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risikobetrachtung von naturgefahren - Christian-Albrechts ...

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24<br />

Risikodiskurs<br />

Insbesondere die Begriffe Risiko, Gefahr und Vulnerabilität werden disziplinär sehr unterschied-<br />

lich definiert, was immer wieder zu Missverständnissen im wissenschaftlichen Kommunikations-<br />

prozess führt.<br />

Daher sollen im Folgenden diese Termini bezüglich ihrer Bedeutung und Verwendung in der<br />

vorliegenden Arbeit in einen Kontext gestellt werden.<br />

• Risiko ist die qualitative oder quantitative Charakterisierung einer Schadenswahrscheinlichkeit als<br />

Konsequenz aus dem Zusammenwirken natürlicher oder anthropogen induzierter Ereignisse und<br />

potenziell vulnerabler Risikoelemente. Es ist das Produkt der Gefährdung und der Vulnerabilität.<br />

• Schadenswahrscheinlichkeit impliziert hierbei den Faktor Zeit, der über die Gefährdung berücksichtigt<br />

wird. Diese ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der spezifischen Gefahr mit einem spezifischen<br />

Charakter (z.B. Intensität und Dauer).<br />

• Diese Gefahr wirkt schädigend sowohl auf Sachwerte als auch gesellschaftliche Kollektive bzw. Indivi-<br />

duen in ihrem sozialen Kontext. Die Vulnerabilität ist die Schadenser wartung, die aus dem Charakter<br />

der spezifischen Gefahr und den Eigenschaften dieser Risikoelemente resultiert. Diese Eigenschaften<br />

werden maßgeblich durch die physische und gesellschaftliche Anfälligkeit bzw. Widerstandsfähigkeit<br />

bestimmt.<br />

In der jüngsten Vergangenheit wird bei einer stärkeren Berücksichtigung der Widerstands- und<br />

Bewältigungsfähigkeit das Risiko auch definiert als<br />

Risiko =<br />

(ISDR, 2002: 41).<br />

Da aber die Widerstands- und Bewältigungsfähigkeit schon bei der Vulnerabilitätsbetrachtung zu<br />

berücksichtigen ist, stützt sich die Arbeit auf folgende Definition:<br />

Diese Perspektive des Risikobegriffes wird insbesondere <strong>von</strong> Seiten der Sozialwissenschaften kritisiert,<br />

da die aus der Versicherungswissenschaft entliehene Formel aufgrund der zu starken tech-<br />

nisch-naturwissenschaftlichen Ausrichtung keine gesellschaftlichen Aspekte integriert.<br />

Der Autor sieht hingegen in dem Vulnerabilitätsbegriff die ausreichende Möglichkeit der Berücksichtigung<br />

gesellschaftlicher Fragestellungen.<br />

2.3 Entwicklung der Risikoforschung<br />

Gefährdung x Vulnerabilität<br />

Fähigkeit<br />

Risiko = Gefährdung x Vulnerabilität<br />

Menschen versuchen seit jeher, sich und ihre Güter vor möglichen Gefahren und Risiken zu<br />

schützen. Mit dem Beginn der Industriellen Revolution im 19. Jh. wurden die neuen technischen<br />

Errungenschaften geprüft, überwacht und hinsichtlich ihrer Risiken untersucht.

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