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Inklusion - Landesschulbeirat

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Dokumentation<br />

<strong>Inklusion</strong><br />

<strong>Inklusion</strong><br />

<strong>Inklusion</strong><br />

<strong>Inklusion</strong><br />

Eine gesellschaftliche Aufgabe<br />

Fachtagung am 17.02.2011


„<strong>Inklusion</strong> – eine gesellschaftliche Aufgabe“<br />

Begrüßungsrede Ingeborge Schöffel-Tschinke, Vorsitzende des <strong>Landesschulbeirat</strong>s<br />

und der Gesellschaft für Bildung<br />

Meine sehr geehrte Damen und Herren,<br />

<strong>Inklusion</strong>, die gemeinsame schulische und außerschulische Bildung von Kindern und<br />

Jugendlichen mit und ohne Behinderung, stellt eine der großen Herausforderungen<br />

an die Bildungspolitik in Baden-Württemberg.<br />

<strong>Inklusion</strong> will über die Individualität der Betroffenen zu einem Konzept des Lernens<br />

führen, kann aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht auf allseits anerkannte<br />

Erfahrungen zurückgreifen.<br />

Das Lernen im Leben und das Lernen am Leben ist für alle Menschen<br />

gleichermaßen wichtig. Insofern muss der Frage Raum geschenkt werden, wie das<br />

lebenslange Lernen von jungen Menschen mit Behinderungen in inklusiven<br />

Kontexten aussehen kann.<br />

Die Gesellschaft für Bildung Baden-Württemberg e. V., ein unabhängiges Gremium<br />

zur Förderung von Bildungsinitiativen, will in Zusammenarbeit mit dem<br />

<strong>Landesschulbeirat</strong>, dem Beratungsgremium des KM, innovative Entwicklungen in<br />

Bildung und Erziehung fördern und unterstützen.<br />

Die Fachtagung heute will die Bedeutung inklusiver Bildungswege von der<br />

frühkindlichen Bildung über die schulische und berufliche Bildung bewusst machen,<br />

neue Wege und Lösungsmöglichkeiten für eine gelingende Erziehungs- und<br />

Bildungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule, Partnerschaft und<br />

Unterstützungssysteme zur Ausbildung, Arbeit und Beschäftigung aufzeigen.<br />

Die heutige Fachtagung eröffnet eine Reihe von Veranstaltungen zu den Themen:<br />

- Schüler mit Auffälligkeiten im Verfalten<br />

- Risikoschüler und gefährdete Schüler.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 1


„<strong>Inklusion</strong> – eine gesellschaftliche Aufgabe“<br />

Rede von Frau Ministerin Prof. Dr. Marion Schick anlässlich der Fachtagung am<br />

17. Februar 2011<br />

Sehr geehrte Frau Schöffel-Tschinke,<br />

liebe Hausherrin Frau Wellensiek, lieber Oberbürgermeister,<br />

meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />

ich will Ihnen sehr danken, Frau Schöffel-Tschinke, dass Sie diese Fachtagung<br />

geboren haben, sie umgesetzt haben und damit ein Forum heute liefern, das, das<br />

sehen wir an der Resonanz, dringend nötig ist.<br />

Ich bin sicher, dass das nicht das einzige Forum bleiben wird.<br />

Dass dies, wie Sie sagen, Auftakt eines gesellschaftlichen Prozesses, vielleicht eine<br />

Thematisierung eines gesellschaftlichen Prozesses, der uns die nächsten<br />

geschätzten 10 Jahre begleiten wird. Vielleicht müsste ich sogar sagen, die nächsten<br />

10 Jahre plus X. Denn was Sie hier vorhaben, meine Damen und Herren, das ist<br />

nichts weniger als ein Paradigmenwechsel in der Frage wie miteinander leben zu<br />

gestalten ist. Und manchmal wenn ich arg realistisch bin stelle ich es mir so vor, wie<br />

ein Paradigmenwechsel zum Beispiel in der gesellschaftlichen Veränderung der<br />

Wahrnehmung in der Rolle der Frau. Sie wissen, wie lange dieser Prozess gedauert<br />

hat. Und manche meinen, er dauere noch an.<br />

Er hat in jedem Fall begonnen, irgendwann in wesentlichen Punkten in den siebziger<br />

Jahren des letzten Jahrhunderts. Und das liegt 40 Jahre zurück.<br />

<strong>Inklusion</strong>, meine Damen und Herren, ist nichts, ob im schulischen engeren Bereich,<br />

oder im weiteren Bereich der Gesellschaft, was wir über Erlasse und Verordnungen,<br />

über Änderungen von Prüfungsordnungen, über Anweisungen werden regeln<br />

können.<br />

Wir sind hier in einem Paradigmenwechsel. Und wenn wir für den schulischen<br />

Bereich nochmals beleuchten, wo kommen wir her, dann kommen wir aus der<br />

zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts mit der damaligen Errungenschaft der<br />

Einführung, der spezialisierten und separierten Beschulung von jungen Menschen<br />

mit Behinderungen, als Errungenschaft aus der der Zeit, wo die Bildung für diese<br />

jungen Menschen sozusagen nicht selbstverständlich war.<br />

Das liegt jetzt ein halbes Jahrhundert zurück. Und mit dieser Erkenntnis arbeitend hat<br />

man aufgebaut ein hoch differenziertes, hoch spezialisiertes, auch erfolgreiches<br />

eigenes Bildungssystem für junge Menschen mit Behinderungen.<br />

Und die Zeit ist weiter fortgeschritten, deswegen ist nichts falsch, was in der<br />

Vergangenheit war, aber es ist in der Weiterentwicklung doch irgendwie ein<br />

Bestandteil des letzten Jahrhunderts. Dieses separierende Denken, dieses<br />

spezialisierende Denken, auch wenn wir es nicht zu den Akten legen werden. Und<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 2


Sie kennen das Bekenntnis des Landes dazu, im Bereich der Sonderschulen die<br />

eigene Schulform zu erhalten. Und nicht den Prozess damit zu beginnen, das Ziel ist<br />

die Sonderschulen aus der Schullandschaft des Landes verschwinden zu lassen.<br />

Bei der Betitelung des Lehramtes in diesem Bereich waren wir ein bisschen offener.<br />

Und Sie wissen, dass beginnend mit diesem Wintersemester die Ausbildung nicht<br />

mehr heißen wird: „Ein Studium für ein Lehramt an Sonderschulen“ zu beginnen und<br />

aufzunehmen, sondern dass es heißen wird: „Ein Lehramt für Sonderpädagogik“ zu<br />

studieren.<br />

Und darin ist eine Vielfalt von Perspektivwechsel bereits enthalten.<br />

Der Lernort, an dem Sonderpädagogik gelebt wird, wird weiterhin auch die<br />

Sonderschule sein, aber nicht ausschließlich. Vielleicht in einigen Jahren nicht mehr<br />

prioritär.<br />

Was Sonderpädagogik anbieten kann, ist kein Exklusivwissen für diejenigen, die am<br />

Lernort Sonderschule arbeiten. Und noch nicht einmal für diejenigen, die sich als<br />

Sonderpädagogen sehr spezialisiert qualifiziert haben.<br />

Wir fassen das in den Begriff Sonderschulen entwickeln sich weiter in unserem Land<br />

zu sonderpädagogischen Kompetenzzentren. Und sie öffnen sich, meine Damen und<br />

Herren.<br />

Das ist ein Prozess, der nicht minder anstrengend sein wird, als der Prozess, den die<br />

allgemeinen Schulen zu gehen haben, indem sie sich öffnen für die<br />

Sonderpädagogik und die jungen Menschen mit Behinderungen.<br />

Ich glaube, was diesen Prozess als gesellschaftlichen Veränderungsprozess so<br />

diffizil macht (ich vergleiche ihn gern mit dem rohen Ei), wirklich diffizil macht, ist die<br />

Tatsache, dass es niemand gibt, der sich nicht bewegen müsste.<br />

Das ist aber auch die Chance für Gelingen, meine Damen und Herren. In diesem<br />

Prozess gibt es niemand, der sagen kann, für mich geht es so weiter wie bisher. Dies<br />

gilt für alle Schulen im allgemeinen Bereich, die heute noch keine Erfahrung haben<br />

mit inklusiver Beschulung. Es wird keine Schultypen geben, die davon<br />

ausgenommen sind. Wir beginnen mit Angeboten für junge Menschen mit<br />

Behinderungen jetzt z.B. in diesem Jahr in beruflichen Schulen mit Mitteln aus der<br />

Enquêtekommission.<br />

Es wird keinen Schultypus geben, der sagt, bei mir geht das nicht.<br />

Es wird keine Behinderungsart geben, zu der wir sagen, mit dieser Behinderungsart<br />

evtl. in einer multiplen Faktorenansammlung schließen wir inklusive Angebote von<br />

vornherein aus.<br />

Es wird also in diesem Bereich niemand geben, der sagt, ich bin geschützt davor in<br />

einem gesellschaftlichen Veränderungsprozess Teil zu sein. Es wird keine Zuschauer<br />

in diesem Prozess geben.<br />

Denn, und ich will Ihnen, Herr Oberbürgermeister noch einmal danken, dass Sie hier<br />

sind, denn es ist für mich ein ganz klares und ermutigendes Signal. Denken wir an<br />

die Schulträger, die hier massiv betroffen sind von diesem Prozess und ihn deutlich<br />

mit gestalten werden. Auch das ist ein Grund für uns, diesen Zeitraum von 3 Jahren<br />

uns vorgenommen zu haben, als Erprobungszeitraum mit 5 Erprobungsregionen, um<br />

Erfahrungen zu sammeln wie hinterher die Regulatorien und die<br />

Rahmenbedingungen richtig zu gestalten sind, damit alle den Prozess mit gestalten,<br />

wir niemand in eine Zuschauer- oder Betroffenenrolle bringen.<br />

Meine Damen und Herren, wenn wir das Ernst nehmen, dass es ein<br />

gesellschaftlicher Veränderungsprozess ist, dann gibt es keine Unbetroffenen von<br />

einem solchen Prozess, auch hier sei die Analogie zur veränderten Rolle der Frau als<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 3


gesellschaftlichen Prozess erlaubt. Auch dabei gibt es keine Zuschauer, selbst wenn<br />

man nicht Frau ist, ist man von diesem Prozess betroffen.<br />

Ähnliches gilt für den Prozess der <strong>Inklusion</strong>. Und ich habe mich sehr gefreut, in der<br />

Vorbereitung für den heutigen Termin ein Zitat vorzufinden, das die Menschen mir<br />

aufgeschrieben haben, die diesen <strong>Inklusion</strong>sprozess im Kultusministerium<br />

verantworten und ihn treiben.<br />

Ich will Ihnen dies kurz einmal sagen. Es ist von Mahatma Gandhi und Ihnen allen<br />

wahrscheinlich geläufig. Ich habe es erst wieder entdeckt. Es heißt:<br />

„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“<br />

Ich glaube, besser kann man nicht beschreiben, worum es im Prozess der <strong>Inklusion</strong><br />

geht. Es geht nicht darum, dass jemand anders <strong>Inklusion</strong> gestaltet.<br />

Es geht nicht darum zu sagen, ich bin Schulträger, für mich darf sich nichts<br />

verändern. Wenn wir <strong>Inklusion</strong> gestalten wollen, dann bitte an dem und dem Ort.<br />

Es geht nicht zu sagen, ich bin Lehrer an einem Gymnasium. Wenn ihr <strong>Inklusion</strong><br />

machen wollt, dann bitte in der Grundschule.<br />

Es geht nicht zu sagen, ich bin Schulleiter einer Sonderschule. Wenn ihr <strong>Inklusion</strong><br />

machen wollt, dann bitte so, aber für mich darf sich nichts ändern.<br />

Es geht noch nicht einmal so, verehrte Hausherrin, aber da haben Sie ja einen<br />

anderen Impuls gesetzt, dass man sagen würde, ich bin an einer pädagogischen<br />

Hochschule, bislang in meinem Fachgebiet XY, in der Ausbildung zum Beispiel<br />

Realschullehrern tätig gewesen, mit der <strong>Inklusion</strong> hatte ich nie zu tun. Und werde es<br />

auch zukünftig nie haben. Selbst das wird so nicht funktionieren.<br />

Und ich will, meine Damen und Herren, die tiefe des Veränderungsprozesses<br />

unterstreichen, damit uns klar ist, warum ist es so notwendig und wichtig hier uns<br />

nicht der Illusion hinzugeben, das wäre ein Prozess, wie manche im Lande sich das<br />

vorstellen, den man qua Rechtsanspruch auf inklusive Bildungsangebote lösen<br />

könnte.<br />

Es ist keinem Kind gedient, dass es über ein absolutes Elternwahlrecht einem<br />

Rechtsanspruch ab dem nächsten Schuljahr sich an einer Schule befinden könnte,<br />

wo der Boden nicht bereitet ist dafür, dass ein erfolgreiches Dabei sein möglich ist.<br />

Und Teilhabe ist doch nur ein Etikettenschwindel, wenn wir sie ausschließlich an<br />

Zahlen festmachen würden. Wenn wir sagen, ab nächstem Schuljahr kann jeder<br />

teilhaben, die Schulträger sollen bitte die Schulen umbauen, woher sie das Geld<br />

haben ist uns egal, das ist ihr Bier, Hauptsache wir könnten melden, dass der Anteil<br />

von jungen Menschen mit Behinderung im Schulwesen Baden-Württembergs um X-<br />

Prozent gestiegen ist. Das ist nicht die Leitlinie, die ich für die Bildungspolitik in<br />

diesem Bereich vorgebe und der ich nachfolge.<br />

Die Leitlinie ist zu sagen: Wir brauchen einen Prozess auch im Schulbereich und im<br />

Bildungsbereich allgemein, der es ermöglicht, Teilhabe so zu gestalten, dass für alle<br />

ein Gewinn dabei herauskommt.<br />

Und vor allem für die, die wir ins allgemeine Schulwesen stärker integrieren wollen,<br />

sie müssten eigentlich, wenn schon, dann einen Rechtsanspruch auf angemessene<br />

Teilhabe haben.<br />

Und nicht gezählt werden an Zahlen, wer ist da, sondern es geht doch darum zu<br />

sagen, wie gestaltet man dann pädagogische Situationen miteinander so, dass<br />

Teilhabe erfolgreich ist.<br />

Im Mittelfristziel, sind wir sicher einig, soll das Thema Teilhabe überhaupt kein<br />

Thema mehr sein, meine Damen und Herren.<br />

Und das ist der Titel, ja auch Ihrer Veranstaltung oder meines Referats, lernen<br />

miteinander zu leben, heißt, dass man das irgendwann einmal nicht mehr<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 4


thematisiert. Aber da sind die 10 Jahre, glaube ich, noch eher kurz gegriffen in dem<br />

Veränderungsimpuls und der Notwendigkeit, die wir uns hier eingestehen müssen.<br />

Wir gehen diesen Weg, meine Damen und Herren, aus meiner Sicht, nicht, weil wir<br />

dazu gezwungen sind. Auch wenn ich natürlich oft darauf abhebe und sage, es ist die<br />

UN-Behindertenrechtskonvention, die einen klaren juristischen Rahmen schafft,<br />

geltendes Recht in Deutschland. Das sage ich zu den Menschen, die sagen, warum<br />

treten sie diesen Prozess in der Breite jetzt los. Da muss ich dann sagen, es ist<br />

geltendes Recht, da haben wir keine Wahl.<br />

Aber das kann doch nicht die Motivation sein, das ist nicht der Impetus, der uns führt.<br />

Wir sind doch hier nicht Ausführende einer legalistischen Argumentation, sondern der<br />

Impetus ist zu sagen, miteinander ist die Selbstverständlichkeit. Was wir an<br />

historischen Separierungen hatten, war der Weg dorthin auch um eine<br />

Professionalität der Sonderpädagogik zu entwickeln, die wir in einem neuen<br />

Verständnis von Dezentralisierung von Lernorten brauchen. Wir brauchen diesen<br />

hohen Stand in der Sonderpädagogik. Aber wir brauchen ihn nicht weiter stark hinter<br />

geschlossenen Türen der Lernorte, wo oben drüber Sonderpädagogik steht. Und das<br />

ist der wesentliche Paradigmenwechsel. Die Kompetenz, die wir erarbeitet haben<br />

über das bisherige Vorgehen ist notwendig und wichtig, und die werden wir stärken,<br />

in dem die sonderpädagogischen Kompetenzzentren bleiben werden in unserem<br />

Land.<br />

Es wird keine Zielgrößen von <strong>Inklusion</strong>smeldungen geben.<br />

„Wie viel Prozent einer Behinderungsart möchten Sie in einem Schulwesen haben ?“<br />

bin ich schon mal gefragt worden.<br />

Die Antwort können Sie sich vorstellen. Und ich würde dies niemals in Prozentzahlen<br />

messen.<br />

Oder eine andere Frage, die Schulleiter mir gestellt haben:<br />

„Welche Behinderungsarten müssen wir noch aufnehmen ?“<br />

So eine Frage stellt man am Anfang eines Prozesses, ich bin sicher, in ein paar<br />

Jahren werden diese Fragen nicht mehr gestellt, aber sie sind jetzt da. Und die<br />

Fragezeichen sind bei allen Beteiligten des Prozesses tausendfach höher, als die<br />

Antworten, die wir haben. Das müssen wir uns eingestehen. Und deswegen ist<br />

dieses Forum, da Sie heute hier haben, so unendlich wichtig.<br />

Warum ? Weil hier in dem Raum und später in den Foren Menschen sind, die von<br />

unterschiedlichen Zugängen her an dieser Thematik interessiert sind und sie<br />

gemeinschaftlich gestalten werden.<br />

Aber Menschen, die in den unterschiedlichen Aspekten letztlich gezwungen sind,<br />

miteinander eine gute Perspektive zu erarbeiten.<br />

<strong>Inklusion</strong> wird uns nur gelingen, wenn wir von allen Seiten herkommen, den festen<br />

Willen haben, gemeinsame Lösungen zu finden. Das Instrument, das wir im Moment<br />

dazu erproben, ist die Bildungswegekonferenz. Für den Einzelfall des einzelnen<br />

jungen Menschen, den wir aber auch in seiner Gruppenzugehörigkeit uns anschauen<br />

werden, weil es eben kein Einzelthema ist, sondern oft die richtige Lösung sein wird,<br />

jungen Menschen mit Behinderung nicht als Einzelnen in eine Situation zu bringen.<br />

Aber das wird in der Bildungswegekonferenz erläutert mit den Eltern, mit den jungen<br />

Menschen. Aber nicht mit der Tatsache, dass einer an dem Tisch mit einem Veto<br />

ausgestattet ist für die Lösung, die zu finden ist.<br />

Meine Damen und Herren, das ist das anspruchvollste Vorgehen, das wir im<br />

Bildungsbereich haben. Wir haben alles andere minutiös geregelt. Allein wenn sie<br />

sich die Multilaterale Versetzungsordnung anschauen, ich empfehle sie Ihnen nicht,<br />

aber ich erwähne es mal als abschreckendes Beispiel, da sehen Sie ein Werk, das<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 5


wahrscheinlich notwendig ist, in dem minutiös geregelt ist, wie Schüler zwischen<br />

Schularten hin und hergehen. Im Bereich der inklusiven Beschulung von jungen<br />

Menschen mit Behinderung haben wir dieses Regelwerk nicht an den Anfang des<br />

Prozesses gestellt. Sondern wir sagen, wir arbeiten bis zum Jahr 2013, dort wird das<br />

Schulgesetz geändert werden, dort wird die Sonderschulpflicht abgeschafft werden.<br />

Bis dorthin machen wir Feldforschung.<br />

Und erproben und erforschen in fünf Erprobungsregionen, was ist notwendig, um<br />

hinterher zu sagen, jetzt habt ihr ein Rahmenwerk, mit dem ihr die <strong>Inklusion</strong> umsetzt.<br />

Aber nutzt es auch und gebt es jedem, der im Bildungswesen unterwegs ist.<br />

Das komplexeste Werk, das wir zurzeit haben, das ist <strong>Inklusion</strong>. Komplex, schwierig,<br />

mit viel Emotion verbunden, mit Unsicherheit verbunden, mit Fragezeichen, auf die<br />

man im Moment keine Antworten hat. Und dies sich einzugestehen, ist für mich jetzt<br />

der ganz entscheidende Punkt.<br />

Trotzdem eine klare Zielperspektive zu haben, nicht zu sagen, ich weiß nicht, was<br />

dabei rauskommt, mal kucken, wir probieren mal aus, ob <strong>Inklusion</strong> geht, und wenn es<br />

nicht gehen sollte, in den drei Jahren, dann lassen wir es wieder.<br />

Nein, die Ziellinie ist klar, den Weg dorthin müssen wir gemeinsam finden,<br />

ausprobieren.<br />

Franz Kafka hat das mal so schön gesagt, und es ist nicht zu überbieten, meine<br />

Damen und Herren: „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“<br />

Sie sind heute solche Pioniere und sprechen über Wege, die zu gehen sind. Ich<br />

danke Ihnen dafür ganz nachdrücklich. Und ich danke Ihnen auch dafür, dass wir in<br />

den nächsten Jahren, vielleicht auch in den nächsten Jahrzehnten den Weg<br />

gemeinsam gehen werden. Aber dass wir ihn beherzt und mit klarem Blick gehen für<br />

die jungen Menschen, die Behinderungen haben und für die jungen Menschen, die<br />

keine Behinderungen haben.<br />

Aber für die miteinander im Bildungssystem als Selbstverständlichkeit gilt,<br />

miteinander leben, miteinander lernen, Vielfalt im Miteinander und Miteinander in der<br />

Vielfalt.<br />

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 6


Prof. Dr. Clemens Hillenbrand<br />

Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik<br />

Universität Oldenburg<br />

„<strong>Inklusion</strong>“<br />

– vom Programm zur<br />

schulischen Praxis –<br />

Fachtagung der Gesellschaft für Bildung Baden-<br />

Württemberg<br />

Heidelberg, 17. Februar 2011<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 7


Prof. Dr. Clemens Hillenbrand<br />

Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik<br />

Universität Oldenburg THEMEN<br />

1. <strong>Inklusion</strong> – ein politisches Programm<br />

–� ... eine gesellschaftliche Aufgabe<br />

–� ... zur Schaffung eines Inklusiven Bildungssystems<br />

2. <strong>Inklusion</strong> – die Realität<br />

–� Empirie: Probleme inklusiver Bildungssysteme<br />

3. <strong>Inklusion</strong> konkret – was geht?<br />

–� Wirksame Prävention<br />

–� Wirksame Lernförderung<br />

–� Peergestütztes Lernen<br />

–� Wirksames Transitionsmanagement<br />

4. Ergebnis: Qualifizierung für <strong>Inklusion</strong><br />

„<strong>Inklusion</strong>“<br />

– vom Programm zur schulischen Praxis -<br />

Fachtagung<br />

der Gesellschaft für Bildung Baden-Württemberg<br />

Heidelberg, 17. Februar 2011<br />

<strong>Inklusion</strong> – zum Begriff<br />

•� Integration: „in das Ganze hineinfügen“ -><br />

Menschen mit Behinderung in bestehendes<br />

Schulsystem einfügen<br />

•� <strong>Inklusion</strong>: dazu-gehörend -> System so gestalten,<br />

dass keiner ausgeschlossen ist, jeder sich<br />

zugehörig fühlt („sense of belonging“)<br />

•� Diskussion: Systemwechsel versus Kontinuität?<br />

INKLUSION - EIN<br />

POLITISCHES PROGRAMM<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 8


<strong>Inklusion</strong> – das Programm<br />

•� UN�Convention on the Rights of Persons with<br />

disability (BRK): Behinderungsbegriff (Art. 1):<br />

–� Zu den Menschen mit Behinderungen zählen<br />

Menschen, die langfristige körperliche, seelische,<br />

geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche<br />

sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an<br />

der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe<br />

an der Gesellschaft hindern können.<br />

•� Allgemeiner Grundsatz (Art. 3):<br />

–� Achtung<br />

–� Nichtdiskriminierung<br />

–� vollständige und wirksame Teilhabe in der Gesellschaft<br />

Von der Sonderschule ...<br />

zur <strong>Inklusion</strong><br />

•� 1973: Deutscher Bildungsrat fordert mehr<br />

Gemeinsamkeit, „Integration“, im Bildungssystem<br />

•� 1994: Salamanca-Erklärung der UNESCO: <strong>Inklusion</strong><br />

•� 2001: ICF der WHO. SGB IX<br />

•� 2006: UN-Konvention über die Rechte von Menschen<br />

mit Behinderung (BRK) mit Betroffenen entwickelt<br />

•� 2008: BRK tritt in Kraft<br />

•� 2009: Deutschland ratifiziert<br />

<strong>Inklusion</strong> im Lebenslauf<br />

Erwachsene<br />

Art. 28<br />

Lebensstandard<br />

Jugend/<br />

Erwachsene<br />

Art. 22 f<br />

Wohnung,<br />

Privatsphäre<br />

Jugend/<br />

Erwachsene<br />

Art. 27<br />

Arbeit<br />

<strong>Inklusion</strong> – das Programm<br />

Kindheit/<br />

Jugend<br />

Art. 24<br />

Bildung<br />

Kindheit<br />

Art. 7<br />

Kinder m.<br />

Behinderungen<br />

Geburt<br />

Art. 10<br />

Recht<br />

auf<br />

Leben<br />

Biographie<br />

Art. 29 Teilhabe am polit.öffentlichen<br />

Leben<br />

Art. 30 Teilhabe am<br />

kulturellen Leben<br />

Art. 5 Gleichberechtigung Staatsangehörigkeit<br />

Art. 6 Frauen<br />

Art. 19 Unabhängige<br />

Art. 8 Bewusstseinsbildung Lebensführung;<br />

Art. 9 Zugänglichkeit/ Gemeinschaft<br />

Barrierefreiheit<br />

Art. 20 Persönl. Mobilität<br />

Art. 11 Gefahren Art. 21 freie<br />

Art. 12f Recht, Justiz Meinungsäußerung<br />

Art. 14ff Sicherheit Art. 25f Gesundheit, (Re-)<br />

Art. 18 Freizügigkeit, Habilitation<br />

•� Grundsatz <strong>Inklusion</strong> (Bielefeldt 2010)<br />

–�nicht die Türen aufmachen und die Menschen<br />

mit Behinderung „auch hinein lassen“<br />

•� sondern<br />

–�Mauern verschieben, damit alle drin sein<br />

können! (Barrierefreiheit)<br />

•� Die Unterzeichnerstaaten verpflichten sich,<br />

„Vorkehrungen“ dafür zu treffen!<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 9


Zwischenbilanz<br />

INKLUSION IM BILDUNGSSYSTEM<br />

•� <strong>Inklusion</strong> ist ein politisches Programm!<br />

•� Intention: spezifische Umsetzung der<br />

Menschenrechte<br />

•� Ziel: Autonomie und wirksame Teilhabe<br />

(vgl. SGB IX, ICF)<br />

•� <strong>Inklusion</strong> ist ein Programm für die gesamte<br />

gesellschaftliche Realität und<br />

•� formuliert Rechte für den gesamten Lebenslauf!<br />

<strong>Inklusion</strong> in Deutschland<br />

Inklusives Bildungssystem<br />

•� Im Mittelpunkt der aktuellen Diskussion steht die<br />

Schule – aufgrund internationaler Kritik<br />

•� Munoz 2007: D macht keine ausreichenden<br />

Fortschritte zu einem inklusiven Bildungssystem<br />

•� 5-stufiges Bildungssystem verhindert den<br />

„sense of dignity“, „sense of belonging“<br />

•� „States Parties recognize the right of<br />

persons with disabilities to education.<br />

With a view to realizing this right without<br />

discrimination and on the basis of equal<br />

opportunity, States Parties shallensure an<br />

inclusive education system at all levels“<br />

(BRK Art.24, 2006; Hervorh. C.H.)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 10


<strong>Inklusion</strong>: effektive Unterstützung<br />

<strong>Inklusion</strong> - Strukturmerkmale<br />

•� „Persons with disabilities receive the<br />

support required, within the general<br />

education system, to facilitäte their<br />

effective education“ (BRK, Art.24, 3d; Hervorh. C.H.)<br />

•� Die notwendigen Maßnahmen sind für die<br />

Personen im allgemeinen Bildungssystem<br />

verfügbar!<br />

•� Effektive, evidenzbasierte (wissenschaftlich<br />

überprüfte, wirksame) Maßnahmen gefordert,<br />

aber erst in Ansätzen implementiert<br />

Struktur inklusiver (Bildungs-) Systeme: 4 A-Schema<br />

(Lindmeier 2009)<br />

1.� Adaptability<br />

Diskriminierungsfreie Anpassung der Bildungssysteme auf<br />

Lebenslagen und Persönlichkeit<br />

2.� Availability<br />

Verfügbarkeit funktionsfähiger Bildungssysteme<br />

3.� Accessibility<br />

Zugänglichkeit durch notwendige Ressourcen und Unterstützung,<br />

ohne wirtschaftliche Schranken<br />

4.� Acceptablity<br />

Akzeptierbarkeit von Form und Inhalt der Bildung<br />

= gemeinsames Curriculum!<br />

Aktuelle Positionen<br />

<strong>Inklusion</strong> - Konsequenz<br />

•� Abschaffung/ Verbot der Förderschule<br />

–� insbes. Schule für Lernhilfe, Emotional-soziale Entwicklung<br />

(Wocken)<br />

•� Primat des Elternwunschs (Bundesländer)<br />

–� Bedingung: adäquate Ausstattung<br />

–� Führt zu höherem Anteil in allgemeinen Schulen<br />

–� Beispiel Österreich: in Bundesländern 30 – 70% inklusiv<br />

•� Regionaler, schrittweiser Aufbau eines inklusiven<br />

Schulsystems<br />

–� Allmählicher Umbau des Schulsystems (KMK 2010), z.B. RIK<br />

•� Stringenter Umbau nach klaren Zielkriterien<br />

–� Zeit: 4 Jahre (Fortbildung – erste Phase – Umsetzung –<br />

Evaluation). Ziel: 80 – 90 % inklusiv<br />

–� Beispiel Stockholm<br />

•� <strong>Inklusion</strong> im Bildungssystem bedeutet das Recht<br />

auf barrierefreie Nutzung der allgemeinen<br />

Bildungseinrichtungen auf allen Ebenen<br />

•� Dafür sind „Vorkehrungen“ zu treffen:<br />

die individuell notwendigen Ressourcen stehen dort<br />

zur Verfügung!<br />

•� Existenz des Systems besonderer<br />

sonderpädagogischer Institutionen (Sonderschulen)<br />

steht in Frage – bei zunehmender Dringlichkeit<br />

wirksamer Unterstützungsangebote<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 11


Abschaffung der Förderschule?<br />

<strong>Inklusion</strong> – die Realität<br />

•� Der Weg zu einem inklusiven Bildungssystem ist nicht<br />

festgelegt!<br />

•� „Der Anspruch der inklusiven Bildung ... ist nicht etwa<br />

gleichbedeutend mit der pauschalen Abschaffung des<br />

Förderschulwesens, und es wäre nachgerade absurd,<br />

den Begriff der <strong>Inklusion</strong> zum Vorwand für den Abbau<br />

sonderpädagogischer Fachkompetenz zu nehmen. Eine<br />

Billiglösung inklusiver Bildung kann und darf es nicht<br />

geben“<br />

(Bielefeld 2010, 67; analog Riedel, Zusammenfassung des Gutachtens,<br />

Kurzfassung, S. 5)<br />

•� Fest liegt aber das Ziel:<br />

Wirksame Teilhabe – auch im Bildungssystem !<br />

Kritik<br />

Die deutschen Studien<br />

•� entsprechen durchgängig nicht den internationalen<br />

wissenschaftlichen Standards der Evaluationsforschung<br />

(RCT)<br />

•� untersuchen durchgängig Modellversuche mit besonders<br />

günstigen Bedingungen (2-Lehrer-System, reduzierte<br />

Klassengrößen)<br />

Befunde aus Schulversuchen zur Integration<br />

•� Arbeiten mit Personen (Lehrkräfte, Schüler, Eltern), die<br />

durchgängig hoch motiviert sind<br />

•� repräsentieren kaum verbreitete Kategorien des<br />

Sonderpädagogischen Förderbedarfs (Förderschwerpunkt<br />

Lernen, Verhalten)<br />

•� Im deutschsprachigen Raum durchgehend positive<br />

Befunde aus Integrations-Versuchen (1970er – 1990er<br />

Jahre) mit guter Ausstattung<br />

•� Wirkungen für Schüler mit Behinderungen<br />

–� Kognitive Entwicklung: Lernerfolge höher (trotz niedriger<br />

Ausgangsleistung)<br />

–� Schulleistungen: höherer Leistungsstand, bessere Abschlüsse<br />

–� sozialer Status: nicht unproblematisch, unterschiedlich<br />

•� Die anderen Schüler haben keinerlei Nachteile – in vielen<br />

Studien profitieren auch Leistungsstarke<br />

•� Quintessenz<br />

–� „Durch inklusive Beschulung wird mehr Bildungsgerechtigkeit und<br />

soziale Partizipation erreicht“ (Demmer-Dieckmann 2010, 17)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 12


Aktuelle Befunde aus D<br />

Irritationen<br />

•� Internationale empirische Befunde werden in<br />

Deutschland nicht rezipiert!<br />

(mit wenigen Ausnahmen...)<br />

•� Es gibt jedoch zahlreiche internationale<br />

Publikationen zum Thema – auch empirische<br />

Studien, sogar Metaanalysen<br />

•� Besonders irritierend: „Inklusive<br />

Bildungssysteme“ bestehen international<br />

gesehen aus mehreren Stufen ...<br />

•� Ergebnisse von Modellversuchen sind nicht einfach auf<br />

das Gesamtsystem transferierbar<br />

–� Studien von C.Huber, Klicpera & Gasteiger-Klicpera<br />

–� Internationale Studien: u.a. Asher & Coie 1990; Newcomb,<br />

Bukowski & Pattee 1993; Swanson & Malone 1992<br />

1.� These (Huber 2009)<br />

–� Je heterogener eine Lerngruppe, desto besser die zu<br />

erwartende soziale Integration<br />

–� Befund: eher mehr Ausgrenzung in heterogenen Gruppen<br />

2.� These<br />

–� Keine Benachteiligung im Hinblick auf ihre soziale Integration im<br />

Gemeinsamen Unterricht<br />

–� Befund: Risiko sozialer Ablehnung 3 mal so hoch<br />

=> Frage: ein „Einzelbefund“? (Sonntag 2010)<br />

Empirie - international<br />

Inklusive Bildungssysteme – international<br />

(Lindsay 2007)<br />

•� Probleme der Wirkungsforschung inklusiver<br />

Bildung<br />

–� Begriffe: LD, EBD, BD, Mild Disabilities ...<br />

–� Kategorien & Ausprägungen von Beeinträchtigung<br />

vergleichbar?<br />

–� gleiche Bedingungen der pädagogischen<br />

Ausstattung?<br />

–� Vergleichbarkeit von Kontroll- und<br />

Experimentalgruppe?<br />

–� Randomisierung?<br />

Special<br />

classes Special<br />

schools<br />

Mainstreaming;<br />

inclusive<br />

classroom<br />

(„full<br />

inclusion“)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 13


Empirie - international<br />

International: Effekte inklusiver Erziehung<br />

(ältere Studien)<br />

•� Forschungsstand nach Metaanalyse von<br />

Lindsay (2007)<br />

–� Seit 2000 genau 1373 wissenschaftliche<br />

Publikationen<br />

–� “only 14 papers (1.0%) were identified that reported<br />

comparative outcome studies of children with some<br />

form of SEN” (7f)<br />

Wang & Baker Baker<br />

Carlberg &<br />

Kavale<br />

Year published 1980 1985/86 1994<br />

Time period Pre-1980 1975-1984 1983-1992<br />

0.15 0.44 0.08<br />

Academic effect<br />

size<br />

”rivers of ideology – islands of evidence”<br />

(Kavale & Mostart 2003)<br />

Social effect size 0.11 0.11 0.28<br />

Konvention zur Einschätzung der Größe des Effekts:<br />

d = ab 0.20 kleiner Effekt d = ab 0.50 mittlerer Effekt<br />

d = ab 0.80 großer Effekt<br />

Empirie – international (Lindsay 2007)<br />

Befunde: Längsschnitt<br />

•� National Longitudinal Transition Study of Special<br />

Education Students (NLTS I und II)<br />

(Blackorby & Wagner 1996; Wagner & Cameto<br />

2004)<br />

•� 1985: N > 8.000, 15 – 21 Jahre, Längsschnitt 5 J.;<br />

2000: N > 11.000, darunter 1.000 mit Disabilities!<br />

•� Untersucht intensiv den Outcome der Beschulung<br />

bei verschiedenen Formen von „Disabilities“ und<br />

Formen sonderpädagogischer Förderung<br />

•� Besondere Probleme bei vorliegenden LD, EBD<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 14


Befunde: Längsschnitt<br />

National Longitudinal Transition Study (NLTS)<br />

•� EBD-Schüler zeigen im inklusiven System<br />

die höchsten Dropout-Raten: bis 61 %<br />

verlassen Schule ohne Abschluss<br />

•� Beschäftigungsquote (ED: 41%) signifikant<br />

geringer als Population o.D. (59%), später<br />

leicht ansteigend<br />

•� Dazu gehäuft Strafvollzug, Arbeitslosigkeit<br />

Befunde: Längsschnitt<br />

National Longitudinal Transition Study (NLTS)<br />

•� EBD erhalten sehr häufig (55%) gezielte<br />

Förderung – deutlich häufiger als bei anderen<br />

Disabilities (< 20%)!<br />

•� Die Schulsituation wird dennoch hoch signifikant<br />

als sehr schwierig eingeschätzt (Bullying aktiv -<br />

passiv, Verweise)<br />

•� Sowohl von ihnen selbst, als auch von Eltern und<br />

Lehrkräften<br />

Befunde: Finnland<br />

Soziale Probleme<br />

<strong>Inklusion</strong> - Formen sonderpädagogischer Förderung<br />

(Schroeder 2010)<br />

1.� Special Schools: Kinder mit geistiger oder schwerer<br />

Körperbehinderung (3%)<br />

2.� Part-time special education: stundenweise Förderung<br />

durch SoL in allgemeiner Schule (> 20%)<br />

3.� Full-time special education: Spezialklassen in<br />

allgemeiner Schule (8 %)<br />

= ein Drittel aller Kinder erhalten sonderpädagogische<br />

Förderung!<br />

•� Erklärt auch den Erfolg in den internationalen<br />

Vergleichsstudien! (Grupp et al. 2005)<br />

•� European Agency (2003)<br />

•� „Behaviour, social and/ or emotional difficulties are<br />

identified as presenting the biggest challenge in<br />

relation to the inclusion of learners with SEN in<br />

mainstream provision.” (12)<br />

•� Ähnliche Befunde zu schwierigen sozialen Situationen bei<br />

anderen Behinderungen auch in Kindertagesstätten (Zettl<br />

et al. 2001) und in der Freizeit (Sarimski & Schaumburg<br />

2010)<br />

=> internationale und nationale Befunde zu unerwünschten<br />

Effekten sind keine Artefakte oder böser Wille !<br />

(Gasteiger-Klicpera/ Klicpera; Huber; Kaufman & Hallahan; Lindsay<br />

2007; Ruijs & Peetsma 2009)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 15


... und der Unterricht?<br />

Befunde: Finnland<br />

•� Konsens: Inklusive Bildung setzt einen grundlegend<br />

veränderten Unterricht voraus!<br />

•� Empirie:<br />

„Full inclusion ignores what we do know about<br />

instructing students with disabilities: that effective<br />

instruction is systematic, explicit, intensive, and<br />

individualized and requires continuous progress<br />

monitoring” (Likewise, Crockett & Kauffman 1998,<br />

p.231)<br />

•� Selbst bei Unterrichtsreformen zu Beginn - nach 5<br />

Jahren ist wieder die alte Form des Unterrichts<br />

realisiert (Lindsay 2007)!<br />

Probleme des finnischen Bildungssystems<br />

•� Faktor Migration<br />

•� Faktor Geschlecht<br />

•� Übergang in den Beruf/ Jugendarbeitslosigkeit<br />

–� hohe Abbruchquoten beim Abschluss der beruflichen Bildung<br />

(nur 11,5 % Erfolg)<br />

–� Sehr hohe Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen (15 – 24 J.):<br />

13,7 % (D: 8,1 %)<br />

=> „Anders als im deutschen Bildungssystem findet<br />

soziale Selektion nicht so sehr bereits in der allgemein<br />

bildenden Schule, sondern – dann jedoch dramatisch –<br />

am Übergang in das Beschäftigungssystem<br />

statt“ (Schroeder 2010, 101)<br />

Aufgaben (sonder-) pädagogischer Förderung<br />

INKLUSION - KONKRET<br />

WAS GEHT?<br />

... in inklusiven Systemen<br />

•� Sozial<br />

–� exkludierende Prozesse in heterogenen Lerngruppen<br />

vermindern (Huber)<br />

•� Kognitiv<br />

–� effektive Förderung bei Lernproblemen realisieren –<br />

und das auf Dauer (Grünke)<br />

•� Institutionell<br />

–� Unterstützung und Management in Transitionen<br />

(Schroeder)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 16


Indizierte Maßnahmen<br />

Spezielle Hilfen bei hohen<br />

Risiken/ vorhandenen<br />

Problemen<br />

Wie denn jetzt ... ?<br />

~5%<br />

Selektive<br />

Maßnahmen<br />

Hilfen für Schüler<br />

unter<br />

Risikobedingungen<br />

~15%<br />

Klassifikation<br />

von Maßnahmen<br />

(RTI-Modell)<br />

Universelle Maßnahmen<br />

Schul-/ Klassenweite<br />

Maßnahmen für<br />

Alle Schüler<br />

100% der Schüler<br />

•� Gegenüber einer reinen „Gesprächspädagogik“<br />

–� Motto: Ich weiß es auch nicht – aber es ist gut, dass<br />

wir drüber gesprochen haben!<br />

•� … brauchen wir eine evidenzbasierte<br />

sonderpädagogische Förderung<br />

–� Motto: What works!<br />

•� … auf der Basis einer wissenschaftlich<br />

fundierten diagnostischen Strategie!<br />

–� mit neuen, evaluierten, anwendungsorientierten<br />

diagnostischen Verfahren (z.B. Walter 2009, Klauer<br />

& Strathmann 2010)<br />

Wirksame Maßnahmen<br />

Evidenzbasierte Sonderpädagogik<br />

•� Zusammenstellung und<br />

Diskussion der Ergebnisse von<br />

zahlreichen Meta-Analysen:<br />

Jürgen Walter (2002)<br />

•� Wirksam: Gedächtnistrainings,<br />

Maßnahmen zum<br />

Leseverständnis,<br />

Verhaltensmodifikation, direkte<br />

Instruktion<br />

•� Unwirksam: Psychomotorik,<br />

Wahrnehmung, Sonderschule<br />

•� Evidenz = nachgewiesene Wirksamkeit (Kriterien APA)<br />

•� Die Wirksamkeit muss in<br />

–� mindestens 2 qualitativ hochwertigen Untersuchungen mit<br />

Gruppendesign oder<br />

–� einer Serie von mindestens 9 kontrollierten Einzelfallstudien<br />

nachgewiesen worden sein<br />

–� Unabhängige Forschergruppen<br />

–� jeweils veröffentlicht in „peer-reviewed journals“<br />

–� In beiden Fällen werden konkrete Forderungen an die Validität<br />

der Arbeiten und das Ausmaß der Effekte gestellt.<br />

•� Lit.: Nußbeck, S. (2007). Evidenzbasierte Praxis – ein Konzept für<br />

sonderpädagogisches Handeln? Sonderpädagogik, 37 (2/3),<br />

145-154<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 17


Classroom Management<br />

•� Klassenführung: Planung, Organisation,<br />

Interesse gewährleistende Gestaltung des U bei<br />

klarer Geltung von Verhaltensregeln<br />

•� Besitzt Schlüsselfunktion für schulische<br />

Leistungen und förderlicher Atmosphäre<br />

•� Kounin, J.S. (1976): Techniken der<br />

Klassenführung. Bern: Huber<br />

•� Weiterentwicklung folgt dem Grundgedanken:<br />

proaktive, vorausschauende Gestaltung des<br />

Unterrichtsablaufs (Evertson et al. 2002)<br />

WIRKSAME PRÄVENTION VON<br />

VERHALTENSPROBLEMEN<br />

Checkliste Classroom Management<br />

EFFEKTIVE LERNFÖRDERUNG<br />

�� Klassenraum vorbereiten<br />

�� Regeln und Verfahrensweisen planen<br />

�� Konsequenzen festlegen<br />

�� Unterbindung von unangemessenem<br />

Schülerverhalten<br />

�� Regeln und Prozeduren unterrichten<br />

�� Aktivitäten zum Schulbeginn<br />

�� Strategien für potentielle Probleme<br />

�� Beaufsichtigen/ Überwachen<br />

�� Vorbereiten des Unterrichts<br />

�� Verantwortlichkeit der Schüler<br />

�� Unterrichtliche Klarheit<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 18


Effektive Lernförderung<br />

bei lernschwachen Schülern (Grünke 2006)<br />

Lernförderung<br />

•� Verbreitetes Bild des inklusiven Unterrichts (Benkmann 2009)<br />

–� Reformpädagogik: Montessori, Freinet, Petersen<br />

–� Konstruktivismus: Jedes Lernen ist eine Selbstkonstruktion!<br />

–� Offener Unterricht: weg vom lehrergeleiteten - hin zum schülerzentrierten<br />

Lernen<br />

•� Wissenschaftlich fundierte Maßnahmen zeichnen sehr konsistent<br />

das gegenteilige Bild!<br />

•� Quintessenz der Unterrichtsforschung bei Lernbeeinträchtigungen in<br />

4 Prinzipien (Wember 2006)<br />

1.� Optimiere den Anteil akademischer Lernzeit an der Unterrichtszeit<br />

2.� Erwarte und belohne Leistung<br />

3.� Unterrichte direkt und aktivierend<br />

4.� Variiere die Formen und Methoden des Unterrichts<br />

•� Besonders für Lernschwache ist Prinzip 3 wichtig = gegen<br />

unstrukturiertes Lernen!<br />

inklusive Schule<br />

Gute Schule Guter Unterricht<br />

Fundierte<br />

Lernprogramme<br />

Case<br />

Management<br />

Schulklima<br />

Classroom<br />

Management<br />

Direkte<br />

Unterweisung<br />

Kooperatives<br />

Lernen<br />

Gezielte<br />

Lernförderung<br />

Kooperative<br />

Beratung<br />

PERSPEKTIVEN: QUALIFIZIERUNG<br />

FÜR INKLUSION<br />

Offene<br />

Unterrichtsformen<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 19<br />

Elternbildung


Beispiel Kompetenzzentren Mettmann<br />

Notwendige Kompetenzen<br />

Qualifizierung von Multiplikatoren (Team Uni Köln/ Oldenburg)<br />

September 2010 bis April 2011, wiss.Begleitung bis 2013<br />

seit Dezember 2010<br />

Durchführung von schulhausinternen Fortbildungen<br />

durch die Multiplikatoren<br />

Ab August 2011 keine Neuaufnahmen in Grundschulstufen<br />

Förderschulen Lernen, Verhalten, Sprache;<br />

gezielter Ausbau integrativer Formen<br />

... für erfolgreiche inklusive Bildung<br />

•� Sozial<br />

–� exkludierende Prozesse in heterogenen Lerngruppen<br />

vermindern<br />

•� Kognitiv<br />

–� effektive Förderung bei Lernproblemen realisieren –<br />

und das auf Dauer<br />

•� Institutionell<br />

–� Unterstützung und Management in Transitionen<br />

Wissenschaftliche Begleitung<br />

•� Evaluation, insbesondere zur Identifikation<br />

problematischer Entwicklungen<br />

•� Qualifizierung von pädagogischem<br />

Fachpersonal<br />

•� Vernetzung (Gesundheitsamt, Allgemeiner<br />

Sozialer Dienst, Behindertenhilfe/<br />

Jugendhilfe)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 20<br />

INKLUSION - BILANZ<br />

•� Politik (Schulträger, politisch<br />

Verantwortliche)


Ergebnis<br />

<strong>Inklusion</strong><br />

•� ein Programm zur Veränderung sozialer und<br />

schulischer Realität<br />

•� gelingt nicht von selbst!<br />

•� Benötigt fundierte und wirksame Maßnahmen auf<br />

allen Ebenen, und<br />

•� Anstrengungen aller Beteiligten!<br />

Fachkräfte – Eltern – Betroffene – Wissenschaft<br />

•� Dringlich: wissenschaftlich fundierte Aus-, Fortund<br />

Weiterbildung der Fachkräfte und<br />

•� Intensive Forschung im gesamten<br />

Bildungsbereich – um unerwünschten Wirkungen<br />

gegensteuern zu können!<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 21


Forum 1: Frühkindliche Bildung und Übergang in die Schule<br />

Referenten:<br />

Prof. Jo Jerg, Evangelische Hochschule Ludwigsburg<br />

Projekt IQUAnet<br />

Paulusweg 6<br />

71638 Ludwigsburg<br />

Sabine Kaiser, Projekt IQUAnet, Ludwigsburg<br />

Projekt IQUAnet<br />

Paulusweg 6<br />

71638 Ludwigsburg<br />

Katrin Eberl, Ostschule Heidenheim, Grundschule mit Bildungshaus 3 - 10<br />

Ostplatz 1<br />

89522 Heidenheim<br />

Moderation<br />

Jörg Glückschalt, Ostschule Heidenheim, Grundschule mit Bildungshaus 3 - 10<br />

Ostplatz 1<br />

89522 Heidenheim<br />

Ingrid Schmid, Überregionale Arbeitsstelle, Frühförderung BW, RP Stuttgart<br />

Ref. 74 – (GHRS)<br />

Breitscheidstr. 42<br />

70176 Stuttgart<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 22


Forum 1 Frühkindliche Bildung und Übergang in die Schule<br />

Moderation:<br />

Jörg Glückschalt, Ostschule Heidenheim<br />

Ingrid Schmid, Überregionale Arbeitsstelle Frühförderung BW, Päd. Bereich<br />

Referenten:<br />

1. Prof. Jo Jerg, Evangelische Hochschule Ludwigsburg<br />

2. Sabine Kaiser, Projekt IQUAnet, Ludwigsburg<br />

3. Katrin Eberl, Ostschule Heidenheim<br />

1. Einführung in das Thema (Glückschalt / Schmid) :<br />

Die Einführung klärt den Rahmen für die nachfolgenden Beiträge:<br />

1. Um welche Kinder geht es hier?<br />

Die Beiträge befassen sich mit Kindern, die erschwerende Bedingungen im<br />

Zugang zu Bildung und Aktivität und Teilhabe haben - aus unterschiedlichen<br />

Gründen. Kinder mit /drohender) Behinderung und/oder sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf sind ein Teil dieser Kinder.<br />

2. Wie sieht die Bildungslandschaft aus?<br />

Die Bildungslandschaft umfasst<br />

- die allgemeinen Bildungseinrichtungen: Kindergarten, Grundschule<br />

- die sonderpädagogischen Einrichtungen. Schulkindergarten, Sonderschulen<br />

- alle Formen bereits praktizierter Kooperation, Integration und <strong>Inklusion</strong><br />

(Intensivkooperation Kindergarten- Schulkindergarten, Außenklassen, …)<br />

Das Bildungshaus 3-10 kann eine Verknüpfung all dieser Formen sein.<br />

2. Vortrag 1: <strong>Inklusion</strong> als gesellschaftliche Aufgabe - Eckpunkte für <strong>Inklusion</strong><br />

von Anfang an (Jerg)<br />

Der Vortrag stellt die Eckpunkte einer inklusiven Gestaltung der Kita vor in Bezug auf<br />

inklusive Leitideen und Ziele, Wohnortsbezug und Lebensweltorientierung,<br />

Alltagsstrukturierung, Individualisierung und Gemeinschaft, Team, Gemeinwesen,<br />

Kommune, Beteiligungskultur, Träger, Architektur/Raumkonzept. Prof. Dr. Jerg<br />

betont die Notwendigkeit, <strong>Inklusion</strong> und Leben mit Vielfalt und Verschiedenartigkeit<br />

von Anfang an zu praktizieren.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 23


3. Vortrag 2: <strong>Inklusion</strong> in der Kindertageseinrichtung als kommunale Aufgabe:<br />

<strong>Inklusion</strong> in der Praxis - Projekt IQUAnet (Kaiser)<br />

Frau Kaiser stellt das Projekt IQUAnet vor, in dem eine Kindertagesstätte sich zu<br />

einer inklusiven Einrichtung weiterentwickelt und dabei unterstützt wird. Als<br />

Grundlage dient der Index für <strong>Inklusion</strong>.<br />

4. Vortrag 3: Voraussetzungen und Möglichkeiten des Gelingens von<br />

inklusiven Bildungsangeboten im Bildungshaus 3 - 10. (Eberl)<br />

Frau Eberl zeigt beispielhaft anhand eines Kindes, wie Inklusive Bildung in<br />

Kindergarten, Schule und Bildungshaus 3-10 realisiert werden kann und welche<br />

Rahmenbedingungen dazu notwendig sind.<br />

5. Murmelrunde und moderierter Austausch<br />

Der Austausch beschäftigte sich im Wesentlichen mit 2 Punkten:<br />

Klärungsbedarf: und Ansatzpunkte für weitere Entwicklungen.<br />

Klärungsbedarf besteht v.a. in der Klärung der finanziellen und personellen<br />

Ressourcen und in der Qualifizierung der Integrationskräfte. Die Teilnehmer/innen<br />

waren sich darin einig, dass <strong>Inklusion</strong> nicht allein vom Engagement und Einsatz der<br />

Eltern sowie einzelner Personen und Einrichtungen abhängen darf. Finanziell<br />

gefordert sind vor allem Land und Kommunen.<br />

Wichtige Ansatzpunkte sind unter anderem die Aus- und Weiterbildung der Primarund<br />

Elementarpädagogen im Hinblick auf „inklusive Kompetenzen“. Eine Basis dafür<br />

ist eine „inklusive Haltung“.<br />

Fazit: <strong>Inklusion</strong> und Exklusion als Kontinuum mit Blick auf jedes Kind<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 24


Sonderpädagogischer<br />

Bereich<br />

Allgemeiner und<br />

Sonderpädagogischer<br />

Bereich<br />

Allgemeiner Bereich<br />

Forum<br />

Frühkindliche Bildung und Übergang in die<br />

Schule<br />

E L E M E N T A R B E R E I C H<br />

Schulkindergarten<br />

für<br />

Kinder mit<br />

Behinderung<br />

Kindertageseinrichtung<br />

und<br />

Schulkindergarten<br />

für<br />

Kinder mit<br />

Behinderung<br />

Kindertageseinrichtung<br />

• <strong>Inklusion</strong> in der Kindertageseinrichtung als<br />

kommunale Aufgabe<br />

Voraussetzungen und Möglichkeiten des Gelingens<br />

von inklusiven Bildungsangeboten im Bildungshaus<br />

3 – 10<br />

P R I M A R B E R E I C H<br />

Sonderschule<br />

Fachtagung<br />

<strong>Inklusion</strong> - eine gesellschaftliche Aufgabe<br />

17.02.2011, Heidelberg<br />

Grundschule<br />

und<br />

Sonderschule<br />

Grundschule<br />

2<br />

Fachtagung: <strong>Inklusion</strong> - eine gesellschaftliche Aufgabe 17.2.2011, Heidelberg<br />

Sonderpädagogischer<br />

Bereich<br />

Allgemeiner und<br />

Sonderpädagogischer<br />

Allgemeiner Bereich<br />

Bereich<br />

Sonderpädagogischer<br />

Bereich<br />

Allgemeiner und<br />

Sonderpädagogischer<br />

Bereich<br />

Allgemeiner Bereich<br />

Schulkindergarten für<br />

Kinder mit Behinderung<br />

Kindertageseinrichtung<br />

und Schulkindergarten<br />

Kindertageseinrichtung<br />

Sonderschule<br />

Grundschule und<br />

Sonderschule<br />

Grundschule<br />

Schulen für<br />

§geistigbehinderte<br />

§körperbehinderte<br />

§sprachbehinderte<br />

§förderbedürftige<br />

§erziehungshilfebedürftige<br />

§blinde /<br />

sehbehinderte<br />

§hörgeschädigte<br />

Kinder<br />

Einzelintegration bei<br />

zielgleichem Unterricht<br />

Alle Kinder !<br />

Darunter sind auch Kinder mit einem<br />

anderen oder erhöhten individuellen Bedarf<br />

an Bildung, Erziehung, Förderung und<br />

Betreuung:<br />

Schulkindergarten für<br />

§ geistigbehinderte<br />

§ körperbehinderte<br />

§ sprachbehinderte<br />

§ förderbedürftige<br />

§ erziehungshilfebedürftige<br />

§ blinde /<br />

sehbehinderte<br />

§ hörgeschädigte<br />

Kinder<br />

Kooperationen<br />

§ Intensive und<br />

kontinuierliche<br />

inhaltliche<br />

Kooperation räumlich<br />

getrennter<br />

Kindergärten und<br />

Schulkindergärten<br />

Alle Kinder !<br />

Darunter sind auch Kinder mit einem anderen<br />

oder erhöhten individuellen Bedarf an Bildung,<br />

Erziehung, Förderung und Betreuung:<br />

§ Kinder in schwierigen Lebenslagen<br />

§ Kinder mit Migrationshintergrund<br />

§ Kinder mit Behinderung und<br />

Entwicklungsverzögerung<br />

§ Unterstützung durch den<br />

Sonderpädagogischen<br />

Dienst<br />

§Außenklassen<br />

§Inklusive Angebote auf<br />

der Basis der<br />

Empfehlungen des<br />

Expertenrates zur<br />

Umsetzung der UN-<br />

Konvention<br />

§Kinder in schwierigen Lebenslagen<br />

(familiär, sozial, finanziell bedingt)<br />

§Kinder mit einem hohen Maß an Individualität<br />

§Kinder mit Migrationshintergrund<br />

§Kinder mit schwacher sozialer Kompetenz<br />

§Kinder mit auffälligen Verhaltensmustern<br />

§Kinder mit …<br />

§Kinder mit Behinderung und<br />

Entwicklungsverzögerung<br />

P<br />

R<br />

I<br />

M<br />

A<br />

R<br />

B<br />

E<br />

R<br />

E<br />

I<br />

C<br />

H<br />

§ Kindergarten und<br />

Schulkindergarten<br />

unter einem Dach mit<br />

gemeinsamen Subsidiäre<br />

Planungen,<br />

Einrichtung!<br />

Aktivitäten, Projekten Kinder<br />

etc.<br />

- in Integrativen Gruppen nach dem KiTaG<br />

- mit Unterstützung (durch Kindergartenfachberatung,<br />

Heilpädagogische Fachdienste,<br />

Mitarbeiter/innen von Frühförderstellen<br />

(Sonderpädagogische Beratungsstellen und<br />

Interdisziplinäre Frühförderstellen,<br />

Integrationshelfer/innen im Rahmen der<br />

Leistungen des SGB VIII und SGB XII)<br />

E<br />

L<br />

E<br />

M<br />

E<br />

N<br />

T<br />

A<br />

R<br />

B<br />

E<br />

R<br />

E<br />

I<br />

C<br />

H<br />

§ Kindergarten und<br />

Schulkindergarten als<br />

gemeinsame<br />

integrative Gruppe<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 25<br />

(KiTaG § 2 (2): „Kinder, die auf Grund ihrer Behinderung<br />

einer zusätzlichen Betreuung bedürfen, sollen zusammen<br />

mit Kindern ohne Behinderung in Gruppen gemeinsam<br />

gefördert werden, sofern der Hilfebedarf dies zulässt. Dies<br />

ist auch im Rahmen der kommunalen Bedarfsplanung<br />

nach § 3 Abs. 3 angemessen zu berücksichtigen.…“<br />

4<br />

Fachtagung: <strong>Inklusion</strong> - eine gesellschaftliche Aufgabe 17.2.2011, Heidelberg<br />

3<br />

Fachtagung: <strong>Inklusion</strong> - eine gesellschaftliche Aufgabe 17.2.2011, Heidelberg


Empfehlungen des Expertenrates<br />

Sonderpädagogischer<br />

Bereich<br />

Allgemeiner und<br />

Sonderpädagogischer<br />

Bereich<br />

Allgemeiner Bereich<br />

E L E M E N T A R B E R E I C H<br />

Schulkindergarten<br />

für<br />

Kinder mit<br />

Behinderung<br />

Kindertageseinrichtung<br />

und<br />

Schulkindergarten<br />

für<br />

Kinder mit<br />

Behinderung<br />

Kindertageseinrichtung<br />

P R I M A R B E R E I C H<br />

Sonderschule<br />

Grundschule<br />

und<br />

Sonderschule<br />

Grundschule<br />

6<br />

Fachtagung: <strong>Inklusion</strong> - eine gesellschaftliche Aufgabe 17.2.2011, Heidelberg<br />

5<br />

Fachtagung: <strong>Inklusion</strong> - eine gesellschaftliche Aufgabe 17.2.2011, Heidelberg<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 26


Kurzübersicht<br />

1. „Bildungshaus 3-10“<br />

2. „Bildungshaus 3-10 in Heidenheim“<br />

3. „Mia-Ana“<br />

Voraussetzungen und<br />

Möglichkeiten inklusiver<br />

Beschulung am Beispiel<br />

„Bildungshaus 3-10“<br />

4. Voraussetzungen<br />

5. „beDENKENswert“<br />

Bildungshaus 3-10 Heidenheim<br />

-Ostschule-<br />

-Städtischer Kindergarten<br />

Humboldtstraße-<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl<br />

„Ziel des Projekts „Bildungshaus 3-10“ ist<br />

es, hier weitergehende Modelle zu finden<br />

und in der Praxis zu erproben.“<br />

1. „Bildungshaus 3-10“<br />

Auszüge aus der Ausschreibung zum „Bildungshaus 3-10“:<br />

� Miteinander von Kindern verschiedener Altersstufen<br />

� Kindergarten und Grundschule verzahnen Teile<br />

ihres Bildungsangebotes<br />

� Angebote dauerhaft und regelmäßig<br />

� gemeinsame Vorbereitung und Durchführung der<br />

Angebote<br />

� Inhalte aus Orientierungs- und Bildungsplan<br />

� beide Einrichtungen bleiben in ihren Strukturen<br />

erhalten<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 27<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl


Ausbau nach „unten“ und „oben“:<br />

2. „Bildungshaus 3-10“ in Heidenheim<br />

Vorgaben organisatorischer Art<br />

Kindergarten<br />

Klassenstufe<br />

Humboldtkindergarten<br />

� Kindergarten im sozialen<br />

Brennpunkt<br />

� 10min Fußweg zur<br />

Ostschule<br />

Ostschule<br />

pro Halbjahr ein Besuch in der Schule<br />

gemeinsame Pause an den Sporttagen<br />

wöchentliche Unterrichtsbesuche, Projekte, Ateliers,<br />

Sportstunde (mit Vorschulkindern)<br />

3-4 jährige<br />

Kinder<br />

Vorschulkinder<br />

1<br />

pro Halbjahr ein Projekt im Kindergarten<br />

pro Halbjahr ein Projekt mit Klassenstufe 3<br />

pro Halbjahr ein Projekt im Kindergarten<br />

pro Halbjahr ein Projekt mit Klassenstufe 2<br />

pro Halbjahr ein Projekt im Kindergarten<br />

im zweiten Halbjahr ein Projekt mit einer 5.Klasse<br />

� 3 Gruppen<br />

2<br />

3<br />

4<br />

� 90% aller Kinder mit<br />

Migrationshintergrund<br />

� Defizite v.a. im Bereich<br />

der Sprache und Motorik<br />

� Sprachförderung<br />

� „Schulreifes Kind“<br />

� Grundschule im sozialen<br />

Brennpunkt<br />

� 166 Kinder in 8<br />

Grundschulklassen<br />

� 60% aller Kinder mit<br />

Migrationshintergrund<br />

� Defizite v.a. im Bereich<br />

der Sprache<br />

� Sprachförderung nach<br />

dem „Heidenheimer<br />

Modell“<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl<br />

3. „Mia-Ana“<br />

Organisation im Schwerpunktbereich:<br />

Zeitlich<br />

� 1-3 Besuchstage an der Schule<br />

� „Bildungshauszimmer“<br />

� Unterrichtsbesuche, wöchentlicher Sport, Projekte, Ateliers<br />

Personal<br />

� 2 Klassenlehrkräfte<br />

� 2 Lehrkräfte (stundenweise „Bildungshaus“/„Schulreifes Kind“)<br />

� 1 Erzieherin<br />

� 1 Sprachförderkraft<br />

Gruppen<br />

� Aufteilen der Vorschulkinder auf Klassen oder in Gruppen<br />

� Arbeit in leistungshomogenen oder –heterogenen Gruppen<br />

� Differenzierung und Intensivförderung in Kleingruppen<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 28<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl


Unterstützungssysteme:<br />

Ausgangssituation:<br />

Schule<br />

Kindergarten<br />

� ohne Hilfsmittel vollständig gehörlos<br />

� Gespräche mit<br />

Gehörlosenschule<br />

� enge Kooperation mit<br />

Eltern<br />

� vorher schon<br />

Betreuung durch St.<br />

Josef (Schule für<br />

Hörgeschädigte)<br />

� mit 8 Monaten beidseitige Cochlea-Implantate im<br />

Innenohr<br />

� Außenteile der Hörprothese abnehmbar<br />

� keine erlernte Zeichensprache oder Lippen ablesen<br />

� Sitzplatz<br />

� enge Kooperation<br />

� FM-Anlage<br />

� Integrationshilfe<br />

(5h/Woche,<br />

Finanzierung durch<br />

Träger)<br />

� Verständigung mit großer Schwester über eigene<br />

Zeichen<br />

� Kindergarten, „Bildungshaus-Kind“, heute Klasse 3<br />

� Integrationshilfe<br />

(5h/Woche,<br />

Finanzierung durch<br />

„Verein für Integration“)<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 29<br />

Ausflüge<br />

Pädagogisches „sowieso“:<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl


Integrationshilfe:<br />

� 3h/Woche<br />

� Schriftspracherwerb<br />

� Geschichten/Gedichte<br />

vorbesprechen<br />

� verstehen mündlicher<br />

Anweisungen<br />

� Batterien wechseln<br />

(anfangs)<br />

� Ausflüge<br />

Katrin Eberl Katrin Eberl<br />

Sport / Schwimmen:<br />

� 2h/Woche<br />

� auf Signale<br />

hinweisen<br />

(Lautstärke)<br />

� Spiele erklären<br />

� elektrostatische<br />

Aufladung �„erden“<br />

� Schwimmen<br />

� Gefahren<br />

abwenden<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 30<br />

Integrationshilfe<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl


Unterrichtsbesuch<br />

Im Bildungshaus Erinnerung<br />

Personalschlüssel:<br />

2 Klassenlehrkräfte<br />

2 Lehrkräfte stundenweise<br />

1 Erzieherin<br />

1 Sprachförderkraft<br />

� dadurch individuelles<br />

Arbeiten in<br />

unterschiedlichen<br />

Gruppen möglich!<br />

Katrin Eberl Katrin Eberl<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 31<br />

Gruppenarbeit<br />

Gruppenarbeit<br />

Licht und Schatten Ateliers<br />

Rechnen mit Nüssen „TECHNOlino“<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl


Projekte<br />

Partnerarbeit<br />

Vorlesen<br />

Mikroskopieren Symmetrie<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 32<br />

Projekte<br />

Projekte<br />

„Tiere im Winter“ (Klasse 2 und 3)<br />

Euro Märchen<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl


Gemeinschaft<br />

Sport im „Bildungshaus 3-10“<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl<br />

Zum Nachdenken …<br />

…freiwilliges Engagement der<br />

Zusatzkraft…<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 33<br />

� Informationen über Kind<br />

� Musikschule<br />

� Mutter-Kind Turnen<br />

� Besuche bei der Logopädie<br />

� Ausflüge<br />

� Besprechungen<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl


…„Bewusst anders sein“!<br />

…„Auszeiten“…<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl<br />

5. „beDENKENswert“<br />

Fachkräfte<br />

4. Voraussetzungen<br />

Eltern��Fachleute:<br />

“geeigneter Lernort“<br />

Allgem. Schule<br />

oder<br />

Sonderschule<br />

Ausstattung der<br />

Räume/Schule<br />

Integrationskräfte<br />

mit ausreichender<br />

Stundenzahl<br />

finanzielle Mittel<br />

Klassengröße<br />

im Verhältnis zu<br />

Kindern mit bes.<br />

Förderbedarf<br />

„…erfolgreiche<br />

Teilnahme am<br />

Bildungsgang<br />

der<br />

Grundschule..“<br />

(vgl. VwV)<br />

Anforderungen<br />

an „Mia-Ana“<br />

und an die<br />

Klasse<br />

Absprachen<br />

aller beteiligten Kräfte<br />

Möglichkeit zur individuellen<br />

Förderung in Gruppen<br />

„teamteaching“ als<br />

durchgängiges<br />

Prinzip<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 34<br />

Katrin Eberl<br />

Katrin Eberl


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Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 35<br />

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Lokaler Beirat: Weiterentwicklung der<br />

kommunalen/regionalen Strukturen<br />

Landesweiter Beirat: sozial- und bildungspolitischer Kontext<br />

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Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 36<br />

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Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 37<br />

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Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 38<br />

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Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 39<br />

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Eckpunkte einer<br />

inklusiven Gestaltung der KiTa<br />

INKLUSION eine<br />

gesellschaftliche Aufgabe<br />

<strong>Inklusion</strong>?<br />

inklusive Leitideen,<br />

Ziele<br />

Wohnortsbezug<br />

Lebensweltorientierung<br />

Architektur/<br />

Raumkonzept<br />

Eckpunkte für <strong>Inklusion</strong> von Anfang an!<br />

Alltagsstrukturierung<br />

Träger<br />

Fachtagung<br />

Inklusive Kita<br />

Gesellschaft für Bildung BaWü e.V.<br />

Individualisierung und<br />

Gemeinschaft<br />

Kommune<br />

<strong>Landesschulbeirat</strong><br />

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport<br />

Beteiligungskultur<br />

Gemeinwesen<br />

Team<br />

17. Februar 2011<br />

Prof. Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

Eckpunkte einer<br />

inklusiven Gestaltung der KiTa<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 40<br />

Ausgangsthese:<br />

<strong>Inklusion</strong> zu ermöglichen und zu gestalten ist eine<br />

Kernaufgabe der Sozialen Arbeit, einschließlich der<br />

inklusive Leitideen,<br />

Ziele<br />

Wohnortsbezug<br />

Lebensweltorientierung<br />

Architektur/<br />

Raumkonzept<br />

frühkindlichen Bildung und Erziehung. Inin vielen Feldern der<br />

Sozialen Arbeit ist die Arbeitssituation der Pädagog(inn)en<br />

Alltagsstrukturierung<br />

Träger<br />

durch Exklusionsverwaltung, also die Unterstützung der<br />

Inklusive Kita<br />

Klientel in abgesonderten Räumen, gekennzeichnet. Für den<br />

Individualisierung und<br />

Gemeinschaft<br />

Kommune<br />

Bereich der frühen Kindheit bestehen gute Chancen für eine<br />

Beteiligungskultur<br />

Gemeinwesen<br />

inklusive Ausgestaltung der Angebote, weil hier der<br />

Team<br />

Leistungs- und Konkurrenzdruck noch nicht maßgeblich ist.<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg


Von der Integration zur <strong>Inklusion</strong><br />

Ziel: „Jedes Kind ist willkommen“<br />

Integration :<br />

Integrativ<br />

Wiedereingliederung<br />

<strong>Inklusion</strong> :<br />

Inklusiv<br />

Partizipation/Teilhabe<br />

Barrieren für Lernen und Teilhabe bearbeiten<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

Prof. Jo Jerg / Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

<strong>Inklusion</strong> ist ein Menschenrecht<br />

INKLUSION<br />

LEBEN MIT<br />

UNTERSTÜTZUNG<br />

SONDER-<br />

EINRICHTUNG<br />

PATIENT BÜRGER<br />

„<strong>Inklusion</strong> ist eine Überzeugung, die davon ausgeht, dass alle<br />

Menschen gleichberechtigt sind und in gleicher Weise geachtet und<br />

geschätzt werden sollen, so wie es die fundamentalen<br />

Menschenrechte verlangen“ UNESCO Oktober 1997<br />

LEBENSORT EINRICHTUNG IN DER GEMEINDE<br />

UN-Konvention<br />

LEISTUNG PFLEGE / BETREUUNG ASSISTENZ<br />

MENSCHEN MIT<br />

BEHINDERUNG<br />

KONTROLLE DURCH FACHKRAFT<br />

§ 24 „(1) Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit<br />

Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und<br />

auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten<br />

die Vertragsstaaten ein integratives (original: inklusives) Bildungssystem<br />

auf allen Ebenen…(UN-Konvention / BRK)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 41<br />

PERSPEKTIVENWECHSEL<br />

Gekürzte Fassung aus: Hinz, A. 2007: Schwere Mehrfachbehinderung und Integration, Marburg, s.34<br />

BLICK<br />

PERSON<br />

HINDERNISSE IN<br />

DER GEMEINDE<br />

PROBLEM BEHINDERUNG<br />

NEUGESTALTUNG<br />

DER UMWELT<br />

BEHANDLUNG<br />

THERAPIE<br />

<strong>Inklusion</strong> bedeutet: alle Regelinstitutionen stehen allen Menschen offen<br />

PROBLEMLÖSUNG<br />

Prof. Jo Jerg / Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg


INKLUSION<br />

<strong>Inklusion</strong> Exklusion<br />

umfasst alle Formen von gesellschaftlicher Benachteiligung<br />

<strong>Inklusion</strong> Exklusion<br />

Drinnen draussen<br />

Teilinklusion<br />

Teilexklusion<br />

Zugehörigkeit Nicht-Zugehörigkeit<br />

Eine zentrale Frage: kann ich frei wählen/selbst entscheiden z.B. über<br />

Zugänge zu Bildungseinrichtungen<br />

Behinderung,u.a… ist ein Status mit hohem Exklusionsrisiko und mit der<br />

Aussicht ssic auf auf f eine ein einne Exklusionskarriere<br />

Exklus klussionskar karrier<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

Bild des Kindes<br />

Von Anfang an mit Verschiedenheit leben<br />

Wir ermöglichen Kindern mit<br />

Assistenzbedarf, dass sie – ohne eine<br />

zusätzliche „Behinderung“/Barriere –<br />

sozialräumliche Lebensbeziehungen<br />

aufbauen können.<br />

• „So hat sich in der internationalen Kultur zunehmend die<br />

Einsicht durchgesetzt, dass das Kind eher in dem Sinne als<br />

kompetent verstanden werden kann, dass es intelligent sozial<br />

agiert, als dass es als einsamer Wissenschaftler die<br />

Welt des Unbekannten entdeckt.“<br />

Fthenakis, Wassilios 2002: Viel Lärm um nichts?<br />

Zum Bildungsbegriff im Elementarbereich. In:<br />

groß & klein, 2-3/2002, S.11<br />

• „Je schwerer die Behinderung<br />

ist, umso notwendiger braucht<br />

ein Kind die vielfältigen Anregungen<br />

der nichtbehinderter<br />

Kinder“.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 42<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

Jutta Schöler 2002: Kinder und Jugendliche mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen. In: Eberwein,<br />

Hans u.a. a. (Hrsg.): (H Integrationspädagogik, Integr ntegrrationspädag ädaggogik, Wein Weinheim/Basel, heim/Basel, asel, S.115<br />

5<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg


von Anfang an mit Verschiedenheit leben<br />

Von Anfang an mit Verschiedenheit leben<br />

Wir geben den Eltern die Bestätigung,<br />

dass ihre Kinder selbstverständlich<br />

dazugehören und sie die Teilhabe nicht<br />

noch zu allen zusätzlichen<br />

Anforderungen, die der Alltag erfordert,<br />

erkämpfen müssen.<br />

Wir geben allen Kindern eine<br />

Chance, die Vielfalt in ihre<br />

Biographie integrieren zu lernen<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

Eckpunkte einer<br />

inklusiven Gestaltung der KiTa<br />

Von Anfang an mit Verschiedenheit leben<br />

Wir „ersparen“ allen Kindern und<br />

Erwachsenen in den Begegnungen De-<br />

Konstruktionsprozesse, um zu erkennen, dass<br />

die anderen nicht so sind, wie wir es aufgrund<br />

fehlender Begegnungen konstruieren oder<br />

dass ein gemeinsamer Alltag fordert, aber<br />

nicht schadet.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 43<br />

inklusive Leitideen,<br />

Ziele<br />

Wohnortsbezug<br />

Lebensweltorientierung<br />

Architektur/<br />

Raumkonzept<br />

Alltagsstrukturierung<br />

Träger<br />

Inklusive Kita<br />

Individualisierung und<br />

Gemeinschaft<br />

Kommune<br />

Beteiligungskultur<br />

Gemeinwesen<br />

Team<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg


Eckpunkte einer<br />

inklusiven Gestaltung der KiTa<br />

Lebensweltorientierte Ausrichtung der<br />

Kindertageseinrichtungen: „Der vorrangige<br />

Bildungsort für Kinder mit Behinderung ist die<br />

Regeleinrichtung des Wohngebiets.“ (OP)<br />

inklusive Leitideen,<br />

Ziele<br />

Ein Kind mit Behinderung ist vor allem<br />

ein Kind!<br />

Wohnortsbezug<br />

Lebensweltorientierung<br />

Architektur/<br />

Raumkonzept<br />

Alltagsstrukturierung<br />

Träger<br />

Inklusive Kita<br />

Der Bildungsort im Wohngebiet bietet reale<br />

Begegnungen für Kinder mit und<br />

ohne sogenannten Behinderungen und<br />

schaffen somit von Anfang an einen<br />

gemeinsamen Lebensalltag.<br />

Individualisierung und<br />

Gemeinschaft<br />

Kommune<br />

Beteiligungskultur<br />

Gemeinwesen<br />

Team<br />

Die vielfältige Beziehungsauswahl und konkrete<br />

Entwicklung von Freundschaften - die am Nachmittag, um die Ecke und somit<br />

auch über die Kindergartenzeiten hinaus entstehen - sollen auch für Kinder mit<br />

Behinderung run durch durch rch den woh wohnortsnahen hnortsna snahen Kind Kind Kindergarten dergarte arteen möglich g werden.<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

Eckpunkte einer<br />

inklusiven Gestaltung der KiTa<br />

Alltagsstrukturierung<br />

Offenheit und Struktur in Gruppenbildungen<br />

• Von der Gruppenverantwortung in<br />

das Bezugskindersystem<br />

• Von der Gruppenverantwortung zur<br />

Gesamtverantwortung<br />

• Vom Gruppenraum in die Funktionsräume<br />

• Altersgemischte und altersgleiche<br />

Erfahrungen ermöglichen (inklusive<br />

Bezugsgruppen, Projekte, gemeinsame<br />

Rituale und Orientierungspunkte…)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 44<br />

inklusive Leitideen,<br />

Ziele<br />

Wohnortsbezug<br />

Lebensweltorientierung<br />

Architektur/<br />

Raumkonzept<br />

Alltagsstrukturierung<br />

Träger<br />

Inklusive Kita<br />

Individualisierung und<br />

Gemeinschaft<br />

Kommune<br />

Team<br />

Beteiligungskultur<br />

Gemeinwesen<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg


Eckpunkte einer<br />

inklusiven Gestaltung der KiTa<br />

Individualisierung und<br />

Gemeinschaft<br />

inklusive Leitideen,<br />

Ziele<br />

Wohnortsbezug<br />

Lebensweltorientierung<br />

Architektur/<br />

Raumkonzept<br />

Alltagsstrukturierung<br />

Träger<br />

Inklusive Kita<br />

• Individuelle Förderung für alle Kinder durch<br />

individuelle Bildungspläne. Die Einbindung von<br />

Kindern mit Behinderungen in die Regeleinrichtung<br />

fördert und fordert den Anspruch und Kompetenz,<br />

individuelle Ressourcen und Fähigkeiten mit<br />

einzubeziehen.<br />

Individualisierung und<br />

Gemeinschaft<br />

Kommune<br />

Beteiligungskultur<br />

Gemeinwesen<br />

• Gemeinschaftsfördernde Strukturen z.B.<br />

Morgenkreis / gemeinsame Projekte….<br />

Team<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

Eckpunkte einer<br />

inklusiven Gestaltung der KiTa<br />

Beteiligungskultur<br />

Mit der Teilhabe wächst die „Teilgabe“<br />

Die Erfahrungen in inklusiven Settings zeigen in allen Lebensbereichen, dass<br />

ELTERN<br />

• in der Regel Eltern durch die Beteiligung an der Entwicklung der Hilfen ein<br />

sehr hohes Engagement entwickeln,<br />

• vorhandene Ängste der Eltern gegenüber Veränderungen durch den<br />

gemeinsamen Entwicklungsprozess gelingend bearbeitet und die<br />

Veränderungen positiv bewertet werden können,<br />

KINDER („Kinderparlament“)<br />

• Teilgabe heißt: ich habe die Gelegenheit, etwas zu geben und erhalte dafür<br />

in der Regel eine Anerkennung. Voraussetzung für die Teilgabe in<br />

inklusiven Settings ist, dass die Professionellen die Interessen und<br />

Fähigkeiten der Kinder mit Behinderungserfahrung erkennen müssen und<br />

Gelegenheiten schaffen, damit diese Kinder auch ihre Fähigkeiten<br />

einbringen können.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 45<br />

inklusive Leitideen,<br />

Ziele<br />

Wohnortsbezug<br />

Lebensweltorientierung<br />

Architektur/<br />

Raumkonzept<br />

Alltagsstrukturierung<br />

Träger<br />

Inklusive Kita<br />

Individualisierung und<br />

Gemeinschaft<br />

Kommune<br />

Beteiligungskultur<br />

Gemeinwesen<br />

Team<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg


Eckpunkte einer<br />

inklusiven Gestaltung der KiTa<br />

<strong>Inklusion</strong> benötigt gemeinsame und geteilte<br />

Verantwortung der Professionellen<br />

Kooperation/Vernetzung in den Strukturen<br />

(Team/Gemeinwesen)<br />

inklusive Leitideen,<br />

Ziele<br />

Wohnortsbezug<br />

Lebensweltorientierung<br />

Architektur/<br />

Raumkonzept<br />

Alltagsstrukturierung<br />

Träger<br />

Inklusive Kita<br />

Individualisierung und<br />

Gemeinschaft<br />

Kommune<br />

Team<br />

Beteiligungskultur<br />

Gemeinwesen<br />

• Durchlässigkeit der Hilfeformen (Hilfemix)<br />

• Durchlässigkeit der MitarbeiterInnenteams<br />

(interdisziplinäre Teams)<br />

• Therapeutische Angebote werden in den<br />

Kindergartenalltag einbezogen<br />

• Netzwerken – Erweiterung des<br />

professionellen Rollenverständnisses von<br />

ErzieherIinnen<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

Eckpunkte einer<br />

inklusiven Gestaltung der KiTa<br />

Kommune und Verantwortung<br />

Rahmenkonzepte für <strong>Inklusion</strong> und inklusive Netzwerke<br />

• Die Entwicklung eines inklusiven Klimas und einer inklusiven<br />

Infrastruktur im Gemeinwesen ist die Aufgabe der<br />

Kommune/des Landkreises. Diese Aufgabe muss zusammen<br />

mit anderen Hilfeangeboten, Regeleinrichtungen, Bildungseinrichtungen,<br />

Stadtplanungsentwicklung, Wohnungsbau,<br />

Mitbürger(inne)n etc. gelöst werden.<br />

• Strukturelle Voraussetzungen: räumliche, personelle, sachliche<br />

Rahmenbedingungen müssen gewährleistet werden.<br />

• Es bedarf Kooperationsvereinbarungen mit<br />

Sonderkindergarten, Frühförderstellen, Beratungsstellen für<br />

den Bereich Kinder mit Behinderungen und Fachdiensten.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 46<br />

inklusive Leitideen,<br />

Ziele<br />

Wohnortsbezug<br />

Lebensweltorientierung<br />

Architektur/<br />

Raumkonzept<br />

Alltagsstrukturierung<br />

Träger<br />

Inklusive Kita<br />

Individualisierung und<br />

Gemeinschaft<br />

Kommune<br />

Beteiligungskultur<br />

Gemeinwesen<br />

Team<br />

Verantwortungsgemeinschaft<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg


Eckpunkte einer<br />

inklusiven Gestaltung der KiTa<br />

Träger<br />

inklusive Leitideen,<br />

Ziele<br />

Wohnortsbezug<br />

Lebensweltorientierung<br />

Architektur/<br />

Raumkonzept<br />

Alltagsstrukturierung<br />

Träger<br />

Inklusive Kita<br />

Individualisierung und<br />

Gemeinschaft<br />

Kommune<br />

Beteiligungskultur<br />

Gemeinwesen<br />

• Die Trägerschaft liegt bei einem Träger<br />

(evt. eine gleichberechtigte Beteiligung<br />

unterschiedlicher Träger an einer<br />

Gesellschaft z.B. GbR /<br />

Sondereinrichtungen können sich<br />

einbinden oder Kompetenzen einspeisen)<br />

• Alle pädagogischen MitarbeiterInnen<br />

müssen sich auf die Stellen bewerben<br />

• Keine Hierarchisierung der<br />

unterschiedlichen Kompetenzen im Team<br />

Team<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

Veröffentlichungen im Kontext des Projekts <strong>Inklusion</strong> im Kindergarten / Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

Prof. Jo Jerg<br />

• J.Jerg, W. Schumann, S. Thalheim (2011): Vielfalt entdecken – Erfahrungen mit dem „Index für <strong>Inklusion</strong>“ in<br />

Kindertagesstätten und Gemeinde, Reutlingen, 80 Seiten, ISBN: 978-3-938306-29-1<br />

• J.Jerg (2010): <strong>Inklusion</strong> von Anfang an - Entgrenzungen als Herausforderung für eine inklusive Gestaltung von<br />

Kindertagestätten. In: Frühe Kindheit / Deutsche Liga für das Kind (Hrsg.) 4/2010<br />

Arbeitsschwerpunkt:<br />

� Inklusive Soziale Arbeit,<br />

� Praxisforschung,<br />

� Pädagogik der Frühen Kindheit<br />

• S. Thalheim, J. Jerg, W.Schumann (Hrsg.) 2008: <strong>Inklusion</strong> im Kindergarten. Qualität durch Qualifikation, Reutlingen<br />

• J. Jerg, W. Schumann, S. Thalheim (Hrsg.) (2006): Vielfalt und Unterschiedlichkeit im Bildungsdiskurs. <strong>Inklusion</strong> im<br />

Kindergarten, Reutlingen, 103 Seiten. ISBN: 978-3-938306-10-9<br />

• J. Jerg (2005): Vielfalt + Differenz = <strong>Inklusion</strong> + Assistenz. Bausteine und Verbindungen einer inklusiven Baustelle - oder:<br />

Ordnung muss sein!? Gedanken zum Aufräumen ohne Auszusondern! In: Barz, M./ Weth, U. (2005): Potentiale Sozialer<br />

Arbeit, Stuttgart, S.113-125 ISBN: 3-7918-7600-7<br />

• Enthinderungsbeauftragter der Hochschule<br />

• Mitglied des ExpertInnenkreises „Inklusive Bildung“ der<br />

Deutschen UNESCO<br />

• Projektleitung: Projekt IQUAnet<br />

• J. Jerg, S. Thalheim, W. Dürr, W. Schumann (2005): Inklusive Erziehung im Kindergarten als Menschenrecht und die<br />

Geschichte von Anna. In: Kita aktuell BW, Fachzeitschrift für Leiter/innen der Tageseinrichtungen für Kinder - Nr. 7/8/2005,<br />

S.148-154<br />

• J. Jerg, W. Schumann, S. Thalheim: Vielfalt und Unterschiedlichkeit. Überlegungen zum Orientierungsplan für Bildung und<br />

Erziehung in Tageseinrichtungen für Kinder in Baden-Württemberg und der <strong>Inklusion</strong> von Kindern mit Behinderungen. In: Kita<br />

aktuell BW, Fachzeitschrift für Leiter/innen der Tageseinrichtungen für Kinder - Nr. 4/2005, S.82-83<br />

• J. Jerg (2005): Vielfalt und Differenz - Forschungsverständnis und Forschungsethik imArbeitsfeld der Behindertenhilfe an der<br />

EFH. In: J. Jerg, J. Armbruster, A. Walter (Hrsg.) (2005): Selbstbestimmung, Assistenz und Teilhabe. Beiträge zur ethischen,<br />

politischen und pädagogischen Orientierung in der Behindertenhilfe, Stuttgart, S. 184-191 ISBN: 3-7918-7501-9<br />

Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

Paulusweg 6<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 47<br />

Thalheim, S. (2004): Ein Kindergarten für alle. Modellprojekt zur Unterstützung der <strong>Inklusion</strong> von assistenzberechtigten<br />

Kindern in Kindertagesgärten in Stadt und Landkreis Reutlingen (Abschlussbericht), Reutlingen. ISBN: 3-930061-98-8<br />

• J. Jerg, S. Thalheim (2004): Qualifizierung zur <strong>Inklusion</strong>sassistentin. Erste Erfahrungen aus dem Reutlinger<br />

Forschungsprojekt. In: Schnell, I., Sander, A.(2004): Inklusive Pädagogik, Bad Heilbrunn, S.303 – 313. ISBN 3-7815-1317-3<br />

Fotos: Theresia de Maddalena, Tübingen g<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg<br />

• J. Jerg, W. Schumann, S. Thalheim (Hrsg.) (2003): Von Anfang an - Qualifizierung zur <strong>Inklusion</strong>sassistentIn in<br />

Kindertageseinrichtungen, Kindertageseinrichtungen esein en, RReutlingen.<br />

RReutlingen. n. ISB ISB ISBN BN 3-930061 3-930061-93-7 061-993-7<br />

© Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg


Forum 2 a: Schulische Bildungsprozesse gemeinsam<br />

gestalten<br />

Anregungen aus der Praxis<br />

Referenten:<br />

Martin Hermann, Albert-Schweitzer-Schule, Schule für Erziehungshilfe<br />

Thingstraße 50<br />

70565 Stuttgart<br />

Rüdiger Hezel, Gustav-Werner-Schule, Schule für Kinder und Jugendliche<br />

mit geistiger Behinderung und Lernschwierigkeiten<br />

Fürfelderstraße 22<br />

70437 Stuttgart<br />

Moderation<br />

Mariette Arndt, Staatl. Seminar für Didaktik und Lehrerbildung, Schwäb. Gmünd<br />

Lessingstr. 7<br />

73525 Schwäbisch Gmünd<br />

Helmut Rüdlin, Staatl. Schulamt Lörrach<br />

Am Alten Markt 2<br />

79539 Lörrach<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 48


Forum 2 a: Schulische Bildungsprozesse gemeinsam gestalten<br />

Anregungen aus der Praxis<br />

Zusammenfassung<br />

Die Vorstellung, zunächst noch in den vorhandenen traditionellen Strukturen neu<br />

denken und handeln zu sollen, wirft viele Fragen auf:<br />

1. Stichwort Außenklasse<br />

- Welchen Status haben die Kinder?<br />

- Zählen sie bei der Regelschule oder bei der Sonderschule?<br />

- Welches Zeugnis bekommen sie?<br />

2. Eltern wollen ihr Kind mit extremen Verhaltensausfälligkeiten an "meiner"<br />

Grundschule einschulen - wo bekomme ich als Schulleiterin Hilfe?<br />

3. Kann auf der derzeitig gültigen Schulrechtslage inklusiv beschult werden?<br />

Hintergrund: Kind soll in Grundschule beschult werden, muss aber Schüler der<br />

Förderschule bleiben, damit die Grundschule Ressourcen der Förderschule<br />

bekommen kann.<br />

4. Kann es sein, dass in einer Klasse Schüler mit unterschiedlichen<br />

sonderpädagogischen Förderbedürfnissen versorgen werden müssen ?<br />

5. Muss Schule neu gedacht ?<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 49


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• aus den Kreisen Stuttgart und Böblingen<br />

• unterrichtet in den Klassen 1 bis 9 (Werkrealschule<br />

Klasse 10 wird eingerichtet)<br />

• aufgrund eines erhöhten Förderbedarfs im sozialen<br />

und emotionalen Bereich momentan nicht mehr<br />

ausschließlich mit den Mitteln der Grund-, Haupt- und<br />

Förderschulen zu fördern<br />

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AKL AKL<br />

Theodor-Heuss-Schule<br />

Böblingen<br />

Kl. 7-8 Kl. 7-8 Kl. 7-8<br />

(10 Schüler) (ca. 10 Schüler) (7 Schülerinnen)<br />

AKL<br />

Eichendorffschule<br />

Böblingen<br />

Kl. 5-6<br />

(8 Schüler)<br />

ALBERT-<br />

SCHWEITZER-<br />

SCHULE<br />

AST „Distel“<br />

Deckenpfronn<br />

Kl. 7-9<br />

(12 Schülerinnen)<br />

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AKL<br />

Ehningen<br />

Kl. 2-3<br />

(8 Schüler)<br />

ausgelagerte Klasse:<br />

heilpädagogische<br />

Schul-TG<br />

Böblingen<br />

Kl. 3-5<br />

AST<br />

Sindelfingen<br />

Kl. 7-9<br />

(13 Schüler)<br />

zentrales<br />

Bildungs- und<br />

Beratungszentrum<br />

Stuttgart-Rohr<br />

(ca. 70 SchülerInnen)<br />

AKL<br />

Herrenberg<br />

Kl. 1-4<br />

(15 Schüler)<br />

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AST<br />

Stuttgart-<br />

Strohberg<br />

Kl. 7-9<br />

(7 SchülerInnen)<br />

ausgelagerte<br />

Mädchenklassen<br />

(17 Schülerinnen)<br />

AKL<br />

Stuttgart-<br />

Ostheim<br />

Kl. 1-3<br />

(8 Schüler)<br />

AST<br />

Stuttgart-<br />

Zuffenhausen<br />

Kl. 7-9<br />

(7 Schüler)<br />

AKL-Projekt<br />

Stuttgart<br />

Raitelsberg<br />

Kl. 4-7 (inkl)<br />

10 Schülerinnen<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 50<br />

fließende Übergänge<br />

AST<br />

Stuttgart<br />

Tübinger Straße<br />

Kl. 7-9<br />

(7 Schülerinnen)<br />

AST<br />

Stuttgart<br />

Hegelstraße<br />

Kl. 7-9<br />

(7 Schülerinnen)<br />

AKL<br />

Stuttgart-<br />

Marconistraße<br />

Kl. 2/3<br />

(8 SchülerInnen)


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Sonderpädago<br />

gischer Dienst<br />

Kinderzentrum St.<br />

Josef<br />

GWRS-<br />

Ostheim<br />

Bergerschule<br />

(Förderschule)<br />

Realschule<br />

Ostheim<br />

Außenklasse<br />

der Albert-<br />

Schweitzer-Schule<br />

2 Sonderschul-<br />

Lehrerinnen<br />

In den rot markierten Stunden sind die Schüler der E-Schule fest im Unterricht der<br />

Partnerklasse mit Begleitung einer Sonderschullehrerin, in den „gelben Stunden“<br />

können die Schüler integriert werden, wenn es die Situation erlaubt, in den<br />

„grünen Stunden“ findet das gemeinsame Projekt statt.<br />

Beratungszentrum<br />

Ost<br />

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Team-Teaching<br />

Erweiterung der Regelklassenstunden<br />

für E-Kinder<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 51<br />

• Kleingruppen bei Klassenarbeiten<br />

• Kleingruppen am Gruppentisch<br />

• Musikunterricht durch SoL<br />

• nach Tagesverfassung des einzelnen Schülers…<br />

• gemischte Gruppen im Respekttraining bzw. Sportunterricht<br />

• nach Gesamtentwicklung des einzelnen Schülers…<br />

• Zeit für einzelne Schüler<br />

• … in den Fächern Englisch und BK/TW<br />

Hohe Flexibilität (macht räumliche Nähe erforderlich)<br />

• bedeutet höhere emotionale Belastung der Regelklasse,<br />

der KL und der E-Schüler<br />

• schnelles Abstimmen und Anpassen der Unterrichtsplanung<br />

• Vorrang von Unterrichtsstörungen


Gustav-<br />

Werner -<br />

Schule<br />

Schuljahr<br />

10 / 11<br />

Klassenstärke<br />

6-10 Schüler<br />

Integration<br />

- <strong>Inklusion</strong><br />

114 Schüler<br />

von 6-20 Jahren<br />

– gemeinsamer Unterricht von Kindern mit<br />

unterschiedlichen<br />

Förderbedarfen und Bildungszielen an<br />

allgemeinen Schulen und sonderpäd. Bildungs- und<br />

Beratungszentren<br />

48 Lehrkräfte<br />

5 betreuende<br />

Kräfte<br />

2 Zivis<br />

9 Eingliederungs-<br />

18 Klassen:<br />

7 Grundstufe,<br />

incl. 1 Außenklasse<br />

Unser Ziel / Anliegen:<br />

Ein Setting zu entwickeln, das für alle eine win-win Situation ist:<br />

Schüler, Eltern und nicht zuletzt:<br />

Kollegien<br />

7 Hauptstufe,<br />

helfer<br />

EINZUGSGEBIET<br />

incl. 1 Außenklasse<br />

3 Berufsschulstufe<br />

1 BVE-KobV<br />

Hildner, Kozel, Hezel GWS 2011<br />

Gustav-Werner-Schule<br />

Integrations- und <strong>Inklusion</strong>sdienst:<br />

Pädagogische Frühberatung<br />

Einschulung, Umschulung,<br />

Kooperation<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 52<br />

Im Haus:<br />

Schulkindergarten


1.<br />

Gemeinsamer Unterricht<br />

1. Gemeinsamer Unterricht ist…<br />

2. Setting<br />

3. Grundsätze der Arbeit<br />

4. Stundenpläne<br />

ist nicht<br />

5. Gemeinsamer Unterricht in Deutsch<br />

6. Gemeinsamer Unterricht in Mathematik<br />

7. Klassenrat<br />

zielgleicher Unterricht!<br />

8. Einblick in unsere Formen der<br />

Zusammenarbeit<br />

9. Unterrichtsbeispiele<br />

10. Gelingensfaktoren<br />

11. Mögliche Stolpersteine<br />

12. Neue Rechtslage Gemeinsamkeiten<br />

/Unterschiede<br />

2. Setting<br />

Gemeinsamer Unterricht und<br />

individuelle Bildungsbedarfe<br />

2.0. Formal: Außenklasse<br />

2.1. Schulen<br />

Die Kooperation einer Schule für Geistigbehinderte (Gustav-<br />

Werner-Schule) und einer ortsnahen Werkrealschule<br />

(Uhlandschule) ab der 5. Klasse statt. Die Schulen sind ca. 500<br />

m voneinander entfernt.<br />

- Wichtige Kompetenzbereiche müssen Platz finden und<br />

eingearbeitet werden z.B.<br />

- - basale Förderung der Selbstversorgung im körperlichen<br />

Bereich<br />

2.2. Anzahl der Schüler<br />

In der Klasse sind 24 Werkrealschüler und 7 Schüler der<br />

Schule für Geistigbehinderte (zusammen 31!)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 53<br />

- - Mobilitätserziehung<br />

- - Freizeiterziehung………


2.7. Beförderung<br />

Die GWS-Schüler werden mit einem Kleinbus an die Schule<br />

gebracht und wieder abgeholt.<br />

2.8. Besprechungszeiten<br />

Immer dienstags.<br />

Im GWS-Team: Von 12.15 Uhr bis 14 Uhr<br />

Im ganzen Team: Von 14 Uhr bis 17 Uhr<br />

2.3. Zusammensetzung der Klasse<br />

Die Klasse der GWS bestand bereits seit 4 Jahren<br />

(Außenklasse an der Grundschule Rosenschule).<br />

Das Vorhaben wurde allen Eltern vorab vorgestellt, so dass<br />

Eltern über die Teilnahme ihrer Kinder mitentscheiden<br />

konnten<br />

2.9. Teamzusammensetzung<br />

Klassenlehrer der Werkrealschule: Nicole Neumann und Julia<br />

Schmitt.<br />

Lehrer der GWS: Jutta Kozel und Manuel Hildner<br />

2.4. Räumliches Setting<br />

2 Klassenzimmer, direkt nebeneinander und ein weiterer<br />

Differenzierungsraum im gleichen Gang<br />

2.10. Schulleitungen<br />

Das Projekt der Außenklasse wurde von beiden Seiten der<br />

Schule gewünscht, genehmigt und auch unterstützt<br />

2.5. Schulzeit<br />

Die GWS-Schüler haben eine ganztägige Beschulung, d.h.<br />

auch Nachmittagsunterricht. Einmal in der Woche sind die<br />

Schüler an der Stammschule<br />

2.11. Aufsichtsbehörden<br />

Sowohl Schulträger als auch Schulverwaltung genehmigten<br />

dieses Setting<br />

2.6. Mittagessen<br />

Da es an der Werkrealschule kein verbindliches<br />

Betreuungsangebot gibt, findet das Mittagessen getrennt<br />

statt.<br />

GWS Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

1.<br />

4.<br />

3. Grundsätze der Arbeit<br />

Freiarbeit Freiarbeit Thema Thema Englisch<br />

7.45 Uhr<br />

2.<br />

Wir arbeiten lernzieldifferent<br />

8.35 Uhr<br />

MSG (Kunst<br />

und Musik)<br />

Freiarbeit<br />

MNT (Biologie,<br />

Chemie,<br />

Physik)<br />

Klassenrat<br />

Deutsch<br />

MSG (Kunst<br />

und Musik)<br />

WAG -Technik<br />

und<br />

Hauswirtschaft<br />

Pause<br />

3. + 4.<br />

9.35 Uhr<br />

� Es gibt unterschiedliche Ziele für die SchülerInnen der<br />

Uhlandschule und die SchülerInnen der Gustav-Werner-<br />

Schule<br />

� Wir lernen aber am gleichen Thema, am „gemeinsamen<br />

Gegenstand“<br />

Pause<br />

5.<br />

Thema Wochenabschluss<br />

Thema Thema WPB<br />

(Wahlpflichtbereich<br />

Kl. 5-7)<br />

� Alle Schüler lernen kognitiv, sozial, emotional<br />

11.25 Uhr<br />

Mittagessen<br />

Mittagessen WPB<br />

(Wahlpflichtbereich<br />

Kl. 5-7)<br />

6.<br />

12.10 Uhr<br />

Jeder Lehrer ist für jeden Schüler zuständig (im täglichen<br />

Unterricht. Bei Formalien und schulorganisatorischen Dingen<br />

ordnen sich die Lehrer „ihren“ Schülern zu)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 54<br />

Freizeitstunde Mittagessen Freizeitstunde<br />

7.<br />

12.55 Uhr<br />

Der gemeinsame Unterricht wird gemeinsam vorbereitet –<br />

Planung, Ablauf und Materialien<br />

MSG (Sport) Sport an der<br />

GWS<br />

8. + 9<br />

13.50 –<br />

15.20 Uhr


Uhlandschule Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

5. Gemeinsamer Unterricht<br />

in Deutsch<br />

Deutsch MNT WAG Deutsch<br />

1.<br />

7.45 Uhr<br />

Mathematik Englisch Englisch<br />

Freiarbeit<br />

Deutsch<br />

Freiarbeit<br />

Mathematik<br />

2.<br />

8.35 Uhr<br />

Hier wird nicht nur in der Freiarbeit eiarbeit zusammen gearbeitet,<br />

sondern auch in weiteren Themen wie z. B.:<br />

- Ganzschrift lesen: Insel der blauen Delfine, Vorstadtkrokodile<br />

- Gedichte<br />

- Fabeln<br />

- Sagen<br />

- Märchen<br />

- Zeitung<br />

MSG (Kunst<br />

und Musik)<br />

Mathematik-<br />

Freiarbeit<br />

MNT (Biologie,<br />

Chemie,<br />

Physik)<br />

Klassenrat<br />

Deutsch<br />

MSG (Kunst<br />

und Musik)<br />

WAG -Technik<br />

und<br />

Hauswirtschaft<br />

Pause<br />

3. + 4.<br />

9.35 Uhr<br />

Mathematik Deutsch<br />

Pause<br />

5.<br />

Englisch Englisch WPB<br />

(Wahlpflichtbereich)<br />

11.25 Uhr<br />

WZG<br />

Mathematik-<br />

Förderunterricht<br />

WZG WPB<br />

(Wahlpflichtbereich)<br />

6.<br />

- Rollenspiele<br />

- etc.<br />

12.10 Uhr<br />

MSG (Sport) Religion WZG<br />

7. + 8.<br />

13.50 –<br />

15.20 Uhr<br />

7. Klassenrat<br />

6. Gemeinsamer Unterricht<br />

� 1 x wöchentlich eine Schulstunde.<br />

hulstun<br />

� Mathematik in Mathematik wird in der 6.Klasse e in der der Freiarbeit gemeinsam<br />

� Die Schüler haben die Möglichkeit, ihre Probleme und<br />

unterrichtet<br />

Streitigkeiten innerhalb der Klasse selbstständig und<br />

eigenverantwortlich zu besprechen und zu lösen.<br />

� Die Lehrer haben nur unterstützende Funktion.<br />

� Wöchentlich wechselnde Rollenverteilung innerhalb der<br />

Schülerschaft: Moderator, Sprecher, Protokollant und<br />

Regelwächter.<br />

� Die restliche Unterrichtszeit wird kaum durch Streitigkeiten<br />

der SchülerInnen belastet.<br />

� SchülerInnen bekommen Konfliktlösungsstrategien an die<br />

Hand<br />

� Das Klassenklima ist deutlich entspannter und angenehmer<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 55


9.Unterrichtsbeispiele - Deutsch<br />

N o r d e n<br />

Insel der blauen Delfine<br />

8. Einblicke in unsere Formen<br />

der Zusammenarbeit<br />

Lese den Text auf der Seite 23 noch einmal für dich alleine durch.<br />

Schreibe heraus, was du in Kapitel 3 über den Seeotter erfährst!<br />

O<br />

s<br />

t<br />

e<br />

n<br />

W<br />

e<br />

s<br />

t<br />

e<br />

n<br />

S ü d e n<br />

Die Bäume stehen im Westen.<br />

Das Dorf Gahlas- at liegt im Osten. .<br />

Die Kanus liegen im Süden.<br />

Praktizieren vieler unterschiedlicher ( v. a. offener ffener<br />

Sozialformen) im Schulalltag wie z. B.:<br />

- Teilen der beider Klassen in 2 Gruppen<br />

- Gruppenarbeit<br />

- Stationenarbeit<br />

- Freiarbeit<br />

- Teamarbeit<br />

- Einzelarbeit<br />

- Klassenrat<br />

- Frontale Unterrichtssequenzen<br />

- Äußerst sinnvoll werden vom Lehrerteam außerschulische<br />

Projekte wie Schullandheim, Exkursionen etc. erachtet.<br />

Die Zelte der Aleuter stehen im Norden<br />

Schneide aus und klebe an die richtige Stelle<br />

auf der Karte<br />

Deutsch<br />

Wir erfinden Spiele<br />

Deutsch<br />

Die Kooperationsklasse 6a in der Uhlandschule hatte die Aufgabe,<br />

eigene Spiele zu erfinden.<br />

Jede „Erfindergruppe“ bestand aus 4 Schülern und hatte<br />

verschiedenes Material, aus dem sie ein Spiel entwickeln mussten.<br />

Nach einer Ausprobierphase wurden die verschieden Spiele<br />

präsentiert.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 56<br />

sowie Ziel-Wurfspiele mit Muggelsteinen und Kastanien.<br />

Zum Abschluss konnten die Schüler das Gewinnerspiel wählen.<br />

Das Erfinden hat viel Spaß gemacht es sind sehr kreative Spiele<br />

entstanden.<br />

2 Gruppen hatten die Aufgabe, ein Brettspiel zu entwickeln. Als<br />

Vorlage hatten sie nur einen Spielplan. Die Schüler haben viele tolle<br />

Frage- und Ereigniskarten dazu entwickelt.<br />

Bei der Präsentation wurden das Material, die Regeln und das Ziel<br />

des Spieles erklärt.<br />

Des Weiteren gab es wilde Fangspiele,<br />

2<br />

Geschicklichkeitsspiele, bei denen ein Chiffontuch durch verschiedene<br />

Hindernisse getragen werden musste,


Ameisen auf „Hochzeitsflug“<br />

MNT<br />

MNT<br />

An schönen Sommertagen verlassen ganze Schwärme geflügelter Ameisen das<br />

Nest. Es sind Jungköniginnen und Männchen, die zu ihrem „Hochzeitsflug“ starten.<br />

Die Weibchen werden während des Fluges begattet (= befruchtet). Dann verlieren<br />

sie die Flügel und kehren ins Nest zurück.<br />

Die Männchen sterben bald nach der Paarung. Wird ein Ameisenvolk zu groß,<br />

gründen einige Königinnen mit einem Teil der Arbeiterinnen einen neuen Staat.<br />

Beantwortet folgende Fragen:<br />

Beispiel für ein Arbeitsblatt<br />

für die SchülerInnen der<br />

Werkrealschule<br />

1. Wer verlässt das Nest zu ihrem „Hochzeitsflug“?<br />

2. Was passiert während des Fluges?<br />

3. Was passiert mit den männlichen Ameisen?<br />

MNT<br />

Die Nahrung der Ameisen<br />

Die Rote Waldameise ist ein Allesfresser.<br />

MNT<br />

Was isst die Ameise? Kreuze an<br />

Ihre Nahrung besteht vor allem aus Raupen, Schmetterlingen, Fliegen und<br />

Spinnen. Daneben werden Samen, Früchte und Blätter gefressen.<br />

Raupen<br />

Schmetterlinge,<br />

Fliegen<br />

Spinnen<br />

Samen<br />

Früchte<br />

Blätter<br />

Beispiel für ein Arbeitsblatt<br />

für die SchülerInnen der<br />

Gustav-Werner-Schule<br />

(ergänzt durch Materialien<br />

Und Gegenstände)<br />

Beispiel für ein Arbeitsblatt<br />

für die SchülerInnen der<br />

Gustav-Werner-Schule<br />

H D D M F B T R X T I D H N<br />

Y Q M G Y Ä E F L I E G E N<br />

S C H M E T T E R L I N G E<br />

S D A P T Q R H M A N D S V<br />

G U D Ä Q K O A K I U X A K<br />

D B L M E L J R P K M P M C<br />

R B H O V A U S M T D W E P<br />

Ä F R Ü C H T E F U W M N N<br />

A B C D E F G H I J K L M N<br />

1 K K S P I N N E N I I S F V<br />

2 Ö F U J Y Ö J S R D Ö A L X<br />

3 B R A U P E N E V D D M I E<br />

4 K Ü C L N L T Ä Ö P K E E G<br />

5 S C H M E T T E R L I N G E<br />

6 G H X P Ä P Y M W H H V E D<br />

7 Q T U L K A N L U W W P N D<br />

8 T E B Y U I B T U Q X S S Q<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 57


MSG<br />

MSG: Wir designen Möbelstücke<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 58<br />

MSG<br />

MSG


Schullandheim Elternarbeit - Grillfest<br />

11. Mögliche Stolpersteine<br />

10. Gelingensfaktoren<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 59<br />

� Klare Absprachen zwischen den Schulleitungen sind nötig. g. Da die d<br />

� TEAMTEACHING<br />

Außenklasse ein mehrjähriger Prozess ist, gibt es immer wieder<br />

� Freiwilligkeit aller beteiligten Kollegen<br />

Besprechungs- und Abstimmungsbedarf.<br />

� Bereitschaft zur Erweiterung der eigenen pädagogischen Praxis und<br />

Kritikfähigkeit<br />

� Klassengröße / -teiler<br />

� Das Team muss harmonieren<br />

� Veränderungen im Team<br />

� Flexibilität<br />

� Jeder Lehrer ist für jeden Schüler zuständig<br />

� Zusätzliche Arbeitsbelastung durch Unterrichtsbesuche (Schulräte,<br />

Kollegen hospitieren..)<br />

� Verbindlicher Besprechungstermin - Zeit zum Reflektieren und Planen<br />

� Planung erfolgt eine Woche im Vorlauf!<br />

� Stundenplangestaltung<br />

� Starre Organisationsformen beider Schulen<br />

� Absprachen für die Unterrichtseinheiten, wer wann moderiert (klare<br />

Aufgabenverteilung)<br />

� Akzeptanz bei den Kollegen<br />

� Die gemeinsamen Unterrichtsinhalte richten sich nach dem Bildungsplan der<br />

Werkrealschule<br />

� Fehlende Anrechnungsstunden der Schulen<br />

� Ein weiteren Differenzierungsraum in unmittelbarer Nähe


12. Gemeinsamkeiten / grundlegende<br />

Unterschiede:<br />

Allg. Schule<br />

Sonderschule<br />

- zusätzliche (Fach-)räume ?<br />

Neues Verfahren:<br />

Schüler begründen Schulverhältnis an<br />

allg. Schule:<br />

Sächl. Leistungen über allg. Schule<br />

Außenklassen:<br />

Schüler bleiben Schüler der<br />

Sonderschule<br />

Sächl. Leistungen über Sonderschule<br />

- Arbeiten in 2 Kollegien<br />

- keine Anrechnungsstunden, aber…<br />

- Teilnahme an Elternabenden<br />

beider Schulen<br />

- zusätzliche Besprechungszeiten<br />

der Lehrer der allg. Schule<br />

- Klassenarbeiten<br />

- Teilnahme an Konferenzen<br />

beider Schulen<br />

Gemeinsamkeiten:<br />

Sonderpädagogische Unterstützung durch Schule für Geistigbehinderte<br />

(6-7 Std. Pro Woche und Schüler: 2 Schüler: 12-14, 3 Schüler18-21 Std…..)<br />

Schüler werden immer als Schüler der Sosch. gezählt und<br />

nicht im Klassenteiler der allg. Schule<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 60


DISKUSSION über GELINGENSFAKTOREN UND STOLPERSTEINE<br />

1. Organisatorisch – strukturell<br />

Raumsituation<br />

� aktuell: 2 Klassenräume und 2 kleinere Teilungsräume auf einem Stockwerk<br />

� Ideal: jeweils 1 großer und 1 kleinerer Raum, die miteinander verbunden sind<br />

Stundenplangestaltung<br />

� Verlässlichkeit für Sch durch feste Struktur<br />

� Rücksicht auf Fachlehrer<br />

� Koordination der Stundenpläne ( Kernfächer vor der großen Pause)<br />

Zusätzliche Aufgaben des Regel – KL:<br />

Bei uns:<br />

� Tagespraktikum für Studenten<br />

� Bildungshaus<br />

� LRS – Kurs<br />

� Schulgemeinschaft XXL<br />

� Klasse 2000<br />

2. Didaktisch – methodischer Bereich, Unterricht<br />

+ Individuelles Eingehen auf Sch durch Teamsituation möglich<br />

+ Aufteilung der Lehrer-Aufgaben: eine L kann unterrichten, die andere kann sich um<br />

Sch „kümmern“, d.h. intensivere Begleitung von Regel-Sch (unkomplizierte<br />

Kooperation, Besprechung von Auffälligkeiten, Vermittlung von Therapeuten,<br />

Anregung zur Überprüfung von Entwicklungsdefiziten, Förderansätze)<br />

- Belastung der Regelklasse, der KL und der E-Sch<br />

durch emotionales Auf und Ab der E-Sch<br />

- Stoff – und Leistungs- Druck durch Grundschulempfehlung<br />

- Kombination Kl 1 und 3: Drittklässler bringen Unruhe, suchen Zuwendung,<br />

Entspannung<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 61


- Themen:<br />

1. Selbststeuerung, Selbstkonzept<br />

� Reflexion bei Streit u Grenzüberschreitung,<br />

� Angebot zur Bewusstmachung u Verbalisierung von Ängsten, Sorgen,<br />

Problemen zu Hause,<br />

� Sicherheit durch klare Strukturen, Rhythmus, Regeln, Vertrauen<br />

� Rückmeldesysteme<br />

2. Arbeitshaltung, Motivation<br />

� Arbeitspensum in überschaubare Abschnitte einteilen<br />

� Bedürfnisaufschub entwickeln<br />

� Anbahnen von Arbeitsfähigkeit (tägl. Aufgabe)<br />

3. Umgang mit Leistungsanforderungen<br />

� Umgang mit Versagen<br />

� Realistische Selbsteinschätzung<br />

� Zusammenhang von Anstrengung und Erfolg<br />

4. Umgang mit anderen: Leben in Gemeinschaft<br />

� Größere Auswahl, um Freundschaften zu schließen (Effekt: Verbesserung der<br />

Pausensituation)<br />

5. Wahl der Unterrichtsformen und Themen<br />

soll gegenseitige Wertschätzung, kooperative Handlungsformen, Stärkung der<br />

Selbst- und Fremdwahrnehmung unterstützen<br />

3. Beziehungsgestaltung, personeller Bereich<br />

- Team nicht auf Anordnung<br />

- ergänzende Fähigkeiten und Kompetenzen<br />

- Freude und Interesse an der Weiterentwicklung von Schulkonzepten<br />

- hoher Zeitbedarf für Austausch, Absprachen (unterschiedlicher Stundenplan<br />

erschwert das)<br />

- Eltern - Ebene: Zu welcher Elternschaft gehören wir? (Elternabend,<br />

Klassenveranstaltungen)<br />

- Schüler – Ebene: Zu welcher Klasse gehören wir? Wer ist für uns zuständig?<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 62


Forum 2 b: Schulische Bildungsprozesse gemeinsam<br />

gestalten<br />

Anregungen aus der Praxis<br />

Referenten:<br />

Birgitta Manz, Haupt- und Realschule Iffezheim<br />

Weierweg 15<br />

76473 Iffezheim<br />

Werner Bartenbach, Nikolaus-Kopernikus Schule GS/WRS Hügelsheim<br />

Ontario Str. 14 und 16<br />

76549 Hügelsheim<br />

Kerstin Schultheiß, Nikolaus-Kopernikus Schule GS/WRS Hügelsheim<br />

Tanja Kowar, Pestalozzi Schule für Geistigbehinderte Rastatt<br />

Herrenstraße 19 + 22<br />

76437 Rastatt<br />

Moderation<br />

Anja Bauer, Staatl. Schulamts Rastatt<br />

Ludwigring 7<br />

76437 Rastatt<br />

Thomas Stöppler. Staatl. Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien &<br />

Sonderschulen), Stuttgart<br />

Hospitalstraße 22 - 24<br />

70174 Stuttgart<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 63


Forum 2 b: Schulische Bildungsprozesse gemeinsam gestalten<br />

Anregungen aus der Praxis<br />

Zusammenfassung<br />

1. Staatliches Schulamt Rastatt beschreitet seit 10 Jahren konsequent den Weg,<br />

über<br />

Fördermaßnahmen (LRS, Diskalkulie, Vermeidung der Anwendung von § 90<br />

Schulgesetz) und Errichtung von Außenklassen, Bereitschaft der Lehrkräfte für<br />

gezielte<br />

Förderung der Schüler mit Schwierigkeiten zu stärken und Ängste abzubauen.<br />

Enge Zusammenarbeit mit Kommune, Eltern, Jugendsozialarbeit an Schulen<br />

erfolgt.<br />

2. Unterrichtung eines blinden Schülers an einer sechsten Klasse einer Realschule<br />

- An einer Realschule wird im zweiten Jahr (6. Klasse) ein blind geborener<br />

Junge beschult.<br />

- Widerstände mussten ausgeräumt werden (z.B. Widerstand gegen<br />

Anwesenheit einer Assistenzkraft im Unterricht). Die Schüler haben den<br />

Jungen problemlos angenommen und er ist gut integriert. Die Assistenzkraft<br />

wechselt bedauerlicher Weise jährlich (soziales Jahr). Die Räume<br />

(Arbeitsraum für Assistenzkraft zur Vorbereitung) und Wege zu Nebenräumen<br />

(z.B. Toilette) müssen geschaffen werden. Umfangreiche<br />

Unterrichtsvorbereitungen sind notwendig, um Bedürfnisse des blinden<br />

Jungen zu beachten. Die Klasse hat ein hervorragendes Sozialverhalten.<br />

3. Die Forderungen:<br />

- Ein Sonderpädagoge gehört in die Schule und Mehrstunden für Lehrer sollen<br />

zugewiesen werden. Mehraufwand ist zu erstatten. Eine qualifizierte Weiterbildung<br />

der Lehrer ist erforderlich, um sie für die neuen Anforderungen fit zu machen.<br />

Besondere Ansprüche an die Teamfähigkeit werden gestellt. Aufklärungsarbeit ist<br />

erforderlich. Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern muss verstärkt<br />

werden.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 64


Strukturierte Reflexion<br />

Hauptfocus: Gelingensfaktoren / Stolpersteine<br />

a) Organisatorisch –struktureller Bereich<br />

HRS Iffezheim, Birgitta Manz<br />

Schulische Prozesse gemeinsam gestalten<br />

Anregungen aus der Praxis<br />

Beispiel: Ein blindes Kind in einer HS – Klasse<br />

Raumsituation:<br />

- Vorbereitungsraum der Assistenzkraft zwei Räume weiter<br />

- Klassenzimmer, 1. OG,<br />

- Toiletten im Erdgeschoss<br />

- Fachräume im Erdgeschoss und Keller<br />

Klassenzimmer, Fachräume, Toilette<br />

- sitzt mit Assistenzkraft in der ersten Reihe ganz rechts vor dem Pult<br />

- Festlegung und Vorgabe der Wege im Klassenzimmer und Schulhaus durch Motoriktrainerin (in den<br />

Ferienwochen vor der Einschulung)<br />

- Leitlinie, Gefahr in den Keller zu marschieren,<br />

- mit Blindenstock unterwegs,<br />

- keine Änderung der Wege,<br />

- Toilettengang bisher in Begleitung eines Mitschülers,<br />

- Scheu vor dem Toilettengang wegen Sauberkeit<br />

- deswegen auch Probleme mit dem Trinken<br />

- jetzt 2 – 3mal am Vormittag<br />

- Überlegung: eigene Toilette, im 1. OG,<br />

- muss lernen alleine zu gehen, keine vorherige Verschmutzung,<br />

- verlässt die Toilette evtl. auch verschmutzt<br />

- Toilette verschlossen oder offen<br />

- Wechsel in Fachräume möglich, Begleitung durch die Assistenzkraft<br />

- Rechner wird mitgenommen<br />

Vorbereitungsraum oder Rückzugsmöglichkeit<br />

- ursprüngliches Zimmer der Streitschlichter<br />

- jetzt Vorbereitungsraum für Assistenzkraft und Rückzugsmöglichkeit<br />

für Jakob<br />

- Rechner, Drucker für Blindenschrift<br />

- Schwellpapierdrucker<br />

- Kooperationskraft zieht sich mir Jakob zurück, um allein zu arbeiten<br />

Pausengang<br />

- in Begleitung von Mitschülern<br />

- Problem: Vesper, Getränke, Blindenstock<br />

- Helfersyndrom vermeiden<br />

- Jacke, Schal, Handschuhe muss er selbst anziehen<br />

- Hilfen nur dann, wenn es für Jakob nicht möglich ist, etwas zu tun<br />

- Schüler aller Klassen nehmen Rücksicht<br />

- trotzdem kommt es durch Unachtsamkeiten zu Zusammenstößen,<br />

- bisher dadurch zweimal gefallen, nichts Nennenswertes passiert<br />

- Jakob sieht die Gefahr nicht kommen, muss lernen damit umzugehen<br />

,<br />

Notengebung<br />

- Nachteilsausgleich<br />

- länger Zeit für die Bearbeitung<br />

- andere Aufgaben<br />

- weniger Aufgaben<br />

- Problem: Jakob sieht nicht die Gesamtheit einer Klassenarbeit<br />

- deswegen andere Anweisungen notwendig:<br />

- Beispiele: Du musst 4 Aufgaben bearbeiten, jede Aufgabe besteht aus drei Teilaufgaben, schreibe die<br />

Antwort hinter die Frage, wenn du nicht weiter weißt, bearbeite die nächste Aufgabe<br />

- nicht alle Aufgaben eignen sich für Jakob<br />

- mündliche Noten sind sehr wichtig<br />

- evtl. erfolgt eine Befragung im Nebenraum, die dann nur mündlich beantwortet werden<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 65


HRS Iffezheim, Birgitta Manz<br />

b) Didaktisch – methodischer Bereich – Unterricht<br />

Unterrichtsvorbereitung<br />

- Unterricht wird für die Klasse vorbereitet, Einheit muss vorgeplant werden<br />

- dann Überlegungen zur Umsetzung für Jakob, was ist möglich, was nicht<br />

- Assistenzkraft wird in die Vorbereitung mit einbezogen<br />

- Unterricht wird mit ihr besprochen<br />

- Überlegungen der Umsetzung für Jakob<br />

- welche Modelle eigenen sich, muss Zusatzmaterial gebastelt werden<br />

- wie sind die Texte in seinem Rechner umgesetzt<br />

- kann er die gestellt Aufgaben bewältigen<br />

- Differenzierungsmöglichkeiten<br />

- Möglichkeiten der Einbindung Jakobs finden<br />

Vielfalt methodischen Vorgehens<br />

Bücher<br />

- Arbeit in Gruppen möglich, Gruppenaufgabe muss wohl überlegt sein<br />

- Aufgaben diese Gruppe muss so geplant werden, dass die Sehenden und Jakob etwas davon haben<br />

- Beim Lernen an Stationen wandert er mit Assistenzkraft von Station zu Station, obwohl die Aufgaben schon<br />

längst auf seinem Rechner ab speichert sind, gibt ihm aber ein Gefühl der Bestätigung, dass auch er<br />

den Platz wechseln darf<br />

- unterhält sich dann mit den Schülern, die gerade dort sitzen über die Aufgaben und informiert sich<br />

- Bücher schicken wir nach Ilvesheim zur Blindenschule<br />

- Dort werden sie zerlegt, die einzelnen Seiten gescannt<br />

- in Jakobs Rechner gespeichert<br />

- Abbildungen werden beschrieben (meiner Meinung nach oft unprofessionell)<br />

- oft fehlen Seiten, Gründe nicht ersichtlich<br />

- Anschauungsmaterial kommt gelegentlich von der Kooperationskraft<br />

Anschauungsmaterial<br />

- manchmal Leihgaben von der Blindenschule Ilvesheim<br />

- Eltern kaufen vieles selbst (Medienzentrum Marburg, Messe London)<br />

- Assistenzkraft bastelt selbst<br />

- Mutter stellt Material her<br />

Arbeitsblätter der Lehrer<br />

- rechtzeitige Vorbereitung erforderlich (einige Tage zuvor)<br />

- Assistenzkraft muss die Inhalte in den Rechner eingeben<br />

- Arbeit mit dem Stick, gelegentlich sind Änderungen notwendig<br />

- erfordert Disziplin und rechtzeitig Vorbereitung der Lehrer<br />

Kosten für Anschauungsmaterial<br />

- wird von der Schule / dem Schulträger teilweise getragen<br />

wenn die Klasse davon ebenfalls profitiert<br />

- Jakobs Eltern bezahlen vieles aus eigener Tasche<br />

- Gemeinde bekommt als Schullastenausgleich nur den normalen Satz<br />

für Hauptschüler<br />

(HS 960 €, Schulen für Blinde und Sehbehinderte 2134 €)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 66


HRS Iffezheim, Birgitta Manz<br />

c) Professionelle Beziehungsgestaltung<br />

Grundhaltung, Verantwortung, Wertschätzung<br />

Leitbild: Unser schulisches Leben orientiert sich an den Werten des<br />

humanistischen und christlichen Menschenbildes…<br />

Wir anerkennen und respektieren gegenseitig unser Anderssein.<br />

Die Lehrerinnen und Lehrer respektieren die individuellen<br />

Begabungen der Schülerinnen und Schüler.<br />

Offenheit des Kollegiums und der Schulgemeinschaft<br />

- Überzeugungsarbeit notwendig<br />

- Probleme für Kollegen: ständige Anwesenheit der Assistenzkraft<br />

Unterrichtsvorbereitung/ Disziplin erforderlich<br />

Spontaneität geht verloren<br />

Notengebung / Nachteilsausgleich<br />

- Lehrerinnen und Lehrer sind nicht ausgebildet<br />

- Planung und Vorgehensweise nach „gesundem Menschverstand“<br />

- tägliches Lernen und Dazulernen der Kollegen<br />

- teilweise Überforderung<br />

- Eltern der Mitschüler: positive Einstellung, wohl nur so lange sie ihre<br />

eigenen Kinder nicht benachteiligt sehen<br />

- sehende Kinder dürfen in ihrem Lernen nicht benachteiligt werden<br />

- positive Auswirkung auf das Sozialverhalten der Mitschüler<br />

und der Schüler der ganzen Schule<br />

- Eifersüchteleien, Ungeduld<br />

- Mitschüler lernen ebenfalls durch weiteres Anschauungsmaterial<br />

- Kooperation mit der Blindenschule muss optimiert werden<br />

Langfristige und nachhaltige Prozessgestaltung<br />

- keine optimale Förderung für Blinde möglich<br />

- Lehrer an öffentlichen Schulen sind keine Fachkräfte, Sonderpädagogen sind auch hier erforderlich<br />

- Lehrerinnen und Lehrer werden auf die Dauer überlastet, benötigen<br />

Ausgleichsstunden, da der Zeitaufwand extrem hoch ist<br />

- soziales Lernen an öffentlichen Schulen sicher besser als in Internaten<br />

- Gelegenheiten zum Knüpfen von lebenslangen Kontakten mit<br />

Nichtbehinderten<br />

- für Nichtbehinderte wird der Umgang mit Behinderten problemloser,<br />

sie lernen einen unkomplizierten Umgang<br />

- Verbesserungen für die Zukunft:<br />

- in regionalem Bereich „Spezialisierung“ der öffentlichen Schulen auf<br />

bestimmte Behinderungen<br />

- Assistenzkräfte und Sonderpädagogen müssen die Lehrer und<br />

Lehrerinnen unterstützen<br />

- Einschulungen in öffentliche Schulen müssen von Fall zu Fall geprüft<br />

werden, müssen Einzelfallentscheidungen bleiben<br />

HRS Iffezheim, Birgitta Manz<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 67


HRS Iffezheim<br />

• Schulverbund<br />

• Schule mit zwei Bildungsgängen<br />

• dreizügige Realschule (530 Schüler)<br />

• einzügige Hauptschule (90 Schüler)<br />

• eine Schulleitung<br />

• Haupt- und Realschullehrer bilden ein Kollegium<br />

• keine räumlichen Trennungen der Schularten<br />

Haupt- und Realschule<br />

Iffezheim<br />

Birgitta Manz<br />

Birgitta Manz<br />

Jakob<br />

HRS Iffezheim<br />

• Jakob besucht die 6.<br />

Hauptschulklasse<br />

• Er wurde blind geboren<br />

• Er hat keine Augäpfel<br />

• Augenlider meist<br />

geschlossen<br />

• In den Augenhöhlen befinden<br />

sich Prothesen<br />

aus eigenem Körpergewebe<br />

Bisherige Erfahrungen mit behinderten<br />

Kindern:<br />

• zwei Schüler mit Autismus<br />

• drei Schüler mit Schwerhörigkeit<br />

• ein Kind mit seelischer Behinderung<br />

• ein blindes Kind<br />

• ein Kind mit spastischen Behinderungen<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 68<br />

Birgitta Manz<br />

Birgitta Manz


Mienenspiel<br />

Vorgeschichte<br />

• Mienenspiel wurde<br />

mit Hilfe der Eltern erarbeitet,<br />

da keine<br />

Nachahmung möglich<br />

war<br />

• Lachen, Sprechen,<br />

Essen musste erarbeitet<br />

werden<br />

• Regelkindergarten mit<br />

4 Jahren<br />

• Besuch des Kindergartens<br />

problemlos<br />

• großes Engagement der<br />

Erzieherinnen<br />

• lernte selbstständig<br />

laufen<br />

• konnte alleine auf die<br />

Toilette und in den<br />

Garten<br />

• Jakob war ausgeglichen<br />

Birgitta Manz<br />

Birgitta Manz<br />

Grundschulzeit<br />

Grundschulzeit<br />

• Privatangelegenheiten der Familie wurden<br />

zur Beurteilung herangezogen<br />

(Kleidung, Getränke, häusliches Verhalten)<br />

• Braille-Zeile wurde hin- und hergetragen<br />

• Schülerbuchinhalte mussten auf zwei<br />

Rechner abgespeichert werden<br />

• Assistenzkraft hatte keinen Raum zur Vorbereitung<br />

• Einschulung mit 6 Jahren<br />

• 1. Klasse musste wiederholt werden<br />

• Reger Wechsel der Kooperationslehrer<br />

(Blindenschule Ilvesheim)<br />

• Zusammenarbeit mit den<br />

Kooperationskräften nicht glücklich<br />

• Eltern fühlten sich nicht unterstützt<br />

• Vertrauen war nicht vorhanden<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 69<br />

Birgitta Manz<br />

Birgitta Manz


Assistenzkraft<br />

Start an der HRS<br />

• technische<br />

Assistenzkraft<br />

• jährlicher Wechsel<br />

• freiwilliges soziales<br />

Jahr<br />

• keine Erfahrung<br />

• kurzer Einführungskurs<br />

• Schuljahr 2009/10<br />

• Eltern wandten sich<br />

an die Schulleitung<br />

• Gespräche mit<br />

Kollegen -<br />

Überzeugungsarbeit<br />

• 5. HS-Klasse<br />

• Integration<br />

problemlos<br />

Birgitta Manz<br />

Birgitta Manz<br />

Assistenzkraft<br />

Aufgaben - Assistenzkraft<br />

• Antrag im April beim Landratsamt Rastatt<br />

(Sozialamt) durch die Eltern<br />

• Schule verfasst ausführlichen Bericht<br />

• Jährlich erneute Begründung der Notwendigkeit<br />

einer Assistenzkraft<br />

• Begleitung auf dem<br />

Schulweg<br />

• Bereitstellen der<br />

Materialien vor und<br />

während des Unterrichts<br />

• Herstellen von Unterrichtsmaterial<br />

• Überwachen der<br />

Arbeiten<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 70<br />

Birgitta Manz<br />

Birgitta Manz


Kosten<br />

Assistenzkraft<br />

• 10,64 € Stundenlohn<br />

• 39-Stunden-Woche<br />

• Sozialamt zahlt an den ambulanten Dienst<br />

• Suche: Aushänge an Gymnasien<br />

• Familie entscheidet in Absprache mit der<br />

Schule<br />

• Hier: ISB Karlsruhe (Individuelle Schwerstbehindertenbetreuung)<br />

• Assistenzkraft wird beim ISB angestellt<br />

• Verdient 400 € monatlich<br />

• Ersatzkraft wird auch vom ISB bezahlt<br />

• In den Ferien – Einarbeitung der<br />

Assistenzkraft zu Hause und in der Schule<br />

• Ersatzkraft wird durch die Eltern<br />

organisiert<br />

Birgitta Manz<br />

Birgitta Manz<br />

Arbeitsplatz<br />

Arbeit während des Unterrichts<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 71<br />

Birgitta Manz<br />

Birgitta Manz


Räumlichkeiten<br />

Arbeitsplatz<br />

• Sichere Wege im<br />

Schulhaus<br />

• Sicheres Klassenzimmer<br />

• Weg zur Toilette<br />

• Weg zum Schulhof<br />

• Arbeitsplatz der<br />

Assistenzkraft<br />

Birgitta Manz<br />

Birgitta Manz<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 72<br />

Birgitta Manz Birgitta Manz


Birgitta Manz Birgitta Manz<br />

Jakobs Arbeitsplatz<br />

Jakobs Arbeitsplatz<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 73<br />

Birgitta Manz<br />

Birgitta Manz


Forum 2b - Kongress <strong>Inklusion</strong> Heidelberg am 17. 02. 2011<br />

1. Anmoderation 5 Min<br />

Benennung von folgenden zentralen Eckpunkten:<br />

� Bildungsansprüche sichern<br />

� Menschenrechtskonvention ('Kindswohl')<br />

� Grundgesetz<br />

� Behindertenrechtskonvention<br />

� Empfehlungen des Expertenrates<br />

� Entwicklungsorientierter Ansatz<br />

� Lösungen gemeinsam und 'freiwillig' entwickeln<br />

� Qualifizierung / Begleitung des Personals sichern<br />

� Kompetenzen der Schüler entwickeln und fördern<br />

� Inklusive Bildungsangebote sind kein Sparmodell - unterliegen aber auch<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

2. Input aus der Praxis - 2 konkrete Beispiele 30 Min<br />

' Wo stehen wir heute?'<br />

3. Strukturierte Reflexion und Diskussion der Beispiele 100 Min<br />

Hauptfocus: Gelingensfaktoren / Stolpersteine<br />

� Didaktisch - methodischer Bereich - Unterricht<br />

� passgenaue didaktische Ansätze<br />

� Vielfalt des methodischen Vorgehens<br />

� diagnostische Qualitäten<br />

� ……..<br />

� Professionelle Beziehungsgestaltung<br />

� Grundhaltung / Verantwortung / Wertschätzung<br />

� Offenheit des Kollegiums / der Schulgemeinschaft<br />

� Teamentwicklung<br />

� Kooperative Kompetenzen<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 74


� ………<br />

� Organisatorisch-struktureller Bereich<br />

� Raumsituation<br />

� Ressourcen<br />

� Notengebung<br />

� ………<br />

� Langfristige und nachhaltige Prozessgestaltung<br />

� Entwicklungsorientierter Ansatz<br />

� kontinuierliches Vorgehen<br />

� Umgang mit Widerständen<br />

� Evaluation<br />

� Schulentwicklung<br />

� …….<br />

4. Schlussreflexion<br />

� Thesen / Fragen zu einzelnen Bereichen unter dem Aspekt 'Gelingen'<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 75


Anmerkungen zum Bildungsanspruch von Menschen mit Behinderung<br />

Eine inklusive Gesellschaft ist zutiefst dem Einzelnen und dessen Individualität<br />

– ohne Wertung – verpflichtet. Das bedeutet:<br />

• Die Möglichkeit der Realisierung eigener Lebenskonzepte ist primäres Ziel<br />

aller gesellschaftlichen Bemühungen.<br />

• Die Realisierung und Ausgestaltung eigener Lebenskonzepte unterliegt den<br />

Grundsätzen des sozialen Miteinanders.<br />

• Ein besonderer Schutz gilt Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen.<br />

• Einzelne Menschen erhalten auf Grund ihrer besonders belasteten oder<br />

schwierigen Lebenssituation eine besondere Unterstützung durch die Gemeinschaft.<br />

• Ziel dabei ist, das grundlegende Menschenrecht auf Aktivität und Teilhabe<br />

am gesellschaftlichen Leben weit möglichst umzusetzen.<br />

Auf dieser oben skizzierten Grundlage ist die von den Vereinten Nationen in<br />

der Kinderrechtskonvention bereits 1989 beschlossene grundsätzliche Position<br />

zum Bildungsrecht von jungen Menschen handlungsleitend:<br />

'Die Vertragsstaaten stimmen darin überein, dass die Bildung des Kindes<br />

darauf gerichtet sein muss, die Persönlichkeit, die Begabung und die geistigen<br />

und körperlichen Fähigkeiten des Kindes voll zur Entfaltung zu bringen'<br />

(Artikel 28 und 29(1) der Kinderrechtskonvention).<br />

Bei allen Lösungen ist folgerichtig vorrangig das Wohl des einzelnen Kindes<br />

oder Jugendlichen (best interest of child) zu berücksichtigen. Die Aufgabe<br />

der Staaten ist es, für die Gewährleistung von hochqualifizierten Bildungsangeboten<br />

gegebenenfalls besondere Vorkehrungen im Sinne von professionellen,<br />

speziellen Unterstützungsangeboten für den Einzelnen zu schaffen. Sonderpädagogische<br />

Institutionen zählen zu solchen besonderen Unterstützungsangeboten<br />

– im Interesse von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen!<br />

Thomas Stöppler, Sonderschulseminar Stuttgart<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 76


Staatliches Schulamt Rastatt<br />

Ludwigring 7 � 76437 Rastatt<br />

STAATLICHES SCHULAMT RASTATT<br />

Tagung <strong>Inklusion</strong> Heidelberg 17.2.2011<br />

Im Leitbild des Staatlichen Schulamtes ist die Förderung aller Schülerinnen und Schüler<br />

verankert:<br />

"Unser Ziel ist die bestmögliche Förderung aller Schülerinnen und Schüler entsprechend<br />

ihrer individuellen Anlagen und Fähigkeiten auf dem Weg in ein selbstständiges<br />

und verantwortungsbewusstes Leben in unserer Gesellschaft."<br />

Wir arbeiten seit 10 Jahren an Werten und Haltungen. Uns ist es besonders wichtig, die<br />

Förderung von Schülerinnen und Schülern im Schulalltag zu integrieren. Deshalb sind<br />

wir mit Förderangeboten fast an allen Schulen vertreten.<br />

Von den 115 Grundschulen sind 99 LRS Stützpunkte, die mit 477 Stunden aus dem Ergänzungsbereich<br />

versorgt werden. Diese Stunden bekommt nur zugewiesen wer eine<br />

Lehrkraft nachweisen kann, die Fortbildungen zu LRS besucht hat und das Ergebnis<br />

evaluieren lässt.<br />

Gleiches gilt für die 89 Dyskalkulie Stützpunkte die mit 252 Stunden versorgt werden.<br />

Auch an 13 Realschulen haben wir 60 Stunden zur LRS Förderung für die Klassenstufen<br />

5&6 zur Verfügung gestellt.<br />

Am Schulamt angegliedert ist zudem ein Beratungszentrum, das hochbegabte Kinder<br />

testet, Eltern und Schulen berät und Kurse anbietet (151 Stunden)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 77


- 2 -<br />

Verhaltensauffällige Schüler können im Auszeit Projekt und in Präventivklassen ihr so-<br />

ziales Verhalten verändern und Lerndefizite aufarbeiten, um danach wieder an ihre<br />

Stammschule oder eine andere Schule zurückzukehren.<br />

Ziel all dieser Maßnahmen ist es, die Kinder vor Ort an ihrer Stammschule zu fördern.<br />

Für Schülerinnen und Schüler die die Sonderschulen besuchen ist uns wichtig integrative<br />

Angebote in ausreichender Anzahl zur Verfügung zu stellen. Im Bereich des Schulamtsbezirkes<br />

Rastatt gibt es derzeit 15 Außenklassen.<br />

Die Integration von Schülern der Schule für Geistigbehinderte und Förderschülern auf<br />

dem ersten Arbeitsmarkt ist eine weitere wichtige Schnittstelle. BVE und KoBV sind bereits<br />

im Landkreis Rastatt installiert und beginnen im Schuljahr 2011/12 im Landkreis<br />

Freudenstadt. Alle Förderschulen haben eine 2jährige Kooperationsklasse mit der beruflichen<br />

Schule. Ziel ist es die Schüler ausbildungsreif zu machen. Zudem gibt es eine<br />

Ausbildungsinitiative der Christophorus Förderschule Freudenstadt mit der IHK. Diese<br />

ermöglicht Förderschülern die Ausbildung zum Metallfeinbearbeiter. Die Partnerbetriebe<br />

geben eine Garantie auf einen Arbeitsplatz nach der Ausbildung.<br />

Unsere Schulen sind sehr offen behinderte Schüler zu integrieren. Fast 75% unserer<br />

Grund, Haupt- und Werkrealschulen unterrichten bereits behinderte Kinder. Das sind<br />

vorrangig körperbehinderte, blinde, gehörlose, autistische Kinder und Schülerinnen und<br />

Schüler mit anderen Behinderungsarten, die zielgleich unterrichtet werden können, aber<br />

auch zwei geistig behinderte Kinder in Einzelintegration.<br />

Wichtig ist uns die passgenaue Lösung für jedes Kind zu finden und diese im Gespräch<br />

mit Eltern, Schule und dem Träger der Eingliederungshilfe zu installieren.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 78


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Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 79


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Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 80


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Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 81


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Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 82<br />

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• Partnerarbeit<br />

• Stationenarbeit<br />

• Lerntheke<br />

• Projektarbeit<br />

Von uns getestete Unterrichts- und<br />

Arbeitsmethoden und –Formen<br />

Mögliche Abschlüsse für Unterrichtsstunden oder<br />

Themen:<br />

• Präsentation mit einem Plakat oder Wandzeitung<br />

• Quiz (siehe Einstieg)<br />

• Der große Preis<br />

• Projektpräsentation vor anderen Schülern und Eltern<br />

• Unterrichtsgespräch<br />

• Preisverleihung (kleine Preise für die beste Gruppenarbeit steigern<br />

die Motivation)<br />

Mögliche Bewertungskriterien für Gruppen- oder<br />

Projektarbeit:<br />

• Zusammenarbeit und Organisation<br />

• Kreativität<br />

• Inhalt/Ergebnis<br />

• Präsentation<br />

Mögliche Einstiege:<br />

• Rollenspiele der LehrerInnen (z. B. Streitgespräch zwischen einem<br />

Mensch aus der Altsteinzeit und der Jungsteinzeit)<br />

• Rollenspiele der SchülerInnen mit Auftragskarten (z. B. Hierarchie<br />

in der ägyptischen Gesellschaft)<br />

• Geräusche (z.B. Wetter)<br />

• Quiz über ein neues Thema: Lehrer lesen Aussagesätze vor, Schüler<br />

haben je eine Karte mit JA und NEIN – Punkte werden gezählt (z.<br />

B. Geschichte der Kartoffel)<br />

• Fragebogen zum Ankreuzen (z. B. anonym zum abchecken des<br />

Wissens der Schüler zum Thema „Sich entwickeln“)<br />

• SchülerInnen der AK machen den Einstieg, in dem sie etwas<br />

präsentieren (z. B. Fossilienfunde aus dem Steinbruch in<br />

Holzmaden)<br />

• SchülerInnen bringen etwas zum Thema mit, das besprochen,<br />

sortiert, analysiert, ... wird (z. B. Frühblüher aus dem Garten)<br />

• Powerpoint Präsentation mit Bildern (z. B. Ägypten)<br />

• Film anschauen (z. B. die Reise der Pinguine)<br />

• Bildbetrachtung und -Besprechung (z. B. Wimmelbild über das Leben<br />

am Nil)<br />

Mögliche Arbeitsformen:<br />

• Gruppenarbeit:<br />

- Homogene Gruppen: HS SchülerInnen bilden Gruppen, AK<br />

SchülerInnen bilden eine Gruppe oder Jungs und Mädchen<br />

getrennt (z. B. bei der Sexualerziehung)<br />

- Heterogene von LehrerInnen bestimmte gemischte Gruppen<br />

- Heterogene von SchülerInnen bestimmte gemischte<br />

Gruppen<br />

- Geloste Gruppen nach dem Fußballlossystem (z.B. 3 Töpfe:<br />

in einem die SchülerInnen der AK, in einem die Jungs der<br />

HS, in einem die Mädchen der HS)<br />

- Kleingruppenaufträge bei Ausflügen unter Aufsicht eines<br />

Lehrers oder Elternteils (z. B. im Zoo)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 83


Forum 2 c: Schulische Bildungsprozesse gemeinsam<br />

gestalten<br />

Anregungen aus der Praxis<br />

Referenten:<br />

Friedrich Frey, Christian-Heinrich-Zeller-Schule, Schule für Erziehungshilfe<br />

Walder-Weissert-Str. 6<br />

75031 Eppingen-Kleingartach<br />

Isolde Weiß, Pestalozzi-Förderschule, Lörrach<br />

Wintersbuckstraße 15 a<br />

79539 Lörrach<br />

Birgit Hehl, Leopoldschule, Förderschule, Weil am Rhein<br />

Stüdlestraße 2<br />

79576 Weil am Rhein<br />

Moderation<br />

Sabine Rösner, Regierungspräsidium Stuttgart<br />

Breitscheidstraße 42<br />

70176 Stuttgart<br />

Xaver Anders, Staatl. Seminar Grund- und Hauptschule Lörrach<br />

Brombacher Str. 3<br />

79539 Lörrach<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 84


Forum 2 c: Schulische Bildungsprozesse gemeinsam gestalten<br />

2 Praxisbeispiele<br />

Anregungen aus der Praxis<br />

Zusammenfassung<br />

- Außenklasse einer Schule für Erziehungshilfe<br />

- Kooperative Eingangsklasse<br />

Interessant:<br />

In der Zusammenarbeit ändern sich die Einstellungen und Haltungen der Lehrerinnen und<br />

Lehrer von Grund- und Sonderschulen. Wertschätzung unterschiedlicher Kompetenzen.<br />

Diskussionspunkte:<br />

- Erfahrungsschatz der bestehenden Außenklassen nutzen<br />

- Schulverwaltung wird nicht proaktiv wahrgenommen von Eltern<br />

- Angeboteslandkarte soll entstehen<br />

- Gruppenbezogene Angebote sind wichtig<br />

- Schulen benötigen Ressourcen<br />

- Sprachwirrwarr für Eltern in der Verwaltung<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 85


Kooperative Eingangsstufe<br />

Kooperative Eingangsstufe<br />

Gliederung der Präsentation<br />

Schulische Bildungsprozesse gemeinsam<br />

gestalten<br />

1. Initialisierung<br />

2. Planung<br />

3. Durchführung<br />

Praxisbeispiel: gemeinsame Eingangsstufe<br />

4. Bilanz<br />

Grundschule/ Förderschule<br />

Weil am Rhein<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 2<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 1<br />

Kooperative Eingangsstufe<br />

Kooperative Eingangsstufe<br />

2. Projekt – Planung<br />

1. Projekt – Initialisierung<br />

Beteiligte Schulen aus Weil am Rhein<br />

� durch individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung<br />

Leopold-Förderschule<br />

� gezielte Förderung des einzelnen Kindes<br />

� gemeinsame Beschulung von Kindern der FS/GS<br />

� Selbstvertrauen/ Selbstwertgefühl / Lernfreude<br />

� Einbezug/Beratung der Eltern<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 86<br />

Ziele<br />

Leopold-Grundschule<br />

Karl-Tschamber-Schule<br />

Grundschule<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 4<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 3


Kooperative Eingangsstufe<br />

Kooperative Eingangsstufe<br />

Zielgruppe - Kinder<br />

Methodische Konzeption<br />

FöS: festgestellter sonderpädagogischer Förderbedarf im<br />

Bereich Lernensdurch ein sonderpädagogisches Gutachten<br />

sonderpäd. Dienst (Frühberatung)<br />

� Inhalte 1. Klasse GS auf zwei Schuljahre verteilt<br />

� Festlegung des weiteren schulischen Lernortes<br />

GS: Kinder mit einer allgemeinen Entwicklungsverzögerung,<br />

besonderer Förderbedarf in den Bereichen Aufmerksamkeit,<br />

Wahrnehmung, Informationsverarbeitung, Sprache.<br />

- frühestens nach Klasse 1<br />

- spätestens nach Klasse 2<br />

Kooperation GS/Kiga<br />

sonderpäd. Dienst<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 6<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 5<br />

Kooperative Eingangsstufe<br />

Kooperative Eingangsstufe<br />

3. Projekt – Durchführung<br />

Koop-Klasse Schuljahr 06/07<br />

Konkrete Umsetzungsschritte<br />

für das Schuljahr 06/07<br />

4 Förderschulkinder<br />

5 Grundschulkinder<br />

� Sondierungsgespräche der Schulen<br />

� Vorlage der Konzeption bei Abt. Schule und Bildung<br />

1 Lehrkraft der FS<br />

Stundentausch mit GS<br />

� Gespräche mit beiden Schulräten<br />

� Einzelberatung mit Eltern<br />

� Elterninformationsabend mit den Schulräten<br />

� Einverständnis der Eltern<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 87<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 8<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 7


Kooperative Eingangsstufe<br />

Kooperative Eingangsstufe<br />

Erfahrungen - 1. Jahr Kooperation GS/FS<br />

Konsequenzen für das Schuljahr 07/08<br />

� stärkere Anbindung der Klasse an GS<br />

� GS- und FöS-Lehrer bringen Stunden ein<br />

� Kinder lernen von einander<br />

� Kinder durch individuelle Förderpläne stabilisiert<br />

� hohe Akzeptanz bei Eltern<br />

� steigende Nachfragen Kigas/ Ärzten/Therapeuten<br />

Versäumnis der Schulen:<br />

Verantwortung und Zuständigkeit<br />

nicht eindeutig geklärt !<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 10<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 9<br />

Kooperative Eingangsstufe<br />

Kooperative Eingangsstufe<br />

4. Projekt – Bilanz<br />

Koop-Klasse Schuljahr 07/08<br />

Was haben wir gewonnen ?<br />

8 Förderschulkinder<br />

8 Grundschulkinder<br />

� für das einzelne Kind<br />

� für die Eltern<br />

1 Lehrkraft der GS (ca.18 St.) +<br />

1 Lehrkraft FöS (ca.18 St.)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 88<br />

� für die beteiligten Schulen<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 12<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 11


Kooperative Eingangsstufe<br />

Kooperative Eingangsstufe<br />

Gelingens - Faktoren<br />

Wie verändern wir uns ?<br />

� Sicherung der Personalressourcen<br />

durch SL<br />

� Qualität der Elternarbeit<br />

� Transparenz<br />

� Unterstützung durch das SSA<br />

� Begleitung der Lehrer - Teams<br />

� Flexibilität und Offenheit<br />

� Ausstattung<br />

� Unterrichtsentwicklung<br />

� Zusammenwachsen der Schulen<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 14<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 13<br />

„Kinder lernen viel<br />

voneinander.<br />

Kooperation ist nicht nur Ziel,<br />

sondern auch Mittel des Lernens.“<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 89<br />

Kooperative Eingangsstufe<br />

Hartmut von Hentig,<br />

Einführung in den Bildungsplan 2004 Grundschule<br />

Februar 2011 B.Hehl, A.Weeber, I.Weiß 15


Forum 3: Berufliche Teilhabe kooperativ gestalten<br />

Übergang von der Schule in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt<br />

Referenten:<br />

Renate Schmidt, Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion BW<br />

Hölderlinstr. 36<br />

70174 Stuttgart<br />

Hildegard Rothenhäusler, Kultusministerium BW<br />

Postfach 10 34 42<br />

70029 Stuttgart<br />

Horst Schwab, Balthasar-Neumann-Schule II, Bruchsal, Gewerbliches<br />

Bildungszentrum<br />

Franz-Sigel-Str. 59a<br />

76646 Bruchsal<br />

Moderation<br />

Prof. Dr. Karl-Otto Döbber, Seminar für Lehrerbildung und Didaktik (BS),<br />

Karlsruhe<br />

Kaiserallee 11<br />

76133 Karlsruhe<br />

Wolfgang Weis, Integrationsfachdienst Karlsruhe<br />

Steinhäuserstr. 12<br />

76135 Karlsruhe<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 90


Forum 3: „Berufliche Teilhabe – Kooperativ gestalten<br />

Übergang von der Schule in den allgemeinen Arbeitsmarkt“.<br />

Zusammenfassung<br />

In einem ersten Informationsteil wurde aus der Perspektive des Kultusministerium Baden-<br />

Württemberg und der Bundesagentur für Arbeit (Regionaldirektion Baden-Württemberg)<br />

über das seit 2004 umgesetzte Eingliederungskonzept für Jugendliche berichtet. Die Ziel-<br />

gruppe dieses Konzepts sind Jugendliche, die nicht für den ersten Arbeitsmarkt geeignet<br />

sind, aber auch nicht den Schutzbereich der Arbeit in einer Behindertenwerkstatt benötigen.<br />

Das Konzept setzt sich aus unterschiedlichen Bausteinen zusammen:<br />

- Schulische Vorbereitung und Kompetenzanalyse<br />

Einschätzung und Ermittlung kommunikativer, mathematischer und lebensrelevanter<br />

Kompetenzen. Bei der Analyse werden auch berufliche und teilhaberrelevante<br />

Kompetenzen wie Belastbarkeit, Motivation, Einhaltung von Vorgaben<br />

usw. berücksichtigt.<br />

- Netzwerkkonferenz<br />

Formaler Rahmen zur Klärung und Absprache verbindlicher Verfahren und Kooperationen<br />

auf lokaler und regionaler Ebene.<br />

- Berufswegekonferenz<br />

Gestaltung aller notwendigen Maßnahmen zur Berufsvorbereitung und beruflichen<br />

Bildung.<br />

- Berufsvorbereitung (BVE)<br />

Kooperative schulische Maßnahme über 2 Jahre zur Förderung der Jugendlichen<br />

auf der Basis ihrer individuellen Kompetenzen<br />

- Kooperative berufliche Bildung und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

(KoBV)<br />

Die Arbeitsagentur entscheidet über die Möglichkeit der Maßnahme auf der Basis<br />

der Kompetenzanalyse. Die Umsetzung geschieht im Wechsel zwischen<br />

Praktikums- und Schultagen.<br />

Im zweiten Informationsteil wird die praktische Umsetzung der kooperativen Gestaltung<br />

des Übergangs von der Schule in den allgemeinen Arbeitsmarkt dargestellt. Im einleitenden<br />

Teil werden die Strukturen und Grundzüge der kooperativen Arbeit vermittelt. Im weiteren<br />

Verlauf des Vortrags werden Details der Kooperativen beruflichen Bildung und Vorbereitung<br />

(KoBV) am Beispiel der Arbeit in der Balthasar-Neumann-Schule II erläutert.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 91


Die Wochen- und Stundenplanung einschließlich der einzelnen Module verdeutlichen die<br />

zielgruppenspezifische Vorgehensweise und die Berücksichtigung individueller Besonderheiten.<br />

Deutlich wird die intensive Zusammenarbeit unterschiedlicher Institutionen und<br />

Personen mit dem Ziel, den Jugendlichen Schlüsselqualifikationen zu vermitteln und eine<br />

sichere Beschäftigung durch Berufsbegleitung zu ermöglichen. Die kontinuierliche Unterstützung<br />

der Jugendlichen durch den Integrationsfachdienst ist dabei zentrales Element<br />

des Konzepts. Dafür sind Personen des Integrationsfachdienstes an einem Tag der Woche<br />

regelmäßig an der beruflichen Schule und ermöglichen den Jugendlichen das Angebot<br />

kontinuierlich aufzugreifen. Die abschließende Darstellung der erfolgreichen Arbeit<br />

lässt erkennen, dass das Konzept einen sehr guten zukunftsweisenden Weg aufzeigt.<br />

Alle einzelnen Bausteine des Eingliederungskonzepts wurden in den vergangenen Jahren<br />

erfolgreich erprobt und derzeit schrittweise flächendeckend in Baden-Württemberg umgesetzt.<br />

Durch die mehrjährige Erprobung und Erfahrung im Bereich der kooperativen Projekte<br />

zur beruflichen Teilhabe behinderter Schülerinnen und Schüler nimmt Baden-<br />

Württemberg im Ländervergleich eine führende Position ein. Die bisher hohe Erfolgsquote<br />

ist dadurch gewährleistet, dass eine kontinuierliche und individuelle Begleitung der Jugendlichen<br />

ermöglicht wird und alle beteiligten Institutionen und Personen intensiv zusammenarbeiten<br />

und sehr gut vernetzt sind. Weitere Gelingensfaktoren sind:<br />

- Orientierung am Arbeitsprinzip statt am Berufsprinzip.<br />

- Kooperation der Lehrerinnen und Lehrer der beruflichen Schulen mit denen der<br />

Förder- sowie Sonderschulen.<br />

- Intensive Auswahlmechanismen für die Teilnahme unter Zugrundelegung der<br />

Kompetenzanalyse und der Berufswegekonferenz.<br />

- Kontinuierliche individuelle Betreuung durch Job-Coach, Integrationsdienst und<br />

anderen Angeboten.<br />

In der abschießenden Diskussion wurde angeregt, dieses Konzept auch auf Jugendliche<br />

mit anderen Behinderungen auszuweiten und zügig weitere Standorte einzubeziehen. Besonders<br />

wurde auf die Bedeutung hingewiesen, dass die Lehrerinnen und Lehrer für die<br />

Arbeit in diesem Bereich spezifische Qualifikationen besitzen müssen, die sie nur durch<br />

zusätzliche Fortbildungen erhalten können.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 92<br />

2


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Hildegard Rothenhäusler<br />

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Kongress <strong>Inklusion</strong> in Heidelberg<br />

17.02.2011<br />

Forum 3<br />

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Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 93


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Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 94


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Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 95


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BVE genehmigt<br />

(17 Standorte)<br />

BVE im Antragsverfahren<br />

(3 Standorte)<br />

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BVE ähnlich /<br />

Berufsvorbereitungsklasse<br />

(4 Standorte)<br />

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In Planung<br />

(16 Standorte)<br />

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Keine Planung<br />

(6 Standorte)<br />

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Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 96<br />

Stand 16.09.2010<br />


Fachtagung <strong>Inklusion</strong> am 17.02.2011<br />

Zielgruppe<br />

in Heidelberg<br />

Programmbereich Arbeitnehmer<br />

Abgänger aus Schulen für geistig behinderte Menschen<br />

Abgänger aus Förderschulen<br />

Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BVB)<br />

Voraussetzung:<br />

- Besuch der BVE nach den Schulversuchsbestimmungen<br />

im Rahmen der KoBV<br />

.<br />

- Kompetenzanalyse<br />

Seite 2<br />

RD BW, PB 210, im Februar 2011<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 97<br />

Fachkonzept BVB<br />

Fachkonzept BVB<br />

Dauer der Förderung 11 bis maximal 18 Monate<br />

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Die Dauer der Förderung wird ggf. auf den Berufsbildungsbereich<br />

der WfbM angerechnet<br />

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���������������������������������������������- und<br />

Der Anteil der betrieblichen Praktikumsphasen darf die Hälfte der<br />

vorgesehenen Maßnahmedauer nicht überschreiten<br />

betriebsorientierte Qualifizierung<br />

Die Maßnahme beinhaltet für die gesamte Dauer wöchentlich<br />

zwei Berufsschultage<br />

RD BW, PB 210, im Februar 2011 Seite 3<br />

RD BW, PB 210, im Februar 2011<br />

Seite 4


Beschaffung der Arbeitsmarktdienstleistung<br />

Öffentliche Ausschreibung mit möglichst 12 Teilnehmern auf der<br />

Grundlage einer eigenen Leistungsbeschreibung<br />

Persönliches Budget<br />

Voraussetzung: Austritt aus BVE nach<br />

Schulversuchsbestimmungen<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 98<br />

Erstes flächendeckendes Ausschreibungsverfahren<br />

voraussichtlich für Herbst 2012<br />

Seite 5<br />

RD BW, PB 210, im Februar 2011


Balthasar-Neumann-Schule 2<br />

Berufsfelder BNS 2<br />

Forum 3<br />

� Metalltechnik<br />

� Fahrzeugtechnik<br />

� Körperpflege<br />

Berufliche Teilhabe kooperativ gestalten<br />

� Textil- und Bekleidungstechnik<br />

(Berufskolleg Mode u. Design)<br />

Übergang von der Schule<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

Horst Schwab Balthasar-Neumann-Schule Bruchsal<br />

Wolfgang Weis Integrationsfachdienst Karlsruhe<br />

Balthasar-Neumann-Schule 2<br />

Statistische Daten<br />

Schularten BNS 2<br />

� Schüler BNS2: ca. 760<br />

� im Zentrum: insgesamt ca. 2000<br />

� je ca. zur Hälfte Vollzeit- und Teilzeitschüler<br />

� Ca. 1100 Deputatsstunden (IST)<br />

� Ca. 260 in Teilzeitklassen<br />

� Ca. 843 in Vollzeitklassen<br />

� Arbeitseinstieg KoBV, BVE<br />

� Vorbereitung auf Arbeit und Beruf VAB<br />

� Berufseinstiegsjahr BEJ<br />

� Berufsfachschulen 1BFM, 1BFR, 1BFK<br />

� Berufsschulen M, R, K<br />

� Meisterschule (Feinwerkmechaniker)<br />

� Technikerschule (Maschinentechnik)<br />

� Berufskollegs 1BK1T, 1BK2T, 1BKFH, 3BKMD<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 99<br />

Balthasar-Neumann-Schule 2<br />

� Integrierter Studiengang


BVE und KoBV<br />

Übergang Schule - Beruf<br />

Stadt- und Landkreis Karlsruhe<br />

Zielgruppe<br />

BVE geplant 2011<br />

KoBV seit 2005<br />

Bruchsal<br />

BVE seit 2008<br />

� Ich will wirklich arbeiten.<br />

� Ich habe es schon probiert.<br />

� Schülerinnen und Schüler mit<br />

Lernschwierigkeiten<br />

Bretten<br />

� Ich bin zuverlässig.<br />

� Ich kann alleine Bus & Bahn<br />

fahren.<br />

Karlsruhe<br />

KoBV seit 2006<br />

� aus Förderschulen und<br />

Sonderschulen<br />

Bildungsgang G<br />

� Quereinsteiger aus BVJ etc.<br />

Ettlingen<br />

Phasen des Übergangs<br />

Kooperationspartner<br />

WfbM<br />

KoBV 11- 18 Monate Arbeitsverhältnis<br />

Schulische Phase<br />

Arbeitsagentur<br />

SfgbM + FÖS<br />

Sicherung der<br />

Beschäftigung<br />

durch<br />

Berufsbegleitung<br />

berufsschulisch und –übergreifende Lerninhalte<br />

KoBV<br />

Qualifizierung<br />

Vermittlung von<br />

BVE<br />

-Schlüsselqualifikation<br />

- sowie Aktivitäten<br />

zur Weiterentwicklung<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 100<br />

Integrationsamt<br />

Arbeitgeber<br />

Berufsschule<br />

Eingliederungshilfe<br />

Abgebende<br />

der Persönlichkeit<br />

IFD<br />

Schule<br />

kontinuierliche Unterstützung durch den IFD<br />

„So eng haben wir noch nie zusammengearbeitet.“ Lehrer Berufsschule<br />

Jobcoach durch Maßnahmeträger<br />

„Ohne den IFD würde ich da nicht durchblicken.“ Arbeitgeber


BVE Bruchsal seit 2008<br />

BVE<br />

Berufsvorbereitende Einrichtung<br />

Berufsvorbereitende Einrichtung<br />

� Standort: Balthsar-Neuman-Schule 2 Bruchsal<br />

Herr Schwab, Schulleiter<br />

Herr Niedermaier,<br />

Fachgruppenbeauftragter BVE / KoBV<br />

• Ziel: berufliche<br />

Orientierung und<br />

Erprobung am<br />

allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt<br />

durch verschiedene<br />

Praktika<br />

� Lehrkräfte aus<br />

Sonderschulen und<br />

Berufsschule<br />

� Enge Verzahnung<br />

mit KoBV erforderlich<br />

Schulische Phase<br />

berufsschulisch und –übergreifende Lerninhalte<br />

� Federführende Schule: Karl-Berberich-Schule Bruchsal<br />

Herr Stuber, Rektor<br />

BVE<br />

� Ansprechpartner: Frau Kolberg-Hess<br />

Frau Schudy-Eiseler<br />

kontinuierliche Unterstützung durch den IFD<br />

BVE Zahlen aktuell<br />

BVE Karlsruhe seit 2008<br />

Berufsvorbereitende Einrichtung<br />

� Standort Karlsruhe: 18 Schüler in 2 Klassen am<br />

(3 SfG + FöS Stadtkreis KA)<br />

� Standort: Grund- und Hauptschule KA-Grötzingen<br />

Lehrerteam aus SfgbM Albschule,<br />

Berufsschulen und GHS<br />

� Standort Bruchsal: 9 Schüler in 1 Klasse<br />

(1 SfG+ FöS nördl. Landkreis KA)<br />

� Federführende Schule: SfgbM Albschule KA<br />

Herr Reuter, Konrektor<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 101<br />

Berufsvorbereitende Einrichtung<br />

� Standort Bretten: ab 2011 vorauss. 6 – 8 Schüler<br />

� Ansprechpartner: Frau Seare, Frau Ziegler ...


KoBV<br />

KoBV<br />

Kooperative berufliche Bildung und Vorbereitung<br />

auf den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

Kooperative berufliche Bildung und Vorbereitung<br />

KoBV = gemeinsames Angebot<br />

KoBV 11–18 Monate<br />

Kultusverwaltung<br />

Arbeitsverwaltung<br />

Integrationsamt KVJS<br />

ermöglicht<br />

kauft ein<br />

berufsschulisch und –übergreifende Lerninhalte<br />

KoBV<br />

Qualifizierung<br />

Vermittlung von<br />

-Schlüsselqualifikation<br />

- sowie Aktivitäten<br />

zur Weiterentwicklung<br />

Berufsschulunterricht<br />

stellt sicher<br />

Jobcoaching<br />

der Persönlichkeit<br />

sonderpädagogisch<br />

ausgerichtet<br />

in Kooperation mit<br />

Sonderschulen an zwei<br />

Tagen in der Woche<br />

IFD-Unterstützung<br />

als<br />

behindertenspezifische<br />

berufsvorbereitende<br />

Bildungsmaßnahme<br />

(BVB-Reha)<br />

kontinuierliche Unterstützung durch den IFD<br />

über<br />

alle Stufen bis zur<br />

langfristigen Sicherung<br />

der Beschäftigung<br />

Jobcoach durch Maßnahmeträger<br />

Wochen- und Stundenplan<br />

KoBV Bruchsal seit 2005<br />

Kooperative berufliche Bildung und Vorbereitung<br />

auf den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

Berufsschulunterricht<br />

Langzeitpraktikum<br />

� Standort: Balthsar-Neuman-Schule 2 Bruchsal<br />

Herr Schwab, Schulleiter<br />

Herr Niedermaier,<br />

Fachgruppenbeauftragter BVE / KoBV<br />

sonderpädagogisch<br />

ausgerichtet<br />

in Kooperation mit<br />

Sonderschulen<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 102<br />

vermittelt und betreut durch<br />

den Jobcoach der Lebenshilfe<br />

� Maßnahmeträger: Lebenshilfe Bruchsal<br />

Herr Lück, Jobcoach<br />

und den IFD Fachberater<br />

nach Modulen<br />

11 bis 18 Monate möglich<br />

� Arbeitsagentur: Karlsruhe<br />

Frau Heinsch / Frau Speck / Herr Malsch<br />

� IFD: Integrationsfachdienst Karlsruhe<br />

Herr Weis, Fachberater


Unterrichtsmodule<br />

15 Module<br />

9. Freizeitgestaltung<br />

10. Ich-Findung<br />

11. Gesundheit<br />

12. Arbeit<br />

13. Technologie – Material-<br />

Werkzeugkunde,<br />

Arbeitssicherheit<br />

14. Umgang mit Medien<br />

15. Sport<br />

1. Lebensordner<br />

2. Mobilität<br />

3. Umgang mit Ämtern und<br />

Behörden<br />

4. Umgang mit Geld<br />

5. Demokratische Grundlagen<br />

6. Wohnen<br />

7. Partnerschaft/ Sexualität<br />

8. Umgangsformen<br />

KoBV im Betrieb<br />

Kooperationspartner KoBV<br />

Sabrina<br />

Discount<br />

Janis<br />

Bauhof<br />

Bruchsal<br />

Björn<br />

Baumschule<br />

Nadine<br />

Hotel<br />

Bretten<br />

Sven<br />

Recycling<br />

Melanie<br />

Lager<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 103<br />

Lehrer<br />

Jobcoach<br />

Rehaberater<br />

IFD<br />

Karlsruhe<br />

Gewerbeschue<br />

Durlach<br />

Ettlingen<br />

Selcan<br />

Bäckerei<br />

Christian<br />

Industrie<br />

Patrick<br />

Kantine<br />

Mustafa<br />

Großhandel<br />

Regierungspräsidium<br />

Karlsruhe


Netzwerk in der Region<br />

Regionale Umsetzung<br />

• Netzwerkkonferenz<br />

1. Netzwerk in der Region<br />

• Arbeitsagentur Rehaberatung<br />

Gut Ding braucht Weil !<br />

• Kontakte zu WfbM´s<br />

2. Auswahl der Teilnehmerinnen<br />

• Kontakte zu Schulen FÖS + SfgbM<br />

Unsere Trefferquote wird immer besser.<br />

• Elternabende<br />

3. Durchführung Maßnahme KoBV<br />

• Infoveranstaltungen<br />

Höhen und Tiefen und jede Menge Spannung<br />

• BVE / KoBV-Lehrerteam<br />

4. Sicherung der Arbeitsverhältnisse<br />

Die bestehenden Netzwerke aller Beteiligten werden verknüpft.<br />

Es werden immer mehr!<br />

Auswahl der Teilnehmer<br />

• Berufswegekonferenz<br />

• Kompetenzanalyse<br />

• Elterngespräche<br />

Sie finden uns und<br />

wir finden sie.<br />

Keiner geht<br />

verloren.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 104<br />

Durchführung KoBV<br />

Beantragung SB-Ausweis<br />

Dauer 11 – 18 Monate<br />

Rechtliche Betreuung<br />

Wohnplatzsuche<br />

Arbeitsvertrag<br />

Gespräche<br />

Förderbedarf<br />

Wechsel<br />

Auswertung<br />

Auswertung<br />

Auswertung<br />

Auswertung<br />

IFD<br />

• Bewerbungsunterlagen<br />

18<br />

11 12 13 15 14 15 16 17<br />

3 4 5 6 7 8 9 10<br />

1 2<br />

• Akquise<br />

Jobcoach<br />

• Vorstellungsgespräch<br />

• Vorpraktikum<br />

regelmäßige Betriebsbesuche, regelmäßiger Austausch IFD – Schule -<br />

Jobcoach, Kontakte zu Familie und sozialem Umfeld<br />

Alle Infos, Zeugnisse, Gutachten etc. werden zusammengetragen und<br />

gemeinsam bewertet.


Arbeitgeber<br />

Übersicht 1. KoBV Runde Bruchsal 2005<br />

Öffentlich: 12 Privat: 74<br />

bisher 86 Arbeitgeber<br />

29 Großbetriebe 52 Kleinbetriebe 3 Integrationsbetriebe<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Ergebnis<br />

Monat KoB 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

Sebastian<br />

B.<br />

Horvat<br />

SfgbM<br />

Arbeits<br />

vertrag<br />

Arbeits<br />

Kenan D.<br />

vertrag<br />

FÖS<br />

01.05.07<br />

seit<br />

Dominik<br />

02.11.06<br />

H.<br />

WfbM<br />

FÖS<br />

Status<br />

Elvira K.<br />

Bzka WfbM<br />

SfgbM<br />

WfbM<br />

Gala Klinik bad Schönborn Fliesenleger Farinato<br />

Gärtnerei Lauber krank<br />

Mühle WfbM Bequa<br />

Gala Rechbergklinik<br />

WfbM<br />

Schloßhotel KA WfbM Schlosshotel<br />

WfbM Altenheim<br />

empfohlen<br />

Dominik<br />

Arbeits<br />

L.<br />

Strassenmeisterei WfbM Gärtnerei Lauber Gala Kropp<br />

vertrag<br />

FÖS<br />

Arbeits<br />

Tobias L.<br />

Meder Parkett Bauhof Oberhausen<br />

vertrag<br />

SfgbM<br />

14.05.07<br />

seit<br />

Fabian S.<br />

01.12.06<br />

Großküche Krhs WfbM Siemens Küche WfbM Manufekt<br />

WfbM<br />

FÖS<br />

WfbM<br />

Status<br />

hat selbst<br />

Sandra E.<br />

zum<br />

Hotel Erck<br />

Arbeitsvertrag ab 01.09.06<br />

FÖS<br />

09.12.06<br />

gekündigt<br />

Arbeits<br />

Fabian S.<br />

Schule für Sehbehinderte Kinder, ab Sep 2006 in KoBV Bauhof Karlsdorf<br />

vertrag<br />

Weinweg<br />

01.02.07<br />

Arbeits<br />

Steffen B.<br />

Fliese<br />

Aug 2005 - Juni 2006 BBW Mosbach Gala<br />

WfbM Reifen B.<br />

vertrag<br />

BBW<br />

n<br />

01.04.07<br />

(Großbetriebe > 20 Mitarbeiter) Stand: Ende 4.Runde 17.03.2010<br />

Aktueller Stand KoBV Okt 2010<br />

Gartenbauamt Baumschule Garten- und Landschaftsbau<br />

Bauhof Straßenmeisterei<br />

84 Teilnehmer insgesamt<br />

Systemgastronomie Kantine<br />

Frühstücksküche Klinikküche Seniorenheimküche Hotelküche<br />

55 Teilnehmer haben KoBV<br />

abgeschlossen, davon:<br />

36 Arbeitsverhältnisse = 65%<br />

( 33 unbefristet, 3 befristet)<br />

1 Ausbildungsverhältnis<br />

9 Aufnahmen in WfbM = 16%<br />

8 Abbruch<br />

1 arbeitslos ohne SB-Ausweis<br />

Hotel/ Zimmerservice Seniorenheim/ Hauswirtschaft<br />

Wäscherei Großwäscherei<br />

Großmarkt Lebensmittelmarkt Drogerie<br />

Bäckerei Mühle<br />

Verpackung Recycling<br />

Großindustrie<br />

Handwerk Kfz- Werkstatt Schreinerei Gerüstbau<br />

14 Teilnehmer noch bis 17. 03. 2011<br />

15 Teilnehmer neu seit 20.10.2010<br />

Übersicht 1. KoBV Runde<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Ergebnis<br />

Monat KoB 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

Sebastian<br />

B.<br />

Horvat<br />

SfgbM<br />

Arbeits<br />

vertrag<br />

Arbeits<br />

Kenan D.<br />

vertrag<br />

FÖS<br />

01.05.07<br />

seit<br />

Dominik<br />

02.11.06<br />

H.<br />

WfbM<br />

FÖS<br />

Status<br />

Elvira K.<br />

Bzka WfbM<br />

SfgbM<br />

WfbM<br />

Gala Klinik bad Schönborn Fliesenleger Farinato<br />

Gärtnerei Lauber krank<br />

Mühle WfbM Bequa<br />

Gala Rechbergklinik<br />

WfbM<br />

Schloßhotel KA WfbM Schlosshotel<br />

WfbM Altenheim<br />

empfohlen<br />

Dominik<br />

Arbeits<br />

L.<br />

Strassenmeisterei WfbM Gärtnerei Lauber Gala Kropp<br />

vertrag<br />

FÖS<br />

Arbeits<br />

Tobias L.<br />

Meder Parkett Bauhof Oberhausen<br />

vertrag<br />

SfgbM<br />

14.05.07<br />

seit<br />

Fabian S.<br />

01.12.06<br />

Großküche Krhs WfbM Siemens Küche WfbM Manufekt<br />

WfbM<br />

FÖS<br />

WfbM<br />

Status<br />

hat selbst<br />

Sandra E.<br />

zum<br />

Hotel Erck<br />

Arbeitsvertrag ab 01.09.06<br />

FÖS<br />

09.12.06<br />

gekündigt<br />

Arbeits<br />

Fabian S.<br />

Schule für Sehbehinderte Kinder, ab Sep 2006 in KoBV Bauhof Karlsdorf<br />

vertrag<br />

Weinweg<br />

01.02.07<br />

Arbeits<br />

Steffen B.<br />

Fliese<br />

Aug 2005 - Juni 2006 BBW Mosbach Gala<br />

WfbM Reifen B.<br />

vertrag<br />

BBW<br />

n<br />

01.04.07<br />

Übersicht 2. KoBV-Runde Bruchsal<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Ergebnis<br />

Monat KoBV 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

Keine<br />

Markus B.<br />

Autoteile Diewald<br />

Übernahme, da<br />

SfgbM<br />

kein SB-<br />

Siem<br />

Sabrina D.<br />

Weiterqualifizierung / Vorbereitung auf Ausbildung<br />

Lebensmittelmarkt WfbM ens<br />

WfbM<br />

FÖS<br />

Internat Oberlinhaus Freudenstadt ab 10.09.2007<br />

Küch<br />

Arbeitsvertrag<br />

Mark D.<br />

Blechnerei Fensterbau WfbM Bauhof Ubstadt Weiher<br />

Bequa BEQUA<br />

SfgbM<br />

ab 18.03.2008<br />

Arbeitsvertrag<br />

Orhan I.<br />

KFZ-Werkstatt Barth Kronau<br />

Barth<br />

FÖS-BVJ<br />

ab 17.03.08<br />

Arbeitsvertrag<br />

Natascha K.<br />

Küche Krankenhaus Bretten<br />

Bequa BEQUA<br />

SfgbM<br />

ab 18.03.2008<br />

Sarah R.<br />

unbefristeter Arbeitsvertrag ab 18.08.2007<br />

Int. Firma Caridel<br />

FÖS<br />

Integrationsfirma CARIDEL Bruchsal<br />

Arbeitsvertrag<br />

Daniel S.<br />

Stukkateur Wachter Mühle<br />

Bäckerei Prestel Rosswaag<br />

FÖS<br />

ab 14.01.2008<br />

Übersicht 2. KoBV-Runde Karlsruhe<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Ergebnis<br />

Monat KoBV 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

Janis J.<br />

Aufnahme in<br />

Gartenbauamt WfbM<br />

Bauhof Stuperich<br />

SfgbM<br />

WfbM HWK web<br />

Nadine W.<br />

Seniorenheim Anna-<br />

Arbeitsvertrag ab<br />

Frühstücksküche Hotel Renaissance Altenheim Stephanienstift<br />

Caridel<br />

SfgbM<br />

Leimbach<br />

18.03.2008<br />

Melanie S.<br />

AV BZKA ab<br />

BZKA Verpackung<br />

SfgbM<br />

18.03.08<br />

Mustafa B.<br />

Arbeitsvertrag ab<br />

Drogerie Rossmann<br />

Fa. Güldal Großhandel<br />

FÖS BVJ-F<br />

18.03.2008<br />

AV ab 19.04.08<br />

Selcan S.<br />

Bäckerei Kaufmann& Kasper<br />

Seniorenheim Klosterweg<br />

KoBV bis<br />

FÖS BVJ-F<br />

18.04.08<br />

Aufnahme in<br />

Patrick E.<br />

Mc Donald´s WfbM<br />

BZKA Kantine<br />

WfbM<br />

SfgbM<br />

zum 18.03.08<br />

Christian B.<br />

Arbeitsvertrag ab<br />

Schneiderfilz<br />

SfgbM<br />

01.03.08<br />

Übersicht 2. KoBV-Runde Ettlingen<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Ergebnis<br />

Monat KoBV 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

Jakob S.<br />

Arbeitsvertrag ab<br />

BVJ Actaris<br />

BVJ-F<br />

01.04.2008<br />

Melanie H.<br />

Arbeitsvertrag ab<br />

Seniorenheim Straubenhardt<br />

FÖS<br />

18.03.2008<br />

Sven S.<br />

Arbeitsvertrag ab<br />

Sommer Recycling<br />

SfgbM<br />

18.03.08<br />

Burka<br />

Istref L. Bardu Hauck<br />

rt<br />

jobt auf 400 €<br />

Gawa GmbH WfbM<br />

Abbruch durch Klient<br />

SfgbM sch HygieneService<br />

Gerüs<br />

Basis<br />

tbau<br />

Björn P.<br />

meldet sich nicht<br />

Jansen Baumschule Abbruch durch Klient<br />

FÖS<br />

mehr<br />

Übersicht Bruchsal 3. KoBV Runde<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Ergebnis<br />

Monat 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

Maik<br />

Bequa Bruchsal<br />

AV ab<br />

D.<br />

Gärtnerei Kirchgessner Flehingen<br />

Grüngruppe<br />

18.03.2009<br />

SfgbM<br />

Max<br />

Kraichtaler Landschaftsbau<br />

Manufekt<br />

AV ab<br />

E.<br />

WfbM<br />

Gochsheim<br />

Gochsheim<br />

18.03.2009<br />

FÖS<br />

Sarah<br />

WfbM<br />

G. Altenheim Bruchsal Huttenstr. WfbM<br />

Wäscherei AWO Untergrombach<br />

BIWA<br />

FÖS<br />

Nguyen<br />

AV ab<br />

P.<br />

Ring Reinigung Langenbrücken<br />

18.03.2009<br />

FÖS<br />

Marcel K.<br />

arbeitslos<br />

Bauhof Kronau<br />

FÖS/ BVJ<br />

Manuel<br />

Vorpr<br />

S. FÖS/<br />

BVJ aktiku<br />

krank AWO Bruchsal<br />

BVJ<br />

m<br />

Übersicht Karlsruhe 3. KoBV Runde<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Ergebnis<br />

Monat KoBV 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

AV<br />

unbefristet<br />

Jaqueline<br />

Bequa ab<br />

D.<br />

Bequa Ettlingen<br />

Wierderherst<br />

SfgbM<br />

ellung der<br />

Gesundheit<br />

AV befristet<br />

Tobias<br />

1 Jahr mit<br />

R.<br />

Küche Seniorenheim Stutensee<br />

Option auf<br />

BVJ<br />

unbefristet<br />

HWK<br />

Maria<br />

Workweb<br />

S.<br />

Küche Seniorenheim Haus Edelberg<br />

Option auf<br />

SfgbM<br />

AV ab Dez<br />

2009<br />

Nadine<br />

Küche Seniorenheim<br />

V.<br />

WfbM<br />

Abbruch wegen psych. Erkrankung<br />

Schöllbronn<br />

BVJ<br />

Wladimir<br />

Küche Seniorenheim<br />

W.<br />

Abbruch KoBV; Klient noch zu jung; Wechsel zurück in Sonderschule<br />

TraugottBender<br />

FÖS<br />

Übersicht Bruchsal 4. KoBV Runde 2008<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Ergebnis<br />

Monat 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

Jörg<br />

Arbeitsvertrag unbefristet<br />

Mangler<br />

Caridel<br />

ab 01.01.2010<br />

SfgbM<br />

Florian<br />

WfbM<br />

Bequa<br />

Decker<br />

Bauhof Graben<br />

krank ab<br />

Grüngruppe<br />

BVJ-L<br />

18.03.2010<br />

Florian<br />

AV ab<br />

Boppel<br />

WfbM GALA<br />

Bequa Grüngruppe<br />

18.03.2010<br />

FÖS/BBW<br />

Bequa<br />

Tatjana<br />

AWO Astor-<br />

Culintas Küche Kraichgauheim<br />

WfbM<br />

Wanning<br />

Bruch Stift-<br />

Bad Schönborn<br />

Empfehlung<br />

er<br />

sal Walld<br />

Ümit<br />

SAB Kabelkonfektion WfbM<br />

Yildirim<br />

Abbruch wegen Motivation<br />

Huttenheim<br />

GALA<br />

SfgbM<br />

Alexander<br />

Schreinerei<br />

AV vorauss.<br />

Zimmerm<br />

Kuppinger<br />

Ab 17.05.10<br />

ann<br />

KA bis 16.05.2010<br />

Kevin<br />

Mc<br />

Wfb<br />

Müller<br />

Autohaus Conrad Donal<br />

Abbruch wegen Motivation<br />

M<br />

BVJ Parz.<br />

ds<br />

Übersicht Karlsruhe 4. KoBV Runde 2008<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Ergebnis<br />

Monat KoBV 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

Angelina<br />

Abbruch wegen mangelnder Motivation<br />

Seiler<br />

Edeka Forst<br />

durch Klientin<br />

BVJ-F<br />

Jessica<br />

Steeger<br />

Gärtnerei Beyerle Ubstadt<br />

AV ab<br />

BVJ-F<br />

18.03.2010<br />

Deria<br />

Celik<br />

CAP KA Kaiserallee<br />

AV ab<br />

FÖS<br />

18.03.2010<br />

Jan<br />

Obreiter<br />

Baumschule Janssen Ittersbach<br />

AV ab<br />

BVJ-IB<br />

18.03.2010<br />

Igor<br />

Danilovic<br />

Schneiderfilz Ettlingen<br />

AV ab<br />

BVJ-F<br />

18.03.2010<br />

Philip<br />

Groß<br />

Gärtnerei Klotz Bruchsal<br />

AV ab<br />

BVJ-F<br />

18.03.2010<br />

nicht<br />

Jan<br />

unent vermittlungsf<br />

Bertsch<br />

schul ähig<br />

Burkart Gerüstbau Rheinstetten DUK Dienstleistungen<br />

SfgbM<br />

digte stationäre<br />

Fehlz Maßnahme<br />

eit geplant<br />

Helmut<br />

Mies<br />

GAWA Installateur KA<br />

WfbM<br />

Bequa Grüngruppe<br />

FÖS /BVJ<br />

AV ab<br />

18.03.2010<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 105<br />

BEQUA gGmbH<br />

Integrationsprojekte CARIDEL CULINTAS BZKA<br />

WfbM


Sicherung der Arbeitsverhältnisse<br />

Nachhaltigkeit<br />

Der IFD bleibt<br />

dran!<br />

• regelmäßige Kontakte zum Betrieb<br />

„Die neue<br />

Maschine kapier<br />

ich nicht.“<br />

Schulische Phase Phase KoBV 11-18 Monate Arbeitsverhältnis<br />

• Arbeitsplatzanpassung<br />

Sicherung der<br />

Beschäftigung<br />

durch<br />

Berufsbegleitung<br />

berufsschulisch und –übergreifende Lerninhalte<br />

KoBV<br />

Qualifizierung<br />

Wie läuft´s bei der Arbeit, mit<br />

dem Geld, der Freundin, der<br />

eigenen Wohnung ...?<br />

• Einzelgespräche<br />

Vermittlung von<br />

-Schlüsselqualifikation<br />

Schlüsselqualifikation<br />

- sowie Aktivitäten<br />

zur Weiterentwicklung<br />

der Persönlichkeit<br />

BVE<br />

• Gruppenangebote Stammtisch, Austausch,<br />

Freizeit<br />

kontinuierliche Unterstützung durch den IFD<br />

• Unterstützung bei Arbeitsplatzverlust Und das Ganze<br />

wieder von vorn.<br />

Jobcoach durch Maßnahmeträger<br />

Nachhaltigkeit<br />

Ergebnis<br />

von 36 Teilnehmern die nach KoBV 2005 – August 2010<br />

zunächst in Arbeit waren, sind inzwischen<br />

Direkt nach der Maßnahme KoBV von 2005 – April 2010<br />

insgesamt 55 Teilnehmer (TN)<br />

9 TN in WfbM<br />

16%<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 106<br />

1 TN arbeitslos<br />

1 TN arbeitslos<br />

2%<br />

3%<br />

5 TN doch in WfbM<br />

14%<br />

8 TN Abbruch<br />

15%<br />

30 TN noch in Arbeit<br />

83%<br />

36 TN in Arbeit<br />

1 TN in Ausbildung<br />

Beispiel<br />

65%<br />

2%<br />

2. Runde Karlsruhe<br />

1 TN schaffte auch wieder den Übergang bergang aus der WfbM auf den allg. Arbeitsmarkt


Forum 4: Ausbildung, Arbeit und Beschäftigung<br />

Partnerschaften, Unterstützungssysteme,<br />

betriebliche Erfahrung<br />

Referenten:<br />

Albert Stelzle, Berufsbildungswerk Mosbach<br />

Neckarburkenerstraße 2-4<br />

74821 Mosbach<br />

Nikolaus Bucher, Agentur für Arbeit, Tauberbischofsheim<br />

Pestalozzistraße 17<br />

97941 Tauberbischofsheim<br />

Henning Kröller, DM Verteilzentrum Waghäusel<br />

Carl-Schurz-Allee 1<br />

68753 Waghäusel<br />

Elsbeth Ruiner, Justus-von-Liebig-Schule, Mannheim, gewerbl. Berufsschule<br />

Neckarpromenade 42<br />

68167 Mannheim<br />

Moderation<br />

Ernst Mutscheller, Gesellschaft für Bildung und <strong>Landesschulbeirat</strong><br />

Lönsstraße 8 A<br />

71711 Steinheim<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 107


Forum 4: Ausbildung, Arbeit und Beschäftigung, Partnerschaften,<br />

Unterstützungssysteme, betriebliche Erfahrung<br />

Zusammenfassung<br />

Nagelprobe für das Gelingen von <strong>Inklusion</strong> ist der Übergang von Ausbildung in<br />

Beschäftigung. Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsleben und damit<br />

für ein möglichst selbstbestimmtes Leben ist heute eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung. Damit eine Ausbildung und die Integration in den ersten Arbeitsmarkt<br />

gelingen kann, bedarf es der Kooperationen, Partnerschaften und Netzwerke.<br />

An den Beispielen des Berufsbildungswerkes Mosbach und dessen Zusammenarbeit<br />

mit dem DM-Verteilzentrum in Waghäusel, der Justus-von-Liebig-Schule in Mannheim<br />

und der Agentur für Arbeit in Tauberbischofsheim wurden die Chancen und<br />

realistischen Möglichkeiten einer erfolgreichen <strong>Inklusion</strong> in Ausbildung und<br />

Beschäftigung dargestellt.<br />

Die Berufsbildungswerke sind Rehabilitationseinrichtungen zur beruflichen<br />

Erstausbildung von behinderten Jugendlichen, die ohne besondere Hilfen keine<br />

Berufsausbildung erhalten. Diese Zielgruppe von Jugendlichen setzt sich hauptsächlich<br />

aus ehemaligen Förderschüler/innen mit und ohne Schulabschluss ( Lernbehinderung )<br />

zusammen. Über die Hälfte der Teilnehmer/innen haben zusätzlich zu ihrer<br />

Lernbehinderung noch chronische Krankheiten/körperliche Behinderungen ( z. B.<br />

Adipositas, Epilepsie ) sowie gravierende psychische Beeinträchtigungen ( z. B.<br />

Persönlichkeitsstörungen, Verhaltensstörungen ). Die Mehrzahl der Teilnehmer/innen<br />

kommt aus einem sozial schwierigen Herkunftsmilieu und aus einem belasteten<br />

familiären Umfeld, das ihnen die notwendige Unterstützung nicht geben kann. Ein Drittel<br />

der Teilnehmer/innen hat einen Migrationshintergrund. Im Regelfall bildet die Wirtschaft<br />

diese Jugendliche nicht ohne professionelle Begleitung und Unterstützung aus. Die<br />

erfolgreiche Arbeit des Berufsbildungswerkes Mosbach in Zusammenarbeit mit der<br />

betrieblichen Praxis wird durch den Ausbildungserfolg belegt: Über 90 Prozent haben in<br />

den letzten Jahren die Abschlussprüfung bestanden. Jedem dritten Absolventen gelingt<br />

der Einstieg in den Arbeitsmarkt bereits unmittelbar nach Verlassen des<br />

Berufsbildungswerkes. Mit zunehmender Zeitdauer steigt die Erwerbstätigenquote auf<br />

ca. 70% an. 10-25% der Neuaufnahmen über die gesamte Ausbildungszeit brechen die<br />

Ausbildung ab. Gründe für den Ausbildungsabbruch sind fehlende Motivation und<br />

fehlendes Sozialverhalten ( 60% ). Investitionen in die berufliche Rehabilitation – etwa<br />

120.000€ pro Absolventen – rentieren sich nach einer Analyse des Institutes der<br />

deutschen Wirtschaft bereits nach zehn Jahren.<br />

Die Kooperation zwischen dem Berufsbildungswerk und einem Unternehmen – hier am<br />

Beispiel DM-Verteilzentrum Waghäusel – führt dann zum Erfolg, wenn eine möglichst<br />

passgenaue Auswahl für den Ausbildungsplatz bzw. Arbeitsplatz stattfindet. Die<br />

Ausbilder vom Berufsbildungswerk müssen das Tätigkeitsprofil im Ausbildungsbetrieb<br />

genau kennen. Dabei spielen beim Jugendlichen der Verhaltensbereich und die<br />

Motivation eine wichtige Rolle: Die Jugendlichen müssen wollen.<br />

Das zentrale Leitmotiv der Justus-von-Liebig-Schule lautet „Jedem Schüler eine<br />

berufliche Perspektive“. Dies gilt insbesondere auch für schwache Schüler, die in<br />

Großklassen untergehen würden. Deshalb stellt sich die Ressourcenfrage im Rahmen<br />

der individuellen Förderung vordringlich. Als erste Maßnahme hat die Schule vor zwei<br />

Jahren eine sonderpädagogische Fortbildungsreihe als schulinterne Fortbildung ( Schilf)<br />

begonnen. Daran schloss sich die Einrichtung eines sonderpädagogischen Dienstes an.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 108


Seine Arbeitsweise beinhaltet eine Förderplandiagnostik und die Erstellung eines<br />

Förderplanes für einzelne schwache und häufig auffällige Schüler, Teamteaching in<br />

sehr heterogenen Klassen, Materialangebot aus dem Förderschulbereich,<br />

Kleingruppenförderung für einzelne Schüler, Hospitation im Unterricht der<br />

Sonderpädagogin, Fachgespräche für KollegInnen mit konkreten Fragestellungen und<br />

kollegialer Austausch zum Bereich Projekt- und Sozialkompetenz. Ohne ein<br />

angemessenes Fortbildungsbudget für schulinterne Fortbildungen, dem Einsatz von<br />

Sonderpädagogen und einer bedarfsgerechten Stundenermäßigung für die Tätigkeit im<br />

sonderpädagogischen Dienst ist das nicht leistbar. Aber der Erfolg bestätigt das<br />

Förderkonzept der Schule: Keiner der so betreuten Schüler hat seine Ausbildung<br />

abgebrochen.<br />

Bei der Finanzierung und Unterstützung nehmen die Agenturen für Arbeit eine<br />

Schlüsselstellung ein. Besonders positiv vermerkt wurden die Einrichtung von Reha-<br />

Teams in den Agenturen, die Ausbildungszuschüsse an Arbeitgeber für die Einstellung<br />

von Menschen mit Behinderung und der <strong>Inklusion</strong>sgrundsatz „ betriebliche Maßnahmen<br />

und wohnortnahe Maßnahmen haben Vorrang“. Die Agenturen orientieren sich an der<br />

Zielsetzung gemeinsamer Ausbildung Behinderter und Nichtbehinderter.<br />

Die dargestellten Beispiele stellen ein eindrucksvolles Spektrum von Bemühungen der<br />

<strong>Inklusion</strong> behinderter Menschen dar. Einigkeit herrschte darüber, dass es einer<br />

Vernetzung von Schulen, Berufsbildungswerken, Arbeitsagenturen und Betrieben<br />

bedarf, damit alle Jugendlichen immer wieder aufgefangen werden können. Nur so ist<br />

eine frühzeitige und personell intensive begleitende Verzahnung mit der Arbeitswelt<br />

realisierbar. Als ein wichtiger Faktor für das Gelingen von <strong>Inklusion</strong> wurde auch die<br />

Einbindung der Eltern gesehen.<br />

Entsprechend der Empfehlungen der Enquetekommission des Landtages von<br />

Baden-Württemberg „Fit für das Leben in der Wissensgesellschaft“ wurde die<br />

Notwendigkeit der Dualisierung der Ausbildung behinderter Menschen befürwortet.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 109


Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation<br />

(§ 35 Sozialgesetzbuch IX)<br />

Leistungen werden durch Berufsbildungswerke … ausgeführt, soweit Art und Schwere<br />

der Behinderung oder die Sicherung des Erfolges die besonderen Hilfen dieser<br />

Einrichtungen erforderlich machen.<br />

Fachtagung<br />

<strong>Inklusion</strong> eine gesellschaftliche Aufgabe<br />

Berufsbildungswerk (BBW)<br />

Berufsbildungswerke sind Rehabilitationseinrichtungen zur beruflichen Erstausbildung<br />

von behinderten Jugendlichen, die auf die besonderen Hilfen angewiesen sind.<br />

Ausstattung, Lerninhalte sowie die begleitende Betreuung von<br />

Rehabilitationsfachdiensten sind ganz auf die besonderen Belange der behinderten<br />

Menschen abgestimmt.<br />

Pädagogische Hochschule Heidelberg<br />

Forum 4: Ausbildung, Arbeit und Beschäftigung,<br />

Partnerschaften, Unterstützungssysteme,<br />

betriebliche Erfahrung<br />

Berufliche Ersteingliederung<br />

Ziel der beruflichen Ersteingliederung ist die möglichst vollständige und dauerhafte<br />

Eingliederung junger behinderter oder von einer Behinderung bedrohten Menschen am<br />

allgemeinen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.<br />

Albert Stelzle Fachtagung <strong>Inklusion</strong> 17.02.2011<br />

2<br />

Albert Stelzle Fachtagung <strong>Inklusion</strong> 17.02.2011<br />

1<br />

Teilnehmer/innen<br />

Struktur Berufsbildungswerk Mosbach<br />

• Die Teilnehmer/innen im BBW Mosbach sind hauptsächlich ehemalige<br />

Förderschüler/innen mit und ohne Schulabschluss (Lernbehinderung)<br />

Begleitende Dienste<br />

(Reha-Fachdienste)<br />

• Über die Hälfte der Teilnehmer/innen haben zusätzlich zu ihrer Lernbehinderung noch<br />

chronische Krankheiten/ körperliche Behinderungen (z. B. Adipositas, Epilepsie) sowie<br />

gravierende psychische Beeinträchtigungen (z. B. Persönlichkeitsstörungen,<br />

Verhaltensstörungen).<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 110<br />

Berufsausbildung nach<br />

Berufsbildungsgesetz<br />

Handwerksordnung<br />

Ärztlicher<br />

Dienst<br />

Wohnen<br />

• Die Mehrzahl der Teilnehmer/innen kommt aus einem sozial schwierigen Herkunftsmilieu<br />

und aus einem belasteten familiären Umfeld, das ihnen die notwendige Unterstützung<br />

nicht geben kann.<br />

Sonderberufsschule<br />

Ausbildungswerkstatt(Ausbildungsbetrieb)<br />

&<br />

• Ein Drittel der Teilnehmer/innen hat einen Migrationshintergrund.<br />

Psychologischer<br />

Dienst<br />

Freizeit<br />

Teilnehmer/innen haben multiple Störungen<br />

Sozialpädagogischer<br />

Dienst<br />

Berufsvorbereitende Maßnahmen<br />

BvB, Eignungsfeststellung,<br />

Arbeitserprobung<br />

Sonderberufsfachschule<br />

Albert Stelzle Fachtagung <strong>Inklusion</strong> 17.02.2011<br />

4<br />

Albert Stelzle Fachtagung <strong>Inklusion</strong> 17.02.2011<br />

3<br />

1


Ergebnisse der Abschlussprüfung 2004 - 2010<br />

Ausbildungsvarianten im BBW Mosbach<br />

(nach Berufsbildungsgesetz und Handwerksordnung in 25 staatlich<br />

anerkannten und sondergeregelten Ausbildungsberufen)<br />

98,5<br />

95,7<br />

98,0<br />

96,4<br />

92,0<br />

91,8<br />

91,7<br />

%<br />

100,0<br />

90,0<br />

80,0<br />

Betrieb<br />

Ausbildung<br />

1. AJ. 2. AJ. 3. AJ.<br />

BBW kooperativ<br />

Berufsschule<br />

im BBW oder öffentliche Berufsschule<br />

Bildungsbegleitung<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

Betrieb<br />

Ausbildung<br />

1. AJ. 2. AJ. 3. AJ.<br />

BBW integrativ<br />

Berufsschule<br />

im BBW oder öffentliche Berufsschule<br />

Bildungsbegleitung<br />

30,0<br />

20,0<br />

8,0<br />

8,2<br />

8,3<br />

3,6<br />

Wohnen und Freizeit<br />

Betrieb (ca. 1 Jahr)<br />

Ausbildung<br />

1. AJ. 2. AJ. 3. AJ.<br />

BBW VAmB<br />

Berufsschule<br />

im BBW<br />

Bildungsbegleitung<br />

1,5<br />

4,3<br />

2,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

Jahr<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Prüfung bestanden in % Prüfung nicht bestanden in %<br />

Wohnen und Freizeit<br />

Ausbildung<br />

1.AJ. 2.AJ. 3.AJ.<br />

BBW klassisch<br />

Berufsschule<br />

im BBW<br />

Bildungsbegleitung<br />

Abbrecher: 10-25% der Neuaufnahmen über die gesamte Ausbildungszeit.<br />

Gründe für Ausbildungsabbruch: Fehlende Motivation, Sozialverhalten (ca. 60 %).<br />

VAmB: Verzahnte Ausbildung mit Betrieben<br />

L e i s t u n g s e r b r i n g u n g<br />

Abnehmende L e i s t u n g s d i c h t e B B W<br />

Albert Stelzle Fachtagung <strong>Inklusion</strong> 17.02.2011<br />

6<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> 17.02.2011<br />

5<br />

Albert Stelzle<br />

Kosten und Nutzen beruflicher Rehabilitation in Berufsbildungswerken<br />

Integrationsquote Arbeitsmarkt<br />

Absolventen 2003 - 2009<br />

in %<br />

80<br />

80<br />

73<br />

Ergebnisse:<br />

• Für einen Absolventen der Berufsausbildung am BBW fallen für die berufliche<br />

Rehabilitation etwa 120.000 € an Kosten an (Dauer: 3,4 Jahre Berufsvorbereitung<br />

und Ausbildung).<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 111<br />

70<br />

66<br />

67<br />

70<br />

64<br />

55<br />

60<br />

45<br />

50<br />

• Jedem dritten Absolventen gelingt der Einstieg in den Arbeitsmarkt bereits<br />

unmittelbar nach Verlassen des BBWs. Mit zunehmender Zeitdauer steigt die<br />

Erwerbstätigenquote auf ca. 70% an.<br />

36<br />

40<br />

34<br />

33<br />

30<br />

27<br />

30<br />

20<br />

• Investitionen in die berufliche Rehabilitation der Absolventen an<br />

Berufsbildungswerken rentieren sich bereits nach zehn Jahren.<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Jahr<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Quelle: Kosten und Nutzen der beruflichen Rehabilitation junger Menschen mit Behinderungen, Institut der deutschen<br />

Wirtschaft Köln, August 2010, Seite 6 f.<br />

ja nein<br />

(Befragung 1 Jahr nach Ausbildungsabschluss im BBW Mosbach)<br />

Albert Stelzle Fachtagung <strong>Inklusion</strong> 17.02.2011<br />

8<br />

Albert Stelzle Fachtagung <strong>Inklusion</strong> 17.02.2011<br />

7<br />

2


Ausblick<br />

Erkenntnisse<br />

• Trotz eines allgemeinen Anstiegs des Bildungsniveaus verfestigt sich am<br />

unteren Ende der Bildungsverteilung eine Gruppe von Personen, die über<br />

keinen beruflichen Abschluss verfügt.<br />

• Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsleben ist heute eine<br />

abgeschlossene Ausbildung.<br />

Fazit<br />

Berufsbildungswerke zeigen, dass eine Berufsausbildung für (fast)<br />

alle Jugendlichen mit einer Behinderung möglich ist und eine<br />

nachhaltige Integration in Erwerbstätigkeit gelingt. Die<br />

Berufsausbildung ist gesamtwirtschaftlich notwendig und rentiert<br />

sich - man muss es nur wollen!<br />

<strong>Inklusion</strong> / Fachkräftebedarf<br />

• Eine außerbetriebliche Ausbildung in einem Berufsbildungswerk könnte den<br />

vorgenannten Jugendlichen – die die Wirtschaft nicht ausbildet – eine<br />

Perspektive auf Ausbildung und auf Integration in den Arbeitsmarkt sowie zur<br />

gesellschaftlichen Teilhabe eröffnen.<br />

Albert Stelzle Fachtagung <strong>Inklusion</strong> 17.02.2011<br />

10<br />

Albert Stelzle Fachtagung <strong>Inklusion</strong> 17.02.2011<br />

9<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 112<br />

• Berufsbildungswerke sind in der Lage Jugendliche mit und ohne Behinderung<br />

gemeinsam auszubilden.<br />

• Ausbildungsverbünde BBW-Betriebe (Klein-/Mittelbetriebe) könnten auf<br />

lokaler/regionaler Ebene den <strong>Inklusion</strong>sgedanken befördern.<br />

• Die Nutzung der Ausbildungskapazitäten der Berufsbildungswerke trägt dazu<br />

bei, den drohenden Fachkräftemangel zu lindern. Sie ist gesamtwirtschaftlich<br />

sinnvoll.<br />

• Um den <strong>Inklusion</strong>sgedanken weiter voranzubringen, müssen die<br />

Rahmenbedingungen (für Berufsbildungswerke) weiterentwickelt werden.<br />

Lassen Sie uns damit beginnen!<br />

Albert Stelzle Fachtagung <strong>Inklusion</strong> 17.02.2011<br />

11<br />

3


1325 SchülerInnen<br />

– 651 weiblich<br />

– 767 in Teilzeit<br />

– 422 Ausländer, alle Kontinente<br />

– davon 199 türkisch, ~450 aus türkischen Familien<br />

– 103 Lehrer, 48 weiblich<br />

– 70 Klassen<br />

– 18 Mentoren<br />

– 4 Abteilungen<br />

Justus-von-Liebig-Schule<br />

Mannheim<br />

Schulmotto: Gemeinsam lernen für eine berufliche Zukunft<br />

Berufsschule<br />

(duale Ausbildung)<br />

„Alles was das Leben schön macht“<br />

4 Abteilungen<br />

• Ernährung<br />

• Farbe + Raum + Textil + Körperpflege<br />

• Berufsorientierung<br />

• Qualitätsentwicklung<br />

• Abteilung Ernährung<br />

• Abteilung Körperpflege, Textiltechnik,<br />

Farbe + Raum<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 113<br />

• Schulleitung Frau OStD´in Ruiner<br />

1


SPEISEEISHERSTELLER/IN<br />

Abteilung Ernährung<br />

• Einzigartig<br />

• in der Metropolregion<br />

• Zweijährige duale Ausbildung<br />

– Sommer: Betrieb (Eisdielen, Cafés …)<br />

– Winter: Berufsschule<br />

– Enge Kooperation mit Betrieben<br />

– und Fachverband UNITEIS<br />

• Bäcker/in<br />

• Konditor/in<br />

• Fleischer/in<br />

• Speiseeishersteller/in<br />

• Fachverkäufer/in im<br />

Lebensmittelhandwerk<br />

• (Bäckerei, Konditorei, Fleischerei)<br />

Berufsfachschulen<br />

(Vollzeitschulen)<br />

Sonderberufsschule<br />

Beikoch/köchin<br />

• 1 BFF: Farbe + Raumausstattung<br />

• 1 BFK: Körperpflege<br />

• 1 BFT: Textiltechnik<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 114<br />

• Das 1. Lehrjahr an der Schule<br />

2


Meisterschulen<br />

(Fachschulen)<br />

Prüfung vor der<br />

Handwerkskammer<br />

Zweijährige Berufsfachschule<br />

für für Jugendliche mit mit Hauptschulabschluss<br />

• Friseure<br />

• Bäcker<br />

• Raumausstatter<br />

• Fleischer<br />

Ziel: Mittlerer Bildungsabschluss<br />

Unser Leitmotiv: Jedem Schüler eine<br />

berufliche Perspektive<br />

Abteilung BO<br />

Berufsorientierung<br />

(Vollzeitschulen)<br />

• Problem: Schwache Schüler in der<br />

Berufsausbildung, keine Ressourcen für eine<br />

individuelle Förderung<br />

• Unsere erste Maßnahme vor 2 Jahren:<br />

Sonderpäd. Fortbildungsreihe als Schilf<br />

• Forderung der KollegInnen nach Unterstützung<br />

im Unterricht: Einrichtung eines sonderpädagogischen<br />

Dienstes.<br />

• BVJ: Jugendliche ohne<br />

Hauptschulabschluss<br />

• BEJ: Jugendliche mit<br />

Hauptschulabschluss<br />

• Kooperationen mit Haupt- und<br />

Förderschulen<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 115<br />

3


• Teamteaching in sehr heterogenen<br />

Klassen<br />

- Lernstandserhebung in der Klasse<br />

- Erarbeiten von Differenzierungsmöglichkeiten<br />

- gemeinsames Durchführen von Unterricht<br />

Arbeitsweise des sonderpäd. Dienstes<br />

• Förderplandiagnostik und Erstellung<br />

eines Förderplanes für einzelne<br />

schwache und häufig auffällige Schüler<br />

• Materialangebot aus dem FS-Bereich<br />

- Bereitstellen oder Zusammenstellen von Materialien aus<br />

dem Förderschulbereich<br />

- ausführliche Diagnostikphase<br />

- Erstellen eines Förderplans mit Umsetzungsmöglichkeiten<br />

- Unterstützung bei konkreten Unterrichtsfragen bzgl. schwachen<br />

Schülern bzw. Förderschülern<br />

• Fachgespräche für KollegInnen mit<br />

konkreten Fragestellungen<br />

• Kleingruppenförderung für einzelne Schüler<br />

- Aufarbeiten von einzelnen Unterrichtsthemen (je nach Bedarf)<br />

- Üben von Lernstrategien<br />

- emotionale Stärkung einzelner Schüler<br />

- Gespräche über methodische und didaktische Fragen der<br />

Sonderpädagogik<br />

- Gespräche über Theorien zu Ursachen und Symptomen von<br />

Lernschwächen<br />

- Informationen zu konkreten Problematiken (Verhaltensauffälligkeiten,<br />

ADS, Dyskalkulie, LRS ...)<br />

• Hospitation im Unterricht der Sonderpädagogin<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 116<br />

- Öffnung des Unterrichts für alle interessierten KollegInnen, um<br />

eine Variante von sonderpädagogischem Unterricht zu erleben.<br />

4


• Erforderliche Ressourcen<br />

• Kollegialer Austausch zum Bereich<br />

„Projekt- und Sozialkompetenz“<br />

- Ein angemessenes Fortbildungsbudget für schulinterne Fortbildungen<br />

(seit 2009: 10.000,-- € jährlich von einer privaten<br />

Stiftung)<br />

- Sonderpädagogisches Know how (an unserer Schule sind seit<br />

Mitte der 90er Jahre Sonderpädagogen beschäftigt – z.Zt. drei<br />

volle Deputate)<br />

- Stundenermäßigung für die Tätigkeit im sonderpädagogischen<br />

Dienst (an unserer Schule z.Zt. 5 Wochenstunden, allerdings<br />

bestehen mittlerweile Wartezeiten beim Sonderpäd.Dienst).<br />

- Fachgespräche über den Bereich „Projekt- und Sozialkompetenz<br />

insbes. bei lernschwachen SchülerInnen auf der<br />

Grundlage eines systematischen Ansatzes (Situationsdynamik)<br />

- Entwicklung eines Konzeptes zum Fach PSK<br />

• Schulinterne Fortbildungen<br />

- Organisieren von schulinternen Fortbildungen zum Thema<br />

„lernschwache“ Schüler<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 117<br />

5


Inhaltsübersicht<br />

Nikolaus Bucher - 17. Februar 2011-Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Heidelberg<br />

Aufgaben der BA im Bereich der beruflichen Reha<br />

Eintritte in Reha-Maßnahmen in BW und der Region<br />

das Reha-Budget im Überblick<br />

Integrationsergebnisse von Kunden mit Reha-Bedarf<br />

BildrahmenBild einfügen:<br />

Menüreiter: „Bild/Logo einfügen“ > Bild für Titelfolie auswählen<br />

BA und <strong>Inklusion</strong> im Bereich der Reha<br />

verschiedene Handlungsfelder<br />

Logo für die Besonderen Dienststellen und RDn:<br />

Menüreiter: „Bild/Logo einfügen“ > Logoauswahl<br />

zusammenfassende Bewertung<br />

Ausbildung, Arbeit und Beschäftigung<br />

behinderter Menschen<br />

17.Februar 2011, © Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim<br />

Eintritte in Reha-Maßnahmen in BW und der Region<br />

Aufgabe der BA im Bereich der beruflichen Reha<br />

Baden- Mannheim Heidelberg TBB<br />

Württemberg<br />

2029 168 108 43<br />

Erbringung berufsfördernder Leistungen für behinderte Menschen<br />

Berufliche<br />

Vorbereitung<br />

Aus-und<br />

Weiterbildung<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 118<br />

� an der ersten Schwelle des Arbeitsmarktes, sogenannte Ersteingliederung<br />

� und bei Berufstätigen, die ihren erlernten Beruf bzw.. die zuletzt ausgeübte<br />

Tätigkeit nicht mehr verrichten können, die sogenannte Wiedereingliederung<br />

5525 273 250 163<br />

Rechtsgrundlagen sind das Sozialgesetzbuch IX und III<br />

WfbM 1454 85 54 37<br />

440 22 14 6<br />

Ausbildungszuschüsse<br />

� Regelung der Zuständigkeiten im Reha-Verfahren<br />

� Verankerung von Leistungsansprüchen für Betroffene<br />

Eigene Reha-Teams in den AA<br />

� beraten umfassend alle Kunden mit Förderbedarf und<br />

� vermitteln nach eine Förderungsmaßnahme in geeignete Arbeitsstellen<br />

17.Februar 2011, © Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim<br />

17.Februar 2011, © Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim<br />

1


Modulinfo_Reha_Se<br />

minar8.PDF<br />

Das Budget im Reha-Bereich bleibt 2011 auf dem hohem Niveau der Vorjahre<br />

Integrationsergebnisse von Kunden mit Reha-Bedarf<br />

in Deutschland, BW und in der Region<br />

Ausgabemittelansätze für Reha/SB, jeweils zu Jahresbeginn<br />

in Mrd. Euro<br />

Im Jahr 2011 stehen<br />

voraussichtlich<br />

2,678<br />

2,562 2,547 2,580 2,596 *<br />

Deutschland Baden- Mannheim Heidelberg TBB<br />

Württemberg<br />

2009 39994 4347 292 188 141<br />

2,466 Mrd. Euro<br />

für Leistungen zur Teilhabe<br />

behinderter Menschen am<br />

Arbeitsleben<br />

130 Millionen Euro<br />

für Leistungen für<br />

schwerbehinderte Menschen<br />

2010 45859 5792 363 242 187<br />

zur Verfügung.<br />

Ausgaben in BW 2009 lagen bei<br />

321 Millionen Euro<br />

Budget in BW 2010 für berufliche<br />

Rehabilitation 328 Millionen Euro<br />

2007 2008 2009 2010 2011<br />

2011 stehen 325 Millionen zur<br />

Verfügung<br />

17.Februar 2011, © Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim<br />

17.Februar 2011, © Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim<br />

BA unterstützt <strong>Inklusion</strong> durch ihre Zielsetzungen<br />

allgemeine vor besonderen Leistungen<br />

� Ausrichtung der Hilfen am individuellen Förderbedarf<br />

� Einteilung in Förderkategorien I, II und III<br />

betriebliche vor außerbetrieblichen Maßnahmen<br />

� Nutzung von „Klebeeffekten“ im Anschluss an die Maßnahmen durch<br />

Übernahme in ein Arbeitsverhältnis<br />

� größere Nähe zur betrieblichen Praxis und Anforderungen<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 119<br />

Handlungsfeld:<br />

Verbesserung des Übergangs Schule und Beruf<br />

Ausbau der Berufsorientierung und Berufseinstiegsbegleitung<br />

mehr betriebliche Ausbildung für behinderte Jugendliche<br />

behinderte und nicht behinderte Jugendliche gemeinsam<br />

ausbilden<br />

betriebliche Anteile in Reha-Einrichtungen erhöhen<br />

wohnortnahe Maßnahmen vor Internatsmaßnahmen<br />

17.Februar 2011, © Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim<br />

17.Februar 2011, © Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim<br />

2


Handlungsfeld:<br />

Mehr Beschäftigung am allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

Handlungsfeld:<br />

Förderung erwachsener Rehabilitanden<br />

Vermeidung von Beschäftigung in Werkstätten für<br />

behinderte Menschen (WfbM) durch neuentwickelte<br />

Diagnoseverfahren und Unterstützungsangebote<br />

(unterstützte Beschäftigung, KOBV, DIA-AM)<br />

modulare und betriebsnahe Angebote<br />

mehr betriebliche Umschulungen<br />

Ausrichtung von Eingangsbereich und<br />

Berufsbildungsbereich der WfbM an Anforderungen des<br />

allgemeinen Arbeitsmarktes (neues Fachkonzept)<br />

17.Februar 2011, © Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim<br />

17.Februar 2011, © Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim<br />

Zusammenfassende Bewertung<br />

Förder- und Unterstützungsstrukturen verändern sich<br />

Ausbildungs- und Qualifizierungsengagement von<br />

Betrieben im Bereich Rehabilitation ist und bleibt<br />

unentbehrlich<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 120<br />

Wegweiser:<br />

www.berufenet.arbeitsagentur.de<br />

Orientierungshilfe bei der Berufswahl<br />

www.kursnet.arbeitsagentur.de<br />

Datenbank für Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

www.einfach-teilhaben.de<br />

Portal des BMAS, rund um Teilhabe für behinderte Menschen<br />

www.bag-ub.de<br />

spezielle Seite zum Thema unterstützte Beschäftigung<br />

www.rehadat.de<br />

Infosystem zu den Themen Behinderung, Integration und Beruf<br />

Berufliche Rehabilitation leistet einen wichtigen Beitrag für<br />

die Fachkräftesicherung<br />

www.bar-frankfurt.de<br />

Forum zum träger-, u. einrichtungsübergreifendem Informations– und Erfahrungsaustausch<br />

www.talentplus.de<br />

Portal zu Arbeitsleben u. Behinderung für Arbeitsgeber und Arbeitnehmer<br />

www.reha-servicestellen.de<br />

Übersicht aller Reha-Servicestellen nach Ort, Bundesland und Träger<br />

17.Februar 2011, © Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim<br />

17.Februar 2011, © Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim<br />

3


Forum 5: <strong>Inklusion</strong>: Teilhabe am privaten und<br />

gesellschaftlichen Leben –<br />

Wie bereitet die Schule darauf vor ?<br />

Referenten:<br />

Heinz Bönisch, Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis<br />

Kurfürstenanlage 38-40<br />

69115 Heidelberg<br />

Fabian Scheffczyk, Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis<br />

Kurfürstenanlage 38-40<br />

69115 Heidelberg<br />

Christiane Herpel, Berufsbildungswerk Neckargemünd<br />

Im Spitzerfeld 25<br />

69151 Neckargemünd<br />

Moderation<br />

Franz Schmeller, Kommunalverband Jugend und Soziales Baden-Württemberg<br />

Lindenspürstraße 39<br />

70176 Stuttgart<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 121


Zusammenfassung<br />

Die Frage der Teilhabe am privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Leben von Menschen<br />

mit Behinderungen wurde in diesem Forum vor dem Hintergrund des Teilhabeplans<br />

des Rhein-Neckar-Kreises diskutiert. Hierbei hat sich gezeigt, dass die Fokussierung auf<br />

einzelne Teilaspekte rasch zu einem breiten Themen- und Fragespektrum führt und eine<br />

isolierte Betrachtung für die an dieser Aufgabe Beteiligten wenig zielführend ist. Damit<br />

wurde deutlich, dass Anstrengungen im Hinblick auf ein höheres Maß an Aktivität und<br />

Teilhabe für den Einzelnen nur in einem engen Netzwerk der Partner zu leisten sind.<br />

Grundlegend wurden vor dem Hintergrund der Zielbeschreibung in diesem Forum Fragen<br />

zu bestehenden gesetzlichen Regelungen und zu bestehenden Finanzierungskonzepten<br />

erörtert. Zentral im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, ob zunächst neue Regelungen<br />

geschaffen werden müssen, oder ob im Interesse der Menschen mit Behinderung<br />

unmittelbar begonnen werden kann. Einig war man sich darin, dass unmittelbar begonnen<br />

werden kann und der einzelne "Geschäftpartner" nicht überfordert wird, wenn kooperative<br />

Handlungskonzepte verfolgt werden. Auf diesem Weg lassen sich Synergieeffekte erreichen.<br />

Voraussetzung hierfür ist, dass der Teilhabeplan für den Einzelnen als Prozess angelegt<br />

wird und in einem engen Netzwerk der Partner gearbeitet wird (Beispiele: Bildungswegekonferenz,<br />

Berufswegekonferenz), um ein selbstbestimmtes und selbstbewusstes<br />

Leben führen zu können. Unabdingbar ist für diesen Ansatz, dass nicht an Einheitslösungen<br />

für eine Gruppe von Menschen gearbeitet wird, sondern der Einzelne mit<br />

seinen Bedürfnissen und Voraussetzungen sowie die stützenden Faktoren im unmittelbaren<br />

Umfeld des Einzelnen im Mittelpunkt der Betrachtung stehen.<br />

In der abschließenden Diskussion wurde der Frage nachgegangen, welche Voraussetzungen<br />

gegeben sein müssen, damit junge Menschen mit Behinderungen ihr berufliches, privates<br />

und gesellschaftliches Leben selbstbewusst und selbstbestimmt meistern können.<br />

Hierzu gehören nach Auffassung der Teilnehmer eine durchgängige individuelle Förderung<br />

- hierbei ist im Schulalter sonderpädagogische Kompetenzen unverzichtbar- , ein gestuftes<br />

System der Hilfe und ein Verständnis, dass das Thema <strong>Inklusion</strong> nicht allein auf<br />

den Bereich der schulischen Bildung verengt werden darf.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 122


Herr Heinz Bönisch, Sozialdezernent, Rhein-Neckar-Kreis<br />

Teilhabe am privaten und gesellschaftlichen Leben - Wie sieht das im<br />

Rhein-Neckar-Kreis aus?<br />

Vorbemerkungen<br />

"<strong>Inklusion</strong> kostet Geld" - so lautete eine Überschrift in der Stuttgarter Zeitung vom 02. Februar<br />

2011. Als Sozialdezernent und damit verantwortlich für die Sozial- und Jugendhilfe im<br />

Landkreis, teile ich diese Einschätzung. Ich befürchte, dass die Umsetzung der UN-<br />

Konvention weitere Kostensteigerungen in der Eingliederungshilfe auslösen wird. Von daher<br />

appelliere ich an den Bundes- und Landesgesetzgeber, die als gangbar bezeichneten<br />

Wege bei der Umsetzung gesetzlich eindeutig zu regeln. Denn nur über diese Gesetzesschiene<br />

werden Bund und Land gezwungen, sich finanziell an dieser gesamtgesellschaftlichen<br />

Aufgabe zu beteiligen. Was ich damit zum Ausdruck bringen will, möchte ich Ihnen<br />

kurz verdeutlichen:<br />

Im Jahr 2007 gab es eine Förderalismusreform. In diesem Zusammenhang wurde das so<br />

genannte Konnexitätsprinzip festgelegt. Danach darf der Bund keine neuen Leistungsaufgaben<br />

unmittelbar den Kommunen übertragen. Werden neue Leistungsaufgaben für erforderlich<br />

angesehen und können diese nicht über bundesunmittelbare Behörden geleistet<br />

werden, muss der Bundesgesetzgeber damit die Länder beauftragen. Die Länder wiederum<br />

können diese Gesetze über den Bundesrat mitgestalten bzw. darüber ihre Belange<br />

wahrnehmen. Überträgt nunmehr aber ein Land diese neuen Leistungsaufgaben den<br />

Kommunen, greifen entsprechende Konnexitätsvorschriften in den jeweiligen Landesverfassungen.<br />

In allen Landesverfassungen sind entsprechende Regelungen dahingehend<br />

getroffen, dass im Falle einer Aufgabenzuweisung an die Kommunen auch ein entsprechender<br />

Kostenausgleich zu gewähren ist.<br />

Meine Damen und Herren, ich habe diese Thematik bewusst an den Anfang meiner Ausführungen<br />

gestellt, weil mit dem Schlüsselbegriff der <strong>Inklusion</strong> Erwartungen geschürt werden,<br />

die nach den gegenwärtigen gesetzlichen Rahmenbedingungen möglicherweise nicht<br />

oder noch nicht erfüllt werden können. Im Rahmen der Ratifizierung der UN-Konvention<br />

wurde von Seiten der Bundesregierung erklärt, dass von dort kein gesetzlicher Handlungsbedarf<br />

gesehen wird. Und auch die Landesregierung hat zum Themenfeld der vorschulischen<br />

und schulischen Bildung bekannt gegeben, dass die Empfehlungen des Expertenrates<br />

weitgehend ohne zusätzliche personelle und finanzielle Ressourcen geschul-<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 123


tert werden soll. Ich kann an dieser Stelle und hierzu nur sagen, dass auch bei den Städ-<br />

ten und Landkreisen die Reserven aufgezehrt sind; nicht zuletzt deshalb, weil die Kosten<br />

der Eingliederungshilfe in den letzten Jahrzehnten alarmierend angestiegen sind. Wir haben<br />

bundesweit Ausgaben von rd. 12 Mrd. Euro. In Baden-Württemberg mehr als 1,2 Mrd.<br />

Euro und im Rhein-Neckar-Kreis rd. 53 Mio. Euro Netto. Die Ausgaben in Baden-<br />

Württemberg sind von 2008 auf 2009 um durchschnittlich 7,5 % gestiegen. Ich erspare mir<br />

weitere Zahlen zu präsentieren und möchte überleiten auf die Sach- und Rechtslage im<br />

Rhein-Neckar-Kreis seit dem 01.01.2005 und darlegen, wie sich die aktuelle Situation darstellt.<br />

Verwaltungsstruktur-Reformgesetz<br />

Mit dem Verwaltungsstruktur-Reformgesetz zum 01.01.2005 wurden den 44 Stadt- und<br />

Landkreisen in Baden-Württemberg die Aufgabe der Eingliederungshilfe übertragen. Bis<br />

dahin war die Zuständigkeit für die Eingliederungshilfe bei den überörtlichen Sozialhilfeträgern,<br />

nämlich dem Landeswohlfahrtsverband Baden und dem Landeswohlfahrtsverband<br />

Württemberg-Hohenzollern angesiedelt. Unsere Hauptaufgabe in den Jahren 2005 und<br />

2006 wurde darin gesehen, den Übergang von rd. 2.500 Einzelfällen so reibungslos wie<br />

möglich zu gestalten. Dies ist uns sowohl im Verhältnis zu den Anspruchsinhabern, nämlich<br />

den behinderten Menschen, als auch im Verhältnis zu den Leistungserbringern, in der<br />

Regel den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege, gelungen. Überhaupt muss im Zusammenhang<br />

mit der <strong>Inklusion</strong>sdebatte gesehen werden, dass es bei den erforderlichen<br />

Handlungsmaßnahmen nicht nur um das Verhältnis zu den behinderten Menschen geht.<br />

Man muss wissen, dass rd. 95 Prozent der Leistungsausgaben, im Rhein-Neckar-Kreis<br />

rund 50 Mio. Euro jährlich, unmittelbar den Leistungserbringern zufließen. Der behinderte<br />

Mensch merkt von diesem Finanztransfer gar nichts. Hierbei handelt es sich um Leistungsentgelte<br />

für Aufwendungen, die beispielsweise für das Wohnen in einem Wohnheim<br />

oder für die Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen entstehen. Insoweit<br />

ist bei dem anstehenden Paradigmenwechsel auch zu berücksichtigen, dass investive<br />

Strukturen geschaffen sind, die sich von heute auf morgen nicht verändern lassen. Ich<br />

denke hier insbesondere an kreisübergreifende Einrichtungen, wie beispielsweise Einrichtungen,<br />

die von der Johannes-Diakonie in Mosbach in so genannten Komplexstandorten<br />

vorgehalten werden.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 124


Teilhabeplanung des Rhein-Neckar-Kreises<br />

In Kenntnis dieser Situation haben sich der Rhein-Neckar-Kreis und die Stadt Heidelberg<br />

im Jahr 2007 entschieden, für den Personenkreis der geistig- und mehrfachbehinderten<br />

Menschen eine gemeinsame Teilhabeplanung zu erstellen. Dies war insoweit auch sinnvoll,<br />

weil der größte Leistungsanbieter auf unserem Hoheitsgebiet, die Lebenshilfe Heidelberg,<br />

sowohl im Stadtkreis als auch im Landkreis Einrichtungen vorhält, die seit Jahrzehnten<br />

sowohl von behinderten Menschen aus Heidelberg als auch aus dem Rhein-Neckar-<br />

Kreis in Anspruch genommen werden. Zentrales Anliegen war und ist, eine Planung auf<br />

den Weg zu bringen, die von beiden Seiten, also sowohl von den Leistungsträgern als<br />

auch von den Leistungserbringern, akzeptiert wird. Angestrebt wurde nicht ein (einmaliger)<br />

Teilhabeplan, sondern ein Prozess für eine ständige Planung, in der Absprachen für die<br />

künftige Infrastruktur festgehalten werden.<br />

Ein solcher Teilhabeplan entfaltet in rechtlicher Hinsicht bekanntlich keine Außenwirkung.<br />

Von daher war es der Stadt Heidelberg und dem Landkreis ein Anliegen, die Leistungserbringerseite<br />

von Anfang an in die Planung mit einzubeziehen. Wir waren uns einig, dass nur<br />

über diesen Weg eine weitgehende Verbindlichkeit hergestellt werden kann. Maßgebende<br />

Rechtsgrundlage für jede Planung im Sozialleistungsrecht ist § 17 Abs. 1 Nr. 2 SGB I. Danach<br />

sind die Leistungsträger verpflichtet, darauf hinzuwirken, dass die zur Ausführung<br />

von Sozialleistungen erforderlichen sozialen Dienste und Einrichtungen rechtzeitig und<br />

ausreichend zur Verfügung stehen. Ohne auf Detail bzw. weitere Einzelheiten einzugehen,<br />

möchte ich einen kurzen Überblick über die wichtigsten Regelungsinhalte in unserer Teilhabeplanung<br />

geben:<br />

Frühförderung<br />

Hier besteht seit 1994 eine Arbeitsgruppe, die für beide Kommunen tätig ist. Die Angebote<br />

auf diesem Aufgabenfeld sind in einem Frühförderwegweiser festgehalten. Die hohe Anzahl<br />

und Dichte an Einrichtungen, niedergelassenen Ärzten und Therapeuten in unserem<br />

Versorgungsraum setze ich als bekannt voraus.<br />

Vorschulische Betreuung<br />

In § 2 Abs. 2 Kindertagesbetreuungsgesetz haben wir die Vorgabe, dass Kinder mit einer<br />

Behinderung zusammen mit Kindern ohne Behinderung in Gruppen gemeinsam gefördert<br />

werden sollen, sofern der Hilfebedarf dies zulässt. Aufgrund unserer relativ guten Versorgungslage<br />

sowohl in der Stadt als auch im Landkreis haben wir es für ausreichend ange-<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 125


sehen, im Teilhabeplan nur die Situation in Schulkindergärten darzustellen. Die Bedarfs-<br />

planung für die Betreuung in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege erfolgt se-<br />

parat von beiden Jugendämtern. Über die gemeinsame Betreuung im vorschulischen Be-<br />

reich wird auch noch Herr Scheffczyk berichten.<br />

Schulischer Bereich<br />

Die Angebotssituation in unseren Sonderschulen wurde umfassend beleuchtet. Insbesondere<br />

war von Interesse herauszustellen, wie viele Schüler wann die Sonderschulen verlassen<br />

werden und wie sich die Situation für die Schüler im Anschluss an den Schulbesuch<br />

darstellt. Bereits im Vorfeld der Teilhabeplanung hat der Rhein-Neckar-Kreis ein Projekt<br />

auf den Weg gebracht mit dem Ziel, möglichst vielen Menschen mit geistiger Behinderung<br />

zu helfen, eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden. Wir haben<br />

hierzu das Berufsbildungswerk Neckargemünd beauftragt. Frau Herpel wird im Anschluss<br />

über dieses Projekt berichten. Die Abgangssituation an den Sonderschulen wurde<br />

darüber hinaus für die Bewertung herangezogen, ob die Kapazitäten in unseren Werkstätten<br />

ausreichen, diese behinderten Menschen in eine wohnortnahe Werkstatt aufzunehmen.<br />

Bedarfseinschätzung von Plätzen in Werkstätten für behinderte Menschen<br />

Losgelöst von den angestellten Musterberechnungen ist die Absprache von Bedeutung,<br />

dass wir davon ausgehen, dass mindestens 2 Prozent der Werkstattbeschäftigten jährlich<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vermittelt werden können. Die Absprache mit den Trägern<br />

der Werkstätten ist gestützt auf § 136 SGB IX. Danach ist es u. a. Aufgabe der Werkstatt,<br />

den Übergang geeigneter Personen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu fördern. Da<br />

unser Projekt mit dem Berufsbildungswerk Neckargemünd nicht auf Schülerinnen und<br />

Schüler der Sonderschulen beschränkt ist, kann Frau Herpel auch hierüber berichten.<br />

Wohnformen für Menschen mit Behinderungen<br />

Diese Aufgabenstellung versuchen wir auf zwei Wege anzugehen. Zum einen über den<br />

Ausbau der ambulanten Wohnformen und zum anderen über eine Verstärkung der familienentlastenden<br />

Dienste. Wir haben festgestellt, dass im Landkreis eine relativ hohe Zahl<br />

an behinderten Menschen, insbesondere Menschen die eine Werkstatt besuchen, noch zu<br />

Hause versorgt werden. Vor diesem Hintergrund haben wir entschieden, dass der Ansatz<br />

für die Förderung der familienentlastenden Dienste um 100 % angehoben wird. Darüber<br />

hinaus unterstützen wir Trainingsmaßnahmen mit dem Ziel, diese Menschen über eine<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 126


ambulant betreute Wohnform zu unterstützen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammen-<br />

hang die Absprache mit den Trägern der Wohnheime, dass ein stationäres Wohnangebot<br />

in erster Linie für behinderte Menschen in Betracht kommt, die mindestens in der Hilfebe-<br />

darfsgruppe 3 eingestuft sind. Unterhalb dieser Hilfebedarfsgruppe sollen bis zum Jahr<br />

2013 nur noch 10 % dieser Plätze belegt sein.<br />

Versorgungsformen für Personen, die aus den Werkstätten ausgeschieden sind bzw. Versorgungsformen<br />

im Falle von Pflegebedürftigkeit<br />

Wie für nicht behinderte Menschen auch, bedeutet der Eintritt in das Rentenalter auch<br />

gleichzeitig den Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt. Bereits von daher ist der Aufbau<br />

einer entsprechenden Infrastruktur erforderlich und somit auch notwendig im Sinne des<br />

SGB XII. Mit diesen Herausforderungen haben wir uns im Rahmen der Teilhabeplanung<br />

ebenfalls befasst und auch entsprechende Entscheidungen getroffen. Insbesondere haben<br />

wir durch mehrere Bedarfsbestätigungen die Vorhaltung einer Tagesstruktur befördert und<br />

das Modell der Binnendifferenzierung, wo Leistungen der Eingliederungshilfe und Leistungen<br />

der Pflegeversicherung unter einem Dach angeboten werden, auf den Weg gebracht.<br />

Ferner haben wir mit den Leistungserbringern eine Absprache zu der Verfahrensvorschrift<br />

des § 55 Satz 2 SGB XII getroffen. Hierbei ist es um die Frage gegangen, in welchen Fällen<br />

der Träger der Behinderteneinrichtung feststellt, dass der bei ihm untergebrachte behinderte<br />

Mensch so pflegebedürftig ist, dass die erforderliche Pflege in der Einrichtung<br />

nicht mehr sichergestellt werden kann und die Hilfe in einer anderen Einrichtung zu erbringen<br />

ist.<br />

Aktionsprogramm des Bundes<br />

Mit einer kurzen Anmerkung zum angekündigten Aktionsprogramm des Bundes möchte<br />

ich meine Ausführungen beenden. Fakt ist, dass ein Aktionsprogramm noch nicht mit einem<br />

Gesetz gleichgesetzt werden kann. Ein Aktionsprogramm besteht in der Regel aus<br />

Absichtserklärungen. Und damit komme ich wieder zurück auf meine Eingangsbemerkung,<br />

dass die Umsetzung der <strong>Inklusion</strong> klare gesetzliche Regelungen erfordert. Bleibt es rechtlich<br />

gesehen hingegen beim Status-quo, habe ich Zweifel, dass dieses Vorhaben in dem<br />

Sinne umgesetzt werden kann, wie wir uns das wünschen.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 127


Herr Fabian Scheffczyk, Sozialplaner, Rhein-Neckar-Kreis<br />

Darstellung von Diensten und Angeboten im Rhein-Neckar-Kreis<br />

Persönliches Budget<br />

Ziele:<br />

- Gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung<br />

- Stärkung des Wunsch- und Wahlrechts<br />

- Stärkung der Eigenverantwortung und Selbstbestimmung<br />

- Wahlmöglichkeiten bei der Gewährung von Hilfen<br />

- Vorrang ambulanter vor stationärer Leistungen<br />

- Vorrang Geldleistung vor Sachleistung<br />

- Aktivierung des Leistungsberechtigten<br />

- Lebenswelt- bzw. Sozialraumorientierung<br />

- Individualisierung der Hilfen<br />

- Personen- statt Institutionenorientierung<br />

- Stärkere Personenorientierung von Hilfeplanung und Leistungserbringung<br />

- Differenziertes Angebot von Dienstleistungen<br />

Budgetfähige Leistungen:<br />

- Selbstversorgung<br />

- Haushaltsführung<br />

- Allgemeine Lebensführung<br />

- Gestaltung bzw. Aufbau sozialer Beziehungen<br />

- Freizeitgestaltung<br />

- Unterstützung bei der Kommunikation<br />

- Informationsbeschaffung<br />

- Hilfen bei der Mobilität<br />

- Teilnahme an Bildungsangeboten<br />

- Fahrtkosten<br />

Insgesamt:<br />

- 96 Persönliches Budgets im Rhein-Neckar-Kreis<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 128


Familienentlastende Dienste<br />

Angebote:<br />

1. Einzelbetreuung behinderter Menschen<br />

2. Gruppenbetreuung behinderter Menschen<br />

o Angebote zur stundenweisen Betreuung<br />

o Angebote zur Tagesbetreuung<br />

o Angebote zur Wochenendbetreuung und zur kurzzeitigen Betreuung<br />

3. Netzwerkarbeit (Vermittlung von Angeboten anderer Träger)<br />

Finanzierung:<br />

- Landesförderung<br />

- Kommunale Förderung<br />

- 10% eigene Mittel<br />

Teilnehmer der Familienentlastenden Dienste im Rhein-Neckar-Kreis im Jahr 2009:<br />

Angebote Sinsheim Wiesloch Heidelberg Schwetzingen/<br />

Hockenheim<br />

Weinheim<br />

Einzelbetreuung 37 53 109 116 33<br />

Gruppenbetreuung<br />

Stundenweise<br />

(Stundenanzahl)<br />

1818 1630 2223 1718 1435<br />

Tagesgruppenbetreuung<br />

202 35 99 118 313<br />

Wochenend-<br />

Kurzzeitgruppenbetreuung<br />

4 19 155 37 0<br />

Netzwerkarbeit 12 6 17 7 0<br />

Insgesamt:<br />

- 348 Personen Einzelbetreuung<br />

- 8824 Stunden stundenweise Gruppenbetreuung<br />

- 767 Personen Tagesgruppenbetreuung<br />

- 215 Personen Wochenend- bzw. Kurzzeitgruppenbetreuung<br />

- 42 Personen Netzwerkarbeit<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 129


Schwerbehindertenfahrdienst<br />

- Menschen mit Behinderung, die alleine nicht in der Lage sind öffentliche Verkehrsmittel<br />

zu benutzen<br />

- Vorraussetzung das Merkzeichen AG (außergewöhnlich gehbehindert) im Schwerbehindertenausweis<br />

- Ist eine Freiwilligkeitsleistung und wird vom Rhein-Neckar-Kreis gefördert<br />

- Maximal drei Fahrten (Hin- und Rückfahrt) pro Person im Monat im Umkreis von 30<br />

km<br />

- Eigenanteil entspricht den Kosten des ÖPNV<br />

- Wird im Raum Weinheim (IKB Weinheim), im Raum Schwetzingen/ Hockenheim<br />

(DRK Kreisverband Mannheim), im Raum Wiesloch/ Walldorf (Malteser Hilfsdienst)<br />

und im Raum Sinsheim/ Neckargemünd (DRK Rhein-Neckar Heidelberg) angeboten<br />

Fahrten der Schwerbehindertenfahrdienste im Jahr 2009:<br />

Einzugsbereich Fahrten<br />

Weinheim 25<br />

Schwetzingen/ Hockenheim<br />

Sinsheim/ Neckargemünd<br />

166<br />

Wiesloch/ Walldorf 693<br />

Insgesamt:<br />

- 884 Fahrten des Schwerbehindertenfahrdienstes<br />

Wohnen<br />

Außenwohngruppen<br />

- Stationäres Wohnangebot in dezentralen Wohngruppen<br />

Trainingswohngruppen<br />

- Stationäres Wohnangebot zur Vorbereitung auf ambulante Wohnformen<br />

Ambulant Betreutes Wohnen<br />

- Größtenteils vom Menschen mit Behinderung bzw. seines gesetzlichen Betreuers<br />

angemietete Wohnung<br />

- Hausbesuche durch Fachpersonal<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 130


Aktuelle Platzzahlen der jeweiligen Wohnformen:<br />

Leistungserbringer Außenwohngruppe/<br />

Trainingswohngruppe<br />

Ambulant Betreutes<br />

Wohnen (nicht in<br />

den Gesamtplätzen<br />

stationär enthalten)<br />

Gesamtplätze stationär<br />

(inkl. Außenwohngruppe/Trainingswohngruppe)<br />

LH Sinsheim 9 6 50<br />

LH Wiesloch 6 9 38<br />

LH Heidelberg<br />

Wohnheim Sandhausen<br />

5 0 39<br />

LH Schwetzingen/<br />

Hockenheim<br />

20 16 82<br />

Pilgerhaus Weinheim<br />

10 15 98<br />

AWO Weinheim<br />

(Planung)<br />

8 0 8<br />

Insgesamt:<br />

- 307 Personen in einer stationären Wohnform<br />

- Davon 50 Personen in einer Außenwohngruppe oder Trainingswohngruppe<br />

- 46 Personen im Ambulant Betreuten Wohnen<br />

- Acht Trainingswohnplätze in Planung<br />

Sonderschulen<br />

- Kooperation mit verschiedenen Regelschulen (Grund- und Hauptschulen)<br />

- Gemeinsame bzw. teilweise gemeinsame Beschulung<br />

- Teilweise Angebot eines Trainingswohnens<br />

Aktuelle Schülerzahlen in den Kooperationsklassen der Sonderschulen:<br />

Schule Kooperationsklassen Gesamtplätze Sonderschule<br />

Trainingswohnen<br />

Comeniusschule<br />

Schwetzingen<br />

46 149 Ja<br />

Maria-Montessori-<br />

Schule Weinheim<br />

22 70 Ja<br />

Martinsschule La-<br />

24<br />

77<br />

Ja<br />

denburg<br />

(nur Schüler RNK) (nur Schüler RNK)<br />

Steinsbergschule<br />

12 70 Teilweise nach Be-<br />

Sinsheim<br />

darf<br />

Tom-Mutters-Schule<br />

Wiesloch<br />

26 72 Geplant<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 131


Stephen-Hawking-<br />

Schule Neckargemünd<br />

47<br />

(nur Schüler RNK)<br />

172<br />

(nur Schüler RNK)<br />

Nein<br />

Insgesamt:<br />

- 610 Schüler im Rhein-Neckar-Kreis (o.g. Schulen)<br />

- 177 Schüler in einer Kooperationsklasse der Sonder- und Regelschulen<br />

- Von den 177 Schülern ca. 50% integrative Beschulung, d.h. Schüler der Regelschule<br />

und ca. 50 % reine Außenklasse, d.h. Schüler der Sonderschule<br />

Kindergärten<br />

- Pädagogische oder begleitende Hilfe<br />

Schule<br />

- Begleitende Hilfe<br />

Schulbegleitung SGB VIII<br />

- Kinder bzw. Jugendliche mit einer psychischen Erkrankung<br />

Aktuelle Anzahl der Begleitungen/ Hilfen im Rhein-Neckar-Kreis:<br />

Begleitungen/ Hilfen Anzahl<br />

Pädagogische Hilfe in Regelkindergärten<br />

(Pauschale 460 Euro/ Monat)<br />

Begleitende Hilfe in Regelkindergärten<br />

(Pauschale 308 Euro/ Monat)<br />

Pädagogische und begleitende Hilfe in Re-<br />

gelkindergärten<br />

Begleitende Hilfe in Schulen 47<br />

Schulbegleitungen SGB VIII 43<br />

Insgesamt:<br />

- 152 Kinder mit Behinderung mit einer pädagogischen und/ oder begleitenden Hilfe<br />

im Kindergarten<br />

- 47 Kinder bzw. Jugendliche mit Behinderung mit einer begleitenden Hilfe in der<br />

Schule<br />

- 43 Kinder bzw. Jugendliche mit einer Schulbegleitung nach SGB VIII<br />

115<br />

Außenarbeitsplätze einer WfbM<br />

- Außerhalb der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 132<br />

2<br />

35


- Angesiedelt in Firmen bzw. im Auftrag anderer Arbeitgeber<br />

- Mensch mit Behinderung bleibt Beschäftigter der WfbM<br />

Integrationsfachdienst (IFD)<br />

- Unterstützt Menschen mit Behinderung beim Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

Projekt „Teilhabe“<br />

- Berufsbildungswerk Neckargemünd unterstützt Menschen mit Behinderung beim<br />

Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

- Aus ESF-Mitteln finanziert<br />

Frau Christiane Herpel, Berufsbildungswerk Neckargemünd, Leiterin eines Teilhabeprojektes<br />

des Rhein-Neckar-Kreises<br />

Übergänge von Schule zum Beruf - Unterstützung im Rhein-Neckar-<br />

Kreis<br />

(vgl. beiliegende Powerpointpräsentation in der Anlage)<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 133


Rhein-Neckar-Kreis<br />

Projekt Teilhabe<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH<br />

Ein Unternehmen der SRH<br />

Christiane Herpel<br />

17.02.2011<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH<br />

Projekt Teilhabe<br />

Ausgangslage und Handlungsansatz<br />

Startete am 1. Januar 2006<br />

Verwaltungsstrukturreform 2005 in Baden-<br />

Württemberg<br />

Richtet sich an Menschen mit geistiger<br />

Behinderung<br />

Neue Herausforderung für den Rhein-Neckar-Kreis<br />

im Bereich der Eingliederungshilfe<br />

Wird finanziert durch das Sozialamt des RNK und<br />

des Europäischen Sozialfonds<br />

Vorhandene Angebotsstruktur für Menschen mit<br />

Behinderung<br />

Wird durchgeführt durch das Berufsbildungswerk<br />

Neckargemünd<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 134<br />

Beauftragung zur Projektentwicklung<br />

Projekt Teilhabe<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH


Aktuelle Partner Schulen/WfbM<br />

Ziele<br />

Comeniusschule Schwetzingen<br />

Vermittlung in ein Arbeitsverhältnis<br />

Maria-Montessori-Schule Weinheim<br />

Förderung der Teilhabe am Arbeitsleben<br />

Steinsbergschule Sinsheim<br />

Schaffung von beruflichen Wahlmöglichkeiten<br />

Tom-Mutters-Schule Wiesloch<br />

Kraichgauwerkstatt Sinsheim<br />

Strukturentwicklung für eine nachhaltige berufliche<br />

Integration<br />

Kurpfalz Werkstatt der Lebenshilfe Wiesloch<br />

Heidelberger Werkstätten der Lebenshilfe Heidelberg,<br />

Sandhausen und Hockenheim<br />

Diakoniewerkstätten Rhein-Neckar Weinheim<br />

Rhein-Neckar-Werkstätten Heidelberg<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 135<br />

Projektstandards<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Freiwillige Projektaufnahme<br />

Über 100 Betrieben in der Region<br />

Erstberatung, Aufnahmegespräch<br />

30 % Altenheime, Pflegeheime, Krankenhäuser<br />

Teilnahme am Orientierungspraktikum<br />

13 % KFZ<br />

Standortbestimmung, Arbeitsproben, Zukunftsplanung<br />

10 % Gartenbau<br />

Assessment ATK bei Bedarf<br />

10 % Tierpflege<br />

Abklärung tätigkeitsrelevanter Kompetenzen in Zusammenarbeit mit<br />

6 % Küche<br />

der SRH Hochschule Heidelberg, Wirtschaftspsychologie<br />

Rest von je 1 - 2 %, z.B. Bau,<br />

Betriebliche Schnupper- und Langzeitpraktika<br />

Einzelhandel, Schreinerei,<br />

Akquise von Praktikastellen, Begleitung zu Vorstellungsgesprächen,<br />

Fahrrad, Bäckerei<br />

Verhandlung mit Betrieben<br />

Gute Vernetzung<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH


Beispiel Tina<br />

Trainingseinheiten<br />

Auf dem Weg<br />

zur Hilfskraft<br />

Bewerbungstraining<br />

Erstellen von Bewerbungsunterlagen<br />

im Altenheim<br />

Bewerbungsgespräche, Auftreten, Verhalten<br />

Training on the Job<br />

Einführung im Betrieb, Kontakt zum Mentor, Erlernen fachlicher<br />

Fertigkeiten, Verhalten im Betrieb<br />

Kompetenztraining<br />

Soziales Verhalten wie Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Motivation<br />

Kommunikations,- Konflikttraining, Arbeitsschutz<br />

Mobilitätstraining<br />

Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Orientierung<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH<br />

Beispiel Tina<br />

Beispiel Tina<br />

„Ich bekam ein Kind.“<br />

„Ich will schaffen!“<br />

„Ich wohne zusammen mit meinem Freund.“<br />

„Ich will Familie haben.“<br />

„Ich habe noch mal<br />

neu gestartet.“<br />

„Ich bin schwanger.“<br />

„Ich will selbständig<br />

wohnen.“<br />

„Jetzt habe<br />

ich es geschafft.“<br />

„Wer kann mich<br />

unterstützen?“<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 136<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH


Zahlen<br />

Erfolgsfaktoren<br />

Bislang Aufnahme von 135 Projektteilnehmern<br />

Arbeitswille und Motivation<br />

53 Teilnehmer noch im Projekt (in Schule/WfbM)<br />

Selbständigkeit und Selbstvertrauen<br />

41 Teilnehmer waren nicht vermittlungsfähig<br />

Gutes Sozialverhalten<br />

41 Abschlüsse mit Vermittlungsmöglichkeit<br />

Unterstützer im Umfeld<br />

Gute schulische Vorbereitung<br />

Gleiche Zielsetzung aller Beteiligten und aktueller<br />

Informationsaustausch<br />

Unterstützen – nicht beschützen<br />

Positive Einstellung des Arbeitgebers und<br />

Entwicklungsbereitschaft<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 137<br />

17 Teilnehmer mit unbekanntem Verbleib<br />

6 Teilnehmer in WfbM<br />

2 Teilnehmer in BA-Maßnahme z.B. UB<br />

10 Teilnehmer in Arbeitsverhältnis<br />

6 Teilnehmer im Ausbildungsverhältnis<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH<br />

Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH


Forum 6: Erziehungs- und Bildungspartnerschaften<br />

Elternhaus- Schule, Aktivität und Teilhabe<br />

Referenten:<br />

Amira Niemeyer, Elternmentorin<br />

Kalifornienring 4<br />

70806 Kornwestheim<br />

Elke Picker, Elternstiftung Baden-Württemberg<br />

Falkenweg 64<br />

72076 Tübingen<br />

Mechthild Ziegler, LERNEN FÖRDERN, Landesverband Baden-Württemberg<br />

Gerberstr. 17<br />

70178 Stuttgart<br />

Moderation<br />

Sigrid Maichle, Landeselternbeirat und <strong>Landesschulbeirat</strong><br />

Ahornweg 7/2<br />

88287 Grünkraut<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 138


Gesprächs- und Diskussionsrunde im Forum 6<br />

Das Thema des Forums wurde auf der Grundlage der<br />

erfahrungsbezogenen Berichte der Referentinnen in einer offenen<br />

Diskussion erörtert.<br />

Die Referentinnen des Forums wiesen auf den wichtigen Beitrag<br />

landesweiter Einrichtungen für die Elternarbeit in Baden-Württemberg<br />

hin.<br />

Über die Schwerpunkte und Ziele z.B.<br />

- der "Elternstiftung Baden-Württemberg" , www.elternstiftung.de<br />

- des Landesverbandes "LERNEN FÖRDERN" ,<br />

www.lernen-foerdern-bw.de.<br />

können detaillierte Informationen abgerufen werden.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 140


Vorstellungen und Erwartungen von Eltern in Entscheidungsprozessen,<br />

bei der Bildung, Freizeitgestaltung und Teilhabe am sozialen Leben.<br />

Zusammenfassung:<br />

<strong>Inklusion</strong> – eine gesellschaftliche Aufgabe, die nur gelingen kann, wenn alle an der<br />

Erziehung und Bildung Beteiligten zusammenarbeiten und die Verantwortung<br />

gemeinsam tragen. Die Referentinnen in Forum 6 sind Mütter von Kindern mit<br />

unterschiedlichen Behinderungen und verfügen über Erfahrungen, die über das<br />

Engagement für ihr eigenes Kind hinaus gehen. In einem gemeinsamen Beitrag<br />

tauschen sie sich über ihre Vorstellungen, Erwartungen, aber auch ihre Erfahrungen<br />

aus. Thematisiert werden Entscheidungsprozesse, Anforderungen an Bildung,<br />

Erziehungspartnerschaft, die Teilhabe von Kindern mit Behinderungen in der<br />

Gemeinschaft.<br />

Jedes Kind ist anders – während ein Kind selbstverständlich in den<br />

Regelkindergarten aufgenommen wird und seine Entwicklungsverzögerung erst im<br />

Vergleich mit anderen Kindern auffällt, entscheidet sich eine Mutter von vornherein<br />

für ihr Kind für den Besuch eines Sonderschulkindergartens, da nur dort notwendige<br />

Erfahrungen zur Förderung ihres Kindes vorhanden sind und nur im<br />

Sonderschulkindergarten die Möglichkeit besteht, eine Therapie dann durchzuführen,<br />

wenn das Kind dazu bereit ist. Eine Mutter erwartet, dass Kindergärten grundsätzlich<br />

Ressourcen bieten müssen, um allen Kindern gerecht werden zu können. Alle Kinder<br />

mit Behinderungen und Entwicklungsverzögerungen brauchen Anreize<br />

beispielsweise im Bereich Sprache durch andere Kinder. Andererseits ist aber auch<br />

unbestritten, dass jedes Kind zur Entwicklung seiner Persönlichkeit auf den<br />

Austausch mit gleichstarken Kindern angewiesen ist.<br />

Diese Erfahrungen im Kindergarten liegen den unterschiedlichen Entscheidungen bei<br />

der Einschulung zugrunde. Während eine Mutter nach reiflicher Überlegung und<br />

Auseinandersetzung mit der allgemeinen Schule und einer Außenklasse sich ganz<br />

bewusst für die Sonderschule entscheidet und diese Entscheidung später auch nicht<br />

bereut, berichtet eine andere Mutter davon, dass ihr Kind jetzt zwar Klasse 1 der<br />

Sonderschule besucht, sie jedoch den Schulwechsel in eine inklusive Grundschule<br />

anstrebt. Ihr Kind soll mit anderen Kindern zusammen sein und seine Schulzeit und<br />

Freizeit nicht nur mit behinderten Kindern verbringen. Die Mutter des Kindes mit einer<br />

Lernbehinderung berichtet davon, dass ihr Kind zurückgestellt wurde,<br />

selbstverständlich die Grundschule bis zur 3. Klasse besuchte, dann aber zahlreiche<br />

Misserfolge hatte und schließlich in die Förderschule wechselte. In der Förderschule<br />

wurde das Mädchen wieder ein fröhliches und zufriedenes Kind, das sehr vom<br />

individuellen Lernen, angemessenen Anforderungen und dem Austausch mit<br />

gleichstarken Kindern profitierte. Rückblickend auf die Grundschulzeit nennt die<br />

junge Frau heute als größtes Problem „die waren alle so nett zu mir“.<br />

Aus den persönlichen Berichten wird deutlich, dass sowohl die Kinder unterschiedlich<br />

sind, als auch die Vorstellungen ihrer Eltern. Deshalb kann nicht generell <strong>Inklusion</strong> in<br />

die allgemeine Schule, aber auch nicht generell die Sonderschule / Förderschule als<br />

der richtige Lernort für jedes Kind bezeichnet werden. Vielmehr ist jedes Kind ein<br />

Individuum mit unterschiedlichen Bedürfnissen, unterschiedlichen Stärken,<br />

individueller Leistungsfähigkeit… Jedes Kind hat ein Recht, dass ihm Wertschätzung<br />

entgegen gebracht wird und es sich in seiner Klasse wohl fühlen kann.<br />

Künftig entfällt die Pflicht zum Besuch der Sonderschule, Kinder mit Behinderungen<br />

haben einen Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot. Auf der


Grundlage der sonderpädagogischen Diagnostik und den Vorstellungen der Eltern<br />

sollen in der Bildungswegekonferenz Angebote für jedes Kind erarbeitet werden.<br />

Eltern haben das Recht auf Information und Beratung. Eltern tragen gemeinsam mit<br />

allen an der Erziehung und Bildung Beteiligten die Verantwortung dafür, dass die<br />

schulische Bildung ihrem Kind gerecht werden kann. - Einen besonderen Stellenwert<br />

hat sonderpädagogische Diagnostik für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und<br />

nicht offensichtlicher Behinderung.<br />

Die Referentinnen sind sich einig, dass die allgemeine Schule Vorrang hat vor der<br />

Sonderschule, sowohl die Sonderschule als auch die inklusive Schule Kinder ziel<br />

different, kompetenzorientiert unterrichten muss, angemessene<br />

Leistungsanforderungen zu stellen und Leistungen individuell zu beurteilen hat,<br />

Grundlage individueller Bildung sonderpädagogische Diagnostik ist, Förderplanung<br />

und deren Umsetzung gemeinsam mit den Eltern erfolgen muss.<br />

Mit Blick auf die weiterführenden Schulen stellt eine Referentin fest, dass sie die<br />

Entwicklung ihres Sohnes genauso wie die Entwicklung des Schulsystems und der<br />

Schullandschaft abwarten möchte, bevor sie hier eine Aussage machen kann. Die<br />

beiden anderen Referentinnen berichten, dass die Sonderschule ihre Kinder<br />

erfolgreich zu einem Leben als Erwachsene führen konnte. Welche Schulform der<br />

allgemeinen Schule einem Kind mit einer Behinderung gerecht werden kann, auch<br />

dazu kann keine generelle Aussage getroffen werden, auch hier kann nur individuell<br />

eine Entscheidung getroffen werden. Für Schüler mit Lernbehinderungen ist<br />

vorstellbar, Kooperationsklassen mit Hauptschulen weiterzuentwickeln.<br />

Ausschlaggebend für diese Schüler ist jedoch, dass die tragfähigen Konzeptionen<br />

der Oberstufe zur Berufsvorbereitung und Vorbereitung auf ein selbstbestimmtes<br />

Leben für inklusive Bildungswege weiterentwickelt werden. Beachtet werden muss<br />

insbesondere, dass Kinder in Beziehungen lernen und auch Schüler der Oberstufe<br />

auf einen persönlichen Ansprechpartner angewiesen sind. Insofern sind die<br />

Patensysteme, Modelle ehrenamtlicher Begleiter etc. weiterzuentwickeln und<br />

flächendeckend aufzubauen.<br />

Ziel der Erziehung und Bildung ist die gesellschaftliche Teilhabe. Kleine Kinder<br />

haben oft nur den Austausch mit Kindern in ihrer Schule und im Freundeskreis der<br />

Eltern. Eine Referentin berichtet, dass ihr Kind ausschließlich bei seiner Tagesmutter<br />

Austausch mit anderen Kindern erlebt. Ein junger Mann lebt inzwischen in einer<br />

Wohngruppe und ist in seine Gemeinde integriert. Eine junge Frau hat eine eigene<br />

Familie.<br />

Schule und Eltern tragen auch im Bereich gesellschaftliche Teilhabe gemeinsam die<br />

Verantwortung dafür, dass ihre Schüler in ihrem Umfeld teilhaben und ihre Freizeit<br />

zufriedenstellend gestalten können. Kooperationen mit außerschulischen Partnern<br />

bieten dazu eine Chance, Aufbau von Netzwerken, die über die Schulzeit hinaus<br />

tragfähig sind, können Grundlage für die Teilhabe als Erwachsene sein.<br />

Bilanz:<br />

Jedes Kind ist anders, jedes Kind hat eigene Bedürfnisse, unterschiedliche Kinder<br />

gehen unterschiedliche Wege auch im Bereich Bildung. Schule muss sich dieser<br />

unterschiedlichen Bedürfnisse stellen und Bildung für Kinder individuell gerecht<br />

gestalten.<br />

Ausblick:<br />

Inklusive Bildung muss auf der Grundlage der vorhandenen Erfahrungen gemeinsam<br />

von Sonderschulen und allgemeinen Schulen flexibel weiterentwickelt werden.<br />

Sonderschulen sind ein wichtiger Partner im Netzwerk der allgemeinen Schule.


Sonderschulen sind Kindern mit Behinderung verpflichtet und entwickeln sich weiter<br />

zu Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren, die ihre Kinder in der<br />

allgemeinen Schule unterstützen, aber auch Kinder zeitweise oder kontinuierlich am<br />

Lernort Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum unterrichten.<br />

In der Diskussion wurde deutlich, dass die Durchlässigkeit des Systems sehr wichtig<br />

ist. Es sind sehr unterschiedliche Kinder mit unterschiedlichen Erziehungsplänen. Es<br />

gibt nicht die eine oder andere Lösung. Es müssen die entwicklungsbedingten<br />

Gegebenheiten, die Lebenssituation und der Lernort wahrgenommen werden. Es<br />

muss regelmäßig frisch darüber reflektiert werden.<br />

Die Teilhabe in der Gemeinschaft muss immer wieder ausgearbeitet werden,<br />

gemischte Freizeitformen sind erwünscht, es fehlt der Austausch mit Gleichaltrigen.<br />

Die Ehrenamtlichen müssen entsprechend ausgebildet werden.<br />

Die Ressourcen genügen nicht, die Schulträger brauchen eine andere finanzielle<br />

Ausstattung; bei den Lehrern wird es nicht entsprechend im Deputat berücksichtigt.<br />

„<strong>Inklusion</strong> ist nicht umsonst zu haben „<br />

Wie werden die Eltern der nichtbehinderten Kinder miteinbezogen, damit sie nicht<br />

mit Abwehr reagieren. Hier besteht noch großer Informationsbedarf, sowohl auf<br />

Elternebene, wie auch auf Lehrerebene. Ein offener Umgang mit dem Thema ist<br />

nötig.<br />

Kinder mit körperlicher Beeinträchtigung sind fast immer integrierbar, schwierig wird<br />

es bei verhaltensaufälligen Kindern oder z.T. bei Kindern mit Autismus. Hier fehlen<br />

die Mittel um Schulbegleiter zu finanzieren.<br />

Wie holen wir die Eltern mit Sprachproblemen, Hartz 4 Empfänger und bildungsferne<br />

Eltern mit ins Boot.<br />

Am runden Tisch haben die Eltern oft einen großen Leidensdruck, da die Gespräche<br />

sehr defizitorientiert sind. Manche betroffenen Eltern haben gar nicht mehr die Kraft<br />

ihre Recht wahrzunehmen.


Dokumentation Fachtag Heidelberg 17.02.2011<br />

Glossar<br />

Zu Forum 2 b:<br />

M N T = Mensch, Natur, Technik<br />

Fächerverbund Lehrplan Haupt- und<br />

Werkrealschule, Klasse 6, 9 und 10<br />

W Z G = Welt, Zeit, Gesellschaft<br />

Zu Forum 3:<br />

Fächerverbund Lehrplan Haupt- und<br />

Werkrealschule, Klasse 6, 9 und 10<br />

KoBV = Kooperative berufliche Bildung und<br />

Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 141


Sponsoren<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 142


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Landesschulbeirat</strong> Baden-Württemberg (LSB),<br />

Flurweg 13, 77784 Oberharmersbach,<br />

Tel. 07837/922860, Fax 07837/922796,<br />

www.lsb-bw.de, e-mail: kontakt@lsb-bw.de<br />

Gesellschaft für Bildung Baden-<br />

Württemberg e.V. (GfB), Flurweg 13,<br />

77784 Oberharmersbach,<br />

Tel. 07837/922482, Fax 07837/922796,<br />

www.gfb-bw.info, e-mail:kontakt@gfb-bw.info<br />

Redaktion:<br />

Ingeborge Schöffel-Tschinke (verantwortlich)<br />

Petra Störkle-Kümmert<br />

Layout<br />

Werner Ebner<br />

Für die Beiträge der Foren zeichnen die<br />

Autoren verantwortlich.<br />

Alle Rechte sind vorbehalten,<br />

Vervielfältigungen sind nur mit Genehmigung der Herausgeber gestattet.<br />

Fachtagung <strong>Inklusion</strong> Seite 143

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