2016-04: TOP Magazin Dortmund | WINTER
Genuss: C.T.C. – Mit Matthias Kutschmann in der Steak-Akademie Event: Kinderlachen-Gala 2016 Menschen: Sascha Grammel
Genuss: C.T.C. – Mit Matthias Kutschmann in der Steak-Akademie
Event: Kinderlachen-Gala 2016
Menschen: Sascha Grammel
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Anzeige | Gesundheit<br />
Lichttherapie gegen<br />
den Winterblues<br />
Lichtmangel in den Wintermonaten lässt viele Menschen in<br />
Deutschland leiden: Aber es gibt auch Hilfsmittel.<br />
Wer kennt es nicht: das Grau in Grau<br />
der dunklen Jahreszeit mit kurzen<br />
Tagen und wolkenverhangenem Himmel,<br />
Nieselregen und kalter Nässe. Das drückt<br />
auf die Stimmung. Mit der dunklen Jahreszeit<br />
beginnt für viele Menschen auch<br />
eine Phase der Niedergeschlagenheit bis<br />
hin zur Depression. Laut Umfragen klagen<br />
20 bis 30 Prozent der Deutschen über<br />
Stimmungsschwankungen und schlechte<br />
Laune in der dunklen Jahreszeit. Und<br />
Studien zufolge leiden 2-5% der Bevölkerung<br />
jedes Jahr unter der saisonal-affektiven<br />
Störung, dem sogenannten Winterblues.<br />
Doch sie können von ärztlicher<br />
Hilfe profitieren, verrät Dr. med. Sedat<br />
Spiekermann.<br />
HEISSHUNGER AUF SÜSSIGKEITEN<br />
Wobei der Winterblues sich grundsätzlich<br />
von anderen Formen der Niedergeschlagenheit<br />
unterscheidet: Während<br />
Menschen mit einer klassischen Depression<br />
häufig appetitlos sind und unter<br />
Schlafstörungen leiden, haben Menschen<br />
mit Winterblues Hunger auf Süßes – und<br />
ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Ein evolutionsbiologisches<br />
Erbe, so Dr. med. Spiekermann:<br />
„Die Winterdepression ist der<br />
Winterschlaf des Menschen. Ein Energiesparmodus,<br />
der evolutionär gesehen<br />
sinnvoll war, um den Winter zu überstehen.“<br />
Ist es dunkel, wandelt der Körper<br />
das Glückshormon Serotonin in Melatonin<br />
um, ein Hormon, das müde macht<br />
und nachts für guten Schlaf sorgt. Wird<br />
es an trüben Wintertagen morgens nicht<br />
richtig hell und spielt sich das Leben vor<br />
allem im Haus ab, schüttet der Körper<br />
auch tagsüber das Schlafhormon aus.<br />
Man ist träge und schlapp. Der erhöhte<br />
Bedarf an Melatonin beeinflusst dabei<br />
auch die Konzentration des Neurotransmitters<br />
Serotonin. Serotonin unterdrückt<br />
Angstgefühle und vermittelt Gelassenheit<br />
und Ausgeglichenheit. Zudem steuert<br />
es das Hungergefühl. Sinkt der Serotoningehalt<br />
durch die Umwandlung zu<br />
Melatonin, schlägt das nicht nur auf die<br />
Stimmung, sondern macht auch unbändige<br />
Lust auf Kohlenhydrate.<br />
DER WOHNORT ENTSCHEIDET<br />
Wie sehr einen die Dunkelheit im Winter<br />
und Herbst belastet, hängt übrigens<br />
von der Veranlagung und den Lebensgewohnheiten<br />
ab. Und auch der Wohnort ist<br />
mitentscheidend für die Stimmung. In südlichen<br />
Ländern lässt sich der Winterblues<br />
deutlich seltener finden als bei unseren<br />
nordeuropäischen Nachbarn.<br />
BEHANDLUNG: LICHTTHERAPIE –<br />
UND NIEMALS MEDIKAMENTE<br />
Neben den herkömmlichen Photorezeptoren<br />
gibt es auf der Netzhaut auch<br />
ein Photopigment namens Melanopsin,<br />
das auf sichtbares Blaulicht reagiert.<br />
Dieses Pigment ist mit der inneren Uhr<br />
im Gehirn verdrahtet und sagt ihm, wie<br />
lange die Tage sind und darüber, welche<br />
Jahreszeit herrscht. Zu wenig Blaulicht<br />
signalisiert also: Jetzt ist Winter – Energie<br />
sparen! Durch spezielle Lampen mit<br />
einem hohen Blau-Anteil im Lichtsprektrum<br />
und einer hohen Luxzahl, sollten<br />
sich nach spätestens zehn Tagen die<br />
Symptome des Winterblues bessern. So<br />
lösen übrigens auch die Skandinavier<br />
und Isländer das Problem der langen<br />
Dunkelheit in ihrer Heimat. Und auch der<br />
„IGeL-Monitor“, der Risiken und Nutzen<br />
von IGeL-Leistungen kritisch hinterfragt,<br />
bewertet die Lichttherapie als positiv.<br />
Leider bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen<br />
Lichttherapie nicht, obwohl<br />
Studien ihre positive Wirkung eindeutig<br />
gezeigt haben. Viele Betroffene werden<br />
deswegen mit Antidepressiva und Psychotherapie<br />
behandelt, was wesentlich<br />
teurer ist. Eine Winterdepression muss<br />
jedoch niemals mit Medikamenten<br />
behandelt werden.<br />
DIE KOMBI MACHT’S<br />
Vielmehr kann es sinnvoll sein, die Lichttherapie<br />
zu ergänzen mit positiver Tiefensuggestion,<br />
Vitamin-Infusionen und<br />
gegebenenfalls Akupunktur. Die Erfahrung<br />
zeigt: Winterblues muss nicht sein!<br />
Weitere Informationen finden Sie auch<br />
unter www.papomis.de/winterblues<br />
Dr. med. Sedat Spiekermann betreibt in <strong>Dortmund</strong><br />
eine Privatpraxis für Medizinische Osteopathie und<br />
Integrative Schmerztherapie. Foto: Isabella Thiel<br />
Winter <strong>2016</strong> · top magazin DORTMUND<br />
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