Musiker Magazin 3/2017
• Deutscher Rock & Pop Preis 2017 – Konzept • Die PLANK – Musik mit wildem Herzen • MATIJA – Die Ruhe vor dem Sturm • Jenny Bright – Die 19-jährige Singer-Songwriterin macht leidenschaftlichen Country-Pop • Peer Frenzke – Profigitarrist und Initiator der „1st Class Session“ • Lisa Vuoso – Charmant, authentisch und ein bisschen verrückt … • APRIL ART – Ihre rockende Musik soll ins Ohr gehen und mit einer inhaltlichen Aussage im Kopf bleiben • CousCous – „In einer anderen Welt“ • NOBODY KNOWS – „Nehmt uns nicht für bare Münze“ • Unnachahmlicher Reiz – „Marie-Luises last Show“ entzückte im Theater • Musiker, Moderator und Musicaldarsteller Johnny Silver über das Leben im Musikbusiness • SUPERUSE – „Wenn wir Musik mit Fußball verbinden könnten, wäre das kaum zu toppen …“ • Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 8: Peter Green und Fleetwood Mac – Griff nach musikalischen Sternen • Eva Kyselka – Live berührt sie mit ihrem wandlungsfähigen Gesang und ihrer magisch-sinnlichen Bühnenpräsenz • Haifische in der Musikbranche • Erst Tageshonorare ab 420 Euro (Beispiel: Editoren) sind Argument gegen Scheinselbstständigkeit
• Deutscher Rock & Pop Preis 2017 – Konzept
• Die PLANK – Musik mit wildem Herzen
• MATIJA – Die Ruhe vor dem Sturm
• Jenny Bright – Die 19-jährige Singer-Songwriterin macht leidenschaftlichen Country-Pop
• Peer Frenzke – Profigitarrist und Initiator der „1st Class Session“
• Lisa Vuoso – Charmant, authentisch und ein bisschen verrückt …
• APRIL ART – Ihre rockende Musik soll ins Ohr gehen und mit einer inhaltlichen Aussage im Kopf bleiben
• CousCous – „In einer anderen Welt“
• NOBODY KNOWS – „Nehmt uns nicht für bare Münze“
• Unnachahmlicher Reiz – „Marie-Luises last Show“ entzückte im Theater
• Musiker, Moderator und Musicaldarsteller Johnny Silver über das Leben im Musikbusiness
• SUPERUSE – „Wenn wir Musik mit Fußball verbinden könnten, wäre das kaum zu toppen …“
• Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 8: Peter Green und Fleetwood Mac – Griff nach musikalischen Sternen
• Eva Kyselka – Live berührt sie mit ihrem wandlungsfähigen Gesang und ihrer magisch-sinnlichen Bühnenpräsenz
• Haifische in der Musikbranche
• Erst Tageshonorare ab 420 Euro (Beispiel: Editoren) sind Argument gegen Scheinselbstständigkeit
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C 10973 F | N o 3/<strong>2017</strong> | 3,00 Euro<br />
Kulturzeitschrift für Rock & Pop <strong>Musiker</strong><br />
www.musiker-online.tv<br />
Matija<br />
Die Ruhe<br />
vor dem Sturm<br />
CousCous<br />
„In einer<br />
anderen Welt“<br />
April Art<br />
Kraftvolle Musik mit<br />
einer Aussage,<br />
die im Kopf bleibt<br />
Deutscher<br />
Rock & Pop<br />
Preis<br />
Am 9. Dezember<br />
in der Siegerlandhalle,<br />
Siegen<br />
DIE<br />
PLANK<br />
Musik mit wildem Herzen
Angebot<br />
❶ Studiosendung<br />
Zur CD-Veröffentlichung oder einfach so – wir<br />
produzieren mit euch eine komplette Studiosendung<br />
wie in den goldenen Zeiten des Musik -<br />
fernsehens. Mit Auftritt zu Playback (unplugged<br />
und live auch möglich) und Interview.<br />
(30 – 40 Minuten Videoclip)<br />
➜ 500 Euro<br />
+ Eine Seite Interview und Foto<br />
im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />
➜ 1 000 Euro<br />
+ Zwei Seiten Interview und Foto<br />
im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />
➜ 1 500 Euro<br />
Die Vorteile im Überblick:<br />
❷ CD-Hearing /<br />
Interview für<br />
Promozwecke in<br />
einem unserer<br />
Filmstudios<br />
Wir reden mit euch über euer Album, hören hinein<br />
und stellen es vor!<br />
Oder es geht einfach um euch als Band / Einzel -<br />
künstler und euer musikalisches Schaffen.<br />
(30 Minuten)<br />
+ Halbe Seite Interview und Foto<br />
im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />
➜ 500 Euro<br />
• voll ausgestattetes Filmstudio mit Live-Charakter<br />
• aufgezeichnet wird mit bis zu vier professionellen Kameras<br />
• ihr bestimmt die Inhalte, wir setzen sie in Szene<br />
• bei Bedarf inklusive Visagistin, die dafür sorgt, dass ihr gut ausseht<br />
• Interview mit professioneller Moderatorin (Angebot 1 + 2)<br />
• Konzertbühne (8 m x 4 m) mit Licht, PA und Backline vorhanden*<br />
• ein großer Bildschirm (2 m x 1 m) im Studio steht euch als eure persönliche Werbefläche zur<br />
Verfügung – hier können wir euer Logo, das Albumcover, Werbung von Firmen oder sonstige Grafiken<br />
einbauen<br />
• ein gut eingespieltes Team vor Ort kümmert sich um alle Belange<br />
• ihr bekommt eine geschnittene Sendung von RockTV inklusive Intro, animierten Bauchbinden und<br />
Abspann<br />
• auf Wunsch stellen wir das Video on-demand auf unserem YouTube-Kanal und sozialen Netzwerken<br />
zur Verfügung für noch mehr Reichweite<br />
❸ Aufzeichnung<br />
Live-Konzert<br />
Ihr braucht ein professionelles Live-Video, um<br />
euch für Konzerte zu bewerben?<br />
Kommt in unser Rock-TV-Studio!<br />
(30 Minuten Videoclip)<br />
➜ 1 000 Euro<br />
★ Unser<br />
Film-Team ist<br />
auch mobil!<br />
Ob Festivalmitschnitt oder Proberaumdreh,<br />
drinnen oder draußen.<br />
Wir kommen mit dem Ü-Wagen vorbei, um<br />
mit bis zu vier festen (!) Kameras aufzuzeichnen.<br />
Auf Anfrage machen wir euch gern ein<br />
individuelles Angebot.<br />
© KZENON/FOTOLIA<br />
* Für einen perfekten und professionellen Sound empfehlen wir einen Auftritt mit Vollplayback (Liveund<br />
auch Unplugged-Auftritte sind aber möglich und der Ton kann gegen einen geringen Aufpreis<br />
nachträglich von uns abgemischt werden).<br />
Kulturelles Jugendbildungswerk e.V. – RockTV | Kolberger Str. 30 | 21339 Lüneburg<br />
Web. www.musiker-online.tv | Mail. info@musikermagazin.de | Fon. +49(0)4131-233030 | Fax. +49(0)4131-2330315
EDITORIAL 03<br />
Am 9. Dezember werden<br />
in der Siegerlandhalle in Siegen über 1000 <strong>Musiker</strong>innen<br />
und <strong>Musiker</strong> zusammenkommen,<br />
um sich beim Deutschen Rock & Pop Preis, Deutschlands ältestem<br />
und erfolgreichstem Musik-Wettbewerb der Popularmusik,<br />
auszutauschen und live zu präsentieren.<br />
Auf diesem künstlerischen Wettbewerb werden sich ca. 90 Einzel -<br />
interpreten und Bands aus den unterschiedlichsten musikstilistischen<br />
Bereichen der Rock- und Popmusik mit jeweils einem Song live den Juroren<br />
und dem Publikum vorstellen.<br />
Die Fachjury aus Vertretern der Musik- und Medienbranche sowie qualifizierten<br />
<strong>Musiker</strong>/-innen, die dieses Jahr ehrenamtlich dem Kulturfestival<br />
zur Seite stehen, wird über diese Konzertauftritte urteilen und am Ende der<br />
Veranstaltung die Gewinner ermitteln.<br />
Im bewussten Gegensatz zu kommerziellen Musik- oder Firmenwett be -<br />
werben zählt beim Deutschen Rock & Pop Preis als einziges Kriterium der<br />
künstlerische Anspruch in den Einzelbereichen Komposition, Text, Instru -<br />
men tation, Gesang, Performance, Originalität und Kreativität.<br />
Finanziert wird dieser musikalische Wettbewerb durch die gemeinnützige<br />
<strong>Musiker</strong>gemeinschaft des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V.<br />
zusammen mit allen mitwirkenden Teilnehmern (mittels geringer Bewer bungsund<br />
Teilnahmebeiträge), ohne Bundes- oder Landes-Förder- und Finan -<br />
zierungsmittel! Die gastgebende Kommune stellt den Aus rich tungsort zur<br />
Verfügung. Diese Gemeinschaftsfinanzierung eines jährlichen großen<br />
gemeinnützigen Kulturfestivals durch alle (direkt und indirekt) beteiligten<br />
<strong>Musiker</strong>/Musikgruppen/Künstler ist in Deutschland und Europa einzigartig!<br />
Musikgrößen wie Pur, Juli, Yvonne Catterfeld, Pasquale Aleardi oder<br />
Luxuslärm nahmen an diesem kulturellen Wettbewerb teil oder nutzten den<br />
Titel als Sprungbrett für ihre Karriere.<br />
Der 35. Deutsche Rock & Pop Preis <strong>2017</strong> wird von der Deutschen<br />
PopStiftung, dem Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V., der<br />
Fachzeitschrift <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> sowie der gastgebenden Stadt Siegen<br />
präsentiert.<br />
Das vor und nach der jährlichen Preisverleihung folgende Presse-Echo<br />
von bundesweit hunderten Tageszeitungen mit z. T. halbseitigen Be richt -<br />
erstattungen über diese Kulturveranstaltung und seine musikalischen Teil -<br />
nehmer und Gewinner ist inzwischen eines der umfangreichsten positiven<br />
Tageszeitungs-Medienechos, das auf ein bekanntes Kulturfestival oder<br />
Rock- & Popkonzert in Deutschland, Österreich oder der Schweiz erfolgt …<br />
(s. jährliche Pressedokumentation der professionellen Ausschnittdienste).<br />
Die Schirmherrschaft übernehmen in <strong>2017</strong> wieder der Bürgermeister<br />
der Stadt Siegen, Herr Steffen Mues, sowie seit nunmehr 17 Jahren der<br />
Präsident des Deutschen Musikrats, Prof. Martin Maria Krüger.<br />
WEITERE INFORMATIONEN UNTER: WWW.MUSIKER-ONLINE.COM<br />
TEXT: OLE SEELENMEYER<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
10 FESTIVAL<br />
35. DEUTSCHER<br />
ROCK & POP PREIS <strong>2017</strong><br />
am 9. Dezember <strong>2017</strong>, Kongresszentrum Siegerlandhalle – Siegen<br />
1. ZIEL/KONZEPT<br />
In <strong>2017</strong> werden zum 35. Mal insgesamt über<br />
125 „Deutsche Rock & Pop Preise“ der verschiedensten<br />
musikalischen Bereiche an heraus ra -<br />
gende Nachwuchsmusikgruppen, Nachwuchs -<br />
einzel künstler/-innen sowie zum ersten Mal<br />
durch eine Fachjury ausgewählte professionelle<br />
Musik gruppen und Einzelkünstler/-innen mit<br />
Ton trä ger vertrag verliehen. So sollen auch in diesem<br />
Jahr Nachwuchskünstler so unterschiedlicher<br />
musik stilistischer Bereiche wie Rock, Pop,<br />
Country, Hard & Heavy, Alter native, Weltmusik,<br />
Reggae, Funk & Soul u.v.a.m. geehrt werden.<br />
Einziges Kriterium ist dabei der künstlerische<br />
Anspruch. In ihrer kulturellen und künstlerischen<br />
Aus rich tung steht diese Kultur ver an stal -<br />
tung damit im bewussten Gegensatz zu bisherigen<br />
Veranstal tungszeremonien von Industrie -<br />
preisen und TV-Anstalten.<br />
Durch die Auszeichnung in über 125 verschiedenen<br />
Musikgenres wird der heutigen musikalischen<br />
Vielfalt im Bereich der Rock- & Pop musik<br />
Rechnung getragen. Damit soll erreicht werden,<br />
dass sich möglichst viele Musikgrup pen, Einzel -<br />
künstlerinnen und -künstler in ihrer Stilistik wiederfinden.<br />
Diese Kulturveranstaltung soll wie bisher als<br />
Platt form des kreativen Nachwuchses, aber auch<br />
als Treffpunkt einzelner etablierter Künstler/<br />
-innen und Persönlichkeiten des musikalischwirtschaftlichen<br />
Umfeldes dienen.<br />
2. FINANZIERUNG<br />
Diese Kulturveranstaltung wird im Wesent li -<br />
chen – wie in den vergangenen Jahren auch –<br />
durch die Deutsche Popstiftung, den Deutschen<br />
Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V. und die am<br />
Wettbewerb beteiligten Musikgruppen und<br />
Künstler/-innen finanziert.<br />
Von allen Bewerbern dieses bundesweiten<br />
kulturellen Wettbewerbs wird – ebenfalls wie in<br />
den Jahren zuvor – ein Solidarbeitrag in Form<br />
einer geringen Anmeldegebühr verlangt. Alle<br />
durch die Bundesjury ausgewählten Final teil -<br />
nehmer sowie durch die Bundesjury nominierten<br />
Preisträger der Neben- und Sonderkate -<br />
gorien zahlen außerdem einen Teilnahme be trag<br />
pro Musiksparte, um die Selbstfinanzierung dieses<br />
musikereigenen Kulturfestivals auf Bundes -<br />
ebene zu gewährleisten. Diese solidarische<br />
Ge mein schafts finanzierung ist in Deutsch land<br />
einmalig: Damit wird auch der 35. Deutsche<br />
Rock & Pop Preis wieder ge meinschaftlich finanziert<br />
durch die Stiftungs- und Verbands trä ger,<br />
die ca. 3 000 Mu sik grup pen, Musi kerinnen und<br />
<strong>Musiker</strong> im Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong> -<br />
ver band e.V. sowie durch die über 1 000 Teil -<br />
neh mer dieses Festivals.<br />
3. KATEGORIEN<br />
Im Gegensatz zu anderen deutschen Musik -<br />
preisen werden die Deutschen Rock & Pop<br />
Preise <strong>2017</strong> in über 125 verschiedenen musikstilistischen<br />
Bereichen verliehen. Weitere Preise<br />
können an herausragende etablierte Musik -<br />
gruppen, <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong> sowie in
FESTIVAL 11<br />
den Unterkategorien „Bester Gitarrist”, „Bester<br />
Keyboarder”, „Bester Schlagzeuger”, „Bester<br />
Bassist”, „Beste Komposition” etc. verliehen<br />
werden. Hierfür kann man sich direkt bewerben.<br />
Die Bundesjury entscheidet, ob besondere<br />
Leistungen in diesen Bereichen vorliegen.<br />
FOLGENDE EINZELKATEGORIEN<br />
WERDEN AUSGESCHRIEBEN:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
8 Hauptkategorien<br />
64 Nebenkategorien<br />
25 Sonderkategorien<br />
28 Sonderauszeichnungskategorien<br />
Durch die differenzierte Auswahl an Kate go -<br />
rien und Unterkategorien wird gewährleistet,<br />
dass eine große Anzahl vielversprechender<br />
Musik gruppen, Interpreten und Künstler/-innen<br />
in musikhistorisch bedeutenden, aber bisher<br />
bei Preisverleihungen vernachlässigten Musik -<br />
rich tungen ebenfalls gewürdigt werden können.<br />
In den acht Hauptkategorien werden die Final -<br />
aus scheidungen (und/oder Halbfinal vor ent -<br />
scheide) tagsüber live am Festivalort auf der<br />
Bühne er folgen. In den übrigen Kategorien entscheidet<br />
die Bundesjury allein aufgrund des<br />
eingeschickten Materials über eine Nominie -<br />
rung bzw. Aus zeichnung bei der Preisver lei hung.<br />
Mit der Aufnahme von Kategorien, die sich<br />
mit dem künstlerischen und technischen Um -<br />
feld einer CD-Produktion und des Musik ma na -<br />
ge ments auseinandersetzen (Studioproduktion,<br />
CD-Design, Independent-Label, Künstler agentur<br />
etc.), sollen – wie im Vorjahr – auch diese an -<br />
son sten im Schatten von künstlerischen Aus -<br />
zeich nungen stehenden Firmen und Personen<br />
geehrt werden.<br />
Jede Band/jeder Künstler kann sich mit einer<br />
CD/einem Musikvideo pro Kategorie (möglichst<br />
eine Liveaufnahme) bei der Deutschen Pop -<br />
stiftung für die verschiedenen Kategorien be -<br />
werben.<br />
ANMELDEGEBÜHR:<br />
DRMV-Mitglieder 20,– Euro,<br />
DRMV-Nichtmitglieder 30,– Euro.<br />
Nach dem Bewerbungsschluss am 1. Se p te -<br />
m ber <strong>2017</strong> ermitteln unabhängige Experten -<br />
juroren, die von der Deutschen Popstiftung ein -<br />
ge setzt werden, die Teilnehmer am Finale und<br />
die Preisträger der Neben- und Sonderkate go -<br />
rien des 35. Deutschen Rock & Pop Preises<br />
<strong>2017</strong>. Mithilfe eines detaillierten Bewer tungs bo -<br />
gens (Arran ge ment, Instrumentierung, Gesang,<br />
Text, Kom position, Originalität, Kreativität etc.)<br />
ermittelt die Festivaljury die live im Finale des 35.<br />
Deutschen Rock & Pop Preises <strong>2017</strong> auftretenden<br />
Musikgruppen und Einzelinterpreten der<br />
Hauptkategorien. Um eine gerechte Preis ver -<br />
leihung zu gewährleisten, kann die Bundes jury,<br />
wenn die Einordnung den Juroren passend<br />
erscheint, Preise auch in anderen als den durch<br />
die Künstler ursprünglich beworbenen Katego -<br />
rien zuerkennen.<br />
4. PREISVERLEIHUNG/FESTIVAL<br />
Die Teilnehmer am Finale des 35. Deutschen<br />
Rock & Pop Preises <strong>2017</strong> erhalten durch die<br />
Deutsche Popstiftung eine Einladung nebst Teil -<br />
nahmeformular. Die in allen Sparten und Be -<br />
reichen nominierten Bands und Künstler/-innen<br />
werden persönlich eingeladen. Erst die Rück -<br />
sendung des ausgefüllten Teilnahmeformulars<br />
und die Entrichtung der Teilnahmegebühr in<br />
Höhe von 150,– Euro je Hauptkategorie sowie<br />
100,– Euro je Sonder- oder Nebenkategorie (je<br />
zuerkannter Preissparte) garantieren die Teil nah -<br />
me am 35. Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2017</strong>.<br />
Die Finalisten (Einzelkünstler/-innen und Musik -<br />
gruppen) der Hauptkategorien erhalten im Ge -<br />
genzug je 50 Eintrittskarten im Gesamtwert von<br />
1 000,– Euro für den eigenen Gäste-/Fan kreis<br />
(s. zusätzliche Publikumsabstimmungen), die<br />
ausgezeichneten Preisträger der Sonder- und<br />
Nebenkategorien erhalten ebenfalls je 50 Ein -<br />
trittskarten im Gegenwert von 1000,– Euro für<br />
die eigenen Gäste/Fans. Mit der Nichtrück sen -<br />
dung des Anmeldeformulars und der Nicht ent -<br />
richtung der Teilnahmegebühr verfällt die Teil -<br />
nah me und Preiszuerkennung.<br />
Die Ergebnisse der Wahl und Auszeichnung<br />
durch die Festivaljury werden auf der Home -<br />
page des DRMV www.musiker-online.tv und<br />
durch die Kulturzeitschrift musiker <strong>Magazin</strong><br />
nach dem Festival veröffentlicht.<br />
Die jeweils ersten Preisträgerbands der<br />
Haupt kategorien „Rock“, „Pop“ und „Alter-<br />
na tive“ erhal ten eine einjährige kostenlose Mit -<br />
glied schaft im DRMV und ein einjähriges<br />
Rechts- und Fachberatungsprogramm. Die teil -<br />
nehmen den Preisträger der verschiedensten<br />
Deut schen Rock & Pop Preise <strong>2017</strong> erhalten<br />
als Auszei ch nung eine Ehrenurkunde. Die jeweils<br />
ersten Preis träger der Hauptkategorien erhalten<br />
zu sätzlich einen Rock- & Pop-Oscar.<br />
INFOS: WWW.MUSIKER-ONLINE.COM/<br />
DEUTSCHER-ROCKPOP-PREIS<br />
ANMELDUNG:<br />
MUSIKER-ONLINE.COM/ANMELDUNG<br />
TEXT: OLE SEELENMEYER<br />
FOTOS: LUDWIG CZAPLA
12 STORIES<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 13<br />
DIE PLANK<br />
Musik mit wildem Herzen<br />
Julia Plank ist <strong>Musiker</strong>in<br />
mit ganzem Herzen.<br />
Mit 15 Jahren den ersten<br />
Songcontest in ihrer<br />
Heimat gewonnen,<br />
hat sie heute,<br />
20 Jahre später,<br />
viel über sich selbst und<br />
Musik gelernt.<br />
Ihr aktuelles Album<br />
„Wildes Herz“<br />
berichtet genau<br />
von diesen Erfahrungen<br />
und der Sehnsucht<br />
nach mehr.<br />
Im Interview erzählt sie<br />
von ihrer Solokarriere<br />
als „Die Plank“ und<br />
erklärt uns, warum sich<br />
Crowdfunding für junge<br />
<strong>Musiker</strong> nicht rechnet.<br />
MM: Im letzten Jahr ist dein Debütalbum<br />
„Wildes Herz“ unter deinem Künstlernamen<br />
„Die Plank“ erschienen. Was können Hörer<br />
von diesem Album erwarten?<br />
JULIA PLANK: Das Album ist eine Hommage an<br />
eine Zeit in meinem Leben, als ich noch nicht so<br />
recht wusste, wer ich eigentlich bin. Die Songs<br />
erzählen davon, wie sehr man sich verlaufen kann,<br />
von den damit verbundenen enttäuschten Er -<br />
war tungen an Menschen und Situationen. Und es<br />
erzählt von der Sehnsucht, sich selbst eine neue,<br />
eigene Richtung zu geben. Die Songs heißen<br />
beispielsweise „Kaffee“, „Spiel mit mir“, „Durch die<br />
Nacht“ – und sie laden ein, sich wirklich Zeit zum<br />
Zuhören zu nehmen. Es ist Singer-Song writer-<br />
Pop, zwischen Folk, Jazz und Chanson. Wir<br />
haben bewusst alles ganz pur arrangiert und die<br />
Geschichten der Songs in den Mittelpunkt ge -<br />
stellt. Und weil wir den Leuten gern Zeit schenken<br />
möchten, wirklich reinzuhören und in Texte und<br />
Melodien abzutauchen, gibt’s das Album nicht nur<br />
digital und als CD, sondern auch als Schallplatte.<br />
MM: Das Album hast du durch Crowd fun ding<br />
finanziert. Was gefällt dir an diesem Vor -<br />
gehen?<br />
JULIA: Nach meinen Erfahrungen sehe ich das<br />
Ganze heute differenziert und würde eine Projekt -<br />
finanzierung für ein kleines Solo-Musik-Projekt<br />
nicht mehr per Crowdfunding machen. Auch wenn<br />
mein Album damit erfolgreich finanziert werden<br />
konnte. Crowdfunding hat mich eingefangen mit<br />
dem sympathischen, unkonventionellen Vorgehen,<br />
der scheinbaren Einfachheit und der Öffentlichkeitswirksamkeit,<br />
die erzielt werden kann. Nach -<br />
dem ich beruflich aus dem Bereich Marketing<br />
und PR komme, wusste ich, dass ich mit eigenen<br />
Mitteln in der Lage bin, eine Low-Budget-Kom -<br />
mu nikationskampagne über alle Kanäle auszurollen.<br />
Mailings, Social Media, lokale Presse und<br />
das persönliche Netzwerk. Mein Spielfeld! Und<br />
trotzdem haben nur rund 60 Personen tatsächlich<br />
mitgemacht. Da habe ich erstmals ein Gefühl<br />
dafür bekommen, wie viel interdisziplinäre Maßnah -<br />
men-Power dahinterstecken muss, wenn die<br />
<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
14 STORIES<br />
»Entstanden ist eine<br />
wunderschöne<br />
Nischen-Produktion und<br />
eine Interpretation<br />
meiner Songs, die sich<br />
an nichts misst,<br />
als an der Atmosphäre,<br />
die uns bei den<br />
Aufnahmen be gleitet hat.«<br />
Unterstützer in die Tausende gehen. Wer hier<br />
keine Erfahrung hat, dem würde ich raten, sich<br />
bewusst zu machen: Das Internet ist kein Selbst -<br />
läufer! Man braucht eine Menge finanziellen Schub,<br />
Handwerkszeug und Erfahrung, um Menschen<br />
nicht nur zu erreichen, sondern sie auch noch zu<br />
bewegen, Geld zu geben, für etwas, das sie noch<br />
nicht sehen, hören oder anfassen können.<br />
Unterschätzt habe ich selbst aber den ganzen<br />
Bereich der Finanzierungsthematik. Da hatte ich<br />
nämlich damals wenig Ahnung. Und da liegt meines<br />
Erachtens auch die Krux: Crowdfunding setzt<br />
da an, wo die Ahnung der meisten aufhört, und<br />
verknüpft mit Öffentlichkeitsarbeit und Finan zie -<br />
rung zwei komplexe Disziplinen miteinander, die<br />
über das Online-Portal scheinbar zum Kinder spiel<br />
für jedermann werden. Dass daraus in Wahrheit<br />
für den Nutzer eine superteure Finanzierungs form<br />
entsteht, im Vergleich zu möglichen anderen,<br />
wird natürlich nicht gesagt. Denn auch wenn die<br />
Crowdfunding-Portale eine tolle und auf ihrer<br />
Seite kostengünstige Sache sind, sie sind allenfalls<br />
Vermittler auf dem Markt der Ideen und bringen<br />
Akteure und Unterstützer zusammen. Das ist<br />
hipper, als jemanden einfach zur Bank zu schikken,<br />
wo diese ja ohnehin um ihr Image ringen.<br />
Als Finan zierungsform betrachtet, rechnet Crowd -<br />
fun ding sich unterm Strich allerdings nicht.<br />
Jedenfalls nicht für Künstler, die ihre eigenen kleinen<br />
Projekte wie Alben und Videos damit realisieren<br />
möchten. Denn da die Unterstützer im<br />
Vorfeld v. a. definierte Produkte oder Dienst leis -<br />
tun gen von den Künstlern kaufen, und nicht nur<br />
frei gewählte Beträge geben, fallen auf die verkauften<br />
Dinge regulär Steuern an. Unser erzieltes<br />
Crowd funding-Budget wurde auf diese Weise<br />
um rund ein Drittel gekürzt. Diese Reduzierung<br />
muss man von Anfang an in seine Kalkulation<br />
einplanen, sonst erlebt man eine böse Überraschung.<br />
Das wiederum kann man aber nicht<br />
wirklich, weil nicht vorhersehbar ist, welche<br />
Unter stüt zungsform ge wählt wird.<br />
Ich habe also gelernt: Planbarer, sicherer und<br />
deutlich günstiger bei der aktuellen Niedrig zins -<br />
lage ist einfach ein klassischer Ratenkredit mit<br />
festem Zinssatz. Mein Fazit: Erstens: Ich würde<br />
in jedem Fall beim nächsten Mal direkt zur Bank<br />
gehen. Zweitens: PR und Fanarbeit sind wichtig,<br />
muss man aber auch unabhängig von Crowd -<br />
funding machen. Drittens: Crowdfunding ist nicht<br />
gleich Crowdfunding. Es wird auch von Platten -<br />
firmen produkt-strategisch eingesetzt als Investi -<br />
tion im Sinne einer PR-Kampagne, die sich gleich<br />
noch zum Teil selbst gegenfinanziert. Die leuchtenden<br />
Beispiele, an denen man sich aber als<br />
Künstler in Eigenregie nicht zu orientieren braucht.<br />
MM: Beim Crowdfunding bietet man den<br />
Unterstützern sogenannte Dankeschöns an.<br />
Dadurch duften deine Fans bei einem Musik -<br />
video mitspielen und du hast Wohn zimmer -<br />
konzerte gegeben. Wie war es, deine Fans so<br />
nah und persönlich kennenzulernen?<br />
JULIA: Bei den Leuten zu Hause in ihren eigenen<br />
vier Wänden zu spielen ist immer ein Erlebnis,<br />
weil es so direkt und unmittelbar ist und du viel<br />
besser verstehst, wer deine Musik eigentlich hört.<br />
Ich mag das sehr! Und außerdem gibt’s an den<br />
selbst gemachten Buffets immer die leckersten<br />
Dinge! Der Videodreh zum Song „Wo kommst<br />
du denn jetzt her“ mit unseren Unterstützern war<br />
schon etwas ganz Besonders. Wir hatten ältere<br />
Herrschaften ebenso dabei wie Kinder und wir<br />
haben mit ihnen, passend zum Song, Begeg -<br />
nungs szenen gespielt. Da sind so schöne, goldige<br />
Sequenzen entstanden, dass ich vor lauter<br />
Freude zum Schluss noch in den unbeheizten<br />
Außen pool unserer Location gesprungen bin. Im<br />
No vem ber.<br />
MM: Erklärtes Ziel des Albums war auch die<br />
Ansprache von Labels, Agenturen und Radios.<br />
Wie hat das bisher geklappt?<br />
JULIA: Stimmt, das hatten wir in unseren Kam -<br />
pagnen-Teaser des Crowdfundings geschrieben.<br />
Aber schon im Studio haben wir festgestellt, dass<br />
wir noch nicht bereit sind, uns musikalisch von<br />
unseren Wurzeln zu lösen und wirklich kommerziell<br />
zu klingen. Entstanden ist eine wunderschöne<br />
Nischen-Produktion und eine Interpretation<br />
meiner Songs, die sich an nichts misst, als an<br />
der Atmosphäre, die uns bei den Aufnahmen be -<br />
gleitet hat. Das wird gern von unseren Regional -<br />
sendern gespielt, findet natürlich aber keinen<br />
Platz auf Playlisten kommerzieller Radiosender.<br />
Agen turen und Labels habe ich erst einmal hinten<br />
angestellt, da ich gerade noch ein nebenberufliches<br />
Studium begonnen habe, für das ich viel<br />
Zeit brauche. Dafür darf ich an vielen Stellen, so<br />
wie mit euch hier im MUSIKER MAGAZIN, über<br />
unser schönes Projekt sprechen. Ich war zudem<br />
im Frühjahr u. a. Titelstory des Frauenmagazins<br />
„Rosenheimerin“, mit dem Song „Barfuß“ live zu<br />
Gast in der Abendschau des Bayerischen Rund -<br />
funks und bei „Mensch, Otto!“, der bekannten<br />
bayerischen Radio-Talk-Show auf Radio Bayern 3.<br />
MM: Du arbeitest im Marketing, mit Pro mo -<br />
tion hast du also Erfahrung. Gibt es be stim mte<br />
Tricks, auf die man als <strong>Musiker</strong>in zurück -<br />
greifen kann, um Aufmerksamkeit zu ge -<br />
winnen?<br />
JULIA: Puh! Das ist so eine Alles-oder-nichts-<br />
Frage. Bevor ich mich jetzt in einzelnen Maß -<br />
nahmen verliere und womöglich was vergesse,<br />
versuche ich es mit einem Bild. Kommunikation<br />
ist ein Kosmos. Dass Menschen beginnen, deine<br />
Musik zu mögen und ihren Freunden von dir zu er -<br />
zählen, setzt voraus, dass du einen tollen, großen,<br />
weitläufigen Raum um dich erschaffst, in dem<br />
Men schen sich wohlfühlen und in dem sie alles<br />
finden, was sie über dich wissen sollen. Er be -<br />
steht aus Hard Facts, aus Geschichten rund um<br />
dein Projekt, aus deiner Musik, aus Bildern, Videos,<br />
Social-Media-Profilen und aus deiner Website, in<br />
der du alle Informationen schick und modern<br />
zusammenführst. Und dann beginnst du, Ein la -<br />
dungen auszusprechen, dich in deinem Kosmos<br />
zu besuchen. Dazu versendest du speziell ge -<br />
schnürte Einladungspäckchen. Du tust genau das<br />
rein, was der andere braucht, um gut damit weiterarbeiten<br />
zu können. Veranstalter, Journalisten,<br />
dein Publikum. Manche sind ganz schön bockig<br />
(weil sie so viele Einladungen von allen Seiten<br />
erhalten), ignorieren deine freundlichen Einladun -<br />
gen und du brauchst eine sehr hohe Frustrations -<br />
grenze, um nicht müde zu werden, immer und<br />
immer wieder freundlich nachzuhalten und die<br />
neuesten Highlights aus dem Ärmel zu zaubern.<br />
Ab einem gewissen Umkreis und Anzahl von An -<br />
sprechpartnern ist eine Eins-zu-eins-Behandlung<br />
dieser Art natürlich nicht mehr möglich. Dann<br />
braucht man mehr Wums im Sinne von Infra -<br />
struktur, Kontakt-Verteilern und Geld. Und das ist<br />
das, was Agenturen oder entsprechende Ab -<br />
teilungen von Plattenfirmen leisten.<br />
MM: Du hast schon als Jugendliche professionell<br />
Musik gemacht, sogar Songs auf<br />
Mallorca aufgenommen. Dein Durchbruch<br />
als Sängerin scheiterte schließlich an Strei -<br />
tereien und Missmanagement. Was hast du<br />
daraus gelernt?<br />
JULIA: Ja, gestritten haben wir in dieser Mädels-<br />
Band mit unseren 18,19 Jahren. Aber das Wort<br />
Missmanagement ist nicht ganz richtig. Vielmehr<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
15<br />
»Als Künstler gibt man<br />
sich selbst gern eine<br />
unnahbare Aura, die einen<br />
von wirtschaftlicher und<br />
rechtlicher Verantwortung<br />
entbindet – aber eben<br />
auch von deren<br />
Sicherheiten und Vorteilen,<br />
die sie ja bietet.«<br />
ist das passiert, was ganz häufig unter Künstlern<br />
und Semi-Profis passiert und was die meisten<br />
von uns kennen: Missverständnisse und Ent täu -<br />
schung. Auch diese Erfahrung von damals hat<br />
dazu geführt, dass ich derzeit bei der IHK das<br />
Studium zur Betriebswirtin mache. Ich finde es<br />
schade, dass speziell <strong>Musiker</strong> gern die Dis zi -<br />
plinen Kunst, Recht und Wirtschaft gegeneinander<br />
ausspielen, anstatt sie zu verbinden und für<br />
sich nutzbar zu machen. Als Künstler gibt man<br />
sich selbst gern eine unnahbare Aura, die einen<br />
von wirtschaftlicher und rechtlicher Verant wor -<br />
tung entbindet – aber eben auch von deren<br />
Sicherheiten und Vorteilen, die sie ja bietet. Es<br />
besteht die verbreitete Annahme, das sei alles zu<br />
komplex und unverständlich und bürokratisch.<br />
Das kenn ich ja selbst und zum Teil stimmt das<br />
auch. Und so bleibt man lieber vage in allem was<br />
man tut, und laviert sich durch, anstatt sich einmal<br />
genauer mit den betreffenden Bereichen<br />
aus einanderzusetzen. Wie oft habe ich Sätze<br />
gehört wie „Das machen wir schon irgendwie“<br />
oder „Das müssen wir nicht aufschreiben, wir<br />
sind ja Freunde“. Und wo ich den Vorstoß ge -<br />
macht habe, ein Projekt doch einmal fundiert<br />
aufzusetzen, bin ich auf Abwehr und Misstrauen<br />
gestoßen, weil so viel Unwissen da ist, dass die<br />
<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
16 STORIES<br />
Angst groß ist, übervorteilt zu werden. So kursieren<br />
auch jede Menge falsche Informationen ge -<br />
gen über Plattenfirmen und Agenturen, sodass<br />
echte Scheinheilige nicht mehr trennscharf von<br />
denen unterschieden werden, die wirklich gut für<br />
ihre Künstler arbeiten. Dadurch bleibt so viel echtes<br />
musikalisches Potenzial auf der Strecke und<br />
das finde ich sehr schade.<br />
MM: Gibt es dadurch konkrete Dinge, die du<br />
heute bewusst anders handhabst als damals?<br />
JULIA: Na klar. Ich weiß heute einfach selbst viel<br />
mehr und gehe konkreter an die Dinge heran. Ich<br />
brauche keine Angst mehr zu haben, über den<br />
Tisch gezogen zu werden, weiß, worauf grundsätzlich<br />
zu achten ist, und ich weiß auch, wann<br />
ich für besondere Fragen einen Spezialisten hinzuziehen<br />
sollte.<br />
MM: Inspiration zu einem zweiten Versuch<br />
als Sängerin fandest du auf einer Kuba-<br />
Reise. Was hat dich dort so fasziniert?<br />
DIE PLANK – „Wildes Herz“<br />
VÖ: 21.10.2016<br />
WWW.JULIA-PLANK.DE<br />
WWW.FACEBOOK.COM/JULIA.PLANK.FANS<br />
JULIA: Ganz prinzipiell ist Kuba ein wunderschöner<br />
inspirierender Ort, zum Lachen und zum<br />
Weinen. Größte Lebenslust liegt da direkt neben<br />
tiefster Verzweiflung und mangelnden Zukunfts -<br />
perspektiven. Aber die Menschen haben Herz.<br />
Dieses Gefühlsgemenge, in Verbindung mit den<br />
vielschichtigen ethnischen, kulturellen und religiösen<br />
Hintergründen seiner Bewohner, ist ein<br />
Brutkasten für Kultur. Und weil Kultur auch Unter -<br />
haltung ist und Unterhaltung ein politisches Instru -<br />
ment, werden alle künstlerischen Disziplinen dort<br />
staatlich extrem gefördert. Aber auch der gesellschaftliche<br />
Wert ist enorm. Jeder Künstler wird<br />
dort hochgehalten wie bei uns Atomphysiker oder<br />
Astronauten. Ich kam mir dort vor wie eine verwunschene<br />
Prinzessin. Meine Reise ist nun zehn<br />
Jahre her, aber sie fand zu einer Zeit statt, in der<br />
ich noch sehr grün hinter den Ohren war, unsicher<br />
in vielerlei Hinsicht und versucht habe, den<br />
Erwartungen anderer gerecht zu werden. Kuba<br />
hat mich in der Seele gepackt, dort wo ich am<br />
empfindsamsten bin, und ich habe verstanden,<br />
dass, egal welche sehr irdischen und pragmati-<br />
schen Fähigkeiten ich sonst noch habe, mein<br />
größtes Wesensmerkmal sicherlich dort in der<br />
Tiefe liegt, in dem was singt, pulsiert, tanzt.<br />
MM: Die daraus entstandene Band „Plank-<br />
ton“ löste sich 2012 auf. Warum kam es zur<br />
Trennung?<br />
JULIA: Wie vieles haben auch musikalische Pro -<br />
jekte Lebenszyklen. Ich wollte einfach immer<br />
schon mehr machen aus meiner Musik, mehr<br />
Menschen erreichen als den eigenen Landkreis.<br />
Und so haben wir damals ganz ehrlich und einvernehmlich<br />
miteinander entschieden, dass sich<br />
die Wege trennen.<br />
MM: Durch deine gesammelten Erfah run gen<br />
und mithilfe deines Pianisten Jörg Müller<br />
wurdest du schließlich zu „Die Plank“. Was<br />
habt ihr für die Zukunft musikalisch ge plant?<br />
JULIA: Ja, die Zusammenarbeit mit Jörg ist wirklich<br />
klasse. Es gibt wenige Pianisten, die Sänger<br />
auf diese besondere Weise begleiten können. Ab<br />
2018 werden wir wieder Konzerte geben. Das<br />
aktuelle Jahr steht erst einmal noch ganz im<br />
Zeichen unseres Albums WILDES HERZ, das wir<br />
den Menschen in Interviews aller Art vorstellen.<br />
Und dann hab ich wie immer schon Ideen, um das<br />
Ganze weiterzuentwickeln. Aber die verrate ich<br />
natürlich jetzt noch nicht.<br />
INTERVIEW: JANA MOYSICH<br />
FOTOS: PICTURE LIFE, DOROTHEA PERL<br />
GRAFIK: © SINNA-NYAN/FOTOLIA.COM
STORIES 17<br />
MATIJA<br />
Die Ruhe<br />
vor dem Sturm<br />
Matija fühlen sich bereit,<br />
ihr Album ist produziert,<br />
die erste Single<br />
„Song for Celine“ bereits<br />
veröffentlicht.<br />
Um an diesen Punkt<br />
zu kommen, haben<br />
die vier Münchner einen<br />
Neuanfang gewagt<br />
und ihren alten Bandnamen<br />
abgelegt. Auch am eigenen<br />
Sound wurde gefeilt, um<br />
sich die Albumproduktion<br />
zu erarbeiten.<br />
Wir haben mit Matija Clupacek, Sänger, Blockflötist und zweiter<br />
Gitarrist, über die Entwicklung der Band, Inspiration und das kommende<br />
Debütalbum gesprochen.<br />
MM: Ihr habt als Schülerband in München unter THE CAPITOLS<br />
angefangen. Nun kommt der musikalische Neuanfang mit MATIJA.<br />
Was nehmt ihr von THE CAPITOLS mit und was lasst ihr bewusst<br />
hinter euch?<br />
MATIJA: Von THE CAPITOLS nehmen wir eine große Menge an Erfahrung,<br />
besonderen Momenten, prägenden Konzerten und wegbereitenden Erinne -<br />
rungen mit. THE CAPITOLS ist unsere Vergangenheit und definitiv unsere<br />
erste Entwicklungsstufe; es wäre fahrlässig, sie zu verleugnen oder zu<br />
ignorieren. Bewusst hinter uns lassen wir allerdings einen musikalischen<br />
Farbton, den des britischen Klischee-Indie-Rocks. Wir spielen sicherlich<br />
noch einige der alten Indie-Tanz-Nummern live, ihre Funktionalität in einem<br />
bunten Liveset ist unumstritten, aber unser erstes MATIJA-Album wird eine<br />
andere Hausnummer sein und eher in die Alternative-Pop-Schiene fallen.<br />
MM: Vor Kurzem ist das Video zu „Song For Celine“ erschienen. Song<br />
und Video wirken träumerisch, aber auch sehr dramatisch. Wieso habt<br />
ihr euch für dieses Lied als erste Single-Auskopplung entschieden?<br />
MATIJA: „Song For Celine“ soll Ruhe vor dem Sturm ausstrahlen. Es ist ein<br />
Song voller unterdrückter Emotionen, man kann die Anspannung spüren,<br />
der Vulkan brodelt, bricht allerdings noch nicht aus. Lasst euch mal über- <br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
18 STORIES<br />
raschen, wir sehen es als perfekte Vorbereitung für unsere zweite Single,<br />
„White Socks“, die bald erscheinen wird und auf die wir den Hauptfokus<br />
dieser Albumveröffentlichung gelegt haben.<br />
MM: Euer Sound klingt nicht nach Newcomern, sondern auffällig<br />
international und professionell. Ist das Arbeit des Labels oder einfach<br />
der natürliche Reifungsprozess als Band?<br />
MATIJA: Ein Label definiert nicht den Sound einer Band. Es kann zwar der<br />
Band vorschreiben, „Spielt Orange Amps und Telecaster und dann klingt<br />
ihr wie die Wombats“, aber so eine unorganisch auferlegte Sound-Direktive<br />
ist meist sehr leicht zu durchschauen und nicht authentisch. Danke für das<br />
Kompliment für unseren Sound, wir freuen uns, dass er international klingt,<br />
wir wollen nämlich nicht lokal begrenzt klingen. Ich denke, der Klang hat<br />
sich durch die Metamorphose von THE CAPITOLS zu MATIJA ergeben, mit<br />
einer großen Prise Umschwung unseres Produzenten Johann Scheerer,<br />
der wegbereitende Arbeit in diesem Shaping zu leisten wusste.<br />
Er brachte unseren Bassisten Johann neben dem E-Bass auch zum<br />
Syn thesizer, unseren Gitarristen Jan zur Abwechslung mal an ein Fender-<br />
Rhodes-Piano und er nahm unserem Schlagzeuger Sami die Becken und<br />
die Toms weg. So ließ er ihn mit einem auf Bass Drum, Snare und Hi-Hat<br />
reduzierten Kit einen puristischen, simplen und mächtigen Schlagzeug-<br />
Sound der Band kreieren. All dies hat die Klangwelt der Band verändert.<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 19<br />
Sami, unser Schlagzeuger, hat beispielsweise unsere Website komplett<br />
selbst erstellt. Und auch bis zur Zusammenarbeit mit unserer Booking-<br />
Agentur habe ich das meiste selber gebucht.<br />
MM: Euer Produzent ist Johann Scheerer, der schon mit großen<br />
Namen wie Pete Doherty zusammengearbeitet hat. Wie kam der<br />
Kontakt zustande?<br />
MATIJA: Unser Gitarrist Jan ist ein großer Fan von Omar Rodriguez Lopez,<br />
einem mexikanischen <strong>Musiker</strong>, der mit Johann Scheerer bereits zusammen -<br />
gearbeitet hatte. Durch sein Social Media wurde er auf Johanns Studio<br />
„Clouds Hill“ aufmerksam und fragte Johann via Facebook, ob er nicht<br />
Lust hätte, eines unserer Konzerte zu besuchen.<br />
Als wir in Hamburg auf Tour mit „Swim Deep“ waren, konnten wir Johann<br />
durch unsere Show überzeugen, ein paar Demos mit uns aufzunehmen.<br />
Aus einer Affäre begann eine Liebe … aus Demos wurde ein Debüt-Album.<br />
MM: Er war es auch, der euch zu Synthies geraten hat, die ihr mittlerweile<br />
als „Kreativmotor“ bezeichnet. Was fasziniert euch an diesem<br />
Instrument?<br />
»Ein Label definiert nicht<br />
den Sound einer Band.<br />
Es kann zwar der Band<br />
vorschreiben, „Spielt Orange<br />
Amps und Telecaster<br />
und dann klingt ihr wie<br />
die Wombats“,<br />
aber so eine unorganisch<br />
auferlegte Sound-Direktive<br />
ist meist sehr leicht<br />
zu durchschauen<br />
und nicht authentisch.«<br />
MM: Label, Booking-Agentur und Co ermöglichen <strong>Musiker</strong>n sich auf<br />
die Musik zu konzentrieren. Wie sind die Aufgaben verteilt? Was<br />
macht ihr selbst und welche Tätigkeiten gebt ihr gerne ab?<br />
MATIJA: Wir dürfen uns geehrt fühlen, ein großartiges Team um uns zu wissen,<br />
von einem Top-Produzenten, einem Manager, der gleichzeitig ein Freund<br />
der Band ist, einer tollen Booking-Agentur, einem tollen Produktmanager,<br />
einem sensationellen PR-Team bis zu allen anderen Leuten, die den Kreis<br />
um die Band ausmachen. Wir sind tatsächlich gerne immer up-to-date mit<br />
allem, was gerade passiert und stecken gerne immer unsere Nasen überall<br />
rein, daher machen wir immer wieder mal was selbst, wo es gerade was<br />
braucht.<br />
MATIJA: Synthesizer gehören zu einer Art von Instrumenten, die bereits durch<br />
ihre natürliche Beschaffenheit eine unglaubliche Klangwelt erschaffen können,<br />
in der sich jeder Zuhörer verlieren kann. Sie haben eine gewisse Macht,<br />
eine Mystik, eine unerreichbare Komponente, die sie von allen anderen<br />
Instrumenten unterscheidet.<br />
Gewissermaßen könnte man den Synthesizer als den Außerirdischen<br />
unter den Instrumenten bezeichnen, der eben nicht von dieser Welt ist. Wir<br />
arbeiten mit einem Roland Jupiter 6 und einem Moog Sonic Six, alte Vintage-<br />
Synthesizer die eine fantastische Wolke aus Emotionen und Möglichkeiten<br />
erzeugen.<br />
MM: Euer Album habt ihr bei ihm in Hamburg aufgenommen. Wie<br />
verlief die Studioarbeit?<br />
MATIJA: Es war fantastisch. Und sehr lehrreich. Am Anfang der Album auf -<br />
nahmen war unser Produzent Johann Scheerer noch nicht der Überzeugung,<br />
die Band sei weit genug, um bereits aufzunehmen. Also reisten wir<br />
vorerst getrübter Stimmung zurück nach München, um den Sommer im<br />
Proberaum zu verbringen, während andere ihr Bier im Park genossen und<br />
befreundete Künstler Festivals spielten. Wir übten täglich bis zum Umfallen,<br />
kehrten nach Hamburg zurück und überzeugten unseren Produzenten<br />
vom vorbereiteten Material. Die Vorbereitungen waren so gut gewesen,<br />
dass das Album de facto in fünf Tagen im Kasten war, gefolgt von Detail -<br />
arbeit und diversen kreativen Abänderungen im Einzelnen.<br />
MM: Die „Vice“ bezeichnet eure Musik als Mischung aus David<br />
Bowie, Lana Del Rey und Radiohead. Seht ihr diese Künstler selbst<br />
als Inspirationsquelle?<br />
MATIJA: Damit sind besonders meine größten Inspirationen genannt. Die<br />
anderen Mitglieder der Band mögen sie sicher auch, sehen aber in ihrem<br />
Fall eher Künstler wie Tom Waits, Kasabian oder The Mars Volta als<br />
Inspirationen. Aber für mich, ja, das sind die Künstler, die mir am meisten<br />
geben. Ich bewundere ihre Ferne von dieser Welt, ihr Streben nach einem<br />
gewissen Gefühlszustand, nach einer Ideologie von Freiheit, Weite und<br />
Fernweh.<br />
<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
20 STORIES<br />
»Die Vergangenheit ist das,<br />
was uns zu dem macht, was wir sind.<br />
Ich denke, dass wir alle,<br />
manche mehr, manche weniger,<br />
in unseren Köpfen<br />
Tragträumer sind und uns gerne mal<br />
in unterschiedlichen Zeitepochen<br />
verlieren, um nach Kunst<br />
zu suchen und sie in die Gegenwart<br />
zu holen.«<br />
„Lana Del Rey“ ist wie eine Droge für die Ohren, man schwebt in einem<br />
analogen Farbfilter, mit Zigarette und Kaffee – einer der besten Kombis<br />
meiner Meinung nach, die diese Welt so anzubieten hat.<br />
David Bowie empfehle ich beim Autofahren, in einer großen Stadt, am<br />
besten „Rebel Rebel“ zusammen mit ein paar rebellischen Gestalten auf<br />
dem Beifahrersitz, das Hemd weit geöffnet, das Herz auf der Zunge.<br />
Radiohead sind perfekt für ein Hotelzimmer im 40. Stock in Tokyo, auf<br />
dem Balkon, in die Nacht blickend.<br />
Wie man merkt, ich suche den Moment, nicht den roten Faden. Ich glaube<br />
an eine gewisse Magie in jedem Moment unseres Lebens, und ich bin mir<br />
sicher, dass diese Künstler das genauso sehen.<br />
MM: In eurem Pressetext dagegen sprecht ihr von der Hip-Hop-Poesie<br />
des Kendrick Lamar, der gerade als großes Talent gefeiert wird.<br />
Was fasziniert euch an diesem <strong>Musiker</strong>?<br />
MATIJA: Kendrick Lamar ist ein Visionär und fusioniert Rap mit so viel mehr.<br />
Seine Lyrik, sein Flow sind für meine Texte prägend. Ich finde in seiner<br />
Musik die Möglichkeit, Worte immer wieder auf neue Art und Weise miteinander<br />
zu vereinen.<br />
MATIJA: Die Vergangenheit ist das, was uns zu dem macht, was wir sind.<br />
Ich denke, dass wir alle, manche mehr, manche weniger, in unseren Köpfen<br />
Tragträumer sind und uns gerne mal in unterschiedlichen Zeitepochen verlieren,<br />
um nach Kunst zu suchen und sie in die Gegenwart zu holen. Es gibt<br />
einen großen Zusammenhang zwischen allem, was heute passiert, jemals<br />
passiert ist und jemals passieren wird. Wieso also nicht die Musik ungebunden<br />
von Zeit fühlen und gestalten?<br />
MM: Auch eure eigene Vergangenheit ist beeindruckend. Ihr wart<br />
schon Vorband von THE 1975 und habt auf großen Festivals ge spielt.<br />
Welches Ziel habt ihr jetzt vor Augen?<br />
MATIJA: Es gibt bei uns keinen Moment, gab es nie, wird es nie geben, in<br />
dem wir gesagt hätten „Ah super, kann man jetzt so lassen“. Es gibt immer<br />
etwas zu tun, immer mehr und immer größere Konzerte zu spielen, immer<br />
mehr Leute zu erreichen und ihnen etwas auf den Weg zu geben, ihnen<br />
den Weg zur Arbeit zu erleichtern, das Lied für ihre Hochzeit zu schreiben<br />
oder sogar den Soundtrack einer Generation zu prägen, womit wir natürlich<br />
nicht rechnen. Ich möchte nur betonen, dass nichts unmöglich ist. Nur<br />
wer so denkt, kann Großes erreichen. Träumen darf man, wir tun es und<br />
sind gespannt, was wir erreichen können. Bereit sind wir definitiv.<br />
MM: Im Allgemeinen kann man bei euch einen Hang zur Nostalgie –<br />
sowohl modisch als auch in der Bildsprache – feststellen. Woher<br />
kommt die Liebe zu Vergangenem?<br />
WEB: WWW.FACEBOOK.COM/MATIJA.WORLD<br />
INTERVIEW: JANA MOYSICH<br />
FOTOS: TIMOTHY BARNES | BANDFOTO: © RUE NOUVELLE<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 21<br />
JENNY BRIGHT<br />
Schwarzer Hut, rote<br />
Locken und ein<br />
frech-kurzes Kleidchen –<br />
schon der erste Blick<br />
verrät, dass hinter diesem<br />
jungen Mädchen<br />
eine eher ungewöhnliche<br />
Person steckt.<br />
Die 19-jährige<br />
Singer-Songwriterin<br />
Jenny Bright macht<br />
leidenschaftlichen<br />
Country-Pop – und das in<br />
Deutschland!<br />
Was ist überhaupt ein Banjo? Mit dieser<br />
Frage fing alles an bei Jenny Bright. Sie<br />
landete im Country-Pop und liebt diese unbeschwerte,<br />
emotionale Musikrichtung über alles.<br />
MM: Country-Pop – wie hast du zu dieser eher<br />
ungewöhnlichen Musikrichtung ge fun den?<br />
JENNY BRIGHT: Tatsächlich war der entscheidende<br />
Moment dafür, als vor neun Jahren eines<br />
Nachmittags das Musikvideo zu Taylor Swifts<br />
„Love Story“ bei „Viva“ lief. Ich saß im Wohn -<br />
zimmer auf der Couch und war am Durchzippen.<br />
Davor kannte ich diese Musikrichtung überhaupt<br />
nicht. Aber ich war wie verzaubert. Die Leich tig -<br />
keit und Emotionalität, die der Musik inneliegt,<br />
Klänge eines Instruments namens Banjo, das ich<br />
damals noch nicht kannte, die Art, wie Streicher<br />
eingesetzt werden – es war ein Klangbild, das ich<br />
noch nie gehört hatte. Poppig und modern, aber<br />
trotzdem anders und besonders. Damals verstand<br />
ich überhaupt nicht, was da musikalisch passiert.<br />
Aber es gefiel mir. Ich forschte nach, wo die Musik<br />
herkommt, wie sie heißt, was es noch für Künstler<br />
in dieser Richtung gibt. Ich habe mir stundenlang<br />
Live-Konzerte amerikanischer Country-Pop-Stars<br />
im Internet angeschaut und war fasziniert.<br />
<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
22 STORIES<br />
MM: Was magst du an Country-Pop? Gab es<br />
musikalische Vorbilder?<br />
JENNY: Ich mag, dass Country ehrlich und au -<br />
thentisch ist. Es sind oft alltägliche Themen, um<br />
die es in den Songs geht. Deshalb können sie<br />
viele Menschen nachempfinden. Außerdem klingt<br />
der traurigste Liebessong immer noch hoffnungsvoll.<br />
Diese Musikrichtung hat etwas Leichtes, Un -<br />
beschwertes. Wenn man diese Elemente mit Pop -<br />
musik verbindet, ist es die perfekte Mischung!<br />
Mein größtes Vorbild ist bis heute Taylor Swift.<br />
Aber auch Künstler wie The Band Perry, Carrie<br />
Underwood und Jewel haben mich beeinflusst.<br />
MM: Du hast mal gesagt, deine Liebe zur<br />
Musik kommt daher, dass deine Großeltern<br />
mit dir auf Spaziergängen gesungen haben.<br />
Was wurden da für Lieder gesungen? Doch<br />
sicher kein Country-Pop, oder?<br />
JENNY: Wir haben einfache Volks- und Kinder -<br />
lieder gesungen. Obwohl es kein Country war, hat<br />
es meine spätere Affinität geprägt, weil Country<br />
genau wie Volkslieder etwas sehr Ursprüngliches<br />
hat.<br />
MM: Deine Texte sind sehr persönlich. Warum<br />
schreibst du so?<br />
JENNY: Weil es mir wichtig ist, authentisch zu sein.<br />
Musik ist für mich die einfachste Form, das, was<br />
ich denke und fühle, auszudrücken.<br />
MM: Du bist schon bei einigen Country-Festi -<br />
vals aufgetreten. Beschreibe die Country-<br />
Szene. Was gefällt dir, was nervt?<br />
JENNY: Die Country-Szene in Deutschland ist eine<br />
andere als die in den USA. Viele Leute hierzulande<br />
haben ein falsches Bild davon, was Country<br />
heutzutage ist. Es ist nämlich nicht mehr nur der<br />
klassische, konventionelle Country, wie wir ihn<br />
von vor vielen Jahren kennen. Country ist poppiger<br />
geworden und in den USA eine total moderne<br />
Musikrichtung, die alle Altersgruppen an spricht.<br />
In Deutschland trifft man auf Country-Festivals die<br />
ältere Generation. In Deutschland gibt es wenig<br />
junge Künstler, die diese Musikrichtung machen.<br />
Ich bin mir aber sicher, dass Country-Pop vielen<br />
jungen Menschen gefallen würde. Aber in Deutsch -<br />
land wird zu wenig davon geboten. Das will ich<br />
ändern.<br />
MM: Auch bei mehreren Wettbewerben, unter<br />
anderem dem Deutschen Rock & Pop Preis,<br />
standest du auf der Bühne.<br />
Warum sind dir solche Wettbewerbsteilnah -<br />
men wichtig?<br />
JENNY: Wettbewerbe sind gute Plattformen, um<br />
sich einem breiten Publikum zu präsentieren und<br />
Rückmeldung von einer Fachjury sowie vom Pu -<br />
blikum zu bekommen. Man lernt andere Künstler<br />
kennen und kann sich austauschen.<br />
MM: Wie unterscheiden sich solche Wett be -<br />
werbe bzw. wo warst du besonders gern?<br />
JENNY: Bei „Jugend musiziert“ gibt es seit ein paar<br />
Jahren die Kategorie „Pop-Gesang“, bei der ich<br />
zweimal erfolgreich mitgemacht habe. Hier geht es<br />
um Gesangstechnik und musikalische Fertig -<br />
keiten. Bei anderen Wettbewerben werden mehr<br />
die Performance und das kreative Schaffen bewertet.<br />
Der Deutsche Rock & Pop Preis hat mir gut<br />
gefallen, weil so eine Vielfalt an Musik vorhanden<br />
ist. Es gibt viele unterschiedliche Kategorien, was<br />
den Vorteil hat, dass nicht total verschiedene<br />
Musikstile miteinander verglichen werden.<br />
MM: Du bist bei Facebook sehr aktiv, postest<br />
fast jeden Tag Konzertankündi gun gen, Vi -<br />
de os, Fotos. Warum ist das wichtig?<br />
JENNY: Ich will meine Fans auf dem Laufenden<br />
halten, mit ihnen im Kontakt stehen. Online aktiv zu<br />
sein, ist in unserer digitalisierten Welt wichtig für<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 23<br />
»Viele Leute hierzulande haben<br />
ein falsches Bild davon,<br />
was Country heutzutage ist.<br />
Es ist nämlich<br />
nicht mehr nur der klassische,<br />
konventionelle Country,<br />
wie wir ihn von vor vielen<br />
Jahren kennen.<br />
Country ist poppiger geworden<br />
und in den USA eine total<br />
moderne Musikrichtung, die<br />
alle Altersgruppen an spricht.«<br />
JENNY BRIGHT<br />
„FAR AWAY“ (EP)<br />
VÖ: MÄRZ 2016<br />
WWW.JENNY-BRIGHT.COM<br />
WWW.FACEBOOK.COM/<br />
JENNYBRIGHTMUSIC<br />
Du hast einen<br />
Weltstar in der<br />
Band<br />
Künstler. Durch den Musikverkauf kann man kaum etwas verdienen. Jetzt<br />
geht es darum, Menschen zu erreichen, die zu Live-Konzerten kommen.<br />
MM: Was machst du zurzeit? Arbeitest du an neuen Songs/einem<br />
Album?<br />
JENNY: Ich habe viele unveröffentlichte Songs auf Lager. Momentan<br />
arbeite ich daran, wie meine Musik im Bandkontext klingen kann. Dieses<br />
Jahr habe ich einen gut gefüllten Terminkalender mit Live-Auftritten.<br />
So sehen Kultklassiker aus: Mikrofonstative von<br />
König & Meyer. Auf der ganzen Welt bewährt. Warum?<br />
Weil sie <strong>Musiker</strong> vor bösen Überraschungen bewahren.<br />
Weil solide Verarbeitung und Top-Materialien dafür sorgen,<br />
dass das Stativ auch nach vielen Auftritten und intensivem<br />
Gebrauch immer noch einwandfrei funktio niert. Das gibt<br />
Sicherheit und macht Lust auf den nächsten Auftritt. Keine<br />
Kompromisse: Highend-Zubehör von König & Meyer<br />
für Sänger & Co.<br />
5 Jahre Garantie · Made in Germany<br />
www.k-m.de<br />
WEB: WWW.JENNY-BRIGHT.COM<br />
WWW.FACEBOOK.COM/JENNYBRIGHTMUSIC<br />
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />
FOTO-QUELLE: JENNY BRIGHT
24 STORIES<br />
Tradition der Jazzer diesbezüglich inspirierend:<br />
ein vorgegebenes Gerüst mit Klangfarbe und<br />
„Deko“ zu schmücken. Die jeweilige Beset zung<br />
macht es mit ihren Klangfarben bunt.<br />
MM: Was gefällt dir am Jammen?<br />
PEER: Das Unerwartete, wenn unterschiedliche<br />
Stilistiken und Genres vorurteilsfrei aufeinander -<br />
treffen und etwas Einmaliges im Moment des<br />
Livespielens entsteht. Auch, dass mal etwas<br />
schiefgeht oder Fehler passieren, finde ich char -<br />
mant. So ist das wirkliche Leben ja auch. Beim<br />
Improvisieren zeigt sich jeder mit Hin gabe und<br />
seiner Persönlichkeit.<br />
MM: Welches war dein schönstes 1st-Class-<br />
Session-Erlebnis?<br />
PEER FRENZKE<br />
Peer begann seine<br />
Karriere als Profigitarrist,<br />
Anfang der 90er-Jahre,<br />
in verschiedenen Top-40-,<br />
Blues-Rock-, Soul-Funk-,<br />
Country- und<br />
Big Bands mit vielen<br />
nationalen und<br />
internationalen Konzerten<br />
sowie TV- und<br />
Rundfunkauftritten.<br />
Ausland wie zum Beispiel den Sänger von Toto,<br />
Bobby Kimball, den Bassisten von James Brown<br />
und Tina Turner, TM Stevens, oder den Gitarris -<br />
ten von Super tramp, Carl Verheyen. Mittlerweile<br />
haben wir uns vom Spielen auf Zuruf hin zu<br />
songorientiertem, konzertantem Rahmen mit viel<br />
Raum zur Improvisa tion weiterentwickelt. Es gibt<br />
immer einen Mix aus eigenem Material der<br />
Küns t ler und Fremd kom po sitionen, die wir frei<br />
interpretieren. Bei uns geht es nicht um ein Zur -<br />
schaustellen von „Zirkus pferden“, die durch<br />
Virtuosität beeindrucken, sondern um sensibles,<br />
songdienliches Spiel. Das heißt: um den Klang -<br />
körper mit Spannungs bögen und Puzzle teilen.<br />
Und es geht um Persönlichkeiten. Ich liebe<br />
Künst ler, die Ge schichten erzählen und Men -<br />
schen emotional berühren.<br />
MM: Wie bist du auf die Idee gekommen, so<br />
bunte Bands zusammenzustellen?<br />
PEER: Besonders war die Elektropop-Session<br />
mit Angie Taylor. Wir hatten alle Kriegsbe malung<br />
und Perücken auf dem Kopf. Das war eine ganz<br />
eigene Welt. Am schönsten finde ich Augen -<br />
blicke, in denen ich im Publikum Menschen<br />
sehe, die durch unsere Musik in Bewegung<br />
versetzt werden, vielleicht sogar weinen oder<br />
ausgelassen tanzen. Musik, die emotional be -<br />
rührt, ist gute Musik. Für mich ist es ein<br />
Geschenk, mit so talentierten und versierten<br />
<strong>Musiker</strong>n auf der Bühne stehen zu dürfen.<br />
Jeder muss ein Ego haben und sicher auch ein<br />
bisschen bekloppt sein, um überhaupt eine<br />
Bühne zu betreten. Dennoch muss man kein<br />
Zyniker oder ein Ellenbogentyp sein, um in dem<br />
harten Geschäft Erfolg zu haben.<br />
MM: Gab es auch mal eine absolute Katas -<br />
trophe, einen Abend, an dem gar nichts<br />
klappte? Wie sah der aus?<br />
PEER: Es gab in den zehn Jahren keine Session,<br />
die komplett gestrandet wäre. Es gab vor einigen<br />
Jahren mal eine Begegnung mit einem<br />
Sänger, der nicht so gut mit der Band kooperieren<br />
wollte. Er hat sich recht rücksichtslos<br />
und respektlos verhalten. Den haben wir später<br />
nicht so gut aussehen lassen. Eine Band hat<br />
schon eine gewisse Macht bzw. ein paar Stell -<br />
schrauben, an denen gedreht wird. Das war<br />
aber eine absolute Ausnahme.<br />
MM: Du bist Initiator der „1st Class Session“,<br />
einer monatlichen Musikveranstaltung. Was<br />
genau passiert da?<br />
PEER FRENZKE: Es treffen sich <strong>Musiker</strong> und<br />
Sän ger der nationalen Spitzenklasse zu einem<br />
ungezwungenen, spontanen Miteinander-Musi -<br />
zieren. Ab und zu haben wir Gäste aus dem<br />
PEER: Aus einer Bierlaune heraus. (lacht) 2007<br />
haben der Betreiber einer Bar und ich bei einem<br />
gemeinsamen Bier beschlossen, spontan mit<br />
ein paar Leuten aus der Region zu jammen. Es<br />
gab keinen Masterplan. Dass es sich weiterentwickelt<br />
hat, ist eine Mischung aus Eigen -<br />
dynamik und der ständigen Reflexion darüber,<br />
was man optimieren könnte. Ich finde die<br />
MM: Du unterrichtest an einer Schule Rock<br />
und Pop. Warum eignet sich gerade Rock-/<br />
Pop-Musik für den Unterricht?<br />
PEER: Seit drei Jahren arbeite ich an einer Ober -<br />
schule mit heterogenen Lerngruppen – Flücht -<br />
lingskinder, Kinder mit Beeinträchtigungen und<br />
Hochbegabte. Kinder und Jugendliche müssen<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 25<br />
»Ich liebe Künstler,<br />
die Geschichten erzählen<br />
und Menschen<br />
emotional berühren.«<br />
sich selbst für etwas begeistern und sich aus<br />
einer intrinsischen Motivation heraus etwas<br />
aneignen wollen. Nur dann gelingt erfolgreiches,<br />
nachhaltiges Lernen. Es geht um Emotionen.<br />
Lässt mich etwas kalt, werde ich es nicht langfristig<br />
abspeichern, meine Kompetenz darin<br />
weiterentwickeln oder vertiefen. Insofern verstehe<br />
ich meine Aufgabe, möglichst breit an -<br />
gelegte Lernangebote (ähnlich wie ein gutes<br />
Büfett) für meine Schüler bereitzustellen. Der<br />
große Vorteil, den das Medium Pop-/Rockmusik<br />
an der Schule bietet, ist, dass die meisten<br />
Schüler gern Musik hören oder aktiv betreiben.<br />
Es entspricht ihrem Lebensgefühl und ihrer<br />
Lebenswelt. Meine eigene Begeisterung und<br />
Liebe zur Musik schwappt dabei auch über.<br />
Besonders faszinierend finde ich die „Neben-<br />
wirkungen“, die ich beim gemeinsamen Musi zie -<br />
ren mit Kindern und Jugendlichen wahrnehme:<br />
all die Kompetenzen, die für ihr späteres Leben<br />
wertvoll sind. Dazu gehören Teamfähigkeit, Em -<br />
pathie, abwarten können, dem anderen zuhören,<br />
aufeinander achten, Impulskontrolle und die Er -<br />
kenntnis, dass ein gelungenes, musikalisches<br />
Produkt nur entstehen kann, wenn alle zusammenarbeiten.<br />
MM: Was ist am Schul-/Klassenmusizieren<br />
anders als bei Bandprojekten?<br />
PEER: Es sind einfach mehr Leute in der Band –<br />
bis zu 25 Teilnehmer. Da muss man viel mehr<br />
koordinieren. Natürlich sind Schüler keine Profis<br />
und ich bin in den Klassenmusizier-Situationen<br />
eher Coach als <strong>Musiker</strong>. Die Zauberformel ist di -<br />
daktische Reduktion, Differenzierung, Indivi dua -<br />
lisierung und natürlich die Auswahl der Songs.<br />
WEB: WWW.1STCLASS-SESSION.DE<br />
WWW.FACEBOOK.COM/PEER.FRENZKE<br />
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />
FOTO-QUELLE: PEER FRENZKE<br />
GRAFIK: © PRO_VECTOR/FOTOLIA.COM<br />
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26 STORIES<br />
LISA<br />
VUOSO<br />
Charmant,<br />
authentisch und ein<br />
bisschen verrückt …<br />
Die hübsche Halbitalienerin Lisa Vuoso spricht<br />
mit ihrem Pop-Soul-R’n’B-Mix auch ernste<br />
Themen an:<br />
MM: Du hast im Dezember beim Deutschen<br />
Rock & Pop Preis den Preis für die „Beste<br />
Kom position“ für deinen Song „Integriert<br />
mich“ bekommen. Worum geht es in dem<br />
Lied?<br />
LISA VUOSO: In dem Song geht es um einen<br />
Flücht ling, der darum bittet, Teil der neuen Ge sell -<br />
schaft zu werden. Im Lied sind alle in Deutschland<br />
lebenden Menschen gemeint, den Flüchtlingen bei<br />
ihrer Integration zu helfen und ihnen die Angst vor<br />
einem Neuanfang in einem unbekannten Land mit<br />
einer unbekannten Kultur zu nehmen.<br />
MM: Warum singst du über Integration und<br />
Flüchtlinge?<br />
LISA: Weil mich das Thema berührt. Ich fühle mit<br />
den Menschen und ihren Schicksalsschlägen mit.<br />
Die plötzliche Flucht aus der eigenen Heimat<br />
könnte jederzeit jeden von uns treffen, egal aus<br />
welchem Land wir kommen. Genau in diesem<br />
Moment wäre jeder von uns dankbar, in einem<br />
fremden Land von fremden Menschen respektvoll<br />
aufgenommen und in die Gesellschaft integriert<br />
zu werden. Mit „Integriert mich“ will ich die<br />
Menschen in Deutschland auf das Thema Inte -<br />
gration und Flüchtlinge aufmerksam machen und<br />
sie dafür sensibilisieren.<br />
MM: Warum bist du überhaupt Sängerin ge -<br />
worden und schreibst eigene Songs?<br />
LISA: Nichts macht mich so glücklich wie Singen<br />
auf Bühnen. Das Schreiben eigener Songs hilft<br />
mir, Situationen, die ich selbst erlebt habe oder<br />
die mir andere Menschen erzählt haben, zu verarbeiten.<br />
Ich erzähle in meinen Songs in Melodien<br />
gehüllte Geschichten. Mein Ziel ist, Menschen zu
27<br />
berühren, ihnen Kraft und Mut zu geben. Das<br />
Faszinierende beim Songwriting ist, dass der eigenen<br />
Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.<br />
MM: Zurzeit arbeitest du an deinem Debüt-<br />
Album. Was erwartet uns?<br />
LISA: Authentische Texte, facettenreiche Me lo -<br />
dien, ein kreatives Zusammenspiel von Beat und<br />
Instrumenten und eine extragroße Portion Lisa-<br />
Vuoso-Gefühl.<br />
MM: Du mixt Pop, R’n’B und Soul. Das klingt<br />
erst mal nicht innovativ. Wieso wagst du dich<br />
trotzdem auf den Musikmarkt?<br />
»Der Musikmarkt ist<br />
genau die richtige<br />
Plattform für mich.<br />
Ich darf den<br />
Überschuss an<br />
verrückt-italienischem<br />
Temperament<br />
und unaufhaltsamer<br />
Energie ausleben.«<br />
LISA: Ich polarisiere gern und will mich deshalb<br />
erst mal in den verschiedenen Musikrichtungen<br />
ausprobieren. Das mache ich so lange, bis ich die<br />
für mich am zutreffendsten empfundene Musik -<br />
richtung gefunden habe. Ich wage mich trotzdem<br />
auf den Musikmarkt, weil ich es liebe, mich<br />
immer wieder sowohl musikalisch als auch, was<br />
meine Persönlichkeit anbelangt, neu zu erfinden.<br />
Der Musikmarkt ist genau die richtige Plattform<br />
für mich. Nur auf ihm kann ich meine Kreativität<br />
beim Kreieren neuer Songs entfalten. Ich darf den<br />
Überschuss an verrückt-italienischem Tem p e ra -<br />
ment und unaufhaltsamer Energie ausleben.<br />
Außerdem kann ich meine tiefgründige Leiden -<br />
schaft zur Musik auf der Bühne verwirklichen.<br />
MM: Du bist halbe Italienerin – warum singst<br />
du aber auf deinem neuen Album nur auf<br />
Deutsch?<br />
LISA: Ich singe alle Songs auf Deutsch, weil ich im<br />
Alltag mehr Deutsch als Italienisch benutze und vor<br />
allem beim Texteschreiben mehr auf Deutsch als<br />
Italienisch denke. Außerdem glaube ich, dass es<br />
als Newcomerin leichter ist, mit deutschen Texten<br />
im Musikbusiness durchzustarten. Die meisten<br />
Men schen, die hier leben, sprechen und verstehen<br />
nun mal eher Deutsch als Italienisch. In der Ver -<br />
gangenheit habe ich einige Songs auf italienisch<br />
getextet. Irgendwann will ich ein Album aufnehmen,<br />
das komplett aus italienischen Songs besteht.<br />
MM: Träume groß: Wo möchtest du in zehn<br />
Jahren musikalisch stehen?<br />
LISA: In zehn Jahren möchte ich auf vielen Bühnen<br />
der Welt als international bekannte Künstlerin mit<br />
einer richtig coolen Tanzcrew auftreten und die<br />
Zu hörer mit meinen Texten und Songs zum Toben<br />
bringen. Ich würde gern auf Charterfolge, Zu -<br />
sam menarbeiten mit anderen Künstlern, Inter -<br />
views, Tourneen und Charity-Events zurückblicken.<br />
Als kleines Mädchen habe ich mir das Ziel<br />
gesetzt, mindestens einen Echo zu bekommen.<br />
Den will ich gern innerhalb der kommenden zehn<br />
Jahre in den Händen halten.<br />
MM: Was sind deine nächsten Schritte?<br />
LISA: Zunächst werde ich meinem Album Fein -<br />
schliff geben. So lange, bis mein Team und ich zu<br />
100 Prozent zufrieden damit sind. Dann muss ich<br />
einen Musikverlag finden. In naher Zukunft will<br />
ich Radiostationen von meinen Songs überzeugen,<br />
damit sie permanent gespielt werden. Und<br />
natürlich hab ich richtig Bock, alle meine Songs<br />
in kreativen Videos zu präsentieren – so, dass sie<br />
niemals in Vergessenheit geraten.<br />
MM: Wie schätzt du deinen (auch monetären)<br />
Erfolg als <strong>Musiker</strong>in ein ?<br />
LISA: Ich bin mir sicher, dass ich mit der richtigen<br />
Plattenfirma, dem richtigen Management, einem<br />
gut durchdachten Konzept langfristig Erfolg als<br />
<strong>Musiker</strong>in haben werde. Dazu brauche ich natürlich<br />
Hilfe von Menschen, die an mich glauben<br />
und hinter mir stehen. Ich will aber nicht wegen<br />
des Geldes Künstlerin sein. Ich liebe einfach Musik.<br />
Bedingungslos.<br />
WEB: WWW.FACEBOOK.COM/<br />
LISAVUOSOFANPAGE<br />
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
28 STORIES<br />
APRIL<br />
ART<br />
»Unsere kraftvolle, rockende Musik<br />
soll ins Ohr gehen und mit einer inhaltlichen<br />
Aussage im Kopf bleiben.«<br />
ben. Rock’n’Roll und Pop waren früher progressive<br />
gesellschaftliche und politische Kräfte. Das<br />
müssen sie in schwierigen politischen Zeiten bleiben.<br />
Rund 30 Jahre Neoliberalismus haben die<br />
westlichen Gesellschaften in arm und reich ge -<br />
spalten und das Erstarken neuer Rechts po pu -<br />
listen gefördert. Dem sollte auch die (Rock-) Musik<br />
etwas entgegensetzen.<br />
MM: Ihr macht Karacho-Alternative-Rock,<br />
habt eine Power-Frontfrau. Wie habt ihr zu -<br />
einander gefunden?<br />
APRIL ART: Bassist Nico und Gitarrist Philipp<br />
haben sich schon als Teenager kennengelernt<br />
und gemeinsam in mehreren Bandprojekten ge -<br />
spielt. Als sie nach langer Pause beschlossen,<br />
wieder eine Band zu gründen, haben sie bei der<br />
Suche nach einer Sängerin Lisa mit ihrer damaligen<br />
Band auf dem Gießener Stadtfest gesehen.<br />
Nach nur einer gemeinsamen Probe stieg sie direkt<br />
in die Band ein. Schlagzeuger Ben ist erst vor<br />
Kurzem in die Band eingestiegen – nach einem<br />
Videodreh.<br />
MM: Welche Bands und <strong>Musiker</strong> haben euch<br />
beeinflusst?<br />
APRIL ART: Das ist recht vielfältig: Mike Portnoy<br />
(Dream Theater), Ray Luzier (Korn), Shannon<br />
Larkin (Godsmack), Exilia, Jerry Horton (Papa<br />
Roach), Wes Borland (Limp Bizkit), Red Hot Chili<br />
Peppers, Nirvana, Janis Joplin. Wir sind Kinder der<br />
Alter native-Rock-, Crossover- und Nu-Metal-Zeit.<br />
MM: Ihr sagt, ihr wollt „den deutschen Musik -<br />
markt aufmischen“. Warum und wie wollt ihr<br />
das anstellen?<br />
APRIL ART: Es kommen fast keine neuen Alter -<br />
native-Rockbands aus Deutschland. Es gibt entweder<br />
richtig harte Sachen oder seichte, inhalts -<br />
entleerte Deutsch-Pop-Schlager. Wir wollen die<br />
Lücke dazwischen schließen – mit unserer kraftvollen,<br />
rockenden Musik. Sie soll ins Ohr gehen<br />
und mit einer inhaltlichen Aussage im Kopf blei-<br />
MM: Ihr sucht einen Labelvertrag. Warum<br />
probiert ihr es nicht selbst?<br />
APRIL ART: Wir hoffen, mit einem starken Label<br />
mit Erfahrung, Kompetenz und Liquidität schneller<br />
zum Erfolg zu kommen. Die wenigen Beispiele, die<br />
es ohne Label zum Erfolg geschafft haben, kann<br />
man an einer Hand abzählen. Es ist immer noch<br />
so, dass man trotz YouTube und Facebook ohne<br />
wirtschaftliche Unterstützung wenig erreichen<br />
kann. Wir haben die letzten zwei Jahre zusammen<br />
mit unserem Produzenten-Team unsere erste<br />
Platte produziert. Nun wollen wir das Album fertigstellen<br />
und veröffentlichen.<br />
MM: Könnt ihr schon von eurer Musik leben?<br />
Wie finanziert ihr euch?<br />
APRIL ART: Wir gehen unseren täglichen Jobs<br />
nach, um damit die Band und unser Leben zu<br />
finanzieren. Allerdings ist langsam Besserung in<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 29<br />
Aus sicht: Wir haben einen starken Verlagspartner und eine Kooperation<br />
mit einer großen Booking-Agentur, wir spielen auf Festivals und unsere<br />
Gagen steigen langsam an.<br />
MM: Eure Live-Auftritte sind ein Erlebnis. Was passiert mit euch bei<br />
Gigs?<br />
APRIL ART: Live spielen ist für uns der Grund, warum wir diesen ganzen<br />
Wahn sinn machen. Wir leben für die Bühne. Das sieht und spürt man. Im<br />
besten Fall schwappt es auf unser Publikum über. Die Leute freuen sich<br />
auf eine schweißtreibende Rock-Show mit handgemachter Musik, ehrlichen<br />
Texten und coolen Moves.<br />
MM: Wann können wir mit eurem ersten Album rechnen?<br />
APRIL ART: Ziel ist, das Album Ende des Jahres zu veröffentlichen. Vielleicht<br />
gibt es vorher schon eine Single, aber das hängt davon ab, wie schnell wir<br />
mit den Label-Verhandlungen vorankommen.<br />
MM: Wo kann man euch demnächst live erleben?<br />
APRIL ART: Wir haben eine schöne Festival-Saison vor uns und werden in<br />
ganz Deutschland unterwegs sein.<br />
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INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />
FOTOQUELLE: APRIL ART<br />
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30 STORIES<br />
Mit ihrer Band CousCous erzählen<br />
Tine und Moritz Geschichten.<br />
Musikalisch, durch verspielte Artworks<br />
und den passenden Roman,<br />
den sie zusammen mit ihrem letzten<br />
Album „Tales“ veröffentlicht haben,<br />
baut sich vor dem Auge des Hörers<br />
die CousCous-Welt auf.<br />
Mit uns hat das Duo über die Arbeit am<br />
Album, die laufende Tour<br />
und Inspiration gesprochen.<br />
MM: Mit „Tales“ habt ihr im letzten Jahr den<br />
Deutschen Rock und Pop Musik Preis in der<br />
Kategorie „Alternative“ gewonnen. Zu dem<br />
Album gehört auch ein Roman. Wie entstand<br />
die Idee, beides zu koppeln?<br />
MORITZ: Der Song „A Tale“, also „Eine Ge -<br />
schichte“, stand am Anfang. Daraus ist die Idee<br />
entstanden, ein Album über das Erzählen aufzunehmen.<br />
Wir lieben es, auch um die Musik<br />
herum immer etwas Besonderes zu machen –<br />
beim ersten Album „Paper Tiger“ gab es zum<br />
Beispiel zu jeder CD einen Origami-Tiger dazu.<br />
Für das Album „Tales“ war sofort klar: Wir wollen<br />
einen Roman schreiben, der die Songs verbindet.<br />
MM: Nun seid ihr schon seit einem Jahr auf<br />
„Tales“-Tour. Wie setzt ihr Album und Ro man<br />
live um?<br />
TINE: Seit dem Release hatten wir schon über<br />
50 Auftritte mit dem „Tales“-Programm. Und das<br />
ist wirklich einzigartig: Zwischen den Songs<br />
liest Moritz aus dem Buch vor –<br />
das passt perfekt und macht einfach Spaß.<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 31<br />
CousCous<br />
»In einer<br />
anderen Welt«<br />
MM: Eingespielt wurde das Album in einem<br />
Schloss aus dem Mittelalter. Wie hat die At -<br />
mosphäre die Arbeit am Album beeinflusst?<br />
MORITZ: Wir hätten keinen besseren Ort finden<br />
können, um „Tales“ aufzunehmen. Mit dem Kon -<br />
zept – die Geschichte, die Songs, die Arran ge -<br />
ments – wollen wir den Zuhörer ja in eine andere<br />
Welt entführen ... Genauso haben wir uns<br />
dort auch gefühlt, in diesem Märchenschloss,<br />
im Sommer 2015.<br />
TINE: Sehr wichtig für die Entstehung von<br />
„Tales“ waren auch die vielen wundervollen<br />
Menschen, die mit uns daran gearbeitet haben<br />
– von unserem Freund und Produzenten Peter<br />
Junge, der extra dafür aus London gekommen<br />
war, über das Studioteam und die <strong>Musiker</strong> bis<br />
hin zu den Fans und Unterstützern, die uns auf<br />
dem Weg begleitet haben.<br />
<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
32 STORIES<br />
»Das, was unsere Songs<br />
und auch uns beide<br />
verbindet, ist,<br />
dass wir immer mit dem<br />
Herzen vorangehen.<br />
Was wir erschaffen,<br />
kommt aus dem Moment,<br />
aus dem Gefühl;<br />
und das wollen wir auch<br />
an das Publikum<br />
weitergeben.«<br />
COUSCOUS<br />
„Tales“ (CD + Buch)<br />
VÖ: 6.05.2016<br />
WWW.COUSCOUSMUSIC.COM<br />
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musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
MM: Als modernen Kontrast habt ihr das<br />
Album via Crowdfunding finanziert. Ist da -<br />
durch der Erwartungsdruck von außerhalb<br />
nicht besonders groß?<br />
TINE: Crowdfunding ist für uns seit dem ersten<br />
Album „Paper Tiger“ eine tolle Chance, zu -<br />
sammen mit vielen anderen etwas Großes<br />
möglich zu machen. Es hat etwas Be flü geln -<br />
des, wenn sich Hunderte von Menschen mit<br />
dir auf das Ergebnis freuen.<br />
MM: Mit eurer Musik verfolgt ihr den Leit -<br />
satz, dass alles so natürlich wie möglich<br />
sein soll. Das bedeutet, keine aufwendige<br />
Bild bear beitung für Pressefotos und keine<br />
Syn the sizer. Wieso verfolgt ihr diesen An -<br />
satz so vehement?<br />
MORITZ: Das, was unsere Songs und auch<br />
uns beide verbindet, ist, dass wir immer mit<br />
dem Herzen vorangehen. Was wir erschaffen,<br />
kommt aus dem Moment, aus dem Gefühl;<br />
und das wollen wir auch an das Publikum<br />
weitergeben. Wir glauben, dass wir das mit<br />
einem echten Streichquartett besser erreichen<br />
können als mit einem Synthesizer –<br />
oder mit einem Foto von uns auf einem echten,<br />
schwimmenden Klavier auf einem echten<br />
See.<br />
MM: Nichtsdestotrotz wirkt alles an Cous -<br />
Cous sehr durchdacht. Musik, Videos und<br />
Artwork ergeben ein stimmiges Gesamt -<br />
kon zept. Legt ihr viel Wert auf die Ge stal -<br />
tung neben der Musik?<br />
TINE: Danke schön! Wir möchten, dass man<br />
unsere Videos gerne anschaut, das Buch<br />
gerne aufschlägt (auf der ersten Seite faltet<br />
sich ein Pop-up auf, das die CD hält) und sich<br />
einfach daran erfreut. Wir haben großen Spaß<br />
daran, diese Dinge zu gestalten und damit die<br />
CousCous-Welt noch lebendiger zu machen.<br />
MM: Das Songwriting bleibt Herzstück<br />
eurer Arbeit. Wie entsteht ein Text bei<br />
euch?<br />
TINE: Der Text entsteht bei uns – wie die Musik<br />
– sehr intuitiv. Zuerst improvisieren wir zu -<br />
sammen das Stück und gleichzeitig die Ge -<br />
sangs melodie. Ich höre dann heraus, worum es<br />
in diesem Song geht, und schreibe es dann<br />
auf. Dies dauert unterschiedlich lang – manche<br />
Texte schreiben sich wie von selbst, bei<br />
anderen überlege ich lange, um genau die<br />
Worte zu finden, die den Song am besten<br />
ausdrücken.<br />
STORIES 33<br />
MM: Musikalisch ist Tine für den Gesang<br />
zu ständig und Moritz für Klavier und Gi -<br />
tarre. Wie teilt ihr die anderen anfallenden<br />
Arbeiten auf?<br />
MORITZ: Bei CousCous können wir uns tatsächlich<br />
in ganz vielen Bereichen verwirklichen.<br />
Ich zum Beispiel in der Gestaltung des Art -<br />
works und Tine im Schreiben von Texten. Die<br />
kreativen Ideen entstehen tatsächlich immer<br />
gemeinsam. Meist hat einer von uns eine verrückte<br />
Idee. „Wie wäre es, wenn wir für ein<br />
Foto shooting ein altes Klavier auf einem See<br />
schwimmen lassen?“ Und dann sprießen die<br />
Ideen („und dann setzen wir uns auf das Kla -<br />
vier!“ )<br />
MM: Als Einflüsse nennt ihr Kate Bush und<br />
Regina Spektor. Was begeistert euch an<br />
diesen <strong>Musiker</strong>innen?<br />
TINE: Wir lieben einfach authentische Künstler<br />
– die, die ihrem Weg treu bleiben und unabhängig<br />
von aktuellen Trends einfach ihre Musik<br />
machen. Diese Menschen berühren uns tief,<br />
dabei ist die Musikrichtung uns auch gar nicht<br />
so wichtig. Wichtig ist, dass die Musik von<br />
Herzen kommt.<br />
MM: Seit ich euren Bandnamen das erste<br />
Mal gehört habe, rätsle ich über die Be deu -<br />
tung. Woher kommt der Name „Cous Cous“?<br />
MORITZ: Der Name CousCous hat uns von<br />
An fang an gefallen, sozusagen aus dem Bauch<br />
heraus. Das Orientalische daran erinnert auch<br />
an die Märchen aus 1001 Nacht und passt<br />
damit richtig gut zu den Geschichten, die wir<br />
mit unserer Musik erzählen.<br />
MM: Eure Tour ging bis August. Habt ihr<br />
schon ein neues Projekt in Planung?<br />
MORITZ: Ja, bis in den September hinein gab<br />
es tolle Auftritte, auf die wir uns sehr gefreut<br />
haben, z. B. in Dresden vor historischer Kuli s -<br />
se, in Brandenburg bei einem Karne val auf dem<br />
Wasser und ganz in Deutschlands Norden an<br />
der Ostsee.<br />
TINE: Das Songwriting, das wir sehr lieben,<br />
passiert ständig … Ob im Zug, am See oder<br />
auf Tour – Inspirationen gibt es überall. Es wird<br />
auf jeden Fall ein drittes Album geben, aber<br />
mehr wird noch nicht verraten.<br />
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34 STORIES<br />
»NEHMT UNS NICHT FÜR BARE MÜNZE«<br />
MM: Eure Musik ist auffallend facettenreich.<br />
Wie würdet ihr jemandem „Nobody Knows“<br />
erklären, der euch noch nicht kennt?<br />
NOBODY KNOWS: Wir beschreiben unseren Stil<br />
als „postmoderne, bundesrepublikanische Folklore<br />
mit nordwesteuropäischer Note und ostokzidentaler<br />
Rhythmik“. Damit können grundsätzlich nicht<br />
viele Leute etwas anfangen – wir auch nicht. Wir<br />
waren es vor einigen Jahren leid, immer auf ein<br />
Genre – sei es Irish Folk oder Polka – festgenagelt<br />
zu werden, und haben uns aus diesem Grund eine<br />
stilistische Bezeichnung ausgesucht, die es keinem<br />
Hörer am Ende eines Konzertes ermöglicht<br />
zu behaupten, er habe nicht gehört, was in der<br />
Be schreibung stand. Generell sind wir zwischen<br />
unterschiedlichen Spielarten des Folk bzw. der<br />
Folklore, zwischen Country und Polka, aber auch<br />
Weltmusiker und Singer-Songwriter zu finden.<br />
MM: Zum einen habt ihr viele selbstironische<br />
und humoristische Lieder. Wie entstehen solche<br />
Text bei euch?<br />
NOBODY KNOWS: Es geht generell um zweierlei:<br />
Unterhaltung und Wachsamkeit. Unterhaltung<br />
ist insofern notwendig, als dass jeder Muße stun -<br />
den fernab alltäglicher Verpflichtungen braucht.<br />
Wachsamkeit meint das Einbauen von gesellschaftskritischen<br />
und politischen Themen im<br />
Modus eines Wilhelm Busch: Man übe die Kritik<br />
subtil genug, dass der Gescheite sie verstehen<br />
möge, indes der Nicht-ganz-so-Gescheite sich<br />
nicht auf den Schlips getreten fühlt. Das Verständ -<br />
nis von Ironie setzt dabei grundlegend voraus,<br />
dass man – sowohl als <strong>Musiker</strong> als auch als<br />
Zuhörer – gewillt ist, sich selbstkritisch und in<br />
erster Linie mit den eigenen Defiziten auseinanderzusetzen.<br />
Niemand mag den erhobenen Zeige -<br />
finger. Im Modus der Ironie indes kommt Kritik<br />
durchaus auch zum Mitsingen und -Tanzen wohl -<br />
mundig daher.<br />
MM: Deutlich ruhiger ist eure Lyrik-Reihe, in<br />
der ihr bekannte und unbekannte Gedichte<br />
musikalisch unterlegt. Wie entstand die<br />
Idee?<br />
NOBODY KNOWS: Die Idee entstand aus der Affi -<br />
nität zur Lyrik und zur deutschen Sprache. Warum<br />
zur deutschen Sprache? Nicht aus Gründen idiotischen<br />
Patriotismus-Geschwafels, sondern weil es<br />
einfach die Sprache ist, die wir am besten verstehen.<br />
Wir haben anfangs folkloristisch die sogenannten<br />
Klassiker der Schule, wie bspw. den<br />
„Erlkönig“ oder das „Heidenröslein“, neu interpretiert.<br />
Dass daraus eine Reihe wurde, ergab sich<br />
aus der Vielzahl der Vertonungen, die ich ge -<br />
schrieben habe.<br />
MM: Auch eure Vita ist beeindruckend. Ihr<br />
macht seit über 16 Jahren gemeinsam Musik<br />
und habt mehr als ein Dutzend Tonträger<br />
veröffentlicht. Wie erreicht man als <strong>Musiker</strong><br />
konstant so einen hohen Output? Habt ihr<br />
Ratschläge?<br />
NOBODY KNOWS: Ich weiß nicht, ob ein derartiger<br />
Output generell notwendig oder gar empfehlenswert<br />
ist. Jede Produktion geht mit Stress<br />
und Kosten einher, die – will man etwas ruhiger<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 35<br />
»Nobody knows<br />
the trouble I’ve seen«<br />
Dieses Spiritual ist<br />
namensgebend für<br />
die Band Nobodys Knows,<br />
die sich nicht so leicht<br />
einer Musikrichtung<br />
zuordnen lässt.<br />
Zwischen humoristischer<br />
Selbstkritik und<br />
deutscher Lyrik wird es<br />
neuerdings auch politisch.<br />
Wir haben mit<br />
Max Heckel über<br />
den selbst auferlegten<br />
Schaffensdruck<br />
als <strong>Musiker</strong> und die<br />
faszinierende<br />
Bandbreite von Nobody<br />
Knows gesprochen.<br />
leben – durchaus zu vermeiden sind. Die hohe<br />
Schlagzahl unserer Veröffentlichungen ist dem<br />
Umstand geschuldet, dass wir – insbesondere ich<br />
– wahnsinnige Angst vor kreativer Stagnation<br />
habe(n). Das Tätig- und Kreativbleiben zwingt uns<br />
bei jeder Produktion, wieder neue Wege einzuschlagen,<br />
uns immer wieder neu zu suchen und<br />
zu finden. Am Ende jeder Produktion verändern<br />
sich unser Stil und unsere Live-Präsenz. Ein Rat -<br />
schlag: Das Wagnis der Unbeständigkeit führt<br />
unweigerlich zu Neuem, das bisweilen nicht besser,<br />
aber in jedem Fall vorantreibend sein wird.<br />
Studiozeit ist Zeit des Genießens – und wer immer<br />
es sich leisten kann, möge sich mindestens eine<br />
Woche im Studio einschließen und dort genießen,<br />
wie aus Ideen ein physisches Medium wird.<br />
MM: Beim Deutschen Rock und Pop Preis<br />
2016 habt ihr nicht nur den Preis als „Beste<br />
Folk- & Countryband“ gewonnen. Auch der<br />
Publikumspreis ging in eure Hände.<br />
Wie baut man sich so eine treue Fanbase<br />
auf?<br />
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36<br />
»Das Wagnis der Unbeständigkeit<br />
führt unweigerlich zu Neuem,<br />
das bisweilen nicht besser, aber in jedem<br />
Fall vorantreibend sein wird.«<br />
NOBODY KNOWS: Puh, auch hier kann ich zu<br />
keinem Patentrezept raten. Wir haben einen<br />
wunder vollen und mittlerweile recht großen Fanund<br />
vor allem Freundeskreis: Leute, die uns selbst<br />
bei acht Stunden Fahrt begleiten, für uns Brötchen<br />
schmieren und für einen Aufritt der Dauer von<br />
fünf Minuten einen ganzen Tag Zeit investieren.<br />
Ich glaube, dass das Rezept einfach eine Form<br />
von Intimität ist. Regelmäßige und freundschaftliche<br />
Kommunikation, den Luxus, sich füreinander<br />
Zeit zu nehmen, mit Fans und Freunden zum<br />
Fußball oder wandern zu fahren – all das ist wohl<br />
integraler Bestandteil unserer sogenannten Fan -<br />
base.<br />
MM: Die Musikindustrie hat sich in dieser Zeit<br />
radikal verändert. Trauert ihr der alten Zeit<br />
nach oder begrüßt ihr Verände run gen?<br />
NOBODY KNOWS: Die Regularien seit November<br />
2016 im Verlagswesen begrüßen wir nicht. Sei<br />
es mit einem Verlag/Label oder mit Veranstalter –<br />
es gilt immer das Prinzip: leben und leben lassen.<br />
Insofern ist (zumindest mir) die Notwen dig keit<br />
von Veränderung hinsichtlich der GEMA-Regu la -<br />
tive nicht verständlich.<br />
MM: Bei meiner Recherche bin ich über den<br />
Satz, eure Musik bewege sich „zwischen<br />
Hass und Jazz“, gestolpert. Könnt ihr mir er -<br />
klären, was ihr damit meint?<br />
NOBODY KNOWS: Grundsätzlich unterstellen wir<br />
unserem Publikum die Fähigkeit, ironische Elastizi -<br />
tät verstehend sowie gewinnbringend anzuwenden.<br />
Dieser Satz ist einfach nur Firlefanz, der sig -<br />
nifi kant eines auf den Punkt bringt: Nehmt uns<br />
nicht für bare Münze.<br />
MM: Seit 2016 zählen auch gesellschaftskritische<br />
Inhalte zu eurem Repertoire. Warum<br />
widmet ihr euch nun auch diesen Themen?<br />
NOBODY KNOWS: Weil das Schweigen der<br />
Masse, die am Ende von nichts gewusst haben will,<br />
die Bedingung von jedweder Form von Ex tre mis -<br />
mus ist. Insbesondere im Zuge der Af(I)Dioti sie rung<br />
unserer Gesellschaft war es uns ein notwendiges<br />
Bedürfnis, Stellung zu beziehen und ggf. auch auf<br />
Zuhörer zu verzichten. Meines Erachtens sollten<br />
viel mehr – vor allem kleine Bands wie wir – den<br />
Mut aufbringen, sich deutlich gegen Hass, Un -<br />
moral und exklusive Patrio tis musverblödungen zu<br />
positionieren. Das Credo lautet: Pluralismus und<br />
Demokratie. Das entspricht unserem moralischen<br />
Ethos, den man – will man Integrität wahren – auch<br />
auf der Bühne nicht ab legen darf.<br />
MM: Zu guter Letzt interessiert uns natürlich:<br />
Woran arbeitet ihr zurzeit?<br />
NOBODY KNOWS: Derzeit arbeiten wir an einem<br />
neuen Album mit eigenen Interpretationen von<br />
klassischen deutschen Volksliedern, das für den<br />
Herbst unter dem Namen „Folksmusik“ oder<br />
„Folks lieder“ geplant ist. Nebenbei entstehen zwei<br />
Videos und auf Tour sind wir außerdem. Das reicht.<br />
INTERVIEW: JANA MOYSICH<br />
FOTOQUELLE: NOBODY KNOWS<br />
RAHMEN: © DRED2010/FOTOLIA.COM<br />
NOBODY KNOWS<br />
„Folkslieder“<br />
VÖ: 1.09.<strong>2017</strong><br />
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musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 37<br />
UNNACHAHMLICHER REIZ<br />
„Marie-Luises last Show“entzückte<br />
im Theater<br />
Ein bewegendes Musik- und Tanzereignis<br />
rollte im Theater auf dem Hornwerk ab.<br />
Die Nienburger Texterin, Kom ponistin und Musi -<br />
kerin Marie-Luise Cassar feierte mit „Marie-<br />
Luises last Show“ den krönenden Abschluss<br />
ihrer Musical-Laufbahn.<br />
Mit von der Partie waren acht Gesangs solis -<br />
ten, der Traumwelt-Chor, eine achtköpfige<br />
Band um die Moderatorin und Geigerin Tonka<br />
Angheloff‚ die Tanzgruppe vom TSC Blau Gold<br />
Nienburg‚ die Modem-Dance-Formation Xpres -<br />
sion und die Tanzgruppe The Midnight Circus<br />
mit der Solistin Fire. Regie führte Michael Suhr.<br />
Der Gegenstand der Show waren persönliche<br />
und Familienerfahrungen. Die Verflechtun -<br />
gen wurden darin deutlich, dass ein Song von<br />
ihrer Enkelin Joana Cassar‚ ein anderer von ihrer<br />
Tochter und ihrem Schwiegersohn Jürgen Regul,<br />
vertont von dessen Sohn Erik Regul, waren.<br />
Den Beginn machte in gefälligem Musical-<br />
Stil das Instrumentalstück „Fantasie“. Eine Hul -<br />
digung an ihre Enkelin Joana war „Lady Jo“.<br />
„Don’t Be Misled“ feierte die Unverwüstlichkeit<br />
ihrer Produktivität. Tieftraurige Depression füllte<br />
„Absolute Silence“. Unbändige Lebensfreude<br />
sprach aus „Vamos á ballar“. Dank an ihren<br />
Neffen drückte „Für Erik“ aus. Ein leicht<br />
schmalziger Gospel, „Trust The New Pathes“,<br />
schloss an. Turbulente Erlebnisse schilderte<br />
„Unforgettable Deichbrand-Fever“.<br />
In „Living In Another World“ bat die Kom -<br />
ponistin um weitere Schaffenskraft. „Coati"<br />
beschrieb ein putziges Tierchen. „Für Emil”<br />
pries einen der <strong>Musiker</strong>. Bedrohlich wurde es<br />
mit dem Katastrophen-Song „Riot In The<br />
Station“. Sehr abweisend wirkte „Don’t Come<br />
Too Close“. Heftige Anleihen bei anderen<br />
Komponisten brachte „Tango For Tonka“.<br />
Die Ballade „Twenty-seven Skulls“ (Toten-<br />
köpfe) beschrieb die gruseligen Reaktionen auf<br />
dieselben. Hier stand die Melodie von „Es war<br />
einmal ein König in Thule“ Pate. „Hands“ be -<br />
schrieb, was man alles mit ihnen machen kann.<br />
Depressiv wurde es wieder mit dem von der<br />
Enkelin Joana vorgetragenen Song „Wieso?“<br />
Dank an eine der <strong>Musiker</strong>innen brachte „For<br />
Valentina“. „My Friend Regine“ huldigte einer<br />
Freun din. In den Sound der 70er-Jahre entführte<br />
„Sadness“. Die Musik- und Tanzszene „Re-<br />
formation“ feierte dieselbe, hörbar inspiriert von<br />
Brecht/Weill „Am Grunde der Moldau wandern<br />
die Steine“. Den rauschend zusammenfassenden<br />
Abschluss machte „Life Of Luise“.<br />
Der unnachahmliche Reiz der Show bestand<br />
darin, dass die Musik von perfekten Tanz szenen<br />
begleitet wurde. Der poetische Höherpunkt war<br />
hier „Coati", in der die Tänzerin Fire und ihre<br />
Truppe The Midnight Circus einen Tanz mit<br />
roten Schleiern vollführten, der dann in einen<br />
indisch anmutenden Tempeltanz überging.<br />
Der etwas gewagte Wurf, sich selbst, die<br />
eigene Familie und die Freunde zum Gegenstand<br />
einer Show zu machen, gelang überzeugend.<br />
Die Zuschauer, 180 Personen, gingen<br />
be geistert mit und belohnten die <strong>Musiker</strong> und<br />
Tänzer mit prasselndem Applaus und Juhus!<br />
Ein schöner Abschluss der Theatersaison.<br />
TEXT: WOLFGANG MOTZKAU-VALETON<br />
COLLAGE: MARIE-LUISE CASSAR<br />
GRAFIK: © SERGEY NIVENS/FOTOLIA
38 STORIES<br />
VORBEREITET SEIN<br />
FÜR DIE GROSSE CHANCE<br />
<strong>Musiker</strong>, Moderator und Musicaldarsteller<br />
Johnny Silver über das Leben im Musikbusiness<br />
Steht da John Lennon auf der Bühne? Nein,<br />
es ist nur eines seiner besten Double –<br />
Johnny Silver. Warum Martin Kahlau als der<br />
Beatle auftritt, verrät er im MUSIKER MAGAZIN.<br />
MM: Du bist als Johnny Silver unterwegs,<br />
coverst John Lennon. Was fasziniert dich an<br />
ihm?<br />
JOHNNY SILVER: Lennon war eine interessante<br />
Persönlichkeit. Als Teenager bevorzugte ich eher<br />
die unbeschwerten Songs seines Beatles-Kolle gen<br />
Paul McCartney. Später wirkten Lennons er wach -<br />
senere Stücke auf mich ein. Lennon konnte mit<br />
spartanischen Mitteln tiefe Emotionen trans por -<br />
tieren. Ich konnte mich deren magischer Wirkung<br />
nicht entziehen. Es schien, dass für jede Stimmung<br />
mindestens einer seiner Song parat war, der eine<br />
Lebenssituation widerspiegeln konnte.<br />
MM: Deine ganze musikalische Karriere ist<br />
von den Beatles bzw. John Lennon geprägt.<br />
Was waren die drei wichtigsten Stationen?<br />
(Inwiefern waren sie wichtig?)<br />
JOHNNY: Die Beatles und John Lennon sind<br />
eine rudimentäre Grundprägung und Motivation,<br />
ohne die ich vermutlich niemals eine Gitarre in<br />
die Hand genommen hätte. Mein Interesse für<br />
Gitarrenmusik öffnete mir weitere Horizonte, so -<br />
dass ich neue Herausforderungen suchte. Eine<br />
Liverpool-Reise inspirierte mich, eine Band zu<br />
gründen, die musikalische Inhalte und passende<br />
optische Konzepte zusammenbringt. Dies kam<br />
bei Veranstaltern gut an. Denn es war nicht nur<br />
Musik, sondern eine Show. Wir waren vier Charak -<br />
terköpfe auf der Bühne. Zu diesem Zeitpunkt<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 39<br />
lernten wir einen Produzenten kennen, der uns<br />
auf eine Beatles-Musicaltournee durch Europa<br />
schickte. 100 Shows pro Jahr mit allem Schnick -<br />
schnackschnuck: große Hallen, TV-Auftritte, Promi -<br />
kontakte.<br />
MM: Du bist schon lange im Musikbusiness.<br />
Wie hat sich der Musikmarkt verändert?<br />
JOHNNY: Das einzig Stetige ist der Wandel.<br />
Während früher Fans noch ihren Bands unabdingbare<br />
Treue schworen und geduldig auf die<br />
nächste Scheibe oder Konzerttour gewartet<br />
haben, ist die Musikszene heute schnelllebiger.<br />
Die ständige Verfügbarkeit von Unterhaltung ist<br />
zur Normalität geworden. Die Digitalisierung der<br />
Musik auf Streamingdiensten wie Spotify sowie<br />
Musikvideos auf sozialen Plattformen haben viel<br />
verändert. Das Angebot an neuen Acts ist extrem<br />
unübersichtlich geworden. Sich in diesem Medien -<br />
wirrwarr als <strong>Musiker</strong> durchzusetzen bedeutet, eine<br />
allgegenwärtige Präsenz auf vielen Platt formen<br />
zu etablieren. Andernfalls ist man bald Schnee<br />
von gestern. Das kostet sehr viel Zeit und entfernt<br />
die kreativen Köpfe vom musikalischen<br />
Schaffen.<br />
MM: Was magst du am <strong>Musiker</strong>dasein, was<br />
ist nicht so toll?<br />
JOHNNY: Schon in jungen Jahren blieb ich nachts<br />
auf und genoss die etwas andere Atmosphäre,<br />
die meine Sinne schärfte und meine kreativen<br />
Kanäle öffnete. Andere Menschen, andere Orte<br />
und Situationen üben eine Faszination auf mich<br />
aus. Das sind die Momente, die unvergesslich<br />
sind. Ich mag gemeinsames Arbeiten an Songs<br />
mit <strong>Musiker</strong>n, die man menschlich und musikalisch<br />
schätzt. Bei Touren konnten ich meine Pro -<br />
bleme hinter mir lassen. Aber als die Tour vorbei<br />
war, fiel ich in ein tiefes Loch, war mit dem realen<br />
Leben konfrontiert: Steuererklärungen, Be -<br />
ziehungsprobleme und dass manche Freund -<br />
schaft die Zeit einfach nicht überlebt hat. Ich war<br />
meinem sozialen Umfeld entfremdet und hatte<br />
Schwierigkeiten, den Anschluss zu finden. Manche<br />
Tourneen waren Torturen: 26 Konzerte in 30<br />
Tagen, im Zickzack-Kurs durch Deutschland und<br />
Österreich. Statt die Welt zu sehen, bestand der<br />
Tagesablauf aus Frühstück, Tourbus, Halle, Sound -<br />
check, Konzert, Hotel, Absacker und alles wieder<br />
von vorn. Monatelang. Die freien Tage waren die<br />
Highlights der Tour. So mussten sich die Beatles<br />
auf Tour gefühlt haben. Kein Wunder, dass sie<br />
damit aufhörten, um sich ihre Kreativität nicht<br />
verbrennen zu lassen.<br />
MM: Ist es heute leichter oder schwieriger,<br />
als <strong>Musiker</strong> zu leben? Warum?<br />
»Der schnelle,<br />
große Erfolg ist genauso<br />
unrealistisch<br />
wie ein Lottogewinn.«<br />
JOHNNY: Es ist möglich, als <strong>Musiker</strong> zu überleben.<br />
Aber nur wenige können von der Musik, die<br />
sie ge schrieben haben, leben. Die meisten landen<br />
in Funktionen, Karnevalsveranstaltungen,<br />
Tanz musik, Hochzeiten. Das hat mit den Träu -<br />
men nicht mehr viel zu tun. Was bleibt, ist bo -<br />
denlose Desillusion. Um an die Spitze zu ge -<br />
langen und sich dort zu halten, braucht man viele<br />
Fähig kei ten. Talent, Musikalität, Kreativität, kontinuierliche<br />
Arbeitsdisziplin und ständiges Net -<br />
working mit anderen <strong>Musiker</strong>n und Branchen -<br />
leuten. Der schnelle, große Erfolg ist genauso<br />
un realistisch wie ein Lottogewinn.<br />
MM: Wärst du gern so richtig berühmt ge -<br />
worden wie die Beatles? Warum (nicht)?<br />
JOHNNY: Für großen Erfolg zahlt man meist einen<br />
hohen Preis. Ich hätte nicht mit den Beatles tauschen<br />
wollen, obwohl ich deren Errungen schaf ten<br />
nicht hoch genug bewerten kann. Sie machten<br />
mit den Tourneen nach vier Jahren intensivs ter<br />
Beatlemania Schluss, weil es für die Band un er -<br />
träglich wurde. Als ich jung war, wollte ich be rühmt<br />
werden, aber mit zunehmender Erfah rung relativierte<br />
sich das Bild sehr schnell.<br />
MM: Du bist beim Deutschen Rock & Pop<br />
Preis seit nun doch einigen Jahren als Mo de -<br />
rator dabei. Beschreib die Stimmung hinter<br />
den Kulissen.<br />
JOHNNY: Ich bin gern als Moderator für den<br />
DRPP tätig, obwohl es eine anstrengende Ver -<br />
anstal tung für mich ist. Als Kontaktperson hinter<br />
der Bühne versuche ich, mit allen Bands vor<br />
ihrem Auftritt zu sprechen. Trotz der Vielzahl an<br />
nominierten Bands sehe ich zwischen den Teil -<br />
nehmern Gemeinsamkeiten: die Träume, Er war -<br />
tungen, Hingabe zur Musik. Die An span nung<br />
und Aufregung ist spürbar – ich versuche, etwas<br />
Ruhe und Optimismus hineinzubringen. Für mich<br />
sind die Emotionen direkt vor einem Auftritt gut<br />
nachvollziehbar.<br />
MM: An welchen Projekten arbeitest du zurzeit<br />
noch?<br />
JOHNNY: Ich bin als John-Lennon-Interpret unter -<br />
wegs, meist solo, aber auch hin und wieder mit<br />
Band. Des Weiteren arbeite ich mit meiner Ex peri -<br />
mental-Band „Das Blaue Palais“ an einer neuen<br />
CD und mache nebenbei Auf nahmen für Film -<br />
musik. Und ich werde beim nächsten DRPP in<br />
Siegen im Dezember dabei sein. Darauf freue ich<br />
mich sehr.<br />
WEB: WWW.JOHNNYSILVER.COM<br />
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />
FOTO-QUELLE: JOHNNY SILVER<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
40 STORIES<br />
SUPERUSE<br />
»Wenn wir Musik mit Fußball<br />
verbinden könnten,<br />
wäre das kaum zu toppen …«<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
Superuse haben mit ihrem Indie-Pop, der<br />
auch mal Ausflüge über Genregrenzen unter -<br />
nimmt, beim DRPP 2016 abgesahnt. Das Herz<br />
der <strong>Musiker</strong> schlägt aber auch für „ihre“ Eintracht<br />
Frankfurt.<br />
MM: Ihr habt vergangenes Jahr beim Deut -<br />
schen Rock & Pop Preis den ersten Platz in<br />
der Kategorie Pop belegt. Wie überraschend<br />
war der Sieg für euch?<br />
SUPERUSE: Zugegeben: sehr überraschend. Wir<br />
haben die Auftritte der anderen Bands gesehen<br />
und waren von der Qualität der Performance be -<br />
geistert. Dass wir am Ende den Preis erhalten<br />
durften, war Ausgangspunkt für eine ziemlich wilde<br />
Party.<br />
»Wir wollen Musik nicht<br />
als Wettbewerb verstehen.<br />
In der Musik gibt es<br />
kein gut oder schlecht.«<br />
MM: Ihr seid eine recht junge Band, habt<br />
euch 2013 gegründet. Warum habt ihr jetzt<br />
bei einem Wettbewerb mitgemacht?<br />
SUPERUSE: Für uns war es der erste Contest.<br />
Denn wir wollen Musik nicht als Wettbewerb verstehen.<br />
In der Musik gibt es kein gut oder schlecht.<br />
Mitgemacht haben wir, um auf der Bühne zu stehen,<br />
andere tolle Bands kennenzulernen und<br />
unsere Songs und Performance bewerten zu lassen.<br />
Deshalb haben wir uns gerade beim Deut -<br />
schen Rock & Pop Preis beworben. Bei vielen<br />
anderen Wettbewerben hat das Publikum einen<br />
großen Anteil an der Bewertung. Der DRPP hat<br />
dieses Problem mit dem separaten Publikums -<br />
preis fairer gelöst als andere Wettbewerbe.<br />
MM: Was habt ihr mitgenommen oder ge -<br />
lernt?<br />
SUPERUSE: Zuallererst, dass es in Deutschland<br />
unfassbar viele Bands gibt, die Musik in einer<br />
beeindruckenden Vielfalt und Qualität machen.<br />
Wir haben mit vielen dieser Bands Kontakt gehalten<br />
und ausgetauscht, wie sie an Themen wie<br />
Booking, Aufnahmen, soziale Medien und Merch<br />
herange-hen. Klasse, wie unvoreingenommen uns<br />
die meisten Bands und <strong>Musiker</strong> begegnen.<br />
STORIES 41<br />
SUPERUSE: Wir haben nichts gegen Cover und<br />
spielen alle zusätzlich in anderen Bands, die co -<br />
vern. Mit denen haben wir in den letzten Jahren<br />
viele Auftritte gespielt. Das ist ein Vorteil einer<br />
Coverband: Man kommt einfacher an Gigs, kann<br />
Bühnenerfahrung sammeln, viel herumkommen<br />
und unbeschwert Spaß haben. In einer Cover -<br />
band setzt man sich intensiv mit Songstrukturen<br />
auseinander und versteht, wie eine gute Nummer<br />
funktioniert. Nichtsdestotrotz hat eine Cover band<br />
Grenzen: Man interpretiert Songs, die andere<br />
geschrieben haben.<br />
MM: Zurzeit arbeitet ihr an einem neuen<br />
Album. Wie geht ihr vor?<br />
SUPERUSE: Wenn es nach uns ginge, würden<br />
wir uns gerne ein paar Wochen auf einer Finca in<br />
Spanien einschließen, alle Songs gemeinsam<br />
ent wickeln, aufnehmen, mischen, zum Mastern<br />
schicken, und ab geht die Luzi. Aber das ist nur<br />
ein Traum, denn die meisten von uns haben einen<br />
Day-Job und andere Verpflichtungen. Wir gehen<br />
deshalb pragmatisch und unromantisch ans<br />
Songwriting. Für das neue Album rund 20 Songs<br />
geschrieben, von denen zwölf auf die CD kommen.<br />
Die Songs sind stilistisch ziemlich unterschiedlich<br />
– mal gitarrenlastig, mal elektronisch,<br />
mal poppig, mal chillig.<br />
MM: Ihr kommt aus Frankfurt. Da denkt man<br />
automatisch an die Kicker von Eintracht<br />
Frank furt. Im September soll eine CD mit<br />
Songs von Fans für Fans erscheinen. Ihr seid<br />
dabei. Wie kam das?<br />
SUPERUSE: (Lacht) Das ist eine interessante Aus -<br />
sage, denn meistens wird Frankfurt zuallererst<br />
mit Banken in Verbindung gebracht. Oder als<br />
eine extrem erfolgsorientierte, kühle Wirtschafts -<br />
metropole wahrgenommen. Dabei hat Frankfurt<br />
mehr zu bieten – die Eintracht mit ihrer enthusias -<br />
tischen Fanszene zum Beispiel. Die Eintracht hat<br />
drei Compilations unter dem Titel „Eintracht<br />
Frankfurt CD 12“ veröffentlicht. Für die vierte Aus -<br />
gabe haben wir eine Idee mittels Demo beim<br />
Verein eingereicht. Sie wurde für die CD ausgewählt.<br />
Wir freuen uns riesig darüber!<br />
MM: Wofür schlägt euer Herz mehr – für<br />
Musik oder Fußball?<br />
SUPERUSE: Natürlich für die Musik. Aber wenn<br />
wir Musik mit Fußball verbinden können, ist das<br />
kaum zu toppen.<br />
MM: Ihr spielt nur eigene Songs – was habt<br />
ihr gegen Cover? Beziehungsweise: Was sind<br />
jeweils Vor- und Nachteile?<br />
WEB: WWW.SUPERUSE-MUSIC.COM<br />
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />
FOTOQUELLE: SUPERUSE<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
42 STORIES<br />
Älteren Freunden des<br />
Bluesrock ist Peter Green<br />
(vollständig: Greenbaum)<br />
bestimmt ein Begriff,<br />
und vermutlich werden<br />
die Augen leuchten,<br />
wenn sein Name fällt.<br />
Andere kennen vielleicht<br />
zumindest seinen<br />
Hit „Albatross“.<br />
Eric Clapton hingegen ist<br />
den meisten vertraut,<br />
denn seine Karriere hat<br />
ihn zum Gitarren-<br />
Superstar gemacht.<br />
Als einem der kreativsten<br />
und innovativsten <strong>Musiker</strong><br />
seiner Zeit hätte Green<br />
mit seinem vor Spannung<br />
knisternden, lodernden<br />
Gitarrenspiel das<br />
vermutlich auch gelingen<br />
können. Aber seine<br />
eigentliche Karriere endete<br />
bedauerlicherweise<br />
schon 1970.<br />
Mit seinen Solo-Alben<br />
„In the Skies“ und „Little<br />
Dreamer“ (1979 und 1980)<br />
schien er daran noch<br />
einmal durchstarten<br />
zu können.<br />
Gezeichnet von seiner<br />
psychischen Erkrankung<br />
blieb er jedoch mehr<br />
oder minder ein<br />
Schatten des damaligen<br />
bahnbrechenden<br />
Künstlers.<br />
TEIL 8:<br />
PETER GREEN<br />
UND FLEETWOOD MAC<br />
– Griff nach musikalischen Sternen<br />
Als Yardbirds-Gitarrist Clapton mit der musi -<br />
kalischen Richtung seiner Band endgültig<br />
brach, schloss er sich 1965 John Mayalls<br />
Bluesbreakers an. Dort konnte er seine Liebe<br />
zum Blues ausleben. Der damals sprunghafte<br />
Clapton erschien allerdings manchmal nicht zu<br />
Auftritten der Band und verließ sie im Herbst 1965<br />
für eine Welttour des Blues mit The Glands, die<br />
jedoch schon bei ihrem Start in Griechenland<br />
kläglich scheiterten. Clapton kehrte daraufhin<br />
im November des Jahres reumütig zu Mayall<br />
zurück. In der Zwischenzeit hatte der 19-jährige<br />
Peter Green Clapton dreimal bei den Blues -<br />
breakers auf der Bühne vertreten. 1966 nahmen<br />
Mayall und Clapton das berühmte Beano-Album<br />
„Blues Breakers. John Mayall With Eric Clapton“<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 43<br />
auf, das wegweisend für den Bluesrock und den<br />
im folgenden Jahr aufkommenden britischen<br />
Blues-Boom war. Noch vor der Veröf fent lichung<br />
des Albums stieg Clapton jedoch 1966 endgültig<br />
bei Mayall aus, um mit Jack Bruce und<br />
Ginger Baker die Band Cream zu gründen, die<br />
binnen kurzer Zeit als erste Super gruppe des<br />
Bluesrock eine legendäre Berühmt heit erlangte<br />
und Musikgeschichte schrieb. Daraufhin wurde<br />
Green Claptons etatmäßiger Nach folger bei den<br />
Bluesbreakers und genauso wie sein Vorgänger<br />
ein außergewöhnlicher <strong>Musiker</strong>.<br />
Green zelebrierte seinen eigenen, hoch<br />
intensiven Gitarrenstil auf seiner Gibson Les Paul<br />
Standard aus dem Jahr 1959. Ihr Hals-Ton ab -<br />
nehmer-Magnet war versehentlich umgekehrt<br />
herum montiert worden. Dadurch erhielt sie ihren<br />
unverwechselbaren Out-of-Phase-Klang, der zu<br />
Greens Markenzeichen wurde. Zudem spielte er<br />
Blues-Mundharmonika und stellte sich als<br />
erst klassiger Bluessänger heraus. Ob Greens<br />
Einzigartigkeit bei Mayall sichtbar würde, blieb<br />
zunächst fraglich.<br />
Unter Mayalls Einfluss schrieb Green außerdem<br />
gute, unter die Haut gehende Blues-Songs.<br />
Im Herbst 1966 nahm Mayall mit seinem neuen<br />
Ausnahmegitarristen das im Februar 1967 veröffentlichte<br />
Album „A Hard Road“ mit den zwei<br />
Green-Kompositionen „The Same Way“ und<br />
„The Super-natural“ ein. Die letztere war eine Art<br />
Blaupause für Greens Gitarren-Qualitäten aus<br />
souveränem Spiel, stilsicherer Erzeugung von<br />
Spannung und Atmosphäre, Beherrschung von<br />
Sound und Feedback. Ein professioneller Live-<br />
Mitschnitt von einem Auftritt dieser Blues -<br />
breakers-Formation stand damals leider nicht<br />
zur Debatte. Umso größer war die Überraschung,<br />
als Mayall 2015 und 2016 zwei CDs<br />
mit Live-Aufnahmen aus dem Jahr 1967 veröffentlichte,<br />
die ein Fan mit einem Tonband aufgezeichnet<br />
hatte. Die mäßige, für die Zeit aber<br />
passable Klangqualität lässt immer noch gut<br />
nachempfinden, wie ausgezeichnet die Blues -<br />
breakers mit Green waren.<br />
Auch Green blieb nicht lange bei Mayall. Im<br />
Juni 1967 verließ Green, der noch auf dem aktuellen<br />
Album des Blues-Pianisten Eddie Boyd<br />
mitgespielt hatte, gemeinsam mit dem Drum mer<br />
Mick Fleetwood die Bluesbreakers, denen<br />
Fleetwood sich erst vor Kurzem angeschlossen<br />
hatte. Mit dem Gitarristen und Sänger Jeremy<br />
Spencer und dem Bassisten Bob Brunning wollten<br />
sie sich vornehmlich dem Chicago-Blues<br />
widmen: Peter Green’s Fleetwood Mac war<br />
geboren. In dieser Zusammensetzung trat die<br />
Band am 13. August 1967 auf dem 7. National<br />
»Als das Beano-Album auf den Markt kam, mussten<br />
daraus live Stücke ge spielt werden.<br />
Green kopierte Clapton jedoch nicht, sondern<br />
interpretierte die Stücke in seinem eigenen Stil.<br />
Dennoch rief das Publi kum anfänglich nach Clapton,<br />
über den man in Groß britannien<br />
„Clapton is God“ an Wände gesprüht hatte.<br />
Als es allerdings Greens Quali täten er kannte und der<br />
sich zudem als Blues rocker mit rasender<br />
Geschwindigkeit entwickelte,<br />
hieß es bald: „Green Is Better Than God!“«<br />
Jazz and Blues Festival in Windsor auf, das als<br />
Beginn des britischen Blues-Booms gilt.<br />
Brunning wurde bald durch den Blues -<br />
breakers-Bassisten John McVie ersetzt, und<br />
mit ihm entstand im Spätherbst 1967 binnen<br />
drei Tagen Fleetwood Macs gleichnamiges<br />
Debüt-Album, ein praktisch reines, stilsicheres<br />
Blues-Album mit Green als Frontmann. Das traf<br />
in Großbritannien den Nerv der Zeit und wurde<br />
zum Kassenerfolg. Großen Anteil hatte der<br />
Elmore-James-Klassiker „Shake Your Money -<br />
maker“ mit Spencers geradezu ekstatischer<br />
Slide-Gitarre und seinem passenden Gesang.<br />
Die wenige Monate darauf folgende LP „Mr.<br />
Wonderful“ wirkt musikalisch runder und ab -<br />
wechslungsreicher. Da die Tracks ohne Over -<br />
dubs aufgenommen worden waren, wirkte die<br />
Musik frisch und rau wie bei einem Live-Auftritt<br />
und damit spontaner. Mr. Wonderful glänzt mit<br />
einigen Blues-Ohrwürmern, die in der Über zahl<br />
von Green stammen: „Stop Messin’ Around“,<br />
„Love That Burns“, „If You Be My Baby“ und<br />
„Lazy Poker Blues“.<br />
Für ihr Londoner Label Blue Horizon nahm<br />
die Band auch Singles auf, denn Musik, die es in<br />
die Hitparaden schaffte, ließ die Kassen klingeln.<br />
<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
44 STORIES<br />
das einzigartig atmosphärisch treibende Stück<br />
„Albatross“ mit dem neu zur Band gestoßenen<br />
dritten Fleetwood-Mac-Gitarristen Danny<br />
Kirwan, von dem die bemerkenswerte B-Seite<br />
„Jigsaw Puzzle Blues“ stammt, war es, das Green<br />
und seine Band weithin bekannt machte.<br />
»Nach seinem Aus scheiden<br />
bei Fleetwood Mac<br />
entsagte Green bis auf Weiteres<br />
dem Musikgeschäft,<br />
spendete einen Großteil seines<br />
Vermögens und überließ<br />
seinem Protegé Gary Moore<br />
seine Gibson Les Paul.«<br />
In den USA erschien das Album „Mr.<br />
Wonderful“ im Januar 1969 erheblich abgewandelt<br />
mit nur der Hälfte der LP-Tracks. Der<br />
Rest wurde aufgefüllt mit den Fleetwood-Mac-<br />
Hits „Black Magic Woman“ und „Albatross“<br />
sowie drei Kirwan-Stücken und bekam den<br />
Titel „English Rose“. Ausschlaggebend waren<br />
vermutlich wirtschaftliche Gründe. Fleetwood<br />
Macs Erfolg ließ die Band zu dem lukrativeren<br />
Label Reprise abwandern, für das die Band im<br />
April 1969 begann, Material für ein Doppel-<br />
Album aufzunehmen. Damit war für Blue<br />
Horizon in Großbritannien Handeln das Gebot<br />
der Stunde. Um dem Reprise-Album der Band<br />
zuvorzukommen, das am 19. September 1969<br />
schließlich als einfache LP unter dem Titel<br />
„Then Play On“ erschien, brachte Blue Horizon<br />
am 15. August 1969 die LP „The Pious Bird of<br />
Good Omen“ auf den Markt und versah sie mit<br />
einem provozierenden Cover-Foto: Eine schwan -<br />
gere Nonne hält einen Albatross. (Für die britische<br />
Komiker-Truppe Monty Pythons Flying<br />
Circus ein gefundenes Fressen: Im Januar 1970<br />
flimmerte ein Sketch über die britischen Matt -<br />
scheiben mit John Cleese als Pausen-Girl, das<br />
Albatross-Snacks verkauft.) Ein neues, drittes<br />
Studio-Album von Fleet wood Mac ist „The Pious<br />
Bird of Good Omen“ allerdings nicht, sondern<br />
eine Zusammenstellung von vier Singles, zwei<br />
Titeln, auf denen Fleet wood Mac den Blues-<br />
Pianisten Eddie Boyd begleitet hatte, der<br />
eben falls bei Blue Horizon unter Vertrag stand,<br />
und je einem Stück von den Vorgänger-LPs<br />
„Fleetwood Mac“ und „Mr. Wonderful“. Dem<br />
Ver gnügen tut das keinen Abbruch, denn die<br />
zwölf Tracks machen den Sampler zu einem<br />
musikalischen Genuss.<br />
Greens erster Hit für das Label wurde der Song<br />
„Black Magic Woman“, den der Gitarrist Carlos<br />
Santana auf seiner zweiten LP „Abraxas“ (1970)<br />
weltberühmt machte, gefolgt von dem beinahe<br />
symphonisch anmutenden intensiven Blues<br />
„Need Your Love So Bad“. Als ich „Need Your<br />
Love So Bad“ zum ersten Mal im Radio hörte,<br />
störten mich die Streicher, die den Song zu<br />
verwässern schienen. Sie waren allerdings das<br />
Ergebnis von Greens Suche nach der richtigen<br />
Färbung, und sie harmonieren perfekt mit seiner<br />
Gitarre. Suche und Ziel dokumentieren die<br />
fünf Takes von „Need Your Love So Bad“, die<br />
1999 in der vorbildlichen Fleetwood-Mac-CD-<br />
Box „The Complete Blue Horizon Sessions“<br />
1967 – 1969 vorgelegt wurden. Vor allem aber<br />
Blue Horizon hatte noch mehr im Köcher.<br />
Fleetwood Mac waren Anfang 1969 für einige<br />
Auftritte in die USA gereist und machten am 4.<br />
Januar einen vereinbarten Abstecher nach<br />
Chicago. An dem Tag wurde in den Chess-<br />
Studios mit schwarzen Blues-<strong>Musiker</strong>n jenes<br />
Labels, darunter Buddy Guy – aus rechtlichen<br />
Gründen unter dem Namen Guitar Buddy –<br />
und Otis Spann, eine Session mit Tracks aufgenommen,<br />
die Blue Horizon Anfang Dezember<br />
1969 als Doppelalbum „Blues Jam In Chicago“<br />
herausbrachte, auch als Einzel-LPs zu haben<br />
war und seither unter verschiedenen Titeln kursiert.<br />
Ein solches Unterfangen, bei dem Fleet -<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 45<br />
wood Mac ohne ihre Vorbilder die Stücke<br />
„Watch Out“ und „Ooh Baby“ aufzeichneten, fiel<br />
in die Zeit, als mehrere weiße Blues-Bands mit<br />
ihren schwarzen Vorbildern gleichsam an der<br />
Quelle musizierten. Bedauerlicherweise fehlt der<br />
Chicago-Session die Spannung, die Fleet wood<br />
Mac mit ihrem eigenen Material aufbauen<br />
konnten.<br />
Noch vor der Veröffentlichung von „Then<br />
Play On“ erschien bei Immediate im April 1969<br />
die Fleetwood-Mac-Single „Man of the World“,<br />
die wieder ein Hit wurde. Greens Song ist ein<br />
weiterer Meilenstein, stilistisch eine Fortent wick -<br />
lung von „Albatross“, der er textlich und musikalisch<br />
eine pessimistisch-zweifelnde Richtung<br />
gegeben hat, die sich bei ihm weiter verstärkte.<br />
Auf der B-Seite befindet sich der Rock ‘n’ Roll<br />
„Somebody’s Gonna Get Their Head Kicked In<br />
Tonite“ von Earl Vince and the Valiants. So<br />
nannten sich Fleetwood Mac, wenn die Band<br />
live Rock ‘n’ Roll der 1950er-Jahre spielte, in<br />
den der Gitarrist Jeremy Spencer geradezu ver -<br />
narrt war. Spencer erschien dann im goldfarbenen<br />
Glitzeranzug auf der Bühne und hatte sich<br />
die Haare zurückgebunden. Wenn man im Pu -<br />
blikum saß, hat das vermutlich Spaß gemacht.<br />
Hört man es vom Tonträger, bemerkt man<br />
schmerz lich, dass dieser Mimikry die von Green<br />
ausgehende innovative musikalische Kraft der<br />
Blues-Stücke fehlt.<br />
„Then Play On“ wurde Fleetwood Macs ge -<br />
schlossenstes Album. Wenige Tage nach seiner<br />
Veröffentlichung folgte Greens außergewöhnlicher<br />
Hit „Oh Well Part 1 and 2“, und Schluss -<br />
punkt neuer Fleetwood-Mac-Studioaufnahmen<br />
war Mitte Mai 1970 der Green-Hit „The Green<br />
Manalishi“ (With the Two Pronged Crown) mit<br />
dem herrlichen Stück „Word In Harmony“ von<br />
Green und Kirwan auf der B-Seite der Single.<br />
Die Band hatte sich künstlerisch sprunghaft<br />
weiterentwickelt, und das galt auch für Danny<br />
Kirwan, vom dem die Hälfte der 14 Tracks von<br />
„Then Play On“ in der Originalfassung stammen;<br />
„Like Crying“ hatte die Band mit Kirwan schon<br />
einmal zu Blue-Horizon-Zeiten aufgenommen,<br />
blieb da aber unveröffentlicht. Heute ist „Then<br />
Play On“ erhältlich mit den genannten vier<br />
Stücken. Herausragend sind Greens „Rattle snake<br />
Shake“, „Coming Your Way“, „Closing My Eyes“<br />
und „Show-Biz Blues“, wobei die letzteren beiden<br />
Stücke wohl ein Beleg für Greens psychisches<br />
Abdriften sind, der bald in bodenlangen<br />
Mänteln und Kutten sowie einem riesigen Kruzi -<br />
fix um den Hals zu sehen war, mit einem Gesicht,<br />
aus dem die Lebensfreude gewichen zu sein<br />
schien. Bemerkenswert sind außerdem „Fighting<br />
For Madge“, „Underway“ und „Searching For<br />
Madge“, Auszüge aus den Sessions für „Then<br />
Play On“, die zeigen, wie inspiriert, kraft- und<br />
druckvoll die Band auch beim Jammen war.<br />
Der Album-Titel „Then Play On“ selbst klingt<br />
wie die Hoffnung auf ein „Nur weiter so“. Sie<br />
erfüllte sich nicht. Nach seinem Auftritt am 20.<br />
Mai 1970 verließ Green die Band für immer –<br />
das dämonische „Green Manalishi“ schien sich<br />
seiner bemächtigt zu haben. Dazu beigetragen<br />
haben mag Greens Aufenthalt Ende März 1970<br />
nach Fleetwood-Mac-Konzerten in München im<br />
Schloss der Landkommune um Uschi Ober -<br />
maier und Rainer Langhans bei Landshut. Green<br />
konsumierte dort LSD und soll dadurch bleibende<br />
psychische Schäden davongetragen<br />
haben, von denen er sich bis heute nicht voll-
46 STORIES<br />
ständig erholt hat. Allerdings hatte er auch schon<br />
früher Drogen genommen. Nach seinem Aus -<br />
scheiden bei Fleetwood Mac entsagte Green bis<br />
auf Weiteres dem Musikgeschäft, spendete<br />
einen Großteil seines Vermögens und überließ<br />
seinem Protegé Gary Moore seine Gibson<br />
Les Paul.<br />
Auf Greens Weggang konnte Blue Horizon<br />
noch ein letztes Mal mit seinen Resten des<br />
Fleet wood-Mac-Fundus reagieren. Outtakes<br />
und Titel, denen man andere Stücke für die beiden<br />
ersten britischen Blue-Horizon-LPs vor ge -<br />
zogen hatte, wurden in einem letzten Kehraus<br />
zur LP „The Original Fleetwood Mac“, die ab<br />
No vember 1971 in den Plattenläden stand.<br />
Solche Veröffentlichungen sind künstlerisch oft<br />
zweite Wahl, anders jedoch im Fall von „The<br />
Original Fleetwood Mac“, ein durchaus überzeugendes<br />
Album.<br />
Ohne Green wurde die Band eine andere.<br />
Mit dem Album „Kiln House“ von 1972 knüpften<br />
die verbliebenen Mitglieder mit den ausgezeichneten,<br />
von Kirwan geprägten Tracks<br />
„Station Man“, „Jewel Eye Judy“ und „Earl<br />
Grey“ etwas an „Then Play On“ an. Als aber die<br />
beiden Gitarristen Kirwan und Spencer auch<br />
ihren Dienst quittiert hatten, entfernte sich die<br />
Band mit neuen Mitgliedern von ihren Ur -<br />
sprüngen und wurde eine der erfolgreichsten<br />
Bands der Pop-Geschichte.<br />
Wie hochkarätig Fleetwood Macs Auftritte<br />
mit Green sein konnten, wurde Liebhabern ihrer<br />
Musik, die die Band nicht live erlebt haben,<br />
erst Jahre später bewusst. Anfang Februar 1970<br />
hatte die Band an drei Abenden im Bostoner<br />
Club Boston Tea Party gastiert. Das wurde<br />
komplett mitgeschnitten, um noch im selben<br />
Jahr Fleetwood Macs erste Live-LP auf den<br />
Markt zu bringen. Ein kleiner Ausschnitt er -<br />
schien aber erst 1984 als „Live In Boston“,<br />
danach 1985 mehr davon auf dem Doppel -<br />
album „Cerulean“. Erst 1998 erschien nahezu<br />
alles auf drei CDs mit dem Titel „Live At The<br />
Boston Tea Party“. Spencers musikalisch wenig<br />
bemerkenswerter Rock ‘n’ Roll war dabei zu<br />
hören; es sind aber die Stücke unter Greens Ein -<br />
fluss, die die Aufnahmen so wertvoll machen.<br />
Greens musikalische Bedeutung wird dabei<br />
selbst bei dem Rock ‘n’ Roll-Stück „Jenny<br />
Jenny“ deutlich. Denn diese erfrischende Auf -<br />
nahme ist ein besonderes Erlebnis wegen<br />
Greens Gesang und seines spannenden<br />
Gitarren-Solos. Mit etwas Vergleichbarem<br />
konnte der Rock ‘n’ Roller Spencer nicht punkten.<br />
Atemberaubend sind vor allem die Tracks<br />
„Jumping At Shadows“ (überhaupt eine Erst -<br />
»Welche Spuren<br />
Green im Bluesrock<br />
hinterlassen hat,<br />
zeigen Tributes anderer<br />
Rock-<strong>Musiker</strong>.<br />
1995 kam das „Peter<br />
Green Song book<br />
(A Tribute to His Works<br />
In Two Volumes)“<br />
in den Handel, auf dem<br />
zahlreiche Künstler ihm<br />
ein Denkmal setzten.«<br />
veröffentlichung), „World In Harmony“, „Black<br />
Magic Woman“ und die Kurzfassung von „Oh<br />
Well“. Die größte Überraschung ist jedoch die<br />
25-minütige Version von „Rattlesnake Shake“,<br />
die an zwei Abenden gespielt wurde. Ohne es<br />
zu wissen, erhielten die Zuschauer damit einen<br />
tiefen Einblick in die Sessions zu „Then Play<br />
On“. Diese Version eröffnet die Tour de force<br />
mit „Rattlesnake Shake“ und geht über in die<br />
„Madge-Jams“. Die drei Gitarristen treiben sie<br />
zu einem ersten fulminanten und nach der Ent -<br />
spannungsphase mit „Underway“ in der<br />
„Magde“-Fortsetzung zu einem zweiten fabelhaften<br />
Höhepunkt, ehe die Band das Stück<br />
ausklingen lässt. Die Spannung, die die <strong>Musiker</strong><br />
über das gesamte Stück aufrechterhalten,<br />
lässt sich wohl nur mit Creams 16-minütiger<br />
Live-Version von „Spoonful“ auf dem Doppel-<br />
Album „Wheels Of Fire“ vergleichen. Die erste<br />
Boston-CD enthält außerdem eine fast 13-<br />
minütige Version von Greens da noch nicht<br />
veröffentlichtem Stück „The Green Manalishi“.<br />
Green singt und spielt kraftvoll. Dann wechselt<br />
er von der Gitarre zum sechssaitigen Bass, mit<br />
dem er das Stück beschließt und eine gewisse<br />
Rat lo sig keit zurücklässt.<br />
Die drei Boston-CDs sind das Live-Testa -<br />
ment von Fleetwood Mac mit Peter Green.<br />
Nach der Auflösung der Band sind drei weitere<br />
Live-LPs beziehungsweise -CDs mit Auf nah men<br />
aus den Jahren 1967 bis 1969 erschienen. „Live<br />
At the Marquee“ (da noch mit dem Bassisten<br />
Bob Brunning) und „London Live ’68“. „The<br />
Masters“ vermitteln trotz mäßiger Tonqualität<br />
einen recht guten Eindruck vom Potenzial der<br />
Band. Am besten aber gelingt dies mit der<br />
1999 veröffentlichten CD „Shrine ‘69“. Der<br />
Auftritt vom 25. Januar 1969 liegt nicht nur in<br />
Soundboard-Qualität vor, sondern belegt auch,<br />
wie gut Fleetwood Mac zum Beispiel den Hit<br />
„Albatross“ live präsentieren konnten. Wie viele<br />
andere Bands waren auch Fleetwood Mac<br />
mehrfach Gäste in Sendungen der BBC. Dieses<br />
Archiv-Material erschien 1995 als Doppel-<br />
CD „Peter Green’s Fleetwood Mac live at the<br />
BBC“. Auch hier mischte die Band Greens<br />
Blues mit Spencers wenig interessantem Rock<br />
‘n’ Roll. Daher wünscht man sich beim An -<br />
hören, dass von Greens Musik mehr zu hören<br />
gewesen wäre.<br />
1998 war neben den Boston-CDs gleich die<br />
nächste Überraschung mit der Doppel-CD<br />
„The Vaudeville Years of Fleetwood Mac 1968<br />
to 1970“ perfekt. Hier bekam man unter anderem<br />
Aufschluss über die bis dato unbekannten<br />
Aufnahmen, die für die Doppel-LP „Then Play<br />
On“ gedacht waren, dabei die kompletten<br />
Madge- und Underway-Jams, aus denen<br />
Fleetwood Mac in Boston live das 25-minütige<br />
„Rattlesnake Shake“ gemacht hatten. 2001<br />
wurde weiteres unbekanntes Material nachgelegt<br />
mit der Doppel-CD „Show-Biz Blues 1968<br />
to 1970 Vol 2“. Außer unveröffentlichten Live-<br />
Einspielungen aus dem Jahr 1970 hatte man<br />
unbekannt gebliebene Studio-Aufnahmen entdeckt.<br />
Die Live-Aufnahmen haben es in sich:<br />
zwei weitere Stücke aus Boston, im Übrigen<br />
Londoner Live-Aufnahmen des Jahres, dabei<br />
eine Version von „Rattlesnake Shake“, die sich<br />
von den Boston-Auftritten unterscheidet, und<br />
eine noch längere, über 15-minütige Fassung<br />
von „The Green Manalishi“, bei der Greens<br />
Bass-Spiel besonders aufregend ist.<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 47<br />
Welche Spuren Green im Bluesrock hinterlassen<br />
hat, zeigen Tributes anderer Rock-<br />
<strong>Musiker</strong>. 1995 kam das „Peter Green Song -<br />
book (A Tribute to His Works In Two Volumes)“<br />
in den Handel, auf dem zahlreiche Künstler ihm<br />
ein Denkmal setzten, dabei Rory Gallagher mit<br />
seinen beachtlichen Versionen des „Leavin’<br />
Town Blues“ und des „Show-Biz Blues“. Im selben<br />
Jahr widmete der Rockgitarren-Virtuose<br />
Gary Moore seinem Mentor meisterlich die ganze<br />
CD „Blues For Greeny“, auf der er Greens be -<br />
rühmte Gibson Les Paul spielte. „Blues For<br />
Greeny“ war im selben Jahr auf dem Montreux<br />
Jazz Festival auch Moores Programm, das für<br />
eine DVD aufgezeichnet wurde. Ebenfalls 1995<br />
legte der Rock-Gitarrist Bernie Marsden die<br />
kenntnisreich und liebevoll eingespielte CD<br />
„Green And Blues“ vor. Ab 2007 ging Drummer<br />
Mick Fleetwood mit seiner Mick Fleetwood<br />
Blues Band auf Tournee. Das Repertoire war<br />
geprägt von zahlreichen Green-Stücken, die die<br />
Band mit dem vielseitigen ehemaligen Fleet -<br />
wood-Mac-Gitarristen Rick Vito neu interpretierte,<br />
der außerdem alle Gesangsparts übernahm.<br />
Zwei verschiedene und beide lohnende<br />
Mitschnitte von 2008 waren ab 2010 unter dem<br />
Titel „Blue Again“ als CD und DVD erhältlich.<br />
2009 erschien schließlich die längst überfällige<br />
Dokumentation „The Peter Green Story: Man<br />
of the World“ als DVD. Sie konnte zwar kaum<br />
auf anderes filmisches Material mit Green in<br />
Fleetwood-Mac-Tagen zurückgreifen, als es auf<br />
der alten VHS „The Early Years“ zu finden ist.<br />
Dennoch unterscheidet sich die Doku men ta -<br />
tion wohltuend von anderen, in denen Leute<br />
über Künstler sprechen, denen sie nie begegnet<br />
sind. Hier kommen überwiegend Peter Green<br />
zu Worte und Weggefährten wie Blue-Horizon-<br />
Gründer Mike Vernon, Mick Fleetwood (über<br />
Green berichtete er auch auf der 2003 veröffentlichten<br />
DVD „Fleetwood Mac – The Mick<br />
Fleetwood Story“), John McVie und Jeremy<br />
Spencer. Wie gut, dass Ton- und Bildträger dazu<br />
beitragen, außergewöhnliche Künstler vor dem<br />
Vergessen zu bewahren!<br />
NÄCHSTE FOLGE:<br />
JACK BRUCE – MUSIK OHNE GRENZEN<br />
TEXT: DR. NORBERT APING<br />
DR. NORBERT APING<br />
Geboren 1952, Buchautor<br />
und Leiter des Amtsgerichts<br />
in Buxtehude.
48 STORIES<br />
EVA<br />
KYSELKA<br />
Live berührt sie<br />
mit ihrem<br />
wandlungsfähigen<br />
Gesang und<br />
ihrer magischsinnlichen<br />
Bühnenpräsenz<br />
Eva Kyselka, geboren im Leipzig der DDR,<br />
singt als Liedermacherin vor allem über The -<br />
men wie Naturschutz, Frieden und Selbst fin dung.<br />
MM: Du bist damals noch in der DDR aufgewachsen,<br />
hast dort später auch in mehreren<br />
Rockbands gesungen. Wie war für dich<br />
als <strong>Musiker</strong>in die Zeit dort?<br />
EVA KYSELKA: Trotz Mauer und somit begrenztem<br />
Territorium fühlte ich mich frei, weil ich während<br />
meines Studiums gut von der Musik leben konnte.<br />
Nach dem Studium war ich ständig unter wegs,<br />
auch auf Touren in den Ostblock län dern. Ich war<br />
freiberuflich, musste mich gar nicht mit diesem<br />
System auseinandersetzen. Künstler wurden sehr<br />
gut bezahlt, besonders, wenn man wie ich einen<br />
Berufsausweis hatte. Kunst und Musik wurden viel<br />
mehr wertgeschätzt. Da mein Vater jedoch von der<br />
Bundesregierung aus politischer Haft frei gekauft<br />
wurde, hatte ich das Ge fühl, dass ich be stimmte<br />
staatliche Förderungen nicht erhielt. Ich wollte meinen<br />
Bekanntheitsgrad damals nur steigern, damit<br />
ich mal in die unbekannte Welt, die man nur aus<br />
dem Fernseher kannte, delegiert werde.<br />
MM: Inwieweit haben Mauerfall und Wieder -<br />
vereinigung deine Musik geprägt?<br />
EVA KYSELKA: Ich habe mich riesig gefreut, als<br />
sich alles von allein auflöste und ich weder Aus -<br />
reiseantrag stellen noch Delegierung brauchte. In<br />
der neuen Situation war mir egal, dass für uns<br />
über Nacht das ganze Veranstaltungswesen zu -<br />
sammenbrach, bestehende Verträge ihre Gültig -<br />
keit verloren, Vereinbarungen für neue Rundfunk -<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
STORIES 49<br />
»Ich möchte Mut machen,<br />
der eigenen<br />
schöpferischen Kraft<br />
zu vertrauen und den Weg<br />
durch die Unsicherheit<br />
und Ängste zu wagen.<br />
Deshalb handeln<br />
meine Songs von dem<br />
Einlassen auf das<br />
Ungreifbare in sich selbst<br />
in einer Welt, die sich<br />
überwiegend an greifbarer<br />
äußerer Sicherheit<br />
orientiert.«<br />
auf diese wichtige Problematik aufmerksam<br />
machen und ein Bewusstsein für einen respektvollen<br />
Umgang mit der Natur und allen Lebe -<br />
wesen schaffen. Ich will damit Hoffnung geben,<br />
dass jeder in unserer Turbowegwerfgesellschaft<br />
etwas tun kann, um den eigenen ökologischen<br />
Fußabdruck zu reduzieren.<br />
MM: Ist Musik für dich eher etwas, um selbst<br />
Dinge zu verarbeiten, oder eher etwas, womit<br />
du andere Menschen auf Sach verhalte aufmerksam<br />
machen willst?<br />
produktionen hinfällig wurden. Ich war damals<br />
durch die neu gewonnene Freiheit total motiviert,<br />
neue Chancen und Herausforderungen anzunehmen.<br />
MM: Wie schwer war es für dich, auf dem<br />
west- bzw. gesamtdeutschen Musikmarkt<br />
Fuß zu fassen?<br />
EVA KYSELKA: Noch im Wendejahr gründete ich<br />
mit dem Gitarristen und dem Keyboarder aus<br />
meiner letzten Bandbesetzung und drei West -<br />
berliner <strong>Musiker</strong>n eine Rockband. Es war eine<br />
der ersten Bands, wo sich aus den ehemals<br />
getrennten Stadtteilen <strong>Musiker</strong> fusionierten. Wir<br />
spielten bei den Konzerten im vereinten Deutsch -<br />
land fast nur eigene Songs. Davon leben konnte<br />
ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Dafür hätte ich<br />
Top-40-Musik in Westdeutschland machen müssen,<br />
aber ich wollte in Berlin bleiben. Deshalb<br />
machte ich in Berlin eine Weiterbildung als Sozial -<br />
arbeiterin.<br />
MM: Du singst in deinen Liedern über The -<br />
men wie Umweltschutz, Frieden, Toleranz<br />
und Selbstfindung. Wieso?<br />
EVA KYSELKA: Mit den Songs auf meiner Kon -<br />
zept-EP „Bienenkönigin“ zum Thema Umwelt und<br />
Naturschutz will ich nicht bekehren. Aber ich will<br />
EVA KYSELKA: Auf meinem neuen Album „Wirst<br />
Du mich hören“ sind Texte zu unterschiedlichen,<br />
für mich wichtigen Themen, auf die ich aufmerksam<br />
machen will. Die Lieder sind aber für mich<br />
alle miteinander verknüpft. Zum Beispiel bei der<br />
Suche zu sich selbst: dass man diesen Weg im<br />
Einklang mit unserer Umwelt und im menschlichen<br />
Miteinander geht. Ein ganz persönliches<br />
Lied ist „Wirst Du mich hören“. Mit diesem Lied<br />
habe ich die Trauer um meine Mutter verarbeitet.<br />
Gleichzeitig wollte ich Mut machen, loszulassen,<br />
Abschied zu nehmen und weiterzugehen.<br />
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />
FOTOQUELLE: EVA KYSELKA<br />
EVA KYSELKA<br />
„Wirst du mich hören“<br />
VÖ: 19.11.2016<br />
WWW.EVAKYSELKA.DE<br />
WWW.FACEBOOK.COM/<br />
EVAKYSELKA.DE<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
50 MUSIKBUSINESS<br />
Ohne jeden Zweifel stellt<br />
die Kunstrichtung der<br />
Rock- und Popmusik einen<br />
künstlerischen Bereich dar,<br />
der anderen<br />
künstlerischen Bereichen<br />
vieles voraus hat ...<br />
Eine enorme<br />
Kommunikationsmöglichkeit<br />
mit den Mitmenschen,<br />
eine enorme<br />
Begeisterungsfähigkeit,<br />
außergewöhnliche<br />
Popularität und<br />
das Gruppenerlebnis<br />
gemeinsamer<br />
Konzerterfahrungen.<br />
Leider gibt es<br />
in dieser Branche<br />
der Rock- und Popmusik<br />
auch zahlreiche Kriminelle,<br />
die den <strong>Musiker</strong>n und<br />
Musikgruppen das Leben<br />
oft auch zur Hölle machen.<br />
Von einem dieser<br />
Fälle möchte ich heute<br />
hier berichten.<br />
Anfang November 2016 erreichte dem Team -<br />
leiter einer in Deutschland und im Ausland<br />
bekannten Cover- und Musicalband eine Anfrage<br />
für ein Konzert im Januar <strong>2017</strong> für die Stadt<br />
Schwarzheide seitens einer Konzertagentur von<br />
Frank S. und Jürgen T. aus einer kleinen Stadt<br />
bei Bonn namens Alfter.<br />
Man war sich schnell einig und der Konzertvertrag<br />
wurde unterschrieben von Jürgen T.<br />
Nach absolviertem Konzertauftritt wurde die Gage<br />
aber nicht wie vertraglich vereinbart gezahlt, Mah -<br />
nungen blieben erfolglos. Stattdessen antwortete<br />
Frank S. von dieser Agentur mit aberwitzigen Aus -<br />
flüchten und Frechheiten ...<br />
HAIFISCHE<br />
IN DER MUSIKBRANCHE<br />
Unterdessen kontaktierte der Bandleader der<br />
geschädigten Musikgruppe die Stadt Schwarz -<br />
heide als Veranstalter, um auf diesen Sachverhalt<br />
aufmerksam zu machen. Dort war man auch<br />
sofort behilflich und teilte dem Bandleader mit,<br />
dass die Stadt bereits auf massiven Druck von<br />
Frank S. die vereinbarte Gage in der zweiten No -<br />
vemberwoche 2016 an die Agentur gezahlt habe<br />
aufgrund seiner Begründung, er, Frank S., müsse<br />
die Gage an die Band schon vor dem Konzert<br />
überweisen. Dabei kam weiterhin heraus, dass<br />
diese ominöse Agentur außerdem eine völlig bran -<br />
chenunübliche Provision in Höhe von 60 % vereinnahmt<br />
hatte ...<br />
Daraufhin erstattete der Bandleader bei der<br />
Polizei Anzeige wegen Betrugs. Die zuständige<br />
Staatsanwaltschaft wollte allerdings keine Klage<br />
gegen Frank S. erheben, da er allem An schein<br />
nach glaubhaft behauptete, dass der Ver trag von<br />
Jürgen T., seinem Kompagnon, unterzeichnet<br />
wurde und nicht von ihm. Dieser sei inzwischen<br />
aus der Firma ausgeschieden und er, Frank S.,<br />
sei nicht zahlungsfähig.<br />
Durch die Kontaktaufnahme eines weiteren<br />
geschädigten <strong>Musiker</strong>s kam heraus, dass Frank S.<br />
diese Ausrede bereits vor neun Jahren bei einem<br />
international bekannten Künstler (Chris Norman)<br />
angewandt hatte und ihm die Gage bislang auch<br />
noch nicht gezahlt hatte.<br />
Allem Anschein nach ist dies für Frank S. eine<br />
bewährte Betrugsmasche. Da aber alle bisher Ge -<br />
schädigten keine Anzeige erstattet hatten, stellt<br />
leider diese Anzeige erst den Anfang aller Ermitt -<br />
lungen dar. Interessanterweise konnte ein Privat -<br />
ermittler die Existenz von Jürgen T. bislang nicht<br />
ermitteln. Die Behörden scheinen in diesem Fall<br />
auch nicht besonders behilflich zu sein. Das<br />
Verfahren gegen Jürgen T. zieht sich in die Länge<br />
und hat eine bisher ungewöhnlich lange Bear bei -<br />
tungszeit.<br />
Da diese betrügerische Konzertagentur im Inter -<br />
net weiterhin Geschäfte tätigt, möchten wir vor<br />
ihr eindringlich warnen und weitere Geschä digte<br />
um Kontaktaufnahme bitten (info@musikermagazin.de<br />
oder os@musiker-online.com).<br />
DIE WICHTIGSTE<br />
ERMITTLUNGSFRAGE AN ALLE<br />
LESER DIESER ZEILEN IST:<br />
• Wer kennt Jürgen T. aus Alfter?<br />
• Wer kenn diese Agentur?<br />
• Wer kennt Frank S. aus Alfter?<br />
Die Klarnamen werden gerne am Telefon<br />
genannt: 0160/96466306.<br />
Bitte auf den AB sprechen. Rückruf erfolgt.<br />
Die Verschwiegenheit werden vom <strong>Musiker</strong><br />
<strong>Magazin</strong> und dem DRMV e.V. gewährleistet<br />
und garantiert!<br />
Ole Seelenmeyer, <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong>/DRMV e.V.<br />
TEXT: OLE SEELENMEYER<br />
FOTO: © ARTEM / FOTOLIA.COM<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
MUSIK & RECHT 51<br />
ERST TAGESHONORARE AB 420 EURO<br />
(BEISPIEL: EDITOREN) SIND ARGUMENT GEGEN<br />
SCHEINSELBSTSTÄNDIGKEIT<br />
ten der Wirtschaftswissen schaft und Statistik<br />
einen angemessenen Tages satz für Solo-Selbst -<br />
ständige. Das Ergebnis der ersten Hochrech nun -<br />
gen: Mindestens 600 Euro Tagessatz (Berufsein-<br />
stei ger) wären nötig, um bei aktuellen Gegeben -<br />
heiten und durchschnittlicher Auslastung zu einem<br />
entsprechenden Monats ein kommen (Unter grenze)<br />
zu führen und entsprechend als Argument gegen<br />
Scheinselbst ständig keit nutzbar zu sein.<br />
Erwähnenswert sind auch die Honoraremp -<br />
fehlung des BVFK für Solo-Selbstständige (min.<br />
580 Euro) und der Gagenkompass des BFS<br />
(min. 650 Euro), die beide auf unterschiedlichen<br />
Wegen zu einem ähnlich gelagerten Er gebnis<br />
gelangen wie fairTV im Equal-Pay-Projekt.<br />
Nach dem Urteil des Bundessozialgerichts ist klar:<br />
Auch die Honorarhöhe entscheidet über den Status als<br />
Selbstständiger. Und dies umso mehr, als die<br />
hinlänglich bekannten Kriterien –<br />
„nicht weisungsgebunden“, „nicht ortsgebunden“,<br />
„nicht in die Organisationsstruktur des Unternehmens<br />
eingebunden“ etc. – in Streitfällen immer weniger<br />
Beachtung finden. Bleibt die Frage, ab welcher<br />
konkreten Honorarhöhe eine Scheinselbstständigkeit<br />
in Film und TV unwahrscheinlich wird.<br />
Dazu könnte als Grundlage der einzige existierende<br />
Tarifvertrag für auf Zeit beschäftigte Filmund<br />
TV-Schaffende, der TVFFS, herangezogen<br />
werden. Dort wird die Wochenmindestgage für<br />
auf Zeit angestellte Editoren mit 1 508 Euro an ge -<br />
geben, was in einem Tagessatz von ca. 300 Euro<br />
für nicht Selbstständige resultiert. ver.di empfiehlt<br />
in seinem „Code of Practice“ einen Aufschlag von<br />
mindestens 40 % für die Selbstständigkeit, was<br />
zu einem Tagessatz von 420 Euro zzgl. MwSt.<br />
führt – wohlgemerkt als Untergrenze, was nur<br />
auf Berufsanfänger anwendbar wäre.<br />
Ein anderer Ansatz nimmt die Rechtsprechung<br />
des Bundessozialgerichts noch deutlicher beim<br />
Wort, das sich auf „die übliche Ver gütung eines<br />
Festangestellten“ bezieht. Hier wären im Bereich<br />
Film und Fernsehen die üblichen Fest angestellten<br />
vor allem in den öffentlich-rechtlichen Sendern zu<br />
suchen. Dort werden gemäß Tarif vertrag z. B. im<br />
MDR Monatsgehälter zwischen 3 949 und 6 347<br />
Euro brutto für Editoren und Kameraleute be -<br />
zahlt*. Das derzeit laufenden Equal-Pay-Projekt<br />
von fairTV in Zusammenarbeit mit Langer Media<br />
Consulting errechnet daraus mit den Instru men -<br />
Klar ist in jedem Fall: Die Honorare für soloselbstständige<br />
Film- und TV-Schaffende müssen<br />
deutlich steigen, um in Zukunft bei dem Vorwurf<br />
der Scheinselbstständigkeit als Entlastungs ar -<br />
gument herangezogen werden zu können. Wir<br />
wissen allerdings auch, dass derzeit solche Ho -<br />
no rare nicht durch die Budgets der Fernseh sender<br />
abgedeckt werden.<br />
fairTV ruft daher alle Produzenten und technischen<br />
Dienstleister dringend dazu auf, die<br />
Auftrag gebenden Sender umgehend mit diesen<br />
neuen Fakten zu konfrontieren, sofort in Nach -<br />
verhandlungen über budgetierte Tages ho norare<br />
in oben genannter Höhe einzutreten und die ausgehandelten<br />
Anpassungen direkt an die Solo-<br />
Selbstständigen weiterzugeben. Andernfalls dürften<br />
in naher Zukunft schmerzliche Nach zah lungen<br />
an die Sozialkassen drohen.<br />
Alle soloselbstständigen Film- und Fernseh -<br />
schaffenden rufen wir auf, die oben genannten<br />
Honorare bei Honorarverhandlungen immer im<br />
Hinterkopf zu behalten und sich dem möglichst<br />
anzunähern – die drohende Gefahr der Schein -<br />
selbstständigkeit bei zu niedrigen Honoraren sollte<br />
dabei in Zukunft immer angesprochen werden.<br />
*Quelle: MDR-Organisationshandbuch, Stand 27.<br />
Mai 2014, inkl. 13. Monatsgehalt, nur An gestell te<br />
ohne „Junior“ oder „Senior“-Status<br />
TEXTQUELLE: FAIRTV E.V.<br />
GRAFIK: © STYLE-PHOTOGRAPHY/<br />
FOTOLIA.COM<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
52 PRODUKT-NEWS<br />
AUDIOINTERFACE<br />
FÜR DAS IPAD BEI TASCAM<br />
Das iXR ist ein kompaktes, solides Audio-/MIDI-Interface<br />
für mobiles Aufnehmen mit einem Apple iPad. Es stellt zwei<br />
analoge Ein- und Ausgänge sowie MIDI In/Out bereit und<br />
kommt mit Mikrofonen, Line-Signalen und Instrumenten<br />
gleichermaßen zurecht.<br />
Mit seinem schlanken Aluminium-Gehäuse, Ultra-HDDA-<br />
Vorverstärkern und Abtastraten bis 96 kHz soll es dem<br />
hohen Anspruch von iPad-Anwendern nicht nur äußerlich,<br />
sondern auch klanglich gerecht werden. Die Verwendung mit<br />
Mac- und Windows-Computern ist aber ebenfalls möglich.<br />
Das iXR hat eine hohe Eingangsempfindlichkeit, um auch<br />
schwächere dynamische Mikrofone gut aussteuern zu können,<br />
und lässt sich auch eigenständig betreiben – ideal<br />
etwa zum Üben. Ausgangs- und Kopfhörerpegel sind unabhängig<br />
voneinander einstellbar, und Lizenzen für die App<br />
Cubasis LE und das DAW-Programm Cubase LE sind im<br />
Lieferumfang enthalten.<br />
Weitere Informationen: www.tascam.eu/de<br />
NEUE CD-/KASSETTEN-KOMBINATION FÜR DIE INSTALLATION<br />
Der CD-A580 von Tascam verbindet die Vorteile der beiden Der CD-A580 ist eingangs- und ausgangsseitig mit unsymmetrischen<br />
Cinchbuchsen ausgestattet und hat einen<br />
beliebtesten Audiomedien Kassette und CD, kombiniert sie<br />
mit einem USB-Recorder und vereint all das in einem ge - Kopfhörerausgang mit Pegelregler. Neben der Installation in<br />
meinsamen Gehäuse mit dem Ergebnis größter Funk tio na - Hallen, Hotels und Restaurants eignet er sich für DJs,<br />
lität bei geringem Platzbedarf.<br />
<strong>Musiker</strong>, Tanzschulen und Fitnesseinrichtungen sowie viele<br />
Der Anwender kann jede der Quellen für die Wiedergabe weitere Anwendungen. Eine Infrarot-Fernbedienung ist im<br />
nutzen, Aufnahmen auf Kassette oder USB-Speicher medien Lieferumfang enthalten<br />
erstellen oder Kopien von CDs oder Kassetten herstellen. Weitere Informationen: www.tascam.eu/de<br />
SHURE ANIUSB-MATRIX UND ANI22 AUDIO NETWORK INTERFACE<br />
AB SOFORT VERFÜGBAR<br />
Zwei der neuesten Audio Network Interfaces (ANI) von<br />
Shure, die ANIUSB-Matrix und ANI22, sind ab sofort erhältlich.<br />
Die auf der Integrated Systems Europe <strong>2017</strong> vorgestellten<br />
ANIs wurden für die Nutzung mit Premium-AV-Kon -<br />
fe renzmikrofonen von Shure entwickelt. Die ANIUSB-Matrix<br />
und ANI22 ermöglichen es, die Shure-Microflex-Advanceund<br />
Microflex-Wireless-Serie einfach in bestehende AV/ IT-<br />
Infrastrukturen zu integrieren. Diese hochwertigen Audio -<br />
lösungen gewährleisten perfekte Kompatibilität für Audio/<br />
Video-Konferenzanwendungen in kleinen und mittleren<br />
Meeting-Räumen. Die ANIUSB-Matrix verbindet vier Micro -<br />
flex-Advance- oder Microflex-Wireless-Mikrofonkanäle<br />
uber Dante, mit einer im Raum verbauten Audio/Video-Kon -<br />
fe renz lösung oder einem PC-basierten Soft-Codec über<br />
USB oder Analog-Audio – ideal, wenn ein Premium-Mikro -<br />
fon system benötigt wird und das akustische Echo-<br />
Cancelling eines AV-Codecs verwendet wird.<br />
Das mit XLR- und Euro-Block-Anschlüssen angebotene<br />
ANI22 kann bis zu zwei Line/Mic-Signale in oder aus dem<br />
Dante-Netzwerk anbinden. Einfaches Routing wird durch<br />
die Browser-basierte Software ermöglicht. Das ANI22 be -<br />
sticht durch kompakte Abmessungen mit einfacher Mon -<br />
tage unter dem Tisch oder im Rack, Power Over Ethernet<br />
(PoE) macht ein zusätzliches Netzteil überflüssig.<br />
Für weitere Informationen zu ANIUSB-Matrix und ANI22<br />
besuchen Sie www.shure.de<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
PRODUKT-NEWS 53<br />
KÖNIG & MEYER: BRANDNEUE STÜHLE FÜR MUSIKER UND ORCHESTER<br />
Neben den Neuheiten in den bekannten Pro duktkategorien präsentierte<br />
König & Meyer dieses Jahr zur Musikmesse noch etwas ganz<br />
Besonderes: Unterschiedlichste Stühle für <strong>Musiker</strong> und Orchester<br />
sowie für Ver leiher, Architekten oder Ausstatter.<br />
Die neue König-&-Meyer-Stuhl-Serie um fasst einen klassischen<br />
Bühnenhocker, professionelle Or chesterstühle, eine Reihe stapelbarer<br />
Mehrzweck-Stühle, einen robusten <strong>Musiker</strong>stuhl sowie individuell<br />
einstellbare Stühle für Dirigenten, Bassisten, Cellisten,<br />
Pauken- und Harfen spieler. Ein stabiler, platzsparender Trans port -<br />
wagen für die verschiedenen <strong>Musiker</strong>- bzw. Orchesterstühle rundet<br />
das Angebot ab.<br />
Weitere Informationen: www.k-m.de<br />
PROD.-NR.<br />
PRODUKTNAME<br />
BESCHREIBUNG<br />
WICHTIGE MERKMALE<br />
14094<br />
Bühnenhocker<br />
Klassischer Hocker mit „Stop & Go“-<br />
Rollen für Bühne, Studio oder Probe -<br />
raum<br />
Bremsfunktion über kleinen Verstellring ein-/<br />
ausschaltbar. Bequeme Sitzfläche mit hoch wer -<br />
tigem Kunstlederbezug.<br />
Stufenlose Höhenverstellung per Gasdruck feder.<br />
13400<br />
13405<br />
13410<br />
13415<br />
Stapelstuhl<br />
Stabiler, stapelbarer Mehrzweck-<br />
Stuhl<br />
Sitzschale aus mehrfach verleimtem Buchen -<br />
schichtholz (natur oder schwarz). Bis zu 10<br />
Stühle stapelbar. 13410 und 13415 mit strapazierfähigem,<br />
schwarzem Stoffbezug.<br />
Sitz und Rückenlehne sind aus verleimtem<br />
13460<br />
13420<br />
13430<br />
<strong>Musiker</strong>stuhl<br />
Orchesterstuhl<br />
Stabiler komfortabler Stuhl mit ge -<br />
polster tem Sitz und Rückenlehne<br />
Schichtholz. Sitzfläche mit Belüftungslöchern,<br />
darunter atmungsaktiver Schaumstoff. Äußerst<br />
strapazierfähiger Stoffbezug aus 100 % Poly es -<br />
ter. Geräuscharme Kunststoffgleiter, Stapel stege<br />
und Stapelschutz (bis zu 6 Stühle stapelbar).<br />
Version 13430 mit schwer entflammbarem Be -<br />
zugstoff.<br />
13410<br />
13440<br />
Orchesterstuhl<br />
Professioneller Orchesterstuhl mit<br />
gepolstertem Sitz und Rückenlehne<br />
Polsterung & Stoff (Trevira CS) sind aus schwer<br />
entflammbarem Material und äußerst strapazierfähig.<br />
Sitzfläche mit Belüftungslöchern,<br />
darunter atmungsaktiver Schaumstoff. Ge -<br />
räusch arme Kunststoffgleiter, Stapelstege &<br />
Stapelschutz. Sitzhöhen-Verstellung erfolgt<br />
pneu matisch & stufenlos. Lehnenhöhe und<br />
die Sitzneigung sind ebenfalls einstellbar.<br />
Bis zu 4 Stühle stapelbar.<br />
13460<br />
13470<br />
13480<br />
Bass-Stuhl<br />
Schlagzeug-, Cello-,<br />
Harfen-Stuhl<br />
Pauken-,<br />
Dirigenten- Stuhl<br />
Komplett einstellbarer Bassstuhl mit<br />
stabilem 5-Fuß-Untergestell, gepolster<br />
tem Sitz und Rückenlehne<br />
Komplett einstellbarer Schlag zeuger-<br />
Stuhl mit gepolstertem, drehbarem<br />
Sitz und Rückenlehne<br />
Komplett einstellbarer Pauken-/ Diri -<br />
gentenstuhl mit 5-Fuß-Untergestell,<br />
gepolstertem, drehbarem Sitz und<br />
Rückenlehne<br />
Polsterung und Stoff (Trevira CS) sind aus<br />
schwer entflammbarem Material und äußerst<br />
strapazierfähig.<br />
Sitzhöhen-Verstellung erfolgt pneumatisch und<br />
stufenlos. Lehnenhöhe und Sitzneigung sind<br />
ebenfalls einstellbar.<br />
13460 zudem mit stufenlos höhenverstellbarer<br />
Fußstütze, bequemer Sitz mit Beinaussparung.<br />
13480 mit stufenlos höhenverstellbarer Fuß -<br />
stütze.<br />
13490<br />
13490<br />
Stuhlwagen<br />
Robuster & stabiler Transportwagen<br />
für verschiedene <strong>Musiker</strong>- bzw.<br />
Orchesterstühle<br />
Pulverbeschichtetes Stahlgestell in niedriger<br />
Bauweise – dadurch sehr platzsparend.<br />
Höchste Flexibilität dank 4 Lenkrollen,<br />
davon 2 mit Feststeller.<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
54 PRODUKT-NEWS<br />
SHURE PRÄSENTIERT PITCH BLACK EDITION SUPER 55-BLK DELUXE GESANGSMIKROFON<br />
Auffrischung des Kultmodells 55 Unidyne®<br />
Shure präsentiert das Super 55-BLK Deluxe Gesangs -<br />
mikrofon in Pitch Black Edition in einer limitierten Auf lage.<br />
Die Super 55 Pitch Black Edition bietet den klassischen<br />
Look und die Performance des Super 55 in moderner<br />
Optik. Die limitierte Edition verfügt über ein mattschwarzes<br />
Gussgehäuse mit schwarzem Popfilter und einen linearen<br />
Frequenzgang für eine natürliche Gesangs- und Sprach -<br />
wiedergabe auf der Bühne und im Studio. Im Lieferumfang<br />
sind ein schwenkbarer Stativ-Flansch und eine Reiß ver -<br />
schlusstasche enthalten.<br />
Das Modell 55 Unidyne® definiert klassisches Mikro fon -<br />
design – heute genauso wie bei seiner Einführung vor mehr<br />
als 75 Jahren. Mit seiner Variante der klassischen Optik<br />
verleiht das auffällige Schwarz-in-Schwarz-Design der<br />
Super 55 Pitch Black Edition jeder Produktions um gebung<br />
zusätzlich Eleganz und Stil. Die Mikrofon kapsel mit Super -<br />
nierencharakteristik unterdrückt störende Ge räusche und<br />
verhindert Rückkopplungen.<br />
Die Mikrofonkapsel ist erschütterungssicher gelagert, das<br />
robuste Druckguss-Gehäuse reduziert Griffgeräusche und<br />
schützt vor Beschädigungen.<br />
„Für Sänger sind Mikrofone extrem wichtig, denn sie können<br />
über den Erfolg oder Misserfolg einer Performance ent -<br />
scheiden. Mikrofone müssen über eine erstklassige Klang -<br />
qualität und Verarbeitung sowie eine hohe Belast barkeit ver -<br />
fügen“, betont Soren Pedersen, Product Ma na ger bei Shure.<br />
„Die neue Super 55 Pitch Black Edition ist ein Tour-erprobtes,<br />
dynamisches Mikrofon mit Welt klasse-Leistung in einer<br />
modernen Variante unseres klassischen Designs. Wir freuen<br />
uns auf die Präsentation dieses eleganten, neuen Designs zur<br />
Weihnachtssaison.“<br />
Die Super 55 Pitch Black Edition wird bei autorisierten Shure-<br />
Fachhändlern und online erhältlich sein.<br />
Weitere Informationen unter: www.shure.de<br />
JOST NICKEL<br />
JOST NICKEL’S FILL BOOK<br />
(ENGLISH EDITION)<br />
A Systematic Fun Approach To Fills<br />
Jost Nickel, seit 2006 Drummer bei Jan Delay & Disko No.<br />
1, ist einer der Top Session und Tour Drummer Deutschlands<br />
und ge hört zur aktuellen „goldenen Ge neration“ deutscher<br />
Schlagzeuger. Freunde und Kol legen wie Benny Greb,<br />
Marco Minnemann oder Anika Nilles (übrigens eine seiner<br />
Schü lerinnen) sind mit seinem Namen in einem Atemzug<br />
verbunden – alle stehen sie wegweisend für modernes<br />
Drumming der absoluten Weltklasse.<br />
Eine Fülle verschiedener Fill-Konzepte präsentiert Jost in<br />
diesem Buch für alle diejenigen, die eine Ent deckungs -<br />
reise in die weite Welt der Fills unternehmen wollen.<br />
„Mein FILL BOOK soll Freude bereiten und inspirieren,“<br />
sagt Jost, „und zum grundlegenden Verständnis der<br />
theo retischen Grundlagen der jeweiligen Fills beitragen,<br />
um dich in die Lage zu versetzen, dir eigene Fills auszudenken”.<br />
Er widmet sich den verschiedenen Subdivisions, die für<br />
das Spiel von Drum-Fills entscheidend sind und präsentiert<br />
Fills für gerade Grooves sowie Fills für Shuffle-Grooves.<br />
Buch & MP3-CD | Online Videos | Beilage Lesetexte<br />
Best.-Nr.: 20256US | ISBN-13: 978-3-943638-35-6<br />
23 X 30,5 CM | 144 Seiten | 21,95 Euro<br />
www.alfredmusic.de<br />
Mit dem JOST NICKEL FILL BOOK legte Jost im Dezember<br />
2016 sein zweites Lehrwerk für Drummer vor, das ab<br />
September <strong>2017</strong> auch als englischsprachige Ausgabe vorliegt.<br />
Widmete er sich in seinem erfolgreichen Erstlingswerk<br />
noch dem Thema Groove, so steht sein neues Werk ganz im<br />
Zeichen von Fills!<br />
In klaren Schritten stellt Jost universell einsetzbare rhythmische<br />
Konzepte in verschiedenen Schwierigkeitsgraden<br />
vor, zeigt Orchestrierungsideen, Phrasierungsmöglichkeiten<br />
sowie Dynamik- und Akzentuierungsübungen.<br />
„Ideen wie Switch & Path Orchestration, Diddle Kick,<br />
Clockwise- & Counterclockwise-Spielweise werden dein<br />
Spiel ebenso bereichern wie Step-Hit-Hi-Hat, Hand &<br />
Foot Rolls, Cymbal Choke, Stick Shot und vieles mehr.“<br />
Dem JOST NICKEL FILL BOOK liegt eine MP3-CD bei, für<br />
die Jost viele Fills in verschiedenen Tempi eingespielt<br />
hat. Zusätzlich finden sich online zwanzig Videos, die alle<br />
Fills zeigen, bei denen es hilfreich ist, den Bewegungs -<br />
ablauf zu sehen. Eine 12-seitige Beilage mit Lesetexten<br />
rundet das Konzept des JOST NICKEL FILL BOOK ab.<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
PRODUKT-NEWS 55<br />
CORDIAL MIKROFONKABEL<br />
CMK 234 SCHLIEßT LÜCKE IM<br />
KERNSORTIMENT<br />
Die Auswahl des passenden Mikrofonkabels ist immer eine<br />
Balance aus technischem Anspruch und verfügbarem Bud -<br />
get. Der süddeutsche Kabelhersteller CORDIAL erweitert<br />
daher sein Kernsortiment von Mikrofonkabeln mit Wendel -<br />
schirm um das neue CMK 234.<br />
Mit einem großen Leiterquerschnitt von 2 x 0,34 mm² ist das CMK 234 extrem langstreckentauglich,<br />
ähnlich dem bekannten CMK 250, bleibt dabei aber wegen des Aufbaus mit<br />
26 x 0,127er Litze im Vergleich sehr flexibel.<br />
Nach unten hin wird CORDIALs Sortiment der am meisten nachgefragten Kabel durch die<br />
günstigeren CMK 222 und CME 220 abgerundet.<br />
Lieferbare Längen: Meterware: 100/500 Meter auf Spule | www.cordial.eu<br />
CORDIAL CPI ZZ PATCHKABEL FÜR MODULARE SYNTHESIZER<br />
Modulare Synthesizer liegen voll im Trend. Soundtüftler stecken<br />
sich immer wieder neue Signalflüsse an diesen kreativen<br />
Maschinen zusammen und haben daher einen hohen An -<br />
spruch an die verwendeten Patchkabel. Um diese Erwar tun -<br />
gen an die Qualität zu erfüllen und Übersicht in den komplexen<br />
Strukturen zu schaffen, hat CORDIAL die neuen CPI-ZZ-<br />
Patchkabel mit längenabhängiger Farb kodierung mittels farbiger<br />
Tüllen aufgelegt. Konfektioniert wird mit handverlöteten<br />
REAN-3,5-mm-Vollmetallsteckverbindern.<br />
Im Gegensatz zu bisher marktüblichen Kabeln mit angeschweißten<br />
Plastiksteckern werden Einstreuungen somit<br />
auch auf den letzten Zentimetern verhindert. Die abgeschirmte<br />
Meterware CSP 1 besteht aus hochreinem Kupfer (OFC)<br />
und ist schadstoffarm nach RoHS 2. Das CPI-ZZ-Patchkabel<br />
bietet CV- und Audioübertragung in höchster Qualität.<br />
Lieferbare Längen: 0,15 / 0,3 / 0,6 / 0,9 / 1,2 Meter<br />
Weitere Informationen: www.cordial.eu<br />
HAGSTROM UND „GHOST“ KOOPERIEREN<br />
BEI NEUER FANTOMEN E-GITARRE<br />
Der schwedische Traditionshersteller Hagstrom ist hocherfreut,<br />
die Vorstellung eines brandneuen Gitarrenmodells<br />
und simultan die Zusammenarbeit mit der schwedischen<br />
Band „Ghost“ mitteilen zu können.<br />
In enger Zusammenarbeit haben Hagstroms Design-Team<br />
und die schwedische Band Ghost die „Fantomen“ (schwedisch<br />
für Phantom) entwickelt. Diese Gitarre kombiniert<br />
Hagstroms legendäre Spielkultur mit einer technischen<br />
Raffinesse, die alle Sound-Vorstellungen der beinharten<br />
Gangart bedient. Den Ausgangsunkt bilden ein asymmetrisch<br />
geformter Korpus aus massivem Mahagoni und ein<br />
Mahagonihals, der mit unserem typischen Zapfensystem<br />
(Mortise&Tenon) mit dem Korpus verbunden ist. Wie viele<br />
Hagstrom-Gitarren enthält die Fantomen den H-Expander®-<br />
Halsstab und ist mit einem Resinator®-Griffbrett ausgestattet,<br />
was den Hals nicht nur stabilisiert, sondern auch<br />
entscheidend zum Wohlklang der Gitarre beiträgt. Diese<br />
Komponenten stellen eine solide Grundlage für einen vielseitigen<br />
und perfekt ansprechenden Sound dar.<br />
Mit einem nur 3,5 cm starken Korpus schmiegt sich die<br />
Hagstrom Fantomen ausgewogen an den Körper, liegt perfekt<br />
in der Hand und ist gleichzeitig erstaunlich leicht. Die<br />
25,5”-Mensur (648 mm) sorgt für eine bissigere Attack<br />
und mehr Sustain im Vergleich zu Gitarren mit der klassischen<br />
24,75”-Mensur. Das Design der Halsverbindung<br />
ermöglicht einen unkomplizierten Zugriff auf alle 22 Bünde<br />
und wird selbst anspruchsvolle Virtuosen begeistern.<br />
Hagstroms Ziel war, die Fantomen mit einer Elektronik auszustatten,<br />
die ein möglichst breites Sound-Spektrum – von<br />
klassischen Vintage- bis hin zu brüllenden Metal-Sounds –<br />
abdeckt. Für den amtlichen Sound und die Flexi bilität sorgen<br />
Pickups vom schwedischen Tonabnehmerpapst Johan<br />
Lundgren, der bereits Pickups für Martin Hagström (keine<br />
Verwandtschaft) von Meshuggah entwickelt hat. Lundgren<br />
empfahl zwei unterschiedliche Humbucker: No. 2 am Hals<br />
und No. 5 am Steg. Hiermit verfügen Gitarristen über eine<br />
enorme expressive Bandbreite, die von samtenen, warmen<br />
Sounds bis zu einer bitterbösen Attack und einer Dynamik<br />
reicht, bei der sich auch hartgesottene Headbanger ehrfurchtsvoll<br />
verneigen. Auf den individuellen Coilsplit mit der<br />
Push/Pull-Funktion der Klangregler braucht man ebenso<br />
wenig zu verzichten und holt damit noch mehr Sounds aus<br />
der Gitarre heraus. Der Sound-Wortschatz dieser Gitarre ist<br />
ganz einfach erstaunlich.<br />
ORIGINAL-ZITAT:<br />
„The first electric guitar I learned to play on was my father’s<br />
Hagström Swede that he had in his house for as long as I<br />
can remember. I had been looking at it for years, but my<br />
hands where too small to grip around the fretboard and my<br />
father said I needed to grow my hands a bit before learning<br />
how to play. When I was about 7 years old, he taught me<br />
„TUTTI FRUTTI“ and „BREV FRÅN KOLONIEN“ and then I<br />
would have to figure out the rest. And I did.“<br />
– A Ghoul Writer (lead guitarist and songwriter in Ghost)<br />
Weitere Informationen: www.musik-meyer.de<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
56 PRODUKT-NEWS<br />
MUSIC STORE: DIE NEUEN BOSS GITARRENEFFEKTE MD-500 + RV-500<br />
Neben dem bekannten BOSS DD-500 Digital Delay gibt es<br />
nun zwei weitere hochwertige Effektgeräte für Gitarristen:<br />
Das Modulations-Effektgerät MD-500 und der Hall prozessor<br />
RV-500 runden das Programm perfekt ab!<br />
BOSS DD-500 DIGITAL DELAY<br />
Digitales Delay im Stompbox-Format mit<br />
12 Effekt pro grammen und integriertem<br />
Phrase Looper<br />
Mit dem DD-500 präsentiert Boss ein digitales Delay, das<br />
eine breite Palette an Sounds bietet. So stehen insgesamt<br />
12 Effektprogramme zur Verfügung, die von klassischen ana -<br />
logen Tape-Delays bis hin zu modernen Reverse- und<br />
Filter-Delays reichen.<br />
Über die vorhandenen Regler können die Effekte in Echtzeit<br />
manipuliert werden, wobei das grafische LCD-Display<br />
reichhaltige Informationen liefert. Bis zu 297 Presets können<br />
in den internen Speicherplätzen des Boss DD-500<br />
abgelegt und über die Fußschalter aufgerufen werden.<br />
Außerdem besteht die Möglichkeit, Effektparameter über<br />
ein optional anschließbares Expressionpedal zu steuern.<br />
Über die MIDI-Buchsen kann das Boss DD-500 problemlos<br />
in ein bestehendes Setup eingebunden werden.<br />
Neben den Delay-Effekten verfügt das Boss DD-500 über<br />
einen integrierten Phrase Looper, der Loops mit bis zu 120<br />
Sekunden Länge aufzeichnet (48 kHz Mono, 60 Sekunden<br />
bei 98 kHz Mono/48 kHz Stereo).<br />
Mithilfe des USB-Anschlusses kann das Boss DD-500 mit<br />
einem Computer verbunden werden, um Patches zu archivieren<br />
oder über eine DAW gesteuert zu werden.<br />
FEATURES:<br />
Digitaler Delay-Effekt, 12 Delay-Programme, maximale<br />
Delayzeit 10 sec, Tap-Tempo, integrierter Phrase Looper<br />
(60 sec 98 kHz Mono/48 kHz Stereo, 120 sec 48 kHz<br />
Mono), Wandlung: 96 kHz/32 bit, grafisches LCD-Display,<br />
bis zu 297 Presets speicherbar, Regler: Mode, Time/Value,<br />
Feedback, Effect Level, Tone, Modulation Depth, 3 Fuß -<br />
schalter, Buffer- oder True-Bypass-Betrieb, MIDI In und Out,<br />
Stereo-Ein- und -Ausgänge, Anschluss für Ex pression Pedal,<br />
USB-Anschluss, Betrieb mit 4 AA-Batterien oder optional<br />
erhältlichem Netzteil, Maße B x T x H: 170 x 138 x 62 mm<br />
Gewicht: 1 kg<br />
3 Jahre Music-Store-Garantie!<br />
30 Tage Money-Back-Garantie!<br />
BOSS MD-500<br />
Vielseitig einsetzbares Modulations-<br />
Effektgerät für E-Gitarre<br />
Absoluten Überblick über die Welt der Modulationseffekte<br />
bietet Boss mit dem umfangreichen MD-500. 12 Sound<br />
Modes mit 28 Modulationstypen vom klassischen Chorus<br />
über Ring Modulation bis hin zum Slicer stehen per Knopf -<br />
druck zur Verfügung und lassen sich auf Deep-Level-Ebene<br />
weiter editieren. Wer darüber hinaus seine Sound kreatio -<br />
nen in Echtzeit steuern möchte, kann auf den rückseitigen<br />
Anschluss für Expressionpedale zurückgreifen, der die Kon -<br />
trolle über individuelle Parameter erlaubt.<br />
VOLLSTÄNDIGE MODULATION-LIBRARY<br />
Das Boss MD-500 ist eines der umfangreichsten Modula -<br />
tionspedale auf dem Markt und vereint neben klassischen<br />
Sounds wie Chorus, Vibrato, Flanger, Phaser und Tremolo<br />
auch speziellere Effekte wie Auto- und Touch-Wahs. Fans<br />
klassischer Vintage-Sounds werden in authentischen Re -<br />
kre ationen des SL-20 Slicer oder des Roland Dimension-D<br />
beliebte Klassiker wiederfinden, während eine umfangreiche<br />
Parametersteuerung weitere Anpassungen der einzelnen<br />
Sounds ermöglicht.<br />
SOUND IN STUDIOQUALITÄT<br />
Für professionelle Recording-Zwecke setzt Boss mit dem<br />
MD-500 auf eine 32-Bit/96-kHz-AD/DA-Wandlung und<br />
bietet kristallklare Audioqualität für Bühne und Studio. Dank<br />
Ein- und Ausgängen im Stereo-Format schafft das Boss<br />
MD-500 glaubwürdige Stereo-Räumlichkeit, während der<br />
A/B-Simul-Modus die gleichzeitige Verwendung zweier<br />
Patches erlaubt. Beide Sounds können wahlweise zusammen<br />
oder über getrennte Ausgänge an Mischpulte oder<br />
Aufnahmegeräte geleitet werden.<br />
DAS BOSS MD-500 IM ÜBERBLICK:<br />
• Umfangreiches Modulations-Effektpedal<br />
• 32-bit/96kHz-AD/DA-Wandler<br />
• 12 Modi mit 28 Modulations-Typen<br />
• Gut ablesbares LCD<br />
• Dual-Mode-Funktion<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
PRODUKT-NEWS 57<br />
• 297 interne Speicherslots<br />
• Anschlüsse für Expressionpedal und MIDI-Controller<br />
• USB-Anschluss zur Verbindung mit PCs<br />
• True Bypass und Buffered Bypass<br />
• Betrieb mit 4 AA-Batterien oder optional erhältlichem<br />
Netzteil<br />
BOSS RV-500<br />
Umfangreiches Reverb-Pedal für E-Gitarre<br />
Für erstklassige Hallsounds, digitale Delays und authentische<br />
Räumlichkeit präsentiert Boss das RV-500 Reverb<br />
Pedal. Hierfür wurde der leistungsstarke Hallprozessor mit<br />
einem 32-bit-AD/DA-Wandler in Studioqualität versehen<br />
und mit den beliebtesten Reverb-Algorithmen von Room bis<br />
Shimmer beladen. Mittels großem LCD und drei Fuß -<br />
schaltern lässt sich das RV-500 einfach bedienen, während<br />
der Anschluss für Expressionpedale die Echtzeitkontrolle<br />
bestimmter Parameter erlaubt.<br />
12 MODES, 21 REVERB-SOUNDS<br />
Kernstück des RV-500 sind seine ausgeklügelten Hall-<br />
Algorithmen, die individuell in Bezug auf Decay, Density<br />
oder das Modulationsverhalten angepasst werden können.<br />
Neben klassischen Sounds wie Room, Hall und Plate bietet<br />
Boss darüber hinaus auch experimentellere Sounds und<br />
authentische Nachbildungen hauseigener Klassiker wie den<br />
RE-201 Space Echo oder den SRV-2000 Digital Reverb.<br />
DUAL-MODUS<br />
Mit dem Dual-Modus des Boss RV-500 lassen sich zwei<br />
Reverb-Sounds unabhängig voneinander kombinieren, um<br />
zusätzliche Räumlichkeit und genug Auslauf für experimentierfreudige<br />
<strong>Musiker</strong> zu schaffen. Diese können darüber<br />
hinaus parallel oder seriell geschaltet werden und als Mix<br />
oder auf verschiedenen Ausgängen ausgegeben werden.<br />
DAS BOSS RV-500 IM ÜBERBLICK:<br />
• Umfangreiches Reverb-Effektpedal<br />
• 32-bit/96kHz-AD/DA-Wandler<br />
• 12 Modi mit 21 Hall-Typen<br />
• Gut ablesbares LCD<br />
• Dual-Mode-Funktion<br />
• 297 interne Speicherslots<br />
• Anschlüsse für Expressionpedal und MIDI-Controller<br />
• USB-Anschluss zur Verbindung mit PCs<br />
• True Bypass und Buffered Bypass<br />
• Betrieb mit 4 AA-Batterien oder optional erhältlichem<br />
Netzteil<br />
Weitere Informationen: www.musicstore.de<br />
EUROLITE TMH-X20 – VIEL LEISTUNG FÜR WENIG GELD<br />
Einen neuen und besonders kompakten Moving-Head hat<br />
Eurolite jetzt im Programm: Er hat Kraft, kann sich durchsetzen<br />
und ist umfangreich ausgestattet. Zugegeben, diese<br />
Attribute treffen auf zahlreiche Scheinwerfer zu. Doch der<br />
TMH-X20 von Eurolite bietet noch einen entscheidenden<br />
Vorteil: sein extrem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
So punktet der handliche Moving-Head mit seinem Zoom<br />
(12° bis 23°), seiner hohen Verarbeitungsqualität und seiner<br />
Helligkeit. Die Bedienung ist komfortabel: Gobos können<br />
in Sekundenschnelle getauscht werden. Dank seiner<br />
leisen Betriebsweise kann der Moving-Head auch in ge -<br />
räuschempfindlichen Umgebungen eingesetzt werden.<br />
Laut Hersteller ist der TMH-X20 ideal für Produk tions firmen,<br />
Veranstaltungstechniker, <strong>Musiker</strong> oder Clubs geeignet, die<br />
aus ihren finanziellen Möglichkeiten das Maximale herausholen<br />
wollen.<br />
Weitere Informationen: www.steinigke.de<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
58 PRODUKT-NEWS<br />
OLI RUBOW<br />
DAS MODERNE SCHLAGZEUGQUARTETT<br />
Eine spielerische Lehrmethode zur Erweiterung und Modernisierung des persönlichen<br />
Rhythmuswortschatzes<br />
Oli Rubow zählt zu den innovativen Drummern hierzulande.<br />
Mit einem musikalischen Background im Jazz und im zeitgenössischen<br />
Club-Sound realisiert er seit Mitte der 90er-<br />
Jahre seine ureigene Vision modernen Schlagzeugspiels.<br />
Neben seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Bass -<br />
legende Hellmut Hattler und den Lounge-Pionieren von DE<br />
PHAZZ gab es immer wieder interessante Gastspiele, beispielsweise<br />
bei den Turntablerockern, den Fantastischen Vier,<br />
bei Henrik Schwarz, Cro oder Jazzanova.<br />
Auch die Wissensvermittlung liegt ihm: 2007 erschien das<br />
Buch „E-Beats am Drumset“ (Leu-Verlag), parallel dazu<br />
wurde das Weblog e-beats.net ins Leben gerufen.<br />
Seit 2011 läuft im „drums & percussion“-<strong>Magazin</strong> die<br />
Workshopreihe „Vom Zitat zum Ich“.<br />
Wenn Kinder die Welt entdecken, lernen sie auf spielerische<br />
Art und Weise. Ein Augenmerk auf die Umschreibung<br />
unserer Passion macht klar: Auch wir „spielen Schlag zeug“.<br />
Um diesen Spieltrieb mit der Weiterentwicklung am Instru -<br />
ment zu kombinieren, hat Oli Rubow ein spezielles Karten -<br />
spiel erstellt: Das Moderne Schlagzeugquartett.<br />
Das Spiel besteht aus 54 Spielkarten, einem Papier se -<br />
quenzer und acht Handzeichen. Jede Karte ist mit einem<br />
Piktogramm bedruckt, das ähnlich wie die Bildsprache der<br />
Emojis funktioniert und hier für eine schlagzeugtechnische<br />
Anwendung steht.<br />
Das zentrale Piktogramm ist die Eselsbrücke, die unser<br />
Gedächtnis mit einem ästhetischen Kunstgriff verknüpfen<br />
soll. Die Rahmenfarbe deutet an, ob der Karteninhalt das<br />
komplette Drumset betrifft oder nur eine der drei Säulen<br />
Kick – Snare – Hi-Hat. Der weiße Punkt zeigt die Anzahl der<br />
Takte an, in denen der Kartenauftrag ausgeführt werden soll.<br />
Der untere Kartenteil gibt inhaltliche Information: Rechts<br />
steht eine der fünf übergeordneten Kategorien, in diesem<br />
Fall Frei für Freispiel, daneben der Kartenindex. Die linke<br />
Seite funktioniert wie ein Spickzettel. Dort steht die Kurz -<br />
fassung des Kartenauftrags.<br />
Das Moderne Schlagzeugquartett kann man zu zweit oder<br />
mit mehreren Rhythmusmachern spielen. Mit den Spiel karten<br />
und den Handzeichen lassen sich im Ensemble moderne<br />
Tracks nach dem Baukastenprinzip programmierter Rhyth -<br />
men erstellen oder der Spannungsbogen eines Arran -<br />
gements steuern.<br />
Das Moderne Schlagzeugquartett fördert das loopige und<br />
patternbasierte Groove-Verständnis. Es schult die Fähig -<br />
keit, während des Trommelns auf optische Zeichen reagieren<br />
zu können – ein zentraler Bestandteil beim gemeinsamen<br />
Musizieren! Darüber hinaus stellt die Rhythmusliste<br />
des Buches einen Pool voller moderner Grooves sowie<br />
einen Patternbaukasten zur Verfügung. Eine umfangreiche<br />
Klangbibliothek lädt zu kreativen Experimenten ein.<br />
Die Spielregeln sind einfach und kreativ-flexibel. Der<br />
Trommler sucht aus der Rhythmusliste im Buch ein Pattern<br />
aus und spielt es in Dauerschleife (Loop). Im weiteren Ver -<br />
lauf zeigt der Lehrer eine Spielkarte, deren Bildauftrag im<br />
nächsten Takt umgesetzt werden soll, bevor es zum ur -<br />
sprünglichen Loop zurückgeht.<br />
ISBN 978-3-89775-169-9<br />
Buch mit Spielkartentableau, 29,80 Euro<br />
www.leu-verlag.de<br />
DAS U 87 RHODIUM EDITION: NEUMANN FEIERT DEN 50. GEBURTSTAG DER MIKROFONLEGENDE<br />
MIT EINER LIMITIERTEN SONDERAUSGABE<br />
Es gibt sie nur selten: Produkte, die sich den schnelllebigen Trends<br />
verweigern und schon bei ihrer Einführung der In begriff zeitloser<br />
Eleganz sind. Das Neumann-Studio mikro fon U 87 ist so ein Produkt.<br />
Seit nunmehr 50 Jahren setzt das Kondensatormikrofon Maßstäbe<br />
in der Studiotechnik. Jetzt feiert Neumann den Geburtstag der<br />
Mikro fonlegende mit der U 87 Rhodium Edition – einer aufsehenerregenden<br />
Sonderausgabe, die die bemerkenswerte Leistung des<br />
klas sischen U 87 durch ein ganz besonderes Design würdigt.<br />
Der legendäre Klang und die Vielseitigkeit des U 87 werden seit<br />
einem halben Jahrhundert von den bedeutendsten Studios der Welt<br />
wertgeschätzt. Das 50-jährige Jubiläum des Studioklassikers habe<br />
darum nach etwas ganz Be son derem verlangt – einer mit Rhodium<br />
beschichteten Sonder edition, erklärt Wolfgang Fraissinet, Ge schäfts -<br />
führer Neumann, Berlin. „Die außergewöhnliche U 87 Rhodium Edi -<br />
tion ist die angemessene Würdigung dieser Mikro fon legende. Die<br />
Exklusivität und Schönheit des Rhodiums unterstreicht dabei die<br />
zeitlose Qualität des U 87 und verkörpert gleichzeitig den hohen<br />
Qualitätsanspruch von Neumann.“<br />
Der Mythos U 87 lebt nicht nur von den technischen Finessen des<br />
Mikrofons, sondern auch von den zahllosen Geschichten und<br />
Erinnerungen, die damit verbunden sind: Fast ausnahmslos haben<br />
die großen Namen der Musik in dustrie mit diesem Mikrofon aufgenommen.<br />
Um dieser Geschichte Rechnung zu tragen, fiel die Wahl<br />
auf Rhodium. Das Edelmetall ist seltener als Gold und reflektiert<br />
mehr Licht als jedes andere Metall. Es wird darum zum Beispiel für<br />
Spiegel in Hochleistungs-Teleskopen eingesetzt, die die entferntesten<br />
Bereiche des Universums erkunden. Diese fast schon transzendenten<br />
Eigenschaften machen Rhodium zu dem Edelmetall<br />
schlechthin.<br />
EXKLUSIVE LIMITIERTE AUFLAGE<br />
Das U 87 Rhodium Edition wird nur einmalig angeboten und in einer<br />
einzigen, auf 500 Stück limitierten Auflage gefertigt. Jedes der<br />
sorgfältigst hergestellten Mikrofone ist einzeln nummeriert und mit<br />
einem Echtheitszertifikat versehen – persönlich unterzeichnet von<br />
Wolfgang Fraissinet, Geschäftsführer Neumann, Berlin.<br />
Das U 87 Rhodium Edition wird zusammen mit der elastischen<br />
Aufhängung EA 87, ebenfalls als besondere Rhodium Edition, in<br />
einem Aluminiumkoffer geliefert. Die beiliegenden schwarzen Hand -<br />
schuhe sorgen dafür, dass der tadellose Glanz des limitierten Mikro -<br />
fons erhalten bleibt.<br />
Das U 87 Rhodium Edition ist exklusiv bei ausgewählten Händlern<br />
ab September <strong>2017</strong> erhältlich. Weitergehende Informationen über<br />
die Rhodium Edition finden Sie auf einer eigenen Microsite zum 50.<br />
Geburtstag des U 87, inklusive einer aktuellen Liste der Händler, die<br />
die Sonderausgabe vorhalten.<br />
Weitere Informationen: www.neumann.com/50YEARS-U87<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
PRODUKT-NEWS 59<br />
SUPERSTAR HYPERDRIVE DUO SNARE<br />
ANIKA NILLES<br />
PRÄSENTIERT<br />
DAS NEUE SUPERSTAR<br />
HYPER-DRIVE DUO<br />
Das Superstar Hyper-Drive Duo Limited Kit kommt in einer<br />
neuen einzigartigen Konfiguration, mit der Drummer die<br />
angesagtesten Spielstile und Sounds verwirklichen können.<br />
Dieses Kit wird eine neue Inspirationsquelle, wie damals im<br />
Jahr 2008, als die Hyper-Drive-Größen vorgestellt wurden.<br />
Anika Nilles präsentiert mit ihrem neuen Song<br />
„Ndola“ das limitierte Superstar Hyperdrive mit<br />
dem „Duo-Snare“-System. Inspiriert von Anikas<br />
Spielstil hat TAMA ein Set entworfen, welches<br />
ein 14“-Floor-Tom beinhaltet, das sowohl als<br />
tiefe Side-Snare, aber auch als Tom verwendet<br />
werden kann.<br />
Das Augenmerk des Setups liegt auf der 14“x9“ „Duo Snare“<br />
Diese Snare ist nicht nur aufgrund der 9“ Tiefe besonders<br />
interessant, sondern vor allem wegen ihrer Einsatz möglich -<br />
keit und Ausstattung. Sie ist mit Floor-Tom-Füßen und entsprechender<br />
Hardware ausgestattet. Somit hat man mehrere<br />
Möglichkeiten, die Trommel zu platzieren. Entweder als<br />
Main Snare, Side Snare oder tief gestimmtes Floor Tom mit<br />
abgespanntem Teppich. Das limitierte Superstar Hyper-Drive<br />
Duo wird jedem Drummer erfrischende Inspiration für kreatives<br />
Drumming liefern!<br />
Video: youtu.be/1HWX7Y1pt0s<br />
Weitere Informationen: www.tama.de<br />
Ideal für <strong>Musiker</strong>, Podcaster und Filmer:<br />
BEYERDYNAMIC PRÄSENTIERT DEN KOMPAKTEN<br />
MONITOR-KOPFHÖRER DT 240 PRO<br />
Musik entsteht nicht nur im Studio. Videos werden mittlerweile<br />
oft am Notebook geschnitten und Podcaster berichten<br />
per Smartphone von jedem Ort der Welt. Der Abhör-<br />
Kopfhörer DT 240 PRO von beyerdynamic passt perfekt zu<br />
diesem mobilen Workflow.<br />
Kreative können überall mit ihm arbeiten – ein Projekt<br />
irgendwo beginnen und anderswo fortsetzen. Ob am Misch -<br />
pult, hinter der Kamera oder im Zug: Der DT 240 PRO sorgt<br />
für lückenlose Audiokontrolle in gleichbleibender Qualität.<br />
Das Beste dabei: Sein günstiger Preis von 99 Euro macht ihn<br />
auch für Produzenten mit geringem Budget erschwinglich.<br />
FUNKTIONIERT AN ALLEN GERÄTEN<br />
Dank niederohmiger Schallwandler (34 Ohm) kommt der<br />
DT 240 PRO mit wenig Verstärkerleistung aus. Er funktioniert<br />
an echten Studiomischpulten genauso wie am Laptop<br />
oder Smartphone und liefert überall genügend Ausgangs -<br />
pegel. Ein Wechsel des Kopfhörers während der Produktion<br />
wird damit überflüssig. Das wirkt sich positiv aufs Klang -<br />
ergebnis aus, weil unterwegs derselbe Monitor als Referenz<br />
dienen kann wie am Arbeitsplatz oder beim Kunden.<br />
VOLLER KLANG UND HOHER TRAGEKOMFORT<br />
Wie alle beyerdynamic-Kopfhörer profitiert das neue Modell<br />
von der bald einhundertjährigen Erfahrung des Unter neh -<br />
mens. Profi-Werkzeuge wie der DT 770 PRO kommen in<br />
Studios weltweit zum Einsatz und haben Kultstatus unter<br />
Toningenieuren. In diese Tradition reiht sich der DT 240 PRO<br />
ein. Sein Klang zeichnet sich durch sauberen, tiefen Bass,<br />
lebhafte Mitten und klar definierte Höhen aus. In der Preis -<br />
klasse bis 100 Euro werden kreative Soundtüftler nur schwer<br />
etwas Vergleichbares finden.<br />
Dank guter Schallisolierung kommt diese Performance auch<br />
in lauter Umgebung zur Geltung – etwa im Messeeinsatz<br />
oder auf Livekonzerten. Der Kameramann und Tontechniker<br />
kann sich ganz auf seine Aufgabe konzentrieren. Ein satter<br />
Anpressdruck und dicht abschließende Ohrpolster halten<br />
Umweltgeräusche draußen. Gleichzeitig spürt man den Kopf -<br />
hörer kaum, so ergonomisch hat der Heilbronner Audio -<br />
spezialist seinen DT 240 PRO gestaltet.<br />
Dass der Neuzugang im beyerdynamic-Sortiment obendrein<br />
cool aussieht, freut digitale Nomaden besonders. Mit<br />
seinem mattschwarzen Finish macht er an professionellen<br />
Spiegelreflexkameras oder tragbaren Recordern eine ebenso<br />
gute Figur wie am privaten Audioplayer oder Smart phone.<br />
MIT ANDEREN WORTEN: Ein Modell wie den DT 240 PRO<br />
haben sich <strong>Musiker</strong>, Podcaster, YouTuber und semi-professionelle<br />
Filmer schon lange gewünscht. Nun hat das Warten<br />
ein Ende.<br />
Ab Oktober ist der Kreativ-Kopfhörer im autorisierten Fach -<br />
handel und online über www.beyerdynamic.de erhältlich.<br />
KOMPAKTE, ROBUSTE BAUWEISE<br />
Eine besondere Form der Hörerschalen macht den DT 240<br />
PRO sehr handlich. beyerdynamic nennt diese Mischung<br />
aus On-Ear- und Over-Ear-Bauweise „Compact Over Ear“.<br />
Sie sorgt dafür, dass beide Ohren fest umschlossen sind,<br />
der Abhörmonitor beim Transport aber trotzdem in eine<br />
Notebook- oder Kameratasche passt. Robuste Materialien<br />
aus der Profitechnik, ein abziehbares Spiralkabel und austauschbare<br />
Ohrpolster verlängern das Kopfhörerleben – für<br />
jahrelangen Dauereinsatz ohne Probleme.<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
60 PRODUKT-NEWS<br />
TRANSPORTVERSICHERUNG – LOGISTIK RICHTIG VERSICHERN<br />
Neben den Versicherungsfragen zu Haftpflicht oder Elektronik gibt es noch eine weitere<br />
Sparte: Die Ausfallversicherung, auch Contingency-Versicherung genannt<br />
Ein Klassiker für die Versicherung von Transporten ist die<br />
Transportversicherung: Für Verleihfirmen ist sie eigentlich nur<br />
dann notwendig, wenn man in der Equipmentversicherung<br />
spart und nur eine klassische Lagerdeckung hat. Dann ist<br />
natürlich klar, dass man oben drauf die Transporte versichern<br />
muss. Viele Standardmakler und -vertreter greifen zu dieser<br />
Lösung, aber einfach nur aus der Gewohnheit und weil sie die<br />
Belange der Eventszene nicht kennen. Richtig versichert man<br />
sein Equipment komplett über eine sogenannte Elektronik -<br />
versicherung. Dort sind die Lagerrisiken, die Trans port risiken,<br />
aber auch der Verbleib auf dem Event, die Fehl bedingung, der<br />
Vandalismus, Diebstahl und sogar der einfache Diebstahl mitversichert,<br />
zumindest dann, wenn man ein wenig auf sein<br />
Bedingungswerk achtet. Es sollte auf jeden Fall so sein.<br />
Ähnlich ist es mit dem nicht elektronischen Equipment. Das<br />
versichert man über eine Ausrüstungsversicherung oder<br />
auch Zeltversicherung. Dabei sind auch die Transporte mitversichert.<br />
Im Normalfall reden wir von einer Neuwertversicherung,<br />
sodass im Schadenfall der Neuwert reguliert<br />
wird. Aber auch hier unterscheiden sich die Wordings der<br />
verschiedenen Anbieter. Man sollte bei der Bildung der Ver -<br />
sicherungssumme nur nicht nach dem Carnet-Wert gehen,<br />
das würde zumindest bei den meisten tierisch ins Auge<br />
gehen. Auch wenn man das komplette Equipment dort<br />
findet, so stimmt dann sicherlich die Versicherungssumme<br />
nicht, denn ein wenig spart man beim Zoll ja schon.<br />
Die normalen Versicherungen haben eine EU-Deckung, darüber<br />
hinaus kann man natürlich weltweit versichern, was<br />
einfach ein paar Euro mehr kostet. Somit hätte man nahezu<br />
alle Gefahren überall auf der Welt an der Technik abgedeckt.<br />
ANMERKUNG: Wenn man Equipment leiht, sollte man wissen,<br />
dass der Entleiher gemäß den AGBs in jedem Fall haftet,<br />
die Elektronikversicherung daher eine gute Lösung ist.<br />
Eine Haftpflicht ist bei der Eventlogistik nicht vordergründig.<br />
Es sind zwar Schäden vorstellbar, doch meist werden diese<br />
im Rahmen der Nutzung des Kfz passieren, sind somit<br />
auch über die Kfz-Versicherung gedeckt.<br />
Hat aber schon jemand etwas von einer Hakenlastversicherung<br />
gehört? Hört sich lustig an, ist aber für die Logistik<br />
auch von Bedeutung. Wenn also für einen Event z. B. ein<br />
Porsche am Dach eines Hotels geparkt werden soll, um<br />
dort den Kunden gezeigt zu werden, dann haben wir zumindest<br />
dann ein Thema, wenn dieser über einen Kran auf das<br />
Dach gehoben wird. Was passiert, wenn der Flitzer vom<br />
Haken fällt und dabei, wie man sich vorstellen kann, zu<br />
Schrott wird? Genau dieser Part wäre über eine Haken -<br />
lastversicherung abgedeckt. Es ist schon sehr spannend,<br />
was man alles versichern kann.<br />
Ausfälle versichern<br />
Machen wir gleich mit der nächsten Exotenversicherung<br />
weiter: der Ausfallversicherung. Eigentlich eine ganz tolle<br />
Versicherungslösung, die sehr klare Versicherungs bedin gun -<br />
gen kennt, die sehr kurz sind und sich nicht im Dschungel<br />
von Paragrafen und Ein- und Ausschlüssen verlieren. Ja,<br />
ich weiß, eher ungewöhnlich für das extrem erotische Thema<br />
Versicherung. Wie sieht es also aus, wenn man eine Event -<br />
reihe quer durch die Republik oder vielleicht auch quer<br />
durch Europa organisiert hat (von der Welt gar nicht zu<br />
sprechen, ist aber übertragbar). Der Event in Frankreich war<br />
ein absoluter Bringer, alle waren begeistert und als Nächstes<br />
steht Köln an. Dumm nur, dass die französischen Fernfahrer<br />
einmal mehr streiken. Gut, an dieser Stelle könnten wir<br />
auch gerne die Italiener aufzählen oder wie unlängst in<br />
Deutschland auch immer wieder geschehen die Fluglotsen,<br />
das Bodenpersonal oder die Piloten der Fluggesell schaften.<br />
Alles Ereignisse, die den planmäßigen Event beeinflussen<br />
bzw. verhindern können. Aber nicht nur der Streik, sondern<br />
auch die Aschewolke, ein liegengebliebener bzw. verunfallter<br />
Lkw mitsamt des darauf transportierten Equip ments für<br />
die Veranstaltung und noch viele weitere Gründe mehr<br />
beeinflussen die Logistik bzw. die vereinbarte Er brin gung<br />
der Leistung. Das kann man ganz einfach über die Ausfall -<br />
versicherung absichern. Der Event findet dann zwar immer<br />
noch nicht statt, aber man bekommt die Verle gungs kosten<br />
(sofern dies möglich ist) oder eben auch den Totalausfall<br />
erstattet. Dabei bezahlt die Versicherung die Produktions -<br />
kosten, evtl. auch den Gewinn. Wichtig dabei ist nur, dass<br />
man als Versicherungsnehmer nicht an dem Ausfall schuld<br />
ist, sondern der Vertragspartner oder ein Dritter. Diese Aus fall -<br />
versicherung könnte natürlich auch den ganzen Event<br />
abdecken, aber das ist heute hier nicht die Frage, wir be -<br />
schäftigen uns erst einmal nur mit der Logistik.<br />
Wenn man mich jetzt fragt, ob so etwas wirklich passiert,<br />
dann kann ich nur sagen: Ja, und zwar gar nicht so selten. Im<br />
Laufe der Jahre hatten wir einige Schäden in diesem Bereich<br />
und diese wurden anstandslos bezahlt. Es waren genau die<br />
oben genannten Dinge, die passiert sind, also der Streik der<br />
Lkw-Fahrer, die Aschewolke, aber auch noch weitere Gründe<br />
wie Blitzeis auf der Straße, gesperrte Grenzen oder, oder, oder<br />
... Wie immer stellt sich die Frage, wo jetzt der Haken ist.<br />
Selten, aber hier kann man es wirklich sagen: Es gibt keinen.<br />
Okay, den einen oder anderen gibt es vielleicht dann doch, wir<br />
können nämlich nicht die finanziellen Schwierigkeiten des<br />
Fuhr un ternehmers versichern und eben auch nicht die fehlerhafte<br />
Planung im eigenen Haus. Sprich, wenn der Termin gar<br />
nicht gehalten werden kann, weil man beim Location-<br />
Wechsel das Nachtfahr ver bot oder sonstige Beschränkungen<br />
für die Lkws nicht berücksichtigt hat.<br />
DIE NÄCHSTE FRAGE BETRIFFT DEN PREIS: Es geht knapp<br />
unter einem Prozent der Versicherungssumme los. Diese wird<br />
entweder durch die Produktionskosten oder auch incl. des<br />
Gewinns definiert. Hat man also eine Eventreihe mit einem<br />
Budget von 500 000 Euro, dann reden wir im Einstiegs -<br />
bereich von knapp unter 5000 Euro Prämie. Der Versiche -<br />
rungsnehmer kann natürlich auch die Agentur sein, aber auch<br />
der Veranstalter oder der Dienstleister für die Technik (Licht,<br />
PA, Video etc.) und somit der Auftraggeber der Agentur. Das<br />
hat den Vorteil, dass man nicht über sein Honorar diskutieren<br />
muss, wenn der Event komplett ins Wasser fällt. Das ist nicht<br />
möglich? Ein Beispiel hierzu: Man stelle sich vor, auf dem Weg<br />
vom Probeaufbau zur ersten Location findet sich der Lkw im<br />
Graben wieder. Dem Fahrer ist nichts passiert, aber der<br />
Messe stand bzw. die Promotion-Deko liegen weit verbreitet<br />
im Feld, es regnet und man sieht die Logos des Auftraggebers<br />
schön dahinschwimmen. Wie immer natürlich alles Einzel -<br />
stücke, die speziell für den Event gebaut wurden. Das wäre<br />
der worst case – so was kann die ganze Eventreihe zerstören.<br />
Auch hierbei ist die Lösung die Ausfallversicherung. Wir sehen<br />
also, es kann fast alles versichert werden, ein ganz grandioses<br />
Tool mit sehr weitreichender Deckung. Natürlich ist in der<br />
Ausfallversicherung auch die höhere Gewalt abgedeckt.<br />
ZUM SCHLUSS WIE IMMER: Wendet euch bei Fragen an die<br />
wenigen Spezialmakler in der Branche. Nur so kann sichergestellt<br />
werden, dass man die besten Lösungen bekommt. Und<br />
natürlich hilft ein spezialisierter Rechtsanwalt im Vorfeld, dass<br />
man die Verträge richtig schließt und die Haftung so weit es<br />
geht minimiert. Der Rest ist dann Versicherungssache.<br />
Weitere Informationen: www.erpam.de<br />
Grafik: © alazur/ Fotolia.com<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
CD-REZENSIONEN 61<br />
TRANCE<br />
»The Loser Strikes Back«<br />
Es waren die goldenen Achtziger, als der deutsche Hard rock<br />
immense internationale Erfolge feierte. Im Wind schatten der<br />
Scorpions und Accept positionierte sich auf Rang drei eine<br />
Band namens TRANCE. Ende des Jahrzehnts verstummte das<br />
Projekt wieder. Gitarrist Markus Berger ließ TRANCE 2011<br />
wieder auferstehen. Als maßgeblicher Songwriter ist er das<br />
einzig verbliebene Original-Bandmitglied. Er scharte versierte<br />
<strong>Musiker</strong> um sich wie den Drummer Andreas Neuderth,<br />
der auch bei den US-Metall arbeitern MANILLA ROAD die<br />
Felle zum Klingen bringt. Am Mikrofon macht Joachim<br />
Strubel den melodiösen Metal Shouter für das aktuelle<br />
Vinylalbum „The Loser Strikes Back“. Eine feurig-bunte<br />
Plattenhülle verrät den Inhalt der Vinylrillen: Power Metal<br />
und Hardrock. Die Rhythmus- und Saitensektion erhält hier<br />
und da stimmungsvolle Key-Teppiche. Der Opener „Thunder-<br />
bird Rising“ verrät dem aufmerksamen Metalhead und<br />
Hardrocker, wohin die Reise geht. In Dimensionen, die<br />
Accept oder Vicious Rumors wohl schon bereisten. „Loser“<br />
(eine Neuaufnahme des Klas sikers), als mein Anspieltipp,<br />
variiert mit einem bluesigen Thema aus dem Dunstkreis<br />
eines Billy Gibbons. Somit aber schon genug mit Genre-<br />
Ausflügen. „Open Skies“ und schließlich „Trust And Glory“<br />
bilden die Schlusssongs von Seite B als typische Metal-<br />
Hymnen im Stile von Saxon. Wer, wie bei TRANCE, der textlichen<br />
Philosophie „Es wird ein Held kommen … und der<br />
Verlierer schlägt zurück“ einfachen Erklärungen für das<br />
Chaos unserer Welt etwas abgewinnen kann, ist bei der<br />
Hardrock-Legende gut aufgehoben. Es ist gut, dass Metal-<br />
Helden wie TRANCE zurückkehren.<br />
www.trance-live-and-heavy.de<br />
C.S.<br />
CINEMA<br />
»The Discovering Of Time«<br />
Jürgen „Pöngse“ Krutzsch entdeckt die Zeit. Gemeinsam<br />
mit Brigitte Grafe hob der ehemalige TIBET-Gitarrist das<br />
Projekt CINEMA 2011 aus der Taufe. Den Krautrock hinter<br />
sich gelassen, beschäftigt sich Krutzsch mit Sphären -<br />
klängen, tanzbaren Beats oder orchestralen Kompositio -<br />
nen. Für das Album „The Discovering Of Time“ holte sich<br />
Krutzsch Verstärkung mit AXXIS-Trommler Dirk Brand, dem<br />
Gitarristen der Julia Neigel Band Jörg Dudys sowie dem<br />
Gitarristen Benjamin Peiser, u. a. bei LORD BISHOP. Auch<br />
Christian Schwarzbach, hervorragender Gitarrist aus<br />
München, spielte das Album mit ein. „Riding The Iron Horse“,<br />
der Opener, beginnt mit nervös pulsierenden Beats, steigert<br />
seine Themen bis zu einem virtuosen Gitarrensolo. „Lost in<br />
Space“ wirkt düster, „Frozen Time“ erinnert an Mike Oldfield<br />
oder Steve Vai. Der Titeltrack ist dagegen komplexer und<br />
hat eine kühle Industrial-Attitüde. Das Album ist ein wabern -<br />
der Instumental-Trip im Stile von TANGERINE DREAM. Nie<br />
belanglos plätschernd, sondern Geschichten und Eindrücke<br />
erzählend. Das funktioniert durch die Korrelation der elektronischen<br />
mit der analogen Musik der Gitarren. Ein intensives<br />
Klangerlebnis, wie CINEMA die Zeit entdecken.<br />
www.sireena.de<br />
C.S.<br />
YANNICK MONOT<br />
»Chansons de voyages<br />
entre amis«<br />
Yannick Monot ist ein wahrer Lebenskünstler, Welten -<br />
bummler und vor allem ein großartiger <strong>Musiker</strong>. Mit seinen<br />
„Chansons de voyages entre amis“ (übersetzt: Lieder aus<br />
Reisen unter Freunden) nimmt er die Hörer mit auf Aben -<br />
teuer reise. Immer im Gepäck: eine Liste von befreundeten<br />
Künstlern. Sie alle, egal ob sie in Schweden, Paris oder sogar<br />
auf Madagaskar leben, sollen eine persönliche Note auf<br />
dem Album hinterlassen. Und das haben sie auch. Yannick<br />
Monot selbst sagt über die Arbeit an diesem Projekt: „Ich<br />
fühlte mich manchmal wie ein Maler, der hier und da noch<br />
einen Tupfen Farbe mehr auftragen kann, weil er Glück hat<br />
und wieder jemand gefunden, der als Freund vorbeikommt<br />
und mitspielt.“ So kommt es, dass Jazz und Blues auf Country<br />
und Folk-Musik treffen, genauso wie auch auf afro-kreolische<br />
Rhythmen.<br />
Die meist französischen „Chansons de voyages entre amis“<br />
stecken voller Lebensfreude und Energie. Sehr hörenswert!<br />
www.yannick-monot.de<br />
C.H.<br />
MY FRIEND THE IMMIGRANT<br />
»About Life, Death And Trees«<br />
Das Album „About Life, Death And Trees“ kommt locker<br />
und leicht daher. Mit sanften Rhythmen und Melodien<br />
erzählen die vier Stöbener-Brüder und „ihr Freund, der<br />
Immigrant“, Rinat Rashapov, Geschichten. Von Angst und<br />
Verlust, davon, wie es ist, mit der Natur aufzuwachsen in<br />
einer schneller werdenden Welt und über das, was das<br />
Leben lebenswert macht – eben von „Leben, Tod und<br />
Bäumen“. Bei „Wooden Heartbeat“ und „Fields“ spaziert<br />
man förmlich mit der Band durch einen Wald und durch<br />
weite natur. Wunderschön arrangieren die fünf <strong>Musiker</strong> ihre<br />
Songs, die allerdings dadurch drohen, vor sich hin zu plätschern.<br />
Ab wechslung bringen lediglich das rockige „The<br />
Writer“ und das hüpfende „Electric Souls“. Trotzdem ein schönes<br />
Debüt album der Indie-Popper, das auf mehr hoffen lässt.<br />
myfriendtheimmigrant.de<br />
J.H.<br />
LAUSCH DAS!<br />
»Seerosengleich«<br />
Öffnet man die Debütsingle „Seerosengleich“ der fünfköpfigen<br />
Band LAUSCH DAS!, fällt einem erst mal ein Bier deckel<br />
in Holz-Look entgegen. Sehr sympathisch! Der nächste Blick<br />
fällt auf die lächelnden Gesichter der Bandmitglieder. Na<br />
dann: Prost und Aufgelauscht.<br />
Sänger Florian W. Huber, von so manchen „Grönemeyer des<br />
Südens“ genannt, ist beim Deutschen Rock & Pop Preis<br />
schon lange kein Unbekannter mehr. Auch mit seiner neuen<br />
Band LAUSCH DAS! schafft er im Debütjahr 2016 gleich<br />
zwei Nominierungen: als beste Pop- und als beste Rock band.<br />
Mit deutschem Rockpop zieht auch der Song „Seerosen-<br />
gleich“ die Zuhörer in seinen Bann. Dabei sticht neben der<br />
klassischen Rockbandbesetzung ein Instrument besonders<br />
RECHTSANWALT<br />
WOLFGANG KRÜGER<br />
Wir beraten Sie in allen Fragen<br />
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Musik- und Veranstaltungsbranche:<br />
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<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
62 CD-REZENSIONEN<br />
hervor. Bandmitglied Peter Oster bläst ab ca. der 45.<br />
Sekunde in das lange Didgeridoo. Das mag im ersten Mo -<br />
ment verwirrend sein, später möchte man diesen Part aber<br />
auf keinen Fall missen. Im Einklang mit den anderen, übrigens<br />
auch perfekt gespielten Instrumenten und dem schön<br />
geschrieben Text bekommt man richtig Lust, auch live zu<br />
lauschen. Vor allem die Pianoversion von „Seerosengleich“,<br />
die sich zusätzlich auf der Single befindet, lädt zum Träumen<br />
ein: Lichtquellen sorgen für eine romantische Atmosphäre<br />
und die Hände bewegen sich wie automatisch: links, links,<br />
rechts, rechts.<br />
Und noch ein weiterer Song befindet sich auf der Single:<br />
die Hermann-Hesse-Vertonung zu „Welkes Blatt“. Sie zeigt,<br />
dass die Band es versteht, sich an einer Palette von großen<br />
Künstlern sowohl der Vergangenheit als auch der Gegen -<br />
wart zu bedienen und dabei eine einzigartige Kombination<br />
zu erschaffen. LAUSCH DAS!<br />
www.lauschdas.de<br />
C.H.<br />
spiel diverser, zum Teil auch ausgefallener Instrumente. Um<br />
nur einige zu nennen: Tamburin, Darbuka, Rain Stick oder<br />
Kalimba und Schamanentrommel. Die Melodie ihrer Lieder<br />
ist dabei stets einfach. Der Text, den Lydia Witsch singt,<br />
wird häufig wiederholt, damit die Worte leicht mitgesungen<br />
werden können. Die Wirkung ist raffiniert: Ohne darüber<br />
nachzudenken, entspannen sich Atem und Muskeln. „Der<br />
Stress lässt nach und die selbstheilenden Kräfte werden<br />
aktiviert“, so Lydia Witsch. Wer nach neuer Energie durstet,<br />
sollte unbedingt in das „Klangmandala“ mit seinen heilsamen<br />
Liedern reinhören. Das Mitsingen und Entspannen<br />
kommen dann von ganz allein.<br />
www.praxis-bte.de<br />
C.H.<br />
John und Michael Jackson. Außerdem stand er bereits mit<br />
Legenden, beispielsweise mit Phil Collins, auf der Bühne.<br />
Mit seinem Album „Liaison Vol. 1“ erfüllt Robin Sun sich einen<br />
Lebenstraum. Dabei bedient er sich an hinreißenden Liedern<br />
diverser Sparten: Musical, Oper, Schlager, Pop, Gospel. Er<br />
interpretiert musikalische Schätze, zum Beispiel von Richard<br />
Page, Harvey Schmidt, Tom Jones, Rolf Lovland und<br />
Brendan Graham, für sich. Aus all den großartigen Songs<br />
schafft der Sänger und Entertainer ein einzigartiges Ge samt -<br />
kunstwerk.<br />
11 Balladen, 45 Minuten – mehr als eine Liaison.<br />
www.robin-sun.com<br />
C.H.<br />
LOOPAHEAD<br />
»The Other Side Of Loopahead«<br />
Die drei sind besondere Künstler des Blues und des<br />
Loopens: Udo Lummer und Paul Gerhard Lange experimentieren<br />
gern mit einem Looper, der bei ihnen aber lediglich<br />
für die Schlagzeugrhythmen zuständig ist. Darüber<br />
spielen sie sanft groovenden, nachdenklichen Blues. Für<br />
ihre neue CD „The Other Side Of Loopahead“ haben sie<br />
Saxophonspieler Tino Lange an Board geholt. Zwölf Tracks<br />
umfasst das Album, beginnt mit „Fragile“, „Lowdown“ und<br />
„Georgia On My Mind” ruhig und jazzig. Ein richtig toller,<br />
rollender Boogie ist der „Mercury Blues“. Sofort will der<br />
Zuhörer mitwippen, bevor er bei „Hard Times“ wieder die<br />
Augen schließen und nachdenken kann. Auf der „Route<br />
66“ geht es swingend in die ruhig groovende „Summer-<br />
time“. Insgesamt ein toller, abwechslungsreicher Mix für<br />
Fans entspannter Bluesmusik.<br />
www.loopahead.de<br />
J.H.<br />
LYDIA WITSCH<br />
»Klangmandala«<br />
Lydia Witsch ist nicht nur Sängerin, <strong>Musiker</strong>in und Kom -<br />
ponistin, sie ist auch staatlich geprüfte Heilpraktikerin für<br />
Psychotherapie sowie Musik- und Gesangstherapeutin.<br />
Verbindet man ihre musikalische Kompetenz mit den therapeutischen<br />
Fähigkeiten, entsteht etwas, das neue Lebens -<br />
kraft spendet.<br />
„Klangmandala“: Passender hätte der Titel von Lydia Witschs<br />
Album nicht sein können.<br />
Neben der klassischen Gitarre setzt sie auf ein Zusam men -<br />
MELLOW MELANGE<br />
»Shakespeares Sonette«<br />
„Nimm mich hin. Dein Will!“ ist der Co-Titel dieses Albums<br />
des Quintetts mit Sängerin Sonja Firker. Gesprochen oder<br />
gesungen, getrommelt und gefidelt werden die Sonetten.<br />
Gekonnt in Vortrag und Melodie. Petra Janina Schultz von<br />
der Bremer Shakespeare Company trägt die Zeilen vor.<br />
Perfekt intoniert. Die poetischen Kleinode des literarischen<br />
Schwergewichts werden leicht tänzelnd und poppig vorgetragen.<br />
Kontrabass, Piano, Geigen und Flöten stellen eine<br />
angemessene Besetzung dar. Sollte dies wem in der Album -<br />
version allzu brav klingen, der überzeuge sich bei einem<br />
der Auftritte von MELLOW MELANGE, dass ihr Werk sehr<br />
lebhaft und leichtfüßig sein kann. Diese Melange aus<br />
Chanson, Jazz, Pop und Rock.<br />
www.mellow-melange.de<br />
C.S.<br />
ROBIN SUN<br />
»Liaison Vol. 1«<br />
Balladen-Liebhaber aufgepasst!<br />
Die musikalische Liebesgeschichte von Robin Sun geht<br />
definitiv über eine Liaison hinaus. Seine Leidenschaft für<br />
Musik und Entertainment wurde ihm nach eigenen An -<br />
gaben schon familiär in die Wiege gelegt. Als er gerade mal<br />
sechs Jahre alt war, startete die Laufbahn des späteren<br />
Sängers mit Orgelunterricht. Mit 13 kam der erste Auftritt<br />
und bald begann Robin Sun, sich auch für Gesang zu<br />
begeistern. Heute imitiert er Größen wie Elvis Presley, Elton<br />
PETER SIMON COMPANY<br />
»Harvest«<br />
Diesmal bringt Peter Simon mal nicht solo oder mit Glenfiddle,<br />
sondern mit der Peter Simon Company ein neues Album auf<br />
den Markt. Eine Wundertüte, prall gefüllt mit zwölf Liedern,<br />
die zwischen Folk, Country, Pop und Singer-Songwritertum<br />
schwingen. Den ersten Song „Trump It“ widmet Simon dem<br />
US-Präsidenten: „He talks a lot of bullshit. Not just a little<br />
bit.” Großartig, wie der Sänger das auf die Schippe nimmt.<br />
Ein paar Coverversionen sind auch auf der Platte. Fan tas -<br />
tisch, wie die Band aus dem Rolling-Stones-Klassiker „Honky<br />
Tonk Women“ einen Gute-Laune-Folksong macht. Nur um<br />
als Nächstes „The Letter“ der Countrygröße Wayne Carson<br />
Thompson mit teils rotziger Rockstimme, teils mit klarem<br />
Backgroundgesang anzustimmen. Das Album ist eine gelungene<br />
Mischung zwischen eigenen Songs und Coverver -<br />
sionen, zwischen verschiedenen Musikrichtungen. Nur eines<br />
ist es nicht: Beliebig.<br />
www.peter-simon.com<br />
J.H.<br />
AMPLIFIED HATE<br />
»Crossroads«<br />
Freunde der harten Musik aufgepasst! Denn die Hardcore-<br />
Truppe AMPLIFIED HATE hat ein neues Album auf dem Markt!<br />
„Crossroads“ heißt die Scheibe und umfast zwölf knallharte<br />
Bretter. „Reset“, „State Of Mind“, „Cold Black Heart“ –<br />
egal, welchen Song man aufdreht, immer hauen die fünf<br />
<strong>Musiker</strong> aus dem Chiemgau dem Zuhörer fette Riffs, wummernde<br />
Doppel-Bässe und krasses Screaming und Shouting<br />
musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
CD-REZENSIONEN 63<br />
um die Ohren. Abwechslungsreich ist das Album nicht wirklich<br />
– aber dafür umso härter und treibender. Wer auf Helene<br />
Fischer steht, wird bei den Liedern erschrocken wegrennen.<br />
Wer hingegen bei Bands wie Sick Of It All, Agnostic<br />
Front oder Hatebreed (mit denen die Chiemgauer schon<br />
allesamt auf der Bühne standen) ausflippt, wird aus dem<br />
Headbangen nicht mehr herauskommen.<br />
www.facebook.com/amplifiedhatehc<br />
J.H.<br />
FRÄULEIN BRECHEISEN<br />
»Supergrattler«<br />
Ziemlich elektronisch mit abgefahrenen Synthesizer-<br />
Sounds beatet sich das Kollektiv „Fräulein Brecheisen“<br />
durch sein Album „Supergrattler“. Automatisch fühlt man<br />
sich in eine Disco der 80er- oder 90er-Jahre versetzt. Sie<br />
selbst ordnen sich irgendwo zwischen Dance, Disco, Neue<br />
Deutsche Welle und Punk ein, nur um dann doch wieder<br />
über die Genregrenzen hinaus zu tanzen. „Wir sind alle nur<br />
Roboter, mach dich locker“, singen sie zu spacigen<br />
Klängen. Das Lied „Zeitgeist“ erinnert stark an Sounds der<br />
Neuen Deutschen Welle, „Dystopie“ könnte beinahe auf<br />
einem Deichkind-Album erscheinen. Bei „Dirty Hairy“ und<br />
„Stahlbeton und Glas” merkt man, wie gern das Ensemble<br />
mit Electronic-Elementen spielt. Zusammengenommen ist<br />
das Album eine Einladung, nein, eine Aufforderung zu tanzen.<br />
Wer Deichkind mag, wird auch Fräulein Brecheisen<br />
gern hören.<br />
brecheisen.biz<br />
J.H.<br />
ANDREAS BERGERSBACHER<br />
»Windkanal«<br />
„Windkanal“ ist die brandaktuelle Maxi-Scheibe von Andreas<br />
Bergersbacher. Die Biographie des Kaufmanns liest sich wie<br />
eine typische Schlagerkarriere. In den 80ern erste Erfolge<br />
gefeiert und einige Wettbewerbe gewonnen, wirkt das Talent<br />
Bergersbacher heute reifer denn je. 1994 qualifizierte er sich<br />
gar mit dem Titel „Alle für Alle“ für die ZDF Hit parade.<br />
„Windkanal“ lässt vielleicht die Ex-Partnerin aufhorchen, so<br />
verarbeitet eben ein Schlagersänger die Ver gangenheit. „Was<br />
die Zeit dir auch bringt“ klingt unfreiwillig witzig, erinnert der<br />
Song doch ein bisschen an Hubert Kahs „Sternenhimmel“.<br />
Fazit: Andreas Bergersbacher bewegt sich irgendwo zwischen<br />
Matthias Reim und Wolfgang Petry – und wer weiß, was für<br />
ein Mega-Engagement auf Malle ihn noch erwarten könnte.<br />
www.andreasbergersbacher.de<br />
C.S.<br />
EVA KYSELKA<br />
»Wirst Du Mich Hören«<br />
Ein „Ja!“ entweicht mir spontan auf Eva Kyselkas rhetorische<br />
Frage. „Wirst du mich hören“ ist ein Album der Ge fühle, der<br />
Grooves, des deutschen Soul und Soft-Pop mit Anspruch.<br />
Inhaltlich thematisiert Eva Toleranz, Natur- und Artenschutz,<br />
Haltung gegen Gewalt und positioniert sich gegen die<br />
Zerstörung unseres einzigartigen Planeten, wie in „Blauer<br />
Planet“. Die Künstlerin und Absolventin der Musik hochschule<br />
Weimar lässt Seeleneinblicke zu. Sie verarbeitet den Tod ihrer<br />
Mutter im Titelsong „Willst du mich hören“. Gesanglich wird<br />
sie in einigen Songs von gut aufgelegten Gästen ergänzt, wie<br />
Bernard Mayo, der an Youssou N Dour erinnert. Oder Ricardo<br />
Moreno, der beim Opener „In diesen Tagen“ für spanisches<br />
Flair sorgt. Eine überraschende Cover version ist „Einer von<br />
uns“, Joan Osbornes „What If God Was One Of Us“, zärtlich<br />
und würdig gelungen. Eva Kyselka beglückt auch mit weiteren<br />
Versionen von „Wirst du mich hören“, so auch einer Live-<br />
Version. Ich kann das „Ja!“ ausdrücklich beim Hören dieses<br />
wunderschönen Albums wieder und wieder bestätigen.<br />
www.evakyselka.de<br />
C.S.<br />
DEINE FREUNDE<br />
»Keine Märchen«<br />
Das Hamburger Hip-Hop-Trio DEINE FREUNDE veröffentlicht<br />
am 03.11. ihr viertes Studioalbum „Keine Märchen“ und<br />
trennt sich damit endgültig vom Dogma des Wortes Kinder -<br />
musik, denn wer bei DEINE FREUNDE „Alle meine Entchen“<br />
sucht, wird lange suchen müssen. DEINE FREUNDE machen<br />
Hip-Hop-Musik, und zwar vom Feinsten – und für die<br />
Feinsten. Florian Sump, Markus Pauli und Lukas Nimscheck<br />
sind die coolste Kinderband der Welt, die ihren eigenen Stil<br />
entwickelt hat – und der ist kompromisslos und bunt, mit<br />
Ecken und Kanten und dem ein oder anderen Ohrwurm. Die<br />
Songs des neuen Albums erinnern eher an Depeche Mode<br />
statt an Hänschen Klein, „Ohne mein Brudi“ ist pure Straße<br />
jenseits von Stützrädern und Autoteppich und „Mecker“ eine<br />
Ode an alle Schulhof-Storyteller. In „Mein lieber Freund“ entlarven<br />
DEINE FREUNDE einen der hilflosesten Elternsprüche:<br />
„Ich zähl bis Drei! Eins, zwei, zweieinhalb, zweidreiviertel ...“<br />
Drei äußerst erfolgreiche Alben und ihre ausverkauften Touren<br />
zeigen: Deutscher Rap muss nicht aus dem Ghetto kommen,<br />
Kinderliedtexte müssen nicht aus Bienchen, Entchen<br />
und Vögelchen bestehen.<br />
www.deinefreunde.info<br />
3/<strong>2017</strong> musiker MAGAZIN
64 TITELSCHUTZANZEIGEN<br />
Titelschutzanzeigen müssen uns fertig layoutet<br />
zugesandt weden.<br />
Sie können nur noch gegen Bargeld<br />
veröffentlicht werden<br />
Anzeige 45 x 20 mm<br />
(fertig layoutet):<br />
20,– € für Mitglieder<br />
30,– € für Nichtmitglieder<br />
BERGVAGABUNDEN<br />
„Sonnenjodler“<br />
VÖ: 10.03.<strong>2017</strong><br />
www.wiesenmueller.de<br />
KARIN DEVAKI & PETER<br />
PANDURA BAYREUTHER<br />
„Paradies auf Erden“<br />
VÖ: 19.08.2016<br />
www.peterbayreuther.com<br />
NIMA LINDNER<br />
„Follow“<br />
VÖ: 18.03.2016<br />
www.nima-lindner.de<br />
PURZEL PI!IPER<br />
Olaf Maureschat | Birkenweg 42 | 22885 Barsbüttel<br />
olafmaureschat@aol.com | 040-6 70 03 08<br />
SANESCERE<br />
„Sanescere“<br />
VÖ: 10.02.<strong>2017</strong><br />
www.svenhamerskomponist.com<br />
PETER PANDURA<br />
BAYREUTHER<br />
„Healing Nurturing Loving“<br />
VÖ: 19.08.2016<br />
www.peterbayreuther.com<br />
WOODWIND & STEEL<br />
„Stony Path“<br />
VÖ: 19.02.2016<br />
www.woodwind-steel.de<br />
Unter Hinweis auf §5 Abs 3 Markengesetz nehme ich Titelschutz in Anspruch für:<br />
Jan Sebo<br />
In allen Schreibweisen, Schriftarten, Abkürzungen, Variationen und<br />
Darstellungsformen für öffentlich dargebotene Musik, Bühnen- oder sonstige<br />
Werke sowie Musikprojekt-, Band-, Künstler-, Label,- Verlags- und<br />
Produktnamen in alle in- und ausländischen Print-, Bild-, Ton-, Daten- und<br />
Video- und Nachfolgemedien aller Art, sowie in Software- und<br />
Multimedia-Produktionen, Fernsehen, Film, Rundfunk, Bühnen, Off- und<br />
Onlinediensten, Merchandising und sonstigen vergleichbaren Werken.<br />
Reinhold Lischewski, Mariabrunnstrasse 11, 88097 Eriskirch<br />
AUBAAH<br />
„Urnenwahl“<br />
(Live)<br />
VÖ: 10.02.<strong>2017</strong><br />
aubaah2005@email.de<br />
LIONCEAU<br />
„Noble Earth“<br />
VÖ: 19.08.2016<br />
www.lionceau.de<br />
REIDAR JENSEN<br />
„Silent Travelling“<br />
VÖ: 12.02.2016<br />
www.reidarjensen.com<br />
AUBAAH<br />
„Das Korn Januar 2014“<br />
(Live)<br />
VÖ: 10.02.<strong>2017</strong><br />
MICK ZIMMER<br />
„Ich bleibe nicht stehen“<br />
VÖ: 05.08.2016<br />
SABRINA GERARD<br />
„En attendant“<br />
VÖ: 05.02.2016<br />
aubaah2005@email.de<br />
www.mick-zimmer.com<br />
www.walter-strom.com<br />
SOMEONE<br />
„Das Musikprojekt“<br />
VÖ: 23.12.2016<br />
info@die-songschmiede.de<br />
FARYNA<br />
„Musik, die Kinder in<br />
Bewegung bringt“<br />
VÖ: 22.07.2016<br />
www.faryna-musik.de<br />
EDGAR WEILER<br />
„LET IT BE ME“<br />
VÖ: 05.02.2016<br />
THE TRAFFIC JAMS<br />
„New York City Lights“<br />
VÖ: 16.12.2016<br />
stefan.lauterbach@arcor.de<br />
REIDAR JENSEN FEAT.<br />
DETLEF BLANKE<br />
„Covered by shame“<br />
VÖ: 15.07.2016<br />
www.reidarjensen.com<br />
NIMA LINDNER<br />
„Learn to fly“<br />
VÖ: 15.01.2016<br />
www.nima-lindner.de<br />
Martin Halm<br />
– Stimme mit Herz –<br />
www.halm.biz<br />
LINDA LOUIS<br />
„Heute hier, morgen dort“<br />
VÖ: 16.12.2016<br />
www.lindalouis.de<br />
REINHARD MARKOWSKY<br />
„Wie der Wind“<br />
VÖ: 08.07.2016<br />
bilgin.oktay@t-online.de<br />
DAYAMI GRASSO<br />
„The taste of Havana“<br />
VÖ: 26.05.<strong>2017</strong><br />
www.dayami.de<br />
CD-Veröffentlichungen in den weltweiten<br />
digitalen Downloadportalen<br />
über<br />
– MUSIKER ONLINE –<br />
Infos: info@musikermagazin.de<br />
PARTYMASCHINE XXL<br />
„VfB – Jetzt erst recht“<br />
VÖ: 25.11.2016<br />
www.partymaschine-xxl.de<br />
MICHAEL ZIMMERMANN<br />
„Verlernt zu lieben“<br />
VÖ: 17.06.2016<br />
www.mick-zimmer.com<br />
CASSROLL<br />
„Lady Biene“<br />
VÖ: 12.05.<strong>2017</strong><br />
okyo2004@t-online.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„Lady Violet“<br />
DIE PLANK<br />
„Wildes Herz“<br />
Bauer sucht Eich<br />
„Endlich wieder feiern“<br />
CIRCUS GENARD<br />
„A circus world“<br />
24.03.<strong>2017</strong><br />
dorian-black.de<br />
21.10.2016<br />
www.julia-plank.de<br />
VÖ: 10.06.2016<br />
www.t-shirt-drucker.de<br />
VÖ: 28.04.<strong>2017</strong><br />
www.circus-genard.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„Harmony“<br />
24.03.<strong>2017</strong><br />
dorian-black.de<br />
NIMA LINDNER<br />
„Colours passing by“<br />
VÖ: 21.10.2016<br />
www.nima-lindner.de<br />
MICHAEL GEMKOW<br />
„Ein kleiner Dinosaurier“<br />
VÖ: 03.06.2016<br />
kindermusikkaufhaus.de<br />
CASSROLL<br />
„Hexe“<br />
VÖ: 21.04.<strong>2017</strong><br />
okyo2004@t-online.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„Blau und Gelb“<br />
24.03.<strong>2017</strong><br />
dorian-black.de<br />
CASSROLL<br />
„Alkohol“<br />
– Video –<br />
14.10.2016<br />
bilgin.oktay@t-online.de<br />
MAX KERN<br />
„One Man Band“<br />
VÖ: 13.05.2016<br />
michaelvonheimendahl.de<br />
HAGGEFUGG<br />
„Metgefühl“<br />
VÖ: 07.04.<strong>2017</strong><br />
www.haggefugg.de<br />
BERGVAGABUNDEN<br />
„Lehn di an mi“<br />
VÖ: 10.03.<strong>2017</strong><br />
www.wiesenmueller.de<br />
FÄHRHAUS<br />
„Wir können auch anders“<br />
VÖ: 30.09.2016<br />
www.faehrhaus-musik.de<br />
EXAT<br />
„Hauptsache es knallt“<br />
VÖ: 18.03.2016<br />
www.exatpunkrock.de<br />
EDGAR WEILER<br />
„Ich ge’ gradaus“<br />
VÖ: 07.04.<strong>2017</strong><br />
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musiker MAGAZIN 3/<strong>2017</strong>
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MAGAZIN<br />
Herausgeber:<br />
Kulturelles Jugendbildungswerk e.V.<br />
Kolberger Straße 30, 21339 Lüneburg<br />
Telefon: 0 41 31/2 33 03-0<br />
Telefax: 0 41 31/2 33 03 15<br />
www.musiker-online.tv<br />
www.musikermagazin.de<br />
Kontoinhaber: K.J.B.W.<br />
IBAN: DE25200100200571988204<br />
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Redaktion<br />
Kolberger Str. 30<br />
21339 Lüneburg<br />
Telefon: 0 41 31/2 33 03-0<br />
Fax: 0 41 31/2 33 03 15<br />
Verantwortl. Redakteur (V.i.S.d.P.):<br />
Ole Seelenmeyer, os@musiker-online.com<br />
Freie Mitarbeiter und Gastautoren:<br />
Norbert Aping, Janina Heinemann,<br />
Celia Hoffmann, Wolfgang Motzkau-Valeton,<br />
Jana Moysich, Ronja Rabe, Katja Rake,<br />
Christian Schöning<br />
Anzeigenleitung:<br />
Ole Seelenmeyer<br />
Anzeigenassistenz:<br />
Katja Rake<br />
Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 31<br />
vom 1. Januar <strong>2017</strong> gültig.<br />
Layout:<br />
Ana Seelenmeyer<br />
Lektorat:<br />
Heike Funke<br />
Druck:<br />
L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />
DruckMedien<br />
<strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint 4 x jährlich<br />
Copyright und Copyrightnachweis für alle<br />
Beiträge: Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
sowie Vervielfältigungen jeder Art<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />
Heraus gebers. Druckirrtümer vorbehalten.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
stellen nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion dar.<br />
ISSN 1618-386X<br />
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