buchreport.express 40/2017

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Meinung buchreport.express Nr. 40 · 6. Oktober 2017
»Es gibt keinen Plan B«
Martin Riethmüller übernimmt ab kommendem Jahr die elterliche Buchhandlung Ravensbuch.
Im buchreport-Interview spricht er über die Perspektiven und die Notwendigkeit des Wandels.
Martin Riethmüller
ist nach einem BWL-Studium
mit den Schwerpunkten
Unternehmensführung,
Personalmanagement
und Wirtschaftsinformatik
sowie einer
Station bei Aldi seit Oktober
2016 in der elterlichen
Buchhandlung
Ravensbuch beschäftigt
und soll Mitte 2018 gemeinsam
mit dem Buch -
händler Christoph Paris
die Geschäftsführung
übernehmen.
Die Lage im stationären Buchhandel ist angespannt:
Welche Motivation steckt hinter
ihrem Einstieg?
Während des Studiums und auch bei meiner
Aldi-Zeit habe ich gemerkt, dass ich
selbst gestalten und nicht in einem großen
Unternehmen arbeiten möchte, in dem alle
Strukturen vorgegeben sind. Wir haben tolle
Mitarbeiter und gut eingerichtete, in der
Region etablierte Buchhandlungen. Unter
dieser Voraussetzung macht es unheimlich
Spaß, neue Wege zu gehen, die der Buchhandel
aber auch gehen muss. Dafür bin ich
mit meinem Studium gut aufgestellt.
Ich glaube nicht an die Untergangsszenarien.
Klar, es wird schwieriger. Aber in den
Untersuchungen, die prognostizieren, wie
viele Einzelhändler kaputtgehen werden,
gibt es keine Aussagen darüber, wie viele
gute Einzelhändler kaputtgehen. Ich glaube:
Wenn man in der Region verwurzelt ist und
dort viel unternimmt, hat man weiterhin eine
Zukunft. Vielleicht ein bisschen anders
als jetzt, aber trotzdem eine gute Zukunft.
Welche Ideen haben Sie?
Wir sind ständig in Bewegung, relaunchen
jetzt zum Beispiel unsere Website komplett
und machen keine von der Stange. Wir versuchen
vielmehr, unsere Individualität, die
wir offline eindeutig haben, weiter in den
Fokus zu rücken und diese online zu spiegeln.
Ich habe mich dafür eingesetzt, dass
wir Social Media professioneller verfolgen
und ein Budget dafür zur Verfügung stellen.
Wir müssen auch unsere Veranstaltungen
etwas anders ausrichten, ungewöhnlichere
Wege gehen und Leute einladen, die wir in
der Vergangenheit vielleicht nicht unbedingt
eingeladen hätten. Da ist noch viel
Luft.
Haben Sie einen Fünf-Jahres-Plan?
Das ist zu weit gegriffen. Wir haben einige
Projekte in der Pipeline und bei uns passiert
immer viel, z.B. eine Abholbox aufzustellen
oder einen E-Bike-Fahrradkurier mit kostenloser
Auslieferung in Ravensburg zu starten.
Neue Veranstaltungskonzepte entwickeln
sich dank der Mitarbeiter, die sich
sehr mit der Buchhandlung identifizieren
und immer mitdenken.
... und für sich einen Plan B?
Nein. Bei 40 Mitarbeitern wäre es frech, von
einem Plan B zu sprechen und sich nicht
vollkommen der Aufgabe zu verschreiben.
Mit Sicherheit hätte ich mit meiner Ausbildung
noch andere Möglichkeiten, aber das
steht nicht zur Debatte. Ich habe keine Exitstrategie,
weil ich an unsere Buchhandlungen
glaube und mich mit ganzer Kraft engagiere.
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▪ Die Preise im Kinder- und Jugendbuch liegen
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▪ Die E-Angebote Bookchoice und Bookbeat
kommen nach Deutschland
▪ Weltbild meldet ein Wachstum
Termine
▪ bis 13.10. Harbour Front Festival, Hamburg
▪ 11.–15.10. Frankfurter Buchmesse
▪ 10.–12.10. IFRA World Publishing Expo &
Digital Content Expo, Berlin
▪ 24.–26.10. Medientage München
▪ 1./2.2.2018 Vertreterbörse Konstanz
▪ 25./26.1.2018 Vertreterbörse Bremen
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