Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 05 / 2017

Macher & Märkte |
le Entwicklungsflächen verkauft wurden.
Aber auch bei Produktionshallen, Lagerflächen
und Ladenlokalen ist die Nachfrage
aktuell in guten Lagen im Kölner Stadtgebiet
hoch. Der Einzelhandelsmarkt in der
Kölner City profitiert enorm von seinen diversifizierten
Lagen, die unterschiedlichen
Mieterbesatz anlocken. Die rasche Entwicklung
des Teilmarktes Deutz auf dem Bürosektor
ist bemerkenswert.
Foto: Heribert Eiden
Laut Greif & Contzen konnte der Stadtteil in
diesem Jahr die beiden größten Flächenumsätze
verzeichnen. Knapp 19.000 Quadratmeter
Bürofläche hat das Bundesamt für Familie
und zivilgesellschaftliche Aufgaben
angemietet. Die international aufgestellte
Strabag AG baut zur Eigennutzung 17.100
Quadratmeter Bürofläche an der Siegburger
Straße. Das größte deutsche Verkehrswegebauunternehmen
errichtet an der Hausnummer
241 ein fünfgeschossiges Gebäude
plus Tiefgarage. Die Investitionssumme
liegt bei rund 45 Millionen Euro, ausführendes
Generalunternehmen ist die Ed. Züblin
AG, die Strabag SE Gesellschaft für Hochund
Ingenieurbau.
Neben Deutz und Deutzer Hafen stehen auch
andere Lagen außerhalb der City wie zum
Beispiel Kalk/Mülheim oder Bayenthal/Marienburg
hoch im Kurs und liegen über ihren
langjährigen Durchschnittswerten. „Diese
Verschiebung vom Zentrum in die Peripherie
geht primär auf die Flächenknappheit in
zentralen Lagen und das Ausschöpfen der
vorhandenen Flächenpotenziale in peripheren
Teilmärkten zurück“, berichtet Simon
Löseke, Director Office Agency bei Savills in
Köln, und fährt fort: „Bezugsfertige Büroflächen
im Bestand sind in unserer Rheinmetropole
Mangelware.“ Die logische Konsequenz:
Gegenüber dem Vorquartal sank die
Leerstandsquote um weitere 30 Basispunkte
auf 5,0 Prozent. Savills geht davon aus,
Uwe Mortag, Larbig & Mortag GmbH
dass diese bis zum Jahresende die 5-Prozent-Grenze
unterschreiten wird.
Die Porzer City wird
umgekrempelt
Nach langen Jahren des Stillstands tut
sich im Stadtteil Porz endlich Neues. Das
ehemalige Hertie-Gebäude am Friedrich-
Ebert-Platz wird abgerissen, an gleicher
Stelle werden unter dem Titel „Neue Mitte
Porz“ drei frei stehende Gebäude inkl. Tiefgaragen
gebaut. Insgesamt werden so auf
30.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche
Einkaufsmöglichkeiten, Wohnraum und
Raum für kirchliche Nutzungen geschaffen.
Die Attraktivität der Porzer Innenstadt
wird durch einen Supermarkt, diverse kleinere
Einzelhandels- und Gastronomieflächen
gesteigert. Außerdem entstehen rund
100 Wohnungen, wobei hier ein Anteil von
30 Prozent öffentlich gefördertem Wohnraum
vorgesehen ist.
Der höchste Nachfrageüberhang besteht
im mittleren Preissegment zwischen 13,00
und 16,00 Euro je Quadratmeter. Zwar
kommen in den nächsten zwei Jahren fast
200.000 Quadratmeter neue Bürofläche
auf den Markt, jedoch bedient ein Großteil
davon das hochpreisige Segment. „Viele
Mieter sind derzeit nicht bereit, höhere Mieten
zu zahlen. Vielmehr agieren sie häufig
abwartend, neigen zur Prolongation (Verlängerung
der ursprünglichen Geltungsdauer
des Mietvertrags) und versuchen,
sich auf ihrer Bestandsfläche zu arrangieren“,
stellt Löseke fest und blickt voraus:
„In Anbetracht des zunehmend geringer
werdenden Flächenangebots wird das Mietniveau
mittelfristig steigen.“ Er rät Mietern
daher, lieber heute als morgen abzuschließen
und ausreichend Vorlauf einzuplanen,
um auch neue Projektentwicklungen bei
der Prüfung zu berücksichtigen – auch in
höheren Preiskategorien. Hier herrscht
noch ein Angebotsüberhang, sodass Mieter
größere Auswahlmöglichkeiten haben.
Flächenumsatz Köln nach Teilmarkt
letzte 12 Monate / letzte 5 Jahre
120.000
Quelle: Savills
Gewerbetransaktionsvolumen Köln
Transaktionsvolumen, quartalsweise (l. Achse) / letzte 12 Monate (re. Achse)
1,2
3,0
Quelle: Savills
100.000
1,0
2,5
80.000
0,8
2,0
60.000
0,6
1,5
40.000
0,4
1,0
20.000
0
0,2
0,0
0,26
0,17
0,5
0,0
City
Kalk / Mülheim
Deutz
Köln-Bayenthal /
Marienburg
Ehrenfeld /
Braunsfeld
Ossendorf /
Nippes
West
Porz
Rodenkirchen
Sülz /
Lindenthal
3. Quartal 2012
4. Quartal 2012
1. Quartal 2013
2. Quartal 2013
3. Quartal 2013
4. Quartal 2013
1. Quartal 2014
2. Quartal 2014
3. Quartal 2014
4. Quartal 2014
1. Quartal 2015
2. Quartal 2015
0,25
0,09
0,03
0,43
0,30
0,12
0,19
0,79
0,14
0,66
0,45
0,94
0,20
0,15
0,80
0,55
0,77
0,51
0,42
3. Quartal 2015
4. Quartal 2015
1. Quartal 2016
2. Quartal 2016
3. Quartal 2016
4. Quartal 2016
1. Quartal 2017
2. Quartal 2017
3. Quartal 2017
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