DP Landesjournal Thueringen Ausgabe Dezember 2012
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KOMMENTAR<br />
THÜRINGEN<br />
LANDES<br />
J OURNAL<br />
Skandal am BZ oder Sturm im Wasserglas?<br />
Von Kai Christ, Landesvorsitzender der GdP Thüringen<br />
Es ist die <strong>Dezember</strong>ausgabe der<br />
Deutschen Polizei, die ihr in euren Händen<br />
haltet. Eigentlich wäre jetzt Zeit für<br />
Grüße und Wünsche und so. Dazu komme<br />
ich weiter unten. Es gibt aber erst<br />
einmal Anlass zu einigen GdP-internen,<br />
erklärenden Worten. Die Bildzeitung<br />
und einige <strong>Ausgabe</strong>n von Regionalzeitungen<br />
haben in den letzten Oktobertagen<br />
darüber berichtet, dass der GdP-<br />
Landesvorsitzende Kai Christ, also ich,<br />
zum kostenlosen Alkoholkonsum anlässlich<br />
einer Party im Bildungszentrum<br />
aufgerufen habe und dafür einen Betrag<br />
von 3500 Euro aufgewendet hätte.<br />
Dazu fällt mir als Erstes ein, dass die<br />
Bildzeitung ihren Beitrag auf die Aussage<br />
eines „Insiders“ stützt und keine<br />
weiteren eigenen Recherchen anstellt.<br />
Gut, das kennt man von dieser Zeitung.<br />
Dass allerdings regionale Tageszeitungen<br />
und auch das Thüringer Ministerium<br />
für Inneres und Kommunales (TMIK)<br />
diesen Artikel ungeprüft für ihre Zwecke<br />
weiterverwenden, ist sehr traurig.<br />
3500 Euro – was für ein riesiger Betrag!<br />
Ich habe Anfragen von GdP-<br />
Mitgliedern bekommen, ob auch ihr<br />
Mitgliedsbeitrag dafür verwendet<br />
wurde. Nun für den Fall, dass es so<br />
gewesen wäre, hätte jedes Mitglied<br />
der GdP Thüringen diese Veranstaltung<br />
mit 0,92 Euro unterstützt. Ich<br />
hoffe sehr, dass dieser Betrag keinem<br />
von euch zu schade für die Begrüßung<br />
von 152 neuen Mitgliedern in<br />
der GdP Thüringen ist. Aber die Kosten<br />
für die GdP Thüringen beliefen<br />
sich eben nicht einmal annähernd auf<br />
diesen „wahnsinnig hohen Betrag“.<br />
Nun zu der Frage, ob das Geld der<br />
GdP womöglich für Alkohol ausgegeben<br />
wurde. Ja, auch für Alkohol wurde<br />
das Geld verwendet und für Salzstangen<br />
und Chips und alkoholfreie<br />
Getränke und Deko-Artikel. Das hat<br />
die Bildzeitung natürlich nicht erwähnt,<br />
weil sich ja niemand mit einer<br />
Salzstange ein Auge ausgestochen<br />
hat. Aus Sicht eines Menschen der Alkohol<br />
ablehnt, ist es sicher bedenklich,<br />
dass die GdP auch Geld für alkoholische<br />
Getränke zur Verfügung stellt.<br />
Dazu ist aber festzustellen, dass innerhalb<br />
unserer Gesellschaft heutzutage<br />
offensichtlich zu einer Party auch Alkohol<br />
gehört. Eine Wertung darüber<br />
möchte ich hier nicht vornehmen.<br />
Kommen wir nun zu der Aussage,<br />
der Landesvorsitzende hätte zum Alkoholkonsum<br />
aufgerufen. Wie schlecht<br />
muss man mich kennen! Diese Aussage<br />
ist so abwegig und daneben, dass<br />
ich mir jedes weitere Wort dazu ersparen<br />
möchte.<br />
Es beruhigt mich ungemein, dass<br />
es auch Positives aus dem Landesbezirk<br />
zu berichten gibt. In wenigen Tagen<br />
werden wir – wenn alles gut läuft<br />
– eine neue kleine Kreisgruppe ins<br />
Leben rufen. Nach dem erfolgreichen<br />
Start werde ich euch selbstverständlich<br />
über die Details informieren. Ein<br />
bisschen Weihnachtsüberraschung<br />
gönnt ihr mir bitte, ich informiere<br />
euch sicher vor dem Heiligen Abend.<br />
Hat der Landesvorsitzende schon<br />
einen Plan für das kommende Gewerkschaftsjahr?<br />
Ja, den hat er natürlich.<br />
Wir werden eine Befragung der<br />
Thüringer Polizeibeschäftigten zu ihrer<br />
Arbeitszufriedenheit durchführen.<br />
Über das Wie und Wann wird euch<br />
die eigens dazu installierte Arbeitsgruppe<br />
rechtzeitig und umfassend informieren.<br />
Als Ziel haben wir vor Augen,<br />
belastbare Zahlen über die<br />
Arbeitssituation innerhalb der Thüringer<br />
Polizei zu erhalten.<br />
Wir müssen dem Innenministerium<br />
und der Landesregierung endlich die<br />
Möglichkeit nehmen, sich immer und<br />
immer wieder unseren Argumenten zu<br />
entziehen, indem wir uns in die Lage<br />
versetzen, mit harten Fakten aufzuwarten.<br />
2017 hält getreu dem Motto „Und<br />
täglich grüßt das Murmeltier“ Tarifverhandlungen<br />
bereit. Unsere Mitglieder<br />
aus dem Tarifbereich werden um einen<br />
möglichst guten Abschluss kämpfen.<br />
Unsere Mitglieder aus dem Beamtenbereich<br />
fordere ich hiermit auf, sich solidarisch<br />
zu zeigen und den Tarifkampf<br />
zu unterstützen, wo immer es geht. Nur<br />
wenn wir zusammenhalten und unsere<br />
Stärke nach außen tragen, haben wir<br />
die Chance, einen guten Tarifabschluss<br />
für unsere Tarifbeschäftigten zu erkämpfen<br />
und die inhalts- und zeitgleiche<br />
Übernahme des Abschlusses für<br />
die Beamten zu erwirken.<br />
Ein weiteres Arbeitsfeld in 2017<br />
wird für die GdP Thüringen, auch in<br />
Zusammenarbeit mit der <strong>DP</strong>olG Thüringen<br />
und dem BDK in Thüringen,<br />
die Steigerung der Ausbildungszahlen<br />
sein. Es darf einfach kein „Weiter<br />
so“ im Personalabbau der Thüringer<br />
Polizei geben.<br />
Für den Bereich der Justiz ist es unser<br />
Ziel, die Ergebnisse der Arbeitsgruppen<br />
mit unseren Mitgliedern in der Justiz<br />
zu diskutieren, um eine abgestimmte<br />
Stellungnahme vornehmen zu können.<br />
Ein weiteres Ziel im Jahr 2017 ist es, unseren<br />
Mitgliederbestand im Bereich der<br />
Polizei und Justiz zu halten, besser<br />
noch, ihn zu erhöhen. Dafür brauche<br />
ich die Unterstützung von jedem Mitglied.<br />
Achtet aufeinander und zeigt,<br />
wofür die GdP steht. Gerechte Löhne<br />
und Besoldung, gerechte Arbeitszeiten,<br />
gute Ausstattung, faire Beförderungsund<br />
Aufstiegsmöglichkeiten, die Beachtung<br />
der Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf, sind wesentliche Eckpfeiler<br />
in der Arbeit der GdP Thüringen. Für<br />
die Durchsetzung eurer Forderungen<br />
brauchen wir jede Stimme.<br />
Jetzt wird es aber Zeit die Hände für<br />
ein paar Stunden in den Schoß zu legen.<br />
Ich wünsche allen Kolleginnen und Kollegen<br />
eine ruhige und friedliche Weihnacht<br />
und einen gesunden und freudigen<br />
Rutsch in 2017. Allen Kolleginnen<br />
und Kollegen, die im Einsatz sind, wünsche<br />
ich außerdem einen ruhigen Dienst.<br />
12 – 2016 Deutsche Polizei 1
LANDES OURNAL Thüringen<br />
J<br />
SOZIALES<br />
„Balu und Du“ zu Besuch bei der BePo<br />
Gruppenbild mit Wasserwerfer <br />
Erfurt. (Kowarsch/Woidig) – Versprochen<br />
ist versprochen. Den Kindern<br />
und Betreuern von „Balu und Du“<br />
hatte der Besuch in der Bereitschaftspolizei<br />
im Mai 2015 so sehr gefallen,<br />
dass PHK Heydinger als damaliger<br />
Veranstalter versprach, auch in<br />
diesem Jahr wieder solch einen Tag zu<br />
ermöglichen. „Balu und Du“ ist ein<br />
DEUTSCHE POLIZEI<br />
<strong>Ausgabe</strong>: Landesbezirk Thüringen<br />
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bundesweites Mentorenprogramm für<br />
Grundschulkinder, welches auch in<br />
Erfurt einen Ableger hat.<br />
Am 15. September 2016 war es<br />
schließlich so weit. Nach dem regulären<br />
Schulunterricht wurden die<br />
Kinder, ihre Balus (Mentoren) sowie<br />
der Verantwortliche vom Jugendamt<br />
Erfurt, Werner Fürle, mit<br />
einem großen Crafter und Polizeitransportern<br />
abgeholt. Bereits<br />
die Fahrt in den Polizeifahrzeugen<br />
war für die Kinder das erste Highlight<br />
des Tages.<br />
Nach einer kurzen Stärkung mit<br />
Kuchen und Erfrischungsgetränken<br />
fand gegen 14.30 Uhr die Begrüßung<br />
in der Bereitschaftspolizei durch PHK<br />
Heydinger statt. Hierbei wurde den<br />
Kindern und den Balus ein ereignisreicher<br />
Tag mit mehreren Stationen in<br />
Aussicht gestellt, mit dem Ziel, einen<br />
Einblick in die Bereitschaftspolizei zu<br />
schaffen.<br />
So durften sie beispielsweise den<br />
Sonderwagen (liebevoll auch „Mr.<br />
Krebs“ genannt) sowie den Wasserwerfer<br />
besichtigen. Die Kollegen<br />
der Technischen Einsatzeinheit<br />
(TEE) erklärten den staunenden<br />
Kindern anschaulich die Funktionsweisen,<br />
wobei die Kinder sogar in<br />
die Fahrzeuge krabbeln und sich<br />
wie kleine Polizisten fühlen durften.<br />
Viel Spaß bereitete den Kleinen<br />
auch die Besichtigung der Polizeitransporter,<br />
allem voran die<br />
Funktechnik. So funkten die Kinder<br />
nach kurzer Einweisung eifrig von<br />
Polizeiauto zu Polizeiauto und auch<br />
Foto: Autor<br />
das Blaulicht sowie die Sirene kamen<br />
hierbei nicht zu kurz.<br />
Besonderes Interesse erweckte zudem<br />
die Station „Transformer“. Hier<br />
wurde ein Einblick in die Ausrüstung<br />
der Bereitschaftspolizisten gewährt<br />
und jeder bekam die Möglichkeit,<br />
einmal einen Körperschutzanzug anzuziehen<br />
und in diesem gemeinsam<br />
mit den anderen eine Runde zu rennen.<br />
Der Körperschutzanzug rutschte<br />
zwar bei dem ein oder anderen sehr,<br />
aber die Kleinen kämpften tapfer und<br />
hatten jede Menge Spaß.<br />
Schließlich zeigten die BePo-Beamten<br />
den Kindern noch, wie man<br />
daktyloskopische Spuren mittels Rußpulver<br />
sichtbar macht und sichert.<br />
Daraufhin nahmen die Kinder fleißig<br />
ihre Fingerabdrücke und freuten sich<br />
über die kleinen Andenken. Nachdem<br />
alle Stationen passiert waren,<br />
ging man schließlich in den gemütlichen<br />
Teil des Tages über. Alle setzten<br />
sich zusammen und ließen mit Leckereien<br />
vom Grill den Tag Revue passieren.<br />
Zum Abschied bekam jedes Kind<br />
noch eine Geschenktüte der GdP. Die<br />
Kleinen nahmen die Präsente mit<br />
strahlenden Augen entgegen und<br />
gingen zufrieden mit vielen gewonnenen<br />
Eindrücken im Gepäck nach<br />
Hause.<br />
„Balu und Du“ bedankt sich bei<br />
den Kolleginnen und Kollegen der<br />
TEE und des 2. Zuges sowie der Führungsgruppe<br />
der 2. BPH für die Organisation<br />
und ihr Engagement für den<br />
guten Zweck. Ebenso gilt der Dank<br />
der GdP für die Bereitstellung der<br />
Präsente für die Kinder.<br />
2 12 – 2016 Deutsche Polizei
Thüringen<br />
LANDES<br />
J OURNAL<br />
PERSONALVERTRETUNG<br />
Damit die Polizei nicht baden geht<br />
Voller Einsatz für eure Rechte!<br />
Täglich wird von unseren Kolleginnen<br />
und Kollegen in allen Bereichen der<br />
Thüringer Polizei mit geringstem Personalansatz<br />
Enormes geleistet und die<br />
Aufgaben unter vielen Entbehrungen<br />
erfolgreich bewältigt. Die Gewerkschaft<br />
der Polizei und ihre Personalräte wollen<br />
gemeinsam mit euch für faire Arbeitsbedingungen<br />
kämpfen und machen fortwährend<br />
auf Defizite aufmerksam, um<br />
somit Diskussionen anzuregen.<br />
Als stärkste Gemeinschaft im Polizeibereich<br />
ist die GdP in der Lage, wichtige<br />
Themen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit<br />
zu bringen, um nachhaltig Veränderungen<br />
herbeizuführen. Aber auch<br />
jede einzelne Kollegin und jeder einzelne<br />
Kollege sollte wieder mehr zum kritischen<br />
Selbstdenken aktiviert werden,<br />
damit wir zu einer wahrhaftigen, mündigen<br />
und vor allem reflektierten Polizei<br />
zurückkehren.<br />
Der gesunde Menschenverstand<br />
muss erneut Einzug halten und darf<br />
nicht länger unter Befürchtung von<br />
dienstlichen Sanktionen/Repressionen<br />
unterdrückt werden. Führungskräfte<br />
wären gut beraten, ehrliche Arbeit zu<br />
forcieren und ihr Ohr an der Basis zu behalten,<br />
anstatt sich blind auf Statistiken<br />
zu versteifen und jeglichen Konflikten<br />
aus dem Weg zu gehen, nur um ihren<br />
nächsten Dienstgrad nicht zu gefährden.<br />
Sie machen es sich damit allzu einfach<br />
und merken gar nicht, was sich in<br />
ihren eigenen Reihen an Unmut aufstaut<br />
und was die Bediensteten über sie<br />
denken. Vielleicht ist ihnen das sogar<br />
gleichgültig?<br />
Vor allem wir als Beamtenschaft,<br />
ohne Sorge vor Arbeitsplatzverlust,<br />
müssen doch langsam erkennen, dass<br />
der Abwärtstrend gestoppt werden<br />
muss. Sehen wir ins benachbarte Frankreich.<br />
Für Ende Oktober ruft dort eine<br />
der größten Polizeigewerkschaften zu<br />
einer nationalen Demonstration in Paris<br />
unter dem Motto „Wutmarsch von Polizei<br />
und Bürgern!“ auf.<br />
Auch in Frankreich sind viele Polizisten<br />
empört und verzweifelt, fühlen sich<br />
von der Politik und von einer zynischen<br />
Hierarchie, der die Arbeitsbedingungen<br />
von Polizisten im Außeneinsatz völlig<br />
gleichgültig seien, verraten und im Stich<br />
gelassen. Auch die französischen Kollegen<br />
klagen über die hohe Arbeitsbelastung<br />
durch die zahlreichen Einsätze bei<br />
Demonstrationen, denn der Abbau Tausender<br />
Stellen bei den Sicherheitskräften<br />
hinterlässt eben nun mal seine Spuren.<br />
Ferner beklagen sie aber auch die<br />
falsche Prioritätensetzung beim Personal.<br />
Vorgesetzte gäben sinnlose Befehle,<br />
die lediglich darauf abzielen, die Statistiken<br />
zu verbessern und nicht die<br />
Sicherheit.<br />
Unsere (das heißt eure und meine)<br />
Pflicht ist, den Mut zur Wahrheit aufzubringen,<br />
damit der Verstand und nicht<br />
die Dummheit siegt. Versteckt euch bitte<br />
nicht länger in der derzeit noch<br />
schweigenden, leiseren und ängstlicheren<br />
Mehrheit und wacht auf. Es gibt<br />
viel zu verbessern, ich denke da nur<br />
mal an die Themen Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie, Ausstattung sowie<br />
Personal.<br />
Bringt euch stärker ein, anstatt nur zu<br />
schimpfen, sprecht eure Vertrauensleute<br />
an, werdet in Gremien aktiv und<br />
sucht das Gespräch mit der Interessenvertretung.<br />
Somit erhaltet ihr wichtige<br />
Informationen aus erster Hand und<br />
nicht nur vom Hörensagen.<br />
Viele von euch denken sicher, der<br />
Personalrat ist nur ein „zahnloser Tiger“<br />
oder setzt sich nicht genügend für<br />
euch ein. Ihr werdet sicher mit dem ein<br />
oder anderen Personalrat auch eigene<br />
gute oder schlechte Erfahrungen gemacht<br />
haben, die ich niemandem absprechen<br />
möchte! Meldet euch in der<br />
GdP-Geschäftsstelle, wenn ihr euch<br />
vorstellen könnt, für die Bediensteten<br />
aktiv zu werden oder wenn ihr selbst<br />
mit dem Gedanken spielt, für den in<br />
knapp zwei Jahren neu zu wählenden<br />
Personalrat in eurem Bereich zu kandidieren.<br />
Personalratswahlen sollten als Chance<br />
gesehen werden. Eine Chance, die es<br />
zu nutzen gilt und bei der die Wahl auf<br />
diejenigen fallen sollte, die mit großem<br />
persönlichen Engagement für die Interessen<br />
vieler eintreten.<br />
Daniel Meyhöfer,<br />
Vertrauensmann im TLKA<br />
65. Geburtstag<br />
DIE G<strong>DP</strong> GRATULIERT ZUM ...<br />
70. Geburtstag<br />
80. Geburtstag<br />
Werner Lukossek, KG Jena 5. 7.<br />
Peter Lippe, KG BePo RU 8. 7.<br />
Lutz Bode, KG NTH 23. 7.<br />
Ursula Hesse, KG NTH 24. 7.<br />
Gerd Dreßel, KG Suhl 4. 8.<br />
Dieter Simon, KG Erfurt 12. 8.<br />
Klaus König, KG Jena 21. 8.<br />
Horst Albrecht, KG Suhl 23. 8.<br />
Hartmut Rink, KG Jena 24. 8.<br />
Richard Schneider, KG Gera 3. 9.<br />
Hans-Joachim Kellner, KG Erfurt 10. 9.<br />
Wolfgang Mäder, KG Suhl 11. 9.<br />
Heinz Rudloff, KG Suhl 11. 9.<br />
Manfred Batke, KG NTH 16. 9.<br />
Edgar Lautenschläger,<br />
KG Saalfeld 18. 9.<br />
Jürgen Müller, KG Gera 28. 9.<br />
Bernd Nürnberger, KG Gera 6. 7.<br />
Karl-Heinz Wilhelm, KG Jena 16. 7.<br />
Edmund Saß, KG Jena 18. 7.<br />
Ursula Lämmerzahl, KG Jena 25. 5.<br />
Heinz Brüchner, KG NTH 20. 7.<br />
Angela Wilhelm, KG Jena 28. 7.<br />
Herbert Kirchner, KG Suhl 9. 8.<br />
Detlev Bieling, KG Suhl 21. 8.<br />
Wolfgang Mittag, KG Erfurt 22. 8.<br />
Dagmar Schedlich, KG Gera 22. 8.<br />
Gerhard Purmann, KG Gera 15. 9.<br />
Harald Recknagel, KG Saalfeld 23. 9.<br />
75. Geburtstag<br />
Gerd Pitrof, KG Gera 25. 7.<br />
Heinz Werner, KG NTH 18. 9.<br />
Hans-Joachim Tielo, KG NTH 26. 8.<br />
Erwin Thiel, KG Gotha 1. 9.<br />
81. Geburtstag<br />
Wolfgang Arnold, KG Gera 14. 9.<br />
83. Geburtstag<br />
Herbert Rödiger, KG Gotha 8. 9.<br />
93. Geburtstag<br />
Horst Beer, KG Erfurt 2. 9.<br />
12 – 2016 Deutsche Polizei 3
LANDES OURNAL Thüringen<br />
J<br />
DGB<br />
Gespräch mit dem Innenminister<br />
Erfurt. (wg) – Der DGB lädt in<br />
dieser Legislaturperiode alle Minister<br />
der Landesregierung zu einem<br />
Meinungsaustausch über aktuelle<br />
Fragen ein. Neben Vertretern des<br />
DGB sind die Vorsitzenden der acht<br />
in Thüringen vertretenen Mitgliedsgewerkschaften<br />
zugegen.<br />
Am 13. Oktober 2016 nahm sich Innenminister<br />
Dr. Holger Poppenhäger<br />
Zeit, um zu vorher vereinbarten Themen<br />
in einer Diskussionsrunde zur Verfügung<br />
zu stehen. Als erstes Thema stand<br />
der Umgang mit der Vielzahl an zusätzlichen<br />
Demonstrationen und damit auch<br />
mit der AfD an. In seiner Antwort stellte<br />
der Minister dar, dass die Demonstrationen<br />
wesentlich zugenommen haben<br />
und damit eine enorme Belastung für die<br />
Polizei verbunden ist. Zudem ist ein steigendes<br />
Aggressionspotenzial zu erkennen.<br />
Zudem nehme die AfD-Fraktion im<br />
Thüringer Landtag ihr Fragerecht sehr<br />
extensiv war und diese Anfragen müssten<br />
natürlich auch alle beantwortet werden.<br />
Damit geht der Thüringer Polizei<br />
viel Zeit für andere Dinge verloren.<br />
Nach seinen Angaben müssen Parlamentarier,<br />
auch aus der Regierungsfraktion,<br />
für sich selbst entscheiden, inwieweit<br />
sie die Organisation belasten<br />
wollen. Das Recht steht den Landtagsabgeordneten<br />
zu und alle Anfragen<br />
würden auch in Zukunft im Rahmen der<br />
Möglichkeiten beantwortet.<br />
Im Gespräch ging es dann um die Besetzung<br />
des Abteilungsleiters Polizei im<br />
Innenministerium. Hier kritisierte der<br />
Minister die GdP, da die Beamten des höheren<br />
Dienstes sich gegenseitig beklagten.<br />
Die GdP gewährt einzelnen Beamten<br />
Rechtsschutz, kann aber kaum dafür<br />
verantwortlich gemacht werden, dass es<br />
überhaupt Gründe für Klagen gibt.<br />
Weiteres Thema für die Gewerkschafter<br />
waren noch die Personalräte<br />
und deren Zusammenarbeit mit den<br />
Dienststellenleitern. Auf dieses Thema<br />
ging der Minister jedoch nicht ein. Die<br />
Forderung der Gewerkschaften, seitens<br />
des Dienstherrn die Möglichkeiten des<br />
bestehenden Personalvertretungsgesetzes<br />
besser zu nutzen und die Personalvertretungen<br />
besser einzubinden, wird<br />
Minister Poppenhäger (h. m.) als Zuhörer <br />
vom Innenminister offensichtlich nicht<br />
unterstützt.<br />
Die Gewerkschafter hatten am Ende<br />
des Gespräches das Gefühl, dass es Minister<br />
Poppenhäger nur darum ging, einen<br />
Termin abzuhaken. Die Aussagen<br />
zur AfD waren insgesamt unbefriedigend.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Innenressort und den Gewerkschaften<br />
wird sich anders als bei anderen<br />
Regierungsmitgliedern wohl auch<br />
weiterhin sehr schwierig gestalten.<br />
Selbst bei der Frage nach einem Stellenabbaustopp<br />
oder einer Erhöhung des<br />
Personals in der Thüringer Polizei wurde<br />
mit Verweis auf das Finanzministerium<br />
abgeblockt. Für die Gewerkschafter<br />
kocht hier augenscheinlich jemand sein<br />
eigenes Süppchen.<br />
EINSATZ<br />
Hoffentlich brauche ich das nie!<br />
Mein Name ist Daniela Mai, ich bin<br />
Polizeibeamtin der Thüringer Polizei<br />
und arbeite als Rettungsassistentin im<br />
Polizeiärztlichen Dienst. Unter anderem<br />
gehört es auch zu meinen Aufgaben,<br />
Polizeibeamte in Erster Hilfe zu<br />
schulen und Spezialeinheiten in risikobehafteten<br />
Einsätzen aus medizinischer<br />
Sicht zu begleiten und die Notfallversorgung<br />
sicherzustellen.<br />
Aufgrund der zunehmenden gewaltbereiten<br />
Einsatzlagen stellte ich<br />
mir die Frage, ob ich in der Taktischen<br />
Ersten Hilfe/Notfallversorgung ausreichend<br />
geschult bin. Selber hatte ich<br />
schon einiges gehört über Tourniquet<br />
(eine Abbindesystem), Notfallverband<br />
(Emergency Bandage), Quick Clot<br />
(Kompressen) usw. Wirklich trainiert<br />
hatte ich allerdings nie damit und um<br />
die vielen Einsatzmöglichkeiten wusste<br />
ich auch nicht.<br />
Zunehmend werde ich von Kollegen<br />
in den Erste-Hilfe-Kursen angesprochen,<br />
die nach Lösungen suchen, wie<br />
man in Einsatzsituationen mit Stichund<br />
Schussverletzungen umgeht und<br />
diese behandelt. Nicht immer steht in<br />
gefährlichen polizeilichen Situationen<br />
gleich das SEK an Ort und Stelle zur<br />
Verfügung. Einsatz-/Streifenbeamte<br />
sind oftmals die Ersten vor Ort und auf<br />
Foto: Gäbler<br />
sich allein gestellt, bis Spezialkräfte<br />
eintreffen.<br />
Als Polizeibeamter wird man in Ausund<br />
Weiterbildungen taktisch geschult,<br />
wie man brenzlige Situationen<br />
meistern kann. Vom kleinen Familienstreit<br />
bis hin zu Amok-, Interventionsund<br />
Terrorlagen. Für mich stellte sich<br />
in diesen Trainings immer wieder die<br />
Frage: „Was muss ich tun, wenn ich<br />
selbst, ein Kollege oder Dritte in Einsatzsituationen<br />
schwer verletzt werden?<br />
Welche Möglichkeiten habe ich?<br />
Gibt es hierzu Trainingsangebote, in<br />
denen man eine Handlungssicherheit<br />
erlernen und trainieren kann?<br />
4 12 – 2016 Deutsche Polizei
EINSATZ<br />
Thüringen<br />
LANDES<br />
J OURNAL<br />
In einer polizeilichen Einsatzlage<br />
spricht man auch von einer „roten“,<br />
„gelben“ und „grünen“ Zone. Der Rettungsdienst<br />
übernimmt Verletzte/Betroffene<br />
erst im Bereich der grünen<br />
Zone. In der „roten“ Zone, in der eine<br />
erhebliche Gefahr für Leib und Leben<br />
besteht, hat der Rettungsdienst nichts<br />
zu suchen, aber was tun, wenn sich<br />
Die sehr realistische Darstellung von Opfern …<br />
dort Verletzte befinden und zu verbluten<br />
drohen? Wie die Zeit überbrücken,<br />
bis der Rettungsdienst tätig werden<br />
kann?<br />
Über einen befreundeten Kollegen<br />
aus Hessen erfuhr ich, dass die GdP<br />
Hessen im Oktober dieses Jahres eine<br />
Tagesveranstaltung zur Ersten Hilfe im<br />
Einsatz und hier speziell der Versorgung<br />
von Stich- und Schussverletzungen<br />
anbot. Diesbezüglich nahm ich<br />
Kontakt mit dem verantwortlichen Organisator<br />
auf und freute mich über<br />
eine Einladung. Am 10. Oktober 2016<br />
fuhr ich nach Schwalmstadt.<br />
Mit Kollegen aus den verschiedenen<br />
Dienststellen Hessens wurde zunächst<br />
die Gesprächsrunde mit einer kleinen<br />
Vorstellungsrunde begonnen. Hierbei<br />
bemerkte man schnell, dass der überwiegende<br />
Teil der Teilnehmer schon<br />
brenzlige Einsatzsituationen erlebt<br />
hatte, in denen Personen oder Kollegen<br />
schwer verletzt und sogar getötet<br />
wurden.<br />
Allen Teilnehmern war klar, dass<br />
Schuss- und Stichverletzungen nicht<br />
mehr nur im Fernsehen vorkommen,<br />
sondern bedauerlicherweise zunehmend<br />
zum Alltag im Polizeiberuf werden<br />
bzw. schon sind. Wissensdurstig<br />
lauschten die Teilnehmer den Vorträgen<br />
der Ausbilder, welche aus den verschiedenen<br />
Fachbereichen kamen<br />
(Rettungsdienst, Polizei, Militär, zertifizierte<br />
TCCC-Ausbilder), und sich hervorragend<br />
in ihren fachlichen Ausführungen<br />
ergänzten.<br />
Zunächst wurden grundlegende<br />
taktische Vorgehensweisen besprochen<br />
und anschließend in Gruppenarbeiten<br />
nochmals vorgestellt und<br />
trainiert, bis sie von jedem einzelnen<br />
Teilnehmer beherrscht wurden. Neben<br />
allgemeiner Erster<br />
Hilfe wurde speziell<br />
auf den Umgang<br />
mit dem Tourniquet<br />
und dem Notfallverband<br />
Wert gelegt,<br />
damit man in<br />
einer Stresssituation<br />
nicht lange überlegen<br />
muss, sondern<br />
die Handgriffe fast<br />
wie von selbst ablaufen.<br />
Besonders hervorheben<br />
möchte ich<br />
auch die gute Zusammenarbeit<br />
der<br />
Kollegen untereinander,<br />
welche sich<br />
sehr gut ergänzten,<br />
da jeder aus einem anderen Fachbereich<br />
kam und auf seinem Gebiet unterschiedliche<br />
Erfahrungen gesammelt<br />
hatte. Jeder hat jedem geholfen<br />
und trotz des sensiblen Themas war<br />
es eine sehr angenehme Atmosphäre.<br />
Nach der Mittagspause wurde es<br />
dann ernst. Verschiedene Einsatzszenarien<br />
mussten in Gruppen bewältigt<br />
werden. Vom Familienstreit, bei dem<br />
ein Kollege durch einen Messerangriff<br />
schwer blutend am Hals verletzt<br />
wurde, bis hin zu einer großen Abschlussübung,<br />
einer Terrorlage. Sehr<br />
realistisch wurde es, als ein Team<br />
der Realistischen Unfalldarstellung<br />
(RUD) schauspielerisch brillant agierte<br />
und die geschminkten<br />
Wunden<br />
und Verletzungen<br />
sehr echt aussahen.<br />
Bei jedem Teilnehmer<br />
merkte man in<br />
den Übungsszenarien<br />
eine enorme Anspannung<br />
und jeder<br />
war sich bewusst,<br />
dass dies Situationen<br />
sind, die einen tagtäglich<br />
treffen können.<br />
Es wurde auch besonders<br />
darauf geachtet,<br />
dass die Einsatzsituation<br />
zunächst<br />
… forderte den Teilnehmern alles ab.<br />
aus Sicht der Eigensicherung unter<br />
Kontrolle gebracht werden mussten.<br />
Auch während der Ersten-Hilfe-Leistung<br />
musste eine ständige Absicherung<br />
durch einen Kollegen mit Waffe<br />
erfolgen. Das Anlegen des Notfallverbandes,<br />
Tourniquets usw. wurde durch<br />
jeden Teilnehmer mehrfach angewendet.<br />
Am Ende des Ausbildungstages<br />
fühlte sich jeder für den Fall „X“ gut<br />
gerüstet.<br />
Weiterhin bestand der Wusch unter<br />
den Teilnehmern, dieses spezielle Training<br />
weiter zu intensivieren bzw. dass<br />
das Erste-Hilfe-Training in Einsatzlagen<br />
mit in das Einsatztraining in der<br />
Polizei aufgenommen wird. Vielleicht<br />
wird dadurch eines Tages in einer Notsituation<br />
ein Leben gerettet. Nur eine<br />
gute Ausbildung und ein kontinuierliches<br />
Training kann für einen solchen<br />
Erfolg garantieren.<br />
Diesbezüglich sollte erwähnt werden,<br />
dass ein Tourniquet, Notfallverband<br />
und eine Rettungsdecke in naher<br />
Zukunft „Mannausstattung“ eines jeden<br />
Polizeibeamten/einer jeden Polizeibeamtin<br />
sein sollte.<br />
Eine Anwenderschulung sollte diesbezüglich<br />
stattfinden. Keiner wünscht<br />
sich amerikanische Verhältnisse, wie<br />
man im Sprachgebrauch immer so<br />
schön sagt. Allerdings wissen wir nicht,<br />
was die Zukunft bringt! Das Einzige,<br />
was uns bleibt, ist uns auf schlimme<br />
Einsatzsituationen einzustellen, vorzubereiten<br />
und trotzdem zu hoffen, dass<br />
diese nicht eintreten werden!<br />
Bedanken möchte ich mich bei der<br />
GdP Hessen für die Einladung zu dieser<br />
Veranstaltung und bei Holger Eggenschwiller<br />
und seinem Team für<br />
Taktische Notfallmedizin (www.atmus.<br />
de), also Michael Jacobi, Christian Zies<br />
und Kim Moses, welches uns diesen<br />
Tag lehrreich gestaltet hat.<br />
Fotos: Autor<br />
12 – 2016 Deutsche Polizei 5
LANDES OURNAL Thüringen<br />
J<br />
SENIORENJOURNAL<br />
Wie entsteht eigentlich eine Zeitung?<br />
Der Vorstand der Seniorengruppe<br />
Gotha hatte in seinem Arbeitsplan<br />
für Oktober 2016 einen Besuch des<br />
Druckzentrums der Zeitungsgruppe<br />
Thüringen geplant. Das Interesse an<br />
diesen Führungen ist so groß, dass<br />
wir im Oktober fast keinen Termin<br />
mehr bekommen hätten. Am 11. Oktober<br />
2016 hat es dann aber doch<br />
noch geklappt.<br />
Unsere Gruppe wurde am Haupteingang<br />
in Erfurt-Bindersleben von<br />
zwei netten jungen Mitarbeiterinnen<br />
der Mediengruppe empfangen. In einem<br />
Beratungsraum informierten sie<br />
uns, wie die Funke-Mediengruppe<br />
entstanden ist, zum Umfang der herausgegebenen<br />
Titel usw. Die Zeitungsgruppe<br />
Thüringen gehört auch<br />
zur Funke-Mediengruppe. Unsere<br />
Senioren wussten auf Anfrage natürlich<br />
Bescheid, welche Zeitungen in<br />
Thüringen erscheinen, nämlich die<br />
TA, die TLZ und die OTZ. Wir erfuhren<br />
noch von weiteren Erzeugnissen,<br />
wie dem „Allgemeinen Anzeiger“,<br />
Teilen des „Freien Wortes“ und diverse<br />
Werbeeinlagen. Aufgezeigt wurde,<br />
wie die Redaktionsarbeit aussieht,<br />
welche Themen in die Zeitung kommen<br />
und auch welche Rolle dabei die<br />
Meinung der Leser spielt.<br />
Anschließend konnten wir die Produktion<br />
einer Tageszeitung live miterleben.<br />
Der Besuch der Redaktion<br />
war leider nicht vorgesehen. Wir<br />
konnten aber das fertige Produkt am<br />
Computer sehen. Den Anfang des<br />
Produktionsprozesses machte dann<br />
die Herstellung der Aluminium-<br />
Druckplatten für den Vierfarben-Offset-Druck.<br />
Großer Wert wird auf die<br />
Qualität gelegt. Es wurden Probedrucke<br />
erstellt und anschließend von<br />
mehreren Mitarbeitern begutachtet.<br />
Währenddessen liefen schon die riesigen<br />
Druckmaschinen. Es wurde gerade<br />
die Mittwochausgabe des Allgemeinen<br />
Anzeigers<br />
gedruckt.<br />
Die Papierrollen<br />
für die Tagesproduktion<br />
lagen<br />
schon bereit. Wir<br />
konnten zusehen,<br />
wie die Rollen<br />
in die Druckmaschinen<br />
eingespannt<br />
werden<br />
und wie das Papier<br />
in atemberaubendem<br />
Tempo<br />
in die Rotation<br />
zum Druck nach<br />
oben rast. Die<br />
Papierbahn der<br />
Nachfolgerolle<br />
wird mit der vorherigen Rolle verklebt,<br />
so wird ein ununterbrochener<br />
Ablauf gewährleistet.<br />
Dann ging es in die Kellerhallen,<br />
wo riesige Stapel von Papierrollen bis<br />
zur Decke reichen. Hier wurde auch<br />
ein Erinnerungsfoto vom Druckhausbesuch<br />
gemacht. Anschließend konnten<br />
wir beobachten, wie die fertigen<br />
Zeitungen auf Förderbändern ihren<br />
Weg in Richtung Versandabteilung<br />
nahmen. Uns wurde noch ein Trick<br />
gezeigt, damit die Werbung, die von<br />
einem anderen Förderband kommt,<br />
Das Papierlager beeindruckte die Gruppe .<br />
in die Zeitungen problemlos maschinell<br />
eingelegt werden.<br />
In der Versandabteilung fanden<br />
wir dann alle Druckerzeugnisse auf<br />
Paletten, sortiert nach den verschiedenen<br />
<strong>Ausgabe</strong>orten, vor. Eine rege<br />
Verladetätigkeit mit Gabelstaplern zu<br />
den wartenden Lkw stellte sich uns<br />
dar.<br />
In einer abschließenden Diskussionsrunde<br />
wurden noch Fragen unserer<br />
Senioren, die offengeblieben waren,<br />
beantwortet. Es wurde dargelegt,<br />
wie sich die Zeitungen den Herausforderungen<br />
der heutigen Zeit, mit<br />
digitalen Medien, Fernsehen usw.,<br />
stellt. Wir bedankten uns für die interessante<br />
Führung im Druckzentrum<br />
mit einem GdP-Plüschbären, der sehr<br />
gerne angenommen wurde und einen<br />
Ehrenplatz im Büro der Mitarbeiter/<br />
-innen erhält.<br />
Herbert Wollstein<br />
Wenn es im Autobahntunnel brennt<br />
Hermsdorf. (jf) – Einmal im Jahr<br />
führt die Seniorengruppe der GdP<br />
Jena eine Verkehrsteilnehmerschulung<br />
durch. Beamte der Autobahnpolizeiinspektion<br />
übernehmen die<br />
Information der Senioren über das<br />
richtige Verhalten im Straßenverkehr<br />
und über aktuelle Rechtsänderungen.<br />
Am 12. Oktober 2016 trafen sich<br />
knapp 30 Senioren der GdP Jena in<br />
der Autobahnpolizeiinspektion (API)<br />
am Hermsdorfer Kreuz zur Verkehrsteilnehmerschulung.<br />
Aus dienstlichen<br />
und gesundheitlichen Gründen<br />
standen den Senioren leider nicht die<br />
fachlich für die Prävention zuständigen<br />
Beamten der Verkehrspolizei zur<br />
Verfügung. Kurzerhand übernahm<br />
deshalb der Leiter des Führungsstabes<br />
der API, Polizeioberrat Andreas<br />
Hempel, die Schulung. Er ist ehrenamtlich<br />
auch als Vorsitzender des<br />
Fachausschusses Verkehr der GdP<br />
Thüringen tätig.<br />
Foto: Wollstein<br />
Hempel informierte die Senioren<br />
zunächst über die 2016 neu in Kraft<br />
getretenen Vorschriften für den Straßenverkehr.<br />
Vorschriften mit Relevanz<br />
für den Straßenverkehr ändern<br />
sich zwar ständig, es hat aber nicht<br />
jede Änderung auch unmittelbare<br />
Auswirkungen auf die Teilnehmer am<br />
Straßenverkehr. Deshalb ist die Information<br />
über die tatsächlich relevanten<br />
Änderungen so wichtig. Gravierende<br />
Änderungen waren 2016 nicht<br />
in Kraft getreten, es gab jedoch Än-<br />
6 12 – 2016 Deutsche Polizei
SENIORENJOURNAL<br />
Thüringen<br />
LANDES<br />
J OURNAL<br />
derungen bei der Abgasnorm und bei<br />
den Bremsanlagen für Motorräder,<br />
Änderungen im Bußgeldkatalog und<br />
von Interesse waren auch Änderungen<br />
im Ausland. So ist in der Schweiz<br />
zum Beispiel das Rückwärtsfahren<br />
nur noch auf kurzen Strecken erlaubt.<br />
Andreas Hempel nahm den nur<br />
kurze Zeit zurückliegenden Brand eines<br />
Lkw im Jagdbergtunnel auf der<br />
A 4 bei Jena zum Anlass, mit den Senioren<br />
das richtige Verhalten bei einem<br />
solchen Ereignis zu diskutieren.<br />
Er informierte zugleich über die Entstehung<br />
und Ausbreitung des Brandes,<br />
das im Tunnel installierte automatische<br />
Feuerlöschsystem, das<br />
Zusammenspiel von Polizei und Rettungskräften<br />
und über aufgetretene<br />
Probleme. Die Sicherheitseinrichtungen<br />
haben sich nach Hempels Worten<br />
sehr gut bewährt. Probleme seien<br />
aber nach der Löschung des Brandes<br />
aufgetreten und hätten zu einer langen<br />
Sperrung des Tunnels geführt,<br />
was wiederum erhebliche Auswirkungen<br />
auf das Verkehrsgeschehen<br />
in und um Jena hätte. Das müsse un-<br />
Sehr interessierte Zuhörer hatte A. Hempel. Foto: Große<br />
bedingt nachgearbeitet werden, um<br />
den Einsatz aller Beteiligten für künftige<br />
Einsätze optimieren zu können.<br />
Seniorenvorsitzender Jürgen Fuhrmann<br />
dankte Andreas Hempel im Namen<br />
der Teilnehmer für die kurzfristige<br />
Übernahme der Veranstaltung und für<br />
die vielen Informationen, die auch das<br />
Verhalten der Teilnehmer im Straßenverkehr<br />
positiv beeinflussen können. Er<br />
bat zugleich, den Dank der Senioren an<br />
den Leiter der API zu übermitteln, der<br />
die Durchführung der Veranstaltung in<br />
den Räumen der API ermöglicht. Ein<br />
herzliches Dankeschön erhielten auch<br />
Evelyn Fischer für die Versorgung der<br />
Teilnehmer und Werner Bloch für die<br />
Organisation der Veranstaltung.<br />
Biathlon ohne laufen, zum Dritten<br />
Nunmehr zum dritten Mal trafen<br />
sich die Senioren der GdP-Kreisgruppe<br />
Suhl im Monat September<br />
auf dem Schießstand in Sülzfeld,<br />
um ihre Treffsicherheit mit Original<br />
DDR-Biathlongewehren zu<br />
überprüfen.<br />
Die Wartezeit bis zum Start und bis<br />
zur Siegerehrung wurde verkürzt<br />
durch eine ordentliche Versorgung<br />
mit Essen und Getränken. Ein Dank<br />
an den Sülzfelder Schützenverein<br />
„Edelweiß 1931“ für die Bereitstellung<br />
der Anlage und der Waffen und<br />
Dank auch an den „PolSV Meiningen<br />
e.V.“ für die Bereitstellung der Munition<br />
und die Absicherung der Veranstaltung<br />
durch ihre Schießsportleiter.<br />
A. Schauseil<br />
Auch in diesem Jahr war der Wettkampf<br />
spannend bis zum Schluss.<br />
Zwar waren diesmal die Plätze 1 und<br />
2 bei den Damen und bei den Herren<br />
schnell klar, aber der dritte Platz bei<br />
den Herren erforderte ein Stechen.<br />
Geschossen wurde auf 50 Meter<br />
auf zwei Biathlonanlagen. Leider<br />
konnten uns vom Verein nur zwei Gewehre<br />
zur Verfügung gestellt werden,<br />
die für Rechtshänder ausgelegt und<br />
eingerichtet waren. Wir hatten einige<br />
Linksschützen dabei, die damit nicht<br />
so gut zurechtkamen.<br />
Viel Spaß gab es noch bei der Siegerehrung,<br />
als symbolische Preise zur<br />
Verbesserung der Zielgenauigkeit,<br />
nämlich Zielwässerchen, überreicht<br />
wurden. Einig waren sich alle, dass<br />
wir diese Veranstaltung auch für 2017<br />
vormerken.<br />
Die jeweils bestplazierten Schützen<br />
Foto: Autor<br />
12 – 2016 Deutsche Polizei 7
LANDES OURNAL Thüringen<br />
J<br />
INFO DREI<br />
Körperschutzausstattung in …<br />
… Thüringen<br />
… Sachsen<br />
... Sachsen-Anhalt<br />
Seit September 2016 gibt es für die<br />
Thüringer Polizei ein Rahmenkonzept<br />
über die Schutzausstattung. Das Konzept<br />
orientiert sich vorrangig an den<br />
Empfehlungen für die Einsatzausstattung<br />
und definiert den passiven und<br />
aktiven Schutz der Polizeibeamten.<br />
Gemäß den unterschiedlichen Schutzanforderungen<br />
und Trageeigenschaften<br />
sind zwei aufbauende Stufen,<br />
Standard- und erweiterte Schutzausstattung,<br />
definiert. Es wird leichte und<br />
schwere Körperschutzausstattung<br />
(KSA) bereitgehalten. Die KSA ist<br />
grundsätzlich nur in den Einsatzeinheiten<br />
geschlossen anzulegen. Eine<br />
entsprechende Ausbildung und ein<br />
kontinuierliches Training an und mit<br />
der KSA sind Grundlage für einen ordnungsgemäßen<br />
Umgang. Leichte KSA<br />
besteht aus Oberkörperschutz/Schlagschutzweste,<br />
Armschutz, Knie-/Unterschenkelprotektor.<br />
Der schwere Körperschutz<br />
besteht aus dem Oberkörperschutz,<br />
Arm- und Beinprotektoren<br />
sowie optional einer Protektorenhose.<br />
Durch stärkere Protektoren gewährleistet<br />
sie einen höheren Schutz des<br />
Körpers vor physischer Gewalteinwirkung<br />
bzw. Angriffen. Die Standard-<br />
KSA ist auf die funktionalen Merkmale<br />
und Trageeigenschaften der Dienstkleidung<br />
abgestimmt und allen Polizeibeamten<br />
im erforderlichen Umfang<br />
zur Verfügung zu stellen. Die Akzeptanz<br />
zum dauerhaften Tragen im täglichen<br />
Dienst unter den hiesigen klimatischen<br />
Bedingungen ist ein wesentliches<br />
Auswahlkriterium. Die erweiterte<br />
KSA bietet Schutz insbesondere bei<br />
lebensbedrohlichen Einsatzlagen und<br />
ist für die betroffenen Kräfte unverzüglich<br />
zur Verfügung zu stellen. Anlassbezogen<br />
und lageabhängig entscheidet<br />
darüber hinaus der Vorgesetzte<br />
über das Erfordernis des Tragens<br />
weiterer Schutzausstattung. Für<br />
die Umsetzung des Rahmenkonzeptes<br />
ist eine Beschaffung nach Dringlichkeit<br />
des Bedarfes vorgesehen. Es soll<br />
unter Beachtung der aktuellen Lage<br />
sowie der technischen Standards und<br />
Richtlinien fortgeschrieben werden.<br />
<br />
Monika Pape<br />
Grundsätzlich ist die vorgesehene<br />
Schutzkleidung und Schutzausrüstung<br />
nach den gesetzlichen Bestimmungen<br />
zur Verfügung zu stellen. Für<br />
die Bediensteten in der sächsischen<br />
Polizei ist diese Ausstattung in der<br />
Verwaltungsvorschrift Polizeibekleidungswirtschaft<br />
geregelt. In dieser<br />
werden z. B. die Art und der Umfang,<br />
das Verfahren zur Beschaffung und<br />
die Eigentumsverhältnisse bestimmt.<br />
So sind für Beamte in Einsatzeinheiten<br />
und Diensthundestaffeln sowie für<br />
Beamte in Aufrufeinheiten die Anzahl<br />
und Art der Bekleidungsstücke, wie z. B.<br />
Einsatzkombination, Blouson, Hose, Unterwäsche<br />
Sommer, Unterwäsche Winter,<br />
Kopfschutzhaube, Basecap (alles<br />
flammhemmend), Einsatzstiefel schwer,<br />
Einsatzhandschuhe sowie Funktionssocken<br />
schwer, festgelegt.<br />
Für die weitere Ausstattung z. B.<br />
mit ballistischen Schutzhelmen,<br />
Stichschutz, Warnjacken oder anderen<br />
Körperschutzausrüstungen, wie<br />
z. B. für Sanitäter, Ärzte bzw. andere<br />
Spezialisten der Schutz- bzw. Kriminalpolizei<br />
sowie Beschäftigte (z. B.<br />
Haushandwerker) für die jeweilige<br />
Tätigkeit, wurde einerseits durch das<br />
Polizeiverwaltungsamt ein Schutzkleidungskatalog<br />
als Ausstattungsgrundlage<br />
erarbeitet und werden andererseits<br />
zentrale Festlegungen per<br />
Erlass durch das SMI zur Ausstattung<br />
getroffen. Ein besonderes Augenmerk<br />
gilt dabei auch den Infektionsschutzmaßnahmen<br />
bzw. gesundheitlichen<br />
Vorsorgemaßnahmen.<br />
Es wurden z. B. im Zeitraum von<br />
2008 bis 2013 durch den Freistaat<br />
Sachsen ca. 5.300.000 Euro für Einsatzbekleidung<br />
und ca. 4.800.000<br />
Euro für Körperschutzausstattung investiert.<br />
Im Zusammenhang mit den<br />
Antiterrormaßnahmen wurden in den<br />
Jahren 2015 und 2016 weitere finanzielle<br />
Mittel zur Verfügung gestellt.<br />
Aus Sicht der GdP Sachsen müssen<br />
der Ausstattungsgrad sowie die notwendigen<br />
Hygiene- bzw. Reinigungsmaßnahmen<br />
überprüft und sichergestellt<br />
werden.<br />
Torsten Scheller<br />
Die Landespolizei Sachsen-Anhalt<br />
stellt seinen Polizeivollzugsbeamten<br />
den „Körperschutzanzug leicht“, kurz<br />
KSA, zur Verfügung.<br />
Dieser Schutzanzug ist ein Teil der<br />
Sonderausstattung des Bekleidungskonzepts<br />
und ist für alle geschlossenen<br />
Einheiten der Landespolizei vorgesehen.<br />
Der KSA gewährleistet einen<br />
Schlag- und Stichschutz, welcher<br />
im Sinne der VPAM-Norm 1 KDIW<br />
2004 2 geprüft wird. Bestehend aus<br />
einer Basisweste, einem Halsschutz,<br />
Protektoren für Arme und<br />
Beine sowie einem Tiefschutz (speziell<br />
für Männer und Frauen konzipiert),<br />
bietet der KSA einen Stichund<br />
Schlagschutz für den überwiegenden<br />
Anteil der gesamten Körperfläche<br />
des Beamten. Darüber<br />
hinaus ist dieser wasserabweisend,<br />
schwer entflammbar und chemikalienresistent.<br />
Im Rahmen des Bekleidungskonzepts<br />
ist es optional möglich, einen<br />
sogenannten Überanzug (Regenschutz)<br />
über dem KSA zu tragen, der<br />
das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert<br />
und weitestgehend chemikalienresistent<br />
ist. Ergänzend hierzu<br />
kann optional Funktionsunterwäsche<br />
getragen werden, die „atmungsaktiv“<br />
ist und vorhandene Feuchtigkeit<br />
vom Körper ableitet.<br />
Der Polizeieinsatzhelm ist ein<br />
Schlagschutzhelm, welcher für alle<br />
geschlossenen Einheiten verfügbar<br />
ist und einen Schutz vor mechanischen<br />
Einwirkungen bietet. Dieser<br />
Helm ist flammenhemmend.<br />
Markus Kannemann<br />
1<br />
Vereinigung der Prüfstellen für angriffshemmende<br />
Materialien und Konstruktionen, die<br />
VPAM, ist ein Zusammenschluss amtlicher (ziviler<br />
und militärischer) Prüfstellen von fünf europäischen<br />
Staaten, welche durchschusshemmende,<br />
stich- und schlaghemmende Schutz aus -<br />
rüstungen nach bestehenden nationalen und internationalen<br />
Standards prüfen.<br />
2<br />
Richtlinie „Stich- und Schlagschutz [Klinge<br />
Dorn Injektions- Würfel] 2004“<br />
8 12 – 2016 Deutsche Polizei