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MTD_DDG_2017_09

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26 diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. 9 · 27. September <strong>2017</strong><br />

Medizin & Markt<br />

Foto: iStock/AzmanJaka<br />

Typ 2 nur 1-mal piksen<br />

Wöchentliches GLP1-Analogon vereinfacht Wechsel zur Injektionstherapie<br />

Ü Pressegespräch – Lilly<br />

FRANKFURT. Typ-2-Diabetespatienten<br />

von oraler Behandlung auf eine Injektionstherapie<br />

umstellen – besonders<br />

leicht gelingt der Wechsel mit einem<br />

lang wirksamen GLP1-Analogon.<br />

Ein entscheidender Vorteil der inkretinbasierten<br />

Therapie, etwa mit einem<br />

GLP1-Rezeptor-Agonisten: Sie steigert<br />

die Insulinsekretion strikt glukoseabhängig.<br />

Der Patient trägt also kein<br />

Hypoglykämierisiko, betonte der in<br />

Offenbach niedergelassene Internist<br />

und Diabetologe Dr. Gerd Nitzsche.<br />

Als typische Kandidatin für das GLP1-<br />

Analogon Dulaglutid (Trulicity®)<br />

stellte Dr. Gisela schell, Allgemeinärztin<br />

aus Offenbach, eine<br />

54-Jährige mit Typ-2-Diabetes vor,<br />

Dem Patienten sollte<br />

der Wechsel zu<br />

einer Injektionstherapie<br />

möglichst einfach<br />

gestaltet werden.<br />

die sie gemeinsam mit ihrem Kollegen<br />

betreut. Die Patientin war mit<br />

einer oralen Kombinationstherapie<br />

(Metformin, DPP4-Hemmer, SGLT2-<br />

Hemmer) nur unzureichend eingestellt.<br />

Erst mit Dulaglutid gelang es,<br />

das HbA 1c dauerhaft unter 7 % zu<br />

senken. Außerdem schafft es die<br />

Patientin, seit 1,5 Jahren ihr Gewicht<br />

stabil zu halten – wegen des früheren<br />

Sättigungsgefühls.<br />

Dem Patientenwunsch nach einem<br />

geringen Therapieaufwand kommt<br />

die einmal wöchentliche Injektion<br />

entgegen. Diese ist nicht schmerzhaft<br />

und erfolgt unabhängig von den<br />

Mahlzeiten mit einem Fertigpen –<br />

ohne Anmischen oder Entlüften,<br />

ergänzte Dr. Nitzsche. Die fehlende<br />

Hypoglykämieneigung erlaubt es,<br />

z.B. auch einer Tätigkeit als Busfahrer<br />

weiterhin uneingeschränkt nachzugehen.<br />

Im Gegensatz zu Insulin erfordert<br />

Dulaglutid weder eine spezielle Schulung<br />

noch Blutzuckerselbstkontrollen.<br />

Im Phase-III-Studienprogramm<br />

AWARD konnte für Dulaglutid als<br />

Monotherapie und in diversen<br />

Kombinationen eine signifikante<br />

HbA 1c -Reduktion gezeigt werden.<br />

Die postprandialen Blutzuckerspiegel<br />

wurden deutlich stärker gesenkt als<br />

mit Exenatid zweimal täglich. Im Vergleich<br />

zum DPP4-Hemmer Sitagliptin<br />

kam es zu einer signifikant stärkeren<br />

Reduktion des HbA 1c , die zwei Jahre<br />

lang anhielt.<br />

rft<br />

Fachpressegespräch „Die Rolle des Hausarztes<br />

in der interdisziplinären Behandlung des Diabetes<br />

– mehr als nur Tabletten?“; Veranstalter: Lilly<br />

Gichtpatienten oft auf<br />

dem Weg zum Diabetes<br />

Kardiovaskuläre Komplikationen sind häufig<br />

Ü Fortbildung – Berlin-Chemie<br />

BERLIN. „ Machen Sie rechtzeitig ein<br />

Stoffwechselprofil bezüglich Diabetes,<br />

wenn Ihr Patient über einen gewissen<br />

Zeitraum einen überhöhten<br />

Harnsäurewert von 8 mg/dl aufweist“,<br />

riet Professor Dr. UrsUla Gresser,<br />

Gichtzentrum München.<br />

Patienten mit Hyperurikämie tragen<br />

durch oxidativen Stress ein erhöhtes<br />

Risiko, eine Glukoseintoleranz und<br />

Insulinresistenz zu entwickeln,<br />

erklärte die Kollegin. Bei vielen Betroffenen<br />

kommt es im Verlauf zu einem<br />

manifesten Diabetes. Kardiovaskuläre<br />

Komplikationen sind dann häufig.<br />

Für Männer gibt es einen sehr guten<br />

Indikator für kardiovaskuläre Probleme,<br />

meinte Prof. Gresser: „Fragen<br />

Sie Ihre männlichen Patienten hin<br />

und wieder mal nach dem Auftreten<br />

einer erektilen Dysfunktion.“ Erektionsstörungen<br />

sind ein fast untrügliches<br />

Frühzeichen für beginnende<br />

kardiovaskuläre Erkrankungen bis hin<br />

zum Herzinfarkt, fuhr die Referentin<br />

fort.<br />

Für die Behandlung von Patienten<br />

mit Hyperurikämie, Gicht bzw. Gichtarthritis<br />

steht u.a. der Xanthinoxidase-Hemmer<br />

Febuxostat (Adenuric®)<br />

zur Verfügung. Das 2-Aryl-Thiazol-<br />

Derivat entfaltet seine therapeutische<br />

Wirkung über eine selektive Enzym-<br />

Hemmung, wodurch der Abbau von<br />

Hypoxanthin zu Harnsäure verhindert<br />

wird.<br />

In der Standarddosis von 80 mg kann<br />

der Harnsäurespiegel bei Hyperurikämie<br />

effektiv und dauerhaft gesenkt<br />

werden, was in der Folge auch die<br />

Insulinsensitivität bei gleichzeitiger<br />

Diabeteserkrankung verbessern<br />

kann. In aktuellen Untersuchungen<br />

verdichten sich zudem die Hinweise<br />

darauf, dass der Wirkstoff insgesamt<br />

einen positiven Effekt auf die Gefäßsituation<br />

der Patienten haben könnte.<br />

nic/dz<br />

Fortbildungsveranstaltung „Stoffwechsel in<br />

Balance“; Veranstalter: Berlin-Chemie<br />

Infobox. Hypercholesterinämie<br />

Foto: iStock/takasuu<br />

Therapietreue bei Hypercholesterinämie verbessern<br />

Schlüssel zum Therapieerfolg: TheraKey fördert die Adhärenz<br />

Bei manchen chronischen erkrankungen<br />

wie Hypercholesterinämie<br />

treten zunächst keine klinischen<br />

symptome auf. Der Leidensdruck<br />

der patienten ist bei Diagnosestellung<br />

daher oft gering und umso<br />

schwerer fällt es ihnen, den gewohnten<br />

Lebensstil zu ändern oder<br />

an eine kontinuierliche medikation<br />

zu denken.<br />

Jeder dritte langfristig behandelte<br />

gibt Schwierigkeiten mit einer regelmäßigen<br />

Statineinnahme an. 1<br />

Kommen dann noch negative Presseberichte<br />

hinzu, erhöht sich die Abbruchrate<br />

zusätzlich, wie eine dänische<br />

Studie gezeigt hat.² Dabei ist<br />

nachgewiesen, dass eine mangelnde<br />

Therapietreue bei Hypercholesterinämie<br />

mit einer erhöhten Morbidität<br />

und Mortalität assoziiert ist. So stieg<br />

das Risiko nicht adhärenter Patienten<br />

für einen Myokardinfarkt in der<br />

dänischen Studie um 26 % und für<br />

einen kardiovaskulären Tod um 18 %<br />

im Vergleich zu den therapietreuen<br />

Patienten (nachbeobachtungszeitraum<br />

von median 4,3 Jahren).²<br />

TheraKey ® kann hier Abhilfe schaffen,<br />

denn das indikationsübergreifende<br />

und produktneutrale Konzept von<br />

berlin-Chemie unterstützt den Arzt<br />

dabei, das Krankheits- und Therapieverständnis<br />

von Hypercholesterinämie-Patienten<br />

zu fördern.<br />

Den Zugang erhält der patient<br />

exklusiv vom Arzt<br />

Der Patient erhält seine Zugangsdaten<br />

zu dem geschlossenen online-Portal<br />

exklusiv von seinem<br />

Arzt in form eines Schlüssels, dem<br />

TheraKey ® . Die wissenschaftlich geprüften<br />

Inhalte werden durch Texte,<br />

Animationen und zahlreiche Experten-<br />

Videos vermittelt. Der Arzt kann<br />

dem Patienten individuelle Tipps<br />

Impressum • Idee und Konzeption: Inter Medical Sonderpublikationen • Chef vom Dienst: Hannelore Schell<br />

Mit freundlicher Unterstützung der Berlin-Chemie AG • diabetes zeitung 9/<strong>2017</strong> – 27845_1<br />

geben, über welche Inhalte er sich<br />

dort gezielt informieren sollte. So<br />

findet etwa ein Hypercholesterinämie-Patient<br />

umfangreiche Informationen<br />

zu seiner Erkrankung,<br />

allgemeine Empfehlungen z.b. zur<br />

Ernährung, aber auch Erläuterungen<br />

zum Sinn und nutzen einer<br />

medikamentösen lipidsenkenden<br />

Therapie. Zusätzlich stehen dem<br />

Arzt Materialien wie Schaukarten<br />

oder Poster zur Verfügung, die er<br />

für das persönliche Gespräch in der<br />

Sprechstunde nutzen kann.<br />

Weitere Informationen zum<br />

TheraKey ® -Konzept erhalten Sie über<br />

den Außendienst von berlin-Chemie<br />

sowie unter www.therakey.info.<br />

1. Laufs U et al. Dtsch Arztebl Int 2015; 112:<br />

748-755<br />

2. nielsen Sf et al. Eur Heart J 2016; 37 (11),<br />

908-916<br />

sopub_27845_1.indd 1 14.<strong>09</strong>.<strong>2017</strong> 10:15:14<br />

Welchen Stellenwert hat<br />

die Lipidsenkung?<br />

Ein relevanter Therapieaspekt bei Diabetes<br />

Ü Fachpresse-Workshop – Sanofi<br />

EPPSTEIN-BREMTHAL. „Eigentlich ist es<br />

eine erstaunliche Tatsache“, sagte Professor<br />

Dr. aNdreas BirkeNfeld, TU Dresden.<br />

Eine LDL-Reduktion um wenige<br />

mmol/l hat einen stärkeren Einfluss<br />

auf die kardiovaskuläre Ereignisrate<br />

bei Diabetespatienten als eine HbA 1c -<br />

Senkung um einen Prozentpunkt.<br />

Das zeigt aber deutlich: Diabetes<br />

ist nicht nur eine Erkrankung des<br />

Blutzuckers. Insulin spielt offenbar<br />

auch eine Rolle beim Lipidstoffwechsel.<br />

„Das ist wahrscheinlich auch der<br />

Grund, warum man mit einer Lipidsenkung<br />

so viel Benefit erreichen<br />

kann“, so Prof. Birkenfeld. Er betonte:<br />

„Die Therapie des Diabetes ist heutzutage<br />

eine multimodale und keine<br />

glukozentrische Therapie mehr!“<br />

Der Zielwert für das Gros der Diabetespatienten<br />

liegt bei < 70 mg/dl<br />

LDL-C bzw. < 100 mg/dl Non-HDL.<br />

Das ist ein Wert, unter der atherosklerotische<br />

Prozesse aufgehalten<br />

bzw. verringert werden können. Aber<br />

auch mit Kombinationspräparaten<br />

sind diese Therapieziele für manche<br />

Patienten nicht zu erreichen, räumte<br />

der Kollege ein.<br />

Die auf dem ADA-Kongress vorgestellten<br />

Ergebnisse der ODYSSEY DM-DYS-<br />

LIPIDEMIA Studie zeigen, dass eine Behandlung<br />

mit Alirocumab (Praluent®)<br />

in solchen Fällen zu einer effektiven<br />

Non-HDL-Senkung führen kann.<br />

Eingeschlossen waren Typ-2-Diabetespatienten<br />

mit einer gemischten<br />

Dyslipidämie und hohem CV-Risiko,<br />

die unter max. tolerierter Statintherapie<br />

nicht ausreichend kontrolliertes<br />

Non-HDL aufwiesen. Nach 24 Wochen<br />

unter Alirocumab lagen über 2/3<br />

im Zielbereich vs. 17,7 % unter der<br />

Standardbehandlung. Dabei zeigte<br />

sich über den gesamten Studienzeitraum<br />

keine Auswirkung der PCSK9-<br />

Hemmung auf die BZ-Einstellung. ao<br />

Fachpresse-Workshop „‚Diabetes to go‘ – Diabetesmanagement:<br />

mehr als nur Blutzuckerkontrolle“;<br />

Veranstalter: Sanofi<br />

Nach aNGabeN<br />

Der uNTerNehmeN.<br />

Die herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung<br />

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