stahlmarkt 05.2013 (Mai)
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Berichte & Bilanzen K 25<br />
wohl auf ein weiteres hartes Jahr einrichten«,<br />
so Dr. Karlheinz Blessing, Vorsitzender<br />
des Vorstands. Die Belastungen durch die<br />
Energie- und Klimapolitik in Deutschland<br />
und der Europäischen Union sieht das Un -<br />
ternehmen kritisch. »Wir unterstützen die<br />
Energiewende und leisten mit stets neu entwickelten<br />
Stahlsorten einen wichtigen Beitrag<br />
zu mehr Energieeffizienz und Umweltschutz.<br />
Diese Investitionen sind aber kaum<br />
noch zu schultern, wenn den deutschen<br />
Stahlherstellern immer noch mehr Kosten<br />
aufgebürdet werden«, erklärt Blessing.<br />
Die Saarstahl AG erwartet bei den wichtigen<br />
Kundensegmenten Automobil- und<br />
Maschinenbau in diesem Jahr einen stagnierenden<br />
Markt in Europa, daher will das<br />
Unternehmen die weitere Internationalisierung<br />
in Richtung Schwellenländer mit einer<br />
entsprechenden Vertriebsorganisation vo -<br />
rantreiben. Von der insgesamt guten Entwicklung<br />
der deutschen Automobilhersteller<br />
erhofft sich Saarstahl positive Impulse speziell<br />
für Walzdraht und Stabstahl des Qualitäts-<br />
und Edelbaustahlbereichs. Das Unternehmen<br />
hat Anfang dieses Jahres eine neue<br />
Sekundärmetallurgie in Betrieb genommen,<br />
um in diesem Segment für zusätzliche Kapazitäten<br />
und ein weiter verbessertes Qualitätsspektrum<br />
zu sorgen. (sm 130505087) K<br />
Schmolz+Bickenbach in weiterhin<br />
anspruchsvollem Marktumfeld<br />
Emmenbrücke. Die Schmolz+Bickenbach AG musste im vergangenen Jahr<br />
aufgrund der schwierigen Marktverhältnisse eine unbefriedigende Absatzund<br />
Ergebnisentwicklung hinnehmen.<br />
WWK Die Umsatzerlöse der Schmolz+Bickenbach<br />
AG gingen 2012 im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 9,2 % von 3,942 Mrd. € auf<br />
3,581 Mrd. € zurück. Während das Unternehmen<br />
in Europa Umsatzeinbußen von<br />
12,9 % hinnehmen musste, erzielte es in<br />
Nordamerika und den übrigen Regionen<br />
eine deutliche Umsatzsteigerung von<br />
15,5 % bzw. 7,0 %. Beim Werkzeugstahl<br />
ging der Absatz durch die verhaltene Nachfrage<br />
des Maschinenbaus in Europa um<br />
9,5 % zurück, allerdings sank der Umsatz in<br />
diesem Bereich aufgrund einer verbesserten<br />
Produktmischung gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />
nur um 2,4 %. Der Absatzrückgang<br />
von 4,6 % beim RSH(Rost-, Säureund<br />
hitzebeständiger)-Stahl fällt im Vergleich<br />
zu den anderen Produktgruppen<br />
relativ moderat aus. Aufgrund des Preisrückgangs<br />
bei den Legierungselementen ging<br />
der Umsatz mit RSH-Stahl aber um 7,4 %<br />
zurück. Im Edelbaustahlbereich verzeichnete<br />
das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr<br />
sowohl beim Absatz (– 11,6 %) als auch<br />
beim Umsatz (– 13,2 %) erhebliche Rückgänge.<br />
Das um den Restrukturierungsaufwand<br />
bereinigte Betriebliche Ergebnis vor<br />
Abschreibungen (Adjusted EBITDA) verringerte<br />
sich um 48,8 % auf 151,8 Mill. €<br />
(2011: 296,2 Mill. €).<br />
Im vergangenen Jahr hat die Schmolz+<br />
Bickenbach AG das Kostensenkungsprogramm<br />
fortgeführt und zudem bei einzelnen<br />
Gesellschaften umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen<br />
eingeleitet. Bei im<br />
Jahr 2012 ausgewiesenen Restrukturierungskosten<br />
von 29,3 Mill. € erwartet das Unternehmen<br />
künftige Kosteneinsparungen von<br />
insgesamt rd. 35 Mill. €. Im März 2013 hat<br />
die Schmolz+Bickenbach AG mit den kreditgebenden<br />
Banken Anpassungen der bestehenden<br />
Kreditverträge vereinbart. Die Vereinbarungen<br />
umfassen Finanzierungslinien in<br />
einem Gesamtvolumen von ca. 930 Mill. €.<br />
Für 2013 erwartet die Schmolz+Bickenbach<br />
AG ein ähnliches Absatz- und Umsatzniveau<br />
wie 2012. Der Investitionsbedarf wird laut<br />
Unternehmensangaben, gekürzt um erwartete<br />
Investitionszuschüsse, bei rd. 100 Mill. €<br />
liegen (2012: 141 Mill. €). (sm 130505069) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>05.2013</strong>