stahlmarkt 08.2013 (August)
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RWI-Stahlbericht mit besseren Aussichten für 2014<br />
Deutsche Stahlrohrindustrie im weltweiten Wettbewerb<br />
Sägeproduktivität noch lange nicht am Ende<br />
<strong>08.2013</strong><br />
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Stah<br />
Klappe
8 Milliarden<br />
600.000 t<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong><br />
K 3
Editorial K 5<br />
In Deutschland »robust«<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 69936-131<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
WW K Die deutsche Rohstahlerzeugung hat sich seit<br />
Beginn des vergangenen Jahres trotz sich abkühlender<br />
Konjunktur robust gezeigt. So heißt es in dem Mitte Juni<br />
erschienenen »Stahlbericht« des Rheinisch-Westfälischen<br />
Instituts für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI), siehe<br />
auch Seite 10.<br />
WWK Prof. Dr. Roland Döhrn, Leiter des RWI-Kompetenzbereichs<br />
»Wachstum, Konjunktur, öffentliche Finanzen«,<br />
und sein Team gehen davon aus, dass die Rohstahlproduktion<br />
in Deutschland dieses Jahr zwar um<br />
1 % sinken, im kommenden Jahr aber wieder um 0,9 %<br />
auf 42,6 Mill. t steigen wird. Die Kapazitätsauslastung<br />
(85 %) der Stahlwerke sei für Deutschland nicht befriedigend<br />
gewesen, lasse sich aber im Vergleich zu den<br />
meisten anderen EU-Ländern noch als relativ gut be -<br />
zeichnen. 2014 dürfte laut RWI-Prognose »der Aufschwung<br />
in Deutschland wieder an Kraft gewinnen«.<br />
WW K Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch die Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V. (WVSR). Die Stahlrohrproduktion<br />
werde dieses Jahr leicht hinter dem<br />
Vorjahr zurückbleiben, hieß es, aber: »Im Vergleich mit<br />
dem europäischen Ausland haben sich die deutschen<br />
Hersteller gut gehalten«, sagte Andreas Denker, der neu<br />
gewählte Vorstandsvorsitzende der WVSR, im Interview<br />
mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«, mehr dazu ab Seite 24.<br />
WW K Überhaupt, zahlreiche Unternehmer und Kenner<br />
des Stahlmarkts rechnen damit, dass Deutschland mit<br />
seinen Unternehmen besser aus der Krise im Euroraum<br />
hervorgehen werde als andere Länder. Das liegt sicher<br />
– trotz aller Sorgen und Herausforderungen – auch an<br />
der nach wie vor hohen Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen Wirtschaft und Wissenschaft.<br />
Einige Beispiele dazu finden Sie in unserem Special<br />
»Trennen / Sägen« ab Seite 48.<br />
WW K Übrigens starten bereits wieder unsere Vorbereitungen<br />
zum nächsten <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff, der<br />
am ersten Messetag auf der Blechexpo in Stuttgart stattfinden<br />
wird. Im Vortragsteil geht es u. a. um neue Sägekonzepte<br />
für Service-Center, Distributeure und Verarbeiter<br />
von Stahl. Außerdem erfahren wir Interessantes zur<br />
Lage auf dem europäischen Stahlmarkt, über den Konsolidierungsdruck<br />
und die strategischen Herausforderungen<br />
bei deutschen Edelstahl-Service-Centern sowie<br />
über geeignete Lösungsmöglichkeiten. Unsere Einladung<br />
finden Sie auf Seite 75.<br />
Der nächste <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />
am 5. November ab 17.30 Uhr<br />
zur Blechexpo, Stuttgart<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Anmeldung<br />
» Branchentreff<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
6 K<br />
INHALT <strong>08.2013</strong><br />
SEITENBLICK<br />
8 Rekrutiert mehr ausländische Fachkräfte<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
10 Überkapazitäten bremsen globale Stahlindustrie<br />
12 WTO-Stahlhandelspolitik im Überblick<br />
14 Hallenbau verläuft nach Plan<br />
16 Leichte Erholung des Marktumfelds erwartet<br />
18 Neue Firmenschriften<br />
BRANCHENBERICHT<br />
20 Stahlbau zeigt sich »verhalten optimistisch«<br />
Stahlrohrindustrie: Produktionsanteile EU<br />
2000 = 16 Mill. t<br />
SPECIAL: ROHRE, PROFILE, FLANSCHE & CO.<br />
24 Die deutsche Stahlrohrindustrie 2013<br />
28 STAHL-ROHR-Statistik<br />
31 Mit Weitsicht geplant und erfolgreich umgesetzt<br />
34 Topqualität und besondere Abmessungen für anspruchsvolle<br />
Projekte<br />
38 Hohlprofile für die Spitze des One World Trade Centers<br />
40 Erfolgsgeheimnis: Tradition und Qualität<br />
42 Joachim Gauck zu Besuch bei WeserWind<br />
44 Annahütte präsentiert neue Gewindestahlmuffen<br />
46 Hochfeste und verschleißfeste Spezialstähle in Rohr- und<br />
Hohlprofilform<br />
Griechenland<br />
Tschech.<br />
Republik<br />
Österreich<br />
Polen<br />
Andere<br />
UK<br />
3%<br />
4%<br />
5%<br />
5%<br />
17%<br />
7%<br />
Spanien<br />
8%<br />
Deutschland<br />
20%<br />
9% Frankreich<br />
22%<br />
Italien<br />
SPECIAL: TRENNENDE FERTIGUNGSVERFAHREN:<br />
SÄGEN<br />
48 Sägeproduktivität noch lange nicht am Ende<br />
58 Sägen, Lagern und Handhaben – immer intelligenter<br />
60 Erfolgreiche Fachmesse für Stahlexperten<br />
AUS DEN UNTERNEHMEN<br />
63 Lasermarkiersystem L-Box<br />
64 Investition sichert langfristige Qualität<br />
RUBRIKEN<br />
66 Veranstaltungen<br />
68 StahlTermine<br />
69 Fachmedien<br />
70 VIP<br />
72 Inserentenverzeichnis<br />
74 Vorschau/Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
worldsteel-Report K 7<br />
Weltrohstahlproduktion im Juni 2013<br />
GUT AUFGESTELLT Überkapazitäten<br />
bremsen die globale<br />
Stahlindustrie, wobei die deutsche<br />
Stahlindustrie vergleichsweise gut<br />
aufgestellt ist, so das RWI in<br />
seinem aktuellen Stahlbericht.<br />
10<br />
DEUTSCHE STAHLROHR-<br />
INDUSTRIE Das erste Halbjahr<br />
2013 verlief aus Sicht der<br />
deutschen Stahlrohrindustrie<br />
wenig dynamisch. Auf den<br />
Märkten lassen sich jedoch nicht<br />
nur Risiken, sondern auch Chancen<br />
sehen.<br />
SÄGEN Die Anforderungen an<br />
Sägemaschinen sind in den letzten<br />
Jahren deutlich komplexer<br />
geworden: Präzision, Wirtschaftlichkeit,<br />
Flexibilität und Energieeffizienz<br />
müssen in gleichem Maße<br />
erfüllt sein.<br />
24<br />
48<br />
Fotos: BEWO, Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V., RWI<br />
J Die 64 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 98 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2012 in 1.000 t.<br />
e – geschätzt<br />
Juni<br />
2013<br />
Mai<br />
2013<br />
Juni<br />
2012<br />
% Veränd.<br />
Juni 13/12<br />
6 Monate<br />
2013 2012<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 540 e 555 569 – 5,1 3.506 3.784 – 7,3<br />
Bulgarien 40 e 40 e 54 – 25,4 247 349 – 29,3<br />
Deutschland 3.684 3.653 3.767 – 2,2 21.720 21.919 – 0,9<br />
Finnland 255 269 285 – 10,6 1.737 2.062 – 15,8<br />
Frankreich 1.378 1.424 1.340 2,8 8.025 8.384 – 4,3<br />
Griechenland 75 e 105 e 110 – 31,8 477 728 – 34,5<br />
Großbritannien 1055 984 962 9,8 5.723 4.579 25,0<br />
Italien 2.188 2.316 2.439 – 10,3 12.683 14.876 – 14,7<br />
Luxemburg 136 150 e 190 – 28,7 995 1.125 – 11,5<br />
Niederlande 536 635 561 – 4,5 3.118 3.367 – 7,4<br />
Österreich 625 683 623 0,3 3.945 3.821 3,2<br />
Polen 630 e 715 e 682 – 7,6 3.957 4.529 – 12,6<br />
Schweden 370 405 385 – 3,9 2.275 2.487 – 8,5<br />
Slowakei 341 419 371 – 8,0 2.337 2.308 1,3<br />
Slowenien 60 49 57 3,7 307 347 – 11,4<br />
Spanien 1.300 e 1.371 1.228 5,9 7.547 7.547 0,0<br />
Tschechien 433 467 430 0,6 2.616 2.743 – 4,6<br />
Ungarn 84 74 131 – 35,9 388 825 – 53,0<br />
Weitere EU-Länder (27) (e) 441 e 397 e 503 – 12,4 2.693 3.024 – 10,9<br />
European Union (27) 14.170 14.711 14.687 – 3,5 84.297 88.803 – 5,1<br />
Bosnien-Herzegovina 59 66 63 – 5,5 375 341 10,1<br />
Kroatien 10 e 15 e 0 – 65 0 –<br />
Mazedonien 10 e 0 22 – 54,5 42 129 – 67,4<br />
Norwegen 50 e 50 e 65 – 22,7 308 357 – 13,7<br />
Serbien 49 76 60 – 18,7 124 325 – 61,8<br />
Türkei 2.957 3.020 2.941 0,5 17.408 17.930 – 2,9<br />
Europa außer EU 3.135 3.227 3.151 – 0,5 18.322 19.082 – 4,0<br />
Kasachstan 265 e 285 e 317 – 16,3 1.532 1.953 – 21,6<br />
Moldawien 0 e 0 e 47 – 100,0 0 155 – 100,0<br />
Russland 5.698 6.086 5.743 – 0,8 34.704 35.745 – 2,9<br />
Ukraine 3.060 2.772 2.840 7,8 17.043 17.146 – 0,6<br />
Usbekistan 70 70 e 72 – 2,3 383 377 1,4<br />
Weißrussland 225 e 235 e 225 0,0 1.346 1.337 0,7<br />
C.I.S. (6) 9.318 9.448 9.243 0,8 55.008 56.713 – 3,0<br />
El Salvador 9 e 10 e 8 18,4 51 45 14,1<br />
Guatemala 30 e 30 e 27 12,5 167 158 5,9<br />
Kanada 1.000 e 1.140 e 1.011 – 1,1 6.300 6.929 – 9,1<br />
Kuba 25 e 25 e 24 2,9 137 156 – 11,7<br />
Mexiko 1.450 e 1.460 e 1.413 2,6 8.931 8.923 0,1<br />
Trinidad und Tobago 55 e 42 59 – 7,1 296 321 – 7,8<br />
USA 7.221 7.522 7.239 – 0,2 43.232 46.192 – 6,4<br />
Nordamerika 9.790 10.229 9.780 0,1 59.115 62.724 – 5,8<br />
Argentinien 417 449 451 – 7,7 2.403 2.732 – 12,1<br />
Brasilien 2.831 3.013 2.757 2,7 16.974 17.350 – 2,2<br />
Chile 90 e 105 e 144 – 37,6 633 868 – 27,0<br />
Ecuador 40 e 40 e 36 10,2 237 218 8,8<br />
Kolumbien 90 e 90 e 121 – 25,7 527 702 – 24,9<br />
Paraguay 1 e 1 e 4 – 72,8 7 18 – 62,1<br />
Peru 95 e 95 e 81 17,3 536 455 17,7<br />
Uruguay 7 e 7 e 8 – 7,2 34 37 – 6,6<br />
Venezuela 190 e 225 e 217 – 12,5 1.184 1.245 – 4,9<br />
Südamerika 3.761 4.025 3.819 – 1,5 22.535 23.624 – 4,6<br />
Ägypten 540 e 561 e 552 – 2,2 3.339 3.332 0,2<br />
Algerien 50 60 43 14,3 262 327 – 19,9<br />
Iran 1.250 e 1.287 1.225 2,0 7.327 7.390 – 0,9<br />
Katar 191 192 183 4,4 1.148 1.111 3,3<br />
Marokko 48 52 36 35,8 314 303 3,6<br />
Saudi-Arabien 453 479 448 1,0 2.756 2.708 1,7<br />
Südafrika 550 e 570 e 592 – 7,1 3.325 3.723 – 10,7<br />
Afrika/Mittlerer Osten 3.146 3.202 3.113 1,1 18.859 18.973 – 0,6<br />
China (1) 64.660 67.034 61.816 4,6 389.870 363.007 7,4<br />
Indien 6.450 e 6.730 e 6.392 0,9 39.637 38.687 2,5<br />
Japan 9.281 9.622 9.198 0,9 54.711 54.064 1,2<br />
Südkorea 5.458 5.530 5.767 – 5,4 33.059 34.896 – 5,3<br />
Taiwan, China 2.040 e 2.060 e 1.781 14,6 11.571 10.617 9,0<br />
Asien 87.889 90.976 84.953 3,5 528.849 501.272 5,5<br />
Australien 371 406 403 – 8,0 2.363 2.406 – 1,8<br />
Neuseeland 74 79 82 – 9,1 449 448 0,3<br />
Ozeanien 445 485 485 – 8,2 2.812 2.854 – 1,5<br />
Gesamt (64 Länder) 131.652 136.302 129.229 1,9 789.796 774.044 2,0<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
8 K<br />
SEITENBLICK<br />
Rekrutiert mehr<br />
ausländische Fachkräfte<br />
Deutschland braucht Zuwanderung. Um aktuelle und vor allem zukünftige<br />
Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu schließen, müssen Unternehmen vermehrt<br />
Fachkräfte aus dem Ausland anwerben. Für große, international tätige<br />
Konzerne ist das bereits Tagesgeschäft. Dagegen tun sich Mittelständler<br />
bei der Personalgewinnung jenseits der Heimat noch schwer. Doch der<br />
Aufwand lohnt.<br />
WWK Ausländische Mitarbeiter sind mehr als<br />
nur Lückenfüller. Sie sind eine Bereicherung<br />
und bringen den Betrieben neue Impulse.<br />
Zum Beispiel BMW: Der Autobauer wird im<br />
September 25 junge Spanier in seine Unternehmenszentrale<br />
nach München holen, um<br />
sie dort ein Jahr auszubilden, im Vertrieb, im<br />
Marketing, in der Entwicklung – entsprechend<br />
ihren Fähigkeiten und Interessen. Die<br />
Spanier sollen auch in die deutsche Kultur<br />
eintauchen, womöglich bei einer BMW-<br />
Gastfamilie wohnen. Nach zwölf Monaten<br />
können die jungen Leute dann zurück in ihre<br />
Heimat gehen oder auch hierbleiben – das<br />
wäre dem Fahrzeughersteller am liebsten.<br />
Wie viele deutsche Unternehmen spürt<br />
BMW, dass Fachkräfte allmählich knapp werden.<br />
Und die Schere zwischen Angebot und<br />
Nachfrage wird in den nächsten Jahren noch<br />
weiter auseinanderklaffen. Das ist eine Folge<br />
der demografischen Entwicklung; geburtenschwache<br />
Jahrgänge drängen auf den<br />
Arbeitsmarkt. Statistiker haben ausgerechnet,<br />
dass es in Deutschland schon 2015 gut 6 Mill.<br />
Menschen weniger im erwerbsfähigen Alter<br />
geben wird. Damit ist klar: Der heimische<br />
Arbeitsmarkt allein wird den Bedarf an qualifiziertem<br />
Personal nicht decken können. Die<br />
Unternehmen werden sich verstärkt auch im<br />
Ausland nach neuen Mitarbeitern umsehen<br />
müssen. Einige ma chen das schon. Von den<br />
mehr als 4.000 Menschen, die BMW im vergangenen<br />
Jahr einstellte, kamen bereits 700<br />
aus dem Ausland – so viele wie nie zuvor.<br />
Großen, international agierenden Konzernen<br />
fällt die Rekrutierung in anderen Ländern<br />
vergleichsweise leicht: Sie sind in ihrer<br />
Branche weltweit bekannt. Und sie verfügen<br />
oft über erhebliche Kapazitäten im Personalbereich,<br />
um auch fern der Heimat nach ge -<br />
eigneten Fachkräften zu fahnden. Noch sehr<br />
viel zurückhaltender agieren dagegen kleine<br />
und mittelgroße Unternehmen. Dafür gibt<br />
es nach Erkenntnis des Rationalisierungs-<br />
»<br />
Ausländische<br />
Mitarbeiter<br />
bringen den Betrieben<br />
neue Impulse.<br />
und Innovationszentrums der Deutschen<br />
Wirtschaft (RKW) vor allem einen Grund:<br />
Die Personalgewinnung im Ausland er -<br />
scheint ihnen zu kompliziert und intran s-<br />
parent. Auch fürchten sie Schwierigkeiten<br />
wegen fehlender Sprachkenntnisse. Und sie<br />
können die Kompetenzen der Bewerber<br />
anhand ausländischer Qualifikationen<br />
schlecht einschätzen. Das sind nachvollziehbare<br />
Argumente. Im Kundenkontakt, im<br />
Kollegenkreis wird deutsch gesprochen.<br />
Fachbegriffe haben deutsche Bezeichnungen<br />
– und diese richtig zu verstehen und<br />
anzuwenden ist in manchen Berufen schon<br />
aus Gründen der Sicherheit zwingend erforderlich.<br />
Aber es gibt vielfältige Hilfestellungen<br />
bei der Sprachförderung und Rekrutierung.<br />
Die zentrale Auslandsvermittlung<br />
der Bundesagentur für Arbeit arbeitet eng<br />
mit den Arbeitsverwaltungen der EU-Länder<br />
zusammen. Zudem haben in einigen Re -<br />
gionen Deutschlands Kammern und Wirtschaftsförderungen<br />
Kooperationen mit südeuropäischen<br />
Regionen verabredet. Sie<br />
organisieren die Gewinnung ausländischer<br />
Fachkräfte und betreuen deren Integration<br />
in die Unternehmen.<br />
Wer auf eigene Faust im Ausland suchen<br />
möchte, sollte sich bewusst sein, dass er<br />
dabei anders vorgehen muss als bei der<br />
Rekrutierung heimischer Kräfte. Das be ginnt<br />
damit, dass die Stellenanzeige in Englisch<br />
oder einer anderen Fremdsprache formuliert<br />
sein muss. Auch haben Fachkräfte aus dem<br />
Ausland einen besonderen Informationsbedarf.<br />
So ist es für sie wichtig zu erfahren,<br />
welche Unterstützung das Unternehmen bei<br />
der Integration ihrer Familie bietet, ob es<br />
Sprachförderung betreibt, bei der Wohnungssuche<br />
und Behördengängen behilflich<br />
ist und vielleicht auch den Partner bei der<br />
Jobsuche unterstützen kann. Die Unternehmen<br />
wiederum sollten nach Empfehlung<br />
von Personalfachleuten von Beginn an<br />
sprachliche und fachliche Defizite einkalkulieren<br />
und im Vorstellungsgespräch vielmehr<br />
ausloten, wie groß der Ehrgeiz des Bewerbers<br />
ist, diese Lücken auszugleichen.<br />
Keine Frage: Die Personalrekrutierung im<br />
Ausland ist eine aufwendige Sache. Aber die<br />
Chancen, die sich dadurch ergeben können,<br />
wiegen den Mehraufwand nach Einschätzung<br />
von Fachleuten allemal auf. Denn es<br />
geht nicht nur darum, einen Arbeitsplatz zu<br />
besetzen, für den sich in Deutschland kein<br />
Bewerber findet. Internationale Fachkräfte<br />
können sehr inspirierend für das gesamte<br />
Team sein und neue Perspektiven eröffnen,<br />
sei es durch länderspezifische Markt- und<br />
Produktkenntnisse, interkulturelle Sensibilität<br />
oder besondere Sprachkenntnisse, die<br />
für das internationale Geschäft wichtig sind.<br />
ber<br />
(sm 130805443) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong><br />
K 9
10 K Steel International<br />
Überkapazitäten bremsen<br />
globale Stahlindustrie<br />
Stahlindustrie in Deutschland vergleichsweise<br />
gut aufgestellt<br />
Essen. Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI)<br />
rechnet für das kommende Jahr mit einer stärkeren Zunahme (+ 4 %) der<br />
Weltrohstahlerzeugung als in diesem Jahr (+ 1,8 %). Eine höhere<br />
Kapazitätsauslastung ist laut dem Institut allerdings nicht zu erwarten,<br />
zudem ist die Erlössituation der Stahlunternehmen schwierig.<br />
WW K Aufgrund der schwachen Konjunktur<br />
wird die Weltrohstahlerzeugung in diesem<br />
Jahr nur um 1,8 % zunehmen, wie das RWI<br />
in seinem Stahlbericht 2013 mitteilt. So ist<br />
in den Schwellenländern, allen voran China,<br />
bei der Produktion in diesem Jahr zwar ein<br />
leichter Aufwärtstrend zu erkennen, in den<br />
hochentwickelten Volkswirtschaften hingegen<br />
ging die Produktion zuletzt sogar zu -<br />
rück. Im nächsten Jahr wird die Weltrohstahlerzeugung<br />
aufgrund einer Belebung<br />
der globalen Konjunktur laut dem Institut<br />
immerhin um 4 % zunehmen, die Kapazitätsauslastung<br />
allerdings bei weiterhin niedrigen<br />
80 % liegen.<br />
Im Vergleich zu den anderen europäischen<br />
Ländern steht die deutsche Stahl industrie<br />
mit einer Kapazitätsauslastung von 85 %<br />
noch relativ gut da, dennoch liegt der Wert<br />
unterhalb des langjährigen Durchschnitts.<br />
Keine großen Sprünge sind bei der Rohstahlproduktion<br />
zu erwarten. Dem Stahl bericht<br />
zufolge kommt die Konjunktur in Deutschland<br />
erst gegen Jahresende in Schwung,<br />
wodurch die Rohstahlerzeugung der deutschen<br />
Stahlindustrie 2013 um 1 % auf 42,2<br />
Mill. t sinken dürfte. Im nächsten Jahr rechnet<br />
das RWI aufgrund der lebhafteren Konjunktur<br />
dann mit einem leichten Anstieg der<br />
Produktion um 0,9 % auf 42,6 Mill. t.<br />
Schwierige wirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen<br />
Ein großes Problem für die deutsche Stahlindustrie<br />
stellt derzeit die Erlössituation dar.<br />
Anders als bei den Stahlpreisen haben sich<br />
die Rohstoffpreise seit 2009 deutlich verteuert,<br />
Eisenerz um rd. 45 % und Kohle um rd.<br />
60 %.<br />
Die Europäische Union sieht den Abbau<br />
von Kapazitäten und die Steigerung der<br />
Energieeffizienz als die zwei größten He -<br />
rausforderungen, vor denen die europäische<br />
Stahlindustrie steht, und hat im Juni dieses<br />
Jahres daher einen Aktionsplan für die Stahlindustrie<br />
ins Leben gerufen. Demnach will<br />
die EU den Strukturwandel der Branche<br />
unterstützend begleiten und die Grundlagen<br />
für Wachstum fördern. Der Verzicht<br />
auf direkte Subventionen ist laut dem RWI<br />
der richtige Weg zur Bewältigung der He -<br />
rausforderungen. Im Hinblick auf die Klimaziele<br />
ist es dem Wirtschaftsinstitut zufolge<br />
wichtig, dass die Europäische Union die<br />
Recyclingfähigkeit der Stahlindustrie und die<br />
Langlebigkeit von Stahlprodukten im Ak -<br />
tionsplan berücksichtigt und allgemeine,<br />
branchenunabhängige Vorgaben vermeidet.<br />
(sm 130805460) K<br />
Walzstahlbilanz für Deutschland 2010 bis 2014 in Mill. t<br />
2010 2011 2012 2013 p 2014 p 2012 2013 p 2014 p<br />
Veränderung gegenüber<br />
dem Vorjahr in %<br />
Produktion der Stahlverwender 1<br />
2010=100<br />
100,0 108,2 106,0 103,4 108,3 – 2,0 – 2,4 4,7<br />
Stahlverwendung 34,2 36,8 35,8 34,7 36,0 – 2,6 – 3,1 3,9<br />
Lagerveränderung 1,9 2,6 – 0,2 0,5 0,1<br />
Marktversorgung 2 36,1 39,4 35,6 35,2 36,1 – 9,6 – 1,3 2,8<br />
Einfuhr Walzstahlerzeugnisse 3 17,1 19,8 17,9 17,0 17,8 – 9,6 – 5,0 5,1<br />
Ausfuhr Walzstahlerzeugnisse 3 17,8 18,3 18,7 18,3 19,0 2,4 – 2,1 3,5<br />
Erzeugung warmgewalzter<br />
Stahlerzeugnisse<br />
36,8 37,9 36,5 36,5 37,3 – 3,8 0,1 2,1<br />
Rohstahlerzeugung 43,8 44,3 42,6 42,2 42,6 – 3,7 – 1,0 0,9<br />
Eigene Berechnungen des RWI nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, der Wirtschaftsvereinigung Stahl und des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel. – 1 Mit den Anteilen an der<br />
Stahlverwendung gewichteter Produktionsindex der Stahlverwender. – 2 Walzstahlerzeugung zuzüglich Import abzüglich Export. – 3 Ohne Erzeugnisse der Rohrwerke. – p Prognose Quelle: RWI<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
L STEEL TICKER<br />
VOESTALPINE FINDET ABNEHMER FÜR<br />
»EISENSCHWAMM« AUS TEXAS<br />
Linz. Der voestalpine-Konzern hat einen ersten Kunden für seine neue<br />
Direktreduktionsanlage in Texas gefunden, die ab 2016 mit etwa 150<br />
Mitarbeitern jährlich 2 Mill. t an höchstwertigem HBI (Hot Briquetted<br />
Iron) als Vormaterial für die Stahlerzeugung produzieren wird. Der größte<br />
mexikanische Stahlhersteller Altos Hornos de Mexico (AHMSA) hat<br />
eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet,<br />
ab Betriebs beginn langfristig eine große Menge HBI vom neuen voestalpine-Standort<br />
zu beziehen.<br />
Der mexikanische Stahlhersteller mit Sitz in Monclóva, nahe Monterrey,<br />
hat erst kürzlich seine bestehenden Rohstahlkapazitäten um rd.<br />
40 % erhöht und kann das hochwertige Vor material im neu installierten<br />
Licht bogenofen optimal einsetzen. Der voestalpine-Konzern, der selbst<br />
etwa die Hälfte der Produktion für seine Standorte in Europa benötigt,<br />
kann mit der Vereinbarung bereits vor Baubeginn der Anlage eine stabile<br />
Abnahme für einen erheblichen Teil der verbleibenden Hälfte sicherstellen.<br />
Gespräche mit weiteren Interessenten befinden sich laut dem<br />
österreichischen Stahlkonzern in einem fortgeschrittenen Stadium.<br />
Die Direktreduktionsanlage nahe der Stadt Corpus Christi, in die<br />
voest alpine rd. 550 Mill. € investiert, verfügt über einen direkten Tiefseezugang<br />
zum Golf von Mexiko. Im Gegensatz zur koksbasierten reinen<br />
Hochofenroute wird bei der geplanten Direktreduktion ausschließlich<br />
wesentlich umweltfreundlicheres Erdgas als Reduktionsmittel verwendet.<br />
(sm 130805313) K<br />
EUROFER KRITISIERT EU-ENTSCHEIDUNG<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EUROFER hat das EU-Parlament<br />
für seine Entscheidung zur vorübergehenden Einziehung von CO 2<br />
-<br />
Emis sionszertifikaten scharf kritisiert. Dieser Schritt werde die Energiekosten<br />
europäischer Stahl erzeuger unweigerlich in die Höhe treiben,<br />
sagte EUROFER-Generaldirektor Gordon Moffat. Und das in einer Zeit,<br />
in der die Industrie sowieso schon in einer Krise stecke.<br />
Der Verbandsdirektor wiederholte die Forderung nach einer Beendigung<br />
staatlicher Eingriffe in das marktwirtschaftlich ausgerichtete Emissionshandelssystem.<br />
Die Ziele für eine CO 2<br />
-arme Wirtschaft würden<br />
auch ohne staatliche Intervention erreicht. »Es ist an der Zeit, diese<br />
Eingriffe zu stoppen und über stabile Rahmenbedingungen für Wachstum<br />
in Europa nachzudenken«, sagte Moffat.<br />
(sm 130805478) K<br />
STAHLPRODUKTION IN LOTHRINGEN BEENDET<br />
Florange. ArcelorMittal hat die Flüssigphase seines Stahlwerks im<br />
lothringischen Florange endgültig stillgelegt. Die letzten beiden Hochöfen<br />
in der ostfranzösischen Region wurden bis Ende Juni mit einer<br />
Schutzhülle versehen, die rd. 600 betroffenen Mitarbeiter stehen vor<br />
ihrer Pensionierung oder werden an anderen Stellen im Unternehmen<br />
zum Einsatz kommen. In Frankreich bestehen nunmehr noch zwei Anlagen,<br />
die Flüssigstahl produzieren. Sie liegen in Dünkirchen und Fos-sur-<br />
Mer in der Nähe von Marseille und sind ebenfalls im Besitz des weltgrößten<br />
Stahlproduzenten.<br />
(sm 130705289) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
12 K Steel International<br />
WTO-Stahlhandelspolitik im Überblick<br />
Neueste Entwicklungen bei Stahlhandelsstreitigkeiten der EU<br />
Mailand (us). Obwohl alle G-20-Mitglieder sich vertraglich verpflichtet<br />
haben, kein Preisdumping zu betreiben, kommen solche Vorfälle immer<br />
wieder zum Tragen. Auf dem 3. Internationalen EUROMETAL-Steel-Trade-<br />
Day erläuterte Rudi Leleu, Director International Trade bei der Anwaltskanzlei<br />
Dentons in Brüssel, wie die EU gegen Preisdumping im Stahlmarkt<br />
vorgeht und welche Abwehrstrategien dabei zur Anwendung kommen.<br />
WW K Leleu ging zunächst auf das Regelwerk<br />
ein, auf das sich die teilnehmenden Staaten<br />
der Welthandelsorganisation WTO geeinigt<br />
haben – darunter zuletzt Russland, das nach<br />
rund zehnjährigen Verhandlungen mittlerweile<br />
ebenfalls WTO-Mitglied ist. Ziel der<br />
WTO ist die Abschaffung tarifärer und nichttarifärer<br />
Handelshemmnisse, um allen Mitgliedsstaaten<br />
einen möglichst reibungslosen<br />
Güteraustausch ermöglichen zu können.<br />
»<br />
Auch<br />
Herr Putin hat<br />
mittlerweile gemerkt, dass<br />
eine WTO-Mitgliedschaft<br />
bedeutet, sich an gemeinsame<br />
Regeln halten zu müssen.<br />
Dabei gelten die vier folgenden Grundprinzipien:<br />
Öffnung der Grenzen für den Handel,<br />
Meistbegünstigungsprinzip (d. h. ein Vorteil,<br />
den ein Mitglied einem Handelspartner einräumt,<br />
muss es auch allen anderen gewähren),<br />
diskriminierungsfreie Behandlung und<br />
Transparenz in allen Handelsfragen.<br />
Die anhaltende weltweite Wirtschaftsschwäche<br />
hat allerdings den Effekt, dass die<br />
Bedeutung regionaler Handelsblöcke zugenommen<br />
hat, die die Allgemeingültigkeit<br />
der WTO-Regeln wieder aufzuweichen versuchen.<br />
Das führt, wie Leleu erklärte, zur<br />
schrittweisen Wiederkehr von Handelsbeschränkungen<br />
– teilweise mit dem durchaus<br />
verständlichen Ziel, die heimische Industrie<br />
schützen zu wollen. Die wichtigsten dieser<br />
innerhalb der WTO-Regeln erlaubten Handelsbeschränkungen<br />
sind Anti-Dumping-<br />
Maßnahmen, Anti-Subventions-Maßnahmen<br />
sowie allgemeine Schutzmaßnahmen<br />
(Safeguards). Bei Letzteren handelt es sich<br />
meist um zeitlich begrenzte Importbeschränkungen,<br />
mit denen ein Mitgliedsstaat<br />
einen als gefährdet wahrgenommenen In -<br />
dustriezweig vor einem plötzlichen Anstieg<br />
der Importe schützen will.<br />
Indien und Brasilien bei<br />
Anti-Dumping-Maßnahmen vorn<br />
Um sich konform zu den WTO-Regularien<br />
zu verhalten, muss ein Mitgliedsstaat protektionistische<br />
Maßnahmen bei der WTO<br />
anmelden und dafür zunächst ein formelles<br />
Überprüfungsverfahren einleiten. Leleu gab<br />
einen Überblick, welche Staaten von Beginn<br />
des Jahres 2010 bis zur Jahresmitte 2012<br />
Anti-Dumping-Verfahren angestrengt ha -<br />
ben. Dabei zeigt sich, dass die aufstrebenden<br />
Schwellenländer wie Brasilien (79 Fälle)<br />
und Indien (67 Fälle) ganz vorne liegen; die<br />
USA kamen im selben Zeitraum beispielsweise<br />
nur auf 25 Verfahren. Insgesamt wurden<br />
– über alle Branchen hinweg – in dieser<br />
Periode 441 Anti-Dumping-Verfahren be -<br />
gonnen.<br />
Exportnationen, gegen die sich die jeweiligen<br />
Anti-Dumping-Maßnahmen richteten,<br />
sind dagegen vor allem in Ostasien zu finden.<br />
China liegt mit 123 Fällen weit vorne,<br />
mit großen Abstand folgt Südkorea mit 35<br />
Fällen. Auf die USA entfallen hier 31 Verfahren.<br />
Der Löwenanteil aller im fraglichen Zeitraum<br />
eingeleiteten Anti-Dumping-Verfahren<br />
betrifft dabei den Bereich der Metallprodukte<br />
(154 Fälle bzw. 35 %), wovon wiederum<br />
ein Großteil auf Stahlprodukte entfällt. Wie<br />
Leleu ausführte, bedeutet das zum einen,<br />
dass in der Metallindustrie tatsächlich eine<br />
ganze Menge an nicht als WTO-regelkonform<br />
angesehenem Preiswettbewerb stattfindet.<br />
Zum anderen zeigt es aber auch, dass<br />
die hinter den Verfahren stehenden Industriezweige<br />
offenbar stark genug sind, um in<br />
den politischen Gremien für den Schutz<br />
ihrer heimischen Produktion einzustehen.<br />
China als Exporteur<br />
besonders häufig im Fokus<br />
Das bisher gezeichnete generelle Bild setzt<br />
sich fort, wenn man die eingeleiteten Anti-<br />
Dumping-Verfahren für einzelne Stahlprodukte<br />
betrachtet. Die in der jüngeren Vergangenheit<br />
von Indien und Brasilien eingeleiteten<br />
Verfahren betrafen gleichermaßen Lang- und<br />
Flachprodukte; als Exporteure wurden dabei<br />
vor allem China und andere ostasiatische Länder<br />
untersucht, in deutlich weniger Fällen die<br />
USA und Südafrika, nur selten die EU oder<br />
einer ihrer Mitgliedsstaaten.<br />
Sieht man sich die Verfahren an, die die<br />
EU selbst angestrengt hat, so fällt auf, dass<br />
hier vor allem die Langprodukte betroffen<br />
sind. Bei den Exporteuren, deren Verhalten<br />
untersucht wurde, springt ebenfalls wieder<br />
China ins Auge; in rund drei Viertel der seit<br />
2007 eingeleiteten Anti-Dumping-Verfahren<br />
richtete sich die Untersuchung gegen den<br />
wichtigsten ostasiatischen Player.<br />
Die Wirkung der<br />
Anti-Dumping-Verfahren<br />
Im zweiten Teil seines Vortrags ging Leleu<br />
darauf ein, welche Voraussetzungen für ein<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Steel International K 13<br />
von der EU angestrengtes Anti-Dumping-<br />
Verfahren vorliegen müssen und wie dieser<br />
Prozess abläuft. Gerade für Importeure sei<br />
es wichtig, diese Zusammenhänge zu kennen.<br />
»Denn letzten Endes muss der Importeur<br />
beziehungsweise dessen Endkunde den<br />
zu entrichtenden Schutzzoll bezahlen«, sagte<br />
Leleu.<br />
Um eine Anti-Dumping-Maßnahme einzuleiten,<br />
muss die EU-Kommission zunächst<br />
feststellen, dass das betroffene Produkt in<br />
der EU hergestellt wird und dass das importierte<br />
Produkt mit ihm konkurriert. Bei Stahlprodukten<br />
sei dieser Teil des Verfahrens<br />
aufgrund der normierten Produktspezifikationen<br />
relativ problemlos abzuschließen, wie<br />
Leleu weiter ausführte. Als nächstes muss<br />
die EU klären, ob überhaupt Dumping vorliegt<br />
– ob also das importierte Produkt deutlich<br />
billiger angeboten wird, als es seinem<br />
Preis bei Verwendung im Exportland entsprechen<br />
würde. Weiterhin muss durch dieses<br />
Dumping eine Bedrohung der EU-Industrie<br />
vorliegen und ein kausaler Zusammenhang<br />
zwischen dem Import des Dumping-<br />
Produktes und der Gefährdung der heimischen<br />
Industrie bestehen. Sofern eine eventuelle<br />
protektionistische Maßnahme nicht<br />
gegen allgemeine EU-Interessen verstößt,<br />
kann die Kommission letztlich eine entsprechende<br />
Richtlinie beschließen.<br />
Wie Leleu weiter ausführte, kann es neun<br />
Monate dauern, bis die EU-Kommission zu<br />
»<br />
Eine<br />
Schutzmaßnahme<br />
kann normalerweise<br />
nach fünf Jahren verlängert<br />
werden – und sie wird<br />
häufig auch verlängert.<br />
vorläufigen Ergebnissen kommt und weitere<br />
sechs Monate, bis der Fall geschlossen<br />
wird oder eine entsprechende Schutzmaßnahme<br />
endgültig umgesetzt werden kann.<br />
Sollte ein Schutzzoll erhoben werden, so<br />
wird dieser normalerweise für fünf Jahre<br />
festgesetzt und ist als Prozentsatz auf den<br />
Warenwert zu entrichten. Der Schutz kann<br />
aber verlängert werden, wenn die konkrete<br />
Bedrohung durch das importierte Produkt<br />
dann immer noch besteht.<br />
Zum Schluss seines Vortrags gab Leleu<br />
noch einige Hinweise, wie sich Stahlhändler<br />
auf Anti-Dumping-Maßnahmen vorbereiten<br />
können. Dabei sei proaktives Handeln ge -<br />
fragt, um herauszubekommen, welche Verfahren<br />
womöglich in Kürze angestrengt<br />
werden können. Die Frist, um sich als betroffene<br />
Partei bei der EU registrieren zu lassen,<br />
betrage zum Beispiel nur 15 Tage. »Danach<br />
wird Ihnen niemand mehr zuhören«, sagte<br />
Leleu. Branchenverbände und kompetente<br />
Stellen in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten<br />
können in diesem Zusammenhang eine<br />
wichtige Anlaufstelle sein. Komme es zu<br />
einem Anti-Dumping-Verfahren, so sei es<br />
wichtig, die relevanten Fristen einzuhalten,<br />
alle in Frage kommenden Transaktionen zu<br />
dokumentieren und sich auf eine Ortsbegehung<br />
durch Beamte der EU-Kommission<br />
einzustellen. »Leider vergisst die EU-Kommission<br />
über dem Schutz der Industrie<br />
manchmal die Interessen der Importeure«,<br />
schloss Leleu seinen Vortrag. »Dem sollte<br />
man als Betroffener vorbeugen.«<br />
(sm 130705154) K
14 K Steel International<br />
Hallenbau verläuft nach Plan<br />
Deutsche Edelstahlwerke modernisieren<br />
Sekundärmetallurgie<br />
Witten. Anfang 2014 wollen die Deutschen Edelstahlwerke in einer<br />
neu errichteten Halle am Standort Witten hochmoderne Aggregate in<br />
Betrieb nehmen. Die Modernisierung, die während des laufenden Betriebs<br />
durchgeführt wird, befindet sich dabei voll im Zeitplan.<br />
WW K »Die Wetterkapriolen des langen Winters<br />
haben sich glücklicherweise nur bedingt<br />
auf den Zeitplan für das Gesamtprojekt ausgewirkt.<br />
Anfang 2014 laufen die neuen<br />
Anlagen«, so Projektleiter Gregor Ebbers.<br />
Die neue Halle wird nach Fertigstellung über<br />
eine Grundfläche von insgesamt 2.800 m²,<br />
einen zweigeschossigen Leitstand und ein<br />
Schalthaus mit fünf Etagen und 1.200 m²<br />
Nutzfläche verfügen. Der rd. 100 m² große<br />
Leitstand sorgt zukünftig mit seiner Lage im<br />
Zentrum der Halle für noch mehr Sicherheit.<br />
Er befindet sich mit den Aggregaten auf<br />
einer Hallenebene. Von dort haben die Mitarbeiter<br />
einen optimalen Überblick und<br />
müssen zum Bedienen der Anlagen nicht<br />
zwingend Stufen überwinden, wodurch das<br />
Verletzungsrisiko sinkt.<br />
Im Rahmen des Projekts setzt der Stahlproduzent<br />
auch ein neues Entstaubungskonzept<br />
für das Stahlwerk Witten um. Zwei<br />
neue Tuchfilteranlagen mit deutlich erhöhter<br />
Reinigungswirkung sollen die bisherige<br />
Elektrofilteranlage ersetzen. Mit beiden<br />
Anlagen zusammen wird sich die Entstaubungskapazität<br />
des Stahlwerks auf rd.<br />
1.000.000 m³/h steigern und damit nahezu<br />
verdoppeln.<br />
Herausforderung Arbeitssicherheit<br />
In den einzelnen Bauphasen war es neben<br />
den Witterungseinflüssen vor allem die<br />
Arbeitssicherheit der Mitarbeiter, die alle<br />
Projektbeteiligten herausforderte, da auf<br />
relativ engem Raum mehrere Gewerke, häufig<br />
gleichzeitig, im Einsatz waren. Die Beteiligten<br />
führten daher regelmäßig eine Ortsbegehung<br />
durch, zudem waren unablässig<br />
Sicherheitskoordinatoren, Sicherungsposten<br />
und Baustellenverantwortliche unterwegs,<br />
um die Abläufe zu überwachen.<br />
Der offizielle Startschuss für das Projekt<br />
fiel im Mai 2011, als die Deutschen Edelstahlwerke<br />
den Vertrag mit dem Anlagenbauer<br />
Inteco unterzeichneten. In Witten<br />
bilden Pfannenofen, Legierungsanlage,<br />
Vakuumbehandlungsanlage und Spülstand<br />
die Sekundärmetallurgie, die ein Kernbereich<br />
der Edelstahlerzeugung ist. Erst hier<br />
erhält der im Elektrolichtbogenofen<br />
erschmolzene Rohstahl mithilfe zugeführter<br />
Legierungselemente nicht nur die<br />
gewünschten Eigenschaften, sondern auch<br />
diverse qualitätssteigernde Nachbehandlungen.<br />
(sm 130805388) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Deutsche Edelstahlwerke GmbH<br />
Auestraße 4<br />
58452 Witten<br />
Tel. +49 2302 29-0<br />
www.dew-stahl.com<br />
(130805388/1)<br />
Ansicht der neuen Gebäude<br />
(Foto: Deutsche Edelstahlwerke)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Steel International K 15<br />
L STEEL TICKER<br />
USA EXPORTIERTEN AUCH IM APRIL<br />
WENIGER STAHL<br />
Falls Church. Die Stahlerzeuger der USA haben im April 5,3 % weniger<br />
Stahl ins Ausland verkauft als im Vormonat. Abgesehen von einem leichten<br />
Anstieg der Ausfuhren nach Mexiko sind die Exporte laut Berechnungen des<br />
American Institute for International Steel (AIIS) aufgrund der nachlassenden<br />
Nachfrage in alle wichtigen und weniger wichtigen Märkten gesunken.<br />
Ob der saisontypische Aufschwung damit nur aufgeschoben ist oder 2013<br />
ganz und gar ausfällt, ist immer noch nicht klar. Noch hoffen die Stahlunternehmen<br />
auf eine Verbesserung. Die Ausfuhr von 1,041 Mill. Nettotonnen<br />
im April 2013 bedeutet im Vergleich zum April 2012 einen Rückgang von<br />
10,7 %. In den ersten vier Monaten fielen die Exporte im Vergleich zum<br />
Vorjahreszeitraum um 12,2 %.<br />
Die größten Einbußen mussten die US-Stahlerzeuger im April 2013 im<br />
Vorjahresvergleich aus der Dominikanischen Republik (– 97,6 %) und aus<br />
Peru (– 83,9 %) hinnehmen. Den höchsten Anstieg verzeichneten indes in<br />
diesem Zeitraum Ecuador (+ 526,5 %) und Vietnam (+ 214,6 %).<br />
(sm 130805331) K<br />
BE GROUP ZIEHT SICH AUS CHINA ZURÜCK<br />
Malmö. Der schwedische Stahlhändler BE Group beendet aus strategischen<br />
Gründen sein Engagement im Reich der Mitte. Die lokale Tochter BE<br />
Group (Shanghai) Steel Trading wird für rd. 10 Mill. schwedische Kronen<br />
(rd. 1,1 Mill. €) an den Mitbewerber Ovako aus Upplands Väsby veräußert.<br />
Der Verkaufserlös wirkt sich nach Angaben der Schweden aber nur marginal<br />
auf das Ganzjahresergebnis aus.<br />
(sm 130805426) K<br />
ISSF SIEHT 2013 PRODUKTIONSPLUS<br />
Brüssel. Im laufenden Jahr wird mehr nichtrostender Rohstahl erzeugt als<br />
2012. Davon jedenfalls ist der internationale Stahlverband ISSF überzeugt.<br />
Untermauert wird seine Einschätzung von den Ergebnissen des ersten Quartals.<br />
Weltweit kletterte die Erzeugung um 6 % auf 9,4 Mill. t. Allerdings ist<br />
hierfür allein China mit einem Plus von 18,3 % auf 4,4 Mill. t verantwortlich.<br />
In allen anderen Regionen ging die Produktion zurück. Bei den Daten aus<br />
China muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Behörden einige Statistiken<br />
geändert haben und es deswegen zu diesem großen Anstieg<br />
gekommen sein könnte.<br />
Bis zum Ende des Jahres rechnet das International Stainless Steel Forum<br />
(ISSF) damit, dass Stahl einsetzende Unternehmen mehr Material nachfragen<br />
und teilweise auch ihre Lager im zweiten Halbjahr wieder auffüllen.<br />
Unter dem Strich soll dies zu einem leichten Anstieg der Erzeugung führen.<br />
Eine genaue Prognose nannte der Verband nicht.<br />
Im Auftaktquartal 2013 sank in Asien (ohne China) die Produktion um<br />
3,6 % auf 2,1 Mill. t. Osteuropa folgte mit einem Rückgang um 3 %. Westeuropa<br />
mit einem Minus von 2,8 % auf 2,1 Mill. t. Die Erzeuger in der<br />
Region Amerika produzierten 1,1 % weniger.<br />
Beim Vergleich des Auftaktquartals 2013 mit dem Schlussquartal 2012<br />
zeigt sich indes ein anderes Bild. In Westeuropa und Afrika stieg die Produktion<br />
nichtrostenden Rohstahls um 19,5 % und in Amerika um 10,3 %.<br />
In Asien ohne China zeigte sich ein Plus von 0,2 %. Nur in Osteuropa und<br />
in China ging die Erzeugung um 0,6 % be ziehungsweise 1,7 % zurück.<br />
(sm 130805314) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
16 K Steel International<br />
Leichte Erholung<br />
des Marktumfelds erwartet<br />
SMS setzt weiterhin auf bewährte Doppelstrategie<br />
Düsseldorf. Die SMS group, ein Verbund aus Unternehmen des<br />
metallurgischen Anlagen- und Maschinenbaus, verzeichnet einen Auftragseingang<br />
von 2,835 Mrd. € im Geschäftsjahr 2012. Der Umsatz stieg um 5 %<br />
auf 3,237 Mrd. €. Mit der Ende des Jahres 2012 erworbenen Mehrheitsbeteiligung<br />
an dem Luxemburger Unternehmen Paul Wurth gewinnt SMS<br />
noch einmal rd. 500 Mill. € Auftragsvolumen hinzu.<br />
WWK Die beiden Unternehmensbereiche SMS<br />
Siemag und SMS Meer spürten die Zurückhaltung<br />
der Kunden bei der Auftragsvergabe.<br />
So sank der Auftragseingang der SMS<br />
Siemag um 24 % auf 1,519 Mrd. €. SMS<br />
Meer verzeichnete einen Rückgang um<br />
16 % auf 1,152 Mrd. €. Die Gruppe elexis<br />
trug unverändert 180 Mill. € zum Auftragseingang<br />
der SMS group bei.<br />
»Wir gehen trotz einer weiterhin zurückhaltenden<br />
Investitionsneigung unserer Kunden<br />
bis zum Ende des Jahres von einer leichten<br />
Erholung des Marktumfelds aus. Vor<br />
dem Hintergrund unseres nach wie vor<br />
hohen Auftragsbestands und unter Berücksichtigung<br />
der Auswirkungen der erstmaligen<br />
Konsolidierung von Paul Wurth im laufenden<br />
Geschäftsjahr erwarten wir beim<br />
Umsatz eine leichte Steigerung gegenüber<br />
2012, aber ein rückläufiges Ergebnis«, so Dr.<br />
Heinrich Weiss, Vorsitzender der SMS group.<br />
Verhaltene Marktlage<br />
Der Markt für hütten- und walztechnische<br />
Anlagen zeigte sich 2012 verhalten. Die<br />
schwierige Ertragssituation vieler Stahlproduzenten<br />
sowie deren abwartende Marktbeurteilung<br />
führten zu Verzögerungen bei<br />
Projektvergaben. Zudem blockierten laufende<br />
Verkaufsprozesse für bestehende Hüttenwerke<br />
in Nordamerika und Brasilien andere<br />
Investitionsentscheidungen einiger Kunden.<br />
Hauptabsatzmärkte seien nach wie vor die<br />
Entwicklungs- und Schwellenländer, so<br />
Weiss.<br />
In den USA erholte sich die Nachfrage<br />
aufgrund des steigenden Bedarfs im Automobil-<br />
und Energiesektor rasch. Dies sei laut<br />
Weiss vor allem durch die Reindustrialisierung<br />
und eine neue Energiepolitik möglich.<br />
Mit der Frackingmethode würden mehr<br />
Rohre nötig. Zudem hätten die neuen hochwertigen<br />
Stahlqualitäten großes Potenzial.<br />
Laut Weiss könne sich dieses jedoch erst<br />
entfalten und gegen billige Bleche durchsetzen,<br />
wenn der langwierige Strukturwandel<br />
vonstattengegangen sei.<br />
Doppelstrategie: International<br />
vernetzte Fertigung<br />
SMS setzt weiterhin auf die Qualitätsfertigung<br />
der anspruchsvollsten Komponenten<br />
der Maschinen und Anlagen in Deutschland.<br />
Dazu wurde in den letzten Jahren erheblich<br />
(130805342/1)<br />
Zweistrangbrammengießanlage,<br />
China Steel Corporation, Taiwan<br />
(Foto: SMS group)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Steel International K 17<br />
in den Ausbau und die Modernisierung der<br />
Betriebe in Hilchenbach und Mönchengladbach<br />
investiert. Parallel dazu sind aber auch<br />
die Werkstattkapazitäten in China ausgeweitet<br />
worden. Hier geht es vor allem um<br />
einen besseren Kundenservice vor Ort und<br />
den Bau von speziellen Produkten, die auf<br />
den chinesischen Markt zugeschnitten sind<br />
und dort kostengünstiger hergestellt werden<br />
können.<br />
Insgesamt wird daran gearbeitet, die Herstellkosten<br />
durch fertigungsoptimierte Konstruktionen,<br />
eine höhere Effizienz in der<br />
Logistik und Produktivitätssteigerungen bei<br />
Engineering und Fertigung weiter zu senken.<br />
Man wolle außerdem die technische<br />
Entwicklung vorantreiben und die Weiterbildung<br />
und Qualifikation des erfahrenen<br />
Stammpersonals sowie die Ausbildung der<br />
Nachwuchskräfte intensivieren.<br />
Die SMS group will weiterhin ihre Präsenz<br />
außerhalb Europas ausbauen durch die Einstellung<br />
von qualifiziertem Personal und den<br />
Bau von Fertigungs- und Serviceeinrichtungen,<br />
speziell in ihren Hauptmärkten in China<br />
oder in Indien. »So können wir die in China<br />
geforderten lokalen Lieferanteile sicherstellen,<br />
ohne die wir solche Aufträge zunehmend<br />
gegen die Konkurrenzanbieter vor Ort<br />
verlieren würden«, sagt Weiss.<br />
Die SMS group versucht, junge Menschen<br />
schon im Kindergarten und in den Schulen<br />
für Technik zu interessieren. Dafür werden<br />
auch neue Kommunikationswege via »Social<br />
Media« beschritten und die Jugendlichen<br />
beispielsweise in Internet-TV und YouTube<br />
über Aufgabengebiete und Ausbildungsangebote<br />
informiert. Mit der SMS Akademie<br />
bietet das Unternehmen auf freiwilliger<br />
Basis ein breit angelegtes, zusätzliches Weiterbildungsangebot,<br />
das die Mitarbeiter in<br />
ihrer Freizeit nutzen. Gerade der Anlagenund<br />
Maschinenbau ist besonders auf das<br />
über lange Jahre erworbene Erfahrungswissen<br />
der Stammbelegschaften angewiesen.<br />
Im Anschluss gab Heinrich Weiss seinen<br />
Rücktritt als Mitglied der Geschäftsführung<br />
bekannt. Er wird von nun an den Vorsitz im<br />
Aufsichtsrat übernehmen. Seine Aufgabe<br />
als Sprecher der Unternehmensgruppe<br />
übergab Weiss an Dr. Joachim Schönbeck,<br />
der bisher primär für SMS Meer zuständig<br />
war.<br />
(sm 130805342) K<br />
L STEEL TICKER<br />
EUROFER FORDERT UMDENKEN<br />
IN EUROPA<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />
FER ist mit den Zielen der Europäischen Union<br />
unzufrieden. »Der Europäische Rat muss die<br />
europäische Politik zu einer wirklichen Industriepolitik<br />
für Wachstum, Arbeitsplätze und Innovationen<br />
verändern«, sagte EUROFER-Generaldirektor<br />
Gordon Moffat. Energie-, Klima- und<br />
Handelspolitik dürften nur Bestandteile dieser<br />
übergeordneten Leitlinie sein und müssten diese<br />
unterstützen. Gegenwärtig sei das Gegenteil der<br />
Fall.<br />
»Kein Unternehmen wird in Europa investieren,<br />
wenn hier Klimaziele unerreichbar und Energiepreise<br />
drei- oder viermal höher als in anderen<br />
Teilen der Welt sind«, sagte Moffat. Er forderte<br />
den Europäischen Rat auf, die Lücke zwischen<br />
den durchschnittlichen Energiepreisen für Industriekunden<br />
in Europa und ihren großen Wettbewerbern,<br />
vor allem in den USA, zu verkleinern.<br />
Die Klimapolitik müsse indes die unterschiedlichen<br />
Rahmenbedingungen von Sektoren be -<br />
rücksichtigen und darauf ausgerichtet sein, was<br />
technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll sei.<br />
(sm 130705279) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
18 K Neue Firmenschriften<br />
Badtke Edelstahl GmbH<br />
Verbindungen für Edelstahl<br />
12 Seiten, deutsch<br />
Seit mehr als 20 Jahren ist die Badtke<br />
Edelstahl GmbH als lagerhaltender Händler<br />
für Schweiß- und Gewindefittings,<br />
Armaturen, Flansche, Rohre sowie Verschraubungen<br />
aus hochwertigem Edelstahl<br />
tätig. Über 5.000 säure- und rostbeständige<br />
Artikel hält das Unternehmen<br />
vor, das neben seinem Hauptsitz in Langenselbold<br />
auch Verkaufsbüros in Langenhagen,<br />
Krefeld und Bad Boll unterhält.<br />
Zudem werden individuelle Sonderdrehteile<br />
nach Zeichnung gefertigt.<br />
IBE Software GmbH<br />
Eine CAD/CAM-Lösung, die bleibt!<br />
8 Seiten, deutsch<br />
Das Unternehmen IBE, seit 20 Jahren am<br />
Markt tätig, entwickelt integrierte, ma -<br />
schinenherstellerunabhängige CAD/<br />
CAM-Softwarelösungen für die Blech<br />
verarbeitende Industrie. Mit dem Blechcenter<br />
Plus präsentiert IBE eine Komplettlösung<br />
für die Auftragsoptimierung.<br />
Über eine einzige Datenbank stehen<br />
dabei einmal erfasste CAD-Daten innerhalb<br />
des PPS-Systems für Planung, Konstruktion,<br />
Kalkulation, Verschachtelung<br />
und NC-Programmierung zur Verfügung.<br />
Badtke Edelstahl GmbH<br />
Carl-Friedrich-Benz-Straße 7, 63505 Langenselbold<br />
Tel. +49 6184 9091-0, Fax +49 6184 9091-200<br />
E-Mail: info@badtke.de, www.badtke.de<br />
(sm 130805365) K<br />
IBE Software GmbH<br />
Friedrich-Paffrath-Straße 41, 26389 Wilhelmshaven<br />
Tel. +49 4421-994357, Fax +49 4421-994371<br />
E-Mail: info@ibe-software.de, www.ibe-software.de<br />
(sm 130805412) K<br />
Victor Thermal Dynamics<br />
ProMotion Nest<br />
4 Seiten, deutsch<br />
Victor Thermal Dynamics hat seinen<br />
Ursprung im Jahr 1957 im Dartmouth<br />
College, USA. Dort implementierten die<br />
Professoren James Browning und Merle<br />
Thorpe aus der Thayer School of Engineering<br />
diesen Zweig der Victor Technologies<br />
Limited. Thermal Dynamics deckt mit seinen<br />
Hochleistungsschneidwerkzeugen<br />
eine große Bandbreite des Plasmaschneidens<br />
und -schweißens ab. Zusätzlich vertreibt<br />
das Unternehmen ProMotion Nest,<br />
eine Software, die Schneidprogramme für<br />
CNC-Systeme direkt aus CAD-Zeichnungen<br />
im Standardformat (DXF) erzeugt.<br />
Victor Technologies Limited Victor Thermal Dynamics<br />
Chorley North Industrial Park, Chorley, Lancashire PR6 7BX, UK<br />
Tel. +44 1257 224824, www.victortechnologies.eu<br />
(sm 130805415) K<br />
VOL-Stahl GmbH<br />
Spezialstahlprofile<br />
11 Seiten, deutsch<br />
VOL-Stahl GmbH<br />
Königsbrückerstraße 31 – 33, 01099 Dresden<br />
Tel. +49 351 407521-0, Fax +49 351 407521-19<br />
E-Mail: info@vol-stahl.de, www.vol-stahl.de<br />
Warm- und kaltgewalzte sowie kaltgezogene<br />
Spezialstahlprofile sind die Bereiche,<br />
in denen die VOL-Stahl GmbH tätig ist.<br />
Das Unternehmen operiert als Tochtergesellschaft<br />
des russischen Stahlwerks<br />
Omutninsk Metallurgical Plant, das seit<br />
über 230 Jahren am Markt tätig ist und<br />
hauptsächlich Russland und die GUS-<br />
Staaten beliefert. Das russische Stahlwerk<br />
kann profilspezifische Anforderungen<br />
erfüllen, wovon u. a. die Automobilindustrie<br />
und der Maschinenbau profitieren.<br />
(sm 130805416) K<br />
WIKUS-Sägenfabrik<br />
Präzisions-Sägebänder<br />
40 Seiten, deutsch<br />
1958 als Familienbetrieb im nordhessischen<br />
Spangenberg gegründet, kann die<br />
WIKUS-Sägenfabrik vielfältige Erfahrungen<br />
in der Entwicklung und Produktion<br />
von Hochleistungswerkzeugen vorweisen<br />
und hat auch global einen Namen.<br />
Das Unternehmen wurde nach eigener<br />
Angabe als erster europäischer Sägebandhersteller<br />
nach DIN EN ISO 9001<br />
zertifiziert und hält ein umfangreiches<br />
Portfolio an Sägebändern für verschiedene<br />
Kundenanforderungen bereit.<br />
Zeschky Galvanik GmbH & Co. KG<br />
»1001« kundenindividuelle Oberflächen<br />
6 Seiten, deutsch<br />
Kundenindividuelle Oberflächenveredelung<br />
ist das Gebiet der Zeschky Galvanik<br />
GmbH & Co. KG. Mit Z-Protection übernimmt<br />
das Unternehmen auch Dienstleistungen,<br />
die vor- und nachgelagerte Prozesse<br />
einschließen. Dazu zählen Beratungs-<br />
und Entwicklungsprozesse für<br />
verschiedene Branchen, jedoch auch<br />
Waschen, Entfetten, Hinweise zum galvanogerechten<br />
Konstruieren, »Just-in-time-<br />
Lieferungen«, Zwischenlagern so wie<br />
andere Logistikaufgaben.<br />
WIKUS-Sägenfabrik Wilhelm H. Kullmann GmbH & Co. KG<br />
Melsunger Straße 30, 34286 Spangenberg<br />
Tel. +49 5663 500-0, Fax +49 5663 500-57<br />
E-Mail: info@wikus.de, www.wikus.de<br />
(sm 130805414) K<br />
Zeschky Galvanik GmbH & Co. KG<br />
Altenhofer Weg 35, 58300 Wetter<br />
Tel. +49 2335 965-0, Fax +49 2335 965-160<br />
E-Mail: info@zeschky.de, www.zeschky.de<br />
(sm 130805413) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
20 K Branchenbericht<br />
Stahlbau zeigt sich »verhalten optimistisch«<br />
Erheblicher Baubedarf bei der öffentlichen Hand<br />
Düsseldorf (kv). Der deutsche konstruktive Stahlbau erwartet 2013 kein<br />
wesentliches Wachstum. In seinen Hauptgeschäftsfeldern, Industrie- und<br />
Gewerbebau, Kraftwerksbau, aber auch im öffentlichen Bau, ist bisher noch<br />
wenig Schwung erkennbar. So hofft die mittelständische Branche auf eine<br />
Belebung im weiteren Verlauf des Jahres.<br />
WW K Dr. Bernhard Hauke, Sprecher der Ge -<br />
schäftsführung des bauforumsstahl e.V. in<br />
Düsseldorf, das sich als »Forum des Deutschen<br />
Stahlbaus« versteht, kann nicht verhehlen,<br />
dass sich die positiven Nachrichten<br />
über die aktuelle wirtschaftliche Situation<br />
derzeit noch in Grenzen halten. Allerdings<br />
klingt in seinen Worten für die weitere Entwicklung<br />
durchaus auch Zuversicht mit:<br />
»Das Baugewerbe hatte im ersten Quartal<br />
2013 – vor allem witterungsbedingt – die<br />
Schwächephase noch nicht überwunden. In<br />
den ersten drei Monaten sanken die Auftragseingänge<br />
preisbereinigt insgesamt um<br />
fast 5 %, im Hochbau um über 8 % gegenüber<br />
dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.<br />
Der baugewerbliche Umsatz verminderte<br />
sich um 10 %. Auch der konstruktive Stahlbau<br />
litt unter Produktionsausfällen, weil die<br />
vorangehenden Gewerke, die witterungsbedingt<br />
nicht fortgeführt werden konnten,<br />
den weiteren Produktionsablauf bremsten.<br />
Wir sind allerdings optimistisch, dass dies im<br />
Jahresverlauf nachgeholt werden kann.«<br />
Hauke erläutert: »Die Produktion im konstruktiven<br />
Stahlbau liegt seit 2007 bei etwa<br />
2 Mill. t, wir gehen davon aus, dass wir<br />
2013 erneut diese Marke überschreiten<br />
werden. Die Unzulänglichkeiten in der amtlichen<br />
Statistik erschweren allerdings die<br />
Prognose.« Der Statistik zufolge stieg die<br />
Produktion von 2005 auf 2006 zunächst<br />
von 1,4 Mill. auf deutlich über 1,6 Mill. t.<br />
2007 erhöhte sie sich dann auf gut 2,0<br />
Mill. t und 2008 auf fast 2,3 Mill. t. Nach<br />
einer Ab schwächung in den beiden Folgejahren<br />
auf jeweils rd. 2 Mill. t erreichte die<br />
Produktion 2011 ihren Höchstwert mit<br />
deutlich über 2,4 Mill. t, wobei allerdings<br />
Sondereinflüsse eine Rolle spielten. 2012<br />
schlugen 2,3 Mill. t zu Buche und die Prognose<br />
für 2013 lag zuletzt bei gut 2,0 Mill. t.<br />
Ob sie übertroffen werden kann, hängt vom<br />
weiteren Verlauf der Nachfrage in diesem<br />
»<br />
Unsere<br />
öffentliche Infrastruktur<br />
wird bereits seit 2003<br />
auf Verschleiß betrieben.<br />
Prof. Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbands<br />
der Deutschen Bauindustrie e.V.<br />
Jahr ab. Bei insgesamt noch immer befriedigendem<br />
Mengengeschäft hätten sich in -<br />
dessen die Margen im deutschen Stahlbau<br />
verschlechtert.<br />
Enttäuschende Entwicklung<br />
in den Schlüsselindustrien<br />
Befragt, wie sich deshalb die gegenwärtige<br />
Stimmung in der Branche beschreiben lässt,<br />
antwortet Dipl.-Ing. Volker Hüller, Haukes<br />
Kollege in der Geschäftsführung, im Ge -<br />
spräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«: »Verhalten<br />
optimistisch.« Warum der Stahlbau derzeit<br />
noch nicht so recht in Schwung sein kann,<br />
skizziert Hauke im Einzelnen: »Für die industriellen<br />
Schlüsselindustrien, wie zum Beispiel<br />
Automobilindustrie, Maschinenbau, elektrotechnische<br />
Industrie und Chemieindustrie,<br />
verlief das erste Quartal teilweise enttäuschend,<br />
das Inlandsgeschäft war rückläufig<br />
und die Ausfuhren in die Länder der Eurozone<br />
hatten sich noch nicht belebt.« Entsprechend<br />
würden die Impulse für den<br />
Industrie- und Gewerbebau und damit auch<br />
für den deutschen Stahlbau etwas verhaltener<br />
als im Vorjahr sein. »Wir stufen die Aussichten<br />
für den Wirtschaftsbau 2013 vorsichtig<br />
ein. Anstelle größerer Erweiterungsinvestitionen<br />
wird tendenziell eher in den<br />
Ersatz beziehungsweise die Ergänzung be -<br />
stehender Bauten und Anlagen investiert.<br />
Das Geschäft ist insgesamt kleinteiliger<br />
geworden.«<br />
Die Perspektiven für den klassischen<br />
Kraftwerksbau, also den Bau fossiler Kraftwerke,<br />
haben sich mit der Energiewende<br />
nach Haukes Worten erheblich verschlechtert:<br />
»Durch den Vorrang der subventionierten<br />
Wind- und Solarenergieerzeugung ist<br />
der Kraftwerksbau zurzeit zum Erliegen<br />
gekommen. Die Unsicherheiten für den weiteren<br />
Ausbau von Windkraftanlagen – vor<br />
allem offshore – dämpfen gleichfalls die früheren<br />
Erwartungen in diesem Segment.«<br />
Die erforderlichen Stahlkonstruktionen würden<br />
zudem nicht immer von den klassischen<br />
deutschen Stahlbauern hergestellt, sondern<br />
in großen Teilen weltweit dazugekauft. Im<br />
Bereich Stadien, Flughäfen oder Bahnhofsbauten<br />
seien aktuell für den Stahlbau keine<br />
größeren Projekte auf dem Markt.<br />
Größere Stahlbauunternehmen orientieren<br />
sich inzwischen verstärkt ins Ausland.<br />
Aber dies sei aufgrund der schlechten Wirtschaftslage<br />
im umliegenden europäischen<br />
Ausland »auch nicht einfach«. Stahlerzeuger<br />
und Stahlhändler, die gleichfalls Mitglied<br />
bei bauforumstahl seien, hätten vor allem<br />
mit dem schwachen Absatz in den Ländern<br />
der Eurozone infolge der wirtschaftlichen<br />
Rezession zu kämpfen. Bei Walzstahlpro-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Branchenbericht K 21<br />
dukten für die Bauindustrie bestehe ein<br />
erhebliches Überangebot. Die Stahlhersteller<br />
seien »in einer Zangenbewegung« zwischen<br />
hohen Rohstoff- und Energiekosten<br />
einerseits und andererseits unzureichenden<br />
Verkaufspreisen für ihre Stahlprodukte<br />
angesichts von Überkapazitäten.<br />
»<br />
Wir<br />
stufen die Aussichten<br />
für den Wirtschaftsbau 2013<br />
vorsichtig ein.<br />
Dipl.-Ing. Volker Hüller, Geschäftsführung<br />
bauforumstahl e.V., Düsseldorf<br />
Stoffpreisgleitklausel gefordert<br />
Bei den Stahlpreisen dürfe sich der Stahlbau<br />
nach den Worten Hüllers »keinen Träumen<br />
hingeben«. Die Rohstoffpreise für Erze und<br />
Kokskohle als wichtige Basisstoffe seien stabil<br />
bis steigend. Für die Betriebe des Stahlbaus<br />
bestehe nach wie vor die wirtschaftliche<br />
Notwendigkeit einer dauerhaft geltenden<br />
Stoffpreisgleitklausel sowohl für Baustoffe<br />
als auch für Betriebsstoffe. »Wir vertreten<br />
diese Forderung in strategischer Allianz<br />
mit den Verbänden der Bauindustrie«,<br />
hieß es. Der Stahlbau sei mittelständisch<br />
strukturiert mit Firmen von durchschnittlich<br />
50 bis 400 Mitarbeitern. Sie könnten bei<br />
ohnehin knappen Margen als Subunternehmer<br />
nicht noch die Baustoffe für die Bauherren<br />
subventionieren. Preissteigerungen beim<br />
Material müssten daher zeitnah und eins zu<br />
eins an den Bauherrn durchgestellt werden.<br />
Der Stahlpreis könne im Gegensatz zu der<br />
hohen Volatilität von vor einigen Jahren<br />
heute kein Argument mehr sein, nicht in<br />
Stahl zu bauen. Hauke: »Im Gegenteil, die<br />
Vorteile der Stahlbauweise zusammen mit<br />
den derzeitigen Preisen werden potenzielle<br />
Kunden überzeugen: Wir erwarten steigende<br />
Marktanteile.«<br />
Insgesamt stehe die Bauwirtschaft angesichts<br />
der demografischen Entwicklung und<br />
den Konsequenzen aus der Klimapolitik vor<br />
großen Herausforderungen. Der deutsche<br />
Stahlbau sehe sich dank seiner Innovationskraft<br />
für die Zukunft gut gerüstet – aber die<br />
»baupolitischen Rahmenbedingungen«<br />
müssten stimmen. Denn die anstehenden<br />
Aufgaben zu meistern, übersteige die An -<br />
forderungen bei der Abwicklung von Groß-<br />
projekten um ein Vielfaches. Bauwirtschaft<br />
und Baupolitik müssten zukünftig stärker im<br />
Konsens Probleme bewältigen. Unter anderem<br />
brauche man mittel- bis langfristig mehr<br />
Stahlbauunternehmen, die die Möglichkeit<br />
realisieren könnten, die Funktion eines Ge -<br />
neralunternehmers übernehmen zu können,<br />
oder feste Anbietergemeinschaften mehrerer<br />
Firmen für unterschiedliche Gewerke<br />
realisierten, meint Hüller: »Wenn der Stahlbau<br />
dauerhaft in die ausschließliche Posi -<br />
tion eines Subunternehmers käme, würden<br />
Preise und Qualität darunter leiden.« Bei<br />
Ausschreibungen für Brücken zum Beispiel<br />
müsste die öffentliche Hand selbst ein Interesse<br />
daran haben, dass schon in der Angebotsphase<br />
auf jeden Fall der Stahlbauer in<br />
einer ARGE vertreten sei, um die Qualität zu<br />
sichern. Erhalte hier ein Angebotspreis den<br />
Zuschlag, der lediglich auf der Basis von Einzelpositionen<br />
kalkuliert wurde, drohe ein<br />
Unterbietungswettbewerb, um den unter<br />
Umständen falsch kalkulierten Festpreis einzuhalten.<br />
Die Folge könnten Qualitätsmängel<br />
mit schwerwiegenden Folgen sein, wenn<br />
Billiganbieter aus Fernost als letzte Rettung<br />
für den Festpreis herangezogen würden.<br />
Hüller: »Die teuren Folgen haben sich in der<br />
Vergangenheit schon an einigen Projekten<br />
gezeigt, z. B. bei verschiedenen Kraftwerksbauten<br />
oder dem Airrail-Center – heute<br />
Squaire – am Frankfurter Flughafen, wo ein<br />
Teil der Stahlkonstruktion wieder abgerissen<br />
und saniert bzw. komplett neu gebaut werden<br />
musste.«<br />
Marode Infrastruktur<br />
Angesichts der jetzt wieder verstärkt aufgekommenen<br />
Diskussion um eine an vielen<br />
Orten marode Infrastruktur in Deutschland<br />
könnte eine neue Investitionswelle ins Rollen<br />
kommen. Beispiel Brücken: Hüller verweist<br />
darauf, dass von den über 39.000<br />
Brücken im Zuge der Bundesfernstraßen der<br />
überwiegende Teil zwischen 1960 und 1985<br />
gebaut wurde, viele davon als Spannbetonbrücken.<br />
Der größte Anteil der Brücken<br />
befinde sich in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen<br />
(17 % der Brücken beziehungsweise<br />
21 % der Brückenflächen) und<br />
Bayern (21 % der Brücken mit 17 % der<br />
Flächen). Das Alter, die enorme Zunahme<br />
des Verkehrs, die Erweiterung auf dreispurigen<br />
Verkehr, die Zunahme des Schwerverkehrs,<br />
Bauwerksschäden und die nicht mehr<br />
dem aktuellen Stand der Technik entsprechenden<br />
Bemessungsgrundlagen machten<br />
eine statische Überprüfung, also Nachrechnung,<br />
der vorhandenen Brücken erforderlich.<br />
Allein für Nordrhein-Westfalen wird ein<br />
Finanzierungsbedarf von 3,5 Mrd. € über<br />
einen Zeitraum von zehn Jahren gesehen,<br />
hochgerechnet auf das Bundesgebiet über<br />
15 Mrd. €. Darüber hinaus besteht auch im<br />
kommunalen Bereich ein erheblicher Ersatzund<br />
Neubaubedarf.<br />
Eine Umfrage, die der Hauptverband der<br />
Deutschen Bauindustrie im Frühjahr unter<br />
seinen 16 Mitgliedsverbänden durchgeführt<br />
hat, kommt zu dem Ergebnis, dass 82 große<br />
Investitionsvorhaben mit einem gesamten<br />
Investitionsvolumen von knapp 51 Mrd. €<br />
derzeit in Deutschland aufgrund von Finanzierungsproblemen,<br />
Bürgereinsprüchen oder<br />
»<br />
Die<br />
Produktion im<br />
konstruktiven Stahlbau liegt<br />
seit 2007 bei etwa 2 Mill. t,<br />
wir gehen davon aus, dass<br />
wir 2013 erneut diese Marke<br />
überschreiten werden.<br />
Dr. Bernhard Hauke, Sprecher der Geschäftsführung<br />
bauforumstahl e.V., Düsseldorf<br />
politischen Blockaden »auf Eis liegen«. Für<br />
den Präsidenten des Hauptverbandes, Prof.<br />
Thomas Bauer, ist diese zunehmende Blockade<br />
von großen Investitionsvorhaben ein<br />
Grund dafür, dass die Nettoinvestitions quote<br />
in Deutschland vor allem im Unternehmenssektor<br />
und im öffentlichen Sektor innerhalb<br />
der vergangenen zwei Jahrzehnte dramatisch<br />
»abgestürzt« ist. Im Unternehmenssektor<br />
ersetzten die Bruttoanlageinvestitionen<br />
derzeit nur wenig mehr als die Abschreibungen;<br />
im öffentlichen Sektor sei die Nettoinvesti<br />
tionsquote seit Jahren negativ. Bauer:<br />
»Unsere öffentliche Infrastruktur wird bereits<br />
seit 2003 auf Verschleiß betrieben.«<br />
»Zusammenschluss überaus<br />
erfolgreich«<br />
Wie berichtet haben zum 1. Januar 2012<br />
das Servicecenter bauforumstahl und der<br />
Deutsche Stahlbau-Verband ihre gesamten<br />
Aktivitäten unter dem Dach von bauforumstahl<br />
e.V. gebündelt. Sind bereits positive<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
22 K Branchenbericht<br />
Ergebnisse konkret erkennbar? Hauke: »Der<br />
Zusammenschluss gestaltet sich als überaus<br />
erfolgreich. bauforumstahl repräsentiert<br />
heute rd. 500 Mitglieder entlang der gesamten<br />
Prozesskette: Stahlhersteller, Stahlhändler,<br />
Stahlbauer, Architektur- und Ingenieurbüros,<br />
Zulieferer, Feuerverzinkungsbetriebe,<br />
Rohstoffanbieter und Hersteller von Brandschutzbeschichtungen<br />
sowie Vertreter der<br />
Wissenschaft. Wir sind Wissens- und Technikforum,<br />
Marketingorganisation und wirtschaftspolitische<br />
Interessenvertretung. Die<br />
neue Organisation kann auf einer wesentlich<br />
breiteren Basis den Werkstoff Stahl im<br />
Baumarkt positionieren. Wir sprechen jetzt<br />
mit einer Stimme. In jüngster Zeit konnten<br />
wir erfreulicherweise zahlreiche Neuzugänge<br />
begrüßen.« Die Mitglieder schätzten<br />
diese unmittelbaren wirtschaftlichen Vorteile.<br />
Darüber hinaus nutzten sie aber bauforumstahl<br />
auch als Plattform, um ihre Leistungen<br />
zu dokumentieren. So würden zum<br />
Beispiel beim Architekturwettbewerb »Preis<br />
des Deutschen Stahlbaues« nicht nur die<br />
Architekten, Tragwerksplaner und Bauherren<br />
geehrt, sondern auch die beteiligten<br />
Stahlbaufirmen, sofern sie Mitglied sind.<br />
»Dies ist natürlich eine tolle Werbung für die<br />
Kompetenz der Unternehmen«, so Hauke.<br />
(sm 130805442) K<br />
WERKZEUGINDUSTRIE MIT<br />
NEUEM VORSITZENDEN<br />
Remscheid. Die Mitgliederversammlung des<br />
in Remscheid ansässigen Fachverbands Werkzeugindustrie<br />
e.V. (FWI) wählte in Rostock-<br />
(130805392/1)<br />
Neu gewählt: Michael Kleinbongartz (li)<br />
mit FWI-Geschäftsführer Rainer Langelüddecke<br />
(Foto: FWI)<br />
Deutscher Maschinenbau bleibt<br />
Exportweltmeister<br />
Frankfurt (kv). Die heimischen Maschinenbauer haben auch 2012<br />
ihre internationale Wettbewerbsstärke mit deutlichem Vorsprung<br />
vor den USA und China bewiesen.<br />
WW K Trotz eines insgesamt schwierigen<br />
konjunkturellen Umfeldes erhöhte sich der<br />
internationale Handel mit Maschinenbauprodukten<br />
2012 um knapp 8 %. Weltweit<br />
wurden nach Angaben des Verbands Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)<br />
Maschinen für rd. 931 Mrd. € exportiert.<br />
»Mit einem Anteil von 16,1 (2011: 16,5) %<br />
ist Deutschland nach wie vor die Nummer<br />
eins auf den Weltexportmärkten für Maschinen<br />
und Anlagen«, so VDMA-Chefvolkswirt<br />
Dr. Ralph Wiechers. Etwa 12,1 (11,3) %<br />
stammten aus den USA und 11,2 (10,2) %<br />
aus China. Damit hat sich China an Japan<br />
(11 nach 11,8) % vorbei auf Platz drei der<br />
erfolgreichsten Maschinenexporteure ge -<br />
schoben.<br />
Weltweit größter Zielmarkt für Maschinenexporte<br />
sind nach wie vor die USA, in die<br />
12 % aller Maschinen gingen. Der Markt<br />
wuchs 2012 um rd. 17 % und hat damit<br />
gegenüber dem Tiefpunkt 2009 um über<br />
80 % zugelegt. China nahm rd. 8 % der<br />
weltweiten Maschinenexporte auf. Nach<br />
Jahren zweistelligen Wachstums schrumpfte<br />
der chinesische Markt für Exporte im letzten<br />
Jahr allerdings um rd. 12 %. Der Maschinenexport<br />
in die EU-Länder expandierte<br />
2012 mit + 1,3 % vergleichsweise gering.<br />
Die Bedeutung der EU-Märkte für den Ma -<br />
schinenweltexport ist seit dem Tiefpunkt der<br />
Krise 2009 von 33 auf 29 % zurückgegangen.<br />
Während der Weltexport insgesamt seit<br />
2009 um 54 % stieg, erreichten die Exporte<br />
in die EU-Länder nur ein Plus von 32 %.<br />
Auch in den Einzelsparten<br />
dominieren die Deutschen<br />
»Bei den Einzelsparten des Maschinenbaus<br />
blieb es 2012 bei der dominierenden Rolle<br />
der deutschen Hersteller, die in 16 von 32<br />
statistisch nachweisbaren Fachzweigen führend<br />
sind. Besonders gefragt sind Antriebs-,<br />
Förder- und Landtechnik«, berichtet Wiechers.<br />
In neun weiteren Teilbranchen rangieren<br />
deutsche Hersteller unter den ersten<br />
drei. Die Hersteller aus China sind aktuell in<br />
sieben Einzelsparten auf Platz eins.<br />
(sm 130805441) K<br />
Warnemünde Michael Kleinbongartz zum neuen<br />
Vorsitzenden. Als Stellvertreter bestätigt wurden<br />
Wolfgang Kirchhoff, Kirchhoff Witte, Hagen,<br />
sowie Hans-Dieter Sanker, Freund/maurerfreund,<br />
Wuppertal.<br />
Michael Kleinbongartz ist Geschäftsführender<br />
Gesellschafter des im Jahr 1919 gegründeten<br />
Familienunternehmens KUKKO Werkzeugfabrik,<br />
einem der weltweiten Marktführer für Abziehwerkzeuge,<br />
und der Firma Turnus, einem Hersteller<br />
von Feilkloben, Spannzwingen und Schlagziffern.<br />
Kleinbongartz folgt dem nach acht Jahren satzungsgemäß<br />
ausscheidenden FWI-Vorsitzenden,<br />
Matthias Hoffmann, HAZET-Werk, Remscheid.<br />
Hoffmann wurde zum Ehrenmitglied des Vorstandes<br />
ernannt. Der FWI-Vorstand umfasst<br />
weitere 13 Damen und Herren.<br />
Der Fachverband Werkzeugindustrie mit seinem<br />
Geschäftsführer Rainer Langelüddecke vertritt<br />
160 Werkzeughersteller mit Produktion in<br />
Deutschland aus den Bereichen Handwerkzeug,<br />
Maschinenwerkzeug sowie Dübel- und Baubefestigungstechnik.<br />
Die Werkzeugbranche er -<br />
zielte im Jahr 2012 über 3,8 Mrd. € Umsatz mit<br />
ca. 28.000 Beschäftigten.<br />
Mit weiteren vier mittelständischen Industrieverbänden<br />
hat der FWI erst in jüngster Zeit enge<br />
Kooperationen geschmiedet. Hersteller von technischen<br />
Bürsten und von Holzschrauben sind<br />
gleichfalls Mitglieder im FWI.<br />
www.werkzeug.org<br />
www.werkzeugnachrichten.de<br />
www.deutscheswerkzeug.de<br />
www.werkzeugsicherheit.de<br />
/<br />
(sm 130805392) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Branchenbericht K 23<br />
Hartwarenhandel 2012 – geringes Wachstum und verhaltener Ausblick<br />
Düsseldorf. Der Eisenwarenhandel startete ins Jahr 2012 vielversprechend – unterstützt auch<br />
durch die milde Witterungslage zum Jahresanfang.<br />
WW K Doch ab dem zweiten Quartal kühlte<br />
sich die Stimmung im deutschen Einzelhandel<br />
merklich ab, wie der Zentralverband<br />
Hartwarenhandel e.V. festhielt. Die positive<br />
Grundstimmung in der deutschen Wirtschaft<br />
sorgte im Produktionsverbindungshandel<br />
(PVH) bei Werkzeugen und Beschlägen<br />
für eine Fortsetzung des Wachstums.<br />
Dabei wies insbesondere das erste Quartal<br />
erfreuliche Zuwächse auf. Ab dem zweiten<br />
Quartal trübte sich das wirtschaftliche Um -<br />
feld ein, doch der gute Auftragsvorlauf im<br />
Handwerk, Bau- und Metallsektor sorgte<br />
trotz eines schwierigeren Umfeldes in der<br />
zweiten Jahreshälfte für leichte Zuwachsraten<br />
im Gesamtjahresverlauf.<br />
Der PVH mit Werkzeugen konnte 2012<br />
ein leichtes Wachstum verzeichnen, was der<br />
ersten Jahreshälfte zu verdanken war. Insgesamt<br />
konnte der Werkzeug-PVH im Gesamtjahr<br />
2012 einen Umsatzzuwachs von 1,5 %<br />
erzielen, Unternehmen mit einem Stahlsegment<br />
lagen leicht darunter. Bei den Warensortimenten<br />
konnten die Bereiche Präzisionswerkzeuge<br />
sowie Werkstatt- und Be -<br />
triebsausstattung über dem Durchschnitt<br />
zulegen.<br />
Stagnation in diesem Jahr<br />
Ungewisser sind die Erwartungen für 2013,<br />
die durch eine Skepsis der Unternehmen<br />
geprägt sind. Dazu haben auch die ersten<br />
Wochen und die einhergehende schwache<br />
Entwicklung des ersten Quartals 2013 –<br />
auch bedingt durch die kalte Witterung –<br />
beigetragen. Doch die gut gefüllten Auftragsbücher<br />
des Handwerks und der Baubranche<br />
sollten den witterungsbedingten<br />
Rückschlag des ersten Quartals bis zum<br />
Jahresende ausgleichen lassen. Große<br />
Wachstumsschübe seien aber 2013 nicht zu<br />
erwarten, hieß es, da es weder im Metallnoch<br />
im Bausektor dafür Anzeichen gibt.<br />
Und auch das gesamtwirtschaftliche Umfeld<br />
in Deutschland spricht eher für eine Stagnation<br />
als eine Belebung oder Abschwächung.<br />
Die insgesamt ordentlichen Rahmenbedingungen<br />
bei den Kundengruppen sollten so -<br />
mit dem Werkzeug-PVH ein ausgeglichenes<br />
bis leicht positives Ergebnis für 2013 ermöglichen.<br />
(sm 130805324) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
24 K <br />
Die deutsche Stahlrohrindustrie 2013<br />
Interview mit dem neuen Vorsitzenden der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />
Düsseldorf. Nachdem das Stahlrohrjahr 2012 in Europa eher schwach<br />
ausfiel, verlief auch das erste Halbjahr 2013 aus Sicht der deutschen<br />
Stahlrohrindustrie wenig dynamisch. Andreas Denker, im Mai 2013 neu<br />
gewählter Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />
(WVSR) und Bereichsvorstand Industry der Vallourec-Gruppe<br />
(Mutter gesellschaft V&M Deutschland GmbH), führt aus, wo aus Sicht<br />
der deutschen Stahlrohr produzenten Chancen und Risiken auf den Märkten<br />
gesehen werden.<br />
(130805493/1) (Foto: WVSR)<br />
Andreas Denker<br />
WW Herr Denker, Sie haben den Verband der<br />
deutschen Stahlrohrhersteller in einem<br />
schwierigen Marktumfeld übernommen. Wie<br />
ist der Start in das Jahr 2013 gelaufen?<br />
WW Die Stahlrohrproduktion ist nach unseren<br />
Hochrechnungen im ersten Halbjahr<br />
weltweit insgesamt nur noch leicht gestiegen.<br />
Dabei war für die Stahlrohrindustrie in<br />
Europa besonders die schwache konjunkturelle<br />
Entwicklung im Euroraum eine Belastung.<br />
Wir haben hier im ersten Halbjahr<br />
noch keine Erholung der Märkte gesehen.<br />
Auch die Produktion der deutschen Hersteller<br />
dürfte nach unseren Schätzungen im<br />
ersten Halbjahr mit knapp 1,5 Mill. t leicht<br />
Über die WVSR e.V.<br />
hinter dem Vorjahr zurück geblieben sein.<br />
Im Vergleich mit dem europäischen Ausland<br />
haben die deutschen Hersteller sich damit<br />
aber noch gut gehalten. Unsere Hochrechnung<br />
für die europäische Stahlrohrproduktion<br />
zeigt im Vorjahresvergleich einen stärkeren<br />
Rückgang auf deutlich unter 7 Mill. t.<br />
WW Gab es unterschiedliche Entwicklungen<br />
auf den Weltmärkten?<br />
WW In den Regionen der Welt gab es durchaus<br />
unterschiedliche Entwicklungen. Die<br />
weltweit insgesamt etwas stärkere Produktion<br />
wurde vor allem durch eine weiter<br />
zunehmende Produktion in China gestützt.<br />
Die deutschen Stahlrohrhersteller behaupten sich<br />
mit nahtlosen und geschweißten Stahlrohren,<br />
geschweißten Großrohren mit Außendurchmessern<br />
über 406,4 mm sowie nahtlosen und ge schweißten<br />
Präzisionsstahlrohren auf den Weltmärkten.<br />
Hauptabsatzmärkte sind Öl- und Gas industrie,<br />
Maschinen- und Anlagenbau, Kraftwerksbau, chemische<br />
Industrie sowie Automobil- und Elektroindustrie.<br />
Die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />
e.V. (WVSR) bündelt die Interessen der deutschen<br />
Stahlrohrhersteller und vertritt diese gegenüber<br />
Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Mitgliedschaft<br />
in der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />
e.V. erhalten Stahlrohrhersteller Zugang zur<br />
europäischen Interessenvertretung der Stahlrohrindustrie,<br />
European Steel Tube Association (ESTA).<br />
Gegründet wurde die Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V. im Jahr 2009 im Rahmen einer Fu -<br />
sion. Gründungsmitglieder waren die Fachvereinigung<br />
Präzisionsrohrwerke e.V., der Stahlrohrverband<br />
e.V. und Mitglieder des Verbandes der freien<br />
Rohrwerke e.V. Die Verbandsgeschichte der Gründungsverbände<br />
reicht teilweise über 100 Jahre<br />
zurück.<br />
Ohne das anhaltende Produktionswachstum<br />
im Reich der Mitte wäre der Weltstahlrohrmarkt<br />
im ersten Halbjahr rückläufig<br />
gewesen. Das Wirtschaftswachstum in<br />
China fiel zwar weniger stark aus als in den<br />
Vorjahren, was sich auch in einer, für chinesische<br />
Verhältnisse, ge ringeren Zunahme<br />
der Stahlrohrnachfrage in China ausdrückte.<br />
Aber die Produktion nahm dort trotzdem<br />
deutlich zu und wir reden hier über<br />
einen Weltmarktanteil von inzwischen<br />
wohl über 50 %. In der Produktion nahtloser<br />
Stahlrohre übertrifft China diese Marke<br />
bereits deutlich. Auch in Nordamerika verzeichnen<br />
wir eine weiter starke Produktion,<br />
die allerdings knapp unter dem hohen<br />
Vorjahres niveau liegt. Neben der fortschreitenden<br />
konjunkturellen Erholung in den<br />
USA profitiert die Stahlrohrindustrie hier in<br />
besonderem Maße von der Intensivierung<br />
der Förderung sogenannter unkonventioneller<br />
Gas- und Ölvorkommen durch Fracking.<br />
Auch in der GUS lag die Produktion<br />
in etwa auf dem hohen Vorjahresniveau.<br />
Die Hersteller in Japan profitieren von der<br />
durch staatliche Eingriffe herbeigeführten<br />
Abwertung des Yen gegenüber anderen<br />
Währungen und können ihre Position als<br />
bedeutender Exporteur auf dem Weltmarkt<br />
gegenüber anderen Anbietern stärken. Hier<br />
ist die deutsche Industrie insgesamt, insbesondere<br />
auch die Stahlrohrindustrie direkt<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
K 25<br />
Stahlrohrindustrie: Produktionsanteile EU<br />
2000 = 16 Mill. t 2012 = 13,8 Mill. t<br />
Griechenland<br />
Tschech.<br />
Republik<br />
Österreich<br />
Polen<br />
Andere<br />
UK<br />
3%<br />
4%<br />
5%<br />
5%<br />
7%<br />
Spanien<br />
Deutschland<br />
17%<br />
20%<br />
Griechenland 13%<br />
Tschech.<br />
Republik<br />
5%<br />
4%<br />
8%<br />
22%<br />
9%<br />
Italien<br />
Frankreich<br />
Österreich<br />
Polen<br />
UK<br />
Andere<br />
5%<br />
7%<br />
5%<br />
Spanien<br />
7%<br />
Deutschland<br />
23%<br />
8% Frankreich<br />
23%<br />
Italien<br />
(130805493/2) Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />
betroffen. Ein durch finanzpolitische Maßnahmen<br />
eines Wettbewerbers über Währungseffekte<br />
herbeigeführter Kostenvorteil<br />
von bis zu 20 % ist auch mit der modernsten<br />
Produktionstechnik und der modernsten<br />
Logistik nicht mehr zu kompensieren.<br />
WW Welche Abnehmerbranchen sind für die<br />
deutsche Stahlrohrindustrie besonders wichtig<br />
und welche Rohrsorten nehmen diese vor<br />
allem ab?<br />
WW Was die Zuordnung von Rohrsorten nach<br />
Branchen betrifft, gibt es zumindest Schwerpunkte<br />
für die einzelnen Abnehmergruppen,<br />
je nach Verwendung. Wichtigster Ab -<br />
nehmer für die Stahlrohrindustrie insgesamt,<br />
so auch für die deutschen Hersteller,<br />
bleibt der Sektor Öl und Gas. Daran wird<br />
sich auch langfristig wenig ändern.<br />
Der Energiehunger der Welt wird weiter<br />
zunehmen und so auch den Stahlrohrbedarf<br />
mittel- und langfristig weiter erhöhen.<br />
Stahlrohre werden vor allem für das Bohren<br />
nach Öl und Gas unverzichtbar bleiben. Hier<br />
sind nahtlose Bohrrohre das Schlüsselprodukt,<br />
wenngleich auch geschweißte Rohre,<br />
z. B. als Futterrohre, bei Bohrungen Verwendung<br />
finden. Durch den zunehmenden Einsatz<br />
von Fracking wird besonders der Bohrrohrbedarf<br />
weiter zunehmen.<br />
Zum Transport von Erdgas über lange<br />
Strecken werden vor allem längsnaht- oder<br />
spiralnahtgeschweißte Großrohre eingesetzt,<br />
während Ölleitungen auch in nahtloser<br />
Ausführung ausgelegt werden. Weiterhin<br />
bleibt der Energiesektor ein wichtiger<br />
Markt für die deutschen Hersteller. Hier sind<br />
die deutschen Produzenten von nahtlosen<br />
Kesselrohren auf den Märkten nach wie vor<br />
gut vertreten und beliefern den Kraftwerksbau<br />
in der ganzen Welt.<br />
Ein weiterer wichtiger Abnehmer für die<br />
deutsche Stahlrohrindustrie ist der Maschinenbau.<br />
In dieser Branche werden aufgrund<br />
der Vielfalt der Produkte praktisch alle<br />
Rohrsorten verarbeitet, vorwiegend aber<br />
nahtlose warmgefertigte Stahlrohre, kaltgezogene<br />
Präzisionsstahlrohre sowie nahtlose<br />
und geschweißte Hohlprofile.<br />
Auch die Automobilindustrie ist ein<br />
wesentlicher Abnehmer für Stahlrohre, die<br />
vor allem Präzisionsstahlrohre verarbeitet. In<br />
einem Pkw sind in Fahrwerk, Antrieb und<br />
Karosserie bis zu 80 kg an Präzisionsstahlrohren<br />
verbaut. Die Anwendungen sind<br />
vielfältig, sie reichen von Kraftstoffleitungen<br />
und Antriebswellen im Motor über Stoßdämpfer<br />
und Stabilisatoren im Fahrwerk bis<br />
zu Teilen der Karosserie. Nicht zuletzt werden<br />
Teile der Sicherheitsausstattung wie<br />
Kopfstützenrohre und Airbagrohre aus Präzisionsstahlrohren<br />
gefertigt.<br />
Wichtiger Abnehmer von Stahlrohren ist<br />
außerdem der Bausektor – hier werden vor<br />
allem geschweißte Stahlhohlprofile eingesetzt<br />
– sowie die Chemie und Petrochemie,<br />
wo Stahlrohre z. B. als Prozessleitungen Verwendung<br />
finden. Neben den traditionellen<br />
Abnehmergruppen gewinnen weitere An -<br />
wendungen für die Stahlrohrindustrie an<br />
Bedeutung. So hat der Bedarf an Gründungskonstruktionen<br />
für Offshore-Windenergieanlagen<br />
inzwischen durchaus auch<br />
eine strategische Bedeutung für manche<br />
Stahlrohrproduzenten. Hier werden schon<br />
heute Monopiles aus geschweißten Großrohren<br />
mit Längen von bis zu 100 m und<br />
Stückgewichten von über 1.000 t gefertigt<br />
und noch größere Dimensionen sind in<br />
Zukunft durchaus denkbar. Für Tripods und<br />
Jackets, das sind alternative Gründungsstrukturen,<br />
werden kleinere Dimensionen<br />
geschweißter Stahlrohre und teilweise auch<br />
nahtlose Stahlrohre eingesetzt.<br />
WW Demnach muss zur Beurteilung der<br />
Marktlage in der Stahlrohrindustrie nicht nur<br />
nach Region, sondern auch nach Abnehmerbranchen<br />
und Produkten unterschieden werden?<br />
WW Das stimmt. Die Situation auf dem Stahlrohrmarkt<br />
ist tatsächlich gerade zurzeit sehr<br />
heterogen. Unterscheiden wir bei Betrachtung<br />
des Gesamtmarktes zunächst die drei<br />
klassischen Rohrsorten nahtlos, geschweißt<br />
bis 16“ und Großrohre über 406,4 mm<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
26 K Special:<br />
Außendurchmesser, so haben wir schon hier<br />
völlig unterschiedliche Marktsituationen.<br />
Die Hersteller nahtloser Stahlrohre sind vor<br />
allem durch den hohen Bedarf aus dem<br />
OCTG-Bereich gut ausgelastet. Der Bedarf<br />
kommt hier naturgemäß aus den Förderländern,<br />
momentan insbesondere aus den<br />
USA, die trotz des dort stattfindenden Ka -<br />
pazitätsaufbaus in der Stahlrohrproduktion<br />
noch immer strukturell unterversorgt sind.<br />
Der Kesselrohrbereich läuft noch zufriedenstellend,<br />
während der Absatz von sogenannten<br />
Mechanicals, Abnehmer sind hier<br />
Industrie und Bauindustrie, derzeit zu wünschen<br />
übrig lässt. Die Auslastung der Hersteller<br />
»kleiner« geschweißter Stahlrohre bis<br />
16“ ist insgesamt noch zufriedenstellend,<br />
allerdings hat die Erosion der Rohstoffpreise<br />
seit Anfang des Jahres zu einem starken<br />
Preisverfall der Warmbandpreise und damit<br />
auch zu erhöhtem Druck auf die Stahlrohrpreise<br />
geführt.<br />
Unbefriedigend ist die Lage der Großrohrhersteller.<br />
Wir haben hier insbesondere in<br />
der Produktion von spiralnahtgeschweißten<br />
Stahlrohren deutliche Überkapazitäten auf<br />
den Märkten. Das größte Problem ist jedoch,<br />
dass derzeit zu wenige Projekte auf dem<br />
Markt sind. Die Auslastung der Hersteller ist<br />
entsprechend unbefriedigend. In der Präzisrohrfertigung<br />
haben wir insofern eine be -<br />
sondere Situation, als dass die Nachfrage<br />
aus der Automobilindustrie hier herstellerund<br />
modellabhängig ist. So verzeichnen die<br />
Produzenten von Präzisionsstahlrohren eine<br />
zufriedenstellende Nachfrage der deutschen<br />
Premiumhersteller, während die Abrufe von<br />
vorwiegend im unteren Preissegment angesiedelten<br />
Marken teilweise weit unter der<br />
Absatzplanung liegen. Zusätzlich wirkt sich<br />
aus, für welche Fahrzeugtypen einer Marke<br />
Abschlüsse bestehen.<br />
WW Ist die Auslastung der Stahlrohrindustrie<br />
in der EU vor diesem Hintergrund noch<br />
zufriedenstellend?<br />
WW Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die<br />
Kapazitätsauslastung der Stahlrohrindustrie<br />
in Europa insgesamt nach einer leichten<br />
Erholung in den beiden Vorjahren inzwischen<br />
fast wieder auf das niedrige Niveau<br />
des Jahres 2009 zurückgefallen ist. Vor<br />
allem im Schweißrohrmarkt hat sich durch<br />
einen erheblichen Kapazitätsaufbau bei<br />
gleichzeitig schwächer werdender Nachfrage<br />
die Schere zwischen Produktion und<br />
Produktionskapazität weiter geöffnet. Die<br />
Produktionskapazitäten in der Stahlrohrindustrie<br />
wurden nach zu optimistischen<br />
Markteinschätzungen aufgrund der Boomjahre<br />
2006 und 2007 in den Folgejahren<br />
aufgebaut. Seit 2009 gab es hier zwar nur<br />
noch wenig Bewegung. Die Nachfrage in<br />
Europa hat sich jedoch bisher kaum erholt<br />
und dürfte aufgrund der weiterhin nicht<br />
gelösten Wirtschaftskrise besonders in Südeuropa<br />
auch schwach bleiben. Umso erfreulicher<br />
ist aus unserer Sicht zu sehen, dass die<br />
Hersteller in Deutschland ihren Anteil an der<br />
europäischen Produktion in den letzten Jahren<br />
ausbauen konnten.<br />
i<br />
WW Was sind die Gründe für die schwache<br />
Stahlrohrnachfrage in Europa?<br />
WW Die Gründe sind vielfältig. Aufgrund der<br />
angespannten Finanzlage in den Eurostaaten<br />
werden Infrastrukturprojekte nicht oder<br />
verspätet umgesetzt. Die Investitionstätigkeit<br />
der Industrie bleibt als Folge der Euroschuldenkrise<br />
ebenfalls hinter den Erwartungen<br />
zurück. Besonders die Märkte in<br />
Südeuropa bleiben vor dem Hintergrund der<br />
Eurokrise weiter schwach. Vor allem aus der<br />
Bau- und der Automobilindustrie kommen<br />
hier kaum Impulse. Die EU-Energie- und Klimapolitik<br />
sorgt zudem für zusätzliche Verunsicherung<br />
der Industrie. Wir haben bereits<br />
jetzt relativ hohe Energiekosten in Europa,<br />
aufgrund der Energiewende besonders in<br />
Deutschland. Mit der aktuellen Entscheidung<br />
des EU-Parlaments zum Thema backloading<br />
werden CO 2<br />
-Emissionszertifikate<br />
künstlich verteuert. Trotz aller Kompensationsmaßnahmen<br />
für die energieintensiven<br />
Industrien führt dies dazu, dass die im internationalen<br />
Vergleich sowieso schon hohen<br />
Energiekosten in Europa nochmals angehoben<br />
werden, was Investitionsentscheidungen<br />
im internationalen Wettbewerb<br />
kaum zugunsten der Standorte Europa und<br />
Deutschland beeinflussen wird.<br />
WW Wie sieht Ihre Prognose für die zweite<br />
Hälfte des Jahres 2013 aus?<br />
WW Eine durchgreifende Besserung der konjunkturellen<br />
Situation wird es wahrscheinlich<br />
erst im nächsten Jahr geben, von daher<br />
erwarten wir keine starken Impulse. Allerdings<br />
sind die Lagerbestände in den Wertschöpfungsketten<br />
inzwischen vielfach deutlich<br />
heruntergefahren worden. Von dieser<br />
Seite sehen wir keine weitere Abwärtsdynamik.<br />
Eine Erholung der Märkte dürfte sich<br />
daher auch unmittelbar auf die Produktion<br />
auswirken. Wir erleben schon jetzt, dass für<br />
Kaufentscheidungen von Abnehmern ne -<br />
ben dem Preis wieder öfter die Lieferzeit<br />
wichtig ist. Vor allem Verarbeiter haben es<br />
zunehmend eilig, das Material möglichst<br />
kurzfristig nach Abruf zu erhalten. Eine<br />
durchgreifende Änderung des Bestellverhaltens<br />
sehen wir allerdings erst nach einer<br />
Verbesserung des konjunkturellen Umfeldes<br />
mit entsprechend anziehender Nachfrage.<br />
Wenn dabei auch die Nachfrage auf den<br />
internationalen Rohstoffmärkten wieder<br />
anzieht und entsprechend steigende Vormaterialkosten<br />
die Abnehmer ermutigen,<br />
die Bestände wieder aufzubauen, dürfte das<br />
zusätzlich für Dynamik auf dem Stahlrohrmarkt<br />
sorgen.<br />
(sm 130805493) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V.<br />
Kaiserswerther Straße 137<br />
40474 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 4564-131<br />
www.wv-stahlrohre.de<br />
<br />
<br />
<br />
auf unserer Website unter<br />
/www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/crossmedia<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
28 K STAHL-ROHR-Statistik<br />
Stahlrohre in Zahlen<br />
EU-Stahlrohrproduktion in Mill. t<br />
15,8<br />
16,4 16,6<br />
17,8 17,9<br />
16,7<br />
nahtlose<br />
Rohre<br />
4,3<br />
4,9<br />
5,2<br />
5,7<br />
5,8<br />
5,5<br />
13,3<br />
14,1<br />
13,4<br />
11,5<br />
3,1<br />
4,1<br />
4,7<br />
4,5<br />
geschweißte<br />
Rohre<br />
bis 406,4 mm<br />
ä. Durchmesser<br />
9,3<br />
9,1<br />
8,7<br />
9,4<br />
9,5<br />
8,5<br />
6,1<br />
7,0<br />
7,2<br />
6,9<br />
geschweißte<br />
Großrohre 1)<br />
2,2 2,4 2,7 2,7 2,6 2,7 2,3 2,2 2,2 2,0<br />
2003 04 05 06 07 08 09 10 11 2012<br />
1)<br />
>406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />
Quelle: WV Stahlrohre<br />
i<br />
<br />
<br />
<br />
auf unserer Website unter<br />
/www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/crossmedia<br />
Stahlrohre: EU-Marktversorgung und Kapazitätsauslastung<br />
Mill. t Kapazität Marktversorgung Auslastung %<br />
35<br />
70<br />
30<br />
60<br />
25<br />
50<br />
20<br />
40<br />
15<br />
30<br />
10<br />
20<br />
5<br />
10<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
0<br />
(130805493/3) Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
STAHL-ROHR-Statistik K 29<br />
Weltstahlrohrproduktion in Mill. t<br />
nahtlose<br />
nahtlose Rohre<br />
Rohre<br />
geschweißte<br />
geschweißte Rohre<br />
bis 406,4 Rohre mm<br />
bis ä. 406,4 Durchm. mm<br />
ä. Durchm.<br />
geschweißte<br />
geschweißte<br />
Großrohre 1)<br />
Großrohre 1)<br />
90,1<br />
81,2 90,1<br />
81,2 24,0<br />
21,0 24,0<br />
21,0<br />
47,0<br />
52,0<br />
47,0<br />
52,0<br />
99,5<br />
99,5<br />
27,9<br />
27,9<br />
56,1<br />
56,1<br />
113,5 120,0 126,0<br />
113,5 120,0 126,0 109,5<br />
39,0 109,5<br />
36,1<br />
33,1 39,0<br />
36,1 32,8<br />
33,1<br />
32,8<br />
63,4 65,0 65,6<br />
57,3<br />
63,4 65,0 65,6<br />
57,3<br />
151,3<br />
141,0 151,3<br />
141,0<br />
126,6<br />
44,9<br />
126,6<br />
43,2 44,9<br />
43,2<br />
40,2<br />
40,2<br />
84,1<br />
75,5<br />
65,7 84,1<br />
75,5<br />
65,7<br />
13,2 14,1 15,1 17,0 18,9 21,4 19,4 20,7 22,4 22,3<br />
13,2 14,1 15,1 17,0 18,9 21,4 19,4 20,7 22,4 22,3<br />
2003 04 05 06 07 08 09 10 11 2012<br />
2003 04 05 06 07 08 09 10 11 2012<br />
1)<br />
>406,4 mm äußerer Durchmesser<br />
Quelle: WV Stahlrohre<br />
China – Stahlrohrproduktion in Mill. t<br />
Deutschland– Stahlrohrproduktion in Mill. t<br />
nahtlose<br />
Rohre<br />
geschweißte<br />
Rohre<br />
bis 406,4 mm<br />
ä. Durchmesser<br />
46,4<br />
21,0<br />
20,8<br />
52,7<br />
21,7<br />
24,7<br />
57,6<br />
25,3<br />
26,4<br />
67,0<br />
26,5<br />
33,0<br />
76,3<br />
28,1<br />
40,8<br />
nahtlose<br />
Rohre<br />
geschweißte Rohre<br />
bis 406,4 mm<br />
ä. Durchmesser<br />
geschweißte<br />
Großrohre 1)<br />
2,895<br />
0,949<br />
0,756<br />
1,190<br />
3,192 3,238<br />
1,276<br />
0,842<br />
1,352<br />
0,905<br />
1,074 0,981<br />
3,086<br />
1,348<br />
0,873<br />
0,865<br />
geschweißte<br />
Großrohre 1)<br />
4,7 6,4 6,0 7,5 7,5<br />
2008 2009 2010 2011 2012<br />
2009 2010 2011 2012<br />
1)<br />
>406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />
Quelle: WV Stahlrohre<br />
1)<br />
>406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />
Quelle: WV Stahlrohre<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Als Dreierspitze führen sie bei der Stahlrohr GmbH die<br />
Geschäfte und investieren mit Weitblick in die Zukunft:<br />
Jürgen W. Arps, geschäftsführender Gesellschafter (Mitte),<br />
flankiert von den beiden Geschäftsführern Michael Mutz<br />
(links) und Dieter Riegelein (rechts) vor dem neuen<br />
Hochregallager.<br />
(130805404/1) (Foto: WS)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Special: K 31<br />
Mit Weitsicht geplant<br />
und erfolgreich umgesetzt<br />
Die Stahlrohr GmbH hat ihre Investitionen realisiert<br />
Gemeinsam mit ihrem Team haben Jürgen W. Arps, Michael Mutz und Dieter Riegelein ihre<br />
Pläne nun umgesetzt. Die drei Geschäftsführer der Stahlrohr GmbH haben den erforderlichen Lagerplatz und die<br />
Möglichkeiten zur Erweiterung des Lieferprogramms an ihrem Standort in Duisburg geschaffen. Mit dem hierfür<br />
kürzlich errichteten Hochregallager und einer neu entwickelten Kaltkreissäge sind sie nun lagertechnisch<br />
hervorragend für die Zukunft aufgestellt. Die Erweiterung des Sortimentes um Spezialrohre in noch höheren<br />
Qualitäten wurde ebenfalls abgeschlossen.<br />
WW K Jürgen W. Arps ist einer der Gesellschafter<br />
des Unternehmens und führt mit<br />
Michael Mutz und Dieter Riegelein die<br />
Geschäfte. Er kennt den Markt seit etwa 35<br />
Jahren und weiß, dass die Branche auch<br />
jetzt wieder in schwierigen Zeiten steckt. Die<br />
Margen fallen, aber die Kosten steigen.<br />
»Das Hochregallager erlaubt uns nun, effizienter<br />
zu arbeiten«, freut sich Arps. Nachdem<br />
das Unternehmen im vergangenen Jahr<br />
sein Portfolio um nahtlose Rohre erweitert<br />
hat, habe diese Investition großen Sinn<br />
gemacht. »Was wir uns vorgenommen ha -<br />
ben, haben wir auch umgesetzt«, sagt Arps.<br />
Das Hochregal von KASTO besitzt die<br />
Maße 45 m x 45 m x 20 m (»<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
berichtete in Heft 3, 2012, S. 72 ff.). Es<br />
umfasst rd. 1.400 Kassetten mit einer jeweiligen<br />
Belastungskapazität von 6 t und wurde<br />
im Frühsommer 2012 fertiggestellt. Es ist ein<br />
echtes Novum: »Die Kassettenlänge von<br />
14 m ist eine wirkliche Besonderheit. Wir<br />
sind die Ersten, die ein Regal mit solch einer<br />
Kassettenlänge gemeinsam mit KASTO entwickelt<br />
haben«, erläutert dazu Riegelein.<br />
Außer für das Hochregallager bietet die rd.<br />
5.000 m 2 große neue Halle noch Platz für<br />
einen Anarbeitungsbereich und die logistische<br />
Abwicklung. Insgesamt ist das Ge lände<br />
der Stahlrohr GmbH am Duisburger Hafen<br />
rd. 60.000 m 2 groß.<br />
<br />
<br />
»Schon immer war es für uns wichtig, die<br />
Nische in der Nische zu finden«, erinnert sich<br />
Arps. Die Stahlrohr GmbH geht deshalb ihren<br />
eigenen Weg: Das bekanntermaßen traditionell<br />
breite Sortiment an geschweißten<br />
Rohren wurde im letzten Jahr durch nahtlose<br />
Rohre nach EN10210, S355J2H, EN 10216-3,<br />
P 355N und teils nach API 5 L Gr. X 52 er -<br />
gänzt. Seit Kurzem wurde die Produktpalette<br />
auch noch auf Spezialrohre für neue Abnehmerbranchen<br />
erweitert. Beispiele dafür sind<br />
der Windenergie- bzw. Offshoresektor.<br />
»Wir lagern Spezialitäten wie HF-längsnahtgeschweißte<br />
Rohre nach EN 10225 im<br />
Werkstoff S355 G13+N. Das sind<br />
Rohre, die unter anderem für<br />
Jackets, d. h. die Fundamente an Windkraftanlagen,<br />
benötigt werden. Hier bieten wir<br />
eine Abmessungspalette mit Durchmessern<br />
»<br />
Wir<br />
sind schnell und flexibel,<br />
können dadurch rasch auf<br />
Veränderungen des Marktes<br />
reagieren und erweitern unser<br />
Lieferprogramm ständig.<br />
Dieter Riegelein<br />
von 273 bis 610 mm und Wanddicken bis<br />
25 mm«, führt Mutz aus.<br />
2012 hat die Stahlrohr GmbH zudem an -<br />
gefangen, weitere spezielle Rohre für den<br />
Offshorebereich nach API 5 L Gr. X52N PSL 2<br />
(modified) mit Nachweis der Kerbschlagarbeit<br />
bei – 40 °C zu lagern. »Das ist schon<br />
»<br />
Zu<br />
unseren Stärken zählt ein breites Sortiment<br />
an geschweißten und nahtlosen Rohren<br />
mit großem Abmessungsbereich und zahlreichen<br />
Güten; teils weit über die normalerweise übliche<br />
Sortierung hinaus.<br />
Jürgen W. Arps.<br />
(130805404/2) (Foto: Stahlrohr)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
32 K Special:<br />
»<br />
Neue<br />
Produktbereiche definieren wir in<br />
partnerschaftlicher Zusammenarbeit gemeinsam<br />
mit unseren Kunden und Lieferanten.<br />
Michael Mutz<br />
(130805404/4)<br />
Reibungsloser Materialfluss zwischen Lager und Säge<br />
erlaubt wirtschaftliches Arbeiten.<br />
Die kürzlich angeschaffte Hochleistungssäge von RSA erlaubt extrem schnelles Sägen<br />
von dünn- und dickwandigen Rohren. Im Zusammenspiel mit dem Hochregallager ist<br />
ein optimaler Materialfluss gesichert (Fotos: WS).<br />
etwas Besonderes. Wir bieten diese Rohre,<br />
die im Unterpulververfahren längsnahtgeschweißt<br />
(SAW) sind, zurzeit mit Durchmessern<br />
von 610 bis 1.067 mm in Dicken<br />
bis 40 mm an. Für den Windenergiesektor<br />
führen wir diesen Abmessungsbereich nach<br />
EN 10225 in den Sorten S 355 G9+N bzw.<br />
G10+N und für den Stahlbau nach EN<br />
10219, S 355 J2H. Für uns war es wichtig,<br />
dass wir diesen Bereich in Zusammenarbeit<br />
mit unseren Kunden und Lieferanten ge -<br />
meinsam entwickelt haben«, so Mutz über<br />
das neu hinzugekommene Lagersortiment.<br />
Jürgen W. Arps verspricht sich mit diesen<br />
Spezialitäten neue Möglichkeiten, auch<br />
wenn er zugleich deutlich macht, dass sich<br />
das Unternehmen mehr Planungssicherheit<br />
durch klarere (energie)politische Entscheidungen<br />
wünscht.<br />
<br />
»Grundsätzlich sind unsere Stärken, dass wir<br />
stets kundenorientiert arbeiten und zu dem<br />
schnell und flexibel sind. So können wir auf<br />
Veränderungen rasch reagieren«, bringt es<br />
Riegelein auf den Punkt. Das Duisburger<br />
Stahlhandelsunternehmen hat größeren<br />
Unternehmen damit einiges voraus.<br />
»Man muss sich mittlerweile sehr schnell<br />
dem Markt anpassen«, fügt Mutz hinzu.<br />
»Wir können gar nicht anders, als uns weiterzuentwickeln«,<br />
setzt Arps ein Statement.<br />
Bei der Stahlrohr GmbH legt man vor allem<br />
Wert darauf, noch enger mit dem Kunden<br />
zusammenzuarbeiten. »Heutzutage kommt<br />
es darauf an, gezielt zu investieren und seine<br />
zusätzlichen Vertriebsaktivitäten auszubauen.<br />
Wichtig ist es, schnell, flexibel und kostengünstig<br />
liefern zu können«, so Riegelein.<br />
<br />
<br />
Neben der Ende 2011 in Betrieb genommen<br />
3-D Rohrprofilbrennschneidanlage (s. »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
Heft 3, 2012, S. 72 ff.) ist die Kaltkreissäge<br />
von RSA zudem neu im Unternehmen.<br />
Sie gewährleistet die mit kurzen Rüstzeiten,<br />
einfacher Bedienung und hoher Präzision<br />
optimale Wirtschaftlichkeit. Dadurch<br />
ist die Stahlrohr GmbH nun auch in der Lage,<br />
innerhalb kürzester Zeit größere Stückzahlen<br />
auszuliefern.<br />
Nicht nur das Sortiment und die Lagerausstattung,<br />
sondern auch die Logistik wurde<br />
überarbeitet. »Mit unserem überarbeiteten<br />
Logistikkonzept kommen wir mehr und<br />
(130805404/3)<br />
mehr dem Kundenwunsch nach Frankolieferungen<br />
nach und sind heute in der Lage,<br />
deutschlandweit flächendeckend anzuliefern«,<br />
führen Arps und Mutz aus.<br />
Investitionen, wie die 3-D-Rohrprofilbrennschneidanlage,<br />
die RSA-Säge und das<br />
KASTO-Lager, wappnen die Stahlrohr GmbH<br />
für die Zukunft, fasst Riegelein zusammen:<br />
»Es wird sicher auch ein Thema der nächsten<br />
Jahre sein, kostengünstig und schnell zu<br />
kommissionieren. Mit unseren neuen Investitionen<br />
können wir uns dieser Herausforderung<br />
besser stellen.«<br />
»Wir sollten immer bestrebt sein, noch besser<br />
zu werden. Das sichert Arbeitsplätze und<br />
die Zukunft unseres Unternehmens«, schließt<br />
Riegelein den Bogen.<br />
(sm 130805404) K<br />
<br />
Mehr über die Stahlrohr GmbH zeigt auch ein<br />
Video, das von Steel TV im Auftrag des Unternehmens<br />
produziert wurde.<br />
site<br />
der Stahlrohr GmbH<br />
oder direkt per QR-Code<br />
mit Ihrem Smartphone<br />
oder iPad.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Stahlrohr GmbH<br />
Am Blumenkampshof 67<br />
47059 Duisburg<br />
Tel. +49 203 28916-0<br />
www.stahlrohr.eu<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Youngstown. Der französische Rohrerzeuger<br />
Vallourec hat in Youngstown im US-Bundesstaat<br />
Ohio sein Engagement ausgebaut. Um den steigenden<br />
Bedarf des nordamerikanischen Öl- und<br />
Gasmarktes zu stillen, eröffneten die Franzosen<br />
Mitte Juni ein neues Röhrenwerk und schufen<br />
350 zusätzliche Arbeitsplätze. Die erzeugten<br />
Produkte werden vor allem für die Förderung von<br />
Schieferöl und Schiefergas eingesetzt.<br />
Mit Investitionen von 1,05 Mrd. USD errichtete<br />
Vallourec eine Anlage mit einer Jahreskapazität<br />
von zunächst 350.000 t nahtlosen Stahlrohren<br />
mit kleinem Durchmesser. Das erste Rohr<br />
wurde bereits im Dezember 2012 gefertigt. Die<br />
Anlaufphase wird aber erst zum Jahresende 2013<br />
ab geschlossen.<br />
Vallourecs Vorstandsvorsitzender Philippe<br />
Crouzet äußerte sich bei der Inbetriebnahme<br />
äußerst zufrieden. »Dieses hochmoderne Werk<br />
wird unsere führende Position bei Premiumprodukten<br />
auf dem nordamerikanischen Markt weiter<br />
festigen«. Die Franzosen setzten in dieser<br />
Region im vergangenen Jahr rd. 1,5 Mrd. € um.<br />
Das sind 29 % des Konzernumsatzes. Vallourec<br />
unterhält in den USA, in Kanada und in Mexiko<br />
22 Produktions- und Dienstleistungsstätten und<br />
beschäftigt dort mehr als 2.900 Mitarbeiter.<br />
Die Energiewende und die Suche nach unkonventionellen<br />
Energieträgern hat auch den nordamerikanischen<br />
Öl- und Gasmarkt in jüngster<br />
Zeit sehr verändert. Um ausreichend Schieferölund<br />
-gas zu gewinnen, benötigen die Unternehmen<br />
zum Bohren, Fördern und Transportieren<br />
immer mehr Rohre. Mit der Inbetriebnahme des<br />
neuen Werkes ist Youngstown nun ein integrierter<br />
Standort mit einem Stahlwerk und zwei Röhrenwerken<br />
für den mittleren (127 bis 273,05 mm)<br />
und den unteren (60,325 bis 177,8 mm) Durchmesserbereich.<br />
(sm 130805427) K<br />
<br />
<br />
Mönchengladbach. Corinth Pipeworks aus<br />
Athen, Griechenland, hat mit SMS Meer einen<br />
Vertrag zur Lieferung eines JCOE ® -Großrohrwerkes<br />
für längsnahtgeschweißte Rohre unterzeichnet.<br />
Mit dieser Investition baut Corinth<br />
Pipeworks seine Produktpalette aus, um die<br />
weltweit wachsende Nachfrage nach hochfesten<br />
Rohren für die Förderung und Durchleitung von<br />
Öl und Gas zu bedienen.<br />
Das neue Werk soll LSAW-Rohre (Longitudinal<br />
Submerged-Arc Welded) mit Außendurchmessern<br />
von 18 bis 56 Zoll, Wanddicken bis zu<br />
40 mm und Rohrlängen bis zu 18,3 m produzieren.<br />
Verarbeitet werden hochfeste Stahlsorten<br />
bis X100. Die Jahreskapazität wird 400.000 t<br />
betragen.<br />
Die Rohre von Corinth Pipeworks sollen zu -<br />
künftig bei den Kunden des Unternehmens zur<br />
Energieversorgung im Mittelmeerraum, im Golf<br />
von Mexiko, in Lateinamerika, West- und Ostafrika<br />
und in der Nordsee zum Einsatz kommen.<br />
Corinth Pipeworks hat bereits eine HF-Rohrschweißanlage<br />
und eine Spiralrohranlage vom<br />
Unternehmensbereich SMS Meer in Betrieb<br />
genommen. Mit dem neuen JCOE ® -Großrohrwerk<br />
komplettiert das Unternehmen nun seine Produktionstechniken<br />
im Bereich des Rohrschweißens.<br />
Das neue Werk wird im ersten Quartal 2015 in<br />
Betrieb genommen.<br />
(sm 130805400) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
34 K Special:<br />
Topqualität und besondere Abmessungen<br />
für anspruchsvolle Projekte<br />
Condesa liefert Hohlprofile bis 24 m Länge – und noch viel mehr<br />
Die spanische Condesa-Gruppe konzentriert sich<br />
auf die Fertigung von Rohren und Profilen aus sowohl unlegierten wie<br />
nichtrostenden Stählen – und das sehr erfolgreich. »Unser Kerngeschäft<br />
sind Hohlprofile und Rohre. Auf dem europäischen Markt gehören wir<br />
speziell bei geschweißten Rohren aus Kohlenstoffstählen zu den<br />
Marktführern«, so Christian Nasta, Geschäftsführer für Nordeuropa, im<br />
Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />
WW K »Wir haben festgestellt, dass die An -<br />
forderungen unserer Kunden in den letzten<br />
Jahren gestiegen sind. Sie brauchen einen<br />
Lieferanten, der nicht nur das Produktspektrum<br />
in der Breite, sondern auch in der Tiefe<br />
bedient. Condesa kann alle diese Wünsche<br />
erfüllen«, so Nasta. Darüber hinaus<br />
spielen Lösungen mit hoher Wertschöpfungstiefe<br />
und außerordentliche Serviceleistungen<br />
eine große Rolle. »Wir produzieren<br />
all unsere Produkte in Westeuropa und kaufen<br />
hier auch unser Rohmaterial. Auf dem<br />
Markt sind wir bekannt für die hohe Qualität<br />
unserer Produkte.« Wenn es um große<br />
und prestigeträchtige Projekte, z. B. auch<br />
mit besonderen Anforderungen an die<br />
Logistik, gehe, gehöre Condesa bei den<br />
Kunden deshalb zur ersten Wahl.<br />
Zum Portfolio der spanischen Gruppe zählen<br />
offene Profile, Stahlbauhohlprofile, Fenster-,<br />
Türen- sowie geschlossene Spezialprofile,<br />
Edelstahl- und (kaltgezogene) Präzisionsrohre<br />
sowie Leitungs- und Allzweckrohre. Auch<br />
Rohre und Profile für Gewächshäuser sowie<br />
Bauelemente für Schutzplanken an Straßen<br />
bietet Condesa an. Auf eine weitere Besonderheit<br />
der Gruppe ist Nasta ebenfalls stolz:<br />
»Wir sind die Einzigen in Europa, die diese<br />
Produkte in einer Länge von bis zu 24 m<br />
anbieten.«<br />
<br />
»Unser Kerngeschäft sind Hohlprofile und<br />
Rohre. Über 70 % unseres Umsatzes generieren<br />
wir hier«, sagt Christian Nasta. Derzeit<br />
vermeldet die Gruppe einen Umsatz von<br />
1 Mrd. € und eine Produktionsmenge von<br />
rd. 1,6 Mill. t pro Jahr (im Zweischichtbetrieb).<br />
Die meisten Lieferungen gehen nach<br />
Europa, so Nasta.<br />
»In unserem Segment haben wir in Spanien<br />
einen Marktanteil von rd. 35 %, in<br />
Frankreich über 21 % und in Deutschland<br />
rd. 10 bis 15 %«, so Nasta. Condesa produziert<br />
100 % seiner Rohre in Westeuropa und<br />
kauft auch seinen Stahl dort größtenteils<br />
ein. »In Deutschland sind wir für unsere<br />
hohe Qualität bekannt. Und wir liefern nicht<br />
jedes Produkt an jeden über das gesamte<br />
Bundesgebiet verteilt, sondern nur an die<br />
größten oder die Spezialisten auf dem<br />
Markt«, so der Nordeuropachef. So gut wie<br />
alle anerkannten Lagerhalter in Deutschland<br />
hätten Condesa-Produkte auf Lager. Conde-<br />
»<br />
Wir<br />
liefern als einzige in Europa<br />
Hohlprofile bis 24 m Länge.<br />
Christian Nasta, Condesa-Geschäftsführer für Nordeuropa<br />
(130805278/1)<br />
Condesa bietet ein breites Spektrum an Rohren<br />
und Profilen (Foto: Condesa).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
»<br />
Zu<br />
uns kommt der Kunde, wenn er Qualität<br />
möchte – vor allem bei größeren Projekten<br />
und Prestigeobjekten.<br />
Christian Nasta, Condesa-Geschäftsführer für Nordeuropa<br />
<br />
<br />
fächert. Verfügbar sind sie in verschiedenen Formen (rund, quadratisch,<br />
rechteckig und elliptisch) sowie in kaltgefertigter (mit oder ohne<br />
anschließende Wärmebehandlung) oder warmgefertigter Ausführung.<br />
standsfähige<br />
und zugleich ästhetische Konstruktionen.<br />
<br />
nach dem Umformen Lochstanz- und Tiefziehverfahren unterzogen und<br />
le<br />
in den unterschiedlichsten Branchen vielfältig einsetzbar.<br />
<br />
<br />
Durch besondere Fertigungsverfahren lassen sich sehr aufwendige Pro-<br />
<br />
möglich machen. Unterschieden wird in handelsübliche und maßgefertigte<br />
Spezialrohre.<br />
Teil der Gruppe ist auch Condesa Inox (Condesa Edelstahl), das Rohre<br />
aus den unterschiedlichen, im Handel erhältlichen Stahlsorten herstellt.<br />
Die Fertigung der Edelstahlrohre teilt sich auf in den Geschäftsbereich<br />
Konstruktions- und Dekorationsrohre sowie in den Geschäftsbereich<br />
Fahrzeugbau.<br />
Leitungs- und Allzweckrohre sind ebenfalls Bestandteil des Portfolios.<br />
Dabei handelt es sich um Rohre aus unlegiertem Stahl oder anschließend<br />
feuerverzinkte Rohre. Zu den Vorteilen ge hören ein niedriger Dehnungs-<br />
<br />
<br />
an. Zu den Anwendungsbereichen zählen hier die Möbel- und Freizeitindustrie,<br />
die Automobilzulieferindustrie, der Stahl- und Metallbau sowie<br />
Gewächshäuser.<br />
Der ArcelorMittal-Orbit,<br />
Vorzeigeobjekt und Attraktion<br />
im Londoner Olympiapark<br />
(Foto: Architectural Photography<br />
by Simon Kennedy)<br />
(130805278/1)<br />
sa markiere seine Position vor allem in den<br />
großen Dickenbereichen und den Spezialbereichen.<br />
»Zu uns kommt der Kunde, wenn<br />
er Qualität möchte – vor allem bei größeren<br />
Projekten«, sagt Nasta. So stammen beispielsweise<br />
die Rohre, die in dem Aussichtsturm<br />
des Londoner ArcelorMittal Orbit verbaut<br />
wurden, alle von Condesa.<br />
Auch in zahlreichen Sportstadien werden<br />
Condesa-Produkte verbaut. So gibt es viele<br />
ästhetische Beispiele mit Condesa-Profilen in<br />
Fußballstadien zur Weltmeisterschaft 2006<br />
in Deutschland oder zur Europameisterschaft<br />
2012 in Polen. Zudem sind Industriegebäude,<br />
Brücken und Flughäfen wichtige und<br />
bekannte Einsatzgebiete. Für den Flughafen<br />
Heathrow lieferte Condesa 100 % der eingesetzten<br />
elliptischen Rohre. Auch in den<br />
Flughäfen in Madrid und Barcelona sind<br />
Rohre der Gruppe verbaut.<br />
Qualität steht für Nasta an erster Stelle,<br />
auch bei den Investitionen: »Wir haben heute<br />
die modernsten Maschinenparks in Europa<br />
und verarbeiten nahezu ausschließlich<br />
qualitativ hochwertige Stähle aus Europa.«<br />
Die Marktpreise könne man heute nicht<br />
wesentlich beeinflussen, wohl aber die Kosten<br />
senken. Deshalb werden bei Condesa<br />
Investitionen vor allem mit dem Ziel getätigt,<br />
Kosten zu senken, nicht Kapazitäten zu<br />
steigern. »Wenn wir erfolgreich sind, weiter<br />
wachsen und schneller agieren, können wir<br />
unseren Anteilseignern viel für ihre Investitionen<br />
zurückgeben«, beschreibt Nasta die<br />
Gedanken hinter der Strategie. Überhaupt:<br />
Der Nordeuropachef sieht der Zukunft mit<br />
Gelassenheit entgegen. Schließlich bietet die<br />
Branche noch ein hohes Potenzial an Innovationen<br />
und neuen Betätigungsfeldern.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
36 K Special:<br />
<br />
1954 wurde die heutige Grupo Condesa (Conducciones<br />
y Derivados S.A.) im spanischen Mondragón<br />
gegründet und beschäftigt heute rd.<br />
1.850 Mit arbeiter. Die Unternehmensgruppe<br />
<br />
Familien Uribarren und Iribecampos. Sie wird<br />
mittlerweile in zweiter Generation geleitet. In der<br />
Unternehmensgruppe, die nächstes Jahr ihr<br />
60-jähriges Jubiläum feiert, lag der Schwerpunkt<br />
von Beginn an auf der Fertigung von Stahlrohren<br />
<br />
Condesa hat ihren Hauptsitz im spanischen<br />
Miñano Mayor angesiedelt und verfügt über<br />
zwölf Pro duktionsstätten: in Spanien, Italien,<br />
Frankreich, Belgien und Deutschland. Die Produktionsstätten<br />
nehmen insgesamt eine Fläche<br />
von rd. 2.600.000 m 2 ein, knapp ein Viertel davon<br />
ist überdacht. Zur Gruppe gehören zudem vier<br />
allgemeine Dienstleistungsgesellschaften in Spanien,<br />
20 Verkaufsbüros sowie drei Handelsvertretungen.<br />
<br />
Die Überkapazitäten auf dem Stahlmarkt in<br />
Europa erwähnt auch Christian Nasta, wo bei<br />
er momentan noch keine signifikanten Maßnahmen<br />
zum Kapazitätsabbau erkennen<br />
könne. Auf die Frage, ob es Perspektiven in<br />
den Schwellenländern gebe, meinte er: »Es<br />
ist zehn Jahre zu spät, um nach China zu<br />
gehen – nach Südamerika, insbesondere<br />
Brasilien und Mexiko, vielleicht. Wir brauchen<br />
jedoch eine klare Chance, die meisten<br />
Standorte sind schon besetzt. Indien könnte<br />
unser nächstes Ziel sein. Momentan ist das<br />
Land aber noch nicht bereit. Wenn es jedoch<br />
so weit ist, könnten wir uns vorstellen, dort<br />
ein Werk zu eröffnen«, so Nasta.<br />
Die Entwicklungen und Veränderungen<br />
im Energiesektor habe man bei Condesa<br />
immer im Blick. So beliefert die spanische<br />
Gruppe beispielsweise die Windanlagenbranche.<br />
Über Windenergie werde in der<br />
Presse aber stärker berichtet, als sie Raum in<br />
der Realität einnimmt. Es dauere oftmals<br />
jedoch sehr lange, bis Entscheidungen über<br />
eine Windanlage fallen. Politische Entscheidungen<br />
spielten dabei eine wichtige Rolle,<br />
so Nasta.<br />
<br />
»Momentan ist die Wirtschaft in Europa<br />
unter Druck, mit einem Gefälle von Nordnach<br />
Südeuropa«, so Nasta. Trotzdem ist er<br />
zuversichtlich, auch wenn er keine konkrete<br />
Vorhersage gibt: »Es wird eine Erholung<br />
eintreten. Die Krise war jedoch so groß,<br />
dass wir in den nächsten zehn Jahren vermutlich<br />
nicht das Niveau von 2007 erreichen<br />
werden.«<br />
»Wir sind in Europa breit aufgestellt und<br />
haben das Potenzial, zu investieren. Viele<br />
unserer Kunden sind mittlerweile echte Partner<br />
für uns, sodass beide Seiten eine langfristige<br />
Zusammenarbeit anstreben«, schließt<br />
Nasta seine Ausführungen. (sm 130805278) K<br />
«<br />
<br />
CONDUCCIONES Y DERIVADOS<br />
Parque Tecnológico de Álava<br />
c/Albert Einstein, 44 Ed. E-6 Of. 209<br />
01510 Miñano Mayor (Álava)<br />
Spanien<br />
Tel. +34 945 2961-00<br />
www.condesa.com<br />
<br />
<br />
Köln. Um Produktionsprozesse zu verkürzen<br />
und flexibler zu gestalten, hat der Rohrbiegemaschinenhersteller<br />
Schwarze-Robitec an seinem<br />
Kölner Stammsitz 1 Mill. € in ein neues<br />
Bohr- und Fräszentrum investiert. Mit der Investition<br />
macht sich das Unternehmen fit für steigende<br />
Branchenanforderungen.<br />
»Durch diese Investition erhöhen wir die Wertschöpfung<br />
im Haus und optimieren unsere Fertigungsprozesse«,<br />
resümiert Hartmut Stöhr, Ge -<br />
schäftsführer von Schwarze-Robitec. Auf der<br />
neuen Anlage können bis zu 30 t schwere Bauteile<br />
in nur einer Aufspannung von fünf Seiten<br />
präzise bearbeitet werden. Der Experte für Rohrbiegemaschinen<br />
hat bei der Investition auch auf<br />
die Energieeffizienz der Anlage geachtet. Damit<br />
gestaltet das Bearbeitungszentrum die Fertigung<br />
noch umweltbewusster. Bedient wird die Maschine<br />
von einer Kanzel aus, mit der die Fachkräfte<br />
bei einer Geschwindigkeit von bis zu 0,5 m/s an<br />
den Werkstücken entlangfahren. Im Verfahrweg<br />
von 12 m in der Länge und über 3 m in der Höhe<br />
können selbst größte Bauteile bearbeitet werden.<br />
»Dank der schnelleren Fertigungsprozesse<br />
können wir noch besser auf die anhaltend gute<br />
Nachfrage reagieren und unseren Kunden hochwertige<br />
Produkte mit kurzen Lieferzeiten anbieten«,<br />
erläutert Bert Zorn, ebenfalls Geschäftsführer<br />
von Schwarze-Robitec. Zur Einweihung<br />
der Anlage kamen Vertreter aus Politik und Wirtschaft.<br />
www.schwarze-robitec.com<br />
/<br />
(sm 130805385) K<br />
<br />
<br />
Düsseldorf. Neue gesetzliche Regelungen für<br />
den Stahl- und Metallhandel haben den Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS AG) und<br />
den Wirtschaftsverband Großhandel Metallhalbzeug<br />
e.V. (WGM) gemeinsam dazu veranlasst, ein<br />
Positionspapier zu erarbeiten. Hintergrund sind<br />
die geänderte Bauprodukten-Verordnung und<br />
somit die seit dem 1. Juli 2013 geänderten Anforderungen<br />
bei Lieferungen von Material, das für<br />
den dauerhaften Einbau in Bauwerke bestimmt<br />
ist. Darüber hinaus wird die Koexistenzperiode<br />
der beiden nationalen bzw. europäischen Stahlund<br />
Metallbaunormen DIN 18800-7 und DIN EN<br />
1090 am 1. Juli nächsten Jahres enden.<br />
Das Positionspapier beschäftigt sich besonders<br />
mit der Frage, ob ein Händler, der Anarbeitung<br />
betreibt, nach der Bauprodukten-Verordnung<br />
als Hersteller zu betrachten ist und wie dies<br />
im Zusammenhang mit der DIN EN 1090 einzuschätzen<br />
ist. Zahlreiche Stahl- und Metallhändler,<br />
die Mitglieder der beiden Verbände sind,<br />
haben daran mitgewirkt. Das Positionspapier sei<br />
Ergebnis eines intensiven Austauschs mit Vertretern<br />
aus Behörden, Verbänden, aber auch aus<br />
der Praxis, hieß es.<br />
www.stahlhandel.com<br />
www.wgm-berlin.de<br />
/<br />
(sm 130805396) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Special: K 37<br />
<br />
<br />
Boulogne-Billancourt. Die Vallourec-Gruppe<br />
wächst zusammen. Der Weltmarktführer für<br />
nahtlos warmgewalzte Stahlrohre wird seine<br />
verschiedenen Unternehmen nach und nach<br />
unter einem gemeinsamen Namen vereinen:<br />
Vallourec. Damit führt die Gruppe zahlreiche<br />
Tochtergesellschaften sowie Marken zusammen<br />
und unterstreicht nun auch nach außen sichtbar<br />
die erfolgreiche Integration dieser verschiedensten,<br />
in den letzten Jahren angegliederten oder<br />
neu aufgebauten Unternehmen weltweit.<br />
»Die neue Marke soll Kunden auf den ersten<br />
Blick zeigen, dass wir für Leistung, Vertrauen und<br />
Zuverlässigkeit stehen. Darauf können sich unsere<br />
Kunden und Partner verlassen und so werden<br />
wir unsere vertrauensvolle Zusammenarbeit weiter<br />
ausbauen«, sagt Philippe Crouzet, Vorstandsvorsitzender<br />
von Vallourec. »Mit dem einheitlichen<br />
Auftritt stärken wir auch die gemeinsame<br />
Unternehmenskultur der 23.000 Mitarbeiter,<br />
deren Kern unser Qualitätsbewusstsein und<br />
unsere Innovationskraft ist. Diese Werte helfen<br />
uns dabei, unsere ehrgeizigen Wachstumsziele<br />
zu erreichen.« Bis Ende des Jahres 2014 sollen<br />
alle Gesellschaften den neuen Namen Vallourec<br />
tragen.<br />
www.vallourec.com (sm 130805317) K<br />
/<br />
<br />
<br />
Berlin. ArcelorMittal hat im Juni eine neue Webseite<br />
für ArcelorMittal Deutschland angekündigt,<br />
die Adresse lautet http://germany.arcelormittal.<br />
com. Dort gibt es lokale News und Pressemitteilungen,<br />
einen Überblick zu den Hauptproduktionsanlagen<br />
in Deutschland, aber auch Informationen<br />
zu ArcelorMittal‘s Enga gement als verantwortungsbewusstes<br />
Unternehmen. Außerdem<br />
gibt es interessante Ge schichten zu jüngsten<br />
Produktinnovationen wie auch Informationen<br />
über Jobs und Karriere bei Arcelor Mittal.<br />
Mit einem Produktionsvolumen von 7 Mill. t<br />
Rohstahl gehört ArcelorMittal zu den drei größten<br />
Stahlproduzenten in Deutschland. Auto-,<br />
Bau- und Verpackungsindustrie zählen ebenso<br />
zum Kundenkreis wie der Bereich Haushaltswaren.<br />
Das Unternehmen betreibt vier große<br />
Produktionsstandorte in Deutschland, zwei integrierte<br />
Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt<br />
sowie zwei Langstahlwerke in Hamburg<br />
und Duisburg, die auf Drahtprodukte spezialisiert<br />
sind. ArcelorMittal hat vor Kurzem mehr als<br />
130 Mill. € in eine neue Drahtstraße in Duisburg<br />
investiert, bei der die neuesten Technologien<br />
eingesetzt werden. Die Gruppe unterhält außerdem<br />
eine große Anzahl von Logistik und Distributionsstandorten<br />
in Deutschland.<br />
Mit der neuen Webseite bietet die Gruppe<br />
einen faszinierenden Einblick, wie ArcelorMittal<br />
Deutschland zur nationalen Wirtschaft und zur<br />
europäischen Stahlindustrie beiträgt. »Die Konzentration<br />
auf unsere Produkte mit hoher Wertschöpfung,<br />
unsere kontinuierliche Arbeit in Forschung<br />
und Entwicklung für Auto- und Baustahl<br />
– kombiniert mit herausragendem Customer<br />
Service – ermöglichen uns auch in Zukunft, unsere<br />
führende Position als nachhaltiger Stahlhersteller<br />
in Deutschland zu halten und weiter auszubauen«,<br />
kommentiert Michel Wurth, Mitglied<br />
des Konzernvorstands von ArcelorMittal.<br />
http://germany.arcelormittal.com<br />
/<br />
(sm 130805390) K
38 K Special:<br />
<br />
des One World Trade Centers<br />
Das neue Wahrzeichen New Yorks krönen MSH-Profile von V & M Tubes<br />
New York hat seine neue Skyline: Rund sieben Jahre nach<br />
Baubeginn ist der Rohbau des One World Trade Centers fertig. Vollendet<br />
wurde das höchste Gebäude der Vereinigten Staaten jetzt durch eine Spitze,<br />
in der 500 t Hohlprofile von Vallourec & Mannesmann Tubes verbaut sind.<br />
Dank der hohen Qualität und der statischen Eigenschaften der warmgewalzten<br />
Stahlbauhohlprofile aus Deutschland und Frankreich wird der<br />
Höhepunkt des Wolkenkratzers Wind und Wetter trotzen können.<br />
WWK Denn die Rohre geben der Konstruktion<br />
den nötigen Halt. Da die Spitze gleichzeitig<br />
als Antenne dient, sind MSH-Profile von<br />
Val lourec & Mannesmann Tubes auch ein<br />
Garant für die einwandfreie Funkversorgung<br />
der Mediendienste in der Millionenmetropole.<br />
»Dieser Auftrag ist für uns ein ganz<br />
besonderer Vertrauensbeweis in die Qualität<br />
unserer Produkte«, sagt Andreas Denker,<br />
Managing Director der Industry Division der<br />
Vallourec-Gruppe.<br />
<br />
Hergestellt wurden die warmgewalzten<br />
MSH-Profile am französischen Standort Aulnoye<br />
und in den deutschen Werken in Mülheim<br />
und Düsseldorf. Im Anschluss lieferte<br />
das Unternehmen die Produkte an den<br />
Antennenbauer in Kanada, wo sie bis zum<br />
Beginn der Errichtung der Antenne im<br />
Herbst 2012 lagerten. Die ersten neun von<br />
18 Teilstücken der insgesamt 124 m langen<br />
Spitze wurden im Dezember in New York<br />
verbaut, nun folgten bis zum 2. Mai 2013<br />
die weiteren neun.<br />
Die Spitze ermöglicht, dass das Gebäude<br />
die Höhe von 1.776 Fuß erreicht. Die Zahl<br />
symbolisiert die im Jahr 1776 unterzeichnete<br />
Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten<br />
Staaten. Für Besucher wird das One<br />
World Trade Center voraussichtlich ab Ende<br />
2015 zugänglich sein. Rund um die 100.<br />
Etage wird eine Aussichtsplattform einen<br />
atemberaubenden Blick auf New York und<br />
den Hudson River bieten. (sm 130805252) K<br />
«<br />
<br />
V & M Deutschland GmbH<br />
Theodorstraße 90<br />
40472 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 960-0<br />
www.vmtubes.de<br />
(130805252/1)<br />
Vollendet das One World Trade Center:<br />
die Spitze des One World Trade Centers<br />
mit Rohren von V & M Tubes<br />
(Foto: ©Christopher Penler/Shutterstock.com).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Special: K 39<br />
<br />
Salzgitter Mannesmann Line Pipe, mit Werken in Siegen und<br />
Hamm, ist ein weltweit aktiver, technologisch führender Partner<br />
für HFI (hochfrequenz-induktiv)-längsnahtgeschweißte Stahlrohe.<br />
Zu dem umfangreichen Lieferprogramm zählen Rohre für Gasund<br />
Ölpipelines, Trinkwasser und Abwasserleitungsrohre, Rohre<br />
für den Maschinen- und Anlagenbau sowie Ölfeldrohre, Fernwärmerohre<br />
und Konstruktionsrohre.<br />
Außendurchmesser von 114,3mm (4½") bis 610,0mm (24")<br />
Wanddicken bis 25,4mm und Rohrlängen bis 18m<br />
MAPEC ® Polyethylen- oder Polypropylen-Umhüllung,<br />
Faserzementmörtel-Ummantelung<br />
Epoxy- oder Zementmörtel-Auskleidung<br />
Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008,<br />
DIN EN ISO 14001:2009 und OHSAS 18001:2007.<br />
Zugelassener Lieferant bei allen bedeutenden national und international<br />
tätigen Versorgungsunternehmen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
40 K Special:<br />
Erfolgsgeheimnis:<br />
Tradition und Qualität<br />
Acciaitubi investiert und erweitert sein Portfolio<br />
Das italienische Unternehmen Acciaitubi S.p.a., auf Deutsch könnte<br />
man sagen »Stahlrohr AG«, ist seit über fünf Jahrzehnten erfolgreich im<br />
Stahlrohrgeschäft. Das Portfolio besteht aus geschweißten wie nahtlosen<br />
Stahlrohren und ist breit gefächert. Kunden aus den unterschiedlichsten<br />
Anwendungsbereichen schätzen die Produkte des Unternehmens und<br />
die Promptheit, sogar bei den besondersten Anforderungen eine Antwort<br />
zu geben.<br />
(130805492/1)<br />
WW K Im Gespräch mit der Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
äußerte sich Marco Berera, Ge -<br />
schäftsführer, über die Besonderheiten und<br />
Pläne des Unternehmens.<br />
WW Welche Stahlprodukte und welche Stahlsorten<br />
bieten Sie an?<br />
WW Acciaitubi spezialisiert sich auf die Herstellung<br />
und Vermarktung von geschweißten<br />
und nahtlosen Stahlrohren für die Gasund<br />
Wasserversorgung, lackierten Rohren<br />
für Sprinkleranlagen, Rohren für Druckluft,<br />
aber auch für Gerüstbau und Konstruktionen.<br />
Hinzu kommen Sendzimirrohre, ge -<br />
beizte, äußerst widerstandsfähige Rohre<br />
und Leitungsrohre. Als Stahlsorte wird je<br />
nach Produkt Stahl in Qualität S195T, Fe360,<br />
S235 JHR, S275 JOH, S275 J2H, S355 JOH,<br />
S355 J2H und S355 K2H verwendet.<br />
WW Und wie bewegen Sie sich für die Rohstoffversorgung?<br />
WW Wir passen vor allem auf die Qualität<br />
auf. Wir bevorzugen die Versorgung aus EU-<br />
Stahlwerken, und besonders aus den italienischen.<br />
Dr. Marco Berera<br />
WW Aus welchen Branchen stammen Ihre<br />
Kunden?<br />
WW Vorwiegend aus den Bereichen Thermohydraulik,<br />
Anlagenbau und Bauwesen.<br />
WW Welche Regionen beliefern Sie?<br />
WW Europa ist unser Hauptmarkt sowie auch<br />
die Nachbarländer: Russland, Nordafrika,<br />
Nahost ... Heute werden 50 % unserer Produktion<br />
exportiert. Unser Ziel ist es, 70 %<br />
Export zu erreichen.<br />
WW Wie hoch sind Ihre Kapazitäten im<br />
Moment?<br />
WW Die aktuelle Produktionskapazität ist<br />
50.000 t im Jahr, 80 % davon wird derzeit<br />
verwendet. Unser Werk in Terno d‘Isola, in<br />
der Provinz Bergamo, Norditalien, nimmt<br />
70.000 m 2 ein, von denen 30.000 m 2 überdacht<br />
sind. Insgesamt beschäftigen wir 120<br />
Personen, Zulieferbetriebe inbegriffen.<br />
Lackierte Rohre zählen zu den Topprodukten des Unternehmens (Fotos: Acciaitubi).<br />
(130805492/2)<br />
WW Was gibt es Neues, welche Investitionen<br />
tätigen Sie?<br />
WW Acciaitubi hat sich dieses Jahr mit einer<br />
ganz neuen Lackierungsanlage ausgerüstet.<br />
Die Anlage ist vollautomatisiert, geeignet<br />
für Durchmesser zwischen 0,5‘‘ und 8‘‘ (12,7<br />
bis 203,2 mm) und ermöglicht durchgängi-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Special: K 41<br />
ge Lackierung sowohl Epoxy- als auch Wasserlackierung. Melaminwasserlackierung<br />
ist besonders gefragt, z. B. von unseren deutschen<br />
Kunden. Wir können alle RAL-Farben liefern und jedes Produkt<br />
individuell mit der vom Kunden angeforderten Markierung versehen.<br />
Ich will auch darauf aufmerksam machen, dass bei unserer Lackierung<br />
keine gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien verwendet<br />
werden.<br />
WW Man kann dann sagen, dass lackierte Rohre Ihr Spitzenprodukt<br />
sind?<br />
WW Sicher, wir setzen sehr darauf. Je nach Kundenbedarf können<br />
wir diese Produkte mit glatten Enden oder mit Nut liefern, auch als<br />
Siederohre EN 10217-1 und EN 10216-1. Wir sind aber auch mit<br />
einer zweiten Linie ausgestattet für die Produktion von Rohren mit<br />
kleineren Durchmessern, ab 18 mm bis 63,5 mm und Längen bis<br />
12.200 mm mit Toleranz – 0 /+ 3 mm direkt aus der Produktionslinie.<br />
In diesen Durchmessern können wir auch gebeizte, elektroverzinkte<br />
und sendzimirverzinkte Rohre liefern. Die mit ausschließlich externer<br />
Elektroverzinkung werden im Bereich Heizung und Wasser versorgung<br />
verwendet, um die Entzinkung bei hohen Temperaturen zu<br />
vermeiden. Die gebeizten Rohre können hingegen u. a. bei Kühlanlagen<br />
verwendet werden. Und schließ lich die Sendzimirrohre,<br />
verfügbar mit Flächengewicht bis 450 g/m² (Z450). Sie werden z. B.<br />
für die Sprinkleranlagen hergestellt, also automatische Regenanlagen<br />
bei Feuerlöschsystemen. Der Sprinklerbereich ist noch eine<br />
Nische, an der wir arbeiten. Im Jahr 2013 haben wir zu diesem<br />
Zweck die Produktzertifizierungen FM und UL für den amerikanischen<br />
Markt von Sprinklerrohren bekommen.<br />
WW Zum Schluss, wenn Sie die Stärken Ihres Unternehmens auflisten<br />
sollten, was unterscheidet Acciaitubi von den Wettbewerbern?<br />
WW Das sind zertifizierte Qualität, Just-in-time-Service, konkurrenzfähige<br />
Preise und eine breite Produktpalette. Unsere flexible und<br />
vielseitige Struktur hat uns immer ermöglicht, unsere Produktpalette<br />
und Organisation im Laufe der Zeit anzupassen, und die Erfordernisse<br />
unterschiedlicher Kunden zu erfüllen. Dadurch sind wir nach<br />
50 Jahren noch da, fest an unserem Platz. (sm 130805492) K<br />
«<br />
<br />
ACCIAITUBI S.p.a.<br />
Via Balicco, 63<br />
23900 LECCO<br />
Italien<br />
Tel. +39 035 904004<br />
www.acciaitubi.it<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
42 K Special:<br />
Joachim Gauck zu Besuch bei WeserWind<br />
Ziele der Energiewende nur mit Offshorewindenergie erreichbar<br />
Bundespräsident Joachim Gauck war im Mai zu Besuch bei<br />
dem Offshoreunternehmen WeserWind GmbH, das zur Georgsmarienhütte-<br />
Unternehmensgruppe gehört. Er informierte sich bei dem Bremerhavener<br />
Unternehmen über die momentan schwierige Situation der Offshoreindustrie.<br />
WW K Im Rahmen einer Werksbesichtigung<br />
gewann Gauck einen Eindruck von dem<br />
Herstellungsprozess von Gründungsstrukturen<br />
(Tripoden/Jackets) bei WeserWind.<br />
Begleitet wurde der Bundespräsident auf<br />
seinem Rundgang von Dirk Kassen und<br />
Manfred Weinandy, den WeserWind-Ge -<br />
schäftsführern, sowie von Peter van Hüllen,<br />
dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der<br />
Georgsmarienhütte-Unternehmensgruppe.<br />
Der verzögerte Ausbau der Offshorefelder<br />
trifft WeserWind als einen der führenden<br />
deutschen Gründungsstrukturhersteller be -<br />
sonders stark. Die Politik muss kurzfristig ein<br />
verlässliches Gesamtkonzept zur Energiewende<br />
vorlegen, auf dessen Grundlage un -<br />
ternehmerische Entscheidungen getroffen<br />
werden können. Andernfalls steht der<br />
Standort Bremerhaven zum Ende des aktuellen<br />
Jahres vor einigen Herausforderungen.<br />
Gegenwärtig werden kaum noch An schlussaufträge<br />
vergeben. »Wir stehen heute vor<br />
der schwierigen Aufgabe zu entscheiden,<br />
wie wir ohne ausreichende Be schäftigung<br />
weiter verfahren. Am Standort von Weser-<br />
Wind haben wir in die modernste Fertigungsanlage<br />
für Gründungsstrukturen investiert«,<br />
so van Hüllen. Zusammen mit den rd. 900<br />
hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
wolle man dieses Investment in<br />
eine gesicherte Zu kunft führen.<br />
Gekennzeichnet ist die Situation der deutschen<br />
Offshoreindustrie momentan von den<br />
Verspätungen bei den Netzanschlüssen und<br />
beim Ausbau der Leitungssysteme. So laufen<br />
der Bau von Clusterstationen für Netzanschlüsse<br />
sowie auch die Ausschreibung<br />
neuer Clusterstationen nur mit Verzögerungen.<br />
Potenzielle Kunden von WeserWind<br />
seien dadurch stark verunsichert, hieß es.<br />
(130805292/1)<br />
Peter van Hüllen,<br />
Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung<br />
Georgsmarienhütte<br />
Holding GmbH, Bundes -<br />
präsident Joachim Gauck<br />
und Dirk Kassen,<br />
Geschäftsführer<br />
WeserWind GmbH<br />
Offshore Construction<br />
Georgsmarienhütte<br />
(v.l.n.r.)<br />
(Foto: Wolfhard Scheer).<br />
Der fehlende Ausbau der benötigten Stromleitungen<br />
und die Bewertung der Kosten<br />
des Offshorestromes könnten zu einer Ge -<br />
fährdung der kompletten Energiewende<br />
werden.<br />
An dem Werksrundgang mit dem Bundespräsidenten<br />
nahmen auch die benachbarten<br />
Offshoreunternehmen REpower,<br />
AREVA Wind und IWES teil. AREVA Wind<br />
gehört zu den führenden Herstellern für<br />
Offshorewindkraftanlagen. Direkt neben<br />
WeserWind produziert und entwickelt das<br />
Unternehmen Windenergieanlagen für große<br />
Windparks in der Nord- und Ostsee. Das<br />
Unternehmen, das im Norden rd. 1.000 Mitarbeiter<br />
hat, strebt in Bremerhaven eine<br />
Expansion an.<br />
Jean Huby, Sprecher der Geschäftsführung<br />
bei AREVA Wind, bewertete den<br />
Besuch des Bundespräsidenten als ein positives<br />
Signal: »Die Ziele der Energiewende<br />
sind nur mit der Offshorewindenergie er -<br />
reichbar.«<br />
Auch Andreas Nauen, CEO von REpower,<br />
war bei dem Rundgang anwesend: »Wir<br />
sehen langfristig große Potenziale für die<br />
Windenergie in den globalen Märkten, speziell<br />
im Offshorebereich.« Die deutsche Offshorebranche<br />
benötige Planungssicherheit,<br />
damit deren Kunden Investitionsentscheidungen<br />
treffen und Anschlussaufträge vergeben<br />
können. REpower produziert in Bremerhaven<br />
die REpower 6M, eine der weltweit<br />
leistungsstärksten Offshoreanlagen.<br />
Das Fraunhofer-Institut für Windenergieund<br />
Energiesystemtechnik IWES ist der<br />
Überzeugung, dass eine Reduktion der Kosten<br />
für die Errichtung und den Betrieb der<br />
Offshoreanlagen möglich ist. Dafür sei es<br />
jedoch notwendig, die bereits heute verfügbaren<br />
technischen Möglichkeiten ganz zu<br />
nutzen. Seit Längerem bietet das IWES entsprechende<br />
Untersuchungen sowie eine<br />
umfassende Prüfinfrastruktur an. Diese wurde<br />
mit großer Unterstützung der Öffentlichkeit<br />
in den letzten Jahren in Bremerhaven<br />
aufgebaut.<br />
(sm 130805292) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong><br />
Special: K 43
44 K Special:<br />
Annahütte präsentiert<br />
neue Gewindestahlmuffen<br />
Gerippte Oberfläche verbessert Verbundeigenschaften<br />
mit Beton<br />
SAS-Gewindestahlsysteme des Stahlwerks Annahütte<br />
kommen bei Großbauprojekten in aller Welt zum Einsatz, ob in den<br />
Fundamenten der Berliner Regierungsbauten oder im neuen New Yorker<br />
»World Trade Center«. Auf der BAUMA 2013 in München präsentierte<br />
der Spezialist für warmgewalzten Gewindestahl erstmals die neu<br />
entwickelten Gewindestahlmuffen »T3087« und »TR3087«.<br />
WW K Die neuen Systeme aus der eigenen<br />
FuE-Abteilung überzeugen dank ihrer speziell<br />
gerippten Oberfläche durch deutlich verbesserte<br />
Verbundeigenschaften mit Beton.<br />
Das Stahlwerk Annahütte bietet außerdem<br />
eine breite Palette an Gewindestahlsystemen<br />
und Systemlösungen für den technischen<br />
Ingenieurbau. Dazu gehören Schalungsanker,<br />
Bewehrungsanschlüsse, Bodennägel,<br />
Mikropfähle, Boden- und Felsanker und Systemverankerungen.<br />
Die Einsatzgebiete des<br />
Gewinde stahls aus der Annahütte reichen<br />
vom Hoch- und Tiefbau über Brücken- und<br />
Straßenbau bis zum Tunnel- und Bergbau.<br />
<br />
<br />
Peter Meyer, Geschäftsführer der Annahütte,<br />
erläutert: »Im Unterschied zu den Standardmuffen<br />
sind die neu entwickelten Gewindestahlmuffen<br />
T3087 und TR3087 an den<br />
Außenflächen gerippt. Damit konnten wir<br />
die Verbundeigenschaften zwischen Muffenoberfläche<br />
und abgebundenem Beton<br />
deutlich verbessern. Ansonsten erweisen<br />
sich die neuen Muffen in der Handhabung<br />
ebenso einfach und baustellengerecht wie<br />
unsere bereits bekannten und bewährten<br />
Standardmuffen.«<br />
<br />
<br />
Die neuen Gewindestahlmuffen wurden vom<br />
Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) für<br />
die Stabdurchmesser SAS500/550 16 mm<br />
bis 32 mm bauaufsichtlich zugelassen (Z-1.5-<br />
174). Sowohl die äußeren Abmessungen als<br />
auch die Tragfähigkeits-, Schlupf- und Dauerschwingeigenschaften<br />
entsprechen denen<br />
der bewährten Standardmuffen T3003 bzw.<br />
TR3003. Auch hinsichtlich der Längen sind<br />
die T3087 und TR3087 identisch mit den<br />
Standardmuffen und eignen sich damit für<br />
alle Bereiche, in denen diese bereits erfolgreich<br />
im Einsatz sind.<br />
<br />
<br />
Stab- und Gewindestahl aus dem Stahlwerk<br />
Annahütte in Hammerau bewährt sich weltweit<br />
in der Automotive- und Werkzeugindustrie,<br />
im Maschinen- und Anlagenbau,<br />
in der Agrartechnik, der Energiegewinnung<br />
und im technischen Ingenieurbau. Vor 475<br />
Jahren als Eisengewerk gegründet, ist das<br />
Stahlwerk Annahütte heute nach eigenen<br />
Angaben Weltmarktführer bei Gewindestahl<br />
und konsequenter Innovationstreiber<br />
bei der Entwicklung neuer Stahlgüten und<br />
Anwendungssysteme. Mit fast 500 Mitarbeitern<br />
ist das Unternehmen ein bedeutender<br />
Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor für<br />
die Region. Das Stahlwerk Annahütte ge -<br />
hört zur Max-Aicher-Unternehmensgruppe<br />
mit Sitz in Freilassing. (sm 130705240) K<br />
«<br />
<br />
Stahlwerk Annahütte<br />
Max Aicher GmbH & Co. KG<br />
Werk 3 + 4<br />
83404 Hammerau<br />
Tel. +49 8654 487-0<br />
www.annahuette.com<br />
(130705240/1)<br />
Die neuen Gewindestahlmuffen T3087 und<br />
TR3087 sind vom Deutschen Institut für<br />
Bautechnik (DIBt) für die Stabdurchmesser<br />
SAS500/550 16 mm bis 32 mm bauaufsichtlich<br />
zugelassen (Z-1.5-174, Foto: Max-Aicher-Gruppe).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Special: K 45<br />
»Wir handeln Stahl mit Leidenschaft«<br />
Die A+R Profilstahl Allgeier + Rösch GmbH handelt seit 2007 mit Blechen, Trägern, Stabstahl und Rohren<br />
– seit einigen Monaten ist das Unternehmen nun in der »Roten Villa« in Achern zu Hause.<br />
WW K Nachdem alles in einem Wohnhaus<br />
begann, haben Stefan Allgeier, Beate und<br />
Michael Rösch das Unternehmen Stück für<br />
Stück weiter ausgebaut. Schließlich wurde<br />
die denkmalgeschützte Villa gekauft und<br />
2012 umfassend restauriert. »Wir sind<br />
glücklich, unseren Mitarbeitern, uns und<br />
unseren Kunden und Lieferanten solch ein<br />
herrliches Arbeits- und Geschäftsumfeld<br />
bieten zu können«, so Geschäftsführer<br />
Michael Rösch.<br />
Heute wird die komplette Walzstahlpalette<br />
auch »mundgerecht« über ein Speditionslager<br />
an die Kunden ausgeliefert. Stahl<br />
von A+R wird klassisch im Stahlbau, in<br />
Brennbetrieben und in Schlossereien, aber<br />
auch in hoch anspruchsvollen Branchen eingesetzt.<br />
So kommt A+R-Stahl z. B. in Windkraftanlagen,<br />
im schwersten Anlagenbau,<br />
bei Automobilzulieferern, beim Maschinenbau<br />
und im Stahlhandel zum Einsatz. In vielen<br />
Autos der Marke »Mercedes« und sogar<br />
im Flugzeugschlepper für den Airbus A380<br />
ist Stahl von A+R zu finden. Auch die Deutsche<br />
Bahn ist ein Kunde und darauf sind die<br />
Firmengründer stolz. Denn nur wenige ausgewählte<br />
Unternehmen gehören diesem<br />
Kreis an – die als Stahlhändler über eine<br />
freige gebene Lieferantennummer der Deutschen<br />
Bahn verfügen.<br />
Das erfahrene<br />
A+R-Team berät und<br />
verkauft an über<br />
400 Kunden in ganz<br />
Deutschland und im<br />
europäischen<br />
Ausland (Foto: A+R).<br />
»Wir kümmern uns nicht nur um den Stahlankauf<br />
und Stahlverkauf, sondern auch um<br />
die entsprechende Logistikdienstleistung.<br />
Wenn ein Kunde dringend Stahl braucht,<br />
machen wir es möglich«, so Ge schäftsführer<br />
Stefan Allgeier. »Es ist nicht das erste Mal,<br />
dass wir Lkw mit zwei Fahrern innerhalb von<br />
24 h von Deutschland bis ins hintere Schweden<br />
schicken, um eine Baustelle punktgenau<br />
zu beliefern.« Dabei sieht man sich im<br />
badischen Achern oft in der Rolle des Problemlösers,<br />
der versucht, das Unmögliche<br />
möglich zu machen. Die technisch geschulten<br />
Kaufleute im inzwischen zehnköpfigen<br />
Team sind in der Lage, die Kunden auch bei<br />
komplexer Sachlage und in technischen<br />
Details kompetent zu be raten.<br />
/<br />
www.ar-profilstahl.de<br />
(130805485/1)<br />
(sm 130805485) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
46 K Special:<br />
Hochfeste und verschleißfeste Spezialstähle<br />
<br />
Ruukki erweitert Produktpalette<br />
Gerätehersteller profitieren schon seit Jahren von den Spezialstählen<br />
von Ruukki in Blech- und Bandform. Der verschleißfeste Raex-Stahl<br />
ermöglicht eine längere Lebensdauer von Verschleißteilen. Der hochfeste<br />
Optim-Stahl bringt Kraftstoffeinsparungen aufgrund leichterer Fahrzeugkonstruktionen.<br />
Nun hat Ruukki beide Spezialstahlgüten für Anwendungen<br />
entwickelt, bei denen Rohre oder Hohlprofile benötigt werden.<br />
<br />
Durch den Einsatz der hochfesten Stahlbauhohlprofile<br />
Optim 700 Plus MH von Ruukki<br />
sind leichtere Hebezeuge und Transportausrüstung<br />
möglich, ohne dass Kompromisse<br />
bei den Eigenschaften erforderlich sind. Ein<br />
geringeres Gewicht<br />
reduziert die Kraftstoffkosten<br />
und<br />
führt zu einer höheren<br />
Nutzlastkapazität.<br />
Optim-700-<br />
Plus-MH-Stahlbauhohlprofile<br />
übertreffen<br />
die Standardanforderungen<br />
und die Eigenschaften<br />
vergleichbarer<br />
Stahlgüten auf dem<br />
Markt deutlich.<br />
(130805241/2)<br />
Das Raex-400-Rohr<br />
ist das weltweit<br />
härteste<br />
kaltumgeformte<br />
Stahlrohr (Foto:<br />
Ruukki Metals Oy).<br />
Optim-700-Plus-MH-Stahlbauhohlprofile<br />
haben bessere Kaltumformeigenschaften<br />
und eine höhere Kerbschlagzähigkeit, wo -<br />
durch sie für Anwendungen wie ortsveränderliche<br />
Maschinen, Materialumschlaggeräte<br />
und Kräne, bei denen eine hohe Festigkeit<br />
und hervorragende Nutzbarkeit erforderlich<br />
ist, ideal geeignet sind. Die Nutzbarkeit<br />
in der Fertigungstechnik ist ausgezeichnet.<br />
Das Produkt verfügt zudem über verbesserte<br />
Schweißeigenschaften.<br />
<br />
Das Raex-400-Rohr ist nach Auskunft von<br />
Ruukki das weltweit härteste kaltumgeformte<br />
Stahlrohr. Es ist fast dreimal härter<br />
als gewöhnlicher S355-Standardstahl. Seine<br />
martensitische, homogene Mikrostruktur in<br />
der Rohrwand garantiert eine lange Lebensdauer<br />
in aggressiven Materialpumpanwendungen.<br />
Das Raex-400-Rohr wurde für den kostengünstigen<br />
Transport von Nassbeton und<br />
anderen Halbflüssigkeiten und Verschleißmaterialien<br />
konzipiert. Es sorgt für eine<br />
deutliche Leistungssteigerung der Pumpund<br />
Baggergeräte und verlängert die<br />
Lebensdauer weit über normale Standards.<br />
Die Stahlrohre können auch für Verschleißteile<br />
von Bergbaumaschinen, Grabungsund<br />
Baggergeräten sowie in Forstmaschinen<br />
und -ausrüstung eingesetzt werden.<br />
Ruukki engagiert sich für die kontinuierliche<br />
Verbesserung der Energieeffizienz seiner<br />
Stahlherstellung. Das Unternehmen<br />
zählt zu den weltweit energieeffizientesten<br />
in der Roheisenerzeugung und nutzt bei der<br />
aktuellen Technologie die nahezu geringstmögliche<br />
Mindestmenge an Kokskohle.<br />
Durch seine hohe Forschungs- und Entwicklungskompetenz<br />
kann Ruukki hochwertige<br />
Produkte gemäß den Anforderungen des<br />
Marktes und verschiedener Branchen entwickeln.<br />
www.ruukki.de<br />
/<br />
(sm 130805241) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Special: K 47<br />
Fine Tubes meldet steigende Nachfrage auch im Jubiläumsjahr<br />
Plymouth. Dieses Jahr feiert das renommierte Unternehmen Fine Tubes<br />
aus dem englischen Plymouth sein 70-jähriges Firmenbestehen.<br />
WWK Als ein führender Zulieferer für die Luftund<br />
Raumfahrt, die Medizintechnik, die<br />
chemische Verfahrensindustrie, aber auch<br />
die Stromerzeugungs-, Öl- und Gasindustrie<br />
hat Fine Tubes in den letzten 70 Jahren einige<br />
Innovationen hervorgebracht. In den<br />
1960er-Jahren am Bau der Concorde beteiligt,<br />
fertigte man später tausende von Kilometern<br />
an Rohren für die erste wiederverwendbare<br />
Raumfähre Skylon. Derzeit gehört<br />
Fine Tubes außerdem zu den wenigen<br />
Anbietern, deren Titanrohre sich für das<br />
Hochdruckhydrauliksystem des Airbus A380<br />
qualifizieren konnten.<br />
Außerhalb der Luft- und Raumfahrt entwickelte<br />
und fertigte Fine Tubes Rohre für<br />
das Gemasolar-Projekt, die erste kommerzielle<br />
Sonnenenergieanlage in Spanien, und<br />
für den Large Hadron Collider des CERN, in<br />
dem die Bedingungen zum Zeitpunkt des<br />
Urknalls nachgestellt werden sollen.<br />
Fine-Tubes-Geschäftsführer Ronen Day<br />
er klärt: »Seit unseren Anfängen im Jahr<br />
1943 sind wir weit vorangekommen.<br />
Damals waren unsere Produkte für kommerziellere<br />
Bereiche bestimmt. In den Bereichen,<br />
für die wir arbeiten, werden an unsere<br />
Produkte jedoch sehr hohe technische<br />
Anforderungen gestellt. Die Produkte werden<br />
in unterschiedlichsten oft extremen<br />
Bedingungen (sei es im Weltall oder in den<br />
Tiefen des Ozeans) eingesetzt und müssen<br />
daher besonders beständig und leicht sein,<br />
extreme Temperaturen aushalten und<br />
manchmal auch sehr hohe Drücke.«<br />
Das Unternehmen arbeitet nach einem<br />
strukturierten Verfahrensmodell mit Definition,<br />
Planung, Her stellung und Lieferung, das<br />
Fine Tubes bietet Rohre in unterschiedlichsten<br />
Abmessungen und Werkstoffarten für anspruchsvolle<br />
Anwendungen (Foto: Fine Tubes).<br />
durch ständige Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />
unterstützt wird. Da durch kann<br />
Fine Tubes bei der Herstellung von Spezialrohren<br />
für Kernkraftwerke ebenso kompetent<br />
vorgehen wie bei Produkten für die Luftund<br />
Raumfahrt oder die Medizintechnik.<br />
/<br />
Fine Tubes Ltd.<br />
Plymbridge Road, Estover<br />
Plymouth, Devon PL6 7LG<br />
United Kingdom<br />
Tel. +44 1752 735851<br />
www.finetubes.de<br />
(sm 130805425) K<br />
(130805425/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
48 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />
Sägeproduktivität noch lange nicht am Ende<br />
Von Reinhold Mannel<br />
Bis zum Jahresanfang war die Welt für die Sägemaschinenhersteller noch<br />
in Ordnung, mit in der Regel gut gefüllten Auftragsbüchern und somit<br />
einem soliden Planungshorizont. Dann aber machte sich mehr und mehr<br />
Kauf zurückhaltung breit, obwohl die Anarbeiter und Metallverarbeiter zu<br />
diesem Zeitpunkt meist noch gut ausgelastet waren. Aber schon damals<br />
gab es »dunkle Wolken am Horizont«, man scheute zunehmend das<br />
Investitionsrisiko.<br />
WWK Nun hoffen die Maschinenhersteller auf<br />
einen Stimmungswechsel im Herbst, eventuell<br />
befeuert auch durch die EMO im September.<br />
Dann sind wieder viele sägetechnische<br />
Innovationen zu erwarten, denn das<br />
Ende der Möglichkeiten ist noch lange nicht<br />
erreicht. Beispielsweise sind beim Zerspanen<br />
harter Sonderlegierungen weitere Rationalisierungsfortschritte<br />
zu sehen. Zudem ist<br />
der Trend zur noch stärkeren Automatisierung<br />
ungebrochen, denn der Zwang zur<br />
Produktivitätssteigerung hält an.<br />
Die Anforderungen an Sägemaschinen<br />
sind in den letzten Jahren deutlich komplexer<br />
geworden: Präzision, Wirtschaftlichkeit,<br />
Flexibilität und Energieeffizienz müssen in<br />
gleichem Maße erfüllt sein. Darüber hinaus<br />
sind intelligente Komplettlösungen gefragt,<br />
die für Wirtschaftlichkeit und Zeitersparnis<br />
sorgen und die Transportabläufe vereinfachen.<br />
Was heißt, dass die Sägemaschinen<br />
zunehmend in Netzwerke integriert und mit<br />
Längenmess- und Materialhandhabungssystemen<br />
verbunden werden. Folgerichtig<br />
bestellen Metallverarbeiter und Anarbeiter<br />
immer weniger die Einzelsäge, sondern vielmehr<br />
komplette Sägesysteme mit individuell<br />
auf die Bedürfnisse ausgerichteten Rollenbahnen<br />
oder Längenmesssystemen, die die<br />
Arbeit rund ums Sägen erleichtern,<br />
beschleunigen und die Qualität erhöhen.<br />
Dabei gewinnen Baukastensysteme weiter<br />
an Bedeutung, aus denen individuelle Sägekomplettlösungen<br />
zusammengestellt werden<br />
können.<br />
Herzstück einer solchen Komplettlösung<br />
bleibt jedoch eine technisch ausgereifte,<br />
leistungsstarke und wirtschaftlich arbeitende<br />
Sägemaschine. Als Details dafür stehen<br />
unter anderem elektrische Sägevorschübe<br />
und elektrische Materialeinschübe. Eine<br />
ganze Reihe von Maschinen ist bereits komplett<br />
mit elektrischen Antrieben ausgestattet.<br />
Sie setzen bei Schnittleistung, Abschnittgenauigkeit,<br />
Schnittverlauf und Standzeit<br />
des Sägewerkzeugs Maßstäbe. Darüber<br />
hinaus erzielen solche Maschinen hohe<br />
Energieeinsparungen.<br />
In Zeiten hoher Variantenvielfalt und<br />
geforderten Just-in-time-Lieferungen denken<br />
viele Unternehmen weiterhin intensiv<br />
über das Outsourcing von Leistungen nach.<br />
Gerade auch im Bereich der Anarbeitung<br />
wie dem Sägen wächst daher die Nachfrage<br />
nach Partnern mit Fachkompetenz und<br />
Erfahrung kontinuierlich. Um diesen Anforderungen<br />
gerecht zu werden, sind die Anarbeiter<br />
jedoch auf leistungsstarke und vielseitige<br />
Maschinen angewiesen, die möglichst<br />
viele Bearbeitungsschritte vereinen und je<br />
nach Anwendungsfall jederzeit modular<br />
erweiterbar sind. Ein Beispiel dafür sind<br />
Sägezentren für Rohre, Profile und Vollmaterial<br />
mit vielen vor- und nachgelagerten<br />
Bearbeitungen, die dadurch viel Zeit gegenüber<br />
Insellösungen einsparen können.<br />
Sägeanlagen für ein<br />
Rohr-Service-Center<br />
Das finnische Stahlbauunternehmen Ruukki<br />
setzt für sein Rohr-Service-Center Sägeanlagen<br />
der BEWO Cutting Systems B.V. aus<br />
dem niederländischen Tilburg ein. Bei der<br />
Auswahl waren die Kosten pro Sägeschnitt,<br />
Qualität und Flexibilität wichtige Parameter.<br />
Die Sägelinie Sigma ist u. a. mit Bundladermagazin<br />
für Materiallängen bis 9 m, Servoentgratanlage,<br />
digitalem Längenkontrollsystem,<br />
Stapler SCR und Ausfuhrstationen<br />
ausgestattet. Die Sägelinie ECH-115 hat ein<br />
Bundladermagazin für Materiallängen bis<br />
13 m, eine Entgratanlage, ein mechanisches<br />
Längenkontrollsystem sowie Stapler SCR<br />
und Ausfuhrstationen.<br />
Die Sägelinie Sigma (Bild 1) kann bis zu<br />
sechs Rohre gleichzeitig schneiden, 7.000<br />
Stück pro Stunde im Inlinemodus und<br />
15.000 Stück pro Stunde im Stand-alone-<br />
Modus. Der Motor mit 5,5-kW-Leistung<br />
erreicht eine Schnittgeschwindigkeit von 50<br />
bis 300 m/min. Es sind Rohrdurchmesser<br />
von 8 bis 90 mm möglich, daneben Stabmaterial,<br />
rechteckige und quadratische<br />
Profile von 10 mm x 10 mm bis 80 mm x<br />
80 mm. Optional ist simultanes Sägen bis<br />
102 mm möglich. Um beim Transport Schä-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen K 49<br />
Bild 1. Die Sägelinie Sigma kann bis zu sechs Rohre gleichzeitig schneiden, 7.000 Stück<br />
pro Stunde im Inlinemodus und 15.000 Stück pro Stunde im Stand-alone-Modus (Foto: BEWO).<br />
(130805401/1)<br />
den an den Rohren zu verhindern, werden<br />
sie hochkant gelagert, damit kein Kontakt<br />
mit der Unterseite oder der Ladefläche entsteht.<br />
Mit dem speziellen Klemmbackensystem<br />
können bis zu sechs Rohre gleichzeitig<br />
an vier Stellen pro Rohr fixiert werden,<br />
um eine hohe Spitzengeschwindigkeit zu<br />
erreichen.<br />
Eine servokontrollierte Entgratanlage<br />
bläst jedes Rohr separat aus, ohne es dabei<br />
zu stoppen. Das digitale Längenkontrollsystem<br />
speichert die Daten jedes separat<br />
gemessenen Rohrs und erstellt einen Qualitätsbericht,<br />
der an Kunden weitergeleitet<br />
werden kann. Der Stapler wird grafisch, die<br />
Sägelinie per Touchscreensteuerung programmiert<br />
und kann vorher den Abstapelprozess<br />
simulieren.<br />
Die Sägelinie ECH-115 kann Durchmesser<br />
von 10 bis 115 mm bearbeiten und ist<br />
robust genug für Wanddicken bis 15 mm.<br />
Außerdem ist die Maschine präzise, stabil<br />
und mit einem 6-Punkt-Spannsystem ausgestattet.<br />
Der 9,5-kW-Motor lässt eine Schnittgeschwindigkeit<br />
von 20 bis 300 m/min zu.<br />
Auch rechteckige und quadratische Profile<br />
von 10 mm x 10 mm bis 80 mm x 80 mm<br />
oder 100 mm x 60 mm werden schnell und<br />
genau gesägt. Außerdem kann die Sägelinie<br />
hochfeste Materialien verarbeiten. Ein servogesteuertes<br />
Antriebssystem erledigt die<br />
kontinuierliche Zufuhr von Rohren und Profilen<br />
und damit einen kontinuierlichen Sägeprozess.<br />
Durch automatische Kontrollpunkte<br />
wird das Entstehen von Staus bei der<br />
Handhabung der Rohre verhindert. Die<br />
Maschine kann für andere Sägeaufgaben<br />
einfach umgebaut werden. Dazu muss der<br />
Bediener lediglich die neuen Produktspezifikationen<br />
in die zentrale Steuerungseinheit<br />
eingeben. Anschließend werden die meisten<br />
Einstellungen der Sägelinie automatisch<br />
ausgeführt.<br />
Bei auftretenden Problemen kann man die<br />
Diagnostik am Touchscreen aufrufen. Elektrische<br />
und mechanische Bauelemente der<br />
Sägeanlagen in 3-D-Ansicht können auf<br />
einem separaten Computer gezeigt werden,<br />
wobei alle Bauteile mit Artikelnummern aufgelistet<br />
sind. Beide Sägelinien sind zudem<br />
für die Ferndiagnose mit einem Onlinesupport<br />
ausgestattet. Allgemein stellt der Hersteller<br />
neben den Sägemodulen auch Baugruppen<br />
für das Messen, Entgraten, Reinigen<br />
und Abstapeln der Sägeteile in vielen<br />
Varianten bereit.<br />
Weniger Schnittwiderstand<br />
und Geräusche<br />
Ein europaweit agierender Edelstahlgroßhändler,<br />
der auch individuelle Sägeabschnitte<br />
erzeugt, setzt die Sägetechnik der AMA-<br />
DA Machine Tools Europe GmbH, Haan, ein,<br />
um die Zuschnitte termingerecht bereitstellen<br />
zu können. Grundsatz ist es, dass alle<br />
eingehenden Aufträge kurzfristig bearbeitet<br />
und versendet werden. Dafür gibt es unter<br />
anderem einen Sägebereich mit acht Bandsägemaschinen,<br />
sechs davon von Amada.<br />
Dieses Unternehmen produziert nicht nur<br />
Band- und Kreissägemaschinen, sondern<br />
auch Bi- und Hartmetall-Bandsägebänder.<br />
Insbesondere beim Sägen von Chrom-<br />
Nickel-Legierungen ist die Geräuschentwicklung<br />
hoch und kann in ungünstigen<br />
Fällen deutlich über 100 dB liegen. Die<br />
Hauptursache dafür liegt im Auftreten von<br />
Vibrationen. Veränderungen der Verzahnungsgeometrie<br />
des Sägebandes führten<br />
bereits zu einer nennenswerten Reduzierung<br />
des Geräuschpegels. Einen weiteren<br />
Fortschritt gab es mit der Einführung der<br />
Pulse-Cutting-Technik von Amada.<br />
Dabei wird durch definiertes Pulsen des<br />
Sägebandes in Vorschubrichtung eine wellenartige<br />
Auf- und Abwärtsbewegung des<br />
Bandes erzeugt, was zu weniger Schnittwiderstand<br />
und damit auch zu einer geringeren<br />
Geräuschentwicklung führt. Ein weiterer<br />
Vorteil des Pulsens ergibt sich aus der geringeren<br />
thermischen Belastung des Sägezahns.<br />
Durch die Auf- und Abwärtsbewegung<br />
des Bandes kann das Kühlmittel besser<br />
an die Zahnspitze gelangen und so die Kühlwirkung<br />
verbessern. Außerdem sind die<br />
Späne beim gepulsten Sägen kurzspaniger.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
50 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />
Bild 2. Die bedienerfreundliche<br />
CNC-Maschinensteuerung der<br />
Bandsägemaschinen PCSAW<br />
beinhaltet Materialdaten für<br />
den Bi-und Hartmetall-<br />
Sägebandeinsatz (Foto: Amada).<br />
(130805401/2)<br />
Resultat ist eine längere Lebensdauer des<br />
Sägebandes.<br />
Bei ersten Schnittversuchen auf einer<br />
Bandsägemaschine PCSAW 430 (Bild 2) von<br />
Amada wurden zwei Stäbe in der Materialqualität<br />
1.4571 nebeneinander in Lage<br />
gesägt. Die Schnittzeit betrug 3 min 55 s,<br />
was einer Schnittleistung von 57 cm²/min<br />
entspricht. Dabei war nahezu kein Sägegeräusch<br />
zu hören. Daher wurde auch noch<br />
ein Modell PCSAW 530 AX angeschafft.<br />
Gesägt wurden damit Stäbe mit einem<br />
Durchmesser von 525 mm in den Materialqualitäten<br />
1.4301 und 1.4571. Als Sägeband<br />
kam erneut das Hartmetallsägeband<br />
Axcela G-Serie zum Einsatz. Beim Material<br />
1.4301 erzielte man eine Schnittleistung<br />
von 58 cm²/min, bei der Qualität 1.4571<br />
von 48 cm²/min. In allen Fällen war die<br />
Schnittqualität hoch.<br />
Die Pulse-Cutting-Bandsägen der PCSAW-<br />
Baureihe sind robuste, säulengeführte CNC-<br />
Vollautomaten für den schweren Einsatz<br />
sowohl mit Hartmetall- als auch mit Bimetallsägebändern.<br />
Die entsprechenden Sägeparameter<br />
sind für beide Bandtypen in der<br />
CNC-Steuerung hinterlegt. Für den Einsatz<br />
bei schwierig zu zerspanenden Werkstoffen<br />
eignet sich die AX-Ausführung. Im Unterschied<br />
zur X-Ausführung mit servohydraulischem<br />
Sägevorschub erfolgt er beim AX-<br />
Modell über einen präzisen, servoelektrischen<br />
Kugelrollspindelantrieb.<br />
Zudem ist das Maschinenkonzept der<br />
PCSAW-Baureihe durch ein effektives Späneausbürsten<br />
durch die sich automatisch<br />
nachstellenden Spänebürsten der 3-D-Doppelbürsteneinheit<br />
gekennzeichnet. Die Spanabfuhr<br />
erfolgt durch großflächig dimensionierte<br />
Kratzbandspäneförderer. Das manuelle<br />
Sägen kurzer Reststücke ohne aufwendiges<br />
Einmessen geschieht über die einfache<br />
Eingabe der gewünschten Abschnittlänge in<br />
die CNC-Steuerung und das Anlegen des zu<br />
sägenden Materials an eine automatisch<br />
positionierte, stabile Anschlagplatte.<br />
Trennt schwierige Werkstoffe<br />
Wenig Eisen, viel Nickel und Chrom – eigentlich<br />
ein Albtraum für jeden Zerspaner, jedoch<br />
werden diese Werkstoffe in vielen Branchen<br />
wegen ihrer hohen Widerstandsfähigkeit<br />
und Verschleißfestigkeit zunehmend eingesetzt.<br />
Mit ihnen häufig konfrontiert wird<br />
auch ein süddeutsches Materialprüfungs-<br />
Bild 3. Materialgrundfestigkeiten zwischen 1.200 und 1.400 N/mm² sind für die<br />
Vertikalbandsäge LPS60T mit Auflagetisch kein Problem (Foto: Behringer).<br />
(130805401/3)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen K 51<br />
institut, das zum Probensägen eine Vertikalbandsäge LPS60T (Bild 3)<br />
der Behringer GmbH, Kirchardt, mit Auflagetisch verwendet.<br />
Viele Metallzusammensetzungen lassen sich für die Prüfungszwecke<br />
nicht problemlos bohren, drehen oder sägen. Standardmaschinen<br />
stoßen da schnell an ihre Grenzen. Deshalb entschied sich das<br />
Institut im Bereich Sägetechnik für drei Anlagen von Behringer. Alles,<br />
was zu Kontrollzwecken unter die Sägebänder kommt, hat eine<br />
Besonderheit. Bei Bauteilen aus Großanlagen ist es die Dimension,<br />
die Kreativität allein beim Teilehandling und beim Einspannen er -<br />
fordert, bei anderen Teilen ist es das pure Gewicht. Wieder andere<br />
Proben machen Probleme aufgrund ihrer Materialzusammensetzung,<br />
denn jeder Spezialstahl verhält sich unter der Säge anders. Es<br />
besteht etwa die Gefahr von Verformungen aufgrund der Zähigkeit.<br />
Entscheidend ist das Zusammenspiel der Parameter Schnittgeschwindigkeit,<br />
Sägevorschub und Kühlung, daneben kommt es oft<br />
auch auf ein sauberes Schnittbild an. Bei Materialgrundfestigkeiten<br />
zwischen 1.200 und 1.400 N/mm² beispielsweise ist eine entsprechend<br />
leistungsfähige Sägemaschine entscheidend. In intensiven<br />
Schulungen wird das Know-how vermittelt, um das Potenzial der<br />
Sägemaschinen auszunutzen. Denn die Anwender erwarten nahezu<br />
nachbearbeitungsfreie Teile.<br />
Maßgenauigkeiten von 0,2 bis 0,3 mm auf 1 m schwer zerspanbaren<br />
Materialien sind durchaus möglich. Mit der Tisch-Vertikalbandsäge<br />
können zudem Bauteile von bis zu 6 t Gewicht gesägt werden.<br />
Bei Sonderlösungen auf der Basis von Standardmaschinen kommt es<br />
daher auf eine gute Kommunikation zwischen Anwender und<br />
Maschinenhersteller an. Gelegentlich werden dann Besonderheiten<br />
im Laufe der Zeit wegen der großen Nachfrage auch zum Standard.<br />
Lange noch nicht ausgereizt ist auch das Thema Tempo in der<br />
Sägetechnik. So läuft bei einem Stahlhändler in Südamerika eine<br />
Bandsägemaschine HBM540SC, die selbst in schwer zerspanbarem<br />
Material mit Schnittzeiten und Präzision punktet, die sich in der<br />
Wirtschaftlichkeitsrechnung niederschlagen. So konnte der Stahlhändler<br />
mit der neuen Maschine in zwei Tagen Material sägen, für<br />
das er vorher zwölf Tage brauchte.<br />
Um das Potenzial der SC-Technik (Speed Cutting) nutzen zu können,<br />
wurden alle Komponenten, die in der Anlage integriert sind,<br />
in die Steuerung eingebunden. Auch alle anderen Merkmale der<br />
Anlagen sind an das hohe Leistungspotenzial angepasst. Angefangen<br />
beim Sägerahmen der HBM-Maschine, ist alles auf eine hohe<br />
Beanspruchung ausgelegt. Der effektive Kraftfluss im Sägerahmen<br />
erlaubt günstige Bandspannkräfte und die Sägebandführungen sind<br />
an ihre Aufgabe angepasst.<br />
Der Antrieb ist mit einer Leistung von 26 kW so ausgelegt, dass<br />
ein hohes Drehmoment über ein breites Drehzahlspektrum zu sehr<br />
guten Ergebnissen unter anderem bei schwer zerspanbaren Werkstoffen<br />
führt. Ein Schnittdruck-Kontrollsystem verbindet den Servovorschub<br />
mit einer feinfühligen Schnittkraftregelung. Resultat sind<br />
ein konstanter Spanabtrag, höhere Schnittleistungen als bei konventionellen<br />
Systemen sowie ein zuverlässiger Schutz des Sägebandes<br />
vor Überbelastung. Weniger Schnittkosten durch höhere Bandstandzeiten<br />
werden ebenfalls erzielt. Die speziellen Bandführungen<br />
haben Düsen, die die Kühlemulsion direkt in den Schnittspalt einbringen.<br />
Eine Kühlmittelpumpe mit höherer Fördermenge bewirkt,<br />
dass Werkzeug und Material immer gut gekühlt sind.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
52 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />
Bild 4. Die vollelektrisch betriebene Bandsägemaschine MEBAe-cut 500 hat einen Durchlass<br />
von 500 mm x 500 mm (Foto: MEBA).<br />
Elektrischer Antrieb,<br />
vergrößerter Durchlass<br />
Ihre elektrisch angetriebenen Bandsägemaschinen<br />
der Serie MEBAe-cut hat die<br />
MEBA-Metall-Bandsägemaschinen GmbH,<br />
Westerheim, um das Modell MEBAe-cut 500<br />
(Bild 4) mit vergrößertem Durchlass von<br />
500 mm x 500 mm und breiterem Einsatzspektrum<br />
erweitert. Mit einer Antriebsleistung<br />
von 7,5 kW geht eine hohe Schnittleistung<br />
einher. Die elektrisch angetriebenen<br />
Maschinen bewirken Energie- und Kosteneinsparung,<br />
ein geräuscharmes und umweltfreundliches<br />
Arbeiten sowie Ressourcenschonung.<br />
Alle Antriebsmotoren der Maschinen werden<br />
mit Sanftanlauf betrieben, sodass keine<br />
Spannungsspitzen entstehen. Ihre elektrischen<br />
Achsen lassen sich feinfühlig, dynamisch<br />
und exakt bewegen. Dies wirkt sich<br />
positiv auf Schnittleistung, Abschnittgenauigkeit,<br />
Schnittverlauf und auf die Standzeit<br />
des Sägebands aus. Insgesamt haben elektrische<br />
Systeme einen deutlich geringeren<br />
Energiebedarf als hydraulische. Zum Beispiel<br />
bei der Materialspannung: Hydraulische<br />
Lösungen liefern permanent Druck und verbrauchen<br />
damit andauernd Energie. Elektrische<br />
Spanner hingegen benötigen nur während<br />
des Spann- und Lösevorgangs Energie,<br />
während der Bearbeitung selbst nicht.<br />
Gleichzeitig wird durch Elektrospanner die<br />
Gefahr von Leckagen vermieden.<br />
Temperaturschwankungen oder sonstige<br />
äußere Einflüsse beeinflussen die Bandsägemaschine<br />
nicht. Durch ihre elektrischen<br />
Antriebe läuft sie stets auf gleichbleibend<br />
hohem Niveau. Hydraulische Systeme sind<br />
stark temperaturabhängig und bedürfen<br />
großer Pflege durch Ölfilterung und Ölwechsel,<br />
damit eine Proportionaltechnik, zum<br />
Beispiel für Sägevorschubsysteme, reibungslos<br />
arbeitet. Bei elektrischen Einheiten entfällt<br />
diese Problematik.<br />
Auch was die Geräuschverminderung<br />
angeht, kann die Maschine punkten: Sie<br />
verursacht lediglich Sägegeräusche. Hydraulische<br />
Systeme stellen zum Teil eine erhebliche<br />
Lärmbelastung dar, verursacht durch<br />
Strömungs- und Laufgeräusche der Pumpen<br />
und Motoren, sogar während Stillstandund<br />
Nebenzeiten. Durch elektrische Antriebe<br />
kann der Lärmpegel in Produktionshallen<br />
deutlich reduziert werden. Dies verbessert<br />
die Arbeitsbedingungen und<br />
wirkt sich positiv auf die Umwelt aus.<br />
Im Rahmen der elektrischen<br />
Materialspannung<br />
wird im Hauptund<br />
Einschubspannstock<br />
das Material<br />
über einen servogeregelten<br />
Spindelantrieb<br />
gespannt. Der<br />
Spanndruck lässt sich<br />
für jeden Anwendungsfall<br />
individuell<br />
einstellen und über<br />
die Maschinensteuerung<br />
vorwählen. So<br />
(130805401/4)<br />
können beispielsweise auch dünnwandige<br />
Rohre sicher gespannt werden.<br />
Kombiniert mit dem Sägevorschubsystem,<br />
dem Materialeinschubsystem und den<br />
spielfreien Führungselementen des Herstellers,<br />
erreicht die Bandsägemaschine eine<br />
hohe Präzision und Zuverlässigkeit. Der<br />
Sägevorschub erfolgt über einen servogeregelten<br />
Kugelrollspindelantrieb mit automatischer<br />
Schnittdruck- und Vorschubüberwachung.<br />
Zusätzlich enthält die Säge eine Eilgangabsenkung<br />
des Sägerahmens. Das<br />
Materialeinschubsystem funktioniert ebenfalls<br />
über elektrische Servoachsen und<br />
Kugelrollspindel.<br />
Die Maschinenreihe MEBAe-cut liegt in<br />
den drei Modelltypen 300, 400 und 500 als<br />
Halbautomat oder 90°-Vollautomat vor. Alle<br />
Modelle der Baureihe sind auf hohe Produktivität<br />
ausgerichtet, ebenso für den Dauereinsatz<br />
im Ein- und Mehrschichtbetrieb. Das<br />
Sägen von Vollmaterialien und Rohren<br />
sowie das Bündel- und Hartmetallsägen<br />
gehören zu ihren klassischen Aufgaben.<br />
Die Späneentsorgung der Maschinen mit<br />
Kratzbandförderer ist beidseitig umsetzbar.<br />
Sie haben ein schwenkbares Steuerpult und<br />
eine beidseitige Lagerung der Bandscheiben<br />
für hohe Stabilität, gleichzeitig ist weniger<br />
Material erforderlich. Die ergonomische Pa -<br />
nelsteuerung lässt sich mit diversen Optionspaketen<br />
vernetzen. Dazu gehören ein Teleservice<br />
zur Fernwartung, das Erstellen von<br />
Sägeprogrammen<br />
in der<br />
(130805401/5)<br />
Bild 5. Mit einem serienmäßigen Drehzahlbereich von 20 bis 250<br />
min –1 eignet sich diese Hochleistungskreissägemaschine HCS160 MF<br />
für fast jede Sägeaufgabe (Foto: Behringer Eisele).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen K 53<br />
Arbeitsvorbereitung, der Import von Sägeprogrammen<br />
aus CAD-Systemen sowie eine<br />
DSTV-Schnittstelle und der Datenexport.<br />
Schnelle Kreissäge auch für<br />
schwierige Materialien<br />
Für hochqualitative Massenschnitte ausgelegt<br />
ist die Hochleistungskreissäge HCS160<br />
multifluid (Bild 5) von Behringer Eisele aus<br />
Weilheim/Teck. Sie ist mit einem speziellen<br />
Maschinengestell und einer fortentwickelten<br />
Späneabfuhr ausgestattet und zielt auf<br />
das Trennen hochlegierter, wärmebeständiger<br />
Stähle mit Festigkeiten von mehr als<br />
1.200 N/mm². Die Maschine verbindet dazu<br />
bewährte Sägetechnik mit hoher Variabilität<br />
und Anpassungsfähigkeit. Entsprechend der<br />
Bearbeitungsaufgabe und den Bedürfnissen<br />
des Sägeschnitts ermöglicht die Multifluidtechnik<br />
der Maschine den Einsatz verschiedener<br />
Kühlmedien: Von der Werkstückkühlung<br />
mittels Emulsion, über die Verwendung<br />
verschiedener Mikrosprüheinrichtungen bis<br />
hin zur Luftkühlung im Trockenschnitt. Ausgelegt<br />
ist die Hochleistungs-Kreissägeanlage<br />
für einen Werkstückdurchmesser bis<br />
160 mm. Der serienmäßige Drehzahlbereich<br />
von 20 bis 250 min –1 eignet sich für fast jede<br />
Sägeaufgabe.<br />
Das Maschinenkonzept wurde hinsichtlich<br />
der erweiterten Funktion für den Nass- und<br />
Trockenschnitt gestaltet. Ein Späneförderer<br />
mit integriertem Kühlmittelreservoir und<br />
Kühlmittelpumpe bewirkt die rasche Entsorgung<br />
anfallender Späne und Kühlschmieremulsion.<br />
Er kann zur Reinigung einfach aus<br />
der Maschine gefahren werden. Für eine<br />
bessere Schwingungsdämpfung wurde das<br />
Bild 6. Die<br />
Dreifachschnittsäge<br />
Rasacut MXS ist<br />
ausgelegt für<br />
Durchmesser bis<br />
50 mm (Foto: RSA).<br />
Maschinenkonzept noch steifer gestaltet.<br />
Die Sägeblattführung mit BVA (Blade Vibration<br />
Absorber) und aktivem Spänereinigungskonzept<br />
verlängert die Standzeit bei<br />
verbesserter Schnittoberfläche und sorgt<br />
insgesamt für einen präzisen, zügigen Nassoder<br />
Trockenschnitt.<br />
Die vollautomatisierte Kreissägemaschine<br />
ist daneben weiterhin auf eine maximale<br />
Ausbringung hin ausgelegt, ohne dabei die<br />
produktionsnahe und flexible Einbindung in<br />
nachgelagerte Fertigungsprozesse zu vernachlässigen.<br />
Denn die Anpassung an sich<br />
stetig wandelnde Anforderungen erfordert<br />
auch eine hohe Flexibilität bei der Materialhandhabung.<br />
Daher unterstützen verschiedene<br />
Zu- und Abfuhreinrichtungen sowie<br />
die Anbindung an Magazine und Lagersysteme<br />
die prozesssichere Unabhängigkeit<br />
von der Tag- oder Nachtschicht.<br />
Sägezentrum schnell umrüstbar<br />
Das modulare Sägezentrum Rasacut MXS<br />
(Bild 6) der RSA cutting systems GmbH,<br />
Schwerte, eignet sich für das Trennen von<br />
Rohren aus Stahl, Edelstahl und NE-Metallen<br />
mit kleinen Durchmessern von 6 bis 50 mm<br />
im Einzelschnitt und 8 bis 20 mm im Dreifachschnitt.<br />
Dabei wird eine Längengenauigkeit<br />
von +/-0,05 mm erreicht. Kennzeichnend<br />
sind zudem eine besonders schonende<br />
Oberflächenbehandlung, eine hohe Ausbringung<br />
sowie kurze Rüst- und Nebenzeiten.<br />
Beispielsweise lässt sich der Sägeblattwechsel<br />
in weniger als einer Minute durchführen.<br />
Ein modularer Bestandteil des Sägezentrums<br />
ist Rasafas, ein Modul zum Fasen der<br />
Rohre. Durch das Innen- und Außenfasen<br />
sowie Planen in einem Arbeitsgang werden<br />
die Flächen erzeugt, die für ein hermetisch<br />
(130805401/6)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
54 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />
Bild 7. Mit umfassenden Überwachungsfunktionen ist die Hochgeschwindigkeitssägeanlage<br />
SPA 150 ausgestattet (Foto: Trennjaeger).<br />
abgeschlossenes System wie Kraftfahrzeugleitungen<br />
auch bei hohem Druck zwingend<br />
sind. Die Zuführung der Rohre zur<br />
Säge erfolgt im Gegensatz zu Bündelsägen<br />
vollautomatisch. Die einzigen Aufgaben des<br />
Bedieners sind hierbei die Sichtprüfung<br />
sowie das Bereitstellen von ausreichend<br />
Rohmaterial.<br />
Für besonders hohe Reinheitsansprüche<br />
lässt sich das Sägezentrum jederzeit um das<br />
Reinigungsmodul Rasaclean erweitern. Vor<br />
allem für den Automotivebereich hat RSA<br />
eine spezielle Doppelwaschanlage entwickelt,<br />
die Rohre rückstandslos reinigt. Eine<br />
Ausblasstation befreit die Rohre von ersten<br />
Spänen nach Prozessen wie dem Sägen und<br />
Entgraten mittels Druck. Danach wird jedes<br />
Rohr einzeln in einer Waschkammer alkalisch<br />
gespült und anschließend auf einem<br />
Zwischentransport vom Medium freigeblasen.<br />
In einer zweiten Klarspülkammer werden<br />
letzte Emulsionsrückstände weggewaschen<br />
und die Rohre fleckenfrei gereinigt.<br />
Der nachgeschaltete Turbodry trocknet die<br />
Rohre. Zusätzlich steht für das Medium je<br />
nach Einsatzgebiet ein Partikelfilter für Partikel<br />
mit einer Größe ab 20 μm bereit.<br />
Weitere integrierbare Module sind das<br />
Messsystem Rasacheck, das jedes Werkstück<br />
für eine automatische 100%-Kontrolle einzeln<br />
misst, und der Portalroboter Rasaport<br />
für kurze Rüstzeiten und eine einfache<br />
Anpassung an wechselnde Behälterformate.<br />
Umfassende<br />
Überwachungsfunktionen<br />
Trennjaeger, Renchen, zur Wagner-Firmengruppe<br />
gehörend, hat für seine Sägemaschinen<br />
wie die Hochgeschwindigkeitssägeanlage<br />
SPA 150 (Bild 7) eine tiefergehende<br />
Analyse des Fertigungsflusses und der<br />
Materialhandhabung auf der Zufuhrseite<br />
(130805401/8)<br />
(130805401/7)<br />
sowie des geordneten Ablegens auf der<br />
Abfuhrseite durchgeführt.<br />
Ausgehend vom vorkommissionierten<br />
Materiallager, über Arbeitspapiere und<br />
Zuschnittlisten bis zur Anschnitt- und Reststücksortierung,<br />
Gutteilprüfung und gegebenenfalls<br />
Nachbearbeitung wie Wiegen,<br />
Bohren, Bürsten, Entgraten, Fasen, Zentrieren<br />
und Markieren entsteht ein Endprodukt,<br />
das entsprechend den individuellen<br />
Anforderungen auch geordnet in Boxen<br />
oder Behältnissen mittels Handhabungsoder<br />
Robotersystemen abgelegt werden<br />
kann.<br />
Die Sägemaschinen führen dabei eine<br />
Werkzeugüberwachung mit Rückmeldung<br />
durch und berücksichtigen den Verschleiß<br />
am Werkzeug. Zudem erfolgt eine Füllstandsüberwachung<br />
an Schmiersystemen.<br />
Insgesamt betrachtet wird ein datenbankgesteuertes<br />
Sägen in einem geschlossenen<br />
Kreislauf absolviert. Mitarbeiter müssen im<br />
Wesentlichen nur noch das Rohmaterial auflegen<br />
und auf der Abfuhrseite die Gutteilprüfung<br />
überwachen.<br />
Mithilfe von Kamerasystemen mit vernetzten<br />
Bussystemen werden auch die verbleibenden<br />
manuellen Arbeitsschritte vollständig<br />
automatisiert werden. Damit reicht<br />
die durchgehend automatisierte Prozesskette<br />
vom Rohteil bis zum geprüften Fertigteil,<br />
das dann direkt der Qualitätskontrolle übergeben<br />
wird. Dort wird die Entscheidung<br />
über die Auslieferung vorbereitet und diese<br />
letztendlich veranlasst.<br />
Trennt Ringe bis 6.500 mm<br />
Durchmesser<br />
Für das Trennen von Ringen bis 6.500 mm<br />
Durchmesser bei Wanddicken und Höhen<br />
bis 650 mm hat die JAESPA-<br />
Maschinenfabrik Karl Jäger<br />
GmbH, Spangenberg, die 8 t<br />
schwere vertikale Gehrungsbandsägemaschine<br />
Classic 900<br />
DGH (Bild 8) entwickelt. Gleichzeitig<br />
sind damit Gehrungsschnit-<br />
Bild 8. Bei der vertikalen Gehrungs bandsägemaschine<br />
Classic 900 DGH<br />
sind Gehrungsschnitte bis 45° und eine<br />
Schnittlänge von 920 mm möglich<br />
(Foto: JAESPA).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen K 55<br />
te bis 45° möglich, woraus eine Schnittlänge<br />
von 920 mm resultiert.<br />
Die Aufgabe war, die Ringe aus hochwarmfestem<br />
Kraftwerkstahl für Transportzwecke in<br />
bis zu zwölf Segmente zu zerlegen und vor<br />
Ort wieder zusammenzubauen. Die Maschine<br />
hat einen 11-kW-Motor, ein 54 mm breites<br />
Band und ist HM-tauglich. Die Bandgeschwindigkeit<br />
kann über einen Frequenzumrichter<br />
stufenlos von 18 bis 110 m/min geregelt werden.<br />
Ebenfalls zum Maschinenumfang zählen<br />
eine Steuerung, eine Fernbedienung und ein<br />
Schnittlinienlaser. Vor der Maschine befindet<br />
sich ein Indexdrehtisch, der die nahtlos ge -<br />
schmiedeten Ringe aufnimmt, mit sternförmig<br />
angeordneten HEM-Trägern.<br />
Die Maschinen der Reihe Classic haben<br />
einen senkrechten Sägebügel, der auf ± 45°<br />
und einseitig auf 30° geschwenkt werden<br />
kann. Sie haben einen geringen Platzbedarf<br />
und einen um 1° geneigten Sägebügel für<br />
günstigere Anschnittbedingungen. Einfach<br />
zu handhabende Zu- und Abfuhrrollenbahnen<br />
ergänzen die Maschinen, deren großer<br />
Tisch auch zum Spannen von Sonderabmessungen<br />
nutzbar ist. Beim Trennen von<br />
Flachmaterialien besteht eine deutlich günstigere<br />
Eingriffslänge des Sägebandes, wo -<br />
durch eine höhere Sägeleistung möglich ist.<br />
Ein automatischer Materialnachschub ist<br />
ebenfalls möglich. Die weiteren Maschinen<br />
der Classic-Reihe liegen mit Schnittlängen<br />
von 300, 400 und 500 mm vor.<br />
Bild 9. Beschichtete<br />
Bimetallsägebänder<br />
von Wespa erreichen<br />
Stand- und Schnittzeiten<br />
nahezu auf<br />
Hartmetall niveau<br />
(Foto: WESPA).<br />
Mit der Groß-Horizontal-Gehrungssäge<br />
Concept 750/1300 PG können 1.000 mm<br />
breite Doppel-T-Träger auf Gehrung ge -<br />
trennt werden. Die 6 t schwere Bandsägemaschine<br />
ist mit hydraulischen Heberollen<br />
und einem 11-kW-Antriebsmotor ausgestattet.<br />
Beispielsweise lassen sich mit ihr<br />
seewasserfeste 24"-Inconelrohre (Durchmesser<br />
610 mm) auf 45°-Gehrung trennen.<br />
Die stabilen 2-Säulen-Gehrungssägen liegen<br />
daneben in drei weiteren Größen vor,<br />
nämlich dem Modell Concept 340/630 PG<br />
mit 340 mm Durchlass in der Höhe und<br />
630 mm Spannbackenöffnung, den Typen<br />
Concept 500/800 PG und Concept<br />
800/1000 PG. Alle Maschinen sind mit<br />
motorisch verfahrbaren Messanschlägen<br />
und Rollenbahnen zu haben.<br />
Bimetallsägen mit<br />
Hartmetallergebnissen<br />
Von der WESPA Metallsägenfabrik Simonds<br />
Industries GmbH, Melsungen, kommt eine<br />
neue Generation von Bimetallsägebändern<br />
(Bild 9), die Leistungsergebnisse auf Hartmetallniveau<br />
verspricht. So übertraf eine<br />
Version (7.500 mm x 54 mm x 1,6 mm, 4/2<br />
ZpZ/Zähne per Zoll) beim Sägen von Edelstahl<br />
1.4462 (Vollmaterial) das bislang bei<br />
einem Anwender eingesetzte Hartmetallsägeband<br />
in allen geprüften Werkstückdurchmessern<br />
von 120 bis 400 mm. Die Schnitt-<br />
(130805401/9)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
56 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />
Bild 10. Die Rohrtrennmaschine Multi-Cut MC3-406 hat anstelle eines großen Sägeblatts drei<br />
kleinere Kreissägen, durch deren gleichzeitigen Eingriff und die anschließende Drehung um<br />
120° sich deutlich kürzere Taktzeiten ergeben (Foto: LINSINGER).<br />
zeiten lagen dabei um 3 bis 17 min unter<br />
den HM-Zeiten und waren teilweise um<br />
mehr als die Hälfte niedriger als bei<br />
Standard-Bimetall sägebändern.<br />
Mit den beschichteten Sägebandwerkzeugen<br />
und dem Programm Individual Performance<br />
Cutting (IPC) besteht damit eine<br />
wirtschaftliche Alternative zu Hartmetallprodukten,<br />
materialabhängig ohne Leistungseinbußen.<br />
Laut dem Hersteller sind bei den<br />
meisten Sägeanwendungen mindestens<br />
vergleichbare oder gegenüber konventionellen<br />
Bimetallwerkzeugen deutlich bessere<br />
Stand- und Schnittzeiten möglich.<br />
Dies gilt vor allem auch für das Bandsägen<br />
von Rohren, Trägern oder Profilen aus<br />
Normstahl. Dort werden meist schnelle Lieferzeiten<br />
verlangt, die bisher nur mit hartmetallfähigen<br />
Maschinen möglich waren<br />
oder beim Einsatz von BI-Sägebändern deutlich<br />
kürzere Standzeiten mit sich brachten.<br />
Die alternativen leistungsstarken Bimetallwerkzeuge<br />
lassen sich auf fast allen Bandsägemaschinen<br />
einsetzen.<br />
Drei Kreissägen gleichzeitig<br />
im Eingriff<br />
Die LINSINGER Maschinenbau GmbH aus<br />
dem oberösterreichischen Steyrermühl hat<br />
das neue Rohrwerk von VSB – ein Gemeinschaftsunternehmen<br />
von Vallourec SA<br />
(Frankreich) und Sumitomo Metal Industries<br />
Ltd. (Japan) – im brasilianischen Jeceaba<br />
(Bundesstaat Minas Gerais) mit zwölf Hightechsägen<br />
ausgestattet. Dabei handelt es<br />
sich um fünf Kreissägeanlagen für Stahl-<br />
(130805401/10)<br />
knüppel (KSS 1250), fünf Kreissägeanlagen<br />
für Rohrlagen (KSA 1600 L) und zwei stationäre<br />
Multi-Cut-Rohrtrennmaschinen<br />
(MC3, Bild 10).<br />
Die Rohrtrennmaschine eignet sich für das<br />
Trennen von Rohren mit Durchmessern zwischen<br />
150 und 660 mm und arbeitet nach<br />
einem speziellen Prinzip. Sie hat anstelle<br />
eines großen Sägeblatts drei kleinere Kreissägen,<br />
die auf einer radial drehbaren Scheibe<br />
angebracht sind und einen sauberen<br />
Schnitt erzeugen. Durch den gleichzeitigen<br />
Eingriff aller drei Sägen in das Rohr und die<br />
anschließende Drehung um 120° ergeben<br />
sich deutlich kürzere Taktzeiten. So liegt<br />
etwa die reine Trennzeit für ein P110-Stahlrohr<br />
der Dimension 244 mm x 13,5 mm bei<br />
8 s. Fällt eine Säge aus, kann die Maschine<br />
zwar mit etwas geringerer Leistung, aber<br />
ohne Unterbrechung bis zum planmäßigen<br />
Wechsel der Sägeblätter weiterarbeiten. So<br />
werden Produktionsstillstände vermieden.<br />
Im Gegensatz zu den großen und daher<br />
teuren Blättern konventioneller Stahlkreissägen<br />
können in der MultiCut-Maschine<br />
deutlich kleinere und entsprechend günstigere<br />
Einmalsägeblätter verwendet werden.<br />
Zusammen mit der konstruktionsbedingt<br />
höheren Standzeit der kleineren Sägeblätter<br />
bewirkt dies niedrigere Werkzeugkosten.<br />
Darüber hinaus sparen die dünnen Schnittbreiten<br />
Material ein.<br />
Es erfolgt ein vollautomatischer Werkzeugwechsel,<br />
den ein Roboter vornimmt,<br />
sobald eine bestimmte Schnittanzahl<br />
erreicht ist. Er wechselt alle drei Sägeblätter<br />
in 90 s. Bezogen auf eine Maschinenlebensdauer<br />
von 20 Jahren entspricht die dadurch<br />
erzielte Zeitersparnis mehr als einem halben<br />
Jahr im Dreischichtbetrieb. Insgesamt soll<br />
sich die Rohrtrennmaschine gegenüber konventionellen<br />
Sägen innerhalb von zwei bis<br />
drei Jahren amortisiert haben.<br />
(sm 130805401) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
«<br />
IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN PRODUKTE/LEISTUNGEN<br />
FOLGENDER UNTERNEHMEN ANGESPROCHEN:<br />
AMADA Machine Tools Europe GmbH<br />
Amada Allee 3<br />
42781 Haan<br />
Tel. +49 2104 1777-0<br />
www.amadamachinetools.de<br />
Behringer GmbH<br />
Industriestraße 23<br />
74912 Kirchardt<br />
Tel. +49 7266 207-0<br />
www.behringer.net<br />
BEWO Cutting Systems B.V.<br />
De Kroonstraat 15<br />
5048 AP Tilburg<br />
Niederlande<br />
Tel. +31 13 4676915<br />
www.bewo.nl<br />
Behringer Eisele GmbH<br />
Austraße 29<br />
73235 Weilheim an der Teck<br />
Tel. +49 7023 95757-0<br />
www.behringer.net<br />
JAESPA-Maschinenfabrik Karl Jäger GmbH<br />
Jahnstraße 21<br />
34286 Spangenberg<br />
Tel. +49 5663 505-0<br />
www.jaespa.de<br />
LINSINGER Maschinenbau GmbH<br />
Dr.-Linsinger-Straße 24<br />
4662 Steyrermühl<br />
Österreich<br />
Tel. +43 7613 8840<br />
www.linsinger.com<br />
MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH<br />
Lindenstraße 6 – 8<br />
72589 Westerheim<br />
Tel. +49 7333 9644-0<br />
www.meba-saw.de<br />
RSA cutting systems GmbH<br />
Adolph-Kolping-Straße 14<br />
58239 Schwerte<br />
Tel. +49 2304 9111-0<br />
www.rsa.de<br />
Trennjaeger<br />
Robert-Bosch-Straße 1<br />
77871 Renchen<br />
Tel. +49 7843 700-0<br />
www.trennjaeger.de<br />
WESPA Metallsägenfabrik<br />
Simonds Industries GmbH<br />
Spangenberger Straße 61<br />
34212 Melsungen<br />
Tel. +49 5661 9263-0<br />
www. individual-cutting.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
58 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />
Sägen, Lagern und Handhaben –<br />
immer intelligenter<br />
KASTO stellt die Weichen neu<br />
Achern. Zu den FutureDays 2013 lud in diesem Jahr wieder einmal die<br />
KASTO Maschinenbau GmbH ein. Unter dem Leitwort »MEHR« standen<br />
diesmal u. a. eine Hochleistungsbandsägemaschine für Aluminiumschnitte<br />
und das Lagerverwaltungssystem KASTOlvr im Mittelpunkt, aber auch<br />
Themen wie Bedienerfreundlichkeit oder mehr Effizienz beim Abschnitthandling<br />
gehörten dazu. Darüber hinaus wurde die neue Managementspitze<br />
vorgestellt.<br />
WW K Auf über 4.500 m² Ausstellungsfläche<br />
konnten sich die Besucher der FutureDays<br />
über neue, richtungsweisende Konzepte<br />
und leistungsstarke Produkte des Unternehmens<br />
informieren. Im Stammwerk fanden<br />
Livevorführungen der Säge- und Lagerlösungen<br />
statt und die Gäste konnten Einblicke<br />
in die Fertigung und Logistik gewinnen.<br />
Es hatten sich zahlreiche Unternehmen, die<br />
mit KASTO kooperieren, in einer Ausstellung<br />
präsentiert. Außerdem fanden Fachvorträge<br />
statt, beispielsweise von Oliver Ellermann,<br />
dem Vorstand des Bundesverbands Deutscher<br />
Stahlhandel (BDS AG), über die Situation<br />
im Stahlhandel in den kommenden<br />
Jahren.<br />
2013 – ein besonderes Jahr<br />
Das Jahr 2013 dürfte als ein besonderes Jahr<br />
in die Unternehmensgeschichte eingehen.<br />
Am 1. Mai konnte Dipl.-Betriebswirt (VWA)<br />
Armin Stolzer sein 25-jähriges Jubiläum als<br />
Geschäftsführer des Unternehmens feiern.<br />
Darüber hinaus ist er seit Kurzem auch alleiniger<br />
geschäftsführender Gesellschafter (siehe<br />
auch »<strong>stahlmarkt</strong>« 03.2013, S. 43/44).<br />
Aufgrund der neuen Situation hat er einige<br />
Bereiche umorganisiert und nun die Familie<br />
verstärkt »ins Boot« geholt. Neben seiner<br />
Ehefrau Ruth Bäumler-Stolzer lenken nun<br />
auch seine beiden Töchter Stephanie Bäumler<br />
und Nicole Krebber sowie deren Partner<br />
das Unternehmen mit. Stephanie Bäumler,<br />
mit einem Masterabschluss der Universität<br />
St. Gallen in Informations-, Medien- und<br />
Technologiemanagement, ist seit 2011 im<br />
Unternehmen und inzwischen Prokuristin<br />
und Mitglied der Geschäftsführung. Nicole-<br />
Désirée Krebber ist Diplom-Ingenieurin (TU<br />
Darmstadt) und Assistentin der Geschäftsleitung.<br />
Sie ist seit März dieses Jahres im<br />
Bereich Produkt- und Prozessentwicklung<br />
aktiv und auch Handlungsbevollmächtigte.<br />
Aluminium sägen<br />
Ein besonderes Highlight auf den Future-<br />
Days war die neue Hochleistungsbandsägemaschine<br />
KASTOmaxcut A 6 x 16 ALU. Sie<br />
(130805499/2)<br />
Die neue Maxcut A6 x 16 ALU:<br />
An jeder Führungssäule sind<br />
jeweils zwei Linearführungseinheiten<br />
mit je sechs<br />
spielfrei eingestellten<br />
Führungswagen angeordnet.<br />
Das System gewährleistet<br />
somit hohe Steifigkeit,<br />
maximale Dämpfung und<br />
Schnittpräzision. Mittels<br />
Vakuumsystem werden hier<br />
die Platten nach dem Sägen<br />
zur weiteren Verwendung<br />
abgelegt (Fotos: KASTO).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen K 59<br />
Armin Stolzer mit seinen beiden Töchtern<br />
Nicole-Désirée Krebber (links) und<br />
Stephanie Bäumler (rechts).<br />
wurde in enger Kooperation mit den GLEICH<br />
Aluminiumwerken entwickelt und sorgt<br />
dort für saubere hochpräzise Schnitte bei<br />
ALU-Gussblöcken. Die Anlage zeichnet sich<br />
u. a. durch eine gleichbleibende Qualität bei<br />
hoher Schnittleistung, einfache Bedienung<br />
und geringe Stillstandzeiten aus.<br />
Die Hochleistungsbandsägemaschine mit<br />
12 m Länge und 6,8 m Breite überzeugt<br />
durch eine hohe Verfügbarkeit. Die Stillstandzeiten<br />
liegen unter 3 min, der vollautomatische<br />
Betrieb ist über mehrere Tage<br />
hinweg gewährleistet. »Die Maxcut ist eine<br />
der stärksten Maschinen am Markt und aufgrund<br />
ihrer extrem schweren Bauart für den<br />
mittleren bis sehr harten Produktionseinsatz<br />
(130805499/1)<br />
ausgelegt sowie für den Einsatz von Bi-<br />
Metall- und Hartmetallbändern geeignet«,<br />
teilt KASTO mit.<br />
Die Schnittgeschwindigkeit der Anlage<br />
lässt sich stufenlos von 300 bis 3.000 m/min<br />
regeln. Die Maschine ist mit einer Schrägstellung<br />
des Sägewerkzeugs durch asymmetrische<br />
Anordnung der beiden Sägeköpfe<br />
ausgestattet. Dies bewirkt eine verkürzte<br />
Werkzeugeingriffslänge während der Eintauchphase<br />
und schont dadurch das Sägeband.<br />
Die Verfahrgeschwindigkeit lässt sich<br />
auf Kundenwunsch stufenlos von 0,5 bis<br />
500 mm/min regeln. Die Anlage ist mit der<br />
KASTO-Sägemaschinensteuerung Techno-<br />
Control ausgestattet.<br />
Für jede Säge individuelles<br />
Handling<br />
KASTO ist nach eigenen Angaben der weltweit<br />
einzige Hersteller, der Maschinen für<br />
sämtliche drei Sägeverfahren (Bügel-, Bandund<br />
Kreissägen) anbietet. Für die Kompaktund<br />
Universalsägen von KASTO gibt es in -<br />
zwischen ein umfassendes Baukastensystem,<br />
das gerade auch von kleinen und mittleren<br />
Unternehmen geschätzt wird. Dort<br />
kommt es mehr und mehr darauf an, durch<br />
einfache Maschinenbedienung und optimales<br />
Materialhandling effizient und wirtschaftlich<br />
zu arbeiten.<br />
Lagersysteme optimieren<br />
die Fertigung<br />
Bemerkenswert ist zudem das KASTO-Längslagersystem<br />
UNILINE 3.0. Es optimiert seit<br />
Kurzem die Herstellung von Blechen unterschiedlichster<br />
Art bei dem niederlän dischen<br />
Anbieter von Stahlhalbzeugen de Cromvoirtse.<br />
Die Anlage sorgt für eine höhere Qualität<br />
der gefertigten Teile und ermöglicht einen<br />
24-h-Betrieb, der mannlos gefahren werden<br />
kann. KASTO realisierte das Lagersystem<br />
doppelseitig, in kurzer Zeit für das Blechtafelformat<br />
1.500 mm x 3.000 mm mit einer<br />
Nutzlast von 3 t und 923 Lagerplätzen.<br />
Mehrwert für eine intelligente<br />
und schlanke Produktion<br />
Im Softwarebereich ging es auf den Future-<br />
Days z. B. darum, eine innovative Bedieneroberfläche<br />
zur Verfügung zu stellen, die<br />
optimalen Bedienkomfort bietet. Außerdem<br />
zeigte sich, dass bei den Lagerverwaltungssystemen<br />
die Simulation zur Prozessoptimierung<br />
und zur virtuellen Inbetriebnahme in<br />
Zukunft immer stärker eine Rolle spielen<br />
dürfte. Dabei lassen sich auch komplexe<br />
Zusammenhänge abbilden. Hier zeigt sich<br />
ganz besonders, dass KASTO seine Lagerund<br />
Logistiksysteme konsequent und auf<br />
höchster Innovationsstufe weiterentwickelt.<br />
Das Unternehmen befindet sich längst auf<br />
dem Pfad »Industrie 4.0«.<br />
Dahinter stecken zahlreiche bestens ausgebildete<br />
Mitarbeiter. Wichtig sei es, Vorund<br />
Querdenker zu unterstützen, die ständig<br />
auf der Suche nach Verbesserungen und<br />
neuen Ideen sind, heißt es bei KASTO. Rd.<br />
1,2 Mill. € werden deshalb jährlich in die<br />
betriebliche Aus- und Weiterbildung investiert.<br />
Seine führende Rolle – in Technologie<br />
und Stückzahlen – als Anbieter von Metallsägemaschinen<br />
und automatischen Lagersystemen<br />
basiert auf über 140 Patenten und<br />
wird durch über 135.000 in alle Welt gelieferte<br />
Sägemaschinen sowie über 1.600 in -<br />
stallierte Automatiklager eindrucksvoll do -<br />
kumentiert.<br />
(sm 130805499) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
KASTO Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 14<br />
77855 Achern-Gamshurst<br />
Tel. +49 7841 61-0<br />
www.kasto.de
60 K Special: Trennende Fertigungverfahren: Sägen<br />
Erfolgreiche Fachmesse für Stahlexperten<br />
Kaltenbachs IPS 2013 stößt auf großes Interesse<br />
Lörrach. Anlässlich der hauseigenen Fachmesse »International Partners<br />
in Steel« (IPS) Mitte Mai dieses Jahres präsentierte sich die badenwürttembergische<br />
Kaltenbach-Gruppe in einem neuen, überarbeiteten<br />
Erscheinungsbild. Weitere Innovationen waren mehrere Maschinen, die auf<br />
der IPS erstmalig im Echtzeitbetrieb zu sehen waren.<br />
WW K Zusammen mit 35 Partnerunterneh -<br />
men zeigte die Kaltenbach-Gruppe auf<br />
rd. 3.000 m 2 neueste Entwicklungen und<br />
Trends der Prozesskette der Profil- und<br />
Blechbearbeitung. Rd. 1.300 Fachbesucher<br />
aus 45 Ländern informierten sich auf der<br />
viertägigen IPS 2013 nicht nur über die<br />
Blech-, Rohr- und Profilbearbeitung, sondern<br />
auch über Trenn- und Schweißtechnologien,<br />
Umformen, Oberflächenbearbeitung<br />
sowie über aktuelle Softwarelösungen.<br />
Deutschland machte unter den EU-Ländern<br />
mit rd. 34 % den größten Besucheranteil<br />
aus, Europa (ohne Deutschland) kam auf rd.<br />
40 %.<br />
Werte nach außen transportieren<br />
2013 ist für Kaltenbach ein Jahr des Strukturwandels.<br />
Der weltweit tätige Systemlösungsanbieter<br />
für die Stahlbranche hat<br />
wichtige Bereiche der Gruppenstruktur wie<br />
IT und Personalführung zentralisiert, um<br />
die Integration der Einzelunternehmen zur<br />
Gruppe voranzutreiben.<br />
Und auch das Erscheinungsbild ist im<br />
Wandel. Dabei ist es für die Unternehmensgruppe,<br />
die sich auf den Anlagenbau für die<br />
Metallbearbeitung spezialisiert hat, insbesondere<br />
mit Blick auf die Zukunft wichtig,<br />
die starken Wurzeln und die prägenden<br />
Werte immer im Auge zu behalten. So sei<br />
Kaltenbach im internationalen Wettbewerb<br />
vor allem für Stabilität, Leistungskraft, Wertund<br />
Qualitätsbewusstsein bekannt, hieß es.<br />
Diese Werte sollten an Kunden aus der<br />
weltweiten Stahlbranche vermittelt werden,<br />
wie Kaltenbach in der Ausschreibung für die<br />
Konzeption einer neuen Corporate Identity<br />
(CI) und eines neuen Corporate Design (CD)<br />
deutlich machte. Ein mehrköpfiges, internationales<br />
Kaltenbach-Team entschied sich<br />
schließlich für die Idee der Agentur qu-int.<br />
Gemeinsam mit dieser veränderte Kaltenbach<br />
das Erscheinungsbild, das gruppenweit<br />
umgesetzt wird.<br />
»Das neue Design ist Ausdruck für den<br />
Strukturwandel, den wir derzeit vollziehen«,<br />
so CEO Valentin Kaltenbach. Das neue Logo<br />
soll die Entwicklung der Gruppe vom Anbieter<br />
der Kreissäge zum Systemanbieter deutlich<br />
machen. »Ein weiterer Markenbaustein<br />
hilft uns, die emotionale Ausstattung von<br />
Kaltenbach und unsere Haltung zu transportieren«,<br />
so Kaltenbach und meint damit die<br />
Kernaussage »Powerful Solutions – Passionate<br />
People«. Der Hinweis »Made in Ger-<br />
CEO Valentin Kaltenbach (Fotos: Kaltenbach)<br />
(130705305/1)<br />
Fakten zur IPS<br />
<br />
Kaltenbach alle zwei Jahre statt. Besonders ist,<br />
dass die Kaltenbach-Gruppe gemeinsam mit den<br />
Partnern die komplette Prozesskette für den Stahlbau<br />
und -handel präsentiert. Genutzt wird die<br />
Veranstaltung als Plattform, um sich über Entwicklungen<br />
in der Branche zu informieren sowie<br />
Kontakte zu knüpfen.<br />
Auch dieses Jahr bot das umfangreiche Rahmenprogramm<br />
wieder Einblicke in verschiedene<br />
Aspekte der Stahlbearbeitung. In geführten Praxistouren<br />
gelangten die IPS-Besucher zu regionalen<br />
Stahlhändlern und Stahlverarbeitern. Auf dem<br />
Programm standen der Besuch der Kaltenbach-<br />
Produktionsstätte im französischen Burnhaupt-<br />
Le-Haut sowie der Besuch der Carl Spaeter AG in<br />
Birsfelden in der Schweiz.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
(130705305/2)<br />
(130705305/3)<br />
Die effiziente Plasma-Brennschneideinheit sorgt für maximale Produktivität.<br />
Kaltenbach bietet innovative Lösungen für das Bohren u. a.<br />
im mittleren und schweren Stahlbau und Stahlhandel.<br />
many« soll künftig zudem auf vielen Prospekten,<br />
Produktflyern und Imagemappen<br />
von Kaltenbach zu sehen sein. Er dient als<br />
zusätzliches Instrument, die Kaltenbach-<br />
Qualität zu kommunizieren.<br />
Maschinen erstmalig<br />
im Echtzeitbetrieb<br />
Erstmalig im Echtzeitbetrieb zu erleben war<br />
das Blechbearbeitungszentrum KF 2612 für<br />
den Stahl-, Maschinen- und Apparatebau<br />
sowie die Hochleistungsbohrmaschine KDL<br />
1318 für den Stahlhandel und den schweren<br />
Stahlbau.<br />
Das Blechbearbeitungszentrum verfügt<br />
über einen Bohrspindelantrieb mit 34,5 kW<br />
und eine maximale Drehzahl von 2.500 U/<br />
min. Bewerkstelligt werden Bleche bis zu<br />
einer Dicke von 100 mm. Mit der KF-Anlage<br />
lassen sich viele Anwendungen durchführen.<br />
Dazu gehören Bohren und Schneiden<br />
von Blechen, Blechstreifen und Flachstählen<br />
für Kopf-, Fußplatten und Knotenbleche. Zu<br />
den Pluspunkten der Maschine zählen die<br />
wartungsfreie Bohreinheit, der saubere Ar -<br />
beitsbereich sowie die Möglichkeit des noch<br />
schnelleren und präziseren Arbeitens.<br />
Bohrungen bis zu einem Durchmesser von<br />
50 mm kann die Hochleistungsbohrmaschine<br />
KDL 1318 durchführen. Die Leistungen<br />
des Bohrspindelantriebs stimmen mit der<br />
des Blechbearbeitungszentrums überein.<br />
Die KDL 1318 steht für ein hohes Zerspanungsvolumen<br />
auch bei schweren Anwendungen<br />
sowie ein konstant hohes Drehmoment<br />
während des Bohrprozesses.<br />
(sm 130705305) K<br />
Fakten zur Kaltenbach-Gruppe<br />
Die Kaltenbach-Gruppe, 1887 gegründet, ist ein<br />
Familienunternehmen in vierter Generation. Kaltenbach<br />
beschäftigt rd. 290 Mitarbeiter am Standort<br />
Lörrach, über 500 Mitarbeiter gruppenweit. Zu<br />
der Gruppe gehören neun Tochterunternehmen<br />
und 17 Vertretungen. Das Umsatzziel liegt nach<br />
Unternehmensangaben für 2013 bei 78 Mill. €.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Kaltenbach GmbH + Co KG<br />
Blasiring 4<br />
79539 Lörrach<br />
Tel. +49 7621 175-0<br />
www.kaltenbach.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
62 K<br />
NETZWERK STAHLHANDEL<br />
WIRD ARGE-SMD<br />
Linz. Wie die Wirtschaftskammer Oberösterreich<br />
(WKOÖ) mitteilt, wurde am 19. Juni 2013<br />
die Arbeitsgemeinschaft Stahl- und Metalldistribution<br />
(ARGE-SMD) vom erweiterten Präsidium<br />
der WKOÖ offiziell genehmigt.<br />
Das bisherige Netzwerk Stahlhandel wird<br />
somit von der ARGE-SMD (ARGE Stahl- und<br />
Metalldistribution), die nun über eine eigene<br />
Rechtspersönlichkeit verfügt, abgelöst.<br />
www.wko.at/ooe/baueisenholz<br />
/<br />
Rohstahlproduktion<br />
im Juni<br />
Düsseldorf. Im Juni ist die Rohstahlerzeugung<br />
in Deutschland um 2 % im Vergleich<br />
zum Vorjahresmonat auf 3,68 Mill. t zurückgegangen.<br />
Im zweiten Jahresviertel sank sie<br />
um 1,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal,<br />
legte allerdings um 2 % gegenüber dem Vorquartal<br />
zu. Insgesamt wird im bisherigen<br />
Jahresverlauf der Vorjahreszeitraum nur<br />
leicht unterschritten. Mit einer Kapazitätsauslastung<br />
von effektiv 85 % im ersten Halbjahr<br />
verläuft die Mengenkonjunktur in der<br />
Stahlindustrie in Deutschland in Anbetracht<br />
der äußeren Umstände relativ solide. Allerdings<br />
gestaltet sich die wirtschaftliche Lage<br />
außerordentlich schwierig angesichts weiterhin<br />
hoher und volatiler Rohstoffkosten sowie<br />
der erheblichen Unterauslastung der Produktionsanlagen<br />
in weiten Teilen Europas.<br />
(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />
(sm 130805494) K<br />
(sm 130805418) K<br />
BEHRINGER-HAUSMESSE<br />
»ERLEBNISWELT SÄGEN 2013«<br />
Kirchardt. Bereits zum fünften Mal fand die<br />
Hausausstellung »Erlebniswelt Sägen« auf dem<br />
Firmengelände des Sägemaschinenherstellers in<br />
Kirchardt statt. Schwerpunkte der Ausstellung<br />
ergaben sich aus dem umfangreichen Produktspektrum<br />
an Bandsägeanlagen und leistungsstarker<br />
EISELE-Kreissägentechnologie.<br />
Unter dem Banner der »Partners For Steel«<br />
(P4S) zeigten das französische Schwesterunternehmen<br />
Vernet Behringer und die Rösler Oberflächentechnik<br />
GmbH schlüsselfertige Systemlösungen<br />
für Stahlhandel und den Stahlbau. Sie<br />
kombinieren Sägen, Bohren, Strahlen und La -<br />
ckieren mit komplexen Handlingsystemen aus<br />
einer Hand.<br />
In den Fachvorträgen ging es um wirtschaft liche<br />
und technologische Aspekte in der Sägetechnik,<br />
außerdem gab es Livevorführungen an den<br />
Maschinen. Themen waren »Hochleistungszerspanung<br />
von Stahl und hochlegierten Werkstoffen«,<br />
»Wirtschaftliches Trennen von Alu minium<br />
mit Band- und Kreissägen« sowie »Systemlösungen<br />
für Industrie, Stahlhandel und Stahlbau«.<br />
Mehr über die Sägetechnik der Behringer-<br />
Gruppe finden Sie im Artikel »Sägeproduktivität<br />
noch lange nicht am Ende« in diesem Heft ab<br />
Seite 48.<br />
www.behringer.net<br />
/<br />
(sm 130805497) K<br />
RISKANTER SCHUTZ<br />
VON TRADE SECRETS<br />
Düsseldorf. Kleine europäische Unternehmen<br />
können sich einen optimalen Schutz ihrer Innovationen<br />
oft nicht leisten. Große Hoffnungen<br />
setzt der Verband deutscher Maschinen- und<br />
Anlagenbauer (VDMA) in diesem Zusammenhang<br />
auf das einheitliche EU-Patent, das ab Frühjahr<br />
2014 die Rechtssicherheit innerhalb der EU<br />
erhöhen und den Schutz von Erfindungen insbesondere<br />
für kleine und mittlere Unternehmen<br />
(KMU) erleichtern soll. Das neue System birgt<br />
jedoch Risiken.<br />
Grundsätzlich handelt es sich bei dem neuen<br />
Patent um ein zusätzliches Instrument. Das<br />
heißt, ein nationales oder ein Europäisches<br />
Patent, das für beliebig viele der 36 Vertragsstaaten<br />
des Europäischen Patentübereinkommens<br />
(EPÜ) Gültigkeit besitzt, kann auch weiterhin<br />
beantragt werden. Der Unterschied zwischen<br />
den beiden europäischen Systemen ist: Das bisherige<br />
europäische Patentbündel gilt nicht automatisch<br />
für alle EPÜ-Vertragsstaaten. Es muss in<br />
jedem Mitgliedstaat, in dem es gelten soll, validiert<br />
werden. Obwohl das EU-Patent für Unternehmer<br />
zunächst den größtmöglichen Schutz<br />
bietet, kann es jederzeit von Wettbewerbern<br />
angegriffen werden. Im Extremfall könnte man<br />
die Rechte an seinen Entwicklungen in allen Ländern<br />
verlieren.<br />
Eine Gefahr beim EU-Patent ist, dass Mitbewerber<br />
aus allen teilnehmenden Staaten auf eine<br />
Erfindung aufmerksam werden. Da die meisten<br />
deutschen Unternehmen ihre Produkte in andere<br />
europäische Länder exportieren und sie dementsprechend<br />
auch dort vor Plagiaten schützen müssen,<br />
ist eine Nichtanmeldung kein Ausweg aus<br />
dem Dilemma. Gerade für KMU und Einzelpersonen<br />
kann eine ergänzende Patentrechtsschutzversicherung<br />
hier zusätzliche Sicherheit schaffen.<br />
Das bisherige Anmelde- und Prüfungsverfahren<br />
bleibt auch für das neue System gültig: Bevor<br />
das Europäische Patent erteilt wird, muss geprüft<br />
werden, ob die Anmeldung den Erfordernissen<br />
für Patentierbarkeit genügt. Ist das Patent erteilt,<br />
kann der Erfinder bis zu einem Monat danach<br />
beantragen, dass das Europäische Patent eine<br />
einheitliche Wirkung in der EU haben soll. Je<br />
nach Absatzmarkt muss ein Unternehmer ab -<br />
wägen, welches Instrument in seinem Fall das<br />
Beste ist.<br />
(sm 130805275) K<br />
THYSSENKRUPP STEEL EUROPE<br />
ERHÄLT DEUTSCHEN<br />
BILDUNGSPREIS 2013<br />
Duisburg. Im April 2013 haben die TÜV SÜD<br />
Akademie und EuPD Research Sustainable<br />
Management Unternehmen ausgezeichnet, die<br />
sich in Deutschland besonders vorbildlich für die<br />
Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter einsetzen<br />
und so deren Kreativität fördern. Die Thyssen-<br />
Krupp Steel Europe AG gehörte dazu und erhielt<br />
in der Stuttgarter Staatsgalerie den ersten Preis<br />
in der Kategorie »Produktion / Großunternehmen«.<br />
Um den Deutschen Bildungspreis 2013<br />
haben sich insgesamt 133 Unternehmen be -<br />
worben.<br />
(sm 130705238) K<br />
VRW VERGRÖSSERT SORTIMENT<br />
UND LAGERFLÄCHE<br />
Schwäbisch Gmünd. Die 2002 gegründete<br />
VRW Eisen- und Metallhandelsgesellschaft mbH<br />
ist einer der führenden Eisenhändler in der Re -<br />
gion um Schwäbisch Gmünd. Pluspunkte des<br />
Unternehmens sind u. a. die schnelle Lieferfähigkeit<br />
sowie die laufend breiter werdende Produktpalette.<br />
Zu den neuesten Erweiterungen im Sortiment<br />
gehören die Flach- und Vierkantspezialitäten<br />
S355J0/J2, die ab Lager lieferbar sind. Erhältlich<br />
sind die Produkte in gewalzter und geschmiedeter<br />
Form. Neu im Portfolio hat VRW zudem<br />
Stranggussprodukte in den Ausführungen rund,<br />
flach, vierkant und als Blockzuschnitt aus der<br />
Kokille. Andere Qualitäten und Abmessungen<br />
sind auf Anfrage erhältlich.<br />
Letztes Jahr vergrößerte VRW ihr Stahlhandelslager<br />
um 5.500 m 2 , was eine Erweiterung der<br />
drei Hallen mit einer Gesamtfläche von 7.000 m 2<br />
und des Außenlagers mit rd. 3.000 m 2 bedeutet.<br />
Ein ausführliches Porträt des baden-württembergischen<br />
Unternehmens folgt im »<strong>stahlmarkt</strong>«,<br />
Heft 11.2013.<br />
/<br />
VRW Eisen- und Metallhandels GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 14<br />
73529 Schwäbisch Gmünd<br />
Tel. +49 7171 10456-0<br />
www.vrw-gmbh.de<br />
(sm 130805411) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Aus den Unternehmen K 63<br />
Lasermarkiersystem L-Box<br />
Kennzeichnung von industriellen Produkten noch kompakter und effizienter<br />
Remscheid. Die SIC-Wostor Markiersysteme GmbH, deutsche Niederlassung<br />
der weltweit operierenden SIC Marking Group, stellt mit der L-Box<br />
einen leistungsstarken PC-gesteuerten Markierungslaser für Einzelarbeitsplätze<br />
als integrierte Klasse-I-Lösung (nach Standard EN 60825-1) vor.<br />
Gegenüber dem Vorgängermodell C173LG verfügt die L-Box über eine<br />
deutlich kompaktere Bauweise und kann dabei effizienter verwendet werden.<br />
WW K Das durchdacht konzipierte Gehäuse<br />
erlaubt den Zugriff auf den Arbeitsbereich<br />
von drei Seiten und macht somit die Be -<br />
schriftung von noch größeren Werkstücken<br />
als bisher möglich. Der optionale Arbeitstisch<br />
ist optimal auf die L-Box und ein steuerndes<br />
Notebook ausgelegt. Er beherbergt<br />
außerdem die Steuerungseinheit und Laserquelle.<br />
Für den Transport können diese Elemente<br />
platzsparend miteinander kombiniert<br />
werden, wobei der Arbeitstisch zusätzlich<br />
als Schutzrahmen für das Markiersystem<br />
fungiert. Natürlich erlaubt die L-Box die effiziente<br />
Markierung aller Arten von Material<br />
in höchster Qualität. Auch Strichcodes und<br />
DataMatrix-Codes sowie Logos sind möglich.<br />
Gegenüber den häufig eingesetzten<br />
YAG- oder CO 2<br />
-Lasern zeichnet sich die in<br />
der L-Box verwendete Ytterbium-Faserlasertechnologie<br />
durch eine bis zu zehnfache<br />
Lebensdauer von ca. 100.000 h und äußerst<br />
geringen Wartungsaufwand aus. Dabei liegt<br />
die Leistung des Lasers, der in Varianten mit<br />
10, 20 und 50 W erhältlich ist, deutlich über<br />
der anderer Lasertechnologien. Standardmäßig<br />
verfügt die L-Box über ein Markierfenster<br />
von 100 mm x 100 mm, das optional<br />
durch Verwendung einer anderen Optik auf<br />
170 mm x 170 mm erweitert werden kann.<br />
Werkstücke können eine Höhe von bis zu<br />
235 mm und eine maximale Länge von<br />
440 mm aufweisen. Weitere Optionen um -<br />
fassen eine Drehachse für zylindrische Teile<br />
mit einem maximalen Durchmesser von<br />
150 mm und einem Maximalgewicht von<br />
5 kg sowie manuelle oder softwaregesteuerte<br />
vertikale Z-Achsen, Codelesegeräte,<br />
Absauganlagen für Dämpfe sowie eine<br />
Schubladenlösung für die genaue Platzierung<br />
mehrerer Werkstücke für einen Ar -<br />
beitsgang und eine Drehtellerlösung für die<br />
Bestückung mit Werkstücken zur Entnahme<br />
und Bereitstellung während des Markiervorgangs<br />
auf einem weiteren Werkstück.<br />
«<br />
(sm 130805453) K<br />
KONTAKT<br />
SIC-Wostor Markiersysteme GmbH<br />
Am Bruch 21 – 23<br />
42857 Remscheid<br />
Tel. +49 2191 46240-0<br />
www.sic-marking.de<br />
(130805453/1)<br />
(130805453/2)<br />
Äußerst geringer Wartungsaufwand und eine hohe Lebensdauer sind die<br />
Vorteile beim Arbeiten mit der L-Box (Fotos: SIC-Wostor).<br />
Auch Strichcodes und DataMatrix-Codes sind möglich.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
(130805403/1)<br />
Investition sichert<br />
langfristige Qualität<br />
Schäfer Lochbleche ergänzt seinen Maschinenpark<br />
Schäfer Lochbleche gewährleistet mit seiner<br />
großen Werkzeugvielfalt umfassende<br />
Möglichkeiten der Fertigung von Lochblech aus<br />
Stahl und Edelstahl (Fotos: Schäfer Lochbleche).<br />
Neunkirchen. Mit über 400 Standardlochbildern und kundenspezifischen<br />
Lochblechentwicklungen ist der Siegerländer Hersteller Schäfer Lochbleche<br />
einer der führenden deutschen Anbieter von gelochtem Stahl. Mit den<br />
jüngsten Investitionen in die Modernisierung der Fertigungstechnik hat das<br />
Unternehmen sein hohes Qualitätsniveau nochmals verbessert.<br />
WW K Lochbleche gehören zu der Gruppe<br />
von Flachstahlprodukten mit den höchsten<br />
Ansprüchen an die Planebenheit. Ob aus<br />
ästhetischen Erwägungen wie bei der Verkleidung<br />
von Gebäudefassaden oder aus<br />
hygienischen Gründen wie bei der Herstellung<br />
von Lochblechsieben für die Lebensmittelindustrie:<br />
Die Kunden von Schäfer Lochbleche<br />
erwarten ein Höchstmaß an Präzision<br />
in der Verarbeitung. Um diesem hohen Qualitätsstandard<br />
gerecht zu werden, kommen<br />
moderne Richtmaschinen zum Einsatz.<br />
Richttechnik auf<br />
dem neuesten Stand<br />
Fortschritte in der Richttechnik bieten auch<br />
heute noch die Möglichkeit, Verbesserungen<br />
des Qualitätsniveaus zu erreichen.<br />
Schäfer Lochbleche hat deshalb in der ersten<br />
Jahreshälfte 2013 in modernste Richttechnik<br />
investiert. Die Investition trägt zu<br />
einer langfristigen Sicherung des hohen<br />
Qualitätslevels bei. Als Lieferanten wählte<br />
Schäfer Lochbleche einen Maschinenbauer<br />
aus der Region: Die Maschinenfabrik Fr.<br />
W. Schnutz aus Siegen spezialisierte sich<br />
bereits zu Beginn der industriellen Blechverarbeitung<br />
im Siegerland um das Jahr 1900<br />
auf entsprechende Maschinen und ist einer<br />
(130805403/1)
Aus den Unternehmen K 65<br />
der führenden Hersteller auf dem Gebiet<br />
der Richttechnik.<br />
Perforierpressen überholt<br />
und optimiert<br />
Der Neuanschaffung im Bereich Richttechnik<br />
war eine Generalüberholung der Breitperforierpressen<br />
von Schäfer Lochbleche vorangegangen,<br />
die vom Hersteller M. BRÜCK<br />
GmbH & Co. KG aus Düren durchgeführt<br />
wurde. Wie Schnutz kann auch BRÜCK auf<br />
eine mehr als 100-jährige Erfahrung in der<br />
Konstruk tion und Fertigung von Werkzeugmaschinen<br />
zurückblicken. Bereits seit An -<br />
fang der 1970er-Jahre liegt das Kerngeschäft<br />
des Unternehmens in der Herstellung von<br />
Perforierpressen, Streckmetallpressen und<br />
Be schlagpressen.<br />
Innovativ in Fertigung<br />
und Verarbeitung<br />
Wichtige Anwendungsbereiche der Produkte<br />
von Schäfer Lochbleche sind Schallschutz,<br />
Ladenbau und Architektur. So liefert das<br />
Unternehmen beispielsweise individuelle<br />
Gestaltungen für Fassadenverkleidungen<br />
und Lärmschutzwände, aber auch Regale<br />
und Sitzmöbel. Schäfer Lochbleche gewährleistet<br />
mit seiner großen Werkzeugvielfalt<br />
umfassende Möglichkeiten der Fertigung<br />
von Lochblech aus Stahl und Edelstahl. Dabei<br />
unterstützt der Hersteller insbesondere auch<br />
innovative Verarbeitungsmethoden wie das<br />
sogenannte 3-D-Tiefziehen, bei dem dreidimensionale<br />
Muster in Lochblech tafeln ge -<br />
stanzt werden. Voraussetzung für die 3-D-<br />
Verarbeitung ist eine besonders hohe Qualität<br />
der Tafeln. Diese soll durch die aktuellen<br />
Investitionen in den Maschinenpark nachhaltig<br />
gesichert werden. (sm 130805403) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
SCHÄFER WERKE GMBH<br />
Pfannenbergstraße 1<br />
57290 Neunkirchen<br />
Tel. +49 2735 787-01<br />
www.schaefer-werke.de<br />
CLX-KETTENZUG GEWINNT<br />
RED DOT AWARD 2013<br />
Dreieich. Konecranes gehört zu den Gewinnern<br />
des »red dot award: product design 2013«. Unter<br />
4.662 eingereichten Produkten aus 54 Ländern<br />
überzeugte der Kran- und Hebezeughersteller die<br />
Juroren des renommierten Designwettbewerbs<br />
mit seinem CLX-Kettenzug. Die Entwicklung der<br />
CLX-Kettenzüge begann bereits 2008. In den<br />
kompletten Prozess wurden auch Kunden verschiedener<br />
Branchen und ihre speziellen Bedürfnisse<br />
beim Heben und Transportieren von Gütern<br />
einbezogen. Seit 2012 ist die Kettenzugserie, die<br />
mit ihrer innovativen Technik eine lange Lebensdauer<br />
und hohe Sicherheit bietet, über Konecranes<br />
sowie über die Marken Verlinde, SWF,<br />
R & M und STAHL CraneSystems erhältlich. Der<br />
CLX-Kettenzug von Konecranes ist ein zuverlässiges,<br />
leistungsstarkes Hubwerk und darauf ausgelegt,<br />
hohe industrielle Anforderungen zu erfüllen.<br />
Der CLX-Kettenzug gewährleistet mit seiner<br />
innovativen Technik eine lange Lebensdauer und<br />
hohe Sicherheit. Er hebt Lasten zwischen 60 und<br />
Der Kettenzug bewegt als zuverlässiges,<br />
leistungsstarkes Hubwerk, etwa von<br />
Arbeitsplatz- oder Brückenkranen, Lasten<br />
zwischen 60 und 2.500 kg (Foto: Konecranes).<br />
2.500 kg. Ein Modell mit einer Traglast bis zu<br />
5.000 kg ist in Planung. Der CLX-Kettenzug ist<br />
ideal für die allgemeine Fertigung, wo er für den<br />
Lastentransfer mit hohen Geschwindigkeiten, für<br />
präzise Montagearbeiten sowie für weitere<br />
Anwendungen mit wechselnden Anforderungen<br />
genutzt werden kann. Ihn zeichnen eine hohe<br />
Einschaltdauer und ein breites Spektrum von<br />
Hubgeschwindigkeiten und Übersetzungsverhältnissen<br />
aus, das die Anforderungen von Kunden<br />
unterschiedlicher Branchen erfüllt. Der Kettenzug<br />
ist in zahlreichen Konfigurationen erhältlich,<br />
beispielsweise mit Hakenaufhängung und<br />
Schiebe- oder Elektrofahrwerk, und ist vielseitig<br />
einsetzbar, etwa in Arbeitsplatz-, Brücken- und<br />
Schwenkkranen sowie in verschiedenen Festinstallationen.<br />
/<br />
Konecranes GmbH<br />
Robert-Bosch-Straße 18<br />
63303 Dreieich<br />
Tel. +49 6103 7333-0<br />
www.konecranes.de<br />
(130705266/1)<br />
(sm 130705266) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
66 K Veranstaltungen<br />
Besucherrekord auf der Stainless 2013<br />
Die meisten ausländischen Aussteller kamen aus Deutschland<br />
Brünn (LS). Vom 14. bis 15. Mai 2013 fand die Messe Stainless zum<br />
dritten Mal auf dem Gelände der Messe Brünn statt. Alle zwei Jahre<br />
kommen Aussteller und Besucher aus aller Welt zu diesem Branchentreffen<br />
der Edelstahlindustrie nach Tschechien. 2013 wurde die Marke von mehr<br />
als 2.700 Gästen übertroffen.<br />
WWK Nicht nur mehr Gäste insgesamt waren<br />
auf der International Stainless Steel Exhibition<br />
– Stainless, sondern auch mehr Aussteller.<br />
20 % mehr Aussteller als zur vorherigen<br />
Stainless 2011 kamen dieses Jahr nach<br />
Brünn. Für Interessenten des mitteleuropäischen<br />
Markts nichtrostender Stähle sowie<br />
der Märkte umliegender Staaten bietet die<br />
Veranstaltung in Brünn eine gute Plattform<br />
zur Kommunikation und Präsentation.<br />
Veranstaltet wurde die Stainless, die dieses<br />
Jahr bereits zum siebten Mal stattfand,<br />
von der Messe Brünn, einer Tochter der<br />
Messe Düsseldorf. Neben der Fachausstellung<br />
bot auch der begleitende Messekongress<br />
wieder viele Informationen.<br />
Vielfältiges Kongressprogramm<br />
Thematisch war der Kongress breit ge -<br />
fächert und reichte vom Schneiden über die<br />
Oberflächenbehandlung bis zu Anwendungen<br />
für Stahlhändler. Edelstahl stand dabei<br />
jedoch immer im Mittelpunkt.<br />
Den Morgen des ersten Kongresstages<br />
gestalteten Referenten der österreichischen<br />
Linsinger Maschinenbau GmbH sowie der<br />
POLIGRAT GmbH aus München. Am Nachmittag<br />
stellte u. a. Mikel Garay die Anwendung<br />
Steel Stock Exchange für Stahlhändler<br />
vor.<br />
Den zweiten Kongresstag leitete Dr. Lutz-<br />
Stefan Henrich von der Maschinenfabrik Fr.<br />
W. Schnutz GmbH & Co. KG aus Siegen mit<br />
Mit 42 Unternehmen kam der größte Anteil ausländischer Aussteller aus Deutschland (Foto: sm).<br />
(130805364/1)<br />
seinem Vortrag zum Thema »Leveling of flat<br />
stainless products« ein. Es folgten Vorträge<br />
der KNUTH Werkzeugmaschinen GmbH und<br />
von TRUMPF Praha, die das Schneiden bzw.<br />
die erweiterte Anarbeitung von Edelstahl in<br />
den Mittelpunkt stellten.<br />
Internationaler und innovativer<br />
Unter den 146 Ausstellern aus 17 Ländern<br />
waren rd. 50 Unternehmen, die das erste<br />
Mal auf der Stainless ausstellten. Mit 42<br />
Unternehmen kam der größte Anteil ausländischer<br />
Aussteller aus Deutschland.<br />
So hat die EuroBrücke GmbH mit Hauptsitz<br />
in Berlin zu Beginn des laufenden Jahres ihr<br />
Unternehmenskonzept um den lagerhaltenden<br />
Handel erweitert. So soll dem Wunsch<br />
der Kunden nach flexiblerer Versorgung und<br />
kürzeren Lieferzeiten entsprochen werden.<br />
Eine weitere Erweiterung kündigte Euro-<br />
Brücke für den Juli 2013 an. Das Lagersortiment<br />
beinhaltet nun auch Schweißfittings<br />
in Edelstahl.<br />
Die ostfriesische NB Norder Bandstahl<br />
GmbH, ein Service-Center für die Edelstahlbearbeitung,<br />
stellte Innovationen in der<br />
Lagertechnik und im Bereich der Maschinen<br />
für Erdungsbänder vor.<br />
Seit 1964 bietet die Rostfrei-Stahl Geisweid<br />
GmbH einen professionellen Service<br />
rund um den Blechzuschnitt an. Das nordrhein-westfälische<br />
Unternehmen stellt Komponenten<br />
aus rost- und säure- sowie hitzebeständigen<br />
Edelstählen nach Kundenwunsch<br />
her. Neben dem umfangreichen<br />
Zuschnittprogramm gehören nun auch<br />
Standardformate zum Leistungsspektrum.<br />
Die SIEKMANN GmbH & Co. KG hat sich<br />
auf die Herstellung von Sonderrohrbogen<br />
spezialisiert. Ein umfangreiches Lager mit<br />
Halb- und Fertigprodukten zusammen mit<br />
den Bearbeitungszentren versetzt das Un -<br />
ternehmen in die günstige Lage, bei Re -<br />
paraturbedarfsfällen kurzfristig liefern zu<br />
können.<br />
Die HEK Hansa Edelstahl Kontor GmbH<br />
präsentierte ihr Unternehmensmodell »First<br />
in second choice«. Das Unternehmen mit<br />
Sitz in Hamburg garantiert Qualitätssiche-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Veranstaltungen K 67<br />
rung trotz deklassierter Ware. Bei der »Se -<br />
cond Hand«-Ware handelt es sich oftmals<br />
um Sonderposten, die gering beschädigt<br />
sind.<br />
Zu den weiteren Ausstellern auf der Stainless<br />
2013 zählte die Peter Holrichter GmbH<br />
aus Wuppertal. Das zur SPAETER-Gruppe<br />
gehörende Unternehmen kann auf eine fast<br />
200-jährige Geschichte im Stahlhandel zu -<br />
rückblicken. Zum Lieferspektrum gehören<br />
Blankstahl, Coils / Spaltband, Lochbleche,<br />
Walzstahl, Rohre und Feinbleche.<br />
Die STAROFIT Klose GmbH & Co. KG ist<br />
auf die Lagerhaltung und den Vertrieb von<br />
Rohrbogen und Schweißfittings aus Stahl<br />
und Edelstahl spezialisiert. Auf der Stainless<br />
präsentierte das Unternehmen sein breites<br />
Leistungsspektrum. Kunden profitieren vor<br />
allem von der »Politik der vollen Läger«,<br />
d. h. das alles aus dem Vorrat lieferbar ist.<br />
Die BGH (Boschgotthardshütte) Edelstahlwerke<br />
GmbH stellte ebenfalls aus. BGH produziert<br />
Edelstahl und Sonderlegierungen,<br />
die weltweite Anwendung finden und ho -<br />
hen Ansprüchen gerecht werden.<br />
Die Friedrich Gustav Theis Kaltwalzwerke<br />
GmbH entwickelt Stahlprodukte für be -<br />
sondere Anforderungen. So produziert das<br />
Unternehmen beispielsweise den speziellen<br />
Stahl für die Gurtzunge im Sicherheitsgurt.<br />
Mit dem Ergebnis kann die Automobilindustrie<br />
sehr zufrieden sein, da der Stahl einfach<br />
zu stanzen und gut härtbar ist. Auch Stahl,<br />
der zu Injektionsnadeln verarbeitet wird,<br />
sowie präzise Profile für Sägezähne in Kettensägen<br />
fertigt Theis. Mit Hochleistungsbändern<br />
gibt das Unternehmen zudem<br />
schweren Coilpyramiden Halt.<br />
Auf hitze- und zunderbeständige Edelstähle<br />
hat sich die estaro GmbH spezialisiert.<br />
Das Unternehmen verfügt über eine um -<br />
fangreiche Lagerhaltung an nahtlosen und<br />
geschweißten Edelstahlrohren und beliefert<br />
u. a. den Wärmeanlagenbau und den Industrieofenbau.<br />
Zu den weiteren Ausstellern zählten die<br />
Flanschenwerk Bebitz GmbH, die Bison<br />
Schweiz AG, Outokumpu und Voß Edelstahlhandel<br />
GmbH & Co. KG. (sm 130805364) K<br />
L VERANSTALTUNGEN IM SEPTEMBER<br />
TREFFEN DER EDELSTAHL-<br />
UND SPEZIALSTAHLBRANCHE<br />
London. Vom 3. bis 5. September 2013<br />
findet der 12. International Stainless & Special<br />
Steel Summit in London statt. Besucher bekommen<br />
hier die letzten Updates, wie sich Unternehmen<br />
bezüglich der Nachfrage nach Edelstahl<br />
positionieren sollten. Die Konferenz thematisiert<br />
Flach- und Langprodukte aus Edelstahl,<br />
nichtrostende Rohmaterialien sowie<br />
Werkzeugstähle.<br />
www.metalbulletin.com<br />
/<br />
(sm 130504960) K<br />
TAGUNG »HOCHLEISTUNGS-<br />
WERKSTOFFE«<br />
Essen. Die Tagung »Hochleistungswerkstoffe«,<br />
die vom 10. bis 11. September 2013 in<br />
Essen stattfindet, gibt einen praktischen Überblick<br />
über Einsatzgebiete, Anwendung und<br />
Verarbeitung hochlegierter Werkstoffe. Zur Zielgruppe<br />
der Veranstaltung gehören Anwender<br />
von Hochleistungswerkstoffen wie Titan und<br />
Titanlegierungen, hochlegierten Edelstählen und<br />
Nickel legierungen aus Einkauf, Vertrieb, Anwendungstechnik<br />
und Entwicklung.<br />
www.hdt-essen.de<br />
/<br />
(sm 130405018) K<br />
EMO HANNOVER 2013<br />
SETZT ERFOLGSGESCHICHTE FORT<br />
Frankfurt am Main. 2013 wird Hannover<br />
erneut Gastgeber der EMO sein. Vom 16. bis<br />
21. September treffen sich alle wichtigen internationalen<br />
Akteure der Branche zur Weltleitmesse<br />
der Metallbearbeitung. Unter dem Motto<br />
»Intelligence in Production« zeigt die EMO, wie<br />
moderne Produktionstechnik aussieht und wer<br />
sie anbietet.<br />
Die florierende Nachfrage der Anbieter von<br />
Produktionstechnik belegt den hohen Stellen-<br />
wert der EMO Hannover als internationales<br />
Branchenhighlight und herausragende Innovationsplattform.<br />
www.emo-hannover.de<br />
/<br />
(sm 130304812) K<br />
SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2013<br />
Essen. Vom 16. bis 21. September 2013<br />
stellen rd. 1.000 internationale Aussteller ihre<br />
wichtigsten Innovationen der Füge-, Trennund<br />
Be schichtungstechnologie auf der<br />
SCHWEI SSEN & SCHNEIDEN vor. In der Messe<br />
Essen können sich Fachbesucher dann einen<br />
umfassenden Überblick über die Branchenneuheiten<br />
aus rd. 40 Nationen verschaffen.<br />
Dieses Jahr präsentieren sich zudem Unternehmen<br />
der Thermischen Spritz technologie<br />
sowie junge, innovative Unternehmen mit<br />
jeweils einem eigenen Stand.<br />
www.schweissen-schneiden.com<br />
/<br />
(sm 130605164) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
68 K StahlTermine<br />
Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />
19.-23.8.2013<br />
Starnberger See<br />
3.-5.9.2013<br />
London<br />
10.-11.9.2013<br />
Essen<br />
Innovationszirkel 2013 VDI Wissensforum +49 211 6214-201<br />
www.vdi.de/innovation<br />
12. International Stainless & Special Steel Summit Metal Bulletin +44 20 7779 7222<br />
www.metalbulletin.com<br />
Tagung: Hochleistungswerkstoffe Haus der Technik +49 201 1803-1<br />
www.hdt-essen.de<br />
12.9.2013<br />
Berlin<br />
Verfahrensprüfung und Schweißprüfung<br />
im Stahlbau mit Anforderungen aus EN 1090-2<br />
und weitere EN- und ISO-Regelwerke<br />
bauforumstahl e.V.,<br />
Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />
+49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de<br />
12.9.2013<br />
Eisenach<br />
Kalkulation in einem Stahlbauunternehmen<br />
bauforumstahl e.V.,<br />
Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />
+49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de<br />
16.-21.9.2013<br />
Hannover<br />
EMO Hannover 2013<br />
Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
e.V. (VDW), Deutsche Messe<br />
+49 69 756081-0<br />
www.emo-hannover.de<br />
16.-21.9.2013<br />
Essen<br />
18.-20.9.2013<br />
Friedrichshafen<br />
SCHWEISSEN UND SCHNEIDEN<br />
Messe Essen<br />
DVS – Verband für Schweißen<br />
und verwandte Verfahren e.V.<br />
47. Metallografie-Tagung Deutsche Gesellschaft<br />
für Materialkunde e.V.<br />
+49 211 1591-0<br />
www.schweissenschneiden.com<br />
+49 69 75306-741<br />
www.dgm.de/metallographie<br />
19.-20.9.2013<br />
Nürnberg<br />
23.-24.9.2013<br />
Gelsenkirchen<br />
24.-25.9.2013<br />
Frankfurt am Main<br />
24.-27.9.2013<br />
Augsburg<br />
24.-27.9.3013<br />
Moskau<br />
30.9.-1.10.2013<br />
Krefeld<br />
Stahlhandelstag BDS AG +49 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com<br />
Seminar: Rohrzubehör – Fittings und Flansche BDS AG +49 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com<br />
8. Dow Jones Stahl Tag Dow Jones +49 69 29725-151<br />
www.dowjones-akademie.de<br />
Seminar: Stahlkunde BDS AG +49 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com<br />
CeMAT Russia Deutsche Messe RUS, ITE GROUP PLC +7 495 935 73-50<br />
www.itfm-expo.ru<br />
Seminar Radioaktivität im Stahlschrott Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
1.-3.10.2013<br />
São Paulo<br />
wire South America –<br />
International Wire and Cable Fair<br />
Messe Düsseldorf GmbH +49 211 4560-7768<br />
www.messe-duesseldorf.de<br />
1.-3.10.2013<br />
São Paulo<br />
TUBOTECH – 7. International Trade Fair<br />
for Pipes, Valves, Fittings and Components<br />
Messe Düsseldorf GmbH +49 211 4560-7700<br />
www.messe-duesseldorf.de<br />
www.tubotech-online.com<br />
7.-10.10.2013<br />
Stuttgart<br />
32. Motek – Internationale Fachmesse für<br />
Montage-, Handhabungstechnik und Automation<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.motek-messe.de<br />
7.-11.10.2013<br />
Brünn<br />
MSV – Internationale Maschinenbaumesse Messe Brünn +420 541 151 111<br />
www.bvv.cz/de/msv/msv-2013<br />
9.10.2013<br />
Velbert<br />
Fachtag Brückenbau<br />
bauforumstahl e.V.,<br />
Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />
+49 211 6707-812<br />
www.bauforumstahl.de<br />
9.-10.10.2013<br />
Dresden<br />
16.-18.10.2013<br />
Beijing<br />
22.-24.10.2013<br />
Stuttgart<br />
Hochlegierte Stähle und Nickellegierungen<br />
für Industrieanlagen und Energietechnik<br />
Institut für Korrosionsschutz Dresden<br />
GmbH, Outokumpu VDM GmbH,<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei,<br />
Nickel Institute<br />
+49 211 6707-835<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
10. China International Metallurgy Industry Expo Beijing Hiven Exhibition Co., Ltd. +86 10 6863 5241<br />
www.bcime.com<br />
parts2clean 2013 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />
www.messe.de<br />
23.-26.10.2013<br />
Mailand<br />
MECHA-TRONIKA<br />
EFIM-ENTE FIERE ITALIANE MACCHINE SPA<br />
FIERA MILANO SPA<br />
+39 0226 255 285<br />
www.mechatronika.it<br />
29.10.2013<br />
Berlin<br />
Werkstoffe im Stahlbau –<br />
Anforderungen EC3 und EN 1090-2<br />
bauforumstahl e.V.,<br />
Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />
+49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de<br />
4.-5.11.2013<br />
Würzburg<br />
Seminar: Nichtrostende Stähle BDS AG +49 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com<br />
5.-8.11.2013<br />
Stuttgart<br />
BLECHexpo & SCHWEISStec 2013 –<br />
Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung &<br />
Internationale Fachmesse für Fügetechnologie<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206 612<br />
www.blechexpo-messe.de<br />
www.schweisstec-messe.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
Fachmedien K 69<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
Tel. +49 211 6707-561<br />
Fax +49 211 6707-547<br />
Direkt bestellen<br />
über diesen QR-Code<br />
oder online über<br />
www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />
WW Stahl-Informations-Zentrum (Hrsg.):<br />
Merkblatt 180: Walzprofilieren von<br />
Flacherzeugnissen aus Stahl<br />
Die Publikation kann in Einzelexemplaren<br />
kostenfrei beim Stahl-Informations-Zentrum<br />
bestellt werden und steht im Internet zum<br />
Download bereit.<br />
www.stahl-info.de<br />
(Schriftenverzeichnis/Downloads)<br />
/<br />
(sm 130505066) K<br />
WW Industrieverband Massivumformung<br />
e.V. (Hrsg.): »Massivumformung kurz und<br />
bündig«<br />
Industrieverband Massivumformung e.V. , Hagen, 2013,<br />
163 S., A4, Preis: 20 € + Versandkosten (Buch) oder<br />
kostenloser Download<br />
WW Jandel, Almuth-Sigrun; Meuthen,<br />
Bernd: Coil Coating – Bandbeschichtung:<br />
Verfahren, Produkte und Märkte<br />
Springer Vieweg, Berlin, 2012, 357 S., mit 191 Abb.,<br />
überarbeitet und aktualisiert, Preis: 64,95 €,<br />
ISBN: 978-3-8348-1971-0<br />
Walzprofilierte Bauteile aus Stahl gewinnen<br />
mit dem Trend zum Leichtbau und mit steigenden<br />
Anforderungen an die Nachhaltigkeit<br />
in vielen Anwendungsbereichen zunehmend<br />
an Bedeutung. In dem neuen Merkblatt<br />
»Walzprofilieren von Flacherzeugnissen<br />
aus Stahl« gibt das Stahl-Informations-<br />
Zentrum einen umfassenden Überblick über<br />
die Technologie des Verfahrens und die<br />
aktuellen Entwicklungstrends.<br />
Das Walz- oder Rollprofilieren ist eines der<br />
wirtschaftlichsten Kaltumformverfahren für<br />
die Herstellung von dünnwandigen Profilbauteilen<br />
aus Stahlbändern oder -blechen,<br />
wie sie z. B. im Fahrzeugbau, in der Bauindustrie<br />
oder im Maschinen- und Anlagenbau<br />
eingesetzt werden.<br />
Aktuelle Verfahrensinnovationen ermöglichen<br />
eine verbesserte Materialausnutzung<br />
und tragen damit zum Leichtbau und zur<br />
Ressourcenschonung bei. So lassen sich beispielsweise<br />
Profile durch unterschiedliche<br />
Blechdickenbereiche oder flexible, d. h. über<br />
die Länge veränderliche, Querschnitte noch<br />
exakter an die vorliegenden Beanspruchungen<br />
anpassen.<br />
Das neue Merkblatt stellt neben den<br />
Grundlagen des Walzprofilierens und den<br />
aktuellen Entwicklungstrends insbesondere<br />
auch die Möglichkeiten für die Produktentwicklung<br />
vor, die sich durch dieses Verfahren<br />
in Kombination mit modernen hochfesten<br />
Stahlwerkstoffen ergeben.<br />
Die industrielle Bandbeschichtung ist eine<br />
Oberflächentechnik mit einem hohen<br />
Wachstumspotenzial. So werden ständig<br />
neue Oberflächeneigenschaften für das<br />
bandbeschichtete Material erschlossen und<br />
die Bereiche für die Applikationen erweitert.<br />
Mit dem Fachbuch Coil Coating liegt ein<br />
umfassendes Nachschlagewerk vor, das die<br />
Grundlagen, Anwendungen und Verfahren<br />
zur sicheren Beherrschung des Prozesses<br />
anschaulich darstellt. Mit der dritten aktualisierten<br />
Auflage wird den aktuellen Entwicklungen<br />
in der Bandbeschichtung Rechnung<br />
getragen.<br />
(sm 130504979) K<br />
Der Industrieverband Massivumformung<br />
hat ein neues anwendungsbezogenes<br />
Fachbuch »Massivumformung kurz und<br />
bündig« aufgelegt. Zielgruppe sind Auszubildende,<br />
Studierende, Quereinsteiger und<br />
Abnehmer von Massivumformteilen, die<br />
sich schnell einen strukturierten Überblick<br />
über die Massivumformung verschaffen<br />
wollen.<br />
Der Leser erhält eine umfassende Darstellung<br />
der Massivumformtechnik und ihrer<br />
vielfältigen Möglichkeiten, anspruchsvolle<br />
Produkte zu entwickeln und herzustellen.<br />
Abgerundet wird die Lektüre durch die Darstellung<br />
der Kosten- und Mengenstrukturen<br />
sowie einen Überblick über die Berufsbilder<br />
in der Branche Massivumformung.<br />
/<br />
Zu bestellen bei<br />
Dorothea Bachmann Osenberg<br />
E-Mail: osenberg@metalform.de<br />
oder per Download auf<br />
www.metalform.de<br />
(sm 130605122) K<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
70 K Personalien<br />
VIP-Seite<br />
Ulrich Middelmann verstorben<br />
WW Am 2. Juli verstarb<br />
Prof. h.c. (CHN) Dr. rer.<br />
oec. Dr.-Ing. h.c. Dipl.-Ing.<br />
Dipl.-Wirtschaftsing. Ulrich<br />
Middelmann, der bis 2010<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
der ThyssenKrupp<br />
AG war. Nach seinem Studium des Maschinenbaus<br />
in Darmstadt und der Betriebswirtschaft<br />
in Aachen startete er 1972 seine<br />
berufliche Laufbahn beim damaligen Be -<br />
triebswirtschaftlichen Institut der Eisenhüttenindustrie.<br />
Die Promotion zum Dr. rer.<br />
oec. erfolgte 1976 an der Ruhr-Universität<br />
Bochum. Ein Jahr später begann er als Vorstandsassistent<br />
bei der damaligen Krupp<br />
Stahl AG in Bochum, der Beginn einer steilen<br />
Karriere.<br />
1992 wurde er schließlich in den Vorstand<br />
der Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp berufen<br />
und war dort zuständig für das Ressort Controlling.<br />
Im Rahmen der Fusion von Thyssen<br />
und Krupp 1999 erfolgte die Bestellung in<br />
den Vorstand der ThyssenKrupp AG, mit<br />
Verantwortungsbereich für die Ressorts<br />
Controlling und Mergers & Acquisitions.<br />
Seit 2001 war er Stellvertretender Vorsitzender<br />
der ThyssenKrupp AG und Vorsitzender<br />
des Vorstands der ThyssenKrupp Steel<br />
AG. Die Führung der Stahltochter gab er ab,<br />
als er bei ThyssenKrupp das Finanzressort<br />
übernahm. In der Zeit bis zu seinem Ausscheiden<br />
2010 zeichnete er noch für die<br />
Ressorts Mergers & Acquisitions, später<br />
auch Finanzen und Materials Management<br />
und zuletzt für das Ressort Compliance verantwortlich.<br />
Middelmann habe ȟber drei<br />
Jahrzehnte die Entwicklung des Konzerns<br />
nachhaltig geprägt«, heißt es im Nachruf<br />
der ThyssenKrupp AG. Geschätzt wird er vor<br />
allem für »sein großes Engagement, seine<br />
Leidenschaft für den Konzern, seinen Mut<br />
für neue Wege und die klare Orientierung<br />
an anspruchsvollen Zielen«.<br />
Als rechte Hand des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
Gerhard Cromme hat er mit diesem<br />
sowohl die Übernahme von Hoesch durch<br />
Krupp als auch die Fusion von Thyssen und<br />
Krupp eingefädelt. Middelmanns Kompetenzen<br />
waren zugleich international hoch<br />
anerkannt. So wurde er 2003 Honorarprofessor<br />
der Universität Tongji, Schanghai, und<br />
2006 Ehrendoktor der Ruhr-Universität<br />
Bochum. Außerdem war er im Aufsichtsrat<br />
vieler Konzerne, z. B. der Deutschen Telekom,<br />
bei Lanxess oder der Commerzbank.<br />
Als langjähriges persönliches Mitglied im<br />
Stahlinstitut VDEh engagierte er sich darüber<br />
hinaus von 2001 bis 2010 im Präsidium<br />
und Vorstand der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl.<br />
(sm 130805498) K<br />
WW Ralf Fehrmann, zu vor<br />
Leiter Kundendienst bei<br />
Toyota Material Handling<br />
Deutschland (TMHD), hat<br />
zum 1. Juli den Posten des<br />
Vertriebsleiters übernommen.<br />
In seiner neuen Rolle<br />
zeichnet er für die Geschicke des dualen<br />
Vertriebs mit fünf Toyota-Stapler-Centern,<br />
neun weiteren Niederlassungen und 17<br />
Händlern verantwortlich. Ralf Fehrmann<br />
folgt damit auf Axel Wahle, der als neuer<br />
Marketingdirektor von Toyota Material<br />
Handling Europe (TMHE) dem Ruf des Mutterkonzerns<br />
nach Brüssel gefolgt ist.<br />
(sm 130805394) K<br />
WW Der Aufsichtsrat der Saarstahl AG hat<br />
Fred Metzken mit Wirkung ab 1. Januar<br />
2014 für weitere fünf Jahre zum Mitglied<br />
des Vorstands wiederbestellt.<br />
(sm 130805359) K<br />
WW Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann,<br />
Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG,<br />
wurde in den Senat der Fraunhofer-Gesellschaft<br />
gewählt. Sein Mandat beginnt am<br />
1. Januar 2014. Dies hat die Mitgliederversammlung<br />
der Fraunhofer-Gesellschaft<br />
in Hannover beschlossen.<br />
(sm 130805397) K<br />
WW Hubert Kleinlauth,<br />
geschäftsführender Ge -<br />
sellschafter und seit über<br />
25 Jahren für die Führung<br />
der MANGAHOC ® Slide-<br />
Bearing Systems GmbH<br />
verantwortlich, wurde am 2. <strong>August</strong> 80 Jahre<br />
alt.<br />
(sm 130805517) K<br />
WW Am 9. <strong>August</strong> feiert Dr.-Ing. Klaus<br />
Dieter Haverkamp, ehemals Mitglied der<br />
Geschäftsführung der Vereinigte Schmiedewerke<br />
GmbH, Hattingen, seinen 75. Ge -<br />
burtstag.<br />
(sm 130805371) K<br />
WW 70 Jahre alt wird am 10. <strong>August</strong> der ehemalige<br />
Geschäftsführer des Bauen und Stahl<br />
e.V., Düsseldorf, Dipl.-Ing. Horst Hauser.<br />
(sm 130805372) K<br />
WW Dr. rer. nat. Prof. Jörg Neugebauer,<br />
Geschäftsführer und Leiter der Abteilung<br />
»Computergestütztes Materialdesign« des<br />
Max-Planck-Instituts für Eisenforschung<br />
GmbH, begeht am 12. <strong>August</strong> seinen 50. Ge -<br />
burtstag.<br />
(sm 130805373) K<br />
WW Seinen 85. Geburtstag feiert am 13. Au -<br />
gust Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. e.h. Winfried<br />
Dahl, Institut für Eisenhüttenkunde an der<br />
Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule<br />
Aachen.<br />
(sm 130805374) K<br />
WW Am 14. <strong>August</strong> vollendet Dr.-Ing. Hans-<br />
Werner Zoch, geschäftsführender Direktor<br />
der Stiftung Institut für Werkstofftechnik,<br />
sein 60. Lebensjahr.<br />
(sm 130805375) K<br />
WW Der Geschäftsführer des Fachverbands<br />
Werkzeugindustrie e.V. (FWI), Remscheid,<br />
Rainer Langelüddecke wird am 24. Au -<br />
gust 60 Jahre alt.<br />
(sm 130805592) K<br />
WW Seinen 90. Geburtstag feiert am 24. Au -<br />
gust Dr.-Ing. Hans Jürgen Därmann, ehemals<br />
Mitglied des Vorstandes der Hoesch<br />
Hüttenwerke AG, Dortmund. (sm 130805376) K<br />
WW Am 26. <strong>August</strong> wird der Vorsitzende des<br />
Aufsichtsrates der Salzgitter AG Stahl und<br />
Technologie, Ing. Rainer Thieme, 75 Jahre<br />
alt.<br />
(sm 130805377) K<br />
WW Dr.-Ing. Dr.-Ing. e.h. Volker Schwich,<br />
Directeur Gérant der ESB sprl Engineering<br />
Steel Belgium, vollendet am 28. <strong>August</strong> sein<br />
60. Lebensjahr. (sm 130805378) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong><br />
K 71
72 K Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
Acciaitubi spa 43<br />
AGTOS GmbH 71<br />
Ametras Oboe GmbH 59<br />
Autogena Stahl GmbH 41<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 71<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 71<br />
Couth Butzbach<br />
Produktkennzeichnung GmbH 67<br />
D<br />
Drösser Stahlhandel 17<br />
E<br />
EEW-CTS GmbH 43<br />
F<br />
Ferrostaal Piping Supply GmbH 37<br />
G<br />
GTM-Qualitätsstähle GmbH 47<br />
H<br />
Heitmann Stahlhandel<br />
GmbH & Co. KG 1, 76<br />
I<br />
I.M.M. J. Haupt 72<br />
IMS Messsysteme GmbH 3<br />
J<br />
Jung & Co. GmbH<br />
Rohr- und Stahlhandel 45<br />
K<br />
Kasto Maschinenbau GmbH & Co 51<br />
KNAUF INTERFER SE 27<br />
L<br />
Lechner GmbH Stahlhandel 9<br />
Lochanstalt Aherhammer<br />
Stahlschmidt & Flender GmbH 51<br />
LUBAS Maschinen und Geräte 71<br />
M<br />
MESSE ESSEN GmbH 57<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag<br />
GmbH 23, 43, 75<br />
O<br />
Orbitalum Tools GmbH<br />
tools for piping systems 53<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 41<br />
ProPipe GmbH 33<br />
R<br />
RSA cutting systems GmbH 55<br />
S<br />
Salzgitter Mannesmann<br />
Line Pipe GmbH 39<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG 13<br />
Schuster & Co. GmbH 56<br />
SMS Meer GmbH 2<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 71<br />
U<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 3<br />
V<br />
Verlag Stahleisen GmbH 4, 19, 39, 71<br />
Verticalgalva Voigt & Müller GmbH 15<br />
VRW Eisen- und Metall<br />
Handelsgesellschaft mbH 11<br />
W<br />
WALTHER Spritz- und<br />
Lackiersysteme GmbH 65<br />
Wespa Metallsägenfabrik Simonds<br />
Industries GmbH 51<br />
WIKUS-Sägefabrik Wilhelm<br />
H. Kullmann GmbH & Co. KG 61<br />
Beilagen:<br />
Carl Spaeter GmbH<br />
Verlag Focus Rostfrei<br />
Bitte unbedingt beachten<br />
Anzeigenschluss für<br />
Heft 9.2013<br />
ist Donnerstag, der 15. 8. 2013<br />
Erscheinungstermin ist der<br />
5. 9. 2013<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong><br />
Stellenmarkt K 73
74 K Vorschau / Impressum<br />
VORSCHAU 09.2013<br />
Steel International<br />
Möglichkeiten und Grenzen der EU-27-Stahlindustrie<br />
Bioethanol aus Stahlwerksabgasen<br />
Branchenbericht<br />
Schmiedeindustrie: Autozulieferer stärken das Auslandsgeschäft<br />
Special: Stahl, Automobil und Fahrzeuge<br />
Heike Stüvel: Wirtschaftslokomotive Automobilindustrie<br />
Sonderbaustähle für Nutzfahrzeuge<br />
»Initiative Massiver Leichtbau« gegründet<br />
Automobiler Leichtbau mit Stahl<br />
Lösungen für automobile Effizienz<br />
Beschichtungsanlage für Automobilstähle ausgebaut<br />
Konferenz SCT 2014: Stahl im Fahrzeugbau – eine Vorschau<br />
Special: Schweißen & Schneider<br />
Messevorschau SCHWEISSEN & SCHNEIDEN<br />
Nachbericht vom Brennschneidtag<br />
Schweiß- und Schneidtechnik aus Frankreich<br />
Neuer Welding Guide<br />
Mehr zur EMO 2013<br />
News aus der Welt der Metallbearbeitung<br />
Veranstaltungen<br />
Der Stahlhandelstag – Biennale für Stahldistributeure, Service-Center<br />
und mehr<br />
Der Dow Jones Stahl Tag 2013 kommt<br />
viele Firmenporträts und Anwenderberichte<br />
und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
Tel. +49 (0)211 69936-000, Fax +49 (0)211 69936-205<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>08.2013</strong>