und geometrische Annahmen zu<br />
treffen. Die nachfolgenden analytischen Betrachtungen gelten<br />
unter folgenden Voraussetzungen:<br />
n die Festigkeit der Welle ist deutlich größer als die der Nabe<br />
n die elastischen Deformationen der Welle sind vernachlässigbar<br />
n die Nabe besteht aus einem homogenen isotropen Werkstoff<br />
geringer Festigkeit<br />
n das Durchmesserverhältnis der Welle beträgt Q I<br />
= 0<br />
n das Durchmesserverhältnis der Nabe beträgt Q A<br />
≤ 0,5<br />
n es wird der ebene Spannungszustand (ESZ) vorausgesetzt<br />
n die Temperatur von Welle und Nabe sind identisch<br />
Weitere Hinweise sind [2], [3] und [18] zu entnehmen.<br />
Werkstoffkennwerte<br />
Die bereits erläuterte Verfestigung des Nabenwerkstoffes wird über<br />
den sogenannten winkelbasierten Umformgrad beschrieben.<br />
Für die Berechnung des winkelbasierten Umformgrades wurde<br />
Gleichung 4 abgeleitet.<br />
mit<br />
Die Fügekraft ist dabei abhängig von der projizierten Fläche A proj<br />
,<br />
dem Gleitreibwert µ g<br />
, der zulässigen Flächenpressung<br />
und dem Anpassungsfaktor K RPV<br />
. Die Berücksichtigung<br />
des geometrischen Übermaßes U geo<br />
sowie der Länge der Fuge l F<br />
und<br />
der Rändelanzahl z erfolgt mithilfe der projizierten Fläche A proj<br />
nach<br />
Gleichung (9). Bild 19 verdeutlicht den Zusammenhang der projizierten<br />
Fläche.<br />
Die zulässige Flächenpressung<br />
ist infolge des Fügevorganges<br />
eine Funktion der Fließspannung<br />
und wird mit<br />
Gleichung (<strong>10</strong>) berechnet:<br />
Um den formenden und schneidenden Fügevorgang mit einer Gleichung<br />
zu berechnen, wird der Anpassungsfaktor K RPV<br />
eingeführt.<br />
Dieser reduziert die Flächenpressung in der Verbindung für die<br />
formend-schneidend und schneidend gefügten RPV. Die Faktoren<br />
für die untersuchten Fasenwinkel sind [3] zu entnehmen.<br />
Lösekraft<br />
Wie die numerischen und experimentellen Untersuchungen zeigen,<br />
ist die relative Festigkeit R F<br />
unabhängig vom geometrischen<br />
Übermaß U geo<br />
, vom Nabendurchmesserverhältnis Q A<br />
sowie dem<br />
bezogenen Nabenlängenverhältnis l F<br />
/D aI<br />
. Die maximale Lösekraft<br />
F l,max<br />
für trocken gefügte RPV lässt sich daher über die relative Festigkeit<br />
R F<br />
ermitteln:<br />
Torsionsmoment<br />
Im Unterschied zur Füge- und Lösekraft sind die Torsionsspannungen<br />
der Welle für die analytische Berechnung des übertragbaren<br />
118 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Torsionsmomentes zu berücksichtigen. Die infolge des Formschlusses<br />
vergleichsweise hohen statisch übertragbaren Torsionsmomente<br />
können zur bleibenden Verdrillung beziehungsweise<br />
zum Bruch der gerändelten Welle führen.<br />
Die Biegebelastung der eingebrachten Rändelung in der<br />
Nabe kann aufgrund des hohen Steifigkeitsverhältnisses von<br />
Welle:Nabe von ca. 3:1 bei der Torsionsmomentübertragung vernachlässigt<br />
werden. Darüber hinaus wird der Spannungszustand<br />
infolge des Längseinpressens auch für die Berechnung des Torsionsmomentes<br />
angenommen.<br />
Die Berechnung des Auslegungskriteriums T pF<br />
erfolgt in Anlehnung<br />
an die Kerbzahnverbindung mit Gleichung 12 und beruht<br />
auf der zulässigen Flächenpressung der Kontaktfläche A F<br />
:<br />
Dabei sind D w<br />
der um das geometrische Übermaß verringerte<br />
Außendurchmesser des Innenteils D aI<br />
, h tr<br />
die tragende Rändelhöhe<br />
in der Nabe, l F<br />
die tragende Fugenläge, z die Rändelanzahl sowie<br />
der zulässige Fugendruck.<br />
Wie auch die Untersuchungen von BADER in [9] zeigen, ist der<br />
Wirkdurchmesser D w<br />
neben der Wellen- und Rändelgeometrie<br />
auch vom Steifigkeitsverhältnis abhängig. Die Berechnung des<br />
Wirkdurchmessers D w<br />
für die angreifende Normalkraft F N<br />
erfolgt<br />
nach Gleichung (13):<br />
17<br />
18<br />
Vergleichsspannung einer formend gefügten Nabe einer<br />
RPV mit D al<br />
= 15 mm, U geo<br />
= 2/3 t und l F<br />
/D al<br />
= 0,53 [3]<br />
Vergleichsspannung<br />
MPa<br />
350.000<br />
328.125<br />
284.375<br />
240.625<br />
196.875<br />
153.125<br />
<strong>10</strong>9.375<br />
65.625<br />
21.875<br />
0.000<br />
Max. 350.000<br />
Min. 0.000<br />
Freie Fugenflächen zur Ermittlung des Umformgrades bei<br />
RPV [3]<br />
vor dem Fügen<br />
im gefügten Zustand<br />
Nabe<br />
Die tragende Rändelhöhe h tr<br />
wird mit Gleichung (14) berechnet:<br />
A 0<br />
A 1<br />
Der zulässige Fugendruck<br />
in der Verbindung<br />
ist eine Funktion der Fließspannung<br />
und wird analog<br />
zur Fügekraft nach Gleichung (<strong>10</strong>) berechnet.<br />
Das auf Abscheren beruhende maximale Torsionsmoment T τs<br />
(Versagenskriterium) ist nach Gleichung (15) zu berechnen. Bei<br />
Erreichen dieses Torsionsmomentes werden die Rändel in der<br />
Aluminiumnabe abgeschert, siehe Bild 09.<br />
Im Unterschied zu Gleichung (12) wird für die angreifende<br />
Umfangskraft mit D aI<br />
der Nenndurchmesser der gerändelten Welle<br />
im gefügten Zustand angenommen. Diese Vereinfachung ist hier<br />
zulässig, da die Rändel der Aluminiumnabe im Zahnfuß abgeschert<br />
werden. Die weiteren Größen sind mit l F<br />
die tragende<br />
Fugenlänge, t die Rändelteilung, z die Rändelanzahl und<br />
die kritische Schubspannung. Die kritische Schubspannung<br />
wird nach der Schubspannungshypothese nach Tresca<br />
wie folgt ermittelt:<br />
Bild 20 zeigt einen Vergleich der analytisch berechneten Torsionsmomente<br />
T pF<br />
und T τs<br />
mit den experimentellen Ergebnissen in Abhängigkeit<br />
von ϕ und dem bezogenen Nabenlängenverhältnis l F<br />
/D F<br />
für die RPV mit deinem Wellenduchrmesser von D aI<br />
= 30 mm. Die<br />
Übereinstimmung kann als gut bezeichnet werden.<br />
Konstruktionsregeln<br />
Wie in [3] ausführlich dargestellt, kann die Rändelung der Stahlwelle<br />
sowohl spanend mittels Fräsen als auch formend mittels Rändelrad<br />
Welle<br />
beziehungsweise rekursiven Axialformen hergestellt werden. Bei<br />
kleinen Stückzahlen ist Fräsen zu empfehlen; die Verzahnungsqualität<br />
der Rändelung ist hoch und die Welle maßhaltig. Nachteilig sind<br />
jedoch die zeitintensive Bearbeitung und der Werkzeugverschleiß.<br />
Für eine Serienproduktion ist das rekursive Axialformen empfehlenswert.<br />
Die Verzahnungsqualität der Rändelung ist hoch, die<br />
Rändelung ist ebenfalls maßhaltig und erfährt zudem herstellungsbedingt<br />
eine Verfestigung; nachteilig ist hier lediglich die kostenintensive<br />
Fertigung der Matrize [3].<br />
Aufgrund der entstehenden Teilungsfehler, der nicht voll ausgeformten<br />
Rändel und der unterschiedlichen resultierenden Wellendurchmesser<br />
ist eine Herstellung der gerändelten Welle mit<br />
einem Rändelrad nach DIN 403 [8] lediglich für Stichprobenversuche<br />
zu empfehlen.<br />
Da der Fügeprozess das Übertragungsverhalten der RPV in Abhängigkeit<br />
des Fasenwinkels maßgeblich bestimmt, stellt die RPV<br />
im Vergleich zur PV und ZWV eine zusätzliche Anforderung an die<br />
Welle; sie leitet nicht nur das Torsionsmoment, sondern ist zugleich<br />
auch das Werkzeug für die Rändelung in der Nabe.<br />
Für einen gesicherten Fügevorgang sollte ein Härteverhältnis von<br />
mindestens 2,5:1 (Welle:Nabe) vorliegen. Dies beinhaltet somit<br />
Festigkeitsreserven bei der zulässigen Torsionsspannung der Welle.<br />
Ist der Härteunterschied kleiner als 2,5:1, kann es mit zunehmender<br />
Einpresstiefe zu einer Verschlechterung der Umformungs- und<br />
Zerspanungsbedingungen kommen. Die Folge ist ein verringerter<br />
Spanquerschnitt und eine verstärkte Aufweitung der Nabe sowie<br />
eine Erhöhung der Fügekraft, siehe hierzu [9].<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 119
19<br />
20<br />
T τS<br />
, T pF<br />
/T τS, = 5°, 1F/Dal = 0,5, Experiment<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0,0<br />
Bezeichnungen zum Modell der Fügekraft nach [21]<br />
U geo<br />
2<br />
α<br />
Vergleich der analytisch (x) berechneten und experimentell<br />
(○) ermittelten übertragbaren Torsionsmomente T pF<br />
und T τS<br />
in Abhängigkeit von ϕ und l F<br />
/D al<br />
einer RPV mit D al<br />
= 30 mm<br />
und U geo<br />
= 2/3 t [3]<br />
Analytisch<br />
pl<br />
p (ε F<br />
RPV)<br />
Experiment<br />
T τS<br />
T pF<br />
l F<br />
/D al<br />
= 0,5<br />
0 <strong>10</strong> 20 30 40 50 60 70 80 90 <strong>10</strong>0<br />
in °<br />
Um den notwendigen Härteunterschied zwischen Welle und<br />
Nabe zu realisieren, sind die Wellen nach der Bearbeitung zu<br />
härten. Die verzunderte Oberfläche der Rändel sollte nach dem<br />
Härten mit Feinstrahlen gereinigt werden; die Rändel werden<br />
dadurch nicht beschädigt.<br />
Gemäß den Anforderungen an elastisch-plastisch beanspruchte<br />
PV und MPV ist die Voraussetzung eines formenden Fügevorganges<br />
ein Nabenwerkstoff, welcher sich im einachsigen Zugversuch<br />
nach Überschreiten der Streckgrenze duktil verhält. So ist beispielsweise<br />
für Stahl-Aluminium RPV mit einer Aluminium Druckguss<br />
Nabe, welche eine Bruchdehnung von A ≤ 5 % aufweißt, ein<br />
schneidender Fügevorgang mit einem Fasenwinkel der Welle von<br />
ϕ ≥ 90° zu bevorzugen.<br />
Der Innendurchmesser der Nabe D iA<br />
kann mit hinreichender<br />
Genauigkeit drehend hergestellt werden. Um die Welle zu zentrieren,<br />
kann die Nabe für die schneidend gefügte RPV (ϕ > 60°)<br />
mit einer Fase versehen werden. Je nach Größe des geometrischen<br />
Übermaßes muss dabei die verkürzte Länge der Fuge berücksichtigt<br />
werden.<br />
Bei torsionsbelasteten RPV ist ein l F<br />
/D aI<br />
-Verhältnis von ca. 0,5 zu<br />
empfehlen. Eine Orientierung an der ZWV nach DIN 5466-1 [31] ist<br />
aufgrund der Ähnlichkeit empfehlenswert. Bei umlaufbiegebelasteten<br />
RPV ist das Verhältnis deutlich größer zu wählen, hier empfiehlt<br />
sich eine Orientierung an der PV mit l F<br />
/D aI<br />
≥ 1; damit wird einem<br />
Herausrutschen der Welle entgegengewirkt.<br />
Der Berechnungsablauf sowie ein Berechnungsbeispiel der dargelegten<br />
Auslegungsmethode ist in [3] ausführlich erläutert.<br />
T<br />
l F<br />
/D al<br />
= 0,27<br />
Nabe<br />
A proj<br />
Welle<br />
1 F<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Basierend auf den Erkenntnissen von [9] wurden in [2] und [3] erstmals<br />
umfassende experimentelle, numerische und analytische<br />
Untersuchungen zu formend und schneidend gefügten RPV aus<br />
Stahl und Aluminium durchgeführt.<br />
Ziel war die systematische Erforschung der Zusammenhänge<br />
zwischen den geometrischen, werkstofftechnischen und tribologischen<br />
Größen während des Füge- und des Lösevorganges sowie der<br />
Torsionsmomentübertragung und damit die Schaffung einer Basis<br />
für eine allgemeingültige Auslegungsrichtlinie.<br />
Die Untersuchungen belegen den Einfluss des Fasenwinkels ϕ auf<br />
die Festigkeit der Verbindung und damit auf das Übertragungsverhalten<br />
des RPV. Eine hohe übertragbare Axialkraft und/oder ein hohes<br />
übertragbares Torsionsmoment, welches einen hohen Volumennutzwert<br />
impliziert, sind folglich nur durch einen formenden Fügevorgang,<br />
d. h. mit einem relativ kleinen Fasenwinkel der Welle ϕ zu realisieren.<br />
Die Werkstoffverfestigung formend gefügter RPV führt zu einem<br />
etwa 40 % höheren übertragbaren Torsionsmoment im Vergleich zu<br />
schneidend gefügten RPV. Hier zeigt sich die Analogie zu den PV, wo<br />
insbesondere durch eine elastisch-plastische Auslegung eine deutliche<br />
Steigerung der Übertragungsfähigkeit zu erreichen ist [25].<br />
Mit der „relativen Festigkeit“ steht für die Praxis nunmehr ein<br />
Gütekennwert zur gezielten Auswahl und Bewertung eines RPV<br />
hinsichtlich der Übertragungsfähigkeit zur Verfügung. Damit kann<br />
entsprechend den Anforderungen an die Verbindung der Fügevorgang<br />
ausgewählt und folgend der Fasenwinkel vorgegeben werden.<br />
Basierend auf experimentellen und begleitenden numerischen<br />
Untersuchungen wurde ein auf mechanisch-physikalischen Gesetzmäßigkeiten<br />
beruhendes Berechnungsmodell für die Fügekraft sowie<br />
das statisch übertragbare Torsionsmoment von formend und schneidend<br />
gefügten Stahl-Aluminium-RPV abgeleitet und validiert. Damit<br />
können derartige RPV hinsichtlich der Fügekraft und Torsionsmomente<br />
dimensioniert werden. Darüber hinaus steht ein validiertes FE-<br />
Modell zur Simulation des Füge- und Lösevorganges zur Verfügung.<br />
Eine Erweiterung dieser Grundlagen hin zur werkstoffunabhängigen<br />
Dimensionierung und beliebiger Gestalt der Rändel erfolgt<br />
derzeit in einem weiteren DFG Forschungsvorhaben an der<br />
TU Chemnitz [22], [32].<br />
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120 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
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[32] Gerstmann, T. ; Awiszus, B.; Suchy, L.; Leidich, E.: Numerische Analyse des<br />
Montage- und Übertragungsverhaltens von Rändelpressverbänden. 7. VDI-Fachtagung<br />
Welle-Nabe-Verbindungen 2016, VDI-Berichte 2287<br />
Danksagung<br />
Die Autoren bedanken sich bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) für die finanzielle Unterstützung des Projektes „Simulationsgestützte<br />
Auslegung des Fügevorgangs und Untersuchung des<br />
Übertragungsverhaltens von Welle-Nabe-Verbindungen mit gerändelter<br />
Welle“ und für die lösungsorientierte Zusammenarbeit mit<br />
Frau Prof. Dr.-Ing. habil. Dipl.-Math. Birgit Awiszus von der Professur<br />
Virtuelle Fertigungstechnik der TU Chemnitz.<br />
Formelzeichen<br />
a<br />
Aufschubweg [mm]<br />
A Bruchdehnung [%]<br />
A F<br />
A G<br />
A proj<br />
A 0<br />
A 1<br />
D aI<br />
D F<br />
D iA<br />
D W<br />
E<br />
Kontaktfläche für das Auslegungskriterium [mm²]<br />
Rändelgrundfläche [mm²]<br />
projizierte Fläche [mm²]<br />
freie Fugenfläche zwischen den Rändeln vor dem Fügen [mm²]<br />
freie Fugenfläche zwischen den Rändeln nach dem Fügen [mm²]<br />
Außendurchmesser des Innenteils (Welle) [mm]<br />
Nenndurchmesser / Fugendurchmesser [mm]<br />
Innendurchmesser des Außenteils (Nabe) [mm]<br />
Wirkdurchmesser [mm]<br />
Elastizitätsmodul [N/mm²]<br />
f(ϕ) Funktion für den winkelbasierten Umformgrad [-]<br />
F<br />
resultierende Kraft im Kontakt [N]<br />
F N<br />
F R<br />
F f<br />
F f,max<br />
F l<br />
F l,max<br />
F r<br />
F u<br />
h R<br />
h tr<br />
Normalkraft [N]<br />
Reibkraft [N]<br />
Fügekraft [N]<br />
maximale Fügekraft [N]<br />
Lösekraft [N]<br />
maximale Lösekraft [N]<br />
Radialkraft [N]<br />
Umfangskraft [N]<br />
Höhe des Rändels (Welle) [mm]<br />
tragende Rändelhöhe des Außenteils (Nabe) [mm]<br />
K RPV<br />
Anpassungsfaktor für den Fügevorgang [-]<br />
k f<br />
k f<br />
(ε pl )<br />
l F<br />
p F<br />
Fließspannung [N/mm²]<br />
Fließkurve [N/mm²]<br />
Fließkurve der Rändelpressverbindung [N/mm²]<br />
Länge der Fuge [mm]<br />
zulässige Flächenpressung [N/mm²]<br />
zulässige Flächenpressung der Rändelpressverbindung [N/mm²]<br />
Q A<br />
Durchmesserverhältnis des Außenteils (Nabe) [-]<br />
Q I<br />
Durchmesserverhältnis des Innenteils (Welle) [-]<br />
R e<br />
R iA<br />
Streckgrenze [N/mm²]<br />
Radius der Innenkontur des Außenteils (Nabe)<br />
R F<br />
relative Festigkeit [-]<br />
R m<br />
R p0,2<br />
t<br />
T<br />
T pF<br />
T R<br />
T τS<br />
U geo<br />
Zugfestigkeit [N/mm²]<br />
0,2 % Dehngrenze [N/mm²]<br />
Rändelteilung [mm]<br />
Torsionsmoment [Nm]<br />
Torsionsmoment (Auslegungskriterium) [Nm]<br />
Rutschmoment [Nm]<br />
maximales Torsionsmoment (Versagenskriterium) [Nm]<br />
geometrisches Übermaß [mm]<br />
x Koordinatenrichtung [-]<br />
z Rändelanzahl [-]<br />
Griechische Formelzeichen<br />
α Profilöffnungswinkel [°]<br />
ε Dehnung [-]<br />
ε pl Umformgrad [-]<br />
Umformgrad des Rändelpressverbandes [-]<br />
µ Haftreibwert [-]<br />
µ g<br />
Gleitreibwert [-]<br />
ξ geo<br />
bezogenes geometrisches Übermaß [‰]<br />
kritische Schubspannung, Schubstreckgrenze [N/mm²]<br />
kritische Schubspannung der Rändelpressverbindung [N/mm²]<br />
ϕ Fasenwinkel der Welle [°]<br />
ϕ T<br />
Verdrehwinkel [°]<br />
ψ Winkel [°]<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 121
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 11/<strong>2017</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 16. 11. <strong>2017</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 31. <strong>10</strong>. <strong>2017</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
01 Pkw-Karosserien werden zu über 90 % von Robotern gefertigt.<br />
Damit sie keinen Leerlauf haben, müssen die einzelnen Arbeitsschritte<br />
genau ineinandergreifen. Namhafte Automobil-Konzerne statten ihre<br />
Fertigungslinien deshalb mit hochpräzisen Positioniersystemen aus.<br />
02 Kennen Sie einen linearmotorischen Aktuator, der seit acht Jahren<br />
im hochdynamischen Dreischicht-Betrieb wartungsfrei empfindliche<br />
Kleinteile positioniert? Gibt es nicht? Gibt es doch. Diese Module heißen<br />
High-Dynamic und entstehen in einem Werk eines Kinematik-Spezialisten.<br />
Der direkte Weg<br />
im Internet:<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
als E-Paper:<br />
www.engineering-news.net<br />
Redaktion:<br />
d.schaar@vfmz.de<br />
MDA Technologies:<br />
www.en.engineering-news.net<br />
03 Die Unternehmen Schoen+Sandt und Voith verbindet eine langjährige<br />
Zusammenarbeit. Das jüngste Projekt ist eine Großflächenstanzmaschine.<br />
Hierbei hat Voith Schoen+Sandt im großen Rahmen unterstützt und<br />
somit zur erfolgreichen Integration des Antriebs beigetragen.<br />
04 Für Hersteller von Werkzeugmaschinen sind schlanke Prozesse und<br />
hohe Effizienz sehr wichtig. Deshalb bietet die Lapp Gruppe maßgeschneiderte,<br />
fertige Kabelkonfektionen und Energieketten. So können sich<br />
Anwender auf andere, wertschöpfendere Tätigkeiten konzentrieren.<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
122 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>
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Fluidtechnik<br />
Antriebstechnik<br />
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Falsche Versprechen erkennen Sie sofort. Auch bei Zahnriemen?<br />
Schließlich ähneln minderwertige Produkte auf den ersten Blick<br />
dem Qualitätsprodukt. Sicherheit bieten die Polyurethan-<br />
Zahnriemen der führenden Hersteller BRECO und ContiTech:<br />
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Stahlcord-Zugträgern gefertigt und besitzen überlegene chemische<br />
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