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antriebstechnik 10/2017

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19174<br />

<strong>10</strong><br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

Oktober <strong>2017</strong><br />

Kupplungen und Bremsen<br />

Spielfreie, zuverlässige Servokupplungen<br />

für alle Antriebskonstellationen<br />

Getriebe und Getriebemotoren<br />

Wie Techniker den Getriebeölwechsel<br />

besser planen können<br />

Steuern und Automatisieren<br />

Umrichter sparen Energie in<br />

Champignon-Produktion<br />

Special: Motek<br />

Neuheiten aus der Montageund<br />

Handhabungstechnik


®<br />

Kompakt, stark, zuverlässig.<br />

Egal, was kommt.<br />

Die Optimax-Getriebebaureihe mit hoher<br />

Überlastfähigkeit und langer Lebensdauer.<br />

Besuchen Sie uns auf der SPS IPC Drives <strong>2017</strong> in Nürnberg vom 28. bis 30. November <strong>2017</strong>, Halle 1, Stand 1-324.<br />

Unser Getriebe hält, was es verspricht. Und hält. Und hält.<br />

–Kompakte Baureihe mit hohem Wirkungsgrad<br />

–Abtriebsdrehmoment bis 27 Nm<br />

–Zweifach kugelgelagerte Antriebswelle<br />

–Optimale Zuverlässigkeit und Lebensdauer<br />

Mehr Informationen für Ihre Anwendung: ebmpapst.com/optimax


EDITORIAL<br />

Ein Hoch auf Robi & Co.<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

der Traum von Maschinen, die dem Menschen die Arbeit abnehmen,<br />

reicht zurück bis in die Antike. Ob er der Erste war, lässt sich nicht<br />

mehr beweisen, aber Aristoteles war es, der um 320 v. Chr. über<br />

Werkzeuge nachdachte, die ihre Arbeit ohne menschliches<br />

Eingreifen erledigen. Der Roboter unserer Zeit entstand nicht zuerst<br />

als Technologie, sondern als Fiktion. Der tschechische Autor Karel<br />

Capek war derjenige, der den Begriff Roboter als Erster verwendete.<br />

In einem Theaterstück 1921 taucht er zum ersten Mal auf. Dort<br />

werden Maschinenmenschen gezüchtet, die statt den Menschen in<br />

der Industrie arbeiten.<br />

Heute sind Roboter nicht mehr aus der Industrie wegzudenken, auch<br />

wenn sie dort nicht unbedingt den Fantasien vergangener Jahre<br />

entsprechen. So befindet sich die deutsche Robotik und Automation<br />

auf Wachstumskurs: Das Umsatzvolumen stieg laut VDMA im Jahr<br />

2016 auf einen neuen Rekord von 12,8 Mrd. EUR und seit der<br />

Wirtschaftskrise hat sich der Branchenumsatz sogar in sieben Jahren<br />

mehr als verdoppelt. <strong>2017</strong> soll es noch einmal 7 % mehr werden.<br />

Der verstärkte Einsatz von Robotik in Produktion und Montage sowie<br />

allen Bereichen der Montage- und Handhabungstechnik stützt nicht<br />

nur die fortschreitende Digitalisierung der Produktion, sondern führt<br />

zum wachsenden Einsatz von Motoren, Getrieben und anderer<br />

antriebstechnischer Komponenten. Hier setzt auch die Messe Motek<br />

im Oktober in Stuttgart an, der wir unser Special in dieser Ausgabe<br />

gewidmet haben. Lesen Sie über zahlreiche Neuheiten aus der Welt<br />

der Antriebstechnik, die Trends in der Robotik, Automation und<br />

Montage setzen und so auch unserer Branche<br />

einen Wachstums- und Zukunftsmarkt<br />

bescheren. Ein Hoch also auf Robi & Co.!<br />

Dirk Schaar<br />

d.schaar@vfmz.de<br />

ÜBER-<br />

WACHUNG<br />

STATT<br />

ÜBER-<br />

RASCHUNG<br />

Motek<br />

Stuttgart<br />

Halle 4 Stand 4215<br />

Halle 8 Stand 8402<br />

TOX ® -<br />

Einpressüberwachung<br />

EPW 500FP<br />

Alles unter Kontrolle:<br />

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durch und sorgen mit<br />

Fenster- und Hüllkurventechnik<br />

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GmbH &<br />

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www.tox-de.com


Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

Oktober <strong>2017</strong><br />

Bild: Rollon GmbH, Düsseldorf<br />

INHALT<br />

12<br />

22<br />

42<br />

Interview: Axel Binner von Hydropa erklärt,<br />

welcher Mehrwert für Kunden aus der Neupositionierung<br />

des Unternehmens resultiert<br />

Die machen das Rennen: Wie Kupplungen<br />

in Rennsportprüfständen unter extremen<br />

Bedingungen Höchstleistungen erbringen<br />

Optimale Backergebnisse: Wie Stellantriebe<br />

in einer Teigteil- und Wirkmaschine die<br />

Flexibilität bei Produktwechseln erhöhen<br />

EDITORIAL<br />

3 Ein Hoch auf Robi & Co.<br />

FVA-AKTUELL<br />

6 Aktuelles von der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />

MAGAZIN<br />

12 Axel Binner von Hydropa zum Thema Neupositionierung<br />

des Unternehmens und Sicherheitstechnik<br />

7 Märkte, Unternehmen, Personalien und Veranstaltungen<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

16 TITEL Spielfreie, zuverlässige Servokupplungen für alle<br />

Antriebskonstellationen<br />

20 Vorteile axial steifer Kupplungen für lineare Bewegungsabläufe<br />

in Prüfständen<br />

22 Kupplungen bringen Höchstleistung in Rennsportprüfständen<br />

24 Bremsensteuerungssystem in Seilbahn-Anlage<br />

19 Produkt-Highlights<br />

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

28 Getriebespezialist setzt auf die geteilte Werkzeugaufnahme<br />

30 Rollringgetriebe in Wickelmaschine bietet zuverlässige<br />

Funktionalität und hohe Anwenderfreundlichkeit<br />

32 Wie Techniker den Getriebeölwechsel besser planen können<br />

33 Produkt-Highlights<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

36 Servoantriebssystem ermöglicht weniger mechanischen<br />

Aufwand und kürzere Taktzeiten bei der Teigverarbeitung<br />

42 Kompakte Stellantriebe bieten hohe Flexibilität bei Produktwechseln<br />

in Teigteil- und Wirkmaschine<br />

44 AC-Antriebe liefern Zuverlässigkeit trotz 50 % kleinerer Gehäuse<br />

41 Produkt-Highlights<br />

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

62 Höchste Präzision bei der Bewegungssteuerung<br />

64 Produkt-Highlights<br />

KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

66 Modellierung von Vorschubachsen aus dem Baukasten<br />

70 Wellenerdungsringe als Lagerschutz für Elektromotoren<br />

72 Kabelführungssystem erobert mit Hygienic Design und<br />

FDA-Zulassung die Lebensmittel- und Pharmaindustrie<br />

69 Produkt-Highlights<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

<strong>10</strong>8 Magnetlager für Werkzeugmaschinenrundtische<br />

112 Übertragungsverhalten von Rändelpressverbindungen<br />

RUBRIKEN<br />

21 Inserentenverzeichnis<br />

<strong>10</strong>2 Impressum<br />

122 Vorschau auf Heft 11/<strong>2017</strong><br />

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Kupplungen und Bremsen<br />

Spielfreie, zuverlässige Servokupplungen<br />

für alle Antriebskonstellationen<br />

19174<br />

<strong>10</strong><br />

ANZEIGE<br />

special<br />

Motek <strong>2017</strong><br />

STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

50 Integrierte Antriebslösung macht Faserproduktion produktiver<br />

52 Der Schlüssel zur Erreichung der Ziele von Industrie 4.0?<br />

56 Servoantrieb und Servoregler sorgen für ein leistungsfähiges<br />

mechatronisches Antriebssystem<br />

58 Frequenzumrichter sparen Energie in Champignon-Produktion<br />

54 Produkt-Highlights<br />

Getriebe und Getriebemotoren<br />

Wie Techniker den Getriebeölwechsel<br />

besser planen können<br />

Steuern und Automatisieren<br />

Umrichter sparen Energie in<br />

Champignon-Produktion<br />

Special: Motek<br />

Neuheiten aus der Montageund<br />

Handhabungstechnik<br />

ANT_AG_<strong>2017</strong>_<strong>10</strong>_001 1 20.09.<strong>2017</strong> 11:55:45<br />

TITELBILD<br />

Chr. Mayr GmbH + Co. KG,<br />

Mauerstetten<br />

Mit dem Konzept der siebten Achse erhalten<br />

Roboteranwendungen einen größeren Arbeitsbereich.<br />

Dabei bewegt sich der komplette Roboter auf<br />

einer bodennahen Linearachse. Rollon bietet hierzu ein<br />

variantenreiches Baukastensystem.<br />

ANT_AG_<strong>2017</strong>_<strong>10</strong>_075 75 19.09.<strong>2017</strong> <strong>10</strong>:41:49<br />

INNENTITEL<br />

Rollon GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


98<br />

Stille Helfer: Höhenverstellung mithilfe elektrischer Hubsäulen<br />

bietet optimale ergonomische Bedingungen am Arbeitsplatz<br />

und erleichtert Mitarbeitern zu erledigende Tätigkeiten<br />

SPECIAL MOTEK <strong>2017</strong><br />

76 Wie Sie den Aktionsradius von Industrierobotern<br />

einfach und wirtschaftlich erweitern<br />

80 Erstes gedrucktes Bühnenbild entstand mithilfe eines<br />

kompletten Linearsystems<br />

82 Zahnriemenachse für kompaktes Pick-&-Place-System<br />

86 Kabeldurchführungsplatten ermöglichen Einführung<br />

vieler Leitungen auf engstem Raum<br />

88 Mit elektromechanischen Servoantrieben zu<br />

kontrollierten Einpress-Operationen<br />

90 Lohnt sich der Einkauf antriebstechnischer Baugruppen<br />

beim Händler?<br />

92 Linearführungssystem in der Medizinindustrie<br />

überzeugt durch hohe Laufruhe<br />

96 Hydraulische Sicherheitsstoßdämpfer schützen<br />

hochdynamische Achsen<br />

98 Verstellung von Arbeitsplatzsystemen bis hin zu<br />

komplexen Anlagen im Maschinenbau<br />

<strong>10</strong>0 Kaltgerollter Kugelgewindetrieb für große Stückzahlen<br />

<strong>10</strong>4 Der Einsatz von Rädern und Rollen erleichtert körperlich<br />

belastende Tätigkeiten<br />

79 Produkt-Highlights<br />

Safe Motion: Schnell. Effiizient.<br />

Setzen Sie auf Servo<strong>antriebstechnik</strong> von Pilz: Mit performanten Produkten<br />

unterstützen wir präzise Bewegungsabläufe. Das sorgt für optimale Taktzeiten<br />

und bis zu 20 % Produktivitätssteigerung Ihrer Maschine. Sie erreichen<br />

Performance Level PL e mit allen gängigen Motor-Feedbacks und Feldbussen.<br />

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Motek <strong>2017</strong>, Halle 8, Stand 8225<br />

Weitere Informationen zu<br />

Servo<strong>antriebstechnik</strong> von Pilz:<br />

www.pilz.com/<strong>antriebstechnik</strong><br />

Pilz GmbH & Co. KG<br />

www.pilz.de


FVA AKTUELL<br />

Forschungsvorhaben<br />

FVA 521 II<br />

IGF-Nr. 17145 N<br />

Optimierung<br />

Flankentragfähigkeit II<br />

Steigende Anforderungen in Bezug auf Leistung und Gewicht<br />

moderner Getriebe erfordern eine Auslegung der Komponenten<br />

nahe den Tragfähigkeitsgrenzen. In früheren Forschungsarbeiten<br />

konnte gezeigt werden, dass durch Kugelstrahlen und<br />

Gleitschleifen die Zahnflankentragfähigkeit einsatzgehärteter<br />

Verzahnungen signifikant gesteigert werden kann.<br />

Ziel des Forschungsvorhabens FVA 521 II war eine erweiterte<br />

Betrachtung der Einflüsse aus Kugelstrahlen und Gleitschleifen.<br />

Hierfür wurde ein umfangreiches Versuchsprogramm durchgeführt.<br />

Durch eine gezielte Anpassung der Strahlparameter erfolgte<br />

eine Variation des Eigenspannungszustands der Prüfverzahnungen.<br />

Durch eine gezielte Veränderung des Oberflächenund<br />

Schmierungszustands geschliffener bzw. kugelgestrahlter<br />

und gleitgeschliffener Verzahnungen wurde der Einfluss aus<br />

spezifischer Schmierfilmdicke, Sicherheit gegenüber Graufleckigkeit<br />

und Oberflächenrauheit untersucht. In ergänzenden<br />

Versuchsreihen erfolgte eine Abschätzung des Einflusses von<br />

Schmierstoffverunreinigungen, Vorschädigungen sowie der<br />

Baugröße der Verzahnungen.<br />

Die Ergebnisse erlauben eine erweiterte Berücksichtigung des<br />

Randzonenzustands, insbesondere bei Verzahnungen, die<br />

oberflächennah einen erhöhten Druckeigenspannungszustand<br />

aufweisen. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass der im Vorgängervorhaben<br />

eingeführte Rauheitsfaktor für gleitgeschliffene<br />

Verzahnungen auch auf hochfein veredelte Verzahnungen angewendet<br />

werden kann. Die bestehenden Berechnungsansätze<br />

zur Grübchentragfähigkeit wurden damit durch die Versuchsergebnisse<br />

bestätigt. Das Ziel des Vorhabens wurde erreicht.<br />

Übertragbarkeit der Partikelgehaltsprognose<br />

auf ölbadgeschmierte<br />

Industriegetriebe<br />

Im Rahmen der Auslegung von Wälzlagern können Kosten<br />

durch die genaue Kenntnis der zukünftigen Reinheitsklasse<br />

des Systems reduziert werden. In den Vorgängervorhaben<br />

Partikelgehalt I & II“ (IGF-Nr. 146<strong>10</strong> N & 16660 N) wurde zur<br />

Verbesserung der Kenntnis des Reinheitsniveaus eine Methode<br />

zur Prognose des Partikelgehalts im Getriebeöl entwickelt.<br />

Im Rahmen des Vorhabens Partikelgehalt III wurde ein Prüfaufbau<br />

für die Bestimmung der relevanten Einflüsse (Partikelform,<br />

Partikeldichte, Ölviskosität, und<br />

Ölbewegung) auf die Sedimentation<br />

entwickelt. Im Vorhaben konnten die<br />

Einflussfaktoren Partikelform, Partikeldichte,<br />

Ölviskosität, und Ölbewegung<br />

Forschungsvorhaben<br />

FVA 493 III<br />

IGF-Nr. 18694 N<br />

erfasst und untersucht werden. Hierbei zeigte sich ein deutlicher<br />

Einfluss von Ölviskosität und Ölbewegung auf die<br />

Sedimentation. Durch eine Gegenüberstellung von experimentell<br />

ermittelter und berechneter Sedimentation wurde<br />

festgestellt, dass die Sedimentation im Versuchsaufbau deutlich<br />

langsamer abläuft als berechnet. Weiterhin wurde der<br />

Einfluss von Online- und Offline-Messverfahren für die<br />

Bestimmung der Ölreinheitsklassen auf die Sedimentationsergebnisse<br />

erfasst. Die verglichenen Verfahren zeigten qualitativ<br />

ähnliche Ver läufe der Sedimentation und weisen im<br />

absoluten Vergleich Unterschiede von bis zu fünf Reinheitsklassen<br />

auf. Die abschließenden Untersuchungen an realen<br />

Getrieben konnten zeigen, dass die Ergebnisse des Sedimentationsaufbaus<br />

auf die Getriebe übertragen werden können.<br />

Die gewonnenen Erkenntnisse am Prüfaufbau bzgl. der Sedimentationsthematik<br />

ermöglichen, in Abhängigkeit des Betriebspunktes,<br />

eine Erweiterung der bestehenden Partikelgehaltsprognose<br />

um die Sedimentation und eine Anwendung<br />

auf ölbadgeschmierte Industriegetriebe. Das Ziel des Forschungsvorhabens<br />

wurde erreicht.<br />

Das IGF-Vorhaben IGF-Nr. 18694 N der Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik e.V. (FVA) wurde über die AiF im Rahmen des<br />

Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

(IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie<br />

aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.<br />

Autor: Daniel Cornel, RWTH Aachen Institut für Maschinenelemente<br />

und Maschinengestaltung, IME<br />

Kontakt: Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA),<br />

Dirk Arnold, Tel.: 069/66 03-1632<br />

Das IGF-Vorhaben IGF-Nr. 17145 N der Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik e.V. (FVA) wurde über die AiF im Rahmen des<br />

Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

(IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie<br />

aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.<br />

Autor: Johannes König, TU München Forschungsstelle für Zahnräder<br />

und Getriebebau, FZG, Garching<br />

Kontakt: Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA),<br />

Matthias Reichert, Tel.: 069/6603-1526<br />

Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik e. V.<br />

Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt<br />

Tel.: 069 / 6603-1515<br />

E-Mail: info@fva-net.de<br />

Internet: www.fva-net.de<br />

6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


MAGAZIN<br />

Neuer Leiter des Segmentmarketings<br />

Automatisierung<br />

Dr. Cliff Jolliffe (Bild l.) hat zum 1. Juli bei Physik Instrumente (PI)<br />

die Verantwortung für die globale Geschäftsentwicklung im Bereich<br />

der industriellen Automatisierung übernommen. Er arbeitet seit<br />

24 Jahren im Automatisierungsmarkt<br />

und war in den letzten<br />

15 Jahren in diversen<br />

Funktionen<br />

bei einem Unternehmen<br />

für Positionier-<br />

und Steuerungssysteme<br />

tätig,<br />

u. a. als Niederlassungsleiter,<br />

Manager<br />

für die Bereiche<br />

Laser Medical und<br />

Mikrobearbeitung.<br />

Dazu verantwortete er den Vertrieb von Steuerungssystemen in<br />

Europa. „Die neuen Positioniertische, Controller und Technologien,<br />

die ich gesehen habe, geben uns die Möglichkeit, Wachstum in den<br />

Präzisionsautomatisierungsmärkten zu generieren”, so Jolliffe.<br />

Seinen PhD absolvierte er im Design von Elektromotoren. Er ist von<br />

der britischen Regierung als Experte im Bereich der Automatisierung<br />

anerkannt und hat den Vorsitz eines branchenübergreifenden<br />

wissenschaftlichen Beirats inne.<br />

www.pi.de<br />

Pilz stellt Vertrieb neu auf und beruft<br />

neuen Leiter<br />

Das Automatisierungsunternehmen<br />

Pilz hat die<br />

Umorganisation seines internationalen<br />

Vertriebs abgeschlossen.<br />

Als neuer Vice<br />

President Sales International<br />

verantwortet Christian<br />

Erles an der Spitze die internationalen<br />

Vertriebsaktivitäten.<br />

„Im Mittelpunkt<br />

steht die Kundenorientierung,<br />

wir richten unsere<br />

Strategie und Ziele noch<br />

deutlicher am jeweiligen Landesmarkt aus“, erklärt Erles. Dabei<br />

spielen besonders die 40 Pilz Tochtergesellschaften als wichtigste<br />

Schnittstelle zum Kunden eine Schlüsselrolle: „Sie sind nah am<br />

Kunden und verstehen so deren Bedürfnisse und Anforderungen<br />

am besten“, betont Erles. Innerhalb des Vertriebs hat Pilz neben<br />

dem Sales Support und dem Regional Management insbesondere<br />

den Bereich Business Development weiter ausgebaut. „Das ist<br />

wichtig, um nicht nur neue Geschäftsfelder zu erschließen, sondern<br />

auch Kundenbedürfnisse noch besser in unsere Produkte<br />

einfließen zu lassen“, so Erles. Christian Erles tritt die Nachfolge von<br />

Klaus Stark an, der jetzt als Leiter Innovationsmanagement beim<br />

schwäbischen Familienunternehmen arbeitet.<br />

www.pilz.com<br />

MOTEK STUTTGART<br />

9.–12. Oktober <strong>2017</strong><br />

Halle 6, Stand 6331<br />

Erster sterilisierbarer<br />

Encoder<br />

Das erste sterilisierbare Antriebssystem.<br />

maxon bringt einen sterilisierbaren Encoder auf den Markt. Damit erhalten Kunden ein System, das vom<br />

BLDC-Motor über das Getriebe bis zum Sensor <strong>10</strong>00 Zyklen im Autoklaven aushält.<br />

Eigenschaften des sterilisierbaren Antriebssystems<br />

maxon ECX Motor Bis zu 120000 min -1 , laufruhig, geringe Wärmeentwicklung.<br />

maxon GPX Getriebe Für hohe Drehmomente und Speed. Bis zu 90% Wirkungsgrad.<br />

maxon ENX Encoder Erhältlich als Inkremental- (<strong>10</strong>24 Impulse) und Absolut-Version (4096 Schritte).<br />

Kurze Lieferzeit Online konfigurierbar und lieferbereit in spätestens 11 Tagen.<br />

sterilisierbar.maxonmotor.de


Mit elektrischer Verbindungstechnik auf<br />

Wachstumskurs<br />

Das Unternehmen Helukabel setzt den weltweiten<br />

Ausbau seines Vertriebsnetzes fort und ist nun<br />

auch auf dem mittel- und südamerikanischen<br />

Kontinent mit Tochtergesellschaften vertreten.<br />

Marc Luksch, Geschäftsführer von Helukabel:<br />

„Unser Ziel ist es, nah am Kunden zu sein. Aber<br />

auch durch die gestiegene Nachfrage nach unseren<br />

Produkten war jetzt der richtige Zeitpunkt,<br />

eigene Präsenzen in Mexiko und Brasilien zu<br />

eröffnen.“ So sind alleine in Mexiko 1 900 deutsche<br />

Unternehmen aktiv und es wird nachhaltig in die<br />

Automobil- und Lebensmittelindustrie investiert.<br />

Beides sind Kernmärkte von Helukabel und der neue<br />

Standort nördlich von Mexiko City bietet eine gute<br />

Infrastruktur zur Versorgung der Industrieregionen. Die<br />

Verfügbarkeit vor Ort war auch der Grundstein für den<br />

neuen Standort bei São Paulo in Brasilien. Viele internationale<br />

Großkunden des Kabelspezialisten sind seit<br />

Jahren in Brasilien aktiv und auch die lokale Wirtschaft<br />

hat etablierte Unternehmen hervorgebracht, die von<br />

Helukabel versorgt werden. Mit den neuen Standorten<br />

ist Helukabel nun in 29 Ländern vor Ort vertreten.<br />

www.helukabel.com<br />

Bühler Motor: Werk Mexiko zertifiziert<br />

Nach dem Entwicklungszentrum in Nürnberg und dem Produktionsstandort in<br />

Monheim kann auch das Werk in Chihuahua, Mexiko, mit einem zusätzlichen<br />

Qualitätsversprechen für die Medizintechnik punkten. Mit der Zertifizierung nach<br />

DIN EN ISO 13485:2012, auditiert vom TÜV Süd, setzt Bühler Motor auf die besondere<br />

Sicherheit bei der Anwendung von medizinischen Geräten. Gemäß den Vorgaben<br />

wurde nicht nur die Produktion, sondern die gesamte Lieferkette unter die Lupe<br />

genommen. Besonderes Augenmerk gilt der konsequenten und lückenlosen Dokumentation<br />

und dem Risikomanagement. Dabei geht es nicht nur darum, das Risiko<br />

zu minimieren, sondern bei etwaigen Problemen optimale Batch-Rückverfolgbarkeit<br />

von Produkten und Teilen zu garantieren. „Als mittelständisches Unternehmen<br />

fällt es uns leichter, das Bewusstsein für die besondere Verantwortung wach zu<br />

halten, die jeder von uns an der Entwicklung und Produktion von Healthcare-<br />

Produkten trägt. Es geht letztendlich darum, möglichst alle Risiken für die Anwender,<br />

also die Patienten, auszuschließen“, erklärt Cristina Sanchez, Plant Manager Bühler<br />

Motor de Mexico.<br />

www.buehlermotor.de<br />

8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong><br />

Rotor-Clip.indd 1 16.11.2016 11:09:25


MAGAZIN<br />

Erneut Umsatz und Mitarbeiterzahl<br />

gesteigert<br />

Die SMC Corporation<br />

hat im Geschäftsjahr<br />

2016/17 ihren Umsatz<br />

weltweit um rd. 3 % auf<br />

4,1 Mrd. EUR gesteigert.<br />

Das operative Ergebnis<br />

betrug dabei<br />

1,2 Mrd. EUR. Ebenfalls<br />

gestiegen ist die weltweite<br />

Mitarbeiterzahl<br />

des Unternehmens mit Hauptsitz in Tokio, und zwar um 800 auf<br />

19 200. Etwa 160 Mio. EUR wurden in Forschung und Entwicklung<br />

investiert. In Deutschland sind rd. 720 Mitarbeiter tätig. Deutschland<br />

ist der wichtigste Markt der Corporation in Europa, deshalb<br />

wird der Standort im hessischen Egelsbach zurzeit weiter ausgebaut.<br />

Dort befindet sich bereits das German Technical Center, wo<br />

Lösungen für die Feldbustechnik, elektrische und pneumatische<br />

Antriebe, Sensorik, Ventile und Luftaufbereitung entstehen. „SMC<br />

hat den Anspruch, Lösungsanbieter, Partner und Hersteller für<br />

pneumatische und elektrische Automatisierungstechnik zu sein –<br />

und das zum großen Teil Made in Germany“, erläutert Ralf Laber,<br />

Geschäftsführer von SMC Deutschland.<br />

www.smc.de<br />

09.-12. Oktober <strong>2017</strong><br />

Stuttgart<br />

Besuchen sie uns!<br />

Halle 7 / Stand 7<strong>10</strong>1<br />

das transportsystem<br />

der nächsten<br />

generation<br />

www.br-automation.com/transport-technologie<br />

Ziel: Durchlaufzeit halbieren<br />

SPN Schwaben Präzision strukturiert sich neu. Am 31. Juli wurde<br />

die Werkshalle 4 fertiggestellt. Damit können die beiden Nördlinger<br />

Standorte zusammengelegt werden. Grundlage für die Neukonzeption<br />

der Prozesskette ist die „Werkstruktur 2019“. Maßgeblich<br />

dabei: Die Durchlaufzeit aller Fertigungsprozesse im<br />

Werk mittelfristig zu halbieren. In dem Neubau wurden auch<br />

andere Optimierungen vorgenommen: Die Umstellung auf eine<br />

klimatisierte Fertigung und die damit einhergehende größere<br />

Temperaturstabilität soll dazu dienen, die Qualität der Abläufe<br />

und damit der Produkte zu verbessern. Das Absaugen der Abluft<br />

direkt an den Maschinen verbessert die Hallenluft. Zudem kommen<br />

dort weitgehend regenerative Energien zum Einsatz: Die<br />

Heizung wird über Biomasse und Fernwärme betrieben, ein großer<br />

Teil des Stromverbrauchs über eine Solaranlage auf dem<br />

Werksdach produziert. Parallel tritt auch die Umsetzung der<br />

Luftfahrtzertifizierung DIN EN 9<strong>10</strong>0 in die entscheidende Phase.<br />

Nahtlos integriert<br />

< Perfekte Synchronisation von CNC und Robotik<br />

In der Praxis bewährt<br />

< Zuverlässig im industriellen 24/7-Betrieb<br />

www.spn-drive.de<br />

Leicht zu warten<br />

< Einfacher und schneller Service im Feld


MAGAZIN<br />

Siemens rüstet chinesische Aluminium-<br />

Fabriken mit Antriebstechnik aus<br />

Siemens rüstet mehrere chinesische Aluminium-Fabriken mit Mittelspannungs-<br />

und Niederspannungsantrieben aus. Das Auftragsvolumen<br />

liegt im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.<br />

Die Inbetriebsetzung erfolgt zwischen November 2018 und April<br />

2019. Ziel ist es, durch leistungsstarke und zuverlässige Antriebssysteme<br />

die Produktivität in den Walzwerken zu sichern. Beauftragt<br />

wurde Siemens von SMS China. SMS China gehört zur SMS Group,<br />

einem Anlagen- und Maschinenbauer im Bereich der Stahl- und<br />

Nichteisen-Metallindustrie. Vor dem Hintergrund einer wachsenden<br />

Nachfrage nach Aluminium hat Siemens den Auftrag zur Errichtung<br />

mehrerer Alu-Walzstraßen erhalten. Siemens liefert Antriebstechnik<br />

für Kaltwalzwerke nahe Liaoyang sowie für ein Kalt- und<br />

Warmwalzwerk nahe Yingkou. Der Lieferumfang der Alu-Walzstraßen<br />

umfasst das Mittelspannungsantriebssystem, bestehend aus den<br />

Frequenzumrichtern Sinamics SM150, die Antriebssteuerung, die<br />

Kühlanlage, die Engineering-Station, das zugehörige Projektmanagement,<br />

das Hardware- und Software-Engineering einschließlich<br />

der Inbetriebsetzung der einzelnen Gewerke sowie<br />

Niederspannungsantriebskomponenten.<br />

Foto: SMS group GmbH<br />

www.siemens.com<br />

Hannover Messe goes USA<br />

Vom <strong>10</strong>. bis 15. September 2018 veranstaltet die Deutsche Messe<br />

erstmals eine Hannover Messe in den USA. Die Weltleitmesse hat<br />

sich zum globalen Hotspot für Industrie 4.0 entwickelt. Die Ausstellerund<br />

Besucherzahlen steigen stetig, mehr als die Hälfte der 5000 bis<br />

6 500 Aussteller kommt mittlerweile aus dem Ausland. Im kommenden<br />

Herbst geht<br />

nun die erste Hannover<br />

Messe USA in Chicago<br />

an den Start. Die<br />

Deutsche Messe ist seit<br />

vielen Jahren auf dem<br />

US-Markt aktiv und organisiert<br />

seit 2012 Messen<br />

in Chicago. „Nicht<br />

zuletzt das Partnerland<br />

USA und der Besuch<br />

des damaligen Präsidenten Barack Obama in Hannover haben die<br />

Reputation der Marke Hannover Messe in den USA befeuert. Mit<br />

der Einführung im amerikanischen Messemarkt versprechen wir<br />

uns mehr Aussteller und Besucher auf der Veranstaltung in Chicago<br />

sowie einen positiven Effekt für die Hannover Messe selbst“, erklärt<br />

Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Messe AG. In<br />

Chicago werden rund 550 Aussteller erwartet.<br />

www.messe.de<br />

Schneider Electric: Deutschlandgeschäftsführerin<br />

Frei wird Zone President DACH<br />

Dr. Barbara Frei, Geschäftsführerin<br />

Deutschland bei Schneider Electric,<br />

verantwortet seit 1. Juli <strong>2017</strong><br />

die im Unternehmen neu geschaffene<br />

Region DACH. Grund für die<br />

organisatorische Zusammenlegung<br />

von Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz sieht das Unternehmen<br />

im anhaltend starken Aufschwung<br />

der Märkte. Künftig verfügt<br />

Schneider mit der DACH-<br />

Region über eine stärkere Basis für<br />

nachhaltiges und profitables<br />

Wachstum sowie zum weiteren<br />

Ausbau der Marktanteile. Als Zone<br />

President DACH wird Barbara Frei<br />

gemeinsame bzw. länderübergreifende<br />

Entwicklungs- und Vertriebsressourcen<br />

bündeln, um Transformationen wie Industrie 4.0<br />

und das Industrial Internet of Things (IIoT) fokussierter voranzutreiben.<br />

Das gilt vor allem für die Lösungsarchitektur Ecostruxure.<br />

Mit dieser offenen, kompatiblen und IoT-fähigen Plattform hat<br />

Schneider die Weichen für die digitale Zukunft gestellt. Hier profitieren<br />

Kunden durch die neue DACH-Struktur von einem übergreifenden<br />

Pool aus Kompetenzen und Know-how, um alle Potenziale<br />

und Vorteile IoT-fähiger Geräte und Automatisierungslösungen<br />

noch umfänglicher ausschöpfen zu können.<br />

www.schneider-electric.de<br />

Baumüller baut Präsenz in Asien aus<br />

Neben der Tochtergesellschaft in Indien und einem eigenen<br />

Produktionsstandort in China ist Baumüller bereits mit Vertriebsund<br />

Servicegesellschaften in Südkorea und Thailand vertreten. Nun<br />

wird die Expansion in Ostasien mit einer neuen Vertriebsgesellschaft<br />

in Japan weiter vorangetrieben.<br />

Der japanische<br />

Vertriebspartner Daiki<br />

Rika Kogyo Co., Ltd.<br />

hat seinen Hauptsitz in<br />

Saitama, nördlich von Tokio,<br />

und soll den Verkauf<br />

von Komponenten und<br />

Systemen für Antriebsund<br />

Automatisierungssysteme<br />

unterstützen. Daiki<br />

arbeitet mit einem Vertriebsnetz<br />

aus über 500<br />

Sales-Agenten, verteilt<br />

über ganz Japan. Im Juni<br />

wurde die Partnerschaft<br />

vertraglich besiegelt und<br />

damit der Startschuss für<br />

eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

gegeben. „Der neue lokale Ansprechpartner und die<br />

damit verbundenen kurzen Wege helfen uns dabei, unsere japanischen<br />

Kunden besser zu betreuen. Wir sind stolz darauf, mit Daiki<br />

als Partner zusammenzuarbeiten“, so Joachim Weissenberger<br />

(2. v. l.), Sales Director International bei Baumüller.<br />

www.baumueller.de<br />

<strong>10</strong> <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


MAGAZIN<br />

Katharina Wiedemann (STW) mit Bayerischem Verdienstorden ausgezeichnet<br />

Katharina Wiedemann, Geschäftsführerin von Sensor-Technik Wiedemann<br />

(STW) und Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer Schwaben,<br />

wurde mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Die Verleihung<br />

fand im Rahmen einer Feierstunde im Antiquarium der Residenz in München<br />

statt. Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zeichnete insgesamt<br />

49 Persönlichkeiten aus. „Sie haben mit Ihrem Einsatz das Land stark und<br />

erfolgreich gemacht“, sagte Seehofer zu den neuen Ordensträgern. „Sie sind<br />

Baumeister dieses modernen und offenen Freistaates Bayern.“ Mit der Auszeichnung<br />

wurde Katharina Wiedemann u. a. für ihr unternehmerisches<br />

Wirken und ihr intensives sowie langjähriges ehrenamtliches Engagement<br />

gewürdigt. Sie sieht sich gegenüber dem Unternehmen, aber in besonderem<br />

Maße gegenüber der Allgemeinheit in Hinblick auf soziale und kulturelle<br />

Lebensbereiche sowie auf kommunalpolitischer Ebene verpflichtet.<br />

www.sensor-technik.de<br />

Anzeigen<strong>2017</strong>_146x202+3mm-DerKonstrukteur, <strong>antriebstechnik</strong>_170320_Layout 1 02.08.17 09:11 Seite 3<br />

„Mass Customization“<br />

erfolgreich umgesetzt<br />

Kundenspezifische, hochpräzise<br />

Drehgeber und Neigungssensoren<br />

der Fraba-Tochter Posital werden<br />

seit zehn Jahren im polnischen<br />

Slubice gefertigt. In der Fabrik in<br />

der Stadt gegenüber Frankfurt/<br />

WELLE-NABE-VERBINDUNGEN<br />

Schrumpfscheiben • Konus-Spannelemente • Spannsysteme<br />

6,5 - 4225000 Nm<br />

Oder wird nach einem digitalen<br />

„Mass Customization“-Geschäftsmodell<br />

gefertigt, das auf einem<br />

Baukasten und einem Online-<br />

Portal basiert – für Variantenvielfalt,<br />

Losgröße 1 und kurze Lieferzeiten.<br />

Bei der Feier zum <strong>10</strong>-jährigen<br />

Bestehen des Standortes<br />

betonte der Bürgermeister der<br />

Stadt, Tomasz Ciszewicz, die strategische<br />

Bedeutung des Fraba-<br />

Ablegers für die Sonderzone Slubice/Kostrzyn<br />

an der deutschpolnischen<br />

Grenze. 2007 war der<br />

Betrieb mit <strong>10</strong> Mitarbeitern gestartet,<br />

heute sind es 130. Bald<br />

steht dort die Fertigung des einmillionsten<br />

Drehgebers an. Die<br />

meisten der in Slubice gefertigten<br />

Drehgeber basieren auf hochpräziser<br />

magnetischer Abtasttechnik,<br />

die als kostengünstige, kompakte<br />

und robuste Alternative zu<br />

optischen Hochleistungs-Systemen<br />

angeboten werden.<br />

www.posital.de<br />

www.ringspann.de<br />

Ihr Nutzen ist unser Antrieb


MAGAZIN I INTERVIEW<br />

„Wir machen Antriebstechnik besser“<br />

Axel Binner von Hydropa zum Thema Neupositionierung des Unternehmens und Sicherheitstechnik<br />

Das Wittener Unternehmen<br />

Hydropa hat sich vom Händler für<br />

hydraulische Produkte zum<br />

Anbieter von individuellen<br />

Antriebslösungen weiterentwickelt.<br />

Besonders im Fokus steht der<br />

Bereich Sicherheitstechnik. Im<br />

Interview spricht Axel Binner,<br />

Geschäftsführer von Hydropa,<br />

über die Neupositionierung des<br />

Unternehmens und den Mehrwert<br />

für seine Kunden, tiefgreifende<br />

Veränderungen der Branche sowie<br />

über Zukunftsstrategien.<br />

Herr Binner, was ist der Grund für die<br />

Neupositionierung?<br />

Seit über 50 Jahren entwickeln wir uns<br />

mit unseren Kunden und für unsere<br />

Kunden weiter. Als Händler für hydraulische<br />

Produkte haben wir bereits früher<br />

individuelle Lösungen gesucht und<br />

gefunden – zum Beispiel indem wir als<br />

einer der ersten Händler innovative<br />

Produkte von ausländischen Herstellern<br />

eingeführt haben.<br />

Dann haben wir begonnen, Aggregate<br />

zu bauen, mittlerweile entwickeln wir<br />

komplette Antriebslösungen – unsere<br />

Kunden konzentrieren sich immer mehr<br />

auf ihr jeweiliges Kerngeschäft und<br />

beauftragen uns als Experten mit der<br />

Entwicklung der dazu benötigten Antriebstechnik.<br />

Der Markt verändert sich<br />

tiefgreifend und auch unsere Kunden<br />

verändern sich – darauf reagieren wir.<br />

Warum hat sich Hydropa auf den<br />

Bereich Antriebstechnik spezialisiert?<br />

Unsere Herangehensweise unterscheidet<br />

sich von fast allen unseren Mitbewerbern,<br />

denn wir entwickeln Antriebstechnik<br />

sozusagen nach dem „Reversed<br />

Engineering“-Prinzip. Das bedeutet für<br />

uns: Wir arbeiten eng mit unseren Kunden<br />

zusammen, um zuerst eine exakte


INTERVIEW I MAGAZIN<br />

Definition der Anforderungen an die<br />

Maschine vorzunehmen. Erst wenn wir<br />

genau verstanden haben, wofür die Maschine<br />

eingesetzt werden wird, entwickeln<br />

wir die ideale Antriebstechnik und verschmelzen<br />

Elektrik, Hydraulik und Pneumatik<br />

miteinander. Das können wir, weil<br />

wir über ein umfassendes Verständnis<br />

sowie langjähriges Praxiswissen in allen<br />

drei Bereichen verfügen.<br />

Die meisten unserer Wettbewerber gehen<br />

anders vor – auch geschuldet der Tatsache,<br />

dass sie häufig über andere Unternehmensstrukturen<br />

verfügen: Das Fachwissen<br />

über Hydraulik, Pneumatik und<br />

Elektrik ist in verschiedenen Bereichen<br />

angesiedelt, manchmal sogar an unterschiedlichen<br />

Standorten. In den meisten<br />

Fällen sind nie alle drei Experten vor Ort,<br />

sondern tauschen sich im Nachhinein<br />

aus, während bei uns Mitarbeiter beraten,<br />

die auf allen drei Bereichen über umfassendes<br />

Expertenwissen verfügen. Das<br />

Ergebnis ist Antriebstechnik, die äußerst<br />

flexibel und darüber hinaus im höchsten<br />

Maß effizient ist. Unsere Mitarbeiter müssen<br />

nicht ein Stück des Kuchens eifersüchtig<br />

bewachen, wie man so schön sagt,<br />

sondern können sich darauf konzentrieren,<br />

die Effizienz der Maschine im Blick<br />

zu haben und dafür die idealste Antriebslösung<br />

zu entwickeln.<br />

Wir arbeiten lieferantenunabhängig – wir<br />

entscheiden uns also nicht für eine bestimmte<br />

Komponente eines bestimmten<br />

Anbieters, sondern wählen aus vielen<br />

Komponenten die optimalste für die jeweilige<br />

Herausforderung aus. Wir machen<br />

nichts von der Stange oder verkaufen<br />

Lösungen, die wir schon für einen anderen<br />

Kunden entwickelt haben – wir sind<br />

sozusagen der Maßschneider unter den<br />

Antriebsspezialisten und fertigen wirklich<br />

maßgeschneiderte Antriebstechnik.<br />

Vor welchen Herausforderungen stehen<br />

Ihre Kunden?<br />

Unsere Kunden entwickeln als Hidden<br />

Champions individuelle Lösungen für<br />

spezielle Prozesse, zum Beispiel Vakuumisierung<br />

in der Pharmaindustrie oder<br />

Knet- und Mischprozesse von Farben oder<br />

Gummis in explosionsfähigen Atmosphären.<br />

Andere Kunden bauen spezielle<br />

Schachtabdeckungen, die für das ruckelfreie<br />

Überfahren durch Flugzeuge geeignet<br />

sein müssen.<br />

Alle unsere Kunden sind Experten in<br />

ihrem Fachgebiet – wir hingegen sind<br />

die Experten für die Entwicklung der erforderlichen<br />

Antriebstechnik rundum diese<br />

spezialisierten Prozesse. Durch unser<br />

Fachwissen in den Bereichen Hydraulik,<br />

Pneumatik und Elektrik ergänzen wir die<br />

besonderen Fertigkeiten unserer Kunden.<br />

Wo liegt der Mehrwert für Ihre Kunden<br />

durch Ihre Neupositionierung?<br />

Wir haben uns darauf spezialisiert, ganzheitliche<br />

Sonderlösungen für Prototypen<br />

und für kleine Serien zu entwickeln: Wir<br />

stellen individuellen Standard her und das<br />

zu Serienpreisen. Das können wir aufgrund<br />

unserer mittelständischen Unternehmensgröße<br />

und durch unsere flexiblen<br />

und gut strukturierten Projektprozesse.<br />

Da wir lösungs- und nicht fertigungsorientiert<br />

arbeiten, können wir schon in der<br />

Planungsphase erkennen, wie etwas optimal<br />

umgesetzt werden muss: Wir verstehen<br />

unsere Kunden, wir wissen, was<br />

unsere Lieferanten uns anbieten können<br />

und fügen das zu idealen hydraulischen,<br />

pneumatischen und elektrischen Lösungen<br />

zusammen.<br />

Ein Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit<br />

ist Sicherheitstechnik – warum ist<br />

dieser Bereich so wichtig?<br />

Mit dem Schwerpunkt Sicherheitstechnik<br />

wenden wir uns an Maschinenhersteller<br />

und erstmals auch an Maschinenbetreiber:<br />

Wir stellen bei Inbetriebnahmen und<br />

Wartungsarbeiten immer wieder fest, dass<br />

Maschinen sicherheitstechnisch nachgerüstet<br />

werden müssen. Das Sicherheitsbewusstsein,<br />

dem aktuellen Stand der Technik<br />

und damit der Maschinenrichtlinie zu<br />

entsprechen, ist gestiegen – dafür suchen<br />

Unternehmen jetzt erfahrene Partner.<br />

Und hier kommen wir ins Spiel, denn<br />

wir weisen nicht nur auf Gefahrenstellen<br />

hin, sondern entwickeln darüber hinaus<br />

maschinenspezifische Sicherheitskonzepte<br />

und begleiten deren Umsetzung.<br />

Natürlich können viele Lieferanten Antriebstechnik,<br />

aber wir haben uns auf die<br />

Fahne geschrieben, Antriebstechnik besser<br />

zu machen, indem wir lösungsorientiert<br />

arbeiten mit dem Schwerpunkt auf Maschinensicherheit<br />

– für unsere Kunden ein<br />

echter Mehrwert!<br />

www.hydropa.de<br />

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gleiche Bautiefe und Anbauart<br />

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MAGAZIN<br />

Veranstaltungs-Tipps<br />

ein Service von <strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

Thema Termin Ort Veranstalter/Anmeldung<br />

Kongress/<br />

Tagung<br />

Seminar<br />

Workshop<br />

Messe<br />

Sonstiges<br />

FVA-Grundlagenseminar – Getriebeauslegung mit der FVA-<br />

Workbench<br />

24.–25.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Garching/<br />

München<br />

FVA<br />

n<br />

Elektrische Maschinen mit konzentrierten Wicklungen 24.–25.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong> München HDT<br />

n<br />

FVA-Vertiefungsseminar – Zahnradschäden und deren<br />

Einflussgrößen<br />

07.–08.11.<strong>2017</strong><br />

Garching/<br />

München<br />

FVA<br />

n<br />

Explosionsgeschützte elektrische Antriebe, Motoren und<br />

Flurförderzeuge<br />

22.–23.11.<strong>2017</strong> Essen HDT<br />

n<br />

Schadensmechanismen und betriebsfeste Dimensionierung von<br />

Welle-Nabe-Verbindungen<br />

23.–24.11.<strong>2017</strong> München FVA<br />

n<br />

Dimensionierung von Welle-Nabe-Verbindungen 28.–29.11.<strong>2017</strong> Essen HDT<br />

n<br />

Ob Kongress, Tagung, Seminar oder Messe – was sonst noch los ist in der Welt der Antriebstechnik, finden Sie in unserem<br />

Terminkalender auf www.<strong>antriebstechnik</strong>.de – Hier finden Sie auch die Direktkontakte zu unseren Veranstaltungs-Tipps.<br />

Wachendorff Automation als „Innovator des Jahres <strong>2017</strong>“<br />

ausgezeichnet<br />

Wachendorff Automation wurde von dem Wirtschaftsmagazin Brand eins Wissen und dem Statistik-<br />

Portal Statista in der Kategorie „Automatisierungs- & Messtechnik, kleine und mittelständische<br />

Unternehmen bis 250 Mitarbeiter“ für seine Produkte und Dienstleistungen zum „Innovator des Jahres<br />

<strong>2017</strong>“ gekürt. Die Auszeichnung würdigt die Innovationskraft, das Qualitätsstreben sowie die Produktivität<br />

und Kreativität des inhabergeführten Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Für das<br />

Ranking befragten die Tester rd. 2 000 Unternehmensvertreter, 250 Experten des Berliner Instituts für<br />

Innovation und Technik (iit) sowie 20 000 Führungskräfte und Angestellte mit langjähriger Berufserfahrung.<br />

„Wir sind sehr glücklich. Diese Auszeichnung bestätigt, dass wir mit unseren Technologien<br />

Endra und Quattromag, die wir in unsere Sensorik (absolute Drehgeber) integriert haben, den<br />

Anwendern Mehrwerte bieten und sich damit für uns neue Geschäftsfelder erschließen lassen“, so<br />

Robert Wachendorff, Geschäftsführender Gesellschafter von Wachendorff Automation.<br />

www.wachendorff-automation.de<br />

Unsere ARCUSAFLEX, mit der neuen<br />

„Y“ Gummi-Mischung eine perfekte<br />

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14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


SMC baut deutschen Produktionsstandort aus<br />

Der Pneumatik-Spezialist SMC mit Hauptsitz in Japan hat in den<br />

letzten beiden Jahren für den deutschen Standort im hessischen<br />

Egelsbach 25 neue Fertigungsmaschinen angeschafft. Darunter<br />

befinden sich modernste 4–5 Achsmaschinen, CNC-Bearbeitungsdreh-<br />

und Fräszentren sowie zuletzt eine Gewindewalzmaschine.<br />

Aktuell umfasst der Maschinenpark in Egelsbach rund<br />

40 Fertigungsmaschinen und rund <strong>10</strong>0 Mitarbeiter arbeiten dort.<br />

PENDELROLLENLAGER<br />

WÄLZLAGER AUF HÖCHSTEM NIVEAU<br />

So sind viele Standardprodukte wie Ventile, Greifer und Zylinder<br />

sofort lieferbar. Nicht vorrätige Produkte und Sonderanfertigungen<br />

sind in dringenden Fällen ebenfalls schnell verfügbar. Das<br />

Unternehmen baut die Maschinen für seine Produktion oft selbst,<br />

z. B. zwei Montagemaschinen für die Zylinderproduktion in Egelsbach,<br />

die in Japan gebaut wurden. Prüfmaschinen werden in<br />

Deutschland entwickelt und gebaut. Neben dem Produktionsstandort<br />

hat SMC in Deutschland 11 Verkaufsbüros.<br />

www.smc.de<br />

Werkzeugmaschinen-Geschäft stabil<br />

Im zweiten Quartal <strong>2017</strong> fiel der Auftragseingang der deutschen<br />

Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 7 %. Dabei verloren die Inlandsbestellungen um 27 % und die<br />

Auslandsorders wuchsen um 4 %. Im ersten Halbjahr <strong>2017</strong> sank der<br />

Die höchsten<br />

Tragzahlen weltweit<br />

Auftragseingang insgesamt um 1 %. Die Inlandsaufträge verloren<br />

15 %. Der Auslandsauftragseingang stieg um 6 %. Dabei läuft die<br />

Umformtechnik etwas besser als die Zerspanung. „Mit den Halbjahreswerten<br />

liegen wir auf Linie unserer Erwartungen“, kommentiert<br />

Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbands VDW.<br />

Bei den Auslandsaufträgen waren weiterhin die Euroländer das<br />

Zugpferd. Nach dem starken Zuwachs im vergangenen Jahr wird für<br />

<strong>2017</strong> ein Halten des Niveaus erwartet. Für das 2. Halbjahr <strong>2017</strong> wird<br />

von einer deutlich besseren Entwicklung ausgegangen. „Zudem<br />

versprechen wir uns von der Metallbearbeitungs-Leitmesse EMO<br />

im September in Hannover einen großen Schub“, so Schäfer.<br />

www.vdw.de<br />

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Bischofstrasse 99 | D-47809 Krefeld<br />

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Fax: 02151 65046-90 | Web: www.nachi.de<br />

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KUPPLUNGEN UND BREMSEN I TITEL<br />

Jeder braucht sie<br />

Spielfreie, zuverlässige Servokupplungen<br />

für alle Antriebskonstellationen<br />

Wellenkupplungen in Servoachsen unterliegen je nach<br />

Anwendungsfall ganz unterschiedlichen<br />

Anforderungen. Deshalb bietet Mayr Antriebstechnik<br />

ein breites Produktportfolio und erweitert seinen<br />

Standardbaukasten permanent. Erfahren Sie, wie neue<br />

Fertigungsverfahren hierbei für günstige Preise und<br />

kurze Lieferzeiten sorgen.<br />

Simone Dauer ist Pressereferentin bei<br />

Mayr Antriebstechnik in Mauerstetten<br />

Das Angebot an Servokupplungen auf<br />

dem Markt ist groß. Und ihre Aufgabe<br />

scheint simpel: Die Wellenkupplungen<br />

haben in den Servoachsen die grundlegende<br />

Funktion, die Motorleistung präzise<br />

von einer Welle auf eine zweite zu übertragen<br />

und auftretenden Wellenversatz auszugleichen.<br />

Und so muten auf den ersten<br />

Blick viele Kupplungen durchaus vergleichbar<br />

an. Doch der Teufel steckt im Detail.<br />

Denn die Kupplungen müssen funktionieren<br />

und ihre Aufgabe zuverlässig erfüllen.<br />

Schlecht ausgeführte Kupplungen, z. B. mit<br />

ungenauen Bohrungen, Metallbälgen oder<br />

Lamellenpaketen, verursachen Rückstellkräfte<br />

im System und führen schlimmstenfalls<br />

zu Schäden an der Maschine. Was<br />

zeichnet also ein gutes Produkt aus?<br />

geengter Rund- und Planlauftoleranz gefertigt<br />

werden und die Kupplungen eine hohe<br />

Wuchtgüte haben. Denn auch unter extremen<br />

Bedingungen müssen die Kupplungen<br />

präzise und sicher funktionieren. „Dazu<br />

verfügen wir über umfangreiche Prüfmöglichkeiten<br />

und testen die Kupplungen umfassend<br />

unter den Bedingungen, die auch<br />

im realen Einsatzfall vorherrschen. So sind<br />

also auch für ein sogenanntes Massenprodukt<br />

wie Servokupplungen eine moderne<br />

Fertigung und entsprechende Erfahrung<br />

und Know-how in der Antriebstechnik unerlässlich.<br />

Obwohl Wellenkupplungen häufig<br />

als ein faches Beiwerk eingestuft werden,<br />

sind sie dennoch wichtige Komponenten<br />

im Gesamtsystem“, so Epple.<br />

Breite Produktpalette<br />

In automatisierten Produktionsanlagen<br />

hängen Produktivität, Verfügbarkeit, Effektivität<br />

oder Lebensdauer wesentlich von der<br />

Qualität der Servoachsen und ihrer Komponenten<br />

ab. Jeder Antrieb hat dabei seine<br />

speziellen Eigenheiten und stellt ganz<br />

unterschied liche Anforderungen an die<br />

Kupplungen. Daher bietet der Mauerstettener<br />

Antriebstechnikspezialist ein breites<br />

und ausgereiftes Produktportfolio für unterschiedlichste<br />

Antriebskonstellationen. Und<br />

so hat das Unternehmen verschiedene<br />

Metallbalg-, Elastomer- und Lamellenpaket<br />

kupplungen im Programm, die eine<br />

breite Spanne an Drehmomenten und<br />

Know-how und Erfahrung<br />

„Qualitativ hochwertige Produkte wie die<br />

Servokupplungen von Mayr Antriebstechnik<br />

sind spielfrei – und das nicht nur im<br />

Neuzustand. Bei diesen Kupplungen bleibt<br />

die Spielfreiheit über die gesamte Lebensdauer<br />

erhalten. Dies schützt vor Verschleiß<br />

und frühzeitigem Ausfall, vor allem bei<br />

hohen Drehzahlen“, erzählt Ralf Epple,<br />

Produktmanager bei Mayr Antriebstechnik.<br />

Zudem achtet das Unternehmen gerade<br />

auch im High-Speed-Bereich darauf, dass<br />

Einzelteile mit hoher Genauigkeit und ein-<br />

01 Die spielfreien, elastischen<br />

Roba-ES Elastomerkupplungen gleichen<br />

radialen, axialen und winkligen<br />

Wellenversatz aus<br />

02 Mit ihren soliden kraftschlüssigen<br />

Verbindungen steht die Smartflex Metallbalgkupplung<br />

für eine spielfreie und zuverlässige<br />

Drehmomentübertragung<br />

16 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


TITEL I KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

28. Internationale Fachmesse<br />

für Elektrische Automatisierung<br />

Systeme und Komponenten<br />

Nürnberg, 28. – 30.11.<strong>2017</strong><br />

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Elektrische Automatisierung und Digitale Transformation


KUPPLUNGEN UND BREMSEN I TITEL<br />

03 Leistungsstarke Roba-DS Servokupplungen mit Halbschalennaben<br />

gewährleisten eine einfache und schnelle Montage<br />

04 Mit der Smartflex Metallbalgkupplung<br />

bietet Mayr eine Wellenkupplung, die mit<br />

einem mehrlagigen Metallbalg ausgeführt ist<br />

Drehzahlen abdecken. Denn Variantenvielfalt<br />

schafft ein hohes Maß an Flexibilität für<br />

die verschiedenen Anwendungen.<br />

Ganz aktuell hat das Unternehmen seinen<br />

Standardbaukasten um zahlreiche<br />

neue Nabenausführungen und Zwischenhülsen<br />

ergänzt. Und so ist Mayr heute in der<br />

Lage, Lösungen für alle Antriebskonstellationen<br />

in der Servotechnik zu bieten. Das<br />

intelligente Baukastensystem sorgt zudem<br />

für eine hohe Verfügbarkeit und kurze Lieferzeiten<br />

bei Standardbauteilen. „Darüber<br />

hinaus rüsten wir uns für die Zukunft und<br />

reagieren mit neuen, modernen Fertigungsmethoden<br />

und einem optimierten internen<br />

Handling auf die stetig wachsenden<br />

Herausforderungen. Für unsere Kunden<br />

bedeutet dies also eine große Auswahl an<br />

Servokupplungen, kurze Lieferzeiten und<br />

günstige Preise – selbstverständlich in der<br />

gewohnten Qualität made by Mayr Antriebstechnik<br />

in Mauerstetten“, weiß Epple.<br />

Bewährte Kupplung in<br />

neuem Design<br />

Für die elastischen Roba-ES Klauenkupplungen<br />

heißt das: Bewährte Qualität in<br />

neuem Design und<br />

zusätzliche Nabenvarianten<br />

wie z. B.<br />

Halbschalennaben, oder Spreizdornnaben<br />

für Hohlwellen – damit werden nun alle am<br />

Markt benötigten Welle-Nabe-Verbindungen<br />

abgedeckt. Die Roba-ES Kupplungen<br />

kommen in Servoachsen immer dann zum<br />

Einsatz, wenn kritische Schwingungen auftreten<br />

und drehsteife Wellenkupplungen an<br />

ihre Grenzen stoßen. Sie übertragen das<br />

Drehmoment spielfrei und gleichen Wellenverlagerungen<br />

aus. Das dämpfende Ausgleichselement<br />

schützt das Antriebssystem<br />

dabei vor kritischen Schwingungen. Dennoch<br />

sind die Kupplungen so drehsteif,<br />

dass auch bei hochdynamischen Servoantrieben<br />

keine Abstriche an die Genauigkeit<br />

gemacht werden müssen. Über verschiedene<br />

Shore-Härten des Kunststoffs lassen sich die<br />

Dämpfungseigenschaften und die Steifheit<br />

der Kupplungen variieren. Zudem zeichnen<br />

sich die Klauenkupplungen durch Wartungsfreiheit,<br />

Medienbeständigkeit und<br />

Temperaturfestigkeit aus und sorgen so für<br />

hohe Betriebssicherheit.<br />

Präzise und absolut spielfrei<br />

Mit der Smartflex Metallbalgkupplung bietet<br />

Mayr eine Wellenkupplung, die mit<br />

einem mehrlagigen Metallbalg ausgeführt<br />

ist. Dieser verleiht der Kupplung eine hohe<br />

Drehfedersteifigkeit, was in Servoachsen<br />

für eine hohe Positionier- und Rundlaufgenauigkeit<br />

sorgt und eine absolut spielfreie<br />

und damit fehlerfreie Drehmomentübertragung<br />

zwischen den beiden Wellen<br />

gewährleistet. Darüber hinaus steht die<br />

mehrlagige Balgausführung für eine vielfach<br />

höhere Verlagerungsfähigkeit im Vergleich<br />

zu einlagigen Bälgen. Höhere Verlagerungsfähigkeit<br />

bedeutet aber auch<br />

höhere Zuverlässigkeit, Betriebssicherheit<br />

und Lebensdauer. Für die Verbindung zwischen<br />

Nabe und Metallbalg stehen je nach<br />

Anforderung Klebe-, Schweiß- und Klemmlösungen<br />

zur Verfügung. Allerdings hat sich<br />

in der Praxis heute die Klemmverbindung<br />

als smarte und dauerhaft spielfreie Lösung<br />

etabliert. Denn das Schweißen z. B. kann an<br />

der Anbindungsstelle thermische Spannungen<br />

verursachen, die bei entsprechender<br />

Wellenverlagerung im Betrieb zum Balgbruch<br />

führen können. Klebeverbindungen<br />

reagieren im Vergleich zum Klemmen und<br />

Schweißen empfindlicher auf hohe Temperaturen<br />

und unter Umständen auch auf<br />

Reinigungsmittel oder andere aggressive<br />

Medien. „Die Klemmverbindung dagegen<br />

ist nicht nur die schonendste und gutmütigste<br />

Variante, sondern sorgt auch dafür<br />

dass sich die Smartflex-Kupplungen einfach<br />

und flexibel nach einem Baukastenprinzip<br />

zusammensetzen und leicht an geänderte<br />

Wellendurchmesser oder unterschiedliche<br />

Wellenabstände anpassen lassen“, so Epple.<br />

So können z. B. mit variablen Zwischenhülsen,<br />

die zwischen zwei kurze Smartflex-<br />

Ausführungen geklemmt werden, einfach<br />

und schnell größere Wellenabstände überbrückt<br />

werden.<br />

Starke Leistung kompakt verpackt<br />

Lamellenpaketkupplungen wie die Roba-<br />

DS haben verglichen mit Metallbalg- und<br />

Elastomerkupplungen die höchste Drehsteifigkeit.<br />

Sie sind robust und temperaturbeständig<br />

sowie verschleiß- und wartungsfrei<br />

und eignen sich daher für den Einsatz<br />

in extremen Umgebungsbedingungen. Ein<br />

breiter Standardbaukasten mit Zwischenhülsen<br />

und einer Vielzahl an verfügbaren<br />

Nabenausführungen sorgt neben hoher<br />

Flexibilität auch für Adaptierbarkeit in vielfältigen<br />

Antriebskonstellationen. Die Kupplungen<br />

lassen sich mit entsprechend ausgewählten<br />

Naben somit auch in schwierigen<br />

Umgebungsbedingungen einfach und<br />

schnell montieren bzw. demontieren. „Bei<br />

allen Roba-DS Lamellenpaketkupplungen<br />

sind die im Katalog angegebenen Nennmomente<br />

ohne jegliche Einschränkung<br />

nutzbar. Die angegebenen Wellenversätze<br />

können in Summe zu <strong>10</strong>0 % ausgeschöpft<br />

werden ohne Einfluss auf das übertragbare<br />

Drehmoment“, erklärt Epple.<br />

Fotos: Aufmacher: (shutterstock_135182831)<br />

www.mayr.com<br />

18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Wir bringen Bewegung<br />

in Ihre Produkte.<br />

Unsere Verzahnungselemente und<br />

Getriebebaugruppen finden Sie<br />

auf der Fakuma.<br />

17. – 21. Oktober <strong>2017</strong> | Halle A2 – Stand A2-2312<br />

www.mast-kunststoffe.de<br />

Mast Kunststoffe GmbH & Co. KG, Holzstraße 5, D-88339 Bad Waldsee<br />

Mast.indd 1 15.09.<strong>2017</strong> 08:40:03<br />

Servokupplung für höhere Leistungsbereiche<br />

KTR hat eine Stahllamellenkupplung für Servoantriebe im<br />

höheren Leistungsbereiche entwickelt. Die spielfreie und<br />

drehsteife Radex-NC High Torque erreicht Drehzahlen<br />

bis 27 500 1/min und überträgt Drehmomente bis<br />

2 000 Nm. Haupteinsatzgebiete sind Werkzeugmaschinen<br />

sowie die Mess- und Prüfstandtechnik.<br />

Im Vergleich zur gleichnamigen Standardbaureihe<br />

wurden bei der neuen Stahllamellenkupplung die<br />

Verbindungen zwischen Lamellen und Naben<br />

kraft- und formschlüssig ausgeführt. Das ermöglicht<br />

den Einsatz in Servoantrieben im höheren Leistungsbereich. Ihre<br />

drehsteifen und biegeelastischen Lamellen sind aus rostfreiem<br />

Stahl, die Naben aus hochfestem Aluminium. Die Kupplung<br />

ist leicht, kompakt gebaut und erreicht ein geringes<br />

Massenträgheitsmoment. Sie ist in den Bauarten einfachkardanisch<br />

und doppelkardanisch verfügbar. Für die<br />

Welle-Nabe-Verbindung bietet der Hersteller zwei<br />

spielfreie Ausführungen an.<br />

www.ktr.com<br />

Präzisionskupplungen für die<br />

Metallbearbeitung<br />

Torsionssteife Metallbalgkupplungen von R+W gibt es von 0,05 bis<br />

<strong>10</strong>0 000 Nm sowie in verschiedenen Nabenanbindungen (Bild).<br />

Schwingungsdämpfende Elastomerkupplungen aus der Baureihe<br />

EK sind mit unterschiedlichen Elastomer-Shorehärten verfügbar –<br />

je nach Größe und Ausführung bis max. 25 000 Nm. Spielfreie<br />

Präzisions-Sicherheitskupplungen schützen vor<br />

Schäden und verringern Stillstandszeiten.<br />

R+W-Lamellenkupplungen können auch<br />

mit integrierter Kühlschmiermitteldurchführung<br />

bezogen werden.<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

Wellenkupplungen für die<br />

Vakuumtechnik<br />

Orbit Antriebstechnik bietet Wellenkupplungen für die Vakuumtechnik.<br />

Stehen hohe Drehsteifigkeitswerte im Vordergrund,<br />

eignen sich Balgkupplungen der Serie Belflex Thermbago mit<br />

Edelstahlnaben und geschweißter Balg-Nabenverbindung oder<br />

Edelstahl-Lamellenkupplungen der Serie Diskflex. Hohe radiale<br />

Verlagerungsmöglichkeiten bieten Oldham-Kupplungen. Sie sind<br />

für Vakuumanwendungen mit Edelstahlnaben und Kreuzscheiben<br />

aus PEEK ausgestattet. Für Anwendungen mit fluchtenden Wellen<br />

sowie hohen Drehmomentansprüchen eignen sich starre<br />

Kupplungen Torqmax in Edelstahlausführung.<br />

www.orbit-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

KLEIN. SCHNELL. PRÄZISE.<br />

Ausgleichskupplungen von VMA<br />

Bedingungslose Stabilität bei höchsten Drehzahlen – unsere unschlagbar flexible<br />

ASK Ausgleichskupplung lässt sich an Ihre spezifischen Anforderungen anpassen!<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!<br />

www.vma-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

Group<br />

VMA.indd 1 03.04.<strong>2017</strong> 09:17:11<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 19


Geradlinig im<br />

Prüfvorgang<br />

Vorteile axial steifer Kupplungen für lineare<br />

Bewegungsabläufe in Prüfständen<br />

Lineare Bewegungsabläufe<br />

sind in den unterschiedlichsten<br />

Prüfständen anzutreffen. Um<br />

hierbei exakte Messergebnisse<br />

zu erzielen, müssen die<br />

Einrichtungen zum Beispiel<br />

vor störenden,<br />

montagebedingten<br />

Querkräften geschützt<br />

werden. Für diese Aufgaben<br />

bieten sich axial steife<br />

Kupplungen an, die die<br />

präzise Übertragung reiner<br />

linearer Zug- und Druckkräfte<br />

bei gleichzeitigem Ausgleich<br />

von radialen und angularen<br />

Verlagerungen ermöglichen.<br />

Jörg Melnicky ist Marketingleiter bei der<br />

Schmidt-Kupplung GmbH in Wolfenbüttel<br />

Der Aufbau der axial steifen Kupplung<br />

Loewe GK Linear der Schmidt-Kupplung<br />

GmbH besteht aus zwei Aluminiumnaben,<br />

in denen jeweils zwei schmiermittelund<br />

wartungsfreie Kunststoffgleitlager eingepresst<br />

sind. In einem Innenring befinden<br />

sich vier im Winkel von 90° zueinander angeordnete<br />

Kupplungszapfen. Diese sind in<br />

der Lage, in den zylindrischen Gleitlagern<br />

eine gleichzeitige Schwenk- und Verschiebebewegung<br />

auszuführen. Hierdurch ermöglicht<br />

die Kupplung einen hohen Winkel- und<br />

Radialverlagerungsausgleich auf kurzer axialer<br />

Baulänge. Die Kupplungen kompensieren<br />

abhängig von der Baugröße parallele<br />

Verlagerungen von bis zu 2,5 mm, Winkelverlagerungen<br />

bis zu 3°. Die eingesetzten<br />

Hochleistungsgleitlager besitzen eine hohe<br />

thermische Beständigkeit sowie Verschleißfestigkeit<br />

und zeigen eine gute Beständigkeit<br />

gegen Chemikalien, z. B. gegen organische<br />

Lösungsmittel, Öle und Fette.<br />

Für Axiallasten bis zu 13 000 N<br />

Das Programm umfasst insgesamt fünf<br />

Baugrößen mit Nabenaußendurchmessern<br />

von 27 bis <strong>10</strong>0 mm und steht dem Konstrukteur<br />

für maximale Axiallasten je nach Kupplungsgröße<br />

zwischen 800 und 13 000 N zur<br />

Verfügung. In der Standardausführung sind<br />

die axial steifen Kupplungen dieser Serie<br />

zur Wellenanbindung beidseitig mit Innengewinde<br />

ausgestattet. Gewindegrößen von<br />

M6 bis M48 stehen dabei im Lieferprogramm.<br />

Optional stehen ebenfalls Kombinationen<br />

aus Innengewinde und Gewindezapfen<br />

oder mit Klemmnaben in einem<br />

Bohrungsdurchmesserbereich von 6 bis<br />

50 mm zur Verfügung.<br />

Präzise Messergebnisse<br />

erwünscht<br />

Sogenannte Vakuumsauger werden in unzähligen<br />

Pick-&-Place-Anlagen zum Heben<br />

und Bewegen von meist großflächigen Teilen<br />

benötigt. Zur Sicherstellung einer hundertprozentigen<br />

Funktion der Vakuumsauger,<br />

ermöglichen Prüfstände eine Kontrolle<br />

dieser unter realen Betriebsbedingungen.<br />

So wird in einer dieser Prüfvorrichtung nach<br />

Erreichen eines definierten Vakuumniveaus<br />

ein seitliches Verschieben des Saugers eingeleitet.<br />

Der Vakuumsauger soll die entsprechende<br />

Druckkraft halten und nicht verrutschen.<br />

Ein Kraftsensor überprüft dabei<br />

penibel die anfallenden Kräfte bei diesem<br />

statischen Prüfvorgang. Genaueste und reproduzierbare<br />

Messergebnisse kann der<br />

Kraftsensor aber nur dann ausweisen, wenn<br />

die auf den Sensor einlenkenden Kräfte exakt<br />

in die jeweilige Messrichtung einwirken.<br />

Um das zu gewährleisten muss dafür gesorgt<br />

werden, dass der Messwertgeber vor<br />

möglichen montagebedingten Querkräften<br />

geschützt ist. Für die präzise Übermittlung<br />

der linearen Impulse und der Entlastung der<br />

Messeinheit von den erwähnten Querkräften<br />

wurde die Loewe GK L 27 gewählt. Sie ist<br />

in der Lage, radiale Verlagerungen von bis<br />

zu 1 mm bzw. angulare Verlagerungen von<br />

bis zu 3° zu kompensieren. Die aus hochfestem<br />

Aluminium gefertigte Kupplung steht<br />

für maximale Axiallasten bis zu 800 N zur<br />

Verfügung und besitzt eine Axialsteifigkeit<br />

von 16 000 N/mm, um den Anforderungen<br />

hinsichtlich der hohen Messgenauigkeit<br />

gerecht zu werden. Zur Anbindung ist die<br />

Linearkupplung beidseitig mit Gewindezapfen<br />

der Größe M8 ausgestattet.<br />

Hohe Kräfte bei<br />

Belastungsprüfungen<br />

Servohydraulische Prüfstände ermöglichen<br />

statische und auch dynamische Belastungsprüfungen<br />

von Werkstoffen oder bestimmen<br />

die dynamischen Federkennwerte von<br />

elastischen oder polymeren Produkten. Die<br />

Prüfstände sind dabei meist kraft- und weggeregelt<br />

und belasten die Materialien im<br />

Prüfprozess mit einstellbaren Kräften.<br />

Mithilfe einer verlagerungsausgleichenden<br />

Linearkupplung sollte in einem dieser<br />

Prüfstände sichergestellt werden, dass die<br />

Belastung weitgehend frei von überlagerten<br />

Biege- und Querkraftbeanspruchungen stattfindet<br />

und die Kupplung zugleich die erzeugten<br />

Kräfte präzise überträgt. Hierfür<br />

wurde die Loewe GK L <strong>10</strong>0 eingesetzt. Die<br />

für maximale Axiallasten von bis zu 13 000 N<br />

ausgelegte Kupplung ermöglicht einen<br />

radialen Verlagerungsausgleich von bis zu<br />

2,5 mm sowie winklige Verlagerungen bis<br />

zu 3°. Mit ihrer hohen Axialsteife von<br />

61 500 N/mm bietet sie in dem Prüfstand<br />

die präzise Übertragung der für die Werkstoffuntersuchung<br />

ausgeübten Kräfte. Die<br />

Anbindung der Linearkupplung erfolgt über<br />

Naben mit beidseitigem Innengewinde der<br />

Größe M30.<br />

www.schmidt-kupplung.com<br />

20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Fluidfreie Sicherheitsbremsen<br />

Für Anwendungen, bei denen keine Kompressoren oder<br />

Aggregate für Druckluft oder Ölhydraulik zur Verfügung stehen<br />

bzw. nicht gewünscht sind, hat Mayr eine elektromagnetische<br />

Ausführung der Roba-Linearstop Sicherheitsbremsen entwickelt.<br />

Vor allem in der Medizintechnik oder Lebensmittelindustrie sorgt<br />

diese fluidfreie Version für eine saubere Bremslösung. Diese<br />

Linearbremsen sind dafür konzipiert, schwerkraftbelastete<br />

Vertikalachsen abzusichern. Bei Stromausfall oder Not-Aus halten<br />

sie die Achsen in jeder beliebigen Position und schützen auf diese<br />

Weise Personen und Material vor Schäden. Die elektrischen<br />

Leitungen lassen sich kostengünstig und leicht verlegen,<br />

Komponenten wie Wegeventile, Schnellentlüftungsventile und<br />

Druckschläuche bzw. Rohrleitungen entfallen. Die Bremsen<br />

arbeiten nach dem Fail-Safe-Prinzip, d. h. sie sind im energielosen<br />

Zustand geschlossen. Die kompakte Bremseinheit kann auch<br />

einfach in bereits bestehende Maschinen- und Anlagenkonstruktionen<br />

integriert werden.<br />

KUNDENSPEZIFISCHE<br />

GETRIEBELÖSUNGEN AB<br />

STÜCKZAHL 1.<br />

DAS IST DER ANTRIEB VON SPN<br />

Besuchen Sie uns auf der MOTEK<br />

in Stuttgart | Halle 8 | Stand 515<br />

www.spn-drive.de<br />

www.mayr.com<br />

Inserentenverzeichnis Heft <strong>10</strong>/<strong>2017</strong><br />

SPN-Schwaben.indd 1 28.08.<strong>2017</strong> 13:54:57<br />

A-Drive Technology, Taunusstein...........41<br />

ACE Stoßdämpfer, Langenfeld............. <strong>10</strong>3<br />

ANT GmbH, Schweinfurt..........................99<br />

B&R Industrie-Elektronik,<br />

Bad Homburg................................................. 9<br />

Beckhoff, Verl................................................35<br />

BRECO, Porta Westfalica....................85, 87<br />

Bühler Motor, Nürnberg...........................45<br />

COG C. Otto Gehrckens<br />

GmbH & Co. KG, Pinneberg.....................41<br />

ebm-papst, Mulfingen............................. U2<br />

Eichenberger Gewinde AG, CH-Burg ...91<br />

ELATECH, I-Brembilla (BG)........................33<br />

ENGEL Elektroantriebe, Walluf...............48<br />

Fraunhofer Academy, München.............47<br />

GSC Schwörer, Eisenbach...................... <strong>10</strong>1<br />

Hecht Kugellager, Winnenden................51<br />

Hilger u. Kern, Mannheim........................73<br />

HSB Automation, Reutlingen..................79<br />

Icotek, Eschach.............................................69<br />

Igus, Köln........................................................77<br />

INOMETA, Herford......................................93<br />

Jenaer Antriebstechnik, Jena..................61<br />

JVL, DK-Birkerød...........................................94<br />

KBK, Klingenberg........................................31<br />

Kendrion, Villingen-Schwenningen......21<br />

KIMO Industrial Electroncis,<br />

Erlangen.........................................................54<br />

KML, A-Wien.................................................37<br />

Kübler, Villingen-Schwenningen............13<br />

LTI Motion, Lahnau.....................................57<br />

Mast Kunststoffe, Bad Waldsee.............19<br />

maxon motor, München............................ 7<br />

MESAGO, Stuttgart....................................17<br />

Mitsubishi, Ratingen...........................39, 40<br />

Mulco-Europe, Garbsen........................... U4<br />

NACHI EUROPE, Krefeld............................15<br />

Neugart, Kippenheim................................95<br />

Novotechnik, Ostfildern...........................65<br />

Pilz, Ostfildern................................................ 5<br />

Platestahl, Lüdenscheid............................73<br />

R+W Antriebselemente,<br />

Klingenberg..................................................27<br />

Reich Kupplungen, Bochum....................14<br />

RINGSPANN, Bad Homburg.....................11<br />

ROTEK, Bremerhaven.............................. <strong>10</strong>3<br />

Rotor Clip Company,<br />

USA-New Jersey............................................. 8<br />

SCHMIDT-KUPPLUNG, Wolfenbüttel....25<br />

SICK AG, Waldkirch.....................................55<br />

SINADRIVES, München.............................59<br />

Skarke, Rimbach..........................................74<br />

SMC Deutschland, Egelsbach.................49<br />

SPN Schwaben Präzision,<br />

Nördlingen....................................................21<br />

TANDLER, Bremen.......................................29<br />

TOX Pressotechnik, Weingarten.............. 3<br />

Uhing, Flintbek............................................34<br />

VMA, Großostheim.....................................19<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl,<br />

Düsseldorf.....................................................23<br />

Permanentmagnetbremse<br />

oder Federdruckbremse?<br />

Wir haben immer die optimale Lösung!<br />

Ob Permanentmagnetbremsen oder<br />

Federdruckbremsen – aufgrund unseres breit<br />

gefächerten Produktprogramms können wir<br />

auf nahezu alle Kundenwünsche eingehen.<br />

Die neu entwickelte Federdruckbremse für<br />

Servomotoren „Servo Line“ komplettiert das<br />

Produktportfolio, sodass wir Ihnen für jede<br />

Applikation die optimale Lösung anbieten können.<br />

Kendrion (Villingen) GmbH<br />

Tel: +49 7721 877-0<br />

sales-ids@kendrion.com<br />

www.kendrion-ids.com


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Die machen das Rennen<br />

Kupplungen bringen Höchstleistung in Rennsportprüfständen<br />

Die Entwicklung moderner Antriebsstränge für die Motorrad- und Automobil-<br />

Industrie stellt die Konstrukteure vor enorme Herausforderungen. Testprüfstände<br />

spielen in diesem Umfeld eine sehr wichtige Rolle. Die dort verbauten<br />

Komponenten wie Kupplungen müssen dabei oftmals Höchstleistungen<br />

erbringen. Kupplungshersteller R+W bietet hierfür entsprechende Lösungen.<br />

E<br />

xtremste Tests, unterschiedlichste Prüfverfahren<br />

sowie genaueste Messergebnisse<br />

– Prüfstände müssen allerhand leisten.<br />

Das erfordert wiederum effiziente, leistungsfähige<br />

und sicher arbeitende Maschinenkomponenten,<br />

wie z. B. Kupplungen. Um<br />

für die verschiedensten Prüfstände sowie<br />

deren spezifischen Anforderungen die passende<br />

Kupplung bereitzustellen, müssen<br />

die Kupplungshersteller bei der Auslegung<br />

und Entwicklung ein komplexes Geflecht<br />

von technischen Vorgaben berücksichtigen.<br />

Aspekte wie Drehmomente, Drehzahlen,<br />

Wuchtgüten, Steifigkeiten, Wellenversätze,<br />

Trägheitsmomente oder der zur Verfügung<br />

stehende Bauraum seien an dieser Stelle<br />

nur beispielhaft erwähnt. In einem Fall, bei<br />

diesem sich ein führender Motorradhersteller<br />

an die R+W Antriebselemente GmbH<br />

wandte, mussten darüber hinaus höchste<br />

Ansprüche an Wiederholgenauigkeit, Regelungsgüte<br />

und Systemdynamik erfüllt<br />

werden, damit seine Hochleistungs-Rennsportmotoren<br />

sicher auf einem Aggregate-<br />

Prüfstand getestet und überprüft werden<br />

Dirk Hasenstab ist Mitarbeiter im Vertrieb/<br />

Marketing bei der R+W Antriebselemente<br />

GmbH in Klingenberg<br />

konnten. Ein komplexes Unterfangen, bei<br />

diesem eine spezielle Sonderkupplung von<br />

Nöten war.<br />

Leichtbauweise und Hochleistungsmaterialien<br />

Rennsportprüfstände unterscheiden sich in<br />

ihrem Grundaufbau nur unwesentlich von<br />

den Prüfständen, die von Herstellern von<br />

Serienfahrzeugen eingesetzt werden. Im<br />

Gegensatz zu einem Serienfahrzeug war der<br />

konkrete Einsatzfall hinsichtlich der hohen<br />

Belastungen jedoch extremer und zudem<br />

außerordentlich präzise definiert. Es mussten<br />

700 Nm Nenndrehmoment torsionssteif,<br />

präzise und spielfrei bei 16 000 min -1 übertragen<br />

werden. Zum Verbinden der Wellen<br />

sowie zum Ausgleich von axialen, lateralen<br />

und angularen Achsversätzen, musste die<br />

Kupplung in doppelkardanischer Bauform<br />

so kompakt wie möglich ausgeführt sein.<br />

Eine sehr hohe Wuchtgüte und ein Gesamtgewicht<br />

von unter 5 kg sollten darüber<br />

hinaus bei der Kupplungskonstruktion beachtet<br />

werden. Die geforderte Präzision der<br />

Applikation zeigt sich u. a. auch am zusätzlichen<br />

Nachwuchten des kompletten Aggregate-Prüfstands.<br />

Trotz der geforderten feingewuchteten<br />

Ausführung, müssen für das<br />

perfekte Zusammenspiel der Komponenten<br />

am Prüfstand nachträgliche Masseveränderungen<br />

an der gewuchteten Kupplung vorgenommen<br />

werden können.<br />

Den R+W-Ingenieuren ist es gelungen eine<br />

Sonderlösung auf Basis ihrer Lamellenpräzisionskupplung<br />

der Baureihe LP3 zu entwickeln,<br />

die den hohen Anforderungen<br />

entspricht. Gefertigt aus Hochleistungsmaterialien<br />

und ausgestattet mit rotationssymmetrischen<br />

Konusklemmnaben gewährleistet<br />

die kompakte Leichtbau-Kupplung<br />

eine sichere und spielfreie Drehmomentübertragung<br />

– bei Einhaltung der geforderten<br />

Bauraum- und Gewichtsbegrenzung.<br />

Eine zusätzliche Feinwuchtung stellt darüber<br />

hinaus die geforderte Wuchtgüte sicher.<br />

Zur Erreichung der Gesamtgenauigkeit<br />

wurden von R+W zudem spezielle Wuchtbohrungen<br />

an der Kupplung zum nachträglichen<br />

Einschieben von Wuchtgewichten<br />

empfohlen und eingebracht. Somit können<br />

beim Nachwuchten des kompletten Aggregate-Prüfstands<br />

Masseveränderungen an<br />

der Kupplung vorgenommen werden. Potenzielle<br />

Wellenversätze werden überdies<br />

durch die torsionssteifen Lamellenpakete<br />

ausgeglichen. Die robuste und besonders<br />

leistungsstarke Neuentwicklung ermöglicht<br />

es somit dem Betreiber, die Hochleistungsmotoren<br />

auf Herz und Nieren zu testen und<br />

auf die Rennstrecke zu bringen.<br />

Sonderlösung zum Überlastschutz<br />

Ein weiteres Beispiel für Kupplungen im<br />

Prüfstandsbau sind drehmomentbegrenzende,<br />

mechanische Sicherheitskupplun-


01 Lamellenkupplungen der Modellreihe LP<br />

sind robust und torsionssteif und können in<br />

verschiedenen Ausführungen und Größen<br />

bezogen werden<br />

gen. Diese schützen Antriebsstrangkomponenten,<br />

wie z. B. Getriebe oder Drehmomentmessflansche,<br />

im Falle eines Maschinencrashs<br />

vor Drehmomentüberlastungen<br />

und deren potenziellen Schäden. Stillstandszeiten<br />

werden somit verringert und<br />

die Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit<br />

der Anlage wird hierdurch erhöht.<br />

Eine Sondersicherheitskupplung war<br />

z. B. für einen R+W-Kunden aus dem Automotive-Bereich<br />

die richtige Kupplung.<br />

Auch für diese Applikation mussten besondere<br />

Anforderungen hinsichtlich Design,<br />

Baugröße, Drehmoment und Drehzahlen<br />

beachtet werden. Das Ergebnis der Zusammenarbeit<br />

ist eine Weiterentwicklung einer<br />

Industrie-Sicherheitskupplung aus der Baureihe<br />

ST. Diese Modellreihe verfügt über robuste<br />

Schaltsegmente, welche gleichmäßig<br />

am Umfang verteilt sind, und ist für besonders<br />

hohe Drehmomente ausgelegt. Dies<br />

war auch bei der geforderten Sonderausführung<br />

wichtig, denn diese sollte nicht nur<br />

bis max. 7 000 min -1 zuverlässig laufen, sondern<br />

auch bei einem Abschaltmoment von<br />

2 000 Nm im Überlastfall An- und Abtriebsseite<br />

sicher trennen.<br />

Die Sonderanfertigung ist im Vergleich zu<br />

den Standard ST-Kupplungen jedoch kompakter.<br />

Dies erlaubt die Integration auf<br />

kleinstem Bauraum. Den Kundenanforderungen<br />

entsprechend weist die Sonderlösung<br />

bei Außenabmessungen von lediglich<br />

200 mm Durchmesser und einer Gesamtlänge<br />

(inklusive Anbauteilen) von 263 mm<br />

eine Leistungsdichte von bis zu 3 000 Nm<br />

bei max. 7 000 min -1 auf. Neben den beschränkten<br />

Einbaumaßen berücksichtigt<br />

diese auch die Verbindung zu diversen weiteren<br />

Bauteilen wie Bremsscheiben oder<br />

speziellen Flanschanschlüssen für Messgeräte.<br />

Im Gegensatz zu einem vorher eingesetzten<br />

Produkt wurden die Zusatzkomponenten<br />

in der Planung von R+W integriert.<br />

Ein eingebautes Lamellenpaket kann<br />

zudem gewisse Achsversätze ausgleichen.<br />

Durch diese Maßnahmen konnte der Anwender<br />

nicht nur Bauteile und somit Masse<br />

einsparen, sondern letztlich auch Kosten.<br />

02 Bei den Sicherheitskupplungen der<br />

Baureihe ST werden robuste Schaltsegmente<br />

am Umfang der Kupplung angebracht<br />

Variantenvielfalt und<br />

Optimierung<br />

Industrie-Sicherheitskupplungen der Modellreihe<br />

ST arbeiten als federbelastete<br />

Formschlusskupplungen und wurden im<br />

Standard für Drehmomente bis 250 000 Nm<br />

ausgelegt. In Sonderausführungen sind<br />

jedoch auch weitaus höhere Ausrückdrehmomente<br />

möglich. Möglich wird dies<br />

durch robuste Schaltsegmente, die gleichmäßig<br />

am Umfang der Kupplung angebracht<br />

werden. Kommt es zu einer Drehmomentüberlast,<br />

drücken sich die Kugeln<br />

im vorgespannten Schaltsegment axial<br />

aus den Kalotten und veranlassen eine<br />

dauernde Trennung und Freischaltung der<br />

An- und Abtriebsseite. Mithilfe einer zusätzlichen<br />

Schaltscheibe kann die Kupplung<br />

mittels Endschalter überwacht werden.<br />

Die Wiedereinrastung erfolgt durch<br />

axialen Druck auf den Schaltstößel der<br />

Segmente. Das voreingestellte Ausrückdrehmoment<br />

kann mit wenigen Handgriffen,<br />

wenn nötig, auf veränderte Bedürfnisse<br />

geändert werden.<br />

So unterschiedlich wie die individuellen<br />

Anforderungen ist auch das Lieferprogramm<br />

von R+W. Neben den erwähnten<br />

Baureihen sind z. B. auch kleinere Sicherheitskupplungen<br />

für Drehmomentbereiche<br />

von 0,1 bis 2 800 Nm verfügbar. Verschiedenste<br />

Metallbalg-, Elastomer-, Zahnkupplungs-<br />

und Gelenkwellenversionen bieten<br />

Anwendern darüber hinaus für viele Anwendungsfälle<br />

die passende Lösung. Mit<br />

Blick auf künftige Trends und stetig steigende<br />

Anforderungen verfügt das Unternehmen<br />

über eine separate Abteilung für<br />

Neuentwicklungen und Sonderlösungen<br />

nach Kundenwunsch. Eigene statische und<br />

dynamische Prüfstände ermöglichen den<br />

Ingenieuren hierfür umfassende Möglichkeiten<br />

für umfangreiche Produkttests.<br />

Fotos: Aufmacher: Audi AG,<br />

Stahlschmidt-SSP Copyright<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

BEST OF<br />

Vier Kategorien:<br />

› Produkte aus Stahl<br />

› Stahl im Bauwesen<br />

› Stahl-Design<br />

› Stahl in Forschung und Entwicklung<br />

Sonderpreis: Klimaschutz<br />

und Ressourceneffizienz<br />

Preisgelder: 60.000 Euro<br />

Teilnahme kostenfrei<br />

Einsendeschluss:<br />

26. Januar 2018<br />

Mehr Informationen:<br />

stahl-innovationspreis.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 23<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl.indd 1 06.09.<strong>2017</strong> 20:13:41


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Sichere Talfahrt am<br />

stählernen Tau<br />

Bremsensteuerungssystem in Seilbahn-Anlage als Lösung für das Notstopp-System<br />

Ein neues Bremsensteuerungsund<br />

-überwachungssystem<br />

wird zum Dreh- und<br />

Angelpunkt des<br />

Sicherheitskonzepts einer<br />

schienengeführten<br />

Wagenzug-Anlage an der<br />

Adlerschanze in Hinterzarten.<br />

Die Herausforderung: In<br />

Seilbahnen und Sesselliften<br />

dürfen nur personensichere<br />

Bremssysteme zum Einsatz<br />

kommen, die der<br />

Seilbahnrichtlinie der EU<br />

entsprechen. Lesen Sie mehr.<br />

Michael Stöcker ist technischer<br />

Fachjournalist aus Darmstadt<br />

Mit Sicherheitsfragen im Seilbahnbau kennt sich Stefan<br />

Eberhardt aus. Denn als Entwicklungsingenieur der Josef<br />

Wiegand GmbH mit Sitz im osthessischen Rasdorf hat er bereits<br />

viele Seilbahn-, Skilift- und Cable-Car-Projekte federführend begleitet.<br />

Auch als die Schwarzwald-Gemeinde Hinterzarten eine neue<br />

Berg- und Talbahn für den Personentransport an ihrer traditionsreichen<br />

Adlerschanze suchte, wurde er mit der Anfrage konfrontiert.<br />

Neben grundlegenden Anforderungen an die Ökologie standen<br />

bei diesem Projekt die möglichst einfache Bedienung, ein<br />

hoher Automationsgrad sowie ein hoher Sicherheitsstandard im<br />

Pflichtenheft. Als ideale Wachablösung für die veraltete Sesselbahn<br />

der Adlerschanze erwies sich schließlich das Produkt Wie-Li aus<br />

dem Programm von Wiegand. „Unser Pendel-Wieli ist eine Zugseil-<br />

Lösung, bei der ein Wagenzug über Schienen bergauf und bergab<br />

fährt. In Hinterzarten besteht dieser Zug aus vier gekoppelten Wagen,<br />

der bis zu 24 Passagiere mit einem Tempo von bis zu 2,4 m/s<br />

eine Höhendifferenz von 80 m erklimmen lässt“, erklärt Eberhardt.<br />

24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Große Winden, mächtige Scheiben<br />

Zu den wichtigen Systemkomponenten der<br />

neuen und inzwischen in Betrieb genommenen<br />

Pendelzug-Anlage gehören neben den offenen<br />

Wagen mit jeweils sechs Sitzplätzen und der<br />

200 m langen Schienenstrecke eine Berg- und<br />

eine Talstation sowie ein technischer Kommandostand.<br />

Das Herzstück des fahrdynamischen<br />

Geschehens bildet die bergseitige Windenantriebsstation<br />

mit ihren zwei großen, von<br />

einem 55-kW-Motor angetriebenen Seilwinden<br />

und ihrem Bremssystem. Von hier aus wird der<br />

14 m lange und bei Vollbesetzung fast fünf-Tonnen-schwere<br />

Wagenzug gefahren und gesteuert.<br />

Das bedeutet, er wird von den beiden Trommelwinden<br />

über zwei redundante Stahlseile bergauf<br />

gezogen und von einem personensicheren<br />

Bremssystem bergab verzögert und gestoppt.<br />

Eberhardt: „Wir müssen als Hersteller eine<br />

Bremsanlage einsetzen, die die Sicherheitsbestimmungen<br />

der EU-Richtlinie 2000/9/EG erfüllt.<br />

Dabei findet die Auswahl der Komponenten so<br />

statt, dass der entsprechende Zertifizierungsprozess<br />

möglichst einfach zu realisieren ist. Die<br />

EU-Konformität der Anlage wird durch die Zertifizierung<br />

einer benannten Stelle nachgewiesen.“<br />

Auf dem Weg zur Zertifizierung<br />

Im Vorfeld des Adlerschanzen-Projekts waren<br />

Eberhardt und sein Entwickler-Team bereits auf<br />

ein Bremssystem aufmerksam geworden, das<br />

ihnen wie geschaffen erschien für die Umsetzung<br />

komplexer sicherheits- und automatisierungstechnischer<br />

Anforderungen: Das Bremsensteuerungs-<br />

und -überwachungssystem BCS 600 von<br />

Ringspann. Das Bad Homburger Unternehmen ist<br />

einer der führenden Hersteller von Industriebremsen<br />

und bietet mit dem BCS 600 eine Komplettlösung<br />

für die automatisierte und präzise<br />

Steuerung hydraulisch betätigter oder hydraulisch<br />

gelüfteter Bremsen an. „Dieses System aus<br />

Steuereinheit mit integriertem Hydraulikaggre-<br />

gat und den Industriebremsen von Ringspann<br />

hatte uns sofort überzeugt, denn es erschien uns<br />

als Ideallösung für das Notstopp-System unseres<br />

schienengeführten Wie-Li. Es gab allerdings einen<br />

Wehrmutstropfen: Es hatte noch keine spezielle<br />

EU-Seilbahn-Zulassung“, so Eberhard.<br />

Was für andere Bremsenhersteller ein Ausschlusskriterium<br />

gewesen wäre, entpuppte sich<br />

für Ringspann nur als kleine Hürde. Denn das<br />

BCS 600 wurde insbesondere auf der Basis des<br />

im Unternehmen über Jahrzehnte gewachsenen<br />

Know-hows in der Fahrkorbtechnik, in der Bergbau-Fördertechnik<br />

und in der Rolltreppentechnik<br />

entwickelt. „Das heißt, es ist hier sowohl Ingenieurwissen<br />

aus der Personenbeförderung<br />

als auch aus der Zugseil- und Seilwindentechnik<br />

mit eingeflossen. Für uns war es daher einfach,<br />

bei der Zertifizierung der Bremsanlage die notwendige<br />

Unterstützung zu bieten“, erläutert<br />

Franz Eisele, der bei Ringspann die Sparte Bremsen<br />

und Kupplungen leitet. Beschleunigt durch<br />

den administrativen Support und den Knowhow-Transfer<br />

mit dem Entwicklungsteam von<br />

Wiegand konnten Franz Eisele und seine Bremstechnik-Spezialisten<br />

rasch alle Anforderungen<br />

umsetzen, die für die Zertifizierung nach der<br />

EU-Seilbahn-Richtlinie nötig waren. Damit<br />

war der Weg frei für den Einsatz des Bremssystems<br />

im Sicherheitskonzept der Wieli-Anlage an<br />

der Adlerschanze.<br />

Vier Bremsen mit verschiedenen<br />

Aufgaben<br />

Insgesamt sind vier Bremsen, die für das fahrdynamische<br />

Geschehen des Pendelzugs verantwortlich<br />

sind, im Einsatz. Während für den allgemeinen<br />

Fahrbetrieb (Bergauf, Bergab, Stillstand)<br />

eine elektrische sowie eine elektromechanische<br />

Bremse zuständig sind, bilden zwei federbetätigte<br />

und hydraulisch gelüftete Scheibenbremsen<br />

des Typs HW 075 FHM das Sicherheits- bzw.<br />

Notstoppsystem der Wieli-Anlage. Sie entfalten<br />

ihre Klemmkräfte von bis zu 40 kN jeweils an<br />

SERVOFLEX<br />

DIE PERFEKTE<br />

SERVOKUPPLUNG<br />

Die Servoflex ist auf die<br />

anspruchsvollen Anforderungen<br />

moderner Servomotoren<br />

entwickelt.<br />

Bremsen-Technologie für viele Branchen<br />

Der Einsatz des BCS 600 von Ringspann in der Seilbahn-Anlage von Wiegand ist eigentlich<br />

ein Sonderfall, zeigt aber die enorme Leistungsfähigkeit dieses Systems zur Steuerung und<br />

Überwachung hydraulisch betätigter oder hydraulisch gelüfteter Bremsen. Denn eine Vielzahl<br />

von Optionen und Einstellmöglichkeiten eröffnen dem BCS 600 – über die klassische Fördertechnik<br />

hinaus – viele weitere Einsatzgebiete. Anspruchsvolle Bremsvorgänge im Bereich der<br />

Prüftechnik lassen sich damit ebenso zuverlässig realisieren wie die permanente Überwachung<br />

komplexer Industrieanlagen. Das BCS 600 kann auch auf druck- oder bremsmomentgesteuerte<br />

Regelung zurückgreifen, und bietet zudem die einzigartige Möglichkeit, variable Drehmomentkurven<br />

vorzugeben – hierbei regelt das Bremssystem über die gemessenen Drehmoment- oder<br />

Kraftwerte entlang der variablen Kurve und ermöglicht völlig freie Prüfmomentverläufe.<br />

Eine Funktion wie man sie von Torquemotoren kennt, nur mit fast unbegrenzter Drehmomentkapazität.<br />

Bei alledem unterstützt die übersichtliche Programmdarstellung die einfache<br />

Bedienung des Systems.<br />

Dynamische Antriebsaufgaben<br />

mit häufigem Start-Stopp- und<br />

Reversierbetrieb, bei denen<br />

eine absolute Positioniergenauigkeit<br />

im Vordergrund steht,<br />

sind ihr Metier.<br />

SCHMIDT-KUPPLUNG<br />

GmbH<br />

www.schmidt-kupplung.com


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

01 02<br />

03<br />

01 „Das BCS 600 mit Steuereinheit, integriertem Hydraulikaggregat und den<br />

Industriebremsen ist eine Ideallösung für das Notstopp-System unseres<br />

schienengeführten Wie-Li“, Entwicklungsingenieur Stefan Eberhardt<br />

02 Zwei federbetätigte und hydraulisch gelüftete Scheibenbremsen bilden das<br />

Sicherheits- bzw. Notstoppsystem. Sie entfalten Klemmkräfte von bis zu 40 kN<br />

03 Zu den Systemkomponenten der Pendelzug-Anlage an der Adlerschanze<br />

gehören neben den offenen Wagen die 200 m lange Schienenstrecke, eine<br />

Berg- und eine Talstation sowie ein technischer Kommandostand<br />

zwei mächtigen Bremsscheiben, die sich an den äußeren Stirnseiten<br />

der Seiltrommeln befinden. Diese Ringspann-Bremsen sind<br />

stromlos geschlossen und so ausgelegt, dass jede einzelne im<br />

Ernstfall in der Lage ist, die nötige Gesamtbremsleistung im Alleingang<br />

aufzubringen (Redundanz). Reißt ein Seil oder versagt der<br />

Antrieb, fallen die Sicherheitsbremsen ein und stoppen den Wagenzug.<br />

Unabhängig vom Gewicht der Wagen und vom Gefälle<br />

halten sie dabei eine konstante Verzögerung von etwa 1,0 m/s 2 ein.<br />

Wird die komplette Anlage ausgeschaltet, fungieren die Bremsen<br />

als Haltebremsen.<br />

Die Steuerung und Überwachung der Sicherheitsbremsen finden<br />

im BCS 600 statt. Dieses System ermöglicht es, die Bremskraft hydraulisch<br />

betätigter und hydraulisch gelüfteter Bremsen zu steuern.<br />

Das geschieht über die präzise Regelung des Hydraulikdrucks, wobei<br />

die tatsächlichen Werte von Geschwindigkeit oder Hydraulikdruck<br />

in einer Echtzeit-Messung mit den Sollwerten abgeglichen<br />

werden. „Sind die gemessenen Abweichungen zu groß, wird der<br />

Hydraulikdruck entsprechend angepasst, womit die voreingestellte<br />

Bremszeit oder Verzögerung erreicht wird. Gleichzeitig schonen<br />

besonders flach verlaufende Bremsrampen am Ende der Bremsung<br />

die dynamische Belastung der Anlage“, erklärt Achim Mayer, Entwicklungsingenieur<br />

bei Ringspann.<br />

Schnelles und kraftvolles Zupacken<br />

Grundsätzlich ermöglicht das BCS 600 die Steuerung und Überwachung<br />

der Bremsvorgänge nach drei verschiedenen Vorgaben bzw.<br />

mit drei unterschiedlichen Bremsrampenfunktionen: Einer definierten<br />

Bremszeit, einer vorgegebenen Verzögerung oder einer<br />

bestimmten Anzahl von Umdrehungen (Bremsweg). Dabei betont<br />

Mayer, dass „die schnelle Überbrückung des Bremsspalts und ein<br />

regelmäßiges Sauberbremsen der Bremsscheibe für kürzeste Reaktionszeiten<br />

sorgen und hohe Reibwerte schon zu Beginn des<br />

Bremsvorgangs sicherstellen“. Die beiden Sicherheitsbremsen an<br />

den Seilwinden der Wieli-Anlage würden also im Ernstfall sofort<br />

das System zum Stillstand bringen.<br />

Zum Innenleben des BCS 600 gehören ein schneller IPC mit echtzeitfähigem<br />

Betriebssystem und ein Controller mit einer variablen<br />

Auswahl von I/Os, die für eine schnelle Messwert-Verarbeitung sowie<br />

eine verzögerungsfreie Steuerung und Regelung sorgen. Über<br />

verschiedene Feldbus-Schnittstellen (EtherCAT, Profibus, CANopen)<br />

wird das Bremssystem in die übergeordnete Anlage eingebunden<br />

und erlaubt eine bi-direktionale Kommunikation. „Darüber hinaus<br />

besteht die Möglichkeit, das Bremssystem in das Netzwerk des<br />

Betreibers zu integrieren. Über die Ethernetverbindung kann er<br />

dann die Bremsvorgänge in Echtzeit verfolgen oder die aktuellen<br />

Betriebsdaten prüfen, ohne direkt vor Ort anwesend sein zu müssen“,<br />

erläutert Mayer. Zu den weiteren Qualitätsmerkmalen des<br />

BCS 600 von Ringspann gehören eine intelligente Konstruktion der<br />

Hydraulikeinheit, der Einsatz belastbarer Bauteile und eine Sitzventiltechnik<br />

mit großem Querschnitt – alles Aspekte, die eine hohe<br />

Zuverlässigkeit und Sicherheit des Systems gewährleisten.<br />

Das nächste Projekt<br />

Für Eberhardt und sein Entwicklerteam war der Einsatz des BCS 600<br />

eine Premiere, die sich gelohnt hat: „Wir sind inzwischen absolut<br />

überzeugt von dieser Systemlösung, zumal wir dem Betreiber damit<br />

auch die Möglichkeit geben, im Rahmen seiner Sicherheits- und<br />

Instandhaltungskonzepte viele weitere Parameter und Komponenten<br />

des Bremssystems und der Anlage zu überwachen und zu dokumentieren.<br />

So etwa die Drehrichtung der Anlage, den Zustand der<br />

Bremsbeläge, die Funktion der Federpakete der Bremsen sowie<br />

den Hydraulikdruck, die Öltemperatur und – über die Drehzahldifferenzmessung<br />

– den Antriebsstrang.“ Abschließend fügt er noch<br />

hinzu, dass man das BCS 600 bereits für das nächste Projekt fest<br />

eingeplant habe. Es wird dann in einer Standseilbahn in Österreich<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Fotos: Aufmacher: Fotolia; 01– 03: Ringspann/Wiegand<br />

www.ringspann.de<br />

26 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Kupplungen für Präzisionsfördersysteme<br />

Spielfreie Elastomerkupplungen aus dem Hause Ruland sind konstruktiv<br />

gewuchtet, können jegliche Versatzformen ausgleichen und verfügen über<br />

gute Dämpfungseigenschaften. So eignen sie sich für Präzisionsfördersysteme<br />

mit häufigen Start- und Stopp-Vorgängen, z. B. in Anlagen für die<br />

Halbleiterfertigung, in der Solarenergie, in optischen Inspektionssystemen<br />

und in der automatisierten Medizintechnik. Die Kupplungen bestehen aus<br />

zwei polierten Aluminiumnaben sowie einem sternförmigen elastischen<br />

Verbindungselement. Das abgerundete Klauenprofil der Naben passt perfekt<br />

auf den Elastomerstern und stellt so den spielfreien Betrieb sicher. Die<br />

Naben sind in Klemm- oder Stellschraubenausführung in metrischen oder<br />

zölligen Baugrößen mit oder ohne Passfedernut erhältlich. Die Elastomersterne<br />

stehen in drei Härtegraden zur Verfügung: 98 Shore A für eine hohe<br />

Steifigkeit, 92 Shore A für den Kompromiss aus Steifigkeit und Nachgiebigkeit<br />

sowie 85 Shore A für maximale Dämpfung.<br />

www.ruland.com<br />

Kupplungen fit für<br />

den Ex-Bereich<br />

gemacht<br />

Kupplungen von Reich, z. B.<br />

die Marken Arcusaflex und<br />

Multi Mont, stehen ab sofort<br />

mit der neuen Atex-Richtlinie<br />

2014/34/EU zur Verfügung.<br />

Sicherheit ist ein wichtiger<br />

Aspekt in Unternehmen, um<br />

Personen (z. B. Gerätebenutzer,<br />

Maschinenbediener sowie<br />

sonstige Beschäftigte) zu<br />

schützen, die in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen arbeiten.<br />

Explosionsschutz betrifft alle<br />

SK<br />

SICHERHEIT AUS<br />

PRINZIP. 0,1–2.800 NM.<br />

Hersteller und Anwender. Ein<br />

präventiver Explosionsschutz<br />

richtet sich an den Hersteller<br />

und Konstrukteur von<br />

Maschinen und Geräten,<br />

die in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen zum Einsatz kommen<br />

sollen. Die Umstellung der<br />

neuen Atex-Richtlinie<br />

2014/34/EU erfolgte zum<br />

20. April 2016. Das Unternehmen<br />

Reich-Kupplungen<br />

hat seine Produkte nach der<br />

aktuellen Richtlinie überarbeitet,<br />

sodass die Arcusaflexund<br />

Multi-Mont-Baureihen<br />

den aktuellen Anforderungen<br />

und damit dem neusten Stand<br />

der Technik entsprechen.<br />

www.reich-kupplungen.de<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Halle 4, Stand 390<br />

WIR FREUEN UNS AUF SIE!<br />

WWW.RW-KUPPLUNGEN.DE


Spindeltausch lohnt sich<br />

Getriebespezialist setzt auf<br />

die geteilte Werkzeugaufnahme<br />

Die zur Spindeleinheit gehörenden Aufnahmen für Werkzeuge unterliegen Verschleiß und<br />

müssen daher in gewissen Abständen erneuert werden. Um die damit verbundenen Kosten zu<br />

senken, rüstet ein Systemlieferant für Getriebesysteme die Werkzeugmaschinen in seinem<br />

slowakischen Werk sukzessive um. Die bisher überwiegend eingesetzten Spindeleinheiten mit<br />

integrierten Werkzeugaufnahmen werden von Weiss Spindeltechnologie durch eine<br />

austauschbare Ausführung ersetzt.<br />

Doppelkupplungsgetriebe sind in der<br />

Automobilindustrie aufgrund ihrer<br />

hohen Kraftstoffeffizienz und der flexiblen<br />

Einsetzbarkeit innerhalb weniger Jahre zu<br />

einer festen Größe im Markt automatischer<br />

Getriebe geworden. Ein Systemlieferant hat<br />

dies früh erkannt und stellt in seinem zur<br />

Firmengruppe gehörenden slowakischen<br />

Werk deshalb vor allem diese Getriebeart<br />

her, die auf unterschiedliche Raumanforderungen<br />

angepasst werden kann.<br />

Um die hohen Jahresproduktionen bewältigen<br />

zu können, setzt das Werk etwa<br />

120 Werkzeugmaschinen unterschiedlicher<br />

Art und Ausprägung ein. Insbesondere in<br />

den Fertigungsabteilungen zur Herstellung<br />

Peter Klingauf ist freier Fachjournalist und<br />

Geschäftsführer der K+K-PR GmbH in Augsburg<br />

von Getriebegehäusen und Aluminiumteilen,<br />

die mit Minimalmengenschmierung<br />

bearbeitet werden, finden derzeit noch<br />

viele Bearbeitungszentren mit einteiligen<br />

Spindeleinheiten Anwendung. Solange die<br />

Werkzeugaufnahme in Ordnung ist, gibt es<br />

damit auch keine Probleme.<br />

Gefahren bei der<br />

Werkzeugaufnahme<br />

Diese unterliegt jedoch einem betriebsbedingten<br />

Verschleiß und ist zudem bei jedem<br />

Werkzeugwechsel der latenten Gefahr ausgesetzt,<br />

beschädigt zu werden. Da in diesem<br />

Produktionsbereich je nach Produkt<br />

Werkzeugwechsel im Minutentakt stattfinden,<br />

erhöhen sich der Verschleiß und das<br />

Defektrisiko automatisch. Folglich treten<br />

relativ häufig ungeplante Maschinenstillstände<br />

auf. Darüber hinaus machen sich<br />

durchschnittlich nach 9 000 Betriebsstun-<br />

den Probleme durch die normale Abnutzung<br />

bemerkbar.<br />

Hintergrund: Bei jedem Werkzeugwechsel<br />

besteht die Gefahr, dass leichte Spanund<br />

Schmutzablagerungen an den Schnittstellen<br />

zur Spindeleinheit eingeklemmt<br />

werden – genauer an der Planfläche und am<br />

Werkzeugkegel. Auf diese Weise werden die<br />

Oberflächen allmählich abgenutzt. Sind zu<br />

viele oder tiefe Beschädigungen vorhanden,<br />

lässt sich ein hochpräziser und wiederholgenauer<br />

Einzug des Werkzeugs nicht<br />

mehr gewährleisten. Daraus könnten Rundlauffehler<br />

oder Unwucht resultieren, die<br />

wiederum Qualitätseinbußen am Werkstück<br />

zur Folge haben.<br />

Reparaturkosten deutlich<br />

reduzieren<br />

Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist eine<br />

Reparatur der Spindeleinheit erforderlich,<br />

28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

ZAHNRAD | GETRIEBE | HÄRTEREI<br />

01 Ein wichtiger Arbeitsschritt: Die<br />

Planfläche zum Aufsetzen der geteilten<br />

Werkzeugaufnahme wird hochpräzise<br />

geschliffen<br />

02 Bei der geteilten Welle ist die Werkzeugaufnahme<br />

demontierbar<br />

Hochwertige Materialien,<br />

modernste Technologien<br />

und optimale Arbeitsprozesse<br />

sind die Basis unserer<br />

Arbeit. Sensibilität und<br />

Erfahrung das Geheimnis<br />

unseres Erfolgs.<br />

03 Eine Spindeleinheit vor und nach dem Retrofit durch Service-Experten von Weiss<br />

und damit wird auch der Nachteil der<br />

Einteiligkeit deutlich. Denn konstruktionsbedingt<br />

muss nicht nur die Werkzeugaufnahme,<br />

sondern die gesamte Welle erneuert<br />

werden. In vielen Fällen ist sogar der<br />

Rotor des Spindelmotors fest auf die Welle<br />

geschrumpft und kann aus Qualitäts- und<br />

wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht<br />

weiter verwendet werden. „Die Kosten für<br />

die Reparatur einer Spindeleinheit mit<br />

einteiliger Welle liegen somit deutlich über<br />

denen einer vom Schadensumfang her vergleichbaren<br />

Spindel mit geteilter Welle“, erläutert<br />

Christian Kleinhenz, Serviceleiter<br />

bei Weiss Spindeltechnologie.<br />

Dessen bewusst, und da die Verantwortlichen<br />

des slowakischen Werks in anderen<br />

Maschinen gute Erfahrungen mit Weiss<br />

Spindeleinheiten gemacht haben, wandten<br />

sie sich an Serviceleiter Christian<br />

Kleinhenz und freuten sich über das Ergebnis<br />

der von ihm veranlassten Machbarkeitsstudie:<br />

Es ist möglich, die einteilige<br />

Werkzeugaufnahme im Rahmen der<br />

nächstfälligen Reparaturen durch eine<br />

zweiteilige zu ersetzen.<br />

Im Mai 2013 erfolgte der erste Umbau<br />

und seither geht es sukzessive weiter. Der<br />

Austausch ist jeweils einmalig um lediglich<br />

30 % teurer und dauert unwesentlich länger<br />

als die bisherigen Wechsel. Dafür bekommt<br />

der Getriebespezialist von Weiss eine hochwertige,<br />

zweiteilige Werkzeugaufnahme.<br />

Ergänzend können die Spindelspezialisten<br />

die Spindeleinheiten je nach Typ mit weiteren<br />

technischen Features ausrüsten, z. B.<br />

Fettlebensdauer- oder Fettnachschmierung<br />

der Lager. Auch Sensoren lassen sich gegebenenfalls<br />

integrieren, die eine erweiterte<br />

Analyse der Betriebszustände ermöglichen.<br />

So reduziert sich der künftige Wartungsaufwand,<br />

die ermittelten Daten können zu<br />

Wartungszwecken ausgewertet werden, die<br />

Zuverlässigkeit im Dauereinsatz steigt und<br />

Folgereparaturen können weitaus kostengünstiger<br />

ausgeführt werden. Ergo: Die Investition<br />

amortisiert sich schnell.<br />

Gute Performance und<br />

Haltbarkeit<br />

Inzwischen hat Weiss 16 Spindeleinheiten<br />

umgerüstet. Ein Austausch der neuen<br />

Werkzeugaufnahmen war noch nicht notwendig.<br />

Bisher laufen alle Spindeleinheiten<br />

problemlos – die älteste bereits seit<br />

13 500 Stunden. Daher sind die slowakischen<br />

Fertigungsprofis mit der Haltbarkeit<br />

und Performance mehr als zufrieden.<br />

Das liegt zum einen an den hochwertigen<br />

Komponenten, mit denen die Siemens-<br />

Tochter arbeitet. Zum anderen ermöglicht<br />

es das konstruktive Prinzip der geteilten<br />

Welle, die Spindeleinheiten kompakt aufzubauen,<br />

denn bei den meisten Spindeleinheiten<br />

können die Lager näher an den<br />

Krafteinleitungspunkt gebracht werden.<br />

Dadurch erhöht sich die statische Steifigkeit<br />

und die Eigenfrequenzen werden weit<br />

aus dem Drehzahlbereich verschoben.<br />

www.weissgmbh.de<br />

Video<br />

Wir sind TANDLER<br />

TANDLER Zahnrad- und<br />

Getriebefabrik GmbH & Co. KG<br />

Kornstraße 297- 301<br />

D-28201 Bremen<br />

Fon: + 49 421 53 63 -6<br />

Fax: + 49 421 53 63 -801<br />

www.tandler.de


Intelligente Technik<br />

Rollringgetriebe in Wickelmaschine bietet zuverlässige<br />

Funktionalität und hohe Anwenderfreundlichkeit<br />

2016 hat das Unternehmen<br />

Joachim Uhing seine<br />

Motion Drive erstmals der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Dabei handelt es sich um ein<br />

Rollringgetriebe, das durch<br />

die Integration von Sensoren<br />

und elektronischer Steuerung<br />

„intelligent“ gemacht wurde.<br />

Ein Besuch bei einem<br />

Drahtveredler zeigt, wie sich<br />

die Anlage im Einsatz<br />

bewährt.<br />

Seit vielen Jahren verwendet der Kunde<br />

von Uhing, ein Drahtveredler mit Sitz in<br />

Nordrhein-Westfalen, eine Maschine, mit<br />

der Flachdraht auf eine Spule gewickelt<br />

wird. Mit der bisher genutzten Lösung kam<br />

es häufig zu Problemen beim Wickelprozess,<br />

was im weiteren Produktionsablauf zu<br />

Unterbrechungen des automatisierten Prozesses<br />

führte. Zudem war es oft erforderlich,<br />

fertig gewickelte Spulen mit erhöhter<br />

Aufmerksamkeit umzuspulen, um das gewünschte<br />

Wickelbild zu erhalten. Bei diesem<br />

Vorgang mussten die Umschaltpunkte<br />

manuell eingestellt werden.<br />

Kompatibilität mit<br />

bestehender Anlage<br />

Auf der Suche nach einer Anlage, die eine<br />

komfortablere und qualitativ bessere<br />

Wickelung ermöglicht, wandte sich die<br />

Geschäftsleitung an das Unternehmen<br />

Wolfgang Weber ist Geschäftsführer der Joachim<br />

Uhing GmbH & Co. KG in Flintbek<br />

Joachim Uhing. Bereits seit Mitte der Fünfzigerjahre<br />

verwendet der Betrieb die Uhing<br />

Rollringgetriebe, die eine hohe Qualität und<br />

Zuverlässigkeit bieten. Angetan von den<br />

interessanten Funktionalitäten des neuen<br />

Produktes und überzeugt von der langjährigen<br />

Zusammenarbeit entschied sich das<br />

Unternehmen für die Uhing Motion Drive.<br />

Das Vertrauen in und die Erwartungen an<br />

die Lösung für eine intelligente Verlegung<br />

waren hoch. Ausschlaggebend für den Kauf<br />

war neben den Funktionen auch die Tatsache,<br />

dass die im Betrieb vorhandene<br />

Wickelanlage auf das Produkt von Uhing<br />

umgerüstet werden konnte. Diese Kompatibilität<br />

ersparte dem Kunden hohe Kosten,<br />

die andernfalls für die Anschaffung eines<br />

neuen Aufspulers mit einer rein elektronischen<br />

Verlegung angefallen wäre.<br />

Hoher Komfort in der Anwendung<br />

Flachmaterial von der Art, wie der Drahtveredler<br />

es verarbeitet, ist dafür bekannt,<br />

dass beim Wickelprozess am Flansch und<br />

an den zugehörigen Umschaltpunkten Probleme<br />

auftreten können. Die Elektroingenieure<br />

des Hauses Uhing haben eine Lösung<br />

entwickelt, die es der Motion Drive ermöglicht,<br />

das Material auch in diesen kritischen<br />

Bereichen problemlos zu verlegen.<br />

Wie präsentiert sich die Uhing Motion<br />

Drive nun im Einsatz? Ein Vergleich der bisherigen<br />

Arbeitsweise mit der jetzigen ergibt<br />

klare Unterschiede: Bei der früher genutzten<br />

Ausrüstung musste jede Spule individuell<br />

eingerichtet werden. Dies galt auch für die<br />

mechanischen Umschaltpunkte. Bei jedem<br />

Wechsel des Spulentyps oder des Materials<br />

mussten die mechanischen Anschläge neu<br />

eingestellt werden. Da selbst bei Spulen des<br />

gleichen Typs die Maße etwas unterschiedlich<br />

sind, galt dies auch in Fällen, in denen<br />

nach einem Wickelprozess mit einer gleichartigen<br />

Spule weitergearbeitet wurde.<br />

Durch die Automatisierungskomponenten,<br />

über die die Uhing Motion Drive verfügt,<br />

ist das Einrichten der Wickelmaschine<br />

einfacher geworden. Die gewünschten<br />

Wickelbilder entstehen, ohne dass manuell<br />

nachgearbeitet werden müsste. Folglich<br />

steigt auch die Zufriedenheit der Kunden<br />

des Drahtveredlers. In der Steuerung der<br />

Motion Drive können Daten hinterlegt wer­<br />

30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

01 Das Wickelbild ist dank des Rollringgetriebes wie vom Kunden gewünscht<br />

02 Die Gesamtansicht der modifizierten Kundenanlage mit der eingebauten<br />

Uhing Motion Drive und dem vorgesetzten Schaltschrank<br />

01<br />

03 Das Rollringgetriebe in der bestehenden Kundenanlage ermöglicht eine<br />

fehlerfreie Produktion<br />

02<br />

03<br />

den, über die die Anwender per Tastendruck<br />

das Material und den Spulentyp auswählen<br />

und konfigurieren. Diese Option<br />

stellt für sie eine große Erleichterung ihrer<br />

Tätigkeit dar.<br />

Visionen für die nahe Zukunft<br />

Nicht nur für Flachmaterial, sondern auch<br />

für das Verlegen von Rundmaterial ist die<br />

Uhing Motion Drive geeignet. Für die Anpassung<br />

der Flanscherkennung bietet das Unternehmen<br />

zudem die Kombination dieser Anlage<br />

mit der Flanscherfassung FA II an, bei<br />

der die Sensoren den Flansch erfassen und<br />

die Richtungsumkehr einleiten. Bleiben bei<br />

so vielen Funktionen und Möglichkeiten<br />

noch Wünsche offen? Ja, sagen die Anwender<br />

und werden gleich konkret: Zwar ist die<br />

jetzige Lösung zur Flanscherkennung sehr<br />

einfach zu handhaben, denn die Anpassung<br />

wird über Tasten an der Steuerung vorgenommen.<br />

Doch zusätzliche Sensoren oder<br />

Lichtschranken würden diesen Vorgang<br />

noch komfortabler gestalten. Als weiterer<br />

Wunsch wurde ein Mehrfachwickler genannt,<br />

mit dem mehrere Verlegeeinheiten<br />

von einem Arbeitsplatz aus bedienbar wären.<br />

Angeregt wurde zudem eine Erweiterung<br />

der Uhing Motion Drive für zusätzliche<br />

Schnittstellen, die jeweils von demjenigen<br />

Unternehmen zu programmieren wären,<br />

das die Anlage nutzt. Damit könnte der Einsatz<br />

von Komponenten wie Kontroll- oder<br />

Farbsensoren, Meterzählern oder Kameras<br />

noch stärker unterstützt werden. Das Sahnehäubchen<br />

obendrauf wäre ein Protokoll der<br />

Spulenwicklungen. Angaben wie Datum<br />

der Wicklung, verwendetes Material, Artikelnummern,<br />

zuständiger Mitarbeiter oder<br />

Anzahl der Meter auf der Spule könnten in<br />

eine Bildschirmmaske eingegeben oder per<br />

Barcode eingelesen und gespeichert werden.<br />

Die Ingenieure von Uhing haben die<br />

Wünsche aufgenommen und sind auf dem<br />

Weg, sie umzusetzen. Bereits 2018 soll mindestens<br />

eine der gewünschten Lösungen<br />

präsentiert werden: Das Speichern der<br />

Protokolldaten des Umspulers via RFID.<br />

Produktion läuft rund<br />

und fehlerfrei<br />

Die anfängliche Scheu vor der modernen,<br />

intelligenten Technik wurde schnell überwunden.<br />

Innerhalb kurzer Zeit hatten die<br />

Bediener den Umgang mit der gut strukturierten<br />

Anlage erlernt. Die zuverlässige<br />

Funktionalität und die hohe Anwenderfreundlichkeit<br />

wissen sie zu schätzen, denn<br />

die Produktion unter Einsatz der Uhing<br />

Motion Drive läuft rund und fehlerfrei.<br />

Die Experten von Joachim Uhing haben<br />

die Umrüstarbeiten gemeinsam mit den<br />

Mitarbeitern des anwendenden Betriebes<br />

vorgenommen. Die verantwortlichen Mitarbeiter<br />

des Drahtveredlers wurden dabei<br />

so intensiv eingearbeitet, dass sie die Anlage<br />

nun eigenständig betreuen können.<br />

Der Einsatz von Standardkomponenten erleichtert<br />

die Beschaffung von Ersatzteilen<br />

wie auch deren Einbau erheblich.<br />

www.uhing.com<br />

Schnell, flexibel,<br />

individuell.<br />

Halle 8<br />

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KBK bietet eine große Auswahl an Kupplungen<br />

und Welle-Nabe-Verbindungen zum attraktiven Preis<br />

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Metallbalgkupplungen<br />

von 0,05 bis 5000 Nm<br />

Elastomerkupplungen<br />

von 0,2 bis 655 Nm<br />

Distanzkupplungen<br />

von 4,5 bis 525 Nm<br />

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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 31


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN I KOMMENTAR<br />

„Wir müssen<br />

unsere schlechten<br />

Gewohnheiten<br />

ändern“<br />

Mark Burnett erklärt, wie Techniker den<br />

Getriebeölwechsel besser planen können<br />

Mark Burnett ist Vizepräsident der Innovationsplattform<br />

für Schmierstoffe und Kraftstoffadditive des Anbieters<br />

NCH Europe in Bilston, Großbritannien<br />

Benjamin Franklin sagte einmal: „Es ist<br />

einfacher, schlechte Gewohnheiten zu<br />

verhindern als sich diese abzugewöhnen.“<br />

Dies mag für die Industriebranche stimmen,<br />

in der es einfacher ist, eine Gewohnheit<br />

guter vorbeugender Wartung herauszubilden,<br />

als sich von Maschinenbruch<br />

oder Ausfallzeiten zu erholen.<br />

Das ist natürlich einfacher gesagt als getan.<br />

Für eine vorbeugende Wartung wird<br />

ständige Wachsamkeit verlangt, um effektiv<br />

zu sein und um sicherstellen zu können,<br />

dass Wartungstechniker wissen, wann der<br />

richtige Zeitpunkt für Lagerschmierung ist,<br />

für die Anwendung einer vor Rost schützenden<br />

Beschichtung oder für die Behandlung<br />

ihres Wasseranschlusses. Die Häufigkeit<br />

dieser Aufgaben verändert sich und<br />

somit kann das eine steile Lernkurve sein,<br />

bevor man es richtig macht.<br />

Wir wissen leider alle, dass Probleme<br />

nicht warten, bis man vorbereitet ist, und<br />

insbesondere bei Getriebeölwechseln führt<br />

ein Scheitern oft zu Problemen. Wird das Öl<br />

z. B. zu früh gewechselt, führt dies zu erhöhten<br />

Kosten, da es mehr Wechsel als erforderlich<br />

geben wird. Umgekehrt gilt auch:<br />

Wird vergessen, zum richtigen Zeitpunkt<br />

einen Ölwechsel durchzuführen, erhöht<br />

dies die Wahrscheinlichkeit eines Maschinenschadens<br />

und -bruchs, was erhöhte<br />

Betriebskosten verursacht.<br />

Obwohl beide Extreme zu höheren Geschäftskosten<br />

führen, finden nur 20 % aller<br />

Ölwechsel zum richtigen Zeitpunkt statt.<br />

Das überrascht nicht, wenn man bedenkt,<br />

dass die Regelmäßigkeit der Ölwechsel von<br />

Variablen abhängig ist. Obwohl viele Techniker<br />

eine Anlage auffüllen und erwarten, dass<br />

diese nach einer gewissen Zeit ausgetauscht<br />

werden muss, ist es in Wirklichkeit die Qualität<br />

des Öls, die gemessen werden muss.<br />

Das gestaltet sich verständlicherweise<br />

schwierig ohne ganzheitlichen Ansatz für<br />

industrielle Getriebeölanalysen. Um die<br />

Qualität des Öls verlässlich messen zu können<br />

und zu sehen, wann ein Wechsel fällig<br />

ist, müssen Techniker die Menge externer<br />

Kontamination, den Metallverschleiß sowie<br />

den allgemeinen Ölzustand ermitteln.<br />

Oxidation ist z. B. ein natürlich vorkommender<br />

Prozess, der mit der Zeit Auswirkungen<br />

auf das Öl hat. Unter dem Einfluss<br />

von Sauerstoff beginnt Öl sich zu zersetzen<br />

und dies verringert die Standzeit des Öls.<br />

Darüber hinaus führt dies auch zu<br />

Schlammbildung, wodurch Equipment<br />

härter arbeiten muss, und dies treibt wiederum<br />

die Betriebskosten in die Höhe.<br />

Wenn die Säure des oxidierten Öls lange<br />

unbehandelt gelassen wurde, wird diese<br />

stetig steigen und Korrosion und Lochfraß<br />

verursachen. Obwohl dies problematisch<br />

ist, wenn es über einen längeren Zeitraum<br />

unbehandelt bleibt, ermöglicht die Säure<br />

jedoch auch eine genauere Beurteilung<br />

des Ölzustands. Indem Zunahmen der im<br />

System enthaltenen Gesamtsäurezahl<br />

(TAN) gemessen werden, können Wartungs-<br />

und Betriebsleiter ermitteln, wann<br />

der Säure gehalt des Öls das maximale<br />

akzeptable Maß erreicht hat und somit<br />

können sie entsprechend handeln. Die<br />

Gesamtsäurezahl macht jedoch nur einen<br />

Teil des Gesamtzustands von Getrieben<br />

aus und es gibt viele weitere Dinge, die es<br />

zu berücksichtigen gilt, wie z. B. die betriebliche<br />

Gesundheit der Anlage selbst. Es<br />

ist entscheidend, dass Techniker alle Aspekte<br />

berücksichtigen, um eine optimale<br />

„Lediglich 20 % aller durchgeführten Ölwechsel<br />

finden zum richtigen Zeitpunkt statt.“<br />

Leistung zu gewährleisten. Zu diesem<br />

Zweck haben wir bei NCH Europe unser<br />

Ölserviceprogramm (NOSP) entwickelt,<br />

um Unternehmen dabei zu helfen, ihre<br />

Anlagen in funktionsfähigem Zustand zu<br />

halten und Ölwechsel pünktlich durchzuführen.<br />

Getriebeölproben werden analysiert<br />

und es werden benutzerfreundliche<br />

Berichte erstellt, damit Betriebsleiter präzise<br />

Ergebnisse auf einen Blick sehen können<br />

und somit einen klaren Überblick über<br />

den Zustand von Anlagen sowie über die<br />

Gesamtsäurezahl des Öls haben.<br />

Genaue Analysen helfen Technikern insofern,<br />

dass sie eine Entwicklung schlechter<br />

Gewohnheiten im Hinblick auf falsches Ölmanagement<br />

verhindern. Durch die Kombination<br />

dieser Erkenntnis mit einer effektiven<br />

Reinigungslösung sowie mit einem angemessenen<br />

Getriebeöl können weitere<br />

schlechte Gewohnheiten bezüglich Ölwechsel<br />

und Bruchschäden unter Kontrolle<br />

gehalten werden.<br />

www.ncheurope.com/de<br />

32 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Neue Baugröße schließt<br />

Drehmomentlücke<br />

SEW-Eurodrive schließt bei seinen Stirnradgetrieben mit der<br />

Baugröße R127 eine Drehmomentlücke. Auch sie kann mit<br />

Motoren, Adaptern oder eintreibenden Deckeln kombiniert<br />

werden. Als Getriebemotor erreicht das Stirnradgetriebe mit<br />

Drehstrommotoren der Effizienzklassen IE1 bis IE3 oder in<br />

Verbindung mit synchronen Servomotoren ein Drehmoment bis<br />

6 000 Nm. In zwei- oder dreistufiger Ausführung gibt es 35 fein<br />

abgestufte Übersetzungen. Als Doppelgetriebe mit einem vorgeschalteten<br />

Stirnradgetriebe der Baugrößen R77 können mit bis<br />

zu sechs Stirnradstufen Übersetzungen bis i = 20 936 erreicht<br />

werden. Neben der Fußausführung ist auch eine Flanschausführung<br />

erhältlich. Für besonders hohe Querkräfte, z. B. in Mischern<br />

oder Rührwerken, gibt es<br />

eine Ausführung mit<br />

verlängerter Flanschwelle<br />

und verstärkter Abtriebswellenlagerung.<br />

Mit der<br />

neuen Größe kann die<br />

Wirtschaftlichkeit gesteigert<br />

oder eine Drehmomentreserve<br />

von bis zu<br />

40 % geschaffen werden.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Mehr Kraft an der Welle<br />

Bis zu doppelt so hohe maximale Drehmomente liefern drei<br />

Typen der Getriebebaureihe G500 von Lenze. Die Kegelradgetriebe<br />

G500-B lassen sich in ihrer zwei- und dreistufigen Ausführung<br />

platzsparend in Maschinen integrieren, liefern fein gestufte<br />

Übersetzungen bis i = 360 und ein Drehmoment bis 20 000 Nm.<br />

Die Stirnradgetriebe G500-H erreichen in zwei- und dreistufigen<br />

Ausführungen Drehmomente bis 14 000 Nm bei einer Übersetzung<br />

bis i = 370. Die Flachgetriebe G500-S zeichnen sich durch<br />

ihre schmale Bauform aus. Das Drehmoment erreicht in zweiund<br />

dreistufiger Ausführung 19 000 Nm mit fein gestuften<br />

Übersetzungen bis i = 500. Alle Typen sind so konstruiert, dass<br />

Motoren weniger Energie aufbringen müssen, weil die Verluste<br />

so gering sind: Ihr Wirkungsgrad liegt über 94 %. So steigt die<br />

Energieeffizienz, während die Eigenerwärmung sinkt – was eine<br />

längere Gebrauchsdauer begünstigt. Passende IE3-Motoren bietet<br />

der Hersteller mit den Reihen M240-P und M550-P an.<br />

www.lenze.com/de<br />

Besuchen Sie uns: MOTEK - Halle 8 - Stand 8419<br />

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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 33


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

DC-Antriebssystem für die<br />

Getränkeindustrie<br />

Durchgängig, modular, leicht zu verkabeln und energieeffizient ist<br />

das Antriebssystem VLT Flex Concept Advanced von Danfoss. Es<br />

ermöglicht Applikationen mit einer Gleichspannungsversorgung<br />

ohne nennenswerte Übertragungsverluste. Es besteht aus der<br />

Spannungsversorgung VLT Multiaxis Servo Drive zur Versorgung<br />

Washdown-fähige Getriebe für die<br />

Getränkeindustrie<br />

Nord Drivesystems präsentiert seine Antriebssysteme mit<br />

washdown-optimiertem Aluminiumgussgehäuse. Die leichten,<br />

korrosionsunanfälligen Getriebe lassen sich besonders einfach<br />

reinigen. Für Aluminiumantriebe bietet das Unternehmen die<br />

leistungsstarke Antikorrosionsbehandlung NSD Tup H. Diese ist<br />

von bis zu 25 Antrieben mit 560 VDC, und dem VLT Integrated<br />

Gear Drive. Mit der DC-Technologie für Abfüll- und Verpackungsanlagen<br />

sinken die Investitionskosten. Da die zentrale Anlagentechnik<br />

mit ihren Umrichtern samt Verkabelung entfallen und<br />

nur sehr kleine Leistungsschränke mit SPS, Hauptverteilung,<br />

Vorsicherungen und Netzdrosseln an der Anwendung notwendig<br />

sind, fallen die Schalträume kleiner aus. Zudem sinkt der Energieverbrauch:<br />

Die Anbindung von mehreren Antrieben in einer Linie<br />

in einem per DC-Link zusammengeführten Verbund erlaubt<br />

Load-Sharing. Bei der Vermarktung des Systems im Bereich<br />

Getränkeindustrie kooperiert Danfoss mit KHS.<br />

www.danfoss.de<br />

gemäß FDA Title 21 CFR 175.300 für Getränke- und Lebensmittelanwendungen<br />

zugelassen. Als langlebige und wartungsarme<br />

Alternative zu Edelstahlantrieben und lackierten Modellen sparen<br />

Antriebe mit NSD Tup H langfristig erhebliche Kosten ein. Bei<br />

dem Verfahren wird keine Beschichtung aufgebracht, sondern das<br />

Material bis tief unter die Oberfläche gehärtet. Daher kann nichts<br />

abplatzen. Selbst die Reinigung der Antriebe mit Hochdruckdampfstrahlern<br />

und der Einsatz mit Medienkontakt sind unproblematisch.<br />

DIN- und Normteile sowie die Abtriebswellen sind bei Antrieben<br />

mit NSD Tup H standardmäßig aus Edelstahl ausgeführt.<br />

www.nord.com<br />

Festgefahren in<br />

alter Technik?<br />

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neue Möglichkeiten<br />

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34 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Sehr leichte und schwere<br />

Zahnstangengetriebe<br />

Besonders leichte Zahnstangengetriebe, z. B. für Verpackungsanlagen,<br />

und sehr schwere Edelstahl-Getriebe für große Lasten<br />

bietet Leantechnik mit den rundgeführten Lean SL 5.M und Lean<br />

SL 5.5. an. Das Lean SL 5.M hat in der Ausführung mit Profilwelle<br />

ein Gewicht von nur 0,36 kg und lässt sich auch in kleinste<br />

Bauräume integrieren. Es erreicht eine Hubkraft von 300 N, ist für<br />

Hubgeschwindigkeiten von bis zu 0,6 m/s ausgelegt und bietet<br />

eine Beschleunigung von bis zu 30 m/s 2 . Das Lean SL 5.5 entstand<br />

aus einer kundenspezifischen Anfertigung, bei der ein robustes,<br />

tragfähiges Edelstahl-Getriebe zum Bewegen schwerer Lasten<br />

gefragt war. Es hat eine Hubkraft von bis zu 25 000 N. Die Hubgeschwindigkeits-<br />

und Beschleunigungswerte gleichen denen des<br />

5.M, allerdings ist dieses Modell mit viel größeren Abmessungen<br />

und einem Gewicht von rund 44 kg deutlich robuster gefertigt.<br />

Damit eignet es sich für hohe Lasten, z. B. in Kommissionier-<br />

Stapelanlagen.<br />

www.leantechnik.com<br />

Leistungsfähigere<br />

Metall-Planetengetriebe<br />

Faulhaber erweitert seine Serie R von Metall-Planetengetrieben<br />

über die bisherigen Modelle 20/1R hinaus um die neuen Getriebe<br />

der Serien 26/1R und 32/3R. Diese neuen Produkte mit Durchmessern<br />

von 26 und 32 mm sind Weiterentwicklungen der<br />

bisherigen Getriebemodelle. Durch Beibehaltung der bisherigen<br />

Geometrie ist die mechanische Kompatibilität mit ihren Vorgängern<br />

gewährleistet. Als Ergebnis wurde die für den Impulszyklusbetrieb<br />

verfügbare Ausgangsleistung im Vergleich zur<br />

Vorgängergeneration mehr als verdoppelt. Möglich wurde diese<br />

Leistungssteigerung durch eingehende Designanalyse, umfangreiche<br />

Erprobung und sorgfältige Validierung. Die neuen Modelle<br />

erreichen im Dauerbetrieb eine erheblich bessere Eingangsdrehzahl<br />

von bis zu 9 000 bzw. 8 000 min -1 , was zu einer beeindruckenden<br />

Steigerung um <strong>10</strong>0 % führen soll. Im intermittierenden<br />

Betrieb kann die Eingangsdrehzahl bis zu <strong>10</strong> 000 bzw.<br />

9 000 min -1 erreichen, sodass die Leistungen von DC- oder<br />

bürstenlosen Motoren<br />

optimal genutzt werden<br />

können. Auch das<br />

maximale Abtriebsdrehmoment<br />

wurde verbessert<br />

und liegt nun im<br />

Dauerbetrieb bei bis<br />

zu 4 bzw. 8 Nm.<br />

www.faulhaber.com


Schneller zum fertigen Brötchen<br />

Servoantriebssystem ermöglicht weniger mechanischen Aufwand und<br />

kürzere Taktzeiten bei der Teigverarbeitung<br />

Um Brötchen in großer Produktvielfalt herstellen zu können und die<br />

unterschiedlichen Kundenanforderungen abzudecken, ist Modularität<br />

bei der Anlagenentwicklung gefragt. Wichtig hierfür ist eine flexible<br />

Antriebstechnik, mit der sich dynamische Vorgänge wirtschaftlich,<br />

kompakt und robust umsetzen lassen. Für das Stüpfeln, also<br />

die Formgebung der Brötchenteiglinge mittels Stempel oder<br />

Spezialmaschine, hat Siemens ein Servoantriebssystem geliefert,<br />

das kompakt, robust und wirtschaftlich ist.<br />

Dipl.-Ing. Bernd Lehmann ist<br />

Senior-Vertriebs beauftragter bei<br />

der Siemens AG in Chemnitz<br />

„Fachspezifisches Know-how ist eine der wichtigsten Kernkompetenzen<br />

von Traditionsunternehmen hier in Deutschland“,<br />

betont André Schwolow, Geschäftsführer und Inhaber von<br />

Trima Triebeser Maschinenbau in Triebes, Thüringen. Das 1887 gegründete<br />

Unternehmen ist nach einer bewegten Firmengeschichte<br />

heute wieder ein Familienunternehmen, welches auf die Entwicklung<br />

sowie den Bau von Maschinen und Anlagen zur Teigverarbeitung<br />

spezialisiert ist. „Unser Expansionskurs ist nicht zuletzt auch<br />

das Resultat unseres technologischen Fortschrittdenkens“, berichtet<br />

der Geschäftsführer.<br />

Eine der zentralen Strategien, die konsequent umgesetzt werden,<br />

ist bspw. die modulare Bauweise kompletter Teigverarbeitungsanlagen.<br />

Gerade Exportmärkte, die zu einem Großteil für den Erfolg<br />

von Trima verantwortlich sind, lassen sich so individuell und<br />

wirtschaftlich bedienen. Viel Erfahrung und Fachwissen steckt<br />

allein in der sogenannten Kopfmaschine, eine leistungsstarke<br />

Teigteil- und Wirkmaschine. Dort werden die Teiglinge gewichtsgenau<br />

portioniert und rundgewirkt als Ausgangsprodukt für die<br />

folgenden Anlagenmodule ausgegeben. Einer der Wettbewerbsvorteile<br />

von Trima ist bspw., „dass auch weiche Teige verarbeitet<br />

36 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


ELEKTROMOTOREN<br />

werden können, was viel prozesstechnisches Geschick erfordert“<br />

erläutert André Schwolow.<br />

Moderne Antriebstechnik unterstützt<br />

modulare Strategie<br />

Jede Arbeitsstation besitzt eine eigene Simatic S7-1200 Steuerung<br />

von Siemens, die als Kompaktlösung optimal in das modulare Anlagenkonzept<br />

passt. Die Kommunikation der einzelnen Produktionsmodule<br />

funktioniert per Profinet – ausgehend von der Kopfmaschine.<br />

André Schwolow erklärt: „Im Zuge unserer Modularisierungsstrategie<br />

suchen wir konsequent nach Detaillösungen, die robust, wirtschaftlich<br />

sowie flexibel einsetzbar sind und sich gleichzeitig optimal<br />

in unsere Steuerungstopologie integrieren lassen.“<br />

Dazu gehört die moderne Servo-Antriebslösung von Siemens,<br />

bestehend aus dem Frequenzumrichter Sinamics V90 und dem<br />

Synchronmotor Simotics S-1FL6. Mit ihr werden die portionierten<br />

Teiglinge in der Stüpfeleinheit mit dem jeweiligen Muster geprägt<br />

und weitertransportiert. Gerhard Fleischer, verantwortlich für die<br />

technische Realisierung bei Trima, erläutert: „Diese Antriebslösung<br />

ist kompakt, robust und wirtschaftlich.“<br />

Damit liefert er gleich drei Gründe, weshalb die bisherige Lösung,<br />

bestehend aus Frequenzumrichter und Asynchronmotor mit<br />

Schrittgetriebe, substituiert wurde. „Mit der Antriebslösung konnten<br />

wir den bisherigen hohen mechanischen Aufwand deutlich<br />

reduzieren“, bestätigt André Schwolow. Seit Ende 2016, als die erste<br />

Anlage mit dem Sinamics V90 ausgeliefert wurde, sind das Stüpfeln<br />

sowie der Weitertransport zudem noch flexibler einstellbar und<br />

schneller als früher.<br />

Einfache Gesamtlösung – auch mit<br />

Profinet-Kommunikation<br />

Was prädestiniert nun den Sinamics V90 gerade für diese Art<br />

von Maschinen? Darauf gibt es viele Antworten. Der Frequenzumrichter<br />

bildet mit dem Simotics S-1FL6-Motor eine optimal<br />

aufeinander abgestimmte Antriebseinheit, was eine einfache<br />

Plug-&-Play-Inbetriebnahme ermöglicht. Aufgrund ihrer technologischen<br />

Eigenschaften ist die Lösung robust und dynamisch.<br />

Durch den integrierten Absolutwertgeber ist neben der Drehzahlund<br />

Drehmomentregelung auch ein Positionierbetrieb möglich.<br />

Zwei unterschiedliche Antriebsvarianten sorgen für die wirtschaftliche<br />

Einsatzbreite, nämlich als Impulsfolge-Version sowie mit<br />

Profinet-Kommunikation.<br />

Bei Trima entschieden sich die Verantwortlichen für die Profinet-Version,<br />

die es seit der Hannover Messe 2016 gibt und die seit<br />

Ende 2016 mit einer integrierten Lageregelung (EPos) ausgestattet<br />

ist. Für die einfache Inbetriebnahme und Projektierung der Antriebe<br />

liefert Siemens das Projektierungstool Sinamics V-Assistant.<br />

Über den USB-Anschluss lassen sich die Daten der ausgewählten<br />

Geräte direkt in den Frequenzumrichter spielen. Per „One-Button-<br />

Tuning“ ist ebenfalls eine schnelle Motoroptimierung möglich<br />

(Auto Servo Tuning).<br />

Leichte Integration in das Engineering Framework<br />

Der Sinamics V90 wird über eine GSD-Datei in das Engineering<br />

Framework „TIA Portal“ von Siemens eingebunden. Das Engineering<br />

der gesamten Maschine – angefangen von der Antriebstechnik


ELEKTROMOTOREN<br />

01 02<br />

03<br />

01 Trima hat sich auf die Entwicklung und den Bau von Teigverarbeitungsanlagen<br />

spezialisiert; im Fokus steht dabei der modulare Aufbau<br />

02 Gerhard Fleischer, verantwortlich für die technische Realisierung bei<br />

Trima: „Moderne Antriebstechnik wie der Sinamics V90 ergibt eine elegante<br />

Lösung für mehr Flexibilität“<br />

03 Mit Profinet-Kommunikation ist die Einbindung des Servoantriebssystem<br />

in die Steuerungstopologie besonders komfortabel<br />

(Sinamcis V90) über die Steuerungstechnik (S7-1200) bis hin zur<br />

Visualisierung (Basic Panels) – erfolgt im TIA Portal, sodass die<br />

vollständige Inbetriebnahme in einem Tool durchgeführt wird. Das<br />

vereinfacht nicht nur die Programmierung, sondern liefert in Verbindung<br />

mit der Profinet-Kommunikation die Grundlage für umfassende<br />

und durchgängige Diagnosemöglichkeiten. „Genau das<br />

brauchen wir, um die Verfügbarkeit unserer Maschinen und Anlagen<br />

weiter zu erhöhen“, versichert André Schwolow.<br />

Die Auswahl der Komponenten kann über das Konfigurationsund<br />

Projektierungstool DT-Konfigurator oder eine Schritt-für-<br />

Schritt-Auswahl in der Broschüre erfolgen. So wurde für die<br />

Stüpfelmaschine die ideale Antriebseinheit, bestehend aus Motor,<br />

Frequenzumrichter und Getriebe, zusammengestellt. Gerhard<br />

Fleischer berichtet: „So konnten wir uns für einen kleineren Motor<br />

entscheiden, was die Gesamtlösung zusätzlich wirtschaftlicher gemacht<br />

hat.“ Kurz gesagt: Die lineare Stüpfelbewegung übernimmt<br />

ein Servomotor mit 1 kW, für die rotatorische Transportbewegung<br />

genügt indes ein S-1FL6 mit 0,4 kW.<br />

Eine Gesamtlösung für mehr Antriebsperformance<br />

Entscheidend ist neben den erwähnten Kosteneinsparungen das<br />

Plus an Performance durch die neue Antriebslösung. Antrieb und<br />

Motor besitzen eine bis zu dreifache Überlastfähigkeit. So lassen<br />

sich überschneidende Stüpfel- und Transportbewegungen ausführen,<br />

was zu kürzeren Taktzeiten führt. Durch individuell einstellbare<br />

Anfahrrampen treten dabei auch keine harten Spitzenströme<br />

auf. In Verbindung mit TIA Portal und der modernen Steuerungsund<br />

Visualisierungstechnik ist am Display sogar eine Sprachenumschaltung<br />

möglich. „Das bestätigt unsere Strategie, moderne<br />

Technik in unsere Maschinen und Anlagen zu integrieren“, fasst<br />

Firmenchef Schwolow zusammen.<br />

Denn als Sondermaschinenbauer für Bäckereimaschinen muss<br />

Trima nahezu bei jedem Auftrag auf die Wünsche und Akzente der<br />

weltweiten Kunden flexibel eingehen können. Bei der Umstellung<br />

von der Teilmechanik auf die Motion-Control-Lösung erwies sich<br />

das Antriebssystem als unkompliziert.<br />

Hinzu kommt: Das Servoantriebssystem Sinamics V90 ermöglicht<br />

einen zuverlässigen Betrieb auch in anspruchsvollen Umgebungen.<br />

So verfügen die Geräte über einen erweiterten Temperaturbereich.<br />

Dieser macht sie bspw. für Aufträge in asia tischen<br />

Ländern ideal, wo höhere Umgebungstemperaturen auf treten<br />

können. Die kompakte Bauweise sorgt zudem dafür, dass sie problemlos<br />

in den Maschinenmodulen bei Trima verbaut werden<br />

können. Firmenchef Schwolow freut sich: „Solche nachhaltigen<br />

Detaillösungen führen dazu, dass wir den technologischen Fortschritt<br />

weiter vorantreiben und dadurch unseren Expansionskurs<br />

mit Dynamik unterstützen.“<br />

www.siemens.com<br />

38 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Technologie mit Weitblick –<br />

mehr Effizienz durch<br />

vorausschauende Wartung<br />

Mit den vorgefertigten Smart Condition Monitoring Kits von Mitsubishi<br />

Electric identifizieren Sie Fehlerquellen bereits vor ihrem Auftreten,<br />

vermeiden ungeplante Stillstandszeiten und erhöhen so die Produktivität<br />

Ihrer Anlage. Die leistungsstarke Plug&Play-Lösung ist dabei nicht nur<br />

einfach zu integrieren, sondern analysiert im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Überwachungskonzepten auch schwingungsabhängige Parameter,<br />

die dank Ethernet-Anbindung in Echtzeit und mit transparenter Maßnahmenempfehlung<br />

an die Leitebene übermittelt werden.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter de3a.mitsubishielectric.com/conditionmonitoring<br />

oder auf der Motek <strong>2017</strong> in Stuttgart, Halle 7, Stand 7509 sowie auf<br />

der SPS IPC Drives <strong>2017</strong> in Nürnberg, Halle 7, Stand 391


Gemeinsam optimale Lösungen entwickeln.<br />

Integriertes<br />

Energiemanagement<br />

Rückverfolgbarkeit<br />

Prozess-<br />

Management<br />

Management der<br />

erneuerbaren Energien<br />

Qualitäts- und<br />

Ausschusssicherheit<br />

Produktionsreport<br />

in Echtzeit<br />

Flexibilität von kleinen<br />

bis großen Chargen<br />

Vom Auftragseingang,<br />

Produktion bis zur Lieferung<br />

Direkte Verbindung<br />

ins MES/ERP ohne PC<br />

Vorbeugende<br />

Instandhaltung<br />

Strategische Weitsicht und Innovationskraft<br />

für die richtige Entscheidung<br />

Industrie 4.0 stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen.<br />

Voraussetzung für das klare 'Ja' zu neuen Herausforderungen ist die<br />

Zusammenarbeit mit einem verlässlichen Partner.<br />

Genau hier setzt Mitsubishi Electric als Mitglied der e-F@ctory Alliance<br />

an. In Zusammenarbeit mit einem Netzwerk von Partnerfirmen bieten wir<br />

ein vielfältiges Lösungsportfolio innerhalb der Fabrikautomatisierung an<br />

und zeigen Wege auf, wie sich deren Anbindung an die IT erfolgreich für<br />

Ihre Anforderungen umsetzten lässt.<br />

de3a.mitsubishielectric.com/fa


ELEKTROMOTOREN<br />

Optimal zu reinigender Edelstahlmotor<br />

Der IEC-Edelstahlmotor von ABB mit gekapselter Wicklung ist für Washdown-Anwendungen in der<br />

Nahrungsmittelindustrie vorgesehen und eignet sich für Clean-in-Place-Verfahren. Die Schutzart<br />

IP69K macht ihn widerstandfähig gegen das Hochdruckreinigen mit 80 °C heißem Wasser und Druck<br />

bis <strong>10</strong>0 bar aus kurzer Distanz. Durch die geschlossene, nicht belüftete Konstruktion ist die Oberfläche<br />

glatt, sodass das Wasser gut ablaufen kann und sich keine Verunreinigungen ansammeln könnten.<br />

Zur Schmierung werden H1-Lebensmittelschmierstoffe verwendet. Im Vergleich zu Standardmotoren<br />

kann der IEC-Edelstahlmotor deutlich länger in rauen, feuchten Betriebsumgebungen<br />

eingesetzt werden. Zunächst sind die Motoren mit einer Leistung von 0,37 bis 1,5 kW verfügbar,<br />

höhere Leistungen bis 7,5 kW sollen demnächst folgen. Sie sind in 2- bis 6-poligen Versionen für 230<br />

bis 690 V mit 50 Hz oder 60 Hz mit UL-Zulassung lieferbar. Durch die flexible Montage (B14, B5, B3)<br />

passen sie zu fast jeder Anwendung.<br />

www.abb.de<br />

Kompakter Außenläufermotor für<br />

Serienanwendungen<br />

Einen flachen und sehr kompakten Außenläufermotor stellt<br />

das Unternehmen Nanotec mit dem DF32 vor. Der achtpolige<br />

bürstenlose DC-Motor erreicht bei einem Durchmesser von<br />

32 mm und einer Höhe von 18 mm eine Nennleistung von 7,4 W.<br />

Neben der Standardwicklung für 24 V mit einer Nenndrehzahl<br />

von 2 760 U/min sind für Serienanwendungen auch kundenspezifische<br />

Wicklungsausführungen möglich.<br />

Die Rückmeldung der Rotorlage erfolgt bei dem<br />

Motor über Hallsensoren. Über eine Flachbandleitung<br />

lässt sich der DF32 mittels einer<br />

passenden ZIF-Buchsenleiste in Serie schnell<br />

und platzsparend mit einer Steuerungsplatine<br />

verbinden. Für Testzwecke mit<br />

normalen Litzen bietet Nanotec zusätzlich<br />

eine Adapterplatine an.<br />

www.nanotec.de<br />

FTP Stellzylinder<br />

w Energieeffizient<br />

w Der perfekte Ersatz für<br />

hydraulische Pressen<br />

w Offene Motorschnittstelle<br />

www.a-drive.de<br />

Halle 8<br />

Stand 8607<br />

A-drive.indd 1 29.08.<strong>2017</strong> <strong>10</strong>:36:50<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

PREMIUM-QUALITÄT SEIT 1867<br />

Wassergekühlte Motoren mit einer<br />

Leistung von bis zu 700 kW<br />

Die wassergekühlten Motoren der Reihe K1W von WEG sind bis<br />

Energieeffizienzklasse IE3 verfügbar und bieten eine Leistung<br />

von bis zu 700 kW bei geringem Einbauvolumen. Zahlreiche<br />

Ausführungsoptionen eröffnen darüber hinaus vielfältige Einsatzmöglichkeiten,<br />

so z. B. in Mischern, Extrudern, Spritzgieß-, Druck-,<br />

Papier- und Drahtziehmaschinen. Entwickelt wurde die Reihe<br />

von der WEG-Tochterfirma Antriebstechnik KATT Hessen (AKH).<br />

Zum Einsatz kommen die Motoren u. a. dann, wenn viel Leistung<br />

auf engem Raum benötigt wird und ein möglichst geringes<br />

Geräuschniveau erzielt werden soll. Die Motoren-Reihe ist<br />

standardmäßig in Schwinggrößenstufe A, Schutzart IP55<br />

und Isolationsklasse F ausgeführt. Die Achshöhe<br />

liegt zwischen 200 bis 355 mm. In der Standardausführung<br />

verfügen sie über Motorgehäuse<br />

und Lagerschilde aus Stahl.<br />

Für die elektrische Ausführung<br />

stehen u. a. die Optimierung für<br />

den Frequenzumrichter-Betrieb<br />

sowie Sonderspannungen und<br />

-frequenzen als Optionen bereit.<br />

www.weg.net<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Der Horizont ist unsere Zielgerade.<br />

JAHRE<br />

Wir sind stolz und dankbar für den Erfolg unseres Familienunternehmens:<br />

Nur 0,3% der deutschen Unternehmen erreichen die 150. Umso mehr freuen wir<br />

uns auf viele weitere spannende Jahre als führender Anbieter von Präzisionsdichtungen.<br />

Auch im 151. Jahr richten wir den Blick optimistisch nach vorn und<br />

halten Ausschau nach neuen Lösungen – für Sie und für die Zukunft.<br />

Natürlich gemeinsam mit Ihnen!<br />

www.COG.de


ELEKTROMOTOREN<br />

Für optimale Backergebnisse<br />

Kompakte Stellantriebe bieten hohe Flexibilität bei Produktwechseln<br />

in Teigteil- und Wirkmaschine<br />

In Maschinen für industriell<br />

gefertigte Backwaren müssen<br />

Produktwechsel flexibel, exakt und<br />

mit großer Wiederholbarkeit<br />

ausgeführt werden. Das erfordert<br />

Präzision bei zahlreichen Einstellund<br />

Justierarbeiten. In einer neuen<br />

Teigteil- und Wirkmaschine von<br />

WP Kemper kommen kompakte<br />

Feldbus-Positionierantriebe von Siko<br />

zum Einsatz, die Motor, Getriebe,<br />

absolutes Messsystem sowie Steuerund<br />

Leistungselektronik in sich<br />

vereinen. So wird eine hohe<br />

Präzision erreicht.<br />

Industrielle Produzenten von Back- und<br />

Konditoreiprodukten müssen heute in der<br />

Lage sein, breite Produktpaletten anzubieten<br />

und zugleich flexibel auf schwankende<br />

Bestellmengen zu reagieren. Für die individualisierte<br />

Produktion von industriell gefertigten<br />

Backwaren entstehen hohe Anforderungen.<br />

Die eingesetzten Maschinen<br />

sollten in ihrer Art zu fertigen äußerst variabel<br />

sein. Viele Anbieter setzen deshalb auf<br />

die Automatisierung ihrer Anlagen.<br />

Die Firma WP Kemper, Anbieter von Maschinen<br />

und Anlagen zur Teigherstellung<br />

und Teigweiterverarbeitung, bietet mit der<br />

Soft Star CTi eine Teigteil- und Wirkmaschine<br />

mit hohem Innovationsgrad, die den<br />

Wechsel auf neue Produkttypen automatisiert.<br />

Die Anforderungen an die verbauten<br />

Antriebe sind dabei in mehrfacher Hinsicht<br />

anspruchsvoll: Sowohl im Bereich des<br />

Handlings als auch bei der Portionierung<br />

und der Formgebung sind beim Produktwechsel<br />

Anpassungen von Achspositionen<br />

und Anpresskräften erforderlich. Um die<br />

Prozesssicherheit bei Veränderung der Prozessvariablen<br />

sicherzustellen, sind für alle<br />

automatisierten Teilprozesse hohe Wiederholgenauigkeiten<br />

erforderlich. Überdies<br />

setzt die Krafteinleitung hohe Drehmomente<br />

voraus. Die starken Schwankungen in<br />

Größe und Gewicht der Teiglinge<br />

erfordern gleichzeitig kompakte<br />

Baugrößen sämtlicher Antriebskomponenten,<br />

um Störkonturen<br />

zu vermeiden. Auf der Suche nach geeigneten<br />

Motoren stieß WP Kemper auf die<br />

Stellantriebe AG26 von Siko, die für die<br />

Gewichtseinstellung der Rohteiglinge, die<br />

Höhenverstellung an Produktübergaben<br />

und die Höhenverstellung von Andruckrollen<br />

zuständig sind.<br />

Hohe Genauigkeit bei Gewicht<br />

und Druck<br />

Die Soft Star CTi wird mit einer Teigmenge<br />

von 160 bis 300 kg befüllt. Über den Haupttrichter<br />

wird der Teig zugeführt und rutscht<br />

nach unten in den Walzbereich. Dort wird<br />

die im Programm definierte Menge vom<br />

restlichen Teig abgetrennt. Je nach verarbeitetem<br />

Rezept werden dort in einer Messtrommel<br />

Teigstücke von 20 bis 140 g portioniert.<br />

Die Genauigkeit der Maschine<br />

beträgt hierbei ± 1 g. Die Teiglinge werden<br />

über einen Zuführ-Kolben in die Näpfe der<br />

Messtrommel eingebracht. Dort werden sie<br />

mit einem definierten Druck zusammengepresst,<br />

um die erforderliche Dichte des<br />

Teigs sicherzustellen. Von der Messtrommel<br />

werden die Teiglinge über ein internes<br />

Michaela Wassenberg ist<br />

freie Journalistin aus Nürnberg<br />

01 Der Positionierantrieb AG26 ist<br />

u. a. für die Gewichtseinstellung der<br />

Rohteiglinge und die Höhenverstellung<br />

von Andruckrollen zuständig


ELEKTROMOTOREN<br />

02 Die Teigteil- und Wirkmaschine Soft Star CTi produziert effizient<br />

Teiglinge mit hoher Qualität und Gewichtsgenauigkeit<br />

03 Fünf Positionierantriebe sorgen in der Teigteil- und Wirkmaschine<br />

für automatisierte Formatwechsel<br />

Band in die Rundwirkeinrichtung transportiert.<br />

Durch Wälzbewegungen werden die<br />

Teiglinge analog zum Rollen des Teigs zwischen<br />

den Händen eines Bäckers rundgewirkt<br />

und zuletzt leicht plattgedrückt, um<br />

unerwünschtes Wegrollen bei den Nachfolgeprozessen<br />

zu verhindern.<br />

Die Besonderheit der Soft Star CTi liegt<br />

in der Möglichkeit, die Krafteinleitung individuell<br />

zu parametrieren. So fließt die präzise<br />

Kontrolle der Anpresskraft unmittelbar<br />

in die Qualität des Endprodukts ein. Übermäßiger<br />

Druck würde den Teig „stressen“<br />

und führt mithin zu unerwünschten Backergebnissen.<br />

Der korrekte Anpressdruck<br />

wird einerseits durch die Wiederholgenauigkeit<br />

der Positionierung und andererseits<br />

durch das große Drehmoment bei gleichzeitig<br />

möglichst geringem Platzbedarf erzielt.<br />

Hierin liegt der entscheidende Vorteil<br />

der Stellantriebe: Trotz der kleinen Einbaugröße<br />

vereinen diese Motorsteuerung, Absolutwertgeber,<br />

Leistungselektronik, Getriebe<br />

und Buskommunikation. Dadurch<br />

wird es möglich, die Achsposition direkt an<br />

der Welle abzutasten, wodurch sich eine<br />

höhere Präzision als in Lösungen mit externem<br />

Getriebe erreichen lässt. Während der<br />

Wettbewerb sich bei vergleichbaren Anwendungen<br />

im Bereich von ein bis zwei<br />

Grad bewegt, lassen sich mit den Siko-<br />

Antrieben Genauigkeiten von einem halben<br />

Grad erreichen. Pro Umdrehung beträgt die<br />

Auflösung 720 Inkremente.<br />

Rüstfreier Produktwechsel und<br />

hohe Prozesssicherheit<br />

Das Zusammenspiel der Stellantriebe innerhalb<br />

der Produktionseinheit wird über<br />

die Maschinensteuerung synchronisiert.<br />

Die Buskommunikation erfolgt in diesem<br />

Fall über Profinet. Sie lässt sich auf Wunsch<br />

aber auch über Ethernet/IP, Powerlink<br />

oder Ethercat realisieren. In der HMI werden<br />

die Stellantriebe in das Gesamtsteuerungskonzept<br />

der Maschine integriert.<br />

Wird ein neues Produkt angewählt, stellen<br />

sich sämtliche Stellantriebe auf die neue<br />

Position ein und die Produktion kann unmittelbar<br />

fortgesetzt werden. Zusätzlich<br />

zur Reduktion der Rüstzeiten besteht ein<br />

weiterer Vorteil in der präzisen Reproduzierbarkeit<br />

der Backergebnisse.<br />

Durch das hohe Maß an Prozessintegration<br />

wird eine Überwachung des Gesamtprozesses<br />

erleichtert. Wenn etwa die Welle<br />

des Antriebs blockiert, meldet der Stellantrieb<br />

den Fehler an die Maschinensteuerung zurück.<br />

Die HMI fungiert als Master, von dem<br />

die übergeordneten Prozessfunktionen koordiniert<br />

werden. Einzelne Programmsequenzen<br />

wie die Höhenverstellung der Walzen<br />

übernehmen die Stellantriebe jedoch selbstständig.<br />

Die systemübergreifende Diagnostik<br />

ermöglicht es, Verschleiß frühzeitig zu<br />

detektieren und Wartungsvorgänge in die<br />

Produktionsprozesse zu integrieren.<br />

Erhöhtes Maß an Sicherheit bei<br />

Wartungsvorgängen<br />

Um kosteneffiziente Produktion über den<br />

gesamten Produktlebenszyklus der Maschine<br />

zu gewährleisten, wurde bei der<br />

Soft Star CTi das Augenmerk auf eine optimierte<br />

Wartbarkeit gelegt. Beim Austausch<br />

verschlissener Elemente entstehen im Vergleich<br />

zu den verbreiteten Lösungen mit<br />

Servomotor und externem Getriebe reduzierte<br />

Montage- und Einrichtungskosten.<br />

Der Stellantrieb muss lediglich auf die<br />

Welle aufgebracht und die Drehmomentstütze<br />

festgezogen und mit Klemmring<br />

gesichert werden. Um den Einrichtbetrieb<br />

zu erleichtern, ist kein externes Bedien-<br />

Panel erforderlich. Der Einrichter steuert<br />

die Achspositionen über zwei Taster, die<br />

sich direkt am Stellantrieb befinden. Lediglich<br />

bei der Erstinbetriebnahme ist ein<br />

einmaliges Referenzieren der Achsen erforderlich.<br />

Durch Einsatz eines Absolutwertgebers<br />

ist selbst bei Verdrehen der Welle<br />

im spannungslosen Zustand kein erneutes<br />

Achsreferenzieren erforderlich.<br />

Um einen vorzeitigen Defekt der Stellantriebe<br />

zu verhindern, wurden steuerungstechnische<br />

Schutzfunktionen integriert:<br />

Im Fall einer mechanisch blockierten<br />

Welle würde ein Anfahren des Antriebs<br />

gegen den mechanischen Widerstand zu<br />

einer starken Belastung des Motors und<br />

möglicherweise sogar zum Defekt führen.<br />

Im Fall der Siko-Antriebe werden jedoch<br />

laufend Position und Widerstand gegeneinander<br />

abgeglichen, sodass Schleppfehler<br />

bei blockierten Wellen erkannt werden.<br />

In einem solchen Fall stoppt das Programm<br />

und die Störung wird sofort an die Maschinensteuerung<br />

rückgemeldet, die ihrerseits<br />

einen Alarm ausgibt. So wird die Funktionsfähigkeit<br />

des Motors sogar im Fall einer<br />

mechanischen Störung bewahrt. Wird eine<br />

Spindel kontinuierlich schwergängiger, meldet<br />

das System, dass eine Reinigung bzw.<br />

der Austausch verschlissener Komponenten<br />

erforderlich wird.<br />

Der Produktionsbereich und der Antriebs-/Elektrobereich<br />

sind strikt voneinander<br />

getrennt und befinden sich in jeweils<br />

eigenen gekapselten Bereichen. Die Energieversorgungen<br />

von Steuerungs- und Leistungselektronik<br />

sind ebenfalls getrennt.<br />

Dadurch kann die Buskommunikation<br />

selbst dann aufrechterhalten werden, wenn<br />

die Leistungselektronik abgeschaltet ist.<br />

Dies wiederum ermöglicht ein erhöhtes<br />

Maß an Sicherheit bei Wartungsvorgängen,<br />

bei denen die Steuerungselektronik nicht<br />

stromlos geschaltet werden kann.<br />

Fotos: Aufmacher: Fotolia; 01: Siko; 02: WP Kemper;<br />

03: Bernd Ehlermann<br />

www.siko-global.com<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 43


ELEKTROMOTOREN<br />

Wenn der Platz<br />

nicht reicht<br />

AC-Antriebe liefern<br />

Zuverlässigkeit trotz 50 % kleinerer Gehäuse<br />

Fertigungsunternehmen sehen sich der unablässigen<br />

Herausforderungen gegenüber, eine höhere Effizienz zu immer<br />

geringeren Kosten zu liefern. Freudenberg Performance Materials<br />

versteht diese Problematik. Das Unternehmen musste einen<br />

Drehstromantrieb in seiner Vliesstoff-Produktionsstätte in<br />

Kaiserslautern ersetzen. Mit Erfolg?<br />

44 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Freudenberg Performance Material, ein<br />

weltweiter Anbieter von Lösungen für<br />

eine große Bandbreite an Märkten und Anwendungen,<br />

wie z. B. Fahrzeuginnenraum,<br />

Bausektor, gewerbliche Textilien, Hygieneartikel,<br />

medizinischer Bereich und Schuhproduktion<br />

begann mit der Suche nach<br />

einem Erzeugnis, das vor allem eine hohe<br />

Zuverlässigkeit aufweisen sollte. In der Vergangenheit<br />

hatte Control Techniques, ein<br />

Geschäftsbereich von Emerson, Freudenberg<br />

mit einer 1,4-MW-Antrieblösung ausgestattet<br />

und ist darüber hinaus der einzige<br />

Anbieter von Parallel-Wechselrichtermodulen,<br />

welche in der Herstellung von Vliesstoffen<br />

erforderliche Widerstandsfähigkeit<br />

und Belastbarkeit gewährleisten.<br />

Allerdings war die Herausforderung anspruchsvoller:<br />

In Kaiserslautern suchte man<br />

nach der Lösung mit der höchstmöglichen<br />

Effizienz, die gleichzeitig in der Lage sein<br />

musste, den Antrieb physikalisch in einem<br />

beengten Raumangebot unterzubringen.<br />

Außerdem wurde die etablierte Lösung<br />

mittlerweile nicht mehr hergestellt, und<br />

Ersatzteile waren schwierig aufzutreiben.<br />

Zudem war von großer Bedeutung, dass die<br />

vorhandene Lösung hinsichtlich des Energieverbrauchs<br />

im Betrieb teuer war.<br />

Nachdem man bereits gute Erfahrungen<br />

mit Produkten von Emerson gemacht hatte,<br />

brachte Freudenberg auch hier ein hohes<br />

Maß an Vertrauen in die neuen Produkte<br />

und die technische Unterstützung auf.<br />

Stellfläche gab Ausschlag<br />

Im Zuge ihrer Multi-Source-Strategie und<br />

um sicherzustellen, dass man die beste<br />

01 Polypropylen-Spinnvliesanlage<br />

Lösung zum besten Preis erhalten würde,<br />

evaluierte Freudenberg das Angebot an AC-<br />

Antrieben von einer Reihe an Anbietern.<br />

Schließlich fiel infolge der nur zur Verfügung<br />

stehenden kleinen Stellfläche die<br />

Wahl auf einen freistehenden Unidrive SP<br />

AC-Antrieb von Emerson. Die Antriebe in<br />

Schrankversion sind bis zu 50 % kleiner und<br />

signifikant leichter als andere kompakte<br />

Antriebsgehäuse, und eignen sich für Anwendungen,<br />

bei denen nur wenig Platz zur<br />

Verfügung steht. Der Unidrive SP8434 ist<br />

der leistungsfähigste Antrieb in Schrankversion<br />

im Gehäuse der Größe 8. Mit einem<br />

Eingangsspannungsbereich von 380–480 V<br />

bietet er einen maximalen Strom von 620 A<br />

mit einer typischen Ausgangsleistung von<br />

355 kW – und das alles auf einer kompakten<br />

Stellfläche von lediglich 800 × 600 mm.<br />

Um zusätzlich Platz zu sparen, wählte<br />

Freudenberg ergänzend zum Antriebsschrank<br />

die Incomer-Option, bei welcher<br />

der Hauptschalter bereits ab Werk eingebaut<br />

ist. Das heißt, dass der Antrieb<br />

anschlussbereit an die Fertigungsstätte geliefert<br />

wurde, um auf diese Weise den technischen<br />

Aufwand und die Installationskosten<br />

so gering wie möglich zu halten. Der<br />

Schutzschalter wurde in ein 400 mm breites<br />

Gehäuse innerhalb der 2 209 mm hohen<br />

Einheit mit kleiner Montagefläche eingebaut.<br />

Selbst mit der zusätzlichen Incomer-<br />

Option wiegt der Antrieb nur 340,6 kg,<br />

sodass sich das Ganze leicht in den verfügbaren<br />

Platz hineinbewegen ließ.<br />

Gleichzeitig mit der Aktualisierung des<br />

Drehstromantriebes installierte Freudenberg<br />

auch einen neuen Motor mit höherer<br />

Kapazität. Ein Resultat ist, dass damit nun<br />

fast forward solutions<br />

Passt<br />

einfach<br />

besser!<br />

Der Bühler Motor unter<br />

den Schneckenantrieben<br />

NEU!<br />

Dauerdrehmoment bis 4 Nm.<br />

Große Auswahl an problemlos<br />

kombinierbaren DC/BLDC-<br />

Motoren bis 250 W, vielfältige<br />

kundenspezifische Anpassungen<br />

mit und ohne Encoder:<br />

3 bauraumoptimiert<br />

3 energieeffizient<br />

3 kosteneffektiv<br />

In der Gebäude- und Industrieautomation,<br />

in Verkaufsautomaten,<br />

in der Medizintechnik,<br />

in Officeanwendungen,<br />

in der Landtechnik ...<br />

www.buehlermotor.de


02 Werkseinfahrt Standort Kaiserslautern<br />

eine höhere Prozessleistung zur Verfügung<br />

steht und dafür jedoch weniger Energie<br />

verbraucht wird.<br />

Schnelle Inbetriebnahme<br />

Obgleich Zuverlässigkeit und Effizienz die<br />

primären Kriterien bei der Auswahl des<br />

Unidrive darstellten, war dem Technik-<br />

Team von Freudenberg auch noch eine<br />

Reihe anderer Merkmale wichtig. Modularität<br />

war so ein derartiges Feature in Verbindung<br />

mit der einfachen Implementierung<br />

und dem reibungslosen Hochlaufen<br />

des Antriebes.<br />

Mithilfe des PC-Tools CT-Soft zur Antriebskonfiguration<br />

konnte man den Antrieb<br />

unter Verwendung des Konfigurationsassistenten<br />

in Betrieb nehmen. Einstellungen<br />

03 Produktion Feinfilament Spinnvliesstoff<br />

können unter Nutzung der Smartcard ausgelesen,<br />

gespeichert und geladen werden.<br />

Dabei war die Lernkurve einfach, und zwar<br />

dank der Möglichkeit, die Konfiguration<br />

unter Zuhilfenahme animierter Live-Diagramme<br />

zu visualisieren und zu verändern.<br />

Zusammen mit dem CT-Soft Konfigurationspaket<br />

stellte Emerson auch sein CT-<br />

Scope-Paket zur Verfügung. CT-Scope ist<br />

ein voll ausgestattetes Software-Oszilloskop,<br />

das zur Betrachtung und Analyse der<br />

Werte des Antriebs im laufenden Betrieb<br />

Verwendung findet. Die Anwenderschnittstelle<br />

basiert auf einem herkömmlichen<br />

Oszilloskop, sodass das Freudenberg Technik-Team<br />

in Kaiserslautern dies im Einsatz<br />

als intuitiv empfand, was dazu beitrug, dass<br />

der Antrieb rascher in Betrieb genommen<br />

werden konnte.<br />

Hohe Kapazität, geringe Kosten<br />

Freudenberg bezeichnete Emersons technische<br />

Unterstützung als sachkundig und<br />

von großem Vorteil, da sie, was viel wichtiger<br />

war, stets sofort zur Verfügung stand.<br />

Wann immer die Ingenieure eine Frage<br />

hatten, erhielten sie eine Unter stützung<br />

von hoher Qualität, um optimal durch<br />

den Prozess der Inbetriebnahme geführt<br />

zu werden. Als ein Ergebnis dieser erfolgreichen<br />

Umrüstung stehen nun<br />

Antriebe von Control Techniques an erster<br />

Stelle der Auswahl für künftige Umrüstungen<br />

in Kaiserslautern. Das Unternehmen<br />

erwägt darüber hinaus die Einführung von<br />

hocheffizienten Permanentmagnet-Synchronmotoren<br />

LSRPM von Leroy-Somer,<br />

um sogar noch höhere Energieeinsparungen<br />

zu erzielen.<br />

Zu den Erfahrungen mit Emerson sagte<br />

Hans Schneider, Elektromaschinenbaumeister<br />

bei Freudenberg: „Zuverlässigkeit,<br />

Performance und Effizienz sind für uns von<br />

entscheidender Bedeutung. Bei dem Umrichter<br />

Unidrive SP8434 haben wir alle drei<br />

dieser Ansprüche in einem Produkt vorgefunden,<br />

das auch in den begrenzten Raum<br />

passt, der uns zur Verfügung stand. Die installierte<br />

Software und die Unterstützung<br />

machte die Installation einfach für unser<br />

Team und wir können unseren Weg jetzt<br />

mit höherer Produktionskapazität zu geringeren<br />

Kosten weitergehen, gleichzeitig mit<br />

dem sicheren Wissen, dass Ersatzteile jederzeit<br />

erhältlich sind. Ich vertraue auf Emerson<br />

und ich gehe davon aus, dass wir sie für<br />

künftige Projekte dieser Art auch weiterhin<br />

heranziehen werden.“<br />

www.emersonindustrial.com<br />

46 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


ELEKTROMOTOREN<br />

Explosionsgeschützter bürstenloser<br />

Servomotor<br />

Die 600 W starken, bürstenlosen Servomotoren der<br />

Serie SVTM 80B3X-Ex von Servotecnica sind<br />

zertifiziert nach Atex II 2G Ex d IIB T4 Gb<br />

und dürfen in Bereichen mit<br />

explosionsgefährdeten<br />

Staub- und Gasatmosphären<br />

betrieben<br />

werden. Mit ihrem<br />

feuerfesten Metallgehäuse<br />

entsprechen<br />

sie der Temperaturklasse<br />

T4 (maximale Oberflächentemperatur<br />

135 °C) und der<br />

Feuerwiderstandsklasse „D“ (metallische Brände). Die Servomotoren<br />

weisen eine oberflächengekühlte Konstruktion vom<br />

Typ IC 400 auf. Ihr komplett eingehauster Motor benötigt keine<br />

zusätzliche Ventilation. Um eine längere Lebensdauer zu<br />

erzielen, wurden fast ausschließlich Isolationsmaterialien der<br />

Isolierstoffklasse bis 200 °C verwendet. Die besondere Stator-<br />

Packung mit Wicklung in der Nut und der Einsatz von Neodym-<br />

Magneten garantieren eine hohe Leistungsdichte der Motoren<br />

und resultieren in einer sinusförmigen Quellenspannung.<br />

Für erhöhte Sicherheit sorgen Temperatursensoren an jeder<br />

Motorwicklung. Sie schützen vor Überhitzung und erhöhen so<br />

die Lebensdauer des Motors.<br />

www.servotecnica.de<br />

Motorenreihe DS2 für Kunststoffund<br />

Gummi-Anwendungen<br />

Baumüller erweitert seine Servomotorenreihe DS2 mit Drehzahlerhöhungen<br />

sowie einem größeren Leistungsspektrum. Diese<br />

Neuerungen eignen sich für Anwendungen in der Kunststoff- und<br />

Gummi-Industrie sowie für<br />

Druck-, Umform- und Textilmaschinen.<br />

Die kompakten<br />

Motoren erreichen mit der<br />

neuen Drehzahlerweiterung<br />

je nach Baugröße bis zu<br />

5 000 min -1 . Der Hersteller kann<br />

damit in dieser Baureihe mit<br />

Wasserkühlung oder optionaler<br />

Ölkühlung die Nennleistung<br />

der Motoren noch weiter<br />

steigern. Der Motor bietet<br />

durch die Steigerung der<br />

Nenndrehzahl ein Maximalmoment, das über einen weiten Drehzahlstellbereich<br />

zur Verfügung steht und damit die Beschleunigung<br />

verbessert. Es werden somit kürzere Zykluszeiten erreicht und die<br />

Produktivität der Maschine gesteigert. Die Leistungssteigerung durch<br />

die Drehzahlerhöhung führt zu einer optimalen Dimensionierung<br />

der Motor-Getriebedimensionierung und damit zu einer Verbesserung<br />

der Wirtschaftlichkeit. Die innenverzahnte Welle ist eine<br />

weitere Neuerung bei den Servomotoren der Baureihen DSC, DSP,<br />

DSD2 und DS2.<br />

www.baumueller.de<br />

Sevomotor-Baukasten mit zahlreichen<br />

Optionen<br />

Das Servo-Baukastensystem von Heidrive beinhaltet drei Servo-<br />

Baureihen mit einer Vielzahl an Standardkomponenten. Neben<br />

der für den asiatischen Raum gefertigten Heimotion Compact<br />

(HMC)-Baureihe bietet das Unternehmen die Premium-<br />

Baureihe (HMP), die vor allem für den europäischen Raum<br />

interessant ist. Temperatursensoren, sicher angebaute Geber,<br />

UL-Zulassungen sowie verschiedene gängige Steckeranschlüsse<br />

sind in dieser Baureihe standard. Für hohe Beschleunigungswerte<br />

wurde die Baureihe Heimotion Dynamic (HMD)<br />

entwickelt. Diese Motoren zeichnen sich durch ihr dynamisches<br />

Verhalten und ihre Robustheit aus. Letztere wurde durch eine<br />

konzentrierte Wicklung erreicht. Die Motoren haben einen<br />

Wirkungsgrad von bis zu 94 %. Für alle drei Baureihen sind<br />

sämtliche Optionen (Geber, Bremse, Stecker, Kappen, Planetengetriebe<br />

usw.) des Baukastens verfügbar. Die Motoren umfassen<br />

einen Leistungsbereich von 50 bis 15,5 kW sowie ein Stillstandsmoment<br />

von 0,18 bis 1<strong>10</strong> Nm. Die Drehzahlen reichen von 2 000<br />

bis 9 000 min -1 .<br />

www.heidrive.de<br />

WEITERBILDUNG MIT FRAUNHOFER<br />

SEMINARREIHE ELEKTROMOBILITÄT<br />

– ELEKTRISCHE ANTRIEBE<br />

• 1-tägiges Seminar am Fraunhofer IFAM<br />

in Bremen<br />

• Seminarziel: Teil- und vollelektrische<br />

Antriebskonzepte und deren Fahrzeugintegration<br />

zu kennen und für verschiedene<br />

Anwendungsfelder zu adaptieren.<br />

• Nächster Termin: 14.November <strong>2017</strong><br />

Anmeldung: www.ifam.fraunhofer.de/<br />

technischequalifizierung<br />

Veranstaltungstermine:<br />

www.academy.fraunhofer.de


ELEKTROMOTOREN<br />

Bürstenloser DC-Servomotor mit<br />

neuer Leistungsklasse<br />

Mehr Performance bei gleichem<br />

Bauvolumen<br />

Faulhaber erweitert<br />

mit dem bürstenlosen<br />

DC-Servomotor 2264...BP4<br />

die leistungsstarke<br />

Produktfamilie BP4.<br />

Neben einem sehr guten<br />

Verhältnis von Drehmoment<br />

zu Größe und<br />

Gewicht bietet der<br />

Kleinantrieb integrierte<br />

Sensorik und einen breiten<br />

Drehzahlbereich. Der<br />

vierpolige Motor erreicht ein Drehmoment von 59 mNm, bei nur<br />

140 g Gewicht und einem Durchmesser von 22 mm. Außerdem<br />

soll er bis zu 34 500 Umdrehungen in der Minute schaffen. Der<br />

Grund für diese Leistungsstärke ist die neuartige Segment-Wicklung<br />

der Spule, die für diese Motoren entwickelt wurde. Dank der<br />

überlappend ineinandergesteckten, einzeln gewickelten<br />

Segmente lässt sich in der Spule eine besonders große Menge<br />

Kupfer unterbringen. Erwünschter Nebeneffekt ist die große<br />

Wicklungssymmetrie mit minimalen Verlusten und entsprechend<br />

hohem Wirkungsgrad. Dank der kompakten Spule findet eine<br />

belastbare Welle mit 4 mm Durchmesser und passender Lagerung<br />

Platz. Mit seinem geringen Trägheitsmoment ist der Motor gut für<br />

den dynamischen Start-/Stopp-Betrieb geeignet.<br />

www.faulhaber.com<br />

Eine um bis zu 30 % gesteigerte Leistungsdichte mit einem<br />

optimierten Drehmoment-Drehzahl-Verhältnis bietet der<br />

Synchron-Servomotor AKM2G von Kollmorgen. Diese resultiert<br />

aus einer Wickeltechnologie, mit der die Kupferverluste der<br />

Wicklungen gesenkt werden. So bietet der Motor eine höhere<br />

Energieeffizienz und Raum für mehr Leistung bei gleichem<br />

Bauvolumen. Zudem zeigt er ein gleichmäßigeres Cogging-<br />

Verhalten, was die Regelungsgenauigkeit verbessert. Der neue<br />

Servomotor aus der AKM-Familie erscheint zunächst in sechs<br />

Baugrößen mit Leistungen zwischen 0,3 und <strong>10</strong> kW. Er lässt sich<br />

mit unterschiedlichen Rückführungssystemen ausrüsten und<br />

ist vorrangig mit der Einkabelanschlusstechnik versehen.<br />

Aufgrund des modularen Aufbaus der Reihe<br />

können die Motoren individuell auf eine<br />

Anwendung angepasst werden, z. B. auch mit<br />

den Servoreglern der Reihe AKD2G.<br />

www.kollmorgen.com<br />

Kompakter Motion-Control-Antrieb<br />

Ein integrierter Motion Control-Komplettantrieb ist der iBMD von<br />

Bonfiglioli. Er vereint die Eigenschaften eines hochdynamischen<br />

Servomotors und eines Drive Controllers und ist dabei bis zu einem<br />

Drittel kleiner als andere Komplettantriebe. Er ist in vier Baugrößen<br />

mit einem Drehmomentbereich von 2,7 bis 36 Nm und Versorgungsspannungen<br />

von 560 VDC erhältlich und mit Schutzart IP65, der<br />

Sicherheitsfunktion STO und SIL3 ausgestattet. Funktionen wie<br />

Positionierung, Cam Profil, elektronisches Getriebe und interpolierender<br />

Modus sind ebenso Bestandteile wie die offene Kommunikation<br />

über CANopen, EtherCAT und Modbus RS232. Hinzu<br />

kommen insgesamt 14 digitale und analoge Ein- und Ausgänge.<br />

Der Antrieb kann auch mit den spielarmen Planetengetrieben des<br />

Herstellers kombiniert werden. Anwendungsbereiche sind z. B. die<br />

Verpackungstechnik sowie Druck- und Etikettiermaschinen.<br />

www.bonfiglioli.com<br />

BLDC-Motor mit Anbauten und<br />

integrierter Kommutierung<br />

HBR MOTOREN<br />

Hochleistung innovativ verpackt<br />

• Synchron- Servomotoren<br />

• bis 6,4kW mit optionaler Fremdlüftung<br />

• Spitzendrehmoment bis 69Nm<br />

• kundenspezifische Ausführungen in Kleinserien<br />

www.engelantriebe.de<br />

Produktseite<br />

HBR Motoren<br />

Der eisenlose BLDC-Motor BGA 22x22 D Core von Dunkermotoren<br />

ist jetzt auch mit passenden Getrieben, Gebern und Reglern<br />

erhältlich. Seine Bauweise nach dem Axialflussprinzip ermöglicht<br />

z. B. Rastmomentfreiheit und einen vibrationsarmen, leisen Lauf.<br />

Dazu bietet er eine hohe Überlastfähigkeit und einen Drehzahlbereich<br />

von nominal 3 500 bis 16 000 min -1 . Ergänzend ist der Vier-<br />

Quadranten-Regler BGE 6005 mit CANopen-Schnittstelle erhältlich,<br />

der Ströme bis 5 A liefern kann. Zudem kann ein Geber im Motordurchmesser<br />

RE 22 mit 256 bzw. 360 Impulsen pro Umdrehung an<br />

den Motor angebaut werden. Für einfache Anwendungen steht die<br />

Variante BGA 22 D Go mit integrierter Kommutierungselektronik<br />

und den Funktionen Drehrichtungsumkehr, Start/Stop, Drehzahl<br />

Eingang, und Drehzahlsignal zur Verfügung. Für einen Nennmoment<br />

bis 1,5 Nm stehen auf der Abtriebsseite<br />

die Planetengetriebe PLG 22<br />

und PLG 24 zur Verfügung.<br />

www.dunkermotoren.de<br />

48 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong><br />

Engel-Elektroantriebe.indd 1 24.08.<strong>2017</strong> 11:44:13


ELEKTROMOTOREN<br />

Kompakte Servotechnik im Doppelpack<br />

Mit dem E°Darc C08D ergänzt Ferrocontrol sein Portfolio an 2-Achs-Servoreglern um ein noch<br />

leistungsstärkeres Modell: Das Doppelachsmodul integriert zwei Endstufen und verfügt über<br />

2 × 8 A Nennstrom. Das kompakte Design spart gegenüber Einzelachsreglern Feldbusschnittstellen<br />

und bietet ein einfaches Verkabelungskonzept. Das Doppelachsmodul basiert auf einem<br />

FPGA-Design, das durch quasianaloge Parallelverarbeitung Maßstäbe in Sachen Dynamik und<br />

Regelgüte setzt (Regeltaktfrequenz: 12 kHz). Eine standardmäßig implementierte<br />

sichere Impulssperre STO sorgt für eine zuverlässige Unterbrechung der<br />

Energieversorgung zum Antrieb. Der E°Darc C08D eignet sich für den<br />

geregelten und gesteuerten Betrieb von Synchron- und Linearmotoren und<br />

kann mit drehmomentstarken Motoren betrieben werden. Als Geberschnittstellen<br />

bietet der Regler Resolver, Hiperface, EnDat, SinCos und Inkremental.<br />

Über eine EtherCAT- oder CANopen-Schnittstelle können die Antriebe einfach<br />

und flexibel angebunden werden.<br />

www.ferrocontrol.de<br />

Verbesserte Effizienz<br />

im Dauerbetrieb<br />

Mit den Allen-Bradley-Kinetix<br />

VPC-Servomotoren von Rockwell<br />

können Maschinen mit größeren<br />

Geschwindigkeiten und höherem<br />

Drehmoment betrieben und<br />

damit der Maschinendurchsatz<br />

verbessert werden. Der Motor<br />

bietet ein hohes kontinuierliches<br />

Drehmoment bei höheren<br />

Drehzahlen über längere<br />

Zeiträume hinweg. Durch innen<br />

liegende Permanentmagneten<br />

kann er in der Feldschwächung<br />

betrieben werden. So lässt sich<br />

eine Last kontinuierlich und weit<br />

über die Nenndrehzahlen des<br />

Motors in der Maschine<br />

befördern. Bei dieser Technik<br />

können Hersteller Materialbahnen<br />

und Wickler mit hohen<br />

Geschwindigkeiten und<br />

konstanter Leistung einsetzen.<br />

Encoder-Optionen mit hoher<br />

Auflösung und Genauigkeit<br />

sorgen für eine präzise und<br />

schnelle Regelung, was z. B. in<br />

der Druckindustrie von Nutzen<br />

ist. Die Serie erfüllt die<br />

IE4-Norm. Der Motor ist zurzeit<br />

nur für den Einsatz mit dem<br />

Kinetix 5700-Servoantrieb<br />

ausgelegt. Die Funktionalität<br />

soll aber auf weitere Antriebe<br />

ausgeweitet werden.<br />

WIR SIND<br />

HERSTELLER<br />

LOKAL. SCHNELL. FLEXIBEL.<br />

„SMC Deutschland bietet ein außergewöhnlich umfangreiches<br />

Produktspektrum. Unsere große Fertigungstiefe,<br />

eine hochmoderne lokale Produktion und hervorragend<br />

qualifizierte Mitarbeiter sichern unseren Kunden schnell<br />

verfügbare Produkte und individuelle Lösungen.“<br />

Marius Pulter, Manager Production, Egelsbach<br />

www.smc.de • www.smc-iac.de<br />

Motek: Halle 8, Stand 8412<br />

COMPAMED: Halle 8b, Stand H04<br />

www.rockwellautomation.de


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

Perfekt<br />

verstreckt<br />

Integrierte Antriebslösung macht<br />

Faserproduktion flexibler und produktiver<br />

Die Märkische Faser GmbH stellt seit über 50 Jahren<br />

unterschiedliche Produkte aus Polyesterfasern her.<br />

Um auch auf spezielle Anforderungen des Marktes<br />

weiterhin schnell reagieren zu können, modernisierte<br />

das Unternehmen vor kurzem gemeinsam mit Siemens<br />

die Antriebstechnik in zwei seiner Faserlinien mit einer<br />

modernen und integrierten Lösung. Lesen Sie mehr.<br />

Vor den Toren Berlins in Premnitz betreibt die Märkische<br />

Faser GmbH eine der bedeutendsten Produktionen für Chemiefasern<br />

Deutschlands. Die sieben Produktionslinien liefern pro<br />

Jahr rd. 55 000 t Faserprodukte, die z. B. in Autoverkleidungen, in<br />

Hygieneprodukten über Funktionsbekleidung bis hin zu Filtern für<br />

industrielle Anwendungen vorkommen. Eberhard Brack, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Märkische Faser GmbH: „Es ist unser<br />

Bestreben, auf dem globalen Textilmarkt eine aktive und verantwortungsvolle<br />

Position als Produzent von Spezial-Fasern einzunehmen<br />

und dadurch die regionalen Arbeitsplätze zu sichern.“<br />

Bereits 1919 wurden am Standort Viskosefasern und Kunstseide<br />

produziert, 1942 wurden Fasern aus Polyamid entwickelt und 1953<br />

die ersten Versuchsanlagen für die Polyesterfaserherstellung in<br />

Betrieb genommen. Seit 1961 werden in Premnitz unter dem Markennamen<br />

Grisuten Polyesterfasern im industriellen Maßstab hergestellt<br />

– ein Produkt, mit dem das Unternehmen heute zu einem<br />

der führenden Produzenten in Europa gehört.<br />

Umfangreiche Modernisierung<br />

Ute Forstner ist Marketing Manager für chemische<br />

Industrie der Siemens AG in Karlsruhe<br />

Damit das Unternehmen seine Position auf dem Textilmarkt weiter<br />

festigen und ausbauen kann, investiert das Unternehmen in das<br />

Know-how seiner Mitarbeiter, aber auch in moderne Technologien<br />

in der Produktion. So wurde vor kurzem die Antriebstechnik in zwei<br />

der sieben Faserstraßen komplett modernisiert und die bestehende<br />

Lösung mit einem Gleichstrommotor mit Königswelle auf Servo-<br />

Einzelantriebe mit Verbundsteuerung umgestellt. Mit der neuen<br />

Antriebslösung wollte das Projektteam die Flexibilität in der Linie<br />

erhöhen. Zum anderen war die vorhandene Technik schon etwas in<br />

die Jahre gekommen, sodass es Schwierigkeiten bei der Ersatzteilversorgung<br />

gab. Um konkurrenzfähig zu sein, müssen die Straßen<br />

hochproduktiv arbeiten, daher war das Risiko eines Ausfalls nicht<br />

tragbar. Und schlussendlich kann das Projektteam mit der neuen<br />

Technik auch die Produktionsgeschwindigkeit weiter erhöhen.<br />

Um einen problemlosen Projektablauf im Vorfeld sicherzustellen,<br />

suchten die Verantwortlichen nach einem Partner für die Antriebstechnik,<br />

der nicht nur das komplette Paket für die Modernisierung<br />

inklusive Antriebe, Getriebe, Kupplungen, Schalttechnik liefern<br />

konnte, sondern auch entsprechenden Support bei der Projektierung<br />

der Antriebsapplikation und Inbetriebsetzung bot. Am Ende konnte<br />

Siemens den Auftrag gewinnen. Beide Unternehmen arbeiten bereits<br />

seit Jahren im Bereich Energie- und Antriebstechnik zusammen. Zu-<br />

50 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

01 Polyesterfasern unter dem Markennamen Grisuten kommen in vielen<br />

Industrieprodukten zum Einsatz<br />

02 Im Schaltschrank sind die Komponenten übersichtlich<br />

untergebracht und gleichzeitig gegen die rauen<br />

Produktionsbedingungen geschützt<br />

sätzlich stand mit dem Systemintegrator IAT auch ein erfahrener<br />

Partner für die Anbindung der neuen Antriebstechnik an die vorhandene<br />

Automatisierungstechnik zur Verfügung, der ebenfalls schon<br />

mehrere Projekte für die Märkische Faser GmbH umgesetzt hatte.<br />

Lösung aus einem Guss<br />

Die Konzeption startete im September 2014. Gemeinsam mit dem<br />

Projektteam des Faserherstellers erarbeitete Siemens eine Komplettlösung<br />

auf Basis von Integrated Drive Systems, die eine bessere<br />

Performance der Faserlinie ermöglicht, die Anlagenverfügbarkeit<br />

und die Maschinengeschwindigkeit erhöht und auch auf lange Sicht<br />

reparatur- und servicefähig bleibt. Eine weitere Anforderung war,<br />

dass die neue Lösung mit möglichst kurzen Stillstandszeiten implementiert<br />

werden musste, um die Auswirkungen auf die Produktion<br />

so gering wie möglich zu halten. Für die Faserstraße 7, mit der die<br />

Modernisierung startete, konzipierte das Projektteam eine neue<br />

Antriebslösung aus fünf Simotics M Servomotoren mit je einem<br />

Sinamics S120 Umrichter, einem Smart Line Modul zur Energierückgewinnung,<br />

drei Wärmetauschern mit Rückkühlern sowie den<br />

auf die Anlage abgestimmten Flender Getrieben und Kupplungen.<br />

Nach der Abwicklung des ersten Projektes machte sich Siemens<br />

dann an das zweite Projekt: Den Umbau der Königswelle auf Einzelantriebe<br />

der Faserstraße 1, wo ebenfalls eine Antriebslösung auf<br />

Basis von Integrated Drive Systems implementiert wurde. In dieser<br />

Linie besteht die Lösung aus neun Simotics M Motoren des Typs<br />

1PH8, ebenfalls mit Sinamics S120 Frequenzumrichtern und Flender<br />

Getrieben und Kupplungen.<br />

Die Siemens-Experten im Application Center in Chemnitz legten<br />

die Komponenten so aus, dass sie ausreichend Reserven für<br />

einen weiteren Ausbau der Produktivität bieten und den rauen<br />

Bedingungen in der Faserproduktion mit einer hohen Luftfeuchtigkeit,<br />

hohen Temperaturen und einer großen Staubbelastung<br />

Stand halten können. Dabei nutzte das Team auch das spezielle<br />

Antriebs-Know-how und die Projektleitungsexpertise weiterer<br />

Siemens-Bereiche und koordinierte die Aufgaben von IAT, die im<br />

Auftrag von Siemens die neue Antriebslösung in die existierende<br />

Automatisierungslandschaft bei der Märkische Faser GmbH integrierte.<br />

Neben dem Hardwareengineering übernahm Siemens die<br />

Services für das Applikationsengineering und lieferte die schlüsselfertige<br />

Schaltanlage. Der mechanische Umbau wurde von den<br />

Mitarbeitern der Märkische Faser GmbH problemlos durchgeführt.<br />

Beide Projekte wurden innerhalb des geplanten Kosten- und<br />

Zeitrahmens von zwei Jahren abgeschlossen. Die neuen Lösungen<br />

für beide Faserstraßen fügen sich nun nahtlos in den Anlagenverbund<br />

in der Produktion ein.<br />

Vielfältige Vorteile im Betrieb<br />

Schon kurz nach der Inbetriebnahme zeigen sich die Vorteile der<br />

integrierten Antriebslösung. Die Faserlinien sind flexibler als bisher,<br />

da Parameter wie das Verstreckungsverhältnis während der<br />

Fahrt geändert werden können. Auch die Verfügbarkeit ist höher als<br />

früher und die Anlagen lassen sich aufgrund der harmonisierten<br />

Systemlandschaft einfacher warten und instand halten. Noch dazu<br />

sind die Antriebe in das System zur Energiedatenerfassung integriert,<br />

sodass der Hersteller auch in dieser Hinsicht weitere Optimierungsmöglichkeiten<br />

hat.<br />

www.siemens.de


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

„Gigabit Industrial Ethernet“<br />

Der Schlüssel zur Erreichung der Ziele von Industrie 4.0?<br />

Noch immer wird diskutiert, was<br />

Industrie 4.0 konkret bedeutet –<br />

aber eines steht fest: Ein höherer<br />

Vernetzungsgrad der Geräte und<br />

leistungsfähigere Netzwerke<br />

werden die Grundvoraussetzung<br />

zur Erreichung der mit diesem<br />

Konzept verfolgten Ziele sein.<br />

John Browett, General Manager<br />

der CLPA Europe, beschreibt die<br />

Netzwerkvoraussetzungen für<br />

Industrie 4.0.<br />

John Browett ist General Manager<br />

bei der CLPA Europe in Ratingen<br />

Angesichts von Zukunftstrends wie<br />

Kleinserienfertigung, stärkerer Individualisierung<br />

und mehr Wettbewerb, mit<br />

denen sich die Fertigungsindustrie auseinandersetzen<br />

muss, ist die Attraktivität der<br />

Konzepte von Industrie 4.0 leicht nachzuvollziehen.<br />

Industrie 4.0 und das Industrial<br />

Internet of Things (IIoT) können nicht nur<br />

viele der Herausforderungen überwinden,<br />

sondern auch Innovationen ermöglichen,<br />

an die bis heute noch kein Hersteller gedacht<br />

hat.<br />

Industrie 4.0 lässt sich als Kombination<br />

cyber-physischer Systeme mit dem IIoT<br />

definieren. Getragen wird das Ganze von<br />

ethernet- und internetbasierten Technologien,<br />

die die uneingeschränkte Vernetzung<br />

und Kommunikation aller Geräte<br />

und Systeme ermöglichen, unabhängig<br />

davon, wo sich die jeweilige Komponente<br />

befindet oder worum es sich dabei konkret<br />

handelt. Es wird heute viel über hohe Vernetzungsgrade<br />

gesprochen, üblich sind<br />

aber Inkompatibilitäten von Netzwerken<br />

und Technologien, d. h. Projekte sind in<br />

separate Inseln unterteilt. In dem Maße,<br />

wie wir Inkompatibilitäten überwinden<br />

und höhere Integrations- und Vernetzungsgrade<br />

erreichen, werden Produktionsmaschinen<br />

im Industrie-4.0-Szenario transparenter.<br />

So sollen eines Tages intelligente<br />

Fabriken entstehen, die autonome Produktwechsel<br />

durchführen, Produktionsmaschinen<br />

automatisch umstellen und<br />

möglicherweise sogar die Produktionsmenge<br />

selbsttätig der Nachfrage anpassen<br />

können. Folglich werden auch das Internet<br />

und die Kollaboration mit Kunden und Lieferanten<br />

auf einem höheren Level integriert<br />

als es bislang möglich ist.<br />

All das setzt voraus, dass die Netzwerke<br />

die entsprechenden Informationen in Echtzeit<br />

an ihre Bestimmungsorte übertragen.<br />

Ethernet ist ein guter Ausgangspunkt für<br />

diese Infrastruktur, aber die benötigte<br />

Leistung bedarf einer Technologie mit<br />

größerem Potenzial als derzeit üblich.<br />

CC-Link IE kann sämtliche Anforderungen<br />

bereits heute erfüllen.<br />

Gigabit-Ethernet als Standard<br />

für die Automatisierung<br />

Eine Grundanforderung von Industrie-4.0-<br />

Anwendungen ist die Weitergabe großer<br />

Datenmengen von verschiedenen Komponenten<br />

und Geräten in Echtzeit. Der Einsatz<br />

dieser Systeme setzt dementspre-<br />

52 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

chend hohe Bandbreiten voraus. CC-Link<br />

IE ist das weltweit erste und einzige offene<br />

Gigabit-Ethernet-Protokoll für die Automatisierung.<br />

Als solches bietet es eine<br />

Leistungssteigerung um das rund Zehnfache<br />

im Vergleich zu allen anderen aktuellen<br />

Protokollen. Zudem bietet CC-Link<br />

IE mit 1 Gbps die derzeit höchste verfügbare<br />

Bandbreite und damit die notwendige<br />

Leistung für die Vernetzung datenhungriger<br />

Prozesse.<br />

CC-Link IE basiert auf dem Ethernet-<br />

Standard IEEE 802.3 und ermöglicht Ring-,<br />

Linien- und Stern-Topologien. Linien- und<br />

Stern-Topologien können zudem zu Systemen<br />

mit maximaler Anwendungsflexibilität<br />

kombiniert werden. Die Ring- und Linien-<br />

Topologien sind attraktiv, weil sie einfach<br />

erweiterbar sind, d. h. Zusatzkosten und<br />

Komplexität durch zusätzliche Netzwerk-<br />

Switches entfallen.<br />

Bedenken in Zusammenhang<br />

mit IT-Sicherheit<br />

Eine Grundanforderung von<br />

Industrie-4.0-Anwendungen ist<br />

die Weitergabe großer Datenmengen<br />

von verschiedensten Komponenten<br />

und Geräten in Echtzeit.<br />

John Browett<br />

Eine der größten Sorgen angesichts der<br />

zunehmenden Verbreitung des industriellen<br />

Ethernets ist die IT-Sicherheit. In<br />

dem Maße, wie internetbasierte Technologien<br />

die Möglichkeiten in der Fertigung erweitert<br />

haben, sind auch neue Bedrohungen<br />

hinzugekommen.<br />

Einige industrielle Ethernet-Protokolle<br />

basieren auf einem alternativen TCP/IP-<br />

(UDP/IP)-Protokollstack, die einige Sicherheitslücken<br />

verursachen können. CC-Link IE<br />

kombiniert hingegen den Physical Layer<br />

und den Data Link Layer der OSI-Hierarchie<br />

mit einem offenen Protokoll, das vom Netzwerk<br />

bis zu den Application Layers reicht.<br />

Das Resultat ist eine offene, aber kontrollierte<br />

Wissensbasis, die von den CLPA-Partnern<br />

frei genutzt werden kann, aber besseren<br />

Schutz vor unbefugter Nutzung bietet.<br />

Eine weitere Frage der potenziellen<br />

Anwender des Protokolls ist die Kompatibilität<br />

mit dem TCP/IP-(UDP/IP)-Verkehr.<br />

Während Netzwerke in der Praxis aus<br />

Sicherheits- und Leistungsgründen segmentiert<br />

werden, müssen sie trotzdem<br />

manchmal anderen Datenverkehr als die<br />

CC-Link IE unterstützt die Fertigungsunternehmen, die Vorteile einer höheren Vernetzung ihrer<br />

Prozesse zu nutzen<br />

Steuerkommunikation unterstützen. CC-<br />

Link IE ermöglicht dies durch Verkapselung<br />

von TCP/IP-(UDP/IP)-Paketen, die mithilfe<br />

von Tunneling im CC-Link-IE-Netzwerk<br />

übertragen werden.<br />

Durch Unterstützung unterschiedlicher<br />

Protokolltypen im selben Netzwerk bietet<br />

CC-Link IE zudem große Anwendungsflexibilität.<br />

Hierdurch<br />

wird das System kostengünstiger<br />

und wartungsfreundlicher.<br />

Neben den<br />

standardmäßigen E/A-<br />

Steuerungsfunktionen unterstützt<br />

CC Link IE<br />

Sicherheit (SIL3), Motion<br />

Control und Energiemanagement<br />

über ein<br />

und dasselbe Kabel.<br />

Hierdurch bietet die CLPA eine kostenwirksame,<br />

übersichtliche, flache Netzwerkarchitektur,<br />

die die Anforderungen nahezu<br />

aller Anwendungen in der diskreten Industrie<br />

erfüllt.<br />

Schnell und einfach<br />

Bei der Nutzung des Netzwerks, ist die einfache<br />

Kommunikation wichtig. Die Datenkommunikation<br />

von CC-Link IE basiert auf<br />

einem Shared Memory Model. Alle Geräte<br />

im Netzwerk belegen einen Bereich des<br />

Controller-Speichers. Um mit ihnen zu<br />

kommunizieren, muss lediglich der Datenwert<br />

in dem Bereich geändert werden, der<br />

dem entsprechenden Gerät zugeordnet ist.<br />

Das Netzwerk organisiert das Datenaufkommen<br />

automatisch mithilfe einer zyklischen<br />

(synchronen) Kommunikation.<br />

Für die Kommunikation von den Geräten<br />

zum Controller läuft derselbe Prozess<br />

umgekehrt ab. Für ungeplante Ereignisse<br />

hoher Priorität, zum Beispiel Alarmsi -<br />

gnale oder nichtzyklische Übertragungen<br />

niedriger Priorität, wie Diagnosedaten,<br />

steht ein alternatives „transientes“ (asynchrones)<br />

Kommunikationsverfahren zur<br />

Verfügung. Die Technologie ist so gestaltet,<br />

dass selbst ein hohes Aufkommen<br />

an transienten Daten die deterministische,<br />

reguläre zyklische Kommunikation nicht<br />

beeinträchtigt. Das bedeutet die normalen<br />

Systemfunktionen bleiben unbeeinflusst<br />

und der Scan-Zyklus ist vollkommen<br />

deterministisch.<br />

Die deterministische Kapazität wird<br />

durch die Token Passing Methode garantiert<br />

und sorgt für den zuverlässigen Systembetrieb.<br />

In der Praxis sind hierdurch<br />

Netzwerk-Updates innerhalb weniger<br />

Zehntelmikrosekunden möglich, je nach<br />

Größe und Konfiguration des Systems.<br />

Darüber hinaus bietet CC-Link IE die<br />

Möglichkeit, redundante Controller zu<br />

verwenden. Auf diese Weise führt selbst<br />

ein Controllerausfall nicht zwangsläufig<br />

zu Produktionsausfällen.<br />

CC-Link IE unterstützt die Fertigungsunternehmen,<br />

die Vorteile einer höheren<br />

Vernetzung ihrer Prozesse zu nutzen. Die<br />

Netzwerkleistung sorgt für präzisere Kontrolle,<br />

höheren Datendurchsatz bei hoher<br />

Geschwindigkeit, deterministische Kapazität<br />

und inhärente Sicherheit. Bei der Umsetzung<br />

von Modellen für Industrie 4.0 im<br />

Hinblick auf die zukünftigen Herausforderungen<br />

in der Produktion kommt CC-Link<br />

IE eine Schlüsselrolle zu.<br />

Fotos: CC-Link Partner Association Europe<br />

www.clpa-europe.com<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 53


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

Energiemanagement für<br />

Gleichstromnetze<br />

Für die Absicherung von Antrieben gegen<br />

Spannungsschwankungen, die Reduzierung<br />

von Lastspitzen und die netzunabhängige<br />

Nutzung generatorischer Energie bietet<br />

Michael Koch die Energiemanagementsysteme<br />

KTS an. Sie bringen Leistungen in der Spitze<br />

bis weit über <strong>10</strong>0 kW und bis 1,8 MJ Energie.<br />

Dafür sorgt eine auf die jeweilige Anwendung<br />

abgestimmte Kombination von Leistungselektronik,<br />

Superkondensator-Modulen und<br />

Peripherie. Direkt an den Gleichstromzwischenkreis<br />

des Antriebs angeschlossen, liefert das<br />

System Energie im Bedarfsfall unterbrechungsfrei<br />

und puffert generatorische Energie<br />

zyklisch. Darüber hinaus sind alle notwendigen<br />

Sicherungssysteme integriert, die<br />

Verdrahtung komplett. Ergänzende<br />

Komponenten für das System sind die<br />

Entladeeinheiten SDU zur Senkung der<br />

Speicherspannung im Wartungsfall und die<br />

24-V-Notstrom-Energieversorgung NEV.<br />

Smart Plastics erhöhen<br />

Anlagenverfügbarkeit<br />

Sensoren und Überwachungsmodule machen die Kunststoff-<br />

Lösungen der Produktfamilie Isense von Igus fit für eine vorausschauende<br />

Wartung. Ein System zur Überwachung des Betriebszustandes<br />

von E-Ketten ist Isense EC RC, insbesondere in<br />

Führungsrinnen bei langen Verfahrwegen. Sensoren messen<br />

www.bremsenergie.de<br />

Motion Controller in Mikrogröße<br />

Technosoft hat den IPOS2401 MX<br />

herausgebracht, einen intelligenten<br />

Antrieb mit integriertem Motion<br />

Controller, der für Positionierungsanwendungen<br />

mit kritischem Platzbedarf<br />

geeignet ist (19 × 46 × 8 mm).<br />

Aufgrund der neuartigen Motorsteuerungsarchitektur<br />

stellt der Antrieb eine universelle<br />

Steuerungslösung für eine komplette Kategorie<br />

von Mikromotoren dar, die nicht mehr als<br />

1 A Dauerstrom auch bei dynamischen Konfigurationen<br />

benötigen. Gleichstrommotoren mit oder ohne<br />

Bürsten sowie Schritt- oder Linearmotoren können von dem<br />

Mikroantrieb gesteuert werden. Dieser unterstützt inkrementale<br />

TTL-Encoder und digitale Hallelemente als Positionssensoren.<br />

Ein Antrieb für jede Motortechnologie bietet zudem den Vorteil<br />

der Verringerung sowohl der Bestandsvielfalt als auch der<br />

Implementierungszeit aufgrund einer einzigen Benutzerschnittstelle<br />

für alle Achsen. Ein weiterer Vorteil ist die Plug-in-Fähigkeit,<br />

die Flexibilität bei der Integration in das Benutzer-Motherboard<br />

bietet, wo Größe, Form und Steckverbindungen individuell<br />

angepasst werden können, um optimal auf die Anwendungsanforderungen<br />

einzugehen.<br />

www.technosoftmotion.com<br />

und überprüfen dabei durchgehend die Position der Kette. So<br />

wird bei mechanischen Störungen ein Weiterlaufen der Anlage<br />

verhindert. Das Modul EC M wird auf dem Mitnehmer der Kette<br />

montiert und nimmt eigenständig dessen Zustand über Beschleunigung,<br />

Geschwindigkeit, Temperatur und zurückgelegte Zyklen<br />

auf. Daraus können die zurückgelegte Strecke sowie die verbleibende<br />

Standzeit des Systems abgeleitet werden. Mit dem Modul<br />

CF Q werden die Daten der intelligenten Chainflex-Leitungen<br />

gesammelt. Durch kontinuierliche Messung der elektrischen<br />

Eigenschaften in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur und<br />

der Zyklenzahl wird ein Ausfall der Leitung rechtzeitig<br />

vorhergesagt.<br />

www.igus.de<br />

Multi-Achs-Controller als Ethercat-Master<br />

Für präzise Positionieraufgaben hat ACS Motion Control mit dem<br />

Spii Plus ES einen Multi-Achs-Motioncontroller mit einer Hochgeschwindigkeits-Ethercat-to-Ethercat-Brücke<br />

entwickelt. Er kann<br />

als Ethercat-Knoten oder -Master arbeiten. Als Knoten unterstützt<br />

er das Antriebsprotokoll DS402 und herstellerspezifische Befehle.<br />

Im Masterbetrieb kann er bis zu 64 synchronisierte Achsen mit<br />

einer Zyklusrate bis 5 kHz ansteuern und beliebig viele Ein-/<br />

Ausgänge ansprechen. Wird ein Fehler am Netzwerkkabel<br />

erkannt, sorgt die Redundanz per Ringtopologie<br />

dafür, dass der Betrieb weitergeht. Der Controller<br />

bietet auch Steuerungsfunktionen für<br />

die Bewegungsabläufe wie eine erweiterte<br />

Profilgenerierung. Hinzu kommen funktionelle<br />

Steuerungsalgorithmen für mechanisch<br />

gekoppelte Systeme wie Portale, Stative,<br />

Hexapoden und ähnliche Systeme. Typische<br />

Anwendungen reichen von der Halbleiter- und<br />

Lasermikrobearbeitung über die Elektronikfertigung<br />

bis hin zum Digitaldruck.<br />

www.acsmotioncontrol.com<br />

54 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong><br />

KIMO.indd 1 18.04.<strong>2017</strong> 14:40:18


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

Wireless-Safety-System mit bidirektionaler Funkstrecke<br />

Die Funk-Sicherheitsmodule UH 6900 der Dold Safemaster W Reihe bieten besondere<br />

Flexibilität in Gefahrenbereichen sowie eine hohe Effizienz und Wirtschaftlichkeit.<br />

Das Wireless-Safety-System spielt seine Stärken vor allen Dingen in mobilen und<br />

ausgedehnten Anlagen aus, in denen eine Verdrahtung nicht möglich oder aber sehr<br />

aufwendig ist. Das TÜV-zertifizierte System für Sicherheitsanforderungen bis PL e/<br />

Kat. 4 bzw. SIL 3 besteht aus zwei oder mehr kompakten Funk-Sicherheitsmodulen<br />

mit jeweils 45 mm Baubreite. Es zeichnet sich durch seine sicherheitsgerichtete<br />

bidirektionale Funkstrecke aus mit einer großen Reichweite von bis zu 800 m im<br />

freien Feld. Die Sicherheitsmodule verfügen über jeweils drei zweikanalige Sicherheitseingänge<br />

und je einen Sicherheitsausgang mit drei Kontaktpfaden zur Realisierung<br />

von Sicherheitsfunktionen, wie Not-Halt, Schutztür, BWS oder Zweihand.<br />

Darüber hinaus bieten die Geräte jeweils acht Ein- und Ausgänge für anwenderspezifische<br />

Steueraufgaben.<br />

www.dold.com<br />

Mikro-Servo-Controller<br />

für extreme<br />

Bedingungen<br />

MOTEK, Messe Stuttgart<br />

09. – 12. Oktober <strong>2017</strong><br />

Besuchen Sie uns<br />

Stand 4506, Halle 4<br />

Maxon Motor erweitert seine<br />

Servo-Controller-Reihe mit<br />

dem Escon Module 50/8 HE<br />

(Harsh Enviroment). Dieses<br />

kompakte Einsteckmodul mit<br />

8 A Nennstrom ist ausgelegt<br />

für bürstenbehaftete sowie<br />

bürstenlose DC-Motoren bis<br />

zu einer Spitzenleistung von<br />

750 W. Seine wirkliche Stärke<br />

aber liegt in seiner Widerstandskraft.<br />

So verrichtet der<br />

Controller zuverlässig seinen<br />

Dienst bei Umgebungstemperaturen<br />

zwischen – 40 bis + 92 °C.<br />

Eine polymerische Beschichtung<br />

schützt die Elektronik vor<br />

diversen Schadstoffen und<br />

Korrosion. Selbst Silikone oder<br />

Schmieröle bleiben nicht haften.<br />

Hinzu kommt eine hohe<br />

Vibration- und Schockresistenz.<br />

Das Modul ist die optimale<br />

Ergänzung zur bestehenden<br />

Serie. Es verfügt über<br />

zahlreiche konfigurierbare<br />

digitale Ein- und Ausgänge<br />

und lässt sich intuitiv mittels<br />

der Software Escon Studio<br />

einrichten. Das Modul ist in<br />

zwei Variationen erhältlich:<br />

mit oder ohne Kühlkörper.<br />

NUR WER BEWEGUNGSABLÄUFE<br />

KONTROLLIERT, KANN SIE VERBESSERN.<br />

Jede falsche Bewegung kann teuer werden. Doch wer gibt Ihnen die Sicherheit,<br />

dass die Bewegungsabläufe in Ihren Prozessen wirklich präzise und<br />

effizient sind? Encoder von SICK. Sie erfassen die exakte Geschwindigkeit,<br />

Umdrehung, den Weg oder Winkel einer Bewegung und liefern das Ergebnis<br />

als weiterverwertbare Daten an die Prozesssteuerung oder in die Cloud. So<br />

sorgen sie dafür, dass Sie sich um nichts mehr sorgen müssen.<br />

Wir finden das intelligent. www.sick.com/encoders<br />

www.maxonmotor.com


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

Stark kombiniert<br />

Servoantrieb und Servoregler<br />

sorgen für ein leistungsfähiges<br />

mechatronisches Antriebssystem<br />

Kompakt-Servoantrieb bestehend aus<br />

einem Synchron-Servomotor und Präzisions-<br />

Getriebeunit mit integriertem Abtriebslager<br />

Ein Unternehmen für Antriebstechnik bietet außer präzisen und kompakten Getrieben<br />

ebenfalls Servoaktuatoren und Servoregler in spezieller Ausführung. Die<br />

Servoaktuatoren als Kombination eines hochpräzisen Wellgetriebes mit<br />

Abtriebslagerung und einem eigenentwickelten, auf den Aktuator abgestimmten,<br />

permanentmagneterregten Servomotor bieten dem Anwender eine optimierte<br />

antriebstechnische Lösung. Lesen Sie mehr.<br />

Andreas Kunz ist Produktmanager Mechatronik<br />

bei der Harmonic Drive AG in Limburg a. d. Lahn<br />

S<br />

eit Einführung der Servoaktuatoren vom<br />

Typ Lynx Drive durch die Harmonic<br />

Drive AG wurde die Baureihe konsequent<br />

ausgebaut, um die unterschiedlichen Anforderungen<br />

der Anwender erfüllen zu können.<br />

Nach der Erweiterung der Baureihe um den<br />

Drehmomentbereich zwischen 9 und 54 Nm<br />

Beschleunigungsdrehmoment mit den Baugrößen<br />

14 und 17 wird nun die Lücke zwischen<br />

den Getriebebaugrößen 20 und 32<br />

geschlossen, um kosten- und bauraumoptimierte<br />

Konstruktionen zu ermöglichen.<br />

Wellgetriebe – Prinzip<br />

und Vorteile<br />

Der Servoaktuator besteht aus einem Wellgetriebe<br />

der Baureihe HFUC-2UH und einem<br />

Synchron-Servomotor der Baureihe FFM.<br />

Die Kernbaugruppen Wellgetriebe und Servomotor<br />

werden von der Harmonic Drive<br />

AG am Standort Limburg/Lahn gefertigt.<br />

Das Harmonic Drive Getriebe gehört zur<br />

Gruppe der Wellgetriebe. Der elliptische<br />

Wave Generator als angetriebenes Teil ver-<br />

01 Funktionsprinzip Wellgetriebe<br />

56 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


formt über das Kugellager den Flexspline, der sich<br />

in den gegenüberliegenden Bereichen der großen<br />

Ellipsenachse mit dem innenverzahnten Circular<br />

Spline im Eingriff befindet. Mit Drehen des Wave<br />

Generators verlagert sich die große Ellipsenachse<br />

und damit der Zahneingriffs bereich. Da der Flexspline<br />

zwei Zähne weniger als der Circular Spline<br />

besitzt, vollzieht sich während einer halben Umdrehung<br />

des Wave Generators eine Relativbewegung<br />

zwischen Flexspline und Circular Spline um<br />

einen Zahn und während einer ganzen Umdrehung<br />

um zwei Zähne. Bei fixiertem Circular<br />

Spline dreht sich der Flexspline als Abtriebselement<br />

entgegengesetzt zum Antrieb.<br />

Die einzigartige Technologie und Prä zision der<br />

spielfreien Harmonic Drive-Getriebe ermöglicht<br />

Wiederholgenauig keiten von ± 0,1 arcmin – 30 µm<br />

auf 1 000 mm Hebellänge.<br />

Moderne Maschinenkonzepte fordern kompakt<br />

bauende Antriebslösungen, um mit möglichst<br />

wenig Stellfläche auskommen zu können: Das<br />

integrierte kippsteife, kompakt bauende und belastbare<br />

Präzisionsabtriebslager des Servoaktuators<br />

ist als Kreuzrollenlager ausgeführt und ermöglicht<br />

dem Konstrukteur den Verzicht auf eine<br />

eigene Lagerung der Last. Dies wiederum vereinfacht<br />

die Konstruktion und führt zu einer kompakteren<br />

Ausführung und geringeren Kosten.<br />

Der Servoaktuator der Baugröße 25 ist verfügbar<br />

in sechs Untersetzungen zwischen 1:30 bis<br />

1:160. Diese Untersetzungsvarianten ermöglichen<br />

Beschleunigungsdrehmomente zwischen<br />

50 und 176 Nm und bilden damit den Übergang<br />

zwischen den Servoaktuatoren Lynx Drive 20C<br />

und Lynx Drive 32C.<br />

Durch die Integration und den speziell für die<br />

Lynx Drive Baureihe ent wickelten Synchron-Servomotor<br />

baut der Aktuator kompakter als herkömmliche<br />

Getriebe – Motor-Kombinationen: Z. B. in<br />

der Ausführung mit Multiturn-Absolutwertgeber<br />

beträgt die Baulänge lediglich 150 mm bei einem<br />

größten Außendurchmesser von 111 mm.<br />

Die Motoren mit konzentrierter Wicklung und<br />

sieben Polpaaren sind durch Auslegung und<br />

Vakuumverguss der Wicklung robust und hoch<br />

überlastfähig. Die Auslegung der Motoren erlaubt<br />

02 High-Performance Servoregler zur<br />

optimalen Anbindung der Servoantriebe an<br />

die übergeordnete Steuerung<br />

die maximale Performance annähernd uneingeschränkt<br />

auch bei Zwischenkreisspannungen von<br />

320 VDC.<br />

Um die Achse optimal an die Anwendung anpassen<br />

zu können, stehen für die Motoren diverse<br />

Feedbackvarianten zur Verfügung. Um über 360°<br />

auf der Abtriebsseite die Position absolut messen<br />

zu können, werden an der Motorwelle Multiturn-<br />

Absolutwertgeber mit EnDat und Hiperface-Datenschnittstelle<br />

eingesetzt. Die bis zu 512 analogen<br />

Sinus/Cosinus-Spuren werden im Achsregler<br />

interpoliert und ermöglichen so eine ausreichend<br />

hohe Positionsauflösung von weniger als 0,1 Winkelsekunde<br />

(bezogen auf den Getriebeabtrieb),<br />

um die Genauigkeit der Getriebe voll ausnutzen<br />

zu können.<br />

Servoregler vom Typ Yukon Drive<br />

Zur vereinfachten und schnellen Inbetriebnahme<br />

des Servoaktuators an der Maschinensteuerung<br />

bildet der Lynx Drive mit dem Servoregler Yukon<br />

Drive ein vorkonfiguriertes Antriebssystem.<br />

Der Yukon Drive ist prädestiniert für den Betrieb<br />

an überlagerten CNC-Steuerungen mit<br />

einer zyklischen Sollwertvor gabe über Feldbus.<br />

Die Integration von High-Speed Feldbussystemen<br />

wie Profinet und EtherCat zeigen, dass<br />

Zukunfts sicherheit und Flexibilität bei der Entwicklung<br />

im Vordergrund stehen. Umfangreiche<br />

Motion Control Funktionen bieten dabei eine<br />

Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten. Komplett<br />

steckbare Anschlüsse sorgen für eine schnelle<br />

Montage und Inbetriebnahme.<br />

Durch seine SIL3-zertifizierte STO-Funktion<br />

ist der Yukon Drive in ein Sicherheitskonzept<br />

integrierbar.<br />

Die Kombination der Harmonic-Drive-Einbausätze,<br />

kippsteifer Abtriebslagerung sowie dynamischer<br />

und dabei kompakter Motoren überzeugt<br />

durch ihre Leistungsfähigkeit. Der vorkonfigurierte<br />

Servoregler Yukon Drive ergänzt den Lynx Drive<br />

zum leistungsfähigen mechatronischen Antriebssystem<br />

mit modernen Schnittstellen.<br />

www.harmonicdrive.de<br />

No Chance<br />

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STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

Glücks-Pilze<br />

Frequenzumrichter sparen Energie in irischer Champignon-Produktion<br />

Auf der Suche nach Möglichkeiten zur Energieeinsparung und höherer Systemzuverlässigkeit<br />

wandte sich Codd Mushrooms, einer der größten irischen Champignon-Produzenten,<br />

an Mitsubishi Electric und den Systemintegrationspartner MPAC. Das Ergebnis ist eine<br />

SPS-basierte Lösung, in der Frequenzumrichter zum Einsatz kommen. Wie lassen sich so<br />

5 400 kWh pro Woche und bis zu 40 000 EUR pro Jahr einsparen?<br />

Das irische Familienunternehmen war<br />

besonders an Energieeinsparungen im<br />

Kaltwassersystem der Produktion und einer<br />

Steigerung der Systemzuverlässigkeit interessiert.<br />

Das Kaltwassersystem zieht sich<br />

durch verschiedene unabhängige Produktionsbereiche,<br />

die individuellen Anforderungen,<br />

unter anderem der Produktionsstatus<br />

sowie Umweltbedingungen, entsprechend<br />

beheizt oder gekühlt werden müssen. Ein<br />

industrielles Kühlaggregat kühlt das Wasser<br />

des Systems auf 5 °C ab, diese Temperatur<br />

wird in einem isolierten Puffertank gehalten.<br />

Im laufenden Betrieb wird das gekühlte<br />

Wasser aus dem Tank durch das Kaltwassersystem<br />

gepumpt. Es fließt durch Wärmetauscher,<br />

wird in Rücklauferhitzer zurückgespeist<br />

und mischt sich dort mit wärmerem<br />

Wasser. Das Kühlwasser fließt deutlich wärmer<br />

in den Puffertank zurück. In Folge steigert<br />

das Kühlaggregat seine Leistung, um<br />

die Temperatur im Tank wieder auf 5 °C<br />

abzusenken. Um eventuelle Energieeinspa-<br />

Oliver Endres ist European Product Manager<br />

Energy/Inverter bei Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />

in Ratingen<br />

rungen zu prüfen, kontaktierte Codd Mushrooms<br />

den örtlichen Mitsubishi Electric<br />

Systemintegrator MPAC. Geschäftsführer<br />

Matt Pender blickt zurück: „Es war nicht<br />

möglich, den zu erwartenden Kühlbedarf<br />

mit dem bestehenden System zu berechnen.<br />

Die Anlage lief immer mit voller Auslastung.<br />

Tatsächlich effizient arbeitete das<br />

System nur dann, wenn die volle Leistung<br />

benötigt wurde. In der Praxis entwickelt<br />

sich der Kühlbedarf allerdings dynamisch.<br />

Nur selten ist die volle Systemleistung gefragt.<br />

Und selbst dann ist der Bedarf nicht<br />

konstant. Dabei kommen verschiedene<br />

Faktoren ins Spiel, darunter die Anzahl der<br />

zu kühlenden Räume, der konkrete Produktionsstatus,<br />

die Umgebungstemperatur, die<br />

wiederum von lokalen Wetterbedingungen<br />

abhängt, und die Luftfeuchtigkeit.“ Auch<br />

ohne Bedarf pumpte das System die maximale<br />

Wassermenge durch die Produktion.<br />

Wenn es nicht die Wärmetauscher durchlief,<br />

heizte sich das Wasser dennoch auf,<br />

bedingt durch Umgebungstemperatur und<br />

Luftfeuchtigkeit, sobald es den Puffertank<br />

verließ. Floss es anschließend zurück in<br />

den Tank, so erhöhte sich die Temperatur<br />

des dort gespeicherten Wassers. Der Kältekompressor<br />

kühlte das Wasser ab, obwohl<br />

es nicht genutzt worden war.<br />

Eingehende Untersuchung<br />

MPAC durchleuchtete die Ineffizienzen und<br />

Verbesserungspotenziale des Kaltwassersystems;<br />

in einem Prüfzeitraum von sieben<br />

Tagen verbrauchte das System 6 115 kWh.<br />

Theoretisch hätte sich die Effizienz durch<br />

Ausschalten bei mangelndem Bedarf maximieren<br />

lassen, es wäre allerdings nicht<br />

mehr möglich gewesen, Bedarfsänderungen<br />

zu erfassen. „Das System wäre ohne<br />

gespeichertes Kühlwasser extrem langsam“,<br />

so Pender. Müsste der Produktionsbereich<br />

spontan gekühlt werden, würde die Anlage<br />

nur schleppend reagieren. Die von MPAC<br />

entwickelte Lösung kann den jeweiligen<br />

Kühlbedarf berechnen. Die Primärpumpe,<br />

die Wasser zwischen dem Kältekompressor<br />

und dem Puffertank zirkulieren lässt, die<br />

Sekundärpumpe, die den unteren Teil der<br />

Produktion versorgt, sowie die Twin-Set-<br />

Pumpe für den oberen Teil werden von Mitsubishi<br />

Electric FR-F740 Frequenzumrichtern<br />

gesteuert, die wiederum über CC-Link<br />

an eine SPS angebunden sind. Sensoren


Innovation & Excellence<br />

erfassen sämtliche Pro zessvariablen, alle<br />

analogen und digitalen Daten werden über<br />

die Remote-E/A-Einheit Mitsubishi Electric<br />

ST Lite in die SPS eingespeist. Diese berechnet<br />

den tatsächlichen Kühlbedarf und sendet<br />

Steuersignale an die Frequenzumrichter.<br />

So entspricht die Wassermenge stets<br />

dem aktuellen Bedarf. Über ein HMI der<br />

GOT-Serie lässt sich der Prozess visualisieren<br />

und die Anlage bedienen. „Mit dem<br />

neuen System laufen die Pumpen effizienter“,<br />

erklärt Pender. „Die Menge an Warmwasser,<br />

die zurück in den Puffertank fließt,<br />

konnte deutlich reduziert werden. Aufgrund<br />

einer Art Kettenreaktion im Primärkreislauf<br />

muss das Kühlaggregat nun wesentlich<br />

weniger arbeiten.“ Der Energieverbrauch<br />

von Zentrifugalpumpen entwickelt<br />

sich exponentiell zur Geschwindigkeit.<br />

Selbst eine geringe Reduzierung des Tempos<br />

kann zu einer erheblichen Energieeinsparung<br />

führen. „Wir haben zu unterschiedlichen<br />

Tageszeiten Zu- und Abnahmen des<br />

Bedarfs festgestellt“, so Pender. „Der Vorteil<br />

unserer Steuerungslösung liegt darin, dass<br />

sie die Last konstant misst und entsprechend<br />

reagiert, sodass das System stets am<br />

maximalen Betriebspunkt arbeitet.“<br />

Monitoring des<br />

Energieverbrauchs<br />

Nach der Installation des Steuerungssystems<br />

überwachte MPAC den Bedarf über<br />

einen Zeitraum von sieben Tagen. Dabei<br />

stellten die Experten einen Rückgang des<br />

wöchentlichen Energieverbrauchs von 6 115<br />

auf 664 kWh fest. Zusätzlich wurden durch<br />

den Umstieg auf Frequenzumrichter die<br />

elektrischen und mechanischen Belastungen<br />

reduziert. Außerdem wurde den Stößen,<br />

die beim Starten und Stoppen der Pumpen<br />

entstehen, Abhilfe geschaffen – es kommt<br />

nicht mehr zu Wasserschlägen. Auch die<br />

Betriebsbeanspruchung der Pumpen konnte<br />

gesenkt werden. „Vor dem Upgrade hatten<br />

wir bereits ein paar Mängel bei mehreren<br />

Dichtungen und Lagern festgestellt“, sagt<br />

Pender. „Das Upgrade sollte sich jedoch<br />

sehr positiv auf die Wartungsanforderungen<br />

und Reparaturkosten auswirken und<br />

zugleich die Lebensdauer des Motors und<br />

der angetriebenen Komponenten erhöhen.“<br />

Codd-Mushrooms Geschäftsführer Raymond<br />

Codd resümiert: „Die Zusammenarbeit mit<br />

MPAC verlief reibungslos. Durch den Einsatz<br />

von branchenweit führenden Mitsubishi<br />

Electric Lösungen konnten wir die<br />

Kühlprozesse automatisieren und unsere<br />

Produktivität und Effizienz erhöhen.“<br />

Fotos: Thinkstock und Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />

www.mitsubishielectric.com<br />

Pilzproduktion<br />

Ein Video zur Pilzproduktion von Codd<br />

Mushrooms finden Sie unter<br />

http://bit.ly/2rFx9XI<br />

Achse mit eisenlosem Motor<br />

Maßgeschneiderte Linearmotorachsen<br />

mit Direktantrieb<br />

schmale, breite, hohe und flache Achsen<br />

hohe Dynamik und Genauigkeit<br />

schnell lieferbar<br />

kompatibel mit beliebigen Servoreglern<br />

3-Achssystem mit Linearmotorachsen<br />

01 Die Produktions- und Verpackungsanlage<br />

von Codd Mushrooms gilt als eine der<br />

modernsten in Europa<br />

02 Das SPS-basierte Steuerungssystem spart<br />

über 5 400 kWh pro Woche<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf der Motek in Stuttgart:<br />

09. - 12.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Halle 8, Stand 8203<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

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Unsöldstrasse 2<br />

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STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

Ruhiger Lauf für schnelle Schrittmotoren<br />

Physik Instrumente (PI) präsentiert seine<br />

neue Einachsensteuerung für 2-Phasenschrittmotoren<br />

C-663.12. Die Closed-<br />

Loop-Schrittmotor-Steuerung<br />

kombiniert durch den geschlossenen<br />

Regelkreis die Vorteile eines Schrittmotorantriebs<br />

mit denen eines Servomotors.<br />

Probleme durch Schrittverluste oder Motorüberhitzung<br />

werden so ausgeschlossen. Zugleich sorgt die<br />

Auflösung von 2 048 Mikroschritten für einen vibrationsarmen<br />

Motorlauf bei guter Positionsauflösung. Durch die hohe Versorgungsspannung<br />

von 48 V und maximal 2,5 A pro Phase steht dem<br />

Motor viel Energie zur Verfügung. Außerdem gibt es weitere<br />

Features: So können bis zu 16 Controller über USB oder RS-232<br />

miteinander vernetzt und über denselben Computer betrieben<br />

werden. Mit der leicht verständlichen Programmiersprache GCS<br />

lassen sich Makros definieren, die der Controller selbstständig<br />

abarbeitet. Hinzu kommen ein integrierter Datenrekorder, der<br />

sich für Überwachung und Diagnose auslesen lässt, sowie eine<br />

USB-Schnittstelle für eine einfache Kommunikation mit dem<br />

Laptop oder PC. Alternativ erleichtert eine RS232-Schnittstelle<br />

die Einbindung in die Anwendung.<br />

www.pi.de<br />

Größere Spannungsvielfalt und<br />

Funktionen<br />

Eine neue Option zur Antriebsregelung von Kompressoren,<br />

Pumpen und Lüftern bietet Rockwell an. Die Allen-Bradley<br />

Powerflex 6000 Mittelspannungs-Frequenzumrichter ermöglichen<br />

eine erweiterte Regelung von variablen und konstanten<br />

Kompakter und flexibler Leistungssteller<br />

Die modularen Leistungssteller GFW von Gefran vereinen die<br />

Funktionen eines PID Reglers und eines ein-, zwei- oder dreiphasigen<br />

Halbleiterrelais in einer kompakten Lösung. Die GFW-<br />

Serie war bislang für Lastströme von 40 bis 250 A ausgelegt.<br />

Nun wurde das Programm um Baugrößen für Lastströme bis 400<br />

bzw. 600 A mit einer Nennspannung von 480, 600 oder 690 V ac<br />

erweitert. Mit den Leistungsstellern lassen sich ohmsche Lasten,<br />

IR-Strahler und Transformatoren in ein-, zwei- und dreiphasigen<br />

Anwendungen steuern, sowie verschiedene elektrische Heizsysteme,<br />

z. B. in Industrieöfen, Glasproduktionsanlagen, der<br />

Kunststoffverarbeitung, auf Offshore-Plattformen oder bei Ölund<br />

Gas-Pipelines. Durch ein Lastmanagement bei zwei- und<br />

dreiphasigen Lasten können Stromspitzen vermieden werden.<br />

Die Diagnosemöglichkeiten beinhalten Last- und Teillastbruch,<br />

Übertemperatur und eine Teach-In-Funktion zum Einlesen der<br />

Alarmschwelle für die Lastbruchüberwachung.<br />

www.gefran.com<br />

Bis zu vier Trägheitsplattformen<br />

stabilisieren<br />

Drehmomenten. Die neueste Version verfügt über einen größeren<br />

Spannungsbereich (2,4 bis 11 kV) und eignet sich mit einem<br />

Anfahrmoment von <strong>10</strong>0 % für sensorlose Vektorsteuerung.<br />

Standardisierte Faceplates und der Ethernet/IP-Anschluss<br />

erleichtern Betrieb und Instandhaltung. Eingesetzt wird der<br />

Umrichter z. B. in der Schwerindustrie mit hohem Leistungsbedarf.<br />

Das luftgekühlte Design verfügt über eine Hauptlüftung nach<br />

EU-Verordnung 327 und ErP-Richtlinie 2009. Mit den intern<br />

betriebenen Lüftern minimieren sich auch der Energiebedarf<br />

für die Steuerung, Geräte- und Installationskosten. Mit einer<br />

optionalen automatischen Power-Cell-Überbrückung bis 680 A<br />

kann der Betrieb auch bei Ausfall der Stromversorgung aufrecht<br />

erhalten werden.<br />

www.rockwellautomation.de<br />

Die intelligente Motion-Control-Lösung von Elmo kann bis zu<br />

vier Trägheitsplattformen steuern. Die kleine, robuste Lösung<br />

besteht aus der Motion Controller Platinum Lion, Servoantrieben<br />

der Gold-Bee-Reihe, der Steuerungsfunktion Software-in-the-loop<br />

und dem Software-Tool Elmo Application<br />

Studio II. Die schlüsselfertige Komplettlösung<br />

kommt in kommerziellen Anwendungen,<br />

Industrieanwendungen, in der Landwirtschaft<br />

und in rauen Umgebungen zum Einsatz. Sie<br />

dient der Stabilisierung von hochauflösenden<br />

Kameras, Beobachtungssystemen, Kommunikationsgeräten,<br />

Satellit- oder Mobilfunkantennen<br />

oder Satellitenschüsseln für<br />

Internet und Fernsehen z. B. in Flugzeugen<br />

oder Lasergehäusen. Die Motion Controller<br />

unterstützen jede Rückkoppelungseigenschaft,<br />

einschließlich IMUs und Gyroskopen.<br />

Dadurch müssen keine Gyroskop- bzw.<br />

IMU-Signale von den Servoantrieben<br />

empfangen werden. Stattdessen wird das<br />

digitale bzw. analoge IMU-Signal am Motion<br />

Controller empfangen.<br />

www.elmomc.com<br />

60 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Keine Kompromisse bei der<br />

Modularisierung<br />

Mit der Erweiterung um ein neues Servo-<br />

Antriebssystem mit integrierter Steuerung<br />

bietet Lenze alle benötigten Bausteine,<br />

damit Maschinen- und Anlagenbauer eine<br />

offene, durchgängige Modularisierung ohne<br />

Kompromisse umsetzen können. Vor allem<br />

die Frage nach zentraler oder dezentraler<br />

Steuerung stellt sich nicht mehr, da sie auf<br />

ein konsistentes Produktportfolio aus Hardund<br />

Software bauen können, das beide<br />

Topologien gleichermaßen zugänglich macht.<br />

Die Grundlage dafür schafft die Programmierung der Technologiemodule mittels der Application<br />

Software Toolbox Fast. Bei Bedarf kann damit auch eine modulübergreifende Synchronisation einer<br />

komplexeren Maschine realisiert werden – ohne Neuprogrammierung, denn die Software läuft<br />

gleichermaßen auf den dezentralen Controllern wie auf der zentralen Steuerung. Zudem vereinfacht<br />

Fast das Engineering, da viele Steuerungs- und Bewegungsfunktionen bereits als fertige Softwaremodule<br />

mitgeliefert werden. Der Maschinenbauer muss sie demnach nicht mehr programmieren,<br />

sondern lediglich mit anwendungsspezifischen Parametern konfigurieren.<br />

www.lenze.com/de<br />

Antriebsdaten in der Cloud<br />

Das Unternehmen Nord Drivesystems bietet Maschinen- und Anlagenbauern Lösungen dafür an,<br />

Zustandsdaten von Antrieben in Echtzeit über eine Cloud bereitzustellen. Grundsätzlich können<br />

alle Antriebsachsen über eine Internetverbindung<br />

überwacht werden. Im Applikationstestzentrum<br />

von Nord wurde das Konzept in einem vernetzten<br />

Antriebsaufbau erprobt, der auf Standardschnittstellen<br />

und -komponenten beruht. Die Antriebe<br />

senden Daten über ihre Stromaufnahme, Drehzahl<br />

und Spannung sowie das Statuswort, getunnelt<br />

durch eine Siemens-PLC, an ein IoT-Gateway und<br />

in die Cloud. Die Zustandsdaten lassen sich für<br />

Energiemanagement und Fernwartung auswerten.<br />

Überlastung und Fehlerzustände lassen sich visualisieren.<br />

Es können auch weitere Applikationsdaten<br />

wie die der angeschlossenen Sensoren und Aktoren<br />

in die Cloud gespeist werden. Aus den Zustandsdaten<br />

lassen sich darüber hinaus weitere Werte ableiten, insbesondere die aktuellen Öltemperaturen.<br />

Dies wurde bereits in ersten Versuchen validiert. Die daraus folgende Ermittlung der Ölalterung kann<br />

für die vorausschauende Wartung genutzt werden.<br />

www.nord.com<br />

Moderne Servotechnik auf kleinstem Raum<br />

Mit der Motorbaureihe 8WS von B+R sind Servoapplikationen möglich, die hochpräzise Synchronisation<br />

und genaue Positionierung auf kleinstem Raum erfordern. Einsatzgebiete sind z. B. Klebe- und<br />

Dosiersysteme, Greifer, Mess- und Prüfeinrichtungen, Abfüllsysteme und Roboterachsen. Die<br />

bürstenlosen Motoren mit Durchmessern von 17 bis 40 mm sind für raue Industrieumgebungen<br />

konzipiert und in den Schutzklassen IP54 und IP66/67 erhältlich. Die Baugröße mit 40 mm Durchmesser<br />

gibt es optional im Hygienic Design in IP69K für Lebensmittelanwendungen. Die Motoren sind für<br />

eine Spannung von 60 VDC ausgelegt und decken einen Leistungsbereich von 7 bis 205 W Dauerleistung<br />

ab. Der integrierte Absolutgeber hat eine Auflösung von 4 096 Positionen pro Umdrehung.<br />

Die schleppkettentauglichen, doppeltgeschirmten Motorhybridkabel sind fest mit dem Motor<br />

verbunden. Die Motoren können mit direkt angebauten 1- bis 3-stufigen Planetengetrieben ausgeliefert<br />

werden.<br />

www.br-automation.com


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Hochleistungsfähig<br />

Messsystem bietet höchste Präzision<br />

bei der Bewegungssteuerung<br />

Das für anspruchsvollste Anwendungen auf<br />

dem Gebiet der Bewegungssteuerung<br />

konzipierte High-End-Messsystem Vionic<br />

kombiniert Filteroptiken von Renishaw mit<br />

einer individuell angepassten Interpolation<br />

und einem Überwachungs-Asic, das die<br />

dynamische Signalverarbeitung fördert und<br />

die Signalstabilität verbessert. Somit sind<br />

keine zusätzlichen externen Interface-<br />

Einheiten erforderlich.<br />

Die Baureihe Vionic wurde mit dem Ziel<br />

entwickelt, ein hochleistungsfähiges<br />

System mit kleinstmöglicher Gesamtsystemgröße<br />

anzubieten, das gleichzeitig gute<br />

Leistung in Bezug auf zyklische Fehler,<br />

Jitter, Geschwindigkeit, Auflösung und<br />

Genauigkeit liefert. Es stehen zwei Vionic<br />

Abtastkopfvarianten zur Auswahl. Der Vionic<br />

Standardabtastkopf besitzt einen zyklischen<br />

Fehler von < ± 30 nm, eine Reihe verfügbarer<br />

Auflösungen von 5 µm bis 20 nm<br />

und Geschwindigkeiten über 12 m/s. Alternativ<br />

wird für anspruchsvollste Leistungsanforderungen<br />

der Vionic Plus angeboten,<br />

der den kleinsten zyklischen Fehler in seiner<br />

Klasse von < ± <strong>10</strong> nm, geringen Jitter<br />

von < 1,6 nm RMS und Auflösungen von <strong>10</strong>0<br />

bis nur 2,5 nm bietet. Messsysteme mit<br />

geringem zyklischem Fehler sind zur Minimierung<br />

von Gleichlaufschwankungen<br />

unabdingbar, was bei Anwendungen mit<br />

gleichbleibender Geschwindigkeit wie<br />

Laserscannen wichtig ist.<br />

Zielanwendungen für Vionic sind solche,<br />

die höchste Präzision bei der Bewegungssteuerung<br />

erfordern. Hierzu zählen insbesondere<br />

die Mikrofertigung, die Mikropositionierung<br />

und die Herstellung von<br />

Präzisionsoptiken. Dieser Artikel erläutert,<br />

welche entscheidende Rolle solchen hochleistungsfähigen<br />

Messsystemen zufällt.<br />

Mikrofertigung<br />

Mikrofertigung ist eine Disziplin, die sich<br />

mit der Herstellung kleiner Bauteile mit<br />

Albert Rundel ist Produktmanager bei der<br />

Renishaw GmbH in Pliezhausen<br />

Abmessungen von ein paar Millimetern<br />

oder weniger befasst. Die Größen der Mikrostrukturen<br />

sind so gering, dass sie von<br />

herkömmlichen Werkzeugmaschinen nicht<br />

erreicht werden können. In der Mikrofertigung<br />

verwendete Verfahren werden von<br />

maskenbasierten lithografischen Verfahren<br />

abgeleitet, wie sie in der Halbleiterindustrie<br />

Anwendung finden. Änderungen dieser<br />

Standardverfahren haben zu verschiedensten<br />

neuen Ansätzen geführt.<br />

Die Lasermikrobearbeitung und insbesondere<br />

die Verwendung von (gepulsten)<br />

Excimerlasern zur Herstellung von 3-D-Mikrostrukturen,<br />

haben in den letzten Jahren<br />

an Bedeutung gewonnen. Die meisten Excimerlasersysteme<br />

verwenden ein Verfahren,<br />

das als Maskenprojektion bekannt ist, und<br />

bieten eine hohe Merkmalauflösung,<br />

genaue Tiefenkontrolle, gute Vergleichspräzision<br />

und die Möglichkeit, große<br />

Werkstückbereiche abzudecken. Bei einer<br />

Maskenprojektion wird das Tiefenprofil mikrostruktureller<br />

Merkmale durch die Dauer,<br />

Leistung und Strahlform des Laserpulses<br />

kontrolliert. Die Strahlposition auf einem<br />

Werkstück wird direkt von einem X-Y-Präzisionsbewegungstisch<br />

gesteuert. Ein Vorteil<br />

dieser Systeme ist ihre Flexibilität bei einer<br />

Reihe von Aufgaben im Bereich der Mikrotechnik.<br />

Beispielsweise ist Synchronised<br />

Overlay Scanning (SOS) eine Arbeitsweise,<br />

bei der die Maske und das Werkstück während<br />

des Laserbearbeitungsprozesses synchron<br />

bewegt werden. SOS findet in der<br />

Druck-, Halbleiter- und Flachbildschirm-<br />

Industrie Anwendung. Da die Maskenprojektion<br />

einen Verkleinerungsfaktor vorsieht,<br />

muss die Maske beim synchronisierten<br />

Scannen um denselben Faktor schneller<br />

und in entgegengesetzter Richtung verfah­<br />

ren. Dies wird durch hochpräzise Bewegungssteuerung<br />

per Rückmeldung vom<br />

Positionsmessgerät erreicht. Das Messsystem<br />

wird normalerweise zur Bestimmung<br />

der Position, Geschwindigkeit und Beschleunigung<br />

des Werkstücks in Bezug auf<br />

die Maske verwendet, damit das Steuerungssystem<br />

die gewünschte Anzahl Laserpulse<br />

über den gesamten Belichtungs bereich<br />

beibehalten kann. Dies setzt angesichts der<br />

Folgen von Fehlerpropagation auf Zeitableitungen<br />

ein Messsystem mit hoher Genauigkeit<br />

voraus. Mit der zunehmenden<br />

Miniaturisierung und Komplexität von mikroelektromechanischen<br />

Systemen (MEMS)<br />

und anderen Mikrogeräten wird die Nachfrage<br />

nach Messsystemen mit besserer Genauigkeit<br />

und höherer Leistung steigen.<br />

Mikropositionierung<br />

Ein Mikropositioniertisch ist eine flache<br />

Positioniervorrichtung zur Lageregelung<br />

im Submikrometerbereich. Führende Hersteller<br />

legen bei der Konstruktion im Allgemeinen<br />

zwei Ansätze zugrunde: Zum einen<br />

die Verwendung von Drehmotoren und<br />

mechanischen Verbindungen, um die rotatorische<br />

Bewegung in eine lineare Bewegung<br />

in der X-, Y- und Z-Richtung umzuwandeln,<br />

zum anderen die Verwendung<br />

von Linearmotoren zur Vermeidung von<br />

Getriebe und Vereinfachung des kinematischen<br />

Aufbaus. Die bevorzugte Anordnung<br />

von Positionsmessgeräten ist diejenige, bei<br />

der die Maßverkörperung an der Nutzlastplattform<br />

anstatt dem Motor angebracht ist.<br />

Dies ermöglicht eine präzise Bewegungssteuerung<br />

durch das Fehlen von Verbindungen<br />

zwischen dem Messsystem und<br />

dem gemessenen Objekt.<br />

62 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Fehler (mm)<br />

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Parallele kinematische Konstruktionen, wie<br />

auch Hexapoden, arbeiten häufig mit rotatorischen<br />

Servomotoren, um Kurbeln oder<br />

Leitspindeln für die Betätigung des Tisches<br />

zu steuern. In einem Beispielsystem verlangsamen<br />

Übersetzungen den Servoeingang<br />

in Bezug auf den Ausgang und senken<br />

die erforderliche Drehmotorauflösung sowie<br />

das anliegende Drehmoment um einen<br />

erheblichen Faktor. Inverse kinematische<br />

Gleichungen erlauben die Bestimmung der<br />

Motorposition anhand der Daten des Messsystems<br />

in der linearen X-Y-Achse allein<br />

über die Implementierung eines virtuellen<br />

Codierverfahrens. Die Motoren werden<br />

dann über Stellglied-Beugungswinkel gesteuert,<br />

die anhand der gemessenen Verschiebung<br />

des Lineartisches berechnet<br />

werden. Ungenauigkeiten im Messsystemausgang<br />

wirken sich stark auf die Präzision<br />

der angewiesenen Bewegung aus, wodurch<br />

die Tischleistung insgesamt beeinträchtigt<br />

wird. Hochleistungsfähige Messsystemlösungen<br />

sind in diesem Fall angemessen<br />

und notwendig. Mikropositioniertische<br />

finden u. a. bei der Positionssteuerung für<br />

Halbleiter-Fotolithografie und Gensequenzierungsverfahren<br />

Anwendung.<br />

Fertigung von Präzisionsoptiken<br />

Das hochpräzise CNC-Polieren der Linsen<br />

ist der letzte Verfahrensschritt in einem<br />

Linsenfertigungsprozess. Zum Polieren von<br />

sphärischen oder asphärischen Flächen<br />

mit CNC-Maschinen werden Formwerkzeuge<br />

eingesetzt, die der finalen Linsenform<br />

angepasst sind. Die Werkzeugöffnung<br />

(Polierfläche) ist in der Regel groß – entsprechend<br />

der zweifachen Linsenöffnung –<br />

aber auch Subapertur-Polieren ist möglich.<br />

01<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

–20<br />

–40<br />

–60<br />

Zyklischer Fehler: Vionic und Vionic Plus<br />

–80<br />

0 20 40 60 80<br />

VIONiC<br />

Interpolierter Fehler – <strong>10</strong> Encoder-Zyklen<br />

VIONiCplus<br />

Die Materialabtraggeschwindigkeit beim<br />

optischen Polieren hängt vom Werkzeugdruck<br />

und der Relativgeschwindigkeit zwischen<br />

Werkzeug und Werkstück ab. Während<br />

des Prozesses wird ein Poliermittel<br />

aufgetragen, während das Polierwerkzeug<br />

über die Linsenfläche entlang eines vorbestimmten,<br />

computergesteuerten Pfades<br />

verfahren wird. Subapertur-Poliersysteme<br />

sind hochpräzise Maschinen, mit denen<br />

sich Formen realisieren lassen, deren Produktion<br />

mit herkömmlichen Verfahren zu<br />

kostspielig wäre. Beim Subapertur-Polieren<br />

wird das Werkzeug zuerst für eine bestimmte<br />

Zeit mit einem repräsentativen<br />

Bauteil in Kontakt gebracht, um die Polierrate<br />

zu bestimmen. Dies dient als Grundlage<br />

für die deterministische Oberflächenkorrektur<br />

der Linse. Der nächste Schritt ist<br />

<strong>10</strong>0 120 140 160 180 200<br />

Lesekopfposition (µm)<br />

02 Aufbau des High-End-<br />

Messsystems Vionic<br />

die Feststellung des Vorwärtsabtragproblems<br />

durch Simulation der Werkzeugbahn<br />

beim Überqueren der Optik. Das<br />

inverse Problem wird dann gelöst, um die<br />

für die gewünschte Fläche erforderlichen<br />

Prozessparameter zu erstellen. Die Lösung<br />

bestimmt die exakte Verweilzeit des Werkzeugs<br />

in jeder Position, den Werkzeugdruck<br />

und die entsprechende Werkzeuggeschwindigkeit.<br />

CNC-Maschinen zum<br />

Polieren von Linsen bestehen aus einer<br />

Vielzahl von Achsen einschließlich X-, Y-<br />

und Z-Achse. Beispielsweise umfasst eine<br />

Poliermaschine normalerweise eine Basis<br />

mit bi-direktionalen X- und Y-Achsen­<br />

Lineartischen zur Kontrolle der Werkstückposition<br />

in der X-Y-Ebene. Außerdem ist<br />

die Polierwerkzeugspindel normalerweise<br />

an einer Drehachse montiert, die an einem<br />

Vertikalschlitten am Maschinengestell befestigt<br />

ist. Das Werkstück wird ebenfalls<br />

an einer separaten Spindel montiert, die<br />

orthogonal zur Werkzeugspindel verläuft.<br />

Profilungenauigkeiten von < 0,5 µm bei<br />

einer fertigen Präzisionslinse sind üblich.<br />

Kompakte Messsysteme mit hoher Präzision<br />

und Genauigkeit sind für eine hochverstärkte<br />

Positions- und Geschwindigkeitsregelung<br />

bei den meisten vorgenannten<br />

Achsen erforderlich. Die Werkzeuginteraktion<br />

mit dem Werkstück führt unweigerlich<br />

zu hochfrequenten Störungen. Eine Erweiterung<br />

der Bandbreite des Servoregelkreises<br />

ist zur Beseitigung von Fehlern erforderlich,<br />

die Oberflächenrauheit hervorrufen.<br />

Ungenauigkeiten beim Polieren von Linsen<br />

führen häufig zum Verlust eines Werkstücks<br />

und sind kostspielig. Hochentwickelte<br />

Messsystemlösungen sind sowohl im<br />

Hinblick auf Kosten als auch die Leistung<br />

in dieser Branche gerechtfertigt.<br />

www.renishaw.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 63


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Magneto-induktive Wegsensoren bieten<br />

größeren Messbereich<br />

Die magneto-induktiven Wegsensoren der Baureihe Mainsensor<br />

von Micro-Epsilon verfügen über einen größeren Messbereich als<br />

herkömmliche Magnetfeld-Sensoren. Verglichen mit induktiven<br />

Sensoren bietet das magneto-induktive Messsystem eine höhere<br />

Empfindlichkeit und ein lineares Ausgangssignal. Die Sensoren<br />

der Serie MDS-40-D18-SA sind in ein robustes Edelstahlgehäuse<br />

integriert und wurden für Anwendungen im Hydraulikzylinder<br />

mittels Klemmbefestigung konzipiert. Sie bieten eine moderne<br />

Technologie für Serien- oder Industrie-Anwendungen. Neu sind<br />

auch die magneto-induktiven Sensoren der Serie MDS-35-M12-<br />

SA-HT, die in ein robustes Edelstahlgehäuse integriert sind und<br />

für erhöhte Umgebungstemperaturen bis 250 °C entwickelt<br />

wurden. Diese Sensoren sind sowohl mit integriertem Kabel als<br />

auch mit Stecker verfügbar. Das magneto-induktive Messverfahren<br />

ist zudem wartungs- und verschleißfrei. Neben der Wegund<br />

Abstandsmessung werden die Sensoren in Sonderanwendungen<br />

zur Drehzahlmessung, z. B. von Achsen oder großen<br />

Zahnrädern, eingesetzt.<br />

www.micro-epsilon.de<br />

Motorfeedback echt-absolut messen<br />

Die Messung von Motorfeedback ist besonders bei großen<br />

Drehstrommotoren oder Torquemotoren erforderlich. Dafür<br />

bietet Siko den echt-absoluten Absolutsensor MSAC501 an.<br />

Die genaue Sensorposition steht auch nach einer Stromunterbrechung<br />

sofort zur Verfügung. Eine zusätzliche Referenzfahrt<br />

oder mechanische Bewegung ist nicht nötig. Der Sensor hat SSIoder<br />

RS485-Schnittstellen. Es kann ein LD-Ausgang für eine<br />

digitale Signalausgabe gewählt werden. Umfangsgeschwindigkeiten<br />

von 25 m/sec (inkrementell) oder 5 m/sec (absolut) sind<br />

realisierbar. Seine Systemgenauigkeit beträgt bis<br />

± 0,06°, die Auflösung und Wiederholgenauigkeit<br />

erreichen sogar bis ± 0,0014°. Alle Komponenten<br />

haben Schutzart IP67 und sind im<br />

Temperatur bereich von – 30 bis + 80 °C<br />

einsetzbar. Dazu kommen eine hohe<br />

Verschmutzungstoleranz und Verschleißfreiheit<br />

durch das kontaktlose,<br />

magnetische Messprinzip. Als Zubehör<br />

stehen ein echt-absolut codierter<br />

Magnetring und ein Magnetband<br />

zur Verfügung.<br />

www.siko-global.com<br />

Industrial Ethernet-Drehgeber mit<br />

OPC-UA<br />

Kübler hat seine Industrial Ethernet-<br />

Drehgeber Sendix F58 mit der<br />

Schnittstelle OPC-UA aufgerüstet.<br />

OPC-UA etabliert sich als wichtige<br />

Schnittstelle bei systemübergreifender<br />

Kommunikation im Umfeld<br />

von Industrie 4.0. Aufgerüstet gibt<br />

der Geber beide Protokolle gleichzeitig<br />

und durch denselben Anschluss<br />

aus. Somit können durch einen Switch<br />

sowohl Daten an die Steuerung geschickt<br />

werden als auch an einen Webserver oder in<br />

die Cloud. Condition Monitoring-Daten wie Temperatur, Fehlermeldungen,<br />

Betriebszeiten und Spannungsversorgung können so<br />

an die Cloud übertragen werden. Ein Konfigurieren des Drehgebers<br />

durch OPC-UA ist einfach möglich, da wichtige Einstellungen<br />

wie Preset, Arbeitsbereich oder Auflösung am Geber mit<br />

mobilen Endgeräten vorgenommen werden können. Die<br />

optischen absoluten Singleturn- und Multiturn-EtherNet/<br />

IP-Drehgeber sind für zeitkritische Anwendungen ausgelegt<br />

und widerstandsfähig gegen Installationsfehler, Schock und<br />

Vibrationen.<br />

www.kuebler.com<br />

Temperaturmessung für sichere Entwicklung<br />

von E-Antrieben<br />

Die Temperaturmesstechnik im Rotor moderner Elektroantriebe<br />

muss hohe Temperaturen, hohe Drehzahlen und starke elektromagnetische<br />

Einflüsse bei begrenztem Bauraum aushalten. Die<br />

Sensortelemetrie von Manner ist temperaturfest bis 185 °C,<br />

elektromagnetisch<br />

robust, ölfest und<br />

kompakt im Aufbau.<br />

Die Erfassungseinheit<br />

und die Telemetrie-<br />

Bausteine messen unter<br />

härtesten Bedingungen<br />

auf 1 °C genau. Es<br />

können Thermoelemente<br />

oder Pt-<strong>10</strong>0-Temperaturfühler<br />

zum Einsatz<br />

kommen. Sehr kleine<br />

Zugangsöffnungen<br />

erlauben dabei die<br />

Anwendung eines 0,5 mm starken, biegsamen Mantelthermoelements.<br />

Durch diese Öffnung wird das Thermoelement bis<br />

zum gewünschten Messpunkt im Inneren des Antriebs geführt<br />

und eingeklebt. Die Messsignale des Thermoelements werden<br />

berührungslos erfasst und zur stationären Seite übertragen. Diese<br />

Messdaten können klassisch als Analogsignal mit 0 bis ± <strong>10</strong> V oder<br />

auch als Digitalsignal über das CAN-Interface an das Datenerfassungssystem<br />

übergeben werden. Miniatur-Telemetriebausteine<br />

erlauben die modulare Integration in Rotoren jeglicher Geometrie.<br />

Damit das Gehäuse an jeden Rotor und jede Einbausituation<br />

angepasst werden kann, können die Gehäuse bei Bedarf applikationsspezifisch<br />

angepasst werden. Typisch für die Form des<br />

Gehäuses sind ring- oder patronenförmige Ausführungen.<br />

www.sensortelemetrie.de<br />

64 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Winkelmessung auch in rauer<br />

Umgebung<br />

Die Neigungssensoren GIM500R von Baumer<br />

zeichnen sich durch eine absolute Genauigkeit<br />

bis ± 0,1° aus und gewährleisten so Zuverlässigkeit<br />

und präzises Positionieren durch hohe Messgenauigkeit.<br />

Durch E1-konformes Design für<br />

elektromagnetische Verträglichkeit, Schutzart<br />

IP69K und Korrosionsfestigkeit C5-M ist die Serie für anspruchsvolle Außenanwendungen<br />

ausgelegt. Mit einer Schockbeständigkeit bis 200 g, Vibrationsbeständigkeit bis<br />

20 g und einem Temperaturbereich von – 40 bis + 85 °C sind die Neigungssensoren robust<br />

und unempfindlich gegen Temperaturschwankungen und Verschmutzungen aller Art.<br />

Zudem wurde die Firmware der neuen Serie entsprechend den Anforderungen der<br />

EN13849 entwickelt. Dadurch sind die Sensoren als Standardkomponenten in funktional<br />

sicheren, bis PLd zertifizierten Systemen einsetzbar. Außerdem besteht die Möglichkeit,<br />

ein redundantes System zu realisieren.<br />

www.baumer.com<br />

LVDT-Wegsensor im Streichholzformat<br />

Mit den nur 4 mm schlanken LVDTs (Linear Variable Differential Transformer) aus der<br />

Baureihe Izal bietet Inelta zuverlässige und hochpräzise Wegmesssensoren im Miniaturformat<br />

an. Die Sensoren mit Gehäusen aus vernickeltem Stahl haben die Schutzart IP65<br />

und sind für einen Temperaturbereich von –25 bis +85 °C ausgelegt, der auf Anfrage auch<br />

erweitert werden kann. Die Betätigung erfolgt über einen ungeführten Kern mit 2 mm<br />

Durchmesser. Aufgrund ihres kontaktlosen, induktiven Messprinzips arbeiten die<br />

Sensoren, die in Ausführungen für Messwege von 2, 5 und <strong>10</strong> mm erhältlich sind,<br />

verschleißfrei und erreichen eine Linearitätstoleranz von < ± 0,5 %. Dabei weisen diese<br />

Modelle mit einer Schockfestigkeit von 200 g über 2 ms sowie einer Vibrationsfestigkeit<br />

von <strong>10</strong> g bei Sinusfrequenzen von 2 bis 2 000 kHz hohe Unempfindlichkeit gegen Störfaktoren<br />

auf. Durch den Aufbau mit einem lediglich 55 mm langen Gehäuse sind die<br />

Sensoren nur geringfügig größer als ein Streichholz und kommen damit auch in extrem<br />

beengten Einbausituationen problemlos unter.<br />

Ganz groß,<br />

wenn’s eng wird:<br />

der neue RFD-4000<br />

Präzise Winkelmessung auf<br />

engstem Raum:<br />

Der neue RFD-4000 ist die<br />

Sensorlösung, wo Platz knapp<br />

und Budgets klein sind.<br />

Unsere mehr als 65-jährige<br />

Erfahrung sorgt für starke<br />

Leistung bis ins Detail:<br />

• 7 mm flacher Sensor<br />

• hochwertige Ausführung<br />

• magnetisch, absolut<br />

• misst berührungslos<br />

• ein- und mehrkanalig<br />

• robust, IP69k<br />

• Messbereich bis 360°<br />

• einfache Montage<br />

• Kennlinien nach Wunsch<br />

Datenblatt-Download<br />

www.inelta.de<br />

Längen- und Winkelmesssysteme mit<br />

Schnittstellenvielfalt<br />

Die aktuelle Generation der absoluten und inkrementellen Längen- und Winkelmesssysteme<br />

von Amo verfügt über verbesserte Performance und Auflösung bei reduziertem<br />

Montageeinfluss auf die Messgenauigkeit. Dafür hat Amo alle Abtastköpfe mit einer<br />

neuen Auswerte-Elektronik versehen. Die<br />

Messsysteme bieten damit eine Positionsabweichung<br />

von unter 1 μm innerhalb einer<br />

Signalperiode über den gesamten Temperaturbereich<br />

und auch unter Ausnutzung der<br />

Montagetoleranzen. Zudem verfügen die<br />

Sensoren über die neuen absoluten Schnittstellen<br />

EnDat 2.2, Mitsubishi und Yaskawa,<br />

inkrementelle Schnittstellen (1Vpp bis zu<br />

20/μm, TTL bis zu 0,05 μm) sowie serielle<br />

Schnittstellen. Auch die Laufruhe bei Direktantrieben<br />

hat sich durch die optimierte Signalqualität der Messsysteme verbessert. Ein<br />

reduziertes Signalrauschen aufgrund optimierter, automatischer Signalkompensation<br />

(Amplitude, Offset und Phase) sorgt für eine höhere Regeldynamik der Messsysteme.<br />

Außerdem sind mit der neuen Generation höhere Auflösungen von bis zu 0,05 µm bis<br />

zur maximalen Drehzahl von bis zu 26 000 U/min realisierbar.<br />

www.amo-gmbh.com<br />

www.novotechnik.de


Virtuelle Tools im Maschinenbau<br />

Modellierung und Simulation von<br />

Vorschubachsen aus dem Baukasten<br />

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Model-Win-<br />

Time“ fanden die Projektpartner Mittel und Wege,<br />

Simulationsmodelle derart vorzubereiten, dass sie<br />

erstmals auch für Ingenieure mit wenig Erfahrung in<br />

Systemsimulation nutzbar sind. Damit können jetzt<br />

auch kleine und mittelständische Unternehmen vom<br />

Zeit- und Kostengewinn des Virtual Prototypings<br />

profitieren und durch virtuelle Inbetriebnahmen bis<br />

hin zur Industrie 4.0 neue Geschäftsfelder erschließen.<br />

Christoph Schramm ist Applikationsingenieur bei ESI ITI GmbH in<br />

Dresden; Christian Friedrich ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am IWM<br />

der TU Dresden; Prof. Dr.-Ing. Steffen Ihlenfeldt ist Inhaber der Professur<br />

für Werkzeugmaschinen entwicklung und adaptive Steuerungen am IWM<br />

der TU Dresden<br />

M<br />

ithilfe multiphysikalischer Systemsimulation<br />

lassen sich komplexe technische Systeme modellieren,<br />

simulieren und analysieren. Die virtuelle ganzheitliche<br />

Betrachtung von Prozess, Maschine und Steuerung<br />

erlaubt vielfältige Variantenuntersuchungen und<br />

Designentscheidungen in kurzer Zeit. Studien und<br />

Rückschlüsse, die an einer realen Anlage, wenn überhaupt,<br />

nur mit hohem zeitlichen und finanziellen Aufwand<br />

sowie Risiko für Mensch und Maschine durchführbar<br />

wären, lassen sich somit einfach realisieren. Die<br />

Systemsimulation ist damit ein wesentliches Werkzeug<br />

bei Auslegung und Entwurf technischer Systeme und<br />

bietet dem Anwender erhebliche Zeit- und Kostenvorteile<br />

gegenüber konventionellen Methoden bei der Entwicklung,<br />

Inbetriebnahme und späteren Optimierung<br />

seiner Produkte.<br />

Dennoch werden Systemsimulation und virtuelle<br />

Inbetriebnahme gerade bei KMUs im Maschinenbau<br />

kaum eingesetzt. Diese Tatsache kann im erforderlichen<br />

Aufwand und fehlendem Modellierungswissen begründet<br />

sein, denn die gängigen Softwareprogramme<br />

liefern zwar aus den Bereichen der Mechanik, Hydraulik,<br />

Elektrotechnik und Thermodynamik die dafür notwendigen<br />

Modellgrundelemente aber bisher keine vorgefertigten<br />

Modellelemente kompletter Baugruppen<br />

oder Gesamtanlagen.<br />

Um den Modellierungsaufwand zu senken und Einstiegshürden<br />

abzubauen, haben sich die Projektpartner<br />

daher zum Ziel gesetzt, eine Modellbibliothek mit vorein-<br />

66 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

gestellten Konfigurationen und validierten<br />

Teilmodellen für lineare Vorschubachsen zu<br />

entwickeln, in diese Fehler- und Testfälle zu<br />

integrieren sowie Schnittstellen für die virtuelle<br />

Inbetriebnahme in Echtzeit bereitzustellen.<br />

Dadurch gelingt es auch Simulationseinsteigern<br />

Modelle schnell und effizient zu<br />

erstellen, diese mit realen Steuerungsprogrammen<br />

zu koppeln und für verschiedene<br />

Simulationen und Analysen einzusetzen.<br />

Modellblöcke für<br />

effizientes Arbeiten<br />

Die im Forschungsprojekt entstandene Modellbibliothek<br />

enthält generische Vorschubachsmodelle,<br />

die durch entsprechende Konfiguration<br />

und Parametrierung an den konkreten<br />

Anwendungsfall angepasst werden<br />

können. Um ein Modell von mittlerer Komplexität<br />

zu erhalten, das ein breites Spektrum<br />

von Achstypen abdeckt, wird es in<br />

mehrere über spezielle Schnittstellen verbundene<br />

Teilmodelle untergliedert (Bild 01).<br />

Jede Achse besteht aus einem rotatorischen<br />

oder linearen Antrieb, sowie einer Führung<br />

und einem Abtrieb, welcher der Schlitten<br />

oder ein Teil der nachfolgenden kinematischen<br />

Kette sein kann. Des Weiteren hat jede<br />

Achse eine Basis, die fixiert oder mit einer<br />

weiteren Achse verbunden ist.<br />

Bei rotatorischen Achsen gibt es weitere<br />

Elemente, wie z. B. unterschiedliche Übersetzungsgetriebe,<br />

Kupplungen und als<br />

Hauptbestandteil Getriebe wie Kugelgewinde-<br />

oder Zahnstangengetriebe, welche<br />

die Linearbewegung realisieren. Für diese<br />

häufig verwendeten Vorschubachsentypen<br />

sind praxisrelevante „Vorkonfigurationen“<br />

in der Modellbibliothek hinterlegt. Zugehörige<br />

Parametrierungsvarianten können als<br />

Datensätze in der Bibliothek ebenfalls hinterlegt<br />

werden. Den Entwicklern ist es damit<br />

gelungen, die Kombinatorik von mehr als<br />

1 000 theoretisch möglichen Vorschubachskonfigurationen<br />

durch generische Modelle<br />

abzubilden und für den Nutzer einfach<br />

nutzbar zu machen. Der Anwender wird<br />

dabei, ganz intuitiv, anhand von Dialogen<br />

durch den Konfigurationsprozess geführt<br />

und erhält im Ergebnis ein übersichtliches<br />

Modell mit den notwendigen, entsprechend<br />

miteinander verbundenen, Elementen.<br />

Modellbasierte<br />

Steuerungsentwicklung<br />

Um die physikalischen Systemmodelle<br />

auch für die Steuerungsentwicklung nutzen<br />

01 Konfigurationsmöglichkeiten linearer Vorschubachsen<br />

02 Bibliotheksbaum (links), Konfigurationsdialog (oben), Modellansicht (unten)<br />

zu können, werden die folgenden drei<br />

Teil aufgaben bewältigt: Eine Verbindung<br />

zwischen der Systemsimulationssoftware<br />

SimulationX und der Steuerungssoftware<br />

Beckhoff TwinCAT, eine Steuerungsschnittstelle<br />

für die Vorschubachse und ein Reglermodell<br />

für den Servomotor der Achse.<br />

Bild 03 zeigt den Aufbau der Lösung. Eine<br />

SPS realisiert einen Wrapper in TwinCAT,<br />

welcher die Soll- und Istwerte von Position,<br />

Geschwindigkeit und Kraft/Drehmoment<br />

sowie Steuer- und Statuswort aus der spezifischen<br />

Antriebsschnittstelle an einer generischen<br />

Schnittstelle zur Verfügung stellt.<br />

Diese generische Schnittstelle ist mit der<br />

CNC-Steuerung anstelle vom, oder in Ergänzung<br />

zum, Prozessabbild der realen<br />

Achsen verbunden, sodass die reale und<br />

simulierte Achse mit derselben CNC auch<br />

simultan betrieben werden kann. Die Übertragung<br />

der Daten erfolgt über die TwinCAT<br />

ADS-Schnittstelle unter Nutzung im Projekt<br />

entwickelter Lese- und Schreibblöcke in<br />

SimulationX. Sollwerte werden damit dem<br />

Antriebsreglermodell in SimulationX zur<br />

Verfügung gestellt. Das Vorschubachsmodell<br />

liefert im Gegenzug entweder den<br />

Istwinkel des Motordrehgebers oder die Istposition<br />

des Schlittens z. B. ein Direktmesssystem<br />

in der Profilschienenführung.<br />

Automatisierte<br />

Testfallgenerierung<br />

Während der modellbasierten Steuerungsentwicklung<br />

muss insbesondere das korrekte<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 67


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

03 Software-in-the-loop Schema<br />

Verhalten der Steuerung und des Antriebreglers<br />

beim Auftreten von denkbaren Systemfehlern<br />

in der Vorschubachse abgesichert<br />

werden. Aufgrund der Vielzahl möglicher<br />

Fehlerfälle und -kombinationen sind<br />

manuelle Tests an realen Achsen zeitaufwendig<br />

und für Fehlerfälle, die beispielsweise zu<br />

Sachschäden führen, gar nicht umsetzbar.<br />

In SimulationX können deshalb an jeder<br />

Modellkomponente Einzelfehler und ihre<br />

Wirkung auf An-/Abtrieb definiert werden.<br />

Der Fehler „Blockade“ eines Bandantriebes<br />

führt z. B. zu einer Winkelgeschwindigkeit<br />

von Null am Abtrieb. Ein Fehler „Bandriss“<br />

verursacht am Abtrieb hingegen<br />

ein Drehmoment von<br />

Null. Diese Fehler einzelner<br />

Komponenten resultieren<br />

allein oder in Kombination<br />

mit weiteren Einzelfehlern,<br />

zu einem Gesamtsystemfehler<br />

wie bspw. „Kein Antriebsmoment<br />

am Schlitten“ oder<br />

„Crash des Schlittens“. Letzterer<br />

Gesamtsystemfehler<br />

tritt bspw. auf, wenn der<br />

Regler des Stellmotors inaktiv<br />

ist, die Bremse versagt,<br />

Gravitation auf die Achse<br />

wirkt, das Getriebe nicht selbst hemmt und<br />

keine Endanschläge vorhanden sind. Eine<br />

derartige Minimalkombination von Einzelfehlern,<br />

die gemeinsam einen Gesamtsystemfehler<br />

auslösen, wird als „Cut Set“ bezeichnet<br />

und entspricht einem Testfall. Die<br />

Eine Kopplung zu dem kommerziellen Steuerungsprogramm<br />

Beckhoff TwinCAT sowie die<br />

Integration von Fehlermodellen für die Steuerungsentwicklung,<br />

ist für die physikalische<br />

Systemsimulation komplett neu.<br />

Christoph Schramm, Applikationsingenieur, ESI ITI GmbH<br />

Die Innovation eines solchen Simulationsmodells besteht<br />

in der Eigenschaft, dass das Vorschubachsenmodell als<br />

vorbereiteter, validierter Modellblock zur Verfügung steht.<br />

Der Anwender braucht das Modell nur noch konfigurieren<br />

und parametrieren. Damit gelingt auch Simulationseinsteigern<br />

effizientes Modellieren, ein sicherer Umgang mit dem<br />

Tool und letztlich eine zuverlässige Ergebnisfindung.<br />

Christian Friedrich, wissenschaftlicher Mitarbeiter, IWM TU Dresden<br />

SimulationX Fehlerbaumanalyse ermöglicht<br />

es, alle Cut Sets aus den definierten<br />

Einzelfehlern der Systemkomponenten und<br />

Ausgangsabweichungen zu bestimmen und<br />

grafisch als Fehlerbaum darzustellen. Die<br />

entwickelte Modellbibliothek für Vorschubachsen<br />

enthält neben der Definition von<br />

Einzelfehlern auch Elemente welche diese<br />

physikalisch abbilden. Der Fehler „Reibung<br />

zu hoch“ wird bspw. durch ein weiteres,<br />

beliebig zuschaltbares, Reibmoment realisiert.<br />

Damit können aus den Cut Sets Fehlertestfälle<br />

generiert und deren physikalisches<br />

Verhalten simuliert werden. Zusätzlich lassen<br />

sich mithilfe des SimulationX Variantenassistenten<br />

zahlreiche Fehlertestsimulationen<br />

automatisieren. Der Anwender<br />

braucht lediglich das gewünschte Systemverhalten<br />

für die simulierten Fehler festlegen<br />

und abschließend bewerten.<br />

Validiertes Modell,<br />

schnelle Ergebnisse<br />

Es wurde ein neues Bibliothekskonzept<br />

am Beispiel linearer Vorschubachsen für<br />

Werkzeugmaschinen entwickelt. Auf der<br />

Grundlage ersetzbarer Teilmodelle mit spezifischen<br />

Schnittstellen und einem Konfigurationsassistenten,<br />

können mehr als<br />

1 000 mögliche Konfigurationen unterstützt<br />

und in einem übersichtlichen und schnellen<br />

Modell zusammengestellt werden.<br />

Die Innovation eines solchen Simulationsmodells<br />

besteht in der Eigenschaft,<br />

dass das Vorschubachsenmodell als Block<br />

zur Verfügung steht. Der Anwender<br />

braucht das Modell nur noch zu konfigurieren,<br />

das heißt Art und Typ von Antrieb,<br />

Übersetzungsgetriebe und Führung auszuwählen<br />

und es zu parametrieren, sprich<br />

Motorleistung, Reibparameter etc. einzustellen.<br />

Neu ist außerdem die Integration<br />

von Fehlermodellen z. B. für Fälle wie<br />

Zahnradbruch, Antriebsblockade oder<br />

Riemenriss, die insbesondere bei der<br />

Steuerungsentwicklung zum Einsatz kommen<br />

können. Eine derartige Simulation<br />

von Fehlerfällen im Software-in-the-Loop-<br />

Modell durch externe Testumgebungen ist<br />

für physikalische Systemsimulationen komplett<br />

neuartig.<br />

www.simulationx.com<br />

68 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


AS-i Motormodul für die schnelle und geschützte Montage<br />

im Kabelkanal<br />

Das Unternehmen Bihl+Wiedemann bietet<br />

schon lange kostensparende Fördertechnikund<br />

Antriebslösungen mit AS-Interface an.<br />

Speziell für die schnelle und geschützte<br />

Montage im Kabelkanal hat das Unternehmen<br />

eine neue Gehäusevariante entwickelt,<br />

die eine flache Bauform (B × H × T:<br />

90 × 60 × 18 mm) aufweist und sich damit<br />

für vielfältige Montagesituationen in diversen Materialflussapplikationen eignet. Neuestes Produkt ist<br />

das AS-i Motormodul BW3409 zur Steuerung von zwei 24 V Rollenantrieben. Es verfügt über vier digitale<br />

Eingänge, zwei digitale und zwei analoge Ausgänge sowie einen integrierten Passivverteiler für den<br />

Anschluss von AS-i und 24 V Hilfsenergie über Profilkabel. Die Sensor-Eingänge werden aus AS-i<br />

versorgt, die restlichen Eingänge sowie die Ausgänge aus Aux. Die Drehinformationen werden über<br />

einen AS-i AB-Slave übertragen und die entsprechende Geschwindigkeit über AS-i Parameter eingestellt.<br />

Der Anschluss der Motorrollen erfolgt über zwei M8-Kabelbuchsen, für die weiteren Eingänge stehen<br />

zwei M12-Kabelbuchsen zur Verfügung.<br />

www.bihl-wiedemann.de<br />

3-D-Simulation mit Produktivcode<br />

Mit einem Visualisierungstool beschleunigt B&R die Entwicklung von Automatisierungslösungen mit<br />

dem Transportsystem Supertrak. Es visualisiert die simulierte Bewegung aller Shuttles und synchronisierter<br />

Subsysteme wie Robotik und CNC in 3-D. So können Maschinenkonzepte und Ablaufprogramme<br />

vorab validiert und die Inbetriebnahme<br />

beschleunigt werden. Das Tool und<br />

umfangreiche Simulationsmöglichkeiten<br />

sind in die Software Automation Studio<br />

integriert. Alle Simulationen basieren auf<br />

realem Maschinencode. Im Simulationsmodus<br />

erfolgt die 3-D-Visualisierung in der<br />

Entwicklungsumgebung, sodass der Prozess<br />

bereits vor der Inbetriebnahme optimiert<br />

werden kann. Anschließend wird der<br />

Maschinencode mit wenigen Klicks auf die<br />

Ziel-Hardware übertragen. Zur Laufzeit<br />

verarbeitet das Visualisierungstool Sensorsignale<br />

in Echtzeit und ermöglicht die<br />

Darstellung der Maschinenbewegungen auf der Maschinenvisualisierung. Der Maschinenprozess<br />

lässt sich so optimal überwachen.<br />

www.br-automation.com<br />

Rücklaufsperren für extreme Rutschdrehmomente<br />

www.ringspann.de<br />

Ringspann hat die Baureihe FXR von High-Tech-Rücklaufsperren mit integriertem<br />

Drehmomentbegrenzer und mechanischer Löseeinrichtung erweitert. In den<br />

High-Speed-Rücklaufsperren FXRW und FXRU kommen hochbelastbare Carbon-<br />

Reibbeläge mit höchsten Flächenpressungen zum Einsatz. Sie ermöglichen trotz<br />

kompakter Dimensionen extreme Rutschdrehmomente bis 140 000 Nm. Bei der<br />

Konstruktion von Mehrfachantrieben mit schnell laufenden Wellen eröffnen sie<br />

neue Perspektiven hinsichtlich Sicherheit und Bauraum-Optimierung. Geeignet<br />

sind die Rücklaufsperren z. B. zur Absicherung schnell laufender Getriebe-Eingangswellen<br />

der ersten und zweiten Getriebestufen. Die Variante FXRU gibt es auch<br />

mit einer einfachen mechanischen Löseeinrichtung. So erübrigt sich der Einsatz<br />

hydraulischer Lösesysteme. Sie können auch in schmutzigen und staubigen<br />

Umgebungen eingesetzt werden, z. B. in Förderanlagen der Schüttgut-, Bergbauund<br />

Schwerindustrie.<br />

bis<br />

IP65<br />

zertifiziert<br />

Kabeldurchführung<br />

Mit dem<br />

Stecker durch<br />

die Wand<br />

Die teilbare Kabeldurchführung<br />

KEL-U / KEL-ER für<br />

Leitungen mit Stecker.<br />

Garantieerhalt<br />

konfektionierter Leitungen<br />

schnelle Montage<br />

hohe Packungsdichte<br />

Zugentlastung gemäß<br />

DIN EN 62444<br />

bis<br />

IP65<br />

zertifiziert<br />

bis<br />

MOTEK<br />

Stuttgart | 09.<strong>10</strong>. – 12.<strong>10</strong>.17<br />

Halle 7 | Stand 7312<br />

www.icotek.com


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Eine runde Sache<br />

Wellenerdungsringe als wirksamer Lagerschutz für Elektromotoren<br />

Frequenzumrichter kommen zur<br />

energieeffizienten Regelung von<br />

Wechselstrommotoren in großer<br />

Zahl zum Einsatz. Sie können<br />

jedoch Wellenspannungen<br />

induzieren, die zu einem Lagerund<br />

Motorausfall führen können.<br />

Wellenerdungsringe sind eine<br />

hierzulande noch relativ<br />

unbekannte, aber kostengünstige<br />

Alternative, um Lager vor<br />

elektrischen Schäden zu schützen.<br />

A<br />

lle Hersteller von 3-Phasen-Wechselstrommotoren<br />

haben Motorbaureihen<br />

im Programm, die sich für den Betrieb an<br />

Frequenzumrichtern eignen. Durch die<br />

präzise Drehzahl- und Drehmomentregelung<br />

von Motoren können durch Frequenzumrichter<br />

30 % und mehr an Energiekosten<br />

eingespart werden. Frequenzumrichter sind<br />

jedoch nicht unproblematisch und können<br />

unerwünschte Wellenspannungen induzieren.<br />

Ohne wirksamen Schutz können diese<br />

zu vorzeitigem Lagerausfall und damit zum<br />

Motorversagen führen.<br />

Obwohl die National Electrical Manufacturers<br />

Association (Nema) und andere Institutionen<br />

empfehlen, neue Motoren mit einem<br />

effektiven Lagerschutz zu versehen, ist die<br />

häufigste Ursache für Lagerausfall immer<br />

noch elektrischer Stromdurchgang. Während<br />

Martin Deiss ist Sales Manager Europa bei<br />

Electro Static Technology in Eppingen<br />

die Isolationen nach den neuesten Standards<br />

ausgelegt sind, um die Wicklungen<br />

zu schützen, werden oftmals die Lager vernachlässigt.<br />

Um wirklich für den Frequenzumrichter-Betrieb<br />

geeignet zu sein, sollte<br />

ein Motor zusätzlich einen Lager-Langzeitschutz<br />

haben. Oftmals wird dies nicht genügend<br />

beachtet und teure Ausfallzeiten sind<br />

das Resultat.<br />

Neue Technologie für<br />

elektrischen Lagerschutz<br />

Eine zuverlässige Möglichkeit zur Minimierung<br />

elektrischer Lagerschäden und für<br />

eine erhöhte Zuverlässigkeit Frequenzumrichter-geregelter<br />

Motoren und Systeme<br />

kann in den meisten Fällen der Einsatz<br />

eines Aegis-Wellenerdungsrings darstellen<br />

(kombiniert mit einem isolierten Lager bei<br />

Motoren größer 75–<strong>10</strong>0 kW). Die Produkte<br />

des US-amerikanischen Herstellers werden<br />

in Deutschland durch die Firma Electro<br />

Static Technology vertrieben.<br />

Im Gegensatz zur bisher verwendeten<br />

Technologie zur Wellenerdung mittels<br />

Kohlebürste bietet der Aegis-Wellenerdungsring<br />

eine weit größere Effektivität,<br />

speziell um die hochfrequenten Lagerströme<br />

zu vermeiden. Die Wellenerdungsringe<br />

bestehen aus hochleitfähigen Mikrofasern,<br />

die in einem patentierten Fiberlock-Channel<br />

gesichert sind. Skalierbar<br />

auf jeden Wellendurchmesser umschließen<br />

sie die Welle komplett und bieten<br />

einen niederohmigen Pfad von Welle zu<br />

Gehäuse und leiten so die schädlichen<br />

Ströme sicher ab. Da die Mikrofasern mit<br />

wenig oder keinem Kontakt zur Welle<br />

arbeiten, verschleißen sie nicht wie herkömmliche<br />

Kohlebürsten.<br />

Gefahr von Motorschäden<br />

Schäden an Wicklungen und Lager können<br />

durch sich wiederholende und schnelle Impulse<br />

entstehen, die von einem modernen<br />

Frequenzumrichter an den Motor gegeben<br />

werden. Man beschreibt dieses Phänomen<br />

mit Begriffen wie Oberschwingungsanteil,<br />

parasitäre Kapazität, kapazitive Kopplung,<br />

elektrostatische Aufladung und Gleichtaktspannung.<br />

Unabhängig von der Bezeichnung<br />

können hohe Spannungsspitzen und<br />

schnelle Taktzeiten Schäden z. B. an Isolation<br />

und Lager verursachen.<br />

Ist die Lastimpedanz größer als die<br />

Leitungsimpedanz, wird Strom zum Fre-<br />

70 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

01 Eine neue Lagerschale hat eine<br />

spiegelglatte Oberfläche, um die<br />

Reibung zu minimieren<br />

02 Lochfraß in einer Lagerschale (vergrößert) als Ergebnis<br />

der Funkenerosion, wenn Wellenspannungen sich durch die<br />

Lager entladen und kleine Schmelzkrater hinterlassen<br />

03 Riffelung der Lauffläche<br />

04 a+b Wellenspannung ohne (links) und mit Wellenerdungsring (rechts)<br />

quenzumrichter zurückreflektiert und es<br />

entstehen Spannungsspitzen am Motoranschluss,<br />

die doppelt so hoch sein können<br />

wie die Zwischenkreisspannung.<br />

Der durch Frequenzumrichter-induzierte<br />

Ströme verursachte Schaden wird häufig<br />

übersehen, bis es zu spät ist, um den Motor<br />

zu retten.<br />

Wellenerdungsringe bieten<br />

wirksamen Schutz<br />

Lager, die normalerweise eine spiegelglatte<br />

Lauffläche aufweisen, können durch elektrische<br />

Entladungen beschädigt werden.<br />

Ohne einen Schutz fließen Wellenspannungen<br />

durch die Lager ab und verursachen<br />

unerwünschte elektrische Entladungen.<br />

Funkenerosion schädigt die Laufflächen<br />

und führt zum vorzeitigen Ausfall des Lagers<br />

bzw. Motors. Innerhalb kurzer Zeit ist<br />

die Lauffläche übersät mit mikroskopisch<br />

kleinen Schmelzkratern und bekommt ein<br />

mattiertes Aussehen. Mit der Zeit bildet<br />

sich eine Riffelung (waschbrettartige Oberfläche),<br />

woraus erhöhte Lagergeräusche und<br />

Vibrationen resultieren.<br />

Beim Einsatz isolierter Lager sucht sich<br />

der schädliche Strom einen anderen Pfad<br />

zur Erde, in der Regel durch angeschlossene<br />

Aggregate wie Getriebe, Pumpe, Tacho<br />

und Encoder. Dadurch werden die Lager<br />

dieser Geräte geschädigt.<br />

Einfacher Nachweis<br />

der Wirksamkeit<br />

Die Wirksamkeit der Wellenerdungsringe<br />

kann durch einfaches Messen der Wellenspannung<br />

mittels eines Oszilloskops nachgewiesen<br />

werden. Ohne Wellenerdung<br />

erscheint der Spannungsverlauf in hohen<br />

Spannungsspitzen und steilen Entladungsflanken.<br />

Nach Anbringen des<br />

Wellenerdungsrings erscheint eine nahezu<br />

flache Linie.<br />

Aegis-Wellenerdungsringe haben sich<br />

bereits in über 1 Mio. Installationen<br />

weltweit bewährt, schwerpunktmäßig<br />

in Nordamerika und Asien.<br />

Viele Motorenhersteller setzen<br />

werkseitig installierte Wellenerdungsringe<br />

serienmäßig oder<br />

05 Mit Wellenerdungsringen werden<br />

schädliche Ströme sicher abgeleitet<br />

optional bei bestimmten Motorbaureihen<br />

ein, damit der Betrieb am Frequenzumrichter<br />

keine schädlichen Auswirkungen<br />

auf die Mo toren hat.<br />

Um einen Elektromotor problemlos am<br />

Frequenzumrichter zu betreiben, genügt es<br />

also nicht, sich ausschließlich auf die Aussagen<br />

der Hersteller zu verlassen. Die Isolationen<br />

sind zwar nach den neuesten Standards<br />

ausgeführt, aber oftmals wird kein<br />

Augenmerk auf eine wirksame Wellenerdung<br />

gelegt, die Lager vor schädlichen<br />

hochfrequenten Strömen schützt.<br />

www.est-aegis.com/de


Kabeleinführung<br />

nach Maß<br />

Kabelführungssystem erobert mit Hygienic<br />

Design und FDA-Zulassung die Lebensmittelund<br />

Pharmaindustrie<br />

Mit der KDP On Demand bietet Murrplastik<br />

Systemtechnik das erste Kabelführungssystem, das in<br />

Größe, Form und Ausstattung komplett individualisiert<br />

werden kann. Mit geometrischen Vorgaben, unter<br />

anderem mit verschmutzungsfreien Bohrungen,<br />

riefenlosem Design und keimresistenten<br />

Dichtungsmaterialien wie NBR, ist die KDP On Demand<br />

auf die komplexen Anforderungen in der Lebensmittelund<br />

Pharmaindustrie zugeschnitten.<br />

Seit der Markteinführung der Kabeleinführung<br />

KDP On Demand im Jahr 2014<br />

hat sich das Marktumfeld für Kabeldurchführungen<br />

stark verändert. Denn eine Erkenntnis<br />

hat sich bei vielen Industrieanwendern<br />

durchgesetzt: Man braucht sich<br />

heute nicht mehr mit „Ungefähr-Lösungen“<br />

zufriedengeben. Es ist vielmehr so, dass<br />

Kabelführungen heute genau auf ein Anforderungsprofil<br />

hin konstruiert und gefertigt<br />

werden können. Die KDP On Demand kann<br />

in jeder Form zwischen 1 × 1 cm und<br />

1,5 × 3 m realisiert werden, u. a. achteckig,<br />

rund, oval, für 111 Kabeleinführungen und/<br />

oder 888 Kabelverschraubungen, für Kabel<br />

mit oder ohne Stecker, für Flachbandkabel,<br />

Starkstromleitungen, Pneumatikschläuche<br />

oder Kombinationen von alledem.<br />

Auch der Rahmen der KDP On Demand<br />

kann aus den unterschiedlichsten Materialien<br />

gefertigt werden, z. B. aus Edelstahl<br />

V2A, V4A oder aus Alu bzw. Kunststoff.<br />

Gleichermaßen ist die Bandbreite bei den<br />

möglichen Dichtungsmaterialien groß, z. B.<br />

EPDM, NBR, Silikon.<br />

Der Vorteil für Anwender: Die Konfiguration<br />

erfolgt online mit wenigen Schritten,<br />

alternativ mit einer eingereichten CAD-<br />

Zeichnung oder direkt in Abstimmung mit<br />

einem Murrplastik-Servicemitarbeiter. Innerhalb<br />

weniger Tage erhält der Auftraggeber<br />

eine Konstruktionszeichnung plus<br />

Angebot. Fertigung sowie<br />

Auslieferung werden<br />

Oliver Huber ist Marketingleiter<br />

und Michael Braun ist Leiter der<br />

Produktlinie Kabeldurchführungssysteme;<br />

beide bei der<br />

Murrplastik Systemtechnik<br />

GmbH in Oppenweiler<br />

innerhalb<br />

Europas<br />

in maximal<br />

zehn Arbeitstagen<br />

„justin-time“<br />

um-<br />

gesetzt. Letztlich steckt hinter der KDP On<br />

Demand nicht nur ein neues Produkt, sondern<br />

eine komplette Dienstleistungsphilosophie.<br />

Im Rahmen dieser Dienstleistung<br />

wird ein Rundum-Service mit Konstruktion,<br />

Abstimmung, Optimierung, Preiskalkulation<br />

und Lieferung angeboten.<br />

Materialanforderung in der<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Zu den kritischen Anforderungen an die<br />

verwendeten Materialien für Produktion,<br />

Verarbeitung und Transport von Lebensmitteln<br />

gehört die Fähigkeit, dass keinerlei<br />

Keime übertragen werden dürfen. Obendrein<br />

müssen die Materialien unempfindlich<br />

gegenüber aggressiven Reinigungsmitteln<br />

sein. Der Rahmen der KDP On Demand<br />

kann z. B. aus Edelstahl (V4A) gefertigt werden<br />

und stellt damit kein Hygiene-Problem<br />

dar. Keime können sich auf Edelstahl<br />

schwerlich festsetzen und die Reinigung<br />

mit Wasser und Zusätzen ist simpel.<br />

Beim Dichtungsmaterial für eine Kabelführung<br />

sieht das anders aus. Hier trennt<br />

sich die Spreu vom Weizen schnell. In der<br />

FDA-Verordnung 177.2600 (Abschnitte A bis<br />

D) sind die Bestimmungen für „Rubber articles<br />

intended for repeated use“ für mehrfach<br />

nutzbare Gummiartikel – also Kautschuk-Compounds<br />

für Formteile – definiert.<br />

Murrplastik empfiehlt für den Einsatz der<br />

KDP On Demand in der Nahrungsmittelund<br />

Pharmaindustrie ein Dichtungsmaterial<br />

auf NBR-Basis. NBR Acrylnitril-Butadien-<br />

Kautschuk, kurz Nitrilkautschuk (Kurzzeichen<br />

AB und NBR), zählt zu den Synthesekautschuken<br />

und löst die FDA-Vorgaben ein.<br />

Das von Murrplastik für die KDP On Demand<br />

verwendete NBR ist blau eingefärbt und besitzt<br />

eine hohe Beständigkeit gegenüber Mineralölen,<br />

Fetten und Kohlenwasserstoffen.<br />

Glatte Oberflächen ohne<br />

Vertiefungen<br />

Im Zusammenhang mit Lebensmittelsicherheit<br />

und Produkthaftung in der<br />

Lebensmittelindustrie kommt schnell der<br />

Begriff Hygienic Design ins Spiel. Die zentrale<br />

Forderung von der Nahrungsmittelindustrie<br />

an ihre Zulieferer lautet:<br />

Maschinen, Anlagen und Komponenten für<br />

den Nahrungsmittelbereich sollten nach<br />

den Prinzipien des Hygienic Design konstruiert<br />

und gebaut sein. Hygienic Design bedeutet,<br />

dass Geräte glatte Oberflächen ohne<br />

Vertiefungen besitzen. Das Problem: In Vertiefungen,<br />

Kanten und Riefen könnten sich<br />

Verschmutzungen, Lebensmittelreste oder<br />

gar Keime festsetzen. Jegliche mikrobielle<br />

und partikuläre Kontamination der Lebensmittel<br />

soll also ausgeschlossen werden.<br />

Hier kann die KDP On Demand in vielerlei<br />

Hinsicht punkten. Zur Vermeidung von<br />

potenziellen Schmutzkanten und daraus<br />

resultierenden Verkeimungen können alle<br />

Bohrungen mit Radien versehen werden.<br />

Alle Oberflächen können ohne Riefen und<br />

Kanten ausgestattet und zudem so poliert<br />

werden, dass diese quasi selbstreinigend<br />

sind. Wichtig auch: Aufgrund angeschweißter<br />

Gewindebolzen zur Montage der Kabeldurchführung<br />

werden unnötige Schmutzkanten<br />

durch Schraubenköpfe vermieden.<br />

www.murrplastik.de


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

I/O- und Motion-Steckmodule<br />

für Serienanwendungen<br />

EtherCAT-Steckmodule zur Verdrahtung im Serienmaschinenbau<br />

mit mittleren und hohen Stückzahlen bietet Beckhoff in der<br />

EJ-Serie. Mit ihnen lässt sich der Plattformgedanke bei Großserien<br />

umsetzen, ohne die Möglichkeiten der Variantenbildung<br />

zu verlieren. Sie<br />

werden direkt auf<br />

eine Leiterkarte<br />

aufgesteckt, die als<br />

Signal-Distribution-<br />

Board die Signale<br />

und Spannungsversorgung<br />

auf einzelne<br />

Steckverbinder<br />

verteilt. Die Steckmodule<br />

lassen sich<br />

mit Motoren und<br />

Getrieben des Herstellers zu kompakten Antriebslösungen<br />

kombinieren. Das Modul EJ7047 ist dabei für den mittleren<br />

Leistungsbereich von Schrittmotoren vorgesehen. Das Modul<br />

EJ7211-00<strong>10</strong> bietet hohe Servo-Performance bei kompakter<br />

Bauform. Die Endstufe EJ7342 ist für den direkten Betrieb von<br />

zwei DC-Motoren ausgelegt und vom E-Bus galvanisch getrennt.<br />

Für hochdynamische Anwendungen und bei Speisung mehrerer<br />

Achsen aus einem Netzteil kann zusätzlich das Brems-Chopper-<br />

Modul EJ9576 verwendet werden.<br />

www.beckhoff.de<br />

Gewalzte<br />

Ringe<br />

Zylindrisch oder profiliert.<br />

Außendurchmesser von 150 - 2000 mm,<br />

Gewicht von 3 kg - 1500 kg.<br />

Werkstoffe: Bau-, Edelbau- und Wälzlagerstähle,<br />

Werkzeugstähle, Rostfrei-Qualitäten, Nickelbasisund<br />

Titanlegierungen.<br />

G e w a l z t e R i nge • B l a n k s t a h l<br />

Platestahl Umformtechnik GmbH<br />

Platehofstraße 1 - 58513 Lüdenscheid - Germany<br />

Tel.: 02351 439-0 - info@platestahl.com<br />

Fax: 02351 439-355 - www.platestahl.com<br />

Schwer zugängliche Stellen<br />

automatisch schmieren<br />

Platestahl.indd 1 05.12.2016 07:55:11<br />

In Gips-, Kalk- und Zementwerken helfen automatische Schmiersysteme<br />

wie Perma Flex aus dem Hause Perma bei der regelmäßigen<br />

Schmierung auch von schwer zugänglichen Schmierstellen.<br />

Sie können von Hand installiert werden und je nach<br />

Anforderung mit 60 oder 125 cm 3 Schmierstoffvolumen eingesetzt<br />

werden.<br />

Das reduziert den<br />

Wartungsaufwand.<br />

Da ein Wechsel<br />

ohne Werkzeug<br />

vorgenommen<br />

werden kann,<br />

minimiert sich<br />

gleichzeitig der<br />

Aufenthalt in<br />

Gefahrenbereichen.<br />

Die Auslagerung von<br />

schwer zugänglichen<br />

Schmierstellen, z. B.<br />

durch Schlauchzuleitungen<br />

an rotierenden Teilen, erhöht die Arbeitssicherheit<br />

zusätzlich. Mit den Schmiersystemen wird die Schmierstelle<br />

gegen Verschmutzungen hermetisch abgedichtet. Außerdem<br />

verhindert der Schmierstoff einen vorzeitigen Verschleiß<br />

verschiedener Anlagenkomponenten. So werden z. B. Palettierer,<br />

Mischanlagen, Zementmühlen, Förderschnecken, Mühlen oder<br />

Lüfteranlagen zuverlässig geschmiert und sind vor Umwelteinflüssen<br />

geschützt.<br />

www.perma-tec.com<br />

Tools für professionelle<br />

Instandhaltung<br />

TRUMMETER ®<br />

Riemenspannung<br />

messen LEAKSHOOTER ®<br />

Druckluftleckagen<br />

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Maschinenverschleiß<br />

erkennen<br />

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www.hilger-kern.de<br />

industrieelektronik@hilger-kern.de


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Wellen, Lager und Stirnräder<br />

besser berechnen<br />

Mit dem Release 4.6 der FVA-Workbench werden aktuellste<br />

Berechnungsmethoden zur Verfügung gestellt. Dazu zählen neue<br />

Normberechnungsverfahren bei Kegelrädern und Verbesserungen<br />

bei der Berechnung des Getriebegesamtsystems, wodurch die<br />

Ergebnisgüte bei der Berechnung von Wellen, Lagern und Stirnrädern<br />

erhöht wird. Mit der Version 4.6 können Modelle aus der<br />

FVA-Workbench direkt in verschiedene CAD-Formate exportiert<br />

und nahtlos in vielen Konstruktionsprogrammen weiter verwendet<br />

werden. Es wurden neue Versionen der folgenden Berechnungsmethoden<br />

integriert: Lastverteilung, Geometrie und Normtragfähigkeit<br />

von Stirnrädern; Lastverteilung und Normtragfähigkeit<br />

von Kegelrädern; Modeler Edition – Modellierung und Parametrisierung<br />

von Getrieben; Extended Edition – Berechnung von<br />

Maschinenelementen nach nationalen- sowie internationalen<br />

Normen; Advanced Edition – Berechnung<br />

des Gesamtsystems bzw. von Maschinenelementen<br />

unter Berücksichtigung ihres<br />

Umfeldes.<br />

Hochleistungsdrehgeber mit CANopen<br />

Die präzisen magnetischen Absolutdrehgeber<br />

der Ixarc-Serie aus dem Hause Posital sind<br />

jetzt auch mit CANopen-Schnittstellen<br />

verfügbar, ergänzend zu SSI, Ethernet/IP,<br />

EtherCAT, Powerlink, Profibus DP und<br />

Profinet. Sie sind u. a. für Einsätze in<br />

mobilen Maschinen, Kränen und<br />

Offshore-Anlagen konzipiert. Die Schnittstelle<br />

verfügt über eine Autobaud-Funktion für ein Anschließen<br />

an das Netzwerk. Diagnose-LEDs zeigen den Gerätestatus an.<br />

Zu den Anschlussmöglichkeiten gehören Kabel verschiedener<br />

Längen und radial bzw. axial ausgerichtete M12- oder M23-Stecker.<br />

Gehäuse mit integriertem T-Koppler eignen sich für Anwendungen,<br />

bei denen mehrere Geräte in Reihe verbunden werden. Die Geber<br />

bieten eine 16-Bit-Auflösung und eine Genauigkeit von 0,09°. Es<br />

gibt sie als Single- und Multiturn-Modelle.<br />

www.posital.de<br />

www.fva-service.de<br />

Skarke Ventilsysteme<br />

Ihr starker Partner für Öl-Service und Entlüftung.<br />

Auf der Rut 4<br />

64668 Rimbach-Mitlechtern<br />

Tel. 06253 - 80 62-0<br />

Fax 06253 - 80 62-22<br />

E-Mail info@skarke.de<br />

Web www.skarke.de<br />

PVC-freie Automatisierungsleitung bietet<br />

verbesserte Brandschutzeigenschaften<br />

Bei der Auswahl von flexiblen, industrietauglichen Automatisierungsleitungen<br />

standen Anwendern, die eine halogen- bzw.PVCfreie<br />

Lösung suchten, bisher nur PUR-Leitungen zur Verfügung.<br />

Mit der Leitungsserie Motionline Halex bietet Nexans jetzt eine<br />

Alternative, die<br />

flexibel, robust und<br />

schleppkettenfähig<br />

ist. Halex-Leitungen<br />

enthalten keine<br />

Halogene und sind –<br />

wie PUR-Leitungen –<br />

zudem schwer<br />

entflammbar. Im<br />

Gegensatz zu PVC<br />

entwickeln sie im<br />

Brandfall keine<br />

extrem giftigen und<br />

reizenden Gase. Ihr Mantel erlaubt kleine Biegeradien (mind.<br />

2 Mio. Zyklen bei <strong>10</strong>xd), ist abriebfest und widersteht Ölen und<br />

Kühlschmierstoffen. Die neuen Leitungen sind daher ideal, um<br />

der Forderung nach PVC-freien Leitungen gerecht zu werden,<br />

ohne Abstriche bei der Funktionalität machen zu müssen. Nexans<br />

bietet seine Leitungen als schleppkettenfähige Sensor-, Servo-,<br />

Bus- und Industrial-Ethernet-Leitung sowie als Energie- und<br />

Steuer-Leitung an und folgt damit dem aus dem Consumer-<br />

Bereich kommenden Trend, PVC aus Umweltschutzgründen<br />

nicht mehr einzusetzen.<br />

www.nexans.de<br />

Schwingungs- und Schallsignale<br />

effizient analysieren<br />

Die Analysesoftware Iba Rotate kann so gut wie alle gängigen<br />

Dateiformate für Schwingungssignale einlesen sowie offline<br />

analysieren und ist somit die passende Lösung für Ingenieure,<br />

Servicetechniker und Entwickler, die mit Schwingungs- und<br />

Geräuschphänomenen an Anlagen mit rotierenden oder<br />

oszillierenden<br />

Teilen befasst sind.<br />

Die Software eignet<br />

sich für zahlreiche<br />

Industriebereiche<br />

wie Automotive,<br />

Luftfahrt, Zellstoff<br />

und Papier,<br />

Walzwerke, Energieerzeugung<br />

oder<br />

Produktion. Zu den<br />

Anwendungsgebieten gehören u. a. Motorenprüfstände, vorausschauende<br />

Instandhaltung, Fehlersuche und Produktentwicklung.<br />

Besonders zur Fehlererkennung bei sporadischen Störungen, die<br />

eine mehrstündige Überwachung erfordern, ist Iba Rotate aufgrund<br />

der messdateibasierten Arbeitsweise geeignet. Zum weiteren<br />

Funktionsumfang gehören Signalvorverarbeitung, Gewichtung<br />

für akustische Analyse und Bewertung von Ganzkörper und<br />

Hand-Arm-Vibrationen für Arbeitssicherheitsanalysen. Leistungsstarke<br />

Anzeigefunktionen wie Trend, Wasserfall, Spektrogramm<br />

runden das Funktionsspektrum ab.<br />

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74 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong><br />

Starke.indd 1 26.06.<strong>2017</strong> 11:20:34


special<br />

Motek <strong>2017</strong><br />

Mit dem Konzept der siebten Achse erhalten<br />

Roboteranwendungen einen größeren Arbeitsbereich.<br />

Dabei bewegt sich der komplette Roboter auf<br />

einer bodennahen Linearachse. Rollon bietet hierzu ein<br />

variantenreiches Baukastensystem.<br />

Bild: Rollon GmbH, Düsseldorf


MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Die siebte Achse<br />

für Roboter<br />

Wie Sie den Aktionsradius<br />

von Industrierobotern einfach und<br />

wirtschaftlich erweitern<br />

Mit dem Konzept der siebten Achse erhalten Roboteranwendungen einen größeren<br />

Arbeitsbereich. Dabei bewegt sich der komplette Roboter auf einer bodennahen<br />

Linearachse. Rollon bietet hierzu ein variantenreiches Baukastensystem, das auf die<br />

jeweilige Anwendung abgestimmte Konstruktionen ermöglicht.<br />

B<br />

eim Prinzip der siebten Achse bewegt<br />

sich der komplette Roboter auf einer<br />

bodennahen Linearachse. Sinnvoll ist ihr<br />

Einsatz z. B., wenn der Roboter Aufgaben an<br />

mehreren Orten ausführen soll, um besser<br />

ausgelastet zu sein. So kann z. B. ein sechsachsiger<br />

Knickarm-Roboter auf der Linearachse<br />

parallel zu einer Produktionsstraße<br />

mitlaufen und dabei Manipulationen vornehmen.<br />

Durch das geringe Eigengewicht<br />

des Seventh Axis-Systems von Rollon treten<br />

vergleichsweise geringe Deckenlasten auf,<br />

sodass die Lösung mit der siebten Achse<br />

auch bei unterkellerten Fertigungshallen<br />

eine Option ist. Auch zum mobilen Feeder-<br />

Roboter, der mehrere Aufgabepunkte für<br />

Werkstücke bedient, lässt sich der Roboter<br />

erweitern. Die Einsatzbereiche des Systems<br />

erstrecken sich auf die Palettierung, die<br />

Bedienung von Werkzeugmaschinen, das<br />

Klaus-J. Hermes ist Marketingleiter<br />

bei der Rollon GmbH in Düsseldorf<br />

Biegen und Handhaben von Blechen,<br />

Schweiß- und Lackierroboter sowie das<br />

Verkleben von Bauteilen.<br />

Roboter in Bewegung bringen<br />

Seventh Axis ist ein Shuttle-System zur<br />

Bewegung von Robotern über lange Strecken<br />

und mit hoher Dynamik. Rollon nutzte<br />

für die Entwicklung seine Kompetenz aus<br />

dem Aluminium-Portalbau und verwendet<br />

die entsprechend entwickelten Alu-Profile<br />

für die Reichweitenerweiterung der Roboter.<br />

Das modulare in sieben verschiedenen<br />

Baugrößen erhältliche System lässt sich in<br />

jede Anwendung integrieren und kann alle<br />

Arten kleiner bis mittlerer Roboter bis<br />

2 000 kg Gewicht und mit einer Nutzlast bis<br />

ca. 300 kg tragen und bewegen. Die Produktfamilie<br />

wird nach unten von der<br />

Baugröße mit einem einfachen 220er Profil<br />

in einfacher Ausführung und nach oben<br />

durch zwei parallele 360er Profile abgegrenzt.<br />

Der Grundaufbau ist dabei immer<br />

gleich, was für eine schnelle und flexible<br />

Montage sorgt. Insgesamt sechs der sieben<br />

Baugrößen sind für Anwendungen unterhalb<br />

von 1 000 kg Gesamtgewicht (Nutzlast<br />

des Roboters + Eigengewicht des Roboters)<br />

ausgelegt und bilden damit die feingliedrigste<br />

Abstufung am Markt. Das spart Kosten<br />

durch die präzisere Dimensionierbarkeit<br />

der Achse für den jeweils eingesetzten<br />

Robotertyp. „Seventh Axis bietet hohe<br />

Dynamik, weil die Schlitten aus leichtem<br />

Aluminium gefertigt werden, wodurch sich<br />

die Eigenträgheit reduziert. Das ist insbesondere<br />

für Roboter mit dynamischen<br />

Handhabungsaufgaben von Vorteil“, erklärt<br />

Andreas Kaiser, Business Development<br />

Manager bei Rollon.<br />

Zubehör erweitert die Vielfalt<br />

Das Baukastensystem umfasst alle erforderlichen<br />

Komponenten sowie umfangreiches<br />

Zubehör und eignet sich für die Wandbefestigung,<br />

zur Montage am Boden und für<br />

die Deckeninstallation. Bei Wand- oder<br />

Deckenmontage ergibt sich eine Platz-<br />

76 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />

01 02<br />

01 Wird er mit einer siebten Achse mobil gemacht, kann ein einzelner Roboter Palettieraufgaben an mehreren verschiedenen<br />

Stellen übernehmen<br />

02 Seventh Axis erreicht besonders hohe Dynamik, weil die Schlitten aus leichtem Aluminium die Eigenträgheit reduzieren<br />

03 Die Montage kann dank Stahlstreben und Füßen mit zwei verschiedenen Einstellsystemen einfach vorgenommen werden<br />

03<br />

ersparnis und die Fläche über dem Boden<br />

kann z. B. für den Materialfluss genutzt<br />

werden. Bei der Gesamtkonstruktion<br />

wurde besonderes Augenmerk auf qualitativ<br />

hochwertige Komponenten wie schrägverzahnten<br />

Zahnstangen mit geschliffenen<br />

Zähnen gelegt. Seventh Axis ist standardmäßig<br />

mit einer Abdeckung der Zahnstange,<br />

optional mit einer Abdeckung für<br />

Linearführung und Zahnstangen oder mit<br />

einer vollständig begehbaren Abdeckung<br />

erhältlich. Einzelne Linearachsen können<br />

bis zu 12 m mit Profilen an einem Stück<br />

ausgeführt werden. Durch die Verbindung<br />

mehrerer Profile über selbstzentrierende<br />

Einsätze kann im Prinzip eine beliebige<br />

Reichweite erzielt werden. Rollon bietet für<br />

die großen Baureihen der Produktfamilie<br />

maximale Hübe von 46 m an. Die Montage<br />

kann dank Stahlstreben und Füßen mit<br />

zwei verschiedenen Einstellsystemen einfach<br />

vorgenommen werden. Die Achse verfügt<br />

standardmäßig nach jeweils 1 m über<br />

eine Verschraubung, mit der sie z. B. am<br />

Hallenboden befestigt werden kann. Dadurch<br />

werden alle auftretenden Momente<br />

und Kräfte so sicher abgestützt, dass auch<br />

der Einsatz mehrerer Roboter auf einer<br />

Achse möglich ist. Es können also zwei<br />

Roboter mit zwei Schlitten auf der Achse<br />

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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 77


MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Die siebte Achse in Aktion<br />

04 Dank der siebten<br />

Achse kann dieser<br />

Schweißroboter auch<br />

große Werkstücke<br />

komplett bearbeiten<br />

Sie möchten die siebte Achse in Bewegung<br />

sehen? Dann klicken Sie ins Video<br />

und entdecken die Möglichkeiten:<br />

http://bit.ly/2wON6xL<br />

montiert werden und dann z. B. gemeinsam<br />

an einem Werkstück arbeiten. Mehr<br />

als zwei Roboter sind ebenfalls möglich.<br />

Auch zusätzliche Wagen ohne Roboter<br />

können integriert werden. „Der Anwender<br />

kann dann auf zusätzliche Wagen sein<br />

Werkstück setzen, um so die Taktung des<br />

Prozesses sowie die benötigte Reichweite<br />

des Roboters zu optimieren“, weiß Kaiser.<br />

Mit dem Roboter durch die Halle<br />

In einer aktuellen Anwendung realisierte<br />

Rollon mit einer siebten Achse die lineare<br />

Positionierung des Roboters in einer<br />

Schweißzelle. Als Roboter kommt ein Kuka<br />

KR 16 arc HW (Hollow Wrist) zum Einsatz.<br />

Der Roboter hat ein Gewicht von 245 kg<br />

und erreicht eine Nutzlast von 16 kg. Die<br />

maximale Reichweite des Sechsachs-Roboters<br />

von 1 636 mm wird durch die siebte<br />

Achse um einen Hub von 6 m erweitert.<br />

Dadurch wird sein Arbeitsbereich wirtschaftlich<br />

vergrößert. Auf der Achse wird<br />

der Roboter in dieser Anwendung mit einer<br />

Geschwindigkeit von 1 m/s und einer<br />

Beschleunigung von 1 m/s 2 verfahren.<br />

Maximal sind Verfahrgeschwindigkeiten<br />

bis zu 4 m/s möglich.<br />

Die Wiederholgenauigkeit der Linearachsen<br />

liegt im Bereich der Wiederholgenauigkeit<br />

der Roboter, das heißt, Seventh<br />

Axis kann auch für die aktive Bearbeitung<br />

an großen Werkstücken eingesetzt werden.<br />

Dann sind die sechs Achsen des Roboters<br />

und die Linearachse simultan im Betrieb.<br />

Handhabung oder Bearbeitung<br />

Bei der Konzeption des Achssystems muss<br />

klar zwischen Be- und Entladefunktionen<br />

und aktiver Werkstückbearbeitung, z. B.<br />

durch Bohren oder Fräsen, unterschieden<br />

werden, um die Genauigkeits- und Steifigkeitsanforderungen<br />

genau prüfen und berücksichtigen<br />

zu können. Für den Einsatz<br />

unter rauen Umgebungsbedingungen können<br />

auch prismatische Linearführungen<br />

eingesetzt werden, die ohne Schmiersystem<br />

betrieben werden können.<br />

Für den Aufbau der siebten<br />

Achse griff Rollon auf<br />

ein Seventh Axis-System<br />

mit zwei parallelen Statyca-<br />

Portalprofilen (170 × 120 mm)<br />

und einer schrägverzahnten,<br />

gehärteten und geschliffenen<br />

Präzisionszahnstange<br />

zurück. „Die in den<br />

Profilen integrierten Nuten<br />

können dabei als einfache<br />

Montagemöglichkeit für<br />

externe Komponenten genutzt<br />

werden, seien es<br />

mechanische Bauteile oder<br />

elektrische, wie Sensoren“,<br />

so Kaiser. Hinzu kamen<br />

Rollenumlaufführungen in<br />

Baugröße 25, die als vormontierte<br />

Systemlösung mit<br />

Bodenplatten und Nivellierschrauben<br />

für die einfache<br />

Vor-Ort-Montage und Höhenjustage geliefert<br />

wurden. „Der Anwender braucht so ein<br />

mit Energiekette und Getriebe geliefertes<br />

Achssystem dann nur noch mit dem Getriebeflansch<br />

an seinen Motor anzuschließen“, erklärt<br />

Kaiser.<br />

Die Kosten eines solchen Systems hängen<br />

vom Anwendungsfall ab. Grundsätzlich<br />

gilt aber: Je größer die benötigte Reichweite<br />

für den Prozess ist, desto mehr spart der Anwender<br />

durch die Kombination aus Roboter<br />

und Linearachse im Vergleich zu zwei oder<br />

Wenn dem Roboter die<br />

Achsen ausgehen,<br />

dann bringen Sie den<br />

Roboter auch noch<br />

selbst in Bewegung.<br />

Dirk Schaar, Chefredakteur<br />

Sie kennen das: Manchmal haben wir Menschen<br />

einfach nicht genügend Arme und Hände, um<br />

gewisse Aufgaben erfüllen zu können. Ähnlich geht<br />

es Robotern – hier fehlen trotz jede Menger Achsen<br />

auch schon einmal die ein oder andere. Warum also<br />

nicht den ganzen Roboter bewegen? Hierzu hat<br />

Rollon eine pfiffige Idee entwickelt, die zudem noch<br />

kostengünstig realisierbar ist.<br />

mehreren Einzelrobotern. Der Roboter ist<br />

flexibel einsetzbar und die Linearachse ist<br />

schneller und günstiger als ein Roboter.<br />

„Kombiniert man beides, hat man die<br />

Anwendungsvielfalt des Roboters verfügbar,<br />

kann diesen jedoch auf wirtschaftliche<br />

Art und Weise mehr Arbeitsstationen zuweisen,<br />

die schnell mit bis zu 4 m/s angefahren<br />

werden können.<br />

Das gesamte Konzept der siebten Achse<br />

bietet höhere Flexibilität als eine Roboter-<br />

OEM-Lösung und ist bei Robotern bis etwa<br />

2 000 kg Gesamtgewicht eine wirtschaftliche<br />

Alternative zur Stahlbauweise. Auch<br />

die Auslegung des Getriebes und des Servomotors<br />

gehört mit zur Serviceleistung von<br />

Rollon“, so Kaiser.<br />

www.rollon.de<br />

78 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Präzisions-Positionierer für die Mikromontage<br />

Special Motek<br />

Sehr genaues Arbeiten bei minimalem Einbauplatz ermöglicht der<br />

Miniatur-Lineartisch L-402 von Physik Instrumente (PI). Er eignet<br />

sich für Anwendungen in der Mikromontage, für die Justage optischer<br />

Komponenten, die Probenmanipulation oder automatisierte<br />

Testsysteme. Er ist 22,5 mm schmal und verfährt bis 1 kg<br />

schwere Lasten gleichmäßig und mit einer Wiederholgenauigkeit<br />

bis 0,5 μm. Der maximale Stellweg<br />

beträgt 13 mm, die Höchstgeschwindigkeit<br />

5 mm/s. Zwangsgeführte Kreuzrollenlager<br />

sorgen für hohe Führungsgenauigkeit und eine lange Gebrauchsdauer.<br />

Der Miniatur-Lineartisch wird mit DC- oder Schrittmotor<br />

angetrieben. Auch Versionen mit spielfrei vorgespannter Kugelumlaufspindel<br />

und Vakuum-Ausführungen bis<br />

<strong>10</strong> -6 hPa sind erhältlich. Mehrere Miniatur-Lineartische<br />

lassen sich ohne Adapterplatten zu XYund<br />

XYZ-Stapeln kombinieren.<br />

www.pi.de<br />

Teleskopschienen<br />

für jeden Fall<br />

Teleskopführungen für<br />

Maschinen-, Sonderfahrzeugund<br />

Apparatebau, Medizintechnik,<br />

Förder- und Lagertechnik<br />

bietet Indunorm an.<br />

Das Programm bietet robuste,<br />

biegesteife, leichtgängige und<br />

hochwertige Teleskopschienen<br />

für Lasten von <strong>10</strong> bis 430 kg und<br />

Umgebungstemperaturen von<br />

– 20 bis + <strong>10</strong>0 °C. Auf Anfrage<br />

sind auch Komponenten für<br />

niedrigere und höhere Temperaturen<br />

sowie schwerere Lasten<br />

möglich. Der Hersteller realisiert<br />

darüber hinaus Sonderlösungen<br />

für spezifische Projekte. Es<br />

stehen verschiedene Optionen<br />

für das Öffnen und Schließen der<br />

Schienen sowie als Materialien<br />

Stahl und Aluminium oder eine<br />

Kombination aus beiden zur<br />

Verfügung. Neu in der Produktfamilie<br />

sind Vollkern-Teleskopführungen.<br />

Diese robusten<br />

Auszüge werden aus Vollmaterial<br />

gefräst und können passend<br />

zur Anwendung aus verschiedenen<br />

Werkstoffen wie<br />

Edelstahl, Aluminium oder<br />

beschichtetem Stahl gefertigt<br />

werden. Sie sind präzise, hoch<br />

belastbar und bieten gute<br />

Laufeigenschaften.<br />

www.indunorm.de


Lineartechnik im XXL-Format<br />

Erstes gedrucktes Bühnenbild entstand mithilfe eines kompletten Linearsystems<br />

Ob Opernfestival, Promotion, Film oder Fernsehen: Die großformatigen Textildrucke der<br />

Firma Big Image sind international begehrt. Technisch und wirtschaftlich umsetzbar<br />

werden die nahtlosen Impressionen unter anderem durch präzise und wartungsarme<br />

Linear- und Antriebstechnik aus dem Systembaukasten von Bosch Rexroth. Lesen Sie mehr.<br />

Z<br />

um Auftakt der Salzburger Mozartwoche<br />

2013 sangen Rolando Villazón und Olga<br />

Peretyatko vor rd. 1 500 Besuchern und<br />

einer beeindruckender Kulisse. Das Besondere:<br />

Die römischen Säulen des 12 × 24 m<br />

großen Bühnenprospekts waren erstmals<br />

nahtlos gedruckt worden – auf einem Textil-<br />

Printer der Superlative.<br />

„Infinitus“, so der Name des laut Hersteller<br />

weltweit größten Textildruckers, war<br />

kurz vor der Veranstaltung in Betrieb gegangen.<br />

Seither kann sich der Betreiber Big<br />

Image mit Hauptsitz in Potsdam kaum vor<br />

Aufträgen aus aller Welt retten. „Nicht zu-<br />

Der Druckwagen von Infinitus wiegt –<br />

je nach Füllstand der darauf befindlichen<br />

Farbtanks – zwischen <strong>10</strong>0 und<br />

120 kg. Diese Masse gilt es, gleichmäßig<br />

und ohne Höhenunterschiede über eine<br />

Breite von 16 m zu bewegen – inklusive<br />

Beschleunigungs-, Verzögerungsstrecke<br />

und Reinigungsstationen. Diese Abmesletzt<br />

US-amerikanische TV-Produktionen<br />

schätzen die kosteneffizient gedruckten<br />

Motive auf unbeschichteter Baumwolle, die<br />

wir zuvor nicht in gleicher Auflösung und<br />

Farbbrillanz drucken konnten“, erklärt Big<br />

Image Ingenieur Holger Schulz. Wie bei<br />

einem handelsüblichen Tintenstrahldrucker<br />

laufen die bis zu zwölf Meter breiten<br />

Textilbahnen über eine Trommel. Auf diese<br />

Weise können sie theoretisch in beliebiger<br />

Länge hergestellt werden. Auf einem komplett<br />

von Bosch Rexroth gelieferten Linearsystem<br />

fährt ein Druckwagen vor der riesigen<br />

Trommel und bringt mit einem um-<br />

weltfreundlichen Inkjet-Verfahren wasserbasierende<br />

Farbe auf.<br />

Schwere Aufgabe für die<br />

Lineartechnik<br />

80 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />

02 Ergänzend zum übergroßen Linearsystem<br />

konfektionierte der Hersteller auch ein einbaufertiges<br />

Paket an Antriebs- und Steuerungstechnik<br />

01 Der bis zu 60 kg schwere Wagen des Druckers bedruckt<br />

Textilien von einer Breite bis 12 m. Das 16 m lange<br />

Präzisionslinearsystem ist aus zwei Teilen exakt gestoßen<br />

sungen bedeuteten für das Linearsystem,<br />

dass die integrierten Präzisionsführungsschienen<br />

aus zwei Teilen zusammengesetzt<br />

und als Strang exakt „gestoßen“<br />

werden mussten. „An dieser Stelle waren<br />

sehr kleine Tole ranzen gefordert, um die<br />

geforderte Gleichlaufgüte für den Farbauftrag<br />

sicherzustellen“, betont Schulz. „Eine<br />

weitere Herausforderung stellte die Vorspannung<br />

des Zahnriemens für den<br />

Antrieb des Druckwagens dar, der im<br />

Vergleich zum Führungskörper mehr als<br />

doppelt so lang ist.“<br />

Mit diesen außergewöhnlichen Anforderungen<br />

wendete sich Big Image an<br />

seinen Lösungspartner Bosch Rexroth, der<br />

für das Unternehmen bereits mehrere<br />

kleinere Textildrucker mit Lineartechnik<br />

und Antrieben ausgestattet hatte. Der<br />

Fabrikautoma tisierungsexperte unterstützte<br />

Big Image im Vorfeld mit den Berechnungen,<br />

ermit telte aus seinem Systembaukasten<br />

die passenden Komponenten<br />

und fügte sie zu einer Komplettlösung<br />

zusammen. Das Herzstück bildet ein aus<br />

zwei Teilen bestehendes Compactmodul<br />

mit Riementrieb CKR-200 und der maximal<br />

möglichen Überlänge von 16 m. Zwei<br />

integrierte, spielfreie Kugelschienenführungen<br />

verleihen dem Ausnahmedrucker<br />

nicht nur optimale Lauf eigenschaften,<br />

sondern auch eine hohe Traglast und Steifigkeit.<br />

Den Zahn riemenantrieb empfahl<br />

Bosch Rexroth als kostenoptimierte Antriebslösung<br />

für lange Verfahrwege.<br />

Für einen möglichst sanften Ablauf<br />

des Tischteils im Compactmodul sorgt die<br />

von Bosch Rexroth entwickelte High Precision<br />

(HP) Technologie. Dazu zählt u. a. eine<br />

speziell gestaltete Einlaufzone im Bereich<br />

der Kugelschienenführung, welche die<br />

umgelenkten Wälzkörper optimal in die<br />

Belastungszone einführt. Der dadurch erreichte<br />

Effekt für die Bewegung des Tischteiles:<br />

Größtmöglicher Gleichlauf und ein<br />

ruhiges Ablaufverhalten. Durch die präzise<br />

Lineartechnikfertigung gelang es Bosch<br />

Rexroth außerdem, die geforderten Übergangstoleranzen<br />

für die Nahtstellen von<br />

Führungsschiene und Aluminiumhauptkörper<br />

zu erfüllen.<br />

Als weiteren Bestandteil des Gesamtpakets<br />

stellte Bosch Rexroth seinem langjährigen<br />

Kunden ein genau abgestimmtes<br />

Set an Antriebs- und Steuerungstechnik<br />

zur Verfügung: Es besteht aus einem<br />

Servomotor des Typs MSK076 mit Antriebsregler<br />

HCS02 und einer speziellen<br />

Spannstation für den Antriebsriemen der<br />

Linearachse CKR 200. Alle Komponenten<br />

wurden am Sitz der Bosch Rexroth Lineartechnik<br />

in Schweinfurt vormontiert, anschließend<br />

in einzelne Packstücke zerlegt,<br />

nach Potsdam geliefert und wieder zusammengesetzt.<br />

Die Inbetriebnahme gestaltete<br />

sich ebenfalls effizient, da Big Image die<br />

Antriebslösung komfortabel über die kostenfreie<br />

Engineering-Software Indra Works<br />

parametrieren konnte.<br />

Lange Standzeiten,<br />

geringe Wartung<br />

Für die kontinuierliche Zusammenarbeit<br />

mit Bosch Rexroth sprechen laut Big Image<br />

auch die langen Serviceintervalle, die einfache<br />

Wartung sowie der geringe Schmiermittelverbrauch.<br />

So lässt sich etwa das<br />

Compactmodul ganz einfach an jeder<br />

Stelle im Hubbereich schmieren. Der<br />

Bediener bringt dazu einen geeigneten<br />

Schmierstoff mithilfe einer Handhebelfettpresse<br />

am zentralen Schmiernippel ein.<br />

Über interne Versorgungskanäle gelangt<br />

dieser von dort aus gezielt an alle Verbrauchsstellen.<br />

Standzeitverlängernd wirkt<br />

sich auch die seitliche Führung des Zahnriemens<br />

aus, die über spaltgedichtete<br />

Aluminiumleisten erfolgt. Denn dadurch<br />

werden weniger Textilfasern und andere<br />

Schmutzpartikel aufgewirbelt, die in die<br />

Mechanik eindringen könnten.<br />

Fotos: Big Image<br />

www.boschrexroth.com<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 81


MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Genug Raum für Bewegung<br />

Zahnriemenachse für kompaktes Pick-&-Place-System<br />

Um unterschiedlich große<br />

Bohrer mit wenigen Millimetern<br />

Schaftdurchmesser nacheinander<br />

schnell und präzise aus einem<br />

Werkstückträger zu entnehmen,<br />

einem Beschriftungslaser<br />

zuzuführen und sie anschließend<br />

wieder in einen Werkstückträger<br />

abzulegen, setzt ein Hersteller auf<br />

eine vollautomatische<br />

Pick-&-Place-Anlage von<br />

IEF-Werner. Lesen Sie mehr über<br />

die Technik im Einsatz.<br />

Das Laserbeschriften hat im Vergleich zu<br />

anderen Kennzeichnungsverfahren<br />

einige Vorteile – z. B. sind die Verbrauchskosten<br />

niedriger und die Wartungsaufwendungen<br />

geringer. Aber vor allem ist es eine<br />

Möglichkeit, Bauteile aus ganz unterschiedlichen<br />

Materialien schnell zu kennzeichnen.<br />

„Um diesen Zeitvorteil bei hohen<br />

Stückzahlen umfassend zu nutzen, müssen<br />

die Werkstücke auch entsprechend rasch<br />

dem Laser zugeführt werden können“, sagt<br />

Thomas Hettich, Produktmanager bei IEF-<br />

Werner aus Furtwangen im Schwarzwald.<br />

Er spricht damit ein Projekt an, bei dem sich<br />

ein Werkzeughersteller genau mit dieser<br />

Anforderung an den Automatisierungsspezialisten<br />

wandte. Die Aufgabe: Bohrwerkzeuge<br />

mit Schaftdurchmessern von 3,5 bis<br />

25 mm aus Hochleistungsschnellstahl HSS-E<br />

und aus Vollhartmetall (VHM) sollten aus<br />

kundenseitigen Werkstückträgern nacheinander<br />

entnommen, einem Beschriftungslaser<br />

zugeführt und anschließend wieder in<br />

einen Werkstückträger abgelegt werden –<br />

und das schnell und präzise. „Werkzeuge<br />

mit Schaftdurchmessern kleiner sechs und<br />

ab 16 mm beschriftet der Laser einseitig,<br />

Stefanie Günter, Marketing & PR, bei der<br />

IEF-Werner GmbH in Furtwangen<br />

die Größen dazwischen beidseitig“, erklärt<br />

Hettich. Das komplette Handling hatte vollautomatisch<br />

stattzufinden.<br />

Bauteile effizient zuführen<br />

Basis der Pick-&-Place-Anlage ist das erweiterbare<br />

Gurtbandsystem Posy Art. Das<br />

zuverlässige, flexible und präzise Baukastensystem<br />

enthält viele Standardkomponenten,<br />

mit denen sich so gut wie alle<br />

Aufgaben im Transfer-, Montage- und<br />

Logistikbereich lösen lassen. Die Hauptkomponenten<br />

wie Riemen, Antriebe, Weichen<br />

oder Stoppelemente sind langlebig.<br />

Die Schwalbenschwanz-Geometrie an den<br />

Längsseiten der Profile erlaubt ein feinfühliges,<br />

stufenloses Positionieren der angefügten<br />

Baugruppen. „Das System haben wir<br />

mit Aufnahmen ausgestattet, welche die<br />

kundenseitigen Werkstückträger (WT) tragen<br />

können“, sagt Hettich. Seitenpositionierung,<br />

Zentrierstation sowie eine Hub- und<br />

Dreheinheit bringen die WT in die richtige<br />

Lage. In der Zentriereinheit werden sie<br />

mittig platziert und anschließend dreidimensional<br />

mit einer Genauigkeit von<br />

± 0,05 mm fixiert. Die Stopper sind zentral<br />

angeordnet. Das verhindert ein Verkanten<br />

der Werkstückträger in den Führungsleisten.<br />

Für diese Anwendung hat der Werkzeughersteller<br />

die WT mit einem Datamatrixcode<br />

versehen. Hinter diesem Code verbergen<br />

sich Informationen über den<br />

Werkzeugträgertyp, die Anzahl und die<br />

X-Y-Koordinaten seiner Löcher, die Schaftdurchmesser<br />

und die Trägerhöhe.<br />

An der Anlage setzt ein Mitarbeiter den<br />

WT mit den Bohrern auf einen Grundträger<br />

des Gurtbandsystems auf. „Es ist unbedingt<br />

erforderlich, dass die Werkstückträger<br />

innerhalb eines Auftrags baugleich sind“,<br />

betont Hettich. Am Bedienfeld gibt der<br />

Mitarbeiter den Auftrag ein, die Anzahl der<br />

WT – und ob die zu markierenden Bohrer<br />

eine Spannfläche besitzen oder nicht. Bei<br />

Anlagenstart liest das System zunächst die<br />

Beschriftungsdaten für den Laser. Ein<br />

Scanner erkennt den Datamatrixcode und<br />

das Gurtbandsystem fährt den WT in die<br />

Entnahme-Station. Dort hebt es den WT<br />

vom Gurtband ab und zentriert ihn. Die<br />

Lineareinheit fährt in Y-Richtung das Raster<br />

des jeweiligen Werkzeugträgertyps ab. Die<br />

Lineareinheit positioniert den WT nun so,<br />

dass ein Lasermesssystem die erste Zeile<br />

des Werkzeugträgers erfasst. Eine Abstandsmessung<br />

erkennt, in welcher Rasterposition<br />

sich das aktuell zu bearbeitende<br />

Werkzeug befindet. Diese Position gibt der<br />

Sensor an die Steuerung weiter.<br />

Präzises und schnelles Handling<br />

Für die unterschiedlichen Bohrer sind<br />

abhängig von der Beschriftungsdauer be-<br />

82 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />

01 Das Baukastensystem enthält viele Standardkomponenten,<br />

mit denen sich diverse Aufgaben im Transfer-,<br />

Montage- und Logistikbereich lösen lassen<br />

02 Die Variante „G“ zeichnet sich dadurch aus,<br />

dass die Zahnriemenachse mit zwei unabhängig<br />

voneinander verfahrbaren Schlitten ausgestattet ist<br />

stimmte Taktzeiten für das Handling vorgegeben.<br />

„Bei Werkzeugen aus HSS-E soll der<br />

Gesamtprozess bei der einseitigen sieben<br />

und bei der doppelseitigen Beschriftung<br />

14 Sekunden betragen“, erläutert Hettich.<br />

„Bei den VHM-Werkzeugen sind es vier und<br />

acht Sekunden.“ Um eine passende Handhabungstechnik<br />

umzusetzen, konstruierten<br />

die IEF-Ingenieure ein Positioniersystem<br />

aus standardisierten Lineareinheiten. Den<br />

Entwicklern steht dazu eine breite Produktpalette<br />

ausgereifter Automatisierungskomponenten<br />

zur Verfügung, mit denen sie<br />

Prozesse effizient gestalten können. Dazu<br />

gehören verschiedene Linearachsen, die je<br />

nach Anforderungen an Dynamik, Präzision,<br />

Wiederholgenauigkeit oder auch an<br />

Schnelligkeit entsprechend ausgewählt<br />

werden. „Mit unseren Linearachssystemen<br />

und den standardisierten Verbindungselementen<br />

erstellten wir schnell und kostengünstig<br />

ein geeignetes Positioniersystem,<br />

das genau auf die Aufgabe und den zur Verfügung<br />

stehenden Platz beim Anwender zugeschnitten<br />

ist“, betont Hettich. Denn von<br />

zentraler Bedeutung bei der Umsetzung<br />

dieser Anlage waren u. a. die Baulänge sowie<br />

das Antriebskonzept der Linearachse,<br />

auf der die beiden Greifeinheiten verfahren.<br />

Zwei Schlitten auf einer Achse<br />

Aufgrund dieser Rahmenbedingungen<br />

kommt hierbei das Modul 160/15 G zum<br />

Einsatz. Die Variante „G“ zeichnet sich dadurch<br />

aus, dass die Zahnriemenachse mit<br />

zwei unabhängig voneinander verfahrbaren<br />

Schlitten ausgestattet ist. Dabei werden zwei<br />

getrennte Zahnriemen mithilfe eigenständiger<br />

Motoren angetrieben. Das spart Bauraum.<br />

„Um die geforderte Taktzeit zu<br />

erreichen, hätten zwei Lineareinheiten<br />

nebeneinander angeordnet werden müssen.<br />

Durch das innovative Antriebskonzept<br />

genügt nun eine Einheit“, so Hettich. Das<br />

Modul 160/15 G ist so positioniert, dass<br />

eine Greifeinheit auf je einem Schlitten befestigt<br />

ist. Dies führt zu einer erheblichen<br />

Reduzierung des benötigten Bauraums.<br />

„Damit können wir die Bauteile schnell der<br />

eigentlichen Aufgabe zuführen, dem Laserbeschriften“,<br />

erläutert Hettich.<br />

Das geschieht folgendermaßen: Der erste<br />

Greifer fährt zur Entnahmeposition, nimmt<br />

das entsprechende Bohrwerkzeug aus dem<br />

WT und übergibt es der Laserstation. Nach<br />

wenigen Sekunden ist der Bohrer beschriftet.<br />

Während der erste Greifer schon auf<br />

dem Weg zum nächsten Bohrer ist, nimmt<br />

sich der zweite Greifer das markierte Werkzeug<br />

und fährt damit zu dem leeren WT<br />

auf der gegenüberliegenden Seite der Entnahmestation.<br />

Für die Y-Bewegung sind die<br />

beiden Greifer auf präzisen linearen Verstelleinheiten<br />

mit Zahnriemenantrieb vom<br />

Typ Modul 68 montiert. Weil bei der zweiseitigen<br />

Beschriftung der erste Greifer das<br />

Bauteil um 180° dreht, kommt bei diesem<br />

zusätzlich eine Einheit vom Typ Modul 68 D<br />

zum Einsatz. Diese ist mit einer, als Hohl-<br />

welle ausgeführten, Drehachse ausgestattet.<br />

Dabei wird das Drehmoment des<br />

Motors über ein Riemengetriebe auf die<br />

Drehachse übertragen. Der Drehwinkel<br />

liegt bei 440° – und das bei maximaler<br />

Wiederholgenauigkeit. Die Komponente ist<br />

leicht und kompakt. In die Hohlwelle lassen<br />

sich außerdem etwaige Pneumatikschläuche<br />

und Steuerungskabel integrieren – was<br />

die Anlage noch platzsparender macht.<br />

Diese Drehung ist aber nicht nur für die<br />

beidseitige Markierung wichtig. „Besitzen<br />

„Wir konnten mit der Umsetzung dieser Anlage<br />

die Kundenanforderungen voll erfüllen.“<br />

die Standardwerkzeuge Spannflächen, erkennt<br />

das die Anlage und ermittelt deren<br />

Lage“, erklärt Hettich. Der erste Greifer<br />

dreht dann auf dem Weg zur Laserstation<br />

den Bohrer so, dass die Beschriftung in der<br />

geforderten Winkellage zur Fläche angebracht<br />

werden kann.<br />

IEF-Werner lieferte das komplette System.<br />

Dazu gehören nicht nur die Linearund<br />

die Verstelleinheiten, sondern auch<br />

Energieführungen, Motoren, Verkabelung<br />

und Verschlauchungen. „Wir konnten mit<br />

der Umsetzung dieser Anlage die Kundenanforderungen<br />

voll erfüllen“, so IEF-Produktmanager<br />

Hettich. Sie ist nicht nur<br />

kompakt gebaut, der Anwender erreicht<br />

auch hohe Taktzahlen. Der Laser ist quasi<br />

nonstop im Einsatz.<br />

www.ief-werner.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 83


Special Motek<br />

Digitalsteuerung mit integriertem<br />

Bluetooth und NFC für Stepper-Motoren<br />

Bei der wichtigsten Neuheit, die kürzlich<br />

die elektromechanischen Antriebe im<br />

Camozzi-Produktsortiment vervollständigt<br />

hat, handelt es sich um die<br />

Steuerungsserie DRCS, speziell<br />

für die Ansteuerung von Stepper-<br />

Motoren. Zweiphasige Stepper-<br />

Motoren mit Micro-Stepping können unter<br />

Berücksichtigung der jeweiligen Resonanz-Frequenz zur Optimierung<br />

des Bewegungsablaufes eingesetzt werden. Über acht<br />

Eingänge können 256 Befehle erfolgen, für jeden einzelnen<br />

kann Position, Geschwindigkeit, Beschleunigung und Bremsen<br />

definiert werden. Die Serie DRCS verfügt über CANopen-<br />

Protokolle, über die Bewegungsabläufe sowie ein Monitoring<br />

des Betriebszustandes der Steuerung realisiert werden. Zur<br />

Konfiguration kann entweder eine Schnittstelle USB 2.0 oder<br />

Bluetooth nach BL-BLE verwendet werden.<br />

www.camozzi.de<br />

Vielseitig bei Stellweg, Antrieb<br />

und Messsystem<br />

Mit dem Pimag V-508 bietet Physik Instrumente (PI) einen sehr<br />

kompakten Präzisions-Lineartisch an, der sich durch sein<br />

modulares Konstruktionsprinzip ganz unterschiedlichen<br />

Anforderungen anpassen lässt. Mit Stellwegen von 80, 170 und<br />

250 mm sowie unterschiedlichen Antrieben und Messsystemen<br />

mit Auflösungen bis in den Subnanometerbereich eignet er sich<br />

z. B. für die Lasergravur und hochauflösende Laserbeschriftung<br />

oder Anwendungen in Messtechnik, Photonik oder zum Präzisionsscannen.<br />

Die Lineartische sind 80 mm breit, 25 mm hoch und<br />

lassen sich zu Mehrachssystemen kombinieren. Treibende Kraft<br />

sind dreiphasige Linearmotoren. Sie verzichten auf mechanische<br />

Bauteile im Antriebsstrang und übertragen die Antriebskraft ohne<br />

Reibung direkt auf die Bewegungsplattform. Bei Anwendungen,<br />

die einen besonders ruckfreien und gleichmäßigen Lauf<br />

erfordern, kommen eisenlose Motoren zum<br />

Einsatz. Motoren mit Eisenkern<br />

dagegen eignen sich für<br />

hohe Kräfte und<br />

Beschleunigungen.<br />

www.pi.de<br />

Alternative zu hydraulischen und<br />

pneumatischen Systemen<br />

Umweltfreundlich und kosteneffizient sind die Elektrohubzylinder<br />

von Rodriguez. In der Automation und im Industrial<br />

Handling lösen sie oft hydraulische und pneumatische Systeme<br />

ab. Das Angebot des Herstellers ist breit gefächert: von Heavy-<br />

Duty-Ausführungen bis hin zu zahlreichen Standardmodellen.<br />

Sichere Lösungen für jede Bewegung<br />

Pilz Motion Control umfasst energieeffiziente Komplettlösungen<br />

für die Automatisierung: Die Steuerungssysteme PMC Primo<br />

bieten SPS- und Motion-Funktionalität sowie CNC-Funktionen<br />

und übernehmen in einer Anlage die Automatisierung inklusive<br />

Bewegungsmanagement für viele räumlich getrennte – aber<br />

Die einzelnen Typen unterscheiden sich je nach dynamischer<br />

Last, Hublänge und Geschwindigkeit sowie nach ihrer Antriebsart,<br />

Montagekonfiguration und optionalen Features wie Endlagenschalter<br />

oder Positionsausgang. Auf Kundenwunsch passt der<br />

Hersteller die Systeme auch individuell an. So lassen sich z. B.<br />

ab bestimmten Stückzahlen eigene Zwischengrößen bei den<br />

Hublängen oder eine höhere Lastaufnahme umsetzen. Das<br />

Lineartechnik-Sortiment, zu dem die Elektrohubzylinder gehören,<br />

ermöglicht Systemlösungen: Die Linearführungen und Antriebe<br />

werden zu einer applikationsgerechten Einheit kombiniert.<br />

www.rodriguez.de<br />

synchron geregelte – Servoachsen. Soll die Applikation sicher sein,<br />

kann der Anwender mit der Sicherheitskarte PMC Protego S die<br />

Servoverstärker PMC Protego D zusätzlich um Safe-Motion-<br />

Funktionen erweitern. PMC ist offen ausgelegt. Damit sind<br />

Applikationen z. B. in Pick-&-Place-Anwendungen realisierbar.<br />

Es kann zwischen zwei PMC-Systemen gewählt werden: Das<br />

offene, externe Stand-alone-Motion-Control-Steuerungssystem<br />

PMC Primo MC und das antriebsintegrierte PMC Primo C. Das<br />

sichere Zusammenspiel von Sensorik, Steuerungs- und Antriebstechnik<br />

können Besucher selbst erleben, indem sie gegen die<br />

„automatisierte Pilz Elf“, einen Tischfußball-Roboter, antreten.<br />

www.pilz.com<br />

84 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Einstieg in die Welt der Low Cost Robotics<br />

Schon heute sind Roboter aus der Fertigung kaum noch wegzudenken – und ihre<br />

Einsatzgebiete nehmen stetig zu. Durch kontinuierliche Weiterentwicklungen und<br />

Produktinnovationen wird Robotik auch für kleine und mittelständische Unternehmen<br />

zunehmend interessant. Wie diese günstig automatisieren können, zeigt die neue<br />

Internetseite Low-Cost-Robotics.de. Auf der Webseite erhalten Interessenten einen<br />

Überblick über die Möglichkeiten, die diese Technologie Anwendern bietet, und erste<br />

Entscheidungshilfen. Dr.-Ing. Sebastian Feldmann von<br />

der Universität Duisburg-Essen erklärt im kostenfreien<br />

E-Book „Low Cost Robotics – Status, Chancen, Ausblick“,<br />

was Anwender bei der Anschaffung beachten sollten.<br />

Der Robotik-Experte zeigt dabei auf, wie hoch die<br />

Investitionskosten sind und welche Möglichkeiten<br />

unterschiedliche Systeme eröffnen. Zugleich haben<br />

Interessenten die Möglichkeit, an einem von Igus<br />

gesponserten Ideenwettbewerb teilzunehmen. Hier<br />

können u. a. interessante Anwendungen eingereicht<br />

werden, in der ein robolink Gelenkbaukasten zum<br />

Einsatz kommt.<br />

www.igus.de<br />

Einfache Alternative zu Kabelverschraubungen<br />

Hygienisches Design, zertifizierte Schutzarten und zugleich unkomplizierte Montage,<br />

z. B. auf Edelstahl – das ist möglich mit den Kabeldurchführungsplatten KEL-DPZ für<br />

den EMV-Bereich aus dem Hause Icotek. Mit ihnen können auf engstem Raum<br />

zahlreiche Leitungen oder Schläuche eingeführt, bis Schutzart IP65/ IP66/ IP67/ IP68<br />

abgedichtet und gegen Zug entlastet werden. Sie bestehen aus einer Durchführungsplatte<br />

aus Elastomer und einem Polyamidkorpus. Erhältlich sind die Kabeldurchführungsplatten<br />

als runde Ausführung mit metrischem Gewinde oder als rechteckige<br />

Variante, die von der Ausbruchgröße und vom Bohrbild her dem Normausbruch<br />

24-poliger schwerer Steckverbinder entspricht. Verschiedene Ausführungen ermöglichen<br />

es, Leitungen, Schläuche, Lichtwellenleiter oder Kabellitzen mit 1,5 bis 22,2 mm<br />

Durchmesser mit hoher Packungsdichte einzuführen und abzudichten. Mit 14 mm<br />

Überstand baut die Durchführung sehr kompakt; besonders flach ist das Modell 72<br />

mit weniger als 7 mm Überstand.<br />

www.icotek.com<br />

Extrem anpassungsfähiges Führungssystem<br />

Mit dem linearen Führungssystem 1-Trak erfüllt das Unternhmen Hepcomotion<br />

individuelle Prozess-anforderungen in der industriellen Automation. Mit ihm können<br />

beliebige Streckenkonturen und Kurvenradien umgesetzt werden. Dafür werden<br />

Laufwagen mit drei Lagern eingesetzt, die in Kurven hohe Fliehkräfte bzw. Momente<br />

schwerer Lasten aufnehmen können,<br />

sodass es im Streckendesign und bei<br />

der Definition des Kurvenradius viele<br />

Freiheiten gibt. Für die Laufwagen<br />

liefert der Hersteller Lager in den<br />

Durchmessergrößen 13, 18, 25, 34,<br />

64, 95, 120, 128 und 150 mm. Die<br />

Tragfähigkeit der in den Laufwagen<br />

verbauten Lager reicht von einer<br />

Axiallast von 60 bzw. einer Radiallast<br />

von 120 N/Lager für das kleinste Lager<br />

mit einem Durchmesser von 13 mm bis zu einer maximalen Axiallast von 17 000 bzw.<br />

einer maximalen Radiallast von 50 000 N/Lager bei einem Lagerdurchmesser von<br />

150 mm. Das Schienensystem besteht aus oberflächengehärtetem Stahl und wird<br />

individuell präzisionsgefertigt.<br />

www.hepcomotion.com<br />

[<br />

]<br />

... was man kaum sieht


72 Leitungen auf rund 200 cm²<br />

Kabeldurchführungsplatten ermöglichen Einführung vieler Leitungen<br />

auf engstem Raum<br />

Hygienisches Design, zertifizierte<br />

Schutzarten und zugleich<br />

unkomplizierte Montage, zum<br />

Beispiel auf Edelstahl… Problemlos<br />

möglich? Ein Hersteller von<br />

Systemen zur Kabeleinführung und<br />

EMV Abschirmung ist davon<br />

überzeugt und erklärt dabei auch<br />

gleich, warum. Lesen Sie mehr.<br />

Hubert Jahnke ist Produkt Manager<br />

bei der Icotek GmbH in Eschach<br />

Die Firma Icotek aus Baden-Württemberg<br />

entwickelt, produziert und vertreibt<br />

Systeme zur Kabeleinführung und im EMV-<br />

Bereich. Hier gibt es nicht nur Lösungen für<br />

bereits konfektionierte, sondern auch für<br />

nicht konfektionierte Leitungen. Für nicht<br />

konfektionierte Leitungen eignet sich die<br />

Kabeldurchführungsplatte KEL-DPZ. Die<br />

Montage der KEL-DPZ sowie die anschließende<br />

Durchführung der Leitungen gestalten<br />

sich schnell, einfach und wirken sich<br />

entsprechend kostensparend aus. Ein Vorteil<br />

der KEL-DPZ ist, dass auch auf engstem<br />

Raum zahlreiche Leitungen oder Schläuche<br />

eingeführt und bis zu einer Schutzart<br />

von IP65/IP66/IP67/IP68 abgedichtet und<br />

gegen Zug entlastet werden können. Diese<br />

hohe Packungsdichte ist mit alternativen<br />

Kabelverschraubungen bei vergleichbarer<br />

Fläche derzeit nicht zu realisieren.<br />

Eine Vielzahlz an Varianten<br />

Die Kabeldurchführungsplatte KEL-DPZ<br />

besteht aus zwei Komponenten: Einer<br />

Durchführungsplatte aus Elastomer und<br />

einem darin integrierten Polyamidkorpus.<br />

Die Produktreihe ist in unterschiedlichen<br />

Bauformen verfügbar. Als runde Ausführung<br />

mit metrischem Gewinde oder<br />

auch als rechteckige Variante, die sowohl<br />

von der erforderlichen Ausbruchgröße<br />

als auch vom Bohrbild her dem Normausbruch<br />

24-poliger schwerer Steckverbinder<br />

entsprechen.<br />

Verschiedene Ausführungen bieten die<br />

Möglichkeit Leitungen, Schläuche aber<br />

auch Lichtwellenleiter oder Kabellitzen im<br />

Durchmesserbereich von 1,5 bis 22,2 mm<br />

mit hoher Packungsdichte einzuführen und<br />

abzudichten. Mit 14 mm Überstand bauen<br />

alle KEL-DPZ Kabeldurchführungen flach.<br />

Durch das breite Spektrum an Bauformen<br />

und Größen, findet sich für verschiedene<br />

Anwendungen das jeweils passende Produkt.<br />

Alle Varianten der Kabeldurchführungsplatten<br />

sind in den Farben grau oder<br />

schwarz verfügbar.<br />

Mit weniger als 7 mm Überstand baut die<br />

Kabeldurchführung vom Typ KEL-DPZ-<br />

86 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />

01 Kabeldurchführungsplatten<br />

02 Kabelverschraubungen<br />

KL 72 noch flacher als die übrigen KEL-<br />

DPZ Baureihen. Zudem werden durch ihre<br />

frontal ebene Oberfläche Schmutzablagerungen,<br />

sogenannte Schmutznischen, verhindert.<br />

Eben jene Schmutznischen, die in<br />

den Bereichen Medizintechnik, Lebensmittelverpackung<br />

oder im Reinraumbereich<br />

ein Problem darstellen. Schnell und<br />

sicher führt der Anwender bis zu 72 nichtkonfektionierte<br />

Leitungen, mit einem<br />

Leitungsdurchmesser zwischen 3,2 und<br />

22 mm, durch diese Kabeleinführungsplatte<br />

ein. Ob elektrische Leitungen, Pneumatikschläuche<br />

oder auch kleinere Wellschläuche<br />

sind einfach und zuverlässig<br />

einzuführen. Lediglich ein Ausbruch von<br />

192 × 62 mm ist erforderlich, um den<br />

Platzbedarf für die KEL-DPZ 72 zu decken.<br />

In dieser Baugröße lässt sich die Platte<br />

universell an Klemmenkästen vom Typ KL<br />

einsetzen. Die Kern platte besteht aus<br />

Edelstahl und ist mit Elastomer umspritzt.<br />

Zweifache Abdichtung bis<br />

Schutzart IP68<br />

Zur Bestückung der Kabeldurchführungsplatten<br />

werden die Membranen mit einem<br />

kleinen spitzen Dorn durchstochen. Anschließend<br />

wird die nicht konfektionierte<br />

Leitung hindurch geschoben – schon ist<br />

die Leitung eingeführt. Im hinteren Teil der<br />

Kabeldurchführungsplatte sind konisch<br />

zulaufende Tüllen ausgebildet, somit findet<br />

die erste Abdichtung zunächst im vorderen<br />

Bereich statt, an der Membran, und<br />

zusätzlich im hinteren Bereich, an der Tülle.<br />

Die rückseitig eingespritzte Dichtlippe<br />

wurde durchgängig an der Außenkontur<br />

eingebracht, so kann sich Schmutz nicht<br />

zwischen der Durchführungsplatte und<br />

dem Gehäuse festsetzen. Der Innenteil<br />

bleibt sauber und schmutzfrei.<br />

Bedingt durch diese Konstruktion wird<br />

die hohe Schutzart bis IP68 erzielt. Die<br />

Schutzarten sind zertifiziert nach DIN EN<br />

60529:2000-09. Durchbrüche in der Membran,<br />

die nicht mehr benötigt werden, können<br />

mit den passenden ST-B Stopfen von<br />

Icotek einfach und schnell verschlossen<br />

werden. Die Schutzart der Durchführung<br />

bleibt erhalten.<br />

Die Montage der Kabeldurchführungsplatten<br />

in rechteckiger Bauform geschieht<br />

durch Anschrauben, die runden Bauformen<br />

für metrische Ausbrüche werden<br />

mit einer Gegenmutter verschraubt. Die<br />

Kabeldurchführungsplatten KEL-DPZ von<br />

Icotek überzeugen durch ihre Packungsdichte,<br />

hohe Schutzart, zeitsparende Montage<br />

und eine Vielzahl an Ausführungen,<br />

passend auf Standardausbrüche.<br />

www.icotek.com<br />

[EINFACHSTANDA<br />

[RESSOURCENSCHO<br />

RDZUVERLÄSSIG NENDNACHHALTIG ]<br />

DER BRECObasic<br />

was man kaum sieht<br />

Beste Zahnriemenqualität aus<br />

Porta Westfalica, verbaut in<br />

Ihrer Anlage.<br />

Das ist Bewegung.


MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Mehr Produktivität in<br />

dokumentierter Qualität<br />

Mit elektromechanischen Servoantrieben zu kontrollierten Einpress-Operationen<br />

Wirtschaftlichkeit, Qualität, Rückverfolgbarkeit von Produktionsdaten und Liefertreue –<br />

mit diesem Mix sind westeuropäische Unternehmen aus dem Bereich Automotive-Zulieferer<br />

in der Lage, mit dem internationalen Wettbewerb mehr als nur gleichzuziehen. Die<br />

Schlüssel dazu sind konsequente Anwendungen moderner Technologien, ein hoher<br />

Automatisierungsgrad und kreativ-intelligente Fertigungslösungen.<br />

D<br />

er niederländische Maschinenbauer<br />

GDO Precision Technology realisiert<br />

u. a. für europäische Automotive-Zulieferer<br />

hochproduktive Fertigungslinien. So wurde<br />

z. B. für den deutschen Zulieferer THK<br />

Rhythm Automotive GmbH, Krefeld, eine<br />

hoch automatisierte Fertigungslinie zur<br />

Lager-Montage von jährlich bis zu 120 000<br />

Querlenkern, die wiederum für einen namhaften<br />

Sportwagen-Hersteller bestimmt<br />

sind, erstellt. Der Spezialmaschinenbauer<br />

und Systemintegrator GDO fungierte hier<br />

als Generalunternehmer und setzte dabei<br />

auf sein Kompetenz-Team von rd. 80 er-<br />

Dr.-Ing Hinrich Dohrmann ist Geschäftsführer der<br />

Tox Pressotechnik GmbH & Co. KG in Weingarten<br />

fahrenen Ingenieuren, Technikern sowie<br />

Fachkräften. Projektleiter Ger Zinken:<br />

„THK wollte nicht nur das Produkthandling<br />

automatisieren, sondern auch die Prozess-<br />

Qualitätssicherung dokumentieren, um<br />

eine lückenlose Rückverfolgung sicherstellen<br />

zu können. Zudem sollte die neue Fertigungslinie<br />

zum Einpressen unterschiedlichster<br />

Lager in die Querlenker mit nur<br />

einem Operator besetzt sein, der zudem<br />

noch für die Materialbereitstellung verantwortlich<br />

ist.“<br />

Gesucht: Qualitätssichere<br />

Einpresslösungen<br />

So kam es schließlich zur erneuten Zusammenarbeit<br />

mit dem Unternehmen Tox Pressotechnik<br />

GmbH & Co. KG, dessen breites<br />

Portfolio sowohl Presskraft-Antriebstechnik<br />

als auch Komponenten für die Einpresskontrolle<br />

sowie die Software für die Regelung,<br />

Optimierung und Dokumentation der<br />

jeweiligen Einpresskräfte umfasst. Das ist<br />

laut Zinken deshalb vorteilhaft, „weil der<br />

Sportwagenhersteller das besagte Modell in<br />

zwei Varianten anbietet und sich demnach<br />

die verbauten Querlenker unterscheiden.<br />

Die Fertigungslinie ist für die Verarbeitung<br />

aller Querlenker-Ausführungen in den Versionen<br />

links und rechts ausgelegt und entsprechend<br />

nutzungs- und produktflexibel<br />

aufgebaut. Die Servoantriebe Tox-Electric-<br />

Drive zur Erzeugung der Presskräfte gestatten<br />

hier eine schnelle und rüstfreie Umstellung<br />

und die Tox-Software protokolliert alle<br />

Prozessdaten, die zur weiteren Speicherung<br />

auf direktem Weg an unsere eigene Software<br />

weitergegeben werden.“<br />

Die Fertigungslinie ist als Roboterzelle<br />

mit sieben Stationen, davon vier Pressenstationen,<br />

konzipiert, wobei der Roboter


SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />

01 02<br />

03<br />

01 Das Bild zeigt eine Pressenstation mit<br />

einem Querlenker, in den ein Lager<br />

eingepresst wird<br />

02 Das Bild zeigt die vier in Reihe angeordneten<br />

Pressenstationen, die alle mit<br />

Presskraft-Antriebseinheiten ausgerüstet sind<br />

03 Komplettes Set: Electric-Drive-Servoantrieb<br />

vom Typ EPMK mit Controller und<br />

Kabelsatz<br />

das Teilehandling übernimmt. Der Roboter<br />

holt einen Querlenker vom Förderband und<br />

legt ihn in eine Druckerstation. Hier erhält<br />

jedes Teil zunächst einen Aufkleber mit<br />

Data Matrix Code (DMC). Darin sind alle<br />

produkt- und arbeitsspezifischen Verfahrensparameter<br />

enthalten, die dann an der<br />

jeweiligen Pressstation von der Steuerung<br />

des dortigen Tox-Electric-Drive-Servoantriebs<br />

übernommen werden. In den beiden<br />

nächsten Stationen werden Prüfungen und<br />

Kontrollen durchgeführt, bevor in der ersten<br />

Pressenstation das Federbein-Lager,<br />

seitlich zugeführt über ein Förderband, in<br />

den Querlenker eingepresst wird. Diese<br />

Pressenstation ist mit einem Tox-Electric-<br />

Drive-Powermodul EPMK <strong>10</strong>0 (<strong>10</strong>0 kN<br />

Presskraft) ausgestattet und erreicht als<br />

dynamische Einheit Geschwindigkeiten bis<br />

200 m/s. Ein Sensor überwacht die Kraft<br />

beim Einpressen und die Endstellung des<br />

Stößels wird durch den Encoder des Servomotors<br />

kontrolliert.<br />

Gefunden: Universelle Präzisions-<br />

Presskraft-Antriebe<br />

Die zweite Pressenstation ist für das Einpressen<br />

eines Radiallagers in den Querlenker<br />

bestimmt und mit einem Powermodul<br />

EPMK 055 (55 kN Presskraft)<br />

versehen. Die dritte Pressenstation übernimmt<br />

das Einpressen eines Axiallagers<br />

sowie das Spannen eines Verbundlagers<br />

und verfügt zur Presskrafterzeugung über<br />

ein Powermodul EPMK 200 (200 kN Presskraft).<br />

In der vierten Pressenstation findet<br />

das Setzen eines Hydrolagers statt und<br />

dafür ist ein Powermodul EPMK 55 (Presskraft<br />

55 kN) im Einsatz. Den Abschluss bildet<br />

die Fixierung des Hydrolagers durch<br />

Platzieren und Verschrauben einer Deckplatte.<br />

Danach nimmt der Roboter den<br />

montierten Querlenker heraus und legt ihn<br />

auf einem Förderband ab. Die Kombination<br />

aus dyna mischen Pressenstationen und<br />

schnellem Roboterhandling führt zu Zykluszeiten<br />

von 60 s, sodass pro Minute ein<br />

vollständiger, qualitätsgeprüfter und im<br />

Prozessverlauf dokumentierter Querlenker<br />

entsteht. Die Systemfähigkeit und Kompatibilität<br />

der vier hier verbauten Tox-Electric-<br />

Drive- Powermodule vom Typ EPMK wird<br />

auch durch die Tox-Software, die im eigenen<br />

Haus entwickelt und produziert wird,<br />

unterstrichen. Basierend auf Windows,<br />

stellt das Softwaresystem eine große Anzahl<br />

an Funktionen zur Verfügung, z. B. zur<br />

leichten Konfiguration von Pressprozessen,<br />

eine integrierte Set-up-Funktion, zur freien<br />

Definierung des jeweils gewünschten Kraft-<br />

Weg-Diagramms.<br />

Bestätigt: Partnerschaft zum<br />

Nutzen aller<br />

Fred Brouwer, Einkaufsleiter bei GDO, zur<br />

Zusammenarbeit mit dem bewährten<br />

Lieferanten Tox Pressotechnik: „Wir nutzen<br />

die Tox-Software hier sowohl für die<br />

Qualitätskontrolle als auch zur Protokollierung<br />

der Produktionsdaten. Mit der<br />

Kraft-Weg-Messung von Tox Pressotechnik<br />

wird bereits in der Fertigungslinie festgestellt,<br />

ob die Lagerelemente ordnungsgemäß<br />

eingepresst sind. Ist ein Teil nicht<br />

korrekt eingepresst, setzt der Roboter den<br />

fehlerhaften Querlenker zur manuellen<br />

Nacharbeit auf ein separates Förderband.<br />

Wir übernehmen alle Prozessdaten und<br />

speichern sie mithilfe unserer eigenen<br />

Software. Diese Kombinationsmöglichkeit<br />

ist für uns ideal und überhaupt denkt<br />

und arbeitet Tox Pressotechnik bei der Entwicklung<br />

einer solchen großen Fertigungslinie<br />

aktiv mit. Wir, und damit auch unsere<br />

Kunden, haben mit den Produkten und<br />

dem Service von Tox Pressotechnik bei<br />

diversen Projekten gute Erfahrungen gemacht<br />

und setzen auch weiterhin auf<br />

diesen leistungsfähigen Technologie- und<br />

Ausrüstungs-Partner.“<br />

www.tox-de.com<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 89


MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

„Kommunikation<br />

auf Augenhöhe“<br />

Lohnt sich der Einkauf<br />

antriebstechnischer<br />

Baugruppen beim Händler?<br />

Wo kaufen Sie Ihre anspruchsvollen<br />

Baugruppen für die Antriebstechnik? Direkt<br />

beim Hersteller oder doch lieber bei einem<br />

technischen Händler? Und wo liegen die<br />

Vorteile beim Lieferanten? Chefredakteur<br />

Dirk Schaar sprach darüber mit Manfred<br />

Birkmaier, Leiter Baugruppen bei Reiff<br />

Technische Produkte GmbH in Reutlingen.<br />

Herr Birkmaier, Reiff entwickelt sich vom reinen technischen<br />

Händler immer mehr zum Lieferanten für anspruchsvolle<br />

Baugruppen aus der Antriebs- und Dichtungstechnik. Warum?<br />

Produktentwickler treten immer häufiger mit Sonderwünschen<br />

und Anfragen an uns heran. Unser Know-how und unsere gute<br />

Vernetzung ermöglichen es uns, passgenaue Lösungen und komplexe<br />

Baugruppen zu entwickeln und herzustellen. Alles aus einer<br />

Hand. Wir erweitern mit diesem Service unser Portfolio und Leistungsspektrum<br />

und bieten unseren Kunden so echten Mehrwert.<br />

Welche Anforderungen stellt denn der Kunde heute an Sie?<br />

Da gibt es unzählige Beispiele. Mal sind die Anfragen sehr konkret,<br />

es geht dann lediglich um die technische Umsetzung, etwa<br />

um die Konstruktion von vorgegebenen Komponenten, für die<br />

bereits technische Zeichnungen vorliegen. Manchmal treten<br />

unsere Kunden aber auch lediglich mit einem Problem an uns<br />

heran, für das wir dann mehrere Lösungsansätze entwickeln und<br />

testen. Zuletzt hatten wir ein kniffeliges Projekt mit Umlenkrollen,<br />

wo ein hauchdünnes Band unter Einsatz von Keramik- und Hybridlagern<br />

umgelenkt werden sollte, ohne dass es reißt. Diese<br />

Aufgabe stellte ganz bestimmte Anforderungen an die Oberflächenbeschaffenheit<br />

und die richtige Lagerung der Rollen. Erst<br />

durch mehrere Versuche erreichten wir prozesssichere Parameter<br />

und wir konnten die Umlenkrollen freigeben zur Fertigung.<br />

Ihr Claim lautet: „Das perfekte Zusammenspiel“. Was bedeutet<br />

das konkret?<br />

Unsere Konstrukteure und Produktentwickler hören genau zu, um<br />

unseren Kunden individuell beraten und seine technischen Anforderungen<br />

perfekt umsetzen zu können. Es geht bei uns nicht<br />

um Selbstverwirklichung, der Wunsch des Kunden und seine<br />

Budgetvorgaben stehen immer im Mittelpunkt. Zur Aufgabenstellung<br />

gehört immer, die Wirtschaftlichkeit im Auge zu behalten<br />

und auf dieser Basis die beste Baugruppenlösung zu entwickeln.<br />

Wir sind erst am Ziel, wenn der Kunde zufrieden ist. Damit uns<br />

das gelingt, legen wir Wert auf eine gute, lückenlose Kommunikation<br />

auf Augenhöhe und wir verstehen uns als Partner in jeder<br />

Phase des Wertschöpfungsprozesses unserer Kunden.<br />

Wie gelingt es Ihnen, dass Eigenprodukte und zugekaufte Teile<br />

am Ende nahtlos zusammenpassen?<br />

Mithilfe unseres CAD-Konstruktionsprogrammes sind wir in der<br />

Lage, alle Komponenten exakt aufeinander abzustimmen. Das ist<br />

auch sehr wichtig, denn wir sind in erster Linie immer noch technischer<br />

Händler und nicht Hersteller. Dass wir bei der Entwicklung<br />

von Teilen und Baugruppen darauf achten, dass sich diese in<br />

unser bestehendes Sortiment einfügen und den gängigen Normen<br />

entsprechen, ist selbstverständlich.<br />

OEMs und Endanwender erhalten von Reiff das fertige Produkt<br />

für ihre spezifischen Aufgaben. Wie sieht der gemeinsame<br />

Entwicklungsprozess aus?<br />

Je nachdem, um was für ein Produkt es sich handelt und wie<br />

komplex die Aufgabenstellung ist, kann diese Entwicklungs- und<br />

Abstimmungsphase einige Zeit in Anspruch nehmen. Es gilt, verschiedene<br />

Materialien und die Funktionstüchtigkeit der Konstruktion<br />

auf Herz und Nieren zu testen. Zum Abschluss gibt der Kunde<br />

die Konstruktion frei und wir fertigen die ersten Prototypen. Das<br />

ist dank moderner Werkzeuge wie dem 3-D-Drucker heute schon<br />

sehr kostengünstig möglich. Erst wenn der Prototyp noch einmal<br />

getestet wurde, geht das Teil in Serienproduktion. So ist wirklich<br />

sichergestellt, dass es keine bösen Überraschungen gibt. Früher<br />

war das bedeutend riskanter.<br />

90 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Ihre zündende Idee<br />

Unsere Lösung nach Mass<br />

01 Baugruppen, wie dieser Flüssigkeitskasten,<br />

werden bei Reiff exakt aufeinander abgestimmt<br />

Steilgewindespindeln<br />

nach Mass<br />

02 Diese Umlenkrolle wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kunden entwickelt<br />

Vor welche Herausforderungen stellt Sie dieser Prozess?<br />

Auf jeden Fall müssen wir technisch sehr breit aufgestellt sein.<br />

Unser Anspruch ist es, dem Kunden die beste, intelligenteste<br />

Lösung seiner Problemstellung anzubieten. Das gewährleisten<br />

wir zusätzlich mit Unterstützung unserer verschiedenen Fachabteilungen<br />

und den dort tätigen Anwendungstechnikern.<br />

beliebige Mutternform<br />

Gleitspindeltriebe<br />

gerollte Präzision<br />

beliebige Steigung<br />

geräuscharm<br />

preiswert<br />

<strong>10</strong>0% Swiss made<br />

Ist es nicht ein Vorteil für Konstrukteure, direkt beim Hersteller<br />

einzukaufen, anstatt über einen Zwischenlieferanten?<br />

Nicht unbedingt. Viele Kunden ziehen es vor, ihren Bedarf durch<br />

die Zusammenarbeit mit einem Lieferanten zu decken. Das vereinfacht<br />

den gesamten Ablauf vom Bestellvorgang über die Kommunikation<br />

im Problemfall bis zur abschließenden Zahlung. Da<br />

wir über ein riesiges Produktportfolio verfügen, das zahlreiche<br />

unterschiedliche Produktgruppen abdeckt, liegt es auch aus diesem<br />

Grund nahe, einen Baugruppen-Service anzubieten.<br />

Und wie sieht letztlich der Preisvergleich aus?<br />

Wir versuchen immer, die bestmögliche und wirtschaftlichste<br />

Lösung für die jeweilige Anwendung zu entwickeln. Letztendlich<br />

obliegt es natürlich dem Kunden, zu entscheiden, ob die Baugruppe<br />

seinen Vorstellungen entspricht oder nicht.<br />

Reiff stellt auf der Motek <strong>2017</strong> aus. Was erwartet den Besucher?<br />

Wir präsentieren spannende Exponate aus fast allen unseren Produktbereichen,<br />

mit dem Schwerpunkt Antriebstechnik. Außerdem<br />

erwartet unsere Besucher gebündelte technische Kompetenz in<br />

Form unserer Experten.<br />

www.reiff-tp.de<br />

DE-Stuttgart<br />

9. bis 12. Oktober <strong>2017</strong><br />

Halle 6, Stand 6328<br />

Eichenberger Gewinde AG<br />

5736 Burg · Schweiz<br />

T: +41 62765 <strong>10</strong> <strong>10</strong><br />

www.gewinde.ch<br />

wir bewegen. weltweit<br />

Ein Unternehmen der Festo Gruppe


MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Für optimale Ergebnisse<br />

Linearführungssystem in der Medizinindustrie überzeugt durch hohe Laufruhe<br />

Laufruhig und widerstandfähig gegenüber<br />

Flüssigkeiten wie Desinfektionsmittel und<br />

Kochsalzlösung – unabdingbare Eigenschaften<br />

für Maschinenelemente in der Medizintechnik.<br />

Dies gilt auch für die Linearführungen, die<br />

die Ergo-Tec GmbH unter anderem in den<br />

OP-Stühlen für die Kopfchirurgie verbaut.<br />

Das Unternehmen ersetzte hier eine<br />

kostenintensive Eigenentwicklung durch<br />

Produkte der Igus GmbH. Lesen Sie mehr.<br />

Das Familienunternehmen Ergo-Tec aus<br />

Bayern kann auf eine über 15-jährige<br />

Firmengeschichte zurückblicken. Im Jahr<br />

2000 mit fünf Mitarbeitern gegründet, beschäftigen<br />

die Geschäftsführer Fritz und<br />

Alexander Dürsch nunmehr 28 Fachleute<br />

am Standort Wilhelmsdorf bei Nürnberg,<br />

die anhand der Qualitätsmanagement-Normen<br />

nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN<br />

ISO 13485 hochwer tige Produkte für die<br />

Medizintechnik entwickeln und fertigen.<br />

Die Fördertechnik, das zweite Geschäftsfeld<br />

des Unternehmens, wird seit<br />

der Gründung im Jahr 2008 von der Niederlassung<br />

Helmstadt bei Würzburg aus<br />

betreut. Dort entstehen bspw. Gliederkettenfördersysteme,<br />

Werkstückträgersysteme<br />

sowie Fördertechnik für den Transport von<br />

Geschirr und Wäsche in Kliniken.<br />

Beständigkeit und Flexibilität –<br />

ein unvereinbarer Gegensatz?<br />

Linearführungen von Igus kommen bei<br />

Ergo-Tec sowohl im Fördertechnik- als<br />

auch im Medizintechnikbereich zum Einsatz<br />

und sorgen für präzise Anwendungen.<br />

Gerade im Falle eines operativen Eingriffs<br />

bei Augenleiden gehören die Vorbereitung<br />

der Patienten und deren perfekte Positionierung<br />

zu den Grundvoraussetzungen für<br />

optimale Ergebnisse. Dazu bieten die Wilhelmsdorfer<br />

„Crani Care“ OP- und Chirurgen-Stühle,<br />

die sich laut Geschäftsführer<br />

Ulf Hottung ist Branchenmanager Medizintechnik<br />

bei der Igus GmbH in Köln<br />

Alexander Dürsch<br />

vor allem durch qualitativ<br />

erstklassige Details auszeichnen:<br />

„Wir sind auf hochwertige Materialien wie<br />

Edelstahl und Aluminium spezialisiert.<br />

Außerdem sorgen wir für biokompatible<br />

Oberflächen und Lacke.“ Schnelligkeit<br />

und Flexibilität geben dabei oft den Ausschlag<br />

für die Kaufentscheidung, führt<br />

Dürsch weiter aus: „Wir pflegen langjährige<br />

Kundenbeziehungen und ebenso beständige<br />

Lieferantenkontakte.“<br />

Vor diesem Hintergrund liefert das Kölner<br />

Unternehmen Igus Linearführungen<br />

aus dem Programm Drylin Q. Sie gleichen<br />

bei den Kopfstützen in den OP-Stühlen die<br />

Längenänderung beim Herunterfahren ins<br />

Liegen aus. Hier zählen vor allem der ruhige<br />

und leise Lauf. Die Führungen müssen resistent<br />

gegenüber Flüssigkeiten wie Kochsalzlösung<br />

und Desinfektionsmitteln sein. Hinzu<br />

kommt eine möglichst leichte und<br />

kompakte Bauweise, sollen sich doch die<br />

OP-Stühle vom Pflegepersonal gut bewe­<br />

gen lassen und daher ergonomisch optimal<br />

gestaltet sein. Geschäftsführer Dürsch führt<br />

den Hintergrund weiter aus: „Bislang kam<br />

eine Eigenlösung in Form einer Kugelumlaufführung<br />

zum Einsatz. Diese war jedoch<br />

viel zu teuer und auch zu schwer. Der Wartungsaufwand<br />

ist zu umfangreich, und sie<br />

bauen zu groß auf.“<br />

André Hock, technischer Verkaufsberater<br />

bei Igus, begleitet Ergo-Tec bei allen Fragen<br />

hinsichtlich Linearführungen und ergänzt:<br />

„Die integrierte Klemmfunktion macht die<br />

Führungen sicher, sodass unbeabsichtigtes<br />

Verrutschen der Kopfstütze ausgeschlossen<br />

ist. Durch das hartanodisierte Aluminium als<br />

Schienenmaterial erreichen wir beste Reibund<br />

Verschleißergebnisse. Eine integrierte,<br />

schnelle und einfache Klemmfunktion war<br />

der Wunsch vieler Anwender, den wir gerne<br />

erfüllt haben. Mit der Handklemmung kann<br />

man die Lager nunmehr an gewünschter<br />

Stelle positionieren und arretieren.“ Der<br />

Drylin Q-Linearbaukasten empfiehlt sich<br />

92 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


01 Hohe Laufruhe ist in OP-Stühlen für Augenbehandlungen gefragt, wenn beim Herunterfahren<br />

ins Liegen die Kopfstütze für einen Längenausgleich sorgt<br />

NEU IM NETZ<br />

Das INOMETA-Webspecial<br />

TUBES&PROFILES<br />

02 Alexander Dürsch (r.),<br />

Geschäftsführer der Ergo-Tec GmbH<br />

und André Hock (l.), dem technischen<br />

Verkaufsberater von Igus<br />

Alles rund um das Thema Rohre &<br />

Profile aus Aluminium präsentieren<br />

wir im neuen Webspecial. Lassen<br />

Sie sich von unseren Kompetenzen<br />

und mehr als 35-jährigen Erfahrung<br />

überzeugen.<br />

immer dann, wenn man linear verdrehsicher verfahren<br />

möchte und Wert auf komplett schmierfreien<br />

Einsatz legt. Er macht die Konstruktion<br />

flexibel, wobei individuelle Gehäusevarianten,<br />

etwa Vollkunststofflager, verfügbar sind. Das<br />

robuste hartanodisierte Aluminiumprofil fällt<br />

durch das Hohlkammerprinzip leicht aus.<br />

Aufwändiger Zulassungsprozess<br />

Neben den reinen technischen Anforderungen<br />

unterliegen Pro dukte für die Medizintechnik<br />

einem strengen und aufwändigen Zulassungsprozess.<br />

Ergo-Tec arbeitet nach der Medizintechniknorm<br />

DIN EN ISO 13485 und führt viele Prüfungen<br />

für die europaweite Zulassung im eigenen<br />

Hause durch. Dementsprechend legt Alexander<br />

Dürsch Wert auf zertifizierte Zulieferer: „Sobald<br />

Zertifikate für unsere Zukaufprodukte vorliegen,<br />

fällt uns die Waren-Eingangskontrolle leichter.<br />

Wir können uns dann häufig auf Stichproben beschränken.<br />

Das macht den Fertigungsprozess<br />

schneller und hilft natürlich dabei, unseren Anspruch<br />

nach prompter und flexi bler Arbeit für<br />

den Kunden zu erfüllen.“<br />

Igus punktet hier mit den größten Versuchsund<br />

Testlabors in der Branche. Auf 2 750 m 2 testen,<br />

prüfen und entwickeln die Inge nieure unter<br />

realen Bedingungen – ob Einzelkomponente oder<br />

fertiges System. Zu den Schwerpunkten zählen<br />

Reibwerte, Verschleiß sowie die Auswirkungen<br />

auf die Funktionalität bei Schmutz, um nur einige<br />

zu nennen. Igus Produktexperte André Hock<br />

betont die 15 000 Produkttests, die allein auf<br />

Reibwerte, Verschleiß und Abrieb abzielen: „Zusätzlich<br />

werden Millionen Testbewegungen für<br />

Gleitlager, Linear- und Kugellager sowie Gewindetriebe<br />

und Roboter gelenke durchgeführt.<br />

Mehr als 300 Versuche laufen im Gleitlager-Testlabor<br />

parallel.“<br />

Unter diesen Voraussetzungen erleichtert sich<br />

auch der Zulassungsprozess für die OP-Stühle<br />

deutlich, von denen Ergo-Tec künftig 50 Stück pro<br />

Jahr produzieren will. Dies gilt ebenso für die<br />

Chirurgen-Stühle des Unternehmens, bei denen<br />

der Operateur den Sitz verstellen kann. Über eine<br />

Fußsteuerung fährt der Stuhl vor und zurück. Die<br />

Anforderungen entsprechen denen beim Kopfteil<br />

des OP-Stuhls. Während im Prototyp noch die<br />

Kugelumlaufführung in Eigenentwicklung eingebaut<br />

war, entschied man sich bereits in der Null-<br />

Serie für Drylin.<br />

Die positiven Resultate sichern laut Ergo-Tec<br />

Geschäftsführer Alexander Dürsch auch die künftige<br />

Zusammenarbeit mit Igus: „Wenn wir die<br />

Igus-Führungen aus Kunststoff und Aluminium<br />

mit unserer Edelstahl-Eigenentwicklung vergleichen,<br />

sparen wir heute zwei Drittel des Gewichts<br />

und sind zehnmal wirtschaftlicher in der Produktion.“<br />

Die Führungen aus Köln stehen daher in<br />

jedem Fall weiter auf der Liste für Zukaufteile für<br />

laufende sowie Neuentwicklungen.<br />

www.igus.de<br />

tubesandprofiles.inometa.deometa<br />

PNEUMATIKPROFILE<br />

ZYLINDERROHRE<br />

PROFILROHRE<br />

WALZENROHRE<br />

ALUMINIUM<br />

VOLLMATERIAL<br />

STEGROHRE<br />

STANGEN<br />

ZEICHNUNGSPROFILE


Special Motek<br />

Besonders leichte, kompakte<br />

Führungszylinder<br />

Die kompakten Führungszylinder mit Doppelkolben der Serie<br />

JMGP von SMC bringen fast 70 % weniger Gewicht als die MGP-<br />

Kompaktzylinder auf die Waage. Gleichzeitig wurde in der Höhe<br />

und Länge jeweils zwischen 25 und 35 % eingespart. Die Zylinder<br />

werden mit Kolbendurchmesser von 12 bis <strong>10</strong>0 mm angeboten,<br />

können Hübe bis 200 mm realisieren und sind für Betriebsdrücke<br />

zwischen 0,15 und 0,7 MPa konzipiert. Drei Montageoptionen<br />

und die Möglichkeit, die Druckluft von vier Seiten aus anschließen<br />

zu können, machen sie flexibel. Ausgestattet mit einer Anschlagdämpfung<br />

sind die Führungszylinder schonend, wenn sie Güter<br />

heben, schieben oder klemmen. Sie sind so konzipiert, um auf die<br />

wachsende Komponentendichte<br />

vieler Maschinen<br />

zu reagieren. Darüber<br />

hinaus sollen sie dabei<br />

helfen, Transportund<br />

Handlingkosten<br />

einzusparen, die durch<br />

große Maschinenkomponenten<br />

entstehen.<br />

www.smc.de<br />

Mehr Dynamik, höhere Kräfte<br />

A-Drive hat sein Angebot<br />

mit leichten und dabei<br />

sehr dynamischen<br />

Drehtischen sowie Exlar-<br />

Linearaktuatoren als<br />

Alternative zur Hydraulik<br />

erweitert. Die Drehtische<br />

der Serie AXD bringen je<br />

nach Baureihe nur 2,35<br />

bis 9,80 kg auf die Waage.<br />

Da ihr Rotor kaum<br />

Trägheit aufweist,<br />

eignen sie sich für<br />

Anwendungen, in denen<br />

schnelle Produktionszyklen<br />

realisiert werden<br />

müssen. Für eine extrem<br />

genaue Positionierung<br />

sind sie mit einem hochauflösenden<br />

optischen<br />

Geber ausgestattet. Die<br />

elektrischen Exlar-Linearaktuatoren der FT-Serie mit Planetenrollengewindetrieb<br />

bieten im Vergleich zu elektrischen Aktuatoren<br />

mit Kugelgewindetrieb höhere Kräfte, bessere Dynamik sowie<br />

eine längere Gebrauchsdauer. Die FTP-Serie wurde als Ersatz<br />

für hydraulische Pressen entwickelt. In der größten Ausführung<br />

(215 mm) bieten diese Kräfte bis 356 kN. Mit Servomotor-Technologie<br />

ermöglichen die Exlar-Linearaktuatoren eine besonders<br />

hohe Genauigkeit und Flexibilität. Dazu verbrauchen sie 25 %<br />

weniger Strom.<br />

www.a-drive.de<br />

DieBenchmark bei<br />

integrierten Schrittmotoren<br />

der Quickstep MIS23<br />

Integrierter Schrittmotoren 0,1bis 28 Nm<br />

IntegrierteServomotoren50Wbis3kW<br />

Alle IndustrialEthernet undStandard Feldbusse<br />

Einzigartig durchModulkonzept<br />

„nanoPLC“onBoard<br />

Closed Loop undverschiedeneEncoder<br />

JVLIndustriElektronikA/S<br />

+497121–1377260<br />

jvldrives@jvl.dk www.jvldrives.de<br />

Flexible, umweltfreundliche Aktuatoren<br />

Die Aktuatoren CASM <strong>10</strong>0<br />

aus dem Hause SKF bieten<br />

Plug-&-Play-Lösungen als<br />

Ersatz für pneumatische<br />

und hydraulische Systeme<br />

im Automatisierungsbereich<br />

und für Anwendungen in<br />

rauen Umgebungen. Mit der<br />

modularen Reihe mit vielen<br />

Montagemöglichkeiten kann für fast jede Anwendung das passende<br />

System zusammengestellt und erweitert werden. Im Kraftbereich<br />

bis 82 kN und bei Lineargeschwindigkeiten bis 890 mm/s erlaubt<br />

die CASM <strong>10</strong>0-Reihe Hübe bis 2 m, weist durch verschiedene<br />

Dichtungssysteme eine hohe Schmutz- sowie Feuchtigkeitsresistenz<br />

auf und verfügt über einen einstellbaren Endschalter.<br />

Für Freiheit bei Konstruktion und elektrischer Ansteuerung sorgen<br />

Optionen wie Inline-Adapter oder Getriebe für einen parallelen<br />

Motoraufbau mit Übersetzungen bis 25:1, Handbetätigung oder<br />

Zusatzbremsen sowie mögliche Kombinationen mit Servo- oder<br />

Asynchronmotor. Die Baureihe ist Teil des Beyond Zero-Portfolios<br />

des Herstellers mit besonders umweltfreundlichen Lösungen.<br />

www.skf.com


Flüsternde Energieketten<br />

Murrplastik Systemtechnik hat das Produktportfolio der Energieketten-Serie<br />

Powerline ergänzt. Das neue Noiseless-Ablegewannensystem<br />

VAW 146 ist die Lösung bei hohen Beschleunigungen und<br />

Verfahrgeschwindigkeiten. Durch den beim Abrollen entstehenden<br />

Polygoneffekt der<br />

Kettenglieder kann<br />

es bei höheren<br />

Geschwindigkeiten<br />

zu störenden<br />

Geräuschentwicklungen<br />

kommen.<br />

Mit dem Noiseless-<br />

System werden<br />

diese durch den<br />

Einsatz von<br />

Dämpfungselementen<br />

wirkungsvoll um bis zu 20 dB reduziert. Die Ablegewannen<br />

sind für freitragende Ketten als kurze Wanne und für<br />

gleitende Ketten mit hoher Wanne erhältlich. Das Ablegewannensystem<br />

VAW 146 ist für die Powerline-Ketten MP 41.2, MP 52.2,<br />

MP 52.4, MP 62.2 und MP 62.4 verfügbar. Auch die neuen<br />

Dämpfungselemente in den innenliegenden Anschlägen der<br />

Energieketten sorgen durch ein leiseres Abrollen der Kettenglieder<br />

für weniger Geräuschentwicklung. So verringert sich die<br />

Lautstärke im Betrieb um bis zu <strong>10</strong> dB. Wichtiger Nebeneffekt:<br />

Die Lebensdauer der Energiekette verlängert sich.<br />

www.murrplastik.de<br />

Volle Dynamik – auch wenn es eng wird<br />

Für Bereiche im Maschinen- und Anlagenbau, wo wenig Platz<br />

für die Antriebssysteme ist, bietet Engel die Servomotoren der<br />

Baureihen HBI und HBR an. Eingesetzt werden sie z. B. in ultraflachen<br />

Transportwagen, filigranen Montagewerkzeugen oder<br />

mobilen Wiegesystemen.<br />

Ebenfalls<br />

geeignet sind sie für<br />

Verpackungsanlagen,<br />

Textilmaschinen oder<br />

Reinigungssysteme.<br />

Die HBI-Reihe bietet<br />

integrierte Antriebe,<br />

die sich als konfigurierbare<br />

Komplettlösungen<br />

mit Regelelektronik<br />

sowie<br />

hochauflösendem<br />

Hallsensor universell einsetzen lassen. Sie eignen sich als dezentrale<br />

Antriebslösung für ein- und mehrachsige Applikationen zum<br />

Betrieb an 24/48 VDC. Ihre Nennleistungen liegen zwischen 53<br />

und 160 W. Wenn mehr Leistung bei noch geringeren Außenmaßen<br />

benötigt wird, kommt die Baureihe HBR zum Einsatz. Hier beginnen<br />

die Flanschmaße bei 40 × 40 mm und die Gehäuselängen reichen<br />

von 92 bis 164 mm. Bei Spitzendrehmomenten von 0,35 bis<br />

2,4 Nm geben die Servomotoren Dauerleistungen von 80 bis<br />

300 W ab.<br />

www.engelantriebe.de<br />

Precision Line –WPSFN<br />

Mit Präzision um die Ecke: WPSFN<br />

kraftvoll, vibrationsarm, kompakt.<br />

Neugartauf der Motek!<br />

09.–12. Oktober <strong>2017</strong> in Stuttgart<br />

Halle 8, Stand 8406<br />

Unser neues Präzisions-Winkelgetriebe<br />

für konstruktive Anforderungen an höchste Genauigkeit<br />

Als kürzestes spiralbogenverzahntes Winkelgetriebe<br />

mit Flansch-Abtriebswelle und Hohlwelle verbindet das<br />

WPSFN ein hohes Drehmoment mit maximaler Laufruhe:<br />

das Ergebnis sind hochpräzise, kraftvolle Antriebslösungen.<br />

Daniel Baum, Konstruktion &Entwicklung<br />

NeugartStandardgetriebe<br />

Jetzt mehr erfahren unter:<br />

www.neugart.com


MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Wenn alle Stricke reißen<br />

Hydraulische Sicherheitsstoßdämpfer schützen hochdynamische Achsen<br />

In Handling und Automation<br />

steigen die Ansprüche an<br />

Geschwindigkeit und Genauigkeit<br />

ebenso wie solche an die Sicherheit.<br />

Wo mechatronische Positionierund<br />

Bewegungssysteme so präzise<br />

wirken, dass Abweichungen für<br />

das menschliche Auge nicht mehr<br />

zu erkennen sind, müssen passende<br />

Sicherheitselemente arbeiten,<br />

damit im Falle einer Störung keine<br />

kostspieligen Schäden entstehen.<br />

Ein schwäbischer Systemlieferant<br />

für Maschinenkomponenten hat<br />

für solche Fälle verschiedene<br />

Lösungen entwickelt.<br />

Robert Timmerberg, M.A., ist Fachjournalist aus Düsseldorf<br />

Von 1980 bis heute konnte sich die<br />

Rampf-Gruppe, Grafenberg, vom Einmannbetrieb<br />

zum weltweit agierenden<br />

Unter nehmen entwickeln. Firmengründer<br />

Rudolf Rampf, der zu Beginn in einer Garage<br />

noch Gießharze aus Polyurethan von<br />

Hand anrührte, und seine Nachfolger haben<br />

dank schwäbischen Tüftelns, unternehmerischen<br />

Muts und technischen Know-hows<br />

das Unternehmen über den Bereich der<br />

Reaktionsharze hinaus zu einem der führenden<br />

gestaltet und dafür gesorgt, dass es<br />

auch bei Maschinensystemen eine bedeutende<br />

Rolle spielt. Die Sparte Rampf Machine<br />

Systems stellt mit dem Produktbereich Eputronic<br />

u. a. Komplettlösungen für individuelle<br />

und mehrachsige Bewegungssysteme<br />

und Basismaschinen mit höchsten Ansprüchen<br />

an Dynamik und Genauigkeit zur Verfügung.<br />

In diesem Bereich kommt es darauf<br />

an, Elemente zum einen schnell zu bewegen<br />

und sie zum anderen auch noch bis auf<br />

den Mikromillimeter genau zu positionieren.<br />

Ob Basismaschinen oder Komplettlösungen<br />

für individuelle und mehrachsige Bewegungssysteme,<br />

das Unternehmen liefert<br />

in diesem Bereich auf der Basis moderner<br />

Entwicklungstools, Komponenten und<br />

Produktionsmethoden seinen Anwendern<br />

Komplettlösungen von der Konstruktion<br />

und Auslegung über die Montage bis hin<br />

zur Inbetriebnahme und Serienfertigung.<br />

96 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />

Aufprallkopf<br />

Kolbenstange<br />

Festanschlag<br />

Dichtungspaket<br />

Führungslager<br />

Membranspeicher<br />

Kolben<br />

Kolbenring<br />

02 Das Unternehmen<br />

bietet die direkte<br />

Integration von<br />

Linearmotoren,<br />

Messsystemen,<br />

Magnetgreifern und<br />

Sicherheitstechnik auf<br />

Hartgesteinsbasis<br />

Außenkörper<br />

Druckhülse mit Drosselbohrungen<br />

massiver Körper ohne Sicherungsring<br />

01 Ein Modell eines Sicherheitsstoßdämpfers,<br />

bei dem Serienteile aus der als<br />

„Magnum“ bekannten Familie der Industriestoßdämpfer<br />

zum Einsatz kommen<br />

03 Zu den Sicherheitsprodukten<br />

zählen<br />

neben den hier<br />

beschriebenen<br />

Sicherheits- und<br />

Strukturdämpfern<br />

u. a. auch Klemmelemente<br />

für die<br />

konventionelle<br />

Schienen-, Stangenoder<br />

Rotationsklemmung<br />

Das Unternehmen setzt dabei auf eine integrative<br />

Vorgehensweise, in deren Rahmen<br />

die Wechselwirkungen zwischen Lineartechnik,<br />

Maschinenbett, Antriebstechnik<br />

und Steuerungstechnik bereits in den ersten<br />

Schritten der Auslegung und Entwicklung<br />

ganzheitlich berücksichtigt sind. Das<br />

Prozedere hilft, negative Auswirkungen auf<br />

Lebensdauer und Genauigkeit der jeweiligen<br />

Maschine zu vermeiden. Gleichzeitig<br />

geht dies einher mit den Vorteilen einer<br />

Komplettlösung aus einer Hand. FEM-Berechnungen<br />

und 3-D-Simulationen sorgen<br />

für eine hohe Planungs- und Produktsicherheit.<br />

Außerdem steht Eputronic<br />

neben hohen Positioniergenauigkeiten<br />

auch für kurze Zykluszeiten, lange Lebensdauer<br />

und große Sicherheit. An dieser Stelle<br />

spielt die ACE Stoßdämpfer GmbH eine<br />

tragende Rolle. Wer Systeme für Hochtechnologiebranchen<br />

entwickelt, muss die<br />

damit verbundenen hohen Kosten schützen.<br />

Dies sicherzustellen, ist in den sich<br />

bewegenden Achsen der Maschinen die<br />

Aufgabe von unterschiedlichen Lösungen<br />

von der ACE Stoßdämpfer GmbH.<br />

Sicherheits- und Strukturdämpfer<br />

schützen Endlagen<br />

ACE ist bekannt für Dämpfungslösungen<br />

und Maschinenelemente aller Art. Die Aufgabe<br />

der Maschinenelemente besteht im<br />

konkreten Einsatzfall darin, die bewegte<br />

Masse der jeweiligen Applikation vollständig<br />

abzubremsen. Dabei soll das Risiko zu<br />

<strong>10</strong>0 % ausgeschlossen werden, dass es bei<br />

unvorhergesehenen Zwischenfällen wie<br />

Bedienungsfehlern, Hackerangriffen oder<br />

Stromausfällen und dem daraus resultierenden<br />

Ausfallen der Bremskraft des Antriebs<br />

zum Überfahren der Endlage kommt.<br />

Nur so lässt sich die Konstruktion vor Unfällen,<br />

Ausfallzeiten und Reparaturen schützen.<br />

Um dies sicherzustellen, muss die jeweilige<br />

kinetische Energie absorbiert werden.<br />

Dieser Wert ergibt sich nach Berechnung<br />

der Formel<br />

. Zudem gilt es, die<br />

Antriebsenergie zu bremsen. Hier wird die<br />

Formel Dämpferhub angewendet.<br />

Zerstörerische Kräfte von bewegten Massen<br />

sicher zu verzögern und im Notfall zu<br />

bremsen, sind die Hauptaufgaben des<br />

Bereichs Sicherheitsprodukte von ACE. Je<br />

nach den Anforderungen der zukünftigen<br />

Betreiber stellt Rampf Machine Systems<br />

Sicherheitsstoßdämpfer oder Strukturdämpfer<br />

zur Verfügung. Gerade im Notstopp-Einsatz<br />

spielen beide Gattungen dieser<br />

Maschinenelemente ihre Vorteile aus:<br />

U. a. sind die Produkte einfach in bestehende<br />

Konstruktionen zu integrieren, sind wartungsarm,<br />

fast überall einsetzbar und arbeiten<br />

energieunabhängig.<br />

Bis zu 1 000 Lastwechsel<br />

Im Vergleich zu Strukturdämpfern vom Typ<br />

Tubus bieten ACE-Sicherheitsstoßdämpfer<br />

eine höhere Effizienz: Sie sind in der Lage,<br />

die kinetische Energie zu <strong>10</strong>0 % ohne Rückpralleffekt<br />

abzubauen. Die Strukturdämpfer<br />

der Tubus-Familien hingegen bauen mit<br />

dem ersten Hub bis ca. 75 % der Energie ab.<br />

Durch die gespeicherte, im Vergleich zu<br />

Sicherheitsstoßdämpfern nicht auf Anhieb<br />

vollständig, absorbierte Energie kommt es<br />

nach der ursprünglichen Belastung zu<br />

einem Rückprall. Aus diesem Grund erhalten<br />

diese Notstopp-Elemente immer dann<br />

gegenüber Sicherheitsstoßdämpfern den<br />

Vorzug, wenn es nicht auf punktgenaues<br />

Abstoppen ankommt oder wenn das Fahren<br />

in die Endlage beabsichtigt ist und häufiger<br />

auftritt. Zum Vergleich: Während Sicherheitsstoßdämpfer<br />

ca. 1 000 Lastwechsel verkraften,<br />

sind Stoßdämpfer vom Typ Tubus<br />

auf bis zu 1 Million Lastwechsel ausgelegt.<br />

Ob Sicherheits- oder Strukturdämpfer von<br />

ACE: Rampf Machine Systems entscheidet<br />

sich je nach Anforderung dafür, welches<br />

Sicherheitselement in den applikationsspezifisch<br />

ausgelegten Positionier- und<br />

Bewegungssystemen der Marke Epu tronic<br />

zum Einsatz kommt.<br />

www.ace-ace.com<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 97


MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Stille Helfer<br />

Verstellung von Arbeitsplatzsystemen bis hin zu komplexen Anlagen im Maschinenbau<br />

Optimale ergonomische<br />

Bedingungen am Arbeitsplatz<br />

erleichtern diverse zu erledigenden<br />

Tätigkeiten. Die Belastung der<br />

Beschäftigten sinkt,<br />

Arbeitsperioden verlängern sich<br />

und die Produktivität steigt. Einen<br />

wichtigen Beitrag dazu leistet die<br />

Höhenverstellung mithilfe<br />

elektrischer Hubsäulen. Lesen Sie<br />

mehr über diese Technik im Einsatz.<br />

Elektrische Hubsäulen gleichen Größenunterschiede<br />

von Mitarbeitern problemlos<br />

aus und verbessern damit die Arbeitsergonomie<br />

von Montagearbeitstischen,<br />

Medientechnik oder Schaltwarten. Auch im<br />

medizinischen Bereich, bei der Höhenverstellung<br />

von Patientenliegen oder medizintechnischen<br />

Geräten, leisten elektrische<br />

Hubsäulen einen wertvollen Beitrag. Sie<br />

sind die idealen Antriebselemente, wenn<br />

neben der motorischen Verstellung auch<br />

eine stabile Führung erforderlich ist. Und<br />

da sich die komplette Technik im Inneren<br />

der Hubsäule befindet, ist nicht einmal eine<br />

Verkleidung erforderlich.<br />

Die elektrischen Hubsäulen der Multilift<br />

II Baureihe von RK Rose+Krieger sind ein<br />

Beispiel dafür, wie aus kundenindividuellen<br />

Sonderausführungen Standardprodukte für<br />

spezifische Anwendungsfelder werden.<br />

Integrierte Dämpfung absorbiert<br />

Aufprallkräfte<br />

Dass elektrisch verstellbare Hubsäulen<br />

nicht nur gut aussehen und unter normalen<br />

Bernd Klöpper ist Leiter Marketing bei der<br />

RK Rose+Krieger GmbH in Minden<br />

Bedingungen einwandfrei funktionieren,<br />

sondern gleichzeitig auch robust und belastbar<br />

sein können, beweist die Hubsäule<br />

vom Typ Multilift II Impact von RK<br />

Rose+Krieger. Die schmale elektrische Höhenverstellung<br />

verfügt über ein integriertes<br />

Dämpfungssystem, das hohe Aufprallkräfte<br />

absorbiert, die z. B. beim Abladen eines<br />

schweren Werkstücks entstehen können.<br />

Damit verhindert das Dämpfungssystem<br />

eine Überlastung der Hubsäule durch starke<br />

dynamische Beanspruchung. Das prädestiniert<br />

den Multilift vor allem für die Höhenverstellung<br />

industrieller Montagetische.<br />

„Ausgangspunkt für die Entwicklung der<br />

Hubsäule mit integrierter Dämpfung war<br />

wie so oft eine spezifische Kundenanforderung“,<br />

erklärt Maximilian Tischler, Produktmanager<br />

Lineartechnik bei dem Mindener<br />

Spezialisten für Linear-, Profil-, Montageund<br />

Verbindungstechnik. Das gelte auch für<br />

die anderen Mitglieder der Multilift II Produktfamilie.<br />

„Angefangen hat alles mit unserer<br />

schmalen Hubsäule Multilift. Sie bewährt<br />

sich seit Jahren in einer Vielzahl von Kundenanwendungen,<br />

nicht zuletzt weil sie<br />

durch ihre flache Bauform zusätzlichen<br />

Raumgewinn bietet“, erklärt Tischler. Durch<br />

Anpassungen an die stetig steigenden Anforderungen<br />

der zukünftigen Betreiber entwickelte<br />

sich aus dem Ursprungsmodell<br />

dann zunächst der Multilift II – eine optimierte<br />

Version der ursprünglichen Hubsäule.<br />

Weitere Varianten, die es bis dahin in<br />

der Form auf dem Markt noch nicht gab und<br />

die den Kunden einen deutlichen Mehrwert<br />

bieten sollten, folgten. Darunter eine teleskopierende<br />

Version der Hubsäule, Multilift<br />

II Telescope, sowie eine Ausführung speziell<br />

für ESD-Montagetische, Multilift II Esd)<br />

sowie der o. g. Multilift II Impact. Weitere<br />

Ausführungen, z. B. der Multilift II Safety für<br />

Überkopfanwendungen in der Medientechnik<br />

seien in Planung bzw. stünden kurz vor<br />

der Markteinführung. „Unser Ziel ist es, für<br />

jede Anwendung die passende Hubsäule<br />

anbieten zu können“, ergänzt Tischler.<br />

Multilift II – Schmale Bauform,<br />

starke Leistung<br />

Bei allen Hubsäulen der Multilift II Produktfamilie<br />

minimieren abgeschrägt Abdeckkappen<br />

die Quetschgefahr durch aufgesetzte<br />

Tischplatten und Aufbauten beim<br />

Einfahren der Hubsäule. Zudem sind die<br />

elektrischen Höhenverstellungen serienmäßig<br />

mit einer Grundplatte für Zug- und<br />

Druckbelastung ausgeführt. Seitliche Laschen<br />

mit entsprechenden Bohrungen erleichtern<br />

die Befestigung bzw. Anbindung<br />

der Hubsäulen. Ihr störungsfreier Betrieb<br />

98 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Wir<br />

bewegen etwas!<br />

Multilift II ESD – Spannungen über<br />

die Hubsäule ableiten<br />

Auch beim Transport oder dem Versetzen von<br />

Arbeitstischen können hohe Kräfte auftreten. Das<br />

Dämpfungssystem verhindert eine Überlastung der<br />

Hubsäule durch starke dynamische Beanspruchung<br />

wird durch ein festes, drei Meter langes Motorkabel<br />

mit verliersicherem Stecker gewährleistet.<br />

Es dient gleichzeitig als Steuerungsanbindung.<br />

Die Antriebseinheit aller Multilift II Hubsäulen<br />

wird durch ein stabiles Motorgehäuse aus GFK<br />

geschützt. Über seitliche Befestigungsnuten im<br />

Außenprofil lassen sich auf einfach Weise Zubehörteile<br />

wie ein Sichtschutz, CPU-Halter oder<br />

Systemversteifungen an den Hubsäulen befestigen.<br />

Dabei ist die Nutengeometrie kompatibel<br />

zum Blocan-Aluminiumprofilsystem von RK<br />

Rose+Krieger.<br />

Darüber hinaus sind alle Multilift II Hubsäulen<br />

mit einem integrierten Endschalter ausgerüstet<br />

und können gleichermaßen auf Druck und auf<br />

Zug belastet werden, auch bei einer Selbsthemmung<br />

bis zur maximalen Last. Die Profilenden<br />

sind entweder mit stabilen Montageplatten mit<br />

M8-Bohrungen versehen und dienen als Befestigungsmöglichkeit,<br />

oder man nutzt die direkte<br />

Anbindung mit den vorhandenen M8-Schraubkanälen<br />

im Innenprofil.<br />

Multilift II Telescope – einzig artiges<br />

Einbau-Hub-Verhältnis<br />

Mit der teleskopierenden Version des Multilift II,<br />

dem Multilift II Telescope, reagierte der Hersteller<br />

auf die gestiegenen Kundenforderungen an zweibeinige<br />

Tischsysteme. Die dreistufige Hubsäule<br />

erfüllt die Ergonomienorm für Arbeitstische (DIN<br />

EN 527-1:2011) und zeichnet sich durch ein optimales<br />

Einbau-Hub-Verhältnis aus: Das Einbaumaß<br />

beträgt in eingefahrener Position lediglich<br />

560 mm. Der maximale Hub liegt bei 650 mm mit<br />

einer maximalen Hubkraft von bis zu 3 000 N je<br />

Antrieb. Die im ausgefahrenen Zustand erreichbaren<br />

1 2<strong>10</strong> mm decken die gültigen Normen der<br />

Arbeitsplatzergonomie in vielen Anwendungen<br />

von Montagearbeitsplätzen, Vorrichtungen, Leitwarten<br />

etc. ab. Die für die Stabilität wichtige Überdeckung<br />

der Profile ist trotz der Hublänge optimal<br />

bemessen und erlaubt hohe Biegemomente im<br />

statischen, wie im dynamischen Bereich.<br />

In der Elektronik- und Halbleiterfertigung können<br />

während der Montage elektrostatische Entladungen<br />

die zu montierenden Bauelemente in ihrer<br />

Funktion beeinträchtigen oder gar zerstören. Spezielle<br />

ESD-Montagearbeitsplätze verhindern dies<br />

durch eine entsprechende antistatische Ausrüstung.<br />

Hubsäulen für die Höhenverstellung der<br />

Arbeitsplätze verhinderten bislang die sichere<br />

Ableitung elektrostatischer Aufladungen, da sie<br />

die elektrische Verbindung zwischen Tisch- und<br />

Fußrahmen unterbrachen. Mit dem Multilift II<br />

ESD entwickelte das Unternehmen jedoch eine<br />

patentierte elektrische Höhenverstellung, die in<br />

der Lage ist, die Spannungen abzuleiten. Realisiert<br />

wird dies, indem das äußere und innere Profil<br />

kontinuierlich miteinander verbunden sind.<br />

Multilift II Safety – auf den<br />

Kopf gestellt<br />

Mit dem Multilift II Safety steht eine weitere Variante<br />

der Multilift II Hubsäulen in den Startlöchern.<br />

RK Rose+Krieger entwickelt diese speziell<br />

für Überkopfanwendungen in der Medientechnik.<br />

Hier dient die Hubsäule u. a. zur korrekten<br />

Positionierung von Beamern oder Monitoren. Die<br />

Hubsäule wird in diesem Fall kopfüber an die<br />

Decke montiert. Ein eigens entwickeltes internes<br />

Sicherheitssystem unterbindet ein unkontrolliertes<br />

Herausfahren der Hubsäule.<br />

Einbau und Ausrichtung<br />

leicht gemacht<br />

Bei der Höhenverstellung von Montagearbeitstischen,<br />

Leitständen oder ergonomischen Büromöbeln<br />

kommen jeweils zwei Hubsäulen zum<br />

Einsatz, die synchron verfahren werden müssen.<br />

Der Hersteller verfügt über Hubsäulen in Synchronausführung<br />

und stellt diese in vorkonfektionierten<br />

Plug-&-Work-Paketen zur Verfügung.<br />

Neben zwei Multilift II Hubsäulen umfasst ein<br />

vollständig vorinitialisiertes Paket eine Steuerung,<br />

ein Netzkabel und Abdeckprofile sowie<br />

einen optional frei wählbaren Handschalter.<br />

Auch für die verspannungsfreie Ausrichtung<br />

haben sich die Mindener Lineartechnikspezialisten<br />

etwas einfallen lassen: Optional erhältliche<br />

RK Sync-Flex-Ausgleichsplatten erleichtern die<br />

horizontale und vertikale Ausrichtung der Hubsäulen.<br />

Auf diese Weise werden Verspannungen,<br />

die bei Überlastung überbestimmter Systeme zu<br />

Ausfällen führen könnten, vermieden. Dabei realisiert<br />

der Horizontalausgleich in der Z-Achse die<br />

für das Verfahren der Hubsäule erforderliche Bewegungsfreiheit.<br />

Der Vertikalausgleich nivelliert<br />

Unebenheiten in der Befestigungsumgebung und<br />

richtet die Hubsäule um die X-Y-Achse aus.<br />

www.rk-rose-krieger.com


Mit voller Kraft voraus<br />

Kaltgerollter Kugelgewindetrieb für große Stückzahlen<br />

Ohne Antriebstechnik wären wir<br />

vielerorts zum Stillstand verurteilt.<br />

Im Linearbereich haben sich vor<br />

allem die gerollten Gewindetriebe<br />

etabliert und es führt kein Weg an<br />

den kaltverformten Spindeln<br />

vorbei. Jetzt hat ein Hersteller<br />

gerollter Kugelgewindetriebe aus<br />

der Schweiz einen neuen,<br />

kaltgerollten Kugelgewindetrieb<br />

mit einem speziellen<br />

Kugelrückführungssystem<br />

entwickelt. Lesen Sie mehr.<br />

Ursula Schädeli ist Marketingleiterin bei der<br />

Eichenberger Gewinde AG in Burg, Schweiz<br />

So unterschiedlich die verschiedenen Antriebstechniken<br />

auch sind, gibt es dennoch<br />

viele Gemeinsamkeiten. Die stetig<br />

steigenden qualitativen Anforderungen<br />

und der Trend zu höherer Intelligenz prägt<br />

sie alle. Die Anwender achten heute bei<br />

Antriebssystemen vermehrt auf wirtschaftliche<br />

Komplettlösungen mit niedrigen<br />

Betriebskosten. Gefragt sind „schlankere“<br />

Konstruktionen. Der Gewindespezialist<br />

Eichenberger aus Burg, Schweiz, hat das<br />

darin liegende Potenzial erkannt und besitzt<br />

Know-how und Innovationskraft, um die<br />

heutigen Strukturen und Produkte dem stetigen<br />

internationalen Wandel anzupassen.<br />

Für den Gewinderoller sind exotische<br />

Materialien und Gewindeformen, die sich<br />

außerhalb der Norm befinden, gesuchte<br />

Herausforderungen. Im beratenden, lösungsorientierten<br />

Dialog werden Antworten gemeinsam<br />

mit dem Anwender gesucht und<br />

gefunden. Die wettbewerbsfähige Innovation<br />

der Partner sowie die damit verknüpften,<br />

inspirierenden Gespräche, sind<br />

Eichenbergers Triebkraft für Neuentwicklungen.<br />

Denn Qualität beginnt bei der Ausrichtung<br />

auf den Anwender und endet mit<br />

seiner Zufriedenheit. Langfristige Kundenbindung<br />

entsteht jedoch nur durch die<br />

ständige Anpassung unternehmerischer<br />

Leistungen an die sich immer schneller<br />

verändernden Erwartungen der Verbraucher.<br />

Heute werden Technikvorsprung und<br />

höhere Leistungsdichte vorausgesetzt, bei<br />

tendenziell reduzierten Investitionskosten.<br />

Dabei gilt das Augenmerk der Fähigkeit,<br />

rasch und unkompliziert auf die Anforderungen<br />

des Marktes zu reagieren. Eichenberger<br />

lebt diesen Leitgedanken und<br />

versteht vorausschauendes Agieren statt<br />

Reagieren als Bestandteil seiner Firmenkultur.<br />

Durch die Globalisierung sind<br />

Volkswirtschaften mit überdurchschnittlichem<br />

Lohn- und Lebensstandard im Kostenwettbewerb<br />

erst recht gefordert.<br />

Kugelgewindetrieb Carry vom Typ F<br />

Bei Eichenberger kommen Entwicklung,<br />

Fertigung und Qualitätssicherung aus einer<br />

Hand. Die kurzen Wege innerhalb des<br />

Hauses und der moderne Maschinenpark<br />

ermöglichen eine hohe Flexibilität und stärken<br />

den Innovationsprozess. So gelang es<br />

den Konstrukteuren, ein neuartiges, effizientes<br />

Fertigungsverfahren zu entwickeln,<br />

das die Herstellung einer speziellen KGT-<br />

Mutter mit einem ausgeklügelten Umlenksystem<br />

in einem Arbeitsgang zulässt. So<br />

wurde der neue Kugelgewindetrieb Typ F,<br />

eine Weiterentwicklung der Kugelumlaufspindel<br />

Carry, realisiert.<br />

Bei Kugelgewindetrieben findet die<br />

Lastübertragung von der Spindel auf die<br />

Mutter durch Kugeln statt. Der mechanische<br />

Wirkungsgrad, der beim herkömmlichen<br />

Trapezgewindetrieb i. d. R. nicht über<br />

0,4 liegt, geht beim KGT über 0,9 hinaus.<br />

<strong>10</strong>0 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />

01 Unter Einsatz moderner Produktionsmethoden<br />

und durch die Entwicklung neuer<br />

Dimensionen, unterstützt Eichenberger den<br />

Kunden in seinen Innovationen<br />

02 Der Kugelgewindetrieb mit Endkappen-<br />

Kugelrückführsystem – Durchmesser 15 mm,<br />

Steigung 20 mm<br />

03 Beim neuen Umlenksystem sind Spindeln<br />

im Durchmesser von 6 bis 40 mm in<br />

Steigungen von 2 bis 40 mm erhältlich<br />

Die damit verbundene Energieeffizienz<br />

macht den Gewindetrieb zu einer der meist<br />

eingesetzten Antriebskomponenten. Die<br />

Mutter ist mit einem Rückführungssystem<br />

ausgestattet, sodass die Kugeln wieder zur<br />

Ausgangsposition zurück lenken.<br />

Im Kugelgewindetrieb Typ F verlassen die<br />

Kugeln im Rückführsystem den Gewindekanal<br />

in der Mutter und werden anschließend<br />

durch eine spezielle Aussparung in<br />

der Kappe aufgefangen, direkt umgelenkt<br />

und durch den Mutternkörper zurückgeführt.<br />

In der Endkappe findet erneut die<br />

Umlenkung in den Gewindegang, in dem<br />

sich die Kugel einreiht, statt, um die ihr zugedachte<br />

Aufgabe der Lastübertragung bei<br />

geringer Rollreibung zu erfüllen. Es ist unerlässlich,<br />

dass die Kugeln beim Übergang<br />

von der Mutter in den Umlenkungskanal<br />

tätsmerkmalen verbergen sich Dauertests<br />

bei Höchstgeschwindigkeit und maximaler<br />

Belastung. Diese bestätigen die gute Performance<br />

des neuen Umlenksystems.<br />

Die Kernkompetenzen des Herstellers<br />

liegen beim Gewinderollen und Härten.<br />

Die durch die Kaltumformung entstehende<br />

Festigkeitssteigerung hat bei der Herstellung<br />

von Kugelgewindetrieben nicht die<br />

gleich große Bedeutung wie bei den Gleitgewindetrieben.<br />

Viel entscheidender ist die<br />

Kontinuität des Kugelgewindeprofils, das<br />

durch das Vollprofil der stabilen Gewinderollwerkzeuge<br />

auf die Spindel übertragen<br />

wird. Ebenso wichtig ist die fein verdichtete<br />

Oberfläche im Profil. Diese Feinheit (Rauheitswerte<br />

~ Rz 1.0) bietet wenig Angriffsfläche<br />

für Verschmutzung und sorgt zusätzlich<br />

für ein geräuscharmes Abrollen der<br />

„Wenn der Erfinder des Produktes auch dessen wirtschaftlichster<br />

Hersteller ist, kann am Standort Schweiz etwas bewegt werden.“<br />

tung erforderlich. Spindeln mit derart<br />

hohen Präzisionswerten, waren bisher nur<br />

mit geschliffenen Spindeln zu erreichen.<br />

Das Schweizer Unternehmen legt besonderen<br />

Wert darauf, einen Prototypen, inklusive<br />

Gewinderoll-Werkzeug, innerhalb<br />

kürzester Zeit herzustellen. Das ist nur<br />

möglich, weil Entwicklung, Produktion,<br />

Qualitätsmanagement und Vertrieb eng<br />

zusammenarbeiten.<br />

www.gewinde.ch<br />

Anzeige<br />

Punktlandung<br />

in Präzision und<br />

Qualität<br />

geschmeidig und geräuschlos rollen – und<br />

das tun sie. Die Konstruktion des Mutternkörpers<br />

kombiniert mit voll automatisierten<br />

Herstellmethoden fördert ein kostenoptimiertes<br />

Produkt zu Tage.<br />

Reduzierte Reibung – erhöhter<br />

Wirkungsgrad<br />

Der Anwender entscheidet sich unter Wettbewerbsbedingungen<br />

immer für den Anbieter,<br />

der ihm den höchsten Nutzen bietet.<br />

Tendenziell fordert man heute kleinere<br />

Spindeln mit größeren Steigungen und<br />

spricht dann von „quadratischen“ (Steigung<br />

Spindeldurchmesser) und sogar<br />

von „überquadratischen“ Spindeln. Beim<br />

neuen Umlenksystem sind Spindeln im<br />

Durchmesser 6 bis 40 mm in Steigungen<br />

von 2 bis 40 mm erhältlich. Das im Typ F<br />

integrierte Kugelumlenkelement aus Hochleistungskunststoff<br />

wurde auch für große<br />

Stückzahlen entwickelt. Hinter den Quali­<br />

Kugeln. Durch die glattrollierte Oberfläche<br />

und die Rollbewegung der Kugeln wird die<br />

Reibung reduziert und damit der Wirkungsgrad<br />

deutlich erhöht. Dies wiede rum<br />

erlaubt ein geringes Antriebsdrehmoment<br />

bei geringer Eigenerwärmung. Die so verringerte<br />

erforderliche Antriebsleistung reduziert<br />

damit Betriebskosten.<br />

Durch die jahrelange Erfahrung im Bereich<br />

der Induktionshärtung im Hause, hat<br />

Eichenberger ein großes Know-how erarbeitet.<br />

Während sich ein Härtereibetrieb<br />

ausschließlich dem Härten von Stahl widmet,<br />

strebt der Gewindespezialist danach,<br />

die optimale Kombination von Härte und<br />

Präzision zu erhalten. Dies ist entscheidend<br />

für die hohe Steigungsgenauigkeit<br />

des Kugelgewindetriebes bei der beeindruckenden<br />

Durchmesservielfalt. Vor allem<br />

bei kleinen Dimensionen gilt es, diese<br />

Herausforderung zu meistern, denn: Je<br />

geringer der Durchmesser, umso mehr<br />

Kompetenz und Gespür sind bei der Här­<br />

Sondergetriebe<br />

GSC Schwörer GmbH<br />

Antriebstechnik<br />

Oberbränder Straße 70<br />

79871 Eisenbach<br />

www.gsc-schwoerer.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> <strong>10</strong>1<br />

GSC.indd 1 31.03.<strong>2017</strong> 09:53:48


Special Motek<br />

Saubere Verbindung<br />

Für den Lebensmittel- und Pharmabereich bietet KBK Distanzkupplungen<br />

in einer hygienischen und robusten Edelstahlversion<br />

an. Die Kupplungen werden individuell in Längen bis 6 m gefertigt<br />

und sind spielfrei. Sie eignen sich zum Synchronisieren von Achsen<br />

oder zum Überbrücken<br />

großer Achsabstände,<br />

die an den Produktionsund<br />

Förderanlagen<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

häufig zu<br />

finden sind. Beide<br />

Kupplungstypen lassen<br />

sich durch ihre Halbschalenbauweise<br />

radial montieren,<br />

verfügen aber über<br />

unterschiedliche Eigenschaften. Typ DRB ist beidseitig mit<br />

Metallbälgen ausgestattet und weist deshalb eine hohe Torsionssteife<br />

auf. Typ DRE verfügt dagegen beidseitig über Elastomerkränze<br />

und hat dadurch eine schwingungsdämpfende Funktion.<br />

Die Drehmomentbereiche reichen von 4,5 bis 500 Nm bei der<br />

Version DRB und von 12,5 bis 525 Nm bei der DRE. Wird eine<br />

Kupplung im Betrieb beschädigt, fertigt der Hersteller innerhalb<br />

von zwei Stunden ein Ersatzmodell und versendet es per<br />

Direktkurier.<br />

www.kbk-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

Getriebe für hochdynamisches<br />

Positionieren und Handling<br />

Das überarbeitete mechanische<br />

Hochleistungsgetriebe<br />

NG2-KGT4040 von ANT<br />

Antriebstechnik lässt sich mit<br />

bis zu 40 m/s 2 beschleunigen.<br />

Mit seiner Untersetzung von<br />

1,5:1 schafft es dies ohne<br />

Drehzahlerhöhung des<br />

Antriebs. Außerdem wurde<br />

die Spindel neu ausgelegt,<br />

sodass das Schnellhubgetriebe<br />

nun eine dynamische Tragzahl<br />

bis 71 500 N erreicht. Damit<br />

können Automatisierer und Anlagenbauer hochdynamische<br />

Positionier- und Handlingaufgaben realisieren. Das Schnellhubgetriebe<br />

eignet sich aber nicht nur für Einsatzfälle mit extremen<br />

Anforderungen an Dynamik, Belastbarkeit und Standzeit, sondern<br />

ist auch eine wartungsarme Alternative zu servohydraulischen<br />

Systemen. Es eignet sich besonders für Prüfstände oder Montageanlagen,<br />

bei denen schwere Werkstücke in hochdynamischen<br />

Wechsellast-Prozessen schnell und mit hoher Genauigkeit bewegt<br />

werden müssen. Insgesamt gibt es die NG-Schnellhubgetriebe in<br />

drei Baugrößen mit jeweils zwei Spindeltypen.<br />

www.ant-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2017</strong> im 56. Jahrgang, ISSN 0722-8546<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar,<br />

Tel.: 06131/992-345, E-Mail: d.schaar@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke,<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

Redakteurinnen: Dipl.-Medienwirtin (FH) Marie Krueger,<br />

Tel.: 06131/992-359, E-Mail: m.krueger@vfmz.de,<br />

Alexandra Pisek M.A., Tel.: 06131/992-266,<br />

E-Mail: a.pisek@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />

Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />

Gisela Kettenbach, Melanie Lerch, Petra Weidt,<br />

Ulla Winter (Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Anette Fröder, Doris Buchenau, Sonja Schirmer,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 54: gültig ab 1. Oktober <strong>2017</strong><br />

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vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub <strong>10</strong>, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

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Verwertung, z. B. Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen<br />

sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die Darstellung<br />

im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-<br />

ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung und das<br />

Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu<br />

übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung<br />

für die Richtigkeit des redaktionellen Contents kann<br />

trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />

werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt<br />

die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden,<br />

über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, und die<br />

nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />

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<strong>10</strong>2 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Einbaufertiges Positioniersystem mit<br />

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Horizontalachsen die Klassengeschwindigkeit von 1 m/s bei einer<br />

Wiederholgenauigkeit von 0,1 mm erreichen, während die<br />

vertikale Achse langsamer, aber genauer verfährt. Bei zahlreichen<br />

Anwendungen wird ein Positioniersystem benötigt, das sich<br />

hochdynamisch in der Fläche bewegt. An der vertikalen Achse<br />

soll hingegen ein Werkzeug angebracht werden, das seine<br />

Position exakt halten oder während der Bewegung nur minimal<br />

verändern soll. Entsprechend passten die Ingenieure das systematisch<br />

konstruierte Drivesets-System an, das bisher die einheitliche<br />

Verfahrgeschwindigkeit aller Achsen vorsah. Geeignet ist das<br />

Positioniersystem für Schweiß- und Schneidautomatisierungen,<br />

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Handling- und Robotiksysteme. Für einen Hersteller<br />

von Komponenten der Sanitärindustrie hat Axmann jetzt eine<br />

leistungsfähige Montageanlage gebaut. Auf ihr wird ein Produkt<br />

montiert, das aus vielen Einzelteilen mit unterschiedlichen<br />

Materialien und in verschiedenen Farben aufgebaut ist. In der<br />

Montage führt das zu einer hohen Teilevarianz mit insgesamt<br />

174 Möglichkeiten. Trotz dieser hohen Varianz ist es Axmann<br />

gelungen, eine Montageanlage zu konzipieren, die mit nur<br />

drei Einlege- und Montagestationen auskommt und bis zu<br />

80 000 Komponenten pro Tag produzieren kann. Zu den<br />

Montageaufgaben gehört dabei auch das Platzieren eines<br />

Dichtringes aus Silikon. Die Ingenieure haben dazu einen O-Ring-<br />

Montagegreifer der Zimmer Group eingesetzt. Der Spreizhub der<br />

Greifer der Serie GS 65-B ist einstellbar, sodass die Silikonringe<br />

ohne Überdehnen weit genug gespreizt werden können, um<br />

sicher montiert zu werden. Die Greifer bieten eine Abfrage der<br />

Endlagen über Magnetfeldsensoren und ein Detektieren der<br />

Endlagen, was nicht nur<br />

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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> <strong>10</strong>3<br />

ROTEK.indd 1 18.08.<strong>2017</strong> 13:18:29


MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Mühelos ziehen und schieben<br />

Der Einsatz von Rädern und Rollen erleichtert körperlich belastende Tätigkeiten<br />

Muskel- und Skeletterkrankungen<br />

sind die häufigsten Ursachen für<br />

Arbeitsunfähigkeit – vor allem in<br />

Berufen, in denen körperlich<br />

anstrengende Tätigkeiten wie das<br />

Ziehen und Schieben von Lasten<br />

zum Alltag gehören. Der Einsatz<br />

von Rädern und Rollen mit<br />

niedrigem Anfahr-, Roll- und<br />

Schwenkwiderstand kann diese<br />

Arbeitsschritte deutlich erleichtern<br />

und das Gesundheitsrisiko<br />

erheblich verringern.<br />

Lesen Sie mehr.<br />

Werner Herre ist Leiter Internationales<br />

Marketing bei der Blickle Räder+Rollen<br />

GmbH u. Co. KG in Rosenfeld<br />

<strong>10</strong>4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


SPECIAL I MOTEK <strong>2017</strong><br />

Ziehen und Schieben gehören neben Heben, Halten, Tragen und<br />

Absetzen zu den häufigsten Arbeitsschritten, wenn Menschen<br />

Lasten von Hand bewegen müssen. Vor allem in Produktion und<br />

Logistik sind diese körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten Teil des<br />

Alltags – und stellen dadurch eine erhebliche Belastung für die Mitarbeiter<br />

dar. Denn je nach Gewicht des entsprechenden Transportguts<br />

erfordert das Ziehen und Schieben einen enormen Kraftaufwand<br />

und kann langfristig Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke<br />

überlasten. Davon betroffen sind die Wirbelsäule, Knie, Hüftgelenke<br />

und der komplette Hand-Arm-Schulter-Bereich.<br />

Um das Risiko von Erkrankungen und Verletzungen zu verringern,<br />

haben viele Länder bereits Richtlinien für die maximale Belastung<br />

bei manuellen Transporttätigkeiten verabschiedet – in<br />

Deutschland etwa die Lastenhandhabungsverordnung. Experten<br />

empfehlen, bei andauernden Tätigkeiten 15 % der maximalen Muskelkraft<br />

nicht zu überschreiten. Das Problem: Diese ist von Mensch<br />

zu Mensch unterschiedlich. Zudem lassen sich die erforderlichen<br />

Kräfte beim Ziehen und Schieben in der Praxis nur schwer einschätzen.<br />

Exakte Grenzwerte, an denen sich Arbeitgeber und Personal<br />

orientieren können, sind deshalb nahezu unmöglich zu definieren.<br />

Umso wichtiger ist es, immer wiederkehrende Arbeitsschritte so<br />

ergonomisch wie möglich zu gestalten. Das zeigt auch ein Blick in<br />

die Krankenstatistiken: Der jährlich erscheinende Gesundheitsreport<br />

des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (BKK) weist<br />

Muskel- und Skeletterkrankungen regelmäßig als Hauptursache für<br />

Arbeitsunfähigkeit aus. Laut der Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />

und Arbeitsmedizin (BAuA) kamen dadurch allein im Jahr 2015 fast<br />

130 Mio. Fehltage zusammen. Damit verursachten Krankheiten des<br />

Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes einen Wertschöpfungsausfall<br />

von rund 25 Mrd. EUR –oder 0,8 % des Bruttonationaleinkommens<br />

in Deutschland. Bessere Arbeitsbedingungen zu<br />

schaffen, bietet für Unternehmen daher auch einen großen wirtschaftlichen<br />

Anreiz.<br />

Ursache für diese alarmierenden Zahlen ist unter anderem der<br />

demografische Wandel. In vielen Ländern werden die Menschen<br />

immer älter, damit steigt auch die Lebensarbeitszeit. Ältere Beschäftigte<br />

sind für gesundheitliche Probleme wie Rücken- oder<br />

Gelenkschmerzen in der Regel anfälliger. Vor allem betroffen sind<br />

darüber hinaus Mitarbeiter in der Produktion, der Logistik und im<br />

Baugewerbe – Berufe, in denen Tätigkeiten wie Ziehen und Schieben<br />

häufig vorkommen und die körperliche Belastung dementsprechend<br />

hoch ist.<br />

Widerstand erhöht den Kraftaufwand<br />

01 Im eigenen Testlabor werden die Räder und Rollen chargenweise<br />

und oftmals weit über die Norm hinaus geprüft – auch im Hinblick auf<br />

Anfahr-, Roll- und Schwenkwiderstände<br />

02 Ist etwas zum Halten oder Tragen zu schwer, kommen in vielen<br />

Fällen Fahrzeuge und Transporthilfen mit Rädern oder Rollen zum<br />

Einsatz<br />

Eigentlich stellt das Ziehen oder Schieben von Lasten eine Erleichterung<br />

der Arbeit dar: Ist etwas zum Halten oder Tragen zu schwer,<br />

kommen in vielen Fällen Fahrzeuge und Transporthilfen mit Rädern<br />

oder Rollen zum Einsatz, um den Kraftaufwand zu verringern. Doch<br />

auch diese zu bewegen kann mühsam sein. „Schuld daran sind die<br />

verschiedenen Widerstände, die beim Anfahren, beim Rollen, bei<br />

Richtungsänderungen und beim Überfahren von Hindernissen entstehen“,<br />

erklärt Martin Wiest, Produktmanager beim Räder- und<br />

Rollenspezialisten Blickle. „Die Widerstände hängen von zahlreichen<br />

Faktoren ab: Vom Untergrund, vom Gewicht der bewegten<br />

Last, aber in hohem Maße auch von der Beschaffenheit der Räder.“<br />

Der Anfahr- und Rollwiderstand kommt bei jedem Zieh- und<br />

Schiebevorgang zum Tragen. Um ein Rad aus dem Ruhe- in den<br />

Bewegungszustand zu versetzen, ist immer ein Kraftaufwand erforderlich<br />

– ebenso, um eine gleichförmige Bewegung aufrechtzuerhalten.<br />

„Durch ein permanentes Ein- und Ausfedern des Laufbelags<br />

während des Abrollens treten Energieverluste auf Grund der Innenreibung<br />

der Laufbelagswerkstoffe auf“, beschreibt Wiest. „Dies<br />

macht sich in der Praxis als Rollwiderstand bemerkbar.“ Durch eine<br />

Vergrößerung des Raddurchmessers lässt sich der Rollwiderstand<br />

z. B. verringern, aber auch durch die Auswahl des optimalen Laufbelags:<br />

„Hier gibt es hinsichtlich Geometrie, Härte und Elastizität<br />

gewaltige Unterschiede“, weiß der Fachmann.<br />

Polyurethan-Laufbeläge bieten Vorteile<br />

Blickle etwa setzt bei vielen seiner Produkte auf Polyurethan-Laufbeläge<br />

und hat mehrere selbst entwickelte Werkstoffe im Portfolio, die<br />

sich durch hervorragende Laufeigenschaften auszeichnen. „Herkömmliche<br />

Beläge aus Vollgummi haben einen hohen Anfahr- und<br />

Rollwiderstand. Bei Polyamid-Rädern wiederum ist er niedrig, dafür<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> <strong>10</strong>5


MOTEK <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

04 Die Räder- und Rollenserie ALB überzeugt durch einen<br />

besonders niedrigen Roll- und Schwenkwiderstand<br />

03 Für schwere Aufgaben wurde das<br />

elektrische Antriebssystem EA1 entwickelt.<br />

Damit kann der Bediener Lasten bis zu zwei<br />

Tonnen in Bewegung setzen<br />

bieten diese kaum eine Dämpfung und somit weniger Laufruhe“, erläutert<br />

Wiest. „Unsere harten und weichen Polyurethan-Elastomere<br />

Blickle Extrathane, Blickle Softhane, Blickle Besthane und Blickle<br />

Besthane Soft vereinen die positiven Eigenschaften beider Anforderungen<br />

und bieten für nahezu jede Anwendung die ideale Lösung.“<br />

Eine solche Lösung ist z. B. die neue Radserie vom Typ ALB, die<br />

das Unternehmen vor kurzem vorgestellt hat. Speziell für anspruchsvolle<br />

Anwendungen in der Intralogistik entwickelt, besitzt sie einen<br />

hochwertigen Laufbelag mit optimierter Geometrie: „Dieser besteht<br />

aus dem reaktionsgegossenen Polyurethan-Elastomer Blickle Besthane,<br />

hat eine hohe Rückprallelastizität und zudem eine speziell<br />

leichte Balligkeit nach außen hin“, erklärt Wiest. Das verringert die<br />

Auflagefläche sowie das Ein- und Ausfedern beim Abrollen – mit<br />

dem Ergebnis, dass der Rollwiderstand bis zu 40 % niedriger ist als<br />

bei anderen Polyurethan-Rädern. Fahrzeuge und Transporthilfen,<br />

die mit der ALB-Serie bestückt sind, lassen sich somit einfacher ziehen<br />

und schieben. Durch seine Härte von 92° Shore A bietet der<br />

Blickle-Laufbelag trotzdem eine gute dynamische Belastbarkeit –<br />

d. h., die Räder sind auch für höhere Geschwindigkeiten geeignet.<br />

Jede Richtungsänderung kostet Kraft<br />

Beim Einsatz von Lenkrollen erschwert zudem der Schwenkwiderstand<br />

viele Zieh- und Schiebetätigkeiten. Er ist verantwortlich für<br />

den Kraftaufwand, den es braucht, um eine Rolle bei einer Richtungsänderung<br />

in die gewünschte Position zu bewegen. Beeinflusst<br />

wird er neben den bereits genannten Faktoren auch durch die Ausladung<br />

des Rollengehäuses, also den horizontalen Abstand zwischen<br />

den Drehachsen des Schwenklagers und des Rades. Auch<br />

hier bietet Blickle spezielle Rollen mit Gehäusen, deren Ausladung<br />

auf einen möglichst geringen Schwenkwiderstand hin optimiert ist.<br />

„Eine pauschale Lösung für einfaches Ziehen und Schieben gibt es<br />

jedoch nicht“, bemerkt Wiest. „Dafür hängt die Wahl der passenden<br />

Räder oder Rollen von zu vielen Faktoren ab.“<br />

Nicht nur Größe, Material und Laufbelagsgeometrie sind entscheidend,<br />

sondern auch die Beschaffenheit des Untergrunds. Ist<br />

das Rad härter als der Boden, kann es einsinken – vor allem bei<br />

schweren Lasten. Eine weitere Frage ist, ob viele Unebenheiten und<br />

Hindernisse zu überfahren sind. Hier punkten weichere Beläge aufgrund<br />

ihrer höheren Dämpfung und Einfederung. Großen Einfluss<br />

hat auch die Art der Radlagerung: Kugellager überzeugen im Vergleich<br />

mit Rollen- und Gleitlagern durch eine deutlich geringere<br />

Reibung, weswegen sie in vielen hochwertigen Blickle-Lösungen<br />

zum Einsatz kommen. Die Anordnung aus beweglichen Lenk- und<br />

festen Bockrollen ist ein zusätzlicher Faktor. Und nicht zuletzt muss<br />

die Tragfähigkeit der Räder und Rollen für die bewegten Lasten<br />

ausreichend ausgelegt sein. Sonst drohen Verschleiß, Schäden oder<br />

gar Unfälle. „Es lohnt sich daher, bei der Auswahl einem kompetenten<br />

und erfahrenen Experten zu vertrauen“, resümiert Wiest.<br />

Hohe Fertigungstiefe und strenge Prüfverfahren<br />

Blickle ist sowohl auf die Serienproduktion hochwertiger Standard-<br />

Räder und -Rollen wie auch auf individuelle Lösungen nach Kundenwunsch<br />

spezialisiert. Das Unternehmen bietet nicht nur eine<br />

ungemein hohe Fertigungstiefe, sondern auch ein umfangreiches<br />

Testlabor, das Maßstäbe in der Branche setzt: Auf verschiedenen<br />

Prüfständen werden die Räder und Rollen chargenweise und oftmals<br />

weit über die Norm hinaus auf ihre Praxistauglichkeit getestet<br />

und verglichen. Eine spezielle Station steht zur Ermittlung des Anfahr-,<br />

Roll- und Schwenkwiderstands zur Verfügung, weitere ermöglichen<br />

das Überfahren von Schwellen nach genormten Prüfbedingungen.<br />

„Damit stellen wir schon in der Entwicklungsphase<br />

sicher, dass unsere Produkte alle Anforderungen der späteren Anwender<br />

erfüllen oder sogar übertreffen“, betont Wiest.<br />

Und wenn die zu bewegenden Waren so schwer sind, dass selbst<br />

mit der besten Rolle pure Muskelkraft nicht mehr ausreicht? Auch<br />

dafür haben die Blickle-Ingenieure eine Lösung gefunden: Das<br />

EA1, ein elektrisches Antriebssystem zur Aufrüstung von Transportgeräten<br />

und Handschiebewagen. Das aus verschiedenen Standardkomponenten<br />

konfigurierbare Antriebssystem ermöglicht für<br />

Lasten bis 2 000 kg ein kräfteschonendes Handling. Über Bedienelemente<br />

am Haltegriff des Wagens kann der Bediener die an den<br />

Bockrollen angeflanschten DC-Motoren aktivieren, wodurch mithilfe<br />

einer hohen Schubkraft auf die Rollen das Anfahren und Bewegen<br />

des Wagens signifikant erleichtert wird. „Auf diese Weise<br />

können Unternehmen auch bei anspruchsvollen Handling-Aufgaben<br />

die Gesundheit ihrer Mitarbeiter noch nachhaltig schonen“,<br />

bemerkt Wiest. Doch auch für alle anderen Anwendungen gilt: Die<br />

Wahl der passenden Räder und Rollen erleichtert das tägliche Ziehen<br />

und Schieben im Arbeitsalltag enorm.<br />

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<strong>10</strong>6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


Kompakte Hubgetriebe eröffnen<br />

neue Möglichkeiten<br />

Beim Spindelhubgetriebe Tubix aus dem<br />

Hause Neff übernehmen zwei gekreuzte und<br />

mit Laserstrahl verschweißte Rohre die<br />

Funktion des Getriebegehäuses. So können<br />

z. B. Edelstahl-Spindelhubgetriebe für<br />

Anwendungen in der Medizin-, Verpackungsoder<br />

Nahrungsmitteltechnik schnell realisiert<br />

werden. Ausgehend vom klaren, kompakten<br />

Aufbau der Hubgetriebe lassen sich viele<br />

Applikationen ableiten, die auch neue Einsatzfälle<br />

erschließen. Schon die Grundform lässt<br />

sich in vorhandene Konstruktionen<br />

integrieren. Die Standard-Anbauplatten<br />

können auch unterhalb oder oberhalb des<br />

Antriebzapfens angebracht werden. Die Rohre<br />

sind mit einer fast beliebigen Länge herstellbar.<br />

So kann das Maß zwischen Grundfläche und<br />

Antriebswelle problemlos variiert werden.<br />

Die Hubspindeln der Baureihe stehen mit<br />

stehender (N-Version) oder rotierender<br />

(R-Version) Hubspindel zur Verfügung. Als<br />

Gewindetrieb kommen die Trapezgewindespindeln<br />

oder die Kugelgewindetriebe des<br />

Herstellers zum Einsatz.<br />

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von <strong>10</strong> bis 80 kN eignet, ist NCFR mit Hohlwellenmotoren für<br />

Applikationen geeignet, in denen zusätzlich zum Einpressvorgang<br />

eine Drehbewegung realisiert werden soll. Mit dem Nachrüstsystem<br />

für Hand- und Pneumatikpressen können an manuellen<br />

Arbeitsstationen eingesetzte Geräte ins I4.0-Zeitalter geholt<br />

werden. Mit der Auswerteeinheit Maxymos 1.5 kommt ein<br />

Update, mit dem durch den Import von CSV-Dateien das System<br />

offline parametriert werden kann. Inspectpro und Combitest<br />

von Schatz sind flexible, mobile Prüfsysteme zur Kontrolle von<br />

Schraubverbindungen. Außerdem stellt Kistler einen digitalen<br />

Ladungsverstärker vor, mit dem man piezoelektrische Sensoren<br />

in eine Ethernet-Umgebung einbinden kann.<br />

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Magnetlager für<br />

Werkzeugmaschinenrundtische<br />

Rundschwenktische in Werkzeugmaschinen werden klassisch mit Wälzlagern<br />

(z. B. YRT-Lagern) gelagert. Die steigenden Anforderungen an Werkzeugmaschinen –<br />

beispielsweise durch komplexe schwerzerspanbare Werkstoffe – erfordern neue<br />

technologische Ansätze. Hierfür wird am Institut für Fertigungstechnik und<br />

Werkzeugmaschinen (IFW) der Leibniz Universität Hannover gemeinsam mit den<br />

Firmen Siemens und MAG IAS der Prototyp eines magnetisch gelagerten<br />

Rundschwenktisches erforscht. Die Systemeigenschaften, das Einsatzpotenzial,<br />

Details zur Auslegung und Möglichkeiten der Standardisierung werden betrachtet.<br />

Abschließend werden die Lagerreibung sowie die Einflüsse auf diese dargestellt.<br />

D<br />

er Einsatz von aktiven Magnetlagern in Magnetschwebebahnen,<br />

z. B. dem Transrapid, ist seit vielen Jahren bekannt.<br />

Auch die aktive magnetische Lagerung von Wellen für hochtourige<br />

Öl- und Gas-Turbomaschinen gerät zunehmend in den Fokus und<br />

wird von Herstellern wie SKF und FAG angeboten. Mitte 2015 wurde<br />

von der Firma Siemens die erste Dampfturbine mit einem Leistungsbereich<br />

bis <strong>10</strong> MW an Vattenfall ausgeliefert, die aufgrund der<br />

Magnetlagerung nahezu schmierstofffrei arbeitet. Die Vorteile sind<br />

ein umweltfreundlicher und verschleißfreier Betrieb bei verbessertem<br />

Brandschutz und Wirkungsgrad [1].<br />

Magnetlagerungen für Werkzeugmaschinen sind hingegen nach<br />

wie vor Gegenstand aktueller Forschung. Standardisierte industrielle<br />

Lösungen sind am Markt noch nicht erhältlich. Magnetlagerungen<br />

bieten insbesondere für komplexe schwerzerspanbare Bauteile<br />

oder bspw. die Reparaturbearbeitung einzigartige Vorteile. Neben<br />

dem schmierstoff- und verschleißfreien Betrieb, werden der Maschine<br />

sensorische und aktorische Funktionen ermöglicht. Dies<br />

sind z. B. das Messen und Überwachen der Prozesskräfte beim Zerspanen,<br />

die Feinpositionierung im Luftspalt der Magneten und die<br />

Kompensation von Spannfehlern durch Anpassung der Rotationsachse.<br />

Die Schweberuhe und die Positioniergenauigkeit betragen<br />

nach aktuellem Stand der Regelung ± 0,5 µm (Spitze-Spitze). Die<br />

Nachgiebigkeit beträgt ab <strong>10</strong>0 Hz unter 0,01 µm/N sowie im Bereich<br />

zwischen 250 und 550 Hz unter 0,001 µm/N. Eine Betrachtung der<br />

äquivalenten Lagerreibung ergibt eine Reduzierung um den Faktor<br />

<strong>10</strong>0 durch den Einsatz des Magnetlagers. Details hierzu befinden<br />

sich in einem separaten Abschnitt. Ein Anwendungsbeispiel<br />

für die Technologie ist die Reparatur von Turbinenschaufeln, bei<br />

der Schweißnähte und das aufgebrachte Material sich von Schaufel<br />

zu Schaufel unterscheiden. Unbekannte Prozesskräfte werden in<br />

Echtzeit erfasst und stehen der Steuerung für eine Kompensation<br />

der Werkzeugabdrängung zur Verfügung.<br />

Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena ist Leiter am Institut für Fertigungstechnik und<br />

Werkzeugmaschinen und M. Eng. Tilmann Brühne ist wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen; beide<br />

an der Leibniz Universität Hannover<br />

Lineare, magnetisch gelagerte Werkzeugmaschinenachsen wurden<br />

bereits in Prototypmaschinen realisiert [2, 3]. Hierbei wurde der<br />

Schlitten der Z-Achsen inklusive der Werkzeugspindel schwebend<br />

geführt. Die Entwicklung des magnetisch gelagerten Rundtisches<br />

baut hierauf auf. Im Gegensatz zu den in der Maschine integrierten<br />

Linearführungen, kann der (Schwenk-)Rundtisch – als eigenständige<br />

Komponente – auch in vorhandenen Fräszentren nachgerüstet<br />

werden. Die Größe sowie die Tragkraft des Rundtisches kann über<br />

die Dimensionierung der Magnete angepasst werden und ist für<br />

den Anwendungsfall skalierbar.<br />

Aufbau und Auslegung des Magnetlagers<br />

Kernkomponenten eines Werkzeugmaschinenrundtisches sind der<br />

Antrieb, die Medienübertragung, der Drehgeber sowie die Lagerung<br />

bspw. YRT-Wälzlager. Letzteres wird für die Magnetlagerung<br />

durch zwölf Elektromagnete ersetzt. Dabei orientiert sich die Geometrie<br />

der Magnete insbesondere am hier verwendeten Torquemotor<br />

1FW6150 der Firma Siemens – dieser bestimmt maßgeblich<br />

den Bauraum – und an den maximalen Abmaßen des Rundtisches.<br />

Die maximale Tragkraft ist daher immer ein Kompromiss aus den<br />

geforderten Abmaßen der gesamten Konstruktion und der realisierbaren<br />

Magnetgröße. Je nach Priorität der Anforderungen ergibt<br />

sich ein iterativer Magnetauslegungsprozess.<br />

In Bild 01 ist der Aufbau des Prototyps mit CAD-Überlagerung<br />

dargestellt. Die Baugröße orientiert sich an einem Maschinentischdurchmesser<br />

von 500 mm. Aufgrund der Anwendung als Rundschwenktisch<br />

werden sämtliche Leistungs- und Sensoranschlüsse<br />

zu den Seiten der angedachten Schwenkantriebe herausgeführt.<br />

Des Weiteren ist ein axiales Magnetpaar mit Abstandssensoren erkennbar.<br />

Zwischen diesen rotiert die schwebende Rotorscheibe, die<br />

wiederum über eine Welle mit dem Maschinentisch verbunden ist.<br />

Die Anzahl der Magnete richtet sich einerseits nach den zu<br />

regelnden Freiheitsgraden (hier fünf von sechs), deren Anordnung<br />

sowie den Ummagnetisierungsverlusten im Magnetkern und insbesondere<br />

im rotierenden Rückschluss. Für den Rundtisch – sowie bei<br />

den meisten rotatorischen Magnetlagern – wird zwischen axial und<br />

radial wirkenden Elektromagneten unterschieden. Bild 02 stellt die<br />

gesamte Anordnung der insgesamt zwölf Magnete (acht axiale, vier<br />

radiale) dar. Aufgrund der rein anziehenden Kraftwirkung werden<br />

<strong>10</strong>8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


LAGERTECHNIK<br />

zwei gegenüberliegende Elektromagnete regelungstechnisch<br />

als ein Aktor betrachtet. Die radialen Aktoren<br />

übernehmen die Positionierung in der X-Y-<br />

Ebene und die axialen Aktoren die Positionierung<br />

innerhalb der Z-Achse sowie die Verkippungen um<br />

die X- und Y-Achse. Der magnetische Luftspalt<br />

beträgt jeweils 1 mm, wobei dieser von Fanglagern<br />

eingegrenzt wird, um einen Kontakt zwischen<br />

Rückschluss und Magnet auszuschließen. Der<br />

axiale Rückschluss aus laminiertem Elektroblech<br />

ist am Umfang der Rotorscheibe montiert und der<br />

radiale umgibt die Welle.<br />

Mittels genetischer Algorithmen und magnetischer<br />

Ersatznetzwerke werden die Magnete auf die<br />

Anforderungen ausgelegt [4]. Der Algorithmus berücksichtigt<br />

dabei die geometrischen Randbedingungen<br />

(z. B. Bauraum, Wickelköpfe der Magnetspulen,<br />

Materialkennlinien, Kupferfüllfaktoren),<br />

die auftretenden Trag- und Prozesskräfte, die<br />

Berücksichtigung des Schwenkbetriebes (z. B. bis<br />

270° schwenkbar) sowie die notwendige Stromstärke.<br />

Anschließend wird der aus dem Algorithmus<br />

ermittelte Magnet durch eine FEM-Analyse<br />

verifiziert und das Design verfeinert. Ein Beispiel<br />

hierfür ist die abschließende lokale Anpassung der<br />

Querschnitte der Magnetjoche, die in den Ersatznetzwerken<br />

nur vereinfacht berechnet wird<br />

(Bild 03). Die leicht unterschiedlichen Querschnitte<br />

liefern einen hinsichtlich gleichmäßiger<br />

Flussdichten optimierten Magnetkern.<br />

Sämtliche magnetfeldführenden Bauteile sind<br />

aus laminiertem Elektroblech gefertigt, sodass<br />

Wirbelströme bei hohen Drehzahlen und dynamischen<br />

Bewegungen reduziert werden. Der radiale<br />

Rückschluss wurde als Zylinder aus verbackenen<br />

Blechringen hergestellt und auf die Welle aufgeschrumpft.<br />

Um den axialen Rückschluss herzustellen,<br />

wurde dieser auf die rotierende Rotorscheibe<br />

aufgewickelt und mit ihr verbacken. Ein zusätzlicher<br />

aufgeschrumpfter Ring umgibt den Rückschluss<br />

und dient zur Stabilität sowie als axiale<br />

Messfläche der Wirbelstromsensoren. Der Rundund<br />

Planlauf der Rückschlüsse wurde durch ein<br />

gemeinsames Plan- und Längsdrehen des montierten<br />

Rotors auf einer Drehmaschine gewährleistet.<br />

Bild 03 zeigt ein axiales Magnetpaar zwischen<br />

dem sich der rotierende axiale Rückschluss befindet.<br />

Ein axialer Magnet ist dabei als Doppel-E-Kern<br />

mit zwei in Reihe geschalteten Spulen ausgeführt.<br />

Aufgrund der Symmetrie wird in der FEM-Simulation<br />

nur ein Viertel dieser Anordnung betrachtet.<br />

Verwendung von<br />

Standardkomponenten<br />

Für die industrielle Anwendung steht insbesondere<br />

die Integrierbarkeit in bestehende Maschi-<br />

01<br />

Anschlüsse<br />

der Sensoren<br />

02<br />

03<br />

Aufbau des magnetisch gelagerten Rundtisches<br />

Maschinentisch<br />

Gestell<br />

Schaltschrank<br />

Leistungsanschlüsse<br />

Elektromagnete<br />

Abstandssensoren<br />

Anordnung der Magnete innerhalb der Magnetlagerung<br />

rotierende Welle<br />

radiale Magnete<br />

axiale Magnete<br />

Anpassung des axialen Magnetpaars mittels FEM<br />

Spule<br />

oberer axialer Magnet<br />

axialer Rückschluss<br />

unterer axialer Magnet<br />

Bohrung<br />

gleichmäßige<br />

Flussdichten<br />

angepasste<br />

Querschnitte<br />

Brn/87002 © IFW<br />

radialer Rückschluss<br />

axialer Rückschluss<br />

rotierende Rotorscheibe<br />

Brn/77578 © IFW<br />

Brn/77370 © IFW<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> <strong>10</strong>9


nen im Vordergrund. Dies betrifft konkret die mechanischen und<br />

elektrischen Anschlüsse, die erforderliche Leitungselektronik<br />

sowie die Regelungs- und Messtechnik. Erreicht wird diese Integrierbarkeit<br />

durch den Einsatz standardisierter industriell verfügbarer<br />

Hardware.<br />

Als Leistungselektronik kommen konventionelle Siemens<br />

Sinamics S120 Motor Module zum Einsatz. Jeweils zwei gegenüberliegende<br />

Magnete können mittels einer modifizierten Raumzeigermodulation<br />

an ein drei-phasiges Leistungsteil angeschlossen<br />

werden. Zusätzlich kann durch einen konstanten Vormagnetisierungsstrom<br />

I 0<br />

, der durch beide Magneten fließt, und einen Regelungsstrom<br />

I C<br />

, der einem Magneten hinzugefügt und dem anderen<br />

abgezogen wird (Bild 04), die Kraft-Strom-Kennlinie linearisiert<br />

werden [5].<br />

Die Lage des schwebenden Rotors wird an jedem Magnetaktor<br />

gemessen, sodass zwölf Messwerte zur Verfügung stehen. Verwendet<br />

werden die Wirbelstromsensoren Eddy NCDT3<strong>10</strong>0 der Firma<br />

Micro-Epsilon. Die temperaturkompensierten Sensoren besitzen<br />

eine Grenzfrequenz von 25 kHz, eine Schutzklasse von IP67 und<br />

eine Auflösung von 0,1 µm bei einem Messbereich von 2 mm.<br />

Weiterer Vorteil ist die im Sensor hinterlegte Kennlinie, sodass der<br />

Austausch eines Sensors ohne erneuten Abgleich mit der Messelektronik<br />

möglich ist. Als Messflächen dienen Aluminiumringe am<br />

schwebenden Rotor, die gemeinsam mit den geblechten Rückschlüssen<br />

plan- und längsgedreht sind.<br />

Ein weiteres essenzielles Messsystem an Rundtischen ist der<br />

Winkelgeber. Dieser ermittelt die Winkelposition des Maschinentisches<br />

und stellt diese Information der Maschinensteuerung zur<br />

Verfügung. Erforderliche Genauigkeiten sind im Bereich einstelliger<br />

Winkelsekunden. Optische Systeme, wie z. B. die der Firma<br />

Heidenhain, bieten hohe Auflösungen, jedoch nur geringe<br />

Toleranz gegenüber einem Versatz der Welle. Typische Werte für<br />

den zulässigen axialen Versatz sind ± 0,1 bis 0,3 mm. Bereits Exzentrizitäten<br />

von 1 bis 2 µm führen zu Messabweichungen um<br />

zehn Winkelsekunden. Für die Anwendung in der magnetisch gelagerten<br />

Rundachse wurde daher ein induktives Winkelmesssystem<br />

der Firma Amo eingesetzt. Insbesondere die Robustheit gegenüber<br />

axialen und radialen Verschiebungen von bis zu ± 1 mm<br />

axial und ± 0,2 mm radial ermöglichen einen weiten Anwendungsbereich<br />

am schwebenden Rotor. Durch zwei gegenüberliegende<br />

Messköpfe heben sich Verschiebungen des schwebenden Rotors<br />

quer zu diesen auf.<br />

Betrachtung der Lagerreibung<br />

Magnetlager arbeiten aufgrund des schwebenden Betriebs ohne<br />

mechanische Reibung und erfordern daher auch keine Schmierstoffe.<br />

Dies reduziert den Wartungsaufwand und macht die Lagereigenschaften<br />

unabhängig von den Nachgiebigkeiten der hier<br />

entfallenen Wälzlagerkomponenten. Es treten somit auch keine<br />

typischen Alterungs- und Ausfallerscheinungen, wie z. B. ein unrunder<br />

Lauf oder Spiel durch Abrieb, auf. Dennoch arbeitet das<br />

Magnetlager nicht vollständig ohne parasitäre Effekte. An rotierenden<br />

Maschinen sind dies insbesondere Ummagnetisierungsverluste<br />

im schwebenden Rotor aufgrund der wechselnden Nordund<br />

Südpole, sowie Wirbelstromverluste bei Änderungen des<br />

Magnetfeldes. Eine reduzierte Anzahl von Magnetpolen am Umfang<br />

lässt sich bereits dadurch erreichen, dass der letzte vom<br />

Rückschluss überschrittene Pol eines Magneten die Polarität des<br />

ersten Pols des nächsten Magneten besitzt [6]. Die Polarität wird<br />

dabei durch Stromrichtung innerhalb der Spule eingestellt, welches<br />

die Flussrichtung Φ des Magnetfeldes bestimmt. Die FEM-<br />

Analyse des Magnetpaares in Bild 05 zeigt eine weitere Möglichkeit<br />

zur Reduzierung der Verluste. Mittels eines gleichsinnigen<br />

Magnetflusses Φ1 und Φ2 in der oberen und der unteren Spule<br />

lässt sich die Flussdichte innerhalb des Rückschlusses deutlich<br />

reduzieren. Die geringere Flussdichte reduziert wiederum die<br />

Ummagnetisierungsverluste.<br />

Anhand von Auslaufversuchen am aufgebauten Prototyp wurden<br />

verschiedene Konfigurationen des Magnetlagers verglichen und in<br />

ein äquivalentes Reibmoment umgerechnet. Der schwebende<br />

Rotor wurde manuell auf eine Drehzahl von ca. 280 U/min beschleunigt<br />

und anschließend der Verlauf der Drehzahl bis zum<br />

Stillstand gemessen. Mittels der zeitlichen Änderung der Winkelgeschwindigkeit<br />

– der Winkelbeschleunigung α – sowie des Trägheitsmomentes<br />

lässt sich das Reibmoment MR ermitteln.<br />

Der Vormagnetisierungsstrom I 0<br />

beträgt während der Versuche<br />

5 A für die axialen Magnete und <strong>10</strong> A für die Radialen. Aufgrund<br />

des Zusammenhanges zwischen Strom, Flussdichte und den<br />

Verlusten innerhalb des Rückschlusses ließen sich die Verluste<br />

ebenfalls durch eine geringere Vormagnetisierung reduzieren.<br />

Jedoch führt dies zu einer verringerten Lagerkraft und einer geringeren<br />

Dynamik.<br />

In Bild 06 lässt sich ein deutlicher Unterschied zwischen dem Betrieb<br />

mit allen axialen und radialen Magneten zu einem Betrieb mit<br />

nur den axialen Magneten erkennen. Ebenfalls hat die Polarität des<br />

gegenüberliegenden axialen Magnetpols einen Einfluss auf die Verluste.<br />

Bei zwei entgegengesetzten Magnetflüssen verlaufen beide<br />

Felder vollständig durch den Rückschluss und erhöhen somit, wie<br />

simulativ gezeigt, die Flussdichte sowie folglich die Verluste. Liegen<br />

jedoch zwei gleichsinnige Magnetflüsse vor, kann das Magnetfeld<br />

in den Rückschluss eindringen und tritt anschließend direkt in den<br />

gegenüberliegenden Magneten ein. Letztes reduziert die Flussdichte<br />

und flussführenden Bereiche im Rotor. Die Reduzierung des<br />

Reibmomentes ist deutlich zu erkennen. Während der Messungen<br />

ohne Radiallager wurden die Freiheitsgrade in der Ebene durch ein<br />

leichtgängiges Fanglager (Rillenkugellager 61844) mit 0,6 mm<br />

Übermaß am Innendurchmesser begrenzt.<br />

Im Vergleich zu konventionellen YRT-Lagern der Baugröße 200<br />

(Innendurchmesser), welches hier ersetzt wurde, findet insgesamt<br />

eine deutliche Reibungsreduzierung statt. Übliche Lager dieser<br />

Baugröße liegen abhängig von der Drehzahl im ein- bis zweistelligen<br />

Nm Bereich [7]. Des Weiteren entfällt die Grenzdrehzahl<br />

des Wälzlagers (z. T. kleiner 200 min -1 ) und wird durch eine maximale<br />

mechanische Drehzahl des Torquemotors abgelöst – hier<br />

1 <strong>10</strong>0 min -1 .<br />

Zusammenfassung<br />

In dem Forschungsprojekt „Magnetisch gelagerte Rundachse“,<br />

welches Teil des Sonderforschungsbereiches (SFB) 871 „Regeneration<br />

komplexer Investitionsgüter“ ist, wird der Einsatz von Magnetlagern<br />

für Werkzeugmaschinen gemeinsam mit den Firmen Siemens<br />

und MAG IAS untersucht. Kernthemen sind die Entwicklung<br />

des Systems, die Umsetzung auf industriell verfügbarer Hardware<br />

sowie die Integration von Anwendungsaspekten (z. B. adaptive<br />

1<strong>10</strong> <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


äquivalentes Reibmoment<br />

LAGERTECHNIK<br />

Dämpfung, Prozesskraftüberwachung). Der Aufbau<br />

des Prototyps, die interne Anordnung der<br />

Magnete und Details der Auslegung wurden gezeigt.<br />

Ferner konnte der Einfluss der Richtung des<br />

magnetischen Flusses auf die Lagerverluste an<br />

den gegenüberliegenden axialen Magneten nachgewiesen<br />

werden. Insgesamt reduziert sich das<br />

Reibmoment durch den Einsatz des Magnetlagers<br />

ca. um den Faktor <strong>10</strong>0 gegenüber konventionellen<br />

YRT-Lagern.<br />

04<br />

Linearisierung der Kraft-Strom-Kennlinie eines Magnetpaars<br />

I 1<br />

= I 0<br />

+ I c<br />

F Em1<br />

quadratisches Verhalten<br />

des einzelnen Magneten<br />

F Em1<br />

F<br />

I c<br />

Ausblick<br />

In den folgenden Untersuchungen werden die<br />

Eigenschaften der Magnetlagerung direkt mit<br />

denen der Wälzlager verglichen. Relevante Größen<br />

sind hierbei die Planlaufgenauigkeit, die Rundlaufgenauigkeit,<br />

die frequenzabhängige Nachgiebigkeit<br />

und Kippsteifigkeit sowie die Positioniergenauigkeit<br />

des schwebenden Systems. Ferner<br />

wird die Eignung des Systems zur sensorischen<br />

Ermittlung von Prozesskräften, der adaptiven<br />

Dämpfung bei der Bearbeitung von schwingungsanfälligen<br />

Bauteilen sowie die Kompensation von<br />

Unwuchten untersucht.<br />

05<br />

F Em2<br />

I 2<br />

= I 0<br />

– I c<br />

resultierende Kennlinie<br />

mit annährend linearem<br />

Verhalten<br />

Nachweis der reduzierten Flussdichte mittels FEM; a) entgegengesetzte<br />

Flussrichtung; b) gleichsinnige Flussrichtung<br />

oberer axialer Magnet<br />

φ 1<br />

F Em2<br />

Brn/87001 © IFW<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[1] Siemens AG; http://www.siemens.com/press/<br />

PR2015060247PGDE<br />

[2] Ruskowski, M.: Aufbau und Regelung aktiver Magnetführungen,<br />

Dissertation, Universität Hannover, 2004.<br />

[3] Gümmer, O.: Produktivitäts- und Genauigkeitssteigerung<br />

von Fräsmaschinen durch ruckentkoppelte Vorschubantriebe<br />

und magnetische Führungseinheiten, Dissertation, Leibniz<br />

Universität Hannover, 2014.<br />

[4] Denkena, B.; Dahlmann, D.; Flöter, F.; Brühne, B.:<br />

Conceptual Desing for Electromagnetic Guided Rotary Table<br />

in Machine Tools, 5th Machining Innovations Conference<br />

(MIC 2014), Procedia CIRP 24, p. 80-85, 2014.<br />

[5] Walter, H.; Denk, J.; Stoiber, D.; Köpken, H.-G.: Industrialization<br />

of AMB Systems with Standard Drive Technology;<br />

PCIC 20<strong>10</strong>.<br />

[6] Stephens, S.; Knospe, C.; Effect of Magnetic Pole<br />

Arrangement on Core Loss in Laminated High-Speed<br />

Magnetic Journal Bearings, IEEE Transactions on Magnetics,<br />

(32/4) 3246-3252, 1996.<br />

[7] Schaeffler Technologies AG & Co. KG: Genauigkeitslager<br />

für kombinierte Lasten, http://www.schaeffler.com/<br />

remotemedien/media/_shared_media/08_media_library/01_<br />

publications/schaeffler_2/tpi/downloads_8/tpi_120_de_de.<br />

pdf , Ausgabe: August 2016.<br />

06<br />

rotierender Rückschluss<br />

unterer axialer Magnet<br />

0,025<br />

Gemessenes Reibmoment<br />

Nm<br />

φ 2<br />

a) b)<br />

entgegengesetzte magnetische<br />

Flussrichtung<br />

φ 1<br />

φ 2<br />

deutlich reduzierter<br />

magnetischer Fluss<br />

1,42 T<br />

0,95 T<br />

0,48 T<br />

0 T<br />

Brn/87006 © IFW<br />

0,015<br />

0,0<strong>10</strong><br />

gleichsinnige<br />

magnetische Flussrichtung<br />

Danksagung<br />

Die Autoren danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) für die Finanzierung des<br />

Forschungsvorhabens. Des Weiteren danken die<br />

Autoren der Siemens AG sowie der MAG IAS GmbH<br />

für die Kooperation in diesem Projekt.<br />

0,005<br />

nur Axiallager<br />

(gleichsinnig)<br />

0<br />

0 50 <strong>10</strong>0 150 200 min -1 300<br />

Drehzahl<br />

Brn/87005 © IFW<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 111


Übertragungsverhalten von Rändelpressverbindungen<br />

aus Stahl-Aluminium<br />

Ein charakteristisches Merkmal der Rändelpressverbindungen ist die<br />

reib-formschlüssige Drehmomentübertragung, die auch den<br />

Polygonverbindungen [1] eigen ist. Dieser Übertragungsmechanismus ist<br />

analytisch schwer abzubilden und auch der Grund dafür, dass eine<br />

Standardisierung bisher noch nicht gelungen ist. Zur Schaffung fundierter<br />

Grundlagen wurden deshalb im Rahmen eines DFG-Vorhabens [2]<br />

Stahl-Aluminium-Verbindungen hinsichtlich des Fügevorganges<br />

und der daraus resultierenden statischen und dynamischen<br />

Übertragungsfähigkeiten untersucht und der analytischen Berechnung<br />

zugänglich gemacht [3].<br />

Dr.-Ing. Michael Lätzer ist stellv. Abteilungsleiter<br />

Entwicklung Elektro-Seilzüge bei der Abus<br />

Kransysteme GmbH in Gummersbach und<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Erhard Leidich ist Leiter des<br />

Instituts für Konstruktions- und Antriebstechnik<br />

an der Technischen Universität Chemnitz<br />

Einleitung und Zielsetzung<br />

Die klassischen Welle-Nabe-Verbindungen (WNV) werden in reibschlüssige<br />

und formschlüssige Verbindungen unterteilt [4]. Der standardisierten<br />

Berechnung wie beispielsweise DIN 7190 [5] und DIN<br />

6892 [6] liegt der jeweilige Übertragungsmechanismus zugrunde,<br />

was zu eindeutigen Ergebnissen führt. Eine Kombination von Reibund<br />

Formschluss, wie er beispielsweise bei Polygonverbindungen<br />

auftritt, wird derzeit nur in der wissenschaftlichen Literatur behandelt.<br />

Die Komplexität des Übertragungsmechanismus steht derzeit<br />

noch einer Verallgemeinerung der Forschungsergebnisse und damit<br />

einer Standardisierung entgegen. Die so genannte Rändelpressverbindung<br />

(RPV) beziehungsweise Rändelverbindung (RV), welche<br />

den Reibschluss der Pressverbindung (PV) und den Formschluss der<br />

Zahnwellenverbindung (ZWV) kombiniert, wird bereits in einigen<br />

Industriebereichen erprobt, teilweise auch eingesetzt. Sie bieten<br />

gegenüber den standardisierten Verbindungen Vorteile hinsichtlich<br />

n der Steigerung der Übertragungsfähigkeit<br />

n der Kombination mit dünnwandigen Naben oder mit stark unterschiedlichen<br />

Werkstoffen<br />

n der Fertigungskosten, weil größere Toleranzen zulässig.<br />

Nachteilig sind jedoch die fehlenden Normen und Auslegungsrichtlinien<br />

welche trotz der genannten Vorteile eine breitere Anwendung<br />

dieser Verbindung verhindern; hier sind derzeit experimentelle<br />

Absicherungen noch unerlässlich. Die gültigen Normen<br />

für Rändel beziehen sich lediglich auf die Rändelform nach DIN 82<br />

[7] sowie auf die Rändelräder zur Herstellung geformter Rändel<br />

nach DIN 403 [8]. Eine allgemeingültige Auslegungsrichtlinie wie<br />

etwa die DIN 7190 [5] für PV existiert derzeit noch nicht. Den<br />

aktuellen Stand der Forschung findet man bei LEIDICH et. al. [2],<br />

LÄTZER [3], BADER [9], [<strong>10</strong>], [11] und MÄNZ [12].<br />

Vorrangiges Ziel der analytischen, numerischen und experimentellen<br />

Untersuchungen in [2] und [3] war die systematische Erforschung<br />

der Zusammenhänge zwischen den geometrischen,<br />

werkstofftechnischen und tribologischen Größen während des<br />

Füge- und des Lösevorganges sowie der Torsionsmomentübertragung.<br />

Daraus abgeleitet soll mittelfristig eine allgemeingültige Auslegungsrichtlinie<br />

für RPV entstehen.<br />

Parameter und Werkstoffkennwerte<br />

In Bild 01 sind die maßgeblichen Geometrieparameter einer RPV<br />

dargestellt. Basierend auf den Untersuchungen von THOMAS [13],<br />

BADER [9], [<strong>10</strong>], [11], COBAN et. al. [14], [15] und KITAMURA et. al.<br />

[16] wurden die für RPV repräsentativen geometrischen, werkstofftechnischen<br />

und tribologischen Parameter abgeleitet:<br />

n Fasenwinkel der Welle ϕ<br />

n geometrisches Übermaß U geo<br />

n Rändelteilung t<br />

n Länge der Fuge l F<br />

n Durchmesserverhältnis der Nabe Q A<br />

n Festigkeit und Härte des Wellenwerkstoffes<br />

n Festigkeit und Verformbarkeit des Nabenwerkstoffes<br />

n Reibwert µ<br />

Werkstoffkennwerte [3]<br />

Werkstoffkennwert Einheit Aluminium Stahl<br />

EN AW-5083 EN AW-6060-T66 EN AW-6082 T6 EN AW-7075-T651 <strong>10</strong>0Cr6 weich <strong>10</strong>0Cr6 gehärtet<br />

E-Modul N/mm² 68 613 65 625 69 200 69 319 223 500<br />

0,2 % Dehngrenze R p0,2<br />

N/mm² 163 202 274 522 385 -<br />

Zugfestigkeit R m<br />

N/mm² 303 225 285 602 639 2 525 (*)<br />

Bruchdehnung A % 23,3 19,1 14 15 32 0<br />

Härte HV1 - 84 88 <strong>10</strong>1 185 250 758<br />

(*) Umwertung der Härte nach [17]<br />

112 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

01<br />

Maßgebende Geometrieparameter<br />

der RPV [3]<br />

α<br />

t<br />

h R<br />

02<br />

Experimentell und numerisch untersuchte Fasenwinkel der Welle [3]<br />

1 F<br />

Dal<br />

<br />

= 5° = 15° = 30° = 45° = 60° = 90° = 1<strong>10</strong>°<br />

<br />

DaA<br />

DiA<br />

Formen<br />

Schneiden<br />

Nachfolgend werden wegen ihrer Bedeutung die Parameter<br />

Fasenwinkel der Welle ϕ, geometrisches Übermaß U geo<br />

, Verformbarkeit<br />

des Nabenwerkstoffes sowie Durchmesserverhältnis der<br />

Nabe Q A<br />

behandelt. Die Ergebnisse der weiteren Parameter sind [3]<br />

zu entnehmen.<br />

Das geometrische Übermaß U geo<br />

wird nach Gleichung (1) berechnet<br />

und als Vielfaches der Rändelteilung t angegeben.<br />

03<br />

1,2<br />

0,8<br />

Normierter Füge- und Lösekraftverlauf einer formend<br />

gefügten RPV mit D aI<br />

= 15 mm, ϕ = 5°, U geo<br />

= 1/2 t,<br />

l F<br />

/D aI<br />

= 0,33 und Nabenwerkstoff EN AW-6082-T6 [3]<br />

Einpressen<br />

Das Durchmesserverhältnis der Nabe Q A<br />

wird analog zur PV mit<br />

Gleichung (2) berechnet.<br />

F f<br />

, F l<br />

/F f, max<br />

0,4<br />

0,0<br />

–0,4<br />

a<br />

1 F<br />

F f<br />

F 1<br />

1 a<br />

F<br />

Für die Dimensionierung der RPV sind die Werkstoffkennwerte bedeutungsvoll,<br />

weil sich daraus auch die inneren Spannungen ableiten.<br />

In der Tabelle sind daher die Werkstoffkennwerte der untersuchten<br />

Werkstoffe auszugsweise aufgeführt.<br />

Füge- und Lösevorgang<br />

–0,8<br />

F f<br />

F 1<br />

–1,2<br />

Auspressen<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4<br />

a/l F<br />

Von entscheidender Bedeutung für das Betriebsverhalten einer<br />

reibformschlüssigen RPV ist der Fügevorgang. Dieser wird in erster<br />

Linie vom Fasenwinkel der Welle ϕ sowie der Verformbarkeit beziehungsweise<br />

Zerspanbarkeit des Nabenwerkstoffes geprägt. Es sind<br />

zwei Ausprägungen zu unterscheiden:<br />

n Formen<br />

n Schneiden<br />

In Bild 02 sind die experimentell und numerisch untersuchten<br />

Fasenwinkel der Welle ϕ mit zunehmender Tendenz zum Schneiden<br />

dargestellt.<br />

04<br />

30<br />

Einfluss des geometrischen Übermaßes U geo<br />

und der Länge<br />

der Fuge l F<br />

auf die Fügekraft F f,max<br />

formend gefügter RPV<br />

mit D aI<br />

= 15 mm und ϕ = 5° [3]<br />

1 F 1 F<br />

/D al<br />

= 0,53<br />

F f<br />

1 F<br />

/D al<br />

= 0,33<br />

1 F<br />

/D al<br />

= 0,27<br />

Fasenwinkel der Welle<br />

Die Auswertung der Versuchsergebnisse offenbart, dass bei einem<br />

Fasenwinkel der Welle von 5° ≤ ϕ ≤ 15° ein rein formender Fügevorgang<br />

stattfindet. Da sich dabei die Rändelgeometrie der Welle infolge<br />

des Längseinpressens nahezu spanlos in der weichen Aluminiumnabe<br />

abbildet, sind die Verformungen reibungsbedingt<br />

nichtlinear. Die radialen und tangentialen Verschiebungen in der<br />

Fügezone führen zu einem hohen Fugendruck und zu einer Verfestigung<br />

des Nabenwerkstoffes. Die Welle, welche dabei als Werkzeug<br />

dient, bewirkt, dass der Traganteil nahezu <strong>10</strong>0 % beträgt. Bild 03<br />

zeigt den normierten Füge- und Lösekraftverlauf einer formend gefügten<br />

RPV. Die Fügekraft beim formenden Fügevorgang setzt sich<br />

aus dem Anteil der Formänderungs- und der Reibkraft zusammen.<br />

F f, max<br />

in kN<br />

20<br />

<strong>10</strong><br />

0<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0<br />

U geo<br />

in mm<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 113


05<br />

F f, max<br />

in kN<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

<strong>10</strong>0<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

06<br />

R F<br />

07<br />

T/T τS<br />

Experimentell ermittelte maximale und normierte<br />

Fügekräfte für vier unterschiedliche Nabenwerkstoffe mit<br />

D aI<br />

= 30 mm, ϕ = 5°, l F<br />

/D aI<br />

= 0,5, Q A<br />

= 0,32 sowie U geo<br />

= 1/3 t<br />

und 2/3 t [3]<br />

1 F<br />

0,0 0,2<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

EN AW-7075-T651<br />

EN AW-6082-T6<br />

EN AW-6060-T66<br />

EN AW-5083<br />

F f<br />

0,4 0,6 0,8 1,0<br />

U geo<br />

in mm<br />

Einfluss des Fasenwinkels der Welle ϕ auf die relative<br />

Festigkeit R F<br />

einer RPV mit D aI<br />

= 15 mm und Nabenwerkstoff<br />

EN AW-6082-T6; 5° ≤ ϕ ≤ 1<strong>10</strong>°, 1/3 t ≤ U geo<br />

≤ 3/3 t,<br />

0,27 ≤ l F<br />

/D aI<br />

≤ 1,00 [3]<br />

überwiegend<br />

Formen<br />

0 <strong>10</strong> 20 30 40 50 60<br />

in °<br />

Experiment<br />

FEM<br />

Ausgleichsgerade<br />

überwiegend<br />

Schneiden<br />

1,25<br />

1,00<br />

0,75<br />

0,50<br />

0,25<br />

0,00<br />

F f, max<br />

/F f, max, Ugeo = 2/3t, 6082<br />

70 80 90 <strong>10</strong>0 1<strong>10</strong> 120<br />

Torsionsmoment-Verdrehwinkel-Kurve – Auslegungskriterium<br />

und Versagenskriterium bei statischer Torsion des RPV<br />

mit D aI<br />

= 15 mm, ϕ = 5°, U geo<br />

= 1/3 t und l F<br />

/D aI<br />

= 0,27 [3]<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

φ T<br />

= 0,1 °<br />

Auslegungskriterium<br />

p F<br />

, T pF<br />

φ T<br />

in °<br />

Versagenskriterium<br />

τ S<br />

, T τS<br />

0,0<br />

0 2 4 6 8 <strong>10</strong><br />

T<br />

1 F<br />

Bei einem Winkel von 15° ≤ ϕ ≤ 60° liegt eine Kombination des formenden<br />

und schneidenden Fügevorgangs vor. Bei einem Fasenwinkel<br />

der Welle von ϕ > 60° bildet sich ein vorwiegend schneidender<br />

Fügevorgang aus. Der Nabenwerkstoff wird dabei im Bereich<br />

der Rändel axial herausgeschnitten. Für die Untersuchungen des<br />

rein schneidenden Fügevorgangs wurde der Fasenwinkel von<br />

ϕ = 90° gewählt. Nach dem Beginn des Schneidevorgangs setzt sich<br />

der Fügekraftbedarf vereinfacht aus der Zerspanungs- und der<br />

Reibkraft zusammen. Der rein schneidende Fügevorgang hat den<br />

Vorteil eines geringen Fügekraftbedarfs sowie einer geringen Aufweitung<br />

der Nabe.<br />

Geometrisches Übermaß<br />

In Bild 04 sind die experimentell ermittelten maximalen Fügekräfte<br />

bei Variation des geometrischen Übermaßes U geo<br />

und der Länge der<br />

Fuge l F<br />

für formend gefügte RPV mit ϕ = 5° und einem Wellendurchmesser<br />

von D aI<br />

= 15 mm abgebildet. Hierbei zeigt sich die<br />

bereits erwartete lineare Abhängigkeit von U geo<br />

und l F<br />

auf die maximale<br />

Fügekraft. Dies gilt letztlich unabhängig vom Fasenwinkel,<br />

also auch für schneidend gefügte RPV.<br />

Bei einem Profilöffnungswinkel von α = 90° sind die Rändel der<br />

Welle bei einem geometrischen Übermaß von U geo<br />

= 3/3 t zu <strong>10</strong>0 %<br />

ausgefüllt. Übersteigt das geometrische Übermaß den Wert von<br />

3/3 t nimmt die Fügekraft weiter zu. Die Zunahme des Übermaßes<br />

bewirkt jedoch keine weitere Steigerung der Übertragungsfähigkeit,<br />

sondern vergrößert lediglich die maximale Fügekraft.<br />

Nabenwerkstoff<br />

Die großen Verformungen beim formenden Fügevorgang mit<br />

5° ≤ ϕ ≤ 15° führen zu einem hohen Fugendruck und zu einer Verfestigung<br />

des Werkstoffes. Die Fließkurven in [3] und [18] zeigen, dass<br />

die verwendeten Aluminium-Knetlegierungen EN AW-5083, EN<br />

AW-6060-T66, EN AW-6082-T6 und EN AW-7075-T651 zur Kaltverfestigung<br />

neigen. Bild 05 veranschaulicht die maximalen Fügekräfte<br />

der formend gefügten RPV mit D aI<br />

= 30 mm bei Variation des geometrischen<br />

Übermaßes und der Nabenwerkstoffe. Die Stufung der<br />

Grundfestigkeiten sowie die Verfestigungsneigung ist aus den experimentell<br />

ermittelten Fügekräften ersichtlich. Es zeigt sich, dass die<br />

Unterschiede in der Fügekraft zwischen der hochfesten Knetlegierung<br />

EN AW-7075-T651 und den anderen Legierungen nicht so<br />

deutlich ausfallen, wie die 0,2-%-Dehngrenzen der untersuchten<br />

Werkstoffe vermuten lassen, siehe Tabelle. Ursache dafür könnte<br />

eine verminderte Reibungszahl zwischen Welle und Nabe sein.<br />

Lösevorgang und relative Festigkeit<br />

Nach einer Sitzzeit von 24 h wurden die RPV demontiert. Im Unterschied<br />

zur reibschlüssigen PV sind die Lösekräfte stets kleiner als<br />

die Fügekräfte, siehe Bild 03. Dies ist damit begründet, dass beim<br />

Lösen keine Formänderungs- beziehungsweise Zerspanungskraft<br />

notwendig ist.<br />

Um die Verbindung hinsichtlich der Übertragungsfähigkeit axialer<br />

Kräfte sowie übertragbarer Torsionsmomente zu beurteilen,<br />

wurde in Anlehnung an [19] die relative Festigkeit R F<br />

als Verhältnis<br />

von maximaler Lösekraft und maximaler Fügekraft definiert und<br />

Gleichung 3 abgeleitet. R F<br />

stellt eine relative (axiale) Festigkeit dar,<br />

ist ein Gütekennwert für die gezielte Auswahl und dient der Bewertung<br />

von RPV aus Stahl und Aluminium.<br />

Bei den experimentellen und numerischen Untersuchungen zeigte<br />

sich, dass die relative (axiale) Festigkeit unabhängig vom Wellendurchmesser,<br />

vom geometrischen Übermaß und vom Nabenlängenverhältnis<br />

ist, vergleiche Bild 06. Wie die numerischen Untersuchungen<br />

weiterhin zeigten, ist R F<br />

auch weitgehend unabhängig<br />

vom Durchmesserverhältnis der Nabe im Bereich von 0,3 ≤ Q A<br />

≤ 0,7<br />

[20], [21]. Für dünnwandige Naben mit einem Q A<br />

> 0,7 werden in<br />

114 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

[22] weiterführende Untersuchungen<br />

durchgeführt. Darüber hinaus konnte<br />

mithilfe der numerischen Untersuchungen<br />

der Übergang zwischen Formen<br />

und Schneiden bei 60° ≤ ϕ ≤ 70°<br />

ermittelt werden.<br />

Die relative Festigkeit R F<br />

für eine formend<br />

gefügte Stahl-Aluminium-RPV<br />

mit ϕ = 5° beträgt 0,65 < R F<br />

< 0,90. Das<br />

bedeutet, dass im Mittel ca. 75 % der<br />

Einpresskraft infolge der sich ausbildenden<br />

Radialspannung durch die Umformung<br />

des Nabenwerkstoffes für die<br />

Übertragung axialer Kräfte zur Verfügung<br />

stehen. Bei einem Fasenwinkel<br />

von ϕ = 90° liegt die relative Festigkeit<br />

zwischen 0,30 < R F<br />

< 0,45.<br />

08<br />

Kraftvektoren am Zahn der Welle (links) und beanspruchte Flächen der Rändel der Nabe<br />

(rechts) [3]<br />

F N<br />

F<br />

F u<br />

D W<br />

F R<br />

F r<br />

D al<br />

Kraftvektoren<br />

am Zahn der Welle<br />

Nabe<br />

A G<br />

A F<br />

Beanspruchte Kontaktfläche A F<br />

und<br />

Rändelgrundfläche A G<br />

der Nabe<br />

Torsionsmomentübertragung<br />

Aus den Untersuchungen von ZAPF [23] und DIETZ [24] ist bekannt,<br />

dass bei ZWV das Verhältnis von Torsionsmoment und<br />

Querkraft das Tragfähigkeits- und Verschleißverhalten beeinflußt.<br />

Die experimentell untersuchten RPV werden dabei nach DIETZ<br />

und ZAPF [24] mit dem Extremfall des reinen Torsionsmomentes<br />

belastet. Ziel ist hierbei die Analyse des Versagenverhaltens, der<br />

Bestimmung des maximalen statischen Torsionsmomentes sowie<br />

dem Verhalten bei dynamischer Torsionsbelastung.<br />

Bild 07 zeigt eine normierte und experimentell ermittelte statische<br />

Torsionsmoment-Verdrehwinkel-Kurve einer Stahl-Aluminium-RPV.<br />

Die Torsionsmoment-Verdrehwinkel-Kurve kann dabei<br />

in einen linear-elastischen und in einen degressiv steigenden Bereich<br />

unterteilt werden. Belastungen innerhalb des linear-elastischen<br />

Bereiches führen zu keinen bleibenden makroskopischen<br />

Verformungen der Verbindung. Das Ende dieses Bereiches stellt<br />

das sogenannte Auslegungskriterium mit der zulässigen Flächenpressung<br />

p F<br />

und dem übertragbaren Torsionsmoment T pF<br />

dar.<br />

Der zweite Bereich beginnt stetig beim Überschreiten dieser<br />

Grenze und ist degressiv steigend. Am Ende dieses Bereiches werden<br />

die Rändel in der Nabe abgeschert; das Abscheren ist zugleich<br />

das sogenannte Versagenskriterium T τS<br />

und wird durch die zulässige<br />

Schubspannung τ S<br />

beschrieben.<br />

Bild 08 links zeigt die wirkenden Kräfte an einer Rändelflanke<br />

der Welle; die Kräfte sind idealisiert am Wirkdurchmesser D W<br />

angetragen.<br />

Für die analytische Berechnung des Torsionsmomentes<br />

wird vereinfacht die in Umfangsrichtung wirkende Kraftkomponente<br />

F u<br />

angenommen [3].<br />

Wie aus Bild 07 ersichtlich, sind die charakteristischen Stützstellen<br />

für die statische Torsionsmomentübertragung das sogenannte<br />

Auslegungskriterium T pF<br />

und das Versagenskriterium T τS<br />

. In Abhängigkeit<br />

der jeweiligen Kriterien sind die in Bild 08 rechts gezeigten<br />

Flächen in der Nabe zu berücksichtigen. Für das Auslegungskriterium<br />

T pF<br />

mit der zulässigen Flächenpressung p F<br />

ist die Kontaktfläche<br />

(Flanke) A F<br />

maßgebend:<br />

Für das Versagenskriterium T τS<br />

wird die Rändelgrundfläche A G<br />

wegen der Schubbeanspruchung berücksichtigt:<br />

09<br />

T τS<br />

/T τS, = 5°, 1F/Dal = 0,53<br />

<strong>10</strong><br />

T τS,<br />

in Nm<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

<strong>10</strong>00<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Normierte Torsionsmomente T τS<br />

in Abhängigkeit von ϕ und<br />

l F<br />

/D aI<br />

für RPV mit D aI<br />

= 15 mm und U geo<br />

= 2/3 t [3]<br />

T τS<br />

1 F<br />

/D al<br />

= 0,53<br />

0 <strong>10</strong> 20 30 40 50 60 70 80 90 <strong>10</strong>0<br />

in °<br />

T<br />

1 F<br />

/D al<br />

= 0,27<br />

Maximal übertragbare Torsionsmomente T τS<br />

in Abhängigkeit<br />

von ϕ und l F<br />

/D aI<br />

für RPV mit D aI<br />

= 15 mm, ϕ = 5° und<br />

90° [3]<br />

0 <strong>10</strong> 20 30 40 50 60<br />

1 F<br />

/D al<br />

= 1,00<br />

1 F<br />

/D al<br />

= 0,53<br />

1 F<br />

/D al<br />

= 0,27<br />

= 5°<br />

= 90°<br />

ζ geo<br />

in ‰<br />

Welle<br />

abgesichert<br />

T<br />

1 F<br />

1 F<br />

Fasenwinkel der Welle<br />

Wie bereits mithilfe der relativen Festigkeit R F<br />

beschrieben, besitzt<br />

die umformend gefügte RPV infolge der Werkstoffverfestigung<br />

ein größeres Potenzial bei der Übertragungsfähigkeit als die<br />

0<br />

0,0<br />

0,2 0,4 0,6 0,8 1,0<br />

U geo<br />

in mm<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 115


11<br />

12<br />

T τS<br />

/T τS, <br />

= 5°, 6082<br />

13<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

Rändelgrundfläche A G<br />

bei verschiedenen geometrischen<br />

Übermaßen [3]<br />

Normierte Torsionsmomente T τS<br />

in Abhängigkeit von ϕ für<br />

die vier untersuchten Nabenwerkstoffe einer RPV mit<br />

D aI<br />

= 30 mm, U geo<br />

= 2/3 t und l F<br />

/D al<br />

= 0,5 [3]<br />

T<br />

0,0<br />

0 <strong>10</strong><br />

1 F<br />

A G, 1/3t<br />

= t · 1 F<br />

A G, 2/3t<br />

= t · 1 F<br />

A G, 3/3t<br />

= t · 1 F<br />

U geo<br />

= 1/3t U geo<br />

= 2/3t U geo<br />

= 3/3t<br />

EN AW-7075-T651<br />

EN AW-6082-T6<br />

EN AW-6060-T66<br />

EN AW-5083<br />

20 30 40 50 60 70 80 90 <strong>10</strong>0<br />

in °<br />

FE-Modell (oben) und Randbedingungen (unten) für die<br />

Simulation des Fügevorganges [18]<br />

Welle<br />

Symmetrisches Segment für die Simulation<br />

Nabe<br />

Randbedingungen für die Simulation<br />

Nabe<br />

Welle<br />

a<br />

schneidend gefügte RPV. Bild 09 zeigt Ergebnisse der experimentellen<br />

Torsionsversuche für das Versagenskriterium von RPV<br />

mit D aI<br />

= 15 mm.<br />

Den Übergang vom Formen zum Schneiden zeigen die numerisch<br />

ermittelten Strichlinien der relativen Festigkeit, vergleiche<br />

hierzu Bild 06. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass eine umformend<br />

gefügte Stahl-Aluminium-RPV mit D aI<br />

= 15 mm im Vergleich zu<br />

einer schneidend gefügten RPV ein um mindestens 25 % größeres<br />

statisches Torsionsmoment übertragen kann. Ursache dafür ist die<br />

Werkstoffverfestigung durch den formenden Fügevorgang bei<br />

U geo<br />

= 2/3 t. Darüber hinaus trägt der <strong>10</strong>0%ige Traganteil zu einer<br />

verbesserten Übertragungsfähigkeit bei; die eingebrachten Rändel<br />

in der Nabe werden dabei gleichmäßig beansprucht.<br />

Geometrisches Übermaß<br />

Die experimentellen Ergebnisse zum geometrischen Übermaß<br />

U geo<br />

zeigen keine vollständige Proportionalität zwischen Übermaß<br />

und übertragbarem Torsionsmoment. Dies ist damit begründet,<br />

dass sich die Fließspannung k f<br />

mit zunehmendem Umformgrad ε pl<br />

einer Sättigungsspannung annähert und somit nicht weiter ansteigt.<br />

Ferner zeigt sich, dass ab einem Übermaß von ca. 2/3 t die<br />

Zunahme des Torsionsmomentes im Vergleich zu einem Übermaß<br />

von < 2/3 t weniger stark zunimmt, siehe Bild <strong>10</strong>. In Anlehnung an<br />

die bei PV übliche dimensionslose Darstellung des Übermaßes ist<br />

das geometrische Übermaß ebenfalls als bezogenes geometrisches<br />

Übermaß ξ geo<br />

dargestellt. Hier zeigt sich eine Analogie zur elastisch-plastischen<br />

Auslegung von PV und MPV, wie von LEIDICH<br />

und LÄTZER in [25] beschrieben. Mit zunehmendem Überschreiten<br />

der empfohlenen plastischen Grenze steigen der Fugendruck<br />

und damit auch das übertragbare Torsionsmoment lediglich degressiv<br />

an. Von BADER wurde zudem für die selbstschneidende RV<br />

nachgewiesen, dass ab ≈ 92 % tragender Rändelhöhe eine annähernd<br />

volle Belastungsübertragungsfähigkeit angenommen<br />

werden kann [9].<br />

Bei der schneidend gefügten RPV mit ϕ = 90° zeigte sich, dass das<br />

übertragbare Torsionsmoment nahezu unabhängig vom geometrischen<br />

Übermaß ist. Ursache dafür ist die vom Übermaß scheinbar<br />

unabhängige und konstante Rändelgrundfläche A G<br />

, welche lediglich<br />

von der Rändelteilung t und der Länge der Fuge l F<br />

abhängig ist<br />

[3]. Bild 11 zeigt dies anhand von drei verschiedenen geometrischen<br />

Übermaßen. Die auftretenden Unterschiede sind auf die<br />

Stützwirkung der Rändel zurückzuführen.<br />

Bei Verbindungen mit Nabenüberstand sind gemäß BADER für<br />

die Torsionsmomentübertragung zusätzlich die Stirnflächen der<br />

Rändel in der Nabe zu berücksichtigen [9], [<strong>10</strong>].<br />

Bei optimal beziehungsweise maximal ausgefüllten Rändeln, das<br />

heißt bei einem geometrischen Übermaß von 3/3 t und einem verformungsfähigen<br />

Werkstoff wie dem EN AW-6082-T6, kann mithilfe<br />

des formenden Fügevorganges im Vergleich zum rein schneidenden<br />

Fügevorgang ein um maximal 40 % höheres Torsionsmoment<br />

übertragen werden.<br />

Nabenwerkstoff<br />

Zur Verallgemeinerung der Ergebnisse auf andere Aluminiumwerkstoffe<br />

dienen die statischen Torsionsversuche mit den Knetlegierungen<br />

EN AW-5083, EN AW-6060-T66 und EN AW-7075-T651.<br />

Diese Versuche wurden mit RPV der Größen D aI<br />

= 30 mm durchgeführt.<br />

Eine Gegenüberstellung der maximal übertragbaren Torsionsmomente<br />

für die vier untersuchten Aluminium-Knetlegierungen<br />

zeigt Bild 12.<br />

Wie aus Bild 12 ersichtlich wird, beträgt der Unterschied des<br />

maximal übertragbaren Torsionsmomentes zwischen der formend<br />

gefügten RPV (ϕ = 5°) mit der Nabe aus EN AW-6082-T6 und der<br />

schneidend gefügten RPV (ϕ = 90°) mit der Nabe aus EN AW-<br />

7075-T651 lediglich ca. 20 %. Der Unterschied in der Grundfestigkeit<br />

der verwendeten Aluminiumbleche aus EN AW-6082-T6 und<br />

EN AW-7075-T651 beträgt dagegen ca. 90 %, vergleiche hierzu die<br />

116 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Tabelle. Damit wird deutlich, dass ein formend gefügter RPV mit<br />

einem niedrigfesten Nabenwerkstoff annähernd die Torsionsmomente<br />

übertragen kann, wie ein schneidend gefügter RPV mit<br />

einem höherfesten Nabenwerkstoff.<br />

Numerische Untersuchungen<br />

14<br />

1,2<br />

Vergleich der experimentell (◊) und numerisch (Volllinie,<br />

Strichlinie) ermittelten Füge- und Lösekräfte einer formend<br />

gefügten mit D al<br />

= 15 mm, ϕ = 5°, U geo<br />

= 1/2 t, l F<br />

/D al<br />

= 0,33<br />

und Nabenwerkstoff EN AW-6082-T6 [3]<br />

Für die numerische Simulation des Fügevorgangs wurde das FE-<br />

Programm Simufact Forming verwendet. Mithilfe der Simulation<br />

war es möglich, die schwer messbaren Größen wie z. B. Fließspannung<br />

und Umformgrad zu ermitteln und somit die Verfestigung in<br />

Abhängigkeit des Fügevorganges zu bestimmen. Durch die Arbeiten<br />

aus [2], [3], [20] und [21] steht somit eine realitätsnahe Methode<br />

zur Simulation unterschiedlichen Fügevorgänge für Stahl-Aluminium-RPV<br />

zur Verfügung.<br />

In Bild 13 sind der Aufbau des FE-Modells sowie die Kinematik<br />

für die Simulation dargestellt. Aufgrund der Geometrievermessungen<br />

demontierter Wellen, bei denen lediglich vernachlässigbare<br />

Verformungen festzustellen waren, wurde die Welle für die FE­<br />

Simulation als starres Werkzeug mit analytischen Oberflächen ausgeführt.<br />

Für die Vernetzung der Nabe wurden die Hexaeder-Elemente<br />

Typ 7 mit einer Standardkantenlänge wurden 0,3 mm und in<br />

der Umformzone mit einer Kantenlänge von 0,0375 mm verwendet.<br />

Weiterhin wurden für die Simulation experimentell ermittelte Gleitreibwerte<br />

verwendet [18].<br />

Validierung des FE-Modells<br />

Die Validierung der Simulationsergebnisse erfolgte zum einen<br />

durch einem Vergleich der abgebildeten Rändelgeometrie in der<br />

Nabe und zum anderen durch den Abgleich der Füge- und Lösekräfte,<br />

siehe hierzu [3], [21].<br />

Ein Vergleich der experimentell und numerisch ermittelten Fügeund<br />

Lösekräfte einer formend gefügten RPV mit D aI<br />

= 15 mm,<br />

ϕ = 5°, U geo<br />

= 1/2 t und l F<br />

/D aI<br />

= 0,33 ist in Bild 14 dargestellt. Die<br />

dabei erzielten Übereinstimmungen hinsichtlich der Kraft-Weg-<br />

Verläufe zeigen die Gültigkeit des Simulationsmodells. Weiterhin<br />

ermöglichten die numerischen Untersuchungen eine umfangreiche<br />

Variation des Fasenwinkels ϕ zur Analyse des Fügevorganges,<br />

wie in Bild 02 bereits gezeigt. Die numerische Parametersimulation<br />

des Fügevorganges wurde an RPV mit Naben aus EN AW-6082-T6<br />

durchgeführt [3], [21].<br />

Durchmesserverhältnis der Nabe<br />

Neben dem Fasenwinkel der Welle ϕ und dem geometrischen<br />

Übermaß U geo<br />

beeinflusst das Durchmesserverhältnis der Nabe Q A<br />

die Fügekraft und das Übertragungsverhalten der RPV, siehe hierzu<br />

auch [12], [16], [26] und [27]. Für die Durchmesserverhältnisse<br />

Q A<br />

= 0,16 und 0,5 wurden die Fügekräfte experimentell ermittelt [3].<br />

Mithilfe der Simulation wurden diese Erkenntnisse um die dünnwandigen<br />

Naben (Q A<br />

> 0,5) hinsichtlich Fügekräfte, Aufweitung der<br />

Nabe und Ausfüllung der Rändel erweitert. Dabei wird deutlich,<br />

dass mit zunehmendem Q A<br />

die Aufweitung zunimmt und dadurch<br />

die Formfüllung beziehungsweise das geometrische Übermaß<br />

formend gefügter RPV reduziert wird. Die Ergebnisse der formend<br />

gefügten RPV mit Q A<br />

= 0,7 zeigen, dass bis zu 50 % des geometrischen<br />

Übermaßes in die Aufweitung am Innendurchmesser der<br />

Nabe fließen. Für Naben mit einem Durchmesserverhältnis von<br />

Q A<br />

≥ 0,7 muss folglich das wirkliche geometrische Übermaß berücksichtigt<br />

werden; die Verfestigung des Nabenwerkstoffes ist demzufolge<br />

ebenfalls geringer. Die dickwandigen Naben mit Q A<br />

= 0,3 und<br />

0,5 weisen eine nahezu identische Ausfüllung der Rändel auf. Der<br />

geringfügige Unterschied kann hier vernachlässigt werden.<br />

In Bild 15 ist die Aufweitung für eine RPV mit D aI<br />

= 30 mm, ϕ = 5°<br />

und U geo<br />

= 2/3 t anhand der radialen Kontur der Rändel nach dem<br />

Fügen für drei verschiedene Durchmesserverhältnisse abgebildet.<br />

Für die schneidend gefügten RPV ist die Aufweitung der Nabe<br />

nicht von Bedeutung; das geometrische Übermaß ändert sich<br />

F f<br />

, F l<br />

/F f, max, Experiment<br />

15<br />

R iA<br />

in mm<br />

16<br />

pl<br />

ε<br />

RPV<br />

0,8<br />

0,4<br />

0,0<br />

–0,4<br />

–0,8<br />

–1,2<br />

15,1<br />

15,0<br />

14,9<br />

14,8<br />

14,7<br />

14,6<br />

14,5<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

Einpressen<br />

F f, Experiment<br />

F 1, Experiment<br />

F f, FEM<br />

F 1, FEM<br />

Aufweitung der Rändelung in der Nabe bei Variation von Q A<br />

für eine RPV mit D al<br />

= 30 mm, ϕ = 5°, U geo<br />

= 2/3 t und<br />

Nabenwerkstoff EN AW-6082-T6 [3]<br />

R iA<br />

Auspressen<br />

a/l F<br />

0,0 1,5 3,0 4,5 6,0 7,5<br />

in °<br />

F 1<br />

1 F<br />

F f<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4<br />

2<br />

1<br />

0<br />

0,0<br />

a<br />

a<br />

Q A<br />

= 0,7<br />

Q A<br />

= 0,5<br />

Q A<br />

= 0,3<br />

1 F<br />

vor dem Fügen<br />

Aufweitung der Rändelung in der Nabe bei Variation von Q A<br />

für eine RPV mit D al<br />

= 30 mm, ϕ = 5°, U geo<br />

= 2/3 t und<br />

Nabenwerkstoff EN AW-6082-T6 [3]<br />

0,2<br />

0,4<br />

x / t<br />

0,6<br />

0,8<br />

1,0<br />

0,0<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

z / l F<br />

1 F<br />

z<br />

x<br />

t<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 117


lediglich marginal. Erst wenn die Schneidkante der gerändelten<br />

Welle undefiniert beziehungsweise abgenutzt ist, wirkt sich dies bei<br />

der Variation von Q A<br />

aus [9].<br />

Verformungs- und Spannungszustand<br />

Um die großen plastischen Verformungen infolge des Fügevorganges<br />

zu beschreiben, wird in Analogie zur Umformtechnik der Umformgrad<br />

eingeführt. Der daraus abgeleitete und auf die RPV<br />

angepasste winkelbasierte Umformgrad beschreibt den Verzerrungsszustand<br />

der RPV für die unterschiedlichen Fasenwinkel<br />

der Welle. Die analytische Berechnung des winkelbasierten Umformgrades<br />

wird nachfolgend erläutert. Bild 16 zeigt räumlich<br />

den numerisch ermittelten Umformgrad im Zahnfuß<br />

einer formend gefügten Nabe. Die Verfestigung des Werkstoffes ist<br />

dabei an dem Gradient des Umformgrades im Bereich des Zahnfußes<br />

und an den Flanken deutlich zu erkennen. Die nahezu vollständige<br />

radiale Verschiebung des Werkstoffes führt zu einer Verformungsverfestigung<br />

und zu einem hohen Fugendruck [3], [18].<br />

Die Koordinaten x und z dienen der dimensionslosen Darstellung<br />

des winkelbasierten Umformgrades im Zahnfuß (t) und in Längsrichtung<br />

(l F<br />

) der Nabe.<br />

Bild 17 zeigt quantitativ die Vergleichsspannung einer formend<br />

gefügten RPV mit D aI<br />

= 15 mm, U geo<br />

= 2/3 t und l F<br />

/D aI<br />

= 0,53 im<br />

Radialschnitt; die Welle ist nicht dargestellt. Im Unterschied zum<br />

Umformgrad, welcher nur partiell und nur im Bereich der Rändel<br />

zu ermitteln ist, kann die Beanspruchung infolge des Fügevorganges<br />

anhand der Spannungsverteilung erkannt werden.<br />

Gleichung (6) basiert auf der Berechnung der freien Fugenquerschnittsflächen<br />

zwischen den Rändeln, vor dem Fügen (A 0<br />

) und<br />

nach dem Fügen (A 1<br />

), siehe Bild 18 und einem zweiten Term,<br />

welcher die radiale Verschiebung des Nabenwerkstoffes infolge des<br />

Fasenwinkels der Welle ϕ beim Fügen berücksichtigt. Auf die Herleitung<br />

der Gleichung und die Darstellung der radialen Verschiebung<br />

sowie der Umformgrade wird an dieser Stelle verzichtet und<br />

stattdessen auf [3] und [18] verwiesen.<br />

Die maßgebenden werkstofftechnischen Größen der Aluminium-Knetlegierung<br />

sind die Fließspannung k f<br />

(ε pl ) und der Umformgrad<br />

ε pl . Die Fließspannung kann in Abhängigkeit der Verfestigung<br />

über den empirisch-mathematischen Ansatz nach Ludwik<br />

[28] oder den Modellansatz nach Voce [29] sowie unter Berücksichtigung<br />

von (6) berechnet werden. Für schneidend gefügte RPV<br />

(ϕ > 60°) ist demzufolge nach Gleichung (7) die Streckgrenze R e<br />

beziehungsweise die 0,2 % Dehngrenze R p0,2<br />

des Nabenwerkstoffs<br />

einzusetzen. Bei diesen Spezifikationen kommt es nachweislich zu<br />

keiner Verfestigung des Werkstoffes beim Fügen wie die numerischen<br />

Untersuchungen in [2], [3] und [18] zeigen.<br />

Fügekraft<br />

Die Fügekraft F f<br />

ist insbesondere von den Parametern Fasenwinkel<br />

der Welle ϕ, geometrisches Übermaß U geo<br />

, Rändelteilung t, dem<br />

Werkstoff der Nabe sowie dem Gleitreibwert µ g<br />

abhängig. Aufgrund<br />

der Festigkeits- und Elastizitätsunterschiede von Welle<br />

(Stahl) und Nabe (Aluminium) kann die Beanspruchung der Welle<br />

für die analytische Berechnung der Füge- und Lösekraft vernachlässigt<br />

werden.<br />

Das Berechnungsmodell nach KLEDITZSCH et. al. orientiert sich<br />

an der Axialkraftberechnung von PV nach DIN 7190 [5] und ist<br />

sowohl für die formend als auch für die schneidend gefügte RPV zu<br />

verwenden, siehe hierzu auch [20], [21] und [30].<br />

Die maximale Fügekraft F f,max<br />

wird wie folgt berechnet:<br />

Rechnerische Auslegung<br />

Die rechnerische Auslegung der Stahl-Aluminium-RPV beinhaltet<br />

die Berechnung der Füge- und der Lösekraft sowie die Berechnung<br />

des übertragbaren Torsionsmomentes. Um den globalen Spannungszustand<br />

sowie die Füge- und die Lösekraft und das übertragbare<br />

Torsionsmoment analytisch zu berechnen, sind geeignete<br />

mathematische, mechanische und geometrische Annahmen zu<br />

treffen. Die nachfolgenden analytischen Betrachtungen gelten<br />

unter folgenden Voraussetzungen:<br />

n die Festigkeit der Welle ist deutlich größer als die der Nabe<br />

n die elastischen Deformationen der Welle sind vernachlässigbar<br />

n die Nabe besteht aus einem homogenen isotropen Werkstoff<br />

geringer Festigkeit<br />

n das Durchmesserverhältnis der Welle beträgt Q I<br />

= 0<br />

n das Durchmesserverhältnis der Nabe beträgt Q A<br />

≤ 0,5<br />

n es wird der ebene Spannungszustand (ESZ) vorausgesetzt<br />

n die Temperatur von Welle und Nabe sind identisch<br />

Weitere Hinweise sind [2], [3] und [18] zu entnehmen.<br />

Werkstoffkennwerte<br />

Die bereits erläuterte Verfestigung des Nabenwerkstoffes wird über<br />

den sogenannten winkelbasierten Umformgrad beschrieben.<br />

Für die Berechnung des winkelbasierten Umformgrades wurde<br />

Gleichung 4 abgeleitet.<br />

mit<br />

Die Fügekraft ist dabei abhängig von der projizierten Fläche A proj<br />

,<br />

dem Gleitreibwert µ g<br />

, der zulässigen Flächenpressung<br />

und dem Anpassungsfaktor K RPV<br />

. Die Berücksichtigung<br />

des geometrischen Übermaßes U geo<br />

sowie der Länge der Fuge l F<br />

und<br />

der Rändelanzahl z erfolgt mithilfe der projizierten Fläche A proj<br />

nach<br />

Gleichung (9). Bild 19 verdeutlicht den Zusammenhang der projizierten<br />

Fläche.<br />

Die zulässige Flächenpressung<br />

ist infolge des Fügevorganges<br />

eine Funktion der Fließspannung<br />

und wird mit<br />

Gleichung (<strong>10</strong>) berechnet:<br />

Um den formenden und schneidenden Fügevorgang mit einer Gleichung<br />

zu berechnen, wird der Anpassungsfaktor K RPV<br />

eingeführt.<br />

Dieser reduziert die Flächenpressung in der Verbindung für die<br />

formend-schneidend und schneidend gefügten RPV. Die Faktoren<br />

für die untersuchten Fasenwinkel sind [3] zu entnehmen.<br />

Lösekraft<br />

Wie die numerischen und experimentellen Untersuchungen zeigen,<br />

ist die relative Festigkeit R F<br />

unabhängig vom geometrischen<br />

Übermaß U geo<br />

, vom Nabendurchmesserverhältnis Q A<br />

sowie dem<br />

bezogenen Nabenlängenverhältnis l F<br />

/D aI<br />

. Die maximale Lösekraft<br />

F l,max<br />

für trocken gefügte RPV lässt sich daher über die relative Festigkeit<br />

R F<br />

ermitteln:<br />

Torsionsmoment<br />

Im Unterschied zur Füge- und Lösekraft sind die Torsionsspannungen<br />

der Welle für die analytische Berechnung des übertragbaren<br />

118 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Torsionsmomentes zu berücksichtigen. Die infolge des Formschlusses<br />

vergleichsweise hohen statisch übertragbaren Torsionsmomente<br />

können zur bleibenden Verdrillung beziehungsweise<br />

zum Bruch der gerändelten Welle führen.<br />

Die Biegebelastung der eingebrachten Rändelung in der<br />

Nabe kann aufgrund des hohen Steifigkeitsverhältnisses von<br />

Welle:Nabe von ca. 3:1 bei der Torsionsmomentübertragung vernachlässigt<br />

werden. Darüber hinaus wird der Spannungszustand<br />

infolge des Längseinpressens auch für die Berechnung des Torsionsmomentes<br />

angenommen.<br />

Die Berechnung des Auslegungskriteriums T pF<br />

erfolgt in Anlehnung<br />

an die Kerbzahnverbindung mit Gleichung 12 und beruht<br />

auf der zulässigen Flächenpressung der Kontaktfläche A F<br />

:<br />

Dabei sind D w<br />

der um das geometrische Übermaß verringerte<br />

Außendurchmesser des Innenteils D aI<br />

, h tr<br />

die tragende Rändelhöhe<br />

in der Nabe, l F<br />

die tragende Fugenläge, z die Rändelanzahl sowie<br />

der zulässige Fugendruck.<br />

Wie auch die Untersuchungen von BADER in [9] zeigen, ist der<br />

Wirkdurchmesser D w<br />

neben der Wellen- und Rändelgeometrie<br />

auch vom Steifigkeitsverhältnis abhängig. Die Berechnung des<br />

Wirkdurchmessers D w<br />

für die angreifende Normalkraft F N<br />

erfolgt<br />

nach Gleichung (13):<br />

17<br />

18<br />

Vergleichsspannung einer formend gefügten Nabe einer<br />

RPV mit D al<br />

= 15 mm, U geo<br />

= 2/3 t und l F<br />

/D al<br />

= 0,53 [3]<br />

Vergleichsspannung<br />

MPa<br />

350.000<br />

328.125<br />

284.375<br />

240.625<br />

196.875<br />

153.125<br />

<strong>10</strong>9.375<br />

65.625<br />

21.875<br />

0.000<br />

Max. 350.000<br />

Min. 0.000<br />

Freie Fugenflächen zur Ermittlung des Umformgrades bei<br />

RPV [3]<br />

vor dem Fügen<br />

im gefügten Zustand<br />

Nabe<br />

Die tragende Rändelhöhe h tr<br />

wird mit Gleichung (14) berechnet:<br />

A 0<br />

A 1<br />

Der zulässige Fugendruck<br />

in der Verbindung<br />

ist eine Funktion der Fließspannung<br />

und wird analog<br />

zur Fügekraft nach Gleichung (<strong>10</strong>) berechnet.<br />

Das auf Abscheren beruhende maximale Torsionsmoment T τs<br />

(Versagenskriterium) ist nach Gleichung (15) zu berechnen. Bei<br />

Erreichen dieses Torsionsmomentes werden die Rändel in der<br />

Aluminiumnabe abgeschert, siehe Bild 09.<br />

Im Unterschied zu Gleichung (12) wird für die angreifende<br />

Umfangskraft mit D aI<br />

der Nenndurchmesser der gerändelten Welle<br />

im gefügten Zustand angenommen. Diese Vereinfachung ist hier<br />

zulässig, da die Rändel der Aluminiumnabe im Zahnfuß abgeschert<br />

werden. Die weiteren Größen sind mit l F<br />

die tragende<br />

Fugenlänge, t die Rändelteilung, z die Rändelanzahl und<br />

die kritische Schubspannung. Die kritische Schubspannung<br />

wird nach der Schubspannungshypothese nach Tresca<br />

wie folgt ermittelt:<br />

Bild 20 zeigt einen Vergleich der analytisch berechneten Torsionsmomente<br />

T pF<br />

und T τs<br />

mit den experimentellen Ergebnissen in Abhängigkeit<br />

von ϕ und dem bezogenen Nabenlängenverhältnis l F<br />

/D F<br />

für die RPV mit deinem Wellenduchrmesser von D aI<br />

= 30 mm. Die<br />

Übereinstimmung kann als gut bezeichnet werden.<br />

Konstruktionsregeln<br />

Wie in [3] ausführlich dargestellt, kann die Rändelung der Stahlwelle<br />

sowohl spanend mittels Fräsen als auch formend mittels Rändelrad<br />

Welle<br />

beziehungsweise rekursiven Axialformen hergestellt werden. Bei<br />

kleinen Stückzahlen ist Fräsen zu empfehlen; die Verzahnungsqualität<br />

der Rändelung ist hoch und die Welle maßhaltig. Nachteilig sind<br />

jedoch die zeitintensive Bearbeitung und der Werkzeugverschleiß.<br />

Für eine Serienproduktion ist das rekursive Axialformen empfehlenswert.<br />

Die Verzahnungsqualität der Rändelung ist hoch, die<br />

Rändelung ist ebenfalls maßhaltig und erfährt zudem herstellungsbedingt<br />

eine Verfestigung; nachteilig ist hier lediglich die kostenintensive<br />

Fertigung der Matrize [3].<br />

Aufgrund der entstehenden Teilungsfehler, der nicht voll ausgeformten<br />

Rändel und der unterschiedlichen resultierenden Wellendurchmesser<br />

ist eine Herstellung der gerändelten Welle mit<br />

einem Rändelrad nach DIN 403 [8] lediglich für Stichprobenversuche<br />

zu empfehlen.<br />

Da der Fügeprozess das Übertragungsverhalten der RPV in Abhängigkeit<br />

des Fasenwinkels maßgeblich bestimmt, stellt die RPV<br />

im Vergleich zur PV und ZWV eine zusätzliche Anforderung an die<br />

Welle; sie leitet nicht nur das Torsionsmoment, sondern ist zugleich<br />

auch das Werkzeug für die Rändelung in der Nabe.<br />

Für einen gesicherten Fügevorgang sollte ein Härteverhältnis von<br />

mindestens 2,5:1 (Welle:Nabe) vorliegen. Dies beinhaltet somit<br />

Festigkeitsreserven bei der zulässigen Torsionsspannung der Welle.<br />

Ist der Härteunterschied kleiner als 2,5:1, kann es mit zunehmender<br />

Einpresstiefe zu einer Verschlechterung der Umformungs- und<br />

Zerspanungsbedingungen kommen. Die Folge ist ein verringerter<br />

Spanquerschnitt und eine verstärkte Aufweitung der Nabe sowie<br />

eine Erhöhung der Fügekraft, siehe hierzu [9].<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 119


19<br />

20<br />

T τS<br />

, T pF<br />

/T τS, = 5°, 1F/Dal = 0,5, Experiment<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

Bezeichnungen zum Modell der Fügekraft nach [21]<br />

U geo<br />

2<br />

α<br />

Vergleich der analytisch (x) berechneten und experimentell<br />

(○) ermittelten übertragbaren Torsionsmomente T pF<br />

und T τS<br />

in Abhängigkeit von ϕ und l F<br />

/D al<br />

einer RPV mit D al<br />

= 30 mm<br />

und U geo<br />

= 2/3 t [3]<br />

Analytisch<br />

pl<br />

p (ε F<br />

RPV)<br />

Experiment<br />

T τS<br />

T pF<br />

l F<br />

/D al<br />

= 0,5<br />

0 <strong>10</strong> 20 30 40 50 60 70 80 90 <strong>10</strong>0<br />

in °<br />

Um den notwendigen Härteunterschied zwischen Welle und<br />

Nabe zu realisieren, sind die Wellen nach der Bearbeitung zu<br />

härten. Die verzunderte Oberfläche der Rändel sollte nach dem<br />

Härten mit Feinstrahlen gereinigt werden; die Rändel werden<br />

dadurch nicht beschädigt.<br />

Gemäß den Anforderungen an elastisch-plastisch beanspruchte<br />

PV und MPV ist die Voraussetzung eines formenden Fügevorganges<br />

ein Nabenwerkstoff, welcher sich im einachsigen Zugversuch<br />

nach Überschreiten der Streckgrenze duktil verhält. So ist beispielsweise<br />

für Stahl-Aluminium RPV mit einer Aluminium Druckguss<br />

Nabe, welche eine Bruchdehnung von A ≤ 5 % aufweißt, ein<br />

schneidender Fügevorgang mit einem Fasenwinkel der Welle von<br />

ϕ ≥ 90° zu bevorzugen.<br />

Der Innendurchmesser der Nabe D iA<br />

kann mit hinreichender<br />

Genauigkeit drehend hergestellt werden. Um die Welle zu zentrieren,<br />

kann die Nabe für die schneidend gefügte RPV (ϕ > 60°)<br />

mit einer Fase versehen werden. Je nach Größe des geometrischen<br />

Übermaßes muss dabei die verkürzte Länge der Fuge berücksichtigt<br />

werden.<br />

Bei torsionsbelasteten RPV ist ein l F<br />

/D aI<br />

-Verhältnis von ca. 0,5 zu<br />

empfehlen. Eine Orientierung an der ZWV nach DIN 5466-1 [31] ist<br />

aufgrund der Ähnlichkeit empfehlenswert. Bei umlaufbiegebelasteten<br />

RPV ist das Verhältnis deutlich größer zu wählen, hier empfiehlt<br />

sich eine Orientierung an der PV mit l F<br />

/D aI<br />

≥ 1; damit wird einem<br />

Herausrutschen der Welle entgegengewirkt.<br />

Der Berechnungsablauf sowie ein Berechnungsbeispiel der dargelegten<br />

Auslegungsmethode ist in [3] ausführlich erläutert.<br />

T<br />

l F<br />

/D al<br />

= 0,27<br />

Nabe<br />

A proj<br />

Welle<br />

1 F<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Basierend auf den Erkenntnissen von [9] wurden in [2] und [3] erstmals<br />

umfassende experimentelle, numerische und analytische<br />

Untersuchungen zu formend und schneidend gefügten RPV aus<br />

Stahl und Aluminium durchgeführt.<br />

Ziel war die systematische Erforschung der Zusammenhänge<br />

zwischen den geometrischen, werkstofftechnischen und tribologischen<br />

Größen während des Füge- und des Lösevorganges sowie der<br />

Torsionsmomentübertragung und damit die Schaffung einer Basis<br />

für eine allgemeingültige Auslegungsrichtlinie.<br />

Die Untersuchungen belegen den Einfluss des Fasenwinkels ϕ auf<br />

die Festigkeit der Verbindung und damit auf das Übertragungsverhalten<br />

des RPV. Eine hohe übertragbare Axialkraft und/oder ein hohes<br />

übertragbares Torsionsmoment, welches einen hohen Volumennutzwert<br />

impliziert, sind folglich nur durch einen formenden Fügevorgang,<br />

d. h. mit einem relativ kleinen Fasenwinkel der Welle ϕ zu realisieren.<br />

Die Werkstoffverfestigung formend gefügter RPV führt zu einem<br />

etwa 40 % höheren übertragbaren Torsionsmoment im Vergleich zu<br />

schneidend gefügten RPV. Hier zeigt sich die Analogie zu den PV, wo<br />

insbesondere durch eine elastisch-plastische Auslegung eine deutliche<br />

Steigerung der Übertragungsfähigkeit zu erreichen ist [25].<br />

Mit der „relativen Festigkeit“ steht für die Praxis nunmehr ein<br />

Gütekennwert zur gezielten Auswahl und Bewertung eines RPV<br />

hinsichtlich der Übertragungsfähigkeit zur Verfügung. Damit kann<br />

entsprechend den Anforderungen an die Verbindung der Fügevorgang<br />

ausgewählt und folgend der Fasenwinkel vorgegeben werden.<br />

Basierend auf experimentellen und begleitenden numerischen<br />

Untersuchungen wurde ein auf mechanisch-physikalischen Gesetzmäßigkeiten<br />

beruhendes Berechnungsmodell für die Fügekraft sowie<br />

das statisch übertragbare Torsionsmoment von formend und schneidend<br />

gefügten Stahl-Aluminium-RPV abgeleitet und validiert. Damit<br />

können derartige RPV hinsichtlich der Fügekraft und Torsionsmomente<br />

dimensioniert werden. Darüber hinaus steht ein validiertes FE-<br />

Modell zur Simulation des Füge- und Lösevorganges zur Verfügung.<br />

Eine Erweiterung dieser Grundlagen hin zur werkstoffunabhängigen<br />

Dimensionierung und beliebiger Gestalt der Rändel erfolgt<br />

derzeit in einem weiteren DFG Forschungsvorhaben an der<br />

TU Chemnitz [22], [32].<br />

Literaturverzeichnis:<br />

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numerische Optimierung genormter Polygonprofile für Welle-Nabe-Verbindungen.<br />

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Dissertation, TU Chemnitz, Universitätsverlag<br />

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und Gestaltung. Deutsche Norm 2012<br />

[7] DIN 82: Rändel. Deutsche Norm 1973<br />

[8] DIN 403: Rändelräder. Deutsche Norm 1973<br />

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abgeleitete Optimierung einer formschlüssigen Welle-Nabe-Verbindung.,<br />

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S. 283-303<br />

[11] Bader, M.: Untersuchungen von Rändel-Welle-Nabe-Verbindung mit am<br />

Praxiseinsatz orientierten Randbedingungen. 5. VDI-Fachtagung Welle-Nabe-<br />

Verbindungen VDI -Berichte 2176 (2012), S. <strong>10</strong>5-116<br />

[12] Mänz, T.: Über die Auslegung von Pressverbindungen mit gerändelter Welle.<br />

Dissertation, TU Clausthal, <strong>2017</strong> (erscheint demnächst)<br />

[13] Thomas, K.: Die Presspassung mit unterbrochener Fuge, Dissertation,<br />

TU Hannover, 1969<br />

120 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

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[31] DIN 5466-1 Tragfähigkeitsberechnung von Zahn- und Keilwellenverbindungen<br />

– Teil 1: Grundlagen. Oktober 2000<br />

[32] Gerstmann, T. ; Awiszus, B.; Suchy, L.; Leidich, E.: Numerische Analyse des<br />

Montage- und Übertragungsverhaltens von Rändelpressverbänden. 7. VDI-Fachtagung<br />

Welle-Nabe-Verbindungen 2016, VDI-Berichte 2287<br />

Danksagung<br />

Die Autoren bedanken sich bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) für die finanzielle Unterstützung des Projektes „Simulationsgestützte<br />

Auslegung des Fügevorgangs und Untersuchung des<br />

Übertragungsverhaltens von Welle-Nabe-Verbindungen mit gerändelter<br />

Welle“ und für die lösungsorientierte Zusammenarbeit mit<br />

Frau Prof. Dr.-Ing. habil. Dipl.-Math. Birgit Awiszus von der Professur<br />

Virtuelle Fertigungstechnik der TU Chemnitz.<br />

Formelzeichen<br />

a<br />

Aufschubweg [mm]<br />

A Bruchdehnung [%]<br />

A F<br />

A G<br />

A proj<br />

A 0<br />

A 1<br />

D aI<br />

D F<br />

D iA<br />

D W<br />

E<br />

Kontaktfläche für das Auslegungskriterium [mm²]<br />

Rändelgrundfläche [mm²]<br />

projizierte Fläche [mm²]<br />

freie Fugenfläche zwischen den Rändeln vor dem Fügen [mm²]<br />

freie Fugenfläche zwischen den Rändeln nach dem Fügen [mm²]<br />

Außendurchmesser des Innenteils (Welle) [mm]<br />

Nenndurchmesser / Fugendurchmesser [mm]<br />

Innendurchmesser des Außenteils (Nabe) [mm]<br />

Wirkdurchmesser [mm]<br />

Elastizitätsmodul [N/mm²]<br />

f(ϕ) Funktion für den winkelbasierten Umformgrad [-]<br />

F<br />

resultierende Kraft im Kontakt [N]<br />

F N<br />

F R<br />

F f<br />

F f,max<br />

F l<br />

F l,max<br />

F r<br />

F u<br />

h R<br />

h tr<br />

Normalkraft [N]<br />

Reibkraft [N]<br />

Fügekraft [N]<br />

maximale Fügekraft [N]<br />

Lösekraft [N]<br />

maximale Lösekraft [N]<br />

Radialkraft [N]<br />

Umfangskraft [N]<br />

Höhe des Rändels (Welle) [mm]<br />

tragende Rändelhöhe des Außenteils (Nabe) [mm]<br />

K RPV<br />

Anpassungsfaktor für den Fügevorgang [-]<br />

k f<br />

k f<br />

(ε pl )<br />

l F<br />

p F<br />

Fließspannung [N/mm²]<br />

Fließkurve [N/mm²]<br />

Fließkurve der Rändelpressverbindung [N/mm²]<br />

Länge der Fuge [mm]<br />

zulässige Flächenpressung [N/mm²]<br />

zulässige Flächenpressung der Rändelpressverbindung [N/mm²]<br />

Q A<br />

Durchmesserverhältnis des Außenteils (Nabe) [-]<br />

Q I<br />

Durchmesserverhältnis des Innenteils (Welle) [-]<br />

R e<br />

R iA<br />

Streckgrenze [N/mm²]<br />

Radius der Innenkontur des Außenteils (Nabe)<br />

R F<br />

relative Festigkeit [-]<br />

R m<br />

R p0,2<br />

t<br />

T<br />

T pF<br />

T R<br />

T τS<br />

U geo<br />

Zugfestigkeit [N/mm²]<br />

0,2 % Dehngrenze [N/mm²]<br />

Rändelteilung [mm]<br />

Torsionsmoment [Nm]<br />

Torsionsmoment (Auslegungskriterium) [Nm]<br />

Rutschmoment [Nm]<br />

maximales Torsionsmoment (Versagenskriterium) [Nm]<br />

geometrisches Übermaß [mm]<br />

x Koordinatenrichtung [-]<br />

z Rändelanzahl [-]<br />

Griechische Formelzeichen<br />

α Profilöffnungswinkel [°]<br />

ε Dehnung [-]<br />

ε pl Umformgrad [-]<br />

Umformgrad des Rändelpressverbandes [-]<br />

µ Haftreibwert [-]<br />

µ g<br />

Gleitreibwert [-]<br />

ξ geo<br />

bezogenes geometrisches Übermaß [‰]<br />

kritische Schubspannung, Schubstreckgrenze [N/mm²]<br />

kritische Schubspannung der Rändelpressverbindung [N/mm²]<br />

ϕ Fasenwinkel der Welle [°]<br />

ϕ T<br />

Verdrehwinkel [°]<br />

ψ Winkel [°]<br />

<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> 121


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 11/<strong>2017</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 16. 11. <strong>2017</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 31. <strong>10</strong>. <strong>2017</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Pkw-Karosserien werden zu über 90 % von Robotern gefertigt.<br />

Damit sie keinen Leerlauf haben, müssen die einzelnen Arbeitsschritte<br />

genau ineinandergreifen. Namhafte Automobil-Konzerne statten ihre<br />

Fertigungslinien deshalb mit hochpräzisen Positioniersystemen aus.<br />

02 Kennen Sie einen linearmotorischen Aktuator, der seit acht Jahren<br />

im hochdynamischen Dreischicht-Betrieb wartungsfrei empfindliche<br />

Kleinteile positioniert? Gibt es nicht? Gibt es doch. Diese Module heißen<br />

High-Dynamic und entstehen in einem Werk eines Kinematik-Spezialisten.<br />

Der direkte Weg<br />

im Internet:<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

als E-Paper:<br />

www.engineering-news.net<br />

Redaktion:<br />

d.schaar@vfmz.de<br />

MDA Technologies:<br />

www.en.engineering-news.net<br />

03 Die Unternehmen Schoen+Sandt und Voith verbindet eine langjährige<br />

Zusammenarbeit. Das jüngste Projekt ist eine Großflächenstanzmaschine.<br />

Hierbei hat Voith Schoen+Sandt im großen Rahmen unterstützt und<br />

somit zur erfolgreichen Integration des Antriebs beigetragen.<br />

04 Für Hersteller von Werkzeugmaschinen sind schlanke Prozesse und<br />

hohe Effizienz sehr wichtig. Deshalb bietet die Lapp Gruppe maßgeschneiderte,<br />

fertige Kabelkonfektionen und Energieketten. So können sich<br />

Anwender auf andere, wertschöpfendere Tätigkeiten konzentrieren.<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

122 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong>


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Falsche Versprechen erkennen Sie sofort. Auch bei Zahnriemen?<br />

Schließlich ähneln minderwertige Produkte auf den ersten Blick<br />

dem Qualitätsprodukt. Sicherheit bieten die Polyurethan-<br />

Zahnriemen der führenden Hersteller BRECO und ContiTech:<br />

Die werden aus abriebfestem Polyurethan und hochfesten<br />

Stahlcord-Zugträgern gefertigt und besitzen überlegene chemische<br />

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