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Musiker Magazin 3/2017

• Deutscher Rock & Pop Preis 2017 – Konzept • Die PLANK – Musik mit wildem Herzen • MATIJA – Die Ruhe vor dem Sturm • Jenny Bright – Die 19-jährige Singer-Songwriterin macht leidenschaftlichen Country-Pop • Peer Frenzke – Profigitarrist und Initiator der „1st Class Session“ • Lisa Vuoso – Charmant, authentisch und ein bisschen verrückt … • APRIL ART – Ihre rockende Musik soll ins Ohr gehen und mit einer inhaltlichen Aussage im Kopf bleiben • CousCous – „In einer anderen Welt“ • NOBODY KNOWS – „Nehmt uns nicht für bare Münze“ • Unnachahmlicher Reiz – „Marie-Luises last Show“ entzückte im Theater • Musiker, Moderator und Musicaldarsteller Johnny Silver über das Leben im Musikbusiness • SUPERUSE – „Wenn wir Musik mit Fußball verbinden könnten, wäre das kaum zu toppen …“ • Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 8: Peter Green und Fleetwood Mac – Griff nach musikalischen Sternen • Eva Kyselka – Live berührt sie mit ihrem wandlungsfähigen Gesang und ihrer magisch-sinnlichen Bühnenpräsenz • Haifische in der Musikbranche • Erst Tageshonorare ab 420 Euro (Beispiel: Editoren) sind Argument gegen Scheinselbstständigkeit

• Deutscher Rock & Pop Preis 2017 – Konzept

• Die PLANK – Musik mit wildem Herzen

• MATIJA – Die Ruhe vor dem Sturm

• Jenny Bright – Die 19-jährige Singer-Songwriterin macht leidenschaftlichen Country-Pop

• Peer Frenzke – Profigitarrist und Initiator der „1st Class Session“

• Lisa Vuoso – Charmant, authentisch und ein bisschen verrückt …

• APRIL ART – Ihre rockende Musik soll ins Ohr gehen und mit einer inhaltlichen Aussage im Kopf bleiben

• CousCous – „In einer anderen Welt“

• NOBODY KNOWS – „Nehmt uns nicht für bare Münze“

• Unnachahmlicher Reiz – „Marie-Luises last Show“ entzückte im Theater

• Musiker, Moderator und Musicaldarsteller Johnny Silver über das Leben im Musikbusiness

• SUPERUSE – „Wenn wir Musik mit Fußball verbinden könnten, wäre das kaum zu toppen …“

• Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 8: Peter Green und Fleetwood Mac – Griff nach musikalischen Sternen

• Eva Kyselka – Live berührt sie mit ihrem wandlungsfähigen Gesang und ihrer magisch-sinnlichen Bühnenpräsenz

• Haifische in der Musikbranche

• Erst Tageshonorare ab 420 Euro (Beispiel: Editoren) sind Argument gegen Scheinselbstständigkeit

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C 10973 F | N o 3/<strong>2017</strong> | 3,00 Euro<br />

Kulturzeitschrift für Rock & Pop <strong>Musiker</strong><br />

www.musiker-online.tv<br />

Matija<br />

Die Ruhe<br />

vor dem Sturm<br />

CousCous<br />

„In einer<br />

anderen Welt“<br />

April Art<br />

Kraftvolle Musik mit<br />

einer Aussage,<br />

die im Kopf bleibt<br />

Deutscher<br />

Rock & Pop<br />

Preis<br />

Am 9. Dezember<br />

in der Siegerlandhalle,<br />

Siegen<br />

DIE<br />

PLANK<br />

Musik mit wildem Herzen


Angebot<br />

❶ Studiosendung<br />

Zur CD-Veröffentlichung oder einfach so – wir<br />

produzieren mit euch eine komplette Studiosendung<br />

wie in den goldenen Zeiten des Musik -<br />

fernsehens. Mit Auftritt zu Playback (unplugged<br />

und live auch möglich) und Interview.<br />

(30 – 40 Minuten Videoclip)<br />

➜ 500 Euro<br />

+ Eine Seite Interview und Foto<br />

im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />

➜ 1 000 Euro<br />

+ Zwei Seiten Interview und Foto<br />

im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />

➜ 1 500 Euro<br />

Die Vorteile im Überblick:<br />

❷ CD-Hearing /<br />

Interview für<br />

Promozwecke in<br />

einem unserer<br />

Filmstudios<br />

Wir reden mit euch über euer Album, hören hinein<br />

und stellen es vor!<br />

Oder es geht einfach um euch als Band / Einzel -<br />

künstler und euer musikalisches Schaffen.<br />

(30 Minuten)<br />

+ Halbe Seite Interview und Foto<br />

im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />

➜ 500 Euro<br />

• voll ausgestattetes Filmstudio mit Live-Charakter<br />

• aufgezeichnet wird mit bis zu vier professionellen Kameras<br />

• ihr bestimmt die Inhalte, wir setzen sie in Szene<br />

• bei Bedarf inklusive Visagistin, die dafür sorgt, dass ihr gut ausseht<br />

• Interview mit professioneller Moderatorin (Angebot 1 + 2)<br />

• Konzertbühne (8 m x 4 m) mit Licht, PA und Backline vorhanden*<br />

• ein großer Bildschirm (2 m x 1 m) im Studio steht euch als eure persönliche Werbefläche zur<br />

Verfügung – hier können wir euer Logo, das Albumcover, Werbung von Firmen oder sonstige Grafiken<br />

einbauen<br />

• ein gut eingespieltes Team vor Ort kümmert sich um alle Belange<br />

• ihr bekommt eine geschnittene Sendung von RockTV inklusive Intro, animierten Bauchbinden und<br />

Abspann<br />

• auf Wunsch stellen wir das Video on-demand auf unserem YouTube-Kanal und sozialen Netzwerken<br />

zur Verfügung für noch mehr Reichweite<br />

❸ Aufzeichnung<br />

Live-Konzert<br />

Ihr braucht ein professionelles Live-Video, um<br />

euch für Konzerte zu bewerben?<br />

Kommt in unser Rock-TV-Studio!<br />

(30 Minuten Videoclip)<br />

➜ 1 000 Euro<br />

★ Unser<br />

Film-Team ist<br />

auch mobil!<br />

Ob Festivalmitschnitt oder Proberaumdreh,<br />

drinnen oder draußen.<br />

Wir kommen mit dem Ü-Wagen vorbei, um<br />

mit bis zu vier festen (!) Kameras aufzuzeichnen.<br />

Auf Anfrage machen wir euch gern ein<br />

individuelles Angebot.<br />

© KZENON/FOTOLIA<br />

* Für einen perfekten und professionellen Sound empfehlen wir einen Auftritt mit Vollplayback (Liveund<br />

auch Unplugged-Auftritte sind aber möglich und der Ton kann gegen einen geringen Aufpreis<br />

nachträglich von uns abgemischt werden).<br />

Kulturelles Jugendbildungswerk e.V. – RockTV | Kolberger Str. 30 | 21339 Lüneburg<br />

Web. www.musiker-online.tv | Mail. info@musikermagazin.de | Fon. +49(0)4131-233030 | Fax. +49(0)4131-2330315


EDITORIAL 03<br />

Am 9. Dezember werden<br />

in der Siegerlandhalle in Siegen über 1000 <strong>Musiker</strong>innen<br />

und <strong>Musiker</strong> zusammenkommen,<br />

um sich beim Deutschen Rock & Pop Preis, Deutschlands ältestem<br />

und erfolgreichstem Musik-Wettbewerb der Popularmusik,<br />

auszutauschen und live zu präsentieren.<br />

Auf diesem künstlerischen Wettbewerb werden sich ca. 90 Einzel -<br />

interpreten und Bands aus den unterschiedlichsten musikstilistischen<br />

Bereichen der Rock- und Popmusik mit jeweils einem Song live den Juroren<br />

und dem Publikum vorstellen.<br />

Die Fachjury aus Vertretern der Musik- und Medienbranche sowie qualifizierten<br />

<strong>Musiker</strong>/-innen, die dieses Jahr ehrenamtlich dem Kulturfestival<br />

zur Seite stehen, wird über diese Konzertauftritte urteilen und am Ende der<br />

Veranstaltung die Gewinner ermitteln.<br />

Im bewussten Gegensatz zu kommerziellen Musik- oder Firmenwett be -<br />

werben zählt beim Deutschen Rock & Pop Preis als einziges Kriterium der<br />

künstlerische Anspruch in den Einzelbereichen Komposition, Text, Instru -<br />

men tation, Gesang, Performance, Originalität und Kreativität.<br />

Finanziert wird dieser musikalische Wettbewerb durch die gemeinnützige<br />

<strong>Musiker</strong>gemeinschaft des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V.<br />

zusammen mit allen mitwirkenden Teilnehmern (mittels geringer Bewer bungsund<br />

Teilnahmebeiträge), ohne Bundes- oder Landes-Förder- und Finan -<br />

zierungsmittel! Die gastgebende Kommune stellt den Aus rich tungsort zur<br />

Verfügung. Diese Gemeinschaftsfinanzierung eines jährlichen großen<br />

gemeinnützigen Kulturfestivals durch alle (direkt und indirekt) beteiligten<br />

<strong>Musiker</strong>/Musikgruppen/Künstler ist in Deutschland und Europa einzigartig!<br />

Musikgrößen wie Pur, Juli, Yvonne Catterfeld, Pasquale Aleardi oder<br />

Luxuslärm nahmen an diesem kulturellen Wettbewerb teil oder nutzten den<br />

Titel als Sprungbrett für ihre Karriere.<br />

Der 35. Deutsche Rock & Pop Preis <strong>2017</strong> wird von der Deutschen<br />

PopStiftung, dem Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V., der<br />

Fachzeitschrift <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> sowie der gastgebenden Stadt Siegen<br />

präsentiert.<br />

Das vor und nach der jährlichen Preisverleihung folgende Presse-Echo<br />

von bundesweit hunderten Tageszeitungen mit z. T. halbseitigen Be richt -<br />

erstattungen über diese Kulturveranstaltung und seine musikalischen Teil -<br />

nehmer und Gewinner ist inzwischen eines der umfangreichsten positiven<br />

Tageszeitungs-Medienechos, das auf ein bekanntes Kulturfestival oder<br />

Rock- & Popkonzert in Deutschland, Österreich oder der Schweiz erfolgt …<br />

(s. jährliche Pressedokumentation der professionellen Ausschnittdienste).<br />

Die Schirmherrschaft übernehmen in <strong>2017</strong> wieder der Bürgermeister<br />

der Stadt Siegen, Herr Steffen Mues, sowie seit nunmehr 17 Jahren der<br />

Präsident des Deutschen Musikrats, Prof. Martin Maria Krüger.<br />

WEITERE INFORMATIONEN UNTER: WWW.MUSIKER-ONLINE.COM<br />

TEXT: OLE SEELENMEYER<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


10 FESTIVAL<br />

35. DEUTSCHER<br />

ROCK & POP PREIS <strong>2017</strong><br />

am 9. Dezember <strong>2017</strong>, Kongresszentrum Siegerlandhalle – Siegen<br />

1. ZIEL/KONZEPT<br />

In <strong>2017</strong> werden zum 35. Mal insgesamt über<br />

125 „Deutsche Rock & Pop Preise“ der verschiedensten<br />

musikalischen Bereiche an heraus ra -<br />

gende Nachwuchsmusikgruppen, Nachwuchs -<br />

einzel künstler/-innen sowie zum ersten Mal<br />

durch eine Fachjury ausgewählte professionelle<br />

Musik gruppen und Einzelkünstler/-innen mit<br />

Ton trä ger vertrag verliehen. So sollen auch in diesem<br />

Jahr Nachwuchskünstler so unterschiedlicher<br />

musik stilistischer Bereiche wie Rock, Pop,<br />

Country, Hard & Heavy, Alter native, Weltmusik,<br />

Reggae, Funk & Soul u.v.a.m. geehrt werden.<br />

Einziges Kriterium ist dabei der künstlerische<br />

Anspruch. In ihrer kulturellen und künstlerischen<br />

Aus rich tung steht diese Kultur ver an stal -<br />

tung damit im bewussten Gegensatz zu bisherigen<br />

Veranstal tungszeremonien von Industrie -<br />

preisen und TV-Anstalten.<br />

Durch die Auszeichnung in über 125 verschiedenen<br />

Musikgenres wird der heutigen musikalischen<br />

Vielfalt im Bereich der Rock- & Pop musik<br />

Rechnung getragen. Damit soll erreicht werden,<br />

dass sich möglichst viele Musikgrup pen, Einzel -<br />

künstlerinnen und -künstler in ihrer Stilistik wiederfinden.<br />

Diese Kulturveranstaltung soll wie bisher als<br />

Platt form des kreativen Nachwuchses, aber auch<br />

als Treffpunkt einzelner etablierter Künstler/<br />

-innen und Persönlichkeiten des musikalischwirtschaftlichen<br />

Umfeldes dienen.<br />

2. FINANZIERUNG<br />

Diese Kulturveranstaltung wird im Wesent li -<br />

chen – wie in den vergangenen Jahren auch –<br />

durch die Deutsche Popstiftung, den Deutschen<br />

Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V. und die am<br />

Wettbewerb beteiligten Musikgruppen und<br />

Künstler/-innen finanziert.<br />

Von allen Bewerbern dieses bundesweiten<br />

kulturellen Wettbewerbs wird – ebenfalls wie in<br />

den Jahren zuvor – ein Solidarbeitrag in Form<br />

einer geringen Anmeldegebühr verlangt. Alle<br />

durch die Bundesjury ausgewählten Final teil -<br />

nehmer sowie durch die Bundesjury nominierten<br />

Preisträger der Neben- und Sonderkate -<br />

gorien zahlen außerdem einen Teilnahme be trag<br />

pro Musiksparte, um die Selbstfinanzierung dieses<br />

musikereigenen Kulturfestivals auf Bundes -<br />

ebene zu gewährleisten. Diese solidarische<br />

Ge mein schafts finanzierung ist in Deutsch land<br />

einmalig: Damit wird auch der 35. Deutsche<br />

Rock & Pop Preis wieder ge meinschaftlich finanziert<br />

durch die Stiftungs- und Verbands trä ger,<br />

die ca. 3 000 Mu sik grup pen, Musi kerinnen und<br />

<strong>Musiker</strong> im Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong> -<br />

ver band e.V. sowie durch die über 1 000 Teil -<br />

neh mer dieses Festivals.<br />

3. KATEGORIEN<br />

Im Gegensatz zu anderen deutschen Musik -<br />

preisen werden die Deutschen Rock & Pop<br />

Preise <strong>2017</strong> in über 125 verschiedenen musikstilistischen<br />

Bereichen verliehen. Weitere Preise<br />

können an herausragende etablierte Musik -<br />

gruppen, <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong> sowie in


FESTIVAL 11<br />

den Unterkategorien „Bester Gitarrist”, „Bester<br />

Keyboarder”, „Bester Schlagzeuger”, „Bester<br />

Bassist”, „Beste Komposition” etc. verliehen<br />

werden. Hierfür kann man sich direkt bewerben.<br />

Die Bundesjury entscheidet, ob besondere<br />

Leistungen in diesen Bereichen vorliegen.<br />

FOLGENDE EINZELKATEGORIEN<br />

WERDEN AUSGESCHRIEBEN:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

8 Hauptkategorien<br />

64 Nebenkategorien<br />

25 Sonderkategorien<br />

28 Sonderauszeichnungskategorien<br />

Durch die differenzierte Auswahl an Kate go -<br />

rien und Unterkategorien wird gewährleistet,<br />

dass eine große Anzahl vielversprechender<br />

Musik gruppen, Interpreten und Künstler/-innen<br />

in musikhistorisch bedeutenden, aber bisher<br />

bei Preisverleihungen vernachlässigten Musik -<br />

rich tungen ebenfalls gewürdigt werden können.<br />

In den acht Hauptkategorien werden die Final -<br />

aus scheidungen (und/oder Halbfinal vor ent -<br />

scheide) tagsüber live am Festivalort auf der<br />

Bühne er folgen. In den übrigen Kategorien entscheidet<br />

die Bundesjury allein aufgrund des<br />

eingeschickten Materials über eine Nominie -<br />

rung bzw. Aus zeichnung bei der Preisver lei hung.<br />

Mit der Aufnahme von Kategorien, die sich<br />

mit dem künstlerischen und technischen Um -<br />

feld einer CD-Produktion und des Musik ma na -<br />

ge ments auseinandersetzen (Studioproduktion,<br />

CD-Design, Independent-Label, Künstler agentur<br />

etc.), sollen – wie im Vorjahr – auch diese an -<br />

son sten im Schatten von künstlerischen Aus -<br />

zeich nungen stehenden Firmen und Personen<br />

geehrt werden.<br />

Jede Band/jeder Künstler kann sich mit einer<br />

CD/einem Musikvideo pro Kategorie (möglichst<br />

eine Liveaufnahme) bei der Deutschen Pop -<br />

stiftung für die verschiedenen Kategorien be -<br />

werben.<br />

ANMELDEGEBÜHR:<br />

DRMV-Mitglieder 20,– Euro,<br />

DRMV-Nichtmitglieder 30,– Euro.<br />

Nach dem Bewerbungsschluss am 1. Se p te -<br />

m ber <strong>2017</strong> ermitteln unabhängige Experten -<br />

juroren, die von der Deutschen Popstiftung ein -<br />

ge setzt werden, die Teilnehmer am Finale und<br />

die Preisträger der Neben- und Sonderkate go -<br />

rien des 35. Deutschen Rock & Pop Preises<br />

<strong>2017</strong>. Mithilfe eines detaillierten Bewer tungs bo -<br />

gens (Arran ge ment, Instrumentierung, Gesang,<br />

Text, Kom position, Originalität, Kreativität etc.)<br />

ermittelt die Festivaljury die live im Finale des 35.<br />

Deutschen Rock & Pop Preises <strong>2017</strong> auftretenden<br />

Musikgruppen und Einzelinterpreten der<br />

Hauptkategorien. Um eine gerechte Preis ver -<br />

leihung zu gewährleisten, kann die Bundes jury,<br />

wenn die Einordnung den Juroren passend<br />

erscheint, Preise auch in anderen als den durch<br />

die Künstler ursprünglich beworbenen Katego -<br />

rien zuerkennen.<br />

4. PREISVERLEIHUNG/FESTIVAL<br />

Die Teilnehmer am Finale des 35. Deutschen<br />

Rock & Pop Preises <strong>2017</strong> erhalten durch die<br />

Deutsche Popstiftung eine Einladung nebst Teil -<br />

nahmeformular. Die in allen Sparten und Be -<br />

reichen nominierten Bands und Künstler/-innen<br />

werden persönlich eingeladen. Erst die Rück -<br />

sendung des ausgefüllten Teilnahmeformulars<br />

und die Entrichtung der Teilnahmegebühr in<br />

Höhe von 150,– Euro je Hauptkategorie sowie<br />

100,– Euro je Sonder- oder Nebenkategorie (je<br />

zuerkannter Preissparte) garantieren die Teil nah -<br />

me am 35. Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2017</strong>.<br />

Die Finalisten (Einzelkünstler/-innen und Musik -<br />

gruppen) der Hauptkategorien erhalten im Ge -<br />

genzug je 50 Eintrittskarten im Gesamtwert von<br />

1 000,– Euro für den eigenen Gäste-/Fan kreis<br />

(s. zusätzliche Publikumsabstimmungen), die<br />

ausgezeichneten Preisträger der Sonder- und<br />

Nebenkategorien erhalten ebenfalls je 50 Ein -<br />

trittskarten im Gegenwert von 1000,– Euro für<br />

die eigenen Gäste/Fans. Mit der Nichtrück sen -<br />

dung des Anmeldeformulars und der Nicht ent -<br />

richtung der Teilnahmegebühr verfällt die Teil -<br />

nah me und Preiszuerkennung.<br />

Die Ergebnisse der Wahl und Auszeichnung<br />

durch die Festivaljury werden auf der Home -<br />

page des DRMV www.musiker-online.tv und<br />

durch die Kulturzeitschrift musiker <strong>Magazin</strong><br />

nach dem Festival veröffentlicht.<br />

Die jeweils ersten Preisträgerbands der<br />

Haupt kategorien „Rock“, „Pop“ und „Alter-<br />

na tive“ erhal ten eine einjährige kostenlose Mit -<br />

glied schaft im DRMV und ein einjähriges<br />

Rechts- und Fachberatungsprogramm. Die teil -<br />

nehmen den Preisträger der verschiedensten<br />

Deut schen Rock & Pop Preise <strong>2017</strong> erhalten<br />

als Auszei ch nung eine Ehrenurkunde. Die jeweils<br />

ersten Preis träger der Hauptkategorien erhalten<br />

zu sätzlich einen Rock- & Pop-Oscar.<br />

INFOS: WWW.MUSIKER-ONLINE.COM/<br />

DEUTSCHER-ROCKPOP-PREIS<br />

ANMELDUNG:<br />

MUSIKER-ONLINE.COM/ANMELDUNG<br />

TEXT: OLE SEELENMEYER<br />

FOTOS: LUDWIG CZAPLA


12 STORIES<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 13<br />

DIE PLANK<br />

Musik mit wildem Herzen<br />

Julia Plank ist <strong>Musiker</strong>in<br />

mit ganzem Herzen.<br />

Mit 15 Jahren den ersten<br />

Songcontest in ihrer<br />

Heimat gewonnen,<br />

hat sie heute,<br />

20 Jahre später,<br />

viel über sich selbst und<br />

Musik gelernt.<br />

Ihr aktuelles Album<br />

„Wildes Herz“<br />

berichtet genau<br />

von diesen Erfahrungen<br />

und der Sehnsucht<br />

nach mehr.<br />

Im Interview erzählt sie<br />

von ihrer Solokarriere<br />

als „Die Plank“ und<br />

erklärt uns, warum sich<br />

Crowdfunding für junge<br />

<strong>Musiker</strong> nicht rechnet.<br />

MM: Im letzten Jahr ist dein Debütalbum<br />

„Wildes Herz“ unter deinem Künstlernamen<br />

„Die Plank“ erschienen. Was können Hörer<br />

von diesem Album erwarten?<br />

JULIA PLANK: Das Album ist eine Hommage an<br />

eine Zeit in meinem Leben, als ich noch nicht so<br />

recht wusste, wer ich eigentlich bin. Die Songs<br />

erzählen davon, wie sehr man sich verlaufen kann,<br />

von den damit verbundenen enttäuschten Er -<br />

war tungen an Menschen und Situationen. Und es<br />

erzählt von der Sehnsucht, sich selbst eine neue,<br />

eigene Richtung zu geben. Die Songs heißen<br />

beispielsweise „Kaffee“, „Spiel mit mir“, „Durch die<br />

Nacht“ – und sie laden ein, sich wirklich Zeit zum<br />

Zuhören zu nehmen. Es ist Singer-Song writer-<br />

Pop, zwischen Folk, Jazz und Chanson. Wir<br />

haben bewusst alles ganz pur arrangiert und die<br />

Geschichten der Songs in den Mittelpunkt ge -<br />

stellt. Und weil wir den Leuten gern Zeit schenken<br />

möchten, wirklich reinzuhören und in Texte und<br />

Melodien abzutauchen, gibt’s das Album nicht nur<br />

digital und als CD, sondern auch als Schallplatte.<br />

MM: Das Album hast du durch Crowd fun ding<br />

finanziert. Was gefällt dir an diesem Vor -<br />

gehen?<br />

JULIA: Nach meinen Erfahrungen sehe ich das<br />

Ganze heute differenziert und würde eine Projekt -<br />

finanzierung für ein kleines Solo-Musik-Projekt<br />

nicht mehr per Crowdfunding machen. Auch wenn<br />

mein Album damit erfolgreich finanziert werden<br />

konnte. Crowdfunding hat mich eingefangen mit<br />

dem sympathischen, unkonventionellen Vorgehen,<br />

der scheinbaren Einfachheit und der Öffentlichkeitswirksamkeit,<br />

die erzielt werden kann. Nach -<br />

dem ich beruflich aus dem Bereich Marketing<br />

und PR komme, wusste ich, dass ich mit eigenen<br />

Mitteln in der Lage bin, eine Low-Budget-Kom -<br />

mu nikationskampagne über alle Kanäle auszurollen.<br />

Mailings, Social Media, lokale Presse und<br />

das persönliche Netzwerk. Mein Spielfeld! Und<br />

trotzdem haben nur rund 60 Personen tatsächlich<br />

mitgemacht. Da habe ich erstmals ein Gefühl<br />

dafür bekommen, wie viel interdisziplinäre Maßnah -<br />

men-Power dahinterstecken muss, wenn die<br />

<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


14 STORIES<br />

»Entstanden ist eine<br />

wunderschöne<br />

Nischen-Produktion und<br />

eine Interpretation<br />

meiner Songs, die sich<br />

an nichts misst,<br />

als an der Atmosphäre,<br />

die uns bei den<br />

Aufnahmen be gleitet hat.«<br />

Unterstützer in die Tausende gehen. Wer hier<br />

keine Erfahrung hat, dem würde ich raten, sich<br />

bewusst zu machen: Das Internet ist kein Selbst -<br />

läufer! Man braucht eine Menge finanziellen Schub,<br />

Handwerkszeug und Erfahrung, um Menschen<br />

nicht nur zu erreichen, sondern sie auch noch zu<br />

bewegen, Geld zu geben, für etwas, das sie noch<br />

nicht sehen, hören oder anfassen können.<br />

Unterschätzt habe ich selbst aber den ganzen<br />

Bereich der Finanzierungsthematik. Da hatte ich<br />

nämlich damals wenig Ahnung. Und da liegt meines<br />

Erachtens auch die Krux: Crowdfunding setzt<br />

da an, wo die Ahnung der meisten aufhört, und<br />

verknüpft mit Öffentlichkeitsarbeit und Finan zie -<br />

rung zwei komplexe Disziplinen miteinander, die<br />

über das Online-Portal scheinbar zum Kinder spiel<br />

für jedermann werden. Dass daraus in Wahrheit<br />

für den Nutzer eine superteure Finanzierungs form<br />

entsteht, im Vergleich zu möglichen anderen,<br />

wird natürlich nicht gesagt. Denn auch wenn die<br />

Crowdfunding-Portale eine tolle und auf ihrer<br />

Seite kostengünstige Sache sind, sie sind allenfalls<br />

Vermittler auf dem Markt der Ideen und bringen<br />

Akteure und Unterstützer zusammen. Das ist<br />

hipper, als jemanden einfach zur Bank zu schikken,<br />

wo diese ja ohnehin um ihr Image ringen.<br />

Als Finan zierungsform betrachtet, rechnet Crowd -<br />

fun ding sich unterm Strich allerdings nicht.<br />

Jedenfalls nicht für Künstler, die ihre eigenen kleinen<br />

Projekte wie Alben und Videos damit realisieren<br />

möchten. Denn da die Unterstützer im<br />

Vorfeld v. a. definierte Produkte oder Dienst leis -<br />

tun gen von den Künstlern kaufen, und nicht nur<br />

frei gewählte Beträge geben, fallen auf die verkauften<br />

Dinge regulär Steuern an. Unser erzieltes<br />

Crowd funding-Budget wurde auf diese Weise<br />

um rund ein Drittel gekürzt. Diese Reduzierung<br />

muss man von Anfang an in seine Kalkulation<br />

einplanen, sonst erlebt man eine böse Überraschung.<br />

Das wiederum kann man aber nicht<br />

wirklich, weil nicht vorhersehbar ist, welche<br />

Unter stüt zungsform ge wählt wird.<br />

Ich habe also gelernt: Planbarer, sicherer und<br />

deutlich günstiger bei der aktuellen Niedrig zins -<br />

lage ist einfach ein klassischer Ratenkredit mit<br />

festem Zinssatz. Mein Fazit: Erstens: Ich würde<br />

in jedem Fall beim nächsten Mal direkt zur Bank<br />

gehen. Zweitens: PR und Fanarbeit sind wichtig,<br />

muss man aber auch unabhängig von Crowd -<br />

funding machen. Drittens: Crowdfunding ist nicht<br />

gleich Crowdfunding. Es wird auch von Platten -<br />

firmen produkt-strategisch eingesetzt als Investi -<br />

tion im Sinne einer PR-Kampagne, die sich gleich<br />

noch zum Teil selbst gegenfinanziert. Die leuchtenden<br />

Beispiele, an denen man sich aber als<br />

Künstler in Eigenregie nicht zu orientieren braucht.<br />

MM: Beim Crowdfunding bietet man den<br />

Unterstützern sogenannte Dankeschöns an.<br />

Dadurch duften deine Fans bei einem Musik -<br />

video mitspielen und du hast Wohn zimmer -<br />

konzerte gegeben. Wie war es, deine Fans so<br />

nah und persönlich kennenzulernen?<br />

JULIA: Bei den Leuten zu Hause in ihren eigenen<br />

vier Wänden zu spielen ist immer ein Erlebnis,<br />

weil es so direkt und unmittelbar ist und du viel<br />

besser verstehst, wer deine Musik eigentlich hört.<br />

Ich mag das sehr! Und außerdem gibt’s an den<br />

selbst gemachten Buffets immer die leckersten<br />

Dinge! Der Videodreh zum Song „Wo kommst<br />

du denn jetzt her“ mit unseren Unterstützern war<br />

schon etwas ganz Besonders. Wir hatten ältere<br />

Herrschaften ebenso dabei wie Kinder und wir<br />

haben mit ihnen, passend zum Song, Begeg -<br />

nungs szenen gespielt. Da sind so schöne, goldige<br />

Sequenzen entstanden, dass ich vor lauter<br />

Freude zum Schluss noch in den unbeheizten<br />

Außen pool unserer Location gesprungen bin. Im<br />

No vem ber.<br />

MM: Erklärtes Ziel des Albums war auch die<br />

Ansprache von Labels, Agenturen und Radios.<br />

Wie hat das bisher geklappt?<br />

JULIA: Stimmt, das hatten wir in unseren Kam -<br />

pagnen-Teaser des Crowdfundings geschrieben.<br />

Aber schon im Studio haben wir festgestellt, dass<br />

wir noch nicht bereit sind, uns musikalisch von<br />

unseren Wurzeln zu lösen und wirklich kommerziell<br />

zu klingen. Entstanden ist eine wunderschöne<br />

Nischen-Produktion und eine Interpretation<br />

meiner Songs, die sich an nichts misst, als an<br />

der Atmosphäre, die uns bei den Aufnahmen be -<br />

gleitet hat. Das wird gern von unseren Regional -<br />

sendern gespielt, findet natürlich aber keinen<br />

Platz auf Playlisten kommerzieller Radiosender.<br />

Agen turen und Labels habe ich erst einmal hinten<br />

angestellt, da ich gerade noch ein nebenberufliches<br />

Studium begonnen habe, für das ich viel<br />

Zeit brauche. Dafür darf ich an vielen Stellen, so<br />

wie mit euch hier im MUSIKER MAGAZIN, über<br />

unser schönes Projekt sprechen. Ich war zudem<br />

im Frühjahr u. a. Titelstory des Frauenmagazins<br />

„Rosenheimerin“, mit dem Song „Barfuß“ live zu<br />

Gast in der Abendschau des Bayerischen Rund -<br />

funks und bei „Mensch, Otto!“, der bekannten<br />

bayerischen Radio-Talk-Show auf Radio Bayern 3.<br />

MM: Du arbeitest im Marketing, mit Pro mo -<br />

tion hast du also Erfahrung. Gibt es be stim mte<br />

Tricks, auf die man als <strong>Musiker</strong>in zurück -<br />

greifen kann, um Aufmerksamkeit zu ge -<br />

winnen?<br />

JULIA: Puh! Das ist so eine Alles-oder-nichts-<br />

Frage. Bevor ich mich jetzt in einzelnen Maß -<br />

nahmen verliere und womöglich was vergesse,<br />

versuche ich es mit einem Bild. Kommunikation<br />

ist ein Kosmos. Dass Menschen beginnen, deine<br />

Musik zu mögen und ihren Freunden von dir zu er -<br />

zählen, setzt voraus, dass du einen tollen, großen,<br />

weitläufigen Raum um dich erschaffst, in dem<br />

Men schen sich wohlfühlen und in dem sie alles<br />

finden, was sie über dich wissen sollen. Er be -<br />

steht aus Hard Facts, aus Geschichten rund um<br />

dein Projekt, aus deiner Musik, aus Bildern, Videos,<br />

Social-Media-Profilen und aus deiner Website, in<br />

der du alle Informationen schick und modern<br />

zusammenführst. Und dann beginnst du, Ein la -<br />

dungen auszusprechen, dich in deinem Kosmos<br />

zu besuchen. Dazu versendest du speziell ge -<br />

schnürte Einladungspäckchen. Du tust genau das<br />

rein, was der andere braucht, um gut damit weiterarbeiten<br />

zu können. Veranstalter, Journalisten,<br />

dein Publikum. Manche sind ganz schön bockig<br />

(weil sie so viele Einladungen von allen Seiten<br />

erhalten), ignorieren deine freundlichen Einladun -<br />

gen und du brauchst eine sehr hohe Frustrations -<br />

grenze, um nicht müde zu werden, immer und<br />

immer wieder freundlich nachzuhalten und die<br />

neuesten Highlights aus dem Ärmel zu zaubern.<br />

Ab einem gewissen Umkreis und Anzahl von An -<br />

sprechpartnern ist eine Eins-zu-eins-Behandlung<br />

dieser Art natürlich nicht mehr möglich. Dann<br />

braucht man mehr Wums im Sinne von Infra -<br />

struktur, Kontakt-Verteilern und Geld. Und das ist<br />

das, was Agenturen oder entsprechende Ab -<br />

teilungen von Plattenfirmen leisten.<br />

MM: Du hast schon als Jugendliche professionell<br />

Musik gemacht, sogar Songs auf<br />

Mallorca aufgenommen. Dein Durchbruch<br />

als Sängerin scheiterte schließlich an Strei -<br />

tereien und Missmanagement. Was hast du<br />

daraus gelernt?<br />

JULIA: Ja, gestritten haben wir in dieser Mädels-<br />

Band mit unseren 18,19 Jahren. Aber das Wort<br />

Missmanagement ist nicht ganz richtig. Vielmehr<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


15<br />

»Als Künstler gibt man<br />

sich selbst gern eine<br />

unnahbare Aura, die einen<br />

von wirtschaftlicher und<br />

rechtlicher Verantwortung<br />

entbindet – aber eben<br />

auch von deren<br />

Sicherheiten und Vorteilen,<br />

die sie ja bietet.«<br />

ist das passiert, was ganz häufig unter Künstlern<br />

und Semi-Profis passiert und was die meisten<br />

von uns kennen: Missverständnisse und Ent täu -<br />

schung. Auch diese Erfahrung von damals hat<br />

dazu geführt, dass ich derzeit bei der IHK das<br />

Studium zur Betriebswirtin mache. Ich finde es<br />

schade, dass speziell <strong>Musiker</strong> gern die Dis zi -<br />

plinen Kunst, Recht und Wirtschaft gegeneinander<br />

ausspielen, anstatt sie zu verbinden und für<br />

sich nutzbar zu machen. Als Künstler gibt man<br />

sich selbst gern eine unnahbare Aura, die einen<br />

von wirtschaftlicher und rechtlicher Verant wor -<br />

tung entbindet – aber eben auch von deren<br />

Sicherheiten und Vorteilen, die sie ja bietet. Es<br />

besteht die verbreitete Annahme, das sei alles zu<br />

komplex und unverständlich und bürokratisch.<br />

Das kenn ich ja selbst und zum Teil stimmt das<br />

auch. Und so bleibt man lieber vage in allem was<br />

man tut, und laviert sich durch, anstatt sich einmal<br />

genauer mit den betreffenden Bereichen<br />

aus einanderzusetzen. Wie oft habe ich Sätze<br />

gehört wie „Das machen wir schon irgendwie“<br />

oder „Das müssen wir nicht aufschreiben, wir<br />

sind ja Freunde“. Und wo ich den Vorstoß ge -<br />

macht habe, ein Projekt doch einmal fundiert<br />

aufzusetzen, bin ich auf Abwehr und Misstrauen<br />

gestoßen, weil so viel Unwissen da ist, dass die<br />

<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


16 STORIES<br />

Angst groß ist, übervorteilt zu werden. So kursieren<br />

auch jede Menge falsche Informationen ge -<br />

gen über Plattenfirmen und Agenturen, sodass<br />

echte Scheinheilige nicht mehr trennscharf von<br />

denen unterschieden werden, die wirklich gut für<br />

ihre Künstler arbeiten. Dadurch bleibt so viel echtes<br />

musikalisches Potenzial auf der Strecke und<br />

das finde ich sehr schade.<br />

MM: Gibt es dadurch konkrete Dinge, die du<br />

heute bewusst anders handhabst als damals?<br />

JULIA: Na klar. Ich weiß heute einfach selbst viel<br />

mehr und gehe konkreter an die Dinge heran. Ich<br />

brauche keine Angst mehr zu haben, über den<br />

Tisch gezogen zu werden, weiß, worauf grundsätzlich<br />

zu achten ist, und ich weiß auch, wann<br />

ich für besondere Fragen einen Spezialisten hinzuziehen<br />

sollte.<br />

MM: Inspiration zu einem zweiten Versuch<br />

als Sängerin fandest du auf einer Kuba-<br />

Reise. Was hat dich dort so fasziniert?<br />

DIE PLANK – „Wildes Herz“<br />

VÖ: 21.10.2016<br />

WWW.JULIA-PLANK.DE<br />

WWW.FACEBOOK.COM/JULIA.PLANK.FANS<br />

JULIA: Ganz prinzipiell ist Kuba ein wunderschöner<br />

inspirierender Ort, zum Lachen und zum<br />

Weinen. Größte Lebenslust liegt da direkt neben<br />

tiefster Verzweiflung und mangelnden Zukunfts -<br />

perspektiven. Aber die Menschen haben Herz.<br />

Dieses Gefühlsgemenge, in Verbindung mit den<br />

vielschichtigen ethnischen, kulturellen und religiösen<br />

Hintergründen seiner Bewohner, ist ein<br />

Brutkasten für Kultur. Und weil Kultur auch Unter -<br />

haltung ist und Unterhaltung ein politisches Instru -<br />

ment, werden alle künstlerischen Disziplinen dort<br />

staatlich extrem gefördert. Aber auch der gesellschaftliche<br />

Wert ist enorm. Jeder Künstler wird<br />

dort hochgehalten wie bei uns Atomphysiker oder<br />

Astronauten. Ich kam mir dort vor wie eine verwunschene<br />

Prinzessin. Meine Reise ist nun zehn<br />

Jahre her, aber sie fand zu einer Zeit statt, in der<br />

ich noch sehr grün hinter den Ohren war, unsicher<br />

in vielerlei Hinsicht und versucht habe, den<br />

Erwartungen anderer gerecht zu werden. Kuba<br />

hat mich in der Seele gepackt, dort wo ich am<br />

empfindsamsten bin, und ich habe verstanden,<br />

dass, egal welche sehr irdischen und pragmati-<br />

schen Fähigkeiten ich sonst noch habe, mein<br />

größtes Wesensmerkmal sicherlich dort in der<br />

Tiefe liegt, in dem was singt, pulsiert, tanzt.<br />

MM: Die daraus entstandene Band „Plank-<br />

ton“ löste sich 2012 auf. Warum kam es zur<br />

Trennung?<br />

JULIA: Wie vieles haben auch musikalische Pro -<br />

jekte Lebenszyklen. Ich wollte einfach immer<br />

schon mehr machen aus meiner Musik, mehr<br />

Menschen erreichen als den eigenen Landkreis.<br />

Und so haben wir damals ganz ehrlich und einvernehmlich<br />

miteinander entschieden, dass sich<br />

die Wege trennen.<br />

MM: Durch deine gesammelten Erfah run gen<br />

und mithilfe deines Pianisten Jörg Müller<br />

wurdest du schließlich zu „Die Plank“. Was<br />

habt ihr für die Zukunft musikalisch ge plant?<br />

JULIA: Ja, die Zusammenarbeit mit Jörg ist wirklich<br />

klasse. Es gibt wenige Pianisten, die Sänger<br />

auf diese besondere Weise begleiten können. Ab<br />

2018 werden wir wieder Konzerte geben. Das<br />

aktuelle Jahr steht erst einmal noch ganz im<br />

Zeichen unseres Albums WILDES HERZ, das wir<br />

den Menschen in Interviews aller Art vorstellen.<br />

Und dann hab ich wie immer schon Ideen, um das<br />

Ganze weiterzuentwickeln. Aber die verrate ich<br />

natürlich jetzt noch nicht.<br />

INTERVIEW: JANA MOYSICH<br />

FOTOS: PICTURE LIFE, DOROTHEA PERL<br />

GRAFIK: © SINNA-NYAN/FOTOLIA.COM


STORIES 17<br />

MATIJA<br />

Die Ruhe<br />

vor dem Sturm<br />

Matija fühlen sich bereit,<br />

ihr Album ist produziert,<br />

die erste Single<br />

„Song for Celine“ bereits<br />

veröffentlicht.<br />

Um an diesen Punkt<br />

zu kommen, haben<br />

die vier Münchner einen<br />

Neuanfang gewagt<br />

und ihren alten Bandnamen<br />

abgelegt. Auch am eigenen<br />

Sound wurde gefeilt, um<br />

sich die Albumproduktion<br />

zu erarbeiten.<br />

Wir haben mit Matija Clupacek, Sänger, Blockflötist und zweiter<br />

Gitarrist, über die Entwicklung der Band, Inspiration und das kommende<br />

Debütalbum gesprochen.<br />

MM: Ihr habt als Schülerband in München unter THE CAPITOLS<br />

angefangen. Nun kommt der musikalische Neuanfang mit MATIJA.<br />

Was nehmt ihr von THE CAPITOLS mit und was lasst ihr bewusst<br />

hinter euch?<br />

MATIJA: Von THE CAPITOLS nehmen wir eine große Menge an Erfahrung,<br />

besonderen Momenten, prägenden Konzerten und wegbereitenden Erinne -<br />

rungen mit. THE CAPITOLS ist unsere Vergangenheit und definitiv unsere<br />

erste Entwicklungsstufe; es wäre fahrlässig, sie zu verleugnen oder zu<br />

ignorieren. Bewusst hinter uns lassen wir allerdings einen musikalischen<br />

Farbton, den des britischen Klischee-Indie-Rocks. Wir spielen sicherlich<br />

noch einige der alten Indie-Tanz-Nummern live, ihre Funktionalität in einem<br />

bunten Liveset ist unumstritten, aber unser erstes MATIJA-Album wird eine<br />

andere Hausnummer sein und eher in die Alternative-Pop-Schiene fallen.<br />

MM: Vor Kurzem ist das Video zu „Song For Celine“ erschienen. Song<br />

und Video wirken träumerisch, aber auch sehr dramatisch. Wieso habt<br />

ihr euch für dieses Lied als erste Single-Auskopplung entschieden?<br />

MATIJA: „Song For Celine“ soll Ruhe vor dem Sturm ausstrahlen. Es ist ein<br />

Song voller unterdrückter Emotionen, man kann die Anspannung spüren,<br />

der Vulkan brodelt, bricht allerdings noch nicht aus. Lasst euch mal über- <br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


18 STORIES<br />

raschen, wir sehen es als perfekte Vorbereitung für unsere zweite Single,<br />

„White Socks“, die bald erscheinen wird und auf die wir den Hauptfokus<br />

dieser Albumveröffentlichung gelegt haben.<br />

MM: Euer Sound klingt nicht nach Newcomern, sondern auffällig<br />

international und professionell. Ist das Arbeit des Labels oder einfach<br />

der natürliche Reifungsprozess als Band?<br />

MATIJA: Ein Label definiert nicht den Sound einer Band. Es kann zwar der<br />

Band vorschreiben, „Spielt Orange Amps und Telecaster und dann klingt<br />

ihr wie die Wombats“, aber so eine unorganisch auferlegte Sound-Direktive<br />

ist meist sehr leicht zu durchschauen und nicht authentisch. Danke für das<br />

Kompliment für unseren Sound, wir freuen uns, dass er international klingt,<br />

wir wollen nämlich nicht lokal begrenzt klingen. Ich denke, der Klang hat<br />

sich durch die Metamorphose von THE CAPITOLS zu MATIJA ergeben, mit<br />

einer großen Prise Umschwung unseres Produzenten Johann Scheerer,<br />

der wegbereitende Arbeit in diesem Shaping zu leisten wusste.<br />

Er brachte unseren Bassisten Johann neben dem E-Bass auch zum<br />

Syn thesizer, unseren Gitarristen Jan zur Abwechslung mal an ein Fender-<br />

Rhodes-Piano und er nahm unserem Schlagzeuger Sami die Becken und<br />

die Toms weg. So ließ er ihn mit einem auf Bass Drum, Snare und Hi-Hat<br />

reduzierten Kit einen puristischen, simplen und mächtigen Schlagzeug-<br />

Sound der Band kreieren. All dies hat die Klangwelt der Band verändert.<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 19<br />

Sami, unser Schlagzeuger, hat beispielsweise unsere Website komplett<br />

selbst erstellt. Und auch bis zur Zusammenarbeit mit unserer Booking-<br />

Agentur habe ich das meiste selber gebucht.<br />

MM: Euer Produzent ist Johann Scheerer, der schon mit großen<br />

Namen wie Pete Doherty zusammengearbeitet hat. Wie kam der<br />

Kontakt zustande?<br />

MATIJA: Unser Gitarrist Jan ist ein großer Fan von Omar Rodriguez Lopez,<br />

einem mexikanischen <strong>Musiker</strong>, der mit Johann Scheerer bereits zusammen -<br />

gearbeitet hatte. Durch sein Social Media wurde er auf Johanns Studio<br />

„Clouds Hill“ aufmerksam und fragte Johann via Facebook, ob er nicht<br />

Lust hätte, eines unserer Konzerte zu besuchen.<br />

Als wir in Hamburg auf Tour mit „Swim Deep“ waren, konnten wir Johann<br />

durch unsere Show überzeugen, ein paar Demos mit uns aufzunehmen.<br />

Aus einer Affäre begann eine Liebe … aus Demos wurde ein Debüt-Album.<br />

MM: Er war es auch, der euch zu Synthies geraten hat, die ihr mittlerweile<br />

als „Kreativmotor“ bezeichnet. Was fasziniert euch an diesem<br />

Instrument?<br />

»Ein Label definiert nicht<br />

den Sound einer Band.<br />

Es kann zwar der Band<br />

vorschreiben, „Spielt Orange<br />

Amps und Telecaster<br />

und dann klingt ihr wie<br />

die Wombats“,<br />

aber so eine unorganisch<br />

auferlegte Sound-Direktive<br />

ist meist sehr leicht<br />

zu durchschauen<br />

und nicht authentisch.«<br />

MM: Label, Booking-Agentur und Co ermöglichen <strong>Musiker</strong>n sich auf<br />

die Musik zu konzentrieren. Wie sind die Aufgaben verteilt? Was<br />

macht ihr selbst und welche Tätigkeiten gebt ihr gerne ab?<br />

MATIJA: Wir dürfen uns geehrt fühlen, ein großartiges Team um uns zu wissen,<br />

von einem Top-Produzenten, einem Manager, der gleichzeitig ein Freund<br />

der Band ist, einer tollen Booking-Agentur, einem tollen Produktmanager,<br />

einem sensationellen PR-Team bis zu allen anderen Leuten, die den Kreis<br />

um die Band ausmachen. Wir sind tatsächlich gerne immer up-to-date mit<br />

allem, was gerade passiert und stecken gerne immer unsere Nasen überall<br />

rein, daher machen wir immer wieder mal was selbst, wo es gerade was<br />

braucht.<br />

MATIJA: Synthesizer gehören zu einer Art von Instrumenten, die bereits durch<br />

ihre natürliche Beschaffenheit eine unglaubliche Klangwelt erschaffen können,<br />

in der sich jeder Zuhörer verlieren kann. Sie haben eine gewisse Macht,<br />

eine Mystik, eine unerreichbare Komponente, die sie von allen anderen<br />

Instrumenten unterscheidet.<br />

Gewissermaßen könnte man den Synthesizer als den Außerirdischen<br />

unter den Instrumenten bezeichnen, der eben nicht von dieser Welt ist. Wir<br />

arbeiten mit einem Roland Jupiter 6 und einem Moog Sonic Six, alte Vintage-<br />

Synthesizer die eine fantastische Wolke aus Emotionen und Möglichkeiten<br />

erzeugen.<br />

MM: Euer Album habt ihr bei ihm in Hamburg aufgenommen. Wie<br />

verlief die Studioarbeit?<br />

MATIJA: Es war fantastisch. Und sehr lehrreich. Am Anfang der Album auf -<br />

nahmen war unser Produzent Johann Scheerer noch nicht der Überzeugung,<br />

die Band sei weit genug, um bereits aufzunehmen. Also reisten wir<br />

vorerst getrübter Stimmung zurück nach München, um den Sommer im<br />

Proberaum zu verbringen, während andere ihr Bier im Park genossen und<br />

befreundete Künstler Festivals spielten. Wir übten täglich bis zum Umfallen,<br />

kehrten nach Hamburg zurück und überzeugten unseren Produzenten<br />

vom vorbereiteten Material. Die Vorbereitungen waren so gut gewesen,<br />

dass das Album de facto in fünf Tagen im Kasten war, gefolgt von Detail -<br />

arbeit und diversen kreativen Abänderungen im Einzelnen.<br />

MM: Die „Vice“ bezeichnet eure Musik als Mischung aus David<br />

Bowie, Lana Del Rey und Radiohead. Seht ihr diese Künstler selbst<br />

als Inspirationsquelle?<br />

MATIJA: Damit sind besonders meine größten Inspirationen genannt. Die<br />

anderen Mitglieder der Band mögen sie sicher auch, sehen aber in ihrem<br />

Fall eher Künstler wie Tom Waits, Kasabian oder The Mars Volta als<br />

Inspirationen. Aber für mich, ja, das sind die Künstler, die mir am meisten<br />

geben. Ich bewundere ihre Ferne von dieser Welt, ihr Streben nach einem<br />

gewissen Gefühlszustand, nach einer Ideologie von Freiheit, Weite und<br />

Fernweh.<br />

<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


20 STORIES<br />

»Die Vergangenheit ist das,<br />

was uns zu dem macht, was wir sind.<br />

Ich denke, dass wir alle,<br />

manche mehr, manche weniger,<br />

in unseren Köpfen<br />

Tragträumer sind und uns gerne mal<br />

in unterschiedlichen Zeitepochen<br />

verlieren, um nach Kunst<br />

zu suchen und sie in die Gegenwart<br />

zu holen.«<br />

„Lana Del Rey“ ist wie eine Droge für die Ohren, man schwebt in einem<br />

analogen Farbfilter, mit Zigarette und Kaffee – einer der besten Kombis<br />

meiner Meinung nach, die diese Welt so anzubieten hat.<br />

David Bowie empfehle ich beim Autofahren, in einer großen Stadt, am<br />

besten „Rebel Rebel“ zusammen mit ein paar rebellischen Gestalten auf<br />

dem Beifahrersitz, das Hemd weit geöffnet, das Herz auf der Zunge.<br />

Radiohead sind perfekt für ein Hotelzimmer im 40. Stock in Tokyo, auf<br />

dem Balkon, in die Nacht blickend.<br />

Wie man merkt, ich suche den Moment, nicht den roten Faden. Ich glaube<br />

an eine gewisse Magie in jedem Moment unseres Lebens, und ich bin mir<br />

sicher, dass diese Künstler das genauso sehen.<br />

MM: In eurem Pressetext dagegen sprecht ihr von der Hip-Hop-Poesie<br />

des Kendrick Lamar, der gerade als großes Talent gefeiert wird.<br />

Was fasziniert euch an diesem <strong>Musiker</strong>?<br />

MATIJA: Kendrick Lamar ist ein Visionär und fusioniert Rap mit so viel mehr.<br />

Seine Lyrik, sein Flow sind für meine Texte prägend. Ich finde in seiner<br />

Musik die Möglichkeit, Worte immer wieder auf neue Art und Weise miteinander<br />

zu vereinen.<br />

MATIJA: Die Vergangenheit ist das, was uns zu dem macht, was wir sind.<br />

Ich denke, dass wir alle, manche mehr, manche weniger, in unseren Köpfen<br />

Tragträumer sind und uns gerne mal in unterschiedlichen Zeitepochen verlieren,<br />

um nach Kunst zu suchen und sie in die Gegenwart zu holen. Es gibt<br />

einen großen Zusammenhang zwischen allem, was heute passiert, jemals<br />

passiert ist und jemals passieren wird. Wieso also nicht die Musik ungebunden<br />

von Zeit fühlen und gestalten?<br />

MM: Auch eure eigene Vergangenheit ist beeindruckend. Ihr wart<br />

schon Vorband von THE 1975 und habt auf großen Festivals ge spielt.<br />

Welches Ziel habt ihr jetzt vor Augen?<br />

MATIJA: Es gibt bei uns keinen Moment, gab es nie, wird es nie geben, in<br />

dem wir gesagt hätten „Ah super, kann man jetzt so lassen“. Es gibt immer<br />

etwas zu tun, immer mehr und immer größere Konzerte zu spielen, immer<br />

mehr Leute zu erreichen und ihnen etwas auf den Weg zu geben, ihnen<br />

den Weg zur Arbeit zu erleichtern, das Lied für ihre Hochzeit zu schreiben<br />

oder sogar den Soundtrack einer Generation zu prägen, womit wir natürlich<br />

nicht rechnen. Ich möchte nur betonen, dass nichts unmöglich ist. Nur<br />

wer so denkt, kann Großes erreichen. Träumen darf man, wir tun es und<br />

sind gespannt, was wir erreichen können. Bereit sind wir definitiv.<br />

MM: Im Allgemeinen kann man bei euch einen Hang zur Nostalgie –<br />

sowohl modisch als auch in der Bildsprache – feststellen. Woher<br />

kommt die Liebe zu Vergangenem?<br />

WEB: WWW.FACEBOOK.COM/MATIJA.WORLD<br />

INTERVIEW: JANA MOYSICH<br />

FOTOS: TIMOTHY BARNES | BANDFOTO: © RUE NOUVELLE<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 21<br />

JENNY BRIGHT<br />

Schwarzer Hut, rote<br />

Locken und ein<br />

frech-kurzes Kleidchen –<br />

schon der erste Blick<br />

verrät, dass hinter diesem<br />

jungen Mädchen<br />

eine eher ungewöhnliche<br />

Person steckt.<br />

Die 19-jährige<br />

Singer-Songwriterin<br />

Jenny Bright macht<br />

leidenschaftlichen<br />

Country-Pop – und das in<br />

Deutschland!<br />

Was ist überhaupt ein Banjo? Mit dieser<br />

Frage fing alles an bei Jenny Bright. Sie<br />

landete im Country-Pop und liebt diese unbeschwerte,<br />

emotionale Musikrichtung über alles.<br />

MM: Country-Pop – wie hast du zu dieser eher<br />

ungewöhnlichen Musikrichtung ge fun den?<br />

JENNY BRIGHT: Tatsächlich war der entscheidende<br />

Moment dafür, als vor neun Jahren eines<br />

Nachmittags das Musikvideo zu Taylor Swifts<br />

„Love Story“ bei „Viva“ lief. Ich saß im Wohn -<br />

zimmer auf der Couch und war am Durchzippen.<br />

Davor kannte ich diese Musikrichtung überhaupt<br />

nicht. Aber ich war wie verzaubert. Die Leich tig -<br />

keit und Emotionalität, die der Musik inneliegt,<br />

Klänge eines Instruments namens Banjo, das ich<br />

damals noch nicht kannte, die Art, wie Streicher<br />

eingesetzt werden – es war ein Klangbild, das ich<br />

noch nie gehört hatte. Poppig und modern, aber<br />

trotzdem anders und besonders. Damals verstand<br />

ich überhaupt nicht, was da musikalisch passiert.<br />

Aber es gefiel mir. Ich forschte nach, wo die Musik<br />

herkommt, wie sie heißt, was es noch für Künstler<br />

in dieser Richtung gibt. Ich habe mir stundenlang<br />

Live-Konzerte amerikanischer Country-Pop-Stars<br />

im Internet angeschaut und war fasziniert.<br />

<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


22 STORIES<br />

MM: Was magst du an Country-Pop? Gab es<br />

musikalische Vorbilder?<br />

JENNY: Ich mag, dass Country ehrlich und au -<br />

thentisch ist. Es sind oft alltägliche Themen, um<br />

die es in den Songs geht. Deshalb können sie<br />

viele Menschen nachempfinden. Außerdem klingt<br />

der traurigste Liebessong immer noch hoffnungsvoll.<br />

Diese Musikrichtung hat etwas Leichtes, Un -<br />

beschwertes. Wenn man diese Elemente mit Pop -<br />

musik verbindet, ist es die perfekte Mischung!<br />

Mein größtes Vorbild ist bis heute Taylor Swift.<br />

Aber auch Künstler wie The Band Perry, Carrie<br />

Underwood und Jewel haben mich beeinflusst.<br />

MM: Du hast mal gesagt, deine Liebe zur<br />

Musik kommt daher, dass deine Großeltern<br />

mit dir auf Spaziergängen gesungen haben.<br />

Was wurden da für Lieder gesungen? Doch<br />

sicher kein Country-Pop, oder?<br />

JENNY: Wir haben einfache Volks- und Kinder -<br />

lieder gesungen. Obwohl es kein Country war, hat<br />

es meine spätere Affinität geprägt, weil Country<br />

genau wie Volkslieder etwas sehr Ursprüngliches<br />

hat.<br />

MM: Deine Texte sind sehr persönlich. Warum<br />

schreibst du so?<br />

JENNY: Weil es mir wichtig ist, authentisch zu sein.<br />

Musik ist für mich die einfachste Form, das, was<br />

ich denke und fühle, auszudrücken.<br />

MM: Du bist schon bei einigen Country-Festi -<br />

vals aufgetreten. Beschreibe die Country-<br />

Szene. Was gefällt dir, was nervt?<br />

JENNY: Die Country-Szene in Deutschland ist eine<br />

andere als die in den USA. Viele Leute hierzulande<br />

haben ein falsches Bild davon, was Country<br />

heutzutage ist. Es ist nämlich nicht mehr nur der<br />

klassische, konventionelle Country, wie wir ihn<br />

von vor vielen Jahren kennen. Country ist poppiger<br />

geworden und in den USA eine total moderne<br />

Musikrichtung, die alle Altersgruppen an spricht.<br />

In Deutschland trifft man auf Country-Festivals die<br />

ältere Generation. In Deutschland gibt es wenig<br />

junge Künstler, die diese Musikrichtung machen.<br />

Ich bin mir aber sicher, dass Country-Pop vielen<br />

jungen Menschen gefallen würde. Aber in Deutsch -<br />

land wird zu wenig davon geboten. Das will ich<br />

ändern.<br />

MM: Auch bei mehreren Wettbewerben, unter<br />

anderem dem Deutschen Rock & Pop Preis,<br />

standest du auf der Bühne.<br />

Warum sind dir solche Wettbewerbsteilnah -<br />

men wichtig?<br />

JENNY: Wettbewerbe sind gute Plattformen, um<br />

sich einem breiten Publikum zu präsentieren und<br />

Rückmeldung von einer Fachjury sowie vom Pu -<br />

blikum zu bekommen. Man lernt andere Künstler<br />

kennen und kann sich austauschen.<br />

MM: Wie unterscheiden sich solche Wett be -<br />

werbe bzw. wo warst du besonders gern?<br />

JENNY: Bei „Jugend musiziert“ gibt es seit ein paar<br />

Jahren die Kategorie „Pop-Gesang“, bei der ich<br />

zweimal erfolgreich mitgemacht habe. Hier geht es<br />

um Gesangstechnik und musikalische Fertig -<br />

keiten. Bei anderen Wettbewerben werden mehr<br />

die Performance und das kreative Schaffen bewertet.<br />

Der Deutsche Rock & Pop Preis hat mir gut<br />

gefallen, weil so eine Vielfalt an Musik vorhanden<br />

ist. Es gibt viele unterschiedliche Kategorien, was<br />

den Vorteil hat, dass nicht total verschiedene<br />

Musikstile miteinander verglichen werden.<br />

MM: Du bist bei Facebook sehr aktiv, postest<br />

fast jeden Tag Konzertankündi gun gen, Vi -<br />

de os, Fotos. Warum ist das wichtig?<br />

JENNY: Ich will meine Fans auf dem Laufenden<br />

halten, mit ihnen im Kontakt stehen. Online aktiv zu<br />

sein, ist in unserer digitalisierten Welt wichtig für<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 23<br />

»Viele Leute hierzulande haben<br />

ein falsches Bild davon,<br />

was Country heutzutage ist.<br />

Es ist nämlich<br />

nicht mehr nur der klassische,<br />

konventionelle Country,<br />

wie wir ihn von vor vielen<br />

Jahren kennen.<br />

Country ist poppiger geworden<br />

und in den USA eine total<br />

moderne Musikrichtung, die<br />

alle Altersgruppen an spricht.«<br />

JENNY BRIGHT<br />

„FAR AWAY“ (EP)<br />

VÖ: MÄRZ 2016<br />

WWW.JENNY-BRIGHT.COM<br />

WWW.FACEBOOK.COM/<br />

JENNYBRIGHTMUSIC<br />

Du hast einen<br />

Weltstar in der<br />

Band<br />

Künstler. Durch den Musikverkauf kann man kaum etwas verdienen. Jetzt<br />

geht es darum, Menschen zu erreichen, die zu Live-Konzerten kommen.<br />

MM: Was machst du zurzeit? Arbeitest du an neuen Songs/einem<br />

Album?<br />

JENNY: Ich habe viele unveröffentlichte Songs auf Lager. Momentan<br />

arbeite ich daran, wie meine Musik im Bandkontext klingen kann. Dieses<br />

Jahr habe ich einen gut gefüllten Terminkalender mit Live-Auftritten.<br />

So sehen Kultklassiker aus: Mikrofonstative von<br />

König & Meyer. Auf der ganzen Welt bewährt. Warum?<br />

Weil sie <strong>Musiker</strong> vor bösen Überraschungen bewahren.<br />

Weil solide Verarbeitung und Top-Materialien dafür sorgen,<br />

dass das Stativ auch nach vielen Auftritten und intensivem<br />

Gebrauch immer noch einwandfrei funktio niert. Das gibt<br />

Sicherheit und macht Lust auf den nächsten Auftritt. Keine<br />

Kompromisse: Highend-Zubehör von König & Meyer<br />

für Sänger & Co.<br />

5 Jahre Garantie · Made in Germany<br />

www.k-m.de<br />

WEB: WWW.JENNY-BRIGHT.COM<br />

WWW.FACEBOOK.COM/JENNYBRIGHTMUSIC<br />

INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />

FOTO-QUELLE: JENNY BRIGHT


24 STORIES<br />

Tradition der Jazzer diesbezüglich inspirierend:<br />

ein vorgegebenes Gerüst mit Klangfarbe und<br />

„Deko“ zu schmücken. Die jeweilige Beset zung<br />

macht es mit ihren Klangfarben bunt.<br />

MM: Was gefällt dir am Jammen?<br />

PEER: Das Unerwartete, wenn unterschiedliche<br />

Stilistiken und Genres vorurteilsfrei aufeinander -<br />

treffen und etwas Einmaliges im Moment des<br />

Livespielens entsteht. Auch, dass mal etwas<br />

schiefgeht oder Fehler passieren, finde ich char -<br />

mant. So ist das wirkliche Leben ja auch. Beim<br />

Improvisieren zeigt sich jeder mit Hin gabe und<br />

seiner Persönlichkeit.<br />

MM: Welches war dein schönstes 1st-Class-<br />

Session-Erlebnis?<br />

PEER FRENZKE<br />

Peer begann seine<br />

Karriere als Profigitarrist,<br />

Anfang der 90er-Jahre,<br />

in verschiedenen Top-40-,<br />

Blues-Rock-, Soul-Funk-,<br />

Country- und<br />

Big Bands mit vielen<br />

nationalen und<br />

internationalen Konzerten<br />

sowie TV- und<br />

Rundfunkauftritten.<br />

Ausland wie zum Beispiel den Sänger von Toto,<br />

Bobby Kimball, den Bassisten von James Brown<br />

und Tina Turner, TM Stevens, oder den Gitarris -<br />

ten von Super tramp, Carl Verheyen. Mittlerweile<br />

haben wir uns vom Spielen auf Zuruf hin zu<br />

songorientiertem, konzertantem Rahmen mit viel<br />

Raum zur Improvisa tion weiterentwickelt. Es gibt<br />

immer einen Mix aus eigenem Material der<br />

Küns t ler und Fremd kom po sitionen, die wir frei<br />

interpretieren. Bei uns geht es nicht um ein Zur -<br />

schaustellen von „Zirkus pferden“, die durch<br />

Virtuosität beeindrucken, sondern um sensibles,<br />

songdienliches Spiel. Das heißt: um den Klang -<br />

körper mit Spannungs bögen und Puzzle teilen.<br />

Und es geht um Persönlichkeiten. Ich liebe<br />

Künst ler, die Ge schichten erzählen und Men -<br />

schen emotional berühren.<br />

MM: Wie bist du auf die Idee gekommen, so<br />

bunte Bands zusammenzustellen?<br />

PEER: Besonders war die Elektropop-Session<br />

mit Angie Taylor. Wir hatten alle Kriegsbe malung<br />

und Perücken auf dem Kopf. Das war eine ganz<br />

eigene Welt. Am schönsten finde ich Augen -<br />

blicke, in denen ich im Publikum Menschen<br />

sehe, die durch unsere Musik in Bewegung<br />

versetzt werden, vielleicht sogar weinen oder<br />

ausgelassen tanzen. Musik, die emotional be -<br />

rührt, ist gute Musik. Für mich ist es ein<br />

Geschenk, mit so talentierten und versierten<br />

<strong>Musiker</strong>n auf der Bühne stehen zu dürfen.<br />

Jeder muss ein Ego haben und sicher auch ein<br />

bisschen bekloppt sein, um überhaupt eine<br />

Bühne zu betreten. Dennoch muss man kein<br />

Zyniker oder ein Ellenbogentyp sein, um in dem<br />

harten Geschäft Erfolg zu haben.<br />

MM: Gab es auch mal eine absolute Katas -<br />

trophe, einen Abend, an dem gar nichts<br />

klappte? Wie sah der aus?<br />

PEER: Es gab in den zehn Jahren keine Session,<br />

die komplett gestrandet wäre. Es gab vor einigen<br />

Jahren mal eine Begegnung mit einem<br />

Sänger, der nicht so gut mit der Band kooperieren<br />

wollte. Er hat sich recht rücksichtslos<br />

und respektlos verhalten. Den haben wir später<br />

nicht so gut aussehen lassen. Eine Band hat<br />

schon eine gewisse Macht bzw. ein paar Stell -<br />

schrauben, an denen gedreht wird. Das war<br />

aber eine absolute Ausnahme.<br />

MM: Du bist Initiator der „1st Class Session“,<br />

einer monatlichen Musikveranstaltung. Was<br />

genau passiert da?<br />

PEER FRENZKE: Es treffen sich <strong>Musiker</strong> und<br />

Sän ger der nationalen Spitzenklasse zu einem<br />

ungezwungenen, spontanen Miteinander-Musi -<br />

zieren. Ab und zu haben wir Gäste aus dem<br />

PEER: Aus einer Bierlaune heraus. (lacht) 2007<br />

haben der Betreiber einer Bar und ich bei einem<br />

gemeinsamen Bier beschlossen, spontan mit<br />

ein paar Leuten aus der Region zu jammen. Es<br />

gab keinen Masterplan. Dass es sich weiterentwickelt<br />

hat, ist eine Mischung aus Eigen -<br />

dynamik und der ständigen Reflexion darüber,<br />

was man optimieren könnte. Ich finde die<br />

MM: Du unterrichtest an einer Schule Rock<br />

und Pop. Warum eignet sich gerade Rock-/<br />

Pop-Musik für den Unterricht?<br />

PEER: Seit drei Jahren arbeite ich an einer Ober -<br />

schule mit heterogenen Lerngruppen – Flücht -<br />

lingskinder, Kinder mit Beeinträchtigungen und<br />

Hochbegabte. Kinder und Jugendliche müssen<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 25<br />

»Ich liebe Künstler,<br />

die Geschichten erzählen<br />

und Menschen<br />

emotional berühren.«<br />

sich selbst für etwas begeistern und sich aus<br />

einer intrinsischen Motivation heraus etwas<br />

aneignen wollen. Nur dann gelingt erfolgreiches,<br />

nachhaltiges Lernen. Es geht um Emotionen.<br />

Lässt mich etwas kalt, werde ich es nicht langfristig<br />

abspeichern, meine Kompetenz darin<br />

weiterentwickeln oder vertiefen. Insofern verstehe<br />

ich meine Aufgabe, möglichst breit an -<br />

gelegte Lernangebote (ähnlich wie ein gutes<br />

Büfett) für meine Schüler bereitzustellen. Der<br />

große Vorteil, den das Medium Pop-/Rockmusik<br />

an der Schule bietet, ist, dass die meisten<br />

Schüler gern Musik hören oder aktiv betreiben.<br />

Es entspricht ihrem Lebensgefühl und ihrer<br />

Lebenswelt. Meine eigene Begeisterung und<br />

Liebe zur Musik schwappt dabei auch über.<br />

Besonders faszinierend finde ich die „Neben-<br />

wirkungen“, die ich beim gemeinsamen Musi zie -<br />

ren mit Kindern und Jugendlichen wahrnehme:<br />

all die Kompetenzen, die für ihr späteres Leben<br />

wertvoll sind. Dazu gehören Teamfähigkeit, Em -<br />

pathie, abwarten können, dem anderen zuhören,<br />

aufeinander achten, Impulskontrolle und die Er -<br />

kenntnis, dass ein gelungenes, musikalisches<br />

Produkt nur entstehen kann, wenn alle zusammenarbeiten.<br />

MM: Was ist am Schul-/Klassenmusizieren<br />

anders als bei Bandprojekten?<br />

PEER: Es sind einfach mehr Leute in der Band –<br />

bis zu 25 Teilnehmer. Da muss man viel mehr<br />

koordinieren. Natürlich sind Schüler keine Profis<br />

und ich bin in den Klassenmusizier-Situationen<br />

eher Coach als <strong>Musiker</strong>. Die Zauberformel ist di -<br />

daktische Reduktion, Differenzierung, Indivi dua -<br />

lisierung und natürlich die Auswahl der Songs.<br />

WEB: WWW.1STCLASS-SESSION.DE<br />

WWW.FACEBOOK.COM/PEER.FRENZKE<br />

INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />

FOTO-QUELLE: PEER FRENZKE<br />

GRAFIK: © PRO_VECTOR/FOTOLIA.COM<br />

Idee + Foto: Christian Raith · Agentur: www.milk-and-honey.de<br />

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26 STORIES<br />

LISA<br />

VUOSO<br />

Charmant,<br />

authentisch und ein<br />

bisschen verrückt …<br />

Die hübsche Halbitalienerin Lisa Vuoso spricht<br />

mit ihrem Pop-Soul-R’n’B-Mix auch ernste<br />

Themen an:<br />

MM: Du hast im Dezember beim Deutschen<br />

Rock & Pop Preis den Preis für die „Beste<br />

Kom position“ für deinen Song „Integriert<br />

mich“ bekommen. Worum geht es in dem<br />

Lied?<br />

LISA VUOSO: In dem Song geht es um einen<br />

Flücht ling, der darum bittet, Teil der neuen Ge sell -<br />

schaft zu werden. Im Lied sind alle in Deutschland<br />

lebenden Menschen gemeint, den Flüchtlingen bei<br />

ihrer Integration zu helfen und ihnen die Angst vor<br />

einem Neuanfang in einem unbekannten Land mit<br />

einer unbekannten Kultur zu nehmen.<br />

MM: Warum singst du über Integration und<br />

Flüchtlinge?<br />

LISA: Weil mich das Thema berührt. Ich fühle mit<br />

den Menschen und ihren Schicksalsschlägen mit.<br />

Die plötzliche Flucht aus der eigenen Heimat<br />

könnte jederzeit jeden von uns treffen, egal aus<br />

welchem Land wir kommen. Genau in diesem<br />

Moment wäre jeder von uns dankbar, in einem<br />

fremden Land von fremden Menschen respektvoll<br />

aufgenommen und in die Gesellschaft integriert<br />

zu werden. Mit „Integriert mich“ will ich die<br />

Menschen in Deutschland auf das Thema Inte -<br />

gration und Flüchtlinge aufmerksam machen und<br />

sie dafür sensibilisieren.<br />

MM: Warum bist du überhaupt Sängerin ge -<br />

worden und schreibst eigene Songs?<br />

LISA: Nichts macht mich so glücklich wie Singen<br />

auf Bühnen. Das Schreiben eigener Songs hilft<br />

mir, Situationen, die ich selbst erlebt habe oder<br />

die mir andere Menschen erzählt haben, zu verarbeiten.<br />

Ich erzähle in meinen Songs in Melodien<br />

gehüllte Geschichten. Mein Ziel ist, Menschen zu


27<br />

berühren, ihnen Kraft und Mut zu geben. Das<br />

Faszinierende beim Songwriting ist, dass der eigenen<br />

Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.<br />

MM: Zurzeit arbeitest du an deinem Debüt-<br />

Album. Was erwartet uns?<br />

LISA: Authentische Texte, facettenreiche Me lo -<br />

dien, ein kreatives Zusammenspiel von Beat und<br />

Instrumenten und eine extragroße Portion Lisa-<br />

Vuoso-Gefühl.<br />

MM: Du mixt Pop, R’n’B und Soul. Das klingt<br />

erst mal nicht innovativ. Wieso wagst du dich<br />

trotzdem auf den Musikmarkt?<br />

»Der Musikmarkt ist<br />

genau die richtige<br />

Plattform für mich.<br />

Ich darf den<br />

Überschuss an<br />

verrückt-italienischem<br />

Temperament<br />

und unaufhaltsamer<br />

Energie ausleben.«<br />

LISA: Ich polarisiere gern und will mich deshalb<br />

erst mal in den verschiedenen Musikrichtungen<br />

ausprobieren. Das mache ich so lange, bis ich die<br />

für mich am zutreffendsten empfundene Musik -<br />

richtung gefunden habe. Ich wage mich trotzdem<br />

auf den Musikmarkt, weil ich es liebe, mich<br />

immer wieder sowohl musikalisch als auch, was<br />

meine Persönlichkeit anbelangt, neu zu erfinden.<br />

Der Musikmarkt ist genau die richtige Plattform<br />

für mich. Nur auf ihm kann ich meine Kreativität<br />

beim Kreieren neuer Songs entfalten. Ich darf den<br />

Überschuss an verrückt-italienischem Tem p e ra -<br />

ment und unaufhaltsamer Energie ausleben.<br />

Außerdem kann ich meine tiefgründige Leiden -<br />

schaft zur Musik auf der Bühne verwirklichen.<br />

MM: Du bist halbe Italienerin – warum singst<br />

du aber auf deinem neuen Album nur auf<br />

Deutsch?<br />

LISA: Ich singe alle Songs auf Deutsch, weil ich im<br />

Alltag mehr Deutsch als Italienisch benutze und vor<br />

allem beim Texteschreiben mehr auf Deutsch als<br />

Italienisch denke. Außerdem glaube ich, dass es<br />

als Newcomerin leichter ist, mit deutschen Texten<br />

im Musikbusiness durchzustarten. Die meisten<br />

Men schen, die hier leben, sprechen und verstehen<br />

nun mal eher Deutsch als Italienisch. In der Ver -<br />

gangenheit habe ich einige Songs auf italienisch<br />

getextet. Irgendwann will ich ein Album aufnehmen,<br />

das komplett aus italienischen Songs besteht.<br />

MM: Träume groß: Wo möchtest du in zehn<br />

Jahren musikalisch stehen?<br />

LISA: In zehn Jahren möchte ich auf vielen Bühnen<br />

der Welt als international bekannte Künstlerin mit<br />

einer richtig coolen Tanzcrew auftreten und die<br />

Zu hörer mit meinen Texten und Songs zum Toben<br />

bringen. Ich würde gern auf Charterfolge, Zu -<br />

sam menarbeiten mit anderen Künstlern, Inter -<br />

views, Tourneen und Charity-Events zurückblicken.<br />

Als kleines Mädchen habe ich mir das Ziel<br />

gesetzt, mindestens einen Echo zu bekommen.<br />

Den will ich gern innerhalb der kommenden zehn<br />

Jahre in den Händen halten.<br />

MM: Was sind deine nächsten Schritte?<br />

LISA: Zunächst werde ich meinem Album Fein -<br />

schliff geben. So lange, bis mein Team und ich zu<br />

100 Prozent zufrieden damit sind. Dann muss ich<br />

einen Musikverlag finden. In naher Zukunft will<br />

ich Radiostationen von meinen Songs überzeugen,<br />

damit sie permanent gespielt werden. Und<br />

natürlich hab ich richtig Bock, alle meine Songs<br />

in kreativen Videos zu präsentieren – so, dass sie<br />

niemals in Vergessenheit geraten.<br />

MM: Wie schätzt du deinen (auch monetären)<br />

Erfolg als <strong>Musiker</strong>in ein ?<br />

LISA: Ich bin mir sicher, dass ich mit der richtigen<br />

Plattenfirma, dem richtigen Management, einem<br />

gut durchdachten Konzept langfristig Erfolg als<br />

<strong>Musiker</strong>in haben werde. Dazu brauche ich natürlich<br />

Hilfe von Menschen, die an mich glauben<br />

und hinter mir stehen. Ich will aber nicht wegen<br />

des Geldes Künstlerin sein. Ich liebe einfach Musik.<br />

Bedingungslos.<br />

WEB: WWW.FACEBOOK.COM/<br />

LISAVUOSOFANPAGE<br />

INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


28 STORIES<br />

APRIL<br />

ART<br />

»Unsere kraftvolle, rockende Musik<br />

soll ins Ohr gehen und mit einer inhaltlichen<br />

Aussage im Kopf bleiben.«<br />

ben. Rock’n’Roll und Pop waren früher progressive<br />

gesellschaftliche und politische Kräfte. Das<br />

müssen sie in schwierigen politischen Zeiten bleiben.<br />

Rund 30 Jahre Neoliberalismus haben die<br />

westlichen Gesellschaften in arm und reich ge -<br />

spalten und das Erstarken neuer Rechts po pu -<br />

listen gefördert. Dem sollte auch die (Rock-) Musik<br />

etwas entgegensetzen.<br />

MM: Ihr macht Karacho-Alternative-Rock,<br />

habt eine Power-Frontfrau. Wie habt ihr zu -<br />

einander gefunden?<br />

APRIL ART: Bassist Nico und Gitarrist Philipp<br />

haben sich schon als Teenager kennengelernt<br />

und gemeinsam in mehreren Bandprojekten ge -<br />

spielt. Als sie nach langer Pause beschlossen,<br />

wieder eine Band zu gründen, haben sie bei der<br />

Suche nach einer Sängerin Lisa mit ihrer damaligen<br />

Band auf dem Gießener Stadtfest gesehen.<br />

Nach nur einer gemeinsamen Probe stieg sie direkt<br />

in die Band ein. Schlagzeuger Ben ist erst vor<br />

Kurzem in die Band eingestiegen – nach einem<br />

Videodreh.<br />

MM: Welche Bands und <strong>Musiker</strong> haben euch<br />

beeinflusst?<br />

APRIL ART: Das ist recht vielfältig: Mike Portnoy<br />

(Dream Theater), Ray Luzier (Korn), Shannon<br />

Larkin (Godsmack), Exilia, Jerry Horton (Papa<br />

Roach), Wes Borland (Limp Bizkit), Red Hot Chili<br />

Peppers, Nirvana, Janis Joplin. Wir sind Kinder der<br />

Alter native-Rock-, Crossover- und Nu-Metal-Zeit.<br />

MM: Ihr sagt, ihr wollt „den deutschen Musik -<br />

markt aufmischen“. Warum und wie wollt ihr<br />

das anstellen?<br />

APRIL ART: Es kommen fast keine neuen Alter -<br />

native-Rockbands aus Deutschland. Es gibt entweder<br />

richtig harte Sachen oder seichte, inhalts -<br />

entleerte Deutsch-Pop-Schlager. Wir wollen die<br />

Lücke dazwischen schließen – mit unserer kraftvollen,<br />

rockenden Musik. Sie soll ins Ohr gehen<br />

und mit einer inhaltlichen Aussage im Kopf blei-<br />

MM: Ihr sucht einen Labelvertrag. Warum<br />

probiert ihr es nicht selbst?<br />

APRIL ART: Wir hoffen, mit einem starken Label<br />

mit Erfahrung, Kompetenz und Liquidität schneller<br />

zum Erfolg zu kommen. Die wenigen Beispiele, die<br />

es ohne Label zum Erfolg geschafft haben, kann<br />

man an einer Hand abzählen. Es ist immer noch<br />

so, dass man trotz YouTube und Facebook ohne<br />

wirtschaftliche Unterstützung wenig erreichen<br />

kann. Wir haben die letzten zwei Jahre zusammen<br />

mit unserem Produzenten-Team unsere erste<br />

Platte produziert. Nun wollen wir das Album fertigstellen<br />

und veröffentlichen.<br />

MM: Könnt ihr schon von eurer Musik leben?<br />

Wie finanziert ihr euch?<br />

APRIL ART: Wir gehen unseren täglichen Jobs<br />

nach, um damit die Band und unser Leben zu<br />

finanzieren. Allerdings ist langsam Besserung in<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 29<br />

Aus sicht: Wir haben einen starken Verlagspartner und eine Kooperation<br />

mit einer großen Booking-Agentur, wir spielen auf Festivals und unsere<br />

Gagen steigen langsam an.<br />

MM: Eure Live-Auftritte sind ein Erlebnis. Was passiert mit euch bei<br />

Gigs?<br />

APRIL ART: Live spielen ist für uns der Grund, warum wir diesen ganzen<br />

Wahn sinn machen. Wir leben für die Bühne. Das sieht und spürt man. Im<br />

besten Fall schwappt es auf unser Publikum über. Die Leute freuen sich<br />

auf eine schweißtreibende Rock-Show mit handgemachter Musik, ehrlichen<br />

Texten und coolen Moves.<br />

MM: Wann können wir mit eurem ersten Album rechnen?<br />

APRIL ART: Ziel ist, das Album Ende des Jahres zu veröffentlichen. Vielleicht<br />

gibt es vorher schon eine Single, aber das hängt davon ab, wie schnell wir<br />

mit den Label-Verhandlungen vorankommen.<br />

MM: Wo kann man euch demnächst live erleben?<br />

APRIL ART: Wir haben eine schöne Festival-Saison vor uns und werden in<br />

ganz Deutschland unterwegs sein.<br />

WEB: WWW.APRILART.DE | FACEBOOK.COM/APRILARTBAND<br />

INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />

FOTOQUELLE: APRIL ART<br />

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30 STORIES<br />

Mit ihrer Band CousCous erzählen<br />

Tine und Moritz Geschichten.<br />

Musikalisch, durch verspielte Artworks<br />

und den passenden Roman,<br />

den sie zusammen mit ihrem letzten<br />

Album „Tales“ veröffentlicht haben,<br />

baut sich vor dem Auge des Hörers<br />

die CousCous-Welt auf.<br />

Mit uns hat das Duo über die Arbeit am<br />

Album, die laufende Tour<br />

und Inspiration gesprochen.<br />

MM: Mit „Tales“ habt ihr im letzten Jahr den<br />

Deutschen Rock und Pop Musik Preis in der<br />

Kategorie „Alternative“ gewonnen. Zu dem<br />

Album gehört auch ein Roman. Wie entstand<br />

die Idee, beides zu koppeln?<br />

MORITZ: Der Song „A Tale“, also „Eine Ge -<br />

schichte“, stand am Anfang. Daraus ist die Idee<br />

entstanden, ein Album über das Erzählen aufzunehmen.<br />

Wir lieben es, auch um die Musik<br />

herum immer etwas Besonderes zu machen –<br />

beim ersten Album „Paper Tiger“ gab es zum<br />

Beispiel zu jeder CD einen Origami-Tiger dazu.<br />

Für das Album „Tales“ war sofort klar: Wir wollen<br />

einen Roman schreiben, der die Songs verbindet.<br />

MM: Nun seid ihr schon seit einem Jahr auf<br />

„Tales“-Tour. Wie setzt ihr Album und Ro man<br />

live um?<br />

TINE: Seit dem Release hatten wir schon über<br />

50 Auftritte mit dem „Tales“-Programm. Und das<br />

ist wirklich einzigartig: Zwischen den Songs<br />

liest Moritz aus dem Buch vor –<br />

das passt perfekt und macht einfach Spaß.<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 31<br />

CousCous<br />

»In einer<br />

anderen Welt«<br />

MM: Eingespielt wurde das Album in einem<br />

Schloss aus dem Mittelalter. Wie hat die At -<br />

mosphäre die Arbeit am Album beeinflusst?<br />

MORITZ: Wir hätten keinen besseren Ort finden<br />

können, um „Tales“ aufzunehmen. Mit dem Kon -<br />

zept – die Geschichte, die Songs, die Arran ge -<br />

ments – wollen wir den Zuhörer ja in eine andere<br />

Welt entführen ... Genauso haben wir uns<br />

dort auch gefühlt, in diesem Märchenschloss,<br />

im Sommer 2015.<br />

TINE: Sehr wichtig für die Entstehung von<br />

„Tales“ waren auch die vielen wundervollen<br />

Menschen, die mit uns daran gearbeitet haben<br />

– von unserem Freund und Produzenten Peter<br />

Junge, der extra dafür aus London gekommen<br />

war, über das Studioteam und die <strong>Musiker</strong> bis<br />

hin zu den Fans und Unterstützern, die uns auf<br />

dem Weg begleitet haben.<br />

<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


32 STORIES<br />

»Das, was unsere Songs<br />

und auch uns beide<br />

verbindet, ist,<br />

dass wir immer mit dem<br />

Herzen vorangehen.<br />

Was wir erschaffen,<br />

kommt aus dem Moment,<br />

aus dem Gefühl;<br />

und das wollen wir auch<br />

an das Publikum<br />

weitergeben.«<br />

COUSCOUS<br />

„Tales“ (CD + Buch)<br />

VÖ: 6.05.2016<br />

WWW.COUSCOUSMUSIC.COM<br />

WWW.FACEBOOK.COM/COUSCOUSMUSIC<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


MM: Als modernen Kontrast habt ihr das<br />

Album via Crowdfunding finanziert. Ist da -<br />

durch der Erwartungsdruck von außerhalb<br />

nicht besonders groß?<br />

TINE: Crowdfunding ist für uns seit dem ersten<br />

Album „Paper Tiger“ eine tolle Chance, zu -<br />

sammen mit vielen anderen etwas Großes<br />

möglich zu machen. Es hat etwas Be flü geln -<br />

des, wenn sich Hunderte von Menschen mit<br />

dir auf das Ergebnis freuen.<br />

MM: Mit eurer Musik verfolgt ihr den Leit -<br />

satz, dass alles so natürlich wie möglich<br />

sein soll. Das bedeutet, keine aufwendige<br />

Bild bear beitung für Pressefotos und keine<br />

Syn the sizer. Wieso verfolgt ihr diesen An -<br />

satz so vehement?<br />

MORITZ: Das, was unsere Songs und auch<br />

uns beide verbindet, ist, dass wir immer mit<br />

dem Herzen vorangehen. Was wir erschaffen,<br />

kommt aus dem Moment, aus dem Gefühl;<br />

und das wollen wir auch an das Publikum<br />

weitergeben. Wir glauben, dass wir das mit<br />

einem echten Streichquartett besser erreichen<br />

können als mit einem Synthesizer –<br />

oder mit einem Foto von uns auf einem echten,<br />

schwimmenden Klavier auf einem echten<br />

See.<br />

MM: Nichtsdestotrotz wirkt alles an Cous -<br />

Cous sehr durchdacht. Musik, Videos und<br />

Artwork ergeben ein stimmiges Gesamt -<br />

kon zept. Legt ihr viel Wert auf die Ge stal -<br />

tung neben der Musik?<br />

TINE: Danke schön! Wir möchten, dass man<br />

unsere Videos gerne anschaut, das Buch<br />

gerne aufschlägt (auf der ersten Seite faltet<br />

sich ein Pop-up auf, das die CD hält) und sich<br />

einfach daran erfreut. Wir haben großen Spaß<br />

daran, diese Dinge zu gestalten und damit die<br />

CousCous-Welt noch lebendiger zu machen.<br />

MM: Das Songwriting bleibt Herzstück<br />

eurer Arbeit. Wie entsteht ein Text bei<br />

euch?<br />

TINE: Der Text entsteht bei uns – wie die Musik<br />

– sehr intuitiv. Zuerst improvisieren wir zu -<br />

sammen das Stück und gleichzeitig die Ge -<br />

sangs melodie. Ich höre dann heraus, worum es<br />

in diesem Song geht, und schreibe es dann<br />

auf. Dies dauert unterschiedlich lang – manche<br />

Texte schreiben sich wie von selbst, bei<br />

anderen überlege ich lange, um genau die<br />

Worte zu finden, die den Song am besten<br />

ausdrücken.<br />

STORIES 33<br />

MM: Musikalisch ist Tine für den Gesang<br />

zu ständig und Moritz für Klavier und Gi -<br />

tarre. Wie teilt ihr die anderen anfallenden<br />

Arbeiten auf?<br />

MORITZ: Bei CousCous können wir uns tatsächlich<br />

in ganz vielen Bereichen verwirklichen.<br />

Ich zum Beispiel in der Gestaltung des Art -<br />

works und Tine im Schreiben von Texten. Die<br />

kreativen Ideen entstehen tatsächlich immer<br />

gemeinsam. Meist hat einer von uns eine verrückte<br />

Idee. „Wie wäre es, wenn wir für ein<br />

Foto shooting ein altes Klavier auf einem See<br />

schwimmen lassen?“ Und dann sprießen die<br />

Ideen („und dann setzen wir uns auf das Kla -<br />

vier!“ )<br />

MM: Als Einflüsse nennt ihr Kate Bush und<br />

Regina Spektor. Was begeistert euch an<br />

diesen <strong>Musiker</strong>innen?<br />

TINE: Wir lieben einfach authentische Künstler<br />

– die, die ihrem Weg treu bleiben und unabhängig<br />

von aktuellen Trends einfach ihre Musik<br />

machen. Diese Menschen berühren uns tief,<br />

dabei ist die Musikrichtung uns auch gar nicht<br />

so wichtig. Wichtig ist, dass die Musik von<br />

Herzen kommt.<br />

MM: Seit ich euren Bandnamen das erste<br />

Mal gehört habe, rätsle ich über die Be deu -<br />

tung. Woher kommt der Name „Cous Cous“?<br />

MORITZ: Der Name CousCous hat uns von<br />

An fang an gefallen, sozusagen aus dem Bauch<br />

heraus. Das Orientalische daran erinnert auch<br />

an die Märchen aus 1001 Nacht und passt<br />

damit richtig gut zu den Geschichten, die wir<br />

mit unserer Musik erzählen.<br />

MM: Eure Tour ging bis August. Habt ihr<br />

schon ein neues Projekt in Planung?<br />

MORITZ: Ja, bis in den September hinein gab<br />

es tolle Auftritte, auf die wir uns sehr gefreut<br />

haben, z. B. in Dresden vor historischer Kuli s -<br />

se, in Brandenburg bei einem Karne val auf dem<br />

Wasser und ganz in Deutschlands Norden an<br />

der Ostsee.<br />

TINE: Das Songwriting, das wir sehr lieben,<br />

passiert ständig … Ob im Zug, am See oder<br />

auf Tour – Inspirationen gibt es überall. Es wird<br />

auf jeden Fall ein drittes Album geben, aber<br />

mehr wird noch nicht verraten.<br />

WEB: WWW.COUSCOUSMUSIC.COM<br />

INTERVIEW: JANA MOYSICH<br />

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34 STORIES<br />

»NEHMT UNS NICHT FÜR BARE MÜNZE«<br />

MM: Eure Musik ist auffallend facettenreich.<br />

Wie würdet ihr jemandem „Nobody Knows“<br />

erklären, der euch noch nicht kennt?<br />

NOBODY KNOWS: Wir beschreiben unseren Stil<br />

als „postmoderne, bundesrepublikanische Folklore<br />

mit nordwesteuropäischer Note und ostokzidentaler<br />

Rhythmik“. Damit können grundsätzlich nicht<br />

viele Leute etwas anfangen – wir auch nicht. Wir<br />

waren es vor einigen Jahren leid, immer auf ein<br />

Genre – sei es Irish Folk oder Polka – festgenagelt<br />

zu werden, und haben uns aus diesem Grund eine<br />

stilistische Bezeichnung ausgesucht, die es keinem<br />

Hörer am Ende eines Konzertes ermöglicht<br />

zu behaupten, er habe nicht gehört, was in der<br />

Be schreibung stand. Generell sind wir zwischen<br />

unterschiedlichen Spielarten des Folk bzw. der<br />

Folklore, zwischen Country und Polka, aber auch<br />

Weltmusiker und Singer-Songwriter zu finden.<br />

MM: Zum einen habt ihr viele selbstironische<br />

und humoristische Lieder. Wie entstehen solche<br />

Text bei euch?<br />

NOBODY KNOWS: Es geht generell um zweierlei:<br />

Unterhaltung und Wachsamkeit. Unterhaltung<br />

ist insofern notwendig, als dass jeder Muße stun -<br />

den fernab alltäglicher Verpflichtungen braucht.<br />

Wachsamkeit meint das Einbauen von gesellschaftskritischen<br />

und politischen Themen im<br />

Modus eines Wilhelm Busch: Man übe die Kritik<br />

subtil genug, dass der Gescheite sie verstehen<br />

möge, indes der Nicht-ganz-so-Gescheite sich<br />

nicht auf den Schlips getreten fühlt. Das Verständ -<br />

nis von Ironie setzt dabei grundlegend voraus,<br />

dass man – sowohl als <strong>Musiker</strong> als auch als<br />

Zuhörer – gewillt ist, sich selbstkritisch und in<br />

erster Linie mit den eigenen Defiziten auseinanderzusetzen.<br />

Niemand mag den erhobenen Zeige -<br />

finger. Im Modus der Ironie indes kommt Kritik<br />

durchaus auch zum Mitsingen und -Tanzen wohl -<br />

mundig daher.<br />

MM: Deutlich ruhiger ist eure Lyrik-Reihe, in<br />

der ihr bekannte und unbekannte Gedichte<br />

musikalisch unterlegt. Wie entstand die<br />

Idee?<br />

NOBODY KNOWS: Die Idee entstand aus der Affi -<br />

nität zur Lyrik und zur deutschen Sprache. Warum<br />

zur deutschen Sprache? Nicht aus Gründen idiotischen<br />

Patriotismus-Geschwafels, sondern weil es<br />

einfach die Sprache ist, die wir am besten verstehen.<br />

Wir haben anfangs folkloristisch die sogenannten<br />

Klassiker der Schule, wie bspw. den<br />

„Erlkönig“ oder das „Heidenröslein“, neu interpretiert.<br />

Dass daraus eine Reihe wurde, ergab sich<br />

aus der Vielzahl der Vertonungen, die ich ge -<br />

schrieben habe.<br />

MM: Auch eure Vita ist beeindruckend. Ihr<br />

macht seit über 16 Jahren gemeinsam Musik<br />

und habt mehr als ein Dutzend Tonträger<br />

veröffentlicht. Wie erreicht man als <strong>Musiker</strong><br />

konstant so einen hohen Output? Habt ihr<br />

Ratschläge?<br />

NOBODY KNOWS: Ich weiß nicht, ob ein derartiger<br />

Output generell notwendig oder gar empfehlenswert<br />

ist. Jede Produktion geht mit Stress<br />

und Kosten einher, die – will man etwas ruhiger<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 35<br />

»Nobody knows<br />

the trouble I’ve seen«<br />

Dieses Spiritual ist<br />

namensgebend für<br />

die Band Nobodys Knows,<br />

die sich nicht so leicht<br />

einer Musikrichtung<br />

zuordnen lässt.<br />

Zwischen humoristischer<br />

Selbstkritik und<br />

deutscher Lyrik wird es<br />

neuerdings auch politisch.<br />

Wir haben mit<br />

Max Heckel über<br />

den selbst auferlegten<br />

Schaffensdruck<br />

als <strong>Musiker</strong> und die<br />

faszinierende<br />

Bandbreite von Nobody<br />

Knows gesprochen.<br />

leben – durchaus zu vermeiden sind. Die hohe<br />

Schlagzahl unserer Veröffentlichungen ist dem<br />

Umstand geschuldet, dass wir – insbesondere ich<br />

– wahnsinnige Angst vor kreativer Stagnation<br />

habe(n). Das Tätig- und Kreativbleiben zwingt uns<br />

bei jeder Produktion, wieder neue Wege einzuschlagen,<br />

uns immer wieder neu zu suchen und<br />

zu finden. Am Ende jeder Produktion verändern<br />

sich unser Stil und unsere Live-Präsenz. Ein Rat -<br />

schlag: Das Wagnis der Unbeständigkeit führt<br />

unweigerlich zu Neuem, das bisweilen nicht besser,<br />

aber in jedem Fall vorantreibend sein wird.<br />

Studiozeit ist Zeit des Genießens – und wer immer<br />

es sich leisten kann, möge sich mindestens eine<br />

Woche im Studio einschließen und dort genießen,<br />

wie aus Ideen ein physisches Medium wird.<br />

MM: Beim Deutschen Rock und Pop Preis<br />

2016 habt ihr nicht nur den Preis als „Beste<br />

Folk- & Countryband“ gewonnen. Auch der<br />

Publikumspreis ging in eure Hände.<br />

Wie baut man sich so eine treue Fanbase<br />

auf?<br />

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36<br />

»Das Wagnis der Unbeständigkeit<br />

führt unweigerlich zu Neuem,<br />

das bisweilen nicht besser, aber in jedem<br />

Fall vorantreibend sein wird.«<br />

NOBODY KNOWS: Puh, auch hier kann ich zu<br />

keinem Patentrezept raten. Wir haben einen<br />

wunder vollen und mittlerweile recht großen Fanund<br />

vor allem Freundeskreis: Leute, die uns selbst<br />

bei acht Stunden Fahrt begleiten, für uns Brötchen<br />

schmieren und für einen Aufritt der Dauer von<br />

fünf Minuten einen ganzen Tag Zeit investieren.<br />

Ich glaube, dass das Rezept einfach eine Form<br />

von Intimität ist. Regelmäßige und freundschaftliche<br />

Kommunikation, den Luxus, sich füreinander<br />

Zeit zu nehmen, mit Fans und Freunden zum<br />

Fußball oder wandern zu fahren – all das ist wohl<br />

integraler Bestandteil unserer sogenannten Fan -<br />

base.<br />

MM: Die Musikindustrie hat sich in dieser Zeit<br />

radikal verändert. Trauert ihr der alten Zeit<br />

nach oder begrüßt ihr Verände run gen?<br />

NOBODY KNOWS: Die Regularien seit November<br />

2016 im Verlagswesen begrüßen wir nicht. Sei<br />

es mit einem Verlag/Label oder mit Veranstalter –<br />

es gilt immer das Prinzip: leben und leben lassen.<br />

Insofern ist (zumindest mir) die Notwen dig keit<br />

von Veränderung hinsichtlich der GEMA-Regu la -<br />

tive nicht verständlich.<br />

MM: Bei meiner Recherche bin ich über den<br />

Satz, eure Musik bewege sich „zwischen<br />

Hass und Jazz“, gestolpert. Könnt ihr mir er -<br />

klären, was ihr damit meint?<br />

NOBODY KNOWS: Grundsätzlich unterstellen wir<br />

unserem Publikum die Fähigkeit, ironische Elastizi -<br />

tät verstehend sowie gewinnbringend anzuwenden.<br />

Dieser Satz ist einfach nur Firlefanz, der sig -<br />

nifi kant eines auf den Punkt bringt: Nehmt uns<br />

nicht für bare Münze.<br />

MM: Seit 2016 zählen auch gesellschaftskritische<br />

Inhalte zu eurem Repertoire. Warum<br />

widmet ihr euch nun auch diesen Themen?<br />

NOBODY KNOWS: Weil das Schweigen der<br />

Masse, die am Ende von nichts gewusst haben will,<br />

die Bedingung von jedweder Form von Ex tre mis -<br />

mus ist. Insbesondere im Zuge der Af(I)Dioti sie rung<br />

unserer Gesellschaft war es uns ein notwendiges<br />

Bedürfnis, Stellung zu beziehen und ggf. auch auf<br />

Zuhörer zu verzichten. Meines Erachtens sollten<br />

viel mehr – vor allem kleine Bands wie wir – den<br />

Mut aufbringen, sich deutlich gegen Hass, Un -<br />

moral und exklusive Patrio tis musverblödungen zu<br />

positionieren. Das Credo lautet: Pluralismus und<br />

Demokratie. Das entspricht unserem moralischen<br />

Ethos, den man – will man Integrität wahren – auch<br />

auf der Bühne nicht ab legen darf.<br />

MM: Zu guter Letzt interessiert uns natürlich:<br />

Woran arbeitet ihr zurzeit?<br />

NOBODY KNOWS: Derzeit arbeiten wir an einem<br />

neuen Album mit eigenen Interpretationen von<br />

klassischen deutschen Volksliedern, das für den<br />

Herbst unter dem Namen „Folksmusik“ oder<br />

„Folks lieder“ geplant ist. Nebenbei entstehen zwei<br />

Videos und auf Tour sind wir außerdem. Das reicht.<br />

INTERVIEW: JANA MOYSICH<br />

FOTOQUELLE: NOBODY KNOWS<br />

RAHMEN: © DRED2010/FOTOLIA.COM<br />

NOBODY KNOWS<br />

„Folkslieder“<br />

VÖ: 1.09.<strong>2017</strong><br />

NOBODYKNOWS.DE<br />

WWW.FACEBOOK.COM/<br />

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musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 37<br />

UNNACHAHMLICHER REIZ<br />

„Marie-Luises last Show“entzückte<br />

im Theater<br />

Ein bewegendes Musik- und Tanzereignis<br />

rollte im Theater auf dem Hornwerk ab.<br />

Die Nienburger Texterin, Kom ponistin und Musi -<br />

kerin Marie-Luise Cassar feierte mit „Marie-<br />

Luises last Show“ den krönenden Abschluss<br />

ihrer Musical-Laufbahn.<br />

Mit von der Partie waren acht Gesangs solis -<br />

ten, der Traumwelt-Chor, eine achtköpfige<br />

Band um die Moderatorin und Geigerin Tonka<br />

Angheloff‚ die Tanzgruppe vom TSC Blau Gold<br />

Nienburg‚ die Modem-Dance-Formation Xpres -<br />

sion und die Tanzgruppe The Midnight Circus<br />

mit der Solistin Fire. Regie führte Michael Suhr.<br />

Der Gegenstand der Show waren persönliche<br />

und Familienerfahrungen. Die Verflechtun -<br />

gen wurden darin deutlich, dass ein Song von<br />

ihrer Enkelin Joana Cassar‚ ein anderer von ihrer<br />

Tochter und ihrem Schwiegersohn Jürgen Regul,<br />

vertont von dessen Sohn Erik Regul, waren.<br />

Den Beginn machte in gefälligem Musical-<br />

Stil das Instrumentalstück „Fantasie“. Eine Hul -<br />

digung an ihre Enkelin Joana war „Lady Jo“.<br />

„Don’t Be Misled“ feierte die Unverwüstlichkeit<br />

ihrer Produktivität. Tieftraurige Depression füllte<br />

„Absolute Silence“. Unbändige Lebensfreude<br />

sprach aus „Vamos á ballar“. Dank an ihren<br />

Neffen drückte „Für Erik“ aus. Ein leicht<br />

schmalziger Gospel, „Trust The New Pathes“,<br />

schloss an. Turbulente Erlebnisse schilderte<br />

„Unforgettable Deichbrand-Fever“.<br />

In „Living In Another World“ bat die Kom -<br />

ponistin um weitere Schaffenskraft. „Coati"<br />

beschrieb ein putziges Tierchen. „Für Emil”<br />

pries einen der <strong>Musiker</strong>. Bedrohlich wurde es<br />

mit dem Katastrophen-Song „Riot In The<br />

Station“. Sehr abweisend wirkte „Don’t Come<br />

Too Close“. Heftige Anleihen bei anderen<br />

Komponisten brachte „Tango For Tonka“.<br />

Die Ballade „Twenty-seven Skulls“ (Toten-<br />

köpfe) beschrieb die gruseligen Reaktionen auf<br />

dieselben. Hier stand die Melodie von „Es war<br />

einmal ein König in Thule“ Pate. „Hands“ be -<br />

schrieb, was man alles mit ihnen machen kann.<br />

Depressiv wurde es wieder mit dem von der<br />

Enkelin Joana vorgetragenen Song „Wieso?“<br />

Dank an eine der <strong>Musiker</strong>innen brachte „For<br />

Valentina“. „My Friend Regine“ huldigte einer<br />

Freun din. In den Sound der 70er-Jahre entführte<br />

„Sadness“. Die Musik- und Tanzszene „Re-<br />

formation“ feierte dieselbe, hörbar inspiriert von<br />

Brecht/Weill „Am Grunde der Moldau wandern<br />

die Steine“. Den rauschend zusammenfassenden<br />

Abschluss machte „Life Of Luise“.<br />

Der unnachahmliche Reiz der Show bestand<br />

darin, dass die Musik von perfekten Tanz szenen<br />

begleitet wurde. Der poetische Höherpunkt war<br />

hier „Coati", in der die Tänzerin Fire und ihre<br />

Truppe The Midnight Circus einen Tanz mit<br />

roten Schleiern vollführten, der dann in einen<br />

indisch anmutenden Tempeltanz überging.<br />

Der etwas gewagte Wurf, sich selbst, die<br />

eigene Familie und die Freunde zum Gegenstand<br />

einer Show zu machen, gelang überzeugend.<br />

Die Zuschauer, 180 Personen, gingen<br />

be geistert mit und belohnten die <strong>Musiker</strong> und<br />

Tänzer mit prasselndem Applaus und Juhus!<br />

Ein schöner Abschluss der Theatersaison.<br />

TEXT: WOLFGANG MOTZKAU-VALETON<br />

COLLAGE: MARIE-LUISE CASSAR<br />

GRAFIK: © SERGEY NIVENS/FOTOLIA


38 STORIES<br />

VORBEREITET SEIN<br />

FÜR DIE GROSSE CHANCE<br />

<strong>Musiker</strong>, Moderator und Musicaldarsteller<br />

Johnny Silver über das Leben im Musikbusiness<br />

Steht da John Lennon auf der Bühne? Nein,<br />

es ist nur eines seiner besten Double –<br />

Johnny Silver. Warum Martin Kahlau als der<br />

Beatle auftritt, verrät er im MUSIKER MAGAZIN.<br />

MM: Du bist als Johnny Silver unterwegs,<br />

coverst John Lennon. Was fasziniert dich an<br />

ihm?<br />

JOHNNY SILVER: Lennon war eine interessante<br />

Persönlichkeit. Als Teenager bevorzugte ich eher<br />

die unbeschwerten Songs seines Beatles-Kolle gen<br />

Paul McCartney. Später wirkten Lennons er wach -<br />

senere Stücke auf mich ein. Lennon konnte mit<br />

spartanischen Mitteln tiefe Emotionen trans por -<br />

tieren. Ich konnte mich deren magischer Wirkung<br />

nicht entziehen. Es schien, dass für jede Stimmung<br />

mindestens einer seiner Song parat war, der eine<br />

Lebenssituation widerspiegeln konnte.<br />

MM: Deine ganze musikalische Karriere ist<br />

von den Beatles bzw. John Lennon geprägt.<br />

Was waren die drei wichtigsten Stationen?<br />

(Inwiefern waren sie wichtig?)<br />

JOHNNY: Die Beatles und John Lennon sind<br />

eine rudimentäre Grundprägung und Motivation,<br />

ohne die ich vermutlich niemals eine Gitarre in<br />

die Hand genommen hätte. Mein Interesse für<br />

Gitarrenmusik öffnete mir weitere Horizonte, so -<br />

dass ich neue Herausforderungen suchte. Eine<br />

Liverpool-Reise inspirierte mich, eine Band zu<br />

gründen, die musikalische Inhalte und passende<br />

optische Konzepte zusammenbringt. Dies kam<br />

bei Veranstaltern gut an. Denn es war nicht nur<br />

Musik, sondern eine Show. Wir waren vier Charak -<br />

terköpfe auf der Bühne. Zu diesem Zeitpunkt<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 39<br />

lernten wir einen Produzenten kennen, der uns<br />

auf eine Beatles-Musicaltournee durch Europa<br />

schickte. 100 Shows pro Jahr mit allem Schnick -<br />

schnackschnuck: große Hallen, TV-Auftritte, Promi -<br />

kontakte.<br />

MM: Du bist schon lange im Musikbusiness.<br />

Wie hat sich der Musikmarkt verändert?<br />

JOHNNY: Das einzig Stetige ist der Wandel.<br />

Während früher Fans noch ihren Bands unabdingbare<br />

Treue schworen und geduldig auf die<br />

nächste Scheibe oder Konzerttour gewartet<br />

haben, ist die Musikszene heute schnelllebiger.<br />

Die ständige Verfügbarkeit von Unterhaltung ist<br />

zur Normalität geworden. Die Digitalisierung der<br />

Musik auf Streamingdiensten wie Spotify sowie<br />

Musikvideos auf sozialen Plattformen haben viel<br />

verändert. Das Angebot an neuen Acts ist extrem<br />

unübersichtlich geworden. Sich in diesem Medien -<br />

wirrwarr als <strong>Musiker</strong> durchzusetzen bedeutet, eine<br />

allgegenwärtige Präsenz auf vielen Platt formen<br />

zu etablieren. Andernfalls ist man bald Schnee<br />

von gestern. Das kostet sehr viel Zeit und entfernt<br />

die kreativen Köpfe vom musikalischen<br />

Schaffen.<br />

MM: Was magst du am <strong>Musiker</strong>dasein, was<br />

ist nicht so toll?<br />

JOHNNY: Schon in jungen Jahren blieb ich nachts<br />

auf und genoss die etwas andere Atmosphäre,<br />

die meine Sinne schärfte und meine kreativen<br />

Kanäle öffnete. Andere Menschen, andere Orte<br />

und Situationen üben eine Faszination auf mich<br />

aus. Das sind die Momente, die unvergesslich<br />

sind. Ich mag gemeinsames Arbeiten an Songs<br />

mit <strong>Musiker</strong>n, die man menschlich und musikalisch<br />

schätzt. Bei Touren konnten ich meine Pro -<br />

bleme hinter mir lassen. Aber als die Tour vorbei<br />

war, fiel ich in ein tiefes Loch, war mit dem realen<br />

Leben konfrontiert: Steuererklärungen, Be -<br />

ziehungsprobleme und dass manche Freund -<br />

schaft die Zeit einfach nicht überlebt hat. Ich war<br />

meinem sozialen Umfeld entfremdet und hatte<br />

Schwierigkeiten, den Anschluss zu finden. Manche<br />

Tourneen waren Torturen: 26 Konzerte in 30<br />

Tagen, im Zickzack-Kurs durch Deutschland und<br />

Österreich. Statt die Welt zu sehen, bestand der<br />

Tagesablauf aus Frühstück, Tourbus, Halle, Sound -<br />

check, Konzert, Hotel, Absacker und alles wieder<br />

von vorn. Monatelang. Die freien Tage waren die<br />

Highlights der Tour. So mussten sich die Beatles<br />

auf Tour gefühlt haben. Kein Wunder, dass sie<br />

damit aufhörten, um sich ihre Kreativität nicht<br />

verbrennen zu lassen.<br />

MM: Ist es heute leichter oder schwieriger,<br />

als <strong>Musiker</strong> zu leben? Warum?<br />

»Der schnelle,<br />

große Erfolg ist genauso<br />

unrealistisch<br />

wie ein Lottogewinn.«<br />

JOHNNY: Es ist möglich, als <strong>Musiker</strong> zu überleben.<br />

Aber nur wenige können von der Musik, die<br />

sie ge schrieben haben, leben. Die meisten landen<br />

in Funktionen, Karnevalsveranstaltungen,<br />

Tanz musik, Hochzeiten. Das hat mit den Träu -<br />

men nicht mehr viel zu tun. Was bleibt, ist bo -<br />

denlose Desillusion. Um an die Spitze zu ge -<br />

langen und sich dort zu halten, braucht man viele<br />

Fähig kei ten. Talent, Musikalität, Kreativität, kontinuierliche<br />

Arbeitsdisziplin und ständiges Net -<br />

working mit anderen <strong>Musiker</strong>n und Branchen -<br />

leuten. Der schnelle, große Erfolg ist genauso<br />

un realistisch wie ein Lottogewinn.<br />

MM: Wärst du gern so richtig berühmt ge -<br />

worden wie die Beatles? Warum (nicht)?<br />

JOHNNY: Für großen Erfolg zahlt man meist einen<br />

hohen Preis. Ich hätte nicht mit den Beatles tauschen<br />

wollen, obwohl ich deren Errungen schaf ten<br />

nicht hoch genug bewerten kann. Sie machten<br />

mit den Tourneen nach vier Jahren intensivs ter<br />

Beatlemania Schluss, weil es für die Band un er -<br />

träglich wurde. Als ich jung war, wollte ich be rühmt<br />

werden, aber mit zunehmender Erfah rung relativierte<br />

sich das Bild sehr schnell.<br />

MM: Du bist beim Deutschen Rock & Pop<br />

Preis seit nun doch einigen Jahren als Mo de -<br />

rator dabei. Beschreib die Stimmung hinter<br />

den Kulissen.<br />

JOHNNY: Ich bin gern als Moderator für den<br />

DRPP tätig, obwohl es eine anstrengende Ver -<br />

anstal tung für mich ist. Als Kontaktperson hinter<br />

der Bühne versuche ich, mit allen Bands vor<br />

ihrem Auftritt zu sprechen. Trotz der Vielzahl an<br />

nominierten Bands sehe ich zwischen den Teil -<br />

nehmern Gemeinsamkeiten: die Träume, Er war -<br />

tungen, Hingabe zur Musik. Die An span nung<br />

und Aufregung ist spürbar – ich versuche, etwas<br />

Ruhe und Optimismus hineinzubringen. Für mich<br />

sind die Emotionen direkt vor einem Auftritt gut<br />

nachvollziehbar.<br />

MM: An welchen Projekten arbeitest du zurzeit<br />

noch?<br />

JOHNNY: Ich bin als John-Lennon-Interpret unter -<br />

wegs, meist solo, aber auch hin und wieder mit<br />

Band. Des Weiteren arbeite ich mit meiner Ex peri -<br />

mental-Band „Das Blaue Palais“ an einer neuen<br />

CD und mache nebenbei Auf nahmen für Film -<br />

musik. Und ich werde beim nächsten DRPP in<br />

Siegen im Dezember dabei sein. Darauf freue ich<br />

mich sehr.<br />

WEB: WWW.JOHNNYSILVER.COM<br />

INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />

FOTO-QUELLE: JOHNNY SILVER<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


40 STORIES<br />

SUPERUSE<br />

»Wenn wir Musik mit Fußball<br />

verbinden könnten,<br />

wäre das kaum zu toppen …«<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


Superuse haben mit ihrem Indie-Pop, der<br />

auch mal Ausflüge über Genregrenzen unter -<br />

nimmt, beim DRPP 2016 abgesahnt. Das Herz<br />

der <strong>Musiker</strong> schlägt aber auch für „ihre“ Eintracht<br />

Frankfurt.<br />

MM: Ihr habt vergangenes Jahr beim Deut -<br />

schen Rock & Pop Preis den ersten Platz in<br />

der Kategorie Pop belegt. Wie überraschend<br />

war der Sieg für euch?<br />

SUPERUSE: Zugegeben: sehr überraschend. Wir<br />

haben die Auftritte der anderen Bands gesehen<br />

und waren von der Qualität der Performance be -<br />

geistert. Dass wir am Ende den Preis erhalten<br />

durften, war Ausgangspunkt für eine ziemlich wilde<br />

Party.<br />

»Wir wollen Musik nicht<br />

als Wettbewerb verstehen.<br />

In der Musik gibt es<br />

kein gut oder schlecht.«<br />

MM: Ihr seid eine recht junge Band, habt<br />

euch 2013 gegründet. Warum habt ihr jetzt<br />

bei einem Wettbewerb mitgemacht?<br />

SUPERUSE: Für uns war es der erste Contest.<br />

Denn wir wollen Musik nicht als Wettbewerb verstehen.<br />

In der Musik gibt es kein gut oder schlecht.<br />

Mitgemacht haben wir, um auf der Bühne zu stehen,<br />

andere tolle Bands kennenzulernen und<br />

unsere Songs und Performance bewerten zu lassen.<br />

Deshalb haben wir uns gerade beim Deut -<br />

schen Rock & Pop Preis beworben. Bei vielen<br />

anderen Wettbewerben hat das Publikum einen<br />

großen Anteil an der Bewertung. Der DRPP hat<br />

dieses Problem mit dem separaten Publikums -<br />

preis fairer gelöst als andere Wettbewerbe.<br />

MM: Was habt ihr mitgenommen oder ge -<br />

lernt?<br />

SUPERUSE: Zuallererst, dass es in Deutschland<br />

unfassbar viele Bands gibt, die Musik in einer<br />

beeindruckenden Vielfalt und Qualität machen.<br />

Wir haben mit vielen dieser Bands Kontakt gehalten<br />

und ausgetauscht, wie sie an Themen wie<br />

Booking, Aufnahmen, soziale Medien und Merch<br />

herange-hen. Klasse, wie unvoreingenommen uns<br />

die meisten Bands und <strong>Musiker</strong> begegnen.<br />

STORIES 41<br />

SUPERUSE: Wir haben nichts gegen Cover und<br />

spielen alle zusätzlich in anderen Bands, die co -<br />

vern. Mit denen haben wir in den letzten Jahren<br />

viele Auftritte gespielt. Das ist ein Vorteil einer<br />

Coverband: Man kommt einfacher an Gigs, kann<br />

Bühnenerfahrung sammeln, viel herumkommen<br />

und unbeschwert Spaß haben. In einer Cover -<br />

band setzt man sich intensiv mit Songstrukturen<br />

auseinander und versteht, wie eine gute Nummer<br />

funktioniert. Nichtsdestotrotz hat eine Cover band<br />

Grenzen: Man interpretiert Songs, die andere<br />

geschrieben haben.<br />

MM: Zurzeit arbeitet ihr an einem neuen<br />

Album. Wie geht ihr vor?<br />

SUPERUSE: Wenn es nach uns ginge, würden<br />

wir uns gerne ein paar Wochen auf einer Finca in<br />

Spanien einschließen, alle Songs gemeinsam<br />

ent wickeln, aufnehmen, mischen, zum Mastern<br />

schicken, und ab geht die Luzi. Aber das ist nur<br />

ein Traum, denn die meisten von uns haben einen<br />

Day-Job und andere Verpflichtungen. Wir gehen<br />

deshalb pragmatisch und unromantisch ans<br />

Songwriting. Für das neue Album rund 20 Songs<br />

geschrieben, von denen zwölf auf die CD kommen.<br />

Die Songs sind stilistisch ziemlich unterschiedlich<br />

– mal gitarrenlastig, mal elektronisch,<br />

mal poppig, mal chillig.<br />

MM: Ihr kommt aus Frankfurt. Da denkt man<br />

automatisch an die Kicker von Eintracht<br />

Frank furt. Im September soll eine CD mit<br />

Songs von Fans für Fans erscheinen. Ihr seid<br />

dabei. Wie kam das?<br />

SUPERUSE: (Lacht) Das ist eine interessante Aus -<br />

sage, denn meistens wird Frankfurt zuallererst<br />

mit Banken in Verbindung gebracht. Oder als<br />

eine extrem erfolgsorientierte, kühle Wirtschafts -<br />

metropole wahrgenommen. Dabei hat Frankfurt<br />

mehr zu bieten – die Eintracht mit ihrer enthusias -<br />

tischen Fanszene zum Beispiel. Die Eintracht hat<br />

drei Compilations unter dem Titel „Eintracht<br />

Frankfurt CD 12“ veröffentlicht. Für die vierte Aus -<br />

gabe haben wir eine Idee mittels Demo beim<br />

Verein eingereicht. Sie wurde für die CD ausgewählt.<br />

Wir freuen uns riesig darüber!<br />

MM: Wofür schlägt euer Herz mehr – für<br />

Musik oder Fußball?<br />

SUPERUSE: Natürlich für die Musik. Aber wenn<br />

wir Musik mit Fußball verbinden können, ist das<br />

kaum zu toppen.<br />

MM: Ihr spielt nur eigene Songs – was habt<br />

ihr gegen Cover? Beziehungsweise: Was sind<br />

jeweils Vor- und Nachteile?<br />

WEB: WWW.SUPERUSE-MUSIC.COM<br />

INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />

FOTOQUELLE: SUPERUSE<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


42 STORIES<br />

Älteren Freunden des<br />

Bluesrock ist Peter Green<br />

(vollständig: Greenbaum)<br />

bestimmt ein Begriff,<br />

und vermutlich werden<br />

die Augen leuchten,<br />

wenn sein Name fällt.<br />

Andere kennen vielleicht<br />

zumindest seinen<br />

Hit „Albatross“.<br />

Eric Clapton hingegen ist<br />

den meisten vertraut,<br />

denn seine Karriere hat<br />

ihn zum Gitarren-<br />

Superstar gemacht.<br />

Als einem der kreativsten<br />

und innovativsten <strong>Musiker</strong><br />

seiner Zeit hätte Green<br />

mit seinem vor Spannung<br />

knisternden, lodernden<br />

Gitarrenspiel das<br />

vermutlich auch gelingen<br />

können. Aber seine<br />

eigentliche Karriere endete<br />

bedauerlicherweise<br />

schon 1970.<br />

Mit seinen Solo-Alben<br />

„In the Skies“ und „Little<br />

Dreamer“ (1979 und 1980)<br />

schien er daran noch<br />

einmal durchstarten<br />

zu können.<br />

Gezeichnet von seiner<br />

psychischen Erkrankung<br />

blieb er jedoch mehr<br />

oder minder ein<br />

Schatten des damaligen<br />

bahnbrechenden<br />

Künstlers.<br />

TEIL 8:<br />

PETER GREEN<br />

UND FLEETWOOD MAC<br />

– Griff nach musikalischen Sternen<br />

Als Yardbirds-Gitarrist Clapton mit der musi -<br />

kalischen Richtung seiner Band endgültig<br />

brach, schloss er sich 1965 John Mayalls<br />

Bluesbreakers an. Dort konnte er seine Liebe<br />

zum Blues ausleben. Der damals sprunghafte<br />

Clapton erschien allerdings manchmal nicht zu<br />

Auftritten der Band und verließ sie im Herbst 1965<br />

für eine Welttour des Blues mit The Glands, die<br />

jedoch schon bei ihrem Start in Griechenland<br />

kläglich scheiterten. Clapton kehrte daraufhin<br />

im November des Jahres reumütig zu Mayall<br />

zurück. In der Zwischenzeit hatte der 19-jährige<br />

Peter Green Clapton dreimal bei den Blues -<br />

breakers auf der Bühne vertreten. 1966 nahmen<br />

Mayall und Clapton das berühmte Beano-Album<br />

„Blues Breakers. John Mayall With Eric Clapton“<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 43<br />

auf, das wegweisend für den Bluesrock und den<br />

im folgenden Jahr aufkommenden britischen<br />

Blues-Boom war. Noch vor der Veröf fent lichung<br />

des Albums stieg Clapton jedoch 1966 endgültig<br />

bei Mayall aus, um mit Jack Bruce und<br />

Ginger Baker die Band Cream zu gründen, die<br />

binnen kurzer Zeit als erste Super gruppe des<br />

Bluesrock eine legendäre Berühmt heit erlangte<br />

und Musikgeschichte schrieb. Daraufhin wurde<br />

Green Claptons etatmäßiger Nach folger bei den<br />

Bluesbreakers und genauso wie sein Vorgänger<br />

ein außergewöhnlicher <strong>Musiker</strong>.<br />

Green zelebrierte seinen eigenen, hoch<br />

intensiven Gitarrenstil auf seiner Gibson Les Paul<br />

Standard aus dem Jahr 1959. Ihr Hals-Ton ab -<br />

nehmer-Magnet war versehentlich umgekehrt<br />

herum montiert worden. Dadurch erhielt sie ihren<br />

unverwechselbaren Out-of-Phase-Klang, der zu<br />

Greens Markenzeichen wurde. Zudem spielte er<br />

Blues-Mundharmonika und stellte sich als<br />

erst klassiger Bluessänger heraus. Ob Greens<br />

Einzigartigkeit bei Mayall sichtbar würde, blieb<br />

zunächst fraglich.<br />

Unter Mayalls Einfluss schrieb Green außerdem<br />

gute, unter die Haut gehende Blues-Songs.<br />

Im Herbst 1966 nahm Mayall mit seinem neuen<br />

Ausnahmegitarristen das im Februar 1967 veröffentlichte<br />

Album „A Hard Road“ mit den zwei<br />

Green-Kompositionen „The Same Way“ und<br />

„The Super-natural“ ein. Die letztere war eine Art<br />

Blaupause für Greens Gitarren-Qualitäten aus<br />

souveränem Spiel, stilsicherer Erzeugung von<br />

Spannung und Atmosphäre, Beherrschung von<br />

Sound und Feedback. Ein professioneller Live-<br />

Mitschnitt von einem Auftritt dieser Blues -<br />

breakers-Formation stand damals leider nicht<br />

zur Debatte. Umso größer war die Überraschung,<br />

als Mayall 2015 und 2016 zwei CDs<br />

mit Live-Aufnahmen aus dem Jahr 1967 veröffentlichte,<br />

die ein Fan mit einem Tonband aufgezeichnet<br />

hatte. Die mäßige, für die Zeit aber<br />

passable Klangqualität lässt immer noch gut<br />

nachempfinden, wie ausgezeichnet die Blues -<br />

breakers mit Green waren.<br />

Auch Green blieb nicht lange bei Mayall. Im<br />

Juni 1967 verließ Green, der noch auf dem aktuellen<br />

Album des Blues-Pianisten Eddie Boyd<br />

mitgespielt hatte, gemeinsam mit dem Drum mer<br />

Mick Fleetwood die Bluesbreakers, denen<br />

Fleetwood sich erst vor Kurzem angeschlossen<br />

hatte. Mit dem Gitarristen und Sänger Jeremy<br />

Spencer und dem Bassisten Bob Brunning wollten<br />

sie sich vornehmlich dem Chicago-Blues<br />

widmen: Peter Green’s Fleetwood Mac war<br />

geboren. In dieser Zusammensetzung trat die<br />

Band am 13. August 1967 auf dem 7. National<br />

»Als das Beano-Album auf den Markt kam, mussten<br />

daraus live Stücke ge spielt werden.<br />

Green kopierte Clapton jedoch nicht, sondern<br />

interpretierte die Stücke in seinem eigenen Stil.<br />

Dennoch rief das Publi kum anfänglich nach Clapton,<br />

über den man in Groß britannien<br />

„Clapton is God“ an Wände gesprüht hatte.<br />

Als es allerdings Greens Quali täten er kannte und der<br />

sich zudem als Blues rocker mit rasender<br />

Geschwindigkeit entwickelte,<br />

hieß es bald: „Green Is Better Than God!“«<br />

Jazz and Blues Festival in Windsor auf, das als<br />

Beginn des britischen Blues-Booms gilt.<br />

Brunning wurde bald durch den Blues -<br />

breakers-Bassisten John McVie ersetzt, und<br />

mit ihm entstand im Spätherbst 1967 binnen<br />

drei Tagen Fleetwood Macs gleichnamiges<br />

Debüt-Album, ein praktisch reines, stilsicheres<br />

Blues-Album mit Green als Frontmann. Das traf<br />

in Großbritannien den Nerv der Zeit und wurde<br />

zum Kassenerfolg. Großen Anteil hatte der<br />

Elmore-James-Klassiker „Shake Your Money -<br />

maker“ mit Spencers geradezu ekstatischer<br />

Slide-Gitarre und seinem passenden Gesang.<br />

Die wenige Monate darauf folgende LP „Mr.<br />

Wonderful“ wirkt musikalisch runder und ab -<br />

wechslungsreicher. Da die Tracks ohne Over -<br />

dubs aufgenommen worden waren, wirkte die<br />

Musik frisch und rau wie bei einem Live-Auftritt<br />

und damit spontaner. Mr. Wonderful glänzt mit<br />

einigen Blues-Ohrwürmern, die in der Über zahl<br />

von Green stammen: „Stop Messin’ Around“,<br />

„Love That Burns“, „If You Be My Baby“ und<br />

„Lazy Poker Blues“.<br />

Für ihr Londoner Label Blue Horizon nahm<br />

die Band auch Singles auf, denn Musik, die es in<br />

die Hitparaden schaffte, ließ die Kassen klingeln.<br />

<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


44 STORIES<br />

das einzigartig atmosphärisch treibende Stück<br />

„Albatross“ mit dem neu zur Band gestoßenen<br />

dritten Fleetwood-Mac-Gitarristen Danny<br />

Kirwan, von dem die bemerkenswerte B-Seite<br />

„Jigsaw Puzzle Blues“ stammt, war es, das Green<br />

und seine Band weithin bekannt machte.<br />

»Nach seinem Aus scheiden<br />

bei Fleetwood Mac<br />

entsagte Green bis auf Weiteres<br />

dem Musikgeschäft,<br />

spendete einen Großteil seines<br />

Vermögens und überließ<br />

seinem Protegé Gary Moore<br />

seine Gibson Les Paul.«<br />

In den USA erschien das Album „Mr.<br />

Wonderful“ im Januar 1969 erheblich abgewandelt<br />

mit nur der Hälfte der LP-Tracks. Der<br />

Rest wurde aufgefüllt mit den Fleetwood-Mac-<br />

Hits „Black Magic Woman“ und „Albatross“<br />

sowie drei Kirwan-Stücken und bekam den<br />

Titel „English Rose“. Ausschlaggebend waren<br />

vermutlich wirtschaftliche Gründe. Fleetwood<br />

Macs Erfolg ließ die Band zu dem lukrativeren<br />

Label Reprise abwandern, für das die Band im<br />

April 1969 begann, Material für ein Doppel-<br />

Album aufzunehmen. Damit war für Blue<br />

Horizon in Großbritannien Handeln das Gebot<br />

der Stunde. Um dem Reprise-Album der Band<br />

zuvorzukommen, das am 19. September 1969<br />

schließlich als einfache LP unter dem Titel<br />

„Then Play On“ erschien, brachte Blue Horizon<br />

am 15. August 1969 die LP „The Pious Bird of<br />

Good Omen“ auf den Markt und versah sie mit<br />

einem provozierenden Cover-Foto: Eine schwan -<br />

gere Nonne hält einen Albatross. (Für die britische<br />

Komiker-Truppe Monty Pythons Flying<br />

Circus ein gefundenes Fressen: Im Januar 1970<br />

flimmerte ein Sketch über die britischen Matt -<br />

scheiben mit John Cleese als Pausen-Girl, das<br />

Albatross-Snacks verkauft.) Ein neues, drittes<br />

Studio-Album von Fleet wood Mac ist „The Pious<br />

Bird of Good Omen“ allerdings nicht, sondern<br />

eine Zusammenstellung von vier Singles, zwei<br />

Titeln, auf denen Fleet wood Mac den Blues-<br />

Pianisten Eddie Boyd begleitet hatte, der<br />

eben falls bei Blue Horizon unter Vertrag stand,<br />

und je einem Stück von den Vorgänger-LPs<br />

„Fleetwood Mac“ und „Mr. Wonderful“. Dem<br />

Ver gnügen tut das keinen Abbruch, denn die<br />

zwölf Tracks machen den Sampler zu einem<br />

musikalischen Genuss.<br />

Greens erster Hit für das Label wurde der Song<br />

„Black Magic Woman“, den der Gitarrist Carlos<br />

Santana auf seiner zweiten LP „Abraxas“ (1970)<br />

weltberühmt machte, gefolgt von dem beinahe<br />

symphonisch anmutenden intensiven Blues<br />

„Need Your Love So Bad“. Als ich „Need Your<br />

Love So Bad“ zum ersten Mal im Radio hörte,<br />

störten mich die Streicher, die den Song zu<br />

verwässern schienen. Sie waren allerdings das<br />

Ergebnis von Greens Suche nach der richtigen<br />

Färbung, und sie harmonieren perfekt mit seiner<br />

Gitarre. Suche und Ziel dokumentieren die<br />

fünf Takes von „Need Your Love So Bad“, die<br />

1999 in der vorbildlichen Fleetwood-Mac-CD-<br />

Box „The Complete Blue Horizon Sessions“<br />

1967 – 1969 vorgelegt wurden. Vor allem aber<br />

Blue Horizon hatte noch mehr im Köcher.<br />

Fleetwood Mac waren Anfang 1969 für einige<br />

Auftritte in die USA gereist und machten am 4.<br />

Januar einen vereinbarten Abstecher nach<br />

Chicago. An dem Tag wurde in den Chess-<br />

Studios mit schwarzen Blues-<strong>Musiker</strong>n jenes<br />

Labels, darunter Buddy Guy – aus rechtlichen<br />

Gründen unter dem Namen Guitar Buddy –<br />

und Otis Spann, eine Session mit Tracks aufgenommen,<br />

die Blue Horizon Anfang Dezember<br />

1969 als Doppelalbum „Blues Jam In Chicago“<br />

herausbrachte, auch als Einzel-LPs zu haben<br />

war und seither unter verschiedenen Titeln kursiert.<br />

Ein solches Unterfangen, bei dem Fleet -<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 45<br />

wood Mac ohne ihre Vorbilder die Stücke<br />

„Watch Out“ und „Ooh Baby“ aufzeichneten, fiel<br />

in die Zeit, als mehrere weiße Blues-Bands mit<br />

ihren schwarzen Vorbildern gleichsam an der<br />

Quelle musizierten. Bedauerlicherweise fehlt der<br />

Chicago-Session die Spannung, die Fleet wood<br />

Mac mit ihrem eigenen Material aufbauen<br />

konnten.<br />

Noch vor der Veröffentlichung von „Then<br />

Play On“ erschien bei Immediate im April 1969<br />

die Fleetwood-Mac-Single „Man of the World“,<br />

die wieder ein Hit wurde. Greens Song ist ein<br />

weiterer Meilenstein, stilistisch eine Fortent wick -<br />

lung von „Albatross“, der er textlich und musikalisch<br />

eine pessimistisch-zweifelnde Richtung<br />

gegeben hat, die sich bei ihm weiter verstärkte.<br />

Auf der B-Seite befindet sich der Rock ‘n’ Roll<br />

„Somebody’s Gonna Get Their Head Kicked In<br />

Tonite“ von Earl Vince and the Valiants. So<br />

nannten sich Fleetwood Mac, wenn die Band<br />

live Rock ‘n’ Roll der 1950er-Jahre spielte, in<br />

den der Gitarrist Jeremy Spencer geradezu ver -<br />

narrt war. Spencer erschien dann im goldfarbenen<br />

Glitzeranzug auf der Bühne und hatte sich<br />

die Haare zurückgebunden. Wenn man im Pu -<br />

blikum saß, hat das vermutlich Spaß gemacht.<br />

Hört man es vom Tonträger, bemerkt man<br />

schmerz lich, dass dieser Mimikry die von Green<br />

ausgehende innovative musikalische Kraft der<br />

Blues-Stücke fehlt.<br />

„Then Play On“ wurde Fleetwood Macs ge -<br />

schlossenstes Album. Wenige Tage nach seiner<br />

Veröffentlichung folgte Greens außergewöhnlicher<br />

Hit „Oh Well Part 1 and 2“, und Schluss -<br />

punkt neuer Fleetwood-Mac-Studioaufnahmen<br />

war Mitte Mai 1970 der Green-Hit „The Green<br />

Manalishi“ (With the Two Pronged Crown) mit<br />

dem herrlichen Stück „Word In Harmony“ von<br />

Green und Kirwan auf der B-Seite der Single.<br />

Die Band hatte sich künstlerisch sprunghaft<br />

weiterentwickelt, und das galt auch für Danny<br />

Kirwan, vom dem die Hälfte der 14 Tracks von<br />

„Then Play On“ in der Originalfassung stammen;<br />

„Like Crying“ hatte die Band mit Kirwan schon<br />

einmal zu Blue-Horizon-Zeiten aufgenommen,<br />

blieb da aber unveröffentlicht. Heute ist „Then<br />

Play On“ erhältlich mit den genannten vier<br />

Stücken. Herausragend sind Greens „Rattle snake<br />

Shake“, „Coming Your Way“, „Closing My Eyes“<br />

und „Show-Biz Blues“, wobei die letzteren beiden<br />

Stücke wohl ein Beleg für Greens psychisches<br />

Abdriften sind, der bald in bodenlangen<br />

Mänteln und Kutten sowie einem riesigen Kruzi -<br />

fix um den Hals zu sehen war, mit einem Gesicht,<br />

aus dem die Lebensfreude gewichen zu sein<br />

schien. Bemerkenswert sind außerdem „Fighting<br />

For Madge“, „Underway“ und „Searching For<br />

Madge“, Auszüge aus den Sessions für „Then<br />

Play On“, die zeigen, wie inspiriert, kraft- und<br />

druckvoll die Band auch beim Jammen war.<br />

Der Album-Titel „Then Play On“ selbst klingt<br />

wie die Hoffnung auf ein „Nur weiter so“. Sie<br />

erfüllte sich nicht. Nach seinem Auftritt am 20.<br />

Mai 1970 verließ Green die Band für immer –<br />

das dämonische „Green Manalishi“ schien sich<br />

seiner bemächtigt zu haben. Dazu beigetragen<br />

haben mag Greens Aufenthalt Ende März 1970<br />

nach Fleetwood-Mac-Konzerten in München im<br />

Schloss der Landkommune um Uschi Ober -<br />

maier und Rainer Langhans bei Landshut. Green<br />

konsumierte dort LSD und soll dadurch bleibende<br />

psychische Schäden davongetragen<br />

haben, von denen er sich bis heute nicht voll-


46 STORIES<br />

ständig erholt hat. Allerdings hatte er auch schon<br />

früher Drogen genommen. Nach seinem Aus -<br />

scheiden bei Fleetwood Mac entsagte Green bis<br />

auf Weiteres dem Musikgeschäft, spendete<br />

einen Großteil seines Vermögens und überließ<br />

seinem Protegé Gary Moore seine Gibson<br />

Les Paul.<br />

Auf Greens Weggang konnte Blue Horizon<br />

noch ein letztes Mal mit seinen Resten des<br />

Fleet wood-Mac-Fundus reagieren. Outtakes<br />

und Titel, denen man andere Stücke für die beiden<br />

ersten britischen Blue-Horizon-LPs vor ge -<br />

zogen hatte, wurden in einem letzten Kehraus<br />

zur LP „The Original Fleetwood Mac“, die ab<br />

No vember 1971 in den Plattenläden stand.<br />

Solche Veröffentlichungen sind künstlerisch oft<br />

zweite Wahl, anders jedoch im Fall von „The<br />

Original Fleetwood Mac“, ein durchaus überzeugendes<br />

Album.<br />

Ohne Green wurde die Band eine andere.<br />

Mit dem Album „Kiln House“ von 1972 knüpften<br />

die verbliebenen Mitglieder mit den ausgezeichneten,<br />

von Kirwan geprägten Tracks<br />

„Station Man“, „Jewel Eye Judy“ und „Earl<br />

Grey“ etwas an „Then Play On“ an. Als aber die<br />

beiden Gitarristen Kirwan und Spencer auch<br />

ihren Dienst quittiert hatten, entfernte sich die<br />

Band mit neuen Mitgliedern von ihren Ur -<br />

sprüngen und wurde eine der erfolgreichsten<br />

Bands der Pop-Geschichte.<br />

Wie hochkarätig Fleetwood Macs Auftritte<br />

mit Green sein konnten, wurde Liebhabern ihrer<br />

Musik, die die Band nicht live erlebt haben,<br />

erst Jahre später bewusst. Anfang Februar 1970<br />

hatte die Band an drei Abenden im Bostoner<br />

Club Boston Tea Party gastiert. Das wurde<br />

komplett mitgeschnitten, um noch im selben<br />

Jahr Fleetwood Macs erste Live-LP auf den<br />

Markt zu bringen. Ein kleiner Ausschnitt er -<br />

schien aber erst 1984 als „Live In Boston“,<br />

danach 1985 mehr davon auf dem Doppel -<br />

album „Cerulean“. Erst 1998 erschien nahezu<br />

alles auf drei CDs mit dem Titel „Live At The<br />

Boston Tea Party“. Spencers musikalisch wenig<br />

bemerkenswerter Rock ‘n’ Roll war dabei zu<br />

hören; es sind aber die Stücke unter Greens Ein -<br />

fluss, die die Aufnahmen so wertvoll machen.<br />

Greens musikalische Bedeutung wird dabei<br />

selbst bei dem Rock ‘n’ Roll-Stück „Jenny<br />

Jenny“ deutlich. Denn diese erfrischende Auf -<br />

nahme ist ein besonderes Erlebnis wegen<br />

Greens Gesang und seines spannenden<br />

Gitarren-Solos. Mit etwas Vergleichbarem<br />

konnte der Rock ‘n’ Roller Spencer nicht punkten.<br />

Atemberaubend sind vor allem die Tracks<br />

„Jumping At Shadows“ (überhaupt eine Erst -<br />

»Welche Spuren<br />

Green im Bluesrock<br />

hinterlassen hat,<br />

zeigen Tributes anderer<br />

Rock-<strong>Musiker</strong>.<br />

1995 kam das „Peter<br />

Green Song book<br />

(A Tribute to His Works<br />

In Two Volumes)“<br />

in den Handel, auf dem<br />

zahlreiche Künstler ihm<br />

ein Denkmal setzten.«<br />

veröffentlichung), „World In Harmony“, „Black<br />

Magic Woman“ und die Kurzfassung von „Oh<br />

Well“. Die größte Überraschung ist jedoch die<br />

25-minütige Version von „Rattlesnake Shake“,<br />

die an zwei Abenden gespielt wurde. Ohne es<br />

zu wissen, erhielten die Zuschauer damit einen<br />

tiefen Einblick in die Sessions zu „Then Play<br />

On“. Diese Version eröffnet die Tour de force<br />

mit „Rattlesnake Shake“ und geht über in die<br />

„Madge-Jams“. Die drei Gitarristen treiben sie<br />

zu einem ersten fulminanten und nach der Ent -<br />

spannungsphase mit „Underway“ in der<br />

„Magde“-Fortsetzung zu einem zweiten fabelhaften<br />

Höhepunkt, ehe die Band das Stück<br />

ausklingen lässt. Die Spannung, die die <strong>Musiker</strong><br />

über das gesamte Stück aufrechterhalten,<br />

lässt sich wohl nur mit Creams 16-minütiger<br />

Live-Version von „Spoonful“ auf dem Doppel-<br />

Album „Wheels Of Fire“ vergleichen. Die erste<br />

Boston-CD enthält außerdem eine fast 13-<br />

minütige Version von Greens da noch nicht<br />

veröffentlichtem Stück „The Green Manalishi“.<br />

Green singt und spielt kraftvoll. Dann wechselt<br />

er von der Gitarre zum sechssaitigen Bass, mit<br />

dem er das Stück beschließt und eine gewisse<br />

Rat lo sig keit zurücklässt.<br />

Die drei Boston-CDs sind das Live-Testa -<br />

ment von Fleetwood Mac mit Peter Green.<br />

Nach der Auflösung der Band sind drei weitere<br />

Live-LPs beziehungsweise -CDs mit Auf nah men<br />

aus den Jahren 1967 bis 1969 erschienen. „Live<br />

At the Marquee“ (da noch mit dem Bassisten<br />

Bob Brunning) und „London Live ’68“. „The<br />

Masters“ vermitteln trotz mäßiger Tonqualität<br />

einen recht guten Eindruck vom Potenzial der<br />

Band. Am besten aber gelingt dies mit der<br />

1999 veröffentlichten CD „Shrine ‘69“. Der<br />

Auftritt vom 25. Januar 1969 liegt nicht nur in<br />

Soundboard-Qualität vor, sondern belegt auch,<br />

wie gut Fleetwood Mac zum Beispiel den Hit<br />

„Albatross“ live präsentieren konnten. Wie viele<br />

andere Bands waren auch Fleetwood Mac<br />

mehrfach Gäste in Sendungen der BBC. Dieses<br />

Archiv-Material erschien 1995 als Doppel-<br />

CD „Peter Green’s Fleetwood Mac live at the<br />

BBC“. Auch hier mischte die Band Greens<br />

Blues mit Spencers wenig interessantem Rock<br />

‘n’ Roll. Daher wünscht man sich beim An -<br />

hören, dass von Greens Musik mehr zu hören<br />

gewesen wäre.<br />

1998 war neben den Boston-CDs gleich die<br />

nächste Überraschung mit der Doppel-CD<br />

„The Vaudeville Years of Fleetwood Mac 1968<br />

to 1970“ perfekt. Hier bekam man unter anderem<br />

Aufschluss über die bis dato unbekannten<br />

Aufnahmen, die für die Doppel-LP „Then Play<br />

On“ gedacht waren, dabei die kompletten<br />

Madge- und Underway-Jams, aus denen<br />

Fleetwood Mac in Boston live das 25-minütige<br />

„Rattlesnake Shake“ gemacht hatten. 2001<br />

wurde weiteres unbekanntes Material nachgelegt<br />

mit der Doppel-CD „Show-Biz Blues 1968<br />

to 1970 Vol 2“. Außer unveröffentlichten Live-<br />

Einspielungen aus dem Jahr 1970 hatte man<br />

unbekannt gebliebene Studio-Aufnahmen entdeckt.<br />

Die Live-Aufnahmen haben es in sich:<br />

zwei weitere Stücke aus Boston, im Übrigen<br />

Londoner Live-Aufnahmen des Jahres, dabei<br />

eine Version von „Rattlesnake Shake“, die sich<br />

von den Boston-Auftritten unterscheidet, und<br />

eine noch längere, über 15-minütige Fassung<br />

von „The Green Manalishi“, bei der Greens<br />

Bass-Spiel besonders aufregend ist.<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 47<br />

Welche Spuren Green im Bluesrock hinterlassen<br />

hat, zeigen Tributes anderer Rock-<br />

<strong>Musiker</strong>. 1995 kam das „Peter Green Song -<br />

book (A Tribute to His Works In Two Volumes)“<br />

in den Handel, auf dem zahlreiche Künstler ihm<br />

ein Denkmal setzten, dabei Rory Gallagher mit<br />

seinen beachtlichen Versionen des „Leavin’<br />

Town Blues“ und des „Show-Biz Blues“. Im selben<br />

Jahr widmete der Rockgitarren-Virtuose<br />

Gary Moore seinem Mentor meisterlich die ganze<br />

CD „Blues For Greeny“, auf der er Greens be -<br />

rühmte Gibson Les Paul spielte. „Blues For<br />

Greeny“ war im selben Jahr auf dem Montreux<br />

Jazz Festival auch Moores Programm, das für<br />

eine DVD aufgezeichnet wurde. Ebenfalls 1995<br />

legte der Rock-Gitarrist Bernie Marsden die<br />

kenntnisreich und liebevoll eingespielte CD<br />

„Green And Blues“ vor. Ab 2007 ging Drummer<br />

Mick Fleetwood mit seiner Mick Fleetwood<br />

Blues Band auf Tournee. Das Repertoire war<br />

geprägt von zahlreichen Green-Stücken, die die<br />

Band mit dem vielseitigen ehemaligen Fleet -<br />

wood-Mac-Gitarristen Rick Vito neu interpretierte,<br />

der außerdem alle Gesangsparts übernahm.<br />

Zwei verschiedene und beide lohnende<br />

Mitschnitte von 2008 waren ab 2010 unter dem<br />

Titel „Blue Again“ als CD und DVD erhältlich.<br />

2009 erschien schließlich die längst überfällige<br />

Dokumentation „The Peter Green Story: Man<br />

of the World“ als DVD. Sie konnte zwar kaum<br />

auf anderes filmisches Material mit Green in<br />

Fleetwood-Mac-Tagen zurückgreifen, als es auf<br />

der alten VHS „The Early Years“ zu finden ist.<br />

Dennoch unterscheidet sich die Doku men ta -<br />

tion wohltuend von anderen, in denen Leute<br />

über Künstler sprechen, denen sie nie begegnet<br />

sind. Hier kommen überwiegend Peter Green<br />

zu Worte und Weggefährten wie Blue-Horizon-<br />

Gründer Mike Vernon, Mick Fleetwood (über<br />

Green berichtete er auch auf der 2003 veröffentlichten<br />

DVD „Fleetwood Mac – The Mick<br />

Fleetwood Story“), John McVie und Jeremy<br />

Spencer. Wie gut, dass Ton- und Bildträger dazu<br />

beitragen, außergewöhnliche Künstler vor dem<br />

Vergessen zu bewahren!<br />

NÄCHSTE FOLGE:<br />

JACK BRUCE – MUSIK OHNE GRENZEN<br />

TEXT: DR. NORBERT APING<br />

DR. NORBERT APING<br />

Geboren 1952, Buchautor<br />

und Leiter des Amtsgerichts<br />

in Buxtehude.


48 STORIES<br />

EVA<br />

KYSELKA<br />

Live berührt sie<br />

mit ihrem<br />

wandlungsfähigen<br />

Gesang und<br />

ihrer magischsinnlichen<br />

Bühnenpräsenz<br />

Eva Kyselka, geboren im Leipzig der DDR,<br />

singt als Liedermacherin vor allem über The -<br />

men wie Naturschutz, Frieden und Selbst fin dung.<br />

MM: Du bist damals noch in der DDR aufgewachsen,<br />

hast dort später auch in mehreren<br />

Rockbands gesungen. Wie war für dich<br />

als <strong>Musiker</strong>in die Zeit dort?<br />

EVA KYSELKA: Trotz Mauer und somit begrenztem<br />

Territorium fühlte ich mich frei, weil ich während<br />

meines Studiums gut von der Musik leben konnte.<br />

Nach dem Studium war ich ständig unter wegs,<br />

auch auf Touren in den Ostblock län dern. Ich war<br />

freiberuflich, musste mich gar nicht mit diesem<br />

System auseinandersetzen. Künstler wurden sehr<br />

gut bezahlt, besonders, wenn man wie ich einen<br />

Berufsausweis hatte. Kunst und Musik wurden viel<br />

mehr wertgeschätzt. Da mein Vater jedoch von der<br />

Bundesregierung aus politischer Haft frei gekauft<br />

wurde, hatte ich das Ge fühl, dass ich be stimmte<br />

staatliche Förderungen nicht erhielt. Ich wollte meinen<br />

Bekanntheitsgrad damals nur steigern, damit<br />

ich mal in die unbekannte Welt, die man nur aus<br />

dem Fernseher kannte, delegiert werde.<br />

MM: Inwieweit haben Mauerfall und Wieder -<br />

vereinigung deine Musik geprägt?<br />

EVA KYSELKA: Ich habe mich riesig gefreut, als<br />

sich alles von allein auflöste und ich weder Aus -<br />

reiseantrag stellen noch Delegierung brauchte. In<br />

der neuen Situation war mir egal, dass für uns<br />

über Nacht das ganze Veranstaltungswesen zu -<br />

sammenbrach, bestehende Verträge ihre Gültig -<br />

keit verloren, Vereinbarungen für neue Rundfunk -<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


STORIES 49<br />

»Ich möchte Mut machen,<br />

der eigenen<br />

schöpferischen Kraft<br />

zu vertrauen und den Weg<br />

durch die Unsicherheit<br />

und Ängste zu wagen.<br />

Deshalb handeln<br />

meine Songs von dem<br />

Einlassen auf das<br />

Ungreifbare in sich selbst<br />

in einer Welt, die sich<br />

überwiegend an greifbarer<br />

äußerer Sicherheit<br />

orientiert.«<br />

auf diese wichtige Problematik aufmerksam<br />

machen und ein Bewusstsein für einen respektvollen<br />

Umgang mit der Natur und allen Lebe -<br />

wesen schaffen. Ich will damit Hoffnung geben,<br />

dass jeder in unserer Turbowegwerfgesellschaft<br />

etwas tun kann, um den eigenen ökologischen<br />

Fußabdruck zu reduzieren.<br />

MM: Ist Musik für dich eher etwas, um selbst<br />

Dinge zu verarbeiten, oder eher etwas, womit<br />

du andere Menschen auf Sach verhalte aufmerksam<br />

machen willst?<br />

produktionen hinfällig wurden. Ich war damals<br />

durch die neu gewonnene Freiheit total motiviert,<br />

neue Chancen und Herausforderungen anzunehmen.<br />

MM: Wie schwer war es für dich, auf dem<br />

west- bzw. gesamtdeutschen Musikmarkt<br />

Fuß zu fassen?<br />

EVA KYSELKA: Noch im Wendejahr gründete ich<br />

mit dem Gitarristen und dem Keyboarder aus<br />

meiner letzten Bandbesetzung und drei West -<br />

berliner <strong>Musiker</strong>n eine Rockband. Es war eine<br />

der ersten Bands, wo sich aus den ehemals<br />

getrennten Stadtteilen <strong>Musiker</strong> fusionierten. Wir<br />

spielten bei den Konzerten im vereinten Deutsch -<br />

land fast nur eigene Songs. Davon leben konnte<br />

ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Dafür hätte ich<br />

Top-40-Musik in Westdeutschland machen müssen,<br />

aber ich wollte in Berlin bleiben. Deshalb<br />

machte ich in Berlin eine Weiterbildung als Sozial -<br />

arbeiterin.<br />

MM: Du singst in deinen Liedern über The -<br />

men wie Umweltschutz, Frieden, Toleranz<br />

und Selbstfindung. Wieso?<br />

EVA KYSELKA: Mit den Songs auf meiner Kon -<br />

zept-EP „Bienenkönigin“ zum Thema Umwelt und<br />

Naturschutz will ich nicht bekehren. Aber ich will<br />

EVA KYSELKA: Auf meinem neuen Album „Wirst<br />

Du mich hören“ sind Texte zu unterschiedlichen,<br />

für mich wichtigen Themen, auf die ich aufmerksam<br />

machen will. Die Lieder sind aber für mich<br />

alle miteinander verknüpft. Zum Beispiel bei der<br />

Suche zu sich selbst: dass man diesen Weg im<br />

Einklang mit unserer Umwelt und im menschlichen<br />

Miteinander geht. Ein ganz persönliches<br />

Lied ist „Wirst Du mich hören“. Mit diesem Lied<br />

habe ich die Trauer um meine Mutter verarbeitet.<br />

Gleichzeitig wollte ich Mut machen, loszulassen,<br />

Abschied zu nehmen und weiterzugehen.<br />

INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />

FOTOQUELLE: EVA KYSELKA<br />

EVA KYSELKA<br />

„Wirst du mich hören“<br />

VÖ: 19.11.2016<br />

WWW.EVAKYSELKA.DE<br />

WWW.FACEBOOK.COM/<br />

EVAKYSELKA.DE<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


50 MUSIKBUSINESS<br />

Ohne jeden Zweifel stellt<br />

die Kunstrichtung der<br />

Rock- und Popmusik einen<br />

künstlerischen Bereich dar,<br />

der anderen<br />

künstlerischen Bereichen<br />

vieles voraus hat ...<br />

Eine enorme<br />

Kommunikationsmöglichkeit<br />

mit den Mitmenschen,<br />

eine enorme<br />

Begeisterungsfähigkeit,<br />

außergewöhnliche<br />

Popularität und<br />

das Gruppenerlebnis<br />

gemeinsamer<br />

Konzerterfahrungen.<br />

Leider gibt es<br />

in dieser Branche<br />

der Rock- und Popmusik<br />

auch zahlreiche Kriminelle,<br />

die den <strong>Musiker</strong>n und<br />

Musikgruppen das Leben<br />

oft auch zur Hölle machen.<br />

Von einem dieser<br />

Fälle möchte ich heute<br />

hier berichten.<br />

Anfang November 2016 erreichte dem Team -<br />

leiter einer in Deutschland und im Ausland<br />

bekannten Cover- und Musicalband eine Anfrage<br />

für ein Konzert im Januar <strong>2017</strong> für die Stadt<br />

Schwarzheide seitens einer Konzertagentur von<br />

Frank S. und Jürgen T. aus einer kleinen Stadt<br />

bei Bonn namens Alfter.<br />

Man war sich schnell einig und der Konzertvertrag<br />

wurde unterschrieben von Jürgen T.<br />

Nach absolviertem Konzertauftritt wurde die Gage<br />

aber nicht wie vertraglich vereinbart gezahlt, Mah -<br />

nungen blieben erfolglos. Stattdessen antwortete<br />

Frank S. von dieser Agentur mit aberwitzigen Aus -<br />

flüchten und Frechheiten ...<br />

HAIFISCHE<br />

IN DER MUSIKBRANCHE<br />

Unterdessen kontaktierte der Bandleader der<br />

geschädigten Musikgruppe die Stadt Schwarz -<br />

heide als Veranstalter, um auf diesen Sachverhalt<br />

aufmerksam zu machen. Dort war man auch<br />

sofort behilflich und teilte dem Bandleader mit,<br />

dass die Stadt bereits auf massiven Druck von<br />

Frank S. die vereinbarte Gage in der zweiten No -<br />

vemberwoche 2016 an die Agentur gezahlt habe<br />

aufgrund seiner Begründung, er, Frank S., müsse<br />

die Gage an die Band schon vor dem Konzert<br />

überweisen. Dabei kam weiterhin heraus, dass<br />

diese ominöse Agentur außerdem eine völlig bran -<br />

chenunübliche Provision in Höhe von 60 % vereinnahmt<br />

hatte ...<br />

Daraufhin erstattete der Bandleader bei der<br />

Polizei Anzeige wegen Betrugs. Die zuständige<br />

Staatsanwaltschaft wollte allerdings keine Klage<br />

gegen Frank S. erheben, da er allem An schein<br />

nach glaubhaft behauptete, dass der Ver trag von<br />

Jürgen T., seinem Kompagnon, unterzeichnet<br />

wurde und nicht von ihm. Dieser sei inzwischen<br />

aus der Firma ausgeschieden und er, Frank S.,<br />

sei nicht zahlungsfähig.<br />

Durch die Kontaktaufnahme eines weiteren<br />

geschädigten <strong>Musiker</strong>s kam heraus, dass Frank S.<br />

diese Ausrede bereits vor neun Jahren bei einem<br />

international bekannten Künstler (Chris Norman)<br />

angewandt hatte und ihm die Gage bislang auch<br />

noch nicht gezahlt hatte.<br />

Allem Anschein nach ist dies für Frank S. eine<br />

bewährte Betrugsmasche. Da aber alle bisher Ge -<br />

schädigten keine Anzeige erstattet hatten, stellt<br />

leider diese Anzeige erst den Anfang aller Ermitt -<br />

lungen dar. Interessanterweise konnte ein Privat -<br />

ermittler die Existenz von Jürgen T. bislang nicht<br />

ermitteln. Die Behörden scheinen in diesem Fall<br />

auch nicht besonders behilflich zu sein. Das<br />

Verfahren gegen Jürgen T. zieht sich in die Länge<br />

und hat eine bisher ungewöhnlich lange Bear bei -<br />

tungszeit.<br />

Da diese betrügerische Konzertagentur im Inter -<br />

net weiterhin Geschäfte tätigt, möchten wir vor<br />

ihr eindringlich warnen und weitere Geschä digte<br />

um Kontaktaufnahme bitten (info@musikermagazin.de<br />

oder os@musiker-online.com).<br />

DIE WICHTIGSTE<br />

ERMITTLUNGSFRAGE AN ALLE<br />

LESER DIESER ZEILEN IST:<br />

• Wer kennt Jürgen T. aus Alfter?<br />

• Wer kenn diese Agentur?<br />

• Wer kennt Frank S. aus Alfter?<br />

Die Klarnamen werden gerne am Telefon<br />

genannt: 0160/96466306.<br />

Bitte auf den AB sprechen. Rückruf erfolgt.<br />

Die Verschwiegenheit werden vom <strong>Musiker</strong><br />

<strong>Magazin</strong> und dem DRMV e.V. gewährleistet<br />

und garantiert!<br />

Ole Seelenmeyer, <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong>/DRMV e.V.<br />

TEXT: OLE SEELENMEYER<br />

FOTO: © ARTEM / FOTOLIA.COM<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


MUSIK & RECHT 51<br />

ERST TAGESHONORARE AB 420 EURO<br />

(BEISPIEL: EDITOREN) SIND ARGUMENT GEGEN<br />

SCHEINSELBSTSTÄNDIGKEIT<br />

ten der Wirtschaftswissen schaft und Statistik<br />

einen angemessenen Tages satz für Solo-Selbst -<br />

ständige. Das Ergebnis der ersten Hochrech nun -<br />

gen: Mindestens 600 Euro Tagessatz (Berufsein-<br />

stei ger) wären nötig, um bei aktuellen Gegeben -<br />

heiten und durchschnittlicher Auslastung zu einem<br />

entsprechenden Monats ein kommen (Unter grenze)<br />

zu führen und entsprechend als Argument gegen<br />

Scheinselbst ständig keit nutzbar zu sein.<br />

Erwähnenswert sind auch die Honoraremp -<br />

fehlung des BVFK für Solo-Selbstständige (min.<br />

580 Euro) und der Gagenkompass des BFS<br />

(min. 650 Euro), die beide auf unterschiedlichen<br />

Wegen zu einem ähnlich gelagerten Er gebnis<br />

gelangen wie fairTV im Equal-Pay-Projekt.<br />

Nach dem Urteil des Bundessozialgerichts ist klar:<br />

Auch die Honorarhöhe entscheidet über den Status als<br />

Selbstständiger. Und dies umso mehr, als die<br />

hinlänglich bekannten Kriterien –<br />

„nicht weisungsgebunden“, „nicht ortsgebunden“,<br />

„nicht in die Organisationsstruktur des Unternehmens<br />

eingebunden“ etc. – in Streitfällen immer weniger<br />

Beachtung finden. Bleibt die Frage, ab welcher<br />

konkreten Honorarhöhe eine Scheinselbstständigkeit<br />

in Film und TV unwahrscheinlich wird.<br />

Dazu könnte als Grundlage der einzige existierende<br />

Tarifvertrag für auf Zeit beschäftigte Filmund<br />

TV-Schaffende, der TVFFS, herangezogen<br />

werden. Dort wird die Wochenmindestgage für<br />

auf Zeit angestellte Editoren mit 1 508 Euro an ge -<br />

geben, was in einem Tagessatz von ca. 300 Euro<br />

für nicht Selbstständige resultiert. ver.di empfiehlt<br />

in seinem „Code of Practice“ einen Aufschlag von<br />

mindestens 40 % für die Selbstständigkeit, was<br />

zu einem Tagessatz von 420 Euro zzgl. MwSt.<br />

führt – wohlgemerkt als Untergrenze, was nur<br />

auf Berufsanfänger anwendbar wäre.<br />

Ein anderer Ansatz nimmt die Rechtsprechung<br />

des Bundessozialgerichts noch deutlicher beim<br />

Wort, das sich auf „die übliche Ver gütung eines<br />

Festangestellten“ bezieht. Hier wären im Bereich<br />

Film und Fernsehen die üblichen Fest angestellten<br />

vor allem in den öffentlich-rechtlichen Sendern zu<br />

suchen. Dort werden gemäß Tarif vertrag z. B. im<br />

MDR Monatsgehälter zwischen 3 949 und 6 347<br />

Euro brutto für Editoren und Kameraleute be -<br />

zahlt*. Das derzeit laufenden Equal-Pay-Projekt<br />

von fairTV in Zusammenarbeit mit Langer Media<br />

Consulting errechnet daraus mit den Instru men -<br />

Klar ist in jedem Fall: Die Honorare für soloselbstständige<br />

Film- und TV-Schaffende müssen<br />

deutlich steigen, um in Zukunft bei dem Vorwurf<br />

der Scheinselbstständigkeit als Entlastungs ar -<br />

gument herangezogen werden zu können. Wir<br />

wissen allerdings auch, dass derzeit solche Ho -<br />

no rare nicht durch die Budgets der Fernseh sender<br />

abgedeckt werden.<br />

fairTV ruft daher alle Produzenten und technischen<br />

Dienstleister dringend dazu auf, die<br />

Auftrag gebenden Sender umgehend mit diesen<br />

neuen Fakten zu konfrontieren, sofort in Nach -<br />

verhandlungen über budgetierte Tages ho norare<br />

in oben genannter Höhe einzutreten und die ausgehandelten<br />

Anpassungen direkt an die Solo-<br />

Selbstständigen weiterzugeben. Andernfalls dürften<br />

in naher Zukunft schmerzliche Nach zah lungen<br />

an die Sozialkassen drohen.<br />

Alle soloselbstständigen Film- und Fernseh -<br />

schaffenden rufen wir auf, die oben genannten<br />

Honorare bei Honorarverhandlungen immer im<br />

Hinterkopf zu behalten und sich dem möglichst<br />

anzunähern – die drohende Gefahr der Schein -<br />

selbstständigkeit bei zu niedrigen Honoraren sollte<br />

dabei in Zukunft immer angesprochen werden.<br />

*Quelle: MDR-Organisationshandbuch, Stand 27.<br />

Mai 2014, inkl. 13. Monatsgehalt, nur An gestell te<br />

ohne „Junior“ oder „Senior“-Status<br />

TEXTQUELLE: FAIRTV E.V.<br />

GRAFIK: © STYLE-PHOTOGRAPHY/<br />

FOTOLIA.COM<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


52 PRODUKT-NEWS<br />

AUDIOINTERFACE<br />

FÜR DAS IPAD BEI TASCAM<br />

Das iXR ist ein kompaktes, solides Audio-/MIDI-Interface<br />

für mobiles Aufnehmen mit einem Apple iPad. Es stellt zwei<br />

analoge Ein- und Ausgänge sowie MIDI In/Out bereit und<br />

kommt mit Mikrofonen, Line-Signalen und Instrumenten<br />

gleichermaßen zurecht.<br />

Mit seinem schlanken Aluminium-Gehäuse, Ultra-HDDA-<br />

Vorverstärkern und Abtastraten bis 96 kHz soll es dem<br />

hohen Anspruch von iPad-Anwendern nicht nur äußerlich,<br />

sondern auch klanglich gerecht werden. Die Verwendung mit<br />

Mac- und Windows-Computern ist aber ebenfalls möglich.<br />

Das iXR hat eine hohe Eingangsempfindlichkeit, um auch<br />

schwächere dynamische Mikrofone gut aussteuern zu können,<br />

und lässt sich auch eigenständig betreiben – ideal<br />

etwa zum Üben. Ausgangs- und Kopfhörerpegel sind unabhängig<br />

voneinander einstellbar, und Lizenzen für die App<br />

Cubasis LE und das DAW-Programm Cubase LE sind im<br />

Lieferumfang enthalten.<br />

Weitere Informationen: www.tascam.eu/de<br />

NEUE CD-/KASSETTEN-KOMBINATION FÜR DIE INSTALLATION<br />

Der CD-A580 von Tascam verbindet die Vorteile der beiden Der CD-A580 ist eingangs- und ausgangsseitig mit unsymmetrischen<br />

Cinchbuchsen ausgestattet und hat einen<br />

beliebtesten Audiomedien Kassette und CD, kombiniert sie<br />

mit einem USB-Recorder und vereint all das in einem ge - Kopfhörerausgang mit Pegelregler. Neben der Installation in<br />

meinsamen Gehäuse mit dem Ergebnis größter Funk tio na - Hallen, Hotels und Restaurants eignet er sich für DJs,<br />

lität bei geringem Platzbedarf.<br />

<strong>Musiker</strong>, Tanzschulen und Fitnesseinrichtungen sowie viele<br />

Der Anwender kann jede der Quellen für die Wiedergabe weitere Anwendungen. Eine Infrarot-Fernbedienung ist im<br />

nutzen, Aufnahmen auf Kassette oder USB-Speicher medien Lieferumfang enthalten<br />

erstellen oder Kopien von CDs oder Kassetten herstellen. Weitere Informationen: www.tascam.eu/de<br />

SHURE ANIUSB-MATRIX UND ANI22 AUDIO NETWORK INTERFACE<br />

AB SOFORT VERFÜGBAR<br />

Zwei der neuesten Audio Network Interfaces (ANI) von<br />

Shure, die ANIUSB-Matrix und ANI22, sind ab sofort erhältlich.<br />

Die auf der Integrated Systems Europe <strong>2017</strong> vorgestellten<br />

ANIs wurden für die Nutzung mit Premium-AV-Kon -<br />

fe renzmikrofonen von Shure entwickelt. Die ANIUSB-Matrix<br />

und ANI22 ermöglichen es, die Shure-Microflex-Advanceund<br />

Microflex-Wireless-Serie einfach in bestehende AV/ IT-<br />

Infrastrukturen zu integrieren. Diese hochwertigen Audio -<br />

lösungen gewährleisten perfekte Kompatibilität für Audio/<br />

Video-Konferenzanwendungen in kleinen und mittleren<br />

Meeting-Räumen. Die ANIUSB-Matrix verbindet vier Micro -<br />

flex-Advance- oder Microflex-Wireless-Mikrofonkanäle<br />

uber Dante, mit einer im Raum verbauten Audio/Video-Kon -<br />

fe renz lösung oder einem PC-basierten Soft-Codec über<br />

USB oder Analog-Audio – ideal, wenn ein Premium-Mikro -<br />

fon system benötigt wird und das akustische Echo-<br />

Cancelling eines AV-Codecs verwendet wird.<br />

Das mit XLR- und Euro-Block-Anschlüssen angebotene<br />

ANI22 kann bis zu zwei Line/Mic-Signale in oder aus dem<br />

Dante-Netzwerk anbinden. Einfaches Routing wird durch<br />

die Browser-basierte Software ermöglicht. Das ANI22 be -<br />

sticht durch kompakte Abmessungen mit einfacher Mon -<br />

tage unter dem Tisch oder im Rack, Power Over Ethernet<br />

(PoE) macht ein zusätzliches Netzteil überflüssig.<br />

Für weitere Informationen zu ANIUSB-Matrix und ANI22<br />

besuchen Sie www.shure.de<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


PRODUKT-NEWS 53<br />

KÖNIG & MEYER: BRANDNEUE STÜHLE FÜR MUSIKER UND ORCHESTER<br />

Neben den Neuheiten in den bekannten Pro duktkategorien präsentierte<br />

König & Meyer dieses Jahr zur Musikmesse noch etwas ganz<br />

Besonderes: Unterschiedlichste Stühle für <strong>Musiker</strong> und Orchester<br />

sowie für Ver leiher, Architekten oder Ausstatter.<br />

Die neue König-&-Meyer-Stuhl-Serie um fasst einen klassischen<br />

Bühnenhocker, professionelle Or chesterstühle, eine Reihe stapelbarer<br />

Mehrzweck-Stühle, einen robusten <strong>Musiker</strong>stuhl sowie individuell<br />

einstellbare Stühle für Dirigenten, Bassisten, Cellisten,<br />

Pauken- und Harfen spieler. Ein stabiler, platzsparender Trans port -<br />

wagen für die verschiedenen <strong>Musiker</strong>- bzw. Orchesterstühle rundet<br />

das Angebot ab.<br />

Weitere Informationen: www.k-m.de<br />

PROD.-NR.<br />

PRODUKTNAME<br />

BESCHREIBUNG<br />

WICHTIGE MERKMALE<br />

14094<br />

Bühnenhocker<br />

Klassischer Hocker mit „Stop & Go“-<br />

Rollen für Bühne, Studio oder Probe -<br />

raum<br />

Bremsfunktion über kleinen Verstellring ein-/<br />

ausschaltbar. Bequeme Sitzfläche mit hoch wer -<br />

tigem Kunstlederbezug.<br />

Stufenlose Höhenverstellung per Gasdruck feder.<br />

13400<br />

13405<br />

13410<br />

13415<br />

Stapelstuhl<br />

Stabiler, stapelbarer Mehrzweck-<br />

Stuhl<br />

Sitzschale aus mehrfach verleimtem Buchen -<br />

schichtholz (natur oder schwarz). Bis zu 10<br />

Stühle stapelbar. 13410 und 13415 mit strapazierfähigem,<br />

schwarzem Stoffbezug.<br />

Sitz und Rückenlehne sind aus verleimtem<br />

13460<br />

13420<br />

13430<br />

<strong>Musiker</strong>stuhl<br />

Orchesterstuhl<br />

Stabiler komfortabler Stuhl mit ge -<br />

polster tem Sitz und Rückenlehne<br />

Schichtholz. Sitzfläche mit Belüftungslöchern,<br />

darunter atmungsaktiver Schaumstoff. Äußerst<br />

strapazierfähiger Stoffbezug aus 100 % Poly es -<br />

ter. Geräuscharme Kunststoffgleiter, Stapel stege<br />

und Stapelschutz (bis zu 6 Stühle stapelbar).<br />

Version 13430 mit schwer entflammbarem Be -<br />

zugstoff.<br />

13410<br />

13440<br />

Orchesterstuhl<br />

Professioneller Orchesterstuhl mit<br />

gepolstertem Sitz und Rückenlehne<br />

Polsterung & Stoff (Trevira CS) sind aus schwer<br />

entflammbarem Material und äußerst strapazierfähig.<br />

Sitzfläche mit Belüftungslöchern,<br />

darunter atmungsaktiver Schaumstoff. Ge -<br />

räusch arme Kunststoffgleiter, Stapelstege &<br />

Stapelschutz. Sitzhöhen-Verstellung erfolgt<br />

pneu matisch & stufenlos. Lehnenhöhe und<br />

die Sitzneigung sind ebenfalls einstellbar.<br />

Bis zu 4 Stühle stapelbar.<br />

13460<br />

13470<br />

13480<br />

Bass-Stuhl<br />

Schlagzeug-, Cello-,<br />

Harfen-Stuhl<br />

Pauken-,<br />

Dirigenten- Stuhl<br />

Komplett einstellbarer Bassstuhl mit<br />

stabilem 5-Fuß-Untergestell, gepolster<br />

tem Sitz und Rückenlehne<br />

Komplett einstellbarer Schlag zeuger-<br />

Stuhl mit gepolstertem, drehbarem<br />

Sitz und Rückenlehne<br />

Komplett einstellbarer Pauken-/ Diri -<br />

gentenstuhl mit 5-Fuß-Untergestell,<br />

gepolstertem, drehbarem Sitz und<br />

Rückenlehne<br />

Polsterung und Stoff (Trevira CS) sind aus<br />

schwer entflammbarem Material und äußerst<br />

strapazierfähig.<br />

Sitzhöhen-Verstellung erfolgt pneumatisch und<br />

stufenlos. Lehnenhöhe und Sitzneigung sind<br />

ebenfalls einstellbar.<br />

13460 zudem mit stufenlos höhenverstellbarer<br />

Fußstütze, bequemer Sitz mit Beinaussparung.<br />

13480 mit stufenlos höhenverstellbarer Fuß -<br />

stütze.<br />

13490<br />

13490<br />

Stuhlwagen<br />

Robuster & stabiler Transportwagen<br />

für verschiedene <strong>Musiker</strong>- bzw.<br />

Orchesterstühle<br />

Pulverbeschichtetes Stahlgestell in niedriger<br />

Bauweise – dadurch sehr platzsparend.<br />

Höchste Flexibilität dank 4 Lenkrollen,<br />

davon 2 mit Feststeller.<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


54 PRODUKT-NEWS<br />

SHURE PRÄSENTIERT PITCH BLACK EDITION SUPER 55-BLK DELUXE GESANGSMIKROFON<br />

Auffrischung des Kultmodells 55 Unidyne®<br />

Shure präsentiert das Super 55-BLK Deluxe Gesangs -<br />

mikrofon in Pitch Black Edition in einer limitierten Auf lage.<br />

Die Super 55 Pitch Black Edition bietet den klassischen<br />

Look und die Performance des Super 55 in moderner<br />

Optik. Die limitierte Edition verfügt über ein mattschwarzes<br />

Gussgehäuse mit schwarzem Popfilter und einen linearen<br />

Frequenzgang für eine natürliche Gesangs- und Sprach -<br />

wiedergabe auf der Bühne und im Studio. Im Lieferumfang<br />

sind ein schwenkbarer Stativ-Flansch und eine Reiß ver -<br />

schlusstasche enthalten.<br />

Das Modell 55 Unidyne® definiert klassisches Mikro fon -<br />

design – heute genauso wie bei seiner Einführung vor mehr<br />

als 75 Jahren. Mit seiner Variante der klassischen Optik<br />

verleiht das auffällige Schwarz-in-Schwarz-Design der<br />

Super 55 Pitch Black Edition jeder Produktions um gebung<br />

zusätzlich Eleganz und Stil. Die Mikrofon kapsel mit Super -<br />

nierencharakteristik unterdrückt störende Ge räusche und<br />

verhindert Rückkopplungen.<br />

Die Mikrofonkapsel ist erschütterungssicher gelagert, das<br />

robuste Druckguss-Gehäuse reduziert Griffgeräusche und<br />

schützt vor Beschädigungen.<br />

„Für Sänger sind Mikrofone extrem wichtig, denn sie können<br />

über den Erfolg oder Misserfolg einer Performance ent -<br />

scheiden. Mikrofone müssen über eine erstklassige Klang -<br />

qualität und Verarbeitung sowie eine hohe Belast barkeit ver -<br />

fügen“, betont Soren Pedersen, Product Ma na ger bei Shure.<br />

„Die neue Super 55 Pitch Black Edition ist ein Tour-erprobtes,<br />

dynamisches Mikrofon mit Welt klasse-Leistung in einer<br />

modernen Variante unseres klassischen Designs. Wir freuen<br />

uns auf die Präsentation dieses eleganten, neuen Designs zur<br />

Weihnachtssaison.“<br />

Die Super 55 Pitch Black Edition wird bei autorisierten Shure-<br />

Fachhändlern und online erhältlich sein.<br />

Weitere Informationen unter: www.shure.de<br />

JOST NICKEL<br />

JOST NICKEL’S FILL BOOK<br />

(ENGLISH EDITION)<br />

A Systematic Fun Approach To Fills<br />

Jost Nickel, seit 2006 Drummer bei Jan Delay & Disko No.<br />

1, ist einer der Top Session und Tour Drummer Deutschlands<br />

und ge hört zur aktuellen „goldenen Ge neration“ deutscher<br />

Schlagzeuger. Freunde und Kol legen wie Benny Greb,<br />

Marco Minnemann oder Anika Nilles (übrigens eine seiner<br />

Schü lerinnen) sind mit seinem Namen in einem Atemzug<br />

verbunden – alle stehen sie wegweisend für modernes<br />

Drumming der absoluten Weltklasse.<br />

Eine Fülle verschiedener Fill-Konzepte präsentiert Jost in<br />

diesem Buch für alle diejenigen, die eine Ent deckungs -<br />

reise in die weite Welt der Fills unternehmen wollen.<br />

„Mein FILL BOOK soll Freude bereiten und inspirieren,“<br />

sagt Jost, „und zum grundlegenden Verständnis der<br />

theo retischen Grundlagen der jeweiligen Fills beitragen,<br />

um dich in die Lage zu versetzen, dir eigene Fills auszudenken”.<br />

Er widmet sich den verschiedenen Subdivisions, die für<br />

das Spiel von Drum-Fills entscheidend sind und präsentiert<br />

Fills für gerade Grooves sowie Fills für Shuffle-Grooves.<br />

Buch & MP3-CD | Online Videos | Beilage Lesetexte<br />

Best.-Nr.: 20256US | ISBN-13: 978-3-943638-35-6<br />

23 X 30,5 CM | 144 Seiten | 21,95 Euro<br />

www.alfredmusic.de<br />

Mit dem JOST NICKEL FILL BOOK legte Jost im Dezember<br />

2016 sein zweites Lehrwerk für Drummer vor, das ab<br />

September <strong>2017</strong> auch als englischsprachige Ausgabe vorliegt.<br />

Widmete er sich in seinem erfolgreichen Erstlingswerk<br />

noch dem Thema Groove, so steht sein neues Werk ganz im<br />

Zeichen von Fills!<br />

In klaren Schritten stellt Jost universell einsetzbare rhythmische<br />

Konzepte in verschiedenen Schwierigkeitsgraden<br />

vor, zeigt Orchestrierungsideen, Phrasierungsmöglichkeiten<br />

sowie Dynamik- und Akzentuierungsübungen.<br />

„Ideen wie Switch & Path Orchestration, Diddle Kick,<br />

Clockwise- & Counterclockwise-Spielweise werden dein<br />

Spiel ebenso bereichern wie Step-Hit-Hi-Hat, Hand &<br />

Foot Rolls, Cymbal Choke, Stick Shot und vieles mehr.“<br />

Dem JOST NICKEL FILL BOOK liegt eine MP3-CD bei, für<br />

die Jost viele Fills in verschiedenen Tempi eingespielt<br />

hat. Zusätzlich finden sich online zwanzig Videos, die alle<br />

Fills zeigen, bei denen es hilfreich ist, den Bewegungs -<br />

ablauf zu sehen. Eine 12-seitige Beilage mit Lesetexten<br />

rundet das Konzept des JOST NICKEL FILL BOOK ab.<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


PRODUKT-NEWS 55<br />

CORDIAL MIKROFONKABEL<br />

CMK 234 SCHLIEßT LÜCKE IM<br />

KERNSORTIMENT<br />

Die Auswahl des passenden Mikrofonkabels ist immer eine<br />

Balance aus technischem Anspruch und verfügbarem Bud -<br />

get. Der süddeutsche Kabelhersteller CORDIAL erweitert<br />

daher sein Kernsortiment von Mikrofonkabeln mit Wendel -<br />

schirm um das neue CMK 234.<br />

Mit einem großen Leiterquerschnitt von 2 x 0,34 mm² ist das CMK 234 extrem langstreckentauglich,<br />

ähnlich dem bekannten CMK 250, bleibt dabei aber wegen des Aufbaus mit<br />

26 x 0,127er Litze im Vergleich sehr flexibel.<br />

Nach unten hin wird CORDIALs Sortiment der am meisten nachgefragten Kabel durch die<br />

günstigeren CMK 222 und CME 220 abgerundet.<br />

Lieferbare Längen: Meterware: 100/500 Meter auf Spule | www.cordial.eu<br />

CORDIAL CPI ZZ PATCHKABEL FÜR MODULARE SYNTHESIZER<br />

Modulare Synthesizer liegen voll im Trend. Soundtüftler stecken<br />

sich immer wieder neue Signalflüsse an diesen kreativen<br />

Maschinen zusammen und haben daher einen hohen An -<br />

spruch an die verwendeten Patchkabel. Um diese Erwar tun -<br />

gen an die Qualität zu erfüllen und Übersicht in den komplexen<br />

Strukturen zu schaffen, hat CORDIAL die neuen CPI-ZZ-<br />

Patchkabel mit längenabhängiger Farb kodierung mittels farbiger<br />

Tüllen aufgelegt. Konfektioniert wird mit handverlöteten<br />

REAN-3,5-mm-Vollmetallsteckverbindern.<br />

Im Gegensatz zu bisher marktüblichen Kabeln mit angeschweißten<br />

Plastiksteckern werden Einstreuungen somit<br />

auch auf den letzten Zentimetern verhindert. Die abgeschirmte<br />

Meterware CSP 1 besteht aus hochreinem Kupfer (OFC)<br />

und ist schadstoffarm nach RoHS 2. Das CPI-ZZ-Patchkabel<br />

bietet CV- und Audioübertragung in höchster Qualität.<br />

Lieferbare Längen: 0,15 / 0,3 / 0,6 / 0,9 / 1,2 Meter<br />

Weitere Informationen: www.cordial.eu<br />

HAGSTROM UND „GHOST“ KOOPERIEREN<br />

BEI NEUER FANTOMEN E-GITARRE<br />

Der schwedische Traditionshersteller Hagstrom ist hocherfreut,<br />

die Vorstellung eines brandneuen Gitarrenmodells<br />

und simultan die Zusammenarbeit mit der schwedischen<br />

Band „Ghost“ mitteilen zu können.<br />

In enger Zusammenarbeit haben Hagstroms Design-Team<br />

und die schwedische Band Ghost die „Fantomen“ (schwedisch<br />

für Phantom) entwickelt. Diese Gitarre kombiniert<br />

Hagstroms legendäre Spielkultur mit einer technischen<br />

Raffinesse, die alle Sound-Vorstellungen der beinharten<br />

Gangart bedient. Den Ausgangsunkt bilden ein asymmetrisch<br />

geformter Korpus aus massivem Mahagoni und ein<br />

Mahagonihals, der mit unserem typischen Zapfensystem<br />

(Mortise&Tenon) mit dem Korpus verbunden ist. Wie viele<br />

Hagstrom-Gitarren enthält die Fantomen den H-Expander®-<br />

Halsstab und ist mit einem Resinator®-Griffbrett ausgestattet,<br />

was den Hals nicht nur stabilisiert, sondern auch<br />

entscheidend zum Wohlklang der Gitarre beiträgt. Diese<br />

Komponenten stellen eine solide Grundlage für einen vielseitigen<br />

und perfekt ansprechenden Sound dar.<br />

Mit einem nur 3,5 cm starken Korpus schmiegt sich die<br />

Hagstrom Fantomen ausgewogen an den Körper, liegt perfekt<br />

in der Hand und ist gleichzeitig erstaunlich leicht. Die<br />

25,5”-Mensur (648 mm) sorgt für eine bissigere Attack<br />

und mehr Sustain im Vergleich zu Gitarren mit der klassischen<br />

24,75”-Mensur. Das Design der Halsverbindung<br />

ermöglicht einen unkomplizierten Zugriff auf alle 22 Bünde<br />

und wird selbst anspruchsvolle Virtuosen begeistern.<br />

Hagstroms Ziel war, die Fantomen mit einer Elektronik auszustatten,<br />

die ein möglichst breites Sound-Spektrum – von<br />

klassischen Vintage- bis hin zu brüllenden Metal-Sounds –<br />

abdeckt. Für den amtlichen Sound und die Flexi bilität sorgen<br />

Pickups vom schwedischen Tonabnehmerpapst Johan<br />

Lundgren, der bereits Pickups für Martin Hagström (keine<br />

Verwandtschaft) von Meshuggah entwickelt hat. Lundgren<br />

empfahl zwei unterschiedliche Humbucker: No. 2 am Hals<br />

und No. 5 am Steg. Hiermit verfügen Gitarristen über eine<br />

enorme expressive Bandbreite, die von samtenen, warmen<br />

Sounds bis zu einer bitterbösen Attack und einer Dynamik<br />

reicht, bei der sich auch hartgesottene Headbanger ehrfurchtsvoll<br />

verneigen. Auf den individuellen Coilsplit mit der<br />

Push/Pull-Funktion der Klangregler braucht man ebenso<br />

wenig zu verzichten und holt damit noch mehr Sounds aus<br />

der Gitarre heraus. Der Sound-Wortschatz dieser Gitarre ist<br />

ganz einfach erstaunlich.<br />

ORIGINAL-ZITAT:<br />

„The first electric guitar I learned to play on was my father’s<br />

Hagström Swede that he had in his house for as long as I<br />

can remember. I had been looking at it for years, but my<br />

hands where too small to grip around the fretboard and my<br />

father said I needed to grow my hands a bit before learning<br />

how to play. When I was about 7 years old, he taught me<br />

„TUTTI FRUTTI“ and „BREV FRÅN KOLONIEN“ and then I<br />

would have to figure out the rest. And I did.“<br />

– A Ghoul Writer (lead guitarist and songwriter in Ghost)<br />

Weitere Informationen: www.musik-meyer.de<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


56 PRODUKT-NEWS<br />

MUSIC STORE: DIE NEUEN BOSS GITARRENEFFEKTE MD-500 + RV-500<br />

Neben dem bekannten BOSS DD-500 Digital Delay gibt es<br />

nun zwei weitere hochwertige Effektgeräte für Gitarristen:<br />

Das Modulations-Effektgerät MD-500 und der Hall prozessor<br />

RV-500 runden das Programm perfekt ab!<br />

BOSS DD-500 DIGITAL DELAY<br />

Digitales Delay im Stompbox-Format mit<br />

12 Effekt pro grammen und integriertem<br />

Phrase Looper<br />

Mit dem DD-500 präsentiert Boss ein digitales Delay, das<br />

eine breite Palette an Sounds bietet. So stehen insgesamt<br />

12 Effektprogramme zur Verfügung, die von klassischen ana -<br />

logen Tape-Delays bis hin zu modernen Reverse- und<br />

Filter-Delays reichen.<br />

Über die vorhandenen Regler können die Effekte in Echtzeit<br />

manipuliert werden, wobei das grafische LCD-Display<br />

reichhaltige Informationen liefert. Bis zu 297 Presets können<br />

in den internen Speicherplätzen des Boss DD-500<br />

abgelegt und über die Fußschalter aufgerufen werden.<br />

Außerdem besteht die Möglichkeit, Effektparameter über<br />

ein optional anschließbares Expressionpedal zu steuern.<br />

Über die MIDI-Buchsen kann das Boss DD-500 problemlos<br />

in ein bestehendes Setup eingebunden werden.<br />

Neben den Delay-Effekten verfügt das Boss DD-500 über<br />

einen integrierten Phrase Looper, der Loops mit bis zu 120<br />

Sekunden Länge aufzeichnet (48 kHz Mono, 60 Sekunden<br />

bei 98 kHz Mono/48 kHz Stereo).<br />

Mithilfe des USB-Anschlusses kann das Boss DD-500 mit<br />

einem Computer verbunden werden, um Patches zu archivieren<br />

oder über eine DAW gesteuert zu werden.<br />

FEATURES:<br />

Digitaler Delay-Effekt, 12 Delay-Programme, maximale<br />

Delayzeit 10 sec, Tap-Tempo, integrierter Phrase Looper<br />

(60 sec 98 kHz Mono/48 kHz Stereo, 120 sec 48 kHz<br />

Mono), Wandlung: 96 kHz/32 bit, grafisches LCD-Display,<br />

bis zu 297 Presets speicherbar, Regler: Mode, Time/Value,<br />

Feedback, Effect Level, Tone, Modulation Depth, 3 Fuß -<br />

schalter, Buffer- oder True-Bypass-Betrieb, MIDI In und Out,<br />

Stereo-Ein- und -Ausgänge, Anschluss für Ex pression Pedal,<br />

USB-Anschluss, Betrieb mit 4 AA-Batterien oder optional<br />

erhältlichem Netzteil, Maße B x T x H: 170 x 138 x 62 mm<br />

Gewicht: 1 kg<br />

3 Jahre Music-Store-Garantie!<br />

30 Tage Money-Back-Garantie!<br />

BOSS MD-500<br />

Vielseitig einsetzbares Modulations-<br />

Effektgerät für E-Gitarre<br />

Absoluten Überblick über die Welt der Modulationseffekte<br />

bietet Boss mit dem umfangreichen MD-500. 12 Sound<br />

Modes mit 28 Modulationstypen vom klassischen Chorus<br />

über Ring Modulation bis hin zum Slicer stehen per Knopf -<br />

druck zur Verfügung und lassen sich auf Deep-Level-Ebene<br />

weiter editieren. Wer darüber hinaus seine Sound kreatio -<br />

nen in Echtzeit steuern möchte, kann auf den rückseitigen<br />

Anschluss für Expressionpedale zurückgreifen, der die Kon -<br />

trolle über individuelle Parameter erlaubt.<br />

VOLLSTÄNDIGE MODULATION-LIBRARY<br />

Das Boss MD-500 ist eines der umfangreichsten Modula -<br />

tionspedale auf dem Markt und vereint neben klassischen<br />

Sounds wie Chorus, Vibrato, Flanger, Phaser und Tremolo<br />

auch speziellere Effekte wie Auto- und Touch-Wahs. Fans<br />

klassischer Vintage-Sounds werden in authentischen Re -<br />

kre ationen des SL-20 Slicer oder des Roland Dimension-D<br />

beliebte Klassiker wiederfinden, während eine umfangreiche<br />

Parametersteuerung weitere Anpassungen der einzelnen<br />

Sounds ermöglicht.<br />

SOUND IN STUDIOQUALITÄT<br />

Für professionelle Recording-Zwecke setzt Boss mit dem<br />

MD-500 auf eine 32-Bit/96-kHz-AD/DA-Wandlung und<br />

bietet kristallklare Audioqualität für Bühne und Studio. Dank<br />

Ein- und Ausgängen im Stereo-Format schafft das Boss<br />

MD-500 glaubwürdige Stereo-Räumlichkeit, während der<br />

A/B-Simul-Modus die gleichzeitige Verwendung zweier<br />

Patches erlaubt. Beide Sounds können wahlweise zusammen<br />

oder über getrennte Ausgänge an Mischpulte oder<br />

Aufnahmegeräte geleitet werden.<br />

DAS BOSS MD-500 IM ÜBERBLICK:<br />

• Umfangreiches Modulations-Effektpedal<br />

• 32-bit/96kHz-AD/DA-Wandler<br />

• 12 Modi mit 28 Modulations-Typen<br />

• Gut ablesbares LCD<br />

• Dual-Mode-Funktion<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


PRODUKT-NEWS 57<br />

• 297 interne Speicherslots<br />

• Anschlüsse für Expressionpedal und MIDI-Controller<br />

• USB-Anschluss zur Verbindung mit PCs<br />

• True Bypass und Buffered Bypass<br />

• Betrieb mit 4 AA-Batterien oder optional erhältlichem<br />

Netzteil<br />

BOSS RV-500<br />

Umfangreiches Reverb-Pedal für E-Gitarre<br />

Für erstklassige Hallsounds, digitale Delays und authentische<br />

Räumlichkeit präsentiert Boss das RV-500 Reverb<br />

Pedal. Hierfür wurde der leistungsstarke Hallprozessor mit<br />

einem 32-bit-AD/DA-Wandler in Studioqualität versehen<br />

und mit den beliebtesten Reverb-Algorithmen von Room bis<br />

Shimmer beladen. Mittels großem LCD und drei Fuß -<br />

schaltern lässt sich das RV-500 einfach bedienen, während<br />

der Anschluss für Expressionpedale die Echtzeitkontrolle<br />

bestimmter Parameter erlaubt.<br />

12 MODES, 21 REVERB-SOUNDS<br />

Kernstück des RV-500 sind seine ausgeklügelten Hall-<br />

Algorithmen, die individuell in Bezug auf Decay, Density<br />

oder das Modulationsverhalten angepasst werden können.<br />

Neben klassischen Sounds wie Room, Hall und Plate bietet<br />

Boss darüber hinaus auch experimentellere Sounds und<br />

authentische Nachbildungen hauseigener Klassiker wie den<br />

RE-201 Space Echo oder den SRV-2000 Digital Reverb.<br />

DUAL-MODUS<br />

Mit dem Dual-Modus des Boss RV-500 lassen sich zwei<br />

Reverb-Sounds unabhängig voneinander kombinieren, um<br />

zusätzliche Räumlichkeit und genug Auslauf für experimentierfreudige<br />

<strong>Musiker</strong> zu schaffen. Diese können darüber<br />

hinaus parallel oder seriell geschaltet werden und als Mix<br />

oder auf verschiedenen Ausgängen ausgegeben werden.<br />

DAS BOSS RV-500 IM ÜBERBLICK:<br />

• Umfangreiches Reverb-Effektpedal<br />

• 32-bit/96kHz-AD/DA-Wandler<br />

• 12 Modi mit 21 Hall-Typen<br />

• Gut ablesbares LCD<br />

• Dual-Mode-Funktion<br />

• 297 interne Speicherslots<br />

• Anschlüsse für Expressionpedal und MIDI-Controller<br />

• USB-Anschluss zur Verbindung mit PCs<br />

• True Bypass und Buffered Bypass<br />

• Betrieb mit 4 AA-Batterien oder optional erhältlichem<br />

Netzteil<br />

Weitere Informationen: www.musicstore.de<br />

EUROLITE TMH-X20 – VIEL LEISTUNG FÜR WENIG GELD<br />

Einen neuen und besonders kompakten Moving-Head hat<br />

Eurolite jetzt im Programm: Er hat Kraft, kann sich durchsetzen<br />

und ist umfangreich ausgestattet. Zugegeben, diese<br />

Attribute treffen auf zahlreiche Scheinwerfer zu. Doch der<br />

TMH-X20 von Eurolite bietet noch einen entscheidenden<br />

Vorteil: sein extrem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

So punktet der handliche Moving-Head mit seinem Zoom<br />

(12° bis 23°), seiner hohen Verarbeitungsqualität und seiner<br />

Helligkeit. Die Bedienung ist komfortabel: Gobos können<br />

in Sekundenschnelle getauscht werden. Dank seiner<br />

leisen Betriebsweise kann der Moving-Head auch in ge -<br />

räuschempfindlichen Umgebungen eingesetzt werden.<br />

Laut Hersteller ist der TMH-X20 ideal für Produk tions firmen,<br />

Veranstaltungstechniker, <strong>Musiker</strong> oder Clubs geeignet, die<br />

aus ihren finanziellen Möglichkeiten das Maximale herausholen<br />

wollen.<br />

Weitere Informationen: www.steinigke.de<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


58 PRODUKT-NEWS<br />

OLI RUBOW<br />

DAS MODERNE SCHLAGZEUGQUARTETT<br />

Eine spielerische Lehrmethode zur Erweiterung und Modernisierung des persönlichen<br />

Rhythmuswortschatzes<br />

Oli Rubow zählt zu den innovativen Drummern hierzulande.<br />

Mit einem musikalischen Background im Jazz und im zeitgenössischen<br />

Club-Sound realisiert er seit Mitte der 90er-<br />

Jahre seine ureigene Vision modernen Schlagzeugspiels.<br />

Neben seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Bass -<br />

legende Hellmut Hattler und den Lounge-Pionieren von DE<br />

PHAZZ gab es immer wieder interessante Gastspiele, beispielsweise<br />

bei den Turntablerockern, den Fantastischen Vier,<br />

bei Henrik Schwarz, Cro oder Jazzanova.<br />

Auch die Wissensvermittlung liegt ihm: 2007 erschien das<br />

Buch „E-Beats am Drumset“ (Leu-Verlag), parallel dazu<br />

wurde das Weblog e-beats.net ins Leben gerufen.<br />

Seit 2011 läuft im „drums & percussion“-<strong>Magazin</strong> die<br />

Workshopreihe „Vom Zitat zum Ich“.<br />

Wenn Kinder die Welt entdecken, lernen sie auf spielerische<br />

Art und Weise. Ein Augenmerk auf die Umschreibung<br />

unserer Passion macht klar: Auch wir „spielen Schlag zeug“.<br />

Um diesen Spieltrieb mit der Weiterentwicklung am Instru -<br />

ment zu kombinieren, hat Oli Rubow ein spezielles Karten -<br />

spiel erstellt: Das Moderne Schlagzeugquartett.<br />

Das Spiel besteht aus 54 Spielkarten, einem Papier se -<br />

quenzer und acht Handzeichen. Jede Karte ist mit einem<br />

Piktogramm bedruckt, das ähnlich wie die Bildsprache der<br />

Emojis funktioniert und hier für eine schlagzeugtechnische<br />

Anwendung steht.<br />

Das zentrale Piktogramm ist die Eselsbrücke, die unser<br />

Gedächtnis mit einem ästhetischen Kunstgriff verknüpfen<br />

soll. Die Rahmenfarbe deutet an, ob der Karteninhalt das<br />

komplette Drumset betrifft oder nur eine der drei Säulen<br />

Kick – Snare – Hi-Hat. Der weiße Punkt zeigt die Anzahl der<br />

Takte an, in denen der Kartenauftrag ausgeführt werden soll.<br />

Der untere Kartenteil gibt inhaltliche Information: Rechts<br />

steht eine der fünf übergeordneten Kategorien, in diesem<br />

Fall Frei für Freispiel, daneben der Kartenindex. Die linke<br />

Seite funktioniert wie ein Spickzettel. Dort steht die Kurz -<br />

fassung des Kartenauftrags.<br />

Das Moderne Schlagzeugquartett kann man zu zweit oder<br />

mit mehreren Rhythmusmachern spielen. Mit den Spiel karten<br />

und den Handzeichen lassen sich im Ensemble moderne<br />

Tracks nach dem Baukastenprinzip programmierter Rhyth -<br />

men erstellen oder der Spannungsbogen eines Arran -<br />

gements steuern.<br />

Das Moderne Schlagzeugquartett fördert das loopige und<br />

patternbasierte Groove-Verständnis. Es schult die Fähig -<br />

keit, während des Trommelns auf optische Zeichen reagieren<br />

zu können – ein zentraler Bestandteil beim gemeinsamen<br />

Musizieren! Darüber hinaus stellt die Rhythmusliste<br />

des Buches einen Pool voller moderner Grooves sowie<br />

einen Patternbaukasten zur Verfügung. Eine umfangreiche<br />

Klangbibliothek lädt zu kreativen Experimenten ein.<br />

Die Spielregeln sind einfach und kreativ-flexibel. Der<br />

Trommler sucht aus der Rhythmusliste im Buch ein Pattern<br />

aus und spielt es in Dauerschleife (Loop). Im weiteren Ver -<br />

lauf zeigt der Lehrer eine Spielkarte, deren Bildauftrag im<br />

nächsten Takt umgesetzt werden soll, bevor es zum ur -<br />

sprünglichen Loop zurückgeht.<br />

ISBN 978-3-89775-169-9<br />

Buch mit Spielkartentableau, 29,80 Euro<br />

www.leu-verlag.de<br />

DAS U 87 RHODIUM EDITION: NEUMANN FEIERT DEN 50. GEBURTSTAG DER MIKROFONLEGENDE<br />

MIT EINER LIMITIERTEN SONDERAUSGABE<br />

Es gibt sie nur selten: Produkte, die sich den schnelllebigen Trends<br />

verweigern und schon bei ihrer Einführung der In begriff zeitloser<br />

Eleganz sind. Das Neumann-Studio mikro fon U 87 ist so ein Produkt.<br />

Seit nunmehr 50 Jahren setzt das Kondensatormikrofon Maßstäbe<br />

in der Studiotechnik. Jetzt feiert Neumann den Geburtstag der<br />

Mikro fonlegende mit der U 87 Rhodium Edition – einer aufsehenerregenden<br />

Sonderausgabe, die die bemerkenswerte Leistung des<br />

klas sischen U 87 durch ein ganz besonderes Design würdigt.<br />

Der legendäre Klang und die Vielseitigkeit des U 87 werden seit<br />

einem halben Jahrhundert von den bedeutendsten Studios der Welt<br />

wertgeschätzt. Das 50-jährige Jubiläum des Studioklassikers habe<br />

darum nach etwas ganz Be son derem verlangt – einer mit Rhodium<br />

beschichteten Sonder edition, erklärt Wolfgang Fraissinet, Ge schäfts -<br />

führer Neumann, Berlin. „Die außergewöhnliche U 87 Rhodium Edi -<br />

tion ist die angemessene Würdigung dieser Mikro fon legende. Die<br />

Exklusivität und Schönheit des Rhodiums unterstreicht dabei die<br />

zeitlose Qualität des U 87 und verkörpert gleichzeitig den hohen<br />

Qualitätsanspruch von Neumann.“<br />

Der Mythos U 87 lebt nicht nur von den technischen Finessen des<br />

Mikrofons, sondern auch von den zahllosen Geschichten und<br />

Erinnerungen, die damit verbunden sind: Fast ausnahmslos haben<br />

die großen Namen der Musik in dustrie mit diesem Mikrofon aufgenommen.<br />

Um dieser Geschichte Rechnung zu tragen, fiel die Wahl<br />

auf Rhodium. Das Edelmetall ist seltener als Gold und reflektiert<br />

mehr Licht als jedes andere Metall. Es wird darum zum Beispiel für<br />

Spiegel in Hochleistungs-Teleskopen eingesetzt, die die entferntesten<br />

Bereiche des Universums erkunden. Diese fast schon transzendenten<br />

Eigenschaften machen Rhodium zu dem Edelmetall<br />

schlechthin.<br />

EXKLUSIVE LIMITIERTE AUFLAGE<br />

Das U 87 Rhodium Edition wird nur einmalig angeboten und in einer<br />

einzigen, auf 500 Stück limitierten Auflage gefertigt. Jedes der<br />

sorgfältigst hergestellten Mikrofone ist einzeln nummeriert und mit<br />

einem Echtheitszertifikat versehen – persönlich unterzeichnet von<br />

Wolfgang Fraissinet, Geschäftsführer Neumann, Berlin.<br />

Das U 87 Rhodium Edition wird zusammen mit der elastischen<br />

Aufhängung EA 87, ebenfalls als besondere Rhodium Edition, in<br />

einem Aluminiumkoffer geliefert. Die beiliegenden schwarzen Hand -<br />

schuhe sorgen dafür, dass der tadellose Glanz des limitierten Mikro -<br />

fons erhalten bleibt.<br />

Das U 87 Rhodium Edition ist exklusiv bei ausgewählten Händlern<br />

ab September <strong>2017</strong> erhältlich. Weitergehende Informationen über<br />

die Rhodium Edition finden Sie auf einer eigenen Microsite zum 50.<br />

Geburtstag des U 87, inklusive einer aktuellen Liste der Händler, die<br />

die Sonderausgabe vorhalten.<br />

Weitere Informationen: www.neumann.com/50YEARS-U87<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


PRODUKT-NEWS 59<br />

SUPERSTAR HYPERDRIVE DUO SNARE<br />

ANIKA NILLES<br />

PRÄSENTIERT<br />

DAS NEUE SUPERSTAR<br />

HYPER-DRIVE DUO<br />

Das Superstar Hyper-Drive Duo Limited Kit kommt in einer<br />

neuen einzigartigen Konfiguration, mit der Drummer die<br />

angesagtesten Spielstile und Sounds verwirklichen können.<br />

Dieses Kit wird eine neue Inspirationsquelle, wie damals im<br />

Jahr 2008, als die Hyper-Drive-Größen vorgestellt wurden.<br />

Anika Nilles präsentiert mit ihrem neuen Song<br />

„Ndola“ das limitierte Superstar Hyperdrive mit<br />

dem „Duo-Snare“-System. Inspiriert von Anikas<br />

Spielstil hat TAMA ein Set entworfen, welches<br />

ein 14“-Floor-Tom beinhaltet, das sowohl als<br />

tiefe Side-Snare, aber auch als Tom verwendet<br />

werden kann.<br />

Das Augenmerk des Setups liegt auf der 14“x9“ „Duo Snare“<br />

Diese Snare ist nicht nur aufgrund der 9“ Tiefe besonders<br />

interessant, sondern vor allem wegen ihrer Einsatz möglich -<br />

keit und Ausstattung. Sie ist mit Floor-Tom-Füßen und entsprechender<br />

Hardware ausgestattet. Somit hat man mehrere<br />

Möglichkeiten, die Trommel zu platzieren. Entweder als<br />

Main Snare, Side Snare oder tief gestimmtes Floor Tom mit<br />

abgespanntem Teppich. Das limitierte Superstar Hyper-Drive<br />

Duo wird jedem Drummer erfrischende Inspiration für kreatives<br />

Drumming liefern!<br />

Video: youtu.be/1HWX7Y1pt0s<br />

Weitere Informationen: www.tama.de<br />

Ideal für <strong>Musiker</strong>, Podcaster und Filmer:<br />

BEYERDYNAMIC PRÄSENTIERT DEN KOMPAKTEN<br />

MONITOR-KOPFHÖRER DT 240 PRO<br />

Musik entsteht nicht nur im Studio. Videos werden mittlerweile<br />

oft am Notebook geschnitten und Podcaster berichten<br />

per Smartphone von jedem Ort der Welt. Der Abhör-<br />

Kopfhörer DT 240 PRO von beyerdynamic passt perfekt zu<br />

diesem mobilen Workflow.<br />

Kreative können überall mit ihm arbeiten – ein Projekt<br />

irgendwo beginnen und anderswo fortsetzen. Ob am Misch -<br />

pult, hinter der Kamera oder im Zug: Der DT 240 PRO sorgt<br />

für lückenlose Audiokontrolle in gleichbleibender Qualität.<br />

Das Beste dabei: Sein günstiger Preis von 99 Euro macht ihn<br />

auch für Produzenten mit geringem Budget erschwinglich.<br />

FUNKTIONIERT AN ALLEN GERÄTEN<br />

Dank niederohmiger Schallwandler (34 Ohm) kommt der<br />

DT 240 PRO mit wenig Verstärkerleistung aus. Er funktioniert<br />

an echten Studiomischpulten genauso wie am Laptop<br />

oder Smartphone und liefert überall genügend Ausgangs -<br />

pegel. Ein Wechsel des Kopfhörers während der Produktion<br />

wird damit überflüssig. Das wirkt sich positiv aufs Klang -<br />

ergebnis aus, weil unterwegs derselbe Monitor als Referenz<br />

dienen kann wie am Arbeitsplatz oder beim Kunden.<br />

VOLLER KLANG UND HOHER TRAGEKOMFORT<br />

Wie alle beyerdynamic-Kopfhörer profitiert das neue Modell<br />

von der bald einhundertjährigen Erfahrung des Unter neh -<br />

mens. Profi-Werkzeuge wie der DT 770 PRO kommen in<br />

Studios weltweit zum Einsatz und haben Kultstatus unter<br />

Toningenieuren. In diese Tradition reiht sich der DT 240 PRO<br />

ein. Sein Klang zeichnet sich durch sauberen, tiefen Bass,<br />

lebhafte Mitten und klar definierte Höhen aus. In der Preis -<br />

klasse bis 100 Euro werden kreative Soundtüftler nur schwer<br />

etwas Vergleichbares finden.<br />

Dank guter Schallisolierung kommt diese Performance auch<br />

in lauter Umgebung zur Geltung – etwa im Messeeinsatz<br />

oder auf Livekonzerten. Der Kameramann und Tontechniker<br />

kann sich ganz auf seine Aufgabe konzentrieren. Ein satter<br />

Anpressdruck und dicht abschließende Ohrpolster halten<br />

Umweltgeräusche draußen. Gleichzeitig spürt man den Kopf -<br />

hörer kaum, so ergonomisch hat der Heilbronner Audio -<br />

spezialist seinen DT 240 PRO gestaltet.<br />

Dass der Neuzugang im beyerdynamic-Sortiment obendrein<br />

cool aussieht, freut digitale Nomaden besonders. Mit<br />

seinem mattschwarzen Finish macht er an professionellen<br />

Spiegelreflexkameras oder tragbaren Recordern eine ebenso<br />

gute Figur wie am privaten Audioplayer oder Smart phone.<br />

MIT ANDEREN WORTEN: Ein Modell wie den DT 240 PRO<br />

haben sich <strong>Musiker</strong>, Podcaster, YouTuber und semi-professionelle<br />

Filmer schon lange gewünscht. Nun hat das Warten<br />

ein Ende.<br />

Ab Oktober ist der Kreativ-Kopfhörer im autorisierten Fach -<br />

handel und online über www.beyerdynamic.de erhältlich.<br />

KOMPAKTE, ROBUSTE BAUWEISE<br />

Eine besondere Form der Hörerschalen macht den DT 240<br />

PRO sehr handlich. beyerdynamic nennt diese Mischung<br />

aus On-Ear- und Over-Ear-Bauweise „Compact Over Ear“.<br />

Sie sorgt dafür, dass beide Ohren fest umschlossen sind,<br />

der Abhörmonitor beim Transport aber trotzdem in eine<br />

Notebook- oder Kameratasche passt. Robuste Materialien<br />

aus der Profitechnik, ein abziehbares Spiralkabel und austauschbare<br />

Ohrpolster verlängern das Kopfhörerleben – für<br />

jahrelangen Dauereinsatz ohne Probleme.<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


60 PRODUKT-NEWS<br />

TRANSPORTVERSICHERUNG – LOGISTIK RICHTIG VERSICHERN<br />

Neben den Versicherungsfragen zu Haftpflicht oder Elektronik gibt es noch eine weitere<br />

Sparte: Die Ausfallversicherung, auch Contingency-Versicherung genannt<br />

Ein Klassiker für die Versicherung von Transporten ist die<br />

Transportversicherung: Für Verleihfirmen ist sie eigentlich nur<br />

dann notwendig, wenn man in der Equipmentversicherung<br />

spart und nur eine klassische Lagerdeckung hat. Dann ist<br />

natürlich klar, dass man oben drauf die Transporte versichern<br />

muss. Viele Standardmakler und -vertreter greifen zu dieser<br />

Lösung, aber einfach nur aus der Gewohnheit und weil sie die<br />

Belange der Eventszene nicht kennen. Richtig versichert man<br />

sein Equipment komplett über eine sogenannte Elektronik -<br />

versicherung. Dort sind die Lagerrisiken, die Trans port risiken,<br />

aber auch der Verbleib auf dem Event, die Fehl bedingung, der<br />

Vandalismus, Diebstahl und sogar der einfache Diebstahl mitversichert,<br />

zumindest dann, wenn man ein wenig auf sein<br />

Bedingungswerk achtet. Es sollte auf jeden Fall so sein.<br />

Ähnlich ist es mit dem nicht elektronischen Equipment. Das<br />

versichert man über eine Ausrüstungsversicherung oder<br />

auch Zeltversicherung. Dabei sind auch die Transporte mitversichert.<br />

Im Normalfall reden wir von einer Neuwertversicherung,<br />

sodass im Schadenfall der Neuwert reguliert<br />

wird. Aber auch hier unterscheiden sich die Wordings der<br />

verschiedenen Anbieter. Man sollte bei der Bildung der Ver -<br />

sicherungssumme nur nicht nach dem Carnet-Wert gehen,<br />

das würde zumindest bei den meisten tierisch ins Auge<br />

gehen. Auch wenn man das komplette Equipment dort<br />

findet, so stimmt dann sicherlich die Versicherungssumme<br />

nicht, denn ein wenig spart man beim Zoll ja schon.<br />

Die normalen Versicherungen haben eine EU-Deckung, darüber<br />

hinaus kann man natürlich weltweit versichern, was<br />

einfach ein paar Euro mehr kostet. Somit hätte man nahezu<br />

alle Gefahren überall auf der Welt an der Technik abgedeckt.<br />

ANMERKUNG: Wenn man Equipment leiht, sollte man wissen,<br />

dass der Entleiher gemäß den AGBs in jedem Fall haftet,<br />

die Elektronikversicherung daher eine gute Lösung ist.<br />

Eine Haftpflicht ist bei der Eventlogistik nicht vordergründig.<br />

Es sind zwar Schäden vorstellbar, doch meist werden diese<br />

im Rahmen der Nutzung des Kfz passieren, sind somit<br />

auch über die Kfz-Versicherung gedeckt.<br />

Hat aber schon jemand etwas von einer Hakenlastversicherung<br />

gehört? Hört sich lustig an, ist aber für die Logistik<br />

auch von Bedeutung. Wenn also für einen Event z. B. ein<br />

Porsche am Dach eines Hotels geparkt werden soll, um<br />

dort den Kunden gezeigt zu werden, dann haben wir zumindest<br />

dann ein Thema, wenn dieser über einen Kran auf das<br />

Dach gehoben wird. Was passiert, wenn der Flitzer vom<br />

Haken fällt und dabei, wie man sich vorstellen kann, zu<br />

Schrott wird? Genau dieser Part wäre über eine Haken -<br />

lastversicherung abgedeckt. Es ist schon sehr spannend,<br />

was man alles versichern kann.<br />

Ausfälle versichern<br />

Machen wir gleich mit der nächsten Exotenversicherung<br />

weiter: der Ausfallversicherung. Eigentlich eine ganz tolle<br />

Versicherungslösung, die sehr klare Versicherungs bedin gun -<br />

gen kennt, die sehr kurz sind und sich nicht im Dschungel<br />

von Paragrafen und Ein- und Ausschlüssen verlieren. Ja,<br />

ich weiß, eher ungewöhnlich für das extrem erotische Thema<br />

Versicherung. Wie sieht es also aus, wenn man eine Event -<br />

reihe quer durch die Republik oder vielleicht auch quer<br />

durch Europa organisiert hat (von der Welt gar nicht zu<br />

sprechen, ist aber übertragbar). Der Event in Frankreich war<br />

ein absoluter Bringer, alle waren begeistert und als Nächstes<br />

steht Köln an. Dumm nur, dass die französischen Fernfahrer<br />

einmal mehr streiken. Gut, an dieser Stelle könnten wir<br />

auch gerne die Italiener aufzählen oder wie unlängst in<br />

Deutschland auch immer wieder geschehen die Fluglotsen,<br />

das Bodenpersonal oder die Piloten der Fluggesell schaften.<br />

Alles Ereignisse, die den planmäßigen Event beeinflussen<br />

bzw. verhindern können. Aber nicht nur der Streik, sondern<br />

auch die Aschewolke, ein liegengebliebener bzw. verunfallter<br />

Lkw mitsamt des darauf transportierten Equip ments für<br />

die Veranstaltung und noch viele weitere Gründe mehr<br />

beeinflussen die Logistik bzw. die vereinbarte Er brin gung<br />

der Leistung. Das kann man ganz einfach über die Ausfall -<br />

versicherung absichern. Der Event findet dann zwar immer<br />

noch nicht statt, aber man bekommt die Verle gungs kosten<br />

(sofern dies möglich ist) oder eben auch den Totalausfall<br />

erstattet. Dabei bezahlt die Versicherung die Produktions -<br />

kosten, evtl. auch den Gewinn. Wichtig dabei ist nur, dass<br />

man als Versicherungsnehmer nicht an dem Ausfall schuld<br />

ist, sondern der Vertragspartner oder ein Dritter. Diese Aus fall -<br />

versicherung könnte natürlich auch den ganzen Event<br />

abdecken, aber das ist heute hier nicht die Frage, wir be -<br />

schäftigen uns erst einmal nur mit der Logistik.<br />

Wenn man mich jetzt fragt, ob so etwas wirklich passiert,<br />

dann kann ich nur sagen: Ja, und zwar gar nicht so selten. Im<br />

Laufe der Jahre hatten wir einige Schäden in diesem Bereich<br />

und diese wurden anstandslos bezahlt. Es waren genau die<br />

oben genannten Dinge, die passiert sind, also der Streik der<br />

Lkw-Fahrer, die Aschewolke, aber auch noch weitere Gründe<br />

wie Blitzeis auf der Straße, gesperrte Grenzen oder, oder, oder<br />

... Wie immer stellt sich die Frage, wo jetzt der Haken ist.<br />

Selten, aber hier kann man es wirklich sagen: Es gibt keinen.<br />

Okay, den einen oder anderen gibt es vielleicht dann doch, wir<br />

können nämlich nicht die finanziellen Schwierigkeiten des<br />

Fuhr un ternehmers versichern und eben auch nicht die fehlerhafte<br />

Planung im eigenen Haus. Sprich, wenn der Termin gar<br />

nicht gehalten werden kann, weil man beim Location-<br />

Wechsel das Nachtfahr ver bot oder sonstige Beschränkungen<br />

für die Lkws nicht berücksichtigt hat.<br />

DIE NÄCHSTE FRAGE BETRIFFT DEN PREIS: Es geht knapp<br />

unter einem Prozent der Versicherungssumme los. Diese wird<br />

entweder durch die Produktionskosten oder auch incl. des<br />

Gewinns definiert. Hat man also eine Eventreihe mit einem<br />

Budget von 500 000 Euro, dann reden wir im Einstiegs -<br />

bereich von knapp unter 5000 Euro Prämie. Der Versiche -<br />

rungsnehmer kann natürlich auch die Agentur sein, aber auch<br />

der Veranstalter oder der Dienstleister für die Technik (Licht,<br />

PA, Video etc.) und somit der Auftraggeber der Agentur. Das<br />

hat den Vorteil, dass man nicht über sein Honorar diskutieren<br />

muss, wenn der Event komplett ins Wasser fällt. Das ist nicht<br />

möglich? Ein Beispiel hierzu: Man stelle sich vor, auf dem Weg<br />

vom Probeaufbau zur ersten Location findet sich der Lkw im<br />

Graben wieder. Dem Fahrer ist nichts passiert, aber der<br />

Messe stand bzw. die Promotion-Deko liegen weit verbreitet<br />

im Feld, es regnet und man sieht die Logos des Auftraggebers<br />

schön dahinschwimmen. Wie immer natürlich alles Einzel -<br />

stücke, die speziell für den Event gebaut wurden. Das wäre<br />

der worst case – so was kann die ganze Eventreihe zerstören.<br />

Auch hierbei ist die Lösung die Ausfallversicherung. Wir sehen<br />

also, es kann fast alles versichert werden, ein ganz grandioses<br />

Tool mit sehr weitreichender Deckung. Natürlich ist in der<br />

Ausfallversicherung auch die höhere Gewalt abgedeckt.<br />

ZUM SCHLUSS WIE IMMER: Wendet euch bei Fragen an die<br />

wenigen Spezialmakler in der Branche. Nur so kann sichergestellt<br />

werden, dass man die besten Lösungen bekommt. Und<br />

natürlich hilft ein spezialisierter Rechtsanwalt im Vorfeld, dass<br />

man die Verträge richtig schließt und die Haftung so weit es<br />

geht minimiert. Der Rest ist dann Versicherungssache.<br />

Weitere Informationen: www.erpam.de<br />

Grafik: © alazur/ Fotolia.com<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


CD-REZENSIONEN 61<br />

TRANCE<br />

»The Loser Strikes Back«<br />

Es waren die goldenen Achtziger, als der deutsche Hard rock<br />

immense internationale Erfolge feierte. Im Wind schatten der<br />

Scorpions und Accept positionierte sich auf Rang drei eine<br />

Band namens TRANCE. Ende des Jahrzehnts verstummte das<br />

Projekt wieder. Gitarrist Markus Berger ließ TRANCE 2011<br />

wieder auferstehen. Als maßgeblicher Songwriter ist er das<br />

einzig verbliebene Original-Bandmitglied. Er scharte versierte<br />

<strong>Musiker</strong> um sich wie den Drummer Andreas Neuderth,<br />

der auch bei den US-Metall arbeitern MANILLA ROAD die<br />

Felle zum Klingen bringt. Am Mikrofon macht Joachim<br />

Strubel den melodiösen Metal Shouter für das aktuelle<br />

Vinylalbum „The Loser Strikes Back“. Eine feurig-bunte<br />

Plattenhülle verrät den Inhalt der Vinylrillen: Power Metal<br />

und Hardrock. Die Rhythmus- und Saitensektion erhält hier<br />

und da stimmungsvolle Key-Teppiche. Der Opener „Thunder-<br />

bird Rising“ verrät dem aufmerksamen Metalhead und<br />

Hardrocker, wohin die Reise geht. In Dimensionen, die<br />

Accept oder Vicious Rumors wohl schon bereisten. „Loser“<br />

(eine Neuaufnahme des Klas sikers), als mein Anspieltipp,<br />

variiert mit einem bluesigen Thema aus dem Dunstkreis<br />

eines Billy Gibbons. Somit aber schon genug mit Genre-<br />

Ausflügen. „Open Skies“ und schließlich „Trust And Glory“<br />

bilden die Schlusssongs von Seite B als typische Metal-<br />

Hymnen im Stile von Saxon. Wer, wie bei TRANCE, der textlichen<br />

Philosophie „Es wird ein Held kommen … und der<br />

Verlierer schlägt zurück“ einfachen Erklärungen für das<br />

Chaos unserer Welt etwas abgewinnen kann, ist bei der<br />

Hardrock-Legende gut aufgehoben. Es ist gut, dass Metal-<br />

Helden wie TRANCE zurückkehren.<br />

www.trance-live-and-heavy.de<br />

C.S.<br />

CINEMA<br />

»The Discovering Of Time«<br />

Jürgen „Pöngse“ Krutzsch entdeckt die Zeit. Gemeinsam<br />

mit Brigitte Grafe hob der ehemalige TIBET-Gitarrist das<br />

Projekt CINEMA 2011 aus der Taufe. Den Krautrock hinter<br />

sich gelassen, beschäftigt sich Krutzsch mit Sphären -<br />

klängen, tanzbaren Beats oder orchestralen Kompositio -<br />

nen. Für das Album „The Discovering Of Time“ holte sich<br />

Krutzsch Verstärkung mit AXXIS-Trommler Dirk Brand, dem<br />

Gitarristen der Julia Neigel Band Jörg Dudys sowie dem<br />

Gitarristen Benjamin Peiser, u. a. bei LORD BISHOP. Auch<br />

Christian Schwarzbach, hervorragender Gitarrist aus<br />

München, spielte das Album mit ein. „Riding The Iron Horse“,<br />

der Opener, beginnt mit nervös pulsierenden Beats, steigert<br />

seine Themen bis zu einem virtuosen Gitarrensolo. „Lost in<br />

Space“ wirkt düster, „Frozen Time“ erinnert an Mike Oldfield<br />

oder Steve Vai. Der Titeltrack ist dagegen komplexer und<br />

hat eine kühle Industrial-Attitüde. Das Album ist ein wabern -<br />

der Instumental-Trip im Stile von TANGERINE DREAM. Nie<br />

belanglos plätschernd, sondern Geschichten und Eindrücke<br />

erzählend. Das funktioniert durch die Korrelation der elektronischen<br />

mit der analogen Musik der Gitarren. Ein intensives<br />

Klangerlebnis, wie CINEMA die Zeit entdecken.<br />

www.sireena.de<br />

C.S.<br />

YANNICK MONOT<br />

»Chansons de voyages<br />

entre amis«<br />

Yannick Monot ist ein wahrer Lebenskünstler, Welten -<br />

bummler und vor allem ein großartiger <strong>Musiker</strong>. Mit seinen<br />

„Chansons de voyages entre amis“ (übersetzt: Lieder aus<br />

Reisen unter Freunden) nimmt er die Hörer mit auf Aben -<br />

teuer reise. Immer im Gepäck: eine Liste von befreundeten<br />

Künstlern. Sie alle, egal ob sie in Schweden, Paris oder sogar<br />

auf Madagaskar leben, sollen eine persönliche Note auf<br />

dem Album hinterlassen. Und das haben sie auch. Yannick<br />

Monot selbst sagt über die Arbeit an diesem Projekt: „Ich<br />

fühlte mich manchmal wie ein Maler, der hier und da noch<br />

einen Tupfen Farbe mehr auftragen kann, weil er Glück hat<br />

und wieder jemand gefunden, der als Freund vorbeikommt<br />

und mitspielt.“ So kommt es, dass Jazz und Blues auf Country<br />

und Folk-Musik treffen, genauso wie auch auf afro-kreolische<br />

Rhythmen.<br />

Die meist französischen „Chansons de voyages entre amis“<br />

stecken voller Lebensfreude und Energie. Sehr hörenswert!<br />

www.yannick-monot.de<br />

C.H.<br />

MY FRIEND THE IMMIGRANT<br />

»About Life, Death And Trees«<br />

Das Album „About Life, Death And Trees“ kommt locker<br />

und leicht daher. Mit sanften Rhythmen und Melodien<br />

erzählen die vier Stöbener-Brüder und „ihr Freund, der<br />

Immigrant“, Rinat Rashapov, Geschichten. Von Angst und<br />

Verlust, davon, wie es ist, mit der Natur aufzuwachsen in<br />

einer schneller werdenden Welt und über das, was das<br />

Leben lebenswert macht – eben von „Leben, Tod und<br />

Bäumen“. Bei „Wooden Heartbeat“ und „Fields“ spaziert<br />

man förmlich mit der Band durch einen Wald und durch<br />

weite natur. Wunderschön arrangieren die fünf <strong>Musiker</strong> ihre<br />

Songs, die allerdings dadurch drohen, vor sich hin zu plätschern.<br />

Ab wechslung bringen lediglich das rockige „The<br />

Writer“ und das hüpfende „Electric Souls“. Trotzdem ein schönes<br />

Debüt album der Indie-Popper, das auf mehr hoffen lässt.<br />

myfriendtheimmigrant.de<br />

J.H.<br />

LAUSCH DAS!<br />

»Seerosengleich«<br />

Öffnet man die Debütsingle „Seerosengleich“ der fünfköpfigen<br />

Band LAUSCH DAS!, fällt einem erst mal ein Bier deckel<br />

in Holz-Look entgegen. Sehr sympathisch! Der nächste Blick<br />

fällt auf die lächelnden Gesichter der Bandmitglieder. Na<br />

dann: Prost und Aufgelauscht.<br />

Sänger Florian W. Huber, von so manchen „Grönemeyer des<br />

Südens“ genannt, ist beim Deutschen Rock & Pop Preis<br />

schon lange kein Unbekannter mehr. Auch mit seiner neuen<br />

Band LAUSCH DAS! schafft er im Debütjahr 2016 gleich<br />

zwei Nominierungen: als beste Pop- und als beste Rock band.<br />

Mit deutschem Rockpop zieht auch der Song „Seerosen-<br />

gleich“ die Zuhörer in seinen Bann. Dabei sticht neben der<br />

klassischen Rockbandbesetzung ein Instrument besonders<br />

RECHTSANWALT<br />

WOLFGANG KRÜGER<br />

Wir beraten Sie in allen Fragen<br />

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Musik- und Veranstaltungsbranche:<br />

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Markenrecht etc.<br />

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wolfgangkrueger44@googlemail.com<br />

<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


62 CD-REZENSIONEN<br />

hervor. Bandmitglied Peter Oster bläst ab ca. der 45.<br />

Sekunde in das lange Didgeridoo. Das mag im ersten Mo -<br />

ment verwirrend sein, später möchte man diesen Part aber<br />

auf keinen Fall missen. Im Einklang mit den anderen, übrigens<br />

auch perfekt gespielten Instrumenten und dem schön<br />

geschrieben Text bekommt man richtig Lust, auch live zu<br />

lauschen. Vor allem die Pianoversion von „Seerosengleich“,<br />

die sich zusätzlich auf der Single befindet, lädt zum Träumen<br />

ein: Lichtquellen sorgen für eine romantische Atmosphäre<br />

und die Hände bewegen sich wie automatisch: links, links,<br />

rechts, rechts.<br />

Und noch ein weiterer Song befindet sich auf der Single:<br />

die Hermann-Hesse-Vertonung zu „Welkes Blatt“. Sie zeigt,<br />

dass die Band es versteht, sich an einer Palette von großen<br />

Künstlern sowohl der Vergangenheit als auch der Gegen -<br />

wart zu bedienen und dabei eine einzigartige Kombination<br />

zu erschaffen. LAUSCH DAS!<br />

www.lauschdas.de<br />

C.H.<br />

spiel diverser, zum Teil auch ausgefallener Instrumente. Um<br />

nur einige zu nennen: Tamburin, Darbuka, Rain Stick oder<br />

Kalimba und Schamanentrommel. Die Melodie ihrer Lieder<br />

ist dabei stets einfach. Der Text, den Lydia Witsch singt,<br />

wird häufig wiederholt, damit die Worte leicht mitgesungen<br />

werden können. Die Wirkung ist raffiniert: Ohne darüber<br />

nachzudenken, entspannen sich Atem und Muskeln. „Der<br />

Stress lässt nach und die selbstheilenden Kräfte werden<br />

aktiviert“, so Lydia Witsch. Wer nach neuer Energie durstet,<br />

sollte unbedingt in das „Klangmandala“ mit seinen heilsamen<br />

Liedern reinhören. Das Mitsingen und Entspannen<br />

kommen dann von ganz allein.<br />

www.praxis-bte.de<br />

C.H.<br />

John und Michael Jackson. Außerdem stand er bereits mit<br />

Legenden, beispielsweise mit Phil Collins, auf der Bühne.<br />

Mit seinem Album „Liaison Vol. 1“ erfüllt Robin Sun sich einen<br />

Lebenstraum. Dabei bedient er sich an hinreißenden Liedern<br />

diverser Sparten: Musical, Oper, Schlager, Pop, Gospel. Er<br />

interpretiert musikalische Schätze, zum Beispiel von Richard<br />

Page, Harvey Schmidt, Tom Jones, Rolf Lovland und<br />

Brendan Graham, für sich. Aus all den großartigen Songs<br />

schafft der Sänger und Entertainer ein einzigartiges Ge samt -<br />

kunstwerk.<br />

11 Balladen, 45 Minuten – mehr als eine Liaison.<br />

www.robin-sun.com<br />

C.H.<br />

LOOPAHEAD<br />

»The Other Side Of Loopahead«<br />

Die drei sind besondere Künstler des Blues und des<br />

Loopens: Udo Lummer und Paul Gerhard Lange experimentieren<br />

gern mit einem Looper, der bei ihnen aber lediglich<br />

für die Schlagzeugrhythmen zuständig ist. Darüber<br />

spielen sie sanft groovenden, nachdenklichen Blues. Für<br />

ihre neue CD „The Other Side Of Loopahead“ haben sie<br />

Saxophonspieler Tino Lange an Board geholt. Zwölf Tracks<br />

umfasst das Album, beginnt mit „Fragile“, „Lowdown“ und<br />

„Georgia On My Mind” ruhig und jazzig. Ein richtig toller,<br />

rollender Boogie ist der „Mercury Blues“. Sofort will der<br />

Zuhörer mitwippen, bevor er bei „Hard Times“ wieder die<br />

Augen schließen und nachdenken kann. Auf der „Route<br />

66“ geht es swingend in die ruhig groovende „Summer-<br />

time“. Insgesamt ein toller, abwechslungsreicher Mix für<br />

Fans entspannter Bluesmusik.<br />

www.loopahead.de<br />

J.H.<br />

LYDIA WITSCH<br />

»Klangmandala«<br />

Lydia Witsch ist nicht nur Sängerin, <strong>Musiker</strong>in und Kom -<br />

ponistin, sie ist auch staatlich geprüfte Heilpraktikerin für<br />

Psychotherapie sowie Musik- und Gesangstherapeutin.<br />

Verbindet man ihre musikalische Kompetenz mit den therapeutischen<br />

Fähigkeiten, entsteht etwas, das neue Lebens -<br />

kraft spendet.<br />

„Klangmandala“: Passender hätte der Titel von Lydia Witschs<br />

Album nicht sein können.<br />

Neben der klassischen Gitarre setzt sie auf ein Zusam men -<br />

MELLOW MELANGE<br />

»Shakespeares Sonette«<br />

„Nimm mich hin. Dein Will!“ ist der Co-Titel dieses Albums<br />

des Quintetts mit Sängerin Sonja Firker. Gesprochen oder<br />

gesungen, getrommelt und gefidelt werden die Sonetten.<br />

Gekonnt in Vortrag und Melodie. Petra Janina Schultz von<br />

der Bremer Shakespeare Company trägt die Zeilen vor.<br />

Perfekt intoniert. Die poetischen Kleinode des literarischen<br />

Schwergewichts werden leicht tänzelnd und poppig vorgetragen.<br />

Kontrabass, Piano, Geigen und Flöten stellen eine<br />

angemessene Besetzung dar. Sollte dies wem in der Album -<br />

version allzu brav klingen, der überzeuge sich bei einem<br />

der Auftritte von MELLOW MELANGE, dass ihr Werk sehr<br />

lebhaft und leichtfüßig sein kann. Diese Melange aus<br />

Chanson, Jazz, Pop und Rock.<br />

www.mellow-melange.de<br />

C.S.<br />

ROBIN SUN<br />

»Liaison Vol. 1«<br />

Balladen-Liebhaber aufgepasst!<br />

Die musikalische Liebesgeschichte von Robin Sun geht<br />

definitiv über eine Liaison hinaus. Seine Leidenschaft für<br />

Musik und Entertainment wurde ihm nach eigenen An -<br />

gaben schon familiär in die Wiege gelegt. Als er gerade mal<br />

sechs Jahre alt war, startete die Laufbahn des späteren<br />

Sängers mit Orgelunterricht. Mit 13 kam der erste Auftritt<br />

und bald begann Robin Sun, sich auch für Gesang zu<br />

begeistern. Heute imitiert er Größen wie Elvis Presley, Elton<br />

PETER SIMON COMPANY<br />

»Harvest«<br />

Diesmal bringt Peter Simon mal nicht solo oder mit Glenfiddle,<br />

sondern mit der Peter Simon Company ein neues Album auf<br />

den Markt. Eine Wundertüte, prall gefüllt mit zwölf Liedern,<br />

die zwischen Folk, Country, Pop und Singer-Songwritertum<br />

schwingen. Den ersten Song „Trump It“ widmet Simon dem<br />

US-Präsidenten: „He talks a lot of bullshit. Not just a little<br />

bit.” Großartig, wie der Sänger das auf die Schippe nimmt.<br />

Ein paar Coverversionen sind auch auf der Platte. Fan tas -<br />

tisch, wie die Band aus dem Rolling-Stones-Klassiker „Honky<br />

Tonk Women“ einen Gute-Laune-Folksong macht. Nur um<br />

als Nächstes „The Letter“ der Countrygröße Wayne Carson<br />

Thompson mit teils rotziger Rockstimme, teils mit klarem<br />

Backgroundgesang anzustimmen. Das Album ist eine gelungene<br />

Mischung zwischen eigenen Songs und Coverver -<br />

sionen, zwischen verschiedenen Musikrichtungen. Nur eines<br />

ist es nicht: Beliebig.<br />

www.peter-simon.com<br />

J.H.<br />

AMPLIFIED HATE<br />

»Crossroads«<br />

Freunde der harten Musik aufgepasst! Denn die Hardcore-<br />

Truppe AMPLIFIED HATE hat ein neues Album auf dem Markt!<br />

„Crossroads“ heißt die Scheibe und umfast zwölf knallharte<br />

Bretter. „Reset“, „State Of Mind“, „Cold Black Heart“ –<br />

egal, welchen Song man aufdreht, immer hauen die fünf<br />

<strong>Musiker</strong> aus dem Chiemgau dem Zuhörer fette Riffs, wummernde<br />

Doppel-Bässe und krasses Screaming und Shouting<br />

musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>


CD-REZENSIONEN 63<br />

um die Ohren. Abwechslungsreich ist das Album nicht wirklich<br />

– aber dafür umso härter und treibender. Wer auf Helene<br />

Fischer steht, wird bei den Liedern erschrocken wegrennen.<br />

Wer hingegen bei Bands wie Sick Of It All, Agnostic<br />

Front oder Hatebreed (mit denen die Chiemgauer schon<br />

allesamt auf der Bühne standen) ausflippt, wird aus dem<br />

Headbangen nicht mehr herauskommen.<br />

www.facebook.com/amplifiedhatehc<br />

J.H.<br />

FRÄULEIN BRECHEISEN<br />

»Supergrattler«<br />

Ziemlich elektronisch mit abgefahrenen Synthesizer-<br />

Sounds beatet sich das Kollektiv „Fräulein Brecheisen“<br />

durch sein Album „Supergrattler“. Automatisch fühlt man<br />

sich in eine Disco der 80er- oder 90er-Jahre versetzt. Sie<br />

selbst ordnen sich irgendwo zwischen Dance, Disco, Neue<br />

Deutsche Welle und Punk ein, nur um dann doch wieder<br />

über die Genregrenzen hinaus zu tanzen. „Wir sind alle nur<br />

Roboter, mach dich locker“, singen sie zu spacigen<br />

Klängen. Das Lied „Zeitgeist“ erinnert stark an Sounds der<br />

Neuen Deutschen Welle, „Dystopie“ könnte beinahe auf<br />

einem Deichkind-Album erscheinen. Bei „Dirty Hairy“ und<br />

„Stahlbeton und Glas” merkt man, wie gern das Ensemble<br />

mit Electronic-Elementen spielt. Zusammengenommen ist<br />

das Album eine Einladung, nein, eine Aufforderung zu tanzen.<br />

Wer Deichkind mag, wird auch Fräulein Brecheisen<br />

gern hören.<br />

brecheisen.biz<br />

J.H.<br />

ANDREAS BERGERSBACHER<br />

»Windkanal«<br />

„Windkanal“ ist die brandaktuelle Maxi-Scheibe von Andreas<br />

Bergersbacher. Die Biographie des Kaufmanns liest sich wie<br />

eine typische Schlagerkarriere. In den 80ern erste Erfolge<br />

gefeiert und einige Wettbewerbe gewonnen, wirkt das Talent<br />

Bergersbacher heute reifer denn je. 1994 qualifizierte er sich<br />

gar mit dem Titel „Alle für Alle“ für die ZDF Hit parade.<br />

„Windkanal“ lässt vielleicht die Ex-Partnerin aufhorchen, so<br />

verarbeitet eben ein Schlagersänger die Ver gangenheit. „Was<br />

die Zeit dir auch bringt“ klingt unfreiwillig witzig, erinnert der<br />

Song doch ein bisschen an Hubert Kahs „Sternenhimmel“.<br />

Fazit: Andreas Bergersbacher bewegt sich irgendwo zwischen<br />

Matthias Reim und Wolfgang Petry – und wer weiß, was für<br />

ein Mega-Engagement auf Malle ihn noch erwarten könnte.<br />

www.andreasbergersbacher.de<br />

C.S.<br />

EVA KYSELKA<br />

»Wirst Du Mich Hören«<br />

Ein „Ja!“ entweicht mir spontan auf Eva Kyselkas rhetorische<br />

Frage. „Wirst du mich hören“ ist ein Album der Ge fühle, der<br />

Grooves, des deutschen Soul und Soft-Pop mit Anspruch.<br />

Inhaltlich thematisiert Eva Toleranz, Natur- und Artenschutz,<br />

Haltung gegen Gewalt und positioniert sich gegen die<br />

Zerstörung unseres einzigartigen Planeten, wie in „Blauer<br />

Planet“. Die Künstlerin und Absolventin der Musik hochschule<br />

Weimar lässt Seeleneinblicke zu. Sie verarbeitet den Tod ihrer<br />

Mutter im Titelsong „Willst du mich hören“. Gesanglich wird<br />

sie in einigen Songs von gut aufgelegten Gästen ergänzt, wie<br />

Bernard Mayo, der an Youssou N Dour erinnert. Oder Ricardo<br />

Moreno, der beim Opener „In diesen Tagen“ für spanisches<br />

Flair sorgt. Eine überraschende Cover version ist „Einer von<br />

uns“, Joan Osbornes „What If God Was One Of Us“, zärtlich<br />

und würdig gelungen. Eva Kyselka beglückt auch mit weiteren<br />

Versionen von „Wirst du mich hören“, so auch einer Live-<br />

Version. Ich kann das „Ja!“ ausdrücklich beim Hören dieses<br />

wunderschönen Albums wieder und wieder bestätigen.<br />

www.evakyselka.de<br />

C.S.<br />

DEINE FREUNDE<br />

»Keine Märchen«<br />

Das Hamburger Hip-Hop-Trio DEINE FREUNDE veröffentlicht<br />

am 03.11. ihr viertes Studioalbum „Keine Märchen“ und<br />

trennt sich damit endgültig vom Dogma des Wortes Kinder -<br />

musik, denn wer bei DEINE FREUNDE „Alle meine Entchen“<br />

sucht, wird lange suchen müssen. DEINE FREUNDE machen<br />

Hip-Hop-Musik, und zwar vom Feinsten – und für die<br />

Feinsten. Florian Sump, Markus Pauli und Lukas Nimscheck<br />

sind die coolste Kinderband der Welt, die ihren eigenen Stil<br />

entwickelt hat – und der ist kompromisslos und bunt, mit<br />

Ecken und Kanten und dem ein oder anderen Ohrwurm. Die<br />

Songs des neuen Albums erinnern eher an Depeche Mode<br />

statt an Hänschen Klein, „Ohne mein Brudi“ ist pure Straße<br />

jenseits von Stützrädern und Autoteppich und „Mecker“ eine<br />

Ode an alle Schulhof-Storyteller. In „Mein lieber Freund“ entlarven<br />

DEINE FREUNDE einen der hilflosesten Elternsprüche:<br />

„Ich zähl bis Drei! Eins, zwei, zweieinhalb, zweidreiviertel ...“<br />

Drei äußerst erfolgreiche Alben und ihre ausverkauften Touren<br />

zeigen: Deutscher Rap muss nicht aus dem Ghetto kommen,<br />

Kinderliedtexte müssen nicht aus Bienchen, Entchen<br />

und Vögelchen bestehen.<br />

www.deinefreunde.info<br />

3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN


64 TITELSCHUTZANZEIGEN<br />

Titelschutzanzeigen müssen uns fertig layoutet<br />

zugesandt weden.<br />

Sie können nur noch gegen Bargeld<br />

veröffentlicht werden<br />

Anzeige 45 x 20 mm<br />

(fertig layoutet):<br />

20,– € für Mitglieder<br />

30,– € für Nichtmitglieder<br />

BERGVAGABUNDEN<br />

„Sonnenjodler“<br />

VÖ: 10.03.<strong>2017</strong><br />

www.wiesenmueller.de<br />

KARIN DEVAKI & PETER<br />

PANDURA BAYREUTHER<br />

„Paradies auf Erden“<br />

VÖ: 19.08.2016<br />

www.peterbayreuther.com<br />

NIMA LINDNER<br />

„Follow“<br />

VÖ: 18.03.2016<br />

www.nima-lindner.de<br />

PURZEL PI!IPER<br />

Olaf Maureschat | Birkenweg 42 | 22885 Barsbüttel<br />

olafmaureschat@aol.com | 040-6 70 03 08<br />

SANESCERE<br />

„Sanescere“<br />

VÖ: 10.02.<strong>2017</strong><br />

www.svenhamerskomponist.com<br />

PETER PANDURA<br />

BAYREUTHER<br />

„Healing Nurturing Loving“<br />

VÖ: 19.08.2016<br />

www.peterbayreuther.com<br />

WOODWIND & STEEL<br />

„Stony Path“<br />

VÖ: 19.02.2016<br />

www.woodwind-steel.de<br />

Unter Hinweis auf §5 Abs 3 Markengesetz nehme ich Titelschutz in Anspruch für:<br />

Jan Sebo<br />

In allen Schreibweisen, Schriftarten, Abkürzungen, Variationen und<br />

Darstellungsformen für öffentlich dargebotene Musik, Bühnen- oder sonstige<br />

Werke sowie Musikprojekt-, Band-, Künstler-, Label,- Verlags- und<br />

Produktnamen in alle in- und ausländischen Print-, Bild-, Ton-, Daten- und<br />

Video- und Nachfolgemedien aller Art, sowie in Software- und<br />

Multimedia-Produktionen, Fernsehen, Film, Rundfunk, Bühnen, Off- und<br />

Onlinediensten, Merchandising und sonstigen vergleichbaren Werken.<br />

Reinhold Lischewski, Mariabrunnstrasse 11, 88097 Eriskirch<br />

AUBAAH<br />

„Urnenwahl“<br />

(Live)<br />

VÖ: 10.02.<strong>2017</strong><br />

aubaah2005@email.de<br />

LIONCEAU<br />

„Noble Earth“<br />

VÖ: 19.08.2016<br />

www.lionceau.de<br />

REIDAR JENSEN<br />

„Silent Travelling“<br />

VÖ: 12.02.2016<br />

www.reidarjensen.com<br />

AUBAAH<br />

„Das Korn Januar 2014“<br />

(Live)<br />

VÖ: 10.02.<strong>2017</strong><br />

MICK ZIMMER<br />

„Ich bleibe nicht stehen“<br />

VÖ: 05.08.2016<br />

SABRINA GERARD<br />

„En attendant“<br />

VÖ: 05.02.2016<br />

aubaah2005@email.de<br />

www.mick-zimmer.com<br />

www.walter-strom.com<br />

SOMEONE<br />

„Das Musikprojekt“<br />

VÖ: 23.12.2016<br />

info@die-songschmiede.de<br />

FARYNA<br />

„Musik, die Kinder in<br />

Bewegung bringt“<br />

VÖ: 22.07.2016<br />

www.faryna-musik.de<br />

EDGAR WEILER<br />

„LET IT BE ME“<br />

VÖ: 05.02.2016<br />

THE TRAFFIC JAMS<br />

„New York City Lights“<br />

VÖ: 16.12.2016<br />

stefan.lauterbach@arcor.de<br />

REIDAR JENSEN FEAT.<br />

DETLEF BLANKE<br />

„Covered by shame“<br />

VÖ: 15.07.2016<br />

www.reidarjensen.com<br />

NIMA LINDNER<br />

„Learn to fly“<br />

VÖ: 15.01.2016<br />

www.nima-lindner.de<br />

Martin Halm<br />

– Stimme mit Herz –<br />

www.halm.biz<br />

LINDA LOUIS<br />

„Heute hier, morgen dort“<br />

VÖ: 16.12.2016<br />

www.lindalouis.de<br />

REINHARD MARKOWSKY<br />

„Wie der Wind“<br />

VÖ: 08.07.2016<br />

bilgin.oktay@t-online.de<br />

DAYAMI GRASSO<br />

„The taste of Havana“<br />

VÖ: 26.05.<strong>2017</strong><br />

www.dayami.de<br />

CD-Veröffentlichungen in den weltweiten<br />

digitalen Downloadportalen<br />

über<br />

– MUSIKER ONLINE –<br />

Infos: info@musikermagazin.de<br />

PARTYMASCHINE XXL<br />

„VfB – Jetzt erst recht“<br />

VÖ: 25.11.2016<br />

www.partymaschine-xxl.de<br />

MICHAEL ZIMMERMANN<br />

„Verlernt zu lieben“<br />

VÖ: 17.06.2016<br />

www.mick-zimmer.com<br />

CASSROLL<br />

„Lady Biene“<br />

VÖ: 12.05.<strong>2017</strong><br />

okyo2004@t-online.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Lady Violet“<br />

DIE PLANK<br />

„Wildes Herz“<br />

Bauer sucht Eich<br />

„Endlich wieder feiern“<br />

CIRCUS GENARD<br />

„A circus world“<br />

24.03.<strong>2017</strong><br />

dorian-black.de<br />

21.10.2016<br />

www.julia-plank.de<br />

VÖ: 10.06.2016<br />

www.t-shirt-drucker.de<br />

VÖ: 28.04.<strong>2017</strong><br />

www.circus-genard.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Harmony“<br />

24.03.<strong>2017</strong><br />

dorian-black.de<br />

NIMA LINDNER<br />

„Colours passing by“<br />

VÖ: 21.10.2016<br />

www.nima-lindner.de<br />

MICHAEL GEMKOW<br />

„Ein kleiner Dinosaurier“<br />

VÖ: 03.06.2016<br />

kindermusikkaufhaus.de<br />

CASSROLL<br />

„Hexe“<br />

VÖ: 21.04.<strong>2017</strong><br />

okyo2004@t-online.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Blau und Gelb“<br />

24.03.<strong>2017</strong><br />

dorian-black.de<br />

CASSROLL<br />

„Alkohol“<br />

– Video –<br />

14.10.2016<br />

bilgin.oktay@t-online.de<br />

MAX KERN<br />

„One Man Band“<br />

VÖ: 13.05.2016<br />

michaelvonheimendahl.de<br />

HAGGEFUGG<br />

„Metgefühl“<br />

VÖ: 07.04.<strong>2017</strong><br />

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„Lehn di an mi“<br />

VÖ: 10.03.<strong>2017</strong><br />

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EXAT<br />

„Hauptsache es knallt“<br />

VÖ: 18.03.2016<br />

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„Ich ge’ gradaus“<br />

VÖ: 07.04.<strong>2017</strong><br />

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Herausgeber:<br />

Kulturelles Jugendbildungswerk e.V.<br />

Kolberger Straße 30, 21339 Lüneburg<br />

Telefon: 0 41 31/2 33 03-0<br />

Telefax: 0 41 31/2 33 03 15<br />

www.musiker-online.tv<br />

www.musikermagazin.de<br />

Kontoinhaber: K.J.B.W.<br />

IBAN: DE25200100200571988204<br />

Kreditinstitut: Postbank Hamburg<br />

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Redaktion<br />

Kolberger Str. 30<br />

21339 Lüneburg<br />

Telefon: 0 41 31/2 33 03-0<br />

Fax: 0 41 31/2 33 03 15<br />

Verantwortl. Redakteur (V.i.S.d.P.):<br />

Ole Seelenmeyer, os@musiker-online.com<br />

Freie Mitarbeiter und Gastautoren:<br />

Norbert Aping, Janina Heinemann,<br />

Celia Hoffmann, Wolfgang Motzkau-Valeton,<br />

Jana Moysich, Ronja Rabe, Katja Rake,<br />

Christian Schöning<br />

Anzeigenleitung:<br />

Ole Seelenmeyer<br />

Anzeigenassistenz:<br />

Katja Rake<br />

Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 31<br />

vom 1. Januar <strong>2017</strong> gültig.<br />

Layout:<br />

Ana Seelenmeyer<br />

Lektorat:<br />

Heike Funke<br />

Druck:<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />

DruckMedien<br />

<strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint 4 x jährlich<br />

Copyright und Copyrightnachweis für alle<br />

Beiträge: Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

sowie Vervielfältigungen jeder Art<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

Heraus gebers. Druckirrtümer vorbehalten.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

stellen nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion dar.<br />

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