Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Die Reformatoren des 16. Jahrhunderts<br />
haben ihre theologischen Prinzipien in fünf<br />
Mottos zusammengefasst:<br />
Sola Fide - allein der Glaube<br />
Sola Scriptura - allein die Schrift<br />
Solus Christus - allein Christus<br />
Sola Gratia - allein die Gnade<br />
Soli Deo Gloria - allein Gott gehört die Ehre<br />
Zitate:<br />
Was ist Glauben?<br />
Halbes Wissen führt<br />
von Gott weg –<br />
ganzes Wissen führt<br />
zu Gott hin.<br />
Kurt Schwal be<br />
deutsc her Physiker<br />
Sola Fide: „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des<br />
Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“ (Römer 3,28)<br />
Sola Scriptura: „Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist<br />
eingegeben, und dementsprechend gross ist auch der Nutzen der Schrift:<br />
Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen<br />
Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen. So ist also der, der<br />
Gott gehört und ihm dient, mit Hilfe der Schrift allen Anforderungen<br />
gewachsen; er ist durch sie dafür ausgerüstet, alles zu tun, was gut und<br />
richtig ist.“ (2.Tim. 3,16-17)<br />
Solus Christus: „Es gibt nur einen einzigen Gott und nur einen Einzigen, der<br />
zwischen Gott und den Menschen vermittelt und Frieden schafft. Das ist der<br />
Mensch Jesus Christus. Er hat sein Leben hingegeben, um uns alle aus der<br />
Gewalt des Bösen zu befreien. Diese Botschaft soll nun verkündet werden,<br />
denn die Zeit, die Gott festgelegt hat, ist gekommen.“ (1.Timotheus 2,5-6)<br />
Sola Gratia: „Eure Rettung ist wirklich reine Gnade, und ihr empfangt sie<br />
allein durch den Glauben. Ihr selbst habt nichts dazu getan, sie ist Gottes<br />
Geschenk. Ihr habt sie nicht durch irgendein Tun verdient; denn niemand<br />
soll sich mit irgendetwas rühmen können. Wir sind ganz und gar Gottes<br />
Werk. Durch Jesus Christus hat er uns so geschaffen, dass wir nun Gutes tun<br />
können. Er hat sogar unsere guten Taten im Voraus geschaffen, damit sie<br />
nun in unserem Leben Wirklichkeit werden.“ (Epheser 2,8-10)<br />
Soli Deo Gloria: „Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge.<br />
Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.“ (Römer 11,36)<br />
In dieser Inkontakt Ausgabe wollen wir die biblischen Facetten<br />
„Glaube“ entdecken und wünschen viel Segen beim Lesen.<br />
Ich wünsche einen gesegneten <strong>November</strong><br />
Heinz Hepp<br />
Ich kann verstehen,<br />
dass ein Mensch<br />
zum Atheisten wird,<br />
wenn er auf die<br />
Erde hinunterschaut.<br />
Aber wie jemand<br />
den Blick zum<br />
Himmel<br />
emporrichten und<br />
sagen kann, es<br />
gäbe keinen Gott,<br />
ist mir unbegreiflich.<br />
Abraham Lincol n<br />
(1809 – 1865), 16.<br />
Präsident der<br />
Vereinig ten Staate n<br />
v on Am er ika.<br />
Über den Toren des<br />
Tempels der<br />
Wissenschaft stehen<br />
die Worte<br />
geschrieben:<br />
Du musst glauben.<br />
Max Pl anck<br />
(1858-1947), deut scher<br />
Physiker<br />
Ich bin fromm<br />
geworden, weil ich<br />
zu Ende gedacht<br />
habe und nicht<br />
mehr weiter denken<br />
konnte.<br />
Max Pl anck<br />
(1858-1947), deut scher<br />
Physiker<br />
2
INHALT<br />
Autor<br />
Seite<br />
EDITORIAL Heinz Hepp 2<br />
INHALT / IMPRESSUM 3<br />
MONATSSPRUCH NOVEMBER <strong>2017</strong> Rüdiger Puchta 4<br />
GLAUBE MACHT GESUND - WARUM<br />
DIESE AUSSAGE STIMMT<br />
Kurt Osswald<br />
Quelle: Christliches<br />
Zeugnis<br />
6<br />
WIE VIEL GLAUBE IST NÖTIG? Norbert Abt 9<br />
MEIN GLAUBE BEDEUTET MIR ALLES Daniel Gerber 10<br />
GLAUBE, SO GROß WIE EIN<br />
SENFKORN<br />
VIER GRÜNDE FÜR MEINEN<br />
GLAUBEN AN GOTT<br />
GLAUBEN: VERÄNDERT DURCH<br />
GOTTES WORT<br />
Pfn. Leona Holler 11<br />
Siegfried Krauss 14<br />
Daniel Lanz M.A. 17<br />
DAS GESCHENKTE WUNDER Sonja Feletar 19<br />
„O, DAß DU KÖNNTEST GLAUBEN“ 23<br />
DIE LEBENDIGE GEMEINDE – DER<br />
LEIB CHRISTI (TEIL 2)<br />
Heinz Hepp 23<br />
GIBT ES EINEN GOTT? Marilyn Adamson 28
Monatsspruch Oktober <strong>2017</strong>:<br />
Gott spricht: Ich will unter ihnen wohnen und will ihr<br />
Gott sein und sie sollen mein Volk sein.<br />
Hesekiel 37,27<br />
Der <strong>November</strong> ist ein trüber Monat: Das Kirchenjahr erinnert uns mit seinen Feierund<br />
Gedenktagen an unsere irdische Endlichkeit. Die Blätter fallen von den<br />
Bäumen und die bunte Farbenpracht des Herbstes verliert Tag für Tag ihren<br />
Glanz. Ich kenne genügend Leute, die das emotional runterzieht und die sich<br />
gerade jetzt nach bleibender Nähe, Wärme, Liebe und Beziehung sehnen.<br />
Wie ein großer Lichtblick kommt mir da der biblische Monatsspruch aus dem Prophetenbuch Hesekiel,<br />
Kapitel 37, Vers 27 vor. Es lohnt sich, den ganzen Zusammenhang zu lesen und zu entdecken: Und sie<br />
sollen wieder in dem Lande wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, in dem eure Väter<br />
gewohnt haben. Sie und ihre Kinder und Kindeskinder sollen darin wohnen für immer, und mein Knecht<br />
David soll für immer ihr Fürst sein. Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, der soll ein<br />
ewiger Bund mit ihnen sein. Und ich will sie erhalten und mehren, und mein Heiligtum soll unter ihnen sein<br />
für immer. Meine Wohnung soll unter ihnen sein, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk<br />
sein, damit auch die Völker erfahren, dass ich der HERR bin, der Israel heilig macht, wenn mein Heiligtum<br />
für immer unter ihnen sein wird.<br />
Damals in Hesekiels Zeiten war der innere und äußere Zustand des Volkes Gottes mehr als ein trübsinniger<br />
<strong>November</strong>blues. Die schwere Erfahrung des babylonischen Exils als richterliches Reden und Wirken Gottes<br />
sollte Hesekiel beim übriggebliebenen Volk im Namen und Auftrag Gottes aufarbeiten. Mitten in<br />
Scherben, Tränen und Resignation lässt Gott ihn in eine neue Zukunft blicken, damit das Volk Gottes seinen<br />
Glauben nicht verliert. Mitten im Elend soll Gottes Volk neu hören: Ich, euer Gott, will eine tiefe Beziehung<br />
mit euch. Und das nicht nur für den Augenblick, sondern auf ewig. Durch diese Beziehung sollen auch<br />
andere Völker erfahren, dass ich der Herr bin, der für immer zu euch steht.<br />
Das stimmt mich froh und fordert mich heraus: Wenn um mich herum alles vergeht und selbst Beziehungen<br />
kein lebenslanges Haltbarkeitsdatum aufweisen, dann brauche ich genau diese Gewissheit, die Hesekiel<br />
dem Volk Gottes damals zugerufen hat. Ich brauche eine Beziehung, die mich in den Zerwürfnissen des<br />
Hier und Jetzt auffängt und trägt. Ich brauche eine Beziehung, die mir die Angst vor dem ungewissen<br />
Morgen nimmt. Ich brauche ganz einfach die Beziehung und die Nähe zu dem ewigen Gott. Das<br />
Frohmachende an diesem Bedürfnis nach ewiger Nähe ist: Gott will diese Beziehung auch! Damals mit<br />
seinem alttestamentlichen Volk Israel und heute mit seiner Gemeinde. Mit allen Menschen zu allen Zeiten,<br />
die ihn und seine Nähe von Herzen suchen. All denen verspricht Gott: Ich will unter ihnen wohnen. Ich will<br />
ihr Gott sein. Sie sollen mein Volk sein.<br />
Dass Gott die Beziehung zu uns wichtig ist, unterstreicht er ganz dick durch seinen Sohn Jesus Christus:<br />
Deshalb ist er in seinem Sohn Mensch geworden. In seiner Gestalt wohnte die Herrlichkeit Gottes leibhaftig<br />
unter uns (Johannes 1,14). In seinem Geist kommt Gott zu den Menschen, die ihm vertrauen und nach<br />
seinem Wort und Willen leben und wohnt in ihren Herzen (Johannes 14,23). Und einmal wird der Tag<br />
kommen, an dem es für alle, die ihm hier vertraut haben, heißen wird: Siehe da, die Hütte Gottes bei den<br />
Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen,<br />
wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr<br />
sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf<br />
dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind<br />
wahrhaftig und gewiss! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und<br />
das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet,<br />
4
der wird dies ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein (Auszüge aus Offenbarung<br />
21).<br />
Mit den besten Segenswünschen für den Monat <strong>November</strong> und der tiefen Gewissheit: Gott will eine tiefe<br />
Beziehung zu mir. Gott will in mir wohnen. Schon heute ist er mir nahe. Schon heute fängt Gott an, im<br />
Geschrei meines Lebens Tränen zu trocknen und Wärme zu geben.<br />
Rüdiger Puchta, Gemeindepastor<br />
in ihren Gemeinden in ein Beziehungsnetz<br />
eingebunden. Gesundheit im ganzheitlichen Sinne<br />
kann ohne Religion nicht erreicht werden. Dies lässt<br />
sich ebenfalls an den sieben Grundbedingungen<br />
für Gesundheit der WHO überprüfen. Sie lauten:<br />
- Stabiles Selbstwertgefühl<br />
- Positives Verhältnis zum eigenen Körper<br />
- Freundschaft und soziale Beziehungen<br />
- Eine intakte Umwelt<br />
- Sinnvolle Arbeit und gesunde<br />
Arbeitsbedingungen<br />
- Gesundheitswissen und Zugang zur<br />
Gesundheitsversorgung<br />
- Lebenswerte Gegenwart und die begründete<br />
Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft<br />
Der Zusammenhang zwischen Gesundheit,<br />
ethischem Verhalten und Religion wurde seit<br />
1968 weltweit in mehr als 200 wissenschaftlichen<br />
Studien nachgewiesen. Eine weitere Studie<br />
unter Leitung von Dr. med. René Hefti, Klinik<br />
SGM Langenthal, wird nächstens<br />
abgeschlossen. Gläubige Christen sind<br />
gesünder als Atheisten, und wenn sie erkranken,<br />
können sie mit ihren Beschwerden besser<br />
umgehen. Atheisten und Agnostiker neigen<br />
mehr zu körperlichen und seelischen<br />
Gebrechen (Drogensucht, Neurosen,<br />
Depressionen), zu egoistisch- aggressivem<br />
Verhalten und sind viel stärker gefährdet durch<br />
Selbstmord. Gläubige Christen bemühen sich<br />
vermehrt, ihren Körper als «Tempel des Heiligen<br />
Geistes» zu beachten, ernähren sich gesünder,<br />
bewegen sich mehr in Gottes freier Natur und sind<br />
DR. MED.<br />
RENÉ HEFTI<br />
Beweise<br />
durch wissenschaftliche<br />
Studien<br />
Zwischen August 1982 und Mai 1983 wurde im<br />
San Francisco Medical Center in<br />
5
Zusammenarbeit mit der University of<br />
California an 393 Patienten eine<br />
Doppelblindstudie durchgeführt. Die<br />
Patienten mit kurz zuvor erlittenem Herzinfarkt<br />
wurden in eine Herzüberwachungsstation<br />
eingewiesen und in einer prospektiven (Fälle<br />
werden laufend protokolliert), randomisierten<br />
(nach Zufallsprinzip ausgewählt) und<br />
doppelblind (weder Arzt noch Patient wissen,<br />
welcher Kategorie der Patient zugeteilt wurde)<br />
geführten Studie in ein Protokoll aufgenommen.<br />
Die Studie sah vor, für die eine Hälfte der<br />
Patienten «beten zu lassen». Die zu erfüllenden<br />
Kriterien waren, christlich getauft zu sein, aktiv<br />
am Gemeindeleben teilzunehmen und täglich<br />
mindestens einmal zu beten. Jedem Patienten,<br />
für den gebetet wurde, teilte man drei bis<br />
sieben Beter zu. Die klinischen Parameter, bei<br />
der die durch Gebet betreute Gruppe<br />
wesentlich besser abschnitt, waren<br />
Herzleistungsschwäche, Verbrauch von<br />
Medikamenten zur Kreislaufentwässerung,<br />
Herzstillstand, Lungenentzündung,<br />
Antibiotikaverbrauch und künstliche Beatmung.<br />
Dr. Elisabeth McSherry erforschte die Wirkung<br />
von Seelsorge an 700 älteren Herzpatienten, die<br />
mit kostenintensiven und komplizierten<br />
Methoden behandelt werden mussten. Die eine<br />
Gruppe der Senioren wurde im üblichen Masse<br />
von Krankenhausseelsorgern betreut –<br />
durchschnittlich drei Minuten pro Tag. Die<br />
zweite Gruppe erhielt intensive tägliche<br />
Besuche, die im Schnitt eine Stunde dauerten.<br />
Ergebnis: Die seelsorgerlich besser betreuten<br />
Patienten konnten das Spital 1,8 bis 2,1 Tage<br />
früher verlassen. Der verstärkte Seelsorgedienst<br />
kostete das Spital 100 Dollar mehr pro Patient.<br />
Aber durch die frühere Entlassung wurden diese<br />
Kosten mehrfach eingespart.<br />
HERBERT<br />
BENSON<br />
Heilen und erlösen<br />
Für den Medizinprofessor und Autor des Buches<br />
«Glaube macht gesund», Dale A. Matthews, ist<br />
es völlig eindeutig: Es braucht beides, gute<br />
medizinische Versorgung und die Kraft des<br />
Gebets. Er schreibt in seinem Buch: «Im Neuen<br />
Testament wird das griechische Wort ‹sozo›<br />
sowohl für ‹heilen› wie für ‹erlösen› verwendet, so<br />
dass unser irdisches Gesundwerden und die<br />
Befreiung z.B. von seelischen Verletzungen<br />
durch Jesus Christus miteinander verknüpft<br />
werden.»<br />
Mediziner der University of Alabama<br />
untersuchten 1991 den Umgang mit Stress und<br />
Angst vor einer Herzoperation. Von 100<br />
Herzpatienten, die eine Bypass-Operation<br />
erwarteten, gaben die weitaus meisten (97<br />
Prozent) an, dass sie vor der Operation beteten,<br />
über zwei Drittel von ihnen berichteten, dass für<br />
sie das Gebet absolut hilfreich war. Diese und<br />
andere Untersuchungen zeigen, dass durch<br />
Gebete Schmerzen nachlassen und der Stress<br />
abnimmt (Dr. David Larson, Nationales Institut für<br />
Gesundheitsforschung).<br />
Gebet bringt positive<br />
Veränderungen<br />
Dr. Herbert Benson, Mediziner an der Harvard<br />
University, fand heraus, dass wiederholtes Gebet<br />
und die Abweisung störender Gedanken<br />
körperliche Veränderungen in Gang bringen,<br />
die Entspannung bewirken. Diese Entspannung<br />
ist nach seiner Untersuchung eine gute Therapie<br />
bei der Behandlung von verschiedenen Leiden<br />
wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen,<br />
chronischen Schmerzen, leichten bis mittleren<br />
Depressionen und anderen Erkrankungen.<br />
Die Psychologen Chu und Klein haben in einer<br />
Langzeitstudie belegt, dass sich regelmäßiger<br />
Gottesdienstbesuch heilsam auf seelisch<br />
Erkrankte auswirkt. Bei Schizophrenie-Patienten<br />
sinkt dadurch die Gefahr merklich, dass sie in<br />
der Zeit von 12 Jahren nach ihrer Entlassung<br />
6
erneut ins Krankenhaus eingeliefert werden<br />
müssen.<br />
Eine Studie des Psychiaters Harold Koenig der<br />
renommierten Duke-University (North-Carolina)<br />
hat den Wert christlicher Gemeinschaft und<br />
gemeinsamen Gebetes im Gottesdienst<br />
bestätigt. Die 1996 veröffentlichte Untersuchung<br />
ist die größte Studie, die je über<br />
Gemeinschaftsleben durchgeführt wurde.<br />
Koenig fand an 4’000 zufällig ausgewählten<br />
Senioren heraus: Ältere Menschen, die<br />
regelmäßig Gottesdienste besuchen, sind<br />
weniger depressiv und körperlich gesünder als<br />
diejenigen, die allein zu Hause beten.<br />
Einflüsse mitverursacht. Dazu gehören<br />
Dauerstress, Alkohol- und Nikotingenuss,<br />
gestörte Beziehungen und schockartige<br />
negative Erlebnisse. Die neuesten<br />
Untersuchungen zeigen auch, dass eine<br />
gesunde Lebensweise, genügend Schlaf,<br />
natürliche Ernährung mit viel Obst, Gemüse,<br />
wenig Fleisch, Zucker und Fett<br />
gesundheitsfördernd sind und die<br />
Widerstandskraft erhöhen.<br />
Das persönliche Gottesbild<br />
entscheidet mit<br />
Eine Studie an der Universität Trier, Deutschland,<br />
unter der Leitung von Sebastian Murken kam<br />
zum Schluss, dass die Ergebnisse bei<br />
psychosomatischen Patienten auch negativ<br />
sein können, wenn der Patient ein strenges und<br />
strafendes Gottesbild hat. Der Patient hat dann<br />
kein stabiles Selbstwertgefühl und kommt sich<br />
klein, minderwertig und verdammungswürdig<br />
vor. Diese Studie wurde an 465 Patienten<br />
durchgeführt. Welche Erfolge sich bei Patienten<br />
durch eine gute Seelsorge und Gebet erzielen<br />
lassen, wurde bei dieser Studie nicht untersucht.<br />
Ein verzerrtes Gottesbild hat seine Ursachen.<br />
Häufig werden Patienten damit allein gelassen,<br />
weil es dem Pflegepersonal teilweise untersagt<br />
ist, mit dem Patienten über geistliche<br />
Schwierigkeiten und über den Glauben zu<br />
reden, geschweige denn zu beten.<br />
Interessante<br />
Zusammenhänge<br />
Weitere Untersuchungen werden von Dale A.<br />
Matthews, David B. Larson und Constance P.<br />
Barry beschrieben. So zeigen Studien, dass<br />
Patienten durch Glauben und Gebet nach<br />
Operationen weniger lang bettlägerig sind,<br />
weniger Schmerzmittel benötigen und ihr<br />
Blutdruck schneller sinkt.<br />
70 Prozent aller krebsbedingten Todesfälle<br />
werden durch gesundheitsschädigende<br />
DR. MED. SAMUEL PFEIFER<br />
Im «Sechsten Kondratieff» von Leo A. Nefiodow,<br />
einem Werk, das die Konjunktur und<br />
Basisinnovationen der Menschheitsgeschichte<br />
untersucht, steht: «Unnötiges Leid in der Welt<br />
wird vermieden, wenn die Menschen sich<br />
konsequent darum bemühen, nach Gottes<br />
Geboten zu leben. Das Streben des Christen in<br />
der Welt ist ein Ausrichten auf Gott. Aus Liebe zu<br />
Gott ist er bereit, nicht nur sein Schicksal<br />
anzunehmen, sondern auch die Probleme<br />
anderer mitzutragen. Im Gegensatz zum<br />
Buddhismus besitzt die psychosoziale und<br />
seelische Ebene im Christentum eine zentrale<br />
Bedeutung. ‹Einer trage des anderen Last›, sagt<br />
Paulus, ‹so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen›<br />
(Galaterbrief 6, 2).»<br />
Dr. med. Samuel Pfeifer schreibt dazu: «In<br />
meiner ärztlichen Erfahrung hat sich gezeigt,<br />
dass eine christliche Gemeinde wesentlich zur<br />
Rehabilitation von psychisch leidenden<br />
Menschen beitragen kann. In jeder Gemeinde<br />
gibt es die ‹Mühseligen und Beladenen›, gerade<br />
die also, die Jesus in die Nachfolge gerufen hat.<br />
So erzählt Frau D.: ‹Durch den Tod meiner Mutter<br />
und die Arbeitslosigkeit meines Mannes bin ich<br />
in eine schwere Krise geraten. Für einige<br />
Wochen war ich sogar in einer Klinik. Allein<br />
7
könnte ich noch nicht daheim sein. Aber ich<br />
habe in meiner Gemeinde eine echte<br />
Unterstützung. Ich weiß, dass Menschen für mich<br />
beten. Im Frauenkreis bekomme ich Ermutigung<br />
und praktische Hilfe. Ich fühle mich zwar noch<br />
schwach, aber der Glaube gibt mir Mut!›»<br />
Samuel Pfeifer stellte in seinem Buch «An Leib<br />
und Seele heil werden» zehn Thesen zu einer<br />
ganzheitlichen Medizin aus christlicher Sicht auf.<br />
Er befürwortet unter anderem das segnende<br />
Gebet über Kranken im Rahmen der von<br />
Jakobus 5 gegebenen Anweisungen sowie die<br />
Offenheit für übernatürliche Heilungen und<br />
Wunder durch das Wirken des Heiligen Geistes<br />
in der christlichen Gemeinde und im Kontext<br />
des Evangeliums.<br />
PROF. HANS-JÖRG SENN<br />
Gebets-Erlebnisse von<br />
Ärzten<br />
Dr. med. Georg Schiffner, Oberarzt in einer<br />
Hamburger Klinik und Vorsitzender des<br />
Verbandes Christen im Gesundheitswesen,<br />
schrieb: «Im US-amerikanischen<br />
Gesundheitswesen zeigen sich überraschende<br />
Trends, wie der ehemalige US-<br />
Gesundheitsminister Koop kommentiert:<br />
‹Während in den 50er und 60er Jahren geistliche<br />
Gespräche in der Medizin absolutes Tabu<br />
waren, wird heute das Gebet in<br />
Krankenhäusern als Heilmittel wieder<br />
willkommen geheißen.› Viele positive Stellungnahmen<br />
zur Integration von Glaube und Gebet<br />
in der Medizin liegen von anerkannten<br />
amerikanischen Ärzten vor. Der Psychiater A.<br />
Kornhaber (Bundesstaat New York) drückte es<br />
so aus: ‹Wer Gott bei einem Patientengespräch<br />
ausklammert, vernachlässigt seine ärztliche<br />
Sorgfaltspflicht.›»<br />
Ein Beispiel, bezeichnend für viele Ärzte und<br />
Mitarbeiter in Spitälern und Heimen, das Georg<br />
Schiffner erlebte: «Ich begleitete eine Patientin<br />
mit einem Enddarmtumor. Nachts bekam sie ein<br />
Verschlusssyndrom – ein lebensbedrohlicher<br />
Zustand. Ich wurde gerufen und leitete die<br />
medizinischen Maßnahmen ein. Wir<br />
besprachen, dass es aus medizinischer Sicht<br />
eigentlich nur die Maßnahme einer<br />
Notoperation geben würde. Sie sagte entsetzt,<br />
dass sie dies auf keinen Fall möchte, dann lieber<br />
sterben! Ich fragte sie, ob sie Gottvertrauen<br />
habe und wir vielleicht auf dieser Ebene<br />
weitergehen könnten. Sie bejahte. Ich fragte<br />
sie, ob ich für sie beten könne. Auf ihre<br />
Einwilligung hin habe ich dann die ganze<br />
Situation im Gebet zu Gott gebracht, auch ihre<br />
Angst vor dem Sterben. Am nächsten Morgen<br />
hatte sich der Darmverschluss gelöst. Das ist<br />
medizinisch nicht unmöglich, aber es ist selten.<br />
Die Frau erlebte eine neue Begegnung mit Gott.<br />
Sie merkte, dass es einen persönlichen Gott gibt,<br />
der sie liebt und der Gutes für sie möchte. Ich<br />
fragte sie, ob sie Kontakt zu einer<br />
Kirchgemeinde habe. Sie war von der Kirche<br />
ziemlich enttäuscht. Ich fragte sie, ob ich ihren<br />
zuständigen Pastor anrufen dürfe. Er kam. Die<br />
Beziehung zwischen ihr und der Gemeinde<br />
wurde bereinigt und ‹geheilt›.» Es geht beim<br />
Gebet um Heilung nicht nur um das<br />
Verschwinden der Symptome. Gott möchte<br />
immer, dass der ganze Mensch heil wird, auch<br />
die Beziehung zu Mitmenschen. Viele Menschen<br />
haben kein Glaubensfundament mehr. Die<br />
christlichen Gemeinden haben den Auftrag,<br />
Kranke zu lieben, mit ihnen zu beten und Hand<br />
in Hand mit medizinischen Maßnahmen gegen<br />
Krankheit zu kämpfen.<br />
Professor Hans-Jörg Senn, St.Gallen, Leiter des<br />
Zentrums für Tumordiagnostik und -prävention,<br />
kennt als Krebsspezialist die große Not schwer<br />
kranker Patienten. Er könnte seine Arbeit mit so<br />
viel Leid ohne Halt im Glauben und Gebet nicht<br />
tun. So wie Professor Senn gibt es unzählige<br />
Mitarbeiter im Gesundheitswesen, die ihre Kraft<br />
aus dem Gebet und dem Glauben schöpfen<br />
und z.B. auch vor wichtigen Entscheidungen<br />
und Operationen beten.<br />
8
Glaube hat einen positiven Effekt auf die<br />
Gesundheit und hilft Menschen, sich von<br />
Krankheiten zu erholen oder damit fertig zu<br />
werden. In Zusammenarbeit mit Gemeinden,<br />
christlichen Ärzten, Ernährungsberatern, Physiound<br />
Bewegungstherapeuten, Absolventen der<br />
Schulung CgH (Christlich ganzheitliche<br />
Heilverfahren) und Seelsorgern sollen vermehrt<br />
christliche Gesundheitszentren entstehen, um so<br />
auf eine effiziente Weise den Kranken zu dienen<br />
oder vorbeugend Krankheiten zu vermeiden.<br />
Frage: «Kann oder muss ich das alles wissen<br />
und glauben?» Doch die Bibel vermittelt ein<br />
ganz anderes Bild: Wenn Menschen Jesus<br />
Autor: Kurt Osswald / Quelle: Christliches Zeugnis<br />
FRAGE ZUM CHRISTSEIN<br />
begegneten, dann ist nicht die rechte<br />
Glaubenslehre, und dass man alles glaubt<br />
und verstanden hat, die Frage, sondern<br />
entscheidend ist die Begegnung des<br />
Menschen mit Jesus.<br />
Christen werden auch Gläubige genannt. Sie<br />
glauben an Jesus und dass er nicht nur vor 2‘000<br />
Jahren lebte, sondern dass er Gottes Sohn ist<br />
und heute lebt. Aber wie wird man ein<br />
Gläubiger? Wie viel Glaube braucht es um ein<br />
Christ zu sein?<br />
Es gibt kein objektives Maß von Glauben, dass<br />
Jesus von einem Menschen erwartet oder<br />
einfordert; so als könne man eine bestimmte<br />
Menge Glauben abwiegen und auf Anfrage<br />
bereitstellen.<br />
Denkbar klein<br />
Zu Recht weisen manche beim Thema<br />
«Glauben» darauf hin, dass Jesus gesagt hat,<br />
dass die Größe des Glaubens nicht<br />
entscheidend ist. Jesus sagte, dass selbst ein<br />
Glaube, der so klein wie ein Senfkorn sein mag,<br />
Wunder bewirken kann. Und so ein Senfkorn ist<br />
nun wirklich denkbar klein, nicht grösser als ein<br />
Millimeter!<br />
Manche denken beim Glauben an die vielen<br />
Dinge, die in der Bibel stehen, aber auch an<br />
zahllose christliche Regeln. Sie stellen sich die<br />
Es geht nicht um die<br />
Größe des Glaubens<br />
Jesus fragt Menschen nicht nach ihrem Wissen<br />
über die Bibel oder nach der Größe ihres<br />
Glaubens. Wenn Jesus Menschen begegnet,<br />
dann geht es nicht darum, wie viel Glauben<br />
man im Gepäck mitbringt.<br />
In vielen Ansprachen vor den Menschen, die in<br />
der Bibel aufgezeichnet sind, ging Jesus auf die<br />
Frage des Glaubens ein und hob dabei<br />
verschiedene Aspekte hervor. An einer Stelle<br />
betont er, dass Glaube etwas mit<br />
Entschlossenheit zu tun hat.<br />
Ein Glaube, der Jesus<br />
beeindruckt<br />
Es geht bei der Begebenheit um vier Männer,<br />
die einen gelähmten Mann auf einer Trage zu<br />
Jesus bringen wollen. Doch Jesus spricht in<br />
einem Haus und ums Gebäude sind so viele<br />
Menschen, dass man nicht an ihn herankommt.<br />
9
Da entschließen sich die vier Männer dazu, ein<br />
Teil des Hausdaches abzudecken und lassen<br />
den Gelähmten auf einer Trage durch die<br />
Dachöffnung von oben herunter, direkt vor<br />
Jesus.<br />
Und wie verhält sich Jesus? Fühlt er sich gestört?<br />
Nein, in dem Bericht von Markus ist nachzulesen,<br />
wie Jesus auf die überraschenden Gäste<br />
reagiert: «Als Jesus ihren festen Glauben sah,<br />
sagte er zu dem Gelähmten: ‚Mein Sohn, deine<br />
Sünden sind dir vergeben!’» (Die Bibel, Markus-<br />
Evangelium, Kapitel 2, Vers 5)<br />
Jesus sah also «ihren festen Glauben». Er konnte<br />
sehen, dass diese Menschen mit dem<br />
Gelähmten kamen und dass sie sich nicht von<br />
den anderen und den schwierigen Umständen<br />
zurückhalten ließen. Sie waren entschlossen,<br />
alles zu tun, um den Gelähmten zu Jesus zu<br />
bringen.<br />
Was Jesus sucht, sind Menschen, die es ernst<br />
meinen; Menschen, die nicht beim ersten<br />
Hindernis aufgeben, sondern, die wirklich zu ihm<br />
wollen. Vielleicht ist das auch eine Haltung, die<br />
Sie gegenüber Jesus einnehmen wollen.<br />
TORI KELLY<br />
Die Singer-Songwriterin Tori Kelly (25) sagt, dass<br />
ihr der Glaube alles bedeutet. Die Grammy-<br />
Gewinnerin und Youtube-Hit-Sängerin wuchs<br />
christlich auf und entdeckte den Glauben für<br />
sich selbst. Jetzt empfiehlt sie ihn weiter, denn<br />
ohne Christus sei alles andere ein Verlust.<br />
Schon im Alter von drei Jahren habe sie immer<br />
im Haus gesungen. Ihre Eltern waren bereits<br />
Musiker, sie sei da hineingeboren. Im Alter von<br />
15 Jahren kam ihr erstes Album heraus. «Mein<br />
Ziel war nicht, ein berühmter Star zu werden. Ich<br />
wollte einfach Musik herausgeben.»<br />
Sie könnten wie folgt beten: «Jesus, vieles von<br />
Dir weiß ich nicht und versteh’ ich auch nicht.<br />
Aber ich will, ich bin entschlossen zu Dir zu<br />
kommen, ich will Dich kennenlernen.» – Für<br />
zahllose Menschen, die so oder ähnlich gebetet<br />
haben, war so ein einfaches Gebet, die Wende<br />
in ihrem Leben. Sie können auch so beten, ganz<br />
gleich, wie groß Ihr Glaube sein mag.<br />
Autor: Norbert Abt<br />
Quelle: Jesus.ch<br />
TORI KELLY<br />
In der gleichen Zeit wurde ihr auch der Glaube<br />
wichtig. «Mein Glaube bedeutet mir alles. Ich<br />
wuchs in der Kirche auf. Wie es auch anderen<br />
geht, kam ich zu dem Punkt, wo der Glaube<br />
mein eigener wurde und nicht mehr nur der<br />
meiner Eltern. Er wurde real für mich, durch das<br />
Erleben der Gegenwart Gottes. Ich weiß, dass<br />
es mein eigener Glaube ist.»<br />
10
Karriere übers Internet<br />
Tori Kelly gewann den Wettbewerb «America's<br />
Most Talented Kids» und schuf über Youtube<br />
eine grosse Fangemeinde mit mehr als einer<br />
Million Abonnenten. Der Coversong «Thinkin<br />
'Bout You» von Frank Ocean erreichte rund 25<br />
Millionen Klicks und sie begann, EPs über das<br />
Internet zu veröffentlichen. Als 2015 ein weiteres<br />
Album folgte, schnellte dieses auf Rang zwei der<br />
Charts und Anfang 2016 wurde sie mit dem<br />
Grammy als beste Newcomerin ausgezeichnet.<br />
Kelly empfiehlt allen, eine Gemeinde<br />
aufzusuchen, sich gegenseitig zu ermutigen<br />
und im Glauben zu wachsen.<br />
Autor: Daniel Gerber<br />
Quelle: Livenet / Hello Christian / ICSWitch<br />
«Glaube stets präsent»<br />
In der Musikindustrie warten Herausforderungen.<br />
Der Vorteil sei gewesen, dass sie Schritt für Schritt<br />
in dieser Branche Fuß fassen konnte und nicht<br />
plötzlich mittendrin gestanden sei. «Musik war<br />
immer ein Teil von mir und der Glaube ebenfalls.<br />
Ich erinnere mit täglich daran, dass Jesus die<br />
Nummer eins ist.»<br />
Es kommt auch schon mal vor, dass sie eine<br />
Möglichkeit bleiben lässt, weil diese nicht mit<br />
ihrem Glauben übereinstimmt. Der Glaube sei<br />
nicht eine Box, die zwischendurch geöffnet wird,<br />
sondern er sei täglich präsent. «Ich verbringe<br />
täglich Zeit mit Lesen des Wortes Gottes und<br />
bete. Auch wenn Gott alles weiß, will er es<br />
trotzdem von uns hören und sich um uns<br />
kümmern.»<br />
«Ich möchte mehr wie<br />
Jesus sein»<br />
Auch die kleinen Dinge trage sie ihm vor. Das<br />
sei eine Befreiung. «Er liebt es, Zeit mit uns zu<br />
verbringen.» Es sei einfach, sich auf sich selbst<br />
zu fokussieren. Aber es gehe nicht um einen<br />
selbst. Sie hoffe, dass die Menschen Christus<br />
durch sie sehen können. «Ich möchte mehr<br />
wie Jesus sein.» Alles ohne Christus sei Verlust,<br />
zitiert Tori Kelly einen Vers aus der Bibel, diese<br />
Worte sind in Philipper, Kapitel 3, Vers 8<br />
festgehalten. «Dieser Vers hat sehr zu mir<br />
gesprochen. Nicht viele Menschen können<br />
das tun, was ich tue. Dieser Vers macht mich<br />
demütig.» Er zeige, dass alles, was man hat,<br />
ohne Christus kein Gewinn ist.<br />
Ich habe<br />
hier ein<br />
Senfkorn.<br />
Und ich<br />
nehme an,<br />
dass es die<br />
meisten<br />
von Ihnen –<br />
ohne Ihnen<br />
oder Ihrer<br />
Sehkraft<br />
zunahe<br />
treten zu<br />
wollen –<br />
nicht<br />
erkennen<br />
können.<br />
Denn dieses<br />
Senfkorn, das kleinste unter den Samenkörnern,<br />
hat gerade mal 1mm Durchmesser. Da ist es<br />
offensichtlich, dass es schnell verloren geht, dass<br />
man es kaum erkennen kann. Wie ich am<br />
Donnerstag mit den Bewohnerinnen und<br />
Bewohnern aus dem Wohnheim (P…..)<br />
ausprobiert habe, kann man sogar kaum<br />
schmecken, weil es schon schwierig ist, dieses<br />
kleine Korn zwischen die Zähne zu bekommen.<br />
Und obwohl es so winzig ist, misst Jesus diesem<br />
Korn eine ganz besondere Bedeutung zu.<br />
Davon berichtet unser Predigttext aus dem<br />
Lukasevangelium. Er steht im 17. Kapitel, die<br />
11
Verse 5 und 6:<br />
5: Und die Apostel sprachen zu dem Herrn:<br />
„Stärke uns den Glauben!“<br />
6: Der Herr aber sprach: „Wenn ihr Glauben<br />
hättet so gross wie ein Senfkorn, dann könntet<br />
ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiss dich<br />
aus und versetze dich ins Meer!, und er würde<br />
dir gehorchen.“<br />
„Wenn ihr Glauben hättet so gross wie ein<br />
Senfkorn...“<br />
Wie stehts eigentlich mit Ihrem Glauben?<br />
Ist er gross, macht er sie stark?<br />
Durchdringt er Sie wie eine „lebendige, kühne<br />
Zuversicht auf Gottes Gnade, so gewiss, dass<br />
der Mensch tausendmal dafür stürbe“ – um mit<br />
den Worten Martin Luthers zu reden.<br />
Tragen Sie diesen Glauben<br />
wie ein Schutzschild<br />
vor sich her in der<br />
Gewissheit, mit<br />
dieser Stärke<br />
gegen die<br />
Widrigkeiten des<br />
Lebens gefeit zu<br />
sein?<br />
Ist er also so gross, dass ihn nichts angreifen<br />
kann oder fühlen Sie sich eher verzagt, wenn es<br />
um Ihren Glauben geht.<br />
Ich erinnere mich an viele Situationen in<br />
meinem Leben, in denen ich mit meinem<br />
Glauben gerungen habe, in denen mir Gott<br />
mehr als fremd und unendlich weit weg<br />
erschien. In denen ich meinte, das Leben besser<br />
führen zu können, wenn ich mich auf mich<br />
selbst verliesse als auf diesen mir<br />
unverständlichen Gott.<br />
Ich hatte in diesen Momenten das Gefühl, mein<br />
Glaube würde in sich zusammenschmelzen, und<br />
liesse mich zurück auf wackeligem Grund.<br />
Da schwinden dann Vertrauen, Zuversicht,<br />
Hoffnung in diesen Gott, der unser Leben in<br />
seinen Händen trägt.<br />
„Stärke uns den Glauben!“ – Es ist tröstlich zu<br />
wissen, dass auch diejenigen an der Grösse und<br />
Kraft ihres Glaubens zweifelten, die doch in Jesu<br />
unmittelbarer Umgebung lebten.<br />
In dem heutigen Predigttext fühlten sich die<br />
Jünger angesichts der Anforderungen, die Jesus<br />
an ihr Leben stellte, überfordert, riet er ihnen<br />
doch, sich vor Verführungen zu schützen, dem<br />
sündigenden Bruder immer wieder zurecht zu<br />
weisen und v.a. bei Zeichen von Reue immer<br />
und immer wieder zu vergeben:<br />
„Und wenn er siebenmal am Tag an dir<br />
sündigen würde und siebenmal wieder zu dir<br />
käme und spräche: Es reut mich! So sollst du ihm<br />
vergeben.“<br />
Wie kein anderer stellt der Evangelist Lukas Jesu<br />
Anspruch an unser Leben heraus.<br />
Wie kein anderer stellt er daneben aber auch<br />
Jesu Heilshandeln an uns. Errettung und<br />
Evangelium, Frohe Botschaft, aber auch<br />
Anspruch auf unser ganzes Leben!<br />
Zuspruch und Anspruch - Diese beiden Aspekte<br />
kennzeichnen das Lukasevangelium.<br />
Jesus sucht, was verloren ist. Und er fordert von<br />
den Seinen, dass sie das Gleiche tun.<br />
„Wer mir nicht nachfolgt und alles<br />
hinter sich<br />
lässt, was sein<br />
Leben bisher<br />
ausgemacht<br />
hat, der kann<br />
nicht mein Jünger<br />
sein.“, erklärt er.<br />
Diesem<br />
Anspruch an<br />
ihr Leben meinen die<br />
Jünger nicht gerecht werden zu können.<br />
Zu klein, zu unbedeutend erscheint ihnen ihr<br />
Glaube, zu radikal die Forderungen.<br />
5: Und die Apostel sprachen zu dem Herrn:<br />
„Stärke uns den Glauben!“<br />
6: Der Herr aber sprach: „Wenn ihr Glauben<br />
hättet so gross wie ein Senfkorn, dann könntet<br />
ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiss dich<br />
aus und versetze dich ins Meer!, und er würde<br />
dir gehorchen.“<br />
„Wenn ihr Glauben hättet so gross wie ein<br />
Senfkorn, dann könntet ihr zu diesem<br />
Maulbeerbaum sagen: Reiss dich aus und<br />
versetze dich ins Meer und er würde dir<br />
gehorchen.“ Jesu Antwort scheint zunächst<br />
recht deprimierend, stellt Jesus doch dem<br />
kleinsten unter den Samenkörnern denjenigen<br />
Baum zur Seite, der bekannt für seine tiefen<br />
Wurzeln ist.<br />
Wem würde da ein solches Wunder gelingen,<br />
sollte er je versuchen, den Baum zu einem Flug<br />
ins Meer zu animieren?<br />
In der Vorstellung, wie absurd ein solches<br />
Experiment aussehen könnte, hat deshalb der<br />
englische Schriftsteller Adrian Plass in seinem<br />
12
„Tagebuch eines frommen Chaoten“ diese<br />
Bibelstelle aufgegriffen. Und so schreibt er, dass<br />
dieser fromme Chaot eines Tages von dem<br />
Wunder hört, das ein solcher Minimalglaube<br />
ausrichten kann. In seinem Bemühen, als guter<br />
Christ zu leben und in der Gewissheit, dass sein<br />
Glaube mindestens so gross wie ein Senfkorn ist,<br />
nimmt er diesen Vers also ganz ernst.<br />
Er zieht sich in sein Arbeitszimmer zurück und will<br />
erst mal – ganz bescheiden – mit einer<br />
Büroklammer üben.<br />
Doch weder Ehrfurcht gebietende Blicke noch<br />
ein lautes „Hebe dich empor!“ veranlassen die<br />
Büroklammer, sich auch nur einen Millimeter von<br />
der Stelle zu rühren. Enttäuscht kommt der<br />
„fromme Chaot“ zu dem Schluss: „Das ist alles<br />
ziemlich Besorgnis erregend. Wenn man bloß<br />
den Glauben von der Größe eines Senfkorns<br />
braucht, um einen ganzen Berg zu versetzen,<br />
gibts dann überhaupt noch Hoffnung für mich,<br />
der ich nicht mal eine Büroklammer motivieren<br />
kann, zu machen, was man ihr sagt!“<br />
Wieviel Hoffnung gibt es für mich? Gibt es nur<br />
Hoffnung für denjenigen, der es schafft, den<br />
Maulbeerbaum durch seinen Glauben<br />
herauszureissen?<br />
Aber: Was ist denn eigentlich der Glaube?<br />
Ist er eine Grösse in unserem Leben, die wir<br />
mehren, bzw. verringern können?<br />
Und muss er eine bestimmte Grösse haben, um<br />
Wunder bewirken zu können?<br />
Was ist der Glaube?<br />
Nähern wir uns zunächst dem Urtext:<br />
Das Wort „glauben“ ist die Übersetzung des<br />
griechischen „pisteuein“ mit der<br />
Grundbedeutung „vertrauen“. In dem Akt des<br />
Vertrauens geht es um eine Grundhaltung des<br />
Menschen, daneben aber auch um ein<br />
Grundbedürfnis: Das menschliche<br />
Grundbedürfnis nämlich, unsere Existenz an<br />
jemanden zu binden, der es unbedingt gut mit<br />
uns meint.<br />
Der Glaube als Lebensvollzug ist<br />
also Vertrauen.<br />
Und in diesem Vertrauen verlässt der Mensch<br />
sich selbst und macht sein Leben an diesem<br />
anderen fest, dem er vertraut. Somit kann es<br />
Vertrauen nie ohne einen Grund geben, auf<br />
dem sich das Vertrauen aufbaut. Dieser Grund<br />
ist ein guter und ein verlässlicher, denn sonst<br />
würden wir unser Leben nicht auf ihm aufbauen<br />
wollen.<br />
Glaube, bzw. das Vertrauen, das aus dem<br />
Glauben spricht, betrifft uns daher in unserer<br />
ganzen Existenz. „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr<br />
nicht!“, schreibt Jesaja, und er meint damit,<br />
dass wir unser glaubendes Vertrauen auf den<br />
Gott hin ausrichten dürfen, der schon immer da<br />
war und auch immer da sein wird.<br />
Dabei macht es gerade den Glauben aus, dass<br />
wir unser Vertrauen auf eine unbestimmte<br />
Grösse richten: Niemand hat Gott je<br />
gesehen! weiss schon das Johannesevangelium<br />
zu berichten und drückt in diesem einfachen<br />
Satz die Schwierigkeit des Glaubens aus.<br />
Glaube an Gott beinhaltet auch immer wieder<br />
das Vertrauen in eine Wirklichkeit, die niemand<br />
von uns in der Hand hat und der wir ausgeliefert<br />
sind. Das Vertrauen richtet sich auf eine<br />
unsichtbare und unverfügte Wirklichkeit.<br />
Und deshalb ist es legitim, neben dem Glauben<br />
auch vom Zweifel zu sprechen. „Der Zweifel<br />
folgt dem Glauben als sein Schatten.“, schreibt<br />
der Theologe Wolfgang Pannenberg.<br />
Und diesen Zweifel kann ich nur bearbeiten,<br />
indem ich in meiner Seele bestimmte<br />
Glaubensaussagen immer wieder überdenke,<br />
überfühle, nachlese. Indem ich das Gespräch<br />
suche und an meinem Glauben arbeite.<br />
Insofern verändert sich der Glaube auch immer<br />
wieder während unseres Lebens. Der naive<br />
Kinderglaube weicht dem kritischem<br />
Hinterfragen. Der Glaube an die Allmacht<br />
Gottes muss sich den Theodizeefragen stellen.<br />
Aus Geborgenheit wird Einsamkeit, aus<br />
Einsamkeit Geborgenheit. Der Glaube ringt in<br />
uns, der Zweifel nagt – und doch ist diese<br />
Auseinandersetzung wichtig, denn sie macht im<br />
Umgang mit unserem Glauben kreativ und<br />
fordert uns heraus, beliebte Glaubensaussagen<br />
nicht einfach anzunehmen. Die Entwicklung<br />
unseres Glaubens ist demnach ein wichtiger<br />
Beitrag zur Reife unseres Menschseins.<br />
„Stärke uns den<br />
Glauben!“<br />
Die Frage, ob denn unser Glaube stark genug<br />
13
sei, diesen Auseinandersetzungen stand zu<br />
halten, birgt in sich die menschliche<br />
Grundangst, dem Leben nicht gewachsen zu<br />
sein. Wobei hervorzuheben ist, dass die Frage<br />
nach der Stärke unseres Glaubens eine<br />
menschliche ist. Nicht Jesus stellt den Glauben<br />
der Jünger in Frage, sondern sie sind diejenigen,<br />
die Zweifel haben.<br />
„Stärke uns den Glauben!“<br />
„Wenn ihr nur Glauben hättet wie ein Senfkorn!“<br />
Wie reagiert Jesus?:<br />
Ich finde, es liegt etwas verborgen Spielerisches<br />
hinter seiner Antwort. Ein bisschen so, als würde<br />
er sich über die Bitte der Jünger amüsieren. Den<br />
Humor hinter dieser Aussage greift der<br />
katholische Theologe Angelus Silesius auf, der<br />
lapidar zu dieser Stelle schreibt: „Der Glaube,<br />
senfkorngross, versetzt den Berg ins Meer; denkt,<br />
was könnte er tun, wenn er ein Kürbis wär!“<br />
Wie gross ist der Glaube der Jünger? Darum<br />
geht es nicht.<br />
Denn Jesus sagt schliesslich nicht: Euer Glaube<br />
muss so gross sein wie ..., damit ihr den<br />
Anforderungen des Lebens gerecht werdet.“ –<br />
Nein, letztendlich zeigt er ihnen, dass es auf die<br />
Grösse des Glaubens nicht ankommen kann.<br />
Glaube ist keine messbare Grösse. Glaube ist<br />
ein Lebensinhalt.<br />
Glaube ist ein Lebensinhalt.<br />
Wir leben. Und in unserem Leben setzten wir<br />
unser Vertrauen in Gott bei allen<br />
Schwierigkeiten, den dieser Akt des Glaubens<br />
mit sich bringt.<br />
Entscheident ist aber doch, dass die Macht des<br />
Glaubens jenseits aller menschlichen<br />
Möglichkeiten liegt. Denn aus dem Glauben<br />
spricht doch die Kraft Gottes, die mehr vermag,<br />
als wir uns vorstellen können. Insofern können wir<br />
unseren Glauben nicht messen und alle Frage,<br />
ob er gross genug für das Leben sei, ist eine<br />
menschliche Frage. Es gibt keine Messlatte, an<br />
der wir die Kraft unseres Glaubens abmessen<br />
können. Glaube hat Gott zum Inhalt und dieser<br />
Gott entzieht sich jedem menschlichen Versuch,<br />
ihn zu definieren.<br />
Wenn wir unseren Mut zum Leben an der Stärke<br />
unseres Glaubens festmachen würden, dann<br />
kreisten wir letztendlich immer um uns selbst in<br />
der Hoffnung, dass unser Glaube nun endlich<br />
gross genug sei. Doch der Glaube an sich sieht<br />
von unserer Person ab, indem er sein Vertrauen<br />
auf Gott richtet. Und dieser Gott ist ein Gott, der<br />
an uns glaubt und der uns für stark genug hält,<br />
sein Evangelium in die Welt hinein zu tragen.<br />
Pfn. Leona Holler: Predigt zur Ordination am<br />
16.09.2007 in St. Martini Minden (Lk 17, 5.6)<br />
1 Suche nach mehr<br />
Der Mensch im Westen ist aufgeklärt, denkt<br />
scharf nach, versteht die Welt durch die Brille<br />
der Wissenschaft und hat scheinbar grenzenlose<br />
Möglichkeiten, um zu reisen, zu bauen, zu<br />
forschen, Politik zu gestalten und – zu leben. Ein<br />
Nachdenken über Glauben und<br />
Gottvertrauen gilt als rückständig und wird<br />
belächelt. Doch als Menschen müssen wir<br />
Grenzerfahrungen machen. Unsere Technologie<br />
stößt an Grenzen. Die Natur kann nicht<br />
kontrolliert und gebändigt werden. Politik<br />
scheitert. Kriege auf der Welt werden nicht<br />
eingedämmt, sondern breiten sich immer<br />
wieder neu aus. Und Hass, Gefühlskälte und<br />
Neid bestimmen Menschen sogar in den<br />
reichsten Regionen der Welt.<br />
Wenn wir intensiv über diese Dinge<br />
nachdenken, bemerken wir unsere Ohnmacht<br />
und merken, wie sehr wir uns nach einer<br />
perfekten Welt sehnen, in der kein Krieg, kein<br />
Neid, kein Hass und kein Leid mehr existiert.<br />
Nach einem Ort, wo wir Erfüllung erfahren.<br />
Menschen suchen diesen Ort krampfhaft in den<br />
unterschiedlichsten Formen – in Sex, Alkohol,<br />
Arbeitswahn, Reichtum und Anerkennung.<br />
14
Uns begegnet diese Sehnsucht auch, wenn wir<br />
aus dem Alltag rausgerissen werden und<br />
plötzlich am Grab eines geliebten Menschen<br />
stehen. Es ist die Sehnsucht nach einem Leben<br />
nach dem Tod.<br />
Die Sehnsucht begegnet uns außerdem in der<br />
weiten, wunderbaren Natur. Manchmal fühlen<br />
wir uns unbedeutend vor der Erhabenheit von<br />
Seen, Wellen, Wäldern, Tälern, Gebirgen und<br />
Sternen. Wir merken, dass wir eine Sehnsucht<br />
nach mehr in uns tragen. Wir sind ergriffen von<br />
Schönheit. Aber warum eigentlich?<br />
Augustinus, ein Kirchenvater, schreibt: »Unruhig<br />
ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir, o Herr«. In<br />
der Bibel beschreibt Salomo dies ähnlich mit<br />
den Worten »auch die Ewigkeit hat er (Gott)<br />
ihnen ins Herz gelegt« (Prediger 3, 11). Wir<br />
haben also etwas in uns, das über das<br />
hinausgeht, was es in unserer Welt zu sehen und<br />
zu erfahren gibt.<br />
2 Wissenschaft kann die<br />
Welt nur beschreiben<br />
Für die erfahrbaren Dinge ist die Wissenschaft<br />
zuständig. Wissenschaft soll beschreiben, was<br />
geschieht (z. B. Ein Apfel fällt vom Baum),<br />
erklären, wie es passiert (Schwerkraft) und<br />
vorhersagen, was in Zukunft passieren wird (alle<br />
Äpfel und Gegenstände fallen).<br />
Das ist natürlich sehr vereinfacht, aber generell<br />
kann die Wissenschaft dir beschreiben, wie<br />
etwas entstanden<br />
ist, doch niemals, warum es da ist. Sie kann dir<br />
die Zutaten eines Geburtstagskuchens<br />
beschreiben, jedoch nicht, warum dieser<br />
Kuchen gebacken wird und wie das<br />
Geburtstagskind drauf ist. Sie kann dir<br />
beschreiben, dass man auf der Suche nach der<br />
Entstehung des Lebens nur Spekulationen und<br />
Theorien anstellen kann und dabei nichts<br />
wissenschaftlich Überprüfbares und<br />
Wiederholbares vorweisen kann. Vor allem kann<br />
sie dir nicht sagen, weshalb es Leben gibt.<br />
Sie kann dir erklären, dass ein Großteil des<br />
Universums in unvorstellbar kurzer Zeit entstand<br />
und dass die zufällige Feinabstimmung bei der<br />
Entstehung des Universums ungefähr so<br />
wahrscheinlich ist, als wenn ein Golfspieler auf<br />
der Erde mit einem einzigen Versuch ein<br />
Golfloch auf dem Mars treffen würde. Noch<br />
unwahrscheinlicher ist nach jetzigem<br />
Erkenntnisstand aber auch die Entstehung des<br />
Lebens durch Zufall. Es kann also mathematisch<br />
gesehen nicht zufällig passiert sein. Deswegen<br />
ist die Welt, wie sie die Wissenschaft beschreibt,<br />
für mich ein guter Grund über Gott<br />
nachzudenken.<br />
3 An welchen Gott soll ich<br />
glauben?<br />
Der Gott, den alle Menschen in der Natur sehen<br />
und dessen Ewigkeit sie im Herzen spüren<br />
dürfen, ist der Gott, der sich<br />
durch die Torah den Juden als Jahwe und<br />
schließlich der ganzen Welt durch Jesus Christus<br />
und die Bibel offenbarte.<br />
Warum glaube ich das?<br />
An den ältesten Gott<br />
Wo sollen wir anfangen, wenn wir diesen einen<br />
Gott suchen, der sich offenbart hat?<br />
Wahrscheinlich doch am ehesten<br />
bei dem Gott, der sich schon durch die ganze<br />
Menschheitsgeschichte geoffenbart hat, oder?<br />
Wenn ich das richtig<br />
sehe, ist das bspw. nicht so bei den Zeugen<br />
Jehovas (entstanden in den 1870er Jahren),<br />
den Mormonen (entstanden<br />
1830) und verschiedenen anderen christlichen<br />
Sekten und auch nicht so im Islam (entstanden<br />
622). Der biblische<br />
Gott ist der älteste, der heute noch von vielen<br />
Menschen angebetet wird. Dieser Gott hat uns<br />
übrigens auch das am<br />
meisten »gehasste« Buch geschenkt. Trotzdem<br />
15
ist es das bekannteste und am meisten<br />
gelesene Buch der Welt.<br />
An den Gott, der sein Volk<br />
durch die Geschichte<br />
trägt<br />
In der Bibel gibt Gott einem Volk auf dieser Welt<br />
einen besonderen Stellenwert. Diesen<br />
Stellenwert hat es bis heute. Dem Volk wurde<br />
viel Verfolgung vorhergesagt, viel Leid, aber<br />
ebenso viel Barmherzigkeit. Es ist das Volk Israel.<br />
Wenn ich die Geschichte des jüdischen Volkes<br />
betrachte, sehe ich darin den Kampf zwischen<br />
Satan und Gott, dem richtenden Handeln<br />
Gottes und seiner großen Treue. Die Existenz der<br />
Juden sowie die Gründung eines<br />
unabhängigen Staates sind für mich weitere<br />
nachvollziehbare Gründe für den biblischen<br />
Gott.<br />
An den Gott, dessen<br />
Prophetien sich erfüllen<br />
Die Geschichte von Jesus ist die am besten und<br />
aufwändigsten überlieferte Geschichte der<br />
Antike. Zudem zeigen sich<br />
durch die Bibel hunderte von erfüllten<br />
Prophetien, die neben dem Leben von Jesus<br />
auch viele Städte und Regionen<br />
betreffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich<br />
diese Prophetien zufällig erfüllt haben, ist<br />
mathematisch unvorstellbar gering.<br />
Mein schönster Grund, weshalb ich an Gott<br />
glaube, ist sehr persönlich und deswegen sehr<br />
subjektiv. Es ist der erfüllende Glaube an Jesus<br />
Christus. Er hat mir meine Schuld vergeben und<br />
mein Leben zum Guten verändert. Niemand<br />
sagte mir, wie meine Bekehrung sein sollte, also<br />
was ich da sagen und fühlen musste. Trotzdem<br />
war sie der schönste Moment meines Lebens<br />
und dieser Schritt zu Jesus gibt mir eine<br />
unglaubliche Sicherheit meines Glaubens.<br />
Weshalb ist das so? Diese Frage konnte mir<br />
noch niemand rational beantworten.<br />
Alle diese Punkte führen mich dazu, von einem<br />
Gott auszugehen, der »hinter den Dingen« steht.<br />
Und genau dieser Gott hat sich in der Bibel<br />
offenbart. Ich glaube also an einen Gott, der<br />
mich zutiefst liebt und meine innersten<br />
Grundbedürfnisse als Mensch zufrieden stellt (mir<br />
sagt, woher ich komme und wohin ich gehe).<br />
Ich glaube an einen Gott, der die Ewigkeit und<br />
Sehnsucht in meinem Herzen stillt. Ich glaube<br />
an einen Gott, der meine intellektuellen Zweifel<br />
beantwortet und mir bessere Gründe als jeder<br />
andere Gott gibt (keine Beweise), um ihm zu<br />
vertrauen. So erfüllt mich Jesus Christus auch<br />
von der logischen Seite aus gesehen in vielen<br />
Dingen zutiefst und lässt mich auch als Zweifler<br />
und nachfragenden Menschen nicht mit<br />
meinen Sorgen im Stich.<br />
Von: Siegbert Krauss<br />
Warum habe ich das geschrieben?<br />
Ich finde es sehr gut, wenn man weiß, welche<br />
Gründe es für den Glauben gibt. Ich wünsche mir<br />
sehr, dass wir lernen, darüber zu sprechen und so<br />
Menschen über Gott nachdenken.<br />
16
heute gibt die Bibel Impulse, die<br />
Menschenleben verändern, Wunden heilen und<br />
Neuanfänge ermöglichen. Im 2. Timotheusbrief<br />
erklärt der Apostel Paulus, wie Gott konkret<br />
durch die Heilige Schrift spricht:<br />
Oder: warum die Bibel uns guttut<br />
Nimm und lies!“ Diese Worte hörte Augustin an<br />
jenem Tag im Sommer 386 n.Chr., der sein<br />
Leben verändern sollte. Im Alter von 31 Jahren<br />
war er bereits ein bedeutender Redner und ein<br />
begabter Schüler der Philosophie. Seine<br />
Sinnsuche hatte ihn zu den wichtigsten Lehren<br />
seiner Zeit getrieben. Auch mit dem Christentum<br />
war er vertraut; die Gebete seiner gläubigen<br />
Mutter begleiteten ihn seit seiner Geburt. Doch<br />
erst als er den Appell jener geheimnisvollen<br />
Stimme befolgte - als er die Bibel nahm und las -<br />
kam der entscheidende Durchbruch.<br />
Ich bin überzeugt, dass weitaus weniger Bibeln<br />
in Regalen verstauben würden, wenn Christen<br />
diese Wahrheit verinnerlicht hätten. Die Schrift ist<br />
nützlich, sie ist ein Geschenk Gottes, das uns<br />
hilft, nach seinem Willen zu Leben.<br />
Die Schrift unterrichtet in der<br />
Wahrheit<br />
Wenn die Schrift „unterrichtet“, hört sich das<br />
zunächst etwas theoretisch an. Es geht darum,<br />
dass wir aus der Bibel lernen können, was wahr<br />
ist und was nicht. Solche Lehre ist heutzutage<br />
nicht mehr so beliebt, weil Tatsachen weniger<br />
eindrücklich sind als Erlebnisse. Einem<br />
Symphonieorchester zu lauschen ist<br />
berührender, als Musiktheorie zu studieren. Und<br />
was eine Schwarzwälder Kirschtorte ist, werde<br />
ich kaum erfahren, wenn ich nur das Rezept<br />
lese. Die Theorie dient der Praxis, nicht<br />
umgekehrt. Und trotzdem – nein, gerade<br />
deshalb – brauchen wir sie. Die Bibel ist nicht<br />
Gott. Sie ist ein Wegweiser zu authentischen<br />
Begegnungen mit Gott. Deshalb ist sie so<br />
Ein einziger Satz aus dem Römerbrief (Römer<br />
13,13f) brachte ihm die Klarheit, die er<br />
brauchte, um sein Leben Jesus zu widmen. Es<br />
war ein Neuanfang, der ihn – und die<br />
Kirchengeschichte – nachhaltig veränderte. Bis<br />
„Denn alles, was in der Schrift<br />
steht, ist von Gottes Geist<br />
eingegeben, und<br />
dementsprechend groß ist auch<br />
der Nutzen der Schrift: Sie<br />
unterrichtet in der Wahrheit, deckt<br />
Schuld auf, bringt auf den<br />
richtigen Weg und erzieht zu<br />
einem Leben nach Gottes Willen“<br />
(2. Timotheus 3,16 NGÜ).<br />
Über Jahrtausende hinweg hat Gott Menschen<br />
gezeigt, wie er wirklich ist. Zudem hat er sie<br />
befähigt, diese Wahrheit als Gottes Wort<br />
aufzuschreiben – in verschiedenen Kulturen, zu<br />
verschiedenen Zeiten und in drei verschiedenen<br />
Sprachen. Jeder Verfasser hatte seine eigene<br />
ganz besondere Geschichte mit Gott. Viele<br />
Wege führen nach Rom. Aber nur eine Stadt ist<br />
Rom. Und so zeigt die Bibel bei all ihrer Vielfalt<br />
doch auch eine erstaunliche Einheit:<br />
Es gibt einen Gott (5. Mose 6,4),<br />
ein Evangelium (Galater 1,6-7),<br />
einen Retter, der die Welt mit Gott<br />
versöhnt (1. Johannes 2,2).<br />
Gerade deshalb ist biblische Lehre so wichtig. Es<br />
gibt viele Wege, Gott zu begegnen, aber noch<br />
viel mehr Wege, ihn zu verpassen! Wir brauchen<br />
einen Wegweiser, der auch in der<br />
verzwicktesten Situation unseres Lebens noch<br />
auf Gott zeigt und uns unterwegs vor so<br />
mancher Fata Morgana warnt. Genau das<br />
macht die Heilige Schrift.<br />
17
Die Schrift deckt Schuld auf<br />
Jeder Mensch glaubt auch so manchen Lügen,<br />
die von Gott wegführen. Einige Lügen hindern<br />
uns daran zu glauben, dass Gott uns so wirklich<br />
liebt. Andere lassen uns vergessen, dass er<br />
unsere Mitmenschen genauso liebt. Falsche<br />
Vorstellungen verführen dazu, Gott zu<br />
misstrauen, um anderen, weniger erfüllenden<br />
Lebenszielen hinterherzurennen. Gottes Wort ist<br />
die beste „Medizin“ gegen solche Lügen. Es<br />
verleiht eine frische Perspektive und bringt<br />
Gottes Sicht der Dinge zum Ausdruck. Wenn wir<br />
die Bibel lesen, Gottes Wahrheit aufsaugen, wird<br />
dabei so manche falsche Vorstellung korrigiert.<br />
Ein Neuanfang wird möglich. Eng verbunden<br />
mit Unwahrheiten ist auch die Schuld, die<br />
daraus folgt. Hinter jeder Sünde steckt irgendein<br />
Irrtum. Falsches Denken führt zu falschem<br />
Handeln. Die Bibel deckt diese Probleme auf.<br />
Sie zeigt uns, wer Gott wirklich ist. Wer ihn<br />
kennenlernt, bemerkt dabei häufig eigene<br />
Fehler. Denn Gott ist anders als die Gesellschaft,<br />
in der wir leben. Er ist frei von dem Unrecht und<br />
dem Neid, die unsere Schlagzeilen bestimmen.<br />
Durch die Bibel ruft er Menschen auf, ihre<br />
Schuld zu erkennen. Und er fordert auf, anders<br />
zu leben. Das ist im ersten<br />
Moment immer<br />
unangenehm. Wer wird<br />
schon gerne kritisiert? Aber es<br />
ist heilsam und führt zur<br />
Veränderung. Die Schrift<br />
zeigt uns, wie Gott sich das<br />
Leben eigentlich vorstellt. Sie<br />
macht uns bewusst, wo wir<br />
seinem Ideal nicht<br />
entsprechen. Nicht, um uns<br />
fertigzumachen, sondern, um<br />
uns weiterzuhelfen. Gott will<br />
uns etwas Besseres zeigen!<br />
Die Schrift bringt auf den<br />
richtigen Weg Es wäre<br />
schließlich tragisch, wenn die<br />
Schrift nur Schuld aufdecken, aber keine neue<br />
Perspektive aufzeigen würde. Doch genau das<br />
tut sie. Die Bibel ist Gottes Einladung an alle<br />
Menschen, seine Liebe und Vergebung zu<br />
erfahren. Das bedeutet, dass Fehler der<br />
Vergangenheit die Zukunft nicht mehr<br />
bestimmen müssen. Niemand, der an Jesus<br />
glaubt, braucht sich von seiner Schuld noch<br />
einschüchtern zu lassen (Römer 8,1). Außerdem<br />
lädt die Schrift ein, für Gott zu leben. Dabei geht<br />
es nicht darum, irgendeiner Kirche oder<br />
sonstigen Institution zu dienen. Gott selbst<br />
verfolgt einen Plan mit der Welt, in dem er auch<br />
für dich und mich eine Aufgabe hat. Kein<br />
Mensch ist so unfähig oder unwichtig, dass er<br />
nicht, mit dem Heiligen Geist ausgerüstet,<br />
Gottes Botschafter sein kann. Kein Mensch ist so<br />
begabt, dass er überqualifiziert wäre. Und nichts<br />
ist erfüllender, als diese Berufung ernst zu<br />
nehmen. Die Bibel macht deutlich, wie ein<br />
Leben als Christ aussehen soll. Einige Kritiker<br />
behaupten, man könnte überhaupt nicht nach<br />
der Bibel leben, weil sie so viele unterschiedliche<br />
Regeln enthält. Manche machen sich gar einen<br />
Spaß daraus, Gebote zu zitieren, die man<br />
heutzutage nicht mehr einhalten kann. Solche<br />
Kritik verkennt natürlich, dass die Bibel kein<br />
Gesetzbuch ist oder sein will. Biblisch zu leben<br />
heißt nicht, einen Katalog aller Regeln zu<br />
erstellen, die in der Bibel vorkommen, und sie<br />
einzuhalten. Die Bibel ist kein Gesetzbuch,<br />
sondern eine Geschichte. Sie erzählt davon, wie<br />
Gott die Welt erschaffen hat, wie sich<br />
Menschen immer weiter von ihm entfernt haben<br />
und er sich dennoch einigen Leuten auf<br />
besondere Weise gezeigt hat, um ihnen nahe zu<br />
sein. Sie berichtet, wie er mit Israel ein ganzes<br />
Volk berufen hat, ihm zu dienen. Und wie er<br />
schließlich Jesus<br />
sandte, um der<br />
ganzen Welt<br />
zu zeigen, wie<br />
er wirklich ist –<br />
„voller Gnade<br />
und<br />
Wahrheit“,<br />
wie es<br />
Johannes<br />
ausdrückt<br />
(Johannes<br />
1,14). In dieser<br />
Geschichte<br />
geht es nicht<br />
so sehr um<br />
Regeln. Es ist eine<br />
Liebeserklärung Gottes an eine zerbrochene<br />
Welt, eine Liebeserklärung, die alles verändert.<br />
Trotzdem zeigt uns die Bibel auch, wie ein Leben<br />
mit Gott aussieht. Für alle, die an Jesus glauben,<br />
ist die Bibel nicht nur eine Geschichte, sondern<br />
ihre Geschichte. Deshalb ist sie der Maßstab,<br />
nach dem Christen leben. Weil Jesus nicht nur<br />
der Herr, sondern unser Herr ist, können wir nicht<br />
ignorieren, was er gesagt und getan hat. Alle<br />
anderen Männer und Frauen Gottes im Alten<br />
und Neuen Testament sind unsere Vorgänger.<br />
18
Gottes Wort ruft uns auf, von ihnen zu lernen,<br />
ihrem Vorbild nachzueifern und ihre Fehler zu<br />
meiden. Insofern ist die Bibel mehr als ein<br />
gewöhnliches Geschichtsbuch. Sie berichtet<br />
nicht nur, was passiert ist, sondern auch, warum.<br />
Oft erklärt sie, wie Gott die verschiedenen<br />
Ereignisse bewertet hat. Manche Bücher der<br />
Bibel erzählen auch keine Geschichte, sondern<br />
denken ganz grundsätzlich über Gott und die<br />
Welt nach (zum Beispiel das Buch Prediger).<br />
Doch aus jedem Kapitel können wir etwas für<br />
die Gegenwart lernen. Die Schrift erzieht zu<br />
einem Leben nach Gottes Willen Weil die Schrift<br />
kontinuierlich Wahrheit lehrt, Schuld aufdeckt<br />
und den richtigen Weg zeigt, kann sie zu<br />
langfristiger Veränderung führen. In diesem Sinn<br />
„erzieht“ die Bibel, sie formt unseren Charakter.<br />
Sie inspiriert uns nicht ein- oder zweimal, um<br />
dann wieder neben anderen Klassikern im Regal<br />
zu verschwinden. Sie will auch keinen<br />
gelegentlichen Motivationsschub bieten,<br />
sondern ein ver- ändertes Leben. Sie ist kein<br />
Zauberbuch, ihre Worte haben keine magische<br />
Wirkung, um rasche Lösungen herbeizuführen.<br />
Im Gegenteil: Bibellesen an sich hat überhaupt<br />
keinen Wert, wenn es nicht immer wieder dazu<br />
führt, Gottes Gnade zu erkennen und<br />
anzunehmen. Besser lässt sich die Bibel deshalb<br />
als „Medizin fürs Leben“ beschreiben. Ihr<br />
„Wirkstoff“ ist Gottes Gnade – seine Treue, die er<br />
in der Heilsgeschichte erwiesen hat, seine Liebe,<br />
die er besonders in Jesus Christus offenbart hat,<br />
seine Vergebung, die er uns allen anbietet. Sie<br />
„wirkt“ gegen Schuld, Scham, Not und<br />
Verzweiflung, indem sie uns vor Gott führt, wo es<br />
Heilung gibt. Nirgends sonst hat uns Gott so<br />
ausführlich dargestellt, wer er ist und wie er<br />
handelt. Die Bibel hilft uns, unseren Alltag vor<br />
Gottes Thron zu bringen. Dabei zeigt sie sich so<br />
vielfältig wie das Leben. Im Alten Testament<br />
lehren die Sprüche Weisheit, die Propheten<br />
Gottesfurcht und Hoffnung. Mit den Psalmen<br />
haben ganze Generationen von Christen beten<br />
gelernt. Im Neuen Testament führen uns die<br />
Evangelien vor Augen, wer Jesus ist, und die<br />
Briefe, was er für uns bedeutet. Die Liste ließe<br />
sich fortführen. Die Bibel hat auch im 21.<br />
Jahrhundert noch lange nicht an Bedeutung<br />
verloren. Was mich an der Bibel fasziniert, ist ihre<br />
scheinbar universale Fähigkeit, Menschen<br />
anzusprechen. Neben dem Kirchenvater<br />
Augustin haben auch etliche andere diese<br />
Erfahrung gemacht. Ob im Römischen Reich<br />
oder in der Postmoderne, ob in Deutschland<br />
oder Südafrika – überall stellt die Heilige Schrift<br />
ihre Kraft zur Erneuerung unter Beweis. Sie lädt<br />
ein zur Begegnung mit Gott. Und niemand, der<br />
sich darauf einlässt, bleibt unverändert.<br />
Daniel Lanz M.A. , studierte<br />
Semitistik in Marburg und ist<br />
Mitarbeiter im Institut für Ethik &<br />
Werte (http://<br />
www.ethikinstitut.de)<br />
Puzzle. Ich liebte sie. Bereits mit 4 Jahren, konnte<br />
ich stundenlang nach dem nächsten,<br />
passenden, Puzzle-Teil für mein Bild suchen.<br />
Unermüdlich stöberte ich in der Spielschachtel<br />
herum, schaute mir jedes Puzzle immer ganz<br />
genau an. Ein breites Lächeln machte sich auf<br />
meinem Gesicht breit, immer wenn sich ein<br />
Puzzle perfekt in das andere fügte. Immer nur<br />
ein wenig sehen, ein wenig erkennen. Je mehr<br />
Puzzles sich zusammentaten, desto klarer konnte<br />
ich das Bild erkennen. Als dann auch das<br />
allerletzte Puzzle seinen Platz fand und das Bild<br />
fertig war, jubelte ich. Geschafft! Nun konnte<br />
ich es bestaunen und mich daran erfreuen.<br />
SONJA FELETAR<br />
Ein altes Bauernhaus, geschmückt mit<br />
Hängegeranien, umgeben von majestätischen<br />
19
Bergen. Auf den üppigen Wiesen grasten<br />
Lämmer und Schafe. Vom Himmel lachte mich<br />
die Sonne freundlich an. Ein Adler schwang sich<br />
empor und ließ sich vom Wind tragen. Kinder<br />
haben die Fähigkeit, diese "kleinen", für uns<br />
Erwachsene unscheinbaren, Schönheiten der<br />
Schöpfung zu bestaunen und dabei immer<br />
etwas Neues zu entdecken.<br />
Ich wurde älter, doch die Puzzle suche blieb.<br />
Nur zum Unterschied, dass ich echte LEBENS-<br />
ERFAHRUNGS-Puzzles suchte und sammelte. Da<br />
waren: das Schulabschluss-Puzzle, das Berufs-<br />
Puzzle, dass eigene Auto-Puzzle, das Urlaubs-<br />
Puzzle, das Freundschaftspuzzle... und immer die<br />
Hoffnung, dass nächste Puzzle würde mich noch<br />
glücklicher und zufriedener stellen. Ich war fest<br />
davon überzeugt, eines Tages, das eine, letzte,<br />
wundervolle Lebens-Puzzle zu finden, welches<br />
mich für den Rest meines Lebens wunschlos<br />
glücklich machen würde.<br />
Mit 19 lernte ich meinen Mann kennen. Nach<br />
nur 7 Tagen zogen wir zusammen. Ich wusste,<br />
das ist der Mann für die Ewigkeit. Wir heirateten<br />
fünf Jahre später, auch in der Kirche. Irgendwie<br />
wollte ich den Segen von oben. Mein Mann war<br />
ein wunderbares Puzzle, aber mir fehlte noch<br />
etwas. Kinder. So sagte ich: "Gott, segne uns<br />
bitte mit Kindern". Ich muss dazu sagen, das<br />
Gott für mich so eine Art "Notrufnummer" war.<br />
Ich betete nur, wenn ich etwas von ihm wollte.<br />
Tatsächlich bekamen wir, zwei Jahre später,<br />
unsere erste und drei Jahre darauf unsere<br />
zweite Tochter. Wir wurden wirklich reichlich<br />
beschenkt. Mein Glück schien perfekt, ich<br />
dachte, nun sei mein wunschlos-glücklich Bild,<br />
endlich fertig.<br />
Ich wollte es bestaunen, mich daran<br />
erfreuen und einfach wunschlos glücklich sein.<br />
Doch es kam anders.<br />
Unsere ältere Tochter wurde krank. Wir dachten<br />
es sei nur ein harmloser Magen-Darm-Virus.<br />
Leider stellte sich heraus, dass es eine<br />
Salmonellen-Vergiftung war. Sie verlor sehr<br />
schnell viel Flüssigkeit und schwebte sogar in<br />
Lebensgefahr. Ich weiß noch, als ich voller<br />
Angst, Panik und Wut zu meiner Mutter<br />
sagte: "Wie kann Gott das nur zulassen?" Ich<br />
wollte mit Gott nichts mehr zu tun haben. Leider<br />
änderte ich meine Meinung auch nicht,<br />
als meine Tochter auf dem Weg der Besserung<br />
war und danach wieder völlig gesund wurde.<br />
Ich vergaß einfach völlig auf Gott. Auch die ab<br />
und zu "Notrufnummer", löschte ich aus meinem<br />
Gedächtnis. Zunehmend legte sich eine Art<br />
Schleier über mich. Dunkelheit zog in mein<br />
Leben ein. Ich hatte keinen Frieden in meinem<br />
Herzen. Alles schien so mühsam, so schwer,<br />
so unendlich anstrengend. Als ich, nach der<br />
Kinderpause, wieder zu arbeiten begann,<br />
wurde es noch schlimmer. Ständig mit dem Blick<br />
auf die Uhr, die Zeit im Nacken, hetzte ich Tag<br />
ein Tag aus, meinen Verpflichtungen nach. Ich<br />
muss noch Dieses und Jenes erledigen, ich muss<br />
es noch Diesem und Jenem recht machen, ich<br />
muss es schaffen, ich muss es perfekt schaffen,<br />
ich muss, ich muss, ich muss... Das Gefühl<br />
diesem Zustand hilflos ausgeliefert zu sein, setzte<br />
mir zunehmend zu. Die Kinder und ich waren<br />
"dauerkrank". Schlaflose Nächte. Angst, wie<br />
geht es weiter? Ist das Alles? War es das?<br />
Sah so, mein wunschlos-glücklich<br />
Bild aus?<br />
Dann wurde mir klar, mein Mann und meine<br />
Kinder, waren wohl doch nicht das eine,<br />
WAHRE, Puzzle für mein wunschlos-glücklich Bild.<br />
So fing ich erneut an zu suchen. Ich kaufte<br />
Bücher und Ratgeber über positives Denken,<br />
glücklich sein, erfolgreiches Leben. Ich<br />
beschäftigte mich, mit Esoterik, Joga,<br />
Meditation. Sogar in der Kirche war ich. Ich<br />
suchte wirklich überall. Ging jedem Hinweis von<br />
Freunden und Bekannten nach. Doch meine<br />
Suche schien erfolglos.<br />
Unter Menschen sein wurde mir zunehmend ein<br />
Gräuel. Ich bekam Höhenangst, konnte bei<br />
vielen Ausflügen, die mein Mann mit den<br />
Kindern unternahm, nicht dabei sein. Sogar als<br />
ich alleine war und Zeit hatte, konnte ich nicht<br />
zur Ruhe kommen. In mir tobte ein Orkan. Wut<br />
auf das Leben. Wut auf mich selbst. Nachts<br />
fand ich keinen Schlaf und Morgens fragte ich<br />
mich, wie ich wohl den Tag überleben sollte?<br />
Ich klagte, weinte, schrie und kämpfte, bis mir<br />
eines Tages, die Kraft endgültig ausging. Eine<br />
Leere, eine Hoffnungslosigkeit machte sich in mir<br />
breit.<br />
Genau zu diesem Zeitpunkt schenkte mir die<br />
Lehrerin meiner Kinder ein Buch. Mein erster<br />
20
Gedanke war: "Nein, nicht schon wieder ein<br />
leeres Versprechen". Danach kommt die<br />
Enttäuschung und mir geht es schlechter als<br />
vorher.<br />
Trotz dieser Einstellung, las ich das Buch bis zur<br />
Hälfte. Dann wurde ich von einer derartigen<br />
Angst überwältigt, wie ich sie noch nie zuvor in<br />
meinem Leben erfahren hatte. Ich erkannte,<br />
dass nicht meine Umstände schuld an<br />
meinem Zustand waren, sondern dass in mir<br />
etwas fehlte. In mir stimmte etwas nicht! Ich<br />
hatte Angst, dass es für mich keinen Ausweg<br />
aus dieser Hoffnungslosigkeit gibt und ich für<br />
immer gefangen bleiben würde. Gefangen, in<br />
meiner Angst, Ohnmacht, Leere, in meinem<br />
Seelenschmerz.<br />
Mir ging eine Frage, immer und immer wieder<br />
durch den Kopf. "Was ist der Sinn, deines<br />
Lebens"? Ich sah keinen, ich fand keinen! Mein<br />
Leben schien für mich, einfach keinen Sinn mehr<br />
zu ergeben.<br />
Alles war so vergänglich, oberflächlich,<br />
von kurzer Dauer.<br />
Ich suchte etwas Echtes.<br />
Etwas Wahres.<br />
Etwas für ewig.<br />
Ich fand es einfach nicht.<br />
Dann fasste ich einen Entschluss. Ich wollte und<br />
konnte einfach nicht mehr. Es war genug.<br />
Weder mir noch meiner Familie tat ich, so wie<br />
ich war, gut. Als mein Mann am 4. Juli 2013<br />
nach Hause kam und die Kinder im Bett waren,<br />
teilte ich ihm mit dass ich meinem Leben ein<br />
Ende setzten werde.<br />
Ich brach zusammen, ich weinte hemmungslos,<br />
ganze 6 Stunden lang. Meine Welt stürzte ein.<br />
Schmerz! Ein tiefer, heftiger Schmerz<br />
durchdrang meine Seele. Es tat so weh, dass ich<br />
dachte auf der Stelle sterben zu müssen. Mein<br />
letztes Puzzle, ich fand es nicht. Alles war<br />
umsonst. Die ganze Suche, dann, keine Gefühle<br />
mehr, ich war wie betäubt, benommen. Mein<br />
Mann hielt mich fest in seinen Armen und<br />
brachte mich irgendwann auch ins Bett. Er hielt<br />
die ganze Nacht Wache.<br />
Am nächsten Morgen wachte ich, wie in Trance<br />
auf, nahm das Buch, las es zu Ende. Das<br />
Gebet aus dem Buch, las ich laut vor und führte<br />
die entsprechende Handhaltung dazu aus. Ich<br />
weiß leider nicht mehr wie lange, denn nach<br />
wie vor fühlte ich mich wie betäubt.<br />
Irgendwie "ferngesteuert".<br />
Eines weiß ich jedoch ganz genau, ich werde<br />
diesen Moment nie vergessen. Als ich meine<br />
Augen wieder aufschlug, war ich ein<br />
NEUER, FREIER, ERLÖSTER MENSCH.<br />
Ein tiefer Friede durchströmte mich. Eine Freude,<br />
wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte, erfüllte<br />
mich. Ich fühlte mich bedingungslos geliebt,<br />
umarmt, geborgen, willkommen und<br />
angenommen. Diese Liebe überflutete mich, sie<br />
erfüllte mich, überwältigte mich. Es war so NEU<br />
und so unbeschreiblich schön und herrlich.<br />
Endlich FREI. Endlich<br />
ANGEKOMMEN. Endlich ZUHAUSE.<br />
Wo es zuvor Dunkel in mir war strahlte nun ein<br />
helles warmes Licht. Wo Hoffnungslosigkeit<br />
herrschte war nun HOFFNUNG. Wo die Trauer<br />
regierte war nun FREUDE. Wo Wut und Zorn<br />
tobten war nun LIEBE. Eine LIEBE wie ich sie bis<br />
dahin nicht kannte.<br />
Ich fing an zu lächeln. Wo bin ich, was ist<br />
passiert? Mein Blick fiel auf eine Blume in unserem<br />
Garten, ich dachte wie wunderschön sie doch<br />
ist! Alles strahlte und war durchdrungen von<br />
Liebe und Leben. Die Sonne schien heller und<br />
schöner denn je. Die Farben waren satt und<br />
leuchtend. Das Zimmer war hell und es roch<br />
wunderbar nach frischer Wäsche. Im Graten<br />
hörte ich das Summen einer Biene und mir fiel auf<br />
wie lange ich es einfach nicht wahrnahm. Ein<br />
Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit.<br />
Ich konnte wieder lachen!!! Ich machte mich<br />
auf, meine Familie zu suchen und fand sie im<br />
Wohnzimmer.<br />
Als ich eintrat, schauten mich alle<br />
ganz verängstigt an. Mein Mann fragte: "Wie<br />
geht es dir?" Meine Antwort war:<br />
"Wie NEU GEBOREN!!!"<br />
Ich umarmte meine Kinder und fühlte eine<br />
überwältigende Liebe zu ihnen. Meinem Mann<br />
sagte ich, wie sehr ich ihn liebe und wie dankbar<br />
ich bin, ihn als Mann an meiner Seite zu haben.<br />
21
Da traf es mich wie ein Blitz. Ich fing an zu weinen,<br />
aber nicht aus Kummer, sondern vor Freude. Ich<br />
erkannte wer mich befreite, rettete, unendlich<br />
liebte. Es war kein geringerer, als JESUS CHRISTUS<br />
selbst. Ich erkannte, was Jesus am Kreuz für mich<br />
getan hat. Ich erkannte, wie wichtig ich ihm war<br />
und wie sehr er mich liebt. Mein Herz wurde von<br />
einer tiefen Dankbarkeit und Demut überflutet.<br />
Ich jubelte, dankte, tanzte und platzte beinahe<br />
vor Freude.<br />
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht was<br />
mit mir passiert ist. Ich wusste aber genau, dass<br />
es ein WUNDER war. Ich wusste auch, dass ich<br />
früher "schwer depressiv" und nun geheilt war,<br />
ohne bei einem Arzt gewesen zu sein. Nichts war<br />
mehr so wie früher. Ich war nicht mehr so wie<br />
früher. Als ich wieder herzlich lachte, fiel mir auf<br />
wie sehr ich mich danach gesehnt hatte. Auf<br />
Menschen zugehen war nun kein Problem mehr.<br />
Alle fragten mich: "Was ist mit dir passiert, du<br />
strahlst?" Ich empfahl das Buch weiter und hoffte,<br />
dass alle Menschen dieselbe FREIHEIT und den<br />
gleichen FRIEDEN erhalten würden.<br />
Ich rief eines Tages die Lehrerin meiner Kinder,<br />
mittlerweile sehr treue und liebe Freundin, an um<br />
mich für das Buch zu bedanken. Sie staunte nicht<br />
schlecht, als ich ihr erzählte was mir widerfahren<br />
war. Sie freute sich so sehr für mich. Sie sagte sie<br />
hatte gespürt, wie schlecht es mir ging, obwohl<br />
wir uns nur flüchtig kannten. Im Gespräch fragte<br />
sie mich, ob ich die Bibel lesen würde? Ich<br />
war perplex. Bibel? Ich dachte die Bibel würden<br />
nur Theologen lesen und verstehen. Sie meinte<br />
ich würde, in eigenen Worten, die Wahrheit aus<br />
der Bibel wiedergeben. Nun staunte ich nicht<br />
schlecht.<br />
Ich wollte es wissen, kaufte mir eine Bibel und las.<br />
Wow!!! Alles was da stand, schien mir so vertraut.<br />
Ich verstand es auf Anhieb. Das tat so gut. Ich<br />
konnte einfach nicht aufhören zu lesen.<br />
"Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er<br />
seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der<br />
an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern<br />
das ewige Leben hat.<br />
Johannes 3: 16<br />
Seitdem folge ich Jesus nach. Ich erzähle<br />
Menschen von seiner Liebe, Güte, Sanftmut,<br />
Barmherzigkeit, von seinem Frieden und dieser<br />
unbeschreiblichen Freude in meinem Herzen. Ich<br />
fühle mich so unendlich gesegnet und bin voll<br />
Dankbarkeit.<br />
Ich habe eine lebendige Beziehung zu meinem<br />
Gott und erlebe Jesus jeden Tag. Er ist mein Alles<br />
und ohne ihn bin ich ein Nichts. Ich muss nicht<br />
mehr aus eigener Kraft leben, denn Jesus gibt mir<br />
die Kraft, die ich brauche. Er ist die Quelle aus der<br />
ich schöpfe. Nur er hat die Worte des Ewigen<br />
Lebens. Wenn Gott für mich ist, wer kann gegen<br />
mich sein.<br />
Ich habe ALLES falsch gemacht und doch war<br />
seine Gnade so groß. Ich wollte von Gott nichts<br />
mehr wissen und doch rettete er mich! Er war sich<br />
nicht zu schade, um für mich am Kreuz zu sterben<br />
und mir so die FREIHEIT und den FRIEDEN zu<br />
schenken. Ich staune jeden Tag aufs Neue, wie<br />
groß und unendlich seine LIEBE ist.<br />
Das fehlende Puzzle, für mein wunschlosglücklich-Bild,<br />
nach dem ich so viele Jahre<br />
verzweifelt gesucht habe ist:<br />
JESUS CHRISTUS.<br />
Mein Mann und meine Kinder, haben ihr Leben<br />
auch Jesus übergeben und folgen ihm nach.<br />
Jesus heilte auch ihre Wunden der<br />
Vergangenheit. Jesus wohnt in unseren Herzen.<br />
Wir sind nun eine nicht perfekte,<br />
WUNSCHLOS-GLÜCKLICH-FAMILIE.<br />
Wir lieben einander und wissen, dass nur<br />
die LIEBE ewigen Bestand hat.<br />
Danke JESUS für deine unendliche und<br />
bedingungslose LIEBE.<br />
22
DANKE FÜR DEN WEG ZU<br />
DEINER LIEBE.<br />
DANKE FÜR DIE WAHRHEIT ZUR<br />
LIEBE.<br />
DANKE FÜR DAS LEBEN IN DEINER<br />
LIEBE.<br />
SONJA FELETAR<br />
Quelle: https://www.weg-zur-wahrheit.com<br />
Livenet<br />
GK 318<br />
Jonathan Alexander Benjamin Paul<br />
(* 12. Mai 1853 in Gartz (Oder); † 25. April 1931<br />
in Lauter/Sachsen) war evangelischer Pfarrer,<br />
Zeltmissionar, Publizist und Liederdichter.<br />
Glauben? – Ja<br />
natürlich glaube ich!<br />
Das apostolische<br />
Glaubensbekenntnis ist<br />
mir geläufig. Aber<br />
Wunder – das war<br />
einmal. Wunder gab’s<br />
doch nur in der<br />
Vergangenheit, oder?!<br />
Und JESUS, der zur Seite<br />
steht? Wie leicht wird alles<br />
zur Theorie. Habe ich Jesu Beistand und seine<br />
Größe in der letzten Woche erlebt? Oder im<br />
letzten Monat, vielleicht Jahr …? Machen wir<br />
uns klar, es liegt nicht an Jesus, sondern an<br />
uns. Mit diesen Fragen war sicher auch J. Paul<br />
konfrontiert. Vielleicht hat es ihn dazu<br />
gebracht, das folgende Lied zu schreiben:<br />
Liedtext<br />
1) Dir fehlt wohl noch der Friede?<br />
Dein Herz ist freudenleer,<br />
dein Auge blickt so müde,<br />
dein Gang ist matt und schwer.<br />
Refr.:<br />
O dass du könntest glauben!<br />
Du würdest Wunder sehn,<br />
es würde dir dein Jesus allzeit zur Seite stehn!<br />
2) Ja, nur bei ihm ist Friede<br />
und Trost in allem Schmerz<br />
fürs arme, kranke, müde<br />
und sorgenvolle Herz.<br />
3. Denn nur aus seinen Wunden<br />
quillt für die Seele Heil;<br />
wer ihn noch nicht gefunden,<br />
dem fehlt das beste Teil.<br />
3) Du ringst mit deinen Sünden<br />
und weißt nicht aus noch ein,<br />
du kannst nicht Ruhe finden<br />
in deiner Angst und Pein.<br />
4) Und fragst du:<br />
Was ist Wahrheit?",<br />
weil du im Zweifel bist,<br />
so bitte den um Klarheit,<br />
der selbst die Wahrheit ist.<br />
Teil 2<br />
Text: 1 Korinther 12, 22 - 31<br />
22 Vielmehr sind die Glieder des Leibes, die uns<br />
schwächer erscheinen, die nötigsten;<br />
23 und die uns weniger ehrbar erscheinen, die<br />
umkleiden wir mit besonderer Ehre; und die<br />
23
wenig ansehnlich sind, haben bei uns<br />
besonderes Ansehen;<br />
24 denn was an uns ansehnlich ist, bedarf<br />
dessen nicht. Aber Gott hat den Leib<br />
zusammengefügt und dem geringeren Glied<br />
höhere Ehre gegeben,<br />
25 auf dass im Leib keine Spaltung sei, sondern<br />
die Glieder einträchtig füreinander sorgen.<br />
26 Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle<br />
Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so<br />
freuen sich alle Glieder mit.<br />
27 Ihr aber seid der Leib Christi und jeder<br />
Einzelne ein Glied.<br />
28 Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt<br />
erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens<br />
Lehrer, dann gab er die Kraft, Wunder zu tun,<br />
dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu<br />
leiten und mancherlei Zungenrede.<br />
29 Sind sie denn alle Apostel? Sind sie alle<br />
Propheten? Sind sie alle Lehrer? Haben sie alle<br />
die Kraft, Wunder zu tun,<br />
30 haben sie alle Gaben, gesund zu machen?<br />
Reden sie alle in Zungen? Können sie alle<br />
auslegen?<br />
31 Strebt aber nach den größeren Gaben! Und<br />
ich will euch einen noch besseren Weg zeigen.<br />
Anm. Vers 31b ist sozusagen der Auftakt für das<br />
alles verbindende Element – DIE LIEBE<br />
(1. Korinther 13)<br />
Im ersten Teil unserer Betrachtung von 1. Kor. 12<br />
haben wir damit geschlossen, wie sehr wir<br />
einander brauchen. Der Leib Christi ist abhängig<br />
von seiner Vollständigkeit. Niemand ist<br />
überflüssig, niemand ist zu untalentiert, niemand<br />
ist nicht lernfähig, niemand ist multifunktional<br />
heißt, niemand kann gleichzeitig Ohr und Auge<br />
sein. Aber, so Paulus, dein eigener, physischer<br />
Körper wäre in einem schrecklichen Zustand,<br />
wenn deine Glieder das täten. Was würde<br />
passieren, wenn das Auge sagte: "Ich brauche<br />
den Rest des Körpers nicht.“ Nein, wir alle<br />
brauchen einander.<br />
Wie armselig wäre eine Gemeinde, wenn sie<br />
von den Talenten und Fähigkeiten eines<br />
einzelnen Leiters oder einer kleinen Gruppe<br />
abhängig wäre. Ja, wir brauchen einander.<br />
Gott hat jeden von uns mit Gaben ausgerüstet<br />
mit dem Zweck, dass wir sie einsetzen. Vielleicht<br />
fragst du dich, welche Gabe meint er denn<br />
nun? Wie werden später noch einmal präziser<br />
darauf zu sprechen kommen, aber hier schon<br />
mal einige Beispiele; ich bin gastfrei, ich kann<br />
zuhören, ich bin ein Beter, ich kann organisieren,<br />
ich mag Kinder, ich habe ein Herz für<br />
Jugendliche, ich kann Menschen ermutigen, ich<br />
bin praktisch, handwerklich veranlagt, ich<br />
musiziere gerne, ich fühle mich wohl, wenn ich<br />
helfen kann, usw. Vielleicht entdeckst du dich<br />
hier schon und sagst: ja, dieses Talent habe ich,<br />
damit möchte ich dem Herrn dienen.<br />
Nehmen zum Beispiel das Gebet, die Glieder,<br />
die konsequent für andere beten. Niemand<br />
weiß von ihrem Dienst. Es gab es eine Frau in<br />
unserer Gemeinde, die jeden Tag Stunden für<br />
die Leiter und die Glieder dieser Gemeinde vor<br />
Gottes Thron verbracht hat. Das war ihr Dienst.<br />
Wir haben sie selten in den Gottesdiensten<br />
gesehen, weil sie gesundheitliche<br />
Schwierigkeiten hatte. Aber im Gebet, da stand<br />
sie. Was für ein mächtiger, wertvoller Dienst. Wir<br />
können sicher sein, da sind noch viel mehr<br />
Menschen in unserer Gemeinde, die in aller<br />
Bescheidenheit und Hingabe ihrer Berufung<br />
nachkommen. Oft unauffällig, manchmal auch<br />
öffentlich und sichtbar. Das ist es, worauf sich<br />
der Apostel bezieht.<br />
Die Körperteile, die schwächer zu sein scheinen,<br />
sind unentbehrlich, und in die Teile des Körpers,<br />
die wir als weniger ehrenhaft betrachten,<br />
investieren wir besondere Ehre, und unsere nicht<br />
vorzeigbaren, unansehnliche Teile werden mit<br />
besonderer Ehre behandelt die unsere<br />
„vornehmen“ Teile nicht benötigen.<br />
(1 Korinther 12: 22-24a)<br />
Vor einiger Zeit wurde ich gefragt, ob ich<br />
eine(n) Predigt / Vortrag zum Thema<br />
„Ist Gemeinde ein Unternehmen?“<br />
halten würde?<br />
Die Fragestellung irritierte mich, aber machte<br />
mich auch nachdenklich. Denn Paulus stellt die<br />
Regeln unserer Leistungsgesellschaft mit diesem<br />
Kapitel komplett auf den Kopf.<br />
Nicht die Starken, die Leistungsträger, stehen im<br />
Leib Christi im Vordergrund, sondern die<br />
Schwachen, Verletzten und Unfähigen. Das ist<br />
Gottes Wort und die Handlungsmaxime unseres<br />
Herrn und Erlösers, dem Haupt der Gemeinde –<br />
und soll auch unsere sein.<br />
Einige Beispiele:<br />
24
„Und Jesus antwortete und sprach<br />
zu ihnen: Die Gesunden bedürfen<br />
des Arztes nicht, sondern die<br />
Kranken.“ LK. 5,31<br />
»Barmherzigkeit will ich und nicht<br />
Opfer.« Ich bin nicht gekommen,<br />
Gerechte zu rufen, sondern<br />
Sünder.“ Matth. 9,13<br />
Beispiel der BSC<br />
einer Kirche /<br />
Gemeinde in den<br />
USA<br />
Und es begab sich, als er zu Tisch<br />
saß im Hause, siehe, da kamen<br />
viele Zöllner und Sünder und saßen<br />
zu Tisch mit Jesus und seinen<br />
Jüngern. Matth. 9,10<br />
Gott aber erweist seine Liebe zu<br />
uns darin, dass Christus für uns<br />
gestorben ist, als wir noch Sünder<br />
waren. Röm. 5,8<br />
Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich<br />
gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt<br />
mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen<br />
und ihr seid zu mir gekommen. Matth. 25,36<br />
…und sandte sie aus, zu predigen das Reich<br />
Gottes und zu heilen die Kranken LK 9,2<br />
Wenn wir jedoch Gemeinde als ein<br />
organisatorisches Gebilde sehen, sind wir sehr<br />
schnell in diesem Fahrwasser und messen<br />
„Erfolg“ mit den Mitteln eines, auf Gewinn<br />
gepolten, Unternehmens. In den USA gibt es<br />
bereits Gemeinden, die mit einer „Balanced<br />
Scorecard - BSC“ geführt werden.<br />
(BSC, englisch für ausgewogener<br />
Berichtsbogen) ist ein Konzept zur Messung,<br />
Dokumentation und Steuerung der<br />
Aktivitäten eines Unternehmens oder einer<br />
Organisation im Hinblick auf seine Vision und<br />
Strategie.)<br />
Zum Beispiel gibt es ein Entlohnungssystem für<br />
den Pastor, welches sich an einem Bonusplan<br />
misst. Ein Ziel kann Gemeindewachstum sein. Es<br />
wird definiert (Ziel), wie groß der Zugewinn<br />
neuer Glieder im Laufe einer festgelegten<br />
Periode sein soll. Oder ein anderes Beispiel:<br />
Zielformulierung: Die Gemeinde verfügt über<br />
ausreichende Einnahmen um alle Kosten zu<br />
decken.<br />
Aktion / Maßnahme: Entwicklung der<br />
Spendenbereitschaft<br />
Messbares Ergebnis: Anzahl der regelmäßigen<br />
Spender<br />
(Anm.: In unserer Gemeinde reden wir zu wenig bis<br />
gar nicht über den Zehnten. Lasst uns das zu einem<br />
Thema in einer der nächsten Ausgaben machen.)<br />
Wird das Ziel erreicht, erhält der Pastor den<br />
ausgelobten Betrag. Erreicht er das Ziel nicht,<br />
erhält er im besten Fall nichts, im schlechten Fall<br />
muss er einen Teil seines Gehaltes zurückzahlen.<br />
Können wir uns das für den Leib, den Jesus<br />
gemeint hat, vorstellen?<br />
In meinem Berufsleben habe ich BSC eingeführt<br />
und benutzt, um Mitarbeiterleistung für mich als<br />
Vorgesetzten messbar zu machen. Die<br />
Ergebnisse waren für die Mitarbeiter messbar,<br />
besser gesagt erlebbar.<br />
Auch meine Leistungen, als Chef, wurde an den<br />
mir gestellten Zielen gemessen.<br />
Um nicht missverstanden zu werden, es ist gut,<br />
dass es solche Instrumente gibt. Und es gibt<br />
Notwendigkeiten Ziele zu formulieren und<br />
Erreichtes zu messen, auch für Gemeinden.<br />
Aber diese „Hilfsmittel“ qualifizieren oder<br />
disqualifizieren kein Glied am Leib Christi. Das<br />
dürfen sie nicht! Das „Messinstrument unseres<br />
Gottes ist ein anderes.“ Paulus schreibt in 2.<br />
Korinther 12,15: „Ich aber will gern hingeben<br />
und hingegeben werden für eure Seelen.“ Er<br />
spricht hier von Hingabe. Und Hingabe<br />
bedeutet: Mein Bestes für Jesus! Mein Bestes<br />
gebe ich, wenn ich brenne. Brenne für Jesus,<br />
brenne für Menschen, brenne für die Gemeinde<br />
25
und brenne für meinen Ruf. Mein Bestes geben<br />
heißt: Ich brenne mit Leidenschaft für meinen<br />
Herrn und seinen Auftrag. In Hiob 8,6 lesen wir:<br />
„Lass mich deinem Herzen nahe sein, so wie der<br />
Siegelring auf deiner Brust. Ich will einzigartig für<br />
dich bleiben, so wie der Siegelreif um deinen<br />
Arm. Unüberwindlich wie der Tod, so ist die<br />
Liebe, und ihre Leidenschaft so unentrinnbar wie<br />
das Totenreich! Wen die Liebe erfasst hat, der<br />
kennt ihr Feuer: Sie ist eine Flamme des HERRN!“<br />
Vor einiger Zeit las ich eine Geschichte: Ein<br />
Prediger geht zu einem befreundeten Arzt und<br />
sie fangen eine kleine Unterhaltung an. Der Arzt<br />
fragt den Prediger: „Sag mal Pastor, weißt du<br />
eigentlich welches das wichtigste Organ für<br />
deinen Dienst ist?“ Der Pastor denkt einen<br />
Augenblick nach und antwortet: „Das<br />
wichtigste Organ ist entweder meine Zunge<br />
oder mein Gehirn!“ „Falsch,“ antwortet der Arzt<br />
„es ist dein großer Zeh. Wenn du nicht so einen<br />
tollen Zeh an jedem Fuß hättest, könntest du<br />
nicht einmal aufstehen, um zu predigen. Der<br />
große Zeh signalisiert dir, wenn du dein Gewicht<br />
verlagerst, wenn du dich auf der Kanzel<br />
bewegst und wenn du dabei bist das<br />
Gleichgewicht zu verlieren.“<br />
Einen solchen Blick auf den Leib Christi gewährt<br />
uns hier Paulus. Was wir für unwichtig halten, ist<br />
für ihn wichtig. Es ist die Sicht unseres Heilands.<br />
Wenn wir das verstehen und in unser Sein<br />
integrieren bricht sich die Liebe Gottes und<br />
seine Gnade in unseren Herzen Bahn,<br />
befruchtet unser Umfeld und macht uns zu<br />
einem Segen für die Gemeinde Gottes und<br />
unser Umfeld. Eine solche Gemeinde hat<br />
Strahlkraft. Sie ist anziehend wie ein Magnet.<br />
Was auch immer deine Talente und Gaben<br />
sind, lass sie leuchten und setze sie ein. Das ist<br />
Gottes Wille.<br />
Einträchtig<br />
Vers 25: auf dass im Leib keine Spaltung sei,<br />
sondern die Glieder einträchtig füreinander<br />
sorgen.<br />
Warum, fragen wir uns, ist es Paulus so wichtig<br />
von diesem ineinander verwachsenen Leib zu<br />
sprechen?<br />
Der Duden nennt folgende Synonyme für das<br />
Wort „einträchtig“: brüderlich, einhellig, einig,<br />
einmütig, einstimmig, einvernehmlich,<br />
einverständlich, friedlich, geschlossen, gleich<br />
gesinnt, harmonisch, im Gleichklang, in<br />
Übereinstimmung, übereinstimmend; (gehoben)<br />
im/in Einklang; (bildungssprachlich) solidarisch<br />
Stell dir vor, du wirst in eine Familie eingeladen,<br />
wo du nach kurzer Zeit feststellst, die reden nicht<br />
nur über Eintracht, sondern in dieser Familie<br />
treffen die, vom Duden genannten, Adjektive<br />
zu. Dort erlebst du keine Sticheleien, keine<br />
Beleidigungen, kein „hinter dem Rücken reden“,<br />
kein „ich kann das besser“. Stattdessen geht<br />
man liebevoll, voller Verständnis und respektvoll<br />
miteinander um. Man lässt die Meinung des<br />
anderen stehen. Keiner hat einen Grund, sich<br />
beleidigt in sein Schneckenhaus zurück zu<br />
ziehen. Du fühlst geradezu die große Zuneigung<br />
aller Familienglieder zueinander. Bist du von so<br />
einer Familie beeindruckt, fühlst du dich dort<br />
wohl, fühlst du dich von ihr angezogen, bist du<br />
froh hier Gast zu sein? Möchtest du vielleicht<br />
sogar Teil dieser Familie sein? Jeder wird hier<br />
wohl mit einem klaren JA antworten können.<br />
Das ist Jesu Traum von seiner Gemeinde. Ja, das<br />
ist sein Auftrag für die Gemeinde: einträchtig<br />
und füreinander.<br />
Einem eingewachsenen Glied einer solchen<br />
Familie ist es unmöglich, die Gemeinschaft der<br />
anderen Glieder zu verlassen. Die Liebe zum<br />
anderen ist viel zu groß als das ich auf ihn<br />
verzichten möchte.<br />
Wo Einträchtigkeit wohnt ist Gottes Liebe im<br />
Überfluss. Und, lieber Leser, Eintracht fängt bei<br />
mir und dir an.<br />
Leben wir sie, die Eintracht!<br />
Du bist mir wichtig<br />
Vers 26 Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle<br />
Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so<br />
freuen sich alle Glieder mit.<br />
Kurz gesagt:<br />
• Wenn du leidest, ich leide mit dir.<br />
Geht das nicht ein bisschen weit? Muss ich nicht<br />
eher eine dicke Haut haben, damit ich nicht<br />
das ganze Elend und Leid an mich heranlasse.<br />
Schließlich habe ich doch auch eine<br />
Verantwortung für mich.<br />
26
• Wenn du geehrt und gelobt wirst, dann<br />
freu ich mich für dich.<br />
Ich mach mich doch nicht zu einem „Beifall-<br />
Hans“ und beklatsche alles und jeden. Im<br />
Übrigen lebe ich nach dem Grundsatz: Nicht<br />
geschimpft ist gelobt genug. Und noch eins,<br />
mich beklatscht auch keiner.<br />
Wenn das unser Credo ist, stehen wir den<br />
Menschen um uns herum mit einer gehörigen<br />
Portion Gleichgültigkeit und Gelassenheit<br />
gegenüber.<br />
Gleichgültigkeit wird im Duden wie folgt<br />
definiert: Teilnahmslosigkeit, gleichgültiges<br />
Verhalten, Desinteresse, inneres Unbeteiligtsein<br />
• Achtlosigkeit,<br />
• [innere/innerliche] Unbeteiligtheit,<br />
• Interesselosigkeit,<br />
• Teilnahmslosigkeit,<br />
• Unachtsamkeit,<br />
• Ungerührtheit,<br />
• Uninteressiertheit;<br />
• (bildungssprachlich) Apathie,<br />
• Desinteresse,<br />
Paulus fordert uns hier in Vers 26 auf, das<br />
Gegenteil von Apathie zu leben.<br />
Das Gegenteil ist die Bereitschaft und Fähigkeit,<br />
sich in die Einstellungen anderer Menschen<br />
einzufühlen = Empathie.<br />
Dazu fand ich einen sehr aussagefähigen Artikel<br />
von Miriam Hinrichs. Hier im Wortlaut:<br />
EMPATHIE STATT<br />
EGOZENTRIK<br />
Bitte Mit-Gefühl!<br />
Ohne Mitgefühl wären wir verloren. Wir<br />
brauchen das echte Interesse von anderen.<br />
Aber sind wir auch bereit, uns in unser Umfeld<br />
hineinzufühlen? Wir täten gut daran. Wie<br />
Wissenschaftler herausgefunden haben, sorgt<br />
Empathie für ein längeres und glücklicheres<br />
Leben.<br />
Mitgefühl tut nicht nur anderen gut, sondern<br />
auch uns selbst: Studien belegen, dass<br />
Menschen, die Empathie zeigen, niedrigeren<br />
Blutdruck haben, weniger anfällig sind für einen<br />
Herzinfarkt und länger leben. Wer mitfühlend ist,<br />
lebt zudem glücklicher und zufriedener.<br />
Was ist Empathie?<br />
Mitgefühl bedeutet mehr als ein paar<br />
verschickte Emoticons. Es ist ein tiefes Interesse<br />
und die Fähigkeit, sich in andere hineinzufühlen,<br />
intuitiv die Gedanken und Gefühle des anderen<br />
zu erspüren und so zu reagieren, dass er sich<br />
verstanden fühlt.<br />
Vor mehr als zwanzig Jahren wurde Empathie im<br />
Gehirn nachgewiesen. Wissenschaftler zeigten<br />
Menschen beispielsweise, wie anderen Schmerz<br />
zugefügt wird. Bei den Probanden aktivierten<br />
sich die gleichen<br />
Gehirnareale wie bei echtem körperlichen<br />
Schmerz. Wir sehen eine Wunde und zucken<br />
selbst zusammen. Im Film verlieren sich Liebende<br />
– und der halbe Saal weint mit. Wir sind<br />
glücklich, wenn sich jemand über unser<br />
Geschenk freut.<br />
Doch obwohl grundsätzlich jeder zu Empathie<br />
fähig ist, sind echtes Interesse und Mitgefühl im<br />
Alltag nicht selbstverständlich. Denn Egozentrik<br />
ist der größte Feind der Empathie.<br />
Sich für Mitgefühl<br />
entscheiden<br />
Empathie ist eine Lebenseinstellung. Geht es<br />
immer nur um mich? Oder bin ich bereit, mich<br />
echt auf andere Menschen einzulassen?<br />
27
Mitgefühl ist ein Ausdruck<br />
der Liebe.<br />
Auch deswegen ist das beste Vorbild dafür<br />
Jesus. Er war tief mitfühlend und voller Liebe.<br />
Zum Beispiel nahm er einen tauben Mann<br />
beiseite und heilte ihn abseits der großen<br />
Menge. Er wollte ihn nicht bloßstellen oder sich<br />
selbst groß rausbringen.<br />
In Lukas, Kapitel 7, Vers 13, begegnete Jesus<br />
einer Witwe, deren einziger Sohn gerade<br />
gestorben war. «Als Jesus, der Herr, sie sah, war<br />
er von ihrem Leid tief bewegt» und erweckte<br />
den Toten wieder zum Leben. Jesus war sich<br />
nicht zu gut für Menschen. Er liess ihre Sorgen<br />
und Schmerzen an sich heran.<br />
Genau so ist auch Gott uns gegenüber. Er ist<br />
nicht hartherzig, schadenfroh, abgelenkt oder<br />
zu beschäftigt. Er interessiert sich echt für uns,<br />
leidet und freut sich mit uns.<br />
Die Bibel ermutigt auch uns immer wieder,<br />
Mitgefühl zu zeigen und uns auf echte<br />
Beziehungen einzulassen.<br />
Wir haben jeden Tag die Entscheidung. Öffnen<br />
wir uns dafür, wie es dem anderen wirklich<br />
geht? Oder schielen wir während einer<br />
Unterhaltung weiter auf unser Smartphone und<br />
denken eigentlich nur an uns? (Artikel Ende)<br />
Heinz Hepp<br />
Nachsatz: Eigentlich wollte ich die Auslegung über<br />
1.Korinther 12 in dieser Ausgabe abschließen. Das ist<br />
mir nicht gelungen. Wenn es gewünscht ist, werde ich<br />
das Thema in der nächsten Ausgabe weiter<br />
behandeln.<br />
Gibt es einen Gott? Gibt es Beweise dafür? Der<br />
folgende Artikel zeigt Hinweise, Tatsachen und<br />
Gründe auf, warum es vernünftig ist, an Gott zu<br />
glauben...<br />
Von Marilyn Adamson<br />
Würdest du gerne wissen, wie das nun ist mit<br />
Gott, ob es ihn jetzt gibt oder nicht? Und nicht<br />
mit solchen Sätzen abgespeist werden wie:<br />
„Das musst du eben glauben.“ Dann untersuch<br />
doch mal die folgenden Hinweise.<br />
Über einige Dinge sollten wir uns zuerst<br />
klarwerden. Wenn jemand ablehnt, dass es<br />
überhaupt einen Gott geben kann, dann<br />
müssen wir nicht weiterreden. Das wäre ja<br />
genauso, wie jemand nicht glauben würde,<br />
dass Menschen den Mond betreten haben.<br />
Man könnte noch so viele Argumente bringen,<br />
wie Fotos, Interviews, Steine vom Mond... Alles<br />
würde angezweifelt werden, weil die Person<br />
schon ihre Meinung gefasst hat und immer ein<br />
Argument findet es dagegen zu halten, z.B. Das<br />
ist eine Fotomontage, die Interviews sind<br />
gestellt, die Steine sind von der Erde...<br />
Über die Existenz Gottes schreibt die Bibel: Dass<br />
die Menschen genügend Hinweise haben, um<br />
zu erkennen, dass es einen Gott gibt, aber sie<br />
wollen diese Tatsache nicht wahrnehmen. 1 Die<br />
anderen aber, die sich auf die Suche machen,<br />
zu denen sagt Gott: „Wenn ihr mich von<br />
ganzem Herzen suchen werdet, so werdet ihr<br />
mich finden.“ 2 Bevor wir uns einige Fakten über<br />
die Existenz Gottes ansehen, sollten wir uns<br />
fragen: „Bin ich bereit, Gott zu suchen, ihn zu<br />
entdecken, wie er wirklich ist und nicht so<br />
hinzudrehen wie ich ihn haben will?“<br />
Ok, dann lass uns mal folgendes betrachten...<br />
1. Gibt es Gott? Während allen Epochen und<br />
durch alle Kulturen, waren Menschen davon<br />
überzeugt, dass es einen Gott gibt.<br />
Milliarden von Menschen aus verschiedensten<br />
sozialen, intellektuellen und bildungsmäßigen<br />
Umgebungen sind überzeugt, dass es einen<br />
Schöpfer der Welt gibt, der es wert ist,<br />
angebetet zu werden. Allein die Tatsache, dass<br />
viele Leute etwas tun, heißt natürlich noch<br />
nicht, dass es richtig ist. Trotzdem ist es schwer zu<br />
behaupten, dass sich all diese Menschen, oft<br />
mit starker Überzeugung, nur etwas eingebildet<br />
haben.<br />
„Anthropologische Untersuchungen zeigen,<br />
dass selbst bei den entlegensten Stämmen ein<br />
universeller Glaube an einen Gott vorhanden<br />
ist. In der frühesten Geschichte der Völker und<br />
ihren Legenden steht am Anfang ein Gott, der<br />
die Welt erschaffen hat. Auch bei den<br />
polytheistischen Religionen deuten die Wurzeln<br />
auf einen schaffenden höchsten Gott. 3<br />
2. Existiert Gott? Die Komplexität unserer Welt<br />
weist darauf hin, dass es jemand geben muss,<br />
der sie geschaffen hat und erhält.<br />
Es gibt unendlich viele Beispiele, die man an<br />
dieser Stelle nennen könnte, aber hier eine<br />
kleine Auswahl:<br />
28
Die Erde...ihre Größe ist perfekt. Durch ihre<br />
Größe und damit ihre Anziehungskraft hält sie<br />
die dünne Atmosphäre von ca. 30 km mit ihren<br />
lebenserhaltenden Gasen fest. Wäre die Erde<br />
kleiner, hätte sie keine Atmosphäre, wie der<br />
Planet Mercury. Wäre die Erde größer, würde sie<br />
auch freien Wasserstoff festhalten, wie<br />
Jupiter. 4 Die Erde ist der einzige bekannte<br />
Planet, der die richtige Mischung von Gasen<br />
enthält, um einen Lebensraum für Pflanzen, Tiere<br />
und Menschen zu bieten.<br />
Die Erde steht im optimalen Abstand zur Sonne.<br />
Der Temperaturbereich hier erstreckt sich von<br />
ca. -.40°C bis +60°C. Wenn der Erdabstand zur<br />
Sonne größer wäre, würde die Erdoberfläche<br />
einfrieren. Wäre der Abstand geringer, würden<br />
wir gegart werden oder<br />
verbrennen. Nur die kleinste Änderung des<br />
Erdabstandes würde ein Leben auf der Erde<br />
unmöglich machen. Die Erde behält ihren<br />
exakten Abstand, während sie mit ca. 40.000<br />
km/h um die Sonne kreist. Durch die<br />
Eigenrotation erfährt jeder Ort auf der Erde<br />
täglich eine Erwärmung mit anschließender<br />
Abkühlung.<br />
Auch der Mond hat die perfekte Größe, um mit<br />
seiner Anziehungskraft die Gezeiten<br />
hervorzurufen. Durch die Bewegung dieser<br />
großen Wassermassen wird auf allen<br />
Kontinenten vermieden, dass das Wasser steht<br />
und gammelt. 5<br />
Wasser...farblos,<br />
geruchlos, ohne<br />
Geschmack und<br />
doch kann nichts<br />
und niemand ohne<br />
dieses Nass leben.<br />
Pflanzen, Tiere und<br />
Menschen<br />
bestehen zu einem<br />
Großteil aus Wasser<br />
(der Mensch<br />
besteht zu ca. 2/3<br />
aus Wasser). Lass uns die einmaligen<br />
Eigenschaften von Wasser betrachten, die so<br />
optimal für das Leben geschaffen sind:<br />
Es hat einen außergewöhnlich hohen Schmelzund<br />
Siedepunkt. Nur durch Wasser können wir in<br />
einer Umgebung mit Temperaturschwankungen<br />
leben und trotzdem unsere Körpertemperatur<br />
auf 37,2°C halten.<br />
Wasser ist ein vielseitiges Lösungsmittel. Diese<br />
Eigenschaft des Wassers ermöglicht es, dass<br />
eine Vielzahl von Mineralien, Nährstoffen und<br />
chemischen Substanzen durch unseren Körper<br />
transportiert werden können und so bis in die<br />
kleinsten Blutgefäße in unserem Körper<br />
gelangen. 6<br />
Wasser ist chemisch neutral und verändert<br />
dadurch die Substanzen, die im Wasser gelöst<br />
werden nicht. Nährstoffe, Medikamente und<br />
Mineralien werden unbeschadet in unserem<br />
Körper transportiert und können vom Körper<br />
aufgenommen werden.<br />
Wasser hat eine einmalige Anhangs Kraft.<br />
Deshalb kann Wasser in Pflanzen gegen die<br />
Erdanziehung in die Spitzen der höchsten<br />
Bäume steigen und sie mit Wasser und<br />
Nährstoffen versorgen.<br />
Wasser hat die einmalige Eigenschaft, dass es<br />
sich beim Gefrieren ausdehnt. So können Fische<br />
unter einer schwimmenden Eisdecke den Winter<br />
überleben.<br />
97% des Wassers auf der Erde findet man in den<br />
Ozeanen. Ein riesiges Entsalzungssystem holt das<br />
Wasser aus dem Meer und verteilt es über die<br />
Erde. Durch die Verdunstung entstehen Wolken,<br />
die von den Winden über das Festland<br />
geblasen werden. Der Regen fällt auf Pflanzen,<br />
Tiere und Menschen. Reinigung wird ermöglicht<br />
und Leben erhalten. Das Wasser befindet sich in<br />
einem genialen System, das Wasser reinigt und<br />
wieder verwendbar macht. Nichts geht<br />
verloren. 7<br />
Das menschliche Gehirn...verarbeitet parallel<br />
riesige Informationsmengen. Dein Hirn nimmt die<br />
Farben und Formen deiner Umgebung wahr,<br />
die Temperatur um dich herum, den Druck mit<br />
dem deine Füße den Boden berühren, die Musik<br />
im Hintergrund, deinen trockenen Mund und<br />
den Text des<br />
Artikels, den du<br />
gerade liest.<br />
Dein Hirn merkt<br />
sich Emotionen,<br />
Gedanken und<br />
Erinnerungen.<br />
Gleichzeitig<br />
steuert dein<br />
Gehirn alle<br />
Prozesse, die<br />
zum Überleben<br />
notwendig sind: Atmen, Lidschlag, Herztätigkeit,<br />
Nahrungsverarbeitung.<br />
Das menschliche Gehirn verarbeitet über eine<br />
Million Informationen innerhalb einer<br />
Sekunde. 8 Dein Gehirn prüft all die Daten, die<br />
du liest und sortiert die nicht relevanten aus.<br />
Diese Funktion ermöglicht es erst, die Gedanken<br />
29
zu fokussieren und in der Welt zu überleben. Ein<br />
Organ, das eine Million Informationseinheiten<br />
verarbeiten kann, gleichzeitig selektiert, was<br />
wichtig ist und die Gedanken in die Tat<br />
umsetzt...kann man da sagen, dass ein solcher<br />
„Hochleistungsrechner“ einfach so entstanden<br />
ist?<br />
Wenn die NASA ein Raumschiff ins All schießt,<br />
dann glaubt kaum jemand, dass ein Affe das<br />
Konzept entwickelt hat, sondern<br />
hochintelligente<br />
Leute, die<br />
„einiges drauf<br />
haben“. Wie<br />
können wir<br />
uns erklären,<br />
wie das<br />
menschliche<br />
Gehirn<br />
entstanden<br />
ist? Nur eine<br />
Intelligenz, die<br />
umfassender<br />
ist konnte in der<br />
Lage sein, das<br />
menschliche Gehirn zu schaffen.<br />
(Unvollständigkeitssatz von Goedel)<br />
3. Gibt es Gott? Nur der Zufall reicht nicht aus,<br />
um die Entstehung des Lebens zufriedenstellend<br />
zu erklären.<br />
Stell dir vor, du siehst auf den Mount Rushmore,<br />
in dem Bilder von den amerikanischen<br />
Präsidenten Washington, Jefferson, Lincoln und<br />
Roosevelt eingeschlagen sind. Kannst du dir<br />
vorstellen, dass die Bilder durch Erosion<br />
entstanden sind? Selbst wenn man unendlich<br />
viel Zeit verstreichen lassen würde, Wind und<br />
Regen wirken lässt, dann ist es trotzdem schwer<br />
vorstellbar, dass etwas aus der<br />
Menschheitsgeschichte so getreu nachgebildet<br />
wurde. Der gesunde Menschenverstand legt<br />
uns nahe, dass es Leute gab, die ihr Vorhaben<br />
geplant haben und anfingen, mit Geschick die<br />
Figuren in den Fels zu hauen. Dieser Artikel kann<br />
nur einige Außergewöhnlichkeiten unserer Erde<br />
streifen: Die Position der Erde zur Sonne, die<br />
Eigenschaft des Wassers, ein menschliches<br />
Organ. Kann eines von denen einfach so<br />
entstehen?<br />
Der bekannte Astronom Sir Frederick Hoyle zeigt<br />
auf Grund der Wahrscheinlichkeitsrechnung,<br />
wie weit hergeholt es ist, dass sich Aminosäuren<br />
zusammenfinden und eine Zelle bilden. Sir<br />
Hoyle, vergleicht die Unwahrscheinlichkeit mit<br />
folgender Illustration. „Wenn man annähme, auf<br />
einem Schrottplatz lägen alle Einzelteile für eine<br />
Boing 747 und es fegte ein Tornado darüber,<br />
dann würde mit derselben Wahrscheinlichkeit<br />
hinterher ein Flugzeug dastehen, das startbereit<br />
ist. Das Ereignis ist so zu vernachlässigen, dass<br />
sich auch nichts daran ändert, wenn das ganze<br />
Universum voller Schrottplätze wäre!“ 9<br />
Wenn wir die Komplexität unseres Lebens und<br />
des Alls betrachten, dann ist es vernünftig<br />
anzunehmen, dass ein intelligenter Schöpfer<br />
alles geschaffen hat. Die Bibel beschreibt Gott<br />
als den Initiator und Erhalter des Lebens.<br />
4. Gibt es Gott? Die Entscheidungsfähigkeit von<br />
Gut und Böse kann nicht biologisch erklärt<br />
werden.<br />
Jeder Mensch, egal welcher Kultur hat ein<br />
universelles Gefühl von Richtig und Falsch. Selbst<br />
ein Dieb spürt Unrecht, wenn jemand seinen<br />
Besitz stielt. Wenn jemand ein Kind von seiner<br />
Familie raubt und es misshandelt, entsteht in uns<br />
Ärger und Wut. Diese Tat wird als Unrecht<br />
bezeichnet, egal aus welcher Kultur wir<br />
kommen. Woher haben wir diese Empfindung<br />
von Unrecht? Wie kommt es, dass man in allen<br />
Kulturen sagt, dass Morden aus Spaß falsch ist?<br />
Und woher kommen Liebe, Pflichtbewusstsein<br />
und Mitgefühl? Wenn die Menschen allein das<br />
Ergebnis von Evolution, von „survival of the<br />
fitest“ sind, warum helfen wir einander und<br />
setzen uns füreinander ein? Woher stammt unser<br />
innerer Sinn für Gerechtigkeit? Die<br />
Evolutionstheorie liefert hier keine Erklärungen.<br />
Unser Gewissen kann dagegen leicht durch<br />
einen liebevollen Schöpfer erklärt werden, der<br />
sich auch selbst um die Harmonie zwischen<br />
Menschen und ihr Wohlergehen sorgt.<br />
5. Gibt es Gott? Gott spiegelt sich in der Natur<br />
und im menschlichen Leben wieder und kann<br />
so erkannt werden. In der Bibel wird Gott<br />
allerdings noch deutlicher sichtbar.<br />
Was Gott denkt, meint und wie er ist erfahren<br />
wir nur, wenn er uns seine Gedanken mitteilt.<br />
Alles andere ist Rätselraten. Aber Gott will uns<br />
nicht im Ungewissen lassen und zeigt uns seinen<br />
Charakter in der Bibel und wie wir zu ihm<br />
Kontakt aufnehmen können. Deshalb ist<br />
natürlich die erste Frage, wie zuverlässig ist die<br />
Bibel? 10<br />
Archäologische Funde bestätigen die Bibel<br />
anstatt dass sie sie widerlegen. Beispielsweise<br />
hat man 1993 im Norden Israels Hinweise<br />
gefunden, dass David, der König von Israel<br />
gelebt hat. Er hat viele Psalmen in der Bibel<br />
geschrieben. Dann die Schriftrollen vom Toten<br />
Meer haben erstaunliche Ergebnisse geliefert,<br />
30
wie exakt die Bibel überliefert wurde. Die Bibel<br />
wurde über 1500 Jahre von 40 verschiedenen<br />
Autoren unterschiedlicher Herkunft und an<br />
unterschiedlichen Orten in drei verschiedenen<br />
Sprachen geschrieben. 11<br />
Erstaunlich dabei<br />
ist, dass alle Teile<br />
zusammenpassen.<br />
Durch die ganze<br />
Bibel wiederholt<br />
sich die gleiche<br />
Botschaft.<br />
1. Gott schuf<br />
unsere Welt<br />
und er schuf<br />
uns, damit wir<br />
in Beziehung zu<br />
ihm leben.<br />
2. Er liebt uns absolut.<br />
3. Aber wir haben ihn ins Gesicht geschlagen<br />
und uns von ihm getrennt.<br />
4. Gott ist bereit, einen neuen Anfang mit<br />
einem jeden von uns zu machen.<br />
5. Er bietet uns seine Vergebung an und eine<br />
Beziehung, die selbst den Tod übersteht.<br />
Mit dieser Hauptbotschaft verrät die Bibel<br />
gleichzeitig den Charakter Gottes. Psalm 145<br />
drückt die Gedanken und Gefühle aus, die Gott<br />
uns gegenüber hat.<br />
6. Gibt es Gott? Alle anderen Offenbarungen<br />
Gottes übertrifft diejenige, die Jesus Christus uns<br />
gab. Er übermittelte uns die klarste Darstellung<br />
davon wie Gott ist.<br />
Warum Jesus?<br />
Untersucht man die Weltreligionen, dann<br />
entdeckt man, dass sich Buddha, Muhammad,<br />
Konfuzius und Moses alle als Lehrer oder<br />
Erleuchtete bezeichnen. Keiner von ihnen<br />
behauptete jemals, Gott gleich zu sein. Jesus tat<br />
es. Jesus hat im Gegensatz zu den<br />
Religionsgründern gesagt, dass er Gottes Sohn<br />
ist. Ja, noch mehr: Dass sie einfach ihn ansehen<br />
sollen, wenn sie wissen wollen, wie Gott ist. Er<br />
versicherte, dass er nicht seine eigenen<br />
Gedanken auslebte, sondern nur das tat, was<br />
Gott ihm zeigte.<br />
Jesus sagte, "Ich bin das Licht für die Welt. Wer<br />
mir nachfolgt, wird nicht mehr in der Dunkelheit<br />
umherirren, sondern folgt dem Licht, das ihn zum<br />
Leben führt." 12<br />
Er schrieb sich Eigenschaften zu, die nur Gott<br />
gehören: Nach seiner Aussage hatte er die Kraft<br />
die Trennung zwischen Gott und Mensch<br />
aufzuheben (Sündenvergebung). Das alte<br />
Verhaltensmuster der Rebellion gegenüber<br />
Gott, die Sucht Böses zu tun und die<br />
Abhängigkeit von all unseren Launen, mit<br />
denen wir anderen schaden, diesen Teufelskreis<br />
durchbrach er.<br />
Jesus sagte nicht, "Befolge meine Worte und du<br />
wirst die Wahrheit finden." Er sagte, "Ich bin der<br />
Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das<br />
Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater<br />
(Gott) kommen" 13<br />
Es ist nicht sonderlich schwer solche<br />
Behauptungen aufzustellen. Obwohl - man<br />
bräuchte schon einiges an philosophischen<br />
Erfahrungen und Menschenkenntnis um solche<br />
Aussagen zu formulieren, die genau ins<br />
Schwarze treffen.<br />
Trotzdem wären es noch Behauptungen, wie es<br />
schon viele gibt.<br />
Welchen Beweis liefert Jesus, dass er Gottes<br />
Sohn ist?<br />
Er tat, was andere Leute nicht tun konnten.<br />
Jesus vollbrachte Wunder. Er heilte Leute ...<br />
Blinde, Verkrüppelte, Taube, er weckte sogar<br />
Tote auf. Er hatte Macht über Gegenstände ...<br />
aus ein paar Broten und Fischen machte er<br />
Essen, genug, dass mehrere tausend Menschen<br />
satt wurden.<br />
Er vollbrachte Wunder in der Natur ... lief auf<br />
dem Wasser, stillte einen heftigen Sturm.<br />
Und das tat er am laufenden Meter, Leute<br />
waren dabei, sie konnten es selbst sehen.<br />
Leute folgten ihm, weil er ihre Bedürfnisse sah.<br />
Und er sah nicht nur die vordergründigen<br />
Bedürfnisse wie Hunger, Krankheit, Gefahr,<br />
sondern die eigentlichen Bedürfnisse, einen<br />
Schutzraum, wo Menschen bedingungslos<br />
angenommen werden und wieder Zugang zur<br />
Lebensquelle finden. „Kommt alle her zu mir, die<br />
ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich<br />
werde euch Frieden geben. Nehmt meine<br />
Herrschaft an und lebt darin! Lernt von mir! Ich<br />
komme nicht mit Gewalt und Überheblichkeit.<br />
Bei mir findet ihr, was euerm Leben Sinn und<br />
Ruhe gibt. Ich meine es gut<br />
mit euch und bürde euch keine unerträgliche<br />
Last auf.“ 14<br />
Was erfahren wir durch Jesus über die<br />
Persönlichkeit Gottes? Was denkt Gott über die<br />
Menschen? Was denkt er über dich und mich?<br />
Gott sieht uns in unserer Egozentrik in unseren<br />
Süchten in unserer Abkehr von ihm. Eigentlich<br />
hätten wir es verdient, dass wir in unser Elend<br />
laufen und uns selbst und andere kaputt<br />
machen, denn das haben wir ja immer<br />
angestrebt oder kaum etwas dagegen<br />
31
unternommen. Den „Vertrag“ haben wir schon<br />
unterschrieben. Tod ist unsere Wahl, auch wenn<br />
wir sagen „Aber ich wollte doch nur,...“. Wie ein<br />
Schaf, das seinen Weg ohne seinen Hirten<br />
gegangen ist<br />
und sich jetzt<br />
mit der Wolle<br />
in einer<br />
Hecke<br />
verfangen<br />
hat. Zu<br />
wissen, dass<br />
es nur noch<br />
eine Frage<br />
der Zeit ist, bis<br />
das nächste<br />
Raubtier<br />
kommt und<br />
es frisst.<br />
Gottes Vaterherz blutet, wenn er uns so verirrt<br />
sieht. Er sieht die Konsequenzen, die auf uns zu<br />
kommen. Und doch muss Recht, Recht bleiben.<br />
Kann man die Sache nicht einfach vergessen?<br />
Gott ist gerecht. Jemand muss bezahlen. Gott<br />
reißt sich sein allerliebstes vom Herzen, weil er<br />
uns liebt und nicht unser Schicksal besiegelt<br />
sehen will. Jesus, Gottes Sohn, willigt ein und gibt<br />
sein Leben für uns. Er trägt unsere Krankheit und<br />
unsere Schmerzen, damit wir Überleben können.<br />
Er tat es nicht aus einer Berechnung heraus,<br />
sondern aus Liebe, ohne dass wir dazu einen<br />
Beitrag hätten leisten können.<br />
Gott hat Sehnsucht nach unserer Gemeinschaft.<br />
Er will, dass wir da sind, wo es uns gut geht.<br />
„habe euch schon immer geliebt, darum bin ich<br />
euch stets mit Güte begegnet.“ 15 So geht Gott<br />
mit uns um.<br />
Ein deutliches Zeichen, dass Jesus mehr war als<br />
ein Mensch<br />
Ein weiteres Wunder ist, dass Jesus nach 3 Tagen<br />
auferstanden ist. Weil bereits bekannt war, dass<br />
Jesus auferstehen sollte, unternahmen seine<br />
Gegner einiges, um dies zu verhindern. Trotz<br />
Bewachung, 2 Tonnen-Felsblock vor dem<br />
Eingang und einer verängstigten Jünger Schar,<br />
die nicht im Traum an Diebstahl dachte, war die<br />
Leiche weg. Dazu kam noch, dass viele Jesus<br />
auferstanden gesehen hatten. Ein weiteres<br />
Zeichen, dass Jesus nicht nur ein normaler<br />
Mensch war. 16 Gibt es Gott? Man wird sich<br />
immer an einem Argument aufhängen können,<br />
nicht an Gott glauben zu müssen. Gottes<br />
Haltung, uns gegenüber ist klar: „Denn Gott hat<br />
die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen<br />
einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn<br />
glaubt, wird nicht verlorengehen, sondern das<br />
ewige Leben haben.“ 17<br />
Willst du jetzt mit Gott eine Beziehung anfangen<br />
und erleben, dass du von ihm angenommen<br />
wirst?<br />
Er wartet auf dich: „Merkst du es denn nicht?<br />
Noch stehe ich vor deiner Tür und klopfe an.<br />
Wer jetzt auf meine Stimme hört und mir die Tür<br />
öffnet, bei dem werde ich einkehren.<br />
Gemeinsam werden wir das Festmahl essen.“ 18<br />
Wenn du gerne mit Gott eine Beziehung<br />
anfangen willst, aber nicht weißt, wie du dich<br />
ihm gegenüber ausdrücken sollst, dann können<br />
die folgenden Worte ein erstes Gespräch mit<br />
ihm sein:<br />
„Danke Jesus, dass du für mich gestorben bist.<br />
Du weißt, was in meinem Leben schiefliegt. Ich<br />
bitte dich um Vergebung und bitte dich, dass<br />
du in mein Leben kommst. Danke, dass du eine<br />
Beziehung mit mir haben willst. Amen.“<br />
Gott ist wirklich treu. Er verspricht: „ich kenne sie,<br />
und sie folgen meinem Ruf. Ihnen gebe ich das<br />
ewige Leben, und sie werden niemals<br />
umkommen. Niemand kann sie aus meiner<br />
Hand reißen.“ 19<br />
Gibt es Gott? Alle diese Tatsachen weisen<br />
darauf hin, dass es einen Gott gibt, der uns liebt<br />
und den Kontakt zu dir und mir sucht.<br />
Über den Autor:<br />
Als ehemalige Atheistin war es für Marilyn<br />
Adamson schwierig, die Gebetserhörungen ihrer<br />
Freunde und ihre positive Ausstrahlung einzuordnen.<br />
Sie war verblüfft, wie viele Fakten es gibt, die darauf<br />
hinweisen, dass es Gott gibt. Nachdem sie ein Jahr<br />
lang alles genau geprüft hatte, entschloss sie sich, mit<br />
diesem Gott eine Beziehung einzugehen. Auch<br />
heute, noch Jahre nach diesem gemeinsamen Start<br />
empfindet sie den Glauben an Jesus Christus für ihr<br />
Leben als sehr bereichernd.<br />
(1) Römer 1,19-21 (2) Jeremiah 29,13-14 (3) Paul E.<br />
Little, Know Why You Believe (Victor Books, 1988), S.<br />
22 (4) R.E.D. Clark, Creation (London: Tyndale Press,<br />
1946), S. 20 (5 - 8) The Wonders of God's Creation,<br />
Moody Institute of Science (Chicago, IL) (9) Little, S.<br />
24 (10) Thomas McCall, "The Stone of the House of<br />
David," The Levitt Letter (Zola Levitt Ministries),<br />
September 1993 (11) Josh McDowell: Bibel im Test<br />
(Hänssler, Stuttgart 1993), S. 16 (12) Johannes 8,12 (13)<br />
Johannes 14,6 (14) Matthäus 11,28-30 (15) Jeremiah<br />
31,3 (16) Josh McDowell: More Than A Carpenter<br />
(Wheaton, IL: Tyndale House, 1977), S. 90-91 (17)<br />
Johannes 3,16 (18) Offenbarung 3,20 (19) Johannes<br />
10,27-29<br />
32
Termine <strong>November</strong> <strong>2017</strong><br />
Datum * Gottesdienst * Veranstaltung Anlass * Thema Prediger<br />
Uhrzeit<br />
05.11. 10:00 Gottesdienst und<br />
Kirchencafé<br />
Schlaglichter zur<br />
Apostelgeschichte<br />
Rüdiger<br />
Puchta<br />
06.11. 20:00 „Aufwind“<br />
07.11. 18:00 ASE - Diakoniearbeit<br />
08.11. 19:00 Bibelgespräch Das erste Buch<br />
Samuel<br />
10.11. 17:00 Biblischer Unterricht<br />
12.11. 10:00 Gottesdienst,<br />
Kindergottesdienst und<br />
Kirchencafé<br />
Heinz<br />
Hepp<br />
14.11. 18:00 ASE - Diakoniearbeit<br />
19.11. 10:00 Gottesdienst,<br />
Kindergottesdienst und<br />
Kirchencafé<br />
21.11. 18:00 ASE - Diakoniearbeit<br />
22.11. 19:00 Andacht, Gebet und<br />
Abendmahl zum Buß- und<br />
Bettag<br />
26.11. 10:00<br />
Gottesdienst,<br />
Kindergottesdienst und<br />
Kirchencafé<br />
15:00 Lobpreis und Anbetung<br />
am Sonntagnachmittag<br />
28.11. 18:00 ASE - Diakoniearbeit<br />
29.11. 15:30 Hauskreis 60plus (nach<br />
Absprache)<br />
Abschlussfeier<br />
Biblischer Unterricht<br />
Ewigkeitssonntag<br />
Rüdiger<br />
Puchta<br />
Rüdiger<br />
Puchta<br />
Rüdiger<br />
Puchta<br />
Heinz<br />
Hepp
34