Guute November 2017
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6 | WIRTSCHAFT <strong>November</strong> <strong>2017</strong> | GUUTE JOURNAL<br />
STEUER<br />
TIPP<br />
Mag. Karl Birklbauer<br />
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />
Steuertipps für<br />
Unternehmer zum<br />
Jahresende<br />
Für Unternehmer empfiehlt es sich, rechtzeitig<br />
vor dem Jahresende einen kurzen Steuer-Check<br />
zu machen.<br />
Einnahmen-Ausgaben-Rechner haben durch<br />
Vorziehen von Aufwendungen bzw. Aufschieben<br />
von Erträgen die Möglichkeit zur Beeinflussung<br />
des Gewinns. (Wichtig: Regelmäßig wiederkehrende<br />
Einnahmen und Ausgaben 15<br />
Tage vor oder nach dem Bilanzstichtag sind allerdings<br />
dem Jahr der wirtschaftlichen Zuordnung<br />
zuzurechnen!)<br />
Bilanzierende Unternehmen haben einen Gestaltungsspielraum<br />
durch das Vorziehen von<br />
(Instandhaltungs-) Aufwendungen oder durch<br />
das Hinausschieben der Gewinnrealisierung<br />
bei halbfertigen Erzeugnissen. Jedenfalls sollte<br />
auch die Notwendigkeit zur Bildung von Rückstellungen<br />
sowie Teilwertabschreibungen von<br />
Anlage- und Umlaufvermögen geprüft werden.<br />
In der Folge eine Auswahl einiger weiterer<br />
Maßnahmen:<br />
• Vorziehen von (betriebswirtschaftlich sinnvollen)<br />
Investitionen unter Inanspruchnahme<br />
der Halbjahres-AfA (wichtig: Inbetriebnahme<br />
bis zum 31. Dezember!).<br />
• Ausreichende (Wertpapier-) Investitionen zur<br />
vollständigen Inanspruchnahme des Gewinnfreibetrags.<br />
• Innovative Unternehmen können für ihre Entwicklungen<br />
ggf. die Forschungsprämie in Anspruch<br />
nehmen.<br />
• Laufende Überwachung der Einhaltung der<br />
Umsatzgrenze für Kleinunternehmer (EUR<br />
30.000 netto pro Jahr).<br />
• Beachtung von Sozialversicherungsgrenzen<br />
(z. B. Versicherungsgrenze für Neue Selbstständige<br />
sowie „Kleinstunternehmer-Grenze“).<br />
• Prüfung der Rückerstattungsmöglichkeit<br />
von Sozialversicherungsbeiträgen bei Mehrfachversicherung.<br />
• Antrag auf Vergütung der Energieabgaben.<br />
• Verlustausgleichsoptimierung (z. B. bei<br />
Wertpapierverlusten).<br />
• Eine regelmäßige Überprüfung der Vorteilhaftigkeit<br />
der Rechtsform (inkl. der damit im Zusammenhang<br />
stehenden Vereinbarungen<br />
wie z. B. Höhe der Geschäftsführerbezüge)<br />
runden den Steuer-Check ab. ♦<br />
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GROSSER<br />
Erfolg<br />
OBERNEUKIRCHEN<br />
Gerald Mayer (li.) nahm die Auszeichnung als „CFO des Jahres“<br />
von Deloitte-Chef Walter Müller entgegen.<br />
Bester Finanzvorstand Österreichs<br />
Hohe Auszeichnung für den Oberneukirchner Mag. Gerald<br />
Mayer (46): Der bei der AMAG Austria Metall AG als Finanzvorstand<br />
tätige Mühlviertler wurde zum besten CFO Österreichs<br />
gewählt.<br />
Die hohe Auszeichnung wurde vor wenigen<br />
Tagen in Wien überreicht. Der<br />
Titel „CFO des Jahres“ wird von Deloitte<br />
Österreich in Zusammenarbeit mit<br />
dem Börse Express und dem CFO Club<br />
Austria an Vorstände börsennotierter<br />
österreichischer Unternehmen vergeben.<br />
Neben reinen Fakten wie der Entwicklung<br />
der Kurse ist dabei das Votum<br />
einer aus hochrangigen Managern bestehenden<br />
Jury entscheidend.<br />
„Ein Erfolg für das Team“<br />
Gerald Mayer zeigte sich von der Auszeichnung<br />
überrascht – und sieht in<br />
dieser einen Erfolgs seiner Mannschaft.<br />
„Auch wenn ich jetzt die Auszeichnung<br />
bekommen habe – die Fakten, die dazu<br />
geführt haben, sind ein Erfolg unseres<br />
gesamten Teams“, sagt der AMAG-<br />
Finanzchef, der seit dem Jahr 2007 für<br />
den börsennotierten „Global-Player“<br />
aus dem Innviertel tätig ist. Dieser darf<br />
sich über hervorragende Zahlen freuen:<br />
Im ersten Halbjahr steigerte die<br />
AMAG-Gruppe den Umsatz um 16 Prozent<br />
auf 535,4 Millionen Euro – und das<br />
Ergebnis legte um 45 Prozent auf 37,6<br />
Millionen Euro zu.<br />
Überzeugter Mühlviertler<br />
Trotz des erfolgreichen beruflichen Engagements<br />
im Innviertel ist Gerald<br />
Mayer nach wie vor ein überzeugter<br />
Mühlviertler: Mit seiner Gattin und seinen<br />
drei Kindern lebt er in Oberneukirchen.<br />
„Ich habe in Braunau zwar eine<br />
Dienstwohnung – aber mein privater<br />
Lebensmittelpunkt ist das Mühlviertel“,<br />
erzählt der Topmanager. Dies umso<br />
mehr, da der räumliche Abstand zu seinem<br />
Arbeitsplatz auch dazu beitrage,<br />
Erholung vom stressigen Job als Finanzvorstand<br />
zu finden. „Zuhause kann ich<br />
abschalten – und das ist angesichts der<br />
hohen Forderungen in meinem Beruf<br />
besonders wichtig“, sagt Gerald Mayer.<br />
♦ Bernhard Haudum<br />
Mag. Gerald Mayer<br />
Wohnt in Oberneukirchen.<br />
Verheiratet, Vater von drei Kindern.<br />
Studierte Betriebswirtschaft an der JKU<br />
in Linz.<br />
1996 Abschluss als Magister.<br />
1996–2000 Steuerberater bei ICON<br />
Wirtschaftstreuhand, Linz.<br />
2001–2006 Leiter Konzernrechnungswesen<br />
bei VA Technologie AG.<br />
2006–2007 Leiter Rechnungswesen,<br />
Controlling und M&A bei Siemens VAI<br />
Metals.<br />
Seit September 2007 Finanzvorstand<br />
der AMAG Austria Metall AG.<br />
Das Unternehmen beschäftigt mehr als<br />
1.760 Mitarbeiter und erzielte 2016<br />
einen Umsatz von 906,2 Millionen Euro.<br />
Fotos: AMAG, Draper