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Welt des Vergessens - Demenz-Ratgeber Hamburg

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Flipping_BOOK_1.qxp_Layout 1 22.11.17 14:25 Seite 18<br />

INTERVIEW: Dr. Axel Wollmer<br />

Noch ist keine Heilung möglich –<br />

Symptome können aber gelindert<br />

werden<br />

Interview mit Facharzt Dr. Axel Wollmer<br />

Immer mehr Menschen erkranken an<br />

<strong>Demenz</strong>. Im Gespräch geht Dr. Axel<br />

Wollmer, Chefarzt der Klinik für<br />

Geronto psychiatrie in der Asklepios<br />

Klinik Nord – Ochsenzoll, auf den aktuellen<br />

Stand der Forschung ein und gibt<br />

unter anderem Tipps, wann der Weg<br />

zum Arzt sinnvoll ist und wie Angehörige<br />

mit der Krankheit umgehen sollten.<br />

<strong>Demenz</strong> wird in der Gesellschaft<br />

immer mehr ein Thema. Gibt es<br />

Gründe, warum die Zahl der Erkrankungen<br />

offenbar zunimmt?<br />

Die Zahl der Erkrankungen steigt an,<br />

weil die Menschen älter werden und<br />

<strong>Demenz</strong> eine Alterserkrankung ist.<br />

Gleichzeitig hat aber der Anteil der<br />

älteren und alten Menschen, die an<br />

Dr. Axel Wollmer ist Facharzt für<br />

Psychiatrie und Psychologie und seit<br />

fünf Jahren Chefarzt der Klinik für<br />

Gerontopsychiatrie an der Asklepios<br />

Klinik Nord – Ochsenzoll.<br />

Sein Arbeitsfeld umfasst die frühe<br />

Abklärung von kognitiven Defiziten<br />

bis hin zur Behandlung von schwer an<br />

<strong>Demenz</strong> Erkrankten in stationärer<br />

Behandlung. Der Facharzt hat sich<br />

vorher intensiv mit der <strong>Demenz</strong>-<br />

Forschung beschäftigt und engagiert<br />

sich im Vorstand der Alzheimer<br />

Gesellschaft <strong>Hamburg</strong> und der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Brücke für die Selbstund<br />

Angehörigenhilfe zum Thema<br />

<strong>Demenz</strong>.<br />

einer <strong>Demenz</strong> leiden, in den letzten 25<br />

Jahren um etwa 25 Prozent abge -<br />

nommen. Wir bleiben also auch geistig<br />

länger gesund. Unser Gedächtnis lässt<br />

später nach.<br />

Früher hieß es oft in den Familien:<br />

Oma oder Opa werden immer<br />

tüdeliger . . .<br />

Ja, das stimmt. Früher hat man Vergesslichkeit<br />

und <strong>Demenz</strong> oft als normale<br />

Alterserscheinung wie das Ergrauen <strong>des</strong><br />

Haars hingenommen, wie es auch in<br />

dem Begriff „senil“ anklingt. Heute verstehen<br />

wir sie als Folgen von Erkrankungen<br />

<strong>des</strong> Gehirns.<br />

Gibt es den richtigen Zeitpunkt, wann<br />

jemand, der Veränderungen an sich<br />

feststellt, zum Arzt gehen sollte?<br />

Ja. Vergesslichkeit ist genauso ernst zu<br />

nehmen wie etwa Schmerzen. Wer an<br />

sich Veränderungen feststellt und sich<br />

Sorgen macht, dass etwas nicht mehr<br />

stimmt, sollte zum Arzt gehen. Damit ist<br />

aber nicht gemeint, dieses gleich bei<br />

jeder kleinen Vergesslichkeit, wie wir sie<br />

alle kennen, zu tun.<br />

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