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nur Natur

über 13 lyrische Ansichten

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Über 13 lyrische Ansichten<br />

© Hartmut Gelhaar


INHALT:<br />

Prolog<br />

1) Trost<br />

2) Verstromung<br />

3) Hilfreich<br />

4) Warum, wieso?<br />

5) Wie das Leben so spült<br />

6) Traumfänger<br />

7) Zum Beispiel<br />

8) Peinlich<br />

9) Prognose<br />

10) Wetterbericht<br />

11) Warnhinweis<br />

12) Trotz alledem<br />

13) Summa summarum<br />

14) Harzwald-Blues


Prolog<br />

Es träumt der Autor im Büro<br />

vom grünen Wald und wäre froh,<br />

so meint er, wenn er dort verweilt,<br />

das ihm Glücksseligkeit ereilt.<br />

Doch hat der Traum so seine Tücke.<br />

Ihn stören oftmals Frost und Mücke.<br />

Als Substitut wird daher bleiben<br />

<strong>nur</strong> über Wald und Flur zu schreiben.


Trost<br />

Wer also den Entschluss getroffen<br />

im Wald sich selber auszuführen<br />

um auf <strong>Natur</strong>idyll zu hoffen,<br />

sowie den Tannenduft zu spüren.<br />

Wer also all dies auf sich nimmt<br />

wird meist durch Regenguss verstimmt.<br />

Weit größer wird sein Frust vor allem<br />

wenn noch Nebelschwaden wallen.<br />

Milder indes wird ihm dann<br />

wenn er ein Gasthaus finden kann.<br />

Mit Panoramablick dabei<br />

beginnt erneut die Schwärmerei.


Verstromung<br />

Ein Bergbach, noch am Gipfel munter,<br />

mäandert sprudelnd talwärts runter.<br />

Denn, so lautet sein Entschluss,<br />

aus mir wird bald ein großer Fluss.<br />

Um lange Wege abzukürzen<br />

beginnt er sich ins Tal zu stürzen.<br />

Nach tiefen Fall zeigt sich Verdruss,<br />

er ist noch immer nicht ein Fluss.<br />

Verdrießlich strömt er landwärts weiter.<br />

Mit etwas Schaum, durchaus nicht heiter.<br />

Durch Zufluss wird er aufgeweicht<br />

noch ehe er sein Ziel erreicht.<br />

Jetzt ist der Bergbach breit und groß.<br />

Als teil vom Strom und namenlos!


Hilfreich<br />

Man sollte Prophylaxe pflegen.<br />

Um die, die auf den Holzweg sind,<br />

noch Steine in den Weg zu legen.


Warum, wieso?<br />

Bei langen Wegen kann es sein<br />

es findet sich ein Stolperstein.<br />

Denn nicht jeder Stein versteht,<br />

warum der Mensch auf ihnen geht.<br />

Besagter Stein, jetzt in Verquerung,<br />

steht stumm<br />

und bittet um Erklärung.


Wie das Leben so spült<br />

Man findet meistens Wasserfälle<br />

weit entfernt von ihrer Quelle.<br />

Warum stürzt sich das kühle Nass<br />

in einen Boden ohne Fass?<br />

Dies Phänomen klärt sich rasch auf.<br />

Der Bach übt sich im Lebenslauf.


Traumfänger<br />

Auch Siechtum ist im Wald präsent.<br />

Es Nagt an alte Bäume.<br />

Der Forstmann,<br />

der die Stellen kennt,<br />

träumt dort die grünen Träume.<br />

Sieht seiner Enkel grüner Tannenduft<br />

nebst bunt belaubte Hänge.<br />

Geht seufzend weiter dann bergan.<br />

In des Nutzwalds Enge.


Zum Beispiel<br />

Des Menschen Laster macht im Wald<br />

auch nicht vor Baum und Sträucher halt.<br />

Es kommt auch öfters doppelt vor.<br />

Sowohl dahinter wie davor.<br />

Ich werde hier kein Beispiel nennen.<br />

Der Leser selbst wird viele kennen.


Peinlich<br />

Dort wo die Fichten an den Hängen<br />

hin zum Harzer Himmel drängen.<br />

Steht ein Wanderer der hört,<br />

keinen Ton.<br />

Und ist verstört.<br />

Ja, ist im Innersten zerrissen.<br />

Denn er muss sein WLAN missen.


Prognose<br />

So manches Holz im Harzer Wald<br />

ist fast so wie die Märchen alt.<br />

Der Fels, der hoch als Klippe ragt,<br />

ward einst vom Gletschereis benagt.<br />

Das Echo war schon immer hier.<br />

Nun kommen als Touristen wir!<br />

Doch die <strong>Natur</strong>, sie scheint zu wissen,<br />

sie bleibt<br />

und wird den Mensch nicht missen.


Wetterbericht<br />

Der Sturm hat etwas Holz gemäht.<br />

Doch Strauchwerk<br />

und auch Gras verschmäht.<br />

Den Fels, die Klippe, <strong>nur</strong> gestriffen<br />

und auf den Wetterdienst gepfiffen.<br />

Sein Verhalten ist nicht schön.<br />

Ich wünsch ihn mir<br />

demnächst als Föhn!


Warnhinweis<br />

Ein Wegweiser, besonders rege,<br />

empfiehlt diverse Wanderwege.<br />

So kann man unter andern<br />

je nach Lesart wandern.<br />

Hier aber macht sich Skepsis breit.<br />

Denn zu viel Rat<br />

führt oft zu Streit.<br />

Vorschlag:<br />

Ein Mitmensch,<br />

schon erprobt im Wandern,<br />

kennt noch ein Weg.<br />

Und zwar ein andern!


Trotz alledem<br />

Natürlich ist er interessant.<br />

Der weite Blick ins weite Land.<br />

Doch von des Harzes höchsten Gipfel<br />

sieht man <strong>nur</strong> selten ferne Wipfel.<br />

Dörfer, Städte, Schienenstränge,<br />

Bundesstraßen, Wiesen-hänge,<br />

Aber immer sieht man ein:<br />

„Man muss mal hier gewesen sein!“


Summa summarum<br />

Wer Forst und Wild zusammen zählt,<br />

bemerkt sogleich das noch was fehlt.<br />

Ein Ordnungsschild mit dem Wort<br />

HALT!<br />

Erst jetzt hat man den Deutschen Wald.


Harzwald-Blues<br />

Nebel schleicht durch dicken Tann.<br />

Ich übe auch der gleichen.<br />

Und werde wohl trotz Nebelwald<br />

mein Wanderziel erreichen.<br />

Im Tal war noch der Himmel blau<br />

und mir war gar nicht bange.<br />

Jetzt schlurfe ich dem Gipfel zu,<br />

sehr müde und schon lange.<br />

Das Panorama ist mir sch<strong>nur</strong>z,<br />

da ohnehin sehr gräulich.<br />

Die Wanderfreude währte kurz.<br />

Genau gesagt bis neulich.<br />

Zum Schluss:<br />

Als Wanderer, endlich im Ziele,<br />

erblickt erfreut Automobile.


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