Leseprobe stahl und eisen 11/2017
Leseprobe stahl und eisen 11/2017
Leseprobe stahl und eisen 11/2017
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
SP-Titelseite-<strong>11</strong>-17.indd 1 24.10.17 09:37<br />
ISSN 0340-4803<br />
<strong>11</strong>/<strong>2017</strong><br />
November <strong>2017</strong><br />
Zeitschrift für die<br />
Herstellung <strong>und</strong><br />
Verarbeitung von<br />
Eisen <strong>und</strong> Stahl<br />
Hier<br />
Einzelheft<br />
bestellen<br />
Verlag Stahl<strong>eisen</strong> GmbH, Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, 6447<br />
<strong>11</strong>.<strong>2017</strong><br />
STEEL <strong>2017</strong><br />
Innovative steel solutions<br />
Photo: Primetals Technologies
CUSTOMIZED<br />
SOLUTIONS<br />
In Zeiten sich schnell verändernder Märkte erwarten<br />
Sie, dass Ihr Partner für Sie maßgeschneiderte<br />
Lösungen entwirft. Wir hören Ihnen zu, lernen<br />
<strong>und</strong> liefern: In enger Zusammenarbeit mit<br />
Ihnen entwickeln wir einfache, auf Sie individuell<br />
zugeschnittene Konzepte. Schnell <strong>und</strong> flexibel<br />
implementieren wir fortschrittliche Technologien<br />
nach Ihren Anforderungen. Was immer Sie vorhaben,<br />
wir verwirklichen es.<br />
Leading partner in the world of metals<br />
www.sms-group.com
Zeitschrift für die<br />
IN EIGENER SACHE<br />
Leidenschaft für Stahl seit<br />
über 130 Jahren<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
seit seiner Gründung im Jahr 1908 ist der Verlag Stahl<strong>eisen</strong> der mediale<br />
Partner der Stahlbranche. Die Zeitschrift „<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong>“, die Sie gerade in<br />
den Händen haben, ist sogar seit 1881 das Leitmedium für die Herstellung<br />
<strong>und</strong> Verarbeitung von Eisen <strong>und</strong> Stahl. Wir verstehen uns sowohl als Sprachrohr<br />
als auch als die führende Plattform für den technischen Austausch.<br />
Heute gehört der Verlag Stahl<strong>eisen</strong> zu den führenden Fachverlagen der Stahlindustrie<br />
weltweit. Neben zahlreichen Fachzeitschriften, Branchenverzeichnissen<br />
<strong>und</strong> Büchern in Deutsch <strong>und</strong> Englisch bietet er elektronische Medien für die<br />
Onlinenutzung an. Unsere nationalen <strong>und</strong> internationalen Fachzeitschriften,<br />
unsere Branchenbücher, Verzeichnisse <strong>und</strong> technischen Regelwerke sowie<br />
unser Buch-Shop decken das gesamte Themenspektrum r<strong>und</strong> um Stahl ab.<br />
Wir haben über die Jahrzehnte zusammen mit Ihnen viele „Aufs <strong>und</strong> Abs“<br />
erlebt. Nun stehen wir vor einer besonderen Herausforderung: Aufgr<strong>und</strong> der<br />
wirtschaftlichen Umbrüche, denen unsere gesamte Branche ausgesetzt ist, ist<br />
auch der Verlag unter Druck. Bisher eingeleitete <strong>und</strong> umgesetzte Maßnahmen<br />
reichten nicht aus, um das Unternehmen langfristig zukunftsfähig zu<br />
machen. Deshalb hat das Unternehmen die Insolvenz in Eigenverwaltung<br />
angemeldet. Bei diesem Verfahren bleibt der Geschäftsbetrieb aufrechterhalten<br />
<strong>und</strong> das Unternehmen kann parallel saniert werden. Es sind nun weitergehende<br />
strukturelle Sanierungsmaßnahmen <strong>und</strong> Investitionen notwendig.<br />
Für diesen Weg brauchen wir Unterstützung <strong>und</strong> suchen Investoren. Wir<br />
sind überzeugt: Fachmedien haben Zukunft. Die Stahlbranche braucht heute<br />
<strong>und</strong> in Zukunft umso mehr eine Publikationsplattform <strong>und</strong> ein Leitmedium.<br />
Frank Toscha, Verlagsleitung<br />
Verlag Stahl<strong>eisen</strong> GmbH<br />
frank.toscha@<strong>stahl</strong><strong>eisen</strong>.de<br />
„<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong>“ sucht Investoren<br />
Der Verlag Stahl<strong>eisen</strong> gehört mit seinen<br />
Produkten zur Stahlindustrie wie der<br />
Hochofen zur Eisenerzeugung.<br />
ISSN 0340-4803<br />
Damit das auch so bleibt, benötigen wir Ihre Unterstützung:<br />
Die Produkte des Verlags müssen sich in der umkämpften Medienlandschaft<br />
behaupten. Gemeinsam mit einem starken Partner soll<br />
ein tragfähiges Konzept zur langfristigen Zukunftssicherung des<br />
Geschäftsmodells entwickelt werden. Deshalb suchen die hoch<br />
motivierten Mitarbeiter des Verlags private oder institutionelle<br />
Investoren, die das Engagement des Verlags unterstützen.<br />
Verlag Stahl<strong>eisen</strong> GmbH, Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, 6447<br />
Herstellung <strong>und</strong><br />
Verarbeitung von<br />
Eisen <strong>und</strong> Stahl<br />
Tradition seit über 130 Jahren: Die anerkannte Fachzeitschrift „<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong>“<br />
informiert ihre Leser f<strong>und</strong>iert über aktuelle Themen r<strong>und</strong> um den Werkstoff Stahl<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 137 (<strong>2017</strong>) Nr. <strong>11</strong> 3
englischer Sonderteil STEEL <strong>2017</strong><br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2<br />
<br />
<br />
<br />
▷ <br />
<br />
<br />
<br />
▷ <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Glück auf!<br />
Chefredakteur<br />
4<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 137 (<strong>2017</strong>) Nr. <strong>11</strong>
WHAT BOSSES DREAM ABOUT…<br />
No open die forging...<br />
...no heavy machinery.<br />
KTA 1401<br />
Excentric shaft<br />
Crusher ring for mills<br />
Generator shaft<br />
Karl Diederichs KG · Stahl-, Walz- <strong>und</strong> Hammerwerk<br />
PO Box 12 01 65 · 42871 Remscheid · Germany<br />
Phone +49/ 2191/5 93-0 · Fax +49/ 2191/593-165<br />
E-Mail info@diro<strong>stahl</strong>.de • www.diro<strong>stahl</strong>.de<br />
Qualitäts-Schmiedestücke<br />
Open-die forgings from 10 kg - 35.000 kg<br />
piece weight. Seamless rolled rings up to<br />
3.500 mm OD and 10.000 kg piece weight.<br />
Forged Bars up to15 m in length. Heat Treatment
November <strong>2017</strong><br />
Zeitschrift für die<br />
Herstellung <strong>und</strong><br />
Verarbeitung von<br />
Eisen <strong>und</strong> Stahl<br />
ISSN 0340-4803<br />
129 158<br />
Das tatsächliche Gelingen<br />
der Entkarbonisierung<br />
Klimaschutz ist für energieintensive<br />
Industrien untrennbar mit energie- <strong>und</strong><br />
industriepolitischen Themen verb<strong>und</strong>en<br />
Neue Leichtbaustudie als Basis<br />
zukünftiger Stahlwerkstoffe<br />
Es wird eine Methodik vorgestellt, die die<br />
erforderlichen Materialeigenschaften für eine<br />
zielorientierte Stahlentwicklung aufzeigen kann<br />
INHALT<br />
Ausgabe <strong>11</strong>/<strong>2017</strong><br />
<strong>11</strong>/<strong>2017</strong><br />
Verlag Stahl<strong>eisen</strong> GmbH, Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, 6447<br />
©Titel-/Coverphoto:<br />
SMS group,<br />
Düsseldorf: Neue<br />
Möglichkeiten der<br />
Informationstechnologie<br />
werden<br />
die Stahlindustrie<br />
revolutionieren<br />
TECHNIK + TRENDS<br />
Metallurgie / Metallurgy<br />
129 Entkarbonisierung – weit mehr als nur eine<br />
technologische Herausforderung<br />
Decarbonisation – far more than just a<br />
technological challenge<br />
Johann Prammer<br />
Anlagentechnik / Plant engineering<br />
141 Hadeed modernisiert Stahlwerk für das<br />
digitale Zeitalter<br />
Hadeed Steelworks modernizes steel plant for<br />
<br />
Wilfried R<strong>und</strong>e, Michael Bruns, Bernd Weber,<br />
Binay K. Choudhary, Mario Ufermann, Said Gadhib-Al<br />
147 Neue Condition-Monitoring-Anwendung in<br />
der Stahlerzeugung<br />
New condition monitoring applications in<br />
steelmaking<br />
Anna Mayrhofer, Franz Hartl, Andreas Rohrhofer,<br />
Klaus Stohl<br />
Werkstoff <strong>und</strong> Fertigung / Material and production<br />
158 Neue Leichtbaustudie als Basis zukünftiger<br />
Stahlwerkstoffe für den Einsatz in der<br />
Karosserie<br />
A new steel roadmap for future steel design<br />
and car body applications<br />
Ansgar Hatscher, Dominik Feuer, Philipp Marcks,<br />
Astrid Wollenberg, Oliver Schauerte, Erdeniz Ince,<br />
Niklas Günther<br />
INNOVATION<br />
166 Clevere Systeme für hochgenaue<br />
Fertigungsüberwachung<br />
170 Timken präsentiert neuartige Quick-Flex-<br />
Kupplungen mit einfacher Montage <strong>und</strong><br />
störungsfreier Wartung<br />
6<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 137 (<strong>2017</strong>) Nr. <strong>11</strong>
166 176<br />
Präzise Dickenmessung mittels<br />
Laserliniensensoren<br />
Ein absolutes Muss im Produktionsprozess ist eine<br />
hochgenaue Fertigungsüberwachung, die sich z. B. durch<br />
den Einsatz von Laserliniensensoren sicherstellen lässt<br />
Der Fluid Bag – eine neue<br />
Verpackung für Schmierstoffe<br />
Das ESF-Elbe Stahlwerk Feralpi in Riesa verwendet<br />
<br />
eines der im Werk eingesetzten Schmierfette<br />
UNTERNEHMEN + MÄRKTE<br />
173 Deutscher Stahlrohrmarkt im Jahr<br />
2016 <strong>und</strong> Ausblick auf <strong>2017</strong>: Neue<br />
Herausforderungen für die deutsche<br />
Stahlrohrindustrie<br />
176 Fluid Bag – eine neue Verpackung für<br />
<br />
<br />
BERUF + KARRIERE<br />
<br />
für das Management?<br />
PRISMA<br />
188 Technikgeschichte:<br />
100 Jahre Max-Planck-Institut für<br />
Eisenforschung in Düsseldorf:<br />
Zur Gründungsgeschichte des Kaiser-<br />
Wilhelm-Instituts für Eisenforschung<br />
RUBRIKEN<br />
3 In eigener Sache<br />
4 Editorial<br />
8 Namen <strong>und</strong> Nachrichten<br />
22 Stahlindustrie<br />
182 Recht<br />
184 Termine<br />
185 Mitglieder Stahlinstitut VDEh<br />
<br />
188 Technikgeschichte<br />
193 Themen im nächsten Heft<br />
193 Impressum<br />
<br />
Produkte<br />
<br />
STEEL <strong>2017</strong><br />
35 128<br />
<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> international<br />
(englischer Sonderteil)<br />
<strong>11</strong>.<strong>2017</strong><br />
STEEL <strong>2017</strong><br />
Innovative steel solutions<br />
Photo: Primetals Technologies<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 137 (<strong>2017</strong>) Nr. <strong>11</strong> 7
AKTUELLES<br />
Namen <strong>und</strong> Nachrichten<br />
Gerd Nashan verstorben<br />
Dr.-Ing. Gerd Nashan<br />
Am 17. August <strong>2017</strong> verstarb<br />
im Alter von 89 Jahren Dr.-Ing.<br />
Gerd Nashan. Dr. Nashan hat<br />
über mehrere Jahrzehnte die<br />
deutsche Kokereiwirtschaft<br />
entscheidend mitgeprägt <strong>und</strong><br />
war der Mitbegründer des Vereins<br />
Deutscher Kokereifachleute<br />
e. V. Er war persönliches<br />
Mitglied des Stahlinstituts<br />
VDEh seit 1977.<br />
Foto: Archiv<br />
Dr. Nashan wurde am 10. Juli 1928<br />
in Duisburg geboren <strong>und</strong> wuchs<br />
in Oberhausen-Sterkrade auf. Als<br />
15-Jähriger wurde er im Jahr 1944<br />
als Luftwaffenhelfer zur Flugabwehr<br />
eingezogen. Nach Kriegsende<br />
<strong>und</strong> Gefangenschaft legte er im<br />
Jahr 1947 die Abiturprüfung ab.<br />
Danach begann Dr. Nashan sein<br />
Studium an der Universität Bonn,<br />
wo er zunächst zwei Semester<br />
Volkswirtschaft studierte. Danach<br />
erhielt er einen Studienplatz für<br />
Chemie. Nach dem Vorexamen<br />
wechselte Dr. Nashan an die Rheinisch-Westfälische<br />
Technische<br />
Hochschule in Aachen. Das Chemiestudium<br />
schloss er im Jahr 1956<br />
in Aachen mit der Promotion ab.<br />
Im Jahr 1957 trat Dr. Nashan<br />
in die Bergbau AG Neue Hoffnung<br />
in Oberhausen-Sterkrade ein, wo<br />
sein Vater als Chemiker Leiter des<br />
Hauptlaboratoriums war. Auch Dr.<br />
Gerd Nashan verbrachte in diesem<br />
Labor seine ersten Berufsjahre.<br />
1959 wechselte er in das Betriebslabor<br />
der Kokerei Osterfeld,<br />
die mittlerweile mit der Bergbau<br />
AG Neue Hoffnung in die<br />
Hochofenwerke Oberhausen AG<br />
(HOAG) aufgegangen war. 1962<br />
wurde er Direktionsassistent bei<br />
der HOAG mit der speziellen Aufgabenstellung,<br />
eine Abteilung für<br />
technische Betriebswirtschaft der<br />
Kokereien Osterfeld <strong>und</strong> Jacobi<br />
aufzubauen. Zum Betriebsdirektor<br />
wurde er im Jahr 1965 ernannt.<br />
1967 wurde er Kokereidirektor bei<br />
den Hochofenwerken Oberhausen<br />
AG.<br />
Mit Gründung der Ruhrkohle<br />
AG im Jahr 1969, bei der auch<br />
die Bergbaubetriebe der Hochofenwerke<br />
Oberhausen AG in das<br />
neue Unternehmen eingebracht<br />
wurden, wechselte Dr. Nashan<br />
dorthin als Leiter der Hauptabteilung<br />
„Weiterverarbeitung der<br />
Steinkohle“. Wesentliche Aufgabe<br />
der Abteilung war die Unterstützung<br />
des Vorstandes in Planungsangelegenheiten<br />
hinsichtlich der<br />
Entwicklung der Kokereiwirtschaft<br />
der Ruhrkohle AG vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
des sich verändernden<br />
Koksabsatzes.<br />
Die sich aus dem sogenannten<br />
Hüttenvertrag ableitenden Anpassungsmaßnahmen<br />
waren nicht<br />
nur mit der Schließung von älteren<br />
Kokereien, sondern auch mit<br />
der Schaffung leistungsfähiger <strong>und</strong><br />
umweltfre<strong>und</strong>licher Ersatzkapazitäten<br />
verb<strong>und</strong>en. Letzteres erforderte<br />
eine ständige Weiterentwicklung<br />
der Kokereitechnik, die von Dr.<br />
Nashan intensiv gefördert wurde.<br />
Dr. Nashan war Mitglied in den<br />
Aufsichtsgremien verschiedener<br />
Betriebe der Kohlenwertstoffwirtschaft<br />
<strong>und</strong> wahrte dort die Interessen<br />
der Kokereibetreiber.<br />
Von 1971 bis 1992 war Dr.<br />
Nashan Vorsitzender des gemeinsamen<br />
Deutschen Kokereiausschusses<br />
von RAG <strong>und</strong> Stahlinstitut<br />
VDEh. Bei seinem Ausscheiden<br />
wurde er in Würdigung seiner<br />
Verdienste für die Entwicklung<br />
der Kokereitechnik <strong>und</strong> die technische<br />
Gemeinschaftsarbeit zu<br />
dessen Ehrenmitglied ernannt.<br />
Im Jahr 1973 gehörte Dr. Nashan<br />
zu den Gründungsmitgliedern des<br />
Europäischen Kokereiausschusses<br />
<strong>und</strong> war auch dessen erster Vorsitzender.<br />
Im Rahmen seiner Gremienarbeiten<br />
wurden gemeinsame Initiativen<br />
zur Weiterentwicklung<br />
initiiert <strong>und</strong> Kontakte zu den Ko-<br />
dere<br />
Bedeutung kommt dabei dem<br />
Engagement von Dr. Nashan für<br />
die Entwicklung eines neuen Verkokungssystems<br />
im Rahmen des<br />
Europäischen Entwicklungszentrums<br />
für Kokereitechnik (EEZK) zu.<br />
Die Vielfalt der internationalen<br />
Kontakte von Dr. Nashan kommt<br />
nicht zuletzt durch die intensive<br />
Zusammenarbeit mit den Kokereiexperten<br />
der Nippon Steel Corporation<br />
(NSC), Japan, zum Ausdruck.<br />
Regelmäßige Treffen wurden unter<br />
seiner Federführung in den Jahren<br />
1983 bis 1991 organisiert.<br />
Die Ergebnisse seiner Entwicklungsarbeiten<br />
machte Dr. Nashan<br />
in einer Vielzahl von Vorträgen<br />
<strong>und</strong> wissenschaftlichen Publikationen<br />
der Fachwelt zugänglich.<br />
Für seine Verdienste um die Kokereitechnik<br />
ehrte ihn die Association<br />
for Iron & Steel Technology<br />
(AIST) im Jahr 1989 mit der Verleihung<br />
des Josef Becker Awards.<br />
Im Jahr 1987 zählte Dr. Nashan<br />
zu den Initiatoren für die Gründung<br />
des Vereins Deutscher Kokereifachleute<br />
e.V. (VDKF), dessen<br />
Vorsitzender er bis zum Jahr 1994<br />
war. Er war dabei von der Zielsetzung<br />
getragen, den deutschen<br />
Kokern eine Plattform für die<br />
Förderung <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />
berufsbezogener Interessen zu<br />
schaffen. Hierzu zählen vorrangig<br />
die Förderung der Weiterentwicklung<br />
von Technik, Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Forschung auf den verschiedenen<br />
Gebieten des Kokereiwe-<br />
<br />
des Berufsstandes der deutschen<br />
Kokereifachleute. Im Beisein von<br />
Dr. Nashan feierte der Verein im<br />
Jahr 2012 sein 25-jähriges Bestehen<br />
mit einer Festveranstaltung<br />
im Deutschen Bergbau-Museum<br />
in Bochum.<br />
8<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 137 (<strong>2017</strong>) Nr. <strong>11</strong>
REFRATORIES<br />
AND MORE<br />
FIRST IN QUALITY !<br />
Für die Stahlindustried<br />
Für die Gießereiindustrie<br />
Für die Zementindustrie Für Abfallverbrennungs- /<br />
Biomassenanlagen<br />
Für die Aluminiumindustrie<br />
Ungeformte monolithische<br />
Massen<br />
Fertigbauteilsysteme<br />
Ankerkonzepte:<br />
Seal Anker<br />
NEU / NEW REFKO MIX Guide APP<br />
Hilfestellung zur richtigen Verarbeitung unserer Produkte l Support for the correct handling of our products<br />
REFKO Feuerfest GmbH l Concordiastraße l D-56235 Ransbach-Baumbach<br />
Tel: +49 (0) 26 23 - 2075 l Fax: +49 (0) 26 23 - 1738 l E-Mail: info@refko.de l www.refko.de
AKTUELLES<br />
Namen <strong>und</strong> Nachrichten<br />
Stahlindustrie begrüßt neue Antidumpingregeln der EU<br />
Nach langen Verhandlungen<br />
haben sich Europäisches Parlament,<br />
Kommission <strong>und</strong> Rat auf<br />
eine neue Vorgehensweise zur<br />
Dumpingberechnung bei Handelsschutzverfahren<br />
geeinigt.<br />
Der Internationale Handelsausschuss<br />
des Europäischen<br />
Parlaments (INTA) hat dazu<br />
am 12. Oktober abschließend<br />
abgestimmt.<br />
„Effektiver Handelsschutz ist für die<br />
Stahlindustrie in Deutschland <strong>und</strong><br />
Europa von großer Bedeutung. Die<br />
neuen EU-Regeln sind ein wichtiger<br />
Baustein, auch zukünftig gegen unfaire<br />
Importe vorgehen zu können“,<br />
so Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />
der Wirtschaftsvereinigung Stahl.<br />
Aus Sicht der Stahlindustrie<br />
geht die Einigung in die richtige<br />
Richtung. Künftig wird ein länderneutrales<br />
System auf Staaten angewendet,<br />
deren Wirtschaft durch<br />
<br />
gekennzeichnet ist. Der Nachweis<br />
solcher Verzerrungen basiert auf<br />
Berichten, die von der Europäischen<br />
Kommission erstellt <strong>und</strong> regelmäßig<br />
aktualisiert werden. „Damit<br />
werden der klagenden EU-Industrie<br />
keine unerfüllbaren Beweislasten<br />
auferlegt“, betont Kerkhoff.<br />
Gegenüber den anfänglichen<br />
Vorschlägen der Kommission,<br />
China ohne Vorbehalte als Marktwirtschaft<br />
anzuerkennen, habe<br />
sich ein deutlicher Sinneswandel<br />
vollzogen. „Es ist wichtig, dass die<br />
politischen Entscheider in Brüssel<br />
die Realitäten auf den internationalen<br />
Märkten gesehen <strong>und</strong> sich<br />
darauf eingestellt haben“, so der<br />
Verbandspräsident. „Jetzt muss die<br />
neue Methode aber noch den Praxistest<br />
bestehen.“ Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
sei es positiv zu bewerten, dass die<br />
neuen Regelungen nun gegen alle<br />
<br />
<br />
gen aufw<strong>eisen</strong>.<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
STAHL-INNOVATIONSPREIS 2018<br />
Brücken aus Stahl gegen den<br />
Verkehrsinfarkt<br />
Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist für die hochentwickelte Volkswirtschaft in<br />
Deutschland unverzichtbar. Industrie, Gewerbe <strong>und</strong> Handel benötigen funktionierende<br />
Transportwege auf der Straße, zu Wasser <strong>und</strong> auf der Schiene. Aber die an ihre<br />
Belastungsgrenzen gekommenen Brückenbauwerke an B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Fernstraßen, im<br />
städtischen Umfeld <strong>und</strong> auf den Strecken der Deutschen Bahn werden zum Engpassfaktor.<br />
Brücke in Stahl-Verb<strong>und</strong>fertigteilbauweise<br />
sind schnell zu realisierende<br />
Lösungen. Die<br />
efragt<br />
SSF Ingenieure AG aus<br />
München entwickelten einen<br />
standardisierten Brückentyp aus<br />
Foto: Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
Stahl-Verb<strong>und</strong>fertigteilen (VFT)<br />
<strong>und</strong> wurden dafür bereits mit<br />
einem Stahl-Innovationspreis<br />
ausgezeichnet. Anders als bei<br />
üblichen Bauverfahren erhalten<br />
die Stahlträger bereits im Bauteilwerk<br />
einen Betonobergurt im<br />
Erstverb<strong>und</strong>, der später auf der<br />
Baustelle als Schalung für die<br />
Ortbetonplatte dient. Die neue<br />
Verb<strong>und</strong>brücke setzt Maßstäbe<br />
bei Spannweiten <strong>und</strong> Schlankheiten<br />
im Verb<strong>und</strong>bau sowie der<br />
Minimierung von Verkehrsbehinderungen<br />
in der Bauphase.<br />
Stahl-Innovationspreis<br />
Jetzt ist es wieder so weit: Zum<br />
elften Mal loben Unternehmen<br />
der Stahlindustrie in Deutschland<br />
den Stahl-Innovationspreis<br />
aus, um Innovationen mit dem<br />
Werkstoff Stahl eine Bühne zu<br />
bieten. Ingenieure, Architekten,<br />
Designer, Handwerker, Forscher<br />
<br />
novativen Ideen am Stahl-Innovationspreis<br />
2018 beteiligen. Den<br />
Gewinnern winken Preisgelder<br />
von insgesamt 60 000 € <strong>und</strong> die<br />
Bekanntmachung ihrer Innovationen<br />
in der Öffentlichkeit.<br />
So bestätigt Christian Schmitt,<br />
Vorstand der SSF Ingenieure AG<br />
aus München: „Die Verleihung<br />
des Stahl-Innovationspreises war<br />
<br />
die erfolgreiche Verbreitung von<br />
Brücken in VFT-Bauweise. Mit<br />
10<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 137 (<strong>2017</strong>) Nr. <strong>11</strong>
just...<br />
...convincing<br />
THE<br />
Tapping Technology<br />
TMT – Tapping Measuring Technology GmbH<br />
<br />
<br />
Registernummer:<br />
www.tmt.com<br />
TMT – Tapping Measuring Technology Sàrl<br />
<br />
<br />
Registernummer: B 91897<br />
A joint company of DANGO & DIENENTHAL and PAUL WURTH
AKTUELLES<br />
Namen <strong>und</strong> Nachrichten<br />
Weiter- <strong>und</strong> Neuentwicklungen<br />
wie der Verb<strong>und</strong>dübelleiste oder<br />
dem Verb<strong>und</strong>-Träger-Rost (VTR)<br />
wurde der Einsatz von teilvorgefertigten<br />
<strong>und</strong> schnell zu montierenden<br />
Verb<strong>und</strong>brücken nochmals<br />
gesteigert. Ein positiver<br />
Aspekt mit Blick auf den Sanierungsbedarf<br />
in unserer Verkehrsinfrastruktur.“<br />
Die Teilnahme am Wettbewerb<br />
ist kostenfrei. Die Teilnahmeunterlagen<br />
können bei<br />
der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl in Düsseldorf angefordert<br />
werden. Einsendeschluss ist der<br />
26. Januar 2018. Die Preisverlei-<br />
<br />
Berlin statt.<br />
www.<strong>stahl</strong>-innovationspreis.de<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
Outokumpu erhält Materialica Award <strong>2017</strong><br />
Outokumpu, internationaler<br />
Hersteller von Edel<strong>stahl</strong>, hat<br />
im Rahmen der diesjährigen<br />
eMove360°-Fachmesse für Mobilität<br />
4.0 <strong>und</strong> Urban and Mobile<br />
Design in München den Materialica<br />
Award <strong>2017</strong> erhalten.<br />
Ausgezeichnet wurde das Outokumpu<br />
Weldable Sandwich, die<br />
erste direkt schweißgeeignete<br />
Stahl-Polymer-Verb<strong>und</strong>struktur<br />
(Sandwich) für den automobilen<br />
Karosseriebau.<br />
Trotz ihres erheblichen Leichtbaupotenzials<br />
konnten sich bisherige<br />
Sandwichlösungen aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
Foto: Outokumpu<br />
ungenügenden Schweißeignung<br />
nicht durchsetzen. Dem Weldable<br />
Sandwich gelingt es nun, die konstruktiven<br />
Herausforderungen<br />
im Automobilbau aus Leicht-<br />
<br />
gieabsorption, Crash sicherheit<br />
<strong>und</strong> Tiefziehfähigkeit mit einer<br />
schweißgeeigneten Lösung zu<br />
kombinieren. Dabei sind keine<br />
Änderungen im Fertigungsprozess<br />
notwendig: Das Weldable Sandwich<br />
kann wie ein Stahlfeinblech<br />
die automobile Fertigung durchlaufen.<br />
Es soll damit einen wichtigen<br />
Beitrag für die Erfüllung der<br />
Leichtbau- <strong>und</strong> CO 2<br />
-Emissionziele<br />
bei gleichzeitig hoher Sicherheit<br />
leisten.<br />
Als international tätiges Unternehmen<br />
im Bereich der legierten<br />
Hochleistungswerkstoffe ist Outokumpu<br />
bereits seit über 20 Jahren<br />
verlässlicher Partner <strong>und</strong> Werk-<br />
<br />
branche. Die hitzebeständigen<br />
Stähle von Outokumpu unterstützen<br />
Konstrukteure beispielsweise<br />
dabei, die Herausforderungen<br />
höherer Temperaturen in neuen<br />
Antriebs- <strong>und</strong> Emissionssystemen<br />
<br />
ritischen <strong>und</strong> austenitischen<br />
Stähle von Outokumpu in fast<br />
50 % aller Abgasanlagen ihren<br />
Einsatz. Zudem bieten die<br />
hochfesten Werkstoffe des Unternehmens<br />
die Möglichkeit,<br />
das Gewicht in Struktur- <strong>und</strong> Sicherheitssystemen<br />
zu reduzieren.<br />
Damit sind die Edelstähle <strong>und</strong><br />
Hochleistungslegierungen von<br />
Outokumpu Schlüsselfaktoren<br />
für eine verbesserte Nachhaltig-<br />
<br />
Fahrzeugbau <strong>und</strong> bieten großes<br />
Potenzial für künftige Mobilitätslösungen<br />
wie der Elektromobilität.<br />
Der Materialica Award gilt als<br />
richtungsw<strong>eisen</strong>de Auszeichnung<br />
für innovative Produkte an der<br />
Schnittstelle von Materialentwicklung<br />
<strong>und</strong> -anwendung sowie<br />
ästhetischem <strong>und</strong> funktionalem<br />
Design. Er wird bereits seit 2003<br />
im Rahmen der Materialica-Messe<br />
verliehen, die <strong>2017</strong> unter dem<br />
Dach der eMove360°-Fachmesse<br />
für Mobilität 4.0 stattfand.<br />
Das Weldable Sandwich von Outokumpu ist eine schweißgeeignete<br />
Stahl-Polymer-Verb<strong>und</strong>struktur für den automobilen Karosseriebau<br />
Outokumpu<br />
12<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 137 (<strong>2017</strong>) Nr. <strong>11</strong>
<strong>11</strong>.<strong>2017</strong><br />
STEEL <strong>2017</strong><br />
Innovative steel solutions<br />
Order<br />
now<br />
Photo: Primetals Technologies
Geht unter<br />
die Haube<br />
Im Automobilbau punktet nur beste Qualität.<br />
Saar<strong>stahl</strong>-Produkte übernehmen dort eine<br />
verantwortungsvolle Rolle. Fein gezogen – im<br />
Reifenmantel oder in Form einer Karosserieschraube.<br />
Ausdauernde <strong>und</strong> verlässliche<br />
Veran lagungen sind da Voraussetzung.<br />
Immer leichter sowie<br />
tragfähiger punktet auch<br />
unser Feder<strong>stahl</strong> sowie das<br />
Vormaterial für filigrane<br />
Getriebeteile in der Auto-<br />
Branche.<br />
www.saar<strong>stahl</strong>.com
EDITORIAL<br />
<br />
Europe’s steel industry is still facing the same problems<br />
like last year like excess global overcapacity and cheap<br />
<br />
make a step forward solving the capacity problem in Europe,<br />
owadays<br />
<br />
their European steel activities to create the second biggest steel producer in<br />
Europe. As experts are argueing, this planned consolidation is a necessary<br />
step forward and will create positive effects on the steel markets.<br />
As in every November issue of ”<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong>” executives of the European<br />
steel and engineering plant industry give an overview about actual<br />
trends and future developments of their companies and an outlook for our<br />
<br />
were big topics last year and are still important tools for every company as a<br />
<br />
<br />
is indisputable. Applying digital approaches together with customers enable<br />
<br />
and plant technology.<br />
<br />
quality advantages for the customers as well as tailor-made customer services<br />
will become important key instruments for the changing challenges of the<br />
<br />
economy are also ongoing topics. Besides this the uncertainty of UK’s Brexit<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
is a key to achieve competitive advantage.<br />
<br />
<br />
Enjoy reading!<br />
Ulrich Ratzek, Editor-in-Chief<br />
Glück auf!<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 137 (<strong>2017</strong>) Nr. <strong>11</strong> 37
CONTENTS<br />
STEEL <strong>2017</strong><br />
37 Editorial Ulrich Ratzek: Innovative steel solutions<br />
40 Steel News<br />
worldsteel-51<br />
Steel industry<br />
70 ArcelorMittal Amit Sengupta:<br />
Transforming tomorrow with innovative steel solutions<br />
<strong>11</strong>.<strong>2017</strong><br />
STEEL <strong>2017</strong><br />
Innovative steel solutions<br />
74 Dillinger and Saar<strong>stahl</strong> Fred Metzken:<br />
Digital transformation: actively shaping opportunities<br />
78 Vallourec Deutschland Ulrich Menne:<br />
Customer proximity as the driver of innovation<br />
Cover photo courtesy of<br />
Primetals Technologies:<br />
Continuous slab caster<br />
at the new Ha Tinh Steelworks,<br />
Vietnam<br />
Photo: Primetals Technologies<br />
82 SMS group Harald Rackel:<br />
A new kind of partnership<br />
86 Primetals Technologies Aashish Gupta:<br />
The future of steelmaking<br />
38<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 137 (<strong>2017</strong>) Nr. <strong>11</strong>
Source: German Steel Federation<br />
90 Tenova Andrea Lovato:<br />
Innovation: Opportunities behind the challenges<br />
94 Inteco melting and casting technologies Harald Holzgruber:<br />
Why standing still is not an option<br />
96 VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik Gunther Kegel:<br />
“Overcoming barriers” requires a future-strategy 4.0<br />
99 Eurofer Axel Eggert:<br />
Overcoming barriers to success – The European steel industry perspective<br />
Technology<br />
105 Plant engineering Application of soft reduction to improve the quality of long products for<br />
automotive parts<br />
<strong>11</strong>5 Plant engineering Bar mill cost benchmarking in the European Union, North America and<br />
Eastern Europe<br />
122 Plant engineering Direct quenching innovations at Nucor Tuscaloosa<br />
125 Plant engineering Improved product quality in slab, bloom and billet casting<br />
<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 137 (<strong>2017</strong>) Nr. <strong>11</strong> 39