13.12.2012 Aufrufe

risikobetrachtung von naturgefahren - Christian-Albrechts ...

risikobetrachtung von naturgefahren - Christian-Albrechts ...

risikobetrachtung von naturgefahren - Christian-Albrechts ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

48<br />

Naturgefahren<br />

Denn das Ausmaß der Schäden ist eine Voraussetzung dafür, dass ein Ereignis in die Statistik der<br />

großen Naturkatastrophen aufgenommen wird. Und eben diese volkswirtschaftlichen Verluste<br />

sind insbesondere in den letzten drei Dekaden extrem angestiegen (s. Tab. 3.1). Die Trendkurve<br />

zeigt hierbei, dass die dramatische Entwicklung der Schäden voraussichtlich die Volkswirtschaften<br />

betroffener Länder in Zukunft zunehmend belasten wird.<br />

Tab. 3.1: Die Entwicklung großer Naturkatastrophen - global im Dekadenvergleich<br />

(Quelle: MÜNCHENER RÜCKVERSICHERUNGS-GESELLSCHAFT, 2002: 15)<br />

Dekade 1950-1959 1960-1969 1970-1979 1980-1989 1990-1999<br />

Anzahl 20 27 47 63 89<br />

volkswirtschaftliche Schäden 42,2 75,7 136,1 211,3 652,3<br />

versicherte Schäden - 7,2 12,4 26,4 123,2<br />

Schäden in Mrd. US $ (in Werten <strong>von</strong> 2001)<br />

Ein inflationsbereinigter Vergleich der 60er Jahre mit der letzten Dekade zeigt eine Zunahme der<br />

globalen Ereigniszahlen mit dem Faktor 3,3 und einen Anstieg der volkswirtschaftlichen Schäden<br />

mit dem Faktor 8,6 sowie der versicherten Verluste mit 17,1 (BERZ, 2002: 259). Berücksichtigt man<br />

zusätzlich die weniger bedeutsamen Elementarschadensereignisse, <strong>von</strong> denen die Münchener Rück-<br />

versicherungs-Gesellschaft jährlich etwa 600 - 850 zählt, so erhöht sich das Schadensvolumen auf<br />

ca. das Doppelte der oben genannten Zahlen (BERZ, 2002: 254).<br />

Von den ca. 250 großen Naturkatastrophen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind die<br />

meisten durch Stürme ausgelöst worden (ca. 38 %).<br />

Insgesamt wurden durch die natürlichen Ereignisse ca. 1,4 Mio. Menschen getötet, der Großteil<br />

hierbei durch Stürme und Überschwemmungen (ca. 90 %). Die volkswirtschaftlichen Schäden<br />

sind zu ähnlichen Anteilen auf die Hauptgefahren Erdbeben, Sturm und Überschwemmung<br />

verteilt (MÜNCHENER RÜCKVERSICHERUNGS-GESELLSCHAFT, 1999b: 43).<br />

Verglichen mit vielen Regionen der Welt wird Mitteleuropa weniger stark <strong>von</strong> Naturgefahren<br />

bedroht. In Deutschland zeigt sich aber ebenso eine Zunahme der Ereigniszahlen und der Schä-<br />

den, wobei sich der Anstieg wesentlich moderater gestaltet als es die globale Entwicklung zeigt. In<br />

Abbildung 3.5 und Tabelle 3.2 sind Elementarschadensereignisse in Deutschland dargestellt.<br />

Hierbei handelt es sich nicht um große Naturkatastrophen im Sinne der Definition der Münchener<br />

Rückversicherungs-Gesellschaft, sondern vielmehr um Naturkatastrophen, die für Deutschland<br />

eine Bedeutung im Schadensaufkommen haben.<br />

Tab. 3.2: Die Entwicklung <strong>von</strong> Naturkatastrophen in Deutschland im Dekadenvergleich<br />

(Quelle: MÜNCHENER RÜCKVERSICHERUNGS-GESELLSCHAFT, 1999: 7)<br />

Dekade 1970-1979 1980-1989 1989-1999<br />

Anzahl 108 176 194<br />

volkswirtschaftliche Schäden 11,5 6,7 19,7<br />

versicherte Schäden 2,65 1,95 7,4<br />

Schäden in Mrd. DM (in Werten <strong>von</strong> 1998)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!