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DP Landesjournal Thueringen Ausgabe Dezember 2012

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KOMMENTAR<br />

THÜRINGEN<br />

LANDES<br />

J OURNAL<br />

Skandal am BZ oder Sturm im Wasserglas?<br />

Von Kai Christ, Landesvorsitzender der GdP Thüringen<br />

Es ist die <strong>Dezember</strong>ausgabe der<br />

Deutschen Polizei, die ihr in euren Händen<br />

haltet. Eigentlich wäre jetzt Zeit für<br />

Grüße und Wünsche und so. Dazu komme<br />

ich weiter unten. Es gibt aber erst<br />

einmal Anlass zu einigen GdP-internen,<br />

erklärenden Worten. Die Bildzeitung<br />

und einige <strong>Ausgabe</strong>n von Regionalzeitungen<br />

haben in den letzten Oktobertagen<br />

darüber berichtet, dass der GdP-<br />

Landesvorsitzende Kai Christ, also ich,<br />

zum kostenlosen Alkoholkonsum anlässlich<br />

einer Party im Bildungszentrum<br />

aufgerufen habe und dafür einen Betrag<br />

von 3500 Euro aufgewendet hätte.<br />

Dazu fällt mir als Erstes ein, dass die<br />

Bildzeitung ihren Beitrag auf die Aussage<br />

eines „Insiders“ stützt und keine<br />

weiteren eigenen Recherchen anstellt.<br />

Gut, das kennt man von dieser Zeitung.<br />

Dass allerdings regionale Tageszeitungen<br />

und auch das Thüringer Ministerium<br />

für Inneres und Kommunales (TMIK)<br />

diesen Artikel ungeprüft für ihre Zwecke<br />

weiterverwenden, ist sehr traurig.<br />

3500 Euro – was für ein riesiger Betrag!<br />

Ich habe Anfragen von GdP-<br />

Mitgliedern bekommen, ob auch ihr<br />

Mitgliedsbeitrag dafür verwendet<br />

wurde. Nun für den Fall, dass es so<br />

gewesen wäre, hätte jedes Mitglied<br />

der GdP Thüringen diese Veranstaltung<br />

mit 0,92 Euro unterstützt. Ich<br />

hoffe sehr, dass dieser Betrag keinem<br />

von euch zu schade für die Begrüßung<br />

von 152 neuen Mitgliedern in<br />

der GdP Thüringen ist. Aber die Kosten<br />

für die GdP Thüringen beliefen<br />

sich eben nicht einmal annähernd auf<br />

diesen „wahnsinnig hohen Betrag“.<br />

Nun zu der Frage, ob das Geld der<br />

GdP womöglich für Alkohol ausgegeben<br />

wurde. Ja, auch für Alkohol wurde<br />

das Geld verwendet und für Salzstangen<br />

und Chips und alkoholfreie<br />

Getränke und Deko-Artikel. Das hat<br />

die Bildzeitung natürlich nicht erwähnt,<br />

weil sich ja niemand mit einer<br />

Salzstange ein Auge ausgestochen<br />

hat. Aus Sicht eines Menschen der Alkohol<br />

ablehnt, ist es sicher bedenklich,<br />

dass die GdP auch Geld für alkoholische<br />

Getränke zur Verfügung stellt.<br />

Dazu ist aber festzustellen, dass innerhalb<br />

unserer Gesellschaft heutzutage<br />

offensichtlich zu einer Party auch Alkohol<br />

gehört. Eine Wertung darüber<br />

möchte ich hier nicht vornehmen.<br />

Kommen wir nun zu der Aussage,<br />

der Landesvorsitzende hätte zum Alkoholkonsum<br />

aufgerufen. Wie schlecht<br />

muss man mich kennen! Diese Aussage<br />

ist so abwegig und daneben, dass<br />

ich mir jedes weitere Wort dazu ersparen<br />

möchte.<br />

Es beruhigt mich ungemein, dass<br />

es auch Positives aus dem Landesbezirk<br />

zu berichten gibt. In wenigen Tagen<br />

werden wir – wenn alles gut läuft<br />

– eine neue kleine Kreisgruppe ins<br />

Leben rufen. Nach dem erfolgreichen<br />

Start werde ich euch selbstverständlich<br />

über die Details informieren. Ein<br />

bisschen Weihnachtsüberraschung<br />

gönnt ihr mir bitte, ich informiere<br />

euch sicher vor dem Heiligen Abend.<br />

Hat der Landesvorsitzende schon<br />

einen Plan für das kommende Gewerkschaftsjahr?<br />

Ja, den hat er natürlich.<br />

Wir werden eine Befragung der<br />

Thüringer Polizeibeschäftigten zu ihrer<br />

Arbeitszufriedenheit durchführen.<br />

Über das Wie und Wann wird euch<br />

die eigens dazu installierte Arbeitsgruppe<br />

rechtzeitig und umfassend informieren.<br />

Als Ziel haben wir vor Augen,<br />

belastbare Zahlen über die<br />

Arbeitssituation innerhalb der Thüringer<br />

Polizei zu erhalten.<br />

Wir müssen dem Innenministerium<br />

und der Landesregierung endlich die<br />

Möglichkeit nehmen, sich immer und<br />

immer wieder unseren Argumenten zu<br />

entziehen, indem wir uns in die Lage<br />

versetzen, mit harten Fakten aufzuwarten.<br />

2017 hält getreu dem Motto „Und<br />

täglich grüßt das Murmeltier“ Tarifverhandlungen<br />

bereit. Unsere Mitglieder<br />

aus dem Tarifbereich werden um einen<br />

möglichst guten Abschluss kämpfen.<br />

Unsere Mitglieder aus dem Beamtenbereich<br />

fordere ich hiermit auf, sich solidarisch<br />

zu zeigen und den Tarifkampf<br />

zu unterstützen, wo immer es geht. Nur<br />

wenn wir zusammenhalten und unsere<br />

Stärke nach außen tragen, haben wir<br />

die Chance, einen guten Tarifabschluss<br />

für unsere Tarifbeschäftigten zu erkämpfen<br />

und die inhalts- und zeitgleiche<br />

Übernahme des Abschlusses für<br />

die Beamten zu erwirken.<br />

Ein weiteres Arbeitsfeld in 2017<br />

wird für die GdP Thüringen, auch in<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>DP</strong>olG Thüringen<br />

und dem BDK in Thüringen,<br />

die Steigerung der Ausbildungszahlen<br />

sein. Es darf einfach kein „Weiter<br />

so“ im Personalabbau der Thüringer<br />

Polizei geben.<br />

Für den Bereich der Justiz ist es unser<br />

Ziel, die Ergebnisse der Arbeitsgruppen<br />

mit unseren Mitgliedern in der Justiz<br />

zu diskutieren, um eine abgestimmte<br />

Stellungnahme vornehmen zu können.<br />

Ein weiteres Ziel im Jahr 2017 ist es, unseren<br />

Mitgliederbestand im Bereich der<br />

Polizei und Justiz zu halten, besser<br />

noch, ihn zu erhöhen. Dafür brauche<br />

ich die Unterstützung von jedem Mitglied.<br />

Achtet aufeinander und zeigt,<br />

wofür die GdP steht. Gerechte Löhne<br />

und Besoldung, gerechte Arbeitszeiten,<br />

gute Ausstattung, faire Beförderungsund<br />

Aufstiegsmöglichkeiten, die Beachtung<br />

der Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf, sind wesentliche Eckpfeiler<br />

in der Arbeit der GdP Thüringen. Für<br />

die Durchsetzung eurer Forderungen<br />

brauchen wir jede Stimme.<br />

Jetzt wird es aber Zeit die Hände für<br />

ein paar Stunden in den Schoß zu legen.<br />

Ich wünsche allen Kolleginnen und Kollegen<br />

eine ruhige und friedliche Weihnacht<br />

und einen gesunden und freudigen<br />

Rutsch in 2017. Allen Kolleginnen<br />

und Kollegen, die im Einsatz sind, wünsche<br />

ich außerdem einen ruhigen Dienst.<br />

12 – 2016 Deutsche Polizei 1


LANDES OURNAL Thüringen<br />

J<br />

SOZIALES<br />

„Balu und Du“ zu Besuch bei der BePo<br />

Gruppenbild mit Wasserwerfer <br />

Erfurt. (Kowarsch/Woidig) – Versprochen<br />

ist versprochen. Den Kindern<br />

und Betreuern von „Balu und Du“<br />

hatte der Besuch in der Bereitschaftspolizei<br />

im Mai 2015 so sehr gefallen,<br />

dass PHK Heydinger als damaliger<br />

Veranstalter versprach, auch in<br />

diesem Jahr wieder solch einen Tag zu<br />

ermöglichen. „Balu und Du“ ist ein<br />

DEUTSCHE POLIZEI<br />

<strong>Ausgabe</strong>: Landesbezirk Thüringen<br />

Geschäftsstelle:<br />

Auenstraße 38 a<br />

99089 Erfurt<br />

Telefon: (0361) 59895-0<br />

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E-Mail: gdp-thueringen@gdp.de<br />

Redaktion:<br />

Edgar Große (V.i.S.d.P.)<br />

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VERLAG DEUTSCHE<br />

POLIZEILITERATUR GMBH<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Ein Unternehmen der<br />

Gewerkschaft der Polizei<br />

Forststraße 3a, 40721 Hilden<br />

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Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Antje Kleuker<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 38<br />

vom 1. Januar 2016<br />

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Zuständig sind die jeweiligen<br />

Geschäftsstellen der Landesbezirke.<br />

Herstellung:<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />

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Marktweg 42–50, 47608 Geldern<br />

Postfach 14 52, 47594 Geldern<br />

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Telefax (0 28 31) 8 98 87<br />

ISSN 0949-2828<br />

bundesweites Mentorenprogramm für<br />

Grundschulkinder, welches auch in<br />

Erfurt einen Ableger hat.<br />

Am 15. September 2016 war es<br />

schließlich so weit. Nach dem regulären<br />

Schulunterricht wurden die<br />

Kinder, ihre Balus (Mentoren) sowie<br />

der Verantwortliche vom Jugendamt<br />

Erfurt, Werner Fürle, mit<br />

einem großen Crafter und Polizeitransportern<br />

abgeholt. Bereits<br />

die Fahrt in den Polizeifahrzeugen<br />

war für die Kinder das erste Highlight<br />

des Tages.<br />

Nach einer kurzen Stärkung mit<br />

Kuchen und Erfrischungsgetränken<br />

fand gegen 14.30 Uhr die Begrüßung<br />

in der Bereitschaftspolizei durch PHK<br />

Heydinger statt. Hierbei wurde den<br />

Kindern und den Balus ein ereignisreicher<br />

Tag mit mehreren Stationen in<br />

Aussicht gestellt, mit dem Ziel, einen<br />

Einblick in die Bereitschaftspolizei zu<br />

schaffen.<br />

So durften sie beispielsweise den<br />

Sonderwagen (liebevoll auch „Mr.<br />

Krebs“ genannt) sowie den Wasserwerfer<br />

besichtigen. Die Kollegen<br />

der Technischen Einsatzeinheit<br />

(TEE) erklärten den staunenden<br />

Kindern anschaulich die Funktionsweisen,<br />

wobei die Kinder sogar in<br />

die Fahrzeuge krabbeln und sich<br />

wie kleine Polizisten fühlen durften.<br />

Viel Spaß bereitete den Kleinen<br />

auch die Besichtigung der Polizeitransporter,<br />

allem voran die<br />

Funktechnik. So funkten die Kinder<br />

nach kurzer Einweisung eifrig von<br />

Polizeiauto zu Polizeiauto und auch<br />

Foto: Autor<br />

das Blaulicht sowie die Sirene kamen<br />

hierbei nicht zu kurz.<br />

Besonderes Interesse erweckte zudem<br />

die Station „Transformer“. Hier<br />

wurde ein Einblick in die Ausrüstung<br />

der Bereitschaftspolizisten gewährt<br />

und jeder bekam die Möglichkeit,<br />

einmal einen Körperschutzanzug anzuziehen<br />

und in diesem gemeinsam<br />

mit den anderen eine Runde zu rennen.<br />

Der Körperschutzanzug rutschte<br />

zwar bei dem ein oder anderen sehr,<br />

aber die Kleinen kämpften tapfer und<br />

hatten jede Menge Spaß.<br />

Schließlich zeigten die BePo-Beamten<br />

den Kindern noch, wie man<br />

daktyloskopische Spuren mittels Rußpulver<br />

sichtbar macht und sichert.<br />

Daraufhin nahmen die Kinder fleißig<br />

ihre Fingerabdrücke und freuten sich<br />

über die kleinen Andenken. Nachdem<br />

alle Stationen passiert waren,<br />

ging man schließlich in den gemütlichen<br />

Teil des Tages über. Alle setzten<br />

sich zusammen und ließen mit Leckereien<br />

vom Grill den Tag Revue passieren.<br />

Zum Abschied bekam jedes Kind<br />

noch eine Geschenktüte der GdP. Die<br />

Kleinen nahmen die Präsente mit<br />

strahlenden Augen entgegen und<br />

gingen zufrieden mit vielen gewonnenen<br />

Eindrücken im Gepäck nach<br />

Hause.<br />

„Balu und Du“ bedankt sich bei<br />

den Kolleginnen und Kollegen der<br />

TEE und des 2. Zuges sowie der Führungsgruppe<br />

der 2. BPH für die Organisation<br />

und ihr Engagement für den<br />

guten Zweck. Ebenso gilt der Dank<br />

der GdP für die Bereitstellung der<br />

Präsente für die Kinder.<br />

2 12 – 2016 Deutsche Polizei


Thüringen<br />

LANDES<br />

J OURNAL<br />

PERSONALVERTRETUNG<br />

Damit die Polizei nicht baden geht<br />

Voller Einsatz für eure Rechte!<br />

Täglich wird von unseren Kolleginnen<br />

und Kollegen in allen Bereichen der<br />

Thüringer Polizei mit geringstem Personalansatz<br />

Enormes geleistet und die<br />

Aufgaben unter vielen Entbehrungen<br />

erfolgreich bewältigt. Die Gewerkschaft<br />

der Polizei und ihre Personalräte wollen<br />

gemeinsam mit euch für faire Arbeitsbedingungen<br />

kämpfen und machen fortwährend<br />

auf Defizite aufmerksam, um<br />

somit Diskussionen anzuregen.<br />

Als stärkste Gemeinschaft im Polizeibereich<br />

ist die GdP in der Lage, wichtige<br />

Themen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit<br />

zu bringen, um nachhaltig Veränderungen<br />

herbeizuführen. Aber auch<br />

jede einzelne Kollegin und jeder einzelne<br />

Kollege sollte wieder mehr zum kritischen<br />

Selbstdenken aktiviert werden,<br />

damit wir zu einer wahrhaftigen, mündigen<br />

und vor allem reflektierten Polizei<br />

zurückkehren.<br />

Der gesunde Menschenverstand<br />

muss erneut Einzug halten und darf<br />

nicht länger unter Befürchtung von<br />

dienstlichen Sanktionen/Repressionen<br />

unterdrückt werden. Führungskräfte<br />

wären gut beraten, ehrliche Arbeit zu<br />

forcieren und ihr Ohr an der Basis zu behalten,<br />

anstatt sich blind auf Statistiken<br />

zu versteifen und jeglichen Konflikten<br />

aus dem Weg zu gehen, nur um ihren<br />

nächsten Dienstgrad nicht zu gefährden.<br />

Sie machen es sich damit allzu einfach<br />

und merken gar nicht, was sich in<br />

ihren eigenen Reihen an Unmut aufstaut<br />

und was die Bediensteten über sie<br />

denken. Vielleicht ist ihnen das sogar<br />

gleichgültig?<br />

Vor allem wir als Beamtenschaft,<br />

ohne Sorge vor Arbeitsplatzverlust,<br />

müssen doch langsam erkennen, dass<br />

der Abwärtstrend gestoppt werden<br />

muss. Sehen wir ins benachbarte Frankreich.<br />

Für Ende Oktober ruft dort eine<br />

der größten Polizeigewerkschaften zu<br />

einer nationalen Demonstration in Paris<br />

unter dem Motto „Wutmarsch von Polizei<br />

und Bürgern!“ auf.<br />

Auch in Frankreich sind viele Polizisten<br />

empört und verzweifelt, fühlen sich<br />

von der Politik und von einer zynischen<br />

Hierarchie, der die Arbeitsbedingungen<br />

von Polizisten im Außeneinsatz völlig<br />

gleichgültig seien, verraten und im Stich<br />

gelassen. Auch die französischen Kollegen<br />

klagen über die hohe Arbeitsbelastung<br />

durch die zahlreichen Einsätze bei<br />

Demonstrationen, denn der Abbau Tausender<br />

Stellen bei den Sicherheitskräften<br />

hinterlässt eben nun mal seine Spuren.<br />

Ferner beklagen sie aber auch die<br />

falsche Prioritätensetzung beim Personal.<br />

Vorgesetzte gäben sinnlose Befehle,<br />

die lediglich darauf abzielen, die Statistiken<br />

zu verbessern und nicht die<br />

Sicherheit.<br />

Unsere (das heißt eure und meine)<br />

Pflicht ist, den Mut zur Wahrheit aufzubringen,<br />

damit der Verstand und nicht<br />

die Dummheit siegt. Versteckt euch bitte<br />

nicht länger in der derzeit noch<br />

schweigenden, leiseren und ängstlicheren<br />

Mehrheit und wacht auf. Es gibt<br />

viel zu verbessern, ich denke da nur<br />

mal an die Themen Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie, Ausstattung sowie<br />

Personal.<br />

Bringt euch stärker ein, anstatt nur zu<br />

schimpfen, sprecht eure Vertrauensleute<br />

an, werdet in Gremien aktiv und<br />

sucht das Gespräch mit der Interessenvertretung.<br />

Somit erhaltet ihr wichtige<br />

Informationen aus erster Hand und<br />

nicht nur vom Hörensagen.<br />

Viele von euch denken sicher, der<br />

Personalrat ist nur ein „zahnloser Tiger“<br />

oder setzt sich nicht genügend für<br />

euch ein. Ihr werdet sicher mit dem ein<br />

oder anderen Personalrat auch eigene<br />

gute oder schlechte Erfahrungen gemacht<br />

haben, die ich niemandem absprechen<br />

möchte! Meldet euch in der<br />

GdP-Geschäftsstelle, wenn ihr euch<br />

vorstellen könnt, für die Bediensteten<br />

aktiv zu werden oder wenn ihr selbst<br />

mit dem Gedanken spielt, für den in<br />

knapp zwei Jahren neu zu wählenden<br />

Personalrat in eurem Bereich zu kandidieren.<br />

Personalratswahlen sollten als Chance<br />

gesehen werden. Eine Chance, die es<br />

zu nutzen gilt und bei der die Wahl auf<br />

diejenigen fallen sollte, die mit großem<br />

persönlichen Engagement für die Interessen<br />

vieler eintreten.<br />

Daniel Meyhöfer,<br />

Vertrauensmann im TLKA<br />

65. Geburtstag<br />

DIE G<strong>DP</strong> GRATULIERT ZUM ...<br />

70. Geburtstag<br />

80. Geburtstag<br />

Werner Lukossek, KG Jena 5. 7.<br />

Peter Lippe, KG BePo RU 8. 7.<br />

Lutz Bode, KG NTH 23. 7.<br />

Ursula Hesse, KG NTH 24. 7.<br />

Gerd Dreßel, KG Suhl 4. 8.<br />

Dieter Simon, KG Erfurt 12. 8.<br />

Klaus König, KG Jena 21. 8.<br />

Horst Albrecht, KG Suhl 23. 8.<br />

Hartmut Rink, KG Jena 24. 8.<br />

Richard Schneider, KG Gera 3. 9.<br />

Hans-Joachim Kellner, KG Erfurt 10. 9.<br />

Wolfgang Mäder, KG Suhl 11. 9.<br />

Heinz Rudloff, KG Suhl 11. 9.<br />

Manfred Batke, KG NTH 16. 9.<br />

Edgar Lautenschläger,<br />

KG Saalfeld 18. 9.<br />

Jürgen Müller, KG Gera 28. 9.<br />

Bernd Nürnberger, KG Gera 6. 7.<br />

Karl-Heinz Wilhelm, KG Jena 16. 7.<br />

Edmund Saß, KG Jena 18. 7.<br />

Ursula Lämmerzahl, KG Jena 25. 5.<br />

Heinz Brüchner, KG NTH 20. 7.<br />

Angela Wilhelm, KG Jena 28. 7.<br />

Herbert Kirchner, KG Suhl 9. 8.<br />

Detlev Bieling, KG Suhl 21. 8.<br />

Wolfgang Mittag, KG Erfurt 22. 8.<br />

Dagmar Schedlich, KG Gera 22. 8.<br />

Gerhard Purmann, KG Gera 15. 9.<br />

Harald Recknagel, KG Saalfeld 23. 9.<br />

75. Geburtstag<br />

Gerd Pitrof, KG Gera 25. 7.<br />

Heinz Werner, KG NTH 18. 9.<br />

Hans-Joachim Tielo, KG NTH 26. 8.<br />

Erwin Thiel, KG Gotha 1. 9.<br />

81. Geburtstag<br />

Wolfgang Arnold, KG Gera 14. 9.<br />

83. Geburtstag<br />

Herbert Rödiger, KG Gotha 8. 9.<br />

93. Geburtstag<br />

Horst Beer, KG Erfurt 2. 9.<br />

12 – 2016 Deutsche Polizei 3


LANDES OURNAL Thüringen<br />

J<br />

DGB<br />

Gespräch mit dem Innenminister<br />

Erfurt. (wg) – Der DGB lädt in<br />

dieser Legislaturperiode alle Minister<br />

der Landesregierung zu einem<br />

Meinungsaustausch über aktuelle<br />

Fragen ein. Neben Vertretern des<br />

DGB sind die Vorsitzenden der acht<br />

in Thüringen vertretenen Mitgliedsgewerkschaften<br />

zugegen.<br />

Am 13. Oktober 2016 nahm sich Innenminister<br />

Dr. Holger Poppenhäger<br />

Zeit, um zu vorher vereinbarten Themen<br />

in einer Diskussionsrunde zur Verfügung<br />

zu stehen. Als erstes Thema stand<br />

der Umgang mit der Vielzahl an zusätzlichen<br />

Demonstrationen und damit auch<br />

mit der AfD an. In seiner Antwort stellte<br />

der Minister dar, dass die Demonstrationen<br />

wesentlich zugenommen haben<br />

und damit eine enorme Belastung für die<br />

Polizei verbunden ist. Zudem ist ein steigendes<br />

Aggressionspotenzial zu erkennen.<br />

Zudem nehme die AfD-Fraktion im<br />

Thüringer Landtag ihr Fragerecht sehr<br />

extensiv war und diese Anfragen müssten<br />

natürlich auch alle beantwortet werden.<br />

Damit geht der Thüringer Polizei<br />

viel Zeit für andere Dinge verloren.<br />

Nach seinen Angaben müssen Parlamentarier,<br />

auch aus der Regierungsfraktion,<br />

für sich selbst entscheiden, inwieweit<br />

sie die Organisation belasten<br />

wollen. Das Recht steht den Landtagsabgeordneten<br />

zu und alle Anfragen<br />

würden auch in Zukunft im Rahmen der<br />

Möglichkeiten beantwortet.<br />

Im Gespräch ging es dann um die Besetzung<br />

des Abteilungsleiters Polizei im<br />

Innenministerium. Hier kritisierte der<br />

Minister die GdP, da die Beamten des höheren<br />

Dienstes sich gegenseitig beklagten.<br />

Die GdP gewährt einzelnen Beamten<br />

Rechtsschutz, kann aber kaum dafür<br />

verantwortlich gemacht werden, dass es<br />

überhaupt Gründe für Klagen gibt.<br />

Weiteres Thema für die Gewerkschafter<br />

waren noch die Personalräte<br />

und deren Zusammenarbeit mit den<br />

Dienststellenleitern. Auf dieses Thema<br />

ging der Minister jedoch nicht ein. Die<br />

Forderung der Gewerkschaften, seitens<br />

des Dienstherrn die Möglichkeiten des<br />

bestehenden Personalvertretungsgesetzes<br />

besser zu nutzen und die Personalvertretungen<br />

besser einzubinden, wird<br />

Minister Poppenhäger (h. m.) als Zuhörer <br />

vom Innenminister offensichtlich nicht<br />

unterstützt.<br />

Die Gewerkschafter hatten am Ende<br />

des Gespräches das Gefühl, dass es Minister<br />

Poppenhäger nur darum ging, einen<br />

Termin abzuhaken. Die Aussagen<br />

zur AfD waren insgesamt unbefriedigend.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Innenressort und den Gewerkschaften<br />

wird sich anders als bei anderen<br />

Regierungsmitgliedern wohl auch<br />

weiterhin sehr schwierig gestalten.<br />

Selbst bei der Frage nach einem Stellenabbaustopp<br />

oder einer Erhöhung des<br />

Personals in der Thüringer Polizei wurde<br />

mit Verweis auf das Finanzministerium<br />

abgeblockt. Für die Gewerkschafter<br />

kocht hier augenscheinlich jemand sein<br />

eigenes Süppchen.<br />

EINSATZ<br />

Hoffentlich brauche ich das nie!<br />

Mein Name ist Daniela Mai, ich bin<br />

Polizeibeamtin der Thüringer Polizei<br />

und arbeite als Rettungsassistentin im<br />

Polizeiärztlichen Dienst. Unter anderem<br />

gehört es auch zu meinen Aufgaben,<br />

Polizeibeamte in Erster Hilfe zu<br />

schulen und Spezialeinheiten in risikobehafteten<br />

Einsätzen aus medizinischer<br />

Sicht zu begleiten und die Notfallversorgung<br />

sicherzustellen.<br />

Aufgrund der zunehmenden gewaltbereiten<br />

Einsatzlagen stellte ich<br />

mir die Frage, ob ich in der Taktischen<br />

Ersten Hilfe/Notfallversorgung ausreichend<br />

geschult bin. Selber hatte ich<br />

schon einiges gehört über Tourniquet<br />

(eine Abbindesystem), Notfallverband<br />

(Emergency Bandage), Quick Clot<br />

(Kompressen) usw. Wirklich trainiert<br />

hatte ich allerdings nie damit und um<br />

die vielen Einsatzmöglichkeiten wusste<br />

ich auch nicht.<br />

Zunehmend werde ich von Kollegen<br />

in den Erste-Hilfe-Kursen angesprochen,<br />

die nach Lösungen suchen, wie<br />

man in Einsatzsituationen mit Stichund<br />

Schussverletzungen umgeht und<br />

diese behandelt. Nicht immer steht in<br />

gefährlichen polizeilichen Situationen<br />

gleich das SEK an Ort und Stelle zur<br />

Verfügung. Einsatz-/Streifenbeamte<br />

sind oftmals die Ersten vor Ort und auf<br />

Foto: Gäbler<br />

sich allein gestellt, bis Spezialkräfte<br />

eintreffen.<br />

Als Polizeibeamter wird man in Ausund<br />

Weiterbildungen taktisch geschult,<br />

wie man brenzlige Situationen<br />

meistern kann. Vom kleinen Familienstreit<br />

bis hin zu Amok-, Interventionsund<br />

Terrorlagen. Für mich stellte sich<br />

in diesen Trainings immer wieder die<br />

Frage: „Was muss ich tun, wenn ich<br />

selbst, ein Kollege oder Dritte in Einsatzsituationen<br />

schwer verletzt werden?<br />

Welche Möglichkeiten habe ich?<br />

Gibt es hierzu Trainingsangebote, in<br />

denen man eine Handlungssicherheit<br />

erlernen und trainieren kann?<br />

4 12 – 2016 Deutsche Polizei


EINSATZ<br />

Thüringen<br />

LANDES<br />

J OURNAL<br />

In einer polizeilichen Einsatzlage<br />

spricht man auch von einer „roten“,<br />

„gelben“ und „grünen“ Zone. Der Rettungsdienst<br />

übernimmt Verletzte/Betroffene<br />

erst im Bereich der grünen<br />

Zone. In der „roten“ Zone, in der eine<br />

erhebliche Gefahr für Leib und Leben<br />

besteht, hat der Rettungsdienst nichts<br />

zu suchen, aber was tun, wenn sich<br />

Die sehr realistische Darstellung von Opfern …<br />

dort Verletzte befinden und zu verbluten<br />

drohen? Wie die Zeit überbrücken,<br />

bis der Rettungsdienst tätig werden<br />

kann?<br />

Über einen befreundeten Kollegen<br />

aus Hessen erfuhr ich, dass die GdP<br />

Hessen im Oktober dieses Jahres eine<br />

Tagesveranstaltung zur Ersten Hilfe im<br />

Einsatz und hier speziell der Versorgung<br />

von Stich- und Schussverletzungen<br />

anbot. Diesbezüglich nahm ich<br />

Kontakt mit dem verantwortlichen Organisator<br />

auf und freute mich über<br />

eine Einladung. Am 10. Oktober 2016<br />

fuhr ich nach Schwalmstadt.<br />

Mit Kollegen aus den verschiedenen<br />

Dienststellen Hessens wurde zunächst<br />

die Gesprächsrunde mit einer kleinen<br />

Vorstellungsrunde begonnen. Hierbei<br />

bemerkte man schnell, dass der überwiegende<br />

Teil der Teilnehmer schon<br />

brenzlige Einsatzsituationen erlebt<br />

hatte, in denen Personen oder Kollegen<br />

schwer verletzt und sogar getötet<br />

wurden.<br />

Allen Teilnehmern war klar, dass<br />

Schuss- und Stichverletzungen nicht<br />

mehr nur im Fernsehen vorkommen,<br />

sondern bedauerlicherweise zunehmend<br />

zum Alltag im Polizeiberuf werden<br />

bzw. schon sind. Wissensdurstig<br />

lauschten die Teilnehmer den Vorträgen<br />

der Ausbilder, welche aus den verschiedenen<br />

Fachbereichen kamen<br />

(Rettungsdienst, Polizei, Militär, zertifizierte<br />

TCCC-Ausbilder), und sich hervorragend<br />

in ihren fachlichen Ausführungen<br />

ergänzten.<br />

Zunächst wurden grundlegende<br />

taktische Vorgehensweisen besprochen<br />

und anschließend in Gruppenarbeiten<br />

nochmals vorgestellt und<br />

trainiert, bis sie von jedem einzelnen<br />

Teilnehmer beherrscht wurden. Neben<br />

allgemeiner Erster<br />

Hilfe wurde speziell<br />

auf den Umgang<br />

mit dem Tourniquet<br />

und dem Notfallverband<br />

Wert gelegt,<br />

damit man in<br />

einer Stresssituation<br />

nicht lange überlegen<br />

muss, sondern<br />

die Handgriffe fast<br />

wie von selbst ablaufen.<br />

Besonders hervorheben<br />

möchte ich<br />

auch die gute Zusammenarbeit<br />

der<br />

Kollegen untereinander,<br />

welche sich<br />

sehr gut ergänzten,<br />

da jeder aus einem anderen Fachbereich<br />

kam und auf seinem Gebiet unterschiedliche<br />

Erfahrungen gesammelt<br />

hatte. Jeder hat jedem geholfen<br />

und trotz des sensiblen Themas war<br />

es eine sehr angenehme Atmosphäre.<br />

Nach der Mittagspause wurde es<br />

dann ernst. Verschiedene Einsatzszenarien<br />

mussten in Gruppen bewältigt<br />

werden. Vom Familienstreit, bei dem<br />

ein Kollege durch einen Messerangriff<br />

schwer blutend am Hals verletzt<br />

wurde, bis hin zu einer großen Abschlussübung,<br />

einer Terrorlage. Sehr<br />

realistisch wurde es, als ein Team<br />

der Realistischen Unfalldarstellung<br />

(RUD) schauspielerisch brillant agierte<br />

und die geschminkten<br />

Wunden<br />

und Verletzungen<br />

sehr echt aussahen.<br />

Bei jedem Teilnehmer<br />

merkte man in<br />

den Übungsszenarien<br />

eine enorme Anspannung<br />

und jeder<br />

war sich bewusst,<br />

dass dies Situationen<br />

sind, die einen tagtäglich<br />

treffen können.<br />

Es wurde auch besonders<br />

darauf geachtet,<br />

dass die Einsatzsituation<br />

zunächst<br />

… forderte den Teilnehmern alles ab.<br />

aus Sicht der Eigensicherung unter<br />

Kontrolle gebracht werden mussten.<br />

Auch während der Ersten-Hilfe-Leistung<br />

musste eine ständige Absicherung<br />

durch einen Kollegen mit Waffe<br />

erfolgen. Das Anlegen des Notfallverbandes,<br />

Tourniquets usw. wurde durch<br />

jeden Teilnehmer mehrfach angewendet.<br />

Am Ende des Ausbildungstages<br />

fühlte sich jeder für den Fall „X“ gut<br />

gerüstet.<br />

Weiterhin bestand der Wusch unter<br />

den Teilnehmern, dieses spezielle Training<br />

weiter zu intensivieren bzw. dass<br />

das Erste-Hilfe-Training in Einsatzlagen<br />

mit in das Einsatztraining in der<br />

Polizei aufgenommen wird. Vielleicht<br />

wird dadurch eines Tages in einer Notsituation<br />

ein Leben gerettet. Nur eine<br />

gute Ausbildung und ein kontinuierliches<br />

Training kann für einen solchen<br />

Erfolg garantieren.<br />

Diesbezüglich sollte erwähnt werden,<br />

dass ein Tourniquet, Notfallverband<br />

und eine Rettungsdecke in naher<br />

Zukunft „Mannausstattung“ eines jeden<br />

Polizeibeamten/einer jeden Polizeibeamtin<br />

sein sollte.<br />

Eine Anwenderschulung sollte diesbezüglich<br />

stattfinden. Keiner wünscht<br />

sich amerikanische Verhältnisse, wie<br />

man im Sprachgebrauch immer so<br />

schön sagt. Allerdings wissen wir nicht,<br />

was die Zukunft bringt! Das Einzige,<br />

was uns bleibt, ist uns auf schlimme<br />

Einsatzsituationen einzustellen, vorzubereiten<br />

und trotzdem zu hoffen, dass<br />

diese nicht eintreten werden!<br />

Bedanken möchte ich mich bei der<br />

GdP Hessen für die Einladung zu dieser<br />

Veranstaltung und bei Holger Eggenschwiller<br />

und seinem Team für<br />

Taktische Notfallmedizin (www.atmus.<br />

de), also Michael Jacobi, Christian Zies<br />

und Kim Moses, welches uns diesen<br />

Tag lehrreich gestaltet hat.<br />

Fotos: Autor<br />

12 – 2016 Deutsche Polizei 5


LANDES OURNAL Thüringen<br />

J<br />

SENIORENJOURNAL<br />

Wie entsteht eigentlich eine Zeitung?<br />

Der Vorstand der Seniorengruppe<br />

Gotha hatte in seinem Arbeitsplan<br />

für Oktober 2016 einen Besuch des<br />

Druckzentrums der Zeitungsgruppe<br />

Thüringen geplant. Das Interesse an<br />

diesen Führungen ist so groß, dass<br />

wir im Oktober fast keinen Termin<br />

mehr bekommen hätten. Am 11. Oktober<br />

2016 hat es dann aber doch<br />

noch geklappt.<br />

Unsere Gruppe wurde am Haupteingang<br />

in Erfurt-Bindersleben von<br />

zwei netten jungen Mitarbeiterinnen<br />

der Mediengruppe empfangen. In einem<br />

Beratungsraum informierten sie<br />

uns, wie die Funke-Mediengruppe<br />

entstanden ist, zum Umfang der herausgegebenen<br />

Titel usw. Die Zeitungsgruppe<br />

Thüringen gehört auch<br />

zur Funke-Mediengruppe. Unsere<br />

Senioren wussten auf Anfrage natürlich<br />

Bescheid, welche Zeitungen in<br />

Thüringen erscheinen, nämlich die<br />

TA, die TLZ und die OTZ. Wir erfuhren<br />

noch von weiteren Erzeugnissen,<br />

wie dem „Allgemeinen Anzeiger“,<br />

Teilen des „Freien Wortes“ und diverse<br />

Werbeeinlagen. Aufgezeigt wurde,<br />

wie die Redaktionsarbeit aussieht,<br />

welche Themen in die Zeitung kommen<br />

und auch welche Rolle dabei die<br />

Meinung der Leser spielt.<br />

Anschließend konnten wir die Produktion<br />

einer Tageszeitung live miterleben.<br />

Der Besuch der Redaktion<br />

war leider nicht vorgesehen. Wir<br />

konnten aber das fertige Produkt am<br />

Computer sehen. Den Anfang des<br />

Produktionsprozesses machte dann<br />

die Herstellung der Aluminium-<br />

Druckplatten für den Vierfarben-Offset-Druck.<br />

Großer Wert wird auf die<br />

Qualität gelegt. Es wurden Probedrucke<br />

erstellt und anschließend von<br />

mehreren Mitarbeitern begutachtet.<br />

Währenddessen liefen schon die riesigen<br />

Druckmaschinen. Es wurde gerade<br />

die Mittwochausgabe des Allgemeinen<br />

Anzeigers<br />

gedruckt.<br />

Die Papierrollen<br />

für die Tagesproduktion<br />

lagen<br />

schon bereit. Wir<br />

konnten zusehen,<br />

wie die Rollen<br />

in die Druckmaschinen<br />

eingespannt<br />

werden<br />

und wie das Papier<br />

in atemberaubendem<br />

Tempo<br />

in die Rotation<br />

zum Druck nach<br />

oben rast. Die<br />

Papierbahn der<br />

Nachfolgerolle<br />

wird mit der vorherigen Rolle verklebt,<br />

so wird ein ununterbrochener<br />

Ablauf gewährleistet.<br />

Dann ging es in die Kellerhallen,<br />

wo riesige Stapel von Papierrollen bis<br />

zur Decke reichen. Hier wurde auch<br />

ein Erinnerungsfoto vom Druckhausbesuch<br />

gemacht. Anschließend konnten<br />

wir beobachten, wie die fertigen<br />

Zeitungen auf Förderbändern ihren<br />

Weg in Richtung Versandabteilung<br />

nahmen. Uns wurde noch ein Trick<br />

gezeigt, damit die Werbung, die von<br />

einem anderen Förderband kommt,<br />

Das Papierlager beeindruckte die Gruppe .<br />

in die Zeitungen problemlos maschinell<br />

eingelegt werden.<br />

In der Versandabteilung fanden<br />

wir dann alle Druckerzeugnisse auf<br />

Paletten, sortiert nach den verschiedenen<br />

<strong>Ausgabe</strong>orten, vor. Eine rege<br />

Verladetätigkeit mit Gabelstaplern zu<br />

den wartenden Lkw stellte sich uns<br />

dar.<br />

In einer abschließenden Diskussionsrunde<br />

wurden noch Fragen unserer<br />

Senioren, die offengeblieben waren,<br />

beantwortet. Es wurde dargelegt,<br />

wie sich die Zeitungen den Herausforderungen<br />

der heutigen Zeit, mit<br />

digitalen Medien, Fernsehen usw.,<br />

stellt. Wir bedankten uns für die interessante<br />

Führung im Druckzentrum<br />

mit einem GdP-Plüschbären, der sehr<br />

gerne angenommen wurde und einen<br />

Ehrenplatz im Büro der Mitarbeiter/<br />

-innen erhält.<br />

Herbert Wollstein<br />

Wenn es im Autobahntunnel brennt<br />

Hermsdorf. (jf) – Einmal im Jahr<br />

führt die Seniorengruppe der GdP<br />

Jena eine Verkehrsteilnehmerschulung<br />

durch. Beamte der Autobahnpolizeiinspektion<br />

übernehmen die<br />

Information der Senioren über das<br />

richtige Verhalten im Straßenverkehr<br />

und über aktuelle Rechtsänderungen.<br />

Am 12. Oktober 2016 trafen sich<br />

knapp 30 Senioren der GdP Jena in<br />

der Autobahnpolizeiinspektion (API)<br />

am Hermsdorfer Kreuz zur Verkehrsteilnehmerschulung.<br />

Aus dienstlichen<br />

und gesundheitlichen Gründen<br />

standen den Senioren leider nicht die<br />

fachlich für die Prävention zuständigen<br />

Beamten der Verkehrspolizei zur<br />

Verfügung. Kurzerhand übernahm<br />

deshalb der Leiter des Führungsstabes<br />

der API, Polizeioberrat Andreas<br />

Hempel, die Schulung. Er ist ehrenamtlich<br />

auch als Vorsitzender des<br />

Fachausschusses Verkehr der GdP<br />

Thüringen tätig.<br />

Foto: Wollstein<br />

Hempel informierte die Senioren<br />

zunächst über die 2016 neu in Kraft<br />

getretenen Vorschriften für den Straßenverkehr.<br />

Vorschriften mit Relevanz<br />

für den Straßenverkehr ändern<br />

sich zwar ständig, es hat aber nicht<br />

jede Änderung auch unmittelbare<br />

Auswirkungen auf die Teilnehmer am<br />

Straßenverkehr. Deshalb ist die Information<br />

über die tatsächlich relevanten<br />

Änderungen so wichtig. Gravierende<br />

Änderungen waren 2016 nicht<br />

in Kraft getreten, es gab jedoch Än-<br />

6 12 – 2016 Deutsche Polizei


SENIORENJOURNAL<br />

Thüringen<br />

LANDES<br />

J OURNAL<br />

derungen bei der Abgasnorm und bei<br />

den Bremsanlagen für Motorräder,<br />

Änderungen im Bußgeldkatalog und<br />

von Interesse waren auch Änderungen<br />

im Ausland. So ist in der Schweiz<br />

zum Beispiel das Rückwärtsfahren<br />

nur noch auf kurzen Strecken erlaubt.<br />

Andreas Hempel nahm den nur<br />

kurze Zeit zurückliegenden Brand eines<br />

Lkw im Jagdbergtunnel auf der<br />

A 4 bei Jena zum Anlass, mit den Senioren<br />

das richtige Verhalten bei einem<br />

solchen Ereignis zu diskutieren.<br />

Er informierte zugleich über die Entstehung<br />

und Ausbreitung des Brandes,<br />

das im Tunnel installierte automatische<br />

Feuerlöschsystem, das<br />

Zusammenspiel von Polizei und Rettungskräften<br />

und über aufgetretene<br />

Probleme. Die Sicherheitseinrichtungen<br />

haben sich nach Hempels Worten<br />

sehr gut bewährt. Probleme seien<br />

aber nach der Löschung des Brandes<br />

aufgetreten und hätten zu einer langen<br />

Sperrung des Tunnels geführt,<br />

was wiederum erhebliche Auswirkungen<br />

auf das Verkehrsgeschehen<br />

in und um Jena hätte. Das müsse un-<br />

Sehr interessierte Zuhörer hatte A. Hempel. Foto: Große<br />

bedingt nachgearbeitet werden, um<br />

den Einsatz aller Beteiligten für künftige<br />

Einsätze optimieren zu können.<br />

Seniorenvorsitzender Jürgen Fuhrmann<br />

dankte Andreas Hempel im Namen<br />

der Teilnehmer für die kurzfristige<br />

Übernahme der Veranstaltung und für<br />

die vielen Informationen, die auch das<br />

Verhalten der Teilnehmer im Straßenverkehr<br />

positiv beeinflussen können. Er<br />

bat zugleich, den Dank der Senioren an<br />

den Leiter der API zu übermitteln, der<br />

die Durchführung der Veranstaltung in<br />

den Räumen der API ermöglicht. Ein<br />

herzliches Dankeschön erhielten auch<br />

Evelyn Fischer für die Versorgung der<br />

Teilnehmer und Werner Bloch für die<br />

Organisation der Veranstaltung.<br />

Biathlon ohne laufen, zum Dritten<br />

Nunmehr zum dritten Mal trafen<br />

sich die Senioren der GdP-Kreisgruppe<br />

Suhl im Monat September<br />

auf dem Schießstand in Sülzfeld,<br />

um ihre Treffsicherheit mit Original<br />

DDR-Biathlongewehren zu<br />

überprüfen.<br />

Die Wartezeit bis zum Start und bis<br />

zur Siegerehrung wurde verkürzt<br />

durch eine ordentliche Versorgung<br />

mit Essen und Getränken. Ein Dank<br />

an den Sülzfelder Schützenverein<br />

„Edelweiß 1931“ für die Bereitstellung<br />

der Anlage und der Waffen und<br />

Dank auch an den „PolSV Meiningen<br />

e.V.“ für die Bereitstellung der Munition<br />

und die Absicherung der Veranstaltung<br />

durch ihre Schießsportleiter.<br />

A. Schauseil<br />

Auch in diesem Jahr war der Wettkampf<br />

spannend bis zum Schluss.<br />

Zwar waren diesmal die Plätze 1 und<br />

2 bei den Damen und bei den Herren<br />

schnell klar, aber der dritte Platz bei<br />

den Herren erforderte ein Stechen.<br />

Geschossen wurde auf 50 Meter<br />

auf zwei Biathlonanlagen. Leider<br />

konnten uns vom Verein nur zwei Gewehre<br />

zur Verfügung gestellt werden,<br />

die für Rechtshänder ausgelegt und<br />

eingerichtet waren. Wir hatten einige<br />

Linksschützen dabei, die damit nicht<br />

so gut zurechtkamen.<br />

Viel Spaß gab es noch bei der Siegerehrung,<br />

als symbolische Preise zur<br />

Verbesserung der Zielgenauigkeit,<br />

nämlich Zielwässerchen, überreicht<br />

wurden. Einig waren sich alle, dass<br />

wir diese Veranstaltung auch für 2017<br />

vormerken.<br />

Die jeweils bestplazierten Schützen<br />

Foto: Autor<br />

12 – 2016 Deutsche Polizei 7


LANDES OURNAL Thüringen<br />

J<br />

INFO DREI<br />

Körperschutzausstattung in …<br />

… Thüringen<br />

… Sachsen<br />

... Sachsen-Anhalt<br />

Seit September 2016 gibt es für die<br />

Thüringer Polizei ein Rahmenkonzept<br />

über die Schutzausstattung. Das Konzept<br />

orientiert sich vorrangig an den<br />

Empfehlungen für die Einsatzausstattung<br />

und definiert den passiven und<br />

aktiven Schutz der Polizeibeamten.<br />

Gemäß den unterschiedlichen Schutzanforderungen<br />

und Trageeigenschaften<br />

sind zwei aufbauende Stufen,<br />

Standard- und erweiterte Schutzausstattung,<br />

definiert. Es wird leichte und<br />

schwere Körperschutzausstattung<br />

(KSA) bereitgehalten. Die KSA ist<br />

grundsätzlich nur in den Einsatzeinheiten<br />

geschlossen anzulegen. Eine<br />

entsprechende Ausbildung und ein<br />

kontinuierliches Training an und mit<br />

der KSA sind Grundlage für einen ordnungsgemäßen<br />

Umgang. Leichte KSA<br />

besteht aus Oberkörperschutz/Schlagschutzweste,<br />

Armschutz, Knie-/Unterschenkelprotektor.<br />

Der schwere Körperschutz<br />

besteht aus dem Oberkörperschutz,<br />

Arm- und Beinprotektoren<br />

sowie optional einer Protektorenhose.<br />

Durch stärkere Protektoren gewährleistet<br />

sie einen höheren Schutz des<br />

Körpers vor physischer Gewalteinwirkung<br />

bzw. Angriffen. Die Standard-<br />

KSA ist auf die funktionalen Merkmale<br />

und Trageeigenschaften der Dienstkleidung<br />

abgestimmt und allen Polizeibeamten<br />

im erforderlichen Umfang<br />

zur Verfügung zu stellen. Die Akzeptanz<br />

zum dauerhaften Tragen im täglichen<br />

Dienst unter den hiesigen klimatischen<br />

Bedingungen ist ein wesentliches<br />

Auswahlkriterium. Die erweiterte<br />

KSA bietet Schutz insbesondere bei<br />

lebensbedrohlichen Einsatzlagen und<br />

ist für die betroffenen Kräfte unverzüglich<br />

zur Verfügung zu stellen. Anlassbezogen<br />

und lageabhängig entscheidet<br />

darüber hinaus der Vorgesetzte<br />

über das Erfordernis des Tragens<br />

weiterer Schutzausstattung. Für<br />

die Umsetzung des Rahmenkonzeptes<br />

ist eine Beschaffung nach Dringlichkeit<br />

des Bedarfes vorgesehen. Es soll<br />

unter Beachtung der aktuellen Lage<br />

sowie der technischen Standards und<br />

Richtlinien fortgeschrieben werden.<br />

<br />

Monika Pape<br />

Grundsätzlich ist die vorgesehene<br />

Schutzkleidung und Schutzausrüstung<br />

nach den gesetzlichen Bestimmungen<br />

zur Verfügung zu stellen. Für<br />

die Bediensteten in der sächsischen<br />

Polizei ist diese Ausstattung in der<br />

Verwaltungsvorschrift Polizeibekleidungswirtschaft<br />

geregelt. In dieser<br />

werden z. B. die Art und der Umfang,<br />

das Verfahren zur Beschaffung und<br />

die Eigentumsverhältnisse bestimmt.<br />

So sind für Beamte in Einsatzeinheiten<br />

und Diensthundestaffeln sowie für<br />

Beamte in Aufrufeinheiten die Anzahl<br />

und Art der Bekleidungsstücke, wie z. B.<br />

Einsatzkombination, Blouson, Hose, Unterwäsche<br />

Sommer, Unterwäsche Winter,<br />

Kopfschutzhaube, Basecap (alles<br />

flammhemmend), Einsatzstiefel schwer,<br />

Einsatzhandschuhe sowie Funktionssocken<br />

schwer, festgelegt.<br />

Für die weitere Ausstattung z. B.<br />

mit ballistischen Schutzhelmen,<br />

Stichschutz, Warnjacken oder anderen<br />

Körperschutzausrüstungen, wie<br />

z. B. für Sanitäter, Ärzte bzw. andere<br />

Spezialisten der Schutz- bzw. Kriminalpolizei<br />

sowie Beschäftigte (z. B.<br />

Haushandwerker) für die jeweilige<br />

Tätigkeit, wurde einerseits durch das<br />

Polizeiverwaltungsamt ein Schutzkleidungskatalog<br />

als Ausstattungsgrundlage<br />

erarbeitet und werden andererseits<br />

zentrale Festlegungen per<br />

Erlass durch das SMI zur Ausstattung<br />

getroffen. Ein besonderes Augenmerk<br />

gilt dabei auch den Infektionsschutzmaßnahmen<br />

bzw. gesundheitlichen<br />

Vorsorgemaßnahmen.<br />

Es wurden z. B. im Zeitraum von<br />

2008 bis 2013 durch den Freistaat<br />

Sachsen ca. 5.300.000 Euro für Einsatzbekleidung<br />

und ca. 4.800.000<br />

Euro für Körperschutzausstattung investiert.<br />

Im Zusammenhang mit den<br />

Antiterrormaßnahmen wurden in den<br />

Jahren 2015 und 2016 weitere finanzielle<br />

Mittel zur Verfügung gestellt.<br />

Aus Sicht der GdP Sachsen müssen<br />

der Ausstattungsgrad sowie die notwendigen<br />

Hygiene- bzw. Reinigungsmaßnahmen<br />

überprüft und sichergestellt<br />

werden.<br />

Torsten Scheller<br />

Die Landespolizei Sachsen-Anhalt<br />

stellt seinen Polizeivollzugsbeamten<br />

den „Körperschutzanzug leicht“, kurz<br />

KSA, zur Verfügung.<br />

Dieser Schutzanzug ist ein Teil der<br />

Sonderausstattung des Bekleidungskonzepts<br />

und ist für alle geschlossenen<br />

Einheiten der Landespolizei vorgesehen.<br />

Der KSA gewährleistet einen<br />

Schlag- und Stichschutz, welcher<br />

im Sinne der VPAM-Norm 1 KDIW<br />

2004 2 geprüft wird. Bestehend aus<br />

einer Basisweste, einem Halsschutz,<br />

Protektoren für Arme und<br />

Beine sowie einem Tiefschutz (speziell<br />

für Männer und Frauen konzipiert),<br />

bietet der KSA einen Stichund<br />

Schlagschutz für den überwiegenden<br />

Anteil der gesamten Körperfläche<br />

des Beamten. Darüber<br />

hinaus ist dieser wasserabweisend,<br />

schwer entflammbar und chemikalienresistent.<br />

Im Rahmen des Bekleidungskonzepts<br />

ist es optional möglich, einen<br />

sogenannten Überanzug (Regenschutz)<br />

über dem KSA zu tragen, der<br />

das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert<br />

und weitestgehend chemikalienresistent<br />

ist. Ergänzend hierzu<br />

kann optional Funktionsunterwäsche<br />

getragen werden, die „atmungsaktiv“<br />

ist und vorhandene Feuchtigkeit<br />

vom Körper ableitet.<br />

Der Polizeieinsatzhelm ist ein<br />

Schlagschutzhelm, welcher für alle<br />

geschlossenen Einheiten verfügbar<br />

ist und einen Schutz vor mechanischen<br />

Einwirkungen bietet. Dieser<br />

Helm ist flammenhemmend.<br />

Markus Kannemann<br />

1<br />

Vereinigung der Prüfstellen für angriffshemmende<br />

Materialien und Konstruktionen, die<br />

VPAM, ist ein Zusammenschluss amtlicher (ziviler<br />

und militärischer) Prüfstellen von fünf europäischen<br />

Staaten, welche durchschusshemmende,<br />

stich- und schlaghemmende Schutz aus -<br />

rüstungen nach bestehenden nationalen und internationalen<br />

Standards prüfen.<br />

2<br />

Richtlinie „Stich- und Schlagschutz [Klinge<br />

Dorn Injektions- Würfel] 2004“<br />

8 12 – 2016 Deutsche Polizei

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