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2017-10 ÖBM Der Österreichische Fachmarkt - weber.pas topdry AquaBalance

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E d i t o r i a l<br />

Jetzt. Oder nie.<br />

Herbstzeit. Erntezeit.<br />

<strong>Der</strong> Baustofffachhandel hat die Früchte seiner Arbeit leider noch nicht<br />

zur Gänze in der Scheune. Er hofft noch einen milden Spätherbst, der das<br />

Jahr dann rettet. Denn derzeit gilt für ihn das, was man sonst nur aus der Weinwirtschaft<br />

kennt: Menge gut, Qualität schlecht.<br />

Mag. Alois Fröstl<br />

Chefredakteur<br />

Die Baustoffhandels-Weinstöcke sind voller Trauben, die Beeren aber klein und<br />

sauer. Die Menge der Geschäfte <strong>pas</strong>st schon, allein der Ertrag stimmt nicht! Wäre<br />

ja wohl nicht ganz glaubhaft, in Zeiten der Bauhochkonjunktur über schlechte<br />

Umsätze zu klagen. Doch selbst in der aktuellen Boom Phase des Wohnbaus<br />

schlägt das betriebswirtschaftliche Paradoxon der Branche voll zu:<br />

Je besser die Menge, desto schlechter die Preise.<br />

Klar, die sind immer schlecht, die Ergebnisse könnten immer besser sein. Denn wie<br />

sollten sich denn Kaufleute sonst begrüßen. Dass es allerdings auch dann, wenn es<br />

in erster Linie darum geht, das voll ausgelastete Baugewerbe rasch mit der notwendigen<br />

Ware zu versorgen, preislich rasant bergab geht, das überrascht doch.<br />

Na gut, dann verdient sich der Baustofffachhandel eben keine goldene Nase, gut<br />

für die Baupreise, so die falsche Schlussfolgerung. Wohnbau ist so teuer wie noch<br />

nie. Das billigste Material nützt niemandem. Im Gegenteil. Wer die Branche in<br />

den letzten Jahren und Jahrzehnten beobachtet hat stellt fest, dass es längst an die<br />

Substanz geht. Die Marktteilnehmer werden laufend weniger. Den verbleibenden<br />

fällt es immer schwerer, qualifizierter Mitarbeiter zu finden, weil die Preise für<br />

wirklich gute nicht mehr zu verdienen sind. Die Beratungsleistungen im Fachhandel<br />

aufrecht zu erhalten, wird eine der großen Herausforderungen der nächsten<br />

Jahre. Oder auch nur genügend LKW-Fahrer zu finden, die noch ausreichend<br />

Deutsch sprechen.<br />

Es würde den Rahmen sprengen, hier nach den Gründen zu suchen.<br />

Die Verbesserung der Situation ist aber sofort in Angriff zu nehmen. Denn nur in<br />

Zeiten der Bau-Hochkonjunktur besteht eine gewisse Chance, dass in Einzelfällen<br />

Ertragsdenken gegen den Verdrängungswettbewerb gewinnt.<br />

Eben jetzt. Oder nie. Damit hat doch kürzlich jemand sogar eine Wahl gewonnen.<br />

4 | <strong>10</strong> . <strong>2017</strong>

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