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stahlmarkt 08.2013 (August)

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RWI-Stahlbericht mit besseren Aussichten für 2014<br />

Deutsche Stahlrohrindustrie im weltweiten Wettbewerb<br />

Sägeproduktivität noch lange nicht am Ende<br />

<strong>08.2013</strong><br />

Druck und Konzeption www.gt-trendhouse42.de · STARKDESIGN ®<br />

Stah<br />

Klappe


8 Milliarden<br />

600.000 t<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong><br />

K 3


Editorial K 5<br />

In Deutschland »robust«<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 69936-131<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

WW K Die deutsche Rohstahlerzeugung hat sich seit<br />

Beginn des vergangenen Jahres trotz sich abkühlender<br />

Konjunktur robust gezeigt. So heißt es in dem Mitte Juni<br />

erschienenen »Stahlbericht« des Rheinisch-Westfälischen<br />

Instituts für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI), siehe<br />

auch Seite 10.<br />

WWK Prof. Dr. Roland Döhrn, Leiter des RWI-Kompetenzbereichs<br />

»Wachstum, Konjunktur, öffentliche Finanzen«,<br />

und sein Team gehen davon aus, dass die Rohstahlproduktion<br />

in Deutschland dieses Jahr zwar um<br />

1 % sinken, im kommenden Jahr aber wieder um 0,9 %<br />

auf 42,6 Mill. t steigen wird. Die Kapazitätsauslastung<br />

(85 %) der Stahlwerke sei für Deutschland nicht befriedigend<br />

gewesen, lasse sich aber im Vergleich zu den<br />

meisten anderen EU-Ländern noch als relativ gut be -<br />

zeichnen. 2014 dürfte laut RWI-Prognose »der Aufschwung<br />

in Deutschland wieder an Kraft gewinnen«.<br />

WW K Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch die Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V. (WVSR). Die Stahlrohrproduktion<br />

werde dieses Jahr leicht hinter dem<br />

Vorjahr zurückbleiben, hieß es, aber: »Im Vergleich mit<br />

dem europäischen Ausland haben sich die deutschen<br />

Hersteller gut gehalten«, sagte Andreas Denker, der neu<br />

gewählte Vorstandsvorsitzende der WVSR, im Interview<br />

mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«, mehr dazu ab Seite 24.<br />

WW K Überhaupt, zahlreiche Unternehmer und Kenner<br />

des Stahlmarkts rechnen damit, dass Deutschland mit<br />

seinen Unternehmen besser aus der Krise im Euroraum<br />

hervorgehen werde als andere Länder. Das liegt sicher<br />

– trotz aller Sorgen und Herausforderungen – auch an<br />

der nach wie vor hohen Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Wirtschaft und Wissenschaft.<br />

Einige Beispiele dazu finden Sie in unserem Special<br />

»Trennen / Sägen« ab Seite 48.<br />

WW K Übrigens starten bereits wieder unsere Vorbereitungen<br />

zum nächsten <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff, der<br />

am ersten Messetag auf der Blechexpo in Stuttgart stattfinden<br />

wird. Im Vortragsteil geht es u. a. um neue Sägekonzepte<br />

für Service-Center, Distributeure und Verarbeiter<br />

von Stahl. Außerdem erfahren wir Interessantes zur<br />

Lage auf dem europäischen Stahlmarkt, über den Konsolidierungsdruck<br />

und die strategischen Herausforderungen<br />

bei deutschen Edelstahl-Service-Centern sowie<br />

über geeignete Lösungsmöglichkeiten. Unsere Einladung<br />

finden Sie auf Seite 75.<br />

Der nächste <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />

am 5. November ab 17.30 Uhr<br />

zur Blechexpo, Stuttgart<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Anmeldung<br />

» Branchentreff<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


6 K<br />

INHALT <strong>08.2013</strong><br />

SEITENBLICK<br />

8 Rekrutiert mehr ausländische Fachkräfte<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

10 Überkapazitäten bremsen globale Stahlindustrie<br />

12 WTO-Stahlhandelspolitik im Überblick<br />

14 Hallenbau verläuft nach Plan<br />

16 Leichte Erholung des Marktumfelds erwartet<br />

18 Neue Firmenschriften<br />

BRANCHENBERICHT<br />

20 Stahlbau zeigt sich »verhalten optimistisch«<br />

Stahlrohrindustrie: Produktionsanteile EU<br />

2000 = 16 Mill. t<br />

SPECIAL: ROHRE, PROFILE, FLANSCHE & CO.<br />

24 Die deutsche Stahlrohrindustrie 2013<br />

28 STAHL-ROHR-Statistik<br />

31 Mit Weitsicht geplant und erfolgreich umgesetzt<br />

34 Topqualität und besondere Abmessungen für anspruchsvolle<br />

Projekte<br />

38 Hohlprofile für die Spitze des One World Trade Centers<br />

40 Erfolgsgeheimnis: Tradition und Qualität<br />

42 Joachim Gauck zu Besuch bei WeserWind<br />

44 Annahütte präsentiert neue Gewindestahlmuffen<br />

46 Hochfeste und verschleißfeste Spezialstähle in Rohr- und<br />

Hohlprofilform<br />

Griechenland<br />

Tschech.<br />

Republik<br />

Österreich<br />

Polen<br />

Andere<br />

UK<br />

3%<br />

4%<br />

5%<br />

5%<br />

17%<br />

7%<br />

Spanien<br />

8%<br />

Deutschland<br />

20%<br />

9% Frankreich<br />

22%<br />

Italien<br />

SPECIAL: TRENNENDE FERTIGUNGSVERFAHREN:<br />

SÄGEN<br />

48 Sägeproduktivität noch lange nicht am Ende<br />

58 Sägen, Lagern und Handhaben – immer intelligenter<br />

60 Erfolgreiche Fachmesse für Stahlexperten<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

63 Lasermarkiersystem L-Box<br />

64 Investition sichert langfristige Qualität<br />

RUBRIKEN<br />

66 Veranstaltungen<br />

68 StahlTermine<br />

69 Fachmedien<br />

70 VIP<br />

72 Inserentenverzeichnis<br />

74 Vorschau/Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


worldsteel-Report K 7<br />

Weltrohstahlproduktion im Juni 2013<br />

GUT AUFGESTELLT Überkapazitäten<br />

bremsen die globale<br />

Stahlindustrie, wobei die deutsche<br />

Stahlindustrie vergleichsweise gut<br />

aufgestellt ist, so das RWI in<br />

seinem aktuellen Stahlbericht.<br />

10<br />

DEUTSCHE STAHLROHR-<br />

INDUSTRIE Das erste Halbjahr<br />

2013 verlief aus Sicht der<br />

deutschen Stahlrohrindustrie<br />

wenig dynamisch. Auf den<br />

Märkten lassen sich jedoch nicht<br />

nur Risiken, sondern auch Chancen<br />

sehen.<br />

SÄGEN Die Anforderungen an<br />

Sägemaschinen sind in den letzten<br />

Jahren deutlich komplexer<br />

geworden: Präzision, Wirtschaftlichkeit,<br />

Flexibilität und Energieeffizienz<br />

müssen in gleichem Maße<br />

erfüllt sein.<br />

24<br />

48<br />

Fotos: BEWO, Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V., RWI<br />

J Die 64 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 98 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2012 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

Juni<br />

2013<br />

Mai<br />

2013<br />

Juni<br />

2012<br />

% Veränd.<br />

Juni 13/12<br />

6 Monate<br />

2013 2012<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 540 e 555 569 – 5,1 3.506 3.784 – 7,3<br />

Bulgarien 40 e 40 e 54 – 25,4 247 349 – 29,3<br />

Deutschland 3.684 3.653 3.767 – 2,2 21.720 21.919 – 0,9<br />

Finnland 255 269 285 – 10,6 1.737 2.062 – 15,8<br />

Frankreich 1.378 1.424 1.340 2,8 8.025 8.384 – 4,3<br />

Griechenland 75 e 105 e 110 – 31,8 477 728 – 34,5<br />

Großbritannien 1055 984 962 9,8 5.723 4.579 25,0<br />

Italien 2.188 2.316 2.439 – 10,3 12.683 14.876 – 14,7<br />

Luxemburg 136 150 e 190 – 28,7 995 1.125 – 11,5<br />

Niederlande 536 635 561 – 4,5 3.118 3.367 – 7,4<br />

Österreich 625 683 623 0,3 3.945 3.821 3,2<br />

Polen 630 e 715 e 682 – 7,6 3.957 4.529 – 12,6<br />

Schweden 370 405 385 – 3,9 2.275 2.487 – 8,5<br />

Slowakei 341 419 371 – 8,0 2.337 2.308 1,3<br />

Slowenien 60 49 57 3,7 307 347 – 11,4<br />

Spanien 1.300 e 1.371 1.228 5,9 7.547 7.547 0,0<br />

Tschechien 433 467 430 0,6 2.616 2.743 – 4,6<br />

Ungarn 84 74 131 – 35,9 388 825 – 53,0<br />

Weitere EU-Länder (27) (e) 441 e 397 e 503 – 12,4 2.693 3.024 – 10,9<br />

European Union (27) 14.170 14.711 14.687 – 3,5 84.297 88.803 – 5,1<br />

Bosnien-Herzegovina 59 66 63 – 5,5 375 341 10,1<br />

Kroatien 10 e 15 e 0 – 65 0 –<br />

Mazedonien 10 e 0 22 – 54,5 42 129 – 67,4<br />

Norwegen 50 e 50 e 65 – 22,7 308 357 – 13,7<br />

Serbien 49 76 60 – 18,7 124 325 – 61,8<br />

Türkei 2.957 3.020 2.941 0,5 17.408 17.930 – 2,9<br />

Europa außer EU 3.135 3.227 3.151 – 0,5 18.322 19.082 – 4,0<br />

Kasachstan 265 e 285 e 317 – 16,3 1.532 1.953 – 21,6<br />

Moldawien 0 e 0 e 47 – 100,0 0 155 – 100,0<br />

Russland 5.698 6.086 5.743 – 0,8 34.704 35.745 – 2,9<br />

Ukraine 3.060 2.772 2.840 7,8 17.043 17.146 – 0,6<br />

Usbekistan 70 70 e 72 – 2,3 383 377 1,4<br />

Weißrussland 225 e 235 e 225 0,0 1.346 1.337 0,7<br />

C.I.S. (6) 9.318 9.448 9.243 0,8 55.008 56.713 – 3,0<br />

El Salvador 9 e 10 e 8 18,4 51 45 14,1<br />

Guatemala 30 e 30 e 27 12,5 167 158 5,9<br />

Kanada 1.000 e 1.140 e 1.011 – 1,1 6.300 6.929 – 9,1<br />

Kuba 25 e 25 e 24 2,9 137 156 – 11,7<br />

Mexiko 1.450 e 1.460 e 1.413 2,6 8.931 8.923 0,1<br />

Trinidad und Tobago 55 e 42 59 – 7,1 296 321 – 7,8<br />

USA 7.221 7.522 7.239 – 0,2 43.232 46.192 – 6,4<br />

Nordamerika 9.790 10.229 9.780 0,1 59.115 62.724 – 5,8<br />

Argentinien 417 449 451 – 7,7 2.403 2.732 – 12,1<br />

Brasilien 2.831 3.013 2.757 2,7 16.974 17.350 – 2,2<br />

Chile 90 e 105 e 144 – 37,6 633 868 – 27,0<br />

Ecuador 40 e 40 e 36 10,2 237 218 8,8<br />

Kolumbien 90 e 90 e 121 – 25,7 527 702 – 24,9<br />

Paraguay 1 e 1 e 4 – 72,8 7 18 – 62,1<br />

Peru 95 e 95 e 81 17,3 536 455 17,7<br />

Uruguay 7 e 7 e 8 – 7,2 34 37 – 6,6<br />

Venezuela 190 e 225 e 217 – 12,5 1.184 1.245 – 4,9<br />

Südamerika 3.761 4.025 3.819 – 1,5 22.535 23.624 – 4,6<br />

Ägypten 540 e 561 e 552 – 2,2 3.339 3.332 0,2<br />

Algerien 50 60 43 14,3 262 327 – 19,9<br />

Iran 1.250 e 1.287 1.225 2,0 7.327 7.390 – 0,9<br />

Katar 191 192 183 4,4 1.148 1.111 3,3<br />

Marokko 48 52 36 35,8 314 303 3,6<br />

Saudi-Arabien 453 479 448 1,0 2.756 2.708 1,7<br />

Südafrika 550 e 570 e 592 – 7,1 3.325 3.723 – 10,7<br />

Afrika/Mittlerer Osten 3.146 3.202 3.113 1,1 18.859 18.973 – 0,6<br />

China (1) 64.660 67.034 61.816 4,6 389.870 363.007 7,4<br />

Indien 6.450 e 6.730 e 6.392 0,9 39.637 38.687 2,5<br />

Japan 9.281 9.622 9.198 0,9 54.711 54.064 1,2<br />

Südkorea 5.458 5.530 5.767 – 5,4 33.059 34.896 – 5,3<br />

Taiwan, China 2.040 e 2.060 e 1.781 14,6 11.571 10.617 9,0<br />

Asien 87.889 90.976 84.953 3,5 528.849 501.272 5,5<br />

Australien 371 406 403 – 8,0 2.363 2.406 – 1,8<br />

Neuseeland 74 79 82 – 9,1 449 448 0,3<br />

Ozeanien 445 485 485 – 8,2 2.812 2.854 – 1,5<br />

Gesamt (64 Länder) 131.652 136.302 129.229 1,9 789.796 774.044 2,0<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


8 K<br />

SEITENBLICK<br />

Rekrutiert mehr<br />

ausländische Fachkräfte<br />

Deutschland braucht Zuwanderung. Um aktuelle und vor allem zukünftige<br />

Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu schließen, müssen Unternehmen vermehrt<br />

Fachkräfte aus dem Ausland anwerben. Für große, international tätige<br />

Konzerne ist das bereits Tagesgeschäft. Dagegen tun sich Mittelständler<br />

bei der Personalgewinnung jenseits der Heimat noch schwer. Doch der<br />

Aufwand lohnt.<br />

WWK Ausländische Mitarbeiter sind mehr als<br />

nur Lückenfüller. Sie sind eine Bereicherung<br />

und bringen den Betrieben neue Impulse.<br />

Zum Beispiel BMW: Der Autobauer wird im<br />

September 25 junge Spanier in seine Unternehmenszentrale<br />

nach München holen, um<br />

sie dort ein Jahr auszubilden, im Vertrieb, im<br />

Marketing, in der Entwicklung – entsprechend<br />

ihren Fähigkeiten und Interessen. Die<br />

Spanier sollen auch in die deutsche Kultur<br />

eintauchen, womöglich bei einer BMW-<br />

Gastfamilie wohnen. Nach zwölf Monaten<br />

können die jungen Leute dann zurück in ihre<br />

Heimat gehen oder auch hierbleiben – das<br />

wäre dem Fahrzeughersteller am liebsten.<br />

Wie viele deutsche Unternehmen spürt<br />

BMW, dass Fachkräfte allmählich knapp werden.<br />

Und die Schere zwischen Angebot und<br />

Nachfrage wird in den nächsten Jahren noch<br />

weiter auseinanderklaffen. Das ist eine Folge<br />

der demografischen Entwicklung; geburtenschwache<br />

Jahrgänge drängen auf den<br />

Arbeitsmarkt. Statistiker haben ausgerechnet,<br />

dass es in Deutschland schon 2015 gut 6 Mill.<br />

Menschen weniger im erwerbsfähigen Alter<br />

geben wird. Damit ist klar: Der heimische<br />

Arbeitsmarkt allein wird den Bedarf an qualifiziertem<br />

Personal nicht decken können. Die<br />

Unternehmen werden sich verstärkt auch im<br />

Ausland nach neuen Mitarbeitern umsehen<br />

müssen. Einige ma chen das schon. Von den<br />

mehr als 4.000 Menschen, die BMW im vergangenen<br />

Jahr einstellte, kamen bereits 700<br />

aus dem Ausland – so viele wie nie zuvor.<br />

Großen, international agierenden Konzernen<br />

fällt die Rekrutierung in anderen Ländern<br />

vergleichsweise leicht: Sie sind in ihrer<br />

Branche weltweit bekannt. Und sie verfügen<br />

oft über erhebliche Kapazitäten im Personalbereich,<br />

um auch fern der Heimat nach ge -<br />

eigneten Fachkräften zu fahnden. Noch sehr<br />

viel zurückhaltender agieren dagegen kleine<br />

und mittelgroße Unternehmen. Dafür gibt<br />

es nach Erkenntnis des Rationalisierungs-<br />

»<br />

Ausländische<br />

Mitarbeiter<br />

bringen den Betrieben<br />

neue Impulse.<br />

und Innovationszentrums der Deutschen<br />

Wirtschaft (RKW) vor allem einen Grund:<br />

Die Personalgewinnung im Ausland er -<br />

scheint ihnen zu kompliziert und intran s-<br />

parent. Auch fürchten sie Schwierigkeiten<br />

wegen fehlender Sprachkenntnisse. Und sie<br />

können die Kompetenzen der Bewerber<br />

anhand ausländischer Qualifikationen<br />

schlecht einschätzen. Das sind nachvollziehbare<br />

Argumente. Im Kundenkontakt, im<br />

Kollegenkreis wird deutsch gesprochen.<br />

Fachbegriffe haben deutsche Bezeichnungen<br />

– und diese richtig zu verstehen und<br />

anzuwenden ist in manchen Berufen schon<br />

aus Gründen der Sicherheit zwingend erforderlich.<br />

Aber es gibt vielfältige Hilfestellungen<br />

bei der Sprachförderung und Rekrutierung.<br />

Die zentrale Auslandsvermittlung<br />

der Bundesagentur für Arbeit arbeitet eng<br />

mit den Arbeitsverwaltungen der EU-Länder<br />

zusammen. Zudem haben in einigen Re -<br />

gionen Deutschlands Kammern und Wirtschaftsförderungen<br />

Kooperationen mit südeuropäischen<br />

Regionen verabredet. Sie<br />

organisieren die Gewinnung ausländischer<br />

Fachkräfte und betreuen deren Integration<br />

in die Unternehmen.<br />

Wer auf eigene Faust im Ausland suchen<br />

möchte, sollte sich bewusst sein, dass er<br />

dabei anders vorgehen muss als bei der<br />

Rekrutierung heimischer Kräfte. Das be ginnt<br />

damit, dass die Stellenanzeige in Englisch<br />

oder einer anderen Fremdsprache formuliert<br />

sein muss. Auch haben Fachkräfte aus dem<br />

Ausland einen besonderen Informationsbedarf.<br />

So ist es für sie wichtig zu erfahren,<br />

welche Unterstützung das Unternehmen bei<br />

der Integration ihrer Familie bietet, ob es<br />

Sprachförderung betreibt, bei der Wohnungssuche<br />

und Behördengängen behilflich<br />

ist und vielleicht auch den Partner bei der<br />

Jobsuche unterstützen kann. Die Unternehmen<br />

wiederum sollten nach Empfehlung<br />

von Personalfachleuten von Beginn an<br />

sprachliche und fachliche Defizite einkalkulieren<br />

und im Vorstellungsgespräch vielmehr<br />

ausloten, wie groß der Ehrgeiz des Bewerbers<br />

ist, diese Lücken auszugleichen.<br />

Keine Frage: Die Personalrekrutierung im<br />

Ausland ist eine aufwendige Sache. Aber die<br />

Chancen, die sich dadurch ergeben können,<br />

wiegen den Mehraufwand nach Einschätzung<br />

von Fachleuten allemal auf. Denn es<br />

geht nicht nur darum, einen Arbeitsplatz zu<br />

besetzen, für den sich in Deutschland kein<br />

Bewerber findet. Internationale Fachkräfte<br />

können sehr inspirierend für das gesamte<br />

Team sein und neue Perspektiven eröffnen,<br />

sei es durch länderspezifische Markt- und<br />

Produktkenntnisse, interkulturelle Sensibilität<br />

oder besondere Sprachkenntnisse, die<br />

für das internationale Geschäft wichtig sind.<br />

ber<br />

(sm 130805443) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong><br />

K 9


10 K Steel International<br />

Überkapazitäten bremsen<br />

globale Stahlindustrie<br />

Stahlindustrie in Deutschland vergleichsweise<br />

gut aufgestellt<br />

Essen. Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI)<br />

rechnet für das kommende Jahr mit einer stärkeren Zunahme (+ 4 %) der<br />

Weltrohstahlerzeugung als in diesem Jahr (+ 1,8 %). Eine höhere<br />

Kapazitätsauslastung ist laut dem Institut allerdings nicht zu erwarten,<br />

zudem ist die Erlössituation der Stahlunternehmen schwierig.<br />

WW K Aufgrund der schwachen Konjunktur<br />

wird die Weltrohstahlerzeugung in diesem<br />

Jahr nur um 1,8 % zunehmen, wie das RWI<br />

in seinem Stahlbericht 2013 mitteilt. So ist<br />

in den Schwellenländern, allen voran China,<br />

bei der Produktion in diesem Jahr zwar ein<br />

leichter Aufwärtstrend zu erkennen, in den<br />

hochentwickelten Volkswirtschaften hingegen<br />

ging die Produktion zuletzt sogar zu -<br />

rück. Im nächsten Jahr wird die Weltrohstahlerzeugung<br />

aufgrund einer Belebung<br />

der globalen Konjunktur laut dem Institut<br />

immerhin um 4 % zunehmen, die Kapazitätsauslastung<br />

allerdings bei weiterhin niedrigen<br />

80 % liegen.<br />

Im Vergleich zu den anderen europäischen<br />

Ländern steht die deutsche Stahl industrie<br />

mit einer Kapazitätsauslastung von 85 %<br />

noch relativ gut da, dennoch liegt der Wert<br />

unterhalb des langjährigen Durchschnitts.<br />

Keine großen Sprünge sind bei der Rohstahlproduktion<br />

zu erwarten. Dem Stahl bericht<br />

zufolge kommt die Konjunktur in Deutschland<br />

erst gegen Jahresende in Schwung,<br />

wodurch die Rohstahlerzeugung der deutschen<br />

Stahlindustrie 2013 um 1 % auf 42,2<br />

Mill. t sinken dürfte. Im nächsten Jahr rechnet<br />

das RWI aufgrund der lebhafteren Konjunktur<br />

dann mit einem leichten Anstieg der<br />

Produktion um 0,9 % auf 42,6 Mill. t.<br />

Schwierige wirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

Ein großes Problem für die deutsche Stahlindustrie<br />

stellt derzeit die Erlössituation dar.<br />

Anders als bei den Stahlpreisen haben sich<br />

die Rohstoffpreise seit 2009 deutlich verteuert,<br />

Eisenerz um rd. 45 % und Kohle um rd.<br />

60 %.<br />

Die Europäische Union sieht den Abbau<br />

von Kapazitäten und die Steigerung der<br />

Energieeffizienz als die zwei größten He -<br />

rausforderungen, vor denen die europäische<br />

Stahlindustrie steht, und hat im Juni dieses<br />

Jahres daher einen Aktionsplan für die Stahlindustrie<br />

ins Leben gerufen. Demnach will<br />

die EU den Strukturwandel der Branche<br />

unterstützend begleiten und die Grundlagen<br />

für Wachstum fördern. Der Verzicht<br />

auf direkte Subventionen ist laut dem RWI<br />

der richtige Weg zur Bewältigung der He -<br />

rausforderungen. Im Hinblick auf die Klimaziele<br />

ist es dem Wirtschaftsinstitut zufolge<br />

wichtig, dass die Europäische Union die<br />

Recyclingfähigkeit der Stahlindustrie und die<br />

Langlebigkeit von Stahlprodukten im Ak -<br />

tionsplan berücksichtigt und allgemeine,<br />

branchenunabhängige Vorgaben vermeidet.<br />

(sm 130805460) K<br />

Walzstahlbilanz für Deutschland 2010 bis 2014 in Mill. t<br />

2010 2011 2012 2013 p 2014 p 2012 2013 p 2014 p<br />

Veränderung gegenüber<br />

dem Vorjahr in %<br />

Produktion der Stahlverwender 1<br />

2010=100<br />

100,0 108,2 106,0 103,4 108,3 – 2,0 – 2,4 4,7<br />

Stahlverwendung 34,2 36,8 35,8 34,7 36,0 – 2,6 – 3,1 3,9<br />

Lagerveränderung 1,9 2,6 – 0,2 0,5 0,1<br />

Marktversorgung 2 36,1 39,4 35,6 35,2 36,1 – 9,6 – 1,3 2,8<br />

Einfuhr Walzstahlerzeugnisse 3 17,1 19,8 17,9 17,0 17,8 – 9,6 – 5,0 5,1<br />

Ausfuhr Walzstahlerzeugnisse 3 17,8 18,3 18,7 18,3 19,0 2,4 – 2,1 3,5<br />

Erzeugung warmgewalzter<br />

Stahlerzeugnisse<br />

36,8 37,9 36,5 36,5 37,3 – 3,8 0,1 2,1<br />

Rohstahlerzeugung 43,8 44,3 42,6 42,2 42,6 – 3,7 – 1,0 0,9<br />

Eigene Berechnungen des RWI nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, der Wirtschaftsvereinigung Stahl und des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel. – 1 Mit den Anteilen an der<br />

Stahlverwendung gewichteter Produktionsindex der Stahlverwender. – 2 Walzstahlerzeugung zuzüglich Import abzüglich Export. – 3 Ohne Erzeugnisse der Rohrwerke. – p Prognose Quelle: RWI<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


L STEEL TICKER<br />

VOESTALPINE FINDET ABNEHMER FÜR<br />

»EISENSCHWAMM« AUS TEXAS<br />

Linz. Der voestalpine-Konzern hat einen ersten Kunden für seine neue<br />

Direktreduktionsanlage in Texas gefunden, die ab 2016 mit etwa 150<br />

Mitarbeitern jährlich 2 Mill. t an höchstwertigem HBI (Hot Briquetted<br />

Iron) als Vormaterial für die Stahlerzeugung produzieren wird. Der größte<br />

mexikanische Stahlhersteller Altos Hornos de Mexico (AHMSA) hat<br />

eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet,<br />

ab Betriebs beginn langfristig eine große Menge HBI vom neuen voestalpine-Standort<br />

zu beziehen.<br />

Der mexikanische Stahlhersteller mit Sitz in Monclóva, nahe Monterrey,<br />

hat erst kürzlich seine bestehenden Rohstahlkapazitäten um rd.<br />

40 % erhöht und kann das hochwertige Vor material im neu installierten<br />

Licht bogenofen optimal einsetzen. Der voestalpine-Konzern, der selbst<br />

etwa die Hälfte der Produktion für seine Standorte in Europa benötigt,<br />

kann mit der Vereinbarung bereits vor Baubeginn der Anlage eine stabile<br />

Abnahme für einen erheblichen Teil der verbleibenden Hälfte sicherstellen.<br />

Gespräche mit weiteren Interessenten befinden sich laut dem<br />

österreichischen Stahlkonzern in einem fortgeschrittenen Stadium.<br />

Die Direktreduktionsanlage nahe der Stadt Corpus Christi, in die<br />

voest alpine rd. 550 Mill. € investiert, verfügt über einen direkten Tiefseezugang<br />

zum Golf von Mexiko. Im Gegensatz zur koksbasierten reinen<br />

Hochofenroute wird bei der geplanten Direktreduktion ausschließlich<br />

wesentlich umweltfreundlicheres Erdgas als Reduktionsmittel verwendet.<br />

(sm 130805313) K<br />

EUROFER KRITISIERT EU-ENTSCHEIDUNG<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EUROFER hat das EU-Parlament<br />

für seine Entscheidung zur vorübergehenden Einziehung von CO 2<br />

-<br />

Emis sionszertifikaten scharf kritisiert. Dieser Schritt werde die Energiekosten<br />

europäischer Stahl erzeuger unweigerlich in die Höhe treiben,<br />

sagte EUROFER-Generaldirektor Gordon Moffat. Und das in einer Zeit,<br />

in der die Industrie sowieso schon in einer Krise stecke.<br />

Der Verbandsdirektor wiederholte die Forderung nach einer Beendigung<br />

staatlicher Eingriffe in das marktwirtschaftlich ausgerichtete Emissionshandelssystem.<br />

Die Ziele für eine CO 2<br />

-arme Wirtschaft würden<br />

auch ohne staatliche Intervention erreicht. »Es ist an der Zeit, diese<br />

Eingriffe zu stoppen und über stabile Rahmenbedingungen für Wachstum<br />

in Europa nachzudenken«, sagte Moffat.<br />

(sm 130805478) K<br />

STAHLPRODUKTION IN LOTHRINGEN BEENDET<br />

Florange. ArcelorMittal hat die Flüssigphase seines Stahlwerks im<br />

lothringischen Florange endgültig stillgelegt. Die letzten beiden Hochöfen<br />

in der ostfranzösischen Region wurden bis Ende Juni mit einer<br />

Schutzhülle versehen, die rd. 600 betroffenen Mitarbeiter stehen vor<br />

ihrer Pensionierung oder werden an anderen Stellen im Unternehmen<br />

zum Einsatz kommen. In Frankreich bestehen nunmehr noch zwei Anlagen,<br />

die Flüssigstahl produzieren. Sie liegen in Dünkirchen und Fos-sur-<br />

Mer in der Nähe von Marseille und sind ebenfalls im Besitz des weltgrößten<br />

Stahlproduzenten.<br />

(sm 130705289) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


12 K Steel International<br />

WTO-Stahlhandelspolitik im Überblick<br />

Neueste Entwicklungen bei Stahlhandelsstreitigkeiten der EU<br />

Mailand (us). Obwohl alle G-20-Mitglieder sich vertraglich verpflichtet<br />

haben, kein Preisdumping zu betreiben, kommen solche Vorfälle immer<br />

wieder zum Tragen. Auf dem 3. Internationalen EUROMETAL-Steel-Trade-<br />

Day erläuterte Rudi Leleu, Director International Trade bei der Anwaltskanzlei<br />

Dentons in Brüssel, wie die EU gegen Preisdumping im Stahlmarkt<br />

vorgeht und welche Abwehrstrategien dabei zur Anwendung kommen.<br />

WW K Leleu ging zunächst auf das Regelwerk<br />

ein, auf das sich die teilnehmenden Staaten<br />

der Welthandelsorganisation WTO geeinigt<br />

haben – darunter zuletzt Russland, das nach<br />

rund zehnjährigen Verhandlungen mittlerweile<br />

ebenfalls WTO-Mitglied ist. Ziel der<br />

WTO ist die Abschaffung tarifärer und nichttarifärer<br />

Handelshemmnisse, um allen Mitgliedsstaaten<br />

einen möglichst reibungslosen<br />

Güteraustausch ermöglichen zu können.<br />

»<br />

Auch<br />

Herr Putin hat<br />

mittlerweile gemerkt, dass<br />

eine WTO-Mitgliedschaft<br />

bedeutet, sich an gemeinsame<br />

Regeln halten zu müssen.<br />

Dabei gelten die vier folgenden Grundprinzipien:<br />

Öffnung der Grenzen für den Handel,<br />

Meistbegünstigungsprinzip (d. h. ein Vorteil,<br />

den ein Mitglied einem Handelspartner einräumt,<br />

muss es auch allen anderen gewähren),<br />

diskriminierungsfreie Behandlung und<br />

Transparenz in allen Handelsfragen.<br />

Die anhaltende weltweite Wirtschaftsschwäche<br />

hat allerdings den Effekt, dass die<br />

Bedeutung regionaler Handelsblöcke zugenommen<br />

hat, die die Allgemeingültigkeit<br />

der WTO-Regeln wieder aufzuweichen versuchen.<br />

Das führt, wie Leleu erklärte, zur<br />

schrittweisen Wiederkehr von Handelsbeschränkungen<br />

– teilweise mit dem durchaus<br />

verständlichen Ziel, die heimische Industrie<br />

schützen zu wollen. Die wichtigsten dieser<br />

innerhalb der WTO-Regeln erlaubten Handelsbeschränkungen<br />

sind Anti-Dumping-<br />

Maßnahmen, Anti-Subventions-Maßnahmen<br />

sowie allgemeine Schutzmaßnahmen<br />

(Safeguards). Bei Letzteren handelt es sich<br />

meist um zeitlich begrenzte Importbeschränkungen,<br />

mit denen ein Mitgliedsstaat<br />

einen als gefährdet wahrgenommenen In -<br />

dustriezweig vor einem plötzlichen Anstieg<br />

der Importe schützen will.<br />

Indien und Brasilien bei<br />

Anti-Dumping-Maßnahmen vorn<br />

Um sich konform zu den WTO-Regularien<br />

zu verhalten, muss ein Mitgliedsstaat protektionistische<br />

Maßnahmen bei der WTO<br />

anmelden und dafür zunächst ein formelles<br />

Überprüfungsverfahren einleiten. Leleu gab<br />

einen Überblick, welche Staaten von Beginn<br />

des Jahres 2010 bis zur Jahresmitte 2012<br />

Anti-Dumping-Verfahren angestrengt ha -<br />

ben. Dabei zeigt sich, dass die aufstrebenden<br />

Schwellenländer wie Brasilien (79 Fälle)<br />

und Indien (67 Fälle) ganz vorne liegen; die<br />

USA kamen im selben Zeitraum beispielsweise<br />

nur auf 25 Verfahren. Insgesamt wurden<br />

– über alle Branchen hinweg – in dieser<br />

Periode 441 Anti-Dumping-Verfahren be -<br />

gonnen.<br />

Exportnationen, gegen die sich die jeweiligen<br />

Anti-Dumping-Maßnahmen richteten,<br />

sind dagegen vor allem in Ostasien zu finden.<br />

China liegt mit 123 Fällen weit vorne,<br />

mit großen Abstand folgt Südkorea mit 35<br />

Fällen. Auf die USA entfallen hier 31 Verfahren.<br />

Der Löwenanteil aller im fraglichen Zeitraum<br />

eingeleiteten Anti-Dumping-Verfahren<br />

betrifft dabei den Bereich der Metallprodukte<br />

(154 Fälle bzw. 35 %), wovon wiederum<br />

ein Großteil auf Stahlprodukte entfällt. Wie<br />

Leleu ausführte, bedeutet das zum einen,<br />

dass in der Metallindustrie tatsächlich eine<br />

ganze Menge an nicht als WTO-regelkonform<br />

angesehenem Preiswettbewerb stattfindet.<br />

Zum anderen zeigt es aber auch, dass<br />

die hinter den Verfahren stehenden Industriezweige<br />

offenbar stark genug sind, um in<br />

den politischen Gremien für den Schutz<br />

ihrer heimischen Produktion einzustehen.<br />

China als Exporteur<br />

besonders häufig im Fokus<br />

Das bisher gezeichnete generelle Bild setzt<br />

sich fort, wenn man die eingeleiteten Anti-<br />

Dumping-Verfahren für einzelne Stahlprodukte<br />

betrachtet. Die in der jüngeren Vergangenheit<br />

von Indien und Brasilien eingeleiteten<br />

Verfahren betrafen gleichermaßen Lang- und<br />

Flachprodukte; als Exporteure wurden dabei<br />

vor allem China und andere ostasiatische Länder<br />

untersucht, in deutlich weniger Fällen die<br />

USA und Südafrika, nur selten die EU oder<br />

einer ihrer Mitgliedsstaaten.<br />

Sieht man sich die Verfahren an, die die<br />

EU selbst angestrengt hat, so fällt auf, dass<br />

hier vor allem die Langprodukte betroffen<br />

sind. Bei den Exporteuren, deren Verhalten<br />

untersucht wurde, springt ebenfalls wieder<br />

China ins Auge; in rund drei Viertel der seit<br />

2007 eingeleiteten Anti-Dumping-Verfahren<br />

richtete sich die Untersuchung gegen den<br />

wichtigsten ostasiatischen Player.<br />

Die Wirkung der<br />

Anti-Dumping-Verfahren<br />

Im zweiten Teil seines Vortrags ging Leleu<br />

darauf ein, welche Voraussetzungen für ein<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Steel International K 13<br />

von der EU angestrengtes Anti-Dumping-<br />

Verfahren vorliegen müssen und wie dieser<br />

Prozess abläuft. Gerade für Importeure sei<br />

es wichtig, diese Zusammenhänge zu kennen.<br />

»Denn letzten Endes muss der Importeur<br />

beziehungsweise dessen Endkunde den<br />

zu entrichtenden Schutzzoll bezahlen«, sagte<br />

Leleu.<br />

Um eine Anti-Dumping-Maßnahme einzuleiten,<br />

muss die EU-Kommission zunächst<br />

feststellen, dass das betroffene Produkt in<br />

der EU hergestellt wird und dass das importierte<br />

Produkt mit ihm konkurriert. Bei Stahlprodukten<br />

sei dieser Teil des Verfahrens<br />

aufgrund der normierten Produktspezifikationen<br />

relativ problemlos abzuschließen, wie<br />

Leleu weiter ausführte. Als nächstes muss<br />

die EU klären, ob überhaupt Dumping vorliegt<br />

– ob also das importierte Produkt deutlich<br />

billiger angeboten wird, als es seinem<br />

Preis bei Verwendung im Exportland entsprechen<br />

würde. Weiterhin muss durch dieses<br />

Dumping eine Bedrohung der EU-Industrie<br />

vorliegen und ein kausaler Zusammenhang<br />

zwischen dem Import des Dumping-<br />

Produktes und der Gefährdung der heimischen<br />

Industrie bestehen. Sofern eine eventuelle<br />

protektionistische Maßnahme nicht<br />

gegen allgemeine EU-Interessen verstößt,<br />

kann die Kommission letztlich eine entsprechende<br />

Richtlinie beschließen.<br />

Wie Leleu weiter ausführte, kann es neun<br />

Monate dauern, bis die EU-Kommission zu<br />

»<br />

Eine<br />

Schutzmaßnahme<br />

kann normalerweise<br />

nach fünf Jahren verlängert<br />

werden – und sie wird<br />

häufig auch verlängert.<br />

vorläufigen Ergebnissen kommt und weitere<br />

sechs Monate, bis der Fall geschlossen<br />

wird oder eine entsprechende Schutzmaßnahme<br />

endgültig umgesetzt werden kann.<br />

Sollte ein Schutzzoll erhoben werden, so<br />

wird dieser normalerweise für fünf Jahre<br />

festgesetzt und ist als Prozentsatz auf den<br />

Warenwert zu entrichten. Der Schutz kann<br />

aber verlängert werden, wenn die konkrete<br />

Bedrohung durch das importierte Produkt<br />

dann immer noch besteht.<br />

Zum Schluss seines Vortrags gab Leleu<br />

noch einige Hinweise, wie sich Stahlhändler<br />

auf Anti-Dumping-Maßnahmen vorbereiten<br />

können. Dabei sei proaktives Handeln ge -<br />

fragt, um herauszubekommen, welche Verfahren<br />

womöglich in Kürze angestrengt<br />

werden können. Die Frist, um sich als betroffene<br />

Partei bei der EU registrieren zu lassen,<br />

betrage zum Beispiel nur 15 Tage. »Danach<br />

wird Ihnen niemand mehr zuhören«, sagte<br />

Leleu. Branchenverbände und kompetente<br />

Stellen in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten<br />

können in diesem Zusammenhang eine<br />

wichtige Anlaufstelle sein. Komme es zu<br />

einem Anti-Dumping-Verfahren, so sei es<br />

wichtig, die relevanten Fristen einzuhalten,<br />

alle in Frage kommenden Transaktionen zu<br />

dokumentieren und sich auf eine Ortsbegehung<br />

durch Beamte der EU-Kommission<br />

einzustellen. »Leider vergisst die EU-Kommission<br />

über dem Schutz der Industrie<br />

manchmal die Interessen der Importeure«,<br />

schloss Leleu seinen Vortrag. »Dem sollte<br />

man als Betroffener vorbeugen.«<br />

(sm 130705154) K


14 K Steel International<br />

Hallenbau verläuft nach Plan<br />

Deutsche Edelstahlwerke modernisieren<br />

Sekundärmetallurgie<br />

Witten. Anfang 2014 wollen die Deutschen Edelstahlwerke in einer<br />

neu errichteten Halle am Standort Witten hochmoderne Aggregate in<br />

Betrieb nehmen. Die Modernisierung, die während des laufenden Betriebs<br />

durchgeführt wird, befindet sich dabei voll im Zeitplan.<br />

WW K »Die Wetterkapriolen des langen Winters<br />

haben sich glücklicherweise nur bedingt<br />

auf den Zeitplan für das Gesamtprojekt ausgewirkt.<br />

Anfang 2014 laufen die neuen<br />

Anlagen«, so Projektleiter Gregor Ebbers.<br />

Die neue Halle wird nach Fertigstellung über<br />

eine Grundfläche von insgesamt 2.800 m²,<br />

einen zweigeschossigen Leitstand und ein<br />

Schalthaus mit fünf Etagen und 1.200 m²<br />

Nutzfläche verfügen. Der rd. 100 m² große<br />

Leitstand sorgt zukünftig mit seiner Lage im<br />

Zentrum der Halle für noch mehr Sicherheit.<br />

Er befindet sich mit den Aggregaten auf<br />

einer Hallenebene. Von dort haben die Mitarbeiter<br />

einen optimalen Überblick und<br />

müssen zum Bedienen der Anlagen nicht<br />

zwingend Stufen überwinden, wodurch das<br />

Verletzungsrisiko sinkt.<br />

Im Rahmen des Projekts setzt der Stahlproduzent<br />

auch ein neues Entstaubungskonzept<br />

für das Stahlwerk Witten um. Zwei<br />

neue Tuchfilteranlagen mit deutlich erhöhter<br />

Reinigungswirkung sollen die bisherige<br />

Elektrofilteranlage ersetzen. Mit beiden<br />

Anlagen zusammen wird sich die Entstaubungskapazität<br />

des Stahlwerks auf rd.<br />

1.000.000 m³/h steigern und damit nahezu<br />

verdoppeln.<br />

Herausforderung Arbeitssicherheit<br />

In den einzelnen Bauphasen war es neben<br />

den Witterungseinflüssen vor allem die<br />

Arbeitssicherheit der Mitarbeiter, die alle<br />

Projektbeteiligten herausforderte, da auf<br />

relativ engem Raum mehrere Gewerke, häufig<br />

gleichzeitig, im Einsatz waren. Die Beteiligten<br />

führten daher regelmäßig eine Ortsbegehung<br />

durch, zudem waren unablässig<br />

Sicherheitskoordinatoren, Sicherungsposten<br />

und Baustellenverantwortliche unterwegs,<br />

um die Abläufe zu überwachen.<br />

Der offizielle Startschuss für das Projekt<br />

fiel im Mai 2011, als die Deutschen Edelstahlwerke<br />

den Vertrag mit dem Anlagenbauer<br />

Inteco unterzeichneten. In Witten<br />

bilden Pfannenofen, Legierungsanlage,<br />

Vakuumbehandlungsanlage und Spülstand<br />

die Sekundärmetallurgie, die ein Kernbereich<br />

der Edelstahlerzeugung ist. Erst hier<br />

erhält der im Elektrolichtbogenofen<br />

erschmolzene Rohstahl mithilfe zugeführter<br />

Legierungselemente nicht nur die<br />

gewünschten Eigenschaften, sondern auch<br />

diverse qualitätssteigernde Nachbehandlungen.<br />

(sm 130805388) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Deutsche Edelstahlwerke GmbH<br />

Auestraße 4<br />

58452 Witten<br />

Tel. +49 2302 29-0<br />

www.dew-stahl.com<br />

(130805388/1)<br />

Ansicht der neuen Gebäude<br />

(Foto: Deutsche Edelstahlwerke)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Steel International K 15<br />

L STEEL TICKER<br />

USA EXPORTIERTEN AUCH IM APRIL<br />

WENIGER STAHL<br />

Falls Church. Die Stahlerzeuger der USA haben im April 5,3 % weniger<br />

Stahl ins Ausland verkauft als im Vormonat. Abgesehen von einem leichten<br />

Anstieg der Ausfuhren nach Mexiko sind die Exporte laut Berechnungen des<br />

American Institute for International Steel (AIIS) aufgrund der nachlassenden<br />

Nachfrage in alle wichtigen und weniger wichtigen Märkten gesunken.<br />

Ob der saisontypische Aufschwung damit nur aufgeschoben ist oder 2013<br />

ganz und gar ausfällt, ist immer noch nicht klar. Noch hoffen die Stahlunternehmen<br />

auf eine Verbesserung. Die Ausfuhr von 1,041 Mill. Nettotonnen<br />

im April 2013 bedeutet im Vergleich zum April 2012 einen Rückgang von<br />

10,7 %. In den ersten vier Monaten fielen die Exporte im Vergleich zum<br />

Vorjahreszeitraum um 12,2 %.<br />

Die größten Einbußen mussten die US-Stahlerzeuger im April 2013 im<br />

Vorjahresvergleich aus der Dominikanischen Republik (– 97,6 %) und aus<br />

Peru (– 83,9 %) hinnehmen. Den höchsten Anstieg verzeichneten indes in<br />

diesem Zeitraum Ecuador (+ 526,5 %) und Vietnam (+ 214,6 %).<br />

(sm 130805331) K<br />

BE GROUP ZIEHT SICH AUS CHINA ZURÜCK<br />

Malmö. Der schwedische Stahlhändler BE Group beendet aus strategischen<br />

Gründen sein Engagement im Reich der Mitte. Die lokale Tochter BE<br />

Group (Shanghai) Steel Trading wird für rd. 10 Mill. schwedische Kronen<br />

(rd. 1,1 Mill. €) an den Mitbewerber Ovako aus Upplands Väsby veräußert.<br />

Der Verkaufserlös wirkt sich nach Angaben der Schweden aber nur marginal<br />

auf das Ganzjahresergebnis aus.<br />

(sm 130805426) K<br />

ISSF SIEHT 2013 PRODUKTIONSPLUS<br />

Brüssel. Im laufenden Jahr wird mehr nichtrostender Rohstahl erzeugt als<br />

2012. Davon jedenfalls ist der internationale Stahlverband ISSF überzeugt.<br />

Untermauert wird seine Einschätzung von den Ergebnissen des ersten Quartals.<br />

Weltweit kletterte die Erzeugung um 6 % auf 9,4 Mill. t. Allerdings ist<br />

hierfür allein China mit einem Plus von 18,3 % auf 4,4 Mill. t verantwortlich.<br />

In allen anderen Regionen ging die Produktion zurück. Bei den Daten aus<br />

China muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Behörden einige Statistiken<br />

geändert haben und es deswegen zu diesem großen Anstieg<br />

gekommen sein könnte.<br />

Bis zum Ende des Jahres rechnet das International Stainless Steel Forum<br />

(ISSF) damit, dass Stahl einsetzende Unternehmen mehr Material nachfragen<br />

und teilweise auch ihre Lager im zweiten Halbjahr wieder auffüllen.<br />

Unter dem Strich soll dies zu einem leichten Anstieg der Erzeugung führen.<br />

Eine genaue Prognose nannte der Verband nicht.<br />

Im Auftaktquartal 2013 sank in Asien (ohne China) die Produktion um<br />

3,6 % auf 2,1 Mill. t. Osteuropa folgte mit einem Rückgang um 3 %. Westeuropa<br />

mit einem Minus von 2,8 % auf 2,1 Mill. t. Die Erzeuger in der<br />

Region Amerika produzierten 1,1 % weniger.<br />

Beim Vergleich des Auftaktquartals 2013 mit dem Schlussquartal 2012<br />

zeigt sich indes ein anderes Bild. In Westeuropa und Afrika stieg die Produktion<br />

nichtrostenden Rohstahls um 19,5 % und in Amerika um 10,3 %.<br />

In Asien ohne China zeigte sich ein Plus von 0,2 %. Nur in Osteuropa und<br />

in China ging die Erzeugung um 0,6 % be ziehungsweise 1,7 % zurück.<br />

(sm 130805314) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


16 K Steel International<br />

Leichte Erholung<br />

des Marktumfelds erwartet<br />

SMS setzt weiterhin auf bewährte Doppelstrategie<br />

Düsseldorf. Die SMS group, ein Verbund aus Unternehmen des<br />

metallurgischen Anlagen- und Maschinenbaus, verzeichnet einen Auftragseingang<br />

von 2,835 Mrd. € im Geschäftsjahr 2012. Der Umsatz stieg um 5 %<br />

auf 3,237 Mrd. €. Mit der Ende des Jahres 2012 erworbenen Mehrheitsbeteiligung<br />

an dem Luxemburger Unternehmen Paul Wurth gewinnt SMS<br />

noch einmal rd. 500 Mill. € Auftragsvolumen hinzu.<br />

WWK Die beiden Unternehmensbereiche SMS<br />

Siemag und SMS Meer spürten die Zurückhaltung<br />

der Kunden bei der Auftragsvergabe.<br />

So sank der Auftragseingang der SMS<br />

Siemag um 24 % auf 1,519 Mrd. €. SMS<br />

Meer verzeichnete einen Rückgang um<br />

16 % auf 1,152 Mrd. €. Die Gruppe elexis<br />

trug unverändert 180 Mill. € zum Auftragseingang<br />

der SMS group bei.<br />

»Wir gehen trotz einer weiterhin zurückhaltenden<br />

Investitionsneigung unserer Kunden<br />

bis zum Ende des Jahres von einer leichten<br />

Erholung des Marktumfelds aus. Vor<br />

dem Hintergrund unseres nach wie vor<br />

hohen Auftragsbestands und unter Berücksichtigung<br />

der Auswirkungen der erstmaligen<br />

Konsolidierung von Paul Wurth im laufenden<br />

Geschäftsjahr erwarten wir beim<br />

Umsatz eine leichte Steigerung gegenüber<br />

2012, aber ein rückläufiges Ergebnis«, so Dr.<br />

Heinrich Weiss, Vorsitzender der SMS group.<br />

Verhaltene Marktlage<br />

Der Markt für hütten- und walztechnische<br />

Anlagen zeigte sich 2012 verhalten. Die<br />

schwierige Ertragssituation vieler Stahlproduzenten<br />

sowie deren abwartende Marktbeurteilung<br />

führten zu Verzögerungen bei<br />

Projektvergaben. Zudem blockierten laufende<br />

Verkaufsprozesse für bestehende Hüttenwerke<br />

in Nordamerika und Brasilien andere<br />

Investitionsentscheidungen einiger Kunden.<br />

Hauptabsatzmärkte seien nach wie vor die<br />

Entwicklungs- und Schwellenländer, so<br />

Weiss.<br />

In den USA erholte sich die Nachfrage<br />

aufgrund des steigenden Bedarfs im Automobil-<br />

und Energiesektor rasch. Dies sei laut<br />

Weiss vor allem durch die Reindustrialisierung<br />

und eine neue Energiepolitik möglich.<br />

Mit der Frackingmethode würden mehr<br />

Rohre nötig. Zudem hätten die neuen hochwertigen<br />

Stahlqualitäten großes Potenzial.<br />

Laut Weiss könne sich dieses jedoch erst<br />

entfalten und gegen billige Bleche durchsetzen,<br />

wenn der langwierige Strukturwandel<br />

vonstattengegangen sei.<br />

Doppelstrategie: International<br />

vernetzte Fertigung<br />

SMS setzt weiterhin auf die Qualitätsfertigung<br />

der anspruchsvollsten Komponenten<br />

der Maschinen und Anlagen in Deutschland.<br />

Dazu wurde in den letzten Jahren erheblich<br />

(130805342/1)<br />

Zweistrangbrammengießanlage,<br />

China Steel Corporation, Taiwan<br />

(Foto: SMS group)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Steel International K 17<br />

in den Ausbau und die Modernisierung der<br />

Betriebe in Hilchenbach und Mönchengladbach<br />

investiert. Parallel dazu sind aber auch<br />

die Werkstattkapazitäten in China ausgeweitet<br />

worden. Hier geht es vor allem um<br />

einen besseren Kundenservice vor Ort und<br />

den Bau von speziellen Produkten, die auf<br />

den chinesischen Markt zugeschnitten sind<br />

und dort kostengünstiger hergestellt werden<br />

können.<br />

Insgesamt wird daran gearbeitet, die Herstellkosten<br />

durch fertigungsoptimierte Konstruktionen,<br />

eine höhere Effizienz in der<br />

Logistik und Produktivitätssteigerungen bei<br />

Engineering und Fertigung weiter zu senken.<br />

Man wolle außerdem die technische<br />

Entwicklung vorantreiben und die Weiterbildung<br />

und Qualifikation des erfahrenen<br />

Stammpersonals sowie die Ausbildung der<br />

Nachwuchskräfte intensivieren.<br />

Die SMS group will weiterhin ihre Präsenz<br />

außerhalb Europas ausbauen durch die Einstellung<br />

von qualifiziertem Personal und den<br />

Bau von Fertigungs- und Serviceeinrichtungen,<br />

speziell in ihren Hauptmärkten in China<br />

oder in Indien. »So können wir die in China<br />

geforderten lokalen Lieferanteile sicherstellen,<br />

ohne die wir solche Aufträge zunehmend<br />

gegen die Konkurrenzanbieter vor Ort<br />

verlieren würden«, sagt Weiss.<br />

Die SMS group versucht, junge Menschen<br />

schon im Kindergarten und in den Schulen<br />

für Technik zu interessieren. Dafür werden<br />

auch neue Kommunikationswege via »Social<br />

Media« beschritten und die Jugendlichen<br />

beispielsweise in Internet-TV und YouTube<br />

über Aufgabengebiete und Ausbildungsangebote<br />

informiert. Mit der SMS Akademie<br />

bietet das Unternehmen auf freiwilliger<br />

Basis ein breit angelegtes, zusätzliches Weiterbildungsangebot,<br />

das die Mitarbeiter in<br />

ihrer Freizeit nutzen. Gerade der Anlagenund<br />

Maschinenbau ist besonders auf das<br />

über lange Jahre erworbene Erfahrungswissen<br />

der Stammbelegschaften angewiesen.<br />

Im Anschluss gab Heinrich Weiss seinen<br />

Rücktritt als Mitglied der Geschäftsführung<br />

bekannt. Er wird von nun an den Vorsitz im<br />

Aufsichtsrat übernehmen. Seine Aufgabe<br />

als Sprecher der Unternehmensgruppe<br />

übergab Weiss an Dr. Joachim Schönbeck,<br />

der bisher primär für SMS Meer zuständig<br />

war.<br />

(sm 130805342) K<br />

L STEEL TICKER<br />

EUROFER FORDERT UMDENKEN<br />

IN EUROPA<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />

FER ist mit den Zielen der Europäischen Union<br />

unzufrieden. »Der Europäische Rat muss die<br />

europäische Politik zu einer wirklichen Industriepolitik<br />

für Wachstum, Arbeitsplätze und Innovationen<br />

verändern«, sagte EUROFER-Generaldirektor<br />

Gordon Moffat. Energie-, Klima- und<br />

Handelspolitik dürften nur Bestandteile dieser<br />

übergeordneten Leitlinie sein und müssten diese<br />

unterstützen. Gegenwärtig sei das Gegenteil der<br />

Fall.<br />

»Kein Unternehmen wird in Europa investieren,<br />

wenn hier Klimaziele unerreichbar und Energiepreise<br />

drei- oder viermal höher als in anderen<br />

Teilen der Welt sind«, sagte Moffat. Er forderte<br />

den Europäischen Rat auf, die Lücke zwischen<br />

den durchschnittlichen Energiepreisen für Industriekunden<br />

in Europa und ihren großen Wettbewerbern,<br />

vor allem in den USA, zu verkleinern.<br />

Die Klimapolitik müsse indes die unterschiedlichen<br />

Rahmenbedingungen von Sektoren be -<br />

rücksichtigen und darauf ausgerichtet sein, was<br />

technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll sei.<br />

(sm 130705279) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


18 K Neue Firmenschriften<br />

Badtke Edelstahl GmbH<br />

Verbindungen für Edelstahl<br />

12 Seiten, deutsch<br />

Seit mehr als 20 Jahren ist die Badtke<br />

Edelstahl GmbH als lagerhaltender Händler<br />

für Schweiß- und Gewindefittings,<br />

Armaturen, Flansche, Rohre sowie Verschraubungen<br />

aus hochwertigem Edelstahl<br />

tätig. Über 5.000 säure- und rostbeständige<br />

Artikel hält das Unternehmen<br />

vor, das neben seinem Hauptsitz in Langenselbold<br />

auch Verkaufsbüros in Langenhagen,<br />

Krefeld und Bad Boll unterhält.<br />

Zudem werden individuelle Sonderdrehteile<br />

nach Zeichnung gefertigt.<br />

IBE Software GmbH<br />

Eine CAD/CAM-Lösung, die bleibt!<br />

8 Seiten, deutsch<br />

Das Unternehmen IBE, seit 20 Jahren am<br />

Markt tätig, entwickelt integrierte, ma -<br />

schinenherstellerunabhängige CAD/<br />

CAM-Softwarelösungen für die Blech<br />

verarbeitende Industrie. Mit dem Blechcenter<br />

Plus präsentiert IBE eine Komplettlösung<br />

für die Auftragsoptimierung.<br />

Über eine einzige Datenbank stehen<br />

dabei einmal erfasste CAD-Daten innerhalb<br />

des PPS-Systems für Planung, Konstruktion,<br />

Kalkulation, Verschachtelung<br />

und NC-Programmierung zur Verfügung.<br />

Badtke Edelstahl GmbH<br />

Carl-Friedrich-Benz-Straße 7, 63505 Langenselbold<br />

Tel. +49 6184 9091-0, Fax +49 6184 9091-200<br />

E-Mail: info@badtke.de, www.badtke.de<br />

(sm 130805365) K<br />

IBE Software GmbH<br />

Friedrich-Paffrath-Straße 41, 26389 Wilhelmshaven<br />

Tel. +49 4421-994357, Fax +49 4421-994371<br />

E-Mail: info@ibe-software.de, www.ibe-software.de<br />

(sm 130805412) K<br />

Victor Thermal Dynamics<br />

ProMotion Nest<br />

4 Seiten, deutsch<br />

Victor Thermal Dynamics hat seinen<br />

Ursprung im Jahr 1957 im Dartmouth<br />

College, USA. Dort implementierten die<br />

Professoren James Browning und Merle<br />

Thorpe aus der Thayer School of Engineering<br />

diesen Zweig der Victor Technologies<br />

Limited. Thermal Dynamics deckt mit seinen<br />

Hochleistungsschneidwerkzeugen<br />

eine große Bandbreite des Plasmaschneidens<br />

und -schweißens ab. Zusätzlich vertreibt<br />

das Unternehmen ProMotion Nest,<br />

eine Software, die Schneidprogramme für<br />

CNC-Systeme direkt aus CAD-Zeichnungen<br />

im Standardformat (DXF) erzeugt.<br />

Victor Technologies Limited Victor Thermal Dynamics<br />

Chorley North Industrial Park, Chorley, Lancashire PR6 7BX, UK<br />

Tel. +44 1257 224824, www.victortechnologies.eu<br />

(sm 130805415) K<br />

VOL-Stahl GmbH<br />

Spezialstahlprofile<br />

11 Seiten, deutsch<br />

VOL-Stahl GmbH<br />

Königsbrückerstraße 31 – 33, 01099 Dresden<br />

Tel. +49 351 407521-0, Fax +49 351 407521-19<br />

E-Mail: info@vol-stahl.de, www.vol-stahl.de<br />

Warm- und kaltgewalzte sowie kaltgezogene<br />

Spezialstahlprofile sind die Bereiche,<br />

in denen die VOL-Stahl GmbH tätig ist.<br />

Das Unternehmen operiert als Tochtergesellschaft<br />

des russischen Stahlwerks<br />

Omutninsk Metallurgical Plant, das seit<br />

über 230 Jahren am Markt tätig ist und<br />

hauptsächlich Russland und die GUS-<br />

Staaten beliefert. Das russische Stahlwerk<br />

kann profilspezifische Anforderungen<br />

erfüllen, wovon u. a. die Automobilindustrie<br />

und der Maschinenbau profitieren.<br />

(sm 130805416) K<br />

WIKUS-Sägenfabrik<br />

Präzisions-Sägebänder<br />

40 Seiten, deutsch<br />

1958 als Familienbetrieb im nordhessischen<br />

Spangenberg gegründet, kann die<br />

WIKUS-Sägenfabrik vielfältige Erfahrungen<br />

in der Entwicklung und Produktion<br />

von Hochleistungswerkzeugen vorweisen<br />

und hat auch global einen Namen.<br />

Das Unternehmen wurde nach eigener<br />

Angabe als erster europäischer Sägebandhersteller<br />

nach DIN EN ISO 9001<br />

zertifiziert und hält ein umfangreiches<br />

Portfolio an Sägebändern für verschiedene<br />

Kundenanforderungen bereit.<br />

Zeschky Galvanik GmbH & Co. KG<br />

»1001« kundenindividuelle Oberflächen<br />

6 Seiten, deutsch<br />

Kundenindividuelle Oberflächenveredelung<br />

ist das Gebiet der Zeschky Galvanik<br />

GmbH & Co. KG. Mit Z-Protection übernimmt<br />

das Unternehmen auch Dienstleistungen,<br />

die vor- und nachgelagerte Prozesse<br />

einschließen. Dazu zählen Beratungs-<br />

und Entwicklungsprozesse für<br />

verschiedene Branchen, jedoch auch<br />

Waschen, Entfetten, Hinweise zum galvanogerechten<br />

Konstruieren, »Just-in-time-<br />

Lieferungen«, Zwischenlagern so wie<br />

andere Logistikaufgaben.<br />

WIKUS-Sägenfabrik Wilhelm H. Kullmann GmbH & Co. KG<br />

Melsunger Straße 30, 34286 Spangenberg<br />

Tel. +49 5663 500-0, Fax +49 5663 500-57<br />

E-Mail: info@wikus.de, www.wikus.de<br />

(sm 130805414) K<br />

Zeschky Galvanik GmbH & Co. KG<br />

Altenhofer Weg 35, 58300 Wetter<br />

Tel. +49 2335 965-0, Fax +49 2335 965-160<br />

E-Mail: info@zeschky.de, www.zeschky.de<br />

(sm 130805413) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


20 K Branchenbericht<br />

Stahlbau zeigt sich »verhalten optimistisch«<br />

Erheblicher Baubedarf bei der öffentlichen Hand<br />

Düsseldorf (kv). Der deutsche konstruktive Stahlbau erwartet 2013 kein<br />

wesentliches Wachstum. In seinen Hauptgeschäftsfeldern, Industrie- und<br />

Gewerbebau, Kraftwerksbau, aber auch im öffentlichen Bau, ist bisher noch<br />

wenig Schwung erkennbar. So hofft die mittelständische Branche auf eine<br />

Belebung im weiteren Verlauf des Jahres.<br />

WW K Dr. Bernhard Hauke, Sprecher der Ge -<br />

schäftsführung des bauforumsstahl e.V. in<br />

Düsseldorf, das sich als »Forum des Deutschen<br />

Stahlbaus« versteht, kann nicht verhehlen,<br />

dass sich die positiven Nachrichten<br />

über die aktuelle wirtschaftliche Situation<br />

derzeit noch in Grenzen halten. Allerdings<br />

klingt in seinen Worten für die weitere Entwicklung<br />

durchaus auch Zuversicht mit:<br />

»Das Baugewerbe hatte im ersten Quartal<br />

2013 – vor allem witterungsbedingt – die<br />

Schwächephase noch nicht überwunden. In<br />

den ersten drei Monaten sanken die Auftragseingänge<br />

preisbereinigt insgesamt um<br />

fast 5 %, im Hochbau um über 8 % gegenüber<br />

dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.<br />

Der baugewerbliche Umsatz verminderte<br />

sich um 10 %. Auch der konstruktive Stahlbau<br />

litt unter Produktionsausfällen, weil die<br />

vorangehenden Gewerke, die witterungsbedingt<br />

nicht fortgeführt werden konnten,<br />

den weiteren Produktionsablauf bremsten.<br />

Wir sind allerdings optimistisch, dass dies im<br />

Jahresverlauf nachgeholt werden kann.«<br />

Hauke erläutert: »Die Produktion im konstruktiven<br />

Stahlbau liegt seit 2007 bei etwa<br />

2 Mill. t, wir gehen davon aus, dass wir<br />

2013 erneut diese Marke überschreiten<br />

werden. Die Unzulänglichkeiten in der amtlichen<br />

Statistik erschweren allerdings die<br />

Prognose.« Der Statistik zufolge stieg die<br />

Produktion von 2005 auf 2006 zunächst<br />

von 1,4 Mill. auf deutlich über 1,6 Mill. t.<br />

2007 erhöhte sie sich dann auf gut 2,0<br />

Mill. t und 2008 auf fast 2,3 Mill. t. Nach<br />

einer Ab schwächung in den beiden Folgejahren<br />

auf jeweils rd. 2 Mill. t erreichte die<br />

Produktion 2011 ihren Höchstwert mit<br />

deutlich über 2,4 Mill. t, wobei allerdings<br />

Sondereinflüsse eine Rolle spielten. 2012<br />

schlugen 2,3 Mill. t zu Buche und die Prognose<br />

für 2013 lag zuletzt bei gut 2,0 Mill. t.<br />

Ob sie übertroffen werden kann, hängt vom<br />

weiteren Verlauf der Nachfrage in diesem<br />

»<br />

Unsere<br />

öffentliche Infrastruktur<br />

wird bereits seit 2003<br />

auf Verschleiß betrieben.<br />

Prof. Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbands<br />

der Deutschen Bauindustrie e.V.<br />

Jahr ab. Bei insgesamt noch immer befriedigendem<br />

Mengengeschäft hätten sich in -<br />

dessen die Margen im deutschen Stahlbau<br />

verschlechtert.<br />

Enttäuschende Entwicklung<br />

in den Schlüsselindustrien<br />

Befragt, wie sich deshalb die gegenwärtige<br />

Stimmung in der Branche beschreiben lässt,<br />

antwortet Dipl.-Ing. Volker Hüller, Haukes<br />

Kollege in der Geschäftsführung, im Ge -<br />

spräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«: »Verhalten<br />

optimistisch.« Warum der Stahlbau derzeit<br />

noch nicht so recht in Schwung sein kann,<br />

skizziert Hauke im Einzelnen: »Für die industriellen<br />

Schlüsselindustrien, wie zum Beispiel<br />

Automobilindustrie, Maschinenbau, elektrotechnische<br />

Industrie und Chemieindustrie,<br />

verlief das erste Quartal teilweise enttäuschend,<br />

das Inlandsgeschäft war rückläufig<br />

und die Ausfuhren in die Länder der Eurozone<br />

hatten sich noch nicht belebt.« Entsprechend<br />

würden die Impulse für den<br />

Industrie- und Gewerbebau und damit auch<br />

für den deutschen Stahlbau etwas verhaltener<br />

als im Vorjahr sein. »Wir stufen die Aussichten<br />

für den Wirtschaftsbau 2013 vorsichtig<br />

ein. Anstelle größerer Erweiterungsinvestitionen<br />

wird tendenziell eher in den<br />

Ersatz beziehungsweise die Ergänzung be -<br />

stehender Bauten und Anlagen investiert.<br />

Das Geschäft ist insgesamt kleinteiliger<br />

geworden.«<br />

Die Perspektiven für den klassischen<br />

Kraftwerksbau, also den Bau fossiler Kraftwerke,<br />

haben sich mit der Energiewende<br />

nach Haukes Worten erheblich verschlechtert:<br />

»Durch den Vorrang der subventionierten<br />

Wind- und Solarenergieerzeugung ist<br />

der Kraftwerksbau zurzeit zum Erliegen<br />

gekommen. Die Unsicherheiten für den weiteren<br />

Ausbau von Windkraftanlagen – vor<br />

allem offshore – dämpfen gleichfalls die früheren<br />

Erwartungen in diesem Segment.«<br />

Die erforderlichen Stahlkonstruktionen würden<br />

zudem nicht immer von den klassischen<br />

deutschen Stahlbauern hergestellt, sondern<br />

in großen Teilen weltweit dazugekauft. Im<br />

Bereich Stadien, Flughäfen oder Bahnhofsbauten<br />

seien aktuell für den Stahlbau keine<br />

größeren Projekte auf dem Markt.<br />

Größere Stahlbauunternehmen orientieren<br />

sich inzwischen verstärkt ins Ausland.<br />

Aber dies sei aufgrund der schlechten Wirtschaftslage<br />

im umliegenden europäischen<br />

Ausland »auch nicht einfach«. Stahlerzeuger<br />

und Stahlhändler, die gleichfalls Mitglied<br />

bei bauforumstahl seien, hätten vor allem<br />

mit dem schwachen Absatz in den Ländern<br />

der Eurozone infolge der wirtschaftlichen<br />

Rezession zu kämpfen. Bei Walzstahlpro-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Branchenbericht K 21<br />

dukten für die Bauindustrie bestehe ein<br />

erhebliches Überangebot. Die Stahlhersteller<br />

seien »in einer Zangenbewegung« zwischen<br />

hohen Rohstoff- und Energiekosten<br />

einerseits und andererseits unzureichenden<br />

Verkaufspreisen für ihre Stahlprodukte<br />

angesichts von Überkapazitäten.<br />

»<br />

Wir<br />

stufen die Aussichten<br />

für den Wirtschaftsbau 2013<br />

vorsichtig ein.<br />

Dipl.-Ing. Volker Hüller, Geschäftsführung<br />

bauforumstahl e.V., Düsseldorf<br />

Stoffpreisgleitklausel gefordert<br />

Bei den Stahlpreisen dürfe sich der Stahlbau<br />

nach den Worten Hüllers »keinen Träumen<br />

hingeben«. Die Rohstoffpreise für Erze und<br />

Kokskohle als wichtige Basisstoffe seien stabil<br />

bis steigend. Für die Betriebe des Stahlbaus<br />

bestehe nach wie vor die wirtschaftliche<br />

Notwendigkeit einer dauerhaft geltenden<br />

Stoffpreisgleitklausel sowohl für Baustoffe<br />

als auch für Betriebsstoffe. »Wir vertreten<br />

diese Forderung in strategischer Allianz<br />

mit den Verbänden der Bauindustrie«,<br />

hieß es. Der Stahlbau sei mittelständisch<br />

strukturiert mit Firmen von durchschnittlich<br />

50 bis 400 Mitarbeitern. Sie könnten bei<br />

ohnehin knappen Margen als Subunternehmer<br />

nicht noch die Baustoffe für die Bauherren<br />

subventionieren. Preissteigerungen beim<br />

Material müssten daher zeitnah und eins zu<br />

eins an den Bauherrn durchgestellt werden.<br />

Der Stahlpreis könne im Gegensatz zu der<br />

hohen Volatilität von vor einigen Jahren<br />

heute kein Argument mehr sein, nicht in<br />

Stahl zu bauen. Hauke: »Im Gegenteil, die<br />

Vorteile der Stahlbauweise zusammen mit<br />

den derzeitigen Preisen werden potenzielle<br />

Kunden überzeugen: Wir erwarten steigende<br />

Marktanteile.«<br />

Insgesamt stehe die Bauwirtschaft angesichts<br />

der demografischen Entwicklung und<br />

den Konsequenzen aus der Klimapolitik vor<br />

großen Herausforderungen. Der deutsche<br />

Stahlbau sehe sich dank seiner Innovationskraft<br />

für die Zukunft gut gerüstet – aber die<br />

»baupolitischen Rahmenbedingungen«<br />

müssten stimmen. Denn die anstehenden<br />

Aufgaben zu meistern, übersteige die An -<br />

forderungen bei der Abwicklung von Groß-<br />

projekten um ein Vielfaches. Bauwirtschaft<br />

und Baupolitik müssten zukünftig stärker im<br />

Konsens Probleme bewältigen. Unter anderem<br />

brauche man mittel- bis langfristig mehr<br />

Stahlbauunternehmen, die die Möglichkeit<br />

realisieren könnten, die Funktion eines Ge -<br />

neralunternehmers übernehmen zu können,<br />

oder feste Anbietergemeinschaften mehrerer<br />

Firmen für unterschiedliche Gewerke<br />

realisierten, meint Hüller: »Wenn der Stahlbau<br />

dauerhaft in die ausschließliche Posi -<br />

tion eines Subunternehmers käme, würden<br />

Preise und Qualität darunter leiden.« Bei<br />

Ausschreibungen für Brücken zum Beispiel<br />

müsste die öffentliche Hand selbst ein Interesse<br />

daran haben, dass schon in der Angebotsphase<br />

auf jeden Fall der Stahlbauer in<br />

einer ARGE vertreten sei, um die Qualität zu<br />

sichern. Erhalte hier ein Angebotspreis den<br />

Zuschlag, der lediglich auf der Basis von Einzelpositionen<br />

kalkuliert wurde, drohe ein<br />

Unterbietungswettbewerb, um den unter<br />

Umständen falsch kalkulierten Festpreis einzuhalten.<br />

Die Folge könnten Qualitätsmängel<br />

mit schwerwiegenden Folgen sein, wenn<br />

Billiganbieter aus Fernost als letzte Rettung<br />

für den Festpreis herangezogen würden.<br />

Hüller: »Die teuren Folgen haben sich in der<br />

Vergangenheit schon an einigen Projekten<br />

gezeigt, z. B. bei verschiedenen Kraftwerksbauten<br />

oder dem Airrail-Center – heute<br />

Squaire – am Frankfurter Flughafen, wo ein<br />

Teil der Stahlkonstruktion wieder abgerissen<br />

und saniert bzw. komplett neu gebaut werden<br />

musste.«<br />

Marode Infrastruktur<br />

Angesichts der jetzt wieder verstärkt aufgekommenen<br />

Diskussion um eine an vielen<br />

Orten marode Infrastruktur in Deutschland<br />

könnte eine neue Investitionswelle ins Rollen<br />

kommen. Beispiel Brücken: Hüller verweist<br />

darauf, dass von den über 39.000<br />

Brücken im Zuge der Bundesfernstraßen der<br />

überwiegende Teil zwischen 1960 und 1985<br />

gebaut wurde, viele davon als Spannbetonbrücken.<br />

Der größte Anteil der Brücken<br />

befinde sich in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen<br />

(17 % der Brücken beziehungsweise<br />

21 % der Brückenflächen) und<br />

Bayern (21 % der Brücken mit 17 % der<br />

Flächen). Das Alter, die enorme Zunahme<br />

des Verkehrs, die Erweiterung auf dreispurigen<br />

Verkehr, die Zunahme des Schwerverkehrs,<br />

Bauwerksschäden und die nicht mehr<br />

dem aktuellen Stand der Technik entsprechenden<br />

Bemessungsgrundlagen machten<br />

eine statische Überprüfung, also Nachrechnung,<br />

der vorhandenen Brücken erforderlich.<br />

Allein für Nordrhein-Westfalen wird ein<br />

Finanzierungsbedarf von 3,5 Mrd. € über<br />

einen Zeitraum von zehn Jahren gesehen,<br />

hochgerechnet auf das Bundesgebiet über<br />

15 Mrd. €. Darüber hinaus besteht auch im<br />

kommunalen Bereich ein erheblicher Ersatzund<br />

Neubaubedarf.<br />

Eine Umfrage, die der Hauptverband der<br />

Deutschen Bauindustrie im Frühjahr unter<br />

seinen 16 Mitgliedsverbänden durchgeführt<br />

hat, kommt zu dem Ergebnis, dass 82 große<br />

Investitionsvorhaben mit einem gesamten<br />

Investitionsvolumen von knapp 51 Mrd. €<br />

derzeit in Deutschland aufgrund von Finanzierungsproblemen,<br />

Bürgereinsprüchen oder<br />

»<br />

Die<br />

Produktion im<br />

konstruktiven Stahlbau liegt<br />

seit 2007 bei etwa 2 Mill. t,<br />

wir gehen davon aus, dass<br />

wir 2013 erneut diese Marke<br />

überschreiten werden.<br />

Dr. Bernhard Hauke, Sprecher der Geschäftsführung<br />

bauforumstahl e.V., Düsseldorf<br />

politischen Blockaden »auf Eis liegen«. Für<br />

den Präsidenten des Hauptverbandes, Prof.<br />

Thomas Bauer, ist diese zunehmende Blockade<br />

von großen Investitionsvorhaben ein<br />

Grund dafür, dass die Nettoinvestitions quote<br />

in Deutschland vor allem im Unternehmenssektor<br />

und im öffentlichen Sektor innerhalb<br />

der vergangenen zwei Jahrzehnte dramatisch<br />

»abgestürzt« ist. Im Unternehmenssektor<br />

ersetzten die Bruttoanlageinvestitionen<br />

derzeit nur wenig mehr als die Abschreibungen;<br />

im öffentlichen Sektor sei die Nettoinvesti<br />

tionsquote seit Jahren negativ. Bauer:<br />

»Unsere öffentliche Infrastruktur wird bereits<br />

seit 2003 auf Verschleiß betrieben.«<br />

»Zusammenschluss überaus<br />

erfolgreich«<br />

Wie berichtet haben zum 1. Januar 2012<br />

das Servicecenter bauforumstahl und der<br />

Deutsche Stahlbau-Verband ihre gesamten<br />

Aktivitäten unter dem Dach von bauforumstahl<br />

e.V. gebündelt. Sind bereits positive<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


22 K Branchenbericht<br />

Ergebnisse konkret erkennbar? Hauke: »Der<br />

Zusammenschluss gestaltet sich als überaus<br />

erfolgreich. bauforumstahl repräsentiert<br />

heute rd. 500 Mitglieder entlang der gesamten<br />

Prozesskette: Stahlhersteller, Stahlhändler,<br />

Stahlbauer, Architektur- und Ingenieurbüros,<br />

Zulieferer, Feuerverzinkungsbetriebe,<br />

Rohstoffanbieter und Hersteller von Brandschutzbeschichtungen<br />

sowie Vertreter der<br />

Wissenschaft. Wir sind Wissens- und Technikforum,<br />

Marketingorganisation und wirtschaftspolitische<br />

Interessenvertretung. Die<br />

neue Organisation kann auf einer wesentlich<br />

breiteren Basis den Werkstoff Stahl im<br />

Baumarkt positionieren. Wir sprechen jetzt<br />

mit einer Stimme. In jüngster Zeit konnten<br />

wir erfreulicherweise zahlreiche Neuzugänge<br />

begrüßen.« Die Mitglieder schätzten<br />

diese unmittelbaren wirtschaftlichen Vorteile.<br />

Darüber hinaus nutzten sie aber bauforumstahl<br />

auch als Plattform, um ihre Leistungen<br />

zu dokumentieren. So würden zum<br />

Beispiel beim Architekturwettbewerb »Preis<br />

des Deutschen Stahlbaues« nicht nur die<br />

Architekten, Tragwerksplaner und Bauherren<br />

geehrt, sondern auch die beteiligten<br />

Stahlbaufirmen, sofern sie Mitglied sind.<br />

»Dies ist natürlich eine tolle Werbung für die<br />

Kompetenz der Unternehmen«, so Hauke.<br />

(sm 130805442) K<br />

WERKZEUGINDUSTRIE MIT<br />

NEUEM VORSITZENDEN<br />

Remscheid. Die Mitgliederversammlung des<br />

in Remscheid ansässigen Fachverbands Werkzeugindustrie<br />

e.V. (FWI) wählte in Rostock-<br />

(130805392/1)<br />

Neu gewählt: Michael Kleinbongartz (li)<br />

mit FWI-Geschäftsführer Rainer Langelüddecke<br />

(Foto: FWI)<br />

Deutscher Maschinenbau bleibt<br />

Exportweltmeister<br />

Frankfurt (kv). Die heimischen Maschinenbauer haben auch 2012<br />

ihre internationale Wettbewerbsstärke mit deutlichem Vorsprung<br />

vor den USA und China bewiesen.<br />

WW K Trotz eines insgesamt schwierigen<br />

konjunkturellen Umfeldes erhöhte sich der<br />

internationale Handel mit Maschinenbauprodukten<br />

2012 um knapp 8 %. Weltweit<br />

wurden nach Angaben des Verbands Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)<br />

Maschinen für rd. 931 Mrd. € exportiert.<br />

»Mit einem Anteil von 16,1 (2011: 16,5) %<br />

ist Deutschland nach wie vor die Nummer<br />

eins auf den Weltexportmärkten für Maschinen<br />

und Anlagen«, so VDMA-Chefvolkswirt<br />

Dr. Ralph Wiechers. Etwa 12,1 (11,3) %<br />

stammten aus den USA und 11,2 (10,2) %<br />

aus China. Damit hat sich China an Japan<br />

(11 nach 11,8) % vorbei auf Platz drei der<br />

erfolgreichsten Maschinenexporteure ge -<br />

schoben.<br />

Weltweit größter Zielmarkt für Maschinenexporte<br />

sind nach wie vor die USA, in die<br />

12 % aller Maschinen gingen. Der Markt<br />

wuchs 2012 um rd. 17 % und hat damit<br />

gegenüber dem Tiefpunkt 2009 um über<br />

80 % zugelegt. China nahm rd. 8 % der<br />

weltweiten Maschinenexporte auf. Nach<br />

Jahren zweistelligen Wachstums schrumpfte<br />

der chinesische Markt für Exporte im letzten<br />

Jahr allerdings um rd. 12 %. Der Maschinenexport<br />

in die EU-Länder expandierte<br />

2012 mit + 1,3 % vergleichsweise gering.<br />

Die Bedeutung der EU-Märkte für den Ma -<br />

schinenweltexport ist seit dem Tiefpunkt der<br />

Krise 2009 von 33 auf 29 % zurückgegangen.<br />

Während der Weltexport insgesamt seit<br />

2009 um 54 % stieg, erreichten die Exporte<br />

in die EU-Länder nur ein Plus von 32 %.<br />

Auch in den Einzelsparten<br />

dominieren die Deutschen<br />

»Bei den Einzelsparten des Maschinenbaus<br />

blieb es 2012 bei der dominierenden Rolle<br />

der deutschen Hersteller, die in 16 von 32<br />

statistisch nachweisbaren Fachzweigen führend<br />

sind. Besonders gefragt sind Antriebs-,<br />

Förder- und Landtechnik«, berichtet Wiechers.<br />

In neun weiteren Teilbranchen rangieren<br />

deutsche Hersteller unter den ersten<br />

drei. Die Hersteller aus China sind aktuell in<br />

sieben Einzelsparten auf Platz eins.<br />

(sm 130805441) K<br />

Warnemünde Michael Kleinbongartz zum neuen<br />

Vorsitzenden. Als Stellvertreter bestätigt wurden<br />

Wolfgang Kirchhoff, Kirchhoff Witte, Hagen,<br />

sowie Hans-Dieter Sanker, Freund/maurerfreund,<br />

Wuppertal.<br />

Michael Kleinbongartz ist Geschäftsführender<br />

Gesellschafter des im Jahr 1919 gegründeten<br />

Familienunternehmens KUKKO Werkzeugfabrik,<br />

einem der weltweiten Marktführer für Abziehwerkzeuge,<br />

und der Firma Turnus, einem Hersteller<br />

von Feilkloben, Spannzwingen und Schlagziffern.<br />

Kleinbongartz folgt dem nach acht Jahren satzungsgemäß<br />

ausscheidenden FWI-Vorsitzenden,<br />

Matthias Hoffmann, HAZET-Werk, Remscheid.<br />

Hoffmann wurde zum Ehrenmitglied des Vorstandes<br />

ernannt. Der FWI-Vorstand umfasst<br />

weitere 13 Damen und Herren.<br />

Der Fachverband Werkzeugindustrie mit seinem<br />

Geschäftsführer Rainer Langelüddecke vertritt<br />

160 Werkzeughersteller mit Produktion in<br />

Deutschland aus den Bereichen Handwerkzeug,<br />

Maschinenwerkzeug sowie Dübel- und Baubefestigungstechnik.<br />

Die Werkzeugbranche er -<br />

zielte im Jahr 2012 über 3,8 Mrd. € Umsatz mit<br />

ca. 28.000 Beschäftigten.<br />

Mit weiteren vier mittelständischen Industrieverbänden<br />

hat der FWI erst in jüngster Zeit enge<br />

Kooperationen geschmiedet. Hersteller von technischen<br />

Bürsten und von Holzschrauben sind<br />

gleichfalls Mitglieder im FWI.<br />

www.werkzeug.org<br />

www.werkzeugnachrichten.de<br />

www.deutscheswerkzeug.de<br />

www.werkzeugsicherheit.de<br />

/<br />

(sm 130805392) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Branchenbericht K 23<br />

Hartwarenhandel 2012 – geringes Wachstum und verhaltener Ausblick<br />

Düsseldorf. Der Eisenwarenhandel startete ins Jahr 2012 vielversprechend – unterstützt auch<br />

durch die milde Witterungslage zum Jahresanfang.<br />

WW K Doch ab dem zweiten Quartal kühlte<br />

sich die Stimmung im deutschen Einzelhandel<br />

merklich ab, wie der Zentralverband<br />

Hartwarenhandel e.V. festhielt. Die positive<br />

Grundstimmung in der deutschen Wirtschaft<br />

sorgte im Produktionsverbindungshandel<br />

(PVH) bei Werkzeugen und Beschlägen<br />

für eine Fortsetzung des Wachstums.<br />

Dabei wies insbesondere das erste Quartal<br />

erfreuliche Zuwächse auf. Ab dem zweiten<br />

Quartal trübte sich das wirtschaftliche Um -<br />

feld ein, doch der gute Auftragsvorlauf im<br />

Handwerk, Bau- und Metallsektor sorgte<br />

trotz eines schwierigeren Umfeldes in der<br />

zweiten Jahreshälfte für leichte Zuwachsraten<br />

im Gesamtjahresverlauf.<br />

Der PVH mit Werkzeugen konnte 2012<br />

ein leichtes Wachstum verzeichnen, was der<br />

ersten Jahreshälfte zu verdanken war. Insgesamt<br />

konnte der Werkzeug-PVH im Gesamtjahr<br />

2012 einen Umsatzzuwachs von 1,5 %<br />

erzielen, Unternehmen mit einem Stahlsegment<br />

lagen leicht darunter. Bei den Warensortimenten<br />

konnten die Bereiche Präzisionswerkzeuge<br />

sowie Werkstatt- und Be -<br />

triebsausstattung über dem Durchschnitt<br />

zulegen.<br />

Stagnation in diesem Jahr<br />

Ungewisser sind die Erwartungen für 2013,<br />

die durch eine Skepsis der Unternehmen<br />

geprägt sind. Dazu haben auch die ersten<br />

Wochen und die einhergehende schwache<br />

Entwicklung des ersten Quartals 2013 –<br />

auch bedingt durch die kalte Witterung –<br />

beigetragen. Doch die gut gefüllten Auftragsbücher<br />

des Handwerks und der Baubranche<br />

sollten den witterungsbedingten<br />

Rückschlag des ersten Quartals bis zum<br />

Jahresende ausgleichen lassen. Große<br />

Wachstumsschübe seien aber 2013 nicht zu<br />

erwarten, hieß es, da es weder im Metallnoch<br />

im Bausektor dafür Anzeichen gibt.<br />

Und auch das gesamtwirtschaftliche Umfeld<br />

in Deutschland spricht eher für eine Stagnation<br />

als eine Belebung oder Abschwächung.<br />

Die insgesamt ordentlichen Rahmenbedingungen<br />

bei den Kundengruppen sollten so -<br />

mit dem Werkzeug-PVH ein ausgeglichenes<br />

bis leicht positives Ergebnis für 2013 ermöglichen.<br />

(sm 130805324) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


24 K <br />

Die deutsche Stahlrohrindustrie 2013<br />

Interview mit dem neuen Vorsitzenden der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />

Düsseldorf. Nachdem das Stahlrohrjahr 2012 in Europa eher schwach<br />

ausfiel, verlief auch das erste Halbjahr 2013 aus Sicht der deutschen<br />

Stahlrohrindustrie wenig dynamisch. Andreas Denker, im Mai 2013 neu<br />

gewählter Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />

(WVSR) und Bereichsvorstand Industry der Vallourec-Gruppe<br />

(Mutter gesellschaft V&M Deutschland GmbH), führt aus, wo aus Sicht<br />

der deutschen Stahlrohr produzenten Chancen und Risiken auf den Märkten<br />

gesehen werden.<br />

(130805493/1) (Foto: WVSR)<br />

Andreas Denker<br />

WW Herr Denker, Sie haben den Verband der<br />

deutschen Stahlrohrhersteller in einem<br />

schwierigen Marktumfeld übernommen. Wie<br />

ist der Start in das Jahr 2013 gelaufen?<br />

WW Die Stahlrohrproduktion ist nach unseren<br />

Hochrechnungen im ersten Halbjahr<br />

weltweit insgesamt nur noch leicht gestiegen.<br />

Dabei war für die Stahlrohrindustrie in<br />

Europa besonders die schwache konjunkturelle<br />

Entwicklung im Euroraum eine Belastung.<br />

Wir haben hier im ersten Halbjahr<br />

noch keine Erholung der Märkte gesehen.<br />

Auch die Produktion der deutschen Hersteller<br />

dürfte nach unseren Schätzungen im<br />

ersten Halbjahr mit knapp 1,5 Mill. t leicht<br />

Über die WVSR e.V.<br />

hinter dem Vorjahr zurück geblieben sein.<br />

Im Vergleich mit dem europäischen Ausland<br />

haben die deutschen Hersteller sich damit<br />

aber noch gut gehalten. Unsere Hochrechnung<br />

für die europäische Stahlrohrproduktion<br />

zeigt im Vorjahresvergleich einen stärkeren<br />

Rückgang auf deutlich unter 7 Mill. t.<br />

WW Gab es unterschiedliche Entwicklungen<br />

auf den Weltmärkten?<br />

WW In den Regionen der Welt gab es durchaus<br />

unterschiedliche Entwicklungen. Die<br />

weltweit insgesamt etwas stärkere Produktion<br />

wurde vor allem durch eine weiter<br />

zunehmende Produktion in China gestützt.<br />

Die deutschen Stahlrohrhersteller behaupten sich<br />

mit nahtlosen und geschweißten Stahlrohren,<br />

geschweißten Großrohren mit Außendurchmessern<br />

über 406,4 mm sowie nahtlosen und ge schweißten<br />

Präzisionsstahlrohren auf den Weltmärkten.<br />

Hauptabsatzmärkte sind Öl- und Gas industrie,<br />

Maschinen- und Anlagenbau, Kraftwerksbau, chemische<br />

Industrie sowie Automobil- und Elektroindustrie.<br />

Die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />

e.V. (WVSR) bündelt die Interessen der deutschen<br />

Stahlrohrhersteller und vertritt diese gegenüber<br />

Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Mitgliedschaft<br />

in der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />

e.V. erhalten Stahlrohrhersteller Zugang zur<br />

europäischen Interessenvertretung der Stahlrohrindustrie,<br />

European Steel Tube Association (ESTA).<br />

Gegründet wurde die Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V. im Jahr 2009 im Rahmen einer Fu -<br />

sion. Gründungsmitglieder waren die Fachvereinigung<br />

Präzisionsrohrwerke e.V., der Stahlrohrverband<br />

e.V. und Mitglieder des Verbandes der freien<br />

Rohrwerke e.V. Die Verbandsgeschichte der Gründungsverbände<br />

reicht teilweise über 100 Jahre<br />

zurück.<br />

Ohne das anhaltende Produktionswachstum<br />

im Reich der Mitte wäre der Weltstahlrohrmarkt<br />

im ersten Halbjahr rückläufig<br />

gewesen. Das Wirtschaftswachstum in<br />

China fiel zwar weniger stark aus als in den<br />

Vorjahren, was sich auch in einer, für chinesische<br />

Verhältnisse, ge ringeren Zunahme<br />

der Stahlrohrnachfrage in China ausdrückte.<br />

Aber die Produktion nahm dort trotzdem<br />

deutlich zu und wir reden hier über<br />

einen Weltmarktanteil von inzwischen<br />

wohl über 50 %. In der Produktion nahtloser<br />

Stahlrohre übertrifft China diese Marke<br />

bereits deutlich. Auch in Nordamerika verzeichnen<br />

wir eine weiter starke Produktion,<br />

die allerdings knapp unter dem hohen<br />

Vorjahres niveau liegt. Neben der fortschreitenden<br />

konjunkturellen Erholung in den<br />

USA profitiert die Stahlrohrindustrie hier in<br />

besonderem Maße von der Intensivierung<br />

der Förderung sogenannter unkonventioneller<br />

Gas- und Ölvorkommen durch Fracking.<br />

Auch in der GUS lag die Produktion<br />

in etwa auf dem hohen Vorjahresniveau.<br />

Die Hersteller in Japan profitieren von der<br />

durch staatliche Eingriffe herbeigeführten<br />

Abwertung des Yen gegenüber anderen<br />

Währungen und können ihre Position als<br />

bedeutender Exporteur auf dem Weltmarkt<br />

gegenüber anderen Anbietern stärken. Hier<br />

ist die deutsche Industrie insgesamt, insbesondere<br />

auch die Stahlrohrindustrie direkt<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


K 25<br />

Stahlrohrindustrie: Produktionsanteile EU<br />

2000 = 16 Mill. t 2012 = 13,8 Mill. t<br />

Griechenland<br />

Tschech.<br />

Republik<br />

Österreich<br />

Polen<br />

Andere<br />

UK<br />

3%<br />

4%<br />

5%<br />

5%<br />

7%<br />

Spanien<br />

Deutschland<br />

17%<br />

20%<br />

Griechenland 13%<br />

Tschech.<br />

Republik<br />

5%<br />

4%<br />

8%<br />

22%<br />

9%<br />

Italien<br />

Frankreich<br />

Österreich<br />

Polen<br />

UK<br />

Andere<br />

5%<br />

7%<br />

5%<br />

Spanien<br />

7%<br />

Deutschland<br />

23%<br />

8% Frankreich<br />

23%<br />

Italien<br />

(130805493/2) Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />

betroffen. Ein durch finanzpolitische Maßnahmen<br />

eines Wettbewerbers über Währungseffekte<br />

herbeigeführter Kostenvorteil<br />

von bis zu 20 % ist auch mit der modernsten<br />

Produktionstechnik und der modernsten<br />

Logistik nicht mehr zu kompensieren.<br />

WW Welche Abnehmerbranchen sind für die<br />

deutsche Stahlrohrindustrie besonders wichtig<br />

und welche Rohrsorten nehmen diese vor<br />

allem ab?<br />

WW Was die Zuordnung von Rohrsorten nach<br />

Branchen betrifft, gibt es zumindest Schwerpunkte<br />

für die einzelnen Abnehmergruppen,<br />

je nach Verwendung. Wichtigster Ab -<br />

nehmer für die Stahlrohrindustrie insgesamt,<br />

so auch für die deutschen Hersteller,<br />

bleibt der Sektor Öl und Gas. Daran wird<br />

sich auch langfristig wenig ändern.<br />

Der Energiehunger der Welt wird weiter<br />

zunehmen und so auch den Stahlrohrbedarf<br />

mittel- und langfristig weiter erhöhen.<br />

Stahlrohre werden vor allem für das Bohren<br />

nach Öl und Gas unverzichtbar bleiben. Hier<br />

sind nahtlose Bohrrohre das Schlüsselprodukt,<br />

wenngleich auch geschweißte Rohre,<br />

z. B. als Futterrohre, bei Bohrungen Verwendung<br />

finden. Durch den zunehmenden Einsatz<br />

von Fracking wird besonders der Bohrrohrbedarf<br />

weiter zunehmen.<br />

Zum Transport von Erdgas über lange<br />

Strecken werden vor allem längsnaht- oder<br />

spiralnahtgeschweißte Großrohre eingesetzt,<br />

während Ölleitungen auch in nahtloser<br />

Ausführung ausgelegt werden. Weiterhin<br />

bleibt der Energiesektor ein wichtiger<br />

Markt für die deutschen Hersteller. Hier sind<br />

die deutschen Produzenten von nahtlosen<br />

Kesselrohren auf den Märkten nach wie vor<br />

gut vertreten und beliefern den Kraftwerksbau<br />

in der ganzen Welt.<br />

Ein weiterer wichtiger Abnehmer für die<br />

deutsche Stahlrohrindustrie ist der Maschinenbau.<br />

In dieser Branche werden aufgrund<br />

der Vielfalt der Produkte praktisch alle<br />

Rohrsorten verarbeitet, vorwiegend aber<br />

nahtlose warmgefertigte Stahlrohre, kaltgezogene<br />

Präzisionsstahlrohre sowie nahtlose<br />

und geschweißte Hohlprofile.<br />

Auch die Automobilindustrie ist ein<br />

wesentlicher Abnehmer für Stahlrohre, die<br />

vor allem Präzisionsstahlrohre verarbeitet. In<br />

einem Pkw sind in Fahrwerk, Antrieb und<br />

Karosserie bis zu 80 kg an Präzisionsstahlrohren<br />

verbaut. Die Anwendungen sind<br />

vielfältig, sie reichen von Kraftstoffleitungen<br />

und Antriebswellen im Motor über Stoßdämpfer<br />

und Stabilisatoren im Fahrwerk bis<br />

zu Teilen der Karosserie. Nicht zuletzt werden<br />

Teile der Sicherheitsausstattung wie<br />

Kopfstützenrohre und Airbagrohre aus Präzisionsstahlrohren<br />

gefertigt.<br />

Wichtiger Abnehmer von Stahlrohren ist<br />

außerdem der Bausektor – hier werden vor<br />

allem geschweißte Stahlhohlprofile eingesetzt<br />

– sowie die Chemie und Petrochemie,<br />

wo Stahlrohre z. B. als Prozessleitungen Verwendung<br />

finden. Neben den traditionellen<br />

Abnehmergruppen gewinnen weitere An -<br />

wendungen für die Stahlrohrindustrie an<br />

Bedeutung. So hat der Bedarf an Gründungskonstruktionen<br />

für Offshore-Windenergieanlagen<br />

inzwischen durchaus auch<br />

eine strategische Bedeutung für manche<br />

Stahlrohrproduzenten. Hier werden schon<br />

heute Monopiles aus geschweißten Großrohren<br />

mit Längen von bis zu 100 m und<br />

Stückgewichten von über 1.000 t gefertigt<br />

und noch größere Dimensionen sind in<br />

Zukunft durchaus denkbar. Für Tripods und<br />

Jackets, das sind alternative Gründungsstrukturen,<br />

werden kleinere Dimensionen<br />

geschweißter Stahlrohre und teilweise auch<br />

nahtlose Stahlrohre eingesetzt.<br />

WW Demnach muss zur Beurteilung der<br />

Marktlage in der Stahlrohrindustrie nicht nur<br />

nach Region, sondern auch nach Abnehmerbranchen<br />

und Produkten unterschieden werden?<br />

WW Das stimmt. Die Situation auf dem Stahlrohrmarkt<br />

ist tatsächlich gerade zurzeit sehr<br />

heterogen. Unterscheiden wir bei Betrachtung<br />

des Gesamtmarktes zunächst die drei<br />

klassischen Rohrsorten nahtlos, geschweißt<br />

bis 16“ und Großrohre über 406,4 mm<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


26 K Special:<br />

Außendurchmesser, so haben wir schon hier<br />

völlig unterschiedliche Marktsituationen.<br />

Die Hersteller nahtloser Stahlrohre sind vor<br />

allem durch den hohen Bedarf aus dem<br />

OCTG-Bereich gut ausgelastet. Der Bedarf<br />

kommt hier naturgemäß aus den Förderländern,<br />

momentan insbesondere aus den<br />

USA, die trotz des dort stattfindenden Ka -<br />

pazitätsaufbaus in der Stahlrohrproduktion<br />

noch immer strukturell unterversorgt sind.<br />

Der Kesselrohrbereich läuft noch zufriedenstellend,<br />

während der Absatz von sogenannten<br />

Mechanicals, Abnehmer sind hier<br />

Industrie und Bauindustrie, derzeit zu wünschen<br />

übrig lässt. Die Auslastung der Hersteller<br />

»kleiner« geschweißter Stahlrohre bis<br />

16“ ist insgesamt noch zufriedenstellend,<br />

allerdings hat die Erosion der Rohstoffpreise<br />

seit Anfang des Jahres zu einem starken<br />

Preisverfall der Warmbandpreise und damit<br />

auch zu erhöhtem Druck auf die Stahlrohrpreise<br />

geführt.<br />

Unbefriedigend ist die Lage der Großrohrhersteller.<br />

Wir haben hier insbesondere in<br />

der Produktion von spiralnahtgeschweißten<br />

Stahlrohren deutliche Überkapazitäten auf<br />

den Märkten. Das größte Problem ist jedoch,<br />

dass derzeit zu wenige Projekte auf dem<br />

Markt sind. Die Auslastung der Hersteller ist<br />

entsprechend unbefriedigend. In der Präzisrohrfertigung<br />

haben wir insofern eine be -<br />

sondere Situation, als dass die Nachfrage<br />

aus der Automobilindustrie hier herstellerund<br />

modellabhängig ist. So verzeichnen die<br />

Produzenten von Präzisionsstahlrohren eine<br />

zufriedenstellende Nachfrage der deutschen<br />

Premiumhersteller, während die Abrufe von<br />

vorwiegend im unteren Preissegment angesiedelten<br />

Marken teilweise weit unter der<br />

Absatzplanung liegen. Zusätzlich wirkt sich<br />

aus, für welche Fahrzeugtypen einer Marke<br />

Abschlüsse bestehen.<br />

WW Ist die Auslastung der Stahlrohrindustrie<br />

in der EU vor diesem Hintergrund noch<br />

zufriedenstellend?<br />

WW Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die<br />

Kapazitätsauslastung der Stahlrohrindustrie<br />

in Europa insgesamt nach einer leichten<br />

Erholung in den beiden Vorjahren inzwischen<br />

fast wieder auf das niedrige Niveau<br />

des Jahres 2009 zurückgefallen ist. Vor<br />

allem im Schweißrohrmarkt hat sich durch<br />

einen erheblichen Kapazitätsaufbau bei<br />

gleichzeitig schwächer werdender Nachfrage<br />

die Schere zwischen Produktion und<br />

Produktionskapazität weiter geöffnet. Die<br />

Produktionskapazitäten in der Stahlrohrindustrie<br />

wurden nach zu optimistischen<br />

Markteinschätzungen aufgrund der Boomjahre<br />

2006 und 2007 in den Folgejahren<br />

aufgebaut. Seit 2009 gab es hier zwar nur<br />

noch wenig Bewegung. Die Nachfrage in<br />

Europa hat sich jedoch bisher kaum erholt<br />

und dürfte aufgrund der weiterhin nicht<br />

gelösten Wirtschaftskrise besonders in Südeuropa<br />

auch schwach bleiben. Umso erfreulicher<br />

ist aus unserer Sicht zu sehen, dass die<br />

Hersteller in Deutschland ihren Anteil an der<br />

europäischen Produktion in den letzten Jahren<br />

ausbauen konnten.<br />

i<br />

WW Was sind die Gründe für die schwache<br />

Stahlrohrnachfrage in Europa?<br />

WW Die Gründe sind vielfältig. Aufgrund der<br />

angespannten Finanzlage in den Eurostaaten<br />

werden Infrastrukturprojekte nicht oder<br />

verspätet umgesetzt. Die Investitionstätigkeit<br />

der Industrie bleibt als Folge der Euroschuldenkrise<br />

ebenfalls hinter den Erwartungen<br />

zurück. Besonders die Märkte in<br />

Südeuropa bleiben vor dem Hintergrund der<br />

Eurokrise weiter schwach. Vor allem aus der<br />

Bau- und der Automobilindustrie kommen<br />

hier kaum Impulse. Die EU-Energie- und Klimapolitik<br />

sorgt zudem für zusätzliche Verunsicherung<br />

der Industrie. Wir haben bereits<br />

jetzt relativ hohe Energiekosten in Europa,<br />

aufgrund der Energiewende besonders in<br />

Deutschland. Mit der aktuellen Entscheidung<br />

des EU-Parlaments zum Thema backloading<br />

werden CO 2<br />

-Emissionszertifikate<br />

künstlich verteuert. Trotz aller Kompensationsmaßnahmen<br />

für die energieintensiven<br />

Industrien führt dies dazu, dass die im internationalen<br />

Vergleich sowieso schon hohen<br />

Energiekosten in Europa nochmals angehoben<br />

werden, was Investitionsentscheidungen<br />

im internationalen Wettbewerb<br />

kaum zugunsten der Standorte Europa und<br />

Deutschland beeinflussen wird.<br />

WW Wie sieht Ihre Prognose für die zweite<br />

Hälfte des Jahres 2013 aus?<br />

WW Eine durchgreifende Besserung der konjunkturellen<br />

Situation wird es wahrscheinlich<br />

erst im nächsten Jahr geben, von daher<br />

erwarten wir keine starken Impulse. Allerdings<br />

sind die Lagerbestände in den Wertschöpfungsketten<br />

inzwischen vielfach deutlich<br />

heruntergefahren worden. Von dieser<br />

Seite sehen wir keine weitere Abwärtsdynamik.<br />

Eine Erholung der Märkte dürfte sich<br />

daher auch unmittelbar auf die Produktion<br />

auswirken. Wir erleben schon jetzt, dass für<br />

Kaufentscheidungen von Abnehmern ne -<br />

ben dem Preis wieder öfter die Lieferzeit<br />

wichtig ist. Vor allem Verarbeiter haben es<br />

zunehmend eilig, das Material möglichst<br />

kurzfristig nach Abruf zu erhalten. Eine<br />

durchgreifende Änderung des Bestellverhaltens<br />

sehen wir allerdings erst nach einer<br />

Verbesserung des konjunkturellen Umfeldes<br />

mit entsprechend anziehender Nachfrage.<br />

Wenn dabei auch die Nachfrage auf den<br />

internationalen Rohstoffmärkten wieder<br />

anzieht und entsprechend steigende Vormaterialkosten<br />

die Abnehmer ermutigen,<br />

die Bestände wieder aufzubauen, dürfte das<br />

zusätzlich für Dynamik auf dem Stahlrohrmarkt<br />

sorgen.<br />

(sm 130805493) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V.<br />

Kaiserswerther Straße 137<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 4564-131<br />

www.wv-stahlrohre.de<br />

<br />

<br />

<br />

auf unserer Website unter<br />

/www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/crossmedia<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


28 K STAHL-ROHR-Statistik<br />

Stahlrohre in Zahlen<br />

EU-Stahlrohrproduktion in Mill. t<br />

15,8<br />

16,4 16,6<br />

17,8 17,9<br />

16,7<br />

nahtlose<br />

Rohre<br />

4,3<br />

4,9<br />

5,2<br />

5,7<br />

5,8<br />

5,5<br />

13,3<br />

14,1<br />

13,4<br />

11,5<br />

3,1<br />

4,1<br />

4,7<br />

4,5<br />

geschweißte<br />

Rohre<br />

bis 406,4 mm<br />

ä. Durchmesser<br />

9,3<br />

9,1<br />

8,7<br />

9,4<br />

9,5<br />

8,5<br />

6,1<br />

7,0<br />

7,2<br />

6,9<br />

geschweißte<br />

Großrohre 1)<br />

2,2 2,4 2,7 2,7 2,6 2,7 2,3 2,2 2,2 2,0<br />

2003 04 05 06 07 08 09 10 11 2012<br />

1)<br />

>406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />

Quelle: WV Stahlrohre<br />

i<br />

<br />

<br />

<br />

auf unserer Website unter<br />

/www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/crossmedia<br />

Stahlrohre: EU-Marktversorgung und Kapazitätsauslastung<br />

Mill. t Kapazität Marktversorgung Auslastung %<br />

35<br />

70<br />

30<br />

60<br />

25<br />

50<br />

20<br />

40<br />

15<br />

30<br />

10<br />

20<br />

5<br />

10<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

0<br />

(130805493/3) Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


STAHL-ROHR-Statistik K 29<br />

Weltstahlrohrproduktion in Mill. t<br />

nahtlose<br />

nahtlose Rohre<br />

Rohre<br />

geschweißte<br />

geschweißte Rohre<br />

bis 406,4 Rohre mm<br />

bis ä. 406,4 Durchm. mm<br />

ä. Durchm.<br />

geschweißte<br />

geschweißte<br />

Großrohre 1)<br />

Großrohre 1)<br />

90,1<br />

81,2 90,1<br />

81,2 24,0<br />

21,0 24,0<br />

21,0<br />

47,0<br />

52,0<br />

47,0<br />

52,0<br />

99,5<br />

99,5<br />

27,9<br />

27,9<br />

56,1<br />

56,1<br />

113,5 120,0 126,0<br />

113,5 120,0 126,0 109,5<br />

39,0 109,5<br />

36,1<br />

33,1 39,0<br />

36,1 32,8<br />

33,1<br />

32,8<br />

63,4 65,0 65,6<br />

57,3<br />

63,4 65,0 65,6<br />

57,3<br />

151,3<br />

141,0 151,3<br />

141,0<br />

126,6<br />

44,9<br />

126,6<br />

43,2 44,9<br />

43,2<br />

40,2<br />

40,2<br />

84,1<br />

75,5<br />

65,7 84,1<br />

75,5<br />

65,7<br />

13,2 14,1 15,1 17,0 18,9 21,4 19,4 20,7 22,4 22,3<br />

13,2 14,1 15,1 17,0 18,9 21,4 19,4 20,7 22,4 22,3<br />

2003 04 05 06 07 08 09 10 11 2012<br />

2003 04 05 06 07 08 09 10 11 2012<br />

1)<br />

>406,4 mm äußerer Durchmesser<br />

Quelle: WV Stahlrohre<br />

China – Stahlrohrproduktion in Mill. t<br />

Deutschland– Stahlrohrproduktion in Mill. t<br />

nahtlose<br />

Rohre<br />

geschweißte<br />

Rohre<br />

bis 406,4 mm<br />

ä. Durchmesser<br />

46,4<br />

21,0<br />

20,8<br />

52,7<br />

21,7<br />

24,7<br />

57,6<br />

25,3<br />

26,4<br />

67,0<br />

26,5<br />

33,0<br />

76,3<br />

28,1<br />

40,8<br />

nahtlose<br />

Rohre<br />

geschweißte Rohre<br />

bis 406,4 mm<br />

ä. Durchmesser<br />

geschweißte<br />

Großrohre 1)<br />

2,895<br />

0,949<br />

0,756<br />

1,190<br />

3,192 3,238<br />

1,276<br />

0,842<br />

1,352<br />

0,905<br />

1,074 0,981<br />

3,086<br />

1,348<br />

0,873<br />

0,865<br />

geschweißte<br />

Großrohre 1)<br />

4,7 6,4 6,0 7,5 7,5<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

2009 2010 2011 2012<br />

1)<br />

>406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />

Quelle: WV Stahlrohre<br />

1)<br />

>406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />

Quelle: WV Stahlrohre<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Als Dreierspitze führen sie bei der Stahlrohr GmbH die<br />

Geschäfte und investieren mit Weitblick in die Zukunft:<br />

Jürgen W. Arps, geschäftsführender Gesellschafter (Mitte),<br />

flankiert von den beiden Geschäftsführern Michael Mutz<br />

(links) und Dieter Riegelein (rechts) vor dem neuen<br />

Hochregallager.<br />

(130805404/1) (Foto: WS)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Special: K 31<br />

Mit Weitsicht geplant<br />

und erfolgreich umgesetzt<br />

Die Stahlrohr GmbH hat ihre Investitionen realisiert<br />

Gemeinsam mit ihrem Team haben Jürgen W. Arps, Michael Mutz und Dieter Riegelein ihre<br />

Pläne nun umgesetzt. Die drei Geschäftsführer der Stahlrohr GmbH haben den erforderlichen Lagerplatz und die<br />

Möglichkeiten zur Erweiterung des Lieferprogramms an ihrem Standort in Duisburg geschaffen. Mit dem hierfür<br />

kürzlich errichteten Hochregallager und einer neu entwickelten Kaltkreissäge sind sie nun lagertechnisch<br />

hervorragend für die Zukunft aufgestellt. Die Erweiterung des Sortimentes um Spezialrohre in noch höheren<br />

Qualitäten wurde ebenfalls abgeschlossen.<br />

WW K Jürgen W. Arps ist einer der Gesellschafter<br />

des Unternehmens und führt mit<br />

Michael Mutz und Dieter Riegelein die<br />

Geschäfte. Er kennt den Markt seit etwa 35<br />

Jahren und weiß, dass die Branche auch<br />

jetzt wieder in schwierigen Zeiten steckt. Die<br />

Margen fallen, aber die Kosten steigen.<br />

»Das Hochregallager erlaubt uns nun, effizienter<br />

zu arbeiten«, freut sich Arps. Nachdem<br />

das Unternehmen im vergangenen Jahr<br />

sein Portfolio um nahtlose Rohre erweitert<br />

hat, habe diese Investition großen Sinn<br />

gemacht. »Was wir uns vorgenommen ha -<br />

ben, haben wir auch umgesetzt«, sagt Arps.<br />

Das Hochregal von KASTO besitzt die<br />

Maße 45 m x 45 m x 20 m (»<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

berichtete in Heft 3, 2012, S. 72 ff.). Es<br />

umfasst rd. 1.400 Kassetten mit einer jeweiligen<br />

Belastungskapazität von 6 t und wurde<br />

im Frühsommer 2012 fertiggestellt. Es ist ein<br />

echtes Novum: »Die Kassettenlänge von<br />

14 m ist eine wirkliche Besonderheit. Wir<br />

sind die Ersten, die ein Regal mit solch einer<br />

Kassettenlänge gemeinsam mit KASTO entwickelt<br />

haben«, erläutert dazu Riegelein.<br />

Außer für das Hochregallager bietet die rd.<br />

5.000 m 2 große neue Halle noch Platz für<br />

einen Anarbeitungsbereich und die logistische<br />

Abwicklung. Insgesamt ist das Ge lände<br />

der Stahlrohr GmbH am Duisburger Hafen<br />

rd. 60.000 m 2 groß.<br />

<br />

<br />

»Schon immer war es für uns wichtig, die<br />

Nische in der Nische zu finden«, erinnert sich<br />

Arps. Die Stahlrohr GmbH geht deshalb ihren<br />

eigenen Weg: Das bekanntermaßen traditionell<br />

breite Sortiment an geschweißten<br />

Rohren wurde im letzten Jahr durch nahtlose<br />

Rohre nach EN10210, S355J2H, EN 10216-3,<br />

P 355N und teils nach API 5 L Gr. X 52 er -<br />

gänzt. Seit Kurzem wurde die Produktpalette<br />

auch noch auf Spezialrohre für neue Abnehmerbranchen<br />

erweitert. Beispiele dafür sind<br />

der Windenergie- bzw. Offshoresektor.<br />

»Wir lagern Spezialitäten wie HF-längsnahtgeschweißte<br />

Rohre nach EN 10225 im<br />

Werkstoff S355 G13+N. Das sind<br />

Rohre, die unter anderem für<br />

Jackets, d. h. die Fundamente an Windkraftanlagen,<br />

benötigt werden. Hier bieten wir<br />

eine Abmessungspalette mit Durchmessern<br />

»<br />

Wir<br />

sind schnell und flexibel,<br />

können dadurch rasch auf<br />

Veränderungen des Marktes<br />

reagieren und erweitern unser<br />

Lieferprogramm ständig.<br />

Dieter Riegelein<br />

von 273 bis 610 mm und Wanddicken bis<br />

25 mm«, führt Mutz aus.<br />

2012 hat die Stahlrohr GmbH zudem an -<br />

gefangen, weitere spezielle Rohre für den<br />

Offshorebereich nach API 5 L Gr. X52N PSL 2<br />

(modified) mit Nachweis der Kerbschlagarbeit<br />

bei – 40 °C zu lagern. »Das ist schon<br />

»<br />

Zu<br />

unseren Stärken zählt ein breites Sortiment<br />

an geschweißten und nahtlosen Rohren<br />

mit großem Abmessungsbereich und zahlreichen<br />

Güten; teils weit über die normalerweise übliche<br />

Sortierung hinaus.<br />

Jürgen W. Arps.<br />

(130805404/2) (Foto: Stahlrohr)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


32 K Special:<br />

»<br />

Neue<br />

Produktbereiche definieren wir in<br />

partnerschaftlicher Zusammenarbeit gemeinsam<br />

mit unseren Kunden und Lieferanten.<br />

Michael Mutz<br />

(130805404/4)<br />

Reibungsloser Materialfluss zwischen Lager und Säge<br />

erlaubt wirtschaftliches Arbeiten.<br />

Die kürzlich angeschaffte Hochleistungssäge von RSA erlaubt extrem schnelles Sägen<br />

von dünn- und dickwandigen Rohren. Im Zusammenspiel mit dem Hochregallager ist<br />

ein optimaler Materialfluss gesichert (Fotos: WS).<br />

etwas Besonderes. Wir bieten diese Rohre,<br />

die im Unterpulververfahren längsnahtgeschweißt<br />

(SAW) sind, zurzeit mit Durchmessern<br />

von 610 bis 1.067 mm in Dicken<br />

bis 40 mm an. Für den Windenergiesektor<br />

führen wir diesen Abmessungsbereich nach<br />

EN 10225 in den Sorten S 355 G9+N bzw.<br />

G10+N und für den Stahlbau nach EN<br />

10219, S 355 J2H. Für uns war es wichtig,<br />

dass wir diesen Bereich in Zusammenarbeit<br />

mit unseren Kunden und Lieferanten ge -<br />

meinsam entwickelt haben«, so Mutz über<br />

das neu hinzugekommene Lagersortiment.<br />

Jürgen W. Arps verspricht sich mit diesen<br />

Spezialitäten neue Möglichkeiten, auch<br />

wenn er zugleich deutlich macht, dass sich<br />

das Unternehmen mehr Planungssicherheit<br />

durch klarere (energie)politische Entscheidungen<br />

wünscht.<br />

<br />

»Grundsätzlich sind unsere Stärken, dass wir<br />

stets kundenorientiert arbeiten und zu dem<br />

schnell und flexibel sind. So können wir auf<br />

Veränderungen rasch reagieren«, bringt es<br />

Riegelein auf den Punkt. Das Duisburger<br />

Stahlhandelsunternehmen hat größeren<br />

Unternehmen damit einiges voraus.<br />

»Man muss sich mittlerweile sehr schnell<br />

dem Markt anpassen«, fügt Mutz hinzu.<br />

»Wir können gar nicht anders, als uns weiterzuentwickeln«,<br />

setzt Arps ein Statement.<br />

Bei der Stahlrohr GmbH legt man vor allem<br />

Wert darauf, noch enger mit dem Kunden<br />

zusammenzuarbeiten. »Heutzutage kommt<br />

es darauf an, gezielt zu investieren und seine<br />

zusätzlichen Vertriebsaktivitäten auszubauen.<br />

Wichtig ist es, schnell, flexibel und kostengünstig<br />

liefern zu können«, so Riegelein.<br />

<br />

<br />

Neben der Ende 2011 in Betrieb genommen<br />

3-D Rohrprofilbrennschneidanlage (s. »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Heft 3, 2012, S. 72 ff.) ist die Kaltkreissäge<br />

von RSA zudem neu im Unternehmen.<br />

Sie gewährleistet die mit kurzen Rüstzeiten,<br />

einfacher Bedienung und hoher Präzision<br />

optimale Wirtschaftlichkeit. Dadurch<br />

ist die Stahlrohr GmbH nun auch in der Lage,<br />

innerhalb kürzester Zeit größere Stückzahlen<br />

auszuliefern.<br />

Nicht nur das Sortiment und die Lagerausstattung,<br />

sondern auch die Logistik wurde<br />

überarbeitet. »Mit unserem überarbeiteten<br />

Logistikkonzept kommen wir mehr und<br />

(130805404/3)<br />

mehr dem Kundenwunsch nach Frankolieferungen<br />

nach und sind heute in der Lage,<br />

deutschlandweit flächendeckend anzuliefern«,<br />

führen Arps und Mutz aus.<br />

Investitionen, wie die 3-D-Rohrprofilbrennschneidanlage,<br />

die RSA-Säge und das<br />

KASTO-Lager, wappnen die Stahlrohr GmbH<br />

für die Zukunft, fasst Riegelein zusammen:<br />

»Es wird sicher auch ein Thema der nächsten<br />

Jahre sein, kostengünstig und schnell zu<br />

kommissionieren. Mit unseren neuen Investitionen<br />

können wir uns dieser Herausforderung<br />

besser stellen.«<br />

»Wir sollten immer bestrebt sein, noch besser<br />

zu werden. Das sichert Arbeitsplätze und<br />

die Zukunft unseres Unternehmens«, schließt<br />

Riegelein den Bogen.<br />

(sm 130805404) K<br />

<br />

Mehr über die Stahlrohr GmbH zeigt auch ein<br />

Video, das von Steel TV im Auftrag des Unternehmens<br />

produziert wurde.<br />

site<br />

der Stahlrohr GmbH<br />

oder direkt per QR-Code<br />

mit Ihrem Smartphone<br />

oder iPad.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Stahlrohr GmbH<br />

Am Blumenkampshof 67<br />

47059 Duisburg<br />

Tel. +49 203 28916-0<br />

www.stahlrohr.eu<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Youngstown. Der französische Rohrerzeuger<br />

Vallourec hat in Youngstown im US-Bundesstaat<br />

Ohio sein Engagement ausgebaut. Um den steigenden<br />

Bedarf des nordamerikanischen Öl- und<br />

Gasmarktes zu stillen, eröffneten die Franzosen<br />

Mitte Juni ein neues Röhrenwerk und schufen<br />

350 zusätzliche Arbeitsplätze. Die erzeugten<br />

Produkte werden vor allem für die Förderung von<br />

Schieferöl und Schiefergas eingesetzt.<br />

Mit Investitionen von 1,05 Mrd. USD errichtete<br />

Vallourec eine Anlage mit einer Jahreskapazität<br />

von zunächst 350.000 t nahtlosen Stahlrohren<br />

mit kleinem Durchmesser. Das erste Rohr<br />

wurde bereits im Dezember 2012 gefertigt. Die<br />

Anlaufphase wird aber erst zum Jahresende 2013<br />

ab geschlossen.<br />

Vallourecs Vorstandsvorsitzender Philippe<br />

Crouzet äußerte sich bei der Inbetriebnahme<br />

äußerst zufrieden. »Dieses hochmoderne Werk<br />

wird unsere führende Position bei Premiumprodukten<br />

auf dem nordamerikanischen Markt weiter<br />

festigen«. Die Franzosen setzten in dieser<br />

Region im vergangenen Jahr rd. 1,5 Mrd. € um.<br />

Das sind 29 % des Konzernumsatzes. Vallourec<br />

unterhält in den USA, in Kanada und in Mexiko<br />

22 Produktions- und Dienstleistungsstätten und<br />

beschäftigt dort mehr als 2.900 Mitarbeiter.<br />

Die Energiewende und die Suche nach unkonventionellen<br />

Energieträgern hat auch den nordamerikanischen<br />

Öl- und Gasmarkt in jüngster<br />

Zeit sehr verändert. Um ausreichend Schieferölund<br />

-gas zu gewinnen, benötigen die Unternehmen<br />

zum Bohren, Fördern und Transportieren<br />

immer mehr Rohre. Mit der Inbetriebnahme des<br />

neuen Werkes ist Youngstown nun ein integrierter<br />

Standort mit einem Stahlwerk und zwei Röhrenwerken<br />

für den mittleren (127 bis 273,05 mm)<br />

und den unteren (60,325 bis 177,8 mm) Durchmesserbereich.<br />

(sm 130805427) K<br />

<br />

<br />

Mönchengladbach. Corinth Pipeworks aus<br />

Athen, Griechenland, hat mit SMS Meer einen<br />

Vertrag zur Lieferung eines JCOE ® -Großrohrwerkes<br />

für längsnahtgeschweißte Rohre unterzeichnet.<br />

Mit dieser Investition baut Corinth<br />

Pipeworks seine Produktpalette aus, um die<br />

weltweit wachsende Nachfrage nach hochfesten<br />

Rohren für die Förderung und Durchleitung von<br />

Öl und Gas zu bedienen.<br />

Das neue Werk soll LSAW-Rohre (Longitudinal<br />

Submerged-Arc Welded) mit Außendurchmessern<br />

von 18 bis 56 Zoll, Wanddicken bis zu<br />

40 mm und Rohrlängen bis zu 18,3 m produzieren.<br />

Verarbeitet werden hochfeste Stahlsorten<br />

bis X100. Die Jahreskapazität wird 400.000 t<br />

betragen.<br />

Die Rohre von Corinth Pipeworks sollen zu -<br />

künftig bei den Kunden des Unternehmens zur<br />

Energieversorgung im Mittelmeerraum, im Golf<br />

von Mexiko, in Lateinamerika, West- und Ostafrika<br />

und in der Nordsee zum Einsatz kommen.<br />

Corinth Pipeworks hat bereits eine HF-Rohrschweißanlage<br />

und eine Spiralrohranlage vom<br />

Unternehmensbereich SMS Meer in Betrieb<br />

genommen. Mit dem neuen JCOE ® -Großrohrwerk<br />

komplettiert das Unternehmen nun seine Produktionstechniken<br />

im Bereich des Rohrschweißens.<br />

Das neue Werk wird im ersten Quartal 2015 in<br />

Betrieb genommen.<br />

(sm 130805400) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


34 K Special:<br />

Topqualität und besondere Abmessungen<br />

für anspruchsvolle Projekte<br />

Condesa liefert Hohlprofile bis 24 m Länge – und noch viel mehr<br />

Die spanische Condesa-Gruppe konzentriert sich<br />

auf die Fertigung von Rohren und Profilen aus sowohl unlegierten wie<br />

nichtrostenden Stählen – und das sehr erfolgreich. »Unser Kerngeschäft<br />

sind Hohlprofile und Rohre. Auf dem europäischen Markt gehören wir<br />

speziell bei geschweißten Rohren aus Kohlenstoffstählen zu den<br />

Marktführern«, so Christian Nasta, Geschäftsführer für Nordeuropa, im<br />

Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

WW K »Wir haben festgestellt, dass die An -<br />

forderungen unserer Kunden in den letzten<br />

Jahren gestiegen sind. Sie brauchen einen<br />

Lieferanten, der nicht nur das Produktspektrum<br />

in der Breite, sondern auch in der Tiefe<br />

bedient. Condesa kann alle diese Wünsche<br />

erfüllen«, so Nasta. Darüber hinaus<br />

spielen Lösungen mit hoher Wertschöpfungstiefe<br />

und außerordentliche Serviceleistungen<br />

eine große Rolle. »Wir produzieren<br />

all unsere Produkte in Westeuropa und kaufen<br />

hier auch unser Rohmaterial. Auf dem<br />

Markt sind wir bekannt für die hohe Qualität<br />

unserer Produkte.« Wenn es um große<br />

und prestigeträchtige Projekte, z. B. auch<br />

mit besonderen Anforderungen an die<br />

Logistik, gehe, gehöre Condesa bei den<br />

Kunden deshalb zur ersten Wahl.<br />

Zum Portfolio der spanischen Gruppe zählen<br />

offene Profile, Stahlbauhohlprofile, Fenster-,<br />

Türen- sowie geschlossene Spezialprofile,<br />

Edelstahl- und (kaltgezogene) Präzisionsrohre<br />

sowie Leitungs- und Allzweckrohre. Auch<br />

Rohre und Profile für Gewächshäuser sowie<br />

Bauelemente für Schutzplanken an Straßen<br />

bietet Condesa an. Auf eine weitere Besonderheit<br />

der Gruppe ist Nasta ebenfalls stolz:<br />

»Wir sind die Einzigen in Europa, die diese<br />

Produkte in einer Länge von bis zu 24 m<br />

anbieten.«<br />

<br />

»Unser Kerngeschäft sind Hohlprofile und<br />

Rohre. Über 70 % unseres Umsatzes generieren<br />

wir hier«, sagt Christian Nasta. Derzeit<br />

vermeldet die Gruppe einen Umsatz von<br />

1 Mrd. € und eine Produktionsmenge von<br />

rd. 1,6 Mill. t pro Jahr (im Zweischichtbetrieb).<br />

Die meisten Lieferungen gehen nach<br />

Europa, so Nasta.<br />

»In unserem Segment haben wir in Spanien<br />

einen Marktanteil von rd. 35 %, in<br />

Frankreich über 21 % und in Deutschland<br />

rd. 10 bis 15 %«, so Nasta. Condesa produziert<br />

100 % seiner Rohre in Westeuropa und<br />

kauft auch seinen Stahl dort größtenteils<br />

ein. »In Deutschland sind wir für unsere<br />

hohe Qualität bekannt. Und wir liefern nicht<br />

jedes Produkt an jeden über das gesamte<br />

Bundesgebiet verteilt, sondern nur an die<br />

größten oder die Spezialisten auf dem<br />

Markt«, so der Nordeuropachef. So gut wie<br />

alle anerkannten Lagerhalter in Deutschland<br />

hätten Condesa-Produkte auf Lager. Conde-<br />

»<br />

Wir<br />

liefern als einzige in Europa<br />

Hohlprofile bis 24 m Länge.<br />

Christian Nasta, Condesa-Geschäftsführer für Nordeuropa<br />

(130805278/1)<br />

Condesa bietet ein breites Spektrum an Rohren<br />

und Profilen (Foto: Condesa).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


»<br />

Zu<br />

uns kommt der Kunde, wenn er Qualität<br />

möchte – vor allem bei größeren Projekten<br />

und Prestigeobjekten.<br />

Christian Nasta, Condesa-Geschäftsführer für Nordeuropa<br />

<br />

<br />

fächert. Verfügbar sind sie in verschiedenen Formen (rund, quadratisch,<br />

rechteckig und elliptisch) sowie in kaltgefertigter (mit oder ohne<br />

anschließende Wärmebehandlung) oder warmgefertigter Ausführung.<br />

standsfähige<br />

und zugleich ästhetische Konstruktionen.<br />

<br />

nach dem Umformen Lochstanz- und Tiefziehverfahren unterzogen und<br />

le<br />

in den unterschiedlichsten Branchen vielfältig einsetzbar.<br />

<br />

<br />

Durch besondere Fertigungsverfahren lassen sich sehr aufwendige Pro-<br />

<br />

möglich machen. Unterschieden wird in handelsübliche und maßgefertigte<br />

Spezialrohre.<br />

Teil der Gruppe ist auch Condesa Inox (Condesa Edelstahl), das Rohre<br />

aus den unterschiedlichen, im Handel erhältlichen Stahlsorten herstellt.<br />

Die Fertigung der Edelstahlrohre teilt sich auf in den Geschäftsbereich<br />

Konstruktions- und Dekorationsrohre sowie in den Geschäftsbereich<br />

Fahrzeugbau.<br />

Leitungs- und Allzweckrohre sind ebenfalls Bestandteil des Portfolios.<br />

Dabei handelt es sich um Rohre aus unlegiertem Stahl oder anschließend<br />

feuerverzinkte Rohre. Zu den Vorteilen ge hören ein niedriger Dehnungs-<br />

<br />

<br />

an. Zu den Anwendungsbereichen zählen hier die Möbel- und Freizeitindustrie,<br />

die Automobilzulieferindustrie, der Stahl- und Metallbau sowie<br />

Gewächshäuser.<br />

Der ArcelorMittal-Orbit,<br />

Vorzeigeobjekt und Attraktion<br />

im Londoner Olympiapark<br />

(Foto: Architectural Photography<br />

by Simon Kennedy)<br />

(130805278/1)<br />

sa markiere seine Position vor allem in den<br />

großen Dickenbereichen und den Spezialbereichen.<br />

»Zu uns kommt der Kunde, wenn<br />

er Qualität möchte – vor allem bei größeren<br />

Projekten«, sagt Nasta. So stammen beispielsweise<br />

die Rohre, die in dem Aussichtsturm<br />

des Londoner ArcelorMittal Orbit verbaut<br />

wurden, alle von Condesa.<br />

Auch in zahlreichen Sportstadien werden<br />

Condesa-Produkte verbaut. So gibt es viele<br />

ästhetische Beispiele mit Condesa-Profilen in<br />

Fußballstadien zur Weltmeisterschaft 2006<br />

in Deutschland oder zur Europameisterschaft<br />

2012 in Polen. Zudem sind Industriegebäude,<br />

Brücken und Flughäfen wichtige und<br />

bekannte Einsatzgebiete. Für den Flughafen<br />

Heathrow lieferte Condesa 100 % der eingesetzten<br />

elliptischen Rohre. Auch in den<br />

Flughäfen in Madrid und Barcelona sind<br />

Rohre der Gruppe verbaut.<br />

Qualität steht für Nasta an erster Stelle,<br />

auch bei den Investitionen: »Wir haben heute<br />

die modernsten Maschinenparks in Europa<br />

und verarbeiten nahezu ausschließlich<br />

qualitativ hochwertige Stähle aus Europa.«<br />

Die Marktpreise könne man heute nicht<br />

wesentlich beeinflussen, wohl aber die Kosten<br />

senken. Deshalb werden bei Condesa<br />

Investitionen vor allem mit dem Ziel getätigt,<br />

Kosten zu senken, nicht Kapazitäten zu<br />

steigern. »Wenn wir erfolgreich sind, weiter<br />

wachsen und schneller agieren, können wir<br />

unseren Anteilseignern viel für ihre Investitionen<br />

zurückgeben«, beschreibt Nasta die<br />

Gedanken hinter der Strategie. Überhaupt:<br />

Der Nordeuropachef sieht der Zukunft mit<br />

Gelassenheit entgegen. Schließlich bietet die<br />

Branche noch ein hohes Potenzial an Innovationen<br />

und neuen Betätigungsfeldern.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


36 K Special:<br />

<br />

1954 wurde die heutige Grupo Condesa (Conducciones<br />

y Derivados S.A.) im spanischen Mondragón<br />

gegründet und beschäftigt heute rd.<br />

1.850 Mit arbeiter. Die Unternehmensgruppe<br />

<br />

Familien Uribarren und Iribecampos. Sie wird<br />

mittlerweile in zweiter Generation geleitet. In der<br />

Unternehmensgruppe, die nächstes Jahr ihr<br />

60-jähriges Jubiläum feiert, lag der Schwerpunkt<br />

von Beginn an auf der Fertigung von Stahlrohren<br />

<br />

Condesa hat ihren Hauptsitz im spanischen<br />

Miñano Mayor angesiedelt und verfügt über<br />

zwölf Pro duktionsstätten: in Spanien, Italien,<br />

Frankreich, Belgien und Deutschland. Die Produktionsstätten<br />

nehmen insgesamt eine Fläche<br />

von rd. 2.600.000 m 2 ein, knapp ein Viertel davon<br />

ist überdacht. Zur Gruppe gehören zudem vier<br />

allgemeine Dienstleistungsgesellschaften in Spanien,<br />

20 Verkaufsbüros sowie drei Handelsvertretungen.<br />

<br />

Die Überkapazitäten auf dem Stahlmarkt in<br />

Europa erwähnt auch Christian Nasta, wo bei<br />

er momentan noch keine signifikanten Maßnahmen<br />

zum Kapazitätsabbau erkennen<br />

könne. Auf die Frage, ob es Perspektiven in<br />

den Schwellenländern gebe, meinte er: »Es<br />

ist zehn Jahre zu spät, um nach China zu<br />

gehen – nach Südamerika, insbesondere<br />

Brasilien und Mexiko, vielleicht. Wir brauchen<br />

jedoch eine klare Chance, die meisten<br />

Standorte sind schon besetzt. Indien könnte<br />

unser nächstes Ziel sein. Momentan ist das<br />

Land aber noch nicht bereit. Wenn es jedoch<br />

so weit ist, könnten wir uns vorstellen, dort<br />

ein Werk zu eröffnen«, so Nasta.<br />

Die Entwicklungen und Veränderungen<br />

im Energiesektor habe man bei Condesa<br />

immer im Blick. So beliefert die spanische<br />

Gruppe beispielsweise die Windanlagenbranche.<br />

Über Windenergie werde in der<br />

Presse aber stärker berichtet, als sie Raum in<br />

der Realität einnimmt. Es dauere oftmals<br />

jedoch sehr lange, bis Entscheidungen über<br />

eine Windanlage fallen. Politische Entscheidungen<br />

spielten dabei eine wichtige Rolle,<br />

so Nasta.<br />

<br />

»Momentan ist die Wirtschaft in Europa<br />

unter Druck, mit einem Gefälle von Nordnach<br />

Südeuropa«, so Nasta. Trotzdem ist er<br />

zuversichtlich, auch wenn er keine konkrete<br />

Vorhersage gibt: »Es wird eine Erholung<br />

eintreten. Die Krise war jedoch so groß,<br />

dass wir in den nächsten zehn Jahren vermutlich<br />

nicht das Niveau von 2007 erreichen<br />

werden.«<br />

»Wir sind in Europa breit aufgestellt und<br />

haben das Potenzial, zu investieren. Viele<br />

unserer Kunden sind mittlerweile echte Partner<br />

für uns, sodass beide Seiten eine langfristige<br />

Zusammenarbeit anstreben«, schließt<br />

Nasta seine Ausführungen. (sm 130805278) K<br />

«<br />

<br />

CONDUCCIONES Y DERIVADOS<br />

Parque Tecnológico de Álava<br />

c/Albert Einstein, 44 Ed. E-6 Of. 209<br />

01510 Miñano Mayor (Álava)<br />

Spanien<br />

Tel. +34 945 2961-00<br />

www.condesa.com<br />

<br />

<br />

Köln. Um Produktionsprozesse zu verkürzen<br />

und flexibler zu gestalten, hat der Rohrbiegemaschinenhersteller<br />

Schwarze-Robitec an seinem<br />

Kölner Stammsitz 1 Mill. € in ein neues<br />

Bohr- und Fräszentrum investiert. Mit der Investition<br />

macht sich das Unternehmen fit für steigende<br />

Branchenanforderungen.<br />

»Durch diese Investition erhöhen wir die Wertschöpfung<br />

im Haus und optimieren unsere Fertigungsprozesse«,<br />

resümiert Hartmut Stöhr, Ge -<br />

schäftsführer von Schwarze-Robitec. Auf der<br />

neuen Anlage können bis zu 30 t schwere Bauteile<br />

in nur einer Aufspannung von fünf Seiten<br />

präzise bearbeitet werden. Der Experte für Rohrbiegemaschinen<br />

hat bei der Investition auch auf<br />

die Energieeffizienz der Anlage geachtet. Damit<br />

gestaltet das Bearbeitungszentrum die Fertigung<br />

noch umweltbewusster. Bedient wird die Maschine<br />

von einer Kanzel aus, mit der die Fachkräfte<br />

bei einer Geschwindigkeit von bis zu 0,5 m/s an<br />

den Werkstücken entlangfahren. Im Verfahrweg<br />

von 12 m in der Länge und über 3 m in der Höhe<br />

können selbst größte Bauteile bearbeitet werden.<br />

»Dank der schnelleren Fertigungsprozesse<br />

können wir noch besser auf die anhaltend gute<br />

Nachfrage reagieren und unseren Kunden hochwertige<br />

Produkte mit kurzen Lieferzeiten anbieten«,<br />

erläutert Bert Zorn, ebenfalls Geschäftsführer<br />

von Schwarze-Robitec. Zur Einweihung<br />

der Anlage kamen Vertreter aus Politik und Wirtschaft.<br />

www.schwarze-robitec.com<br />

/<br />

(sm 130805385) K<br />

<br />

<br />

Düsseldorf. Neue gesetzliche Regelungen für<br />

den Stahl- und Metallhandel haben den Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS AG) und<br />

den Wirtschaftsverband Großhandel Metallhalbzeug<br />

e.V. (WGM) gemeinsam dazu veranlasst, ein<br />

Positionspapier zu erarbeiten. Hintergrund sind<br />

die geänderte Bauprodukten-Verordnung und<br />

somit die seit dem 1. Juli 2013 geänderten Anforderungen<br />

bei Lieferungen von Material, das für<br />

den dauerhaften Einbau in Bauwerke bestimmt<br />

ist. Darüber hinaus wird die Koexistenzperiode<br />

der beiden nationalen bzw. europäischen Stahlund<br />

Metallbaunormen DIN 18800-7 und DIN EN<br />

1090 am 1. Juli nächsten Jahres enden.<br />

Das Positionspapier beschäftigt sich besonders<br />

mit der Frage, ob ein Händler, der Anarbeitung<br />

betreibt, nach der Bauprodukten-Verordnung<br />

als Hersteller zu betrachten ist und wie dies<br />

im Zusammenhang mit der DIN EN 1090 einzuschätzen<br />

ist. Zahlreiche Stahl- und Metallhändler,<br />

die Mitglieder der beiden Verbände sind,<br />

haben daran mitgewirkt. Das Positionspapier sei<br />

Ergebnis eines intensiven Austauschs mit Vertretern<br />

aus Behörden, Verbänden, aber auch aus<br />

der Praxis, hieß es.<br />

www.stahlhandel.com<br />

www.wgm-berlin.de<br />

/<br />

(sm 130805396) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Special: K 37<br />

<br />

<br />

Boulogne-Billancourt. Die Vallourec-Gruppe<br />

wächst zusammen. Der Weltmarktführer für<br />

nahtlos warmgewalzte Stahlrohre wird seine<br />

verschiedenen Unternehmen nach und nach<br />

unter einem gemeinsamen Namen vereinen:<br />

Vallourec. Damit führt die Gruppe zahlreiche<br />

Tochtergesellschaften sowie Marken zusammen<br />

und unterstreicht nun auch nach außen sichtbar<br />

die erfolgreiche Integration dieser verschiedensten,<br />

in den letzten Jahren angegliederten oder<br />

neu aufgebauten Unternehmen weltweit.<br />

»Die neue Marke soll Kunden auf den ersten<br />

Blick zeigen, dass wir für Leistung, Vertrauen und<br />

Zuverlässigkeit stehen. Darauf können sich unsere<br />

Kunden und Partner verlassen und so werden<br />

wir unsere vertrauensvolle Zusammenarbeit weiter<br />

ausbauen«, sagt Philippe Crouzet, Vorstandsvorsitzender<br />

von Vallourec. »Mit dem einheitlichen<br />

Auftritt stärken wir auch die gemeinsame<br />

Unternehmenskultur der 23.000 Mitarbeiter,<br />

deren Kern unser Qualitätsbewusstsein und<br />

unsere Innovationskraft ist. Diese Werte helfen<br />

uns dabei, unsere ehrgeizigen Wachstumsziele<br />

zu erreichen.« Bis Ende des Jahres 2014 sollen<br />

alle Gesellschaften den neuen Namen Vallourec<br />

tragen.<br />

www.vallourec.com (sm 130805317) K<br />

/<br />

<br />

<br />

Berlin. ArcelorMittal hat im Juni eine neue Webseite<br />

für ArcelorMittal Deutschland angekündigt,<br />

die Adresse lautet http://germany.arcelormittal.<br />

com. Dort gibt es lokale News und Pressemitteilungen,<br />

einen Überblick zu den Hauptproduktionsanlagen<br />

in Deutschland, aber auch Informationen<br />

zu ArcelorMittal‘s Enga gement als verantwortungsbewusstes<br />

Unternehmen. Außerdem<br />

gibt es interessante Ge schichten zu jüngsten<br />

Produktinnovationen wie auch Informationen<br />

über Jobs und Karriere bei Arcelor Mittal.<br />

Mit einem Produktionsvolumen von 7 Mill. t<br />

Rohstahl gehört ArcelorMittal zu den drei größten<br />

Stahlproduzenten in Deutschland. Auto-,<br />

Bau- und Verpackungsindustrie zählen ebenso<br />

zum Kundenkreis wie der Bereich Haushaltswaren.<br />

Das Unternehmen betreibt vier große<br />

Produktionsstandorte in Deutschland, zwei integrierte<br />

Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt<br />

sowie zwei Langstahlwerke in Hamburg<br />

und Duisburg, die auf Drahtprodukte spezialisiert<br />

sind. ArcelorMittal hat vor Kurzem mehr als<br />

130 Mill. € in eine neue Drahtstraße in Duisburg<br />

investiert, bei der die neuesten Technologien<br />

eingesetzt werden. Die Gruppe unterhält außerdem<br />

eine große Anzahl von Logistik und Distributionsstandorten<br />

in Deutschland.<br />

Mit der neuen Webseite bietet die Gruppe<br />

einen faszinierenden Einblick, wie ArcelorMittal<br />

Deutschland zur nationalen Wirtschaft und zur<br />

europäischen Stahlindustrie beiträgt. »Die Konzentration<br />

auf unsere Produkte mit hoher Wertschöpfung,<br />

unsere kontinuierliche Arbeit in Forschung<br />

und Entwicklung für Auto- und Baustahl<br />

– kombiniert mit herausragendem Customer<br />

Service – ermöglichen uns auch in Zukunft, unsere<br />

führende Position als nachhaltiger Stahlhersteller<br />

in Deutschland zu halten und weiter auszubauen«,<br />

kommentiert Michel Wurth, Mitglied<br />

des Konzernvorstands von ArcelorMittal.<br />

http://germany.arcelormittal.com<br />

/<br />

(sm 130805390) K


38 K Special:<br />

<br />

des One World Trade Centers<br />

Das neue Wahrzeichen New Yorks krönen MSH-Profile von V & M Tubes<br />

New York hat seine neue Skyline: Rund sieben Jahre nach<br />

Baubeginn ist der Rohbau des One World Trade Centers fertig. Vollendet<br />

wurde das höchste Gebäude der Vereinigten Staaten jetzt durch eine Spitze,<br />

in der 500 t Hohlprofile von Vallourec & Mannesmann Tubes verbaut sind.<br />

Dank der hohen Qualität und der statischen Eigenschaften der warmgewalzten<br />

Stahlbauhohlprofile aus Deutschland und Frankreich wird der<br />

Höhepunkt des Wolkenkratzers Wind und Wetter trotzen können.<br />

WWK Denn die Rohre geben der Konstruktion<br />

den nötigen Halt. Da die Spitze gleichzeitig<br />

als Antenne dient, sind MSH-Profile von<br />

Val lourec & Mannesmann Tubes auch ein<br />

Garant für die einwandfreie Funkversorgung<br />

der Mediendienste in der Millionenmetropole.<br />

»Dieser Auftrag ist für uns ein ganz<br />

besonderer Vertrauensbeweis in die Qualität<br />

unserer Produkte«, sagt Andreas Denker,<br />

Managing Director der Industry Division der<br />

Vallourec-Gruppe.<br />

<br />

Hergestellt wurden die warmgewalzten<br />

MSH-Profile am französischen Standort Aulnoye<br />

und in den deutschen Werken in Mülheim<br />

und Düsseldorf. Im Anschluss lieferte<br />

das Unternehmen die Produkte an den<br />

Antennenbauer in Kanada, wo sie bis zum<br />

Beginn der Errichtung der Antenne im<br />

Herbst 2012 lagerten. Die ersten neun von<br />

18 Teilstücken der insgesamt 124 m langen<br />

Spitze wurden im Dezember in New York<br />

verbaut, nun folgten bis zum 2. Mai 2013<br />

die weiteren neun.<br />

Die Spitze ermöglicht, dass das Gebäude<br />

die Höhe von 1.776 Fuß erreicht. Die Zahl<br />

symbolisiert die im Jahr 1776 unterzeichnete<br />

Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten<br />

Staaten. Für Besucher wird das One<br />

World Trade Center voraussichtlich ab Ende<br />

2015 zugänglich sein. Rund um die 100.<br />

Etage wird eine Aussichtsplattform einen<br />

atemberaubenden Blick auf New York und<br />

den Hudson River bieten. (sm 130805252) K<br />

«<br />

<br />

V & M Deutschland GmbH<br />

Theodorstraße 90<br />

40472 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 960-0<br />

www.vmtubes.de<br />

(130805252/1)<br />

Vollendet das One World Trade Center:<br />

die Spitze des One World Trade Centers<br />

mit Rohren von V & M Tubes<br />

(Foto: ©Christopher Penler/Shutterstock.com).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Special: K 39<br />

<br />

Salzgitter Mannesmann Line Pipe, mit Werken in Siegen und<br />

Hamm, ist ein weltweit aktiver, technologisch führender Partner<br />

für HFI (hochfrequenz-induktiv)-längsnahtgeschweißte Stahlrohe.<br />

Zu dem umfangreichen Lieferprogramm zählen Rohre für Gasund<br />

Ölpipelines, Trinkwasser und Abwasserleitungsrohre, Rohre<br />

für den Maschinen- und Anlagenbau sowie Ölfeldrohre, Fernwärmerohre<br />

und Konstruktionsrohre.<br />

Außendurchmesser von 114,3mm (4½") bis 610,0mm (24")<br />

Wanddicken bis 25,4mm und Rohrlängen bis 18m<br />

MAPEC ® Polyethylen- oder Polypropylen-Umhüllung,<br />

Faserzementmörtel-Ummantelung<br />

Epoxy- oder Zementmörtel-Auskleidung<br />

Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008,<br />

DIN EN ISO 14001:2009 und OHSAS 18001:2007.<br />

Zugelassener Lieferant bei allen bedeutenden national und international<br />

tätigen Versorgungsunternehmen.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


40 K Special:<br />

Erfolgsgeheimnis:<br />

Tradition und Qualität<br />

Acciaitubi investiert und erweitert sein Portfolio<br />

Das italienische Unternehmen Acciaitubi S.p.a., auf Deutsch könnte<br />

man sagen »Stahlrohr AG«, ist seit über fünf Jahrzehnten erfolgreich im<br />

Stahlrohrgeschäft. Das Portfolio besteht aus geschweißten wie nahtlosen<br />

Stahlrohren und ist breit gefächert. Kunden aus den unterschiedlichsten<br />

Anwendungsbereichen schätzen die Produkte des Unternehmens und<br />

die Promptheit, sogar bei den besondersten Anforderungen eine Antwort<br />

zu geben.<br />

(130805492/1)<br />

WW K Im Gespräch mit der Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

äußerte sich Marco Berera, Ge -<br />

schäftsführer, über die Besonderheiten und<br />

Pläne des Unternehmens.<br />

WW Welche Stahlprodukte und welche Stahlsorten<br />

bieten Sie an?<br />

WW Acciaitubi spezialisiert sich auf die Herstellung<br />

und Vermarktung von geschweißten<br />

und nahtlosen Stahlrohren für die Gasund<br />

Wasserversorgung, lackierten Rohren<br />

für Sprinkleranlagen, Rohren für Druckluft,<br />

aber auch für Gerüstbau und Konstruktionen.<br />

Hinzu kommen Sendzimirrohre, ge -<br />

beizte, äußerst widerstandsfähige Rohre<br />

und Leitungsrohre. Als Stahlsorte wird je<br />

nach Produkt Stahl in Qualität S195T, Fe360,<br />

S235 JHR, S275 JOH, S275 J2H, S355 JOH,<br />

S355 J2H und S355 K2H verwendet.<br />

WW Und wie bewegen Sie sich für die Rohstoffversorgung?<br />

WW Wir passen vor allem auf die Qualität<br />

auf. Wir bevorzugen die Versorgung aus EU-<br />

Stahlwerken, und besonders aus den italienischen.<br />

Dr. Marco Berera<br />

WW Aus welchen Branchen stammen Ihre<br />

Kunden?<br />

WW Vorwiegend aus den Bereichen Thermohydraulik,<br />

Anlagenbau und Bauwesen.<br />

WW Welche Regionen beliefern Sie?<br />

WW Europa ist unser Hauptmarkt sowie auch<br />

die Nachbarländer: Russland, Nordafrika,<br />

Nahost ... Heute werden 50 % unserer Produktion<br />

exportiert. Unser Ziel ist es, 70 %<br />

Export zu erreichen.<br />

WW Wie hoch sind Ihre Kapazitäten im<br />

Moment?<br />

WW Die aktuelle Produktionskapazität ist<br />

50.000 t im Jahr, 80 % davon wird derzeit<br />

verwendet. Unser Werk in Terno d‘Isola, in<br />

der Provinz Bergamo, Norditalien, nimmt<br />

70.000 m 2 ein, von denen 30.000 m 2 überdacht<br />

sind. Insgesamt beschäftigen wir 120<br />

Personen, Zulieferbetriebe inbegriffen.<br />

Lackierte Rohre zählen zu den Topprodukten des Unternehmens (Fotos: Acciaitubi).<br />

(130805492/2)<br />

WW Was gibt es Neues, welche Investitionen<br />

tätigen Sie?<br />

WW Acciaitubi hat sich dieses Jahr mit einer<br />

ganz neuen Lackierungsanlage ausgerüstet.<br />

Die Anlage ist vollautomatisiert, geeignet<br />

für Durchmesser zwischen 0,5‘‘ und 8‘‘ (12,7<br />

bis 203,2 mm) und ermöglicht durchgängi-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Special: K 41<br />

ge Lackierung sowohl Epoxy- als auch Wasserlackierung. Melaminwasserlackierung<br />

ist besonders gefragt, z. B. von unseren deutschen<br />

Kunden. Wir können alle RAL-Farben liefern und jedes Produkt<br />

individuell mit der vom Kunden angeforderten Markierung versehen.<br />

Ich will auch darauf aufmerksam machen, dass bei unserer Lackierung<br />

keine gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien verwendet<br />

werden.<br />

WW Man kann dann sagen, dass lackierte Rohre Ihr Spitzenprodukt<br />

sind?<br />

WW Sicher, wir setzen sehr darauf. Je nach Kundenbedarf können<br />

wir diese Produkte mit glatten Enden oder mit Nut liefern, auch als<br />

Siederohre EN 10217-1 und EN 10216-1. Wir sind aber auch mit<br />

einer zweiten Linie ausgestattet für die Produktion von Rohren mit<br />

kleineren Durchmessern, ab 18 mm bis 63,5 mm und Längen bis<br />

12.200 mm mit Toleranz – 0 /+ 3 mm direkt aus der Produktionslinie.<br />

In diesen Durchmessern können wir auch gebeizte, elektroverzinkte<br />

und sendzimirverzinkte Rohre liefern. Die mit ausschließlich externer<br />

Elektroverzinkung werden im Bereich Heizung und Wasser versorgung<br />

verwendet, um die Entzinkung bei hohen Temperaturen zu<br />

vermeiden. Die gebeizten Rohre können hingegen u. a. bei Kühlanlagen<br />

verwendet werden. Und schließ lich die Sendzimirrohre,<br />

verfügbar mit Flächengewicht bis 450 g/m² (Z450). Sie werden z. B.<br />

für die Sprinkleranlagen hergestellt, also automatische Regenanlagen<br />

bei Feuerlöschsystemen. Der Sprinklerbereich ist noch eine<br />

Nische, an der wir arbeiten. Im Jahr 2013 haben wir zu diesem<br />

Zweck die Produktzertifizierungen FM und UL für den amerikanischen<br />

Markt von Sprinklerrohren bekommen.<br />

WW Zum Schluss, wenn Sie die Stärken Ihres Unternehmens auflisten<br />

sollten, was unterscheidet Acciaitubi von den Wettbewerbern?<br />

WW Das sind zertifizierte Qualität, Just-in-time-Service, konkurrenzfähige<br />

Preise und eine breite Produktpalette. Unsere flexible und<br />

vielseitige Struktur hat uns immer ermöglicht, unsere Produktpalette<br />

und Organisation im Laufe der Zeit anzupassen, und die Erfordernisse<br />

unterschiedlicher Kunden zu erfüllen. Dadurch sind wir nach<br />

50 Jahren noch da, fest an unserem Platz. (sm 130805492) K<br />

«<br />

<br />

ACCIAITUBI S.p.a.<br />

Via Balicco, 63<br />

23900 LECCO<br />

Italien<br />

Tel. +39 035 904004<br />

www.acciaitubi.it<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


42 K Special:<br />

Joachim Gauck zu Besuch bei WeserWind<br />

Ziele der Energiewende nur mit Offshorewindenergie erreichbar<br />

Bundespräsident Joachim Gauck war im Mai zu Besuch bei<br />

dem Offshoreunternehmen WeserWind GmbH, das zur Georgsmarienhütte-<br />

Unternehmensgruppe gehört. Er informierte sich bei dem Bremerhavener<br />

Unternehmen über die momentan schwierige Situation der Offshoreindustrie.<br />

WW K Im Rahmen einer Werksbesichtigung<br />

gewann Gauck einen Eindruck von dem<br />

Herstellungsprozess von Gründungsstrukturen<br />

(Tripoden/Jackets) bei WeserWind.<br />

Begleitet wurde der Bundespräsident auf<br />

seinem Rundgang von Dirk Kassen und<br />

Manfred Weinandy, den WeserWind-Ge -<br />

schäftsführern, sowie von Peter van Hüllen,<br />

dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der<br />

Georgsmarienhütte-Unternehmensgruppe.<br />

Der verzögerte Ausbau der Offshorefelder<br />

trifft WeserWind als einen der führenden<br />

deutschen Gründungsstrukturhersteller be -<br />

sonders stark. Die Politik muss kurzfristig ein<br />

verlässliches Gesamtkonzept zur Energiewende<br />

vorlegen, auf dessen Grundlage un -<br />

ternehmerische Entscheidungen getroffen<br />

werden können. Andernfalls steht der<br />

Standort Bremerhaven zum Ende des aktuellen<br />

Jahres vor einigen Herausforderungen.<br />

Gegenwärtig werden kaum noch An schlussaufträge<br />

vergeben. »Wir stehen heute vor<br />

der schwierigen Aufgabe zu entscheiden,<br />

wie wir ohne ausreichende Be schäftigung<br />

weiter verfahren. Am Standort von Weser-<br />

Wind haben wir in die modernste Fertigungsanlage<br />

für Gründungsstrukturen investiert«,<br />

so van Hüllen. Zusammen mit den rd. 900<br />

hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

wolle man dieses Investment in<br />

eine gesicherte Zu kunft führen.<br />

Gekennzeichnet ist die Situation der deutschen<br />

Offshoreindustrie momentan von den<br />

Verspätungen bei den Netzanschlüssen und<br />

beim Ausbau der Leitungssysteme. So laufen<br />

der Bau von Clusterstationen für Netzanschlüsse<br />

sowie auch die Ausschreibung<br />

neuer Clusterstationen nur mit Verzögerungen.<br />

Potenzielle Kunden von WeserWind<br />

seien dadurch stark verunsichert, hieß es.<br />

(130805292/1)<br />

Peter van Hüllen,<br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung<br />

Georgsmarienhütte<br />

Holding GmbH, Bundes -<br />

präsident Joachim Gauck<br />

und Dirk Kassen,<br />

Geschäftsführer<br />

WeserWind GmbH<br />

Offshore Construction<br />

Georgsmarienhütte<br />

(v.l.n.r.)<br />

(Foto: Wolfhard Scheer).<br />

Der fehlende Ausbau der benötigten Stromleitungen<br />

und die Bewertung der Kosten<br />

des Offshorestromes könnten zu einer Ge -<br />

fährdung der kompletten Energiewende<br />

werden.<br />

An dem Werksrundgang mit dem Bundespräsidenten<br />

nahmen auch die benachbarten<br />

Offshoreunternehmen REpower,<br />

AREVA Wind und IWES teil. AREVA Wind<br />

gehört zu den führenden Herstellern für<br />

Offshorewindkraftanlagen. Direkt neben<br />

WeserWind produziert und entwickelt das<br />

Unternehmen Windenergieanlagen für große<br />

Windparks in der Nord- und Ostsee. Das<br />

Unternehmen, das im Norden rd. 1.000 Mitarbeiter<br />

hat, strebt in Bremerhaven eine<br />

Expansion an.<br />

Jean Huby, Sprecher der Geschäftsführung<br />

bei AREVA Wind, bewertete den<br />

Besuch des Bundespräsidenten als ein positives<br />

Signal: »Die Ziele der Energiewende<br />

sind nur mit der Offshorewindenergie er -<br />

reichbar.«<br />

Auch Andreas Nauen, CEO von REpower,<br />

war bei dem Rundgang anwesend: »Wir<br />

sehen langfristig große Potenziale für die<br />

Windenergie in den globalen Märkten, speziell<br />

im Offshorebereich.« Die deutsche Offshorebranche<br />

benötige Planungssicherheit,<br />

damit deren Kunden Investitionsentscheidungen<br />

treffen und Anschlussaufträge vergeben<br />

können. REpower produziert in Bremerhaven<br />

die REpower 6M, eine der weltweit<br />

leistungsstärksten Offshoreanlagen.<br />

Das Fraunhofer-Institut für Windenergieund<br />

Energiesystemtechnik IWES ist der<br />

Überzeugung, dass eine Reduktion der Kosten<br />

für die Errichtung und den Betrieb der<br />

Offshoreanlagen möglich ist. Dafür sei es<br />

jedoch notwendig, die bereits heute verfügbaren<br />

technischen Möglichkeiten ganz zu<br />

nutzen. Seit Längerem bietet das IWES entsprechende<br />

Untersuchungen sowie eine<br />

umfassende Prüfinfrastruktur an. Diese wurde<br />

mit großer Unterstützung der Öffentlichkeit<br />

in den letzten Jahren in Bremerhaven<br />

aufgebaut.<br />

(sm 130805292) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong><br />

Special: K 43


44 K Special:<br />

Annahütte präsentiert<br />

neue Gewindestahlmuffen<br />

Gerippte Oberfläche verbessert Verbundeigenschaften<br />

mit Beton<br />

SAS-Gewindestahlsysteme des Stahlwerks Annahütte<br />

kommen bei Großbauprojekten in aller Welt zum Einsatz, ob in den<br />

Fundamenten der Berliner Regierungsbauten oder im neuen New Yorker<br />

»World Trade Center«. Auf der BAUMA 2013 in München präsentierte<br />

der Spezialist für warmgewalzten Gewindestahl erstmals die neu<br />

entwickelten Gewindestahlmuffen »T3087« und »TR3087«.<br />

WW K Die neuen Systeme aus der eigenen<br />

FuE-Abteilung überzeugen dank ihrer speziell<br />

gerippten Oberfläche durch deutlich verbesserte<br />

Verbundeigenschaften mit Beton.<br />

Das Stahlwerk Annahütte bietet außerdem<br />

eine breite Palette an Gewindestahlsystemen<br />

und Systemlösungen für den technischen<br />

Ingenieurbau. Dazu gehören Schalungsanker,<br />

Bewehrungsanschlüsse, Bodennägel,<br />

Mikropfähle, Boden- und Felsanker und Systemverankerungen.<br />

Die Einsatzgebiete des<br />

Gewinde stahls aus der Annahütte reichen<br />

vom Hoch- und Tiefbau über Brücken- und<br />

Straßenbau bis zum Tunnel- und Bergbau.<br />

<br />

<br />

Peter Meyer, Geschäftsführer der Annahütte,<br />

erläutert: »Im Unterschied zu den Standardmuffen<br />

sind die neu entwickelten Gewindestahlmuffen<br />

T3087 und TR3087 an den<br />

Außenflächen gerippt. Damit konnten wir<br />

die Verbundeigenschaften zwischen Muffenoberfläche<br />

und abgebundenem Beton<br />

deutlich verbessern. Ansonsten erweisen<br />

sich die neuen Muffen in der Handhabung<br />

ebenso einfach und baustellengerecht wie<br />

unsere bereits bekannten und bewährten<br />

Standardmuffen.«<br />

<br />

<br />

Die neuen Gewindestahlmuffen wurden vom<br />

Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) für<br />

die Stabdurchmesser SAS500/550 16 mm<br />

bis 32 mm bauaufsichtlich zugelassen (Z-1.5-<br />

174). Sowohl die äußeren Abmessungen als<br />

auch die Tragfähigkeits-, Schlupf- und Dauerschwingeigenschaften<br />

entsprechen denen<br />

der bewährten Standardmuffen T3003 bzw.<br />

TR3003. Auch hinsichtlich der Längen sind<br />

die T3087 und TR3087 identisch mit den<br />

Standardmuffen und eignen sich damit für<br />

alle Bereiche, in denen diese bereits erfolgreich<br />

im Einsatz sind.<br />

<br />

<br />

Stab- und Gewindestahl aus dem Stahlwerk<br />

Annahütte in Hammerau bewährt sich weltweit<br />

in der Automotive- und Werkzeugindustrie,<br />

im Maschinen- und Anlagenbau,<br />

in der Agrartechnik, der Energiegewinnung<br />

und im technischen Ingenieurbau. Vor 475<br />

Jahren als Eisengewerk gegründet, ist das<br />

Stahlwerk Annahütte heute nach eigenen<br />

Angaben Weltmarktführer bei Gewindestahl<br />

und konsequenter Innovationstreiber<br />

bei der Entwicklung neuer Stahlgüten und<br />

Anwendungssysteme. Mit fast 500 Mitarbeitern<br />

ist das Unternehmen ein bedeutender<br />

Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor für<br />

die Region. Das Stahlwerk Annahütte ge -<br />

hört zur Max-Aicher-Unternehmensgruppe<br />

mit Sitz in Freilassing. (sm 130705240) K<br />

«<br />

<br />

Stahlwerk Annahütte<br />

Max Aicher GmbH & Co. KG<br />

Werk 3 + 4<br />

83404 Hammerau<br />

Tel. +49 8654 487-0<br />

www.annahuette.com<br />

(130705240/1)<br />

Die neuen Gewindestahlmuffen T3087 und<br />

TR3087 sind vom Deutschen Institut für<br />

Bautechnik (DIBt) für die Stabdurchmesser<br />

SAS500/550 16 mm bis 32 mm bauaufsichtlich<br />

zugelassen (Z-1.5-174, Foto: Max-Aicher-Gruppe).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Special: K 45<br />

»Wir handeln Stahl mit Leidenschaft«<br />

Die A+R Profilstahl Allgeier + Rösch GmbH handelt seit 2007 mit Blechen, Trägern, Stabstahl und Rohren<br />

– seit einigen Monaten ist das Unternehmen nun in der »Roten Villa« in Achern zu Hause.<br />

WW K Nachdem alles in einem Wohnhaus<br />

begann, haben Stefan Allgeier, Beate und<br />

Michael Rösch das Unternehmen Stück für<br />

Stück weiter ausgebaut. Schließlich wurde<br />

die denkmalgeschützte Villa gekauft und<br />

2012 umfassend restauriert. »Wir sind<br />

glücklich, unseren Mitarbeitern, uns und<br />

unseren Kunden und Lieferanten solch ein<br />

herrliches Arbeits- und Geschäftsumfeld<br />

bieten zu können«, so Geschäftsführer<br />

Michael Rösch.<br />

Heute wird die komplette Walzstahlpalette<br />

auch »mundgerecht« über ein Speditionslager<br />

an die Kunden ausgeliefert. Stahl<br />

von A+R wird klassisch im Stahlbau, in<br />

Brennbetrieben und in Schlossereien, aber<br />

auch in hoch anspruchsvollen Branchen eingesetzt.<br />

So kommt A+R-Stahl z. B. in Windkraftanlagen,<br />

im schwersten Anlagenbau,<br />

bei Automobilzulieferern, beim Maschinenbau<br />

und im Stahlhandel zum Einsatz. In vielen<br />

Autos der Marke »Mercedes« und sogar<br />

im Flugzeugschlepper für den Airbus A380<br />

ist Stahl von A+R zu finden. Auch die Deutsche<br />

Bahn ist ein Kunde und darauf sind die<br />

Firmengründer stolz. Denn nur wenige ausgewählte<br />

Unternehmen gehören diesem<br />

Kreis an – die als Stahlhändler über eine<br />

freige gebene Lieferantennummer der Deutschen<br />

Bahn verfügen.<br />

Das erfahrene<br />

A+R-Team berät und<br />

verkauft an über<br />

400 Kunden in ganz<br />

Deutschland und im<br />

europäischen<br />

Ausland (Foto: A+R).<br />

»Wir kümmern uns nicht nur um den Stahlankauf<br />

und Stahlverkauf, sondern auch um<br />

die entsprechende Logistikdienstleistung.<br />

Wenn ein Kunde dringend Stahl braucht,<br />

machen wir es möglich«, so Ge schäftsführer<br />

Stefan Allgeier. »Es ist nicht das erste Mal,<br />

dass wir Lkw mit zwei Fahrern innerhalb von<br />

24 h von Deutschland bis ins hintere Schweden<br />

schicken, um eine Baustelle punktgenau<br />

zu beliefern.« Dabei sieht man sich im<br />

badischen Achern oft in der Rolle des Problemlösers,<br />

der versucht, das Unmögliche<br />

möglich zu machen. Die technisch geschulten<br />

Kaufleute im inzwischen zehnköpfigen<br />

Team sind in der Lage, die Kunden auch bei<br />

komplexer Sachlage und in technischen<br />

Details kompetent zu be raten.<br />

/<br />

www.ar-profilstahl.de<br />

(130805485/1)<br />

(sm 130805485) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


46 K Special:<br />

Hochfeste und verschleißfeste Spezialstähle<br />

<br />

Ruukki erweitert Produktpalette<br />

Gerätehersteller profitieren schon seit Jahren von den Spezialstählen<br />

von Ruukki in Blech- und Bandform. Der verschleißfeste Raex-Stahl<br />

ermöglicht eine längere Lebensdauer von Verschleißteilen. Der hochfeste<br />

Optim-Stahl bringt Kraftstoffeinsparungen aufgrund leichterer Fahrzeugkonstruktionen.<br />

Nun hat Ruukki beide Spezialstahlgüten für Anwendungen<br />

entwickelt, bei denen Rohre oder Hohlprofile benötigt werden.<br />

<br />

Durch den Einsatz der hochfesten Stahlbauhohlprofile<br />

Optim 700 Plus MH von Ruukki<br />

sind leichtere Hebezeuge und Transportausrüstung<br />

möglich, ohne dass Kompromisse<br />

bei den Eigenschaften erforderlich sind. Ein<br />

geringeres Gewicht<br />

reduziert die Kraftstoffkosten<br />

und<br />

führt zu einer höheren<br />

Nutzlastkapazität.<br />

Optim-700-<br />

Plus-MH-Stahlbauhohlprofile<br />

übertreffen<br />

die Standardanforderungen<br />

und die Eigenschaften<br />

vergleichbarer<br />

Stahlgüten auf dem<br />

Markt deutlich.<br />

(130805241/2)<br />

Das Raex-400-Rohr<br />

ist das weltweit<br />

härteste<br />

kaltumgeformte<br />

Stahlrohr (Foto:<br />

Ruukki Metals Oy).<br />

Optim-700-Plus-MH-Stahlbauhohlprofile<br />

haben bessere Kaltumformeigenschaften<br />

und eine höhere Kerbschlagzähigkeit, wo -<br />

durch sie für Anwendungen wie ortsveränderliche<br />

Maschinen, Materialumschlaggeräte<br />

und Kräne, bei denen eine hohe Festigkeit<br />

und hervorragende Nutzbarkeit erforderlich<br />

ist, ideal geeignet sind. Die Nutzbarkeit<br />

in der Fertigungstechnik ist ausgezeichnet.<br />

Das Produkt verfügt zudem über verbesserte<br />

Schweißeigenschaften.<br />

<br />

Das Raex-400-Rohr ist nach Auskunft von<br />

Ruukki das weltweit härteste kaltumgeformte<br />

Stahlrohr. Es ist fast dreimal härter<br />

als gewöhnlicher S355-Standardstahl. Seine<br />

martensitische, homogene Mikrostruktur in<br />

der Rohrwand garantiert eine lange Lebensdauer<br />

in aggressiven Materialpumpanwendungen.<br />

Das Raex-400-Rohr wurde für den kostengünstigen<br />

Transport von Nassbeton und<br />

anderen Halbflüssigkeiten und Verschleißmaterialien<br />

konzipiert. Es sorgt für eine<br />

deutliche Leistungssteigerung der Pumpund<br />

Baggergeräte und verlängert die<br />

Lebensdauer weit über normale Standards.<br />

Die Stahlrohre können auch für Verschleißteile<br />

von Bergbaumaschinen, Grabungsund<br />

Baggergeräten sowie in Forstmaschinen<br />

und -ausrüstung eingesetzt werden.<br />

Ruukki engagiert sich für die kontinuierliche<br />

Verbesserung der Energieeffizienz seiner<br />

Stahlherstellung. Das Unternehmen<br />

zählt zu den weltweit energieeffizientesten<br />

in der Roheisenerzeugung und nutzt bei der<br />

aktuellen Technologie die nahezu geringstmögliche<br />

Mindestmenge an Kokskohle.<br />

Durch seine hohe Forschungs- und Entwicklungskompetenz<br />

kann Ruukki hochwertige<br />

Produkte gemäß den Anforderungen des<br />

Marktes und verschiedener Branchen entwickeln.<br />

www.ruukki.de<br />

/<br />

(sm 130805241) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Special: K 47<br />

Fine Tubes meldet steigende Nachfrage auch im Jubiläumsjahr<br />

Plymouth. Dieses Jahr feiert das renommierte Unternehmen Fine Tubes<br />

aus dem englischen Plymouth sein 70-jähriges Firmenbestehen.<br />

WWK Als ein führender Zulieferer für die Luftund<br />

Raumfahrt, die Medizintechnik, die<br />

chemische Verfahrensindustrie, aber auch<br />

die Stromerzeugungs-, Öl- und Gasindustrie<br />

hat Fine Tubes in den letzten 70 Jahren einige<br />

Innovationen hervorgebracht. In den<br />

1960er-Jahren am Bau der Concorde beteiligt,<br />

fertigte man später tausende von Kilometern<br />

an Rohren für die erste wiederverwendbare<br />

Raumfähre Skylon. Derzeit gehört<br />

Fine Tubes außerdem zu den wenigen<br />

Anbietern, deren Titanrohre sich für das<br />

Hochdruckhydrauliksystem des Airbus A380<br />

qualifizieren konnten.<br />

Außerhalb der Luft- und Raumfahrt entwickelte<br />

und fertigte Fine Tubes Rohre für<br />

das Gemasolar-Projekt, die erste kommerzielle<br />

Sonnenenergieanlage in Spanien, und<br />

für den Large Hadron Collider des CERN, in<br />

dem die Bedingungen zum Zeitpunkt des<br />

Urknalls nachgestellt werden sollen.<br />

Fine-Tubes-Geschäftsführer Ronen Day<br />

er klärt: »Seit unseren Anfängen im Jahr<br />

1943 sind wir weit vorangekommen.<br />

Damals waren unsere Produkte für kommerziellere<br />

Bereiche bestimmt. In den Bereichen,<br />

für die wir arbeiten, werden an unsere<br />

Produkte jedoch sehr hohe technische<br />

Anforderungen gestellt. Die Produkte werden<br />

in unterschiedlichsten oft extremen<br />

Bedingungen (sei es im Weltall oder in den<br />

Tiefen des Ozeans) eingesetzt und müssen<br />

daher besonders beständig und leicht sein,<br />

extreme Temperaturen aushalten und<br />

manchmal auch sehr hohe Drücke.«<br />

Das Unternehmen arbeitet nach einem<br />

strukturierten Verfahrensmodell mit Definition,<br />

Planung, Her stellung und Lieferung, das<br />

Fine Tubes bietet Rohre in unterschiedlichsten<br />

Abmessungen und Werkstoffarten für anspruchsvolle<br />

Anwendungen (Foto: Fine Tubes).<br />

durch ständige Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />

unterstützt wird. Da durch kann<br />

Fine Tubes bei der Herstellung von Spezialrohren<br />

für Kernkraftwerke ebenso kompetent<br />

vorgehen wie bei Produkten für die Luftund<br />

Raumfahrt oder die Medizintechnik.<br />

/<br />

Fine Tubes Ltd.<br />

Plymbridge Road, Estover<br />

Plymouth, Devon PL6 7LG<br />

United Kingdom<br />

Tel. +44 1752 735851<br />

www.finetubes.de<br />

(sm 130805425) K<br />

(130805425/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


48 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />

Sägeproduktivität noch lange nicht am Ende<br />

Von Reinhold Mannel<br />

Bis zum Jahresanfang war die Welt für die Sägemaschinenhersteller noch<br />

in Ordnung, mit in der Regel gut gefüllten Auftragsbüchern und somit<br />

einem soliden Planungshorizont. Dann aber machte sich mehr und mehr<br />

Kauf zurückhaltung breit, obwohl die Anarbeiter und Metallverarbeiter zu<br />

diesem Zeitpunkt meist noch gut ausgelastet waren. Aber schon damals<br />

gab es »dunkle Wolken am Horizont«, man scheute zunehmend das<br />

Investitionsrisiko.<br />

WWK Nun hoffen die Maschinenhersteller auf<br />

einen Stimmungswechsel im Herbst, eventuell<br />

befeuert auch durch die EMO im September.<br />

Dann sind wieder viele sägetechnische<br />

Innovationen zu erwarten, denn das<br />

Ende der Möglichkeiten ist noch lange nicht<br />

erreicht. Beispielsweise sind beim Zerspanen<br />

harter Sonderlegierungen weitere Rationalisierungsfortschritte<br />

zu sehen. Zudem ist<br />

der Trend zur noch stärkeren Automatisierung<br />

ungebrochen, denn der Zwang zur<br />

Produktivitätssteigerung hält an.<br />

Die Anforderungen an Sägemaschinen<br />

sind in den letzten Jahren deutlich komplexer<br />

geworden: Präzision, Wirtschaftlichkeit,<br />

Flexibilität und Energieeffizienz müssen in<br />

gleichem Maße erfüllt sein. Darüber hinaus<br />

sind intelligente Komplettlösungen gefragt,<br />

die für Wirtschaftlichkeit und Zeitersparnis<br />

sorgen und die Transportabläufe vereinfachen.<br />

Was heißt, dass die Sägemaschinen<br />

zunehmend in Netzwerke integriert und mit<br />

Längenmess- und Materialhandhabungssystemen<br />

verbunden werden. Folgerichtig<br />

bestellen Metallverarbeiter und Anarbeiter<br />

immer weniger die Einzelsäge, sondern vielmehr<br />

komplette Sägesysteme mit individuell<br />

auf die Bedürfnisse ausgerichteten Rollenbahnen<br />

oder Längenmesssystemen, die die<br />

Arbeit rund ums Sägen erleichtern,<br />

beschleunigen und die Qualität erhöhen.<br />

Dabei gewinnen Baukastensysteme weiter<br />

an Bedeutung, aus denen individuelle Sägekomplettlösungen<br />

zusammengestellt werden<br />

können.<br />

Herzstück einer solchen Komplettlösung<br />

bleibt jedoch eine technisch ausgereifte,<br />

leistungsstarke und wirtschaftlich arbeitende<br />

Sägemaschine. Als Details dafür stehen<br />

unter anderem elektrische Sägevorschübe<br />

und elektrische Materialeinschübe. Eine<br />

ganze Reihe von Maschinen ist bereits komplett<br />

mit elektrischen Antrieben ausgestattet.<br />

Sie setzen bei Schnittleistung, Abschnittgenauigkeit,<br />

Schnittverlauf und Standzeit<br />

des Sägewerkzeugs Maßstäbe. Darüber<br />

hinaus erzielen solche Maschinen hohe<br />

Energieeinsparungen.<br />

In Zeiten hoher Variantenvielfalt und<br />

geforderten Just-in-time-Lieferungen denken<br />

viele Unternehmen weiterhin intensiv<br />

über das Outsourcing von Leistungen nach.<br />

Gerade auch im Bereich der Anarbeitung<br />

wie dem Sägen wächst daher die Nachfrage<br />

nach Partnern mit Fachkompetenz und<br />

Erfahrung kontinuierlich. Um diesen Anforderungen<br />

gerecht zu werden, sind die Anarbeiter<br />

jedoch auf leistungsstarke und vielseitige<br />

Maschinen angewiesen, die möglichst<br />

viele Bearbeitungsschritte vereinen und je<br />

nach Anwendungsfall jederzeit modular<br />

erweiterbar sind. Ein Beispiel dafür sind<br />

Sägezentren für Rohre, Profile und Vollmaterial<br />

mit vielen vor- und nachgelagerten<br />

Bearbeitungen, die dadurch viel Zeit gegenüber<br />

Insellösungen einsparen können.<br />

Sägeanlagen für ein<br />

Rohr-Service-Center<br />

Das finnische Stahlbauunternehmen Ruukki<br />

setzt für sein Rohr-Service-Center Sägeanlagen<br />

der BEWO Cutting Systems B.V. aus<br />

dem niederländischen Tilburg ein. Bei der<br />

Auswahl waren die Kosten pro Sägeschnitt,<br />

Qualität und Flexibilität wichtige Parameter.<br />

Die Sägelinie Sigma ist u. a. mit Bundladermagazin<br />

für Materiallängen bis 9 m, Servoentgratanlage,<br />

digitalem Längenkontrollsystem,<br />

Stapler SCR und Ausfuhrstationen<br />

ausgestattet. Die Sägelinie ECH-115 hat ein<br />

Bundladermagazin für Materiallängen bis<br />

13 m, eine Entgratanlage, ein mechanisches<br />

Längenkontrollsystem sowie Stapler SCR<br />

und Ausfuhrstationen.<br />

Die Sägelinie Sigma (Bild 1) kann bis zu<br />

sechs Rohre gleichzeitig schneiden, 7.000<br />

Stück pro Stunde im Inlinemodus und<br />

15.000 Stück pro Stunde im Stand-alone-<br />

Modus. Der Motor mit 5,5-kW-Leistung<br />

erreicht eine Schnittgeschwindigkeit von 50<br />

bis 300 m/min. Es sind Rohrdurchmesser<br />

von 8 bis 90 mm möglich, daneben Stabmaterial,<br />

rechteckige und quadratische<br />

Profile von 10 mm x 10 mm bis 80 mm x<br />

80 mm. Optional ist simultanes Sägen bis<br />

102 mm möglich. Um beim Transport Schä-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen K 49<br />

Bild 1. Die Sägelinie Sigma kann bis zu sechs Rohre gleichzeitig schneiden, 7.000 Stück<br />

pro Stunde im Inlinemodus und 15.000 Stück pro Stunde im Stand-alone-Modus (Foto: BEWO).<br />

(130805401/1)<br />

den an den Rohren zu verhindern, werden<br />

sie hochkant gelagert, damit kein Kontakt<br />

mit der Unterseite oder der Ladefläche entsteht.<br />

Mit dem speziellen Klemmbackensystem<br />

können bis zu sechs Rohre gleichzeitig<br />

an vier Stellen pro Rohr fixiert werden,<br />

um eine hohe Spitzengeschwindigkeit zu<br />

erreichen.<br />

Eine servokontrollierte Entgratanlage<br />

bläst jedes Rohr separat aus, ohne es dabei<br />

zu stoppen. Das digitale Längenkontrollsystem<br />

speichert die Daten jedes separat<br />

gemessenen Rohrs und erstellt einen Qualitätsbericht,<br />

der an Kunden weitergeleitet<br />

werden kann. Der Stapler wird grafisch, die<br />

Sägelinie per Touchscreensteuerung programmiert<br />

und kann vorher den Abstapelprozess<br />

simulieren.<br />

Die Sägelinie ECH-115 kann Durchmesser<br />

von 10 bis 115 mm bearbeiten und ist<br />

robust genug für Wanddicken bis 15 mm.<br />

Außerdem ist die Maschine präzise, stabil<br />

und mit einem 6-Punkt-Spannsystem ausgestattet.<br />

Der 9,5-kW-Motor lässt eine Schnittgeschwindigkeit<br />

von 20 bis 300 m/min zu.<br />

Auch rechteckige und quadratische Profile<br />

von 10 mm x 10 mm bis 80 mm x 80 mm<br />

oder 100 mm x 60 mm werden schnell und<br />

genau gesägt. Außerdem kann die Sägelinie<br />

hochfeste Materialien verarbeiten. Ein servogesteuertes<br />

Antriebssystem erledigt die<br />

kontinuierliche Zufuhr von Rohren und Profilen<br />

und damit einen kontinuierlichen Sägeprozess.<br />

Durch automatische Kontrollpunkte<br />

wird das Entstehen von Staus bei der<br />

Handhabung der Rohre verhindert. Die<br />

Maschine kann für andere Sägeaufgaben<br />

einfach umgebaut werden. Dazu muss der<br />

Bediener lediglich die neuen Produktspezifikationen<br />

in die zentrale Steuerungseinheit<br />

eingeben. Anschließend werden die meisten<br />

Einstellungen der Sägelinie automatisch<br />

ausgeführt.<br />

Bei auftretenden Problemen kann man die<br />

Diagnostik am Touchscreen aufrufen. Elektrische<br />

und mechanische Bauelemente der<br />

Sägeanlagen in 3-D-Ansicht können auf<br />

einem separaten Computer gezeigt werden,<br />

wobei alle Bauteile mit Artikelnummern aufgelistet<br />

sind. Beide Sägelinien sind zudem<br />

für die Ferndiagnose mit einem Onlinesupport<br />

ausgestattet. Allgemein stellt der Hersteller<br />

neben den Sägemodulen auch Baugruppen<br />

für das Messen, Entgraten, Reinigen<br />

und Abstapeln der Sägeteile in vielen<br />

Varianten bereit.<br />

Weniger Schnittwiderstand<br />

und Geräusche<br />

Ein europaweit agierender Edelstahlgroßhändler,<br />

der auch individuelle Sägeabschnitte<br />

erzeugt, setzt die Sägetechnik der AMA-<br />

DA Machine Tools Europe GmbH, Haan, ein,<br />

um die Zuschnitte termingerecht bereitstellen<br />

zu können. Grundsatz ist es, dass alle<br />

eingehenden Aufträge kurzfristig bearbeitet<br />

und versendet werden. Dafür gibt es unter<br />

anderem einen Sägebereich mit acht Bandsägemaschinen,<br />

sechs davon von Amada.<br />

Dieses Unternehmen produziert nicht nur<br />

Band- und Kreissägemaschinen, sondern<br />

auch Bi- und Hartmetall-Bandsägebänder.<br />

Insbesondere beim Sägen von Chrom-<br />

Nickel-Legierungen ist die Geräuschentwicklung<br />

hoch und kann in ungünstigen<br />

Fällen deutlich über 100 dB liegen. Die<br />

Hauptursache dafür liegt im Auftreten von<br />

Vibrationen. Veränderungen der Verzahnungsgeometrie<br />

des Sägebandes führten<br />

bereits zu einer nennenswerten Reduzierung<br />

des Geräuschpegels. Einen weiteren<br />

Fortschritt gab es mit der Einführung der<br />

Pulse-Cutting-Technik von Amada.<br />

Dabei wird durch definiertes Pulsen des<br />

Sägebandes in Vorschubrichtung eine wellenartige<br />

Auf- und Abwärtsbewegung des<br />

Bandes erzeugt, was zu weniger Schnittwiderstand<br />

und damit auch zu einer geringeren<br />

Geräuschentwicklung führt. Ein weiterer<br />

Vorteil des Pulsens ergibt sich aus der geringeren<br />

thermischen Belastung des Sägezahns.<br />

Durch die Auf- und Abwärtsbewegung<br />

des Bandes kann das Kühlmittel besser<br />

an die Zahnspitze gelangen und so die Kühlwirkung<br />

verbessern. Außerdem sind die<br />

Späne beim gepulsten Sägen kurzspaniger.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


50 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />

Bild 2. Die bedienerfreundliche<br />

CNC-Maschinensteuerung der<br />

Bandsägemaschinen PCSAW<br />

beinhaltet Materialdaten für<br />

den Bi-und Hartmetall-<br />

Sägebandeinsatz (Foto: Amada).<br />

(130805401/2)<br />

Resultat ist eine längere Lebensdauer des<br />

Sägebandes.<br />

Bei ersten Schnittversuchen auf einer<br />

Bandsägemaschine PCSAW 430 (Bild 2) von<br />

Amada wurden zwei Stäbe in der Materialqualität<br />

1.4571 nebeneinander in Lage<br />

gesägt. Die Schnittzeit betrug 3 min 55 s,<br />

was einer Schnittleistung von 57 cm²/min<br />

entspricht. Dabei war nahezu kein Sägegeräusch<br />

zu hören. Daher wurde auch noch<br />

ein Modell PCSAW 530 AX angeschafft.<br />

Gesägt wurden damit Stäbe mit einem<br />

Durchmesser von 525 mm in den Materialqualitäten<br />

1.4301 und 1.4571. Als Sägeband<br />

kam erneut das Hartmetallsägeband<br />

Axcela G-Serie zum Einsatz. Beim Material<br />

1.4301 erzielte man eine Schnittleistung<br />

von 58 cm²/min, bei der Qualität 1.4571<br />

von 48 cm²/min. In allen Fällen war die<br />

Schnittqualität hoch.<br />

Die Pulse-Cutting-Bandsägen der PCSAW-<br />

Baureihe sind robuste, säulengeführte CNC-<br />

Vollautomaten für den schweren Einsatz<br />

sowohl mit Hartmetall- als auch mit Bimetallsägebändern.<br />

Die entsprechenden Sägeparameter<br />

sind für beide Bandtypen in der<br />

CNC-Steuerung hinterlegt. Für den Einsatz<br />

bei schwierig zu zerspanenden Werkstoffen<br />

eignet sich die AX-Ausführung. Im Unterschied<br />

zur X-Ausführung mit servohydraulischem<br />

Sägevorschub erfolgt er beim AX-<br />

Modell über einen präzisen, servoelektrischen<br />

Kugelrollspindelantrieb.<br />

Zudem ist das Maschinenkonzept der<br />

PCSAW-Baureihe durch ein effektives Späneausbürsten<br />

durch die sich automatisch<br />

nachstellenden Spänebürsten der 3-D-Doppelbürsteneinheit<br />

gekennzeichnet. Die Spanabfuhr<br />

erfolgt durch großflächig dimensionierte<br />

Kratzbandspäneförderer. Das manuelle<br />

Sägen kurzer Reststücke ohne aufwendiges<br />

Einmessen geschieht über die einfache<br />

Eingabe der gewünschten Abschnittlänge in<br />

die CNC-Steuerung und das Anlegen des zu<br />

sägenden Materials an eine automatisch<br />

positionierte, stabile Anschlagplatte.<br />

Trennt schwierige Werkstoffe<br />

Wenig Eisen, viel Nickel und Chrom – eigentlich<br />

ein Albtraum für jeden Zerspaner, jedoch<br />

werden diese Werkstoffe in vielen Branchen<br />

wegen ihrer hohen Widerstandsfähigkeit<br />

und Verschleißfestigkeit zunehmend eingesetzt.<br />

Mit ihnen häufig konfrontiert wird<br />

auch ein süddeutsches Materialprüfungs-<br />

Bild 3. Materialgrundfestigkeiten zwischen 1.200 und 1.400 N/mm² sind für die<br />

Vertikalbandsäge LPS60T mit Auflagetisch kein Problem (Foto: Behringer).<br />

(130805401/3)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen K 51<br />

institut, das zum Probensägen eine Vertikalbandsäge LPS60T (Bild 3)<br />

der Behringer GmbH, Kirchardt, mit Auflagetisch verwendet.<br />

Viele Metallzusammensetzungen lassen sich für die Prüfungszwecke<br />

nicht problemlos bohren, drehen oder sägen. Standardmaschinen<br />

stoßen da schnell an ihre Grenzen. Deshalb entschied sich das<br />

Institut im Bereich Sägetechnik für drei Anlagen von Behringer. Alles,<br />

was zu Kontrollzwecken unter die Sägebänder kommt, hat eine<br />

Besonderheit. Bei Bauteilen aus Großanlagen ist es die Dimension,<br />

die Kreativität allein beim Teilehandling und beim Einspannen er -<br />

fordert, bei anderen Teilen ist es das pure Gewicht. Wieder andere<br />

Proben machen Probleme aufgrund ihrer Materialzusammensetzung,<br />

denn jeder Spezialstahl verhält sich unter der Säge anders. Es<br />

besteht etwa die Gefahr von Verformungen aufgrund der Zähigkeit.<br />

Entscheidend ist das Zusammenspiel der Parameter Schnittgeschwindigkeit,<br />

Sägevorschub und Kühlung, daneben kommt es oft<br />

auch auf ein sauberes Schnittbild an. Bei Materialgrundfestigkeiten<br />

zwischen 1.200 und 1.400 N/mm² beispielsweise ist eine entsprechend<br />

leistungsfähige Sägemaschine entscheidend. In intensiven<br />

Schulungen wird das Know-how vermittelt, um das Potenzial der<br />

Sägemaschinen auszunutzen. Denn die Anwender erwarten nahezu<br />

nachbearbeitungsfreie Teile.<br />

Maßgenauigkeiten von 0,2 bis 0,3 mm auf 1 m schwer zerspanbaren<br />

Materialien sind durchaus möglich. Mit der Tisch-Vertikalbandsäge<br />

können zudem Bauteile von bis zu 6 t Gewicht gesägt werden.<br />

Bei Sonderlösungen auf der Basis von Standardmaschinen kommt es<br />

daher auf eine gute Kommunikation zwischen Anwender und<br />

Maschinenhersteller an. Gelegentlich werden dann Besonderheiten<br />

im Laufe der Zeit wegen der großen Nachfrage auch zum Standard.<br />

Lange noch nicht ausgereizt ist auch das Thema Tempo in der<br />

Sägetechnik. So läuft bei einem Stahlhändler in Südamerika eine<br />

Bandsägemaschine HBM540SC, die selbst in schwer zerspanbarem<br />

Material mit Schnittzeiten und Präzision punktet, die sich in der<br />

Wirtschaftlichkeitsrechnung niederschlagen. So konnte der Stahlhändler<br />

mit der neuen Maschine in zwei Tagen Material sägen, für<br />

das er vorher zwölf Tage brauchte.<br />

Um das Potenzial der SC-Technik (Speed Cutting) nutzen zu können,<br />

wurden alle Komponenten, die in der Anlage integriert sind,<br />

in die Steuerung eingebunden. Auch alle anderen Merkmale der<br />

Anlagen sind an das hohe Leistungspotenzial angepasst. Angefangen<br />

beim Sägerahmen der HBM-Maschine, ist alles auf eine hohe<br />

Beanspruchung ausgelegt. Der effektive Kraftfluss im Sägerahmen<br />

erlaubt günstige Bandspannkräfte und die Sägebandführungen sind<br />

an ihre Aufgabe angepasst.<br />

Der Antrieb ist mit einer Leistung von 26 kW so ausgelegt, dass<br />

ein hohes Drehmoment über ein breites Drehzahlspektrum zu sehr<br />

guten Ergebnissen unter anderem bei schwer zerspanbaren Werkstoffen<br />

führt. Ein Schnittdruck-Kontrollsystem verbindet den Servovorschub<br />

mit einer feinfühligen Schnittkraftregelung. Resultat sind<br />

ein konstanter Spanabtrag, höhere Schnittleistungen als bei konventionellen<br />

Systemen sowie ein zuverlässiger Schutz des Sägebandes<br />

vor Überbelastung. Weniger Schnittkosten durch höhere Bandstandzeiten<br />

werden ebenfalls erzielt. Die speziellen Bandführungen<br />

haben Düsen, die die Kühlemulsion direkt in den Schnittspalt einbringen.<br />

Eine Kühlmittelpumpe mit höherer Fördermenge bewirkt,<br />

dass Werkzeug und Material immer gut gekühlt sind.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


52 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />

Bild 4. Die vollelektrisch betriebene Bandsägemaschine MEBAe-cut 500 hat einen Durchlass<br />

von 500 mm x 500 mm (Foto: MEBA).<br />

Elektrischer Antrieb,<br />

vergrößerter Durchlass<br />

Ihre elektrisch angetriebenen Bandsägemaschinen<br />

der Serie MEBAe-cut hat die<br />

MEBA-Metall-Bandsägemaschinen GmbH,<br />

Westerheim, um das Modell MEBAe-cut 500<br />

(Bild 4) mit vergrößertem Durchlass von<br />

500 mm x 500 mm und breiterem Einsatzspektrum<br />

erweitert. Mit einer Antriebsleistung<br />

von 7,5 kW geht eine hohe Schnittleistung<br />

einher. Die elektrisch angetriebenen<br />

Maschinen bewirken Energie- und Kosteneinsparung,<br />

ein geräuscharmes und umweltfreundliches<br />

Arbeiten sowie Ressourcenschonung.<br />

Alle Antriebsmotoren der Maschinen werden<br />

mit Sanftanlauf betrieben, sodass keine<br />

Spannungsspitzen entstehen. Ihre elektrischen<br />

Achsen lassen sich feinfühlig, dynamisch<br />

und exakt bewegen. Dies wirkt sich<br />

positiv auf Schnittleistung, Abschnittgenauigkeit,<br />

Schnittverlauf und auf die Standzeit<br />

des Sägebands aus. Insgesamt haben elektrische<br />

Systeme einen deutlich geringeren<br />

Energiebedarf als hydraulische. Zum Beispiel<br />

bei der Materialspannung: Hydraulische<br />

Lösungen liefern permanent Druck und verbrauchen<br />

damit andauernd Energie. Elektrische<br />

Spanner hingegen benötigen nur während<br />

des Spann- und Lösevorgangs Energie,<br />

während der Bearbeitung selbst nicht.<br />

Gleichzeitig wird durch Elektrospanner die<br />

Gefahr von Leckagen vermieden.<br />

Temperaturschwankungen oder sonstige<br />

äußere Einflüsse beeinflussen die Bandsägemaschine<br />

nicht. Durch ihre elektrischen<br />

Antriebe läuft sie stets auf gleichbleibend<br />

hohem Niveau. Hydraulische Systeme sind<br />

stark temperaturabhängig und bedürfen<br />

großer Pflege durch Ölfilterung und Ölwechsel,<br />

damit eine Proportionaltechnik, zum<br />

Beispiel für Sägevorschubsysteme, reibungslos<br />

arbeitet. Bei elektrischen Einheiten entfällt<br />

diese Problematik.<br />

Auch was die Geräuschverminderung<br />

angeht, kann die Maschine punkten: Sie<br />

verursacht lediglich Sägegeräusche. Hydraulische<br />

Systeme stellen zum Teil eine erhebliche<br />

Lärmbelastung dar, verursacht durch<br />

Strömungs- und Laufgeräusche der Pumpen<br />

und Motoren, sogar während Stillstandund<br />

Nebenzeiten. Durch elektrische Antriebe<br />

kann der Lärmpegel in Produktionshallen<br />

deutlich reduziert werden. Dies verbessert<br />

die Arbeitsbedingungen und<br />

wirkt sich positiv auf die Umwelt aus.<br />

Im Rahmen der elektrischen<br />

Materialspannung<br />

wird im Hauptund<br />

Einschubspannstock<br />

das Material<br />

über einen servogeregelten<br />

Spindelantrieb<br />

gespannt. Der<br />

Spanndruck lässt sich<br />

für jeden Anwendungsfall<br />

individuell<br />

einstellen und über<br />

die Maschinensteuerung<br />

vorwählen. So<br />

(130805401/4)<br />

können beispielsweise auch dünnwandige<br />

Rohre sicher gespannt werden.<br />

Kombiniert mit dem Sägevorschubsystem,<br />

dem Materialeinschubsystem und den<br />

spielfreien Führungselementen des Herstellers,<br />

erreicht die Bandsägemaschine eine<br />

hohe Präzision und Zuverlässigkeit. Der<br />

Sägevorschub erfolgt über einen servogeregelten<br />

Kugelrollspindelantrieb mit automatischer<br />

Schnittdruck- und Vorschubüberwachung.<br />

Zusätzlich enthält die Säge eine Eilgangabsenkung<br />

des Sägerahmens. Das<br />

Materialeinschubsystem funktioniert ebenfalls<br />

über elektrische Servoachsen und<br />

Kugelrollspindel.<br />

Die Maschinenreihe MEBAe-cut liegt in<br />

den drei Modelltypen 300, 400 und 500 als<br />

Halbautomat oder 90°-Vollautomat vor. Alle<br />

Modelle der Baureihe sind auf hohe Produktivität<br />

ausgerichtet, ebenso für den Dauereinsatz<br />

im Ein- und Mehrschichtbetrieb. Das<br />

Sägen von Vollmaterialien und Rohren<br />

sowie das Bündel- und Hartmetallsägen<br />

gehören zu ihren klassischen Aufgaben.<br />

Die Späneentsorgung der Maschinen mit<br />

Kratzbandförderer ist beidseitig umsetzbar.<br />

Sie haben ein schwenkbares Steuerpult und<br />

eine beidseitige Lagerung der Bandscheiben<br />

für hohe Stabilität, gleichzeitig ist weniger<br />

Material erforderlich. Die ergonomische Pa -<br />

nelsteuerung lässt sich mit diversen Optionspaketen<br />

vernetzen. Dazu gehören ein Teleservice<br />

zur Fernwartung, das Erstellen von<br />

Sägeprogrammen<br />

in der<br />

(130805401/5)<br />

Bild 5. Mit einem serienmäßigen Drehzahlbereich von 20 bis 250<br />

min –1 eignet sich diese Hochleistungskreissägemaschine HCS160 MF<br />

für fast jede Sägeaufgabe (Foto: Behringer Eisele).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen K 53<br />

Arbeitsvorbereitung, der Import von Sägeprogrammen<br />

aus CAD-Systemen sowie eine<br />

DSTV-Schnittstelle und der Datenexport.<br />

Schnelle Kreissäge auch für<br />

schwierige Materialien<br />

Für hochqualitative Massenschnitte ausgelegt<br />

ist die Hochleistungskreissäge HCS160<br />

multifluid (Bild 5) von Behringer Eisele aus<br />

Weilheim/Teck. Sie ist mit einem speziellen<br />

Maschinengestell und einer fortentwickelten<br />

Späneabfuhr ausgestattet und zielt auf<br />

das Trennen hochlegierter, wärmebeständiger<br />

Stähle mit Festigkeiten von mehr als<br />

1.200 N/mm². Die Maschine verbindet dazu<br />

bewährte Sägetechnik mit hoher Variabilität<br />

und Anpassungsfähigkeit. Entsprechend der<br />

Bearbeitungsaufgabe und den Bedürfnissen<br />

des Sägeschnitts ermöglicht die Multifluidtechnik<br />

der Maschine den Einsatz verschiedener<br />

Kühlmedien: Von der Werkstückkühlung<br />

mittels Emulsion, über die Verwendung<br />

verschiedener Mikrosprüheinrichtungen bis<br />

hin zur Luftkühlung im Trockenschnitt. Ausgelegt<br />

ist die Hochleistungs-Kreissägeanlage<br />

für einen Werkstückdurchmesser bis<br />

160 mm. Der serienmäßige Drehzahlbereich<br />

von 20 bis 250 min –1 eignet sich für fast jede<br />

Sägeaufgabe.<br />

Das Maschinenkonzept wurde hinsichtlich<br />

der erweiterten Funktion für den Nass- und<br />

Trockenschnitt gestaltet. Ein Späneförderer<br />

mit integriertem Kühlmittelreservoir und<br />

Kühlmittelpumpe bewirkt die rasche Entsorgung<br />

anfallender Späne und Kühlschmieremulsion.<br />

Er kann zur Reinigung einfach aus<br />

der Maschine gefahren werden. Für eine<br />

bessere Schwingungsdämpfung wurde das<br />

Bild 6. Die<br />

Dreifachschnittsäge<br />

Rasacut MXS ist<br />

ausgelegt für<br />

Durchmesser bis<br />

50 mm (Foto: RSA).<br />

Maschinenkonzept noch steifer gestaltet.<br />

Die Sägeblattführung mit BVA (Blade Vibration<br />

Absorber) und aktivem Spänereinigungskonzept<br />

verlängert die Standzeit bei<br />

verbesserter Schnittoberfläche und sorgt<br />

insgesamt für einen präzisen, zügigen Nassoder<br />

Trockenschnitt.<br />

Die vollautomatisierte Kreissägemaschine<br />

ist daneben weiterhin auf eine maximale<br />

Ausbringung hin ausgelegt, ohne dabei die<br />

produktionsnahe und flexible Einbindung in<br />

nachgelagerte Fertigungsprozesse zu vernachlässigen.<br />

Denn die Anpassung an sich<br />

stetig wandelnde Anforderungen erfordert<br />

auch eine hohe Flexibilität bei der Materialhandhabung.<br />

Daher unterstützen verschiedene<br />

Zu- und Abfuhreinrichtungen sowie<br />

die Anbindung an Magazine und Lagersysteme<br />

die prozesssichere Unabhängigkeit<br />

von der Tag- oder Nachtschicht.<br />

Sägezentrum schnell umrüstbar<br />

Das modulare Sägezentrum Rasacut MXS<br />

(Bild 6) der RSA cutting systems GmbH,<br />

Schwerte, eignet sich für das Trennen von<br />

Rohren aus Stahl, Edelstahl und NE-Metallen<br />

mit kleinen Durchmessern von 6 bis 50 mm<br />

im Einzelschnitt und 8 bis 20 mm im Dreifachschnitt.<br />

Dabei wird eine Längengenauigkeit<br />

von +/-0,05 mm erreicht. Kennzeichnend<br />

sind zudem eine besonders schonende<br />

Oberflächenbehandlung, eine hohe Ausbringung<br />

sowie kurze Rüst- und Nebenzeiten.<br />

Beispielsweise lässt sich der Sägeblattwechsel<br />

in weniger als einer Minute durchführen.<br />

Ein modularer Bestandteil des Sägezentrums<br />

ist Rasafas, ein Modul zum Fasen der<br />

Rohre. Durch das Innen- und Außenfasen<br />

sowie Planen in einem Arbeitsgang werden<br />

die Flächen erzeugt, die für ein hermetisch<br />

(130805401/6)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


54 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />

Bild 7. Mit umfassenden Überwachungsfunktionen ist die Hochgeschwindigkeitssägeanlage<br />

SPA 150 ausgestattet (Foto: Trennjaeger).<br />

abgeschlossenes System wie Kraftfahrzeugleitungen<br />

auch bei hohem Druck zwingend<br />

sind. Die Zuführung der Rohre zur<br />

Säge erfolgt im Gegensatz zu Bündelsägen<br />

vollautomatisch. Die einzigen Aufgaben des<br />

Bedieners sind hierbei die Sichtprüfung<br />

sowie das Bereitstellen von ausreichend<br />

Rohmaterial.<br />

Für besonders hohe Reinheitsansprüche<br />

lässt sich das Sägezentrum jederzeit um das<br />

Reinigungsmodul Rasaclean erweitern. Vor<br />

allem für den Automotivebereich hat RSA<br />

eine spezielle Doppelwaschanlage entwickelt,<br />

die Rohre rückstandslos reinigt. Eine<br />

Ausblasstation befreit die Rohre von ersten<br />

Spänen nach Prozessen wie dem Sägen und<br />

Entgraten mittels Druck. Danach wird jedes<br />

Rohr einzeln in einer Waschkammer alkalisch<br />

gespült und anschließend auf einem<br />

Zwischentransport vom Medium freigeblasen.<br />

In einer zweiten Klarspülkammer werden<br />

letzte Emulsionsrückstände weggewaschen<br />

und die Rohre fleckenfrei gereinigt.<br />

Der nachgeschaltete Turbodry trocknet die<br />

Rohre. Zusätzlich steht für das Medium je<br />

nach Einsatzgebiet ein Partikelfilter für Partikel<br />

mit einer Größe ab 20 μm bereit.<br />

Weitere integrierbare Module sind das<br />

Messsystem Rasacheck, das jedes Werkstück<br />

für eine automatische 100%-Kontrolle einzeln<br />

misst, und der Portalroboter Rasaport<br />

für kurze Rüstzeiten und eine einfache<br />

Anpassung an wechselnde Behälterformate.<br />

Umfassende<br />

Überwachungsfunktionen<br />

Trennjaeger, Renchen, zur Wagner-Firmengruppe<br />

gehörend, hat für seine Sägemaschinen<br />

wie die Hochgeschwindigkeitssägeanlage<br />

SPA 150 (Bild 7) eine tiefergehende<br />

Analyse des Fertigungsflusses und der<br />

Materialhandhabung auf der Zufuhrseite<br />

(130805401/8)<br />

(130805401/7)<br />

sowie des geordneten Ablegens auf der<br />

Abfuhrseite durchgeführt.<br />

Ausgehend vom vorkommissionierten<br />

Materiallager, über Arbeitspapiere und<br />

Zuschnittlisten bis zur Anschnitt- und Reststücksortierung,<br />

Gutteilprüfung und gegebenenfalls<br />

Nachbearbeitung wie Wiegen,<br />

Bohren, Bürsten, Entgraten, Fasen, Zentrieren<br />

und Markieren entsteht ein Endprodukt,<br />

das entsprechend den individuellen<br />

Anforderungen auch geordnet in Boxen<br />

oder Behältnissen mittels Handhabungsoder<br />

Robotersystemen abgelegt werden<br />

kann.<br />

Die Sägemaschinen führen dabei eine<br />

Werkzeugüberwachung mit Rückmeldung<br />

durch und berücksichtigen den Verschleiß<br />

am Werkzeug. Zudem erfolgt eine Füllstandsüberwachung<br />

an Schmiersystemen.<br />

Insgesamt betrachtet wird ein datenbankgesteuertes<br />

Sägen in einem geschlossenen<br />

Kreislauf absolviert. Mitarbeiter müssen im<br />

Wesentlichen nur noch das Rohmaterial auflegen<br />

und auf der Abfuhrseite die Gutteilprüfung<br />

überwachen.<br />

Mithilfe von Kamerasystemen mit vernetzten<br />

Bussystemen werden auch die verbleibenden<br />

manuellen Arbeitsschritte vollständig<br />

automatisiert werden. Damit reicht<br />

die durchgehend automatisierte Prozesskette<br />

vom Rohteil bis zum geprüften Fertigteil,<br />

das dann direkt der Qualitätskontrolle übergeben<br />

wird. Dort wird die Entscheidung<br />

über die Auslieferung vorbereitet und diese<br />

letztendlich veranlasst.<br />

Trennt Ringe bis 6.500 mm<br />

Durchmesser<br />

Für das Trennen von Ringen bis 6.500 mm<br />

Durchmesser bei Wanddicken und Höhen<br />

bis 650 mm hat die JAESPA-<br />

Maschinenfabrik Karl Jäger<br />

GmbH, Spangenberg, die 8 t<br />

schwere vertikale Gehrungsbandsägemaschine<br />

Classic 900<br />

DGH (Bild 8) entwickelt. Gleichzeitig<br />

sind damit Gehrungsschnit-<br />

Bild 8. Bei der vertikalen Gehrungs bandsägemaschine<br />

Classic 900 DGH<br />

sind Gehrungsschnitte bis 45° und eine<br />

Schnittlänge von 920 mm möglich<br />

(Foto: JAESPA).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen K 55<br />

te bis 45° möglich, woraus eine Schnittlänge<br />

von 920 mm resultiert.<br />

Die Aufgabe war, die Ringe aus hochwarmfestem<br />

Kraftwerkstahl für Transportzwecke in<br />

bis zu zwölf Segmente zu zerlegen und vor<br />

Ort wieder zusammenzubauen. Die Maschine<br />

hat einen 11-kW-Motor, ein 54 mm breites<br />

Band und ist HM-tauglich. Die Bandgeschwindigkeit<br />

kann über einen Frequenzumrichter<br />

stufenlos von 18 bis 110 m/min geregelt werden.<br />

Ebenfalls zum Maschinenumfang zählen<br />

eine Steuerung, eine Fernbedienung und ein<br />

Schnittlinienlaser. Vor der Maschine befindet<br />

sich ein Indexdrehtisch, der die nahtlos ge -<br />

schmiedeten Ringe aufnimmt, mit sternförmig<br />

angeordneten HEM-Trägern.<br />

Die Maschinen der Reihe Classic haben<br />

einen senkrechten Sägebügel, der auf ± 45°<br />

und einseitig auf 30° geschwenkt werden<br />

kann. Sie haben einen geringen Platzbedarf<br />

und einen um 1° geneigten Sägebügel für<br />

günstigere Anschnittbedingungen. Einfach<br />

zu handhabende Zu- und Abfuhrrollenbahnen<br />

ergänzen die Maschinen, deren großer<br />

Tisch auch zum Spannen von Sonderabmessungen<br />

nutzbar ist. Beim Trennen von<br />

Flachmaterialien besteht eine deutlich günstigere<br />

Eingriffslänge des Sägebandes, wo -<br />

durch eine höhere Sägeleistung möglich ist.<br />

Ein automatischer Materialnachschub ist<br />

ebenfalls möglich. Die weiteren Maschinen<br />

der Classic-Reihe liegen mit Schnittlängen<br />

von 300, 400 und 500 mm vor.<br />

Bild 9. Beschichtete<br />

Bimetallsägebänder<br />

von Wespa erreichen<br />

Stand- und Schnittzeiten<br />

nahezu auf<br />

Hartmetall niveau<br />

(Foto: WESPA).<br />

Mit der Groß-Horizontal-Gehrungssäge<br />

Concept 750/1300 PG können 1.000 mm<br />

breite Doppel-T-Träger auf Gehrung ge -<br />

trennt werden. Die 6 t schwere Bandsägemaschine<br />

ist mit hydraulischen Heberollen<br />

und einem 11-kW-Antriebsmotor ausgestattet.<br />

Beispielsweise lassen sich mit ihr<br />

seewasserfeste 24"-Inconelrohre (Durchmesser<br />

610 mm) auf 45°-Gehrung trennen.<br />

Die stabilen 2-Säulen-Gehrungssägen liegen<br />

daneben in drei weiteren Größen vor,<br />

nämlich dem Modell Concept 340/630 PG<br />

mit 340 mm Durchlass in der Höhe und<br />

630 mm Spannbackenöffnung, den Typen<br />

Concept 500/800 PG und Concept<br />

800/1000 PG. Alle Maschinen sind mit<br />

motorisch verfahrbaren Messanschlägen<br />

und Rollenbahnen zu haben.<br />

Bimetallsägen mit<br />

Hartmetallergebnissen<br />

Von der WESPA Metallsägenfabrik Simonds<br />

Industries GmbH, Melsungen, kommt eine<br />

neue Generation von Bimetallsägebändern<br />

(Bild 9), die Leistungsergebnisse auf Hartmetallniveau<br />

verspricht. So übertraf eine<br />

Version (7.500 mm x 54 mm x 1,6 mm, 4/2<br />

ZpZ/Zähne per Zoll) beim Sägen von Edelstahl<br />

1.4462 (Vollmaterial) das bislang bei<br />

einem Anwender eingesetzte Hartmetallsägeband<br />

in allen geprüften Werkstückdurchmessern<br />

von 120 bis 400 mm. Die Schnitt-<br />

(130805401/9)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


56 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />

Bild 10. Die Rohrtrennmaschine Multi-Cut MC3-406 hat anstelle eines großen Sägeblatts drei<br />

kleinere Kreissägen, durch deren gleichzeitigen Eingriff und die anschließende Drehung um<br />

120° sich deutlich kürzere Taktzeiten ergeben (Foto: LINSINGER).<br />

zeiten lagen dabei um 3 bis 17 min unter<br />

den HM-Zeiten und waren teilweise um<br />

mehr als die Hälfte niedriger als bei<br />

Standard-Bimetall sägebändern.<br />

Mit den beschichteten Sägebandwerkzeugen<br />

und dem Programm Individual Performance<br />

Cutting (IPC) besteht damit eine<br />

wirtschaftliche Alternative zu Hartmetallprodukten,<br />

materialabhängig ohne Leistungseinbußen.<br />

Laut dem Hersteller sind bei den<br />

meisten Sägeanwendungen mindestens<br />

vergleichbare oder gegenüber konventionellen<br />

Bimetallwerkzeugen deutlich bessere<br />

Stand- und Schnittzeiten möglich.<br />

Dies gilt vor allem auch für das Bandsägen<br />

von Rohren, Trägern oder Profilen aus<br />

Normstahl. Dort werden meist schnelle Lieferzeiten<br />

verlangt, die bisher nur mit hartmetallfähigen<br />

Maschinen möglich waren<br />

oder beim Einsatz von BI-Sägebändern deutlich<br />

kürzere Standzeiten mit sich brachten.<br />

Die alternativen leistungsstarken Bimetallwerkzeuge<br />

lassen sich auf fast allen Bandsägemaschinen<br />

einsetzen.<br />

Drei Kreissägen gleichzeitig<br />

im Eingriff<br />

Die LINSINGER Maschinenbau GmbH aus<br />

dem oberösterreichischen Steyrermühl hat<br />

das neue Rohrwerk von VSB – ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

von Vallourec SA<br />

(Frankreich) und Sumitomo Metal Industries<br />

Ltd. (Japan) – im brasilianischen Jeceaba<br />

(Bundesstaat Minas Gerais) mit zwölf Hightechsägen<br />

ausgestattet. Dabei handelt es<br />

sich um fünf Kreissägeanlagen für Stahl-<br />

(130805401/10)<br />

knüppel (KSS 1250), fünf Kreissägeanlagen<br />

für Rohrlagen (KSA 1600 L) und zwei stationäre<br />

Multi-Cut-Rohrtrennmaschinen<br />

(MC3, Bild 10).<br />

Die Rohrtrennmaschine eignet sich für das<br />

Trennen von Rohren mit Durchmessern zwischen<br />

150 und 660 mm und arbeitet nach<br />

einem speziellen Prinzip. Sie hat anstelle<br />

eines großen Sägeblatts drei kleinere Kreissägen,<br />

die auf einer radial drehbaren Scheibe<br />

angebracht sind und einen sauberen<br />

Schnitt erzeugen. Durch den gleichzeitigen<br />

Eingriff aller drei Sägen in das Rohr und die<br />

anschließende Drehung um 120° ergeben<br />

sich deutlich kürzere Taktzeiten. So liegt<br />

etwa die reine Trennzeit für ein P110-Stahlrohr<br />

der Dimension 244 mm x 13,5 mm bei<br />

8 s. Fällt eine Säge aus, kann die Maschine<br />

zwar mit etwas geringerer Leistung, aber<br />

ohne Unterbrechung bis zum planmäßigen<br />

Wechsel der Sägeblätter weiterarbeiten. So<br />

werden Produktionsstillstände vermieden.<br />

Im Gegensatz zu den großen und daher<br />

teuren Blättern konventioneller Stahlkreissägen<br />

können in der MultiCut-Maschine<br />

deutlich kleinere und entsprechend günstigere<br />

Einmalsägeblätter verwendet werden.<br />

Zusammen mit der konstruktionsbedingt<br />

höheren Standzeit der kleineren Sägeblätter<br />

bewirkt dies niedrigere Werkzeugkosten.<br />

Darüber hinaus sparen die dünnen Schnittbreiten<br />

Material ein.<br />

Es erfolgt ein vollautomatischer Werkzeugwechsel,<br />

den ein Roboter vornimmt,<br />

sobald eine bestimmte Schnittanzahl<br />

erreicht ist. Er wechselt alle drei Sägeblätter<br />

in 90 s. Bezogen auf eine Maschinenlebensdauer<br />

von 20 Jahren entspricht die dadurch<br />

erzielte Zeitersparnis mehr als einem halben<br />

Jahr im Dreischichtbetrieb. Insgesamt soll<br />

sich die Rohrtrennmaschine gegenüber konventionellen<br />

Sägen innerhalb von zwei bis<br />

drei Jahren amortisiert haben.<br />

(sm 130805401) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


«<br />

IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN PRODUKTE/LEISTUNGEN<br />

FOLGENDER UNTERNEHMEN ANGESPROCHEN:<br />

AMADA Machine Tools Europe GmbH<br />

Amada Allee 3<br />

42781 Haan<br />

Tel. +49 2104 1777-0<br />

www.amadamachinetools.de<br />

Behringer GmbH<br />

Industriestraße 23<br />

74912 Kirchardt<br />

Tel. +49 7266 207-0<br />

www.behringer.net<br />

BEWO Cutting Systems B.V.<br />

De Kroonstraat 15<br />

5048 AP Tilburg<br />

Niederlande<br />

Tel. +31 13 4676915<br />

www.bewo.nl<br />

Behringer Eisele GmbH<br />

Austraße 29<br />

73235 Weilheim an der Teck<br />

Tel. +49 7023 95757-0<br />

www.behringer.net<br />

JAESPA-Maschinenfabrik Karl Jäger GmbH<br />

Jahnstraße 21<br />

34286 Spangenberg<br />

Tel. +49 5663 505-0<br />

www.jaespa.de<br />

LINSINGER Maschinenbau GmbH<br />

Dr.-Linsinger-Straße 24<br />

4662 Steyrermühl<br />

Österreich<br />

Tel. +43 7613 8840<br />

www.linsinger.com<br />

MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH<br />

Lindenstraße 6 – 8<br />

72589 Westerheim<br />

Tel. +49 7333 9644-0<br />

www.meba-saw.de<br />

RSA cutting systems GmbH<br />

Adolph-Kolping-Straße 14<br />

58239 Schwerte<br />

Tel. +49 2304 9111-0<br />

www.rsa.de<br />

Trennjaeger<br />

Robert-Bosch-Straße 1<br />

77871 Renchen<br />

Tel. +49 7843 700-0<br />

www.trennjaeger.de<br />

WESPA Metallsägenfabrik<br />

Simonds Industries GmbH<br />

Spangenberger Straße 61<br />

34212 Melsungen<br />

Tel. +49 5661 9263-0<br />

www. individual-cutting.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


58 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />

Sägen, Lagern und Handhaben –<br />

immer intelligenter<br />

KASTO stellt die Weichen neu<br />

Achern. Zu den FutureDays 2013 lud in diesem Jahr wieder einmal die<br />

KASTO Maschinenbau GmbH ein. Unter dem Leitwort »MEHR« standen<br />

diesmal u. a. eine Hochleistungsbandsägemaschine für Aluminiumschnitte<br />

und das Lagerverwaltungssystem KASTOlvr im Mittelpunkt, aber auch<br />

Themen wie Bedienerfreundlichkeit oder mehr Effizienz beim Abschnitthandling<br />

gehörten dazu. Darüber hinaus wurde die neue Managementspitze<br />

vorgestellt.<br />

WW K Auf über 4.500 m² Ausstellungsfläche<br />

konnten sich die Besucher der FutureDays<br />

über neue, richtungsweisende Konzepte<br />

und leistungsstarke Produkte des Unternehmens<br />

informieren. Im Stammwerk fanden<br />

Livevorführungen der Säge- und Lagerlösungen<br />

statt und die Gäste konnten Einblicke<br />

in die Fertigung und Logistik gewinnen.<br />

Es hatten sich zahlreiche Unternehmen, die<br />

mit KASTO kooperieren, in einer Ausstellung<br />

präsentiert. Außerdem fanden Fachvorträge<br />

statt, beispielsweise von Oliver Ellermann,<br />

dem Vorstand des Bundesverbands Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS AG), über die Situation<br />

im Stahlhandel in den kommenden<br />

Jahren.<br />

2013 – ein besonderes Jahr<br />

Das Jahr 2013 dürfte als ein besonderes Jahr<br />

in die Unternehmensgeschichte eingehen.<br />

Am 1. Mai konnte Dipl.-Betriebswirt (VWA)<br />

Armin Stolzer sein 25-jähriges Jubiläum als<br />

Geschäftsführer des Unternehmens feiern.<br />

Darüber hinaus ist er seit Kurzem auch alleiniger<br />

geschäftsführender Gesellschafter (siehe<br />

auch »<strong>stahlmarkt</strong>« 03.2013, S. 43/44).<br />

Aufgrund der neuen Situation hat er einige<br />

Bereiche umorganisiert und nun die Familie<br />

verstärkt »ins Boot« geholt. Neben seiner<br />

Ehefrau Ruth Bäumler-Stolzer lenken nun<br />

auch seine beiden Töchter Stephanie Bäumler<br />

und Nicole Krebber sowie deren Partner<br />

das Unternehmen mit. Stephanie Bäumler,<br />

mit einem Masterabschluss der Universität<br />

St. Gallen in Informations-, Medien- und<br />

Technologiemanagement, ist seit 2011 im<br />

Unternehmen und inzwischen Prokuristin<br />

und Mitglied der Geschäftsführung. Nicole-<br />

Désirée Krebber ist Diplom-Ingenieurin (TU<br />

Darmstadt) und Assistentin der Geschäftsleitung.<br />

Sie ist seit März dieses Jahres im<br />

Bereich Produkt- und Prozessentwicklung<br />

aktiv und auch Handlungsbevollmächtigte.<br />

Aluminium sägen<br />

Ein besonderes Highlight auf den Future-<br />

Days war die neue Hochleistungsbandsägemaschine<br />

KASTOmaxcut A 6 x 16 ALU. Sie<br />

(130805499/2)<br />

Die neue Maxcut A6 x 16 ALU:<br />

An jeder Führungssäule sind<br />

jeweils zwei Linearführungseinheiten<br />

mit je sechs<br />

spielfrei eingestellten<br />

Führungswagen angeordnet.<br />

Das System gewährleistet<br />

somit hohe Steifigkeit,<br />

maximale Dämpfung und<br />

Schnittpräzision. Mittels<br />

Vakuumsystem werden hier<br />

die Platten nach dem Sägen<br />

zur weiteren Verwendung<br />

abgelegt (Fotos: KASTO).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen K 59<br />

Armin Stolzer mit seinen beiden Töchtern<br />

Nicole-Désirée Krebber (links) und<br />

Stephanie Bäumler (rechts).<br />

wurde in enger Kooperation mit den GLEICH<br />

Aluminiumwerken entwickelt und sorgt<br />

dort für saubere hochpräzise Schnitte bei<br />

ALU-Gussblöcken. Die Anlage zeichnet sich<br />

u. a. durch eine gleichbleibende Qualität bei<br />

hoher Schnittleistung, einfache Bedienung<br />

und geringe Stillstandzeiten aus.<br />

Die Hochleistungsbandsägemaschine mit<br />

12 m Länge und 6,8 m Breite überzeugt<br />

durch eine hohe Verfügbarkeit. Die Stillstandzeiten<br />

liegen unter 3 min, der vollautomatische<br />

Betrieb ist über mehrere Tage<br />

hinweg gewährleistet. »Die Maxcut ist eine<br />

der stärksten Maschinen am Markt und aufgrund<br />

ihrer extrem schweren Bauart für den<br />

mittleren bis sehr harten Produktionseinsatz<br />

(130805499/1)<br />

ausgelegt sowie für den Einsatz von Bi-<br />

Metall- und Hartmetallbändern geeignet«,<br />

teilt KASTO mit.<br />

Die Schnittgeschwindigkeit der Anlage<br />

lässt sich stufenlos von 300 bis 3.000 m/min<br />

regeln. Die Maschine ist mit einer Schrägstellung<br />

des Sägewerkzeugs durch asymmetrische<br />

Anordnung der beiden Sägeköpfe<br />

ausgestattet. Dies bewirkt eine verkürzte<br />

Werkzeugeingriffslänge während der Eintauchphase<br />

und schont dadurch das Sägeband.<br />

Die Verfahrgeschwindigkeit lässt sich<br />

auf Kundenwunsch stufenlos von 0,5 bis<br />

500 mm/min regeln. Die Anlage ist mit der<br />

KASTO-Sägemaschinensteuerung Techno-<br />

Control ausgestattet.<br />

Für jede Säge individuelles<br />

Handling<br />

KASTO ist nach eigenen Angaben der weltweit<br />

einzige Hersteller, der Maschinen für<br />

sämtliche drei Sägeverfahren (Bügel-, Bandund<br />

Kreissägen) anbietet. Für die Kompaktund<br />

Universalsägen von KASTO gibt es in -<br />

zwischen ein umfassendes Baukastensystem,<br />

das gerade auch von kleinen und mittleren<br />

Unternehmen geschätzt wird. Dort<br />

kommt es mehr und mehr darauf an, durch<br />

einfache Maschinenbedienung und optimales<br />

Materialhandling effizient und wirtschaftlich<br />

zu arbeiten.<br />

Lagersysteme optimieren<br />

die Fertigung<br />

Bemerkenswert ist zudem das KASTO-Längslagersystem<br />

UNILINE 3.0. Es optimiert seit<br />

Kurzem die Herstellung von Blechen unterschiedlichster<br />

Art bei dem niederlän dischen<br />

Anbieter von Stahlhalbzeugen de Cromvoirtse.<br />

Die Anlage sorgt für eine höhere Qualität<br />

der gefertigten Teile und ermöglicht einen<br />

24-h-Betrieb, der mannlos gefahren werden<br />

kann. KASTO realisierte das Lagersystem<br />

doppelseitig, in kurzer Zeit für das Blechtafelformat<br />

1.500 mm x 3.000 mm mit einer<br />

Nutzlast von 3 t und 923 Lagerplätzen.<br />

Mehrwert für eine intelligente<br />

und schlanke Produktion<br />

Im Softwarebereich ging es auf den Future-<br />

Days z. B. darum, eine innovative Bedieneroberfläche<br />

zur Verfügung zu stellen, die<br />

optimalen Bedienkomfort bietet. Außerdem<br />

zeigte sich, dass bei den Lagerverwaltungssystemen<br />

die Simulation zur Prozessoptimierung<br />

und zur virtuellen Inbetriebnahme in<br />

Zukunft immer stärker eine Rolle spielen<br />

dürfte. Dabei lassen sich auch komplexe<br />

Zusammenhänge abbilden. Hier zeigt sich<br />

ganz besonders, dass KASTO seine Lagerund<br />

Logistiksysteme konsequent und auf<br />

höchster Innovationsstufe weiterentwickelt.<br />

Das Unternehmen befindet sich längst auf<br />

dem Pfad »Industrie 4.0«.<br />

Dahinter stecken zahlreiche bestens ausgebildete<br />

Mitarbeiter. Wichtig sei es, Vorund<br />

Querdenker zu unterstützen, die ständig<br />

auf der Suche nach Verbesserungen und<br />

neuen Ideen sind, heißt es bei KASTO. Rd.<br />

1,2 Mill. € werden deshalb jährlich in die<br />

betriebliche Aus- und Weiterbildung investiert.<br />

Seine führende Rolle – in Technologie<br />

und Stückzahlen – als Anbieter von Metallsägemaschinen<br />

und automatischen Lagersystemen<br />

basiert auf über 140 Patenten und<br />

wird durch über 135.000 in alle Welt gelieferte<br />

Sägemaschinen sowie über 1.600 in -<br />

stallierte Automatiklager eindrucksvoll do -<br />

kumentiert.<br />

(sm 130805499) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

77855 Achern-Gamshurst<br />

Tel. +49 7841 61-0<br />

www.kasto.de


60 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />

Erfolgreiche Fachmesse für Stahlexperten<br />

Kaltenbachs IPS 2013 stößt auf großes Interesse<br />

Lörrach. Anlässlich der hauseigenen Fachmesse »International Partners<br />

in Steel« (IPS) Mitte Mai dieses Jahres präsentierte sich die badenwürttembergische<br />

Kaltenbach-Gruppe in einem neuen, überarbeiteten<br />

Erscheinungsbild. Weitere Innovationen waren mehrere Maschinen, die auf<br />

der IPS erstmalig im Echtzeitbetrieb zu sehen waren.<br />

WW K Zusammen mit 35 Partnerunterneh -<br />

men zeigte die Kaltenbach-Gruppe auf<br />

rd. 3.000 m 2 neueste Entwicklungen und<br />

Trends der Prozesskette der Profil- und<br />

Blechbearbeitung. Rd. 1.300 Fachbesucher<br />

aus 45 Ländern informierten sich auf der<br />

viertägigen IPS 2013 nicht nur über die<br />

Blech-, Rohr- und Profilbearbeitung, sondern<br />

auch über Trenn- und Schweißtechnologien,<br />

Umformen, Oberflächenbearbeitung<br />

sowie über aktuelle Softwarelösungen.<br />

Deutschland machte unter den EU-Ländern<br />

mit rd. 34 % den größten Besucheranteil<br />

aus, Europa (ohne Deutschland) kam auf rd.<br />

40 %.<br />

Werte nach außen transportieren<br />

2013 ist für Kaltenbach ein Jahr des Strukturwandels.<br />

Der weltweit tätige Systemlösungsanbieter<br />

für die Stahlbranche hat<br />

wichtige Bereiche der Gruppenstruktur wie<br />

IT und Personalführung zentralisiert, um<br />

die Integration der Einzelunternehmen zur<br />

Gruppe voranzutreiben.<br />

Und auch das Erscheinungsbild ist im<br />

Wandel. Dabei ist es für die Unternehmensgruppe,<br />

die sich auf den Anlagenbau für die<br />

Metallbearbeitung spezialisiert hat, insbesondere<br />

mit Blick auf die Zukunft wichtig,<br />

die starken Wurzeln und die prägenden<br />

Werte immer im Auge zu behalten. So sei<br />

Kaltenbach im internationalen Wettbewerb<br />

vor allem für Stabilität, Leistungskraft, Wertund<br />

Qualitätsbewusstsein bekannt, hieß es.<br />

Diese Werte sollten an Kunden aus der<br />

weltweiten Stahlbranche vermittelt werden,<br />

wie Kaltenbach in der Ausschreibung für die<br />

Konzeption einer neuen Corporate Identity<br />

(CI) und eines neuen Corporate Design (CD)<br />

deutlich machte. Ein mehrköpfiges, internationales<br />

Kaltenbach-Team entschied sich<br />

schließlich für die Idee der Agentur qu-int.<br />

Gemeinsam mit dieser veränderte Kaltenbach<br />

das Erscheinungsbild, das gruppenweit<br />

umgesetzt wird.<br />

»Das neue Design ist Ausdruck für den<br />

Strukturwandel, den wir derzeit vollziehen«,<br />

so CEO Valentin Kaltenbach. Das neue Logo<br />

soll die Entwicklung der Gruppe vom Anbieter<br />

der Kreissäge zum Systemanbieter deutlich<br />

machen. »Ein weiterer Markenbaustein<br />

hilft uns, die emotionale Ausstattung von<br />

Kaltenbach und unsere Haltung zu transportieren«,<br />

so Kaltenbach und meint damit die<br />

Kernaussage »Powerful Solutions – Passionate<br />

People«. Der Hinweis »Made in Ger-<br />

CEO Valentin Kaltenbach (Fotos: Kaltenbach)<br />

(130705305/1)<br />

Fakten zur IPS<br />

<br />

Kaltenbach alle zwei Jahre statt. Besonders ist,<br />

dass die Kaltenbach-Gruppe gemeinsam mit den<br />

Partnern die komplette Prozesskette für den Stahlbau<br />

und -handel präsentiert. Genutzt wird die<br />

Veranstaltung als Plattform, um sich über Entwicklungen<br />

in der Branche zu informieren sowie<br />

Kontakte zu knüpfen.<br />

Auch dieses Jahr bot das umfangreiche Rahmenprogramm<br />

wieder Einblicke in verschiedene<br />

Aspekte der Stahlbearbeitung. In geführten Praxistouren<br />

gelangten die IPS-Besucher zu regionalen<br />

Stahlhändlern und Stahlverarbeitern. Auf dem<br />

Programm standen der Besuch der Kaltenbach-<br />

Produktionsstätte im französischen Burnhaupt-<br />

Le-Haut sowie der Besuch der Carl Spaeter AG in<br />

Birsfelden in der Schweiz.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


(130705305/2)<br />

(130705305/3)<br />

Die effiziente Plasma-Brennschneideinheit sorgt für maximale Produktivität.<br />

Kaltenbach bietet innovative Lösungen für das Bohren u. a.<br />

im mittleren und schweren Stahlbau und Stahlhandel.<br />

many« soll künftig zudem auf vielen Prospekten,<br />

Produktflyern und Imagemappen<br />

von Kaltenbach zu sehen sein. Er dient als<br />

zusätzliches Instrument, die Kaltenbach-<br />

Qualität zu kommunizieren.<br />

Maschinen erstmalig<br />

im Echtzeitbetrieb<br />

Erstmalig im Echtzeitbetrieb zu erleben war<br />

das Blechbearbeitungszentrum KF 2612 für<br />

den Stahl-, Maschinen- und Apparatebau<br />

sowie die Hochleistungsbohrmaschine KDL<br />

1318 für den Stahlhandel und den schweren<br />

Stahlbau.<br />

Das Blechbearbeitungszentrum verfügt<br />

über einen Bohrspindelantrieb mit 34,5 kW<br />

und eine maximale Drehzahl von 2.500 U/<br />

min. Bewerkstelligt werden Bleche bis zu<br />

einer Dicke von 100 mm. Mit der KF-Anlage<br />

lassen sich viele Anwendungen durchführen.<br />

Dazu gehören Bohren und Schneiden<br />

von Blechen, Blechstreifen und Flachstählen<br />

für Kopf-, Fußplatten und Knotenbleche. Zu<br />

den Pluspunkten der Maschine zählen die<br />

wartungsfreie Bohreinheit, der saubere Ar -<br />

beitsbereich sowie die Möglichkeit des noch<br />

schnelleren und präziseren Arbeitens.<br />

Bohrungen bis zu einem Durchmesser von<br />

50 mm kann die Hochleistungsbohrmaschine<br />

KDL 1318 durchführen. Die Leistungen<br />

des Bohrspindelantriebs stimmen mit der<br />

des Blechbearbeitungszentrums überein.<br />

Die KDL 1318 steht für ein hohes Zerspanungsvolumen<br />

auch bei schweren Anwendungen<br />

sowie ein konstant hohes Drehmoment<br />

während des Bohrprozesses.<br />

(sm 130705305) K<br />

Fakten zur Kaltenbach-Gruppe<br />

Die Kaltenbach-Gruppe, 1887 gegründet, ist ein<br />

Familienunternehmen in vierter Generation. Kaltenbach<br />

beschäftigt rd. 290 Mitarbeiter am Standort<br />

Lörrach, über 500 Mitarbeiter gruppenweit. Zu<br />

der Gruppe gehören neun Tochterunternehmen<br />

und 17 Vertretungen. Das Umsatzziel liegt nach<br />

Unternehmensangaben für 2013 bei 78 Mill. €.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Kaltenbach GmbH + Co KG<br />

Blasiring 4<br />

79539 Lörrach<br />

Tel. +49 7621 175-0<br />

www.kaltenbach.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


62 K<br />

NETZWERK STAHLHANDEL<br />

WIRD ARGE-SMD<br />

Linz. Wie die Wirtschaftskammer Oberösterreich<br />

(WKOÖ) mitteilt, wurde am 19. Juni 2013<br />

die Arbeitsgemeinschaft Stahl- und Metalldistribution<br />

(ARGE-SMD) vom erweiterten Präsidium<br />

der WKOÖ offiziell genehmigt.<br />

Das bisherige Netzwerk Stahlhandel wird<br />

somit von der ARGE-SMD (ARGE Stahl- und<br />

Metalldistribution), die nun über eine eigene<br />

Rechtspersönlichkeit verfügt, abgelöst.<br />

www.wko.at/ooe/baueisenholz<br />

/<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Juni<br />

Düsseldorf. Im Juni ist die Rohstahlerzeugung<br />

in Deutschland um 2 % im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat auf 3,68 Mill. t zurückgegangen.<br />

Im zweiten Jahresviertel sank sie<br />

um 1,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal,<br />

legte allerdings um 2 % gegenüber dem Vorquartal<br />

zu. Insgesamt wird im bisherigen<br />

Jahresverlauf der Vorjahreszeitraum nur<br />

leicht unterschritten. Mit einer Kapazitätsauslastung<br />

von effektiv 85 % im ersten Halbjahr<br />

verläuft die Mengenkonjunktur in der<br />

Stahlindustrie in Deutschland in Anbetracht<br />

der äußeren Umstände relativ solide. Allerdings<br />

gestaltet sich die wirtschaftliche Lage<br />

außerordentlich schwierig angesichts weiterhin<br />

hoher und volatiler Rohstoffkosten sowie<br />

der erheblichen Unterauslastung der Produktionsanlagen<br />

in weiten Teilen Europas.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

(sm 130805494) K<br />

(sm 130805418) K<br />

BEHRINGER-HAUSMESSE<br />

»ERLEBNISWELT SÄGEN 2013«<br />

Kirchardt. Bereits zum fünften Mal fand die<br />

Hausausstellung »Erlebniswelt Sägen« auf dem<br />

Firmengelände des Sägemaschinenherstellers in<br />

Kirchardt statt. Schwerpunkte der Ausstellung<br />

ergaben sich aus dem umfangreichen Produktspektrum<br />

an Bandsägeanlagen und leistungsstarker<br />

EISELE-Kreissägentechnologie.<br />

Unter dem Banner der »Partners For Steel«<br />

(P4S) zeigten das französische Schwesterunternehmen<br />

Vernet Behringer und die Rösler Oberflächentechnik<br />

GmbH schlüsselfertige Systemlösungen<br />

für Stahlhandel und den Stahlbau. Sie<br />

kombinieren Sägen, Bohren, Strahlen und La -<br />

ckieren mit komplexen Handlingsystemen aus<br />

einer Hand.<br />

In den Fachvorträgen ging es um wirtschaft liche<br />

und technologische Aspekte in der Sägetechnik,<br />

außerdem gab es Livevorführungen an den<br />

Maschinen. Themen waren »Hochleistungszerspanung<br />

von Stahl und hochlegierten Werkstoffen«,<br />

»Wirtschaftliches Trennen von Alu minium<br />

mit Band- und Kreissägen« sowie »Systemlösungen<br />

für Industrie, Stahlhandel und Stahlbau«.<br />

Mehr über die Sägetechnik der Behringer-<br />

Gruppe finden Sie im Artikel »Sägeproduktivität<br />

noch lange nicht am Ende« in diesem Heft ab<br />

Seite 48.<br />

www.behringer.net<br />

/<br />

(sm 130805497) K<br />

RISKANTER SCHUTZ<br />

VON TRADE SECRETS<br />

Düsseldorf. Kleine europäische Unternehmen<br />

können sich einen optimalen Schutz ihrer Innovationen<br />

oft nicht leisten. Große Hoffnungen<br />

setzt der Verband deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbauer (VDMA) in diesem Zusammenhang<br />

auf das einheitliche EU-Patent, das ab Frühjahr<br />

2014 die Rechtssicherheit innerhalb der EU<br />

erhöhen und den Schutz von Erfindungen insbesondere<br />

für kleine und mittlere Unternehmen<br />

(KMU) erleichtern soll. Das neue System birgt<br />

jedoch Risiken.<br />

Grundsätzlich handelt es sich bei dem neuen<br />

Patent um ein zusätzliches Instrument. Das<br />

heißt, ein nationales oder ein Europäisches<br />

Patent, das für beliebig viele der 36 Vertragsstaaten<br />

des Europäischen Patentübereinkommens<br />

(EPÜ) Gültigkeit besitzt, kann auch weiterhin<br />

beantragt werden. Der Unterschied zwischen<br />

den beiden europäischen Systemen ist: Das bisherige<br />

europäische Patentbündel gilt nicht automatisch<br />

für alle EPÜ-Vertragsstaaten. Es muss in<br />

jedem Mitgliedstaat, in dem es gelten soll, validiert<br />

werden. Obwohl das EU-Patent für Unternehmer<br />

zunächst den größtmöglichen Schutz<br />

bietet, kann es jederzeit von Wettbewerbern<br />

angegriffen werden. Im Extremfall könnte man<br />

die Rechte an seinen Entwicklungen in allen Ländern<br />

verlieren.<br />

Eine Gefahr beim EU-Patent ist, dass Mitbewerber<br />

aus allen teilnehmenden Staaten auf eine<br />

Erfindung aufmerksam werden. Da die meisten<br />

deutschen Unternehmen ihre Produkte in andere<br />

europäische Länder exportieren und sie dementsprechend<br />

auch dort vor Plagiaten schützen müssen,<br />

ist eine Nichtanmeldung kein Ausweg aus<br />

dem Dilemma. Gerade für KMU und Einzelpersonen<br />

kann eine ergänzende Patentrechtsschutzversicherung<br />

hier zusätzliche Sicherheit schaffen.<br />

Das bisherige Anmelde- und Prüfungsverfahren<br />

bleibt auch für das neue System gültig: Bevor<br />

das Europäische Patent erteilt wird, muss geprüft<br />

werden, ob die Anmeldung den Erfordernissen<br />

für Patentierbarkeit genügt. Ist das Patent erteilt,<br />

kann der Erfinder bis zu einem Monat danach<br />

beantragen, dass das Europäische Patent eine<br />

einheitliche Wirkung in der EU haben soll. Je<br />

nach Absatzmarkt muss ein Unternehmer ab -<br />

wägen, welches Instrument in seinem Fall das<br />

Beste ist.<br />

(sm 130805275) K<br />

THYSSENKRUPP STEEL EUROPE<br />

ERHÄLT DEUTSCHEN<br />

BILDUNGSPREIS 2013<br />

Duisburg. Im April 2013 haben die TÜV SÜD<br />

Akademie und EuPD Research Sustainable<br />

Management Unternehmen ausgezeichnet, die<br />

sich in Deutschland besonders vorbildlich für die<br />

Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter einsetzen<br />

und so deren Kreativität fördern. Die Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe AG gehörte dazu und erhielt<br />

in der Stuttgarter Staatsgalerie den ersten Preis<br />

in der Kategorie »Produktion / Großunternehmen«.<br />

Um den Deutschen Bildungspreis 2013<br />

haben sich insgesamt 133 Unternehmen be -<br />

worben.<br />

(sm 130705238) K<br />

VRW VERGRÖSSERT SORTIMENT<br />

UND LAGERFLÄCHE<br />

Schwäbisch Gmünd. Die 2002 gegründete<br />

VRW Eisen- und Metallhandelsgesellschaft mbH<br />

ist einer der führenden Eisenhändler in der Re -<br />

gion um Schwäbisch Gmünd. Pluspunkte des<br />

Unternehmens sind u. a. die schnelle Lieferfähigkeit<br />

sowie die laufend breiter werdende Produktpalette.<br />

Zu den neuesten Erweiterungen im Sortiment<br />

gehören die Flach- und Vierkantspezialitäten<br />

S355J0/J2, die ab Lager lieferbar sind. Erhältlich<br />

sind die Produkte in gewalzter und geschmiedeter<br />

Form. Neu im Portfolio hat VRW zudem<br />

Stranggussprodukte in den Ausführungen rund,<br />

flach, vierkant und als Blockzuschnitt aus der<br />

Kokille. Andere Qualitäten und Abmessungen<br />

sind auf Anfrage erhältlich.<br />

Letztes Jahr vergrößerte VRW ihr Stahlhandelslager<br />

um 5.500 m 2 , was eine Erweiterung der<br />

drei Hallen mit einer Gesamtfläche von 7.000 m 2<br />

und des Außenlagers mit rd. 3.000 m 2 bedeutet.<br />

Ein ausführliches Porträt des baden-württembergischen<br />

Unternehmens folgt im »<strong>stahlmarkt</strong>«,<br />

Heft 11.2013.<br />

/<br />

VRW Eisen- und Metallhandels GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 14<br />

73529 Schwäbisch Gmünd<br />

Tel. +49 7171 10456-0<br />

www.vrw-gmbh.de<br />

(sm 130805411) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Aus den Unternehmen K 63<br />

Lasermarkiersystem L-Box<br />

Kennzeichnung von industriellen Produkten noch kompakter und effizienter<br />

Remscheid. Die SIC-Wostor Markiersysteme GmbH, deutsche Niederlassung<br />

der weltweit operierenden SIC Marking Group, stellt mit der L-Box<br />

einen leistungsstarken PC-gesteuerten Markierungslaser für Einzelarbeitsplätze<br />

als integrierte Klasse-I-Lösung (nach Standard EN 60825-1) vor.<br />

Gegenüber dem Vorgängermodell C173LG verfügt die L-Box über eine<br />

deutlich kompaktere Bauweise und kann dabei effizienter verwendet werden.<br />

WW K Das durchdacht konzipierte Gehäuse<br />

erlaubt den Zugriff auf den Arbeitsbereich<br />

von drei Seiten und macht somit die Be -<br />

schriftung von noch größeren Werkstücken<br />

als bisher möglich. Der optionale Arbeitstisch<br />

ist optimal auf die L-Box und ein steuerndes<br />

Notebook ausgelegt. Er beherbergt<br />

außerdem die Steuerungseinheit und Laserquelle.<br />

Für den Transport können diese Elemente<br />

platzsparend miteinander kombiniert<br />

werden, wobei der Arbeitstisch zusätzlich<br />

als Schutzrahmen für das Markiersystem<br />

fungiert. Natürlich erlaubt die L-Box die effiziente<br />

Markierung aller Arten von Material<br />

in höchster Qualität. Auch Strichcodes und<br />

DataMatrix-Codes sowie Logos sind möglich.<br />

Gegenüber den häufig eingesetzten<br />

YAG- oder CO 2<br />

-Lasern zeichnet sich die in<br />

der L-Box verwendete Ytterbium-Faserlasertechnologie<br />

durch eine bis zu zehnfache<br />

Lebensdauer von ca. 100.000 h und äußerst<br />

geringen Wartungsaufwand aus. Dabei liegt<br />

die Leistung des Lasers, der in Varianten mit<br />

10, 20 und 50 W erhältlich ist, deutlich über<br />

der anderer Lasertechnologien. Standardmäßig<br />

verfügt die L-Box über ein Markierfenster<br />

von 100 mm x 100 mm, das optional<br />

durch Verwendung einer anderen Optik auf<br />

170 mm x 170 mm erweitert werden kann.<br />

Werkstücke können eine Höhe von bis zu<br />

235 mm und eine maximale Länge von<br />

440 mm aufweisen. Weitere Optionen um -<br />

fassen eine Drehachse für zylindrische Teile<br />

mit einem maximalen Durchmesser von<br />

150 mm und einem Maximalgewicht von<br />

5 kg sowie manuelle oder softwaregesteuerte<br />

vertikale Z-Achsen, Codelesegeräte,<br />

Absauganlagen für Dämpfe sowie eine<br />

Schubladenlösung für die genaue Platzierung<br />

mehrerer Werkstücke für einen Ar -<br />

beitsgang und eine Drehtellerlösung für die<br />

Bestückung mit Werkstücken zur Entnahme<br />

und Bereitstellung während des Markiervorgangs<br />

auf einem weiteren Werkstück.<br />

«<br />

(sm 130805453) K<br />

KONTAKT<br />

SIC-Wostor Markiersysteme GmbH<br />

Am Bruch 21 – 23<br />

42857 Remscheid<br />

Tel. +49 2191 46240-0<br />

www.sic-marking.de<br />

(130805453/1)<br />

(130805453/2)<br />

Äußerst geringer Wartungsaufwand und eine hohe Lebensdauer sind die<br />

Vorteile beim Arbeiten mit der L-Box (Fotos: SIC-Wostor).<br />

Auch Strichcodes und DataMatrix-Codes sind möglich.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


(130805403/1)<br />

Investition sichert<br />

langfristige Qualität<br />

Schäfer Lochbleche ergänzt seinen Maschinenpark<br />

Schäfer Lochbleche gewährleistet mit seiner<br />

großen Werkzeugvielfalt umfassende<br />

Möglichkeiten der Fertigung von Lochblech aus<br />

Stahl und Edelstahl (Fotos: Schäfer Lochbleche).<br />

Neunkirchen. Mit über 400 Standardlochbildern und kundenspezifischen<br />

Lochblechentwicklungen ist der Siegerländer Hersteller Schäfer Lochbleche<br />

einer der führenden deutschen Anbieter von gelochtem Stahl. Mit den<br />

jüngsten Investitionen in die Modernisierung der Fertigungstechnik hat das<br />

Unternehmen sein hohes Qualitätsniveau nochmals verbessert.<br />

WW K Lochbleche gehören zu der Gruppe<br />

von Flachstahlprodukten mit den höchsten<br />

Ansprüchen an die Planebenheit. Ob aus<br />

ästhetischen Erwägungen wie bei der Verkleidung<br />

von Gebäudefassaden oder aus<br />

hygienischen Gründen wie bei der Herstellung<br />

von Lochblechsieben für die Lebensmittelindustrie:<br />

Die Kunden von Schäfer Lochbleche<br />

erwarten ein Höchstmaß an Präzision<br />

in der Verarbeitung. Um diesem hohen Qualitätsstandard<br />

gerecht zu werden, kommen<br />

moderne Richtmaschinen zum Einsatz.<br />

Richttechnik auf<br />

dem neuesten Stand<br />

Fortschritte in der Richttechnik bieten auch<br />

heute noch die Möglichkeit, Verbesserungen<br />

des Qualitätsniveaus zu erreichen.<br />

Schäfer Lochbleche hat deshalb in der ersten<br />

Jahreshälfte 2013 in modernste Richttechnik<br />

investiert. Die Investition trägt zu<br />

einer langfristigen Sicherung des hohen<br />

Qualitätslevels bei. Als Lieferanten wählte<br />

Schäfer Lochbleche einen Maschinenbauer<br />

aus der Region: Die Maschinenfabrik Fr.<br />

W. Schnutz aus Siegen spezialisierte sich<br />

bereits zu Beginn der industriellen Blechverarbeitung<br />

im Siegerland um das Jahr 1900<br />

auf entsprechende Maschinen und ist einer<br />

(130805403/1)


Aus den Unternehmen K 65<br />

der führenden Hersteller auf dem Gebiet<br />

der Richttechnik.<br />

Perforierpressen überholt<br />

und optimiert<br />

Der Neuanschaffung im Bereich Richttechnik<br />

war eine Generalüberholung der Breitperforierpressen<br />

von Schäfer Lochbleche vorangegangen,<br />

die vom Hersteller M. BRÜCK<br />

GmbH & Co. KG aus Düren durchgeführt<br />

wurde. Wie Schnutz kann auch BRÜCK auf<br />

eine mehr als 100-jährige Erfahrung in der<br />

Konstruk tion und Fertigung von Werkzeugmaschinen<br />

zurückblicken. Bereits seit An -<br />

fang der 1970er-Jahre liegt das Kerngeschäft<br />

des Unternehmens in der Herstellung von<br />

Perforierpressen, Streckmetallpressen und<br />

Be schlagpressen.<br />

Innovativ in Fertigung<br />

und Verarbeitung<br />

Wichtige Anwendungsbereiche der Produkte<br />

von Schäfer Lochbleche sind Schallschutz,<br />

Ladenbau und Architektur. So liefert das<br />

Unternehmen beispielsweise individuelle<br />

Gestaltungen für Fassadenverkleidungen<br />

und Lärmschutzwände, aber auch Regale<br />

und Sitzmöbel. Schäfer Lochbleche gewährleistet<br />

mit seiner großen Werkzeugvielfalt<br />

umfassende Möglichkeiten der Fertigung<br />

von Lochblech aus Stahl und Edelstahl. Dabei<br />

unterstützt der Hersteller insbesondere auch<br />

innovative Verarbeitungsmethoden wie das<br />

sogenannte 3-D-Tiefziehen, bei dem dreidimensionale<br />

Muster in Lochblech tafeln ge -<br />

stanzt werden. Voraussetzung für die 3-D-<br />

Verarbeitung ist eine besonders hohe Qualität<br />

der Tafeln. Diese soll durch die aktuellen<br />

Investitionen in den Maschinenpark nachhaltig<br />

gesichert werden. (sm 130805403) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

SCHÄFER WERKE GMBH<br />

Pfannenbergstraße 1<br />

57290 Neunkirchen<br />

Tel. +49 2735 787-01<br />

www.schaefer-werke.de<br />

CLX-KETTENZUG GEWINNT<br />

RED DOT AWARD 2013<br />

Dreieich. Konecranes gehört zu den Gewinnern<br />

des »red dot award: product design 2013«. Unter<br />

4.662 eingereichten Produkten aus 54 Ländern<br />

überzeugte der Kran- und Hebezeughersteller die<br />

Juroren des renommierten Designwettbewerbs<br />

mit seinem CLX-Kettenzug. Die Entwicklung der<br />

CLX-Kettenzüge begann bereits 2008. In den<br />

kompletten Prozess wurden auch Kunden verschiedener<br />

Branchen und ihre speziellen Bedürfnisse<br />

beim Heben und Transportieren von Gütern<br />

einbezogen. Seit 2012 ist die Kettenzugserie, die<br />

mit ihrer innovativen Technik eine lange Lebensdauer<br />

und hohe Sicherheit bietet, über Konecranes<br />

sowie über die Marken Verlinde, SWF,<br />

R & M und STAHL CraneSystems erhältlich. Der<br />

CLX-Kettenzug von Konecranes ist ein zuverlässiges,<br />

leistungsstarkes Hubwerk und darauf ausgelegt,<br />

hohe industrielle Anforderungen zu erfüllen.<br />

Der CLX-Kettenzug gewährleistet mit seiner<br />

innovativen Technik eine lange Lebensdauer und<br />

hohe Sicherheit. Er hebt Lasten zwischen 60 und<br />

Der Kettenzug bewegt als zuverlässiges,<br />

leistungsstarkes Hubwerk, etwa von<br />

Arbeitsplatz- oder Brückenkranen, Lasten<br />

zwischen 60 und 2.500 kg (Foto: Konecranes).<br />

2.500 kg. Ein Modell mit einer Traglast bis zu<br />

5.000 kg ist in Planung. Der CLX-Kettenzug ist<br />

ideal für die allgemeine Fertigung, wo er für den<br />

Lastentransfer mit hohen Geschwindigkeiten, für<br />

präzise Montagearbeiten sowie für weitere<br />

Anwendungen mit wechselnden Anforderungen<br />

genutzt werden kann. Ihn zeichnen eine hohe<br />

Einschaltdauer und ein breites Spektrum von<br />

Hubgeschwindigkeiten und Übersetzungsverhältnissen<br />

aus, das die Anforderungen von Kunden<br />

unterschiedlicher Branchen erfüllt. Der Kettenzug<br />

ist in zahlreichen Konfigurationen erhältlich,<br />

beispielsweise mit Hakenaufhängung und<br />

Schiebe- oder Elektrofahrwerk, und ist vielseitig<br />

einsetzbar, etwa in Arbeitsplatz-, Brücken- und<br />

Schwenkkranen sowie in verschiedenen Festinstallationen.<br />

/<br />

Konecranes GmbH<br />

Robert-Bosch-Straße 18<br />

63303 Dreieich<br />

Tel. +49 6103 7333-0<br />

www.konecranes.de<br />

(130705266/1)<br />

(sm 130705266) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


66 K Veranstaltungen<br />

Besucherrekord auf der Stainless 2013<br />

Die meisten ausländischen Aussteller kamen aus Deutschland<br />

Brünn (LS). Vom 14. bis 15. Mai 2013 fand die Messe Stainless zum<br />

dritten Mal auf dem Gelände der Messe Brünn statt. Alle zwei Jahre<br />

kommen Aussteller und Besucher aus aller Welt zu diesem Branchentreffen<br />

der Edelstahlindustrie nach Tschechien. 2013 wurde die Marke von mehr<br />

als 2.700 Gästen übertroffen.<br />

WWK Nicht nur mehr Gäste insgesamt waren<br />

auf der International Stainless Steel Exhibition<br />

– Stainless, sondern auch mehr Aussteller.<br />

20 % mehr Aussteller als zur vorherigen<br />

Stainless 2011 kamen dieses Jahr nach<br />

Brünn. Für Interessenten des mitteleuropäischen<br />

Markts nichtrostender Stähle sowie<br />

der Märkte umliegender Staaten bietet die<br />

Veranstaltung in Brünn eine gute Plattform<br />

zur Kommunikation und Präsentation.<br />

Veranstaltet wurde die Stainless, die dieses<br />

Jahr bereits zum siebten Mal stattfand,<br />

von der Messe Brünn, einer Tochter der<br />

Messe Düsseldorf. Neben der Fachausstellung<br />

bot auch der begleitende Messekongress<br />

wieder viele Informationen.<br />

Vielfältiges Kongressprogramm<br />

Thematisch war der Kongress breit ge -<br />

fächert und reichte vom Schneiden über die<br />

Oberflächenbehandlung bis zu Anwendungen<br />

für Stahlhändler. Edelstahl stand dabei<br />

jedoch immer im Mittelpunkt.<br />

Den Morgen des ersten Kongresstages<br />

gestalteten Referenten der österreichischen<br />

Linsinger Maschinenbau GmbH sowie der<br />

POLIGRAT GmbH aus München. Am Nachmittag<br />

stellte u. a. Mikel Garay die Anwendung<br />

Steel Stock Exchange für Stahlhändler<br />

vor.<br />

Den zweiten Kongresstag leitete Dr. Lutz-<br />

Stefan Henrich von der Maschinenfabrik Fr.<br />

W. Schnutz GmbH & Co. KG aus Siegen mit<br />

Mit 42 Unternehmen kam der größte Anteil ausländischer Aussteller aus Deutschland (Foto: sm).<br />

(130805364/1)<br />

seinem Vortrag zum Thema »Leveling of flat<br />

stainless products« ein. Es folgten Vorträge<br />

der KNUTH Werkzeugmaschinen GmbH und<br />

von TRUMPF Praha, die das Schneiden bzw.<br />

die erweiterte Anarbeitung von Edelstahl in<br />

den Mittelpunkt stellten.<br />

Internationaler und innovativer<br />

Unter den 146 Ausstellern aus 17 Ländern<br />

waren rd. 50 Unternehmen, die das erste<br />

Mal auf der Stainless ausstellten. Mit 42<br />

Unternehmen kam der größte Anteil ausländischer<br />

Aussteller aus Deutschland.<br />

So hat die EuroBrücke GmbH mit Hauptsitz<br />

in Berlin zu Beginn des laufenden Jahres ihr<br />

Unternehmenskonzept um den lagerhaltenden<br />

Handel erweitert. So soll dem Wunsch<br />

der Kunden nach flexiblerer Versorgung und<br />

kürzeren Lieferzeiten entsprochen werden.<br />

Eine weitere Erweiterung kündigte Euro-<br />

Brücke für den Juli 2013 an. Das Lagersortiment<br />

beinhaltet nun auch Schweißfittings<br />

in Edelstahl.<br />

Die ostfriesische NB Norder Bandstahl<br />

GmbH, ein Service-Center für die Edelstahlbearbeitung,<br />

stellte Innovationen in der<br />

Lagertechnik und im Bereich der Maschinen<br />

für Erdungsbänder vor.<br />

Seit 1964 bietet die Rostfrei-Stahl Geisweid<br />

GmbH einen professionellen Service<br />

rund um den Blechzuschnitt an. Das nordrhein-westfälische<br />

Unternehmen stellt Komponenten<br />

aus rost- und säure- sowie hitzebeständigen<br />

Edelstählen nach Kundenwunsch<br />

her. Neben dem umfangreichen<br />

Zuschnittprogramm gehören nun auch<br />

Standardformate zum Leistungsspektrum.<br />

Die SIEKMANN GmbH & Co. KG hat sich<br />

auf die Herstellung von Sonderrohrbogen<br />

spezialisiert. Ein umfangreiches Lager mit<br />

Halb- und Fertigprodukten zusammen mit<br />

den Bearbeitungszentren versetzt das Un -<br />

ternehmen in die günstige Lage, bei Re -<br />

paraturbedarfsfällen kurzfristig liefern zu<br />

können.<br />

Die HEK Hansa Edelstahl Kontor GmbH<br />

präsentierte ihr Unternehmensmodell »First<br />

in second choice«. Das Unternehmen mit<br />

Sitz in Hamburg garantiert Qualitätssiche-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Veranstaltungen K 67<br />

rung trotz deklassierter Ware. Bei der »Se -<br />

cond Hand«-Ware handelt es sich oftmals<br />

um Sonderposten, die gering beschädigt<br />

sind.<br />

Zu den weiteren Ausstellern auf der Stainless<br />

2013 zählte die Peter Holrichter GmbH<br />

aus Wuppertal. Das zur SPAETER-Gruppe<br />

gehörende Unternehmen kann auf eine fast<br />

200-jährige Geschichte im Stahlhandel zu -<br />

rückblicken. Zum Lieferspektrum gehören<br />

Blankstahl, Coils / Spaltband, Lochbleche,<br />

Walzstahl, Rohre und Feinbleche.<br />

Die STAROFIT Klose GmbH & Co. KG ist<br />

auf die Lagerhaltung und den Vertrieb von<br />

Rohrbogen und Schweißfittings aus Stahl<br />

und Edelstahl spezialisiert. Auf der Stainless<br />

präsentierte das Unternehmen sein breites<br />

Leistungsspektrum. Kunden profitieren vor<br />

allem von der »Politik der vollen Läger«,<br />

d. h. das alles aus dem Vorrat lieferbar ist.<br />

Die BGH (Boschgotthardshütte) Edelstahlwerke<br />

GmbH stellte ebenfalls aus. BGH produziert<br />

Edelstahl und Sonderlegierungen,<br />

die weltweite Anwendung finden und ho -<br />

hen Ansprüchen gerecht werden.<br />

Die Friedrich Gustav Theis Kaltwalzwerke<br />

GmbH entwickelt Stahlprodukte für be -<br />

sondere Anforderungen. So produziert das<br />

Unternehmen beispielsweise den speziellen<br />

Stahl für die Gurtzunge im Sicherheitsgurt.<br />

Mit dem Ergebnis kann die Automobilindustrie<br />

sehr zufrieden sein, da der Stahl einfach<br />

zu stanzen und gut härtbar ist. Auch Stahl,<br />

der zu Injektionsnadeln verarbeitet wird,<br />

sowie präzise Profile für Sägezähne in Kettensägen<br />

fertigt Theis. Mit Hochleistungsbändern<br />

gibt das Unternehmen zudem<br />

schweren Coilpyramiden Halt.<br />

Auf hitze- und zunderbeständige Edelstähle<br />

hat sich die estaro GmbH spezialisiert.<br />

Das Unternehmen verfügt über eine um -<br />

fangreiche Lagerhaltung an nahtlosen und<br />

geschweißten Edelstahlrohren und beliefert<br />

u. a. den Wärmeanlagenbau und den Industrieofenbau.<br />

Zu den weiteren Ausstellern zählten die<br />

Flanschenwerk Bebitz GmbH, die Bison<br />

Schweiz AG, Outokumpu und Voß Edelstahlhandel<br />

GmbH & Co. KG. (sm 130805364) K<br />

L VERANSTALTUNGEN IM SEPTEMBER<br />

TREFFEN DER EDELSTAHL-<br />

UND SPEZIALSTAHLBRANCHE<br />

London. Vom 3. bis 5. September 2013<br />

findet der 12. International Stainless & Special<br />

Steel Summit in London statt. Besucher bekommen<br />

hier die letzten Updates, wie sich Unternehmen<br />

bezüglich der Nachfrage nach Edelstahl<br />

positionieren sollten. Die Konferenz thematisiert<br />

Flach- und Langprodukte aus Edelstahl,<br />

nichtrostende Rohmaterialien sowie<br />

Werkzeugstähle.<br />

www.metalbulletin.com<br />

/<br />

(sm 130504960) K<br />

TAGUNG »HOCHLEISTUNGS-<br />

WERKSTOFFE«<br />

Essen. Die Tagung »Hochleistungswerkstoffe«,<br />

die vom 10. bis 11. September 2013 in<br />

Essen stattfindet, gibt einen praktischen Überblick<br />

über Einsatzgebiete, Anwendung und<br />

Verarbeitung hochlegierter Werkstoffe. Zur Zielgruppe<br />

der Veranstaltung gehören Anwender<br />

von Hochleistungswerkstoffen wie Titan und<br />

Titanlegierungen, hochlegierten Edelstählen und<br />

Nickel legierungen aus Einkauf, Vertrieb, Anwendungstechnik<br />

und Entwicklung.<br />

www.hdt-essen.de<br />

/<br />

(sm 130405018) K<br />

EMO HANNOVER 2013<br />

SETZT ERFOLGSGESCHICHTE FORT<br />

Frankfurt am Main. 2013 wird Hannover<br />

erneut Gastgeber der EMO sein. Vom 16. bis<br />

21. September treffen sich alle wichtigen internationalen<br />

Akteure der Branche zur Weltleitmesse<br />

der Metallbearbeitung. Unter dem Motto<br />

»Intelligence in Production« zeigt die EMO, wie<br />

moderne Produktionstechnik aussieht und wer<br />

sie anbietet.<br />

Die florierende Nachfrage der Anbieter von<br />

Produktionstechnik belegt den hohen Stellen-<br />

wert der EMO Hannover als internationales<br />

Branchenhighlight und herausragende Innovationsplattform.<br />

www.emo-hannover.de<br />

/<br />

(sm 130304812) K<br />

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2013<br />

Essen. Vom 16. bis 21. September 2013<br />

stellen rd. 1.000 internationale Aussteller ihre<br />

wichtigsten Innovationen der Füge-, Trennund<br />

Be schichtungstechnologie auf der<br />

SCHWEI SSEN & SCHNEIDEN vor. In der Messe<br />

Essen können sich Fachbesucher dann einen<br />

umfassenden Überblick über die Branchenneuheiten<br />

aus rd. 40 Nationen verschaffen.<br />

Dieses Jahr präsentieren sich zudem Unternehmen<br />

der Thermischen Spritz technologie<br />

sowie junge, innovative Unternehmen mit<br />

jeweils einem eigenen Stand.<br />

www.schweissen-schneiden.com<br />

/<br />

(sm 130605164) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


68 K StahlTermine<br />

Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />

19.-23.8.2013<br />

Starnberger See<br />

3.-5.9.2013<br />

London<br />

10.-11.9.2013<br />

Essen<br />

Innovationszirkel 2013 VDI Wissensforum +49 211 6214-201<br />

www.vdi.de/innovation<br />

12. International Stainless & Special Steel Summit Metal Bulletin +44 20 7779 7222<br />

www.metalbulletin.com<br />

Tagung: Hochleistungswerkstoffe Haus der Technik +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de<br />

12.9.2013<br />

Berlin<br />

Verfahrensprüfung und Schweißprüfung<br />

im Stahlbau mit Anforderungen aus EN 1090-2<br />

und weitere EN- und ISO-Regelwerke<br />

bauforumstahl e.V.,<br />

Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />

+49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de<br />

12.9.2013<br />

Eisenach<br />

Kalkulation in einem Stahlbauunternehmen<br />

bauforumstahl e.V.,<br />

Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />

+49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de<br />

16.-21.9.2013<br />

Hannover<br />

EMO Hannover 2013<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V. (VDW), Deutsche Messe<br />

+49 69 756081-0<br />

www.emo-hannover.de<br />

16.-21.9.2013<br />

Essen<br />

18.-20.9.2013<br />

Friedrichshafen<br />

SCHWEISSEN UND SCHNEIDEN<br />

Messe Essen<br />

DVS – Verband für Schweißen<br />

und verwandte Verfahren e.V.<br />

47. Metallografie-Tagung Deutsche Gesellschaft<br />

für Materialkunde e.V.<br />

+49 211 1591-0<br />

www.schweissenschneiden.com<br />

+49 69 75306-741<br />

www.dgm.de/metallographie<br />

19.-20.9.2013<br />

Nürnberg<br />

23.-24.9.2013<br />

Gelsenkirchen<br />

24.-25.9.2013<br />

Frankfurt am Main<br />

24.-27.9.2013<br />

Augsburg<br />

24.-27.9.3013<br />

Moskau<br />

30.9.-1.10.2013<br />

Krefeld<br />

Stahlhandelstag BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

Seminar: Rohrzubehör – Fittings und Flansche BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

8. Dow Jones Stahl Tag Dow Jones +49 69 29725-151<br />

www.dowjones-akademie.de<br />

Seminar: Stahlkunde BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

CeMAT Russia Deutsche Messe RUS, ITE GROUP PLC +7 495 935 73-50<br />

www.itfm-expo.ru<br />

Seminar Radioaktivität im Stahlschrott Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

1.-3.10.2013<br />

São Paulo<br />

wire South America –<br />

International Wire and Cable Fair<br />

Messe Düsseldorf GmbH +49 211 4560-7768<br />

www.messe-duesseldorf.de<br />

1.-3.10.2013<br />

São Paulo<br />

TUBOTECH – 7. International Trade Fair<br />

for Pipes, Valves, Fittings and Components<br />

Messe Düsseldorf GmbH +49 211 4560-7700<br />

www.messe-duesseldorf.de<br />

www.tubotech-online.com<br />

7.-10.10.2013<br />

Stuttgart<br />

32. Motek – Internationale Fachmesse für<br />

Montage-, Handhabungstechnik und Automation<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.motek-messe.de<br />

7.-11.10.2013<br />

Brünn<br />

MSV – Internationale Maschinenbaumesse Messe Brünn +420 541 151 111<br />

www.bvv.cz/de/msv/msv-2013<br />

9.10.2013<br />

Velbert<br />

Fachtag Brückenbau<br />

bauforumstahl e.V.,<br />

Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />

+49 211 6707-812<br />

www.bauforumstahl.de<br />

9.-10.10.2013<br />

Dresden<br />

16.-18.10.2013<br />

Beijing<br />

22.-24.10.2013<br />

Stuttgart<br />

Hochlegierte Stähle und Nickellegierungen<br />

für Industrieanlagen und Energietechnik<br />

Institut für Korrosionsschutz Dresden<br />

GmbH, Outokumpu VDM GmbH,<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei,<br />

Nickel Institute<br />

+49 211 6707-835<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

10. China International Metallurgy Industry Expo Beijing Hiven Exhibition Co., Ltd. +86 10 6863 5241<br />

www.bcime.com<br />

parts2clean 2013 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.messe.de<br />

23.-26.10.2013<br />

Mailand<br />

MECHA-TRONIKA<br />

EFIM-ENTE FIERE ITALIANE MACCHINE SPA<br />

FIERA MILANO SPA<br />

+39 0226 255 285<br />

www.mechatronika.it<br />

29.10.2013<br />

Berlin<br />

Werkstoffe im Stahlbau –<br />

Anforderungen EC3 und EN 1090-2<br />

bauforumstahl e.V.,<br />

Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />

+49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de<br />

4.-5.11.2013<br />

Würzburg<br />

Seminar: Nichtrostende Stähle BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

5.-8.11.2013<br />

Stuttgart<br />

BLECHexpo & SCHWEISStec 2013 –<br />

Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung &<br />

Internationale Fachmesse für Fügetechnologie<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206 612<br />

www.blechexpo-messe.de<br />

www.schweisstec-messe.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


Fachmedien K 69<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-561<br />

Fax +49 211 6707-547<br />

Direkt bestellen<br />

über diesen QR-Code<br />

oder online über<br />

www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />

WW Stahl-Informations-Zentrum (Hrsg.):<br />

Merkblatt 180: Walzprofilieren von<br />

Flacherzeugnissen aus Stahl<br />

Die Publikation kann in Einzelexemplaren<br />

kostenfrei beim Stahl-Informations-Zentrum<br />

bestellt werden und steht im Internet zum<br />

Download bereit.<br />

www.stahl-info.de<br />

(Schriftenverzeichnis/Downloads)<br />

/<br />

(sm 130505066) K<br />

WW Industrieverband Massivumformung<br />

e.V. (Hrsg.): »Massivumformung kurz und<br />

bündig«<br />

Industrieverband Massivumformung e.V. , Hagen, 2013,<br />

163 S., A4, Preis: 20 € + Versandkosten (Buch) oder<br />

kostenloser Download<br />

WW Jandel, Almuth-Sigrun; Meuthen,<br />

Bernd: Coil Coating – Bandbeschichtung:<br />

Verfahren, Produkte und Märkte<br />

Springer Vieweg, Berlin, 2012, 357 S., mit 191 Abb.,<br />

überarbeitet und aktualisiert, Preis: 64,95 €,<br />

ISBN: 978-3-8348-1971-0<br />

Walzprofilierte Bauteile aus Stahl gewinnen<br />

mit dem Trend zum Leichtbau und mit steigenden<br />

Anforderungen an die Nachhaltigkeit<br />

in vielen Anwendungsbereichen zunehmend<br />

an Bedeutung. In dem neuen Merkblatt<br />

»Walzprofilieren von Flacherzeugnissen<br />

aus Stahl« gibt das Stahl-Informations-<br />

Zentrum einen umfassenden Überblick über<br />

die Technologie des Verfahrens und die<br />

aktuellen Entwicklungstrends.<br />

Das Walz- oder Rollprofilieren ist eines der<br />

wirtschaftlichsten Kaltumformverfahren für<br />

die Herstellung von dünnwandigen Profilbauteilen<br />

aus Stahlbändern oder -blechen,<br />

wie sie z. B. im Fahrzeugbau, in der Bauindustrie<br />

oder im Maschinen- und Anlagenbau<br />

eingesetzt werden.<br />

Aktuelle Verfahrensinnovationen ermöglichen<br />

eine verbesserte Materialausnutzung<br />

und tragen damit zum Leichtbau und zur<br />

Ressourcenschonung bei. So lassen sich beispielsweise<br />

Profile durch unterschiedliche<br />

Blechdickenbereiche oder flexible, d. h. über<br />

die Länge veränderliche, Querschnitte noch<br />

exakter an die vorliegenden Beanspruchungen<br />

anpassen.<br />

Das neue Merkblatt stellt neben den<br />

Grundlagen des Walzprofilierens und den<br />

aktuellen Entwicklungstrends insbesondere<br />

auch die Möglichkeiten für die Produktentwicklung<br />

vor, die sich durch dieses Verfahren<br />

in Kombination mit modernen hochfesten<br />

Stahlwerkstoffen ergeben.<br />

Die industrielle Bandbeschichtung ist eine<br />

Oberflächentechnik mit einem hohen<br />

Wachstumspotenzial. So werden ständig<br />

neue Oberflächeneigenschaften für das<br />

bandbeschichtete Material erschlossen und<br />

die Bereiche für die Applikationen erweitert.<br />

Mit dem Fachbuch Coil Coating liegt ein<br />

umfassendes Nachschlagewerk vor, das die<br />

Grundlagen, Anwendungen und Verfahren<br />

zur sicheren Beherrschung des Prozesses<br />

anschaulich darstellt. Mit der dritten aktualisierten<br />

Auflage wird den aktuellen Entwicklungen<br />

in der Bandbeschichtung Rechnung<br />

getragen.<br />

(sm 130504979) K<br />

Der Industrieverband Massivumformung<br />

hat ein neues anwendungsbezogenes<br />

Fachbuch »Massivumformung kurz und<br />

bündig« aufgelegt. Zielgruppe sind Auszubildende,<br />

Studierende, Quereinsteiger und<br />

Abnehmer von Massivumformteilen, die<br />

sich schnell einen strukturierten Überblick<br />

über die Massivumformung verschaffen<br />

wollen.<br />

Der Leser erhält eine umfassende Darstellung<br />

der Massivumformtechnik und ihrer<br />

vielfältigen Möglichkeiten, anspruchsvolle<br />

Produkte zu entwickeln und herzustellen.<br />

Abgerundet wird die Lektüre durch die Darstellung<br />

der Kosten- und Mengenstrukturen<br />

sowie einen Überblick über die Berufsbilder<br />

in der Branche Massivumformung.<br />

/<br />

Zu bestellen bei<br />

Dorothea Bachmann Osenberg<br />

E-Mail: osenberg@metalform.de<br />

oder per Download auf<br />

www.metalform.de<br />

(sm 130605122) K<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


70 K Personalien<br />

VIP-Seite<br />

Ulrich Middelmann verstorben<br />

WW Am 2. Juli verstarb<br />

Prof. h.c. (CHN) Dr. rer.<br />

oec. Dr.-Ing. h.c. Dipl.-Ing.<br />

Dipl.-Wirtschaftsing. Ulrich<br />

Middelmann, der bis 2010<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

der ThyssenKrupp<br />

AG war. Nach seinem Studium des Maschinenbaus<br />

in Darmstadt und der Betriebswirtschaft<br />

in Aachen startete er 1972 seine<br />

berufliche Laufbahn beim damaligen Be -<br />

triebswirtschaftlichen Institut der Eisenhüttenindustrie.<br />

Die Promotion zum Dr. rer.<br />

oec. erfolgte 1976 an der Ruhr-Universität<br />

Bochum. Ein Jahr später begann er als Vorstandsassistent<br />

bei der damaligen Krupp<br />

Stahl AG in Bochum, der Beginn einer steilen<br />

Karriere.<br />

1992 wurde er schließlich in den Vorstand<br />

der Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp berufen<br />

und war dort zuständig für das Ressort Controlling.<br />

Im Rahmen der Fusion von Thyssen<br />

und Krupp 1999 erfolgte die Bestellung in<br />

den Vorstand der ThyssenKrupp AG, mit<br />

Verantwortungsbereich für die Ressorts<br />

Controlling und Mergers & Acquisitions.<br />

Seit 2001 war er Stellvertretender Vorsitzender<br />

der ThyssenKrupp AG und Vorsitzender<br />

des Vorstands der ThyssenKrupp Steel<br />

AG. Die Führung der Stahltochter gab er ab,<br />

als er bei ThyssenKrupp das Finanzressort<br />

übernahm. In der Zeit bis zu seinem Ausscheiden<br />

2010 zeichnete er noch für die<br />

Ressorts Mergers & Acquisitions, später<br />

auch Finanzen und Materials Management<br />

und zuletzt für das Ressort Compliance verantwortlich.<br />

Middelmann habe ȟber drei<br />

Jahrzehnte die Entwicklung des Konzerns<br />

nachhaltig geprägt«, heißt es im Nachruf<br />

der ThyssenKrupp AG. Geschätzt wird er vor<br />

allem für »sein großes Engagement, seine<br />

Leidenschaft für den Konzern, seinen Mut<br />

für neue Wege und die klare Orientierung<br />

an anspruchsvollen Zielen«.<br />

Als rechte Hand des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Gerhard Cromme hat er mit diesem<br />

sowohl die Übernahme von Hoesch durch<br />

Krupp als auch die Fusion von Thyssen und<br />

Krupp eingefädelt. Middelmanns Kompetenzen<br />

waren zugleich international hoch<br />

anerkannt. So wurde er 2003 Honorarprofessor<br />

der Universität Tongji, Schanghai, und<br />

2006 Ehrendoktor der Ruhr-Universität<br />

Bochum. Außerdem war er im Aufsichtsrat<br />

vieler Konzerne, z. B. der Deutschen Telekom,<br />

bei Lanxess oder der Commerzbank.<br />

Als langjähriges persönliches Mitglied im<br />

Stahlinstitut VDEh engagierte er sich darüber<br />

hinaus von 2001 bis 2010 im Präsidium<br />

und Vorstand der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl.<br />

(sm 130805498) K<br />

WW Ralf Fehrmann, zu vor<br />

Leiter Kundendienst bei<br />

Toyota Material Handling<br />

Deutschland (TMHD), hat<br />

zum 1. Juli den Posten des<br />

Vertriebsleiters übernommen.<br />

In seiner neuen Rolle<br />

zeichnet er für die Geschicke des dualen<br />

Vertriebs mit fünf Toyota-Stapler-Centern,<br />

neun weiteren Niederlassungen und 17<br />

Händlern verantwortlich. Ralf Fehrmann<br />

folgt damit auf Axel Wahle, der als neuer<br />

Marketingdirektor von Toyota Material<br />

Handling Europe (TMHE) dem Ruf des Mutterkonzerns<br />

nach Brüssel gefolgt ist.<br />

(sm 130805394) K<br />

WW Der Aufsichtsrat der Saarstahl AG hat<br />

Fred Metzken mit Wirkung ab 1. Januar<br />

2014 für weitere fünf Jahre zum Mitglied<br />

des Vorstands wiederbestellt.<br />

(sm 130805359) K<br />

WW Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann,<br />

Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG,<br />

wurde in den Senat der Fraunhofer-Gesellschaft<br />

gewählt. Sein Mandat beginnt am<br />

1. Januar 2014. Dies hat die Mitgliederversammlung<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft<br />

in Hannover beschlossen.<br />

(sm 130805397) K<br />

WW Hubert Kleinlauth,<br />

geschäftsführender Ge -<br />

sellschafter und seit über<br />

25 Jahren für die Führung<br />

der MANGAHOC ® Slide-<br />

Bearing Systems GmbH<br />

verantwortlich, wurde am 2. <strong>August</strong> 80 Jahre<br />

alt.<br />

(sm 130805517) K<br />

WW Am 9. <strong>August</strong> feiert Dr.-Ing. Klaus<br />

Dieter Haverkamp, ehemals Mitglied der<br />

Geschäftsführung der Vereinigte Schmiedewerke<br />

GmbH, Hattingen, seinen 75. Ge -<br />

burtstag.<br />

(sm 130805371) K<br />

WW 70 Jahre alt wird am 10. <strong>August</strong> der ehemalige<br />

Geschäftsführer des Bauen und Stahl<br />

e.V., Düsseldorf, Dipl.-Ing. Horst Hauser.<br />

(sm 130805372) K<br />

WW Dr. rer. nat. Prof. Jörg Neugebauer,<br />

Geschäftsführer und Leiter der Abteilung<br />

»Computergestütztes Materialdesign« des<br />

Max-Planck-Instituts für Eisenforschung<br />

GmbH, begeht am 12. <strong>August</strong> seinen 50. Ge -<br />

burtstag.<br />

(sm 130805373) K<br />

WW Seinen 85. Geburtstag feiert am 13. Au -<br />

gust Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. e.h. Winfried<br />

Dahl, Institut für Eisenhüttenkunde an der<br />

Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule<br />

Aachen.<br />

(sm 130805374) K<br />

WW Am 14. <strong>August</strong> vollendet Dr.-Ing. Hans-<br />

Werner Zoch, geschäftsführender Direktor<br />

der Stiftung Institut für Werkstofftechnik,<br />

sein 60. Lebensjahr.<br />

(sm 130805375) K<br />

WW Der Geschäftsführer des Fachverbands<br />

Werkzeugindustrie e.V. (FWI), Remscheid,<br />

Rainer Langelüddecke wird am 24. Au -<br />

gust 60 Jahre alt.<br />

(sm 130805592) K<br />

WW Seinen 90. Geburtstag feiert am 24. Au -<br />

gust Dr.-Ing. Hans Jürgen Därmann, ehemals<br />

Mitglied des Vorstandes der Hoesch<br />

Hüttenwerke AG, Dortmund. (sm 130805376) K<br />

WW Am 26. <strong>August</strong> wird der Vorsitzende des<br />

Aufsichtsrates der Salzgitter AG Stahl und<br />

Technologie, Ing. Rainer Thieme, 75 Jahre<br />

alt.<br />

(sm 130805377) K<br />

WW Dr.-Ing. Dr.-Ing. e.h. Volker Schwich,<br />

Directeur Gérant der ESB sprl Engineering<br />

Steel Belgium, vollendet am 28. <strong>August</strong> sein<br />

60. Lebensjahr. (sm 130805378) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong><br />

K 71


72 K Inserentenverzeichnis<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

Acciaitubi spa 43<br />

AGTOS GmbH 71<br />

Ametras Oboe GmbH 59<br />

Autogena Stahl GmbH 41<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 71<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 71<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH 67<br />

D<br />

Drösser Stahlhandel 17<br />

E<br />

EEW-CTS GmbH 43<br />

F<br />

Ferrostaal Piping Supply GmbH 37<br />

G<br />

GTM-Qualitätsstähle GmbH 47<br />

H<br />

Heitmann Stahlhandel<br />

GmbH & Co. KG 1, 76<br />

I<br />

I.M.M. J. Haupt 72<br />

IMS Messsysteme GmbH 3<br />

J<br />

Jung & Co. GmbH<br />

Rohr- und Stahlhandel 45<br />

K<br />

Kasto Maschinenbau GmbH & Co 51<br />

KNAUF INTERFER SE 27<br />

L<br />

Lechner GmbH Stahlhandel 9<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 51<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 71<br />

M<br />

MESSE ESSEN GmbH 57<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 23, 43, 75<br />

O<br />

Orbitalum Tools GmbH<br />

tools for piping systems 53<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 41<br />

ProPipe GmbH 33<br />

R<br />

RSA cutting systems GmbH 55<br />

S<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Line Pipe GmbH 39<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 13<br />

Schuster & Co. GmbH 56<br />

SMS Meer GmbH 2<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 71<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 3<br />

V<br />

Verlag Stahleisen GmbH 4, 19, 39, 71<br />

Verticalgalva Voigt & Müller GmbH 15<br />

VRW Eisen- und Metall<br />

Handelsgesellschaft mbH 11<br />

W<br />

WALTHER Spritz- und<br />

Lackiersysteme GmbH 65<br />

Wespa Metallsägenfabrik Simonds<br />

Industries GmbH 51<br />

WIKUS-Sägefabrik Wilhelm<br />

H. Kullmann GmbH & Co. KG 61<br />

Beilagen:<br />

Carl Spaeter GmbH<br />

Verlag Focus Rostfrei<br />

Bitte unbedingt beachten<br />

Anzeigenschluss für<br />

Heft 9.2013<br />

ist Donnerstag, der 15. 8. 2013<br />

Erscheinungstermin ist der<br />

5. 9. 2013<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong><br />

Stellenmarkt K 73


74 K Vorschau / Impressum<br />

VORSCHAU 09.2013<br />

Steel International<br />

Möglichkeiten und Grenzen der EU-27-Stahlindustrie<br />

Bioethanol aus Stahlwerksabgasen<br />

Branchenbericht<br />

Schmiedeindustrie: Autozulieferer stärken das Auslandsgeschäft<br />

Special: Stahl, Automobil und Fahrzeuge<br />

Heike Stüvel: Wirtschaftslokomotive Automobilindustrie<br />

Sonderbaustähle für Nutzfahrzeuge<br />

»Initiative Massiver Leichtbau« gegründet<br />

Automobiler Leichtbau mit Stahl<br />

Lösungen für automobile Effizienz<br />

Beschichtungsanlage für Automobilstähle ausgebaut<br />

Konferenz SCT 2014: Stahl im Fahrzeugbau – eine Vorschau<br />

Special: Schweißen & Schneider<br />

Messevorschau SCHWEISSEN & SCHNEIDEN<br />

Nachbericht vom Brennschneidtag<br />

Schweiß- und Schneidtechnik aus Frankreich<br />

Neuer Welding Guide<br />

Mehr zur EMO 2013<br />

News aus der Welt der Metallbearbeitung<br />

Veranstaltungen<br />

Der Stahlhandelstag – Biennale für Stahldistributeure, Service-Center<br />

und mehr<br />

Der Dow Jones Stahl Tag 2013 kommt<br />

viele Firmenporträts und Anwenderberichte<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 (0)211 69936-000, Fax +49 (0)211 69936-205<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>

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