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Gerd_Dengler_WOW_03

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W O W<br />

Wiesbach observiert die Welt<br />

im Sommerloch<br />

silly season, vide estival, vuoto estivo, época veraniega...<br />

Nummer 3 August 2015<br />

Quint Edition


W O W<br />

Sommerloch<br />

Ruft eine Maid<br />

ganz ohne Kleid<br />

mich im August<br />

nach Herzenslust<br />

zu sich heran<br />

fragt mich ob ich schwimmen kann<br />

Ich wäre doch der gute Mann<br />

der ihr wirklich helfen kann<br />

Hier in diesen Swimmingpool<br />

– den fände sie besonders cool –<br />

wäre ihre Tasche reingefallen<br />

bei einem Streit mit Woody Allen<br />

„Woody sagte shit und Mist<br />

hat in den Pool hineingepisst<br />

sich dann flugs davongemacht<br />

dabei noch richtig fies gelacht“<br />

Ob ich nach der Tasche tauche<br />

weil sie daraus den lipstick brauche<br />

Zuerst dacht ich „blöde Ziege“<br />

weil ich von Pisse Ausschlag kriege<br />

Doch sie lächelte kokett<br />

sicher ist sie furchtbar nett<br />

Bin einfach in den Pool gesprungen<br />

man könnte sagen „notgedrungen“<br />

Ich tauchte tief bis auf den Grund<br />

machte indes keinen Fund<br />

Die Tasche war nicht aufzufinden<br />

wie konnte die im Pool verschwinden<br />

Der Ehrgeiz hatte mich gepackt<br />

wohl da die Maid im Bade nackt<br />

© Quint Edition August 2015<br />

gerd-dengler.com<br />

<strong>WOW</strong> im Sommerloch<br />

silly season, vide estival, vuoto estivo,<br />

época veraniega, sommartorka...<br />

Mitarbeit: Hannah <strong>Dengler</strong>, Martin Polt, Viola<br />

Hepp, Caspar David Friedrich, Pablo Picasso,<br />

Gustave Courbet, <strong>Gerd</strong>a Ehrl, Hauptstadtkorrespondenten<br />

F.D. & A.D., Christoph<br />

Vohler & net (Repros), Gunter Wenzel (Druck)<br />

Prustend bin ich aufgetaucht<br />

war vom Tauchen ganz geschlaucht<br />

Dreh mich nach der Mieze um<br />

schaue dabei ziemlich dumm<br />

Sie sitzt in gleicher Haltung da<br />

als ob bisher gar nix geschah<br />

Mein Interesse war gestillt<br />

die Maid war nur ein Abziehbild<br />

Ich hab nicht lange nachsinniert<br />

und das Bild dann (aus)radiert<br />

„Hallo Dave!!“ (für D. Hockney), Aquatintaradierung mit collagiertem Abziehbild,1973


Sommerloch<br />

Nessie am Nemisee<br />

Tourismusregion rund um Rom<br />

brauchte eine Sensation<br />

Sylvio der macht das schon<br />

bestellt von Nessie einen Klon<br />

Albaner See<br />

Nemisee<br />

Eine heiße bunga bunga Nacht<br />

hat Sylvio am See verbracht<br />

Als er mittags aufgewacht<br />

hat er an Nessie nicht gedacht<br />

Von der Nacht noch ganz benommen<br />

hat er ein kühles Bad genommen<br />

ist in den See hinausgeschwommen<br />

Die gute Nessie sah ihn kommen<br />

Verlässt der Papst den Vatikan<br />

damit er Ferien machen kann<br />

fährt er nach Gandolfo raus<br />

denn da ist sein Ferienhaus<br />

Dazu hat er meistens im August<br />

die meiste Lust<br />

Hat Berlusconi gleich verschluckt<br />

den Kopf dann wieder ausgespuckt<br />

Dieser hat noch kurz gezuckt<br />

endlich nicht mehr aufgemuckt<br />

Am Ufer saß ein Fischersmann<br />

der es gar nicht fassen kann<br />

dass er den Kopf vom tollsten Hecht<br />

des Herrschers über Geld und Recht<br />

an seiner Angel hängen sah<br />

„Petri heil! Da ist er ja“<br />

Und weiter fischt er nun im See<br />

glaubt an die verlockende Idee<br />

dass Berlusconis Genitalien<br />

– hoch verehrt in ganz Italien –<br />

im tiefen Grunde gut gekühlt<br />

das Glück an seine Angel spült<br />

Dann würde er im heilgen Schrein<br />

das Zeug den bunga-Mädels weihn<br />

Er brächte es zum Vatikan<br />

weil der Reliquien brauchen kann<br />

Doch heuer sitzt schon im Palast<br />

lebenslang als Dauergast<br />

Benedikt im weissen Hemd<br />

wie man ihn von Fotos kennt<br />

Frühmorgens im Gebet vereint<br />

der Franzi zu dem Bene meint<br />

„Aufs Frühstück heut im Garten<br />

lassen sie uns aber warten“<br />

Der Bene drauf zum Franzi spricht<br />

„dann lernen wir halt ein Gedicht“<br />

„So vergeistigt bin ich nicht<br />

ich hätt jetzt gern mein Leibgericht“


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Stillleben<br />

Kämpfst Du um Recht für Haus und Hof<br />

sind deine Nachbarn einfach doof<br />

will jemand Dir die Sicht verbaun<br />

fällt einer Deinen Lieblingsbaum<br />

macht das Wirtshaus viel Gestank<br />

macht der Straßenlärm Dich krank<br />

Meinst Du es sei ungerecht<br />

insbesondre für Dich schlecht<br />

ist der Gegner auch noch reich<br />

tendiere lieber zum Vergleich<br />

Das ist ein Fall für Richter D.<br />

achte Kammer am VG<br />

Beim Logo des VG<br />

– einer Waage – ganz pc<br />

ist die linke Schale weiß und leer<br />

die rechte aber schwarz und schwer<br />

Am Kreuze hängen beide Schalen<br />

wie kann da nur das Urteil fallen?<br />

Richter D. entscheidet schlau<br />

Schwarz und Weiß ergeben Grau<br />

Verwaltungsgericht München<br />

Der Tini<br />

Fest – erster August<br />

Friede Freude Lust<br />

(Eierkuchen passt nicht rein<br />

verdürbe nur den reinen Reim)<br />

Auch der See heut jubiliert<br />

der ansonsten grad so schliert<br />

<strong>WOW</strong> hat die Torte gern probiert<br />

ein letztes Stück Dir reserviert<br />

damit sei herzlich gratuliert<br />

der Tini<br />

Firma Geschäft Betrieb Konzern<br />

florieren von allein nicht gern<br />

Ein Spitzenbranding ist gefragt<br />

wie der Fachmann heute sagt<br />

Dafür gibts weltweit – in Berlin<br />

global vernetzt – doch mittendrin<br />

einen Profi und Experten<br />

für alle Fälle auch bei Härten<br />

der mit ästhetischer Finesse<br />

ganz im Auftragsinteresse<br />

die geniale Lösung finden kann<br />

Florian D. ist dieser Mann<br />

Klingt creativ auch abgedroschen<br />

so falle auch bei Dir der Groschen<br />

Es sind Idee und gute Form<br />

die bringen Dich dank D. nach vorn<br />

Im schönen Wald beim Leitlweiher<br />

hat jemand namens – weiß der Geier –<br />

im Schutz der Abenddämmerung<br />

wie man sieht mit großem Schwung<br />

alter Reifen sich entledigt<br />

Ein Beitrag wohl zur Umweltpredigt<br />

Lieber Geier sei so nett<br />

mach die Idylle hier komplett<br />

Hast sicher noch ein altes Bett<br />

einen Kühlschrank ein Klosett<br />

bei dir daheim im Schuppen stehn<br />

auch leere Flaschen würden gehn<br />

Komponiere alles mit den Reifen<br />

zum Stillleben vor Nadelstreifen<br />

Dann würd ich beim Spazierengehen<br />

nicht nur Natur und Fichten sehen<br />

Geier – Künstler – sagst uns viel<br />

zeigst uns unsren Labensstil<br />

Der Italiener mag es üppig<br />

dagegen wirken Reifen mickrig<br />

Stillleben: Reifen vor Nadelstreifen<br />

Natura morta: Separazione dei rifiuti al Lido di Venere


Öffentlich / Privat<br />

Poetry Slam<br />

am Sophie Scholl Gymnasium München<br />

zum Thema<br />

Leistung, Gemeinschaft, Wertschätzung, Engagement<br />

W<br />

Gedanken einer Schülerin<br />

Morgens in der U-Bahn, halb acht, überall um einen<br />

herum müde, verschlafene, graue Gesichter, nicht viel<br />

besser als man selbst<br />

Na, noch bis um Mitternacht gelernt?<br />

Oder doch noch den letzten Misserfolg gefeiert?<br />

Viel zu hohe Ansprüche, viel zu viel zu tun?<br />

Keine Zeit zu leben?<br />

Und damit bist du nicht allein, sieh uns doch mal<br />

an, eine Gesellschaft der Versager, der Faulen und der<br />

Egomanen.<br />

Wieso? Wann wurde zuletzt einer Mitschülerin<br />

geholfen, ohne Gegenerwartungen?<br />

Wann wurde zuletzt einer alten Dame über die Straße<br />

geholfen?<br />

Ach ja, die gibt es ja gar nicht mehr, die alten Leute,<br />

alle hinter dem „Anti-aging-Effekt“ her, immer noch<br />

Leistung, immer weiter und weiter, immer mehr!<br />

Bloß keine Pause, keinen Fehler, nicht versagen!<br />

Die U-Bahn hält, du steigst aus wie ferngesteuert und<br />

erklimmst die Stufen des Aufgangs.<br />

Um dich herum weitere Zombies, alle auf dem<br />

gleichen Weg wie du.<br />

Alle tot, alle erstarrt. In der Schule angekommen,<br />

bilden sich Grüppchen, Grüppchen aus Leuten, die<br />

meinen, einander gut zu Gesicht zu stehen, die einen<br />

selbst in einem besseren Licht erscheinen lassen.<br />

Egoistische Freunde, ein Paradoxon in sich. Die<br />

Personen, die einen eigentlich unterstützen sollten,<br />

einem helfen, machen aus allem einen Wettbewerb,<br />

und sie wollen immer alle selbst gewinnen, keine Zeit<br />

für andere, nur für sich selbst.<br />

Ich meine, damit ist man ja auch irgendwie ausgelastet,<br />

mit sich selbst.<br />

Jeden Tag neuer Stoff, neue Prüfungen, neuer Druck!<br />

Und das alles scheint kein Ende zu haben, ist zum<br />

Alltag geworden!<br />

Das Klingeln zur ersten Stunde, du brauchst ein paar<br />

Sekunden, um zu realisieren, dass gerade wirklich<br />

etwas passiert ist, dann trottest du hinter den anderen<br />

her ins Klassenzimmer. Alle bewegen sich monoton<br />

und eckig auf ihre Plätze zu ihren „Freunden“, um sich<br />

über die Uncoolen, die Außenseiter, lustig zu machen,<br />

kurz über alle, die nicht sie selbst sind.<br />

Der Lehrer betritt das Zimmer, selbst nicht viel<br />

wacher als seine Schüler, den morgendlichen<br />

Gruß bringt er gerade noch so über die Lippen,<br />

wahrscheinlich waren mindestens 3 Tassen Kaffee<br />

nötig, um ihn hierher zu bewegen. Die synchrone,<br />

monotone Antwort zeigt, wir sind eine Gemeinschaft,<br />

eine Gemeinschaft der Lustlosen und der Egomanen.<br />

Die erste Frage, und ein Mantra in deinem Kopf,<br />

„Melden, einen guten Eindruck hinterlassen, melden,<br />

einen guten Eindruck hinterlassen...“<br />

Doch am Ende bleiben alle Finger unten, das Bild<br />

bleibt farblos und grau.<br />

Wo ist der Sinn?<br />

Der Sinn eines solchen Leben, eines solchen Daseins?<br />

Es läutet zur Pause, endlich.<br />

Alle strömen wie auf Kommando in die Aula, du mit<br />

Ihnen.<br />

Plötzlich erspähst du Schemen metallener<br />

Gesichtszüge, direkt neben dem Eingang.<br />

Du näherst dich vorsichtig, denn man kann nie wissen,<br />

was einen erwartet.<br />

Eine Büste, eine Büste einer Kämpferin, einer Heldin<br />

und einer Retterin, bunter als alles andere im Raum.<br />

Eine, die dafür eingestanden ist, woran sie geglaubt<br />

hat, an die Gleichwertigkeit aller Menschen und an das<br />

Gute in Ihnen.<br />

Also, lasst auch uns kämpfen, kämpfen für das Schöne<br />

im Leben und dafür, dass wir uns gegenseitig zu<br />

respektieren und wertzuschätzen lernen. Dafür, dass<br />

unsere Welt ein Stückchen bunter wird.<br />

Vielen Dank<br />

Viele habens schon gewusst<br />

dass Hannah mitten im August<br />

gen Irland reist und dort<br />

in einem kleinen Irenort<br />

fast ein Jahr studienbedingt<br />

bei kindly Irish friends verbringt<br />

Sie geht auf eine Irish School<br />

das wird – wir wünschen’s – megacool<br />

Wir kennen nur den Irish Pub<br />

wo auch schon mal der Punk geht ab<br />

Der Vater aber weinet sehr<br />

hat lang jetzt keine Hannah mehr<br />

Auch Mutter Schwester Katzen<br />

lecken traurig sich die Tatzen<br />

Doch wenn es Hannah bestens geht<br />

schnell der Abschiedsschmerz verweht<br />

Kommt übers Jahr sie wieder heim<br />

werden auch wir glücklich sein<br />

Sie dann auf gälisch zu begrüßen<br />

werden wir noch lernen müssen<br />

Monoghan<br />

Siegertext von Hannah <strong>Dengler</strong> beim Poetry Slam am 29. Juli 2015 in der Aula des Sophie Scholl Gymnasiums.<br />

Abreise nach Dublin am 19. 8. 2015


Umwelt / Aussichten<br />

Abend ist am Isarstrand<br />

Idylle pur im Bayernland<br />

Wilde Enten fliegen hoch<br />

Tiere aus dem Sommerloch<br />

Ohu qualmt noch in die Luft<br />

Süsslich schwappt der Gülle Duft<br />

von den nahen Stoppelfeldern<br />

Gut angelegt mit Steuergeldern<br />

kann man hier spazierengehn<br />

Dank Neonlampen auch was sehn<br />

Alle die Erholung suchen<br />

müssen nicht Mallorca buchen<br />

Beim großen Werk in Niederbayern<br />

kann man grillen – fröhlich feiern<br />

Sichre Arbeitsplätze sind geschaffen<br />

Schon immer haben grüne Affen<br />

gegen Ohu protestiert<br />

obwohl fast nie etwas passiert<br />

Sollte Ohu jemals sterben<br />

stürzten wir mit ins Verdeben<br />

Wo stiegen weiße Wolken noch<br />

in das Blau des Himmels hoch<br />

Dass dies Bayerns Farben sind<br />

lernt man hier ja schon als Kind<br />

Wir jedenfalls sind Patrioten<br />

reden nur ungern von Idioten<br />

die uns Ohu nehmen wollen.<br />

Heizen die dann noch mit Kohlen?<br />

Eine Hoffnung bleibt uns noch<br />

– prinzipiell – meinte Ernst Bloch<br />

Die Vögel aus dem Sommerloch<br />

brät der Zeitungsenten Koch<br />

und erzählt ganz nebenbei<br />

von einem Plan für Isar drei<br />

Reaktorblock Reaktortyp KWU-Baulinie elektrischeNettoleistung elektrischeBruttoleistung thermischeReaktorleistung Baubeginn Netzsynchronisation Kommerzieller Betrieb Abschaltung<br />

Isar-1 (KKI 1) Siedewasserreaktor 2. Generation SWR /Baulinie 69 878 MW 912 MW 2.575 MW 01.05.1972 <strong>03</strong>.12.1977 21.<strong>03</strong>.1979 17.<strong>03</strong>.2011<br />

Isar-2 (KKI 2) Druckwasserreaktor 4. Generation DWR / Konvoi Bl 80 1.410 MW 1.485 MW 3.950 MW 15.09.1982 22.01.1988 09.04.1988 spätestens 31. Dez. 2022


Gipfel<br />

5895 m<br />

Alles spricht von Afrika<br />

Ich war selbst noch gar nicht da<br />

Es muss romantisch sein zu jagen<br />

hier haben Reiche was zu sagen<br />

Doch allenthalben hört man Klagen<br />

wegen nur eines Löwens muss man fragen<br />

Will man den höchsten Berg erklimmen<br />

muss die Eurokasse stimmen<br />

Jedes kleine Abenteuer<br />

ist in Afrika sehr teuer<br />

Es will nicht rein in den Verstand:<br />

Afrika ein armes Land<br />

aus dem so viele Schwarze füchten<br />

Sie könnten ja hier Zebras züchten<br />

Die Felle wären Modeschlager<br />

das Fleich schmeckt lecker und ist mager<br />

Entwicklunshelfer wüssten schon<br />

was wirklich brächte die Region<br />

aus Armut – aus den roten Zahlen<br />

Es wäre wie im Paradies zum Malen<br />

Die Bilder kauften die Touristen<br />

nähmen davon gleich ganze Kisten<br />

Ich hätte da schon meine Listen<br />

Den Blick vom Obersalzberg auf die Watzmanngipfel<br />

hatten einst auch Blondi und ihr Zipfel<br />

2713 m<br />

Fuji strahlt mit Fukushima um die Wette<br />

die jeder gern verloren hätte<br />

Kirschblütenzeit ist längst vorbei<br />

Es wacht am Fass der Samurai<br />

14. 8. wieder Atomstrom in Japan<br />

Ich wollt das matte Horn besteigen<br />

um allen meinen Mut zu zeigen<br />

Ich hatte meinen Alltag satt<br />

fuhr mit Ferrari nach Zermatt<br />

Im Hotel traf ich Genossen<br />

die allesamt ganz unverdrossen<br />

schon im trüben Morgengrauen<br />

mit Fernrohr auf den Gipfel schauen<br />

Ob ich denn angemeldet sei<br />

um anzustehen in der Reih’<br />

die sich zum Gipfelkreuz bewegt<br />

Dann hab ich kurz mal überlegt<br />

ein Selfi in Zermatt geschossen<br />

fürs Smartphone aller Berggenossen<br />

O.k. ich hatte es gecheckt<br />

der Gipfel ist schon längst entdeckt<br />

schon zigtausendfach bestiegen<br />

als Mythos doch nicht klein zu kriegen<br />

So machte ich als Souvenir<br />

ein Foto von dem Horn und mir<br />

Das Matterhorn – dass ich nicht lache<br />

ist für mich ’ne matte Sache<br />

4478 m ca. 600 Tote seit 1865


Meer<br />

Gestade Mensch Meer Horizont Wolken – mehr nicht<br />

Gemälde Metapher – Sicht auf Licht<br />

Caspar David Friedrich, Mönch am Meer, 1810<br />

Himmel und Meer<br />

– nicht mehr<br />

Jedes Jahr sind alle wieder da<br />

bleiche Nudisten am Lido FKK<br />

Mary blieb allein daheim / kann auch schön sein<br />

Fischer und Meer<br />

Plastik und Teer


LANDPARTIE<br />

Am Samstag,<br />

den 8. August 2015<br />

in und um Wiesbach<br />

ab ca. 13.30 Crémant<br />

um 14 Uhr Apfelstrudel<br />

15 Uhr Flugzeugabsturz<br />

kl. Fußwanderung<br />

mit Kircheanschauen<br />

(nationales Kulturgut)<br />

anschließend Grill<br />

Gäste:<br />

Rudi Distler<br />

Tina & Harald Eggebrecht<br />

<strong>Gerd</strong>a & Rudi Ehrl<br />

Nikolaus Gerhart<br />

Viola & Dieter Hepp<br />

Heidi & Alto Hien (krank)<br />

Maria Huber<br />

Hildegard & Gottfried Knapp<br />

Tini & Gerhard Polt<br />

Elinor Wagner<br />

Marion & Gunter Wenzel<br />

Albert & Hans Wurstbauer<br />

und drei Hunde<br />

Gruß aus Wiesbach an der Gülle<br />

toskanisches Ambiente und Alter des Malers leicht geschönt<br />

Wiesbach<br />

Piesenkofen<br />

<strong>Gerd</strong> <strong>Dengler</strong> 84494 Wiesbach 15 Tel 08639-5507 Fax 08639-985252 mobil 0173-5622160<br />

gd@gerd-dengler.com gerd-dengler.com<br />

Foto: christoph Vohler<br />

Es trafen sich zur Landpartie mit Trank und Schmaus<br />

Zwanzig Freunde in dem Haus<br />

Erfrischt gestärkt von edlen Säften<br />

kommt der Partiesant zu Kräften<br />

Piesenkofen Absturzstelle<br />

Bei siebenunddreißig Grad in die Natur<br />

um zu erwandern die Kultur<br />

Schaurig Flieger-Absturz-Platz – Romanik-Kirche still<br />

Dann kühles Bier und heißer Grill


Wissen<br />

Privat<br />

Meeresbiologen entdeckten<br />

den im Mittelmeer versteckten<br />

Kugelfisch aus Japans Meer<br />

Das freut den Euro-Gourmand sehr<br />

Man rechnet fest mit Todesfällen<br />

wenn Leute Fuguhaut bestellen<br />

“Junge Frau“ Picassos Skizze<br />

wurde heut bei großer Hitze<br />

in Korsika vom Zoll gestellt<br />

Seither weiß die ganze Welt<br />

dass – bei Christie’s heiß begehrt –<br />

das Werk 25 Mios wert<br />

<strong>WOW</strong> dagegen kennt das Bild<br />

das als Christus Abbild gilt<br />

Wunde sowie Bart hat Pablo kalt<br />

mit einem T-Shirt übermalt<br />

SZ 2. 8. 2015 Tagesspiegel 3. 8. 2015<br />

Ketchup Nudeln und Pommfritz<br />

essen gerne alle Kids<br />

Studien haben jetzt erklärt<br />

wer sich lange so ernährt<br />

wird später depressiv –<br />

irgendetwas läuft da schief<br />

Um Depressionen zu verhindern<br />

rät <strong>WOW</strong> nun allen Kindern:<br />

Eßt Kaviar und Gänseleber<br />

schnüffelt dazu Uhukleber<br />

Das Nachtgespenst nimmt selbstbewusst<br />

wie alle Urlaub im August<br />

Es ist nach Napoli geflogen<br />

(mich hat’s natürlich angelogen)<br />

hat dort gedealt mit harten Drogen<br />

blonde Jungfrauen betört<br />

nachts – wie sichs als Geist gehört –<br />

eilends den Vesuv erklommen<br />

eine Jungfrau mitgenommen<br />

Die holde Maid war ihm nicht hold<br />

nicht für Geld und nicht für Gold<br />

Da packt das Nachtgespenst die Wut<br />

wift meinen schönen schwarzen Hut<br />

in des Kraters heiße Glut<br />

Eines Tages im August<br />

hatte Gustave Badelust<br />

da schwamm er bei La Tour-de-Peilz<br />

nackig rum im Genfer See<br />

Im Blick hat er das Schloß Chillon<br />

Zuhaus malt er ein Bild davon<br />

Geniale Maler wußten noch<br />

Lust und Malen gehen doch<br />

Gustave Courbet: Le Château de Chillon, August 1876<br />

Nein gebt euch keine Müh<br />

für Champagner ists zu früh<br />

Den säuft lieber euer Vater<br />

euer Vorbild und Berater<br />

SZ 4. 8. 2015<br />

Wie soll man daheim schlafen können<br />

wenn im Vesuv die Hüte brennen


W O W<br />

Wiesbach observierte die Welt<br />

Saure Gurken Zeit<br />

weltweit<br />

Journalisten Leid<br />

Nummer 3 August 2015 Quint Edition

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