Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:12 Seite 1
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:12 Seite 2<br />
......<br />
fgKFZBEV w h
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:12 Seite 1<br />
Deutsche Landkreise im Portrait<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der <strong>Kreis</strong>verwaltung<br />
Redaktion: Oliver Carstens, Pressesprecher der <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Pinneberg</strong><br />
Sechste, völlig neue Ausgabe 2017
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:12 Seite 2<br />
Das Buch erscheint im Verlagsbereich Regionalmedien.<br />
Alle Rechte bei Kommu nikation & Wirtschaft GmbH,<br />
Oldenburg (Oldb)<br />
Herausgegeben in Zu sam menarbeit mit dem<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>;<br />
Redaktion: Oliver Carstens, Pressesprecher der<br />
<strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Pinneberg</strong><br />
Printed in Germany 2017<br />
Das Manuskript ist Eigentum des Verlages. Alle Rechte<br />
vorbehalten. Auswahl und Zusammen stellung urheberrechtlich<br />
geschützt. Dem Buch liegen neben den illustrierten<br />
Autorentexten Bilder und PR-Texte der Firmen,<br />
Verwal tungen und Ver bände zu grunde, die mit ihrer<br />
finan ziellen Beteili gung das Ersche inen des Bandes<br />
ermöglicht ha ben. Sie sind im Anhang aufgeführt. Für<br />
die Rich tig keit der im Inhalts verzeichnis aufgeführten<br />
Autorenbeiträge und der PR-Seiten übernehmen Verlag<br />
und Redaktion keine Haftung.<br />
Bildbearbeitung:<br />
Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />
Druck: Gutenberg Beuys Feindruckerei, Langenhagen<br />
Gedruckt auf 130g/m 2 Exceo Silk der Feldmuehle<br />
Uetersen GmbH<br />
Bildnachweis: Seite 144<br />
Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek:<br />
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publi kation<br />
in der Deutschen National bibliographie; detaillierte<br />
biblio gra phische Daten sind im Internet über<br />
http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />
ISBN 978-3-88363-386-2
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:12 Seite 3<br />
3<br />
Vorwort<br />
Vorwort 6<br />
Landrat Oliver Stolz und <strong>Kreis</strong>präsident Burkhard E. Tiemann<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Geschichte und Zukunft<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> im Wandel – aus historischer Sicht 8<br />
Kai Wittig, <strong>Kreis</strong>archiv <strong>Pinneberg</strong><br />
Städte, Ämter und Gemeinden im Profil 10<br />
Oliver Carstens, Pressesprecher des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong><br />
Helgoland – Insel mit wechselvoller Geschichte 24<br />
Jörg Singer, Bürgermeister, und<br />
Levke Paulsen, Assistenz Fachamt Bürgerdienste, Gemeinde Helgoland<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
Die <strong>Kreis</strong>verwaltung: Von „A“ wie Abfall bis „Z“ wie Zulassung –<br />
Dienstleistungen für die Region 26<br />
Landrat Oliver Stolz<br />
Integration im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> 28<br />
Birgit Köhnke, Stabsstelle Integration, <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
„Behindert sein? Oder behindert werden?“ – Inklusion im <strong>Kreis</strong> 30<br />
Axel Vogt, Behindertenbeauftragter des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong><br />
Erfolgsfaktor Wissen – passgenaue Schul- und Bildungsangebote 32<br />
Adelia Schuldt, Schulrätin, Schulamt <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>, und<br />
Andrea Pinzek, Fachdienstleiterin Jugend und Bildung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong><br />
Hochschulen im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> – die Wirtschaft profitiert 34<br />
Bernd Amsberg, Journalist, Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag<br />
Vorbildliche medizinische Versorgung auf hohem Niveau 38<br />
Angela Bartels, Geschäftsführerin der Regio Kliniken GmbH, Elmshorn<br />
Sicherheit im Blickpunkt – Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz 42<br />
Jürgen Tober, Leiter des Fachbereichs Ordnung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong>
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:12 Seite 4<br />
4<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Soziale Verantwortung im demografischen Wandel 46<br />
Tobias Kuckuck, Team Regionalplanung und Europa, <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
Familien im Fokus – Leben, Lernen, Arbeiten 50<br />
Tinka Juliane Frahm, Gleichstellungsbeauftragte des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong><br />
Ehrenamt – Kitt der Gesellschaft 54<br />
<strong>Kreis</strong>präsident Burkhard E. Tiemann<br />
„AQUA-AGENTEN“ und „Klimaretter“ –<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> setzt auf die Jugend beim Klimaschutz 56<br />
Valerie Wilms, Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Sicherheit und Ordnung, und<br />
Anja Vratny, Leitstelle Klimaschutz des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong><br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> – Zusammenarbeit in Regionen 60<br />
Andreas Köhler, Leiter des Fachbereichs Service, Recht und Bauen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong><br />
Mit Dienstleistungen zu neuen Arbeitsplätzen 62<br />
Dr. Harald Schroers, Geschäftsführer der WEP Wirtschaftsförderungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> mbH, Tornesch<br />
Eckpfeiler der Wirtschaft – die Mischung macht’s 76<br />
Dr. Paul Raab, Leiter der Zweigstelle Elmshorn der Industrie- und Handelskammer zu Kiel<br />
Das Handwerk – bedeutende Wirtschaftskraft 94<br />
Norbert Lanz, <strong>Kreis</strong>handwerksmeister, und<br />
Claudia Mohr, Geschäftsführerin der <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft Westholstein, Itzehoe<br />
Adern der Wirtschaft – Straße, Wasser, Schiene, Glasfaser 96<br />
Diplom-Geograph Claudius Mozer, Leiter der SVG Südwestholstein ÖPNV-<br />
Verwaltungsgemeinschaft, Stabstelle beim <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>, und<br />
Klaus Perthen, Geschäftsführer des Wegeunterhaltungsverbandes im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Power – Energieregion <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> 102<br />
Burkhard Fuchs, Journalist, Norderstedt<br />
Innovation und Zuverlässigkeit –<br />
Worauf es in der modernen <strong>Kreis</strong>laufwirtschaft ankommt 108<br />
Jens Ohde, Geschäftsführer der GAB Umwelt Service, Kummerfeld
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:12 Seite 5<br />
5<br />
Liebes Mölekül – bitte recht freundlich 112<br />
Dr. Bernd Ebeling, Gruppenleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
European XFEL GmbH, Schenefeld<br />
Ackern mit Konzept – moderne Landwirtschaft auf engstem Raum 114<br />
Peer Jensen-Nissen, Geschäftsführer des <strong>Kreis</strong>bauernverbandes <strong>Pinneberg</strong><br />
Kompetenzregion für nachhaltige Baumschulwirtschaft 118<br />
Dr. Frank Schoppa, Geschäftsführer des Landesverbandes Schleswig-Holstein im Bund<br />
deutscher Baumschulen (BdB) e. V., Ellerhoop, und Förderverein Kulturlandschaft <strong>Pinneberg</strong>er<br />
Baumschulland e. V., Ellerhoop<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Kultur und Lebensqualität<br />
Norddeutsche Gartenschau Arboretum Ellerhoop 122<br />
Professor Dipl.-Ing. Hans-Dieter Warda, Erster Vorsitzender des Förderkreises<br />
Arboretum Baumpark Ellerhoop-Thiensen e. V., Ellerhoop<br />
Kultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>: die Drostei und vieles mehr 126<br />
Stefanie Fricke, Künstlerische Leitung der Stiftung Landdrostei, <strong>Pinneberg</strong><br />
Sehenswerte Architektur – durch Ehrenamt erhalten 128<br />
Antje Metzner, Untere Denkmalschutzbehörde des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong><br />
Elbmarschen, Moore und Knicks – vielfältige und abwechslungsreiche Landschaften 132<br />
Hans-Albrecht Hewicker, <strong>Kreis</strong>naturschutzbeauftragter<br />
Attraktive Ausflugsziele im <strong>Kreis</strong>gebiet 136<br />
Katharina Kröger, Holstein-Tourismus e. V., Glückstadt, und<br />
Edelgard Heim, Elbmarschenhaus, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und<br />
ländliche Räume, Haseldorf<br />
<strong>Kreis</strong>sportverband <strong>Pinneberg</strong> – starker Sport in der Metropolregion 140<br />
Karsten Tiedemann, Geschäftsführer des <strong>Kreis</strong>sportverbandes <strong>Pinneberg</strong> e. V.<br />
Register<br />
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge 142<br />
Bildquellen 144
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:12 Seite 6<br />
6<br />
Vorwort<br />
Vorwort<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Landrat Oliver Stolz<br />
vor Ihnen liegt das neueste Portrait des <strong>Kreis</strong>es<br />
<strong>Pinneberg</strong>, des kleinsten und zugleich größten<br />
in Schleswig-Holstein. Zwar umfasst er<br />
die geringste Fläche, ist mit rund 310 000 Bürgerinnen<br />
und Bürgern jedoch der einwohnerstärkste<br />
<strong>Kreis</strong> mit der höchsten Einwohnerdichte<br />
im nördlichsten Bundesland.<br />
Dieses Buch gibt Ihnen einen interessanten<br />
Überblick über die ehemalige „Grafschaft<br />
<strong>Pinneberg</strong>“ und den mit der „königlichpreußischen<br />
Verordnung vom 22. September<br />
1867“ im südwestlichen Teil Schleswig-<br />
Holsteins gebildeten <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> und<br />
erscheint denkbar passend im Jahr seines<br />
150-jährigen Bestehens. In diesem langen<br />
Zeitraum hat er sich zu einem der wirtschaftsstärksten<br />
<strong>Kreis</strong>e in der Metropolregion Hamburg<br />
entwickelt, die wiederum eine der dynamischsten<br />
Wirtschaftsregionen in Europa<br />
darstellt.<br />
Naherholungsgebiete und -einrichtungen,<br />
weitläufige unberührte Naturschönheiten<br />
und das kulturelle Angebot in den Städten,<br />
Gemeinden und Dörfern machen den <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong> lebenswert. Überzeugen Sie sich<br />
selbst davon auf den folgenden Seiten, auf<br />
denen diverse Autoren unseren <strong>Kreis</strong> aus<br />
ihren eigenen Blickwinkeln betrachten und<br />
sich hiesige Unternehmen in Kurzportraits<br />
vorstellen.<br />
Fühlen Sie sich mit diesem Bildband herzlich<br />
zu einem Streifzug durch das <strong>Kreis</strong>gebiet<br />
eingeladen inklusive Deutschlands einziger<br />
Hochseeinsel Helgoland, die ebenfalls dem<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> angehört.<br />
<strong>Kreis</strong>präsident Burkhard E. Tiemann<br />
Neben der hervorragenden Verkehrsanbindung<br />
und der gut ausgebauten Infrastruktur tragen<br />
die sogenannten weichen Standortfaktoren<br />
maßgeblich dazu bei, dass die Bevölkerung<br />
des <strong>Kreis</strong>es seit Jahrzehnten kontinuierlich<br />
wächst und Unternehmen sich gerne hier<br />
ansiedeln. Zahlreiche bereits ortsansässige<br />
Firmen haben sich für den Ausbau ihres<br />
hiesigen Standortes entschieden.<br />
<strong>Kreis</strong>präsident Burkhard E. Tiemann<br />
Landrat Oliver Stolz
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:13 Seite 7<br />
7<br />
Der Philanthrop vor der Drostei
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:13 Seite 8<br />
8<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Geschichte und Zukunft<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> im Wandel –<br />
aus historischer Sicht<br />
Kai Wittig<br />
Historische <strong>Kreis</strong>verwaltung (1893<br />
bis 1935) im Rübekamp in <strong>Pinneberg</strong><br />
Die Grafschaft Holstein-Schauenburg-<strong>Pinneberg</strong>,<br />
zwischen Elbe und Alster, ist im 14. Jahrhundert<br />
als „Grafschaft <strong>Pinneberg</strong>“ entstanden.<br />
Während vieler Jahrhunderte ist sie ein abgesondertes<br />
Territorium gewesen – im Unterschied<br />
zum übrigen Holstein, welches 1474<br />
zum Herzogtum erhoben wurde. Die Herren<br />
der Grafschaft hatten von 1390 bis 1640 in<br />
Personalunion auch die Stammgrafschaft<br />
Schaumburg an der Weser inne. 1460 wurde<br />
Christian I. von Dänemark aus dem Hause<br />
Oldenburg in Ripen von den Ständen zum<br />
Landesherrn in Holstein und Schleswig gewählt.<br />
Die <strong>Pinneberg</strong>er Nebenlinie hatte auf<br />
das Herzogtum Schleswig keine Ansprüche<br />
geltend machen können. Der Ripener Vertrag<br />
hatte für die Grafschaft Holstein-<strong>Pinneberg</strong>,<br />
„diesen kleinen, nahezu souveränen Staat“,<br />
keine Geltung. 1640 starb mit Otto dem VI.<br />
das schauenburgische Haus in der „Grafschaft<br />
<strong>Pinneberg</strong>“ im Mannesstamm aus. Ein Teilungsrezess<br />
zwischen dem dänischen König<br />
und dem Gottorfer Herzog teilte das <strong>Pinneberg</strong>er<br />
Gebiet auf. 1 Mit der Bildung der<br />
Landkreise in Schleswig-Holstein durch<br />
die königlich-preußische Verordnung vom<br />
22. Sep tember 1867 entstand beispielsweise<br />
der neue <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> im südwestlichen<br />
Teil Schleswig-Holsteins.<br />
Sieht man sich den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> geschicht -<br />
lich gestern und heute an, so erkennt man<br />
immer den Bezug mit Hamburg. Früher war<br />
Hamburg eine kleinere Stadt, die unter anderem<br />
mit dem „Groß-Hamburg-Gesetz“ an<br />
Umfang gewann und der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
dafür einen Teil seiner Gemeinden an die<br />
Hansestadt abtreten musste. Am 1. April 1937<br />
kam Lokstedt an Hamburg (Lokstedt bestand<br />
bereits seit 1927 aus den Gemeinden Lokstedt,<br />
Niendorf und Schnelsen). Es gibt also<br />
schon aus der Vergangenheit heraus einen geschichtlichen<br />
Bezug zu und mit Hamburg.<br />
Insbesondere die Gebietsverluste des <strong>Kreis</strong>es<br />
Ende der 1960er-Jahre für die Gründung der<br />
Stadt Norderstedt waren flächenmäßig und<br />
vor allem unter Berücksichtigung der Kaufkraft<br />
ein schwerer Schlag für den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>.<br />
Die beiden bevölkerungsreichen und<br />
wirtschaftsstarken Gemeinden des <strong>Kreis</strong>es<br />
<strong>Pinneberg</strong> Friedrichsgabe und Garstedt stellten<br />
rund 35 Prozent der Wirtschaftskraft des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> dar.
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:13 Seite 9<br />
9<br />
War der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> in der Vergangenheit<br />
geprägt durch Landwirtschaft und Baumschul -<br />
tätigkeit, hat er sich nach dem Krieg sehr<br />
stark verändert. Es bestand die Notwendigkeit,<br />
die Probleme der beherbergten Flüchtlinge<br />
zu lösen und diese zu integrieren. Die<br />
Protokolle der <strong>Kreis</strong>kommission für Flüchtlingsbetreuung<br />
belegen, dass nach 1945 mehr<br />
als 88 500 Flüchtlinge im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> lebten.<br />
Dies war eine Bevölkerungszunahme im<br />
<strong>Kreis</strong> von etwa 68 Prozent. 2 Es mussten in Zusammenarbeit<br />
mit dem Nachbarn, der Hanse -<br />
stadt Hamburg, die Versorgung der Bevölkerung,<br />
die Infrastruktur und wirtschaftlichen<br />
Beziehungen koordiniert werden. Die Infrastrukturentwicklung<br />
– nicht nur in Bezug auf<br />
die Straßen, sondern auch im Bereich Wasserversorgung<br />
und ÖPNV – mussten schnellstens<br />
entwickelt werden.<br />
Nach dem Krieg bestand das Bestreben der<br />
Gemeinden im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> nach Eigenständigkeit,<br />
zum Beispiel wurde das angegliederte<br />
Amt Uetersen zum Amt Moorrege oder<br />
die Gemeinde Appen, welche aus der gemeinsamen<br />
Verwaltung des Amtes <strong>Pinneberg</strong>-Land<br />
die Selbstständigkeit wählte. In der heutigen<br />
Zeit geht der Trend eher zur Konzentration<br />
von Verwaltungen, um Kosten zu sparen, wie<br />
etwa beim ehemaligen Amt <strong>Pinneberg</strong>-Land<br />
und dem Amt Bönningstedt, die heutzutage<br />
als Amt Pinnau fusioniert sind. Oder beispielsweise<br />
das Amt Haseldorf, das gleich zweimal<br />
in kürzester Zeit den Partner wechselte: Zuerst<br />
kooperierte es mit der Stadt Uetersen, um<br />
dann zum Amt Geest und Marsch Südholstein<br />
zu wechseln.<br />
Die großen Überlandstraßen vergangener<br />
Jahrhunderte stehen im Gegensatz zu den<br />
heutigen Bedürfnissen der Einwohner des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong>. Früher gab es als Fern -<br />
strecke lediglich den Ochsenweg, der von<br />
Dänemark kommend über Itzehoe–Elmshorn–Uetersen<br />
und Wedel nach Hamburg<br />
führte und dem Vorläufer der heutigen<br />
Bundes straße 431 – in Teilen – entsprach. Als<br />
Kutschenschnellweg nach Kiel diente die<br />
Strecke über Bönningstedt–Hasloh–Bilsen–<br />
Quickborn und Langeln – die heutige Bundesstraße<br />
4. Dem wachsenden Verkehrsaufkommen<br />
sind der Ausbau- und Neubau der Bundesautobahnen<br />
23 und 7 geschuldet. Viele<br />
Pendler haben heute ihren Arbeitsplatz in<br />
Hamburg und der Metropolregion. |<br />
1 Archivalische Quellennachweise zur Geschichte des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong>, Dr. D. Unverhau, Jahrbuch <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong> 1977<br />
2 A.-Sig. H 456<br />
Historische <strong>Kreis</strong>karte im alten<br />
<strong>Kreis</strong>haus in <strong>Pinneberg</strong>
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:13 Seite 10<br />
10<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Geschichte und Zukunft<br />
Städte, Ämter und Gemeinden im Profil<br />
Oliver Carstens<br />
Stadt Barmstedt<br />
Fläche: 1716 Hektar<br />
Einwohner: 10 270<br />
www.barmstedt.de<br />
Gemeinde Bönningstedt<br />
Fläche: 1206 Hektar<br />
Einwohner: 4584<br />
www.boenningstedt.de<br />
Stadt Elmshorn<br />
Fläche: 2086 Hektar<br />
Einwohnerzahl: 48 902<br />
www.elmshorn.de<br />
Symbol der Stadt Barmstedt –<br />
der Schusterjunge<br />
Stadt Barmstedt<br />
Die bislang einzige Stadt im <strong>Kreis</strong>, die sich<br />
Erholungsort nennen darf, liegt im nördlichen<br />
<strong>Kreis</strong>gebiet, umschlossen vom Amt Rantzau.<br />
Das Herzstück der ehemaligen Schusterstadt<br />
ist die idyllisch gelegene, von Burggraben,<br />
Krückau und dem Rantzauer See umgebene<br />
historische Schlossinsel. Hier befand sich um<br />
1140 die Burg der Ritter von Barmstede.<br />
Heute findet man auf der Insel ein Ensemble<br />
von vier denkmalgeschützten Gebäuden,<br />
unter ihnen das Schloss Rantzau in Form<br />
eines zweigeschossigen klassizistischen<br />
Backsteinbaus von 1806.<br />
Der 7,5 Hektar umfassende Rantzauer See ist<br />
ein künstlich angelegter Stausee der Krückau.<br />
Er befindet sich inmitten seiner waldreichen<br />
Umgebung und dem angrenzenden präch -<br />
tigen Rhododendronpark. Als Naturdenkmal<br />
steht eine knorrige „1000-jährige Eiche“ unweit<br />
der Schlossinsel. Sie soll 700 Jahre alt<br />
sein.<br />
Gemeinde Bönningstedt<br />
Bönningstedt ist eine amtsfreie Gemeinde im<br />
Grünen nördlich von Hamburg am Kreuz der<br />
Bundestraße 4 und der <strong>Kreis</strong>straße 5. Erste<br />
bekannte urkundliche Erwähnung fand der<br />
Ortsteil Winzeldorf im Jahr 1369, als der Graf<br />
von Holstein, Otto von Schauenburg, dem<br />
Kapitel der Hamburger Kirche eine jährliche<br />
Rente unter anderem von zehn Mark aus den<br />
Dörfern Quickborn und Winzeldorf aussetzte.<br />
Die ursprünglich reinen Bauerndörfer Winzeldorf<br />
und Bönningstedt wurden 1942 zum<br />
heutigen Bönningstedt zusammengelegt.<br />
Noch in den 1930er-Jahren hatten beide Gemeinden<br />
zusammen nur ca. 900 Einwohner,<br />
deren Zahl wegen des Zuzugs von Flücht -<br />
lingen nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1950<br />
auf über 1900 anwuchs. Der unternommene<br />
Versuch, mit den anderen beiden Gemeinden<br />
im damaligen Amtsbereich Bönningstedt,<br />
Hasloh und Ellerbek eine Großgemeinde zu<br />
bilden, ist 1976 gescheitert. Die Einwohnerzahl<br />
stieg bis 2017 auf über 4500 an.<br />
Stadt Elmshorn<br />
„Elmshorn. Supernormal.“ Mit diesem Slogan<br />
machte die größte Stadt des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong><br />
2017 überregional auf sich aufmerksam.<br />
Als erste Stadt überhaupt hat Elmshorn damit<br />
eine Marke entwickelt, die aus dem Wettbewerb<br />
um noch tollere, noch unglaublichere Eigenschaften<br />
aussteigt.<br />
Stattdessen zeigt sich Elmshorn bewusst ge -<br />
erdet: Ein hervorragendes Bildungsangebot<br />
von Grundschulen bis zur Fachhochschule<br />
Nordakadamie, attraktive Einkaufsmöglich-
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:13 Seite 11<br />
11<br />
keiten sowie eine gute Anbindung sowohl an<br />
den öffentlichen Nahverkehr wie auch die<br />
Autobahn sind hier selbstverständlich.<br />
Genauso, wie die 1661 erbaute Kirche St.<br />
Nikolai, die zu den bedeutendsten Kirchenbauten<br />
der Region zählt. Oder der Holsteiner<br />
Verband – eine der erfolgreichsten Pferdezuchten.<br />
Die Feste, wie die jährlich stattfindende<br />
Flora-Woche samt Hafenfest. Die vielen<br />
hier ansässigen Wirtschaftsunternehmen.<br />
Die idyllische Lage an der Krückau. Die lange<br />
Geschichte – seit 1141. Elmshorn eben. Supernormal.<br />
Amt Elmshorn-Land<br />
Das Amt Elmshorn-Land besteht seit der<br />
Ämtergründung in Schleswig-Holstein im<br />
Jahre 1948. Es liegt im Nordwesten des <strong>Kreis</strong>es<br />
<strong>Pinneberg</strong> und ist Verwaltungsheimat für die<br />
sieben amtsangehörigen Gemeinden Klein<br />
Nordende, Klein Offenseth-Sparrieshoop,<br />
Kölln-Reisiek, Seester, Raa-Besenbek, Seestermühe,<br />
Seeth-Ekholt.<br />
Das Landschaftsbild wird geprägt von den<br />
Bauernhöfen mit ihren Äckern und Wiesen,<br />
Baum- und Rosenschulen, Reiterhöfen und<br />
den einzelnen Orten mit größeren und kleineren<br />
Gewerbebetrieben in der Marsch und auf<br />
der Geest. Die Wege der Feldmark laden zum<br />
Wandern ein. Reizvolle Möglichkeiten dazu<br />
bieten unter anderem die Moore (Liether,<br />
Köllner, Klein Offensether und Ekholter Moor),<br />
das Eckerngehölz, das Elbufer (Eschschallen)<br />
oder das Hammoor.<br />
Amt Geest und Marsch Südholstein<br />
Das jüngste Amt im <strong>Kreis</strong>gebiet ist das Amt<br />
Geest und Marsch Südholstein. Das Amt hieß<br />
ursprünglich Amt Moorrege und umfasste die<br />
sieben Gemeinden Appen, Groß Nordende,<br />
Heidgraben, Heist, Holm, Moorrege und<br />
Neuendeich. Zum 1. Januar 2017 löste sich das<br />
benachbarte Amt Haseldorf auf und seine<br />
drei Gemeinden Haselau, Haseldorf und Hetlingen<br />
traten dem Amt bei, das sich daraufhin<br />
in Amt Geest und Marsch Südholstein umbenannte.<br />
Das Gebiet der drei neu hinzuge -<br />
kommenen Gemeinden ist der wesentliche<br />
Der Steindammpark in Elmshorn<br />
Amt Elmshorn-Land<br />
Fläche: 8929 Hektar<br />
Einwohnerzahl: 12 883<br />
www.elmshorn-land.de<br />
Amt Geest und<br />
Marsch Südholstein<br />
Fläche: 13 765 Hektar<br />
Einwohner: 23 357<br />
www.amt-geest-undmarsch-suedholstein.de<br />
Liether Kalkgrube (Klein-Nordende)<br />
Erwähnenswert sind die alte Backsteinkirche<br />
in Seester, die Lindenallee mit Teehaus des<br />
Gutes in Seestermühe, die maritime Landschaft<br />
der Unterelbe, das Vogelschutzgebiet<br />
auf der Insel Pagensand sowie der Göpelschauer<br />
in Seestermühe (Museum für landwirtschaftliche<br />
Geräte). Überragende Bedeutung<br />
hat das Liether Kalkgrubenareal als<br />
Naturdenkmal mit seinen Besonderheiten<br />
der Geologie, Flora und Fauna.
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:13 Seite 12<br />
12<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Geschichte und Zukunft<br />
Für die nahe Großstadt Hamburg bietet das<br />
gesamte Amtsgebiet eine vorzügliche Erholungslandschaft<br />
mit vielen besonderen Attrak -<br />
tionen und einer herausragenden Gastronomie.<br />
Hier gibt es die älteste, heute noch betriebene<br />
Hengststation des Holsteiner Verbandes,<br />
das versunkene Bishorst mit einer<br />
der letzten Hauswurten an der Elbe, den<br />
Schlosspark Haseldorf, die Integrierte Station<br />
„Elbmarschenhaus“ in Haseldorf, die großen<br />
Obstanbaugebiete und die weite Marschlandschaft<br />
zu genießen.<br />
Gemeinde Halstenbek<br />
Radfahren in der Marsch<br />
Bestandteil der ehemals eigenständigen Gutsbezirke<br />
Haselau und Haseldorf, zusammengefasst<br />
im Jahre 1749 zum Gut Haseldorf.<br />
Die Gemeinde Halstenbek liegt im südlichen<br />
Teil des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> und grenzt unmittelbar<br />
an die Freie und Hansestadt Hamburg.<br />
Aufgrund der vorteilhaften Lage ist die Gemeinde<br />
sowohl als Gewerbestandort als auch<br />
als Wohnort besonders attraktiv. Durch zwei<br />
Anschlüsse an die Autobahn 23 und zwei<br />
S-Bahn-Stationen bestehen hervorragende<br />
Verkehrsanbindungen.<br />
Gemeinde Halstenbek<br />
Fläche: 1258 Hektar<br />
Einwohner: 16 744<br />
www.halstenbek.de<br />
Das Naturschutzgebiet „Haseldorfer Binnen -<br />
elbe mit Elbvorland“ liegt im Bereich des<br />
Amtes, es ist eines der größten Naturschutzgebiete<br />
Schleswig-Holsteins.<br />
Größte Gemeinde im Amtsbezirk ist mit 4881<br />
Einwohnern Appen, überregional bekannt<br />
durch „Appen musiziert“. Südlich schließen<br />
sich die Homer Sandberge an, ein gut besuchtes<br />
Naherholungsziel. Der Großteil der 995<br />
Hektar der Gemeinde Heist, dessen Name soviel<br />
bedeutet wie „mit Buschwerk bewachsene<br />
Gegend“, wird hauptsächlich landwirtschaftlich<br />
genutzt. Attraktiv für Besucher ist<br />
auch der im Amtsbezirk gelegene Flugplatz,<br />
der zu Rundflügen und Flugstunden einlädt.<br />
Neuendeich hat ein besonders Kleinod zu<br />
bieten, die älteste Drehbrücke Deutschlands<br />
verbindet dort die Seestermüher Marsch über<br />
die Pinnau mit der Haseldorfer Marsch. Reetgedeckte<br />
Katen und Bauernhäuser bestimmen<br />
die Landschaft.<br />
Die Baumschulgemeinde bietet mit dem<br />
Krupunder See ein Naherholungsziel in dem<br />
gleichnamigen Ortsteil, der seit 1964 Teil eines<br />
Landschaftsschutzgebietes ist. Für Kinder<br />
und Erwachsene stehen moderne Bildungseinrichtungen<br />
bereit. Mit dem neu errichteten<br />
Wolfgang-Borchert-Gymnasium, der<br />
Grund- und Gemeinschaftsschule sowie der<br />
Grundschule Bickbargen stehen alle allgemeinbildenden<br />
Schulen vor Ort zur Verfügung, die<br />
vielfältige Angebote an Bildung, Erziehung<br />
und Betreuung anbieten. Sieben Kindertagesstätten<br />
halten Betreuungsplätze für Kinder ab<br />
dem ersten Lebensjahr bereit und arbeiten<br />
nach unterschiedlichen Konzepten. Auf den<br />
stetig wachsenden und veränderten Bedarf<br />
reagiert die Gemeinde durch Schaffung von<br />
entsprechenden Angeboten.<br />
Für Leben im Ort, Unterhaltung und Freizeitgestaltung<br />
sorgen zahlreiche Vereine, Verbände<br />
sowie öffentliche und soziale Einrichtungen.<br />
Attraktive Angebote gibt es für alle Interessengruppen:<br />
Sportlich Aktive, Kulturliebhaber,
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:13 Seite 13<br />
13<br />
Schule in Hasloh<br />
Bildungshungrige, Naturverbundene, Feinschmecker,<br />
Kreative, Künstler, Musiker und<br />
auch für Menschen, denen es wichtig ist, sich<br />
ehrenamtlich zu engagieren. Mit der landschaftlich<br />
sehr reizvollen Gemeinde Hart -<br />
kirchen (Oberösterreich) sowie der in einer<br />
wald- und wasserreichen Umgebung in<br />
Mecklenburg-Vorpommern gelegenen Stadt<br />
Lübz bestehen Städtepartnerschaften.<br />
Gemeinde Hasloh<br />
Hasloh ist eine amtsfreie Gemeinde und<br />
bildet mit der Stadt Quickborn eine Verwaltungsgemeinschaft.<br />
Sie liegt im Grünen, umgeben<br />
von Wald, Wiesen und Feldern. Nah -<br />
erholung im Ort wird großgeschrieben. So<br />
lädt zum einen der Pfingstwald zum Spazieren<br />
ein, aber auch die Wege rund um das Holmmoor<br />
und das Gebiet Syltkuhlen bieten dem<br />
Erholungsuchenden viel Freiraum.<br />
Die Gemeinde verfügt mit einem flächen -<br />
deckenden Glasfasernetz über eine moderne<br />
digitale Infrastruktur und über eine ausgezeichnete<br />
Verkehrsanbindung durch einen<br />
Bahnanschluss und die Nähe zur Autobahn 7.<br />
Die Städte Quickborn und Norderstedt mit<br />
ihren vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten sind<br />
nur wenige Kilometer entfernt. Auch die Groß -<br />
stadt Hamburg ist gut erreichbar (bis zur<br />
Innenstadt sind es etwa 20 Kilometer), ebenso<br />
der Flughafen Hamburg Airport.<br />
Gemeinde Hasloh<br />
Fläche: 1107 Hektar<br />
Einwohner: 3557<br />
www.hasloh.de<br />
Gemeinde Helgoland<br />
Fläche: 421 Hektar<br />
Einwohner: 1434<br />
www.helgoland.de<br />
Helgoland – Gäste beim Ausbooten<br />
Gemeinde Helgoland<br />
Reif für die Insel? Ein touristischer Höhepunkt<br />
des <strong>Kreis</strong>es ist die einzige Hochseeinsel<br />
Deutschlands. Helgoland lockt mit einzig -<br />
artiger Fauna und Flora. Im Sommer kann<br />
man den Lummensprung beobachten, die<br />
„Lange Anna“ ist immer eine Reise wert, und<br />
Robben auf der Düne mal ganz aus der Nähe<br />
zu betrachten, ist für Groß und Klein ein<br />
Ereignis. Mit dem <strong>Pinneberg</strong> findet man auch<br />
die höchste Erhebung des <strong>Kreis</strong>es auf der<br />
Insel (61,3 Meter). Historisch hat die Insel
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:13 Seite 14<br />
14<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Geschichte und Zukunft<br />
Das Amt Hörnerkirchen hat seit dem Jahr 2016<br />
eine 97-prozentige flächendeckende Breit -<br />
bandversorgung.<br />
Amt Pinnau<br />
Idylle in Hörnerkirchen<br />
Amt Hörnerkirchen<br />
Fläche: 4491 Hektar<br />
Einwohner: 4056<br />
www.amthoernerkirchen.de<br />
Amt Pinnau<br />
Fläche: 7136 Hektar<br />
Einwohner: 13 395<br />
www.amt-pinnau.de<br />
ein auf und ab hinter sich, und die Offshore-<br />
Projekte sind ein nicht mehr wegzudenkender<br />
Wirtschaftsfaktor. Mehr über die Insel erfahren<br />
Sie auf den Seiten 24/25.<br />
Amt Hörnerkirchen<br />
Im Norden des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong>, aus den<br />
vier Gemeinden Bokel, Brande-Hörnerkirchen,<br />
Osterhorn und Westerhorn bestehend, liegt<br />
das ländlich geprägte Amt Hörnerkirchen.<br />
Der traditionelle Begriff „Hörner Dörfer“<br />
spiegelt die topografische Lage wider: „Horn“<br />
bedeutet soviel wie „Vorsprung“ und bezeichnet<br />
den Ausläufer der Geest-Sanderfläche in<br />
moorigem Gebiet. Im Holsteiner Auenland<br />
liegend, ist die Landschaft überwiegend<br />
durch Wald und Moorgebiete geprägt.<br />
Osterhorn mit 445 Einwohnern ist die kleinste<br />
Gemeinde des Amtsbezirkes und die nördlichste<br />
des gesamten <strong>Kreis</strong>es. Bokel besitzt<br />
den Beinamen „Dorf am See“. Der Mühlenteich<br />
trägt entscheidend zu dem Erholungs -<br />
charakter der Gemeinde bei.<br />
Im Sommer 2008 ist das Amt Pinnau mit seiner<br />
Verwaltung in einen Flügel des Rellinger Rathauses<br />
eingezogen und verwaltet in den fünf<br />
Amtsgemeinden über 13 000 Einwohnerinnen<br />
und Einwohner. Ellerbek ist mit über<br />
4200 Einwohnern die größte Gemeinde im<br />
Amt und bietet seinen Bürgern und Gästen<br />
neben der schönen Natur viele Sport- und<br />
Begegnungsstätten, die von den Vereinen und<br />
Verbänden der Gemeinde mit sportlichem<br />
und kulturellem Leben gefüllt werden.<br />
Die Gemeinde Prisdorf im Norden der <strong>Kreis</strong>stadt<br />
<strong>Pinneberg</strong> feierte gerade ihr 675-jähriges<br />
Bestehen. Aufgrund der guten Anbindung an<br />
die A 23 und als Haltepunkt der Regionalbahn<br />
hat sich Prisdorf zu einem idealen Gewerbestandort<br />
mit großzügigem Einzel- und Fachhandel,<br />
Verbrauchermärkten sowie leistungsfähigen<br />
Handwerksbetrieben und Produk -<br />
tionsstätten entwickelt. Die Gemeinde Tangstedt<br />
ist noch einhundert Jahre „älter“ und<br />
hat sich in den letzten Jahren immer mehr<br />
von einer Agrargemeinde zu einer Wohn -<br />
gemeinde entwickelt. Zu ihr gehört die als<br />
Ausflugsziel bekannte Wulfsmühle mit angrenzendem<br />
Golfplatz. Die Gemeinde Kummerfeld<br />
an der ehemaligen Bundesstraße 5<br />
liegt parallel zur Autobahn 23 zwischen<br />
den Anschlussstellen <strong>Pinneberg</strong>-Nord und<br />
Tornesch und verfügt ebenfalls über ein<br />
reichhaltiges Angebot an Sport-, Freizeit- und<br />
sozialen Einrichtungen. An der Landesstraße<br />
76, die <strong>Pinneberg</strong> und Quickborn sowie<br />
die beiden Autobahnen Hamburg–Kiel und<br />
Hamburg–Itzehoe verbindet, liegt die<br />
Gemeinde Borstel-Hohenraden. Mit einer<br />
ausgewogenen Bauleitplanung versucht die<br />
Gemeinde seit Jahren, die Funktionen des<br />
Wohnens und der Landwirtschaft gleicher -<br />
maßen zu erhalten.
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:14 Seite 15<br />
15<br />
<strong>Kreis</strong>stadt <strong>Pinneberg</strong><br />
Die Keimzelle <strong>Pinneberg</strong>s war eine im 14. Jahr -<br />
hundert erstmals urkundlich erwähnte Burg<br />
am Zusammenfluss von Mühlenau und Pinnau.<br />
Der Marktflecken mit etwa 3000 Einwohnern<br />
wurde erst 1875 zur Stadt erhoben.<br />
Neben seinen beliebten Wohngebieten zeichnet<br />
sich <strong>Pinneberg</strong> durch sein kulturelles<br />
Leben aus. Was in den 1920er- bis 1960er-<br />
Jahren die weit über <strong>Pinneberg</strong> hinaus bekannten<br />
Holsteiner Rosenfeste waren, sind<br />
heute die jährlich wiederkehrenden Highlights<br />
wie das Weinfest oder das Jazz-Festival.<br />
Im Stadtzentrum liegt das <strong>Pinneberg</strong> Museum<br />
im historischen ehemaligen Amtsgericht von<br />
1855 direkt neben dem bedeutendsten Denkmal<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong>, der Landdrostei<br />
von 1767. Das heutige <strong>Kreis</strong>kulturzentrum<br />
zeichnet sich durch die Vielfalt seiner Veranstaltungen<br />
aus wie Ausstellungen, Musikabende<br />
und Lesungen. Der bis an den Bahnhof<br />
und die Innenstadt reichende Stadtwald,<br />
der „Fahlt“, der Rosengarten und der Drosteipark<br />
bilden die „grüne Lunge“ der Stadt und<br />
laden zu Spaziergängen und zum Verweilen<br />
ein.<br />
Stadt Quickborn<br />
Quickborn, die Stadt im Grünen, besteht aus<br />
drei Ortsteilen: Quickborn-Ort, dem eigent -<br />
lichen Mittelpunkt, Quickborn-Heide mit<br />
Gartenstadtcharakter im Nordosten und<br />
Quickborn-Renzel, dem dörflich geprägten<br />
Ortsteil im Westen. Gelegen an der Bundes -<br />
autobahn 7 von Hamburg nach Flensburg,<br />
der Bundesstraße 4 von Hamburg nach Kiel,<br />
der Landesstraße 76 von Norderstedt nach<br />
<strong>Pinneberg</strong> und der Eisenbahnstrecke AKN<br />
von Hamburg über Eidelstedt und Kalten -<br />
kirchen nach Neumünster, bietet Quickborn<br />
seinen rund 21 000 Einwohnerinnen und Einwohnern<br />
alle notwendigen Hauptverkehrswege.<br />
Hinzu kommen gute ÖPNV-Verbindun-<br />
Moderne Architektur in der Innenstadt von <strong>Pinneberg</strong><br />
gen und die Nähe zum Hamburger Hafen und<br />
Flughafen. In Quickborn gibt es alle Schul -<br />
arten und Infrastruktureinrichtungen, die<br />
man von einer modernen Stadt dieser Größe<br />
erwartet.<br />
Mitten in Quickborn<br />
<strong>Kreis</strong>stadt <strong>Pinneberg</strong><br />
Fläche: 2154 Hektar<br />
Einwohnerzahl: 42 309<br />
www.pinneberg.de<br />
Stadt Quickborn<br />
Fläche: 4321 Hektar<br />
Einwohner: 20 733<br />
www.quickborn.de
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:14 Seite 16<br />
16<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Geschichte und Zukunft<br />
Amt Rantzau<br />
Amt Rantzau<br />
Fläche: 11 199 Hektar<br />
Einwohner: 8630<br />
www.amt-rantzau.de<br />
Gemeinde Rellingen<br />
Fläche: 1319 Hektar<br />
Einwohner: 14 260<br />
www.rellingen.de<br />
Stadt Schenefeld<br />
Fläche: 999 Hektar<br />
Einwohner: 19 075<br />
www.stadt-schenefeld.de<br />
Hügelgrab in Langeln<br />
Zehn Gemeinden bilden seit 1948 das Amt<br />
Rantzau mit Sitz in Barmstedt. Der nördliche<br />
Teil der ehemaligen Grafschaft wurde 1649<br />
von Statthalter Christian Rantzau erworben,<br />
der bis heute den Namen des Amtes prägt. Im<br />
Amtsgebiet liegt Bullenkuhlen, die kleinste<br />
Gemeinde des <strong>Kreis</strong>es mit 360 Einwohnern.<br />
Eine Vielzahl von Baumschulen und Gärtnereien<br />
strukturiert das Amtsgebiet im Wesent -<br />
lichen landwirtschaftlich. Seit einigen Jahren<br />
gewinnt die Wohnfunktion zunehmend an<br />
Bedeutung und überwiegt teilweise schon.<br />
Die Naherholung ist im Amtsbezirk ein wichtiger<br />
Faktor geworden. Ein besonders beliebtes<br />
Ausflugsziel ist die Norddeutsche Gartenschau<br />
in Ellerhoop-Thiensen, siehe ab Seite<br />
122; aber auch andere Freizeitziele laden zum<br />
Schauen und Verweilen ein. Das Himmelmoor,<br />
die Heeder Tannen, das Ellerhooper Gehege<br />
mit Waldbühne sind nur einige Beispiele und<br />
immer einen Besuch wert.<br />
Gemeinde Rellingen<br />
Zwischen der <strong>Kreis</strong>stadt <strong>Pinneberg</strong> und der<br />
Hansestadt Hamburg liegt die Gemeinde<br />
Rellingen. Wahrzeichen des Ortes ist die Rellinger<br />
Kirche. Sie stellt eines der Hauptwerke<br />
des spätbarocken Kirchenbaues im Lande dar<br />
und ist ein Kunstwerk von richtungweisender<br />
Bedeutung. Ihre heutige Form mit dem achteckigen<br />
Grundriss des Gotteshauses und<br />
dem angesetzten Kirchturm erhielt sie in den<br />
Jahren 1754 bis 1756 durch den Baumeister<br />
Cai Dose. Eine zentrale Lage und gute Infrastruktur<br />
ermöglichen der amtsfreien Gemeinde<br />
drei Gewerbegebiete.<br />
Stadt Schenefeld<br />
Die Rellinger Kirche<br />
Die Stadt Schenefeld liegt im Süden des <strong>Kreis</strong>es<br />
<strong>Pinneberg</strong> und grenzt unmittelbar an die<br />
Freie und Hansestadt Hamburg. Schenefelds<br />
Reiz besteht daher neben der naturnahen<br />
Lage auch darin, die Angebote einer Großstadt<br />
wie Hamburg nutzen zu können.<br />
Fortsetzung Seite 18
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:14 Seite 17<br />
17<br />
Das Stadtzentrum Schenefeld ist ein Einkaufscenter für die ganze Familie.<br />
Auf 38 000 Quadratmetern sind fast 100 Geschäfte, Dienstleister und<br />
Ärzte vor Ort. Insgesamt stehen 1300 Parkplätze eine Stunde kostenfrei<br />
zur Verfügung. Internetanbindung für Kunden besteht über einen eigenen<br />
Hotsplots-Hotspot.<br />
Stadtzentrum Schenefeld – hier shoppen Nordlichter<br />
Die Stadt Schenefeld kann einen ganz besonderen Ortskern<br />
ihr Eigen nennen: das „Stadtzentrum Schenefeld“. Vor über<br />
25 Jahren als Einkaufscenter mit Gastronomie und Dienst -<br />
leistungen eröffnet, ist es heute Treffpunkt, Ortsmitte und<br />
moderne Shoppingoase für Jung und Alt zugleich. Ein lebendiger<br />
Bestandteil der Region Schenefeld, wenn man so will.<br />
Ein Ort mit nordischem Flair und entspannter Atmosphäre.<br />
Von Anfang an ein Markenzeichen war die lichtdurchflutete<br />
Architektur des Gebäudes mit dem imposanten Glasdach. Sie<br />
macht selbst bei schlechtem Wetter Lust auf einen Bummel<br />
oder ein gemütliches Treffen auf dem zentralen Marktplatz.<br />
Fast 100 Geschäfte, Dienstleister und Ärzte sind hier zu finden.<br />
Darunter auch eine Spielbank – die einzige in einem Einkaufs -<br />
zentrum in Deutschland.<br />
Doch das, was den Menschen wirklich unvergessliche Einkaufs -<br />
erlebnisse beschert, sind die besonderen Aktionen für Groß<br />
und Klein.<br />
Da wären zum Beispiel die stets gut besuchten Modenschauen<br />
und verkaufsoffenen Sonntage – einmal im Jahr sogar mit<br />
tollem Bühnenprogramm – oder der herbst liche Laternen -<br />
umzug mit anschließendem Feuerwerk, beeindruckende Ausstellungen<br />
und die coole Januar-Aktion: eine große Indoor-<br />
Eislaufbahn.<br />
Immer wieder spannend sind auch die wechselnde Themen-<br />
Gestaltung des Marktplatzes und die bunte Mischung weiterer<br />
Veranstaltungen – vom Comedy-Preis-Finale bis zum Kreativ -<br />
event für individuelle Designs. Hier geht eben alles: shoppen,<br />
chillen und Spaß haben.<br />
Information<br />
Jahr der Eröffnung: 1991; Geschäfte: 100<br />
Leistungsspektrum: auf 38 000 Quadratmetern rund 100 Geschäfte, 1300 Parkplätze, Hotsplots-Hotspot Internetanbindung,<br />
Kunden information, Kinderbetreuung, Wickelraum, Apotheke, elektronische Fahrplanauskunft der Busse des PVG, Barrierefreiheit<br />
www.szs.sh
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:15 Seite 18<br />
18<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Geschichte und Zukunft<br />
Als weitere Besonderheit wurde in Schenefeld<br />
im Jahre 2017 nach 8-jähriger Bauzeit eine ca.<br />
1,2 Milliarden Euro teure Forschungsanlage<br />
der Superlative in Betrieb genommen. Das<br />
europäische Röntgenlaserprojekt „European<br />
XFEL“ wird mit seinen weltweit einzigartigen<br />
Eigenschaften völlig neue Forschungsmöglichkeiten<br />
für Naturwissenschaftler und industrielle<br />
Anwender eröffnen.<br />
Stadt Tornesch<br />
Gebäude im Kulturmuseum<br />
Esingen (Tornesch)<br />
Stadt Tornesch<br />
Fläche: 2096 Hektar<br />
Einwohner: 13 215<br />
www.tornesch.de<br />
Stadt Uetersen<br />
Fläche: 1107 Hektar<br />
Einwohner: 18 193<br />
www.uetersen.de<br />
Spaziergang durch „Langes Tannen“<br />
in Uetersen<br />
Schenefeld ist eine relativ junge Kleinstadt –<br />
die Stadtrechte wurden Schenefeld erst am<br />
1. Juli 1972 verliehen. Die erste urkundliche<br />
Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahre<br />
1256. Der Aufbau der „Siedlung Schenefeld“<br />
nach dem 1. Weltkrieg prägt das heutige<br />
Stadtbild noch immer. Das 1991 eröffnete<br />
„Stadtzentrum Schenefeld“ lädt als Ortsmittelpunkt<br />
mit seinem vielfältigen Angebot zum<br />
Einkaufen, Bummeln und Kommunizieren ein.<br />
Schenefeld trägt den Belangen des Klimaschutzes<br />
in besonderem Maße Rechnung und<br />
wurde daher im Jahre 2015 von der Deutschen<br />
Energie-Agentur als „Energieeffizienz-Kommune“<br />
zertifiziert.<br />
Die Stadt Tornesch umfasst die Ortschaften<br />
Tornesch, Esingen und Ahrenlohe. Die Geschichte<br />
Torneschs ist bestimmt durch den<br />
Bau der Bahnlinie Altona–Kiel. Das Urdorf<br />
Esingen wollte dem Bau 1844 kein Grundstück<br />
zur Verfügung stellen. Ein Bauer erkannte<br />
jedoch das Potenzial der Bahnstrecke<br />
und verschenkte aus diesem Grund einen<br />
Teil seines Landes. Seitdem siedelte man sich<br />
im Ortsteil Tornesch an, sodass Esingen 1930<br />
seinen Namen in den des bekannteren Ortsteils<br />
änderte. Das Stadtrecht wurde Tornesch<br />
2005 verliehen. Tornesch hat sich in den<br />
letzten Jahren konstant von einer ländlich<br />
geprägten Großgemeinde in eine lebens- und<br />
liebenswerte junge Stadt entwickelt.<br />
Stadt Uetersen<br />
Die Stadt liegt zentral im <strong>Kreis</strong>gebiet, am<br />
äußersten Ende (ueterst end) der Geest nahe<br />
der Haseldorfer Elbmarsch. Sie bietet urbanes<br />
Wohnen, vielfältige Kultur, renommierte<br />
Schulen, Parkanlagen, Fußgängerzone und<br />
Hafen. Das Klosterviertel gilt als Geburtsstätte<br />
der Stadt, die 1234 erstmals urkundlich erwähnt<br />
wurde. Die spätbarocke Klosterkirche<br />
von 1749 ist auch Ort herausragender Konzerte.<br />
Uetersen darf den Titel Rosenstadt tragen<br />
– dank seines Rosariums mit seinen rund<br />
30 000 Rosen in mehr als Tausend Sorten.<br />
Zudem hat sich Uetersen aufgrund des besonderen<br />
Services den Ruf einer Hochzeitsstadt<br />
erworben.<br />
Fortsetzung Seite 20
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:15 Seite 19<br />
19<br />
Flugplatz Uetersen/Heist<br />
1936 landete das erste Flugzeug auf dem frisch planierten<br />
Rollfeld des Flugplatzes Uetersen. Heute landen 25 000- bis<br />
30 000-mal im Jahr Piloten ihr Flugzeug auf dem Gelände der<br />
Flugplatz Uetersen/Heist GmbH. Die heutige Trägergesellschaft<br />
wurde 1973 von zwei Segelflug- und zwei Motorflug-<br />
Vereinen gegründet, nachdem die Deutsche Luftwaffe den<br />
militärischen Flugbetrieb eingestellt hatte.<br />
Heute haben Fliegervereine mit mehreren Hundert Mitgliedern,<br />
Flugschulen, Flugzeugvercharterern und zahlreichen Privat -<br />
haltern dort ihre fliegerische Heimat. Uetersen/Heist ist ein<br />
idealer „Ausflugsplatz“ für private und geschäftliche Kurz -<br />
reisen.<br />
Herbststimmung am Flugplatz<br />
Information<br />
Eröffnung: 1936 und Militärnutzung bis 1973; parallele zivile Nutzung ab 1951 (Segelflug) und 1956 (Motorflug)<br />
Gründung der Flugplatz Uetersen GmbH: 1973; Mitarbeiter der Gesellschaft: 5; Beschäftigte am Flugplatz: ca. 50<br />
Flugbewegungen pro Jahr: Motorflug rund 55 000, Segelflug rund 6000<br />
www.edhe.de<br />
Hotel Mühlenpark<br />
Auf einem parkähnlichen Grundstück gelegen, besticht der<br />
„Mühlenpark“ schon auf den ersten Blick durch den Charme<br />
einer der schönsten Jugendstilvillen in Uetersen. Die<br />
25 Hotelzimmer befinden sich in einem 1992 errichteten<br />
Anbau zu der um die Jahrhundertwende erbauten Jugendstilvilla.<br />
Alle Zimmer sind liebevoll und individuell ausgestattet;<br />
gleichzeitig erwartet Sie eine hochwertige Funktionalität wie<br />
zum Beispiel Flachbild-TV und natürlich W-LAN.<br />
Für den Komfort, die gehobene Gastlichkeit und die sehr<br />
persönliche Atmosphäre sorgen Familie Lübbert und ihre<br />
Mitarbeiter. Diese freuen sich auf Ihren Besuch und heißen<br />
Sie recht herzlich willkommen im Hotel Mühlenpark in der<br />
Rosenstadt Uetersen.<br />
Information<br />
Das Hotel Mühlenpark in Uetersen wurde um die Jahrhundertwende im<br />
Jugendstil erbaut und wird heute von Familie Lübbert geführt.<br />
Gründungsjahr: 1899/1900; Mitarbeiter: 7; Leistungsspektrum: 25 individuelle Zimmer (Nichtraucher) mit Dusche oder<br />
Badewanne, Haarfön und Schminkspiegel, Flachbild-TV, W-LAN, Fenster mit Insektenschutz, zwei Juniorsuiten mit separatem<br />
Bade zimmer/WC, ausreichend Parkplätze, barrierefreier Zugang, Fahrstuhl, hauseigenes Restaurant<br />
www.muehlenpark.de
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:15 Seite 20<br />
20<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Geschichte und Zukunft<br />
Symbol für den traditionsreichen<br />
Ochsenmarkt in Wedel<br />
Stadt Wedel<br />
Stadt Wedel<br />
Fläche: 3382 Hektar<br />
Einwohner: 33 204<br />
www.wedel.de<br />
Wedel, auch bezeichnet als Brücke zwischen<br />
Hamburg und Holstein oder grüne Stadt am<br />
blauen Strom, liegt mit einem schönen Elbstrand<br />
im Süden des <strong>Kreis</strong>es. Hier werden am<br />
Willkomm-Höft Schiffe aus aller Welt auf<br />
ihrem Weg in den Hamburger Hafen begrüßt.<br />
1212 erstmals erwähnt, glänzt Wedel historisch<br />
mit seinem Ochsenmarkt, der heute<br />
noch als Traditionsveranstaltung stattfindet.<br />
Wahrzeichen der Stadt ist der Roland, der als<br />
Zeichen der Marktgerechtigkeit im 18. Jahrhundert<br />
aufgestellt wurde. Wedels Wirtschaft<br />
ist überwiegend von Hochtechnologie und<br />
Pharmatechnik bestimmt.<br />
Natur- und FFH-Schutzgebiete (Fauna-Flora-<br />
Habitatrichtlinie) im Regionalpark Wedeler<br />
Au mit Binnendünen und Heiden, Feucht -<br />
wiesen und Mooren, Marschland und Sandstrand<br />
bieten vielfältige Landschaftserlebnisse,<br />
die sich zu entdecken lohnen. |<br />
Der interessierte Leser, der nun neugierig<br />
geworden ist, kann den <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong> wunderbar per Rad erkunden.
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:16 Seite 21<br />
21<br />
Am Willkomm-Höft am Schulauer Fährhaus werden alle ein- und auslaufenden<br />
Schiffe mit einer Vermessung von über 1000 Grosstons mit<br />
ihrer Nationalhymne und in ihrer jeweiligen Landessprache begrüßt.<br />
Wer in Wedel einen Tag am Strand verbringen möchte, hat die Wahl,<br />
denn Strände gibt es hier gleich zwei. Auf jeden Fall laden beide zum<br />
ausgiebigen Verweilen an der Elbe ein.<br />
Wedel – Stadt mit frischem Wind<br />
In Wedel, der Stadt an der Elbe, dreht sich vieles ums Wasser.<br />
Herausragende Attraktion ist die Begrüßungszeremonie für<br />
die dicken Pötte am „Willkomm-Höft“. Aber auch darüber<br />
hinaus hat Wedel in maritimer Hinsicht einiges zu bieten:<br />
Ein Spaziergang vom Willkomm-Höft Richtung Westen führt<br />
entlang des Schulauer Hafens und weiter zum Strandbad.<br />
Ein Beachclub und ein schattiger Spielplatz für Kinder direkt<br />
hinterm Deich bieten Spaß und Entspannung für Groß und<br />
Klein. Vorbei am Tonnenhafen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />
geht es weiter zum Hamburger Yachthafen, mit<br />
rund 2000 Liegeplätzen einer der größten, tideunabhängigen<br />
Sportboothäfen Europas. Der Hamburger Yachthafen ist<br />
Heimat von gleich 50 Wassersport-Vereinen. Das Hafen-Team<br />
freut sich jährlich über mehr als 14 000 Übernachtungen von<br />
Gastliegern, die von hier aus die Region erkunden wollen.<br />
Die Badebucht wiederum sorgt für erholsame, sportliche,<br />
gesunde und erlebnisreiche Stunden. Fünf unterschiedlich<br />
temperierte Saunen, großzügige Ruheräumlichkeiten und der<br />
schönste Saunagarten Norddeutschlands unmittelbar neben<br />
dem Landschaftsschutzgebiet Elbmarsch bilden das Zentrum<br />
des Wellnessbereichs. Gäste dürfen sich hier fallen lassen,<br />
durchatmen, abschalten.<br />
In Wedel entsteht aber auch ein Stück Zukunft an der Elbe.<br />
Mit dem Kauf des Areals im Jahr 2011 durch die Stadt Wedel<br />
konnte ein Stück wichtiger städtebaulicher Zukunft eingeleitet<br />
werden. Der BusinessPark Elbufer bildet mit einer Fläche von<br />
180 000 m² in exponierter Lage, direkt an der Elbe, eines der<br />
wichtigsten Entwicklungsprojekte der nächsten Jahre. Das<br />
Großprojekt wird Wedel nachhaltig prägen und das wirtschaft -<br />
liche Potenzial der Metropolregion Hamburg weiter ausbauen.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 2012 erstmals urkundlich erwähnt; Partnerstädte: Wolgast (Deutschland), Makete (Afrika), Caudry (Frankreich)<br />
Fläche: 33,82 km 2 ; Einwohner: rund 33 000<br />
Sehenswertes: Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm-Höft“, Altstadt und Roland, Badebucht, Planetenlehrpfad, Elberadweg,<br />
Theaterschiff Batavia, Hafenfest, Ochsenmarkt u. v. m.<br />
www.wedel.de
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:16 Seite 22<br />
22<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Geschichte und Zukunft<br />
oben: Die Vorstandsmitglieder Jörg Mach und Jörn Press (v. l.) beraten<br />
über eine Zeichnung der Neubaumaßnahme Feldstraße in Wedel<br />
(45 öffentlich geförderte Wohnungen, Fertigstellung Ende 2018)<br />
links: Unsere Wohngebäude Rudolf-Breitscheid-Straße in Wedel<br />
(Baujahr 1951, umfangreich saniert in den Jahren 2007 bis 2010)<br />
EIGENHEIM Wohnungsgenossenschaft eG<br />
Die EIGENHEIM Wohnungsgenossenschaft ist in Wedel seit<br />
über 90 Jahren eine feste Größe, wenn es um das Thema<br />
Wohnen geht. Als klassische Siedlungsgenossenschaft haben<br />
wir 1925 hier begonnen. Nach dem Krieg waren wir einer der<br />
Ersten, die im großen Stil mehrgeschossige Häuser mit Mietwohnungen<br />
errichteten und so einen wichtigen Beitrag zur<br />
Minderung der Wohnungsknappheit leisteten. Und auch in<br />
den folgenden Jahrzehnten haben wir immer wieder neuen<br />
und erschwinglichen Wohnraum geschaffen.<br />
Heute sind wir ein modernes Wohnungsunternehmen, das<br />
sich intensiv um die Pflege und Modernisierung seines<br />
Bestandes kümmert – und um seine Mitglieder. Denn wir sind<br />
zwar leistungsfähig, aber nicht sehr groß: Knapp 460 Wohnungen<br />
mit insgesamt rund 23 172 Quadratmetern Wohn -<br />
fläche, verteilt auf 79 Häuser, umfasst unser Bestand.<br />
Das hat für die Menschen, die bei uns und mit uns wohnen,<br />
viele Vorteile. Wir kennen sie und ihre Bedürfnisse gut, und da<br />
wir vor Ort sind, lassen sich Fragen oder Probleme schnell und<br />
flexibel klären – der Vorstand ist bei Bedarf direkt ansprechbar.<br />
Die „sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung“<br />
ist die Philosophie einer Wohnungsgenossenschaft und das<br />
ist unverändert und uneingeschränkt unser Anspruch. Bei uns<br />
sind die Nutzer und Kapitalanleger identisch, wir gehören uns<br />
selbst. Unsere Überschüsse werden als Dividende an die<br />
Mitglieder ausgeschüttet oder in das Unternehmen investiert.<br />
Unsere Mitglieder wohnen wie ein Eigentümer, mit einem<br />
lebenslangen Wohnrecht sowie Mitbestimmung bei der Entwicklung<br />
der Genossenschaft. Als vergleichsweise kleines<br />
Unternehmen sind wir zudem stolz auf unsere persönliche<br />
Betreuung.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1925; Mitarbeiter: 5; Mitglieder: 690<br />
Leistungsspektrum: Lokale Wohnungsgenossenschaft mit lebenslangem Wohnrecht und Mitbestimmung; Hausmeisterdienst,<br />
Schlichten und Vermitteln bei Nachbarschaftsproblemen, Hilfe beim Wohnungswechsel, Service- und Beratungsleistungen<br />
Bestand: 460 Wohnungen, rund 23 172 Quadratmeter Wohnfläche, 79 Häuser mit zeitgemäßem Standard<br />
www.eigenheim-wedel.de
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:16 Seite 23<br />
23<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> mit<br />
seinen Kommunen
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:16 Seite 24<br />
24<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Geschichte und Zukunft<br />
Helgoland –<br />
Insel mit wechselvoller Geschichte<br />
Jörg Singer / Levke Paulsen<br />
Der Weg führt über das Meer. Rund 60 Kilometer<br />
vor der Deutschen Nordseeküste liegen<br />
zwei Inseln, die Hauptinsel aus Buntsandstein<br />
mit ihrem Wahrzeichen, der Felsnadel „Lange<br />
Anna“. Helgoland gehört mit seinen rund<br />
1400 Einwohnern zum <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> im<br />
Bundesland Schleswig-Holstein und besitzt<br />
als einzige Insel das älteste Wappen im <strong>Kreis</strong>.<br />
Es stammt aus dem Jahre 1696 und beruht auf<br />
einer von Herzog Friedrich IV. verliehenen<br />
Schifffahrtsflagge. Die Farben wurden erst im<br />
19. Jahrhundert mit dem Erscheinungsbild<br />
der Insel begründet: „Grün ist das Land, rot ist<br />
die Kant, weiß ist der Sand: Das sind die Farben<br />
von Helgoland.“<br />
Neben der Hauptinsel liegt die „kleine<br />
Schwes ter“, die Düne. Mit tideunabhängigen<br />
Stränden an Nord- und Südseite ist sie nicht<br />
nur für Badegäste ein kleines Paradies. Auch<br />
Kegelrobben und Seehunde fühlen sich hier<br />
zunehmend wohl – ebenso wie zahlreiche<br />
andere Seevögel.<br />
Die Geschichte der Insel ist aufregend bis weit<br />
in das letzte Jahrhundert hinein. Helgoland<br />
war Seefestung, Seeräubernest, bedeutender<br />
Stützpunkt der Seelotsen und zu Beginn des<br />
18. Jahrhunderts sogar größtes Warenumschlagzentrum<br />
Europas. Heute ist Helgoland<br />
Seeheilbad, Inspirations- und Erholungsort<br />
für Urlauber und ein zollfreies Einkaufs -<br />
paradies für jährlich etwa 350 000 Inselgäste.<br />
Vogel- und Küstenforschung spielen seit 125<br />
Jahren eine wichtige Rolle. In den letzten Jahren<br />
ist Helgoland für die Energiewende auf<br />
hoher See ein wichtiger Hafenservicestützpunkt<br />
geworden.<br />
Die Hafenmeile<br />
Die Hauptinsel aus mächtigem rotem Fels ragt<br />
aus dem Wasser und präsentiert sich mit seiner<br />
einzigartigen Flora und Fauna und einem<br />
milden, vom nahen Golfstrom begünstigten<br />
Hochseeklima.<br />
Helgoland wurde belagert und war ab 1714<br />
dänisch. Doch bereits im Jahr 1807 wurde die<br />
Insel britisch. 1826 gründete Jacob Andresen<br />
Siemens das Seebad. Erst mit dem „Vertrag<br />
über Kolonien und Helgoland“ von 1890<br />
übergab man Helgoland an Deutschland.<br />
Auch an den Weltkriegen war die Insel als<br />
Marinestützpunkt beteiligt. Am 18. April 1945<br />
wurde Helgoland fast vollständig bei einem<br />
Bombenangriff zerstört. Die Zivilbevölkerung<br />
fand im Bunkersystem im Felsen Schutz und<br />
konnte evakuiert werden. Im Jahr 1947 versuchten<br />
die Engländer sogar, die Militär -<br />
anlagen Helgolands mit der größten nicht -<br />
nuklearen Sprengung zu vernichten.<br />
Erst 1952 eroberten Insulaner, Fischer und<br />
Studenten die Insel friedlich zurück und die<br />
Wiederbesiedelung konnte beginnen. Es entstand<br />
ein einzigartiges bauhausinspiriertes<br />
Architekturensemble. Zahlreiche Bauwerke<br />
wie Rathaus, Biologische Anstalt, die Kirche<br />
und die Jugendherberge sind Zeitzeugen dieser<br />
Wiederaufbauepoche der Insel. An vielen
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:16 Seite 25<br />
25<br />
Gemeinde Helgoland<br />
An der deutschen Nordseeküste gibt es viele Inseln, doch<br />
keine von ihnen ist mit Helgoland vergleichbar. Rund 60 Kilometer<br />
vom Festland entfernt, hebt sich der mächtige, rote<br />
Buntsandsteinfelsen mit grünem Land aus dem Wasser und<br />
präsentiert sich Ihnen mit einer einmaligen Flora und Fauna<br />
und einem milden, vom nahen Golfstrom begünstigten Hochseeklima.<br />
Helgoland ist eine Oase der Ruhe für Stressgeplagte<br />
und ein einzigartiges Naturdenkmal, das keine Umweltprobleme<br />
kennt. Helgoland ist aber auch eine vielseitige Urlaubs- und<br />
Erlebnisinsel, Kurort und Heilbad zu allen vier Jahreszeiten.<br />
Dabei ist alles ein bisschen anders, als Sie es von Helgoland<br />
vielleicht denken – denn Deutschlands einzige Hochseeinsel<br />
ist wirklich einmalig.<br />
Die Westseite der Insel mit starker Brandung und der Langen Anna<br />
Information<br />
Helgoland: gehört seit 1932 zum <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>; Einwohner: ca. 1400; Ausflugs- und Übernachtungsgäste/Jahr: rd. 350 000<br />
Bemerkenswertes: Der <strong>Pinneberg</strong> ist mit 61,3 Metern die höchste Erhebung auf der Insel und die höchste Erhebung des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong>. Die Hauptinsel misst 1,0 km 2 , die Badedüne 0,7 km 2 . Die Insel gehört zu keinem Steuergebiet.<br />
www.helgoland.de<br />
Orten auf der Insel erzählt Helgoland von der<br />
unverwechselbaren Geschichte und informiert<br />
die Besucher durch Hinweistafeln über die<br />
historischen Ereignisse. Die traditionelle<br />
Sprache Helgolands ist das Halunder, Helgoländer<br />
Friesisch. Dieser inselfriesische Dialekt<br />
der nordfriesischen Sprache ist auch Amtssprache.<br />
Nur noch wenige Helgoländer sprechen<br />
das für Gäste kaum zu verstehende<br />
Halunder. Der Spatz heißt dann „Karkfink“,<br />
die Libelle „Skiirskott“, der Fahrstuhl „Wüpp“,<br />
Helgoland „deät Lunn“ (das Land).<br />
Mehr und mehr entwickelt sich Helgoland<br />
wieder – wie zu Zeiten der Dichter und Denker<br />
vor über 125 Jahren – zur Oase der Ruhe<br />
für stressgeplagte, natur- und sportlich interessierte<br />
Urlaubsgäste. Zu allen Jahreszeiten<br />
hat die vielseitige Urlaubs- und Erlebnisinsel<br />
etwas zu bieten. Auf der Fußgängerinsel lässt<br />
sich bei kleinen ganz spontanen Streifzügen<br />
vielerlei Nützliches, Überraschendes, Wissenswertes<br />
und Nachdenkliches über<br />
Deutschlands einzige Hochseeinsel ent decken. |<br />
Die Hauptinsel und die „kleine Schwester“, die Düne, im Hintergrund
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:16 Seite 26<br />
26<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
Die <strong>Kreis</strong>verwaltung: Von „A“ wie Abfall<br />
bis „Z“ wie Zulassung – Dienstleistungen<br />
für die Region<br />
Oliver Stolz<br />
Das alte <strong>Kreis</strong>haus in <strong>Pinneberg</strong><br />
steht heute unter Denkmalschutz.<br />
Am Stadtrand von Elmshorn befindet sich der<br />
Standort eines der größten Dienstleistungsunternehmen<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>: die <strong>Kreis</strong>verwaltung,<br />
Partner für rund 310 000 Ein -<br />
wohnerinnen und Einwohner im <strong>Kreis</strong> mit<br />
der höchsten Bevölkerungsdichte im Land<br />
Schleswig-Holstein.<br />
Wirtschaftsorientierung gehört ebenso zur<br />
Maxime dieses Unternehmens wie der Dienst<br />
für die Bürger und Kunden des <strong>Kreis</strong>es.<br />
Früher eher ordnungsrechtlich geprägt, hat<br />
sich die <strong>Kreis</strong>verwaltung zu einem modernen<br />
Dienstleistungsunternehmen mit rund 900<br />
Beschäftigen entwickelt, welches über betriebswirtschaftliche<br />
Elemente gesteuert wird.<br />
Im <strong>Kreis</strong>haus werden tagtäglich Hunderte<br />
Aufgaben erledigt, die zum gesellschaftlichen<br />
Leben einfach dazugehören. Denn ein ordnendes<br />
und planendes Handeln zur Daseins-<br />
und Zukunftsfürsorge sichern den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
als einen attraktiven Wirtschaftsstandort<br />
und lebenswerte Region.<br />
So lassen die Überschrift dieses Artikels und<br />
die Bezeichnungen der drei großen Fach -<br />
bereiche der <strong>Kreis</strong>verwaltung („Ordnung“,<br />
„Soziales, Jugend, Schule und Gesundheit“<br />
und „Service, Recht und Bauen“) zumindest<br />
ansatzweise erahnen, welche Aufgabenfülle<br />
inzwischen in der Kurt-Wagener-Straße in<br />
Elmshorn angesiedelt ist.<br />
Seit Oktober 2011 hat die <strong>Kreis</strong>verwaltung<br />
<strong>Pinneberg</strong> genau dort ihren Sitz, in einem<br />
modernen, lichtdurchfluteten Verwaltungs -<br />
gebäude. Lange dunkle Behördenflure gehören<br />
der Vergangenheit an, der alte Amtssitz in<br />
<strong>Pinneberg</strong> ist inzwischen größtenteils abgerissen<br />
und neuer Wohnbebauung gewichen.<br />
Die größte Außenstelle des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong>,<br />
das Straßenverkehrsamt, wird Anfang 2018<br />
ebenfalls nach Elmshorn verlegt. Direkt<br />
neben dem jetzigen <strong>Kreis</strong>haus entsteht ein<br />
Neubau, welchen der <strong>Kreis</strong> anmieten wird.<br />
Charmante Randnotiz: Ein kleines Stück<br />
<strong>Kreis</strong>verwaltung verbleibt dennoch für immer<br />
in der Stadt <strong>Pinneberg</strong>: Am noch bestehenden<br />
Altbau der ehemaligen <strong>Kreis</strong>verwaltung in der<br />
Moltkestraße prangt weiterhin der Schriftzug<br />
„<strong>Kreis</strong>haus“, dieser wird aus Denkmalschutzgründen<br />
auch dort verbleiben.<br />
Aber nicht nur die Örtlichkeit hat sich verändert,<br />
im neuen Gebäude kann insgesamt ein<br />
deutlich verbesserter Service angeboten werden:<br />
Freundliche Mitarbeiterinnen und Mit-
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:16 Seite 27<br />
27<br />
arbeiter empfangen die Kunden im Eingangsbereich<br />
und helfen mit ersten Informationen<br />
weiter, viele Anliegen unserer Bürgerinnen<br />
und Bürger können sogar direkt vor Ort am<br />
Infotresen erledigt werden. Auch die ehe -<br />
malige „Telefonzentrale der <strong>Kreis</strong>verwaltung“<br />
ist inzwischen ungleich mehr: In unserem<br />
Service-Center ist der deutschlandweite<br />
Dienst der Behördenrufnummer 115 fest<br />
etabliert. Hier erhalten Anrufer zahlreiche<br />
Informationen zu den Leistungen des <strong>Kreis</strong>es,<br />
der Städte und Gemeinden, aber auch der<br />
Bundes- und Landesverwaltungen. Dies ist<br />
ein Angebot, welches den Kontakt mit den<br />
unterschiedlichen Behörden für die Bürge -<br />
r innen und Bürger zunehmend einfacher<br />
macht, denn der 115-Verbund vergrößert<br />
sich von Jahr zu Jahr.<br />
Für die <strong>Kreis</strong>politik und die <strong>Kreis</strong>verwaltung<br />
gibt es zukünftig genug zu tun. Die Digitalisierung<br />
– E-Government – wird unsere Kommunikation<br />
und die Bearbeitung von Pro -<br />
zessen auf bisher nicht gekannte Weise ver -<br />
ändern. Schon bald können unsere Kunden<br />
einen hohen Komfort und breiten medialen<br />
Zugang zu unseren vielfältigen Leistungen erwarten.<br />
Und wie begegnen wir beispielsweise<br />
den Auswirkungen des demografischen Wandels<br />
für unsere Region? Oder dem wachsenden<br />
Fachkräftebedarf? Fragen, auf die wir<br />
Antworten finden und Maßnahmen ergreifen<br />
werden. Als Landrat des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong><br />
möchte ich dazu beitragen. Ich verstehe die<br />
öffentliche Verwaltung als Partner von Wirtschaft<br />
und Berater der Politik, die letztlich die<br />
wichtigen Entscheidungen für die Region<br />
trifft. Nur gemeinsam können wir die vor uns<br />
liegenden Herausforderungen meistern und<br />
den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> weiterentwickeln.<br />
Die Verwaltung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> wird<br />
ihren Teil dazu beitragen. Und dies nicht allein,<br />
denn der <strong>Kreis</strong> ist bei zahlreichen Gesell -<br />
schaften (Mit-)Eigentümer und bietet einige<br />
Dienstleistungen in Kooperation mit seinen<br />
Nachbarkreisen an. Dazu zählen unter anderem<br />
der gemeinsame Rettungsdienst und<br />
eine der modernsten Leitstellen Europas, die<br />
Kooperative Regionalleitstelle in ihrem Neubau<br />
in Elmshorn. Wir sind gut aufgestellt –<br />
von „A“ wie Aufbruch bis „Z“ wie Zukunft. |<br />
Dienstleisterin für die Bürgerinnen<br />
und Bürger: die <strong>Kreis</strong>verwaltung<br />
in Elmshorn
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:16 Seite 28<br />
28<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
Integration im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
Birgit Köhnke<br />
Im Jahr 2009 wurde im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> erstmals<br />
vom <strong>Kreis</strong>tag ein Integrationskonzept<br />
verabschiedet. Schon damals erkannten wir<br />
Zuwanderung und Integration als Chance zur<br />
gesamtgesellschaftlichen Weiterentwicklung<br />
und ebneten den Weg für geeignete Rahmenbedingungen.<br />
2015 wurde eine Stabsstelle<br />
Integration als strategisch-konzeptionell<br />
wirkende Organisationseinheit gebildet.<br />
Heute leben etwa 26 000 Einwohnerinnen<br />
und Einwohner ausländischer Herkunft im<br />
<strong>Kreis</strong>. Seit Mitte 2015 haben fast 4000 weitere<br />
Männer, Frauen und Kinder hier um Asyl ersucht,<br />
weil sie vor Krieg und Verfolgung aus<br />
ihren Heimatländern geflohen sind. Eine Vielzahl<br />
dieser Neuzugewanderten findet nach<br />
positivem Ausgang ihres Asylverfahrens im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> eine neue Heimat. Integration<br />
wurde vor diesem Hintergrund als ein<br />
wesentliches Querschnittsthema in die strategischen<br />
Ziele der <strong>Kreis</strong>verwaltung aufgenommen<br />
und findet Eingang in die langfristig ausgerichtete<br />
Sozialplanung.<br />
Seitens der Städte, Ämter und Gemeinden<br />
wurde insbesondere in den letzten zwei<br />
Jahren in einer beispielhaften Anstrengung<br />
dafür Sorge getragen, dass die stark gestiegene<br />
Zahl der Asylsuchenden dezentral untergebracht<br />
und mit allem Lebensnotwendigen<br />
ausge stattet werden konnte. Koordinierungskräfte<br />
regeln heute die Betreuung vor Ort und<br />
setzen integrationsförderliche Maßnahmen<br />
um.<br />
Im Verlauf des Jahres 2017 ist von der Stabsstelle<br />
Integration in einem umfänglichen<br />
partizipativen Prozess zwischen Verwaltung,<br />
Kommunen, Politik, Ehrenamt, freien Trägern,<br />
Einrichtungen und Institutionen als Weiterentwicklung<br />
der bisherigen Überlegungen ein<br />
Handlungskonzept Integration im <strong>Kreis</strong> Pinne -<br />
berg erarbeitet worden. Darin enthalten sind<br />
neben grundsätzlichen Betrachtungen und<br />
einer vollständigen Darstellung der Integra -<br />
tionskette bevorzugte Handlungsempfehlungen<br />
für alle Bereiche der Aufnahme Neuzugewanderter.<br />
Wesentliches Ziel des Willkommensmanagements<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> ist, interkulturelle<br />
Kompetenz zu erlangen – für alle Beteiligten –<br />
sowie eine ressourcenbasierte individuelle<br />
Integrationsplanung. Nicht in der Aufgabe<br />
von Identitäten, Werten und Traditionen, sondern<br />
darin, kulturelle Vielfalt als Potenzial zu<br />
betrachten, das es zu fördern und zu nutzen<br />
gilt, liegt das besondere Integrationsverständnis.<br />
In diesem Zusammenhang wird auch die<br />
dauerhafte Etablierung eines interreligiösen<br />
Dialoges im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> angestrebt.<br />
Besondere Anerkennung ist der herausragenden<br />
Leistung der Ehrenamtlichen in der Integration<br />
der Neuzugewanderten auszusprechen.<br />
Mit unverändert anhaltendem Engagement<br />
übernehmen sie Verantwortung, um<br />
den Frauen, Männern und Kindern eine helfende<br />
Hand zur Selbsthilfe zu bieten und ein<br />
neues gesellschaftliches Miteinander zu gestalten.<br />
|
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:17 Seite 29<br />
29<br />
oben: Wo die Herkunft keine Rolle spielt – gute Informationen zu<br />
Integrationsmaßnahmen und Sprachförderung<br />
links: Qualifizierter Unterricht als Grundlage erfolgreicher<br />
Integrationswege<br />
Diakonieverein Migration – Beratung für Ausländer, Flüchtlinge und<br />
Aussiedler e. V.<br />
Der Diakonieverein Migration tritt für eine umfassende Integra -<br />
tionsförderung aller zugewanderten Menschen ein. Ziel der<br />
Förderung ist die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaft -<br />
lichen Leben der Bundesrepublik Deutschland. Hierzu gehören<br />
der Zugang zu Bildung und Arbeit sowie die soziale, rechtliche<br />
und politische Integration.<br />
Integration wird vom Diakonieverein als ein wechselseitiger<br />
Prozess verstanden. Er stellt Anforderungen an die eingewanderten<br />
Menschen, die hiesige Lebensweise zu verstehen und<br />
in ihre Lebensgestaltung einbeziehen zu können, aber auch<br />
an die aufnehmende, vielfältiger gewordene Gesellschaft. Leit -<br />
gedanke ist, dass Integration nachhaltig dort gelingt, wo positive<br />
Einstellungen und Meinungen zur Vielfalt vorhanden sind.<br />
In Schleswig-Holstein fördern Bund, Land und Kommunen die<br />
Integration über die Migrationsberatung und Flüchtlingsbetreuung.<br />
Ziel der Beratung, Betreuung und Sprachförderung ist es,<br />
den Integrationsprozess bei Neuzugewanderten anzuregen, zu<br />
steuern und zu begleiten.<br />
Durch dieses bedarfs- und ressourcenorientiere Beratungsund<br />
Betreuungsangebot für Zugewanderte soll ein qualitativer<br />
Beitrag zur Integration geleistet werden. Im Zentrum steht<br />
dabei die Befähigung der Neuzugewanderten zu selbststän -<br />
digem Handeln in allen Bereichen des täglichen Lebens.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1996; Mitarbeiter: 32 hauptamtliche, 24 nebenamtliche sowie durchschnittlich 80 ehrenamtliche Mitarbeitende<br />
Leistungsspektrum: Migrationsberatung, Beratung und Betreuung von Geflüchteten, Verfahrensberatung, Sprach- und Integra -<br />
tionskurse, außerschulische Projekte, Projekte für Flüchtlinge und gemeinwesenorientierte Arbeit<br />
www.diakonieverein-migration.de
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:17 Seite 30<br />
30<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
„Behindert sein? Oder behindert werden?“ –<br />
Inklusion im <strong>Kreis</strong><br />
Axel Vogt<br />
Die Reife einer Gesellschaft zeigt sich<br />
unter anderem in ihrem Umgang mit<br />
Minderheiten – der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> hat<br />
dazu einen Aktionsplan erarbeitet.<br />
Sehr provokante Fragen, die einen Paradig -<br />
men wechsel deutlich machen. Die UN-<br />
Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), die<br />
seit 2009 in Deutschland ratifiziert ist, stellt<br />
die Basis für ein neues Denken im Umgang<br />
mit Menschen mit Handicaps dar. In früheren<br />
Jahren hatten – nach Ansicht der Gesellschaft<br />
– behinderte Menschen personenbezogene<br />
Einschränkungen, die sie zu Behinderten<br />
machten und für die sie – sofern sie ihre Bedürftigkeit<br />
nachweisen konnten – Unterstützungsleistungen<br />
beantragen konnten. Sehr<br />
kurz übersetzt: Menschen sind an ihrer Behinderung<br />
selber Schuld und die Gesellschaft<br />
hilft erst, wenn neben der Behinderung auch<br />
noch eine Bedürftigkeit hinzu kommt. Wenn<br />
man Behinderte einmal gefragt hätte, wäre<br />
man sehr schnell zu dem Ergebnis gekommen,<br />
dass sie keine freie Wahl hatten, ob sie<br />
behindert sein wollten oder nicht.<br />
Nach der UN-BRK sollen sich das Bild und<br />
die Einstellung zu Behinderungen deutlich<br />
wandeln. Jede Einschränkung von Menschen<br />
stellt nur grundsätzlich ein Problem dar.<br />
Sofern die gesellschaftliche Situation barrierefrei<br />
wäre, würden viele – zum Beispiel körperliche<br />
– Einschränkungen zwar vorhanden,<br />
aber im täglichen Geschehen nicht behindernd<br />
sein. Es gilt also zukünftig, die individuell<br />
vorhandene Einschränkung ins Verhältnis<br />
zum jeweiligen Sozialraum des behinderten<br />
Menschen zu setzen, um die individuelle<br />
Behinderung zu erkennen.
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:17 Seite 31<br />
31<br />
Schäferhof – Soziale Dienste,<br />
Wohn- und Werkstätten<br />
1898 erwarb die Stiftung Hamburger Arbeiter-Kolonie den<br />
Schäferhof in Appen, um dort aus christlicher Überzeugung<br />
Wohnungslosen ein Zuhause, sinnvolle Beschäftigung und<br />
einen Ausstieg aus ihrer schwierigen Lebenssituation zu<br />
ermöglichen. Eine Aufgabe, die noch heute auf dem Schäferhof<br />
umgesetzt wird. Den Standort Schäferhof prägt auch<br />
der Kooperationspartner Lebenshilfe Südholstein, der dort<br />
Menschen mit Behinderungen eine passende Beschäftigung<br />
bietet. Außerdem sind mehrere Privatfirmen hier angesiedelt,<br />
die mit der Sozialwirtschaft zusammenarbeiten. Der Natur -<br />
erlebnisraum Schäferhof und das Hofcafé stehen auch<br />
Menschen der Region offen.<br />
Information<br />
Noch heute bietet der Schäferhof wohnungslosen Menschen<br />
ein Zuhause auf Zeit.<br />
Gründungsjahr: Stiftung Hamburger Arbeiter-Kolonie 1891, Erwerb Schäferhof 1898; Mitarbeiter: etwa 30<br />
Leistungsspektrum: verschiedene Angebote der Stiftung Hamburger Arbeiter-Kolonie (u. a. Wohnungslosenhilfe und Suchthilfe),<br />
der Lebenshilfe Südholstein (Werkstätten für Menschen mit Behinderungen) sowie von mehreren Privatfirmen<br />
www.schaeferhof-sh.de<br />
Neben der Erkenntnis über die tatsächliche<br />
Behinderung, stellt das individuelle Wunschund<br />
Wahlrecht von Menschen mit Behinderungen<br />
einen wesentlichen Aspekt für ein<br />
selbstbestimmtes Leben dar. Kein Nichtbehinderter<br />
würde den Anspruch auf ein selbstbestimmtes<br />
Leben für sich in Frage stellen.<br />
Warum denn dann für Menschen mit Behinderungen?<br />
Die UN-BRK stellt klar, dass eine<br />
Bevormundung von Menschen mit Handicaps,<br />
zum Beispiel wie sie zu wohnen haben,<br />
ausgeschlossen werden muss. Wenn also die<br />
Gesellschaft bisher sehr exklusiv – im Sinne<br />
von Ausschluss bestimmter Bevölkerungsgruppen<br />
– gehandelt hat, nämlich dadurch,<br />
das behindert werden der Normalfall war,<br />
dann muss die Gesellschaft auch dafür sorgen,<br />
dass der grundgesetzliche Anspruch,<br />
niemand darf wegen einer Behinderung<br />
diskriminiert werden, auch umgesetzt wird –<br />
unabhängig davon, ob ein behinderter<br />
Mensch bedürftig ist oder nicht.<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> wurde deshalb in 2017 ein<br />
Aktionsplan erarbeitet, der die wichtigsten<br />
Handlungsfelder (Gesundheit, Arbeit, Freizeit<br />
usw.) betrachtet und Maßnahmen heraus -<br />
arbeitet, die danach schnellstmöglich umgesetzt<br />
werden sollen, um die Fehler der Ver -<br />
gangenheit zu korrigieren. Die Reife einer<br />
Gesellschaft zeigt sich unter anderem in<br />
ihrem Umgang mit Minderheiten. Der <strong>Kreis</strong><br />
macht sich auf den Weg, seinen Reifegrad zu<br />
erhöhen. |
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:17 Seite 32<br />
32<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
Erfolgsfaktor Wissen –<br />
passgenaue Schul- und Bildungsangebote<br />
Adelia Schuldt / Andrea Pinzek<br />
Die Veränderungen in der Schullandschaft<br />
waren auch im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> in den letzten<br />
Jahren gewaltig. 2008 erfolgte die Umstruk -<br />
turierung der<br />
– Haupt- und Realschulen in Regionalschulen<br />
und Gemeinschaftsschulen,<br />
– Gesamtschulen wurden zu Gemeinschaftsschulen<br />
mit Oberstufe<br />
– und in 2014 erfolgte die Umstrukturierung<br />
der Regionalschulen in Gemeinschafts -<br />
schulen.<br />
Gemeinschaftsschulen sind grundsätzlich<br />
offene Ganztagsschulen, das heißt, es besteht<br />
eine allen Schülerinnen und Schülern zur<br />
Ver fügung stehende Nachmittagsbetreuung<br />
mit Verpflegung in der Mensa. Eine Gemeinschaftsschule<br />
im <strong>Kreis</strong> ist eine gebundene<br />
Ganztagsschule, also die Teilnahme am Nachmittagsprogramm<br />
ist verpflichtend. Bei den<br />
Grundschulen gibt es im <strong>Kreis</strong>gebiet zurzeit<br />
13 offene Ganztagsschulen sowie eine ge -<br />
bundene Ganztagsschule. Die übrigen Grund -<br />
schulen haben in der Regel in oder bei der<br />
Schule ein Nachmittagsbetreuungsangebot<br />
mit begrenzten Aufnahmemöglichkeiten.<br />
Die äußeren Strukturveränderungen haben<br />
auch umfangreiche pädagogische und orga -<br />
nisatorische Veränderungen in den Schulen<br />
nach sich gezogen, die an jeder Schule von<br />
den Kollegien mit viel Engagement erarbeitet<br />
und umgesetzt wurden.<br />
Durch die Verbindungen mehrerer Schulen<br />
sind die neuen Sekundarschulen teilweise<br />
größer geworden. Dadurch konnte man die<br />
Angebote an Profilen und Wahlpflichtunterricht<br />
ausweiten und das Fachlehrerprinzip<br />
besser sichern. Die Leitungsteams der Sekundarschulen<br />
wurden durch Koordinatoren für<br />
bestimmte Arbeitsfelder erweitert. Deren Anzahl<br />
richtet sich nach der Größe der Schule.<br />
Die UN-Behindertenrechtskonvention und<br />
die damit verbundene Inklusion an den Schulen<br />
bedeutete eine Veränderung in der Schullandschaft<br />
und der Pädagogik in den Schulen.<br />
Bei den meisten Eltern besteht der Wunsch<br />
auf Beschulung der Kinder mit besonderen<br />
Förderbedarfen an den Regelschulen. Die<br />
Novellierung des Schulgesetzes brachte den<br />
wesentlichen Impuls für die gemeinsame<br />
Unterrichtung aller Schüler. Integration und<br />
Inklusion werden oft in einem Atemzug genannt,<br />
die Ansätze sind jedoch unterschiedlich.<br />
Integration differenziert zwischen<br />
Kindern mit und ohne sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf und ist zielgerichtet auf die Eingliederung<br />
dieser Kinder in die vorhandenen<br />
Strukturen. Inklusion geht von der Besonderheit<br />
und den individuellen Bedürfnissen<br />
eines jeden Kindes aus und erfordert die<br />
Anpassung der Bildungseinrichtungen und<br />
Rahmenbedingen an die Bedürfnisse und<br />
Besonderheiten aller Kinder.<br />
Die heutigen Schulklassen sind sehr heterogen,<br />
nicht nur wegen der Inklusion, sondern<br />
auch wegen der starken Zuwanderung der<br />
letzten Jahre. Dem musste sich die Schul -<br />
pädagogik anpassen und es entstand die Notwendigkeit<br />
der Unterstützung durch andere<br />
Professionen. Durch Einstellung von Schul -
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:17 Seite 33<br />
33<br />
Information<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> befinden sich insgesamt<br />
93 Schulen, die sich auf die Schularten wie folgt<br />
verteilen:<br />
45 Grundschulen<br />
13 Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe,<br />
davon 5 mit Grundschulteil<br />
5 Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe,<br />
davon eine mit Grundschulteil<br />
11 Gymnasien<br />
2 Berufliche Schulen<br />
9 Förderzentren, davon 2 mit Schwerpunkt<br />
geistige Entwicklung<br />
8 Privatschulen (Ersatzschulen in freier<br />
Trägerschaft)<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> hat zwei berufsbildende<br />
Schulen, die sich in <strong>Pinneberg</strong> und Elmshorn<br />
befinden. Die berufsbildenden Schulen gehören<br />
zum Sekundarbereich II und unterrichten in Teilzeit-<br />
und Vollzeitform. Der berufsbildende Bereich<br />
umfasst folgende Angebote:<br />
– Berufsgrundbildungsjahr<br />
– Berufsvorbereitende Maßnahmen<br />
– Berufsschule<br />
– Fachschule für Gartenbau<br />
– Berufsfachschule<br />
– Fachoberschule<br />
– Berufliches Gymnasium<br />
– Berufsoberschule<br />
begleitern, Schulsozialarbeitern und Schul -<br />
assistenzen wurde eine Multiprofessionalität<br />
an den Schulen geschaffen. Das ist ein Gewinn<br />
für die Schülerinnen und Schüler, aber<br />
die Schulen sind gefordert, sich der Situation<br />
angemessen zu verändern, unter anderem<br />
zeitgemäßes Schulmanagement dauerhaft<br />
zu etablieren, die Zusammenarbeitskultur<br />
weiterzuent wickeln, sich mit der Hetero -<br />
genität der Schülerinnen und Schüler<br />
auseinanderzu setzen und den Unterricht<br />
passend zu gestalten. Hinzu kommen die<br />
methodischen Ver änderungen durch die<br />
zunehmende Digi talisierung.<br />
Weitere zukunftsorientierte Impulse sind die<br />
Einrichtung von mehr Ganztagsangeboten,<br />
die Implementation der neuen Fachanforderungen<br />
und Verbesserungen der Übergänge<br />
von der Kita in die Schule und von der Schule<br />
in den Beruf, hier zum Beispiel die Einrichtung<br />
von Jugendberufsagenturen (JBA).<br />
Prognosen über sinkende Schülerzahlen<br />
haben sich im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> nicht bestätigt.<br />
Unter anderem trugen die Kinder aus den<br />
Migrationsbewegungen zu leicht steigenden<br />
Schülerzahlen im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> bei.<br />
Grundsätzlich besteht für alle Kinder freie<br />
Schulwahl, die aber in der Praxis durch begrenzte<br />
Aufnahmemöglichkeiten der Schulen<br />
(Raumkapazität und Klassengrößen) eingeschränkt<br />
ist. Bei den Grundschulen gibt es<br />
feste Einzugsbereiche, aber auch dort können<br />
die Eltern Alternativen wählen. Immer ist für<br />
alle Schüler die Aufnahme an einer zustän -<br />
digen Schule garantiert.<br />
Circa 34 500 Schüler besuchen allgemeinbildende<br />
Schulen und rund 7100 Schüler sind<br />
an den berufsbildenden Schulen. Es besteht<br />
regional Schulraummangel im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>,<br />
dessen sich die Schulträger konstruktiv<br />
annehmen. Auch die digitale Ausstattung der<br />
Schulen schreitet voran. Keine Schule ist zur<br />
Zeit von Schließung bedroht. |<br />
Werkstattneubau an der<br />
Beruf lichen Schule Elmshorn –<br />
Europaschule
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:17 Seite 34<br />
34<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
Hochschulen im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> –<br />
die Wirtschaft profitiert<br />
Bernd Amsberg<br />
Durch zwei Hochschulen ist der<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> auch für Bildungshungrige<br />
aus Hamburg attraktiv.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> bietet jungen Menschen<br />
ein breit aufgestelltes Bildungsangebot, darunter<br />
zwei Hochschulen. Das unterscheidet<br />
den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> von vielen anderen Land -<br />
kreisen und macht ihn sogar für Bildungshungrige<br />
aus Hamburg attraktiv. Für die Wirtschaft<br />
ergibt sich der große Vorteil, dass der<br />
Nachwuchs für die Betriebe quasi vor der<br />
Haustür ausgebildet wird.<br />
Eine dieser Bildungseinrichtungen ist die<br />
NORDAKADEMIE in Elmshorn, die in mehr -<br />
facher Hinsicht etwas Besonders ist. Die Initiative<br />
zur Gründung der privaten Hochschule<br />
im Jahr 1992 ging von 28 Unternehmen unter<br />
Federführung von Nordmetall, Verband der<br />
Metall- und Elektroindustrie, aus. Ziel war<br />
eine Hochschule, die den gestiegenen Anforderungen<br />
der Wirtschaftspraxis gerecht wird.<br />
Diese Zielsetzung sollte mit der aufeinander<br />
abgestimmten Kombination einer qualifizierten<br />
betrieblichen Ausbildung mit einem anerkannten<br />
Fachhochschulstudium erreicht werden.<br />
Mittlerweile kooperieren mehr als 300<br />
Betriebe mit der NORDAKADEMIE.<br />
Die Hochschule bietet vier duale Bachelor -<br />
studiengänge an: Bachelor of Science in Betriebswirtschaftslehre,<br />
Bachelor of Science in<br />
Wirtschaftsinformatik, Bachelor of Science in<br />
Wirtschaftsingenieurwesen und Bachelor of<br />
Science in Angewandter Informatik. 2018<br />
wird das Angebot um den neuen Studiengang<br />
Healthcare Management erweitert.<br />
Pro Semester sind die Studierenden zehn<br />
Wochen an der NORDAKADEMIE und<br />
13 Wochen in ihren jeweiligen Firmen tätig.<br />
Sie haben auf diese Art und Weise engen Be -<br />
zug zur betrieblichen Praxis. Fast 1700 Studien -<br />
plätze bietet die Hochschule mittlerweile<br />
allein in Elmshorn an.<br />
Seit 2013 hat die Elmshorner NORDAKADEMIE<br />
einen zweiten Standort, und zwar die NORD-<br />
AKADEMIE Graduate School in Hamburg<br />
Dockland. Dort werden neun berufs beglei -<br />
ten de Masterstudiengänge angeboten. Der<br />
große Erfolg spricht für das Konzept der<br />
NORD AKADEMIE: Die Hochschule belegt<br />
bei bundesweiten Rankings immer wieder<br />
Spitzenplätze.<br />
Fortsetzung Seite 36
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:17 Seite 35<br />
35<br />
oben: NORDAKADEMIE-Campus – besonders im IT-Bereich kann die<br />
NORDAKADEMIE mit moderner Ausstattung glänzen.<br />
links: Bachelor 2017 – Die NORDAKADEMIE legt besonderen Wert auf<br />
eine breit angelegte Qualifikation ihrer Studierenden.<br />
NORDAKADEMIE – Hochschule der Wirtschaft<br />
Die NORDAKADEMIE ist eine private, von der Wirtschaft getragene<br />
Fachhochschule, die 1992 mit dem Ziel, Studium und<br />
Praxisausbildung miteinander zu verzahnen, gegründet wurde.<br />
Ein Konzept, das aufgeht: Bundesweit haben sich mittlerweile<br />
über 700 Kooperationsbetriebe in vier dualen Bachelorstudien -<br />
gängen beteiligt und über 5000 Bachelorstudierende an der<br />
NORDAKADEMIE ausgebildet.<br />
In Elmshorn bietet die NORDAKADEMIE auf einem eigenen<br />
Campus vor den Toren Hamburgs herausragende, in bundesweiten<br />
Rankings belegte Studienbedingungen. Für ihr hervorragendes<br />
Qualitätsmanagement wurde sie von der Akkreditie -<br />
rungsagentur FIBAA mit dem Siegel der Systemakkreditierung<br />
ausgezeichnet. Einzigartig ist auch die Trägerschaft der<br />
Hochschule in Rechtsform einer gemeinnützigen AG, in der<br />
mehr als 40 überwiegend norddeutsche Unternehmen aus<br />
den verschiedensten Branchen sowie der Arbeitgeberverband<br />
NORDMETALL als Aktionäre auftreten.<br />
Es studiert sich gut an der NORDAKADEMIE. Da sind sich die<br />
Studierenden einig. Fünf international akkreditierte Studiengänge<br />
bietet die Hochschule in dualer Form an. Voraussetzung<br />
hierfür ist die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife<br />
sowie ein Praktikumsplatz bei einem Unternehmen.<br />
Denn dual studieren heißt, Theorie und Praxis zu verknüpfen.<br />
Zehn Wochen pro Halbjahr wird an der NORDAKADEMIE<br />
studiert, 13 Wochen pro Halbjahr kann das Erlernte bei der<br />
Arbeit im Praktikumsunternehmen, das in der Regel auch die<br />
Studiengebühren übernimmt und eine entsprechende Aus -<br />
bildungs vergütung zahlt, vertieft werden. Nach einer Studiendauer<br />
von insgesamt sieben Semestern wird der international<br />
anerkannte Bachelor of Science verliehen.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1992; Mitarbeiter: 100; Studierende im Bachelorbereich: etwa 1500<br />
Niederlassung: NORDAKADEMIE Graduate School, Hamburg<br />
Duale Bachelorstudiengänge: Angewandte Informatik (B.Sc.), Wirtschaftsinformatik (B.Sc.), Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.),<br />
Wirtschaftsingenieurwesen (B.Sc.), International Business (B.Sc.) – komplett in englischer Sprache – ab 2018<br />
www.nordakademie.de
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 36<br />
36<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
Das akademische Angebot ist ein<br />
wichtiger Standortfaktor – der<br />
Nachswuchs für die Unternehmen<br />
wird quasi vor der Haustür ausgebildet.<br />
Die zweite Hochschule im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
fällt ebenfalls positiv aus dem Rahmen: Die<br />
staatlich anerkannte private Fachhochschule<br />
Wedel ist ein inhabergeführtes Familien -<br />
unternehmen. Sie ging 1969 aus der 1948<br />
gegründeten Physikalisch-Technischen Lehr -<br />
anstalt hervor. Gesellschafter der gemein -<br />
nützigen GmbH sind Professoren der Familie<br />
Harms. Seit 2009 leitet Professor Dr. Eike<br />
Harms die Hochschule.<br />
Angeboten werden Studiengänge der Informatik<br />
sowie Wirtschafts-, Ingenieurs- und<br />
Medienwissenschaften. Seit dem Winter -<br />
semester 2004 gibt es nur noch Bachelor- und<br />
Masterstudiengänge. Die Fachschule mit<br />
ihren rund 1300 Studierenden finanziert sich<br />
über Landeszuschüsse und Studiengebühren.<br />
Die gute Arbeit der Hochschule wird mit<br />
Spitzenplätzen in Hochschulrankings anerkannt.<br />
Außer den beiden Hochschulen im <strong>Kreis</strong><br />
Pinne berg stehen den jungen Menschen die<br />
gut erreichbaren Hochschulen und Univer -<br />
sitäten im benachbarten Hamburg zur Ver -<br />
fügung. Das vielfältige akademische Angebot<br />
ist zweifellos ein wichtiger Standortfaktor. |
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 37<br />
37<br />
Staatlich anerkannte Fachhochschule Wedel<br />
Die Fachhochschule Wedel ist eine private, staatlich anerkannte<br />
Hochschule mit Sitz im Westen der Hansestadt Hamburg. Sie<br />
ist eine der ältesten Hochschulen Deutschlands in privater<br />
Trägerschaft und als inhabergeführtes Familienunternehmen<br />
mit einer über 60-jährigen Tradition einmalig in Deutschland.<br />
In der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH organisiert,<br />
finanziert sich die Hochschule über Studiengebühren, eine<br />
Landeszuwendung und Drittmittel. Die private Trägerschaft<br />
hilft der Hochschule, eine persönliche Atmosphäre zu schaffen,<br />
das Arbeitsklima auf Leistung auszurichten sowie die Studierenden<br />
individuell zu betreuen. Das Studienangebot der Hochschule<br />
konzentriert sich auf interdisziplinäre, gut aufeinander<br />
abgestimmte Studiengänge in der Informatik und den Ingenieur-<br />
und Wirtschaftswissenschaften.<br />
Auf einem Campus mit 20 000 Quadratmetern nutzen 1350<br />
Studierende die exzellente Infrastruktur und hochwertige Ausstattung<br />
der Hochschule. Es bestehen Kooperationsverträge<br />
mit 28 Partnerhochschulen in 18 verschiedenen Ländern auf<br />
fünf Kontinenten sowie intensive Beziehungen mit Spitzenunternehmen<br />
aller Branchen. Das Studienangebot umfasst<br />
Bachelor- und Masterstudiengänge, die sowohl in Vollzeit,<br />
Teilzeit und im dualen Studien modell (in Zusammenarbeit mit<br />
über 80 Partnerunternehmen) studiert werden können.<br />
Das Wirken der Fachhochschule Wedel ist darauf ausgerichtet,<br />
ihren Absolventen und Absolventinnen nachhaltig zu besonders<br />
guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verhelfen. Dies<br />
prägt das Profil der Hochschule. Der hervorragende Ruf ihrer<br />
Absolventen in der Wirtschaft belegt dieses eindrucksvoll.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1948<br />
Studenten: 1350; Lehrende: 50<br />
Studiengänge: Betriebswirtschaftslehre, Computer Games Technology, E-Commerce, Informatik, IT-Engineering, IT-Management,<br />
Consulting & Auditing, IT-Sicherheit, Medieninformatik, Smart Technology, Technische Informatik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen<br />
www.fh-wedel.de
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 38<br />
38<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
Vorbildliche medizinische Versorgung auf<br />
hohem Niveau<br />
Angela Bartels<br />
Hochmoderne Technik steht zur<br />
Behandlung von Herz- und Gefäßkrankheiten<br />
zur Verfügung.<br />
Wer einen Schlaganfall erleidet, benötigt<br />
schnelle Hilfe. Je schneller die verschlossenen<br />
Blutgefäße im Gehirn wieder geöffnet werden,<br />
desto größer ist für die Betroffenen die<br />
Chance, sich sogar vollständig wieder zu erholen.<br />
Time is brain – lautet daher der Leitsatz<br />
der Neurologen.<br />
Wer im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> einen Schlaganfall<br />
erleidet, der kann sich sicher sein, dass er<br />
schnelle Hilfe erhält. Die zentrale Schlag -<br />
anfallstation (Stroke Unit) am Regio Klinikum<br />
<strong>Pinneberg</strong> gehört hinsichtlich der Behandlungszeiten<br />
zu den besten in ganz Norddeutschland.<br />
Im Vergleich zu anderen Kliniken<br />
gelingt es auf der <strong>Pinneberg</strong>er Stroke Unit<br />
überdurchschnittlich schnell, verschlossene<br />
Blutgefäße zu öffnen und die Sauerstoff -<br />
versorgung des Gehirns wieder herzustellen.<br />
Möglich werden die schnellen Eingriffszeiten<br />
durch gut aufeinander abgestimmte Prozesse<br />
innerhalb unserer Klinik und der optimalen<br />
Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst<br />
(RKiSH). Sie ermöglichen nicht nur eine<br />
schnelle Behandlung bei Schlaganfällen,<br />
sondern auch bei Herzinfarkten. Der Notarzt<br />
übermittelt EKG-Daten und andere Vitalparameter<br />
noch vom Einsatzort an die Klinik, sodass<br />
eine reibungslose Weiterversorgung in<br />
einem der Herzkatherlabore in Elmshorn<br />
oder <strong>Pinneberg</strong> erfolgen kann. Dadurch wird<br />
wertvolle Zeit gespart. Zum Wohle des Patienten,<br />
denn auch hier gilt: Je schneller die Hilfe<br />
kommt, desto höher der Behandlungserfolg.<br />
Optimale Prozesse, gut aufeinander abgestimmte<br />
Behandlungspfade und eine enge<br />
Zusammenarbeit mit Partnern außerhalb des
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 39<br />
39<br />
Krankenhauses sind bei Notfällen überlebenswichtig.<br />
Aber auch bei planbaren Behandlungen<br />
sind sie der Schlüssel für eine<br />
hohe Qualität und den Erfolg der Behandlung.<br />
Daher haben die Regio Kliniken früh<br />
damit begonnen, die fachliche Kompetenz<br />
nach den Vorgaben von Fachgesellschaften<br />
wie der Deutschen Krebsgesellschaft in medizinischen<br />
Zentren zu bündeln und von unabhängigen<br />
Experten zertifizieren zu lassen. Dadurch<br />
erhalten die Menschen in den Kliniken<br />
in Elmshorn, <strong>Pinneberg</strong> und Wedel eine Behandlung<br />
nach den neuesten wissenschaft -<br />
lichen Erkenntnissen und Methoden. Die zertifizierten<br />
Zentren zeichnen sich durch eine<br />
überdurchschnittlich hohe Qualität bei der<br />
Behandlung von Darm- und Brustkrebs,<br />
gynäkologischen Krebsleiden und Gefäßerkrankungen<br />
aus. Außerdem darf das Geburtszentrum<br />
als eine der wenigen Geburtskliniken<br />
in Deutschland das WHO/UNICEF-Gütesiegel<br />
„Babyfreundlich“ tragen. Rund 1400 Mütter<br />
vertrauen jedes Jahr bei der Geburt ihres Kindes<br />
auf die Regio Kliniken.<br />
In den Zentren werden die Patienten gleichsam<br />
an die Hand genommen und in enger<br />
Abstimmung mit dem Hausarzt, niederge -<br />
lassenen Fachärzten und externen Experten<br />
durch den gesamten Behandlungsprozess<br />
geführt.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> verfügt über ein umfangreiches<br />
Angebot an sehr qualifizierten Hausund<br />
Fachärzten. Die Zufriedenheit der Patien -<br />
ten ist hoch, und die Zusammenarbeit der<br />
Klinik mit den niedergelassenen Ärzten und<br />
anderen Kooperationspartner ist gut.<br />
Das Geburtszentrum mit angeschlossener<br />
Frühgeborenen Intensivstation<br />
ist als „Babyfreundliches<br />
Krankenhaus“ ausgezeichnet.
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 40<br />
40<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
In den Darmzentren werden nicht<br />
nur große Tumore operiert. Polypen<br />
und kleinere Tumore können<br />
minimal invasiv im Rahmen einer<br />
Darmspiegelung entfernt werden.<br />
Alle Klinikstandorte der Regio Kliniken in<br />
Elmshorn, <strong>Pinneberg</strong> und Wedel sind nach<br />
den Kriterien der Kooperation für Trans pa renz<br />
und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ)<br />
zertifiziert. Das Siegel garantiert einen hohen<br />
Standard bei Medizin, Pflege, Hygiene und<br />
Patientensicherheit. Das fängt bei Hände -<br />
des infektionsmittelspendern in nahezu allen<br />
Zimmern an und hört bei Patientenarmbändern<br />
und OP-Checklisten noch lange nicht auf.<br />
Durch das breite Leistungsspektrum der<br />
Regio Kliniken von der Altersmedizin über die<br />
Neurologie bis hin zum Zentrum für Geburtshilfe<br />
kann den rund 307 000 Einwohnern im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> ein hochwertiges und nahezu<br />
umfassendes medizinisches Versorgungs -<br />
angebot gemacht werden.<br />
Rund 90 000 Menschen behandeln die Kliniken<br />
in jedem Jahr. Der Weg nach Hamburg ist<br />
nur bei sehr speziellen Krankheitsbildern notwendig,<br />
die in überregionalen Zentren behandelt<br />
werden.<br />
Die Regio Kliniken sind darüber hinaus ein<br />
wichtiger Wirtschaftsfaktor. Rund 2400 Menschen<br />
wirken in und um die Kliniken herum<br />
an der Versorgung der Patienten mit und<br />
machen die Regio Kliniken damit zum größten<br />
Arbeitgeber und wichtigen Ausbildungs -<br />
betrieb in der Region. Mit einem eigenen Bildungszentrum<br />
mit seinen 243 Plätzen leisten<br />
die Kliniken einen wichtigen Beitrag gegen<br />
den Fachkräftemangel in der Pflege. |
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 41<br />
41<br />
Die Regio Kliniken – hier sind Sie als Patient gut aufgehoben<br />
Ein hohes Maß an Sicherheit für die Patienten und eine hohe<br />
Qualität in der medizinischen, pflegerischen und therapeu -<br />
tischen Versorgung unter Einbeziehung neuester wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse und Methoden – das zeichnet uns<br />
aus. In unseren drei Krankenhäusern in Elmshorn, <strong>Pinneberg</strong><br />
und Wedel sind Sie als Patient gut aufgehoben.<br />
Als Schwerpunktversorger mit rund 900 Planbetten decken<br />
wir fast das gesamte medizinische Leistungsspektrum wohnortnah<br />
ab. In unseren Zentren zur Behandlung von Krebs-,<br />
Muskel- und Skelett- sowie Gefäßerkrankungen arbeiten<br />
Spezialisten verschiedener Disziplinen nach für jeden Patienten<br />
individuell festgelegten Behandlungsplänen.<br />
Jährlich behandeln wir rund 35 000 Patienten stationär und<br />
weitere 55 000 Patienten ambulant. In unserem modernen<br />
Geburtszentrum mit angeschlossener Intensivstation für Frühgeborene<br />
und Kinderklinik in <strong>Pinneberg</strong> erblicken jedes Jahr<br />
rund 1400 Kinder das Licht der Welt. Das Zentrum trägt das<br />
WHO-Gütesiegel „Babyfreundliche Geburtsklinik“.<br />
Mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psycho -<br />
somatik sowie der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
Psychotherapie und Psychosomatik und den dazugehörigen<br />
Tageskliniken in Elmshorn (Erwachsene und Kinder), <strong>Pinneberg</strong><br />
(Erwachsene) und Norderstedt (Kinder) leisten wir zudem<br />
einen wichtigen Beitrag zur psychiatrischen Versorgung im<br />
südlichen Schleswig-Holstein.<br />
Wir sind als Regio Kliniken nach den strengen Leitlinien der<br />
renommierten Kooperation für Transparenz und Qualität im<br />
Gesundheitswesen (KTQ) zertifiziert.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 2004; Mitarbeiter: rund 2400 in den Kliniken, Tochterunternehmen und Servicegesellschaften<br />
Standorte und weitere Einrichtungen: Klinikum Elmshorn, Klinikum <strong>Pinneberg</strong>, Klinikum Wedel mit zwölf Medizinischen Zentren,<br />
zwei Medizinische Versorgungszentren in Uetersen und <strong>Pinneberg</strong> zur Unterstützung der ambulanten Patientenversorgung,<br />
Rehazentren <strong>Pinneberg</strong> und Schenefeld, Pflegezentrum „Haus Elbmarsch“ für bis zu 150 Seniorinnen und Senioren, Johannis<br />
Hospiz Elmshorn, staatlich anerkannte Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe am Bildungszentrum Elmshorn<br />
www.regiokliniken.de
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 42<br />
42<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
Sicherheit im Blickpunkt –<br />
Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz<br />
Jürgen Tober<br />
„Alle Ordnung ist für den einzelnen Freiheitsentzug.“<br />
Dieser Ausspruch des deutschen<br />
Pädagogen und Philosophen Friedrich Paulsen<br />
(1846–1908) hatte zu seinen Lebzeiten und<br />
hat bis heute Gültigkeit. Und genau aus diesem<br />
Grund müssen alle staatlichen Eingriffe<br />
immer gut abgewogen und verhältnismäßig<br />
sein.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> setzt daher insbesondere<br />
im Veterinärbereich, in der Lebensmittel -<br />
überwachung, im Straßenverkehr und bei den<br />
Umweltbelangen auf vorbeugende Beratung,<br />
Gespräche und Handlungen. Regelverstöße<br />
sollen so im Vorfelde vermieden werden –<br />
hierfür wird ein hoher Aufwand betrieben.<br />
Im Mittelpunkt steht immer das Interesse der<br />
Allgemeinheit. Dies kann dazu führen, dass<br />
Einzelinteressen zurückstehen müssen und<br />
gegebenenfalls notwendige Sanktionen durchgesetzt<br />
werden.<br />
Dies gestaltet sich nicht immer leicht; denn<br />
unsere Gesellschaft wird zunehmend egois -<br />
tischer geprägt. Hier ist Konsequenz gefragt,<br />
gepaart mit der nötigen Sensibilität von Behörden,<br />
um in der Öffentlichkeit dafür eine<br />
größtmögliche Akzeptanz zu erzielen.<br />
ration in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH<br />
sind mehr als 850 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitar beiter beschäftigt. In 31 Rettungswachen<br />
(7 davon im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>) sorgen diese<br />
Fachkräfte für eine schnelle und kompetente<br />
Versorgung von rund 850 0000 Menschen.<br />
Eine moderne Flotte von mehr als 150 Einsatzfahrzeugen<br />
kann über die <strong>Kreis</strong>e flexibel<br />
eingesetzt werden. An einer eigenen Akademie<br />
werden die Mitarbeiterinnen und Mit -<br />
arbeiter aus- und fortgebildet. Hierbei wird<br />
modernste Technik eingesetzt, sodass die Einsatzkräfte<br />
immer auf dem aktuellsten Stand<br />
und für alle Eventualitäten gerüstet sind.<br />
Seit 2001 disponiert die „Leitstelle West“ in<br />
Elmshorn als erste kreisübergreifende Leitstelle<br />
Deutschlands die Einsätze von Feuerwehr,<br />
Rettungsdienst und Katastrophenschutz.<br />
Bereits damals wurde die modernste<br />
Leitstellentechnik Europas eingesetzt. Im<br />
Jahre 2010 wurde die Betriebsform in eine<br />
kooperative Regionalleitstelle unter Einbeziehung<br />
der Polizei erweitert. Durch die räum -<br />
liche Zusammenlegung der kommunalen und<br />
der polizeilichen Leitstelle konnte die Zusammenarbeit<br />
und die Wirtschaftlichkeit erheblich<br />
verbessert werden.<br />
Keine Angst vor Sicherheit. Keine Angst<br />
durch Sicherheit.<br />
Für die Sicherheit der Menschen in der Region<br />
wird viel getan. So betreiben zum Beispiel<br />
die <strong>Kreis</strong>e <strong>Pinneberg</strong>, Dithmarschen,<br />
Rendsburg-Eckernförde und Steinburg über<br />
ein gemeinnütziges Tochterunternehmen den<br />
größten kommunalen Rettungsdienst in<br />
Deutschland. Bei der Rettungsdienst Koope-<br />
Diese Leitstelle zieht 2018 am gleichen Standort<br />
in ein neues Haus mit allermodernster<br />
Technik ein. Der Schutz der Bevölkerung wird<br />
hierdurch nochmals erhöht.<br />
Im gleichen Gebäude befinden sich auch die<br />
Räume des Katastrophenschutzstabes des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong>. Von hier leiten und koor -<br />
dinieren die ständig weitergebildeten Stabsmitglieder<br />
EDV-gestützt notwendige Einsätze.
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 43<br />
43<br />
Der Katastrophenschutz hat im <strong>Kreis</strong> einen<br />
hohen Stellenwert. Bereits 2009 wurde nach<br />
einer umfangreichen Gefährdungsabschätzung<br />
durch Fachleute ein auf zehn Jahre angelegtes<br />
Modulkonzept erarbeitet und von<br />
der Politik beschlossen. Hierdurch wurde<br />
sichergestellt, dass den Einheiten des Katastrophenschutzes,<br />
geplant und finanziell abgesichert,<br />
ausreichendes Personal und Material<br />
zur Verfügung gestellt werden konnte.<br />
Die Ausstattung des Katastrophenschutzes<br />
im <strong>Kreis</strong> befindet sich auf einem sehr hohen<br />
Niveau.<br />
Mit 50 freiwilligen Feuerwehren, zwei Betriebsfeuerwehren<br />
und einer Werksfeuerwehr ist<br />
der <strong>Kreis</strong> im Brandschutz ebenfalls gut auf -<br />
gestellt. Die Arbeit wird durch den <strong>Kreis</strong>feuerwehrverband<br />
koordiniert. Dieser hat seinen<br />
Sitz in der kreiseigenen <strong>Kreis</strong>feuerwehrzentrale<br />
in Tornesch-Ahrenlohe. Auch diese Einrichtung<br />
wurde in weiten Teilen neu errichtet<br />
und auf den modernsten Stand gebracht.<br />
Im Rahmen des Katastrophenschutzes verantwortet<br />
der <strong>Kreis</strong>feuerwehrverband den<br />
ABC-Dienst des <strong>Kreis</strong>es und stellt die tech -<br />
nische Einsatzleitung sicher.<br />
Die Zusammenarbeit von Polizei, Feuerwehr,<br />
THW, DRK, DLRG und Verwaltung klappt im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> hervorragend. Dies liegt zum<br />
einen an der hohen Motivation der Organi -<br />
sationen mit ihren Mitgliedern. Zum anderen<br />
wird dies erst ermöglicht durch Diskussionen<br />
und Beschlüsse der politischen <strong>Kreis</strong>gremien.<br />
In enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung<br />
konnten so die hohen Investitionen in allen<br />
beschriebenen Bereichen gestemmt werden.<br />
Die Politik legt auf den Schutz und die Sicherheit<br />
der Menschen im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> großen<br />
Wert – und gibt somit Platon möglicherweise<br />
ein bisschen recht . . . aber dies möge jeder<br />
für sich selbst bewerten: „Alles nämlich, was<br />
im Staate nach Ordnung und Gesetz geschieht,<br />
bewirkt jegliches Gute; das meiste Ordnungswidrige<br />
und schlecht Angeordnete dagegen<br />
hebt wieder anderes, was wohl angeordnet<br />
war, auf.“ Platon (427–348 oder 347 v. Chr.),<br />
lateinisch Plato, griechischer Philosoph,<br />
Begründer der abendländischen Philosophie.<br />
Die Menschen im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> jedenfalls<br />
können sicher sein, dass alles Notwendige<br />
und Mögliche für ihre Sicherheit getan wird. |<br />
„gut ausgerüstet“ –<br />
die Feuerwehrtechnische Zentrale<br />
(FTZ) in Tornesch-Ahrenlohe
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 44<br />
44<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
Das Unternehmen RKiSH – höchste Qualität zum Wohl der Patienten:<br />
Die Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH)<br />
gGmbH ist der größte kommunale Rettungsdienst in Deutschland.<br />
Auf höchstem medizinischem Niveau erfüllt das Unternehmen<br />
seinen Auftrag: die Notfallrettung und Krankentransporte.<br />
Dazu gehört, dass die RKiSH den Rettungsdienst sowie<br />
die Zukunft der präklinischen Versorgung zum Wohle der<br />
Patienten ständig weiterentwickelt – strukturell, personell und<br />
technisch. Zum Einsatzbereich der RKiSH zählen die <strong>Kreis</strong>e<br />
Dithmarschen, <strong>Pinneberg</strong>, Rendsburg-Eckernförde und<br />
Steinburg. Diese haben das Unternehmen 2005 gemeinsam<br />
gegründet.<br />
Den Bürgern in den vier <strong>Kreis</strong>en Schleswig-Holsteins steht<br />
mit der RKiSH ein hochmoderner Rettungsdienst mit mehr<br />
als 850 hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
24 Stunden an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung.<br />
Die 31 Rettungswachen und acht Notarztstandorte der RKiSH<br />
sind so positioniert, dass ein Rettungs wagen oder ein Notarzteinsatzfahrzeug<br />
jeden der 850 000 Bürger im Versorgungsgebiet<br />
in der Regel innerhalb von zwölf Minuten erreichen<br />
kann.<br />
Zum jetzigen Zeitpunkt setzt die RKiSH acht Notarzteinsatzfahrzeuge<br />
(NEF) sowie 83 Rettungswagen (RTW) ein. Die<br />
Ausstattung der Fahrzeuge entspricht der einer Intensiv station.<br />
Eigene Akademie für kontinuierliche Fortbildung der Mit arbeiter<br />
Im Mittelpunkt steht bei der RKiSH das Wohl des Patienten.<br />
Der Schlüssel dazu sind zufriedene und gut quali fizierte Mit -<br />
arbeiter.<br />
Im August 2009 hat die Rettungsdienst-Kooperation in<br />
Schleswig-Holstein daher die staatlich anerkannte RKiSH-<br />
Akademie auf dem Gelände des Westküstenklinikums Heide<br />
gegründet, an der bis 2013 Rettungsassistenten erstqualifiziert<br />
wurden.<br />
Seit 2014 sieht der Gesetzgeber ein neues Berufsbild im<br />
Rettungsdienst vor: den Notfallsanitäter. Die Ausbildung hierfür<br />
ist umfangreicher und in einigen Inhalten intensiver. Die<br />
Akademie der RKiSH hat ihren ersten Ausbildungsjahrgang<br />
Notfallsanitäter optimal vorbereitet im August 2014 begonnen.<br />
Außerdem werden an der RKiSH-Akademie die Mitarbeiter<br />
kontinuierlich fortgebildet und beispielsweise Notärzte in ihrer<br />
Laufbahn weiterentwickelt.<br />
Das Zentrum unserer modernen Unterrichtsmethoden bildet<br />
die Simulation. Für ihren Trainings-Rettungswagen ist die<br />
RKiSH-Akademie sogar ausgezeichnet. Sie hat für das<br />
bundesweit einmalige Projekt den „1. Preis für Qualität im<br />
Rettungsdienst 2011 für Deutschland, Österreich und die<br />
Schweiz“ gewonnen. Das Motto: „Von den Besten lernen“.
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 45<br />
45<br />
Die Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein<br />
In den mittlerweile drei Trainings-Rettungswagen werden<br />
mittels aufwendiger Simulationstechnik seltene und damit<br />
kritische Notfallsituationen trainiert. Das szenische Erleben<br />
und das Lernen von Fehlern ohne Angst sollen für die signi -<br />
fikante Erhöhung der Patientensicherheit sorgen.<br />
Zu einem professionellen Rettungsdienst gehört selbstverständlich<br />
ein Qualitätsmanagementsystem, medizinische Ausstattung<br />
auf dem neusten Stand, aber auch die Bemühung,<br />
die Mitarbeiter gesundheitlich zu schonen – beispielsweise<br />
durch elektrohydraulische Tragen. Alarmiert werden die<br />
Rettungskräfte in den <strong>Kreis</strong>en Dithmarschen, <strong>Pinneberg</strong><br />
und Steinburg zentral von der Kooperativen Regionalleitstelle<br />
West (KRLS) mit Sitz in Elmshorn. Im <strong>Kreis</strong> Rendsburg-<br />
Eckernförde alarmiert und steuert die Integrierte Regionalleitstelle<br />
Mitte mit dem Sitz in Kiel die Einsätze im <strong>Kreis</strong>gebiet.<br />
Beide Leitstellen koordinieren den Einsatz der Fahrzeuge von<br />
Rettungsdienst und Feuerwehr.<br />
Erreichbar sind die Leitstellen für jedermann unter der Notrufnummer<br />
112 oder der Rufnummer 04121 19222 in Elmshorn<br />
und 0431 19222 in Kiel.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 2005; Mitarbeiter: über 850<br />
Leistungsspektrum: Notfallrettung und qualifizierter Krankentransport<br />
Sitz der Gesellschaft: Heide; Geschäftsführer: Michael Reis<br />
Rettungswachen: 31<br />
Notarztstandorte: 8<br />
Fahrzeuge: über 150<br />
Einsätze: 148 734 im Jahr 2016<br />
www.rkish.de
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 46<br />
46<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
Soziale Verantwortung im<br />
demografischen Wandel<br />
Tobias Kuckuck<br />
Der demografische Wandel macht sich bereits<br />
seit einigen Jahren in ganz Deutschland bemerkbar.<br />
Während aber unter diesem Begriff<br />
in zahlreichen Regionen Bevölkerungsrückgänge<br />
bei gleichzeitigen Alterungstendenzen<br />
verstanden werden, sehen die Auswirkungen<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> anders aus. Hier ist im<br />
Zeitraum zwischen 2005 und 2015 die Zahl<br />
der Einwohner um stolze 7500 Personen angestiegen,<br />
was einem Wachstum von ca. 2,4<br />
Prozent entspricht.<br />
Aber auch eine stete Steigerung der Bevölkerungszahl<br />
bedeutet nicht, dass die langfris -<br />
tigen Veränderungen der Bevölkerungszusammensetzung<br />
keine Herausforderungen<br />
für die Zukunft darstellen. Aktuelle Prognosen<br />
sagen einen starken Anstieg der Bevölkerung<br />
in einem Alter ab 65 Jahren und einen deut -<br />
lichen Anstieg der Bevölkerung mit einem<br />
Migrationshintergrund voraus. Statt der all -<br />
gemein verwendeten Schlagworte „Weniger,<br />
Älter, Bunter“ für die Auswirkungen des demografischen<br />
Wandels, können diese im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong> eher mit „Mehr, Älter, Bunter“<br />
beschrieben werden. Dementsprechend<br />
zeichnen sich auch die zukünftigen Herausforderungen<br />
und entsprechende Handlungsansätze<br />
zum Umgang mit diesen Entwicklungen<br />
ab.<br />
Das „Mehr“ an Bevölkerung setzt den regionalen<br />
Wohnungsmarkt unter Druck. Die Folgen<br />
sind eine Steigerung der Kosten für das<br />
Wohnen und ein zunehmender Mangel an<br />
bezahlbarem Wohnraum. Durch den wohnwirtschaftlichen<br />
Dialog, der im Kern einen<br />
Dialogprozess mit Beteiligten aus der Wohnwirtschaft<br />
und den Kommunen darstellt, versucht<br />
der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> dieser Entwicklung<br />
entgegenzuwirken.<br />
Das „Älter“ wird zu einer deutlich steigenden<br />
Anzahl der älteren Personen mit Unterstützungsbedarf<br />
führen. Hier wurde im Rahmen<br />
eines Projektes der Metropolregion Hamburg<br />
eine prognostische Einschätzung des zukünftigen<br />
Pflegebedarfs vorgenommen, um die<br />
Regionen mit Unterstützungsbedarf erkennen<br />
zu können.<br />
Das „Bunter“ verdeutlicht die steigende Anzahl<br />
von Menschen mit einem Migrationshintergrund<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>. Die zunehmend<br />
wichtiger werdende Aufgabe, diese Menschen<br />
in unsere Gesellschaft zu integrieren, hat<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> einen besonders hohen<br />
Stellenwert und wird daher auch in einem<br />
eigenen Artikel behandelt („Integration im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>“, Seite 28).
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 47<br />
47<br />
ASB – Regionalverband<br />
<strong>Pinneberg</strong>/Steinburg<br />
Der Arbeiter-Samariter-Bund e. V., Regionalverband <strong>Pinneberg</strong>/Steinburg<br />
bietet eine Vielzahl von sozialen haupt- und<br />
ehrenamtlichen Dienstleistungen: „Wir helfen hier und jetzt.“<br />
Ob Sie Hilfe benötigen oder selbst helfen wollen, bei uns finden<br />
Sie kompetente Ansprechpartner. Wir möchten ältere Men schen,<br />
Menschen mit Behinderungen oder Menschen in besonderen<br />
Notlagen alltagstauglich und praktisch unterstützen. Hier bei ist<br />
jeder Mensch einzigartig, wie auch unsere Unterstützung individuell<br />
passgenau, freundlich und kompetent. Das Spektrum<br />
reicht vom Fahrdienst mit behindertengerechten Fahrzeugen<br />
über die ambulante Pflege und Palliativversorgung sowie den<br />
Hausnotruf und Menüservice bis hin zur Erste-Hilfe-Schulung<br />
und den ASB Kinder- und Jugendgruppen (ASJ).<br />
Ein Teil unserer Mannschaft des immer einsatzbereiten Fahrdienstes<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1888; Mitarbeiter: 95, ehrenamtlich: 60 aktive und 13 000 passive Mitglieder; Leistungsspektrum: Leben und<br />
Pflege im Alter, Hausnotruf, Fahrdienst, Erste-Hilfe-Schulungen, Notfallversorgung, Sanitätsdienst, Behindertenhilfe/Inklusion,<br />
Aus- und Weiterbildung, Auslandshilfe, ASB-Hospiz St. Klemens, Ehrenamt, Der Wünschewagen, ASB-Jugend (ASJ)<br />
www.asb-sh.de<br />
Mit dem Ausdruck des „demografischen<br />
Wandels“ werden strukturelle Änderungen<br />
des Bevölkerungsaufbaus und der Zusammensetzung<br />
bezeichnet, die erst langfristig<br />
sichtbar werden. Um auch zukünftig neue<br />
Herausforderungen rechtzeitig erkennen zu<br />
können, ist eine regelmäßige Raumbeobachtung<br />
verbunden mit einer verantwortungs -<br />
bewussten Sozialplanung unabdingbar. Das<br />
„Konzept sozialer Entwicklung und Steuerung<br />
für den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>“, das sich derzeit in<br />
Erarbeitung befindet, bildet hier den geeigneten<br />
Baustein. |<br />
Die Zahl der älteren Personen mit<br />
Unterstützungsbedarf wird weiter<br />
steigen.
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 48<br />
48<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
Haus Thomsen<br />
In unserer Pflegeeinrichtung möchten wir den familiären<br />
Charakter von Pflege und Betreuung weiter stärken.<br />
Freundliches und fachlich gut qualifiziertes Pflege- und<br />
Betreuungspersonal bildet die Grundlage für eine überdurchschnittlich<br />
gute Pflege und Betreuung.<br />
Mit Respekt, Engagement und Kompetenz begegnen unsere<br />
Mitarbeiter allen Themen, die das Alter mit sich bringt.<br />
Die Individualität jedes Einzelnen unserer Bewohner ist uns<br />
dabei besonders wichtig.<br />
Strukturierte Tagesabläufe, gewohnte Rituale und die Betreuung<br />
durch feste Bezugspersonen geben Sicherheit, Geborgenheit<br />
und Orientierung.<br />
Information<br />
Engagierte Betreuungskräfte arbeiten vormittags und nachmittags an<br />
interessanten und abwechslungsreichen Beschäftigungsangeboten.<br />
Gründungsjahr: 2015; Mitarbeiter: 42; Bewohner: 54<br />
Leistungsspektrum: aktivierende Pflege, Behandlungspflege, Organisation therapeutischer Behandlungen, soziale Betreuung<br />
(einschließlich kostenfreier Logotherapie), abwechslungsreiche Haupt- und Zwischenmahlzeiten/Spätmahlzeit, komplette<br />
hauswirtschaftliche Versorgung<br />
www.pflege-familiaer.de<br />
Jost Krankenpfege zu Hause<br />
Unser höchstes Ziel ist es, bei den Kunden eine humane und<br />
aktivierende Pflege unter Achtung der Menschenwürde zu<br />
gewährleisten, denn wir verstehen den Menschen als Persönlichkeit<br />
mit eigenem Lebensweg und sozialen, kulturellen und<br />
religiösen Hintergründen.<br />
Die Pflege und Betreuung ist nach dem Modell Monika Krohwinkel<br />
ausgerichtet. Auf der Grundlage dieses Modells erstellen<br />
wir individuelle Pflegepläne in Absprache mit den Kunden<br />
und deren Angehörigen.<br />
Die Wünsche der Kunden stehen im Mittelpunkt. Wir nehmen<br />
an aktuellen Fort- und Weiterbildungen teil und lassen moderne<br />
Pflegeforschung in unsere praktische Arbeit einfließen. Außerdem<br />
bieten wir eine 24-Stunden-Verfügbarkeit.<br />
Rund 25 Jahre ambulante Pflege in Uetersen und Umgebung<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1993; Mitarbeiter: 20<br />
Leistungsspektrum: häusliche Krankenpflege in gewohnter Umgebung, Pflegeberatung, Fahrdienst und Fuhrpark, Haushalts -<br />
hilfen, zusätzliche Betreuungsleistungen, Pflegeversicherungsleistungen<br />
www.jost-krankenpflege.de
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 49<br />
49<br />
Terrasse vor der Cafeteria<br />
Hausansicht mit geschütztem Bereich<br />
Seniorenresidenz Rüpcke GmbH – der Mensch steht im Mittelpunkt<br />
Die Seniorenresidenz Rüpcke GmbH in Schenefeld ist ein<br />
Seniorenwohn- und Pflegeheim. Wir pflegen einen sehr<br />
respektvollen Umgang mit unseren Bewohnern und unseren<br />
Mitarbeitern.<br />
Der Bewohner steht in unserem Haus im Mittelpunkt und wird<br />
rundum familiär und liebevoll betreut. Unsere wichtigste Begegnungsstätte<br />
für soziales und kommunikatives Geschehen<br />
ist unsere großzügige Cafeteria im Eingangsbereich unseres<br />
Hauses. Alle Mahlzeiten werden hier gemeinsam eingenommen.<br />
In unserer Küche werden täglich alle Speisen frisch<br />
zubereitet. Im Sommer wird unsere Cafeteria bei jeder sich<br />
bietenden Möglichkeit auf die große Sonnenterrasse ausgeweitet.<br />
Die Pflege orientiert sich an den Bedürfnissen und Biografien<br />
unserer Bewohner. Sie werden in ihren vorhandenen Ressourcen<br />
gestärkt und gefördert.<br />
Wir motivieren unsere Bewohner und deren Angehörige, die<br />
Pflege aktiv zu gestalten. Wir verfügen fast ausschließlich über<br />
Einzelzimmer, die von unseren Bewohnern individuell eingerichtet<br />
werden können. Unser Ziel ist es, im Alter Selbstständig -<br />
keit zu erhalten, zu fördern und somit Lebensqualität zu sichern.<br />
Bei der Gestaltung unseres Betreuungsangebotes berücksichtigen<br />
wir die individuellen, religiösen und kulturellen Bedürfnisse<br />
unserer Bewohner und ihr Recht auf Selbstbestimmung.<br />
Unser Angebot soll dabei dem Bewohner Freude und Abwechs -<br />
lung bereiten und die Teilnahme ist durch Freiwilligkeit geprägt.<br />
Beim Heimeinzug erhält der Bewohner erste Informationen<br />
über das Angebot.<br />
Beim Betreuungsprozess ist es uns wichtig, positive Emotionen<br />
des Bewohners durch verschiedene, individuelle Beschäftigungs -<br />
angebote zu fördern.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1997; Mitarbeiter: 66; Auszubildende: 4<br />
Leistungsspektrum: Seniorenwohn- und Pflegeheim, 96 Plätze, aufgeteilt in 92 Einzel- und 2 Doppelzimmer<br />
Apartments: 50 Einzelapartments und 38 Zwei-Zimmer-Apartments, jedes Apartment verfügt über ein Duschbad<br />
www.seniorenresidenz-ruepcke.de
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:18 Seite 50<br />
50<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
Familien im Fokus –<br />
Leben, Lernen, Arbeiten<br />
Tinka Juliane Frahm<br />
In Zeiten des demografischen Wandels nehmen<br />
Familien für die Sicherung der Zukunftsper -<br />
s pektiven einer Region und/oder eines Landkreises<br />
eine Schlüsselrolle ein. Gute Bedingun -<br />
gen für Familien können die Entscheidung für<br />
ein Leben mit Kindern erleichtern. Familien,<br />
die sich an ihrem Wohnort wohlfühlen, werden<br />
langfristig an diesem bleiben und damit<br />
für eine stabile Altersstruktur im <strong>Kreis</strong>gebiet<br />
sorgen.<br />
Was für Familien wichtig ist, hängt von den<br />
unterschiedlichen Familienkonstellationen<br />
und den persönlichen Lebensentwürfen ab.<br />
Grundsätzlich lässt sich die Attraktivität einer<br />
Region für Familien an drei Punkten messen:<br />
zum einem an einer guten Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf, also durch gute und ausreichende<br />
Kinderbetreuungsangebote sowie<br />
gute Beschäftigungschancen für Mütter und<br />
Väter in der jeweiligen Region. Das Wohn -<br />
umfeld und die Wohnsituation, die Familien<br />
vorfinden, spielen ebenso eine wichtige Rolle<br />
wie die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen<br />
Bildungs- und Betreuungseinrichtungen<br />
von der Krippe bis zum Abitur zu wählen.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> hat für diese drei Indikatoren<br />
gute Voraussetzungen. Die Ansprüche<br />
an ein familienfreundliches Wohnumfeld sind<br />
von Familie zu Familie sehr unterschiedlich.<br />
Die einen bevorzugen eine ruhige Lage mit<br />
viel Platz zum Spielen, während andere eine<br />
zentrale Lage mit einer guten Anbindung an<br />
den öffentlichen Nahverkehr, an Schule,<br />
Arbeitsplatz und Freizeit bevorzugen. Durch<br />
die günstige Lage des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> finden<br />
hier (fast) alle, wonach sie suchen. Durch<br />
die Nähe zu Hamburg und die urbanen Strukturen<br />
im <strong>Kreis</strong> entsteht eine spannende Mischung<br />
aus Urbanität und ländlichem Raum,<br />
in der die Vorzüge des Lebens in einer Stadt<br />
mit denen des Lebens auf dem Land mit -<br />
einander kombiniert werden können. So gibt<br />
es im <strong>Kreis</strong>gebiet zahlreiche kulturelle Angebote<br />
wie Museen, Kinos und Theater. Es finden<br />
sich aber ebenso viele Möglichkeiten, seine<br />
Freizeit draußen zu verbringen: zum Beispiel<br />
an der Elbe, beim Wandern in den Waldgebieten<br />
oder in organisierten Verbänden und Vereinen.<br />
Durch den gut ausgebauten öffent -<br />
lichen Nahverkehr und die Anbindungen an<br />
die Autobahnen 7 und 23 sind Arbeitgeber<br />
innen und Arbeitgeber im <strong>Kreis</strong>gebiet und<br />
darüber hinaus gut zu erreichen.<br />
Damit das Arbeiten auch möglich gemacht<br />
wird, ist der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> dabei, sich mit<br />
seinen Städten und Gemeinden gut auf die<br />
unterschiedlichen Anforderungen und Bedürf -<br />
nisse von Familien mit kleinen Kindern einzustellen.<br />
Im <strong>Kreis</strong>gebiet finden sich zahl -<br />
reiche Krippen, Spielstunden und Kindergärten,<br />
die mit unterschiedlichen pädagogischen
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:19 Seite 51<br />
51<br />
Schwerpunkten arbeiten. Neben den klassischen<br />
Kitas und Krippen gibt es zum Beispiel<br />
Wald- und Naturkindergärten sowie viele Tages -<br />
mütter und -väter, welche die Betreuungsmöglichkeiten<br />
abrunden. Ähnlich vielfältig ist<br />
das Angebot für die Bildungsmöglichkeiten<br />
im <strong>Kreis</strong>gebiet. Schülerinnen und Schüler<br />
haben die Option, zwischen den staat lichen<br />
Grund- und Gemeinschaftsschulen, Gym -<br />
nasien sowie Privat- und Reformschulen zu<br />
wählen. Zu der Vereinbarkeit von Familien<br />
und Beruf gehört nicht nur eine funktionierende<br />
Kinderbetreuung, sondern auch ein<br />
passender Arbeitgeber. Durch seine urbanen<br />
Strukturen bietet sich im <strong>Kreis</strong>gebiet eine<br />
Vielzahl von Arbeitsplätzen. Wer jedoch pendeln<br />
muss oder will, kann auf den gut ausgebauten<br />
öffentlichen Nahverkehr und die gute<br />
Anbindung an die Autobahnen zurückgreifen.<br />
Eine große Aufgabe der nächsten Jahre wird<br />
es sein, dem ansteigenden Bedarf an Krippen<br />
und Kitaplätzen gerecht zu werden und damit<br />
auf die steigenden Anforderungen an Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf für Väter und<br />
Mütter zu reagieren.<br />
Der <strong>Kreis</strong> ist sich der Herausforderung der<br />
kommenden Jahre bewusst und wird weiter<br />
an seiner Familienfreundlichkeit arbeiten,<br />
damit Kinder in 20 Jahren hier so gut auf -<br />
gehoben sind wie heute. |<br />
Für Kinder und Jugendliche gibt es<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> ein breites<br />
Betreuungs- und Bildungsangebot.
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:19 Seite 52<br />
52<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
oben links: Wo Maschinen und Werkzeuge nicht eingesetzt werden<br />
können, sind die Hände der Mitarbeiter im Werkschiff gefragt.<br />
oben rechts: In der Mutter-Kind-Einrichtung lernen die Mütter und Väter,<br />
einen angemessen Kontakt mit ihren Kindern aufzubauen – Barbie, die<br />
Ziege, hilft dabei geduldig.<br />
links: Treffpunkt Begegnungsstätte – in einem der ältesten Häuser der<br />
<strong>Kreis</strong>stadt <strong>Pinneberg</strong> treffen sich Menschen mit psychischen Erkran -<br />
kungen.<br />
AWO Schleswig-Holstein gGmbH<br />
Werkstatt für behinderte Menschen – Das Werkschiff<br />
Das Werkschiff ist eine anerkannte Werkstatt für Menschen<br />
mit seelischen Behinderungen. Hier werden Dienstleistungen<br />
für Geschäfts- und Privatkunden angeboten, und Menschen<br />
mit Behinderungen finden in einem geschützten Rahmen<br />
einen Arbeitsplatz, der ihren Neigungen und Fähigkeiten<br />
entspricht. Die Industriemontage übernimmt Konfektionierungs-<br />
und Verpackungsaufträge von externen Firmen. In<br />
der Wäscherei wird hauptsächlich Wäsche aus Pflegeeinrichtungen<br />
gewaschen. Im MultiMediaService werden Schall -<br />
platten, Dias, Filme und seit Neuestem Akten digitalisiert.<br />
Es gibt eine Druckerei, und in der Webseitenpflege und<br />
-gestaltung können sich Kunden zu fairen Preisen ihre Webseite<br />
gestalten lassen. Nähere Informationen finden Sie unter:<br />
www.daswerkschiff.de<br />
Ambulante Versorgung von 1981 bis 2016<br />
Seit 1981 besteht ein Gruppenangebot für psychisch erkrankte<br />
Erwachsene in <strong>Pinneberg</strong>, aus dem sich die heutige<br />
Begegnungsstätte im Fahltskamp entwickelte. Hier ist im<br />
Laufe der letzten Jahrzehnte eine bunte Palette aus professionellen<br />
Angeboten und Selbsthilfegruppen entstanden.<br />
Das jüngste Angebot besteht seit 2016. In der Gruppe für<br />
Kinder psychisch kranker Eltern in <strong>Pinneberg</strong> und Schenefeld<br />
werden die Kinder unterstützt und ihre Psyche gestärkt.<br />
Jugend- und Familienhilfe Region Süd-West<br />
Bunt und vielfältig zeigt sich auch die Jugend- und Familienhilfe<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> als erfahrener Träger von professionellen<br />
Jugendhilfemaßnahmen seit nunmehr schon über<br />
50 Jahren. Ein breites Spektrum an stationären und ambulanten<br />
Hilfeformen sowie an Beratungsangeboten steht Kindern,<br />
Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien individuell<br />
und flexibel zur Verfügung.<br />
Seit 1981 ist die Arbeiterwohlfahrt im Bereich der ambulanten<br />
Versorgung psychisch erkrankter Bürgerinnen und Bürger<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> aktiv. Hervorgehoben an dieser Stelle<br />
seien der älteste und der jüngste Dienst.<br />
Lebensweltorientiert und mit verschiedensten pädagogischen<br />
Methoden wie zum Beispiel der tiergestützten Pädagogik oder<br />
musisch-kreativen Zugängen zu Lerninhalten unterstützen,<br />
betreuen, bilden und erziehen wir die sich uns anvertrauenden
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:20 Seite 53<br />
53<br />
oben links: Im Kooperativen Schultraining wird Kindern auf vielfältige<br />
Weise die Lust am Lernen neu vermittelt.<br />
oben rechts: Der Kitaalltag ist spannend und macht neugierig . . .<br />
rechts: . . . und Malen verlangt nach hoher Konzentration und<br />
Innerlichkeit.<br />
.... viele verschiedene Angebote<br />
jungen Menschen und er reichen so gemeinsam formulierte<br />
Entwicklungsziele. Dabei liegen uns Partizipation und Kinderschutz<br />
sowie eine lebendige Unternehmenskultur in unseren<br />
Einrichtungen und Diensten besonders am (AWO-)Herzen.<br />
Kindertagesbetreuung: Unsere Aufgabe –<br />
Bildung, Betreuung und Erziehung<br />
Wir wollen familiengerechte Betreuungszeiten, die sich den<br />
Bedürfnissen einer sich verändernden Gesellschaft anpassen.<br />
Eltern und Kinder erleben uns als verlässliche Institution,<br />
in der sie Unterstützung erfahren. Wir verstehen uns als<br />
familienergänzende Einrichtung und nehmen die Eltern als<br />
gleichberechtigte Erziehungspartner ernst. Unser Ziel ist es,<br />
dass die Kinder in all ihrer kulturellen Vielfalt Sozialkompetenz<br />
er leben und erwerben. Betreuung, Bildung und Erziehung<br />
sind für uns gleichwertig und stehen miteinander im Einklang.<br />
Wir nehmen die Kinder mit ihren individuellen Bedürfnissen<br />
und Bildungswegen ernst. Wir stehen für Bildungskonzepte,<br />
die Neues wagen und Vertrautes bewahren. Für uns bedeutet<br />
Bildung ein Recht, und wir sind für freie Bildungszugänge in<br />
der Kindertagesstätte für alle Kinder. Wir leben eine partizi<br />
pative Haltung und verankern verbindliche demokratische<br />
Strukturen in unseren Einrichtungen.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1919; Mitarbeiter: 4300<br />
Leistungsspektrum: Die Arbeiterwohlfahrt Schleswig-Holstein ist ein anerkannter Spitzenverband und Einrichtungsträger der<br />
Freien Wohlfahrtspflege. Sie bietet hochwertige Dienstleistungen in unterschied lichen Bereichen der sozialen Arbeit an, vor allem<br />
in der Kinder-, Jugend-, Familien- und Altenhilfe sowie in den Bereichen Psychosoziale Dienste und Migration. Die AWO betreibt<br />
landes weit rund 200 soziale Einrichtungen und Dienste, davon fast 60 im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>.<br />
www.awo-sh.de
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:20 Seite 54<br />
54<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
Ehrenamt – Kitt der Gesellschaft<br />
Burkhard E. Tiemann<br />
Kommunen leben von der Teilhabe ihrer<br />
Bürgerinnen und Bürger, denn die <strong>Kreis</strong>e,<br />
Städte und Gemeinden können nicht alle<br />
Nachfragen befriedigen und alle Probleme<br />
allein lösen. Dabei bedarf es der aktiven Mithilfe<br />
von Menschen, die nicht immer zuerst<br />
ihren eigenen Vorteil sehen. Das Gemein -<br />
wesen braucht Menschen, die bereit sind,<br />
mit ihrem Wissen, ihrer Erfahrung und ihrer<br />
Kreativität Aufgaben zu übernehmen und<br />
Mitverantwortung zu tragen, denn Gemeinsinn<br />
ist ein Schatz, der bewahrt und gemehrt<br />
werden muss. Gemeinsinn macht uns stark,<br />
gemeinsam die vor uns stehenden Aufgaben<br />
zu lösen.<br />
In einer Zeit der Veränderungen, einer immer<br />
älter werdenden Bevölkerung, einem Wandel<br />
der Familienstrukturen, einer neuen Einstellung<br />
zur Umwelt und einer technischen Entwicklung,<br />
die Junge und Alte aus dem Lernen<br />
nicht entlässt, stehen wir vor ganz neuen<br />
Herausforderungen. Ehrenamtlichkeit und<br />
freiwilliges Engagement entfalten ihre Wirkung<br />
vor allem in den Kommunen. Hier ist die Gesellschaft<br />
geradezu angewiesen auf die viel -<br />
fältige Eigeninitiative der Bürgerinnen und<br />
Bürger. Hier wird Demokratie ganz direkt<br />
gelebt. Die Menschen erleben den Teil ihres<br />
Engagements, bei dem es unmittelbar um<br />
den Alltag, um Kontakte, Spaß, Kommunika -<br />
tionserfolg oder auch nur um Organisationsnöte<br />
geht.<br />
Somit wird das Ehrenamt zum Kitt des Gemeinwesens.<br />
Aber Kitt muss auch gepflegt<br />
werden, weil er sonst bröckelt und keinen<br />
Halt mehr bietet. In allen Bereichen gibt es<br />
Frauen und Männer, Mädchen und Jungen,<br />
die ihre Unterstützung anbieten und die „Ja“<br />
sagen zu einem Gemeinwesen, das auf Mit -<br />
einander, Mitmenschlichkeit und Gemeinsinn<br />
basiert. Freiwilliges Engagement ist nicht<br />
nur Hilfe für andere, sondern bedeutet auch<br />
persönliche Weiterentwicklung – immer dort –<br />
wo junge und ältere Menschen Möglichkeiten<br />
suchen, sich freiwillig in die Gestaltung der<br />
Gesellschaft einzubringen. Ältere können<br />
sinnvoll das Erfahrungswissen ihrer Gene -<br />
ration für die Jungen nutzbar machen.<br />
Ehrenamt hat aber auch öffentliche Wirkung,<br />
und darum brauchen wir auf der lokalen<br />
Ebene offene, an der Lebenswelt der Bürgerinnen<br />
und Bürger orientierte Formen des<br />
Miteinanders. Wir müssen uns darüber im<br />
Klaren sein, dass wir für eine Kultur des freiwilligen<br />
Helfens auch eine Veränderung des<br />
vorherrschenden Prestige-Denkens er reichen<br />
müssen. Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> hat mit der<br />
Eintragung in das „Bürgerbuch des <strong>Kreis</strong>es“<br />
deshalb eine Ehrung geschaffen, die gerade<br />
die unzähligen kleinen Alltagsleistungen<br />
würdigt, denn sie setzen viel mehr Energie<br />
in die Welt als die seltenen heroischen Taten!<br />
Mit dieser Ehrung sollen die Menschen in den<br />
Mittelpunkt gestellt werden, die sich häufig<br />
im Stillen, im Verborgenen bürgerschaftlich<br />
engagieren.<br />
Auch der Helfer- und Retter-Empfang mit<br />
Ehrungen von Menschen, die manchmal die<br />
eigene Gesundheit oder gar ihr Leben riskieren,<br />
ist mir ein besonderes Bedürfnis. Solch<br />
verantwortungsbewusstes und selbstloses<br />
Handeln stellt bei Weitem keine Selbstver-
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:20 Seite 55<br />
55<br />
ständlichkeit dar. Doch die Erwartungshaltung<br />
gegenüber dem Staat ist heute größer denn je.<br />
Dabei lässt sich ehrenamtliches Engagement<br />
nicht anordnen. Wer sich jedoch engagiert,<br />
entwickelt größeren Gemeinsinn und fühlt<br />
sich für seine Region verantwortlich. Dabei<br />
sind die Motive der Ehrenamtlichen so viel -<br />
fältig wie das Ehrenamt selbst. Mit bürgerschaftlichem<br />
Engagement nutzen Menschen<br />
die Chance, ihr Umfeld aktiv mitzugestalten,<br />
indem sie sich selber einbringen. So bereichert<br />
ihr uneigennütziges Handeln immer<br />
auch das eigene Leben.<br />
Ehrenamt bringt aber nicht immer Ehre, es<br />
kann auch einfach nur Freude machen, sich<br />
zu engagieren und zu beteiligen. Über die<br />
Jahre hinweg hat sich im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> eine<br />
Ehrenamtskultur entwickelt, die sich in einer<br />
Vielzahl von Organisationen und Initiativen<br />
manifestiert. Es wäre falsch, darin eine Art<br />
Ausfallbürgschaft für staatliche oder kommunale<br />
Defizite zu sehen. Es ist vielmehr ein<br />
Zeichen für Gestaltungskraft, Tatendrang,<br />
Entschlossenheit, Kreativität und Gestaltungswillen<br />
von Bürgerinnen und Bürgern, die aus<br />
eigenem Interesse und eigener Kenntnis<br />
etwas positiv bewegen wollen – trotz knapper<br />
Finanzmittel. Hieraus erwächst ein genera -<br />
tionen übergreifendes Netzwerk von zwischenmenschlichem<br />
Miteinander.<br />
Der Reichtum unserer Gesellschaft und unser<br />
Wohlstand sind nicht in Geld zu messen.<br />
Unser freiheitlich demokratisches Staats -<br />
wesen basiert auf der Bereitschaft, Verantwortung<br />
zu übernehmen. Deshalb möchte ich<br />
jeden, der hierzu etwas beitragen kann, herzlich<br />
dazu einladen. Wir brauchen jeden Kopf<br />
und jede Hand für die Bewältigung der viel -<br />
fältigen Aufgaben, Menschen, die Probleme<br />
selbst anpacken wollen und nicht darauf<br />
warten, dass andere oder der Staat sie lösen,<br />
die der Gemeinschaft ihre Zeit, ihre Tatkraft,<br />
gute Ideen und oft auch sehr viel Erfahrung<br />
schenken.<br />
Viele wichtige Aufgaben, die von freiwilliger<br />
Mithilfe leben, sind ohne das Engagement der<br />
Bürgerinnen und Bürger vor Ort weder rea -<br />
lisierbar noch vorstellbar. So ist mehr als jeder<br />
Dritte unserer Bürgerinnen und Bürger in<br />
Kunst und Kultur, im Sport, in der Jugend -<br />
arbeit, in Senioren- und Selbsthilfegruppen,<br />
in der Pflege, in Rettungs- und Hilfsdiensten,<br />
in Schulprojekten oder in der Kommunal -<br />
politik für das Gemeinwesen ehrenamtlich<br />
tätig. Dabei mitzumachen möchte ich die<br />
Bürgerinnen und Bürger des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong><br />
ermutigen, denn es erfüllt mich immer<br />
wieder mit Stolz, wenn ich mich in Sachen<br />
bürgerschaftlichen Engagements in unserem<br />
<strong>Kreis</strong> umschaue. |<br />
„Nachwuchs für das Ehrenamt“ –<br />
Jugendfeuerwehren im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong>
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:20 Seite 56<br />
56<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
„AQUA-AGENTEN“ und „Klimaretter“ –<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> setzt auf die Jugend<br />
beim Klimaschutz<br />
Valerie Wilms / Anja Vratny<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> engagiert sich seit 2008<br />
im Bereich des Klimaschutzes. Ein vom <strong>Kreis</strong>tag<br />
beschlossenes Rahmenkonzept legt die<br />
Handlungsfelder und Ziele für die Aktivitäten<br />
fest. Eine Arbeitsgruppe Klimaschutz, die mit<br />
je einem Vertreter aus den <strong>Kreis</strong>tagsfraktionen<br />
besetzt ist, erarbeitet seit nunmehr zehn Jahren<br />
auf Grundlage des Klimaschutzkonzeptes<br />
die jeweiligen Maßnahmen und Aktivitäten<br />
zum Klimaschutz. Der Ausschuss für Umwelt,<br />
Sicherheit und Ordnung befasst sich regel -<br />
mäßig mit klimaschutzrelevanten Fragestellungen.<br />
Die Leitstelle Klimaschutz, die organisatorisch<br />
zum Fachdienst Umwelt gehört,<br />
unterstützt den politischen Beratungsprozess<br />
und setzt die Beschlüsse um.<br />
Mit dem im Klimaschutzkonzept festgelegten<br />
Handlungsrahmen verfolgt der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
unter anderem das Ziel, Bewusstsein zu<br />
schaffen für eine nachhaltige Entwicklung,<br />
die Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen<br />
und die Ursachen und Folgen des Klimawandels.<br />
Darüber hinaus setzt sich der <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong> dafür ein, nachhaltiges Denken<br />
und Handeln und effektiven Klimaschutz in<br />
der Praxis zu etablieren und zu stärken. Einige<br />
Beispiele beschreiben, wie dieses Ziel umgesetzt<br />
wird:<br />
Das Bildungsprojekt AQUA-AGENTEN in<br />
Südholstein ermöglicht es Kindern, auf kreative<br />
Weise die Bedeutung von Wasser für<br />
Mensch, Natur und Wirtschaft zu entdecken.<br />
Die Jungen und Mädchen bekommen die<br />
Gelegenheit, mit Spaß und Neugier die Vielfalt<br />
von Wasser zu erforschen, selbstbewusst<br />
Fragen zu stellen und Antworten zu finden,<br />
sich auszuprobieren und gemeinsam Lösungen<br />
für Probleme zu entwickeln. Mit dem<br />
Bildungsangebot AQUA-AGENTEN werden<br />
sie motiviert, sich für den Schutz der Lebensgrundlage<br />
Wasser einzusetzen und ein ver -<br />
antwortungsvolles Miteinander in der Gesellschaft<br />
aktiv zu gestalten. Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
als Projektträger und der azv Südholstein setzen<br />
das Modellprojekt AQUA-AGENTEN Südholstein<br />
seit März 2017 gemeinsam mit weiteren<br />
Partnern aus der Region um. Das Projekt<br />
ist eine Initiative der Michael Otto Stiftung<br />
für Umweltschutz – gefördert wird es von der<br />
Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Die teilnehmenden<br />
Schulen erhalten Lehrerfort -<br />
bildungen sowie einen kompakten AQUA-<br />
AGENTEN-Koffer. Darin befinden sich nicht<br />
nur spannend gestaltetes Bildungsmaterial,<br />
sondern auch knifflige Aufgaben rund um das<br />
Thema Wasser, die von den jungen AQUA-<br />
AGENTEN gelöst werden. Direkt vor Ort kön-<br />
Fortsetzung Seite 58
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:20 Seite 57<br />
57<br />
azv Südholstein – Rein in die Zukunft<br />
Im Einzugsgebiet der Flüsse Krückau, Pinnau und Wedeler Au<br />
ist der azv Südholstein für die Abwasserentsorgung zuständig.<br />
Das Einzugsgebiet umfasst den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>, Teile der<br />
<strong>Kreis</strong>e Steinburg und Segeberg sowie die nordwestlichen Stadt -<br />
teile Hamburgs: Für mehr als 480 000 Menschen sowie für<br />
Industrie und Gewerbe übernimmt das Umweltunternehmen die<br />
Sammlung, den Transport und die Reinigung des Abwassers.<br />
Jährlich werden im Klärwerk Hetlingen rund 32 Mio. Kubik -<br />
meter Wasser gereinigt und in die Elbe eingeleitet. Damit leistet<br />
der azv Südholstein einen entscheidenden Beitrag zu einer<br />
guten Wasserqualität der Flüsse und Gewässer in der Region.<br />
Mit rund 250 Mitarbeitern betreibt der azv Südholstein das Groß -<br />
klärwerk in Hetlingen, drei kleinere Klärwerke sowie Kanalnetze<br />
mit einer Gesamtlänge von mehr als 600 Kilometern.<br />
Die Mitarbeiter kontrollieren die Einleitung der Abwässer von<br />
Industrie und Gewerbe und beraten in Sachen Grundstücksentwässerung.<br />
Zur fachgerechten Herstellung von entsprechenden<br />
Anlagen bietet der azv Südholstein für Fachbetriebe einen<br />
Lehr gang mit Zertifikat an. Im Vordergrund stehen Qualität und<br />
Sicherheit der Abwasserreinigung, Umwelt- und Ressour cen -<br />
schutz sowie der Dienstleistungsgedanke und die Kosteneffizienz.<br />
In fünf Berufen bildet der azv Südholstein Nachwuchskräfte<br />
aus. Die Auszubildenden durchlaufen ein vielseitiges<br />
Programm mit guter Betreuung. Als Umweltunternehmen enga -<br />
giert sich der azv Südholstein zudem in der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung.<br />
Ziel ist es, das Bewusstsein für die Be deu -<br />
tung der Abwasserreinigung zu stärken und Kinder, Jugend liche<br />
und Erwachsene für einen nachhaltigen Umgang mit Was ser<br />
zu sensibilisieren. Seit 2010 ist der azv Südholstein als außer -<br />
schu lische Bildungseinrichtung für Nachhaltigkeit zertifiziert.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1965 (Abwasser-Zweckverband <strong>Pinneberg</strong>); Mitarbeiter: rund 250<br />
Leistungsspektrum: Abwasserreinigung, -sammlung und -transport; Reststoffannahme; Ansprechpartner zu Grundstücks -<br />
entwässerung; Indirekteinleiterüberwachung; klimaschonende Energieerzeugung für den Eigenbedarf<br />
Ausbildungsberufe: Fachkraft für Abwassertechnik, Elektroniker/-in für Betriebstechnik, Industriemechaniker/-in (Einsatzgebiet<br />
Instandhaltung), Fachkraft für Lagerlogistik, Kauffrau/-mann für Büromanagement (neu ab August 2018)<br />
www.azv.sh
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:20 Seite 58<br />
58<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Verantwortung<br />
nen die Teilnehmer außerdem die regionale<br />
Wassersituation durch Betriebsbesichtigungen<br />
und Aktionsangebote im Wasserwerk, im<br />
Klärwerk, an Gewässern und zu den Klima -<br />
folgen kennenlernen. Am Schluss bekommt<br />
jeder Schüler einen AQUA-AGENTEN-Ausweis.<br />
Im Mittelpunkt der Bildungsinitiative KITA21<br />
– Die Klimaretter steht die Förderung lebendiger<br />
Bildungsarbeit zu zukunftsrelevanten<br />
Themen wie Energie, Klimaschutz, Abfall -<br />
vermeidung, Wasser und Ernährung in Kinder -<br />
tageseinrichtungen. Projektträger ist die GAB<br />
Umwelt Service, die „KITA21 – Die Klima retter“<br />
in Kooperation mit dem azv Südholstein, dem<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> und der S.O.F. Save Our Future<br />
– Umweltstiftung in der Region umsetzt. Ziel<br />
von KITA21 –Die Klimaretter ist es, Kitas auf<br />
ihrem Weg hin zu Lernorten nachhaltiger Entwicklung<br />
zu unterstützen. Hierzu erhalten die<br />
beteiligten Einrichtungen Unterstützungs -<br />
angebote in Form von Fortbildung, Beratung<br />
und Vernetzungsmöglichkeiten. Darüber<br />
hinaus wird die Zusammenarbeit mit regionalen<br />
Bildungsakteuren aktiv gefördert. Ein<br />
wichtiger Baustein des Projektes ist die Auszeichnung<br />
der Kindertageseinrichtungen als<br />
KITA21, mit der das Engagement der Einrichtungen<br />
in der Bildung für eine nachhaltige<br />
Entwicklung gewürdigt wird. Über 60 Kitas<br />
haben bisher an der Bildungsinitiative teil -<br />
genommen.<br />
Alle zwei Jahre finden im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
zudem die <strong>Kreis</strong>-Umwelt-Tage statt. Hier<br />
werden immer kurz vor den Sommerferien<br />
zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen für<br />
Kitas und Schulen, aber auch für Erwachsene<br />
rund um den Umwelt- und Klimaschutz zu<br />
einem informativen Mitmach-Angebot zusammengestellt.<br />
Die Bandbreite der Themen<br />
reicht von Klimagerechtigkeit über Wald,<br />
Moor und Wiese sowie Wasser bis hin zum<br />
sparsamen Umgang mit Energie. Auch die<br />
Themen Mobilität und nachhaltiger Konsum<br />
sind vertreten. Ein besonderer Schwerpunkt<br />
lag in 2017 auf Angeboten zum Werkstoff<br />
Plastik und seine Auswirkung auf die Erde. In<br />
2017 wurden über 2000 Kinder und Jugend -<br />
liche mit den Angeboten erreicht. Insgesamt<br />
haben sich rund 7300 Personen und zahl -<br />
reiche regionale Bildungsakteure an der Veranstaltungsreihe<br />
beteiligt. Die <strong>Kreis</strong>-Umwelt-<br />
Tage haben sich inzwischen fest etabliert und<br />
sind ein begehrtes Bildungsangebot für Kitas<br />
und Schulen geworden.<br />
Seit 2012 findet eine Förderung von Klimaschutzprojekten<br />
in Schulen und Jugend -<br />
gruppen statt. Die Themenschwerpunkte<br />
reichen von Schulgarten, nachhaltigem Konsum<br />
und Fairem Handel bis zu erneuerbaren<br />
Energien und dem Thema Abfallvermeidung/<br />
Recycling. In den letzten fünf Jahren wurden<br />
28 Projekte gefördert.<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> besteht zusätzlich seit<br />
2011 eine Arbeitsgruppe Bildung für nachhaltige<br />
Entwicklung (AG BNE), die sich zum<br />
Ziel gesetzt hat, das Thema in der Region<br />
voranzubringen und zu stärken. BNE ist eine<br />
Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem<br />
Denken und Handeln bewegt. Sie ermöglicht<br />
es jedem Einzelnen, die Auswirkungen des<br />
eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen<br />
und verantwortungsvolle Entscheidungen zu<br />
treffen. Mitglieder sind: Leitstelle Klima-
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:20 Seite 59<br />
59<br />
schutz, <strong>Kreis</strong>jugendring <strong>Pinneberg</strong> e. V., azv<br />
Südholstein, <strong>Kreis</strong>fachberater der Schulen für<br />
BNE. In den letzten sechs Jahren wurden<br />
mehrere Fortbildungsveranstaltungen und<br />
Vernetzungstreffen von ihren Mitgliedern<br />
organisiert und 2016 eine Kooperationsvereinbarung<br />
zur strukturellen Verankerung von<br />
BNE in der Region geschlossen. |<br />
Der AQUA-AGENTEN-Koffer bietet<br />
spannend gestaltetes Bildungs -<br />
material, aber auch knifflige Auf -<br />
gaben rund um das Thema Wasser.
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:20 Seite 60<br />
60<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> –<br />
Zusammenarbeit in Regionen<br />
Andreas Köhler<br />
Mit einem Blick auf die Landkarte Norddeutschlands<br />
fällt dem Betrachter sofort die<br />
Metropolregion Hamburg ins Auge. Kein<br />
Wunder, denn diese seit vielen Jahrzehnten<br />
gewachsene Kooperation besteht aus über<br />
1000 Orten, 17 <strong>Kreis</strong>en und Landkreisen<br />
sowie 3 kreisfreien Städten in 4 Bundes -<br />
ländern. Sie ist eine der wirtschaftsstärksten<br />
Regionen Nordeuropas, Drehkreuz für Handel<br />
und Verkehr zwischen Skandinavien und<br />
weiten Teilen Europas.<br />
In den Folgejahren entwickelten sich die Themenbereiche<br />
und -schwerpunkte weiter und<br />
sind nunmehr in einem strategischen Handlungsrahmen<br />
gebündelt, der durch jährliche<br />
Arbeitsprogramme konkretisiert wird. Die Zusammenarbeit<br />
in der Metropolregion erfolgt<br />
auf freiwilliger Basis, Entscheidungen werden<br />
grundsätzlich im Konsens getroffen. Die<br />
Umsetzung von Projekten unterstützen die<br />
Länder mit finanziellen Mitteln über eigens<br />
eingerichtete Förderfonds.<br />
Bereits seit Mitte der 1950er-Jahre arbeiteten<br />
die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein und<br />
Niedersachsen in planerischen Fragestellungen<br />
eng zusammen. Mit einem Regierungs -<br />
abkommen der Länder wurde die Metropol -<br />
region Hamburg im Jahre 1991 offiziell aus<br />
der Taufe gehoben. Schon damals gehörte der<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> dieser Metropolregion an.<br />
Bis 1997 erarbeiteten alle Beteiligten ein<br />
Regio nales Entwicklungskonzept (REK), das<br />
die Schwerpunkte der künftigen Zusammen -<br />
arbeit beschrieb. Das Themenspektrum<br />
reichte von Fragen zu Siedlungsentwicklung,<br />
Wirtschaft und Verkehr bis hin zu Abfallwirtschaft<br />
und Naherholung. Wesentliche strategische<br />
Entscheidungen dazu wurden und<br />
werden im Regionsrat, dem obersten Be -<br />
schluss gremium der Metropolregion, getroffen,<br />
wobei die operative Umsetzung über den<br />
Lenkungsausschuss erfolgt. Die Ausführung<br />
obliegt einer gemeinsamen Geschäftsstelle.<br />
Zeitgleich mit dem Beschluss über das REK<br />
wuchs die Metropolregion um weitere <strong>Kreis</strong>e<br />
und Landkreise. Seit 2012 ist das Land Mecklenburg-Vorpommern<br />
mit zwei Landkreisen<br />
und seit 2017 mit der Landeshauptstadt<br />
Schwerin Teil der inzwischen über fünf Millionen<br />
Menschen umfassenden Metropolregion<br />
Hamburg. Seit 2017 engagiert sich auch die<br />
Wirtschaft als weiterer Träger der Metropol -<br />
region.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> gehört mit seinen rund<br />
16 000 Unternehmen aus Industrie, Handel<br />
und Dienstleistung zu den wirtschaftsstärksten<br />
<strong>Kreis</strong>en der Metropolregion Hamburg.<br />
Ein besonderes Ziel des <strong>Kreis</strong>es besteht darin,<br />
den Unternehmen und den Einwohnern bestmögliche<br />
Voraussetzungen zu bieten, um<br />
wirtschaftlich erfolgreich sein zu können,<br />
Arbeiten und Wohnen miteinander zu verbinden<br />
und für die Freizeit gute Naherholungsmöglichkeiten<br />
vorzuhalten. Bei all diesen<br />
Herausforderungen kommt es auf eine gute<br />
Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen<br />
und der Stadt Hamburg sowie in der gesamten<br />
Metropolregion Hamburg an.<br />
Ein bedeutendes Augenmerk liegt auf der<br />
Zusammenarbeit der Wirtschaftsförderer der<br />
Metropolregion. Gemeinsame Messeauftritte,<br />
Flächeninformationssystem im Internet oder<br />
die Verständigung im Wirtschaftsrat zählen zu<br />
den Voraussetzungen erfolgreichen Handelns.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> profitiert in vielerlei Hinsicht<br />
von der Kooperation in der Metropol -<br />
region. Er beteiligt sich an relevanten Projekten<br />
und nutzt die Möglichkeiten, diese Projekte<br />
über die Förderfonds zu realisieren. Da das<br />
Thema Elektromobilität einen hohen Stellenwert<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> einnimmt, nutzten<br />
der <strong>Kreis</strong> und einige Kommunen das Angebot,
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:20 Seite 61<br />
61<br />
ein Elektro-Fahrzeug für den eigenen Fuhrpark<br />
über die Metropolregion zu beschaffen.<br />
Für den Bau von Radschnellwegen macht der<br />
<strong>Kreis</strong> sich stark und initiierte eine Machbarkeitsstudie<br />
zu diesem Thema. Weitere inhaltliche<br />
Arbeit leistet der <strong>Kreis</strong> beispielsweise bei<br />
Projekten zur Bewusstseinsbildung im<br />
Flächen verbrauch und beim demografischen<br />
Wandel, der Kooperation in der Gewerbe -<br />
flächenentwicklung oder der Darstellung der<br />
Kulturlandschaften in der Metropolregion auf<br />
der Internationalen Gartenschau igs 2013 in<br />
Hamburg. Wichtige Impulse gibt die Metropolregion<br />
bei den Stadt-Umland-Kooperationen<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> oder bei der Einrichtung<br />
des Regionalparks Wedeler Au.<br />
Allerdings ist die Zusammenarbeit in der<br />
Metropolregion Hamburg nicht die einzige<br />
Kooperation, bei der sich der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
engagiert. Neben engen bilateralen Beziehungen<br />
zu den Nachbarkreisen prägt vor allem<br />
die Zusammenarbeit in der Regionalen Kooperation<br />
Westküste das Handeln des <strong>Kreis</strong>es.<br />
Die <strong>Kreis</strong>e der Westküste Schleswig-Holsteins,<br />
nämlich Dithmarschen, Nordfriesland, <strong>Pinneberg</strong><br />
und Steinburg, die regionalen Wirtschafts -<br />
förderungsgesellschaften dieser <strong>Kreis</strong>e sowie<br />
die Industrie- und Handelskammern zu Kiel<br />
und zu Flensburg entwickelten ein Konzept<br />
für die gemeinsame wirtschaftliche Entwicklung<br />
dieser durch die Landesentwicklungsachse<br />
A 23/B 5 geprägten Region. Sie reicht<br />
von Hamburg bis zur Grenzregion Südtondern/<br />
Dänemark und besitzt durch die verkehrsgünstige<br />
Lage und die bestehende Infrastruktur<br />
ein hohes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial.<br />
Dieses Potenzial kann aber nur gehoben<br />
werden, wenn die Region auf intel -<br />
ligenter und nachhaltiger Weise zusammen -<br />
arbeitet und sich auf wesentliche Ziele<br />
konzentriert. Dazu gehört die verkehrliche<br />
Entwicklung auf der Straße, der Schiene, im<br />
Wasser und in der Luft. Die Häfen der Westküste<br />
bedürfen dabei einer besonderen Aufmerksamkeit.<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung<br />
insbesondere des Gewerbes und der Industrie<br />
sowie vor allem der Energiewirtschaft stehen<br />
im Mittelpunkt der Arbeit. Dabei kommt es<br />
auch darauf an, mit anderen benachbarten<br />
regionale Kooperationen gut zusammenzu -<br />
arbeiten und ebenso den Blick über die Grenze<br />
und über die Elbe zu wagen.<br />
In der Regionalen Kooperation Westküste<br />
arbeiten alle Partner projektbezogen auf Basis<br />
des Entwicklungskonzeptes und nach einem<br />
abgestimmten Maßnahmenkatalog zusammen.<br />
Die Zusammenarbeit wird durch das Land<br />
Schleswig-Holstein finanziell unterstützt.<br />
Entscheidungen der Kooperation werden in<br />
einem Lenkungsausschuss getroffen, der über<br />
Ergebnisse aus Facharbeitsgruppen zu entscheiden<br />
hat und die strategischen Festlegungen<br />
trifft. Die politischen Gremien der <strong>Kreis</strong>e<br />
sind in die Entscheidungen maßgeblich eingebunden.<br />
Eine gemeinsame Geschäftsstelle<br />
koordiniert die Arbeit.<br />
Ausführliche Informationen zum <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong> in der Metropolregion Hamburg<br />
und in der Regionalen Kooperation Westküste<br />
erhalten Interessierte im Internet unter<br />
www.metropolregion.hamburg.de und<br />
www.rk-westkueste.de. |<br />
Die Metropolregion Hamburg
Umbruch_S._1_bis_62.qxp_Layout 1 22.11.17 16:21 Seite 62<br />
62<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Mit Dienstleistungen zu neuen Arbeitsplätzen<br />
Dr. Harald Schroers<br />
Die Wirtschaft im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> ist stark.<br />
Das lässt sich unter anderem an den Arbeitsplätzen<br />
ablesen, deren Zahl stetig steigt. Derzeit<br />
finden knapp 90 000 Menschen eine so -<br />
zialversicherungspflichtige Beschäftigung im<br />
<strong>Kreis</strong>gebiet. Diese Zahl unterstreicht die wirtschaftliche<br />
Stärke eindrucksvoll, denn in keinem<br />
anderen <strong>Kreis</strong> in Schleswig-Holstein oder<br />
in der Metropolregion Hamburg gibt es mehr<br />
Beschäftige vor Ort.<br />
Als besonderes wachstumsstark erwiesen sich<br />
in den letzten Jahren Handel und Logistik<br />
sowie freiberufliche und sonstige wirtschaft -<br />
liche Dienstleistungen. Im vergangenen Jahr<br />
sorgten allein die Arbeitgeber aus diesen<br />
Wirtschaftszweigen – beispielsweise Ingenieur -<br />
büros, Reinigungs- und Wachdienste, Maschinenvermieter<br />
oder Messebauer – für etwa<br />
2350 neue Arbeitsplätze und damit für Dreiviertel<br />
des gesamten Jahreszuwachses.<br />
Die Motoren für den erfreulichen Zuwachs<br />
an Arbeitsplätzen sind die Unternehmen im<br />
Dienstleistungssektor. Die Land- und Baumschulwirtschaft,<br />
über Jahrhunderte prägend<br />
für die Erwerbstätigkeit und noch heute für<br />
das Landschaftsbild, spielt nur noch eine<br />
untergeordnete Rolle als Arbeitgeber. Das Baugewerbe<br />
sowie das verarbeitende und produzierende<br />
Gewerbe sind zwar nach wie vor von<br />
großer Bedeutung, allerdings ist deren Beitrag<br />
zum Arbeitsplatzwachstum stetig geringer<br />
geworden. Der Dienstleistungsbereich wächst<br />
dagegen seit Jahren kontinuierlich und gibt<br />
heute mehr als 60 000 Menschen Arbeit.<br />
Damit sind mittlerweile zwei von drei Beschäf -<br />
tigten in Handel, Transport und Logistik, bei<br />
Banken und Versicherungen, im Gastgewerbe,<br />
im Gesundheitswesen, bei Beratern und Softwarehäusern,<br />
in der Weiterbildung, bei öffent -<br />
lichen Arbeitgebern oder in einer der zahl -<br />
reichen anderen Branchen des Dienstleistungsgewerbes<br />
tätig. Auch der größte Arbeitgeber<br />
im <strong>Kreis</strong>gebiet, die Regio Kliniken mit<br />
rund 2400 Beschäftigten, zählt zum Dienstleistungsbereich.<br />
Ein Blick in die autobahnnahen Gewerbe -<br />
gebiete verbildlicht vor allem die Wachstumserfolge<br />
in Handel und Logistik. Viele der neu<br />
errichteten Gebäude werden von spezialisierten<br />
und international tätigen Großhändlern<br />
genutzt, darunter solche für Gartengeräte,<br />
Nahrungsergänzung, Hygieneartikeln, Chemikalien,<br />
Wein oder Medikamente. Nicht zuletzt<br />
spiegelt sich in den neuen Werkhallen<br />
auch das veränderte Kaufverhalten der Konsumenten.<br />
Fast alle namhaften Paketzusteller<br />
sind daher mit einem Verteilzentrum vertreten,<br />
über das die Online-Käufer in den Städten<br />
und Gemeinden der Region mit den bestellten<br />
Waren beliefert werden.<br />
Der Dienstleistungssektor wird sich im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong> auch zukünftig dynamisch ent -<br />
wickeln und für neue Arbeitsplätze sorgen.<br />
Die anhaltend hohe und überdurchschnitt -<br />
liche Zahl von Unternehmensgründungen ist<br />
hierfür ein sicherer Indikator. |
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 08:56 Seite 63<br />
63<br />
oben: Die Online-Berater der Sparkasse beraten ihre Kunden per Video-<br />
Chat im heimischen Wohnzimmer.<br />
links: In ihren modernen Filialen bietet die Sparkasse Südholstein<br />
höchste Qualität in Service und Beratung.<br />
Sparkasse Südholstein – Ihr verlässlicher Finanzpartner vor Ort<br />
Als Marktführer in der Region blickt die Sparkasse Südholstein<br />
auf eine lange Tradition im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> zurück. Vor fast<br />
200 Jahren gründeten hier engagierte Bürger zahlreiche<br />
kleine Sparkassen zum Wohle der Bevölkerung. Der Gedanke<br />
des Sparens für Krankheit, fürs Alter und für schlechte Zeiten<br />
stand zunächst im Mittelpunkt. Später wurde die Unterstützung<br />
des Mittelstands zu einer wichtigen Aufgabe.<br />
Die Sparkasse Südholstein ist heute Partner aller Menschen<br />
und aller Unternehmen in der Region und nach wie vor mit der<br />
originären Sparkassenidee fest verbunden. Jeder Kunde, ob<br />
Privatkunde mit kleinem Einkommen oder großem Vermögen,<br />
ob kleiner Unternehmer oder international agierender Mittelständler,<br />
ob jung oder alt, findet bei der Sparkasse Südholstein<br />
optimale Lösungen für seine Bedürfnisse, verbunden mit einer<br />
herausragenden persönlichen Betreuung.<br />
Die Sparkasse Südholstein bietet ihren Kunden viele Möglichkeiten,<br />
ihre Bankgeschäfte zu erledigen – für jedes Bedürfnis<br />
und für jeden Kundentyp: in der Filiale oder Mobilen Filiale<br />
vor Ort, per Online-Banking, Internetfiliale, App, Online-Chat<br />
oder Telefon bequem von zu Hause aus. Als eine der ersten<br />
Sparkassen bietet sie auch Videoberatung für Kunden, die<br />
ihre Bankgeschäfte gerne unabhängig von Zeit und Raum<br />
erledigen und dennoch nicht auf die persönliche Beratung verzichten<br />
wollen. So holt der Kunde die Vorteile des persönlichen<br />
Gesprächs quasi in sein Wohnzimmer.<br />
Außerdem ist der Sparkasse die Verbesserung der Lebens -<br />
qualität für die Menschen in der Region ein großes Anliegen.<br />
Dafür schüttet sie – zusammen mit ihrer Stiftung – jährlich<br />
mehrere Hunderttausend Euro an gemeinnützige Zwecke und<br />
ehrenamtlich tätige Vereine aus.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1827; Mitarbeiter: ca. 900<br />
Leistungsspektrum: Konten und Karten, Zahlungsverkehr, Geldanlage, Altersvorsorge, Versicherungen, Finanzierung,<br />
Leasing, Bausparen, Immobilien, Private Banking, Generationenmanagement, Liquiditätsmanagement, Internationales Geschäft<br />
und vieles mehr<br />
www.spk-suedholstein.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 08:56 Seite 64<br />
64<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
WEP Wirtschaftsförderungsund<br />
Entwicklungsgesellschaft<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> mbH<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> gehört zu den besten deutschen Wirtschafts -<br />
standorten. Mit seiner verkehrsgünstigen Lage und guter<br />
Infrastruktur spielt er im Vergleich zu anderen <strong>Kreis</strong>en in der<br />
ersten Liga. Viele Kennzahlen beweisen das: landesweit die<br />
meisten Betriebe und sozialversicherungspflichtig Beschäftigte,<br />
eine niedrige Arbeitslosenquote und eine hohe Kaufkraft.<br />
Für diese Erfolge setzt sich die WEP kreiseigene Wirtschaftsförderungs-<br />
und Entwicklungsgesellschaft ein. In enger Zusammenarbeit<br />
mit Partnern und Kommunen verfolgt die WEP<br />
ihre Primärziele: Betriebe ansiedeln, Gründungen fördern,<br />
ansässige Betriebe unterstützen, Arbeitsplätze schaffen.<br />
Die WEP entwickelt und vermarktet Gewerbegrundstücke, die Unternehmen<br />
optimale Bedingungen bieten.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1948 als Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft; Mitarbeiter: 14 am Ort und weitere in Tochtergesellschaften<br />
Leistungsspektrum: Entwicklung und Verkauf von Gewerbegrundstücken, Beratung und Information von Unternehmen, Förderung<br />
von Existenzgründungen, Ansiedlungswerbung, Standortmarketing, Regionalentwicklung, Projektentwicklung, Fördermittelberatung<br />
www.wep.de<br />
kommunit IT-Zweckverband<br />
Schleswig-Holstein<br />
Der IT-Zweckverband kommunit wurde 2008 gemeinsam<br />
von der <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Pinneberg</strong> und der Stadt Quickborn<br />
gegründet. Beide Verwaltungen wollten damit die Qualität<br />
und Wirtschaftlichkeit durch die Nutzung gemeinsamer Ressourcen<br />
und die Bündelung technologischer Kompetenzen<br />
verbessern. Dazu wurden alle IT-Aufgaben, die gesamte Hardund<br />
Software sowie das IT-Personal beider Kommunen dem<br />
Zweckverband übertragen. Seitdem hat sich die Qualität<br />
der IT-Dienstleistung deutlich und kontinuierlich gesteigert.<br />
Inzwischen sind weitere Kommunen und <strong>Kreis</strong>verwaltungen<br />
dem Zweckverband beigetreten. An mehr als 100 Standorten<br />
werden über 3700 Arbeitsplätze betreut.<br />
Information<br />
Das Dienstleistungsangebot von kommunit ist richtungweisend. Die<br />
Zukunft wird von den Verbandsmitgliedern gemeinsam entwickelt.<br />
Gründungsjahr: 2008; Mitarbeiter: über 90<br />
Leistungsspektrum: IT-Dienstleister für <strong>Kreis</strong>e, Städte, Ämter und Gemeinden<br />
Produkte: Netzwerk-, Server- und Clienttechnik, IT-Datenschutz und IT-Datensicherheit, Administration u. v. m.<br />
www.kommunit.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 08:56 Seite 65<br />
65<br />
links: Wasserwerk in Uetersen<br />
Holsteiner Wasser GmbH<br />
Die Holsteiner Wasser GmbH betreibt in der Stadt Uetersen<br />
ein Wasserwerk mit dazugehörigem Netz. Mit dem Trinkwasser<br />
versorgen wir rund 36 000 Einwohner aus Uetersen, Tornesch<br />
und den angrenzenden Gemeinden Heidgraben, Neuendeich,<br />
Seester, Seestermühe und Groß Nordende.<br />
Zusätzlichen Wasserbedarf decken wir aus unserem Wasserwerk<br />
Hasel dorfer Marsch.<br />
Aus dem Wasserwerk Haseldorfer Marsch werden darüber<br />
hinaus die Stadt Wedel sowie Teile von Hamburg mit Trink -<br />
wasser versorgt.<br />
Information<br />
Wasserwerk Uetersen<br />
Standort: Quellenweg in Uetersen; Errichtungsjahr: 1925<br />
Brunnen: 4 Vertikalfilterbrunnen bis 25 m tief<br />
Wasserschutzgebiet Uetersen: in Kraft getreten am 1. Januar 2003<br />
Besondere Aufbereitungstechnik: Aktivkohlefilteranlage seit November 1998<br />
Zusatzstoffe: Sauerstoff, Chlordioxid, Calciumhydroxid<br />
Wasserwerk Haseldorfer Marsch<br />
Standort: Hauentwiete, 22880 Wedel; Errichtungsjahr: 1960<br />
Brunnen: 3 Horizontalfilterbrunnen bis 29 m tief/10 Vertikalfilterbrunnen bis 107 m tief<br />
Wasserschutzgebiet Haseldorfer Marsch: in Kraft getreten 1. Februar 1999<br />
Wasseraufbereitung: Belüftung, Enteisenung, Entmanganung, Teilenthärtung und Desinfektion<br />
Zusatzstoffe: Sauerstoff, Chlordioxid, Calciumhydroxid<br />
www.holsteinerwasser.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 08:56 Seite 66<br />
66<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
WBV Haseldorfer Marsch<br />
Das Versorgungsgebiet des Wasserbeschaffungsverbandes<br />
Haseldorfer Marsch umfasst die Gemeinden Haselau, Haseldorf,<br />
Heist, Hetlingen, Holm und Moorrege – nordwestlich von<br />
Hamburg gelegen.<br />
Wir versorgen rund 15 300 Einwohner mit Trinkwasser, das<br />
wir aus dem Wasserwerk Haseldorfer Marsch in Wedel be -<br />
ziehen. Unser Hauptleitungsnetz hat eine Länge von etwa<br />
124 Kilometern, das Hausanschlussnetz ist rund 137 Kilo -<br />
meter lang. Die Hausanschlüsse verteilen sich auf rund 6800<br />
einzelne Versorgungsanschlüsse und schlussendlich auf gut<br />
5300 Mitglieder. Der Wasserverkauf liegt bei rund 700 000<br />
Kubikmetern pro Jahr. Das entspricht einem Pro-Kopf-<br />
Verbrauch von ungefähr 125 Litern am Tag.<br />
Information<br />
Die Mitarbeiter des WBV Haseldorfer Marsch sind in allen Fragen rund<br />
um das Thema Trinkwasser Ihr kompetenter Ansprechpartner.<br />
Gründungsjahr: 1956; Mitarbeiter: 7<br />
Leistungsspektrum: Trinkwasserversorgung von rund 15 300 Einwohnern der Gemeinden Haselau, Haseldorf, Heist, Hetlingen,<br />
Holm und Moorrege<br />
www.wbv-haseldorfermarsch.de<br />
Trend Beschriftung +<br />
Werbetechnik GmbH<br />
Werbetechnik aus Uetersen: Aus dem ehemaligen Einmannbetrieb<br />
entwickelt sich bis heute ein erfolgreiches Kleinunternehmen<br />
mit stetig erweitertem Leistungsspektrum. Neben<br />
Siebdruck, Digitaldruck, Plattendirektdruck, Lichtwerbung und<br />
Displays kommen Fahrzeugwerbung und Fahrzeugfolierung<br />
ebenso hinzu wie die Bereiche Werbeartikel und Arbeitsbekleidung.<br />
Unser Team besteht aus Werbetechnikern, Lösungsfindern,<br />
Kreativköpfen und sympathischen Kunden verstehern.<br />
Außerdem gehören wir zu den wenigen Ausbildungs betrieben<br />
dieser Branche in Schleswig-Holstein. Tagtäglich beschäftigen<br />
wir uns mit Werbetechnik von A bis Z. Fortschrittlich, professionell<br />
und immer persönlich. Unser Kundenstamm reicht mittlerweile<br />
weit über Uetersen, <strong>Pinneberg</strong> und Hamburg hinaus.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1980; Mitarbeiter: 6; Leistungsspektrum:<br />
Fahrzeugwerbung, Lichtwerbung, Außenwerbung, Display -<br />
systeme, Leitsysteme, Corporate Fashion, Werbemittel<br />
www.trend-werbetechnik.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 08:57 Seite 67<br />
67<br />
oben: Margarethenvillen – mit den Mehrfamilienhäusern an der Wegekreuzung<br />
Ollns-/Margarethenstraße verbindet sich die (in die historisch<br />
gewachsene Stadt Elmshorn einfügende) traditionelle Ästhetik mit<br />
neuen ökologischen und technischen Standards.<br />
links: moderne Architektur – das Elmshorner Dienstleistungszentrum<br />
(EDZ im Ramskamp) – Sitz der Eggert Unternehmensgruppe<br />
Eggert Unternehmensgruppe<br />
Die familiengeführte Eggert Unternehmensgruppe ist seit<br />
über 80 Jahren in den Bereichen Energie, Bauen und Dienstleistungen<br />
erfolgreich tätig. Was 1925 mit Kohle und Futtermitteln<br />
begann, wird heute konsequent mit Immobilien produkten<br />
aller Art sowie Dienstleistungen im Automotive-Bereich<br />
fortgesetzt. Als unabhängiger Investor im Immobiliensektor<br />
kümmern wir uns bis heute um alle Projekte in Eigenregie.<br />
Grundstücksankauf, Projektentwicklung, Baudurchführung,<br />
Vermietung, Verpachtung und Betreuung von Immobilien –<br />
alles kommt aus einer Hand.<br />
Kurz gesagt: Die Firmen der Eggert Unternehmensgruppe kon -<br />
zentrieren sich auf folgende Kernbereiche: Spezialimmobilien,<br />
Gewerbeimmobilien, Wohnimmobilien, den Betrieb von Autowaschstraßen<br />
sowie diverse Projektgesellschaften. Letztere<br />
werden zur Projektentwicklung sowie zur Durchführung von<br />
Immobilien-Projekten und/oder für langfristige Immobilien-<br />
Investitionen eingesetzt. Alle Projektgesellschaften gehören<br />
direkt zur Eggert Unternehmensgruppe, sodass wir auch<br />
in diesem Bereich jedem unserer Kunden eine individuelle<br />
Betreuung und fachlich kompetente Beratung aus einer Hand<br />
garantieren können.<br />
Wir investieren somit in ein gutes Verhältnis zu unseren Kunden<br />
sowie in vertrauensvolle, professionelle Kontakte zu Behörden,<br />
Kommunen und Verbänden.<br />
Unsere Kunden und Partner sind u. a. private Bauherren, Banken,<br />
Kommunen, die öffentliche Hand, Behörden, institutionelle<br />
Anleger, Bauunternehmer und Planer sowie Großunternehmen<br />
der Mineralölindustrie. Wir sind als persönlicher Ansprechpartner,<br />
zuverlässiger Partner und erf ahrener Dienstleister für<br />
jeden unserer Kunden da.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1925<br />
Leistungsspektrum: Spezialimmobilien, Gewerbeimmobilien, Wohnimmobilien, Betrieb von Autowaschstraßen<br />
Eggert Unternehmensgruppe: Eggert Verwaltungs GmbH, EMV Immobilienmanagement GmbH,<br />
Clean Car Autowaschanlagen GmbH & Co. KG<br />
www.eggert.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 08:59 Seite 68<br />
68<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
oben links: In der Altpapiersortieranlage läuft das Material durch eine<br />
mechanische Grob- und Feinsiebung. Hochauflösende Kameras erkennen<br />
Kartons und durchgefärbte Papiere sowie Störstoffe. Durch Druckventile<br />
wird das entsprechende Material herausgeblasen. Im Anschluss erfolgt<br />
eine manuelle Sortierung zur Qualitätssicherung.<br />
oben rechts: Baggerlader transportieren das angelieferte Altpapier zur<br />
Sortieranlage.<br />
links: Nach Qualität sortierte Altpapierballen nutzen Papierfabriken für<br />
die Produktion im In- und Ausland.<br />
Im Verbund stark: Daten- und Umweltschutz aus einer Hand<br />
KG Ludwig Melosch Vertriebs-GmbH & Co.<br />
Die Melosch Gruppe zählt zu den führenden Umweltdienstleistern<br />
in Deutschland. Mit der Sammlung und Aufbereitung<br />
von gewerblichen und kommunalen Abfällen sorgt Melosch<br />
für die Wiederverwertung wertvoller Stoffe und Materialien im<br />
Wirtschaftskreislauf. Hohe Qualitätsstandards sind dabei<br />
selbstverständlich. Alle Unternehmen der Melosch Gruppe<br />
sind nach DIN EN ISO 9001:2008 und – je nach Tätigkeitsschwerpunkt<br />
– als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert.<br />
Niederlassung <strong>Pinneberg</strong> – sorgsamer Umgang mit<br />
wert vollen Ressourcen<br />
Der Standort in <strong>Pinneberg</strong> hat sich auf die Altpapierentsorgung<br />
spezialisiert. Täglich werden hier Tonnen von Altpapier<br />
aus gewerblichen und kommunalen Sammlungen angeliefert.<br />
In einer hochmodernen, kameragesteuerten Altpapiersortieranlage<br />
durchläuft das Material verschiedene Stufen der<br />
Sortierung bis hin zur manuellen Endkontrolle. So können die<br />
verschiedenen Papierqualitäten voneinander getrennt und anschließend<br />
zu Altpapierballen verpresst werden. Das Material<br />
wird dann an unterschiedliche industrielle Endverwerter im<br />
In- und Ausland weitergeleitet und dem Recyclingprozess zugeführt.<br />
MAMMUT Dokumentenservice – verantwortungsvoller<br />
Umgang mit vertraulichen Daten<br />
Am gleichen Standort befindet sich das Betriebsgelände<br />
inklusive des streng abgetrennten Sicherheitsbereichs der<br />
MAMMUT Dokumentenservice GmbH & Co. KG. Das Tochterunternehmen<br />
der Melosch Gruppe zählt zu den führenden<br />
Anbietern der professionellen Akten- und Datenträgervernichtung<br />
nach DIN 66399.<br />
Zertifizierte Qualitäts- und Sicherheitsstandards<br />
Zur Sammlung vertraulicher Dokumente stellt MAMMUT<br />
Sicherheitsbehälter zur Verfügung, die in mehreren Größen und<br />
Ausführungen erhältlich sind. Die befüllten und verschlossenen<br />
Behältersysteme werden durch speziell geschultes Per -<br />
sonal in Fahrzeugen mit festem, verschlossenem Sicherheitsaufbau<br />
nach <strong>Pinneberg</strong> transportiert. Hier erfolgt taggleich<br />
die Vernichtung des Materials nach zertifizierten Qualitätsund<br />
Sicherheitsstandards bis hin zur Schutzklasse 3 der<br />
DIN 66399. Das geschredderte Papier wird zusätzlich ver -<br />
wirbelt und anschließend zu Papierballen verpresst, die für<br />
die Produktion von hochwertigem Recyclingbüropapier<br />
erneut zum Einsatz kommen.
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:00 Seite 69<br />
69<br />
oben links: Für die Abholung von datenschutzwürdigem Material<br />
werden MAMMUT-Lkws mit einem geschlossenen Sicherheitsaufbau<br />
verwendet. Alle Fahrzeuge sind mit GPS-Systemen zur Ortung aus -<br />
gestattet.<br />
oben rechts: Im kameraüberwachten Sicherheitsbereich werden die<br />
vertraulichen Dokumente direkt vom Sicherheitsbehälter über eine<br />
Hub-Kipp-Vorrichtung in die Schredderanlage gekippt, wo sie gemäß<br />
DIN 66399 bis hin zur Schutzklasse 3 vernichtet werden.<br />
rechts: Das restliche Material wird zu Papierballen verpresst, die für<br />
die regionale Produktion von Recyclingbüropapier erneut zum Einsatz<br />
kommen.<br />
mit Melosch und MAMMUT am Standort <strong>Pinneberg</strong><br />
Für die datenschutzkonforme Vernichtung von Festplatten,<br />
USB-Sticks oder Scheckkarten steht zusätzlich ein spezieller<br />
Hochleistungsschredder zur Verfügung, der Speichermedien<br />
physisch zerstört. Das verbleibende Material wird ebenfalls dem<br />
Recyclingprozess zugeführt. MAMMUT Aktenvernichtung bietet<br />
herausragende Branchenkompetenz zu fairen Konditionen.<br />
Information<br />
KG Ludwig Melosch Vertriebs-GmbH & Co.<br />
Gründungsjahr: 1907<br />
Mitarbeiter (in <strong>Pinneberg</strong>): 15<br />
Niederlassungen: <strong>Pinneberg</strong>, Ahrensburg, Hamburg, Uelzen, Erfurt, Leipzig, Köln und Berlin<br />
Leistungsspektrum: Altpapier- und Kunststoffentsorgung, Handel von Alt- und Neupapier sowie weiteren Stoffströmen,<br />
Ent sorgungskonzepte und Kommunale Dienste<br />
Zertifizierungen: Entsorgungsfachbetrieb und Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2008<br />
MAMMUT Dokumentenservice GmbH & Co. KG<br />
Gründungsjahr: 2009<br />
Mitarbeiter (in <strong>Pinneberg</strong>): 5<br />
Niederlassungen: <strong>Pinneberg</strong> und Ahrensburg<br />
Leistungsspektrum: Akten- und Datenträgervernichtung, Aktenarchivierung und Digitalisierung, Entsorgung rund ums Büro<br />
Zertifizierungen: Entsorgungsfachbetrieb, Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2008 und Prüfungszeugnis nach<br />
DIN 66399-2:2012-10<br />
www.melosch.de / www.mammut-hamburg.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:00 Seite 70<br />
70<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
IfI.technology Gesellschaft für Handel, Fertigung & Montage mbH<br />
IfI.technology GmbH ist ein leistungsstarker Anbieter von intelligenten<br />
Lösungen für den Flüssigkeitsumschlag. 1963 als<br />
klassisches Ingenieurbüro gegründet, gehören wir heute als<br />
mittelständisches Unternehmen zu den Marktführern unserer<br />
Branche.<br />
Als modernes Planungs- und Konstruktionsbüro mit angeschlossenem<br />
Fertigungsbetrieb und Serviceabteilung haben<br />
wir uns durch kompetente Engineering-Leistungen und kundenoptimierte,<br />
zuverlässige Spezialprodukte national und<br />
international einen Namen erworben.<br />
Unsere Produkte und Lösungen kommen schwerpunktmäßig<br />
in der Mineralölindustrie und in der chemischen Industrie<br />
zum Einsatz. Zu unseren Kunden zählen weltweit renommierte<br />
Unternehmen, die höchste Anforderungen an die Leistungs -<br />
fähigkeit und Sicherheit ihrer Anlagen und an die ausfüh -<br />
renden Unternehmen stellen.<br />
Das Unternehmen bietet Fachkompetenz in der Grundlagen-,<br />
Behörden- und Ausführungsplanung bis hin zur Herstellung,<br />
Montage und Wartung kundenspezifischer Anlagen und<br />
Geräte speziell im Bereich der Lagerung und des Umschlages<br />
wasser gefährdender und brennbarer Flüssig keiten sowie für<br />
Industrienanlagen im Allgemeinen.<br />
Für die Planung und Durchführung der Projekte ist fundiertes<br />
Fachwissen in allen projekt relevanten Bereichen vorhanden.<br />
Insbesondere die sich fortlaufend weiterentwickelnden Vorschriften,<br />
Verordnungen und Ge setze – wie zum Beispiel aus<br />
den Fachgebieten des Arbeits-, Umwelt- und des Explosionsschutzes<br />
sowie der Eichtechnik – bedeuten für die Mit arbeiter<br />
des Unternehmens ein hohes Maß an Flexibilität und Lern -<br />
bereitschaft.<br />
Bekannt geworden sind wir insbesondere durch den Bau von<br />
Industrieanlagen in werkstattfertiger Kompaktbauweise, die<br />
wir nach den individuellen Anforderungen des Kunden herstellen.<br />
Mit unserem Know-how und unserer Erfahrung haben<br />
wir den Einsatz solcher Anlagen auf dem Weltmarkt stark<br />
vorangetrieben und wegweisend mitgestaltet.<br />
Das Produktportfolio reicht unter anderem von Betankungsanlagen<br />
für Helikopter und Tenderboote über Astern Refue -<br />
ling Systems und hydraulisch verfahrbare Schiffszugänge bis<br />
hin zu automatischen Kupplungssystemen sowie Gaspendelund<br />
Produktionsschlauchtrommeln.
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:00 Seite 71<br />
71<br />
Helikopter-Betankungsanlage<br />
Experte für den Umschlag brennbarer Flüssigkeiten<br />
Wir entwickeln und konstruieren hochwertige Produkte und<br />
Leistungen nach zertifizierten Qualitätsstandards. Grundlage<br />
ist unser im Jahr 1996 implementiertes Qualitätsmanagementsystem<br />
nach ISO 9001:2008. Die Einhaltung der darin<br />
festgelegten Standards wird regelmäßig durch den DNV GL<br />
auditiert und verifiziert. Bevor ein Produkt unser Haus verlässt,<br />
unterziehen wir es Eingangs-, Zwischen- und Endprüfungen.<br />
Falls erforderlich oder vereinbart, nehmen wir Funktionsprüfungen<br />
vor oder lassen von Vorlieferanten bzw. von unabhängigen<br />
Sachverständigen Abnahmeprüfungen durchführen.<br />
Unsere Zulieferer und Unterlieferanten wählen wir anhand<br />
strenger Qualitätskriterien sorgfältig aus. Auch sie werden im<br />
Rahmen unseres Qualitätsmanagementsystems regelmäßig<br />
überprüft.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1963; Mitarbeiter: 21<br />
Leistungsspektrum: Dienstleistungen im Bereich Planung, Entwicklung und Konstruktion von Anlagen, Maschinen und Geräten;<br />
Herstellung und Service für verfahrens- und eichtech nische Systeme; Planung sowie Um- und Neubauten von Sterilgut -<br />
versorgungs betrieben für die sterile Aufbereitung medizinischer Instru mente; Planungsleistungen für Tanklager und Raffinerien<br />
sowie für Industrieanlagen<br />
Produkte: Betankungsanlagen für Helikopter und Tenderboote zur Installation auf Schiffen (sowohl im Marine- als auch im Yachtbereich)<br />
und Seeplattformen; Astern Refueling Systems (Marine); hydraulisch verfahrbare Schiffszugänge; automatische Kupplungssysteme;<br />
Gaspendel- und Produktionsschlauchtrommeln; Verladeanlagen für Flüssigkeiten; Pumpenstationen; Absturz -<br />
sicherungen; Dosiereinrichtungen zur Verbesserung von Kraftstoff und Flug treibstoff durch Hinzu fügen von Addi tiven, biogenen<br />
Stoffen sowie zur Einfärbung von Heizöl; Armaturen; SPS-Programmierung; Automatisierungs systeme, Visualisierungs systeme<br />
www.ifi-technology.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:00 Seite 72<br />
72<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
IWP Ingenieure, Schaller · Warnke ·<br />
Peters · Partnerschaft mbB<br />
Als spezialisierter Dienstleister mit Ingenieuren für Energieund<br />
Versorgungstechnik und zertifizierten Energieberatern<br />
beraten, unterstützen und begleiten wir unsere Kunden im<br />
gesamten Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung. Der<br />
Umfang unserer Beratungsleistungen umfasst alle Planungsaufgaben<br />
nach den Leistungsphasen der HOAI.<br />
Wir arbeiten in dem Bewusstsein, dass das persönliche Mit -<br />
einander bei uns im Team sowie mit unseren Auftraggebern<br />
entscheidend für das gute Gelingen unserer Leistung ist.<br />
Hinter jedem unserer Referenzprojekte steht ein funktionierendes<br />
Projektteam, das in allen Planungsphasen dem Auftraggeber<br />
beratend zur Seite steht.<br />
Information<br />
Lassen Sie sich nicht nur von den Kompetenzen unserer Mitarbeiter überzeugen,<br />
sondern auch von unserer gelebten Unternehmenskultur.<br />
Sitz: Elmshorn, Ramskamp 70; Gründungsjahr: 1980<br />
Mitarbeiter: 26; Leistungsspektrum: Technische Gebäudeausrüstung, Energiekonzepte, Sicherheitstechnik und Brandschutz,<br />
sonstige Leistungen wie zum Beispiel technische Projektsteuerung, technische Bestandsaufnahmen mit Anlagenbewertungen,<br />
Durchführung Energieaudits und Energieberatung im Mittelstand<br />
www.iwp-ingenieure.de<br />
Butzlaff Tewes<br />
Architekten + Ingenieure GmbH<br />
Das inhabergeführte Architektur- und Ingenieurbüro bietet<br />
die ideale Kombination aus technischer und gestalterischer<br />
Kompetenz. Die Integrierte Planung, das heißt eine frühzeitige<br />
Bearbeitung von Architektur, Wärmeschutz, Statik und Haustechnik,<br />
ermöglicht nachhaltiges Bauen mit Vorteilen in puncto<br />
Kosten und Bauzeit. Das breit aufgestellte Team beherrscht<br />
vielfältige Planungsleistungen und Gebäudetypen sowohl im<br />
Neubau als auch im Bestand: Von Schulen, Feuerwachen und<br />
hochwertigem Wohnungsbau bis zu Gewerbe- und Industriebau<br />
bietet das Büro reichhaltige Erfahrungen. Zu den Kunden<br />
zählen Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen in<br />
Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
Information<br />
Im Büro Butzlaff Tewes sind insgesamt 19 Mitarbeiter als Architekten,<br />
Bauingenieure, Fachingenieure und technische Mitarbeiter tätig.<br />
Gründungsjahr: 1997; Mitarbeiter: 19; Standort: Brande-Hörnerkirchen und Wasserturm Uetersen<br />
Leistungsspektrum: Planungsbüro für Architektur, Wärmeschutz-, Brandschutz- und Tragwerksplanung sowie<br />
Technische Gebäudeausrüstung<br />
www.butzlafftewes.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:00 Seite 73<br />
73<br />
Gemeinde Halstenbek: Erschließung Ostereschweg<br />
Stadt Ahrensburg: Erschließung B-Plan Nr. 92 – Erlenhof<br />
d+p ■ dänekamp und partner Beratende Ingenieure VBI<br />
Planung bis ins Detail ist das oberste Prinzip von d+p dänekamp<br />
und partner Beratende Ingenieure VBI. Offenheit, persönliches<br />
Engagement und das neueste Fachwissen, kombiniert mit dem<br />
Know-how einer fast siebzigjährigen Büro entwicklung sind<br />
weitere Faktoren, die das Wesen des Pinne berger Unternehmens<br />
bestimmen.<br />
Mit inzwischen rund vierzig Mitarbeitern sind alle Büros an den<br />
Standorten Heikendorf, <strong>Pinneberg</strong>, Ludwigslust, Radeberg<br />
und München sowohl regional als auch überregional tätig und<br />
stehen in engem Kontakt miteinander. Der Einsatz modernster<br />
Technik ermöglicht den kontinuierlichen Austausch von Informationen<br />
und Erfahrungen sowie bei Bedarf eine gemeinsame<br />
und übergreifende Projektbearbeitung.<br />
Jeder der Mitarbeiter ist ein Spezialist auf einem oder mehreren<br />
Gebieten. Um die Abwicklung von Projekten aus einer<br />
Hand zu gewährleisten, hat das Team engen Kontakt zu unterschiedlichen<br />
Partnerbüros wie etwa Architekten, Statikern,<br />
Landschaftsplanern und Vermessungsbüros, mit denen es im<br />
Bedarfsfall Arbeitsgemeinschaften bildet.<br />
Unsere hohen Standards, die erprobten Prozesse sowie die<br />
Leistungsfähigkeit unseres Unternehmens garantieren Ihnen<br />
eine umfassende Betreuung in allen Phasen der Projekt -<br />
abwicklung.<br />
d+p dänekamp und partner bietet individuelle, unabhängige<br />
Beratung, maßgeschneiderte Lösungen in jeder Planungsphase<br />
und Projektbetreuung u.a. in folgenden Leistungs -<br />
bereichen: Erschließungsplanung, Freianlagenplanung, GIS-<br />
Anwendungen, Infrastrukturplanung, Ingenieurbauwerke,<br />
Kanalkataster, Kanalsanierung, Verkehrsplanung, Verkehrs -<br />
untersuchung und Wasserwirtschaft.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1948; Mitarbeiter: 42<br />
Standorte: <strong>Pinneberg</strong>, Radeberg, Ludwigslust, München, Heikendorf<br />
Leistungsspektrum: Erschließungsplanung, Freianlagenplanung, GIS-Anwendungen, Infrastrukturplanung, Kanalkataster, Kanalsanierung,<br />
Verkehrsplanung, Verkehrsuntersuchung, Wasserwirtschaft<br />
www.daenekamp.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:00 Seite 74<br />
74<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
GRS Reimer Architekten GmbH<br />
GRS Architekten blickt auf über 45 Jahre Planungserfahrung<br />
zurück. 1971 von Rolf Reimer gegründet, sitzt unser Architekturbüro<br />
in Elmshorn. Mit einem weiteren Standort in Hamburg<br />
agieren wir mit Schwerpunkt in der Hansestadt und im norddeutschen<br />
Raum. Das Leistungsspektrum umfasst Bauten in<br />
den Bereichen Wohnen und Arbeiten sowie Handel, Gewerbe<br />
und Bildung. GRS plant für private und öffentliche Bauherren<br />
Gebäude in allen Leistungsphasen und Größenordnungen.<br />
Wir haben Erfahrung mit den komplexen Aufgabenstellungen<br />
beim Bauen im Bestand und unter denkmalpflegerischen<br />
Aspekten.<br />
Neben Entwurf und Planung rundet die Bauleitung unsere<br />
umfassende Kompetenz ab. 40 Mitarbeiter unter der Leitung<br />
von Helge Reimer und Thomas Ritscher erarbeiten Architekturlösungen,<br />
die ökonomische, ökologische und ästhetische<br />
Gesichtspunkte gleichermaßen berücksichtigen. Wir bilden uns<br />
regelmäßig weiter und sind technisch auf dem aktuellen Stand.<br />
Bauherren profitieren von professionellen Planungsstrukturen.<br />
Von Beginn an zeichnen für jedes Projekt ein Projektpartner<br />
sowie ein Projektleiter verantwortlich, die sich je nach Planungsphase<br />
bedarfsgerecht ein Team zusammenstellen.<br />
Sie kommunizieren, informieren und dokumentieren. Das<br />
garantiert Transparenz und eine Rückkopplung der Erkenntnisse<br />
des aktuellen Projektstands von GRS zum Auftraggeber<br />
und vice versa während der gesamten Planungs- und Bauphase.<br />
Informationen und Erfahrungen aller Projekte werden<br />
zudem in wöchentlichen internen Planungsrunden kontinuierlich<br />
ausgetauscht und evaluiert.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1971; Mitarbeiter: 40; Leistungsspektrum: Projektentwicklung: Analyse von Grundstücken und Immobilien,<br />
Beratung bei Immobilien/Grundstückskauf (Technische Due Dilligence), Beratung bei der Vermarktung von Immobilien und<br />
Grundstücken in enger Zusammenarbeit mit Maklern und Eigentümern; Objektplanung: Planung in allen Leistungsphasen<br />
gemäß HOAI; Generalplanung: Übernahme ganzheitlicher Planungsprozesse<br />
www.grs-architekten.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:00 Seite 75<br />
75<br />
Seapack – Perfect Packaging. Safe Shipping.<br />
Die Seapack Verpackung und Transport GmbH ist seit 1994<br />
erfolgreich für ihre Kunden im norddeutschen Raum tätig.<br />
Unser Unternehmen ist auf die Fertigung von Verpackungen<br />
sowie Dienstleistungen rund um die Warenlogistik spezia -<br />
lisiert.<br />
Ob Standardverpackungen oder individuelle Lösung, die<br />
Unversehrtheit Ihres Produktes hat stets oberste Priorität –<br />
getreu unserem Motto: Perfect Packaging. Safe Shipping.<br />
Dieses gilt für Lagerung, Kommissionierung, Konfektionierung,<br />
Verpackung, Verladung oder Transport. Von der Kleinstverpackung<br />
bis hin zum Großprojekt, ob als Inlandslieferung<br />
oder weltweit, per Kurier, Land-, See- oder Luftfracht – unser<br />
erfahrenes Team kennt sich in der globalen Warenlogistik aus<br />
und kümmert sich um eine zuverlässige, sichere logistische<br />
Abwicklung Ihrer Aufträge. Denn bei uns zählt das Motto: Die<br />
richtige Ware zur richtigen Zeit am richtigen Ort.<br />
Von Paletten über Verschläge und Kisten bis zu Gestellen: Die<br />
Fertigung unserer individuellen Holzverpackungen findet direkt<br />
auf unserem Firmengelände statt.<br />
Hier ist auch unser hochmodernes, automatisches Kleinteil -<br />
lager im Einsatz (siehe Foto oben rechts): Ein softwarege<br />
steuerter, batteriebetriebener Roboter fährt in Sekundenschnelle<br />
über die Boxenreihen, um die für den jeweiligen Auftrag<br />
benötigten Boxen zusammenzustellen und herauszu -<br />
geben.<br />
Innovationen wie das automatische Kleinteillager tragen<br />
dazu bei, dass sich Seapack auch in Zukunft als erstklassiger<br />
Logistik-Partner am Markt positionieren wird.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1994; Mitarbeiter: rund 50<br />
Leistungsspektrum: Service: Beratung, Planung, Dokumentation von Transportlösungen; Lagerung, Kommissionierung, Konfektionierung;<br />
Fertigung von Paletten, Verschlägen, Kisten, Gestellen und Transportsätteln; Kartonverpackung, Seemäßige Kistenverpackung,<br />
Transportschlittenverpackung für Container; Organisation von Transporten aller Art, Erstellung der Transportdokumente;<br />
Verladung der Sendungen auf Lkws in Container, Flat-Racks inkl. Ladungssicherung<br />
www.seapack.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:00 Seite 76<br />
76<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Eckpfeiler der Wirtschaft –<br />
die Mischung macht’s<br />
Dr. Paul Raab<br />
Die Wirtschaft im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> ist vielfältig.<br />
Der Grund für diese Vielfalt ist schon in der<br />
Geschichte zu finden. Man kann an der Unter -<br />
elbe sehr gut nachvollziehen, wie aus einer<br />
überwiegend landwirtschaftlich geprägten<br />
Region ein Standort für Hochtechnologie<br />
wurde. Noch um 1925 gewannen über die<br />
Hälfte der Erwerbstätigen im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
ihren Unterhalt direkt oder indirekt über die<br />
Landwirtschaft. Die hiesigen Baumschul -<br />
erzeugnisse hatten damals schon Weltruf.<br />
Neben der Landwirtschaft entstand eine<br />
prosperierende Industrie, die die landwirtschaftlichen<br />
Produkte verarbeitete, vor allem<br />
Leder und Lebensmittel. Diese Industrie -<br />
betriebe wiederum brauchten Maschinen,<br />
weshalb sich Maschinenbau und Metallgießerei<br />
entwickelten. Die günstige Lage der<br />
Region an der Elbe und deren Nebenflüssen<br />
führte zur Ansiedlung größerer Betriebe, die<br />
den Wasserweg zum Transport umfangreicher<br />
Warenmengen nutzten, zum Beispiel Mühlen<br />
oder Papierproduzenten. Einige damals gegründete<br />
Unternehmen bestehen noch heute.<br />
Prägend für die Region waren und sind also<br />
nicht wenige Großunternehmen wie in<br />
anderen Regionen Deutschlands, sondern<br />
vielmehr kleine und mittelständische Betriebe.<br />
Die Bandbreite der Tätigkeitsfelder<br />
ist über die Zeit erheblich größer geworden.<br />
Neben der Nahrungs- und Genussmittel -<br />
industrie, der Metallverarbeitung und dem<br />
Maschinenbau stehen Unternehmen der<br />
Medizintechnik und Pharmazie sowie der<br />
Papier- und der Kunststoffverarbeitung. Starke<br />
Spezialisierungen führen nicht selten zur<br />
Marktführerschaft in der jeweiligen Branche.<br />
Rund 25 Unternehmen im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
haben mit mindestens einem ihrer Produkte<br />
einen Weltmarktanteil von mehr als 50 Prozent.<br />
Den Absatz der Produkte aus der Region befördern<br />
zahlreiche Unternehmen des Großund<br />
Außenhandels, die zusammen mit Dienstleistern,<br />
darunter Logistiker, die regionale<br />
Wirtschaftsstruktur vervollständigen. Eine<br />
gute Entwicklung nimmt auch der Tourismus.<br />
Die Zahl der Tagestouristen, aber auch der<br />
Übernachtungsgäste, nimmt stetig zu. Viele<br />
Geschäftsreisende mit Terminen in Hamburg<br />
genießen eine ruhige Nacht nahe der Großstadt.<br />
Das Konzept Helgolands, mehr auf<br />
Übernachtungsgäste zu setzen, scheint aufzugehen.<br />
Die Zahl der jährlichen Übernachtungen<br />
liegt bei rund 350 000. Im Einzelhandel<br />
zeigen sich erste Ansätze einer Wende:<br />
Einzelne Online-Händler haben Ladengeschäfte<br />
eröffnet und schaffen damit ein neues Bild in<br />
den Innenstädten.<br />
Diese Vielfalt führt zu einer bemerkenswerten<br />
Verflechtung der Unternehmen, die kennzeichnend<br />
ist für das stetige Zusammenwachsen<br />
der gesamten Region an der Unterelbe. |
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:00 Seite 77<br />
77<br />
Die optimale Verkehrsanbindung<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> ist ein wich tiger<br />
Standortfaktor für Unternehmen.
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:01 Seite 78<br />
78<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Feldmuehle Uetersen GmbH<br />
Die Feldmuehle entwickelt und produziert hochwertige weiße<br />
Papiere für Etiketten, Verpackungen und grafische Erzeugnisse.<br />
Mit mehr als 400 Mitarbeitern und einer Produktions -<br />
kapazität von circa 250 000 Tonnen pro Jahr zählt der Papierhersteller<br />
zu den größten Industriebetrieben Schleswig-<br />
Holsteins.<br />
Die Feldmuehle Uetersen GmbH ist ein junges Unternehmen,<br />
das nach langjähriger Konzernzugehörigkeit seit 2015 erfolgreich<br />
eigene Wege beschreitet. Zugleich blickt man auf eine<br />
lange Geschichte zurück: Denn die Papierherstellung hat am<br />
Standort Uetersen eine über 100-jährige Tradition, die nun<br />
unter dem früheren Namen Feldmuehle fortgeführt wird. Zu<br />
den Kunden gehören heute die Etiketten- und Verpackungs -<br />
industrie, Druckereien und Verlage, Markenartikler, Agenturen<br />
und weiterverarbeitende Betriebe.<br />
Für die Papierherstellung in Uetersen wird ausschließlich Zellstoff<br />
genutzt, der aus nachhaltig bewirtschafteten Quellen<br />
stammt. Das Unternehmen ist entsprechend der anspruchsvollen<br />
FSC ® - und PEFC TM -Standards zertifiziert.<br />
Hochwertige Papiere für internationale Märkte<br />
Zu den Kernkompetenzen des Unternehmens zählt die Entwicklung<br />
und Herstellung von Etikettenpapier, das den hohen<br />
und komplexen Anforderungen von Verarbeitern, Marken -<br />
artiklern und Verbrauchern gewachsen ist. In diesem Bereich<br />
gehört Feldmuehle zu den führenden Anbietern: Ungefähr<br />
jedes dritte Etikett auf Flaschen und Gläsern in Deutschland<br />
wird auf Papier aus Uetersen gedruckt.<br />
Die längste Tradition des Werkes ist die Herstellung von<br />
Papieren für den Druck grafischer Erzeugnisse. Dabei setzt<br />
man heute auf Papiere und Karton für höchste Ansprüche an<br />
eine originalgetreue Bildwiedergabe. Diese kommen bei vielfältigen<br />
Anwendungen wie Bild- und Kunstbänden, Katalogen,<br />
Zeitschriften, Beilagen, Broschüren, Postkarten, Eintrittskarten<br />
und Faltschachteln zum Einsatz. Der Fokus liegt auf hoch -<br />
weißen Premiumprodukten für besonders brillante Druck -<br />
ergebnisse.
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:01 Seite 79<br />
79<br />
Die Papierfabrik Feldmuehle in Uetersen: Hochwertige Etiketten-,<br />
Verpackungs- und grafische Papiere werden hier für den deutschen und<br />
internationalen Markt hergestellt.<br />
Auch im Segment der Verpackungspapiere hat sich das<br />
Unternehmen in den vergangenen Jahren einen Namen<br />
gemacht. Die flexiblen Verpackungspapiere werden unter<br />
anderem bei vielen Anwendungen für Lebensmittel genutzt:<br />
Einschlag papier von Schokoladen, Banderolen von Joghurt -<br />
bechern, Umverpackungen von Teebeuteln und Kaffee. Zum<br />
Portfolio gehören zudem hochwertige Liner zur Kaschierung<br />
von Wellpappe, zum Beispiel für verkaufsstarke Verpackungen<br />
und Displays.<br />
Neue Entwicklungen von Feldmuehle<br />
Die Entwicklungsstärke bei Feldmuehle sorgt dafür, dass das<br />
Unternehmen auch individuelle Kundenwünsche erfüllen kann<br />
und gestiegenen Ansprüchen, zum Beispiel der Lebensmittelindustrie,<br />
durch Spezialpapiere gerecht werden kann: Zu den<br />
neuen Entwicklungen zählen Papiere mit Mineralölbarriere<br />
zum wirksamen Schutz des verpackten Gutes vor Konta mina -<br />
tion mit Mineralölen zum Beispiel aus altpapierhaltigen<br />
Umver packungen. Diese werden von Markenartiklern bereits<br />
erfolgreich für Verpackungen von Lebensmitteln eingesetzt.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 2015 (1904)<br />
Mitarbeiter: über 400<br />
Leistungsspektrum: Produktion und Entwicklung von hochwertigen weißen gestrichenen Papieren<br />
Produkte: Etikettenpapiere, flexible Verpackungspapiere und Liner, Bilderdruckpapiere und Zellstoffkarton<br />
www.feldmuehle-uetersen.com
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:01 Seite 80<br />
80<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Die JENOPTIK Advanced Systems GmbH<br />
oben: Am Standort Wedel werden auf mehr als 15 000 Quadratmetern<br />
Produktions- und Lagerfläche mechatronische Produkte für zivile und<br />
militärische Märkte produziert.<br />
links: Unterschiedliche Angebote unterstützen Mitarbeiter/-innen bei der<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie.<br />
Die JENOPTIK Advanced Systems GmbH gehört zum Segment<br />
Defense & Civil Systems (DCS) der JENOPTIK AG und<br />
beschäftigt am Standort Wedel rund 450 Mitarbeiter sowie<br />
35 Auszubildende. Weitere deutsche Organisationseinheiten<br />
befinden sich in Göschwitz bei Jena, Altenstadt und Essen.<br />
Das Segment entwickelt, produziert und vertreibt mecha -<br />
tronische und sensorische Produkte für zivile und militärische<br />
Märkte. Definierte Kompetenzfelder sind Energiesysteme,<br />
optische Sensorsysteme, Stabilisierungssysteme, Luftfahrt -<br />
systeme sowie Radome & Composites. Ein leistungsfähiger<br />
Kundendienst rundet das Portfolio ab. Insgesamt arbeiten<br />
880 Mitarbeiter/-innen für den Erfolg des Segments.<br />
In Wedel sind die Einheiten Aviation, Energy & Drive sowie der<br />
Kundendienst beheimatet. Das Unternehmen unterstützt die<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Seit 2012 besteht eine<br />
Kooperation mit der Fröbel Kita in Wedel, die 2017 auch auf<br />
die Fröbeleinrichtungen in Hamburg ausgeweitet wurde. Weiterhin<br />
wird über eine Kooperation mit famPLUS eine Fachberatung<br />
und Vermittlung individueller Lösungen für eine bessere<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf angeboten. Auch sozial<br />
steht das Engagement für Familien im Fokus. Das Segment<br />
spendet regelmäßig an den Verein Familienhafen, einem ambulanten<br />
Kinderhospizdienst.<br />
Als Spezialist der Luftfahrtzulieferindustrie blickt die Einheit<br />
Aviation in Wedel auf eine über vierzigjährige Tradition in der<br />
Windenproduktion. Im März 2017 stellte das Aviation-Team<br />
einen designprämierten, neuen Prototyp der zivilen Rettungswinde<br />
„SkyHoist 800“ vor. Jenoptik ist ein global agierender<br />
integrierter Photonik-Konzern mit Präsenz in über 80 Ländern.<br />
Der Hauptsitz befindet sich in Jena.<br />
Information<br />
Mitarbeiter: weltweit 880, in Wedel 450 und 35 Auszubildende (gewerbliche und kaufmännische Berufe sowie duales Studium)<br />
Produkte: elektrische Energieversorgungssysteme (Aggregate, Generatoren, Rotat ions umformer und Leistungselektroniken), elektromechanische<br />
Antriebs- und Stabilisierungssysteme (Elektromotoren, Richtantriebe und Sensorplattformen), Luftfahrtsysteme<br />
(Heiz- und Liftsysteme, Rettungswinden und Radome), elektrooptische Sensoren (Laser-Entfernungsmesser, Infrarotkameras<br />
und Aufklärungsgeräte); Standorte: Deutschland, China, Korea, Japan, Singapur, USA<br />
www.jenoptik.com
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:01 Seite 81<br />
81<br />
Yamaha Music Europe GmbH – Live it up, share the fun<br />
Yamaha ist einer der weltweit führenden Hersteller von<br />
Musikinstrumenten und Hi-Fi-Komponenten. Am Standort<br />
in Rellingen (nordwestlich von Hamburg) befindet sich das<br />
euro päische Headquarter. Mit europaweit etwa 800 Mitar -<br />
beitern vertreibt das Unternehmen die Yamaha-Produkte im<br />
gesamten europäischen Wirtschaftsraum.<br />
Zahlreiche Innovationen aus dem Hause Yamaha haben die<br />
Musikbranche nachhaltig verändert – so zum Beispiel die<br />
Silent-Technologie. Dank ihr können Klavier, Gitarre, Violine,<br />
Cello oder Trompete über Kopfhörer nahezu lautlos ohne<br />
Störung der Nachbarn gespielt werden. Mittlerweile sind<br />
35 Prozent aller verkauften Klaviere bei Yamaha Silent-Instrumente.<br />
Wegweisend ist auch das Disklavier, das vollkommen<br />
neue Möglichkeiten für die Musikpädagogik und -rezeption<br />
sowie fürs Entertainment eröffnet: Beim Spiel werden alle<br />
ausgelösten Tasten-, Hämmer- und Pedalbewegungen digital<br />
aufgezeichnet und können auf Knopfdruck wiedergegeben<br />
werden.<br />
Es gibt heute kein Unternehmen, dessen musikalisches Sor -<br />
timent so breit gefächert ist wie das von Yamaha. Zum Angebot<br />
zählen vom Flügel über das Klavier bis hin zum Digitalpiano<br />
und weiter über Entertainer-Keyboards und Synthesizer<br />
nahezu alle Tasteninstrumente. Auch Orchester- und Blas -<br />
instrumente stehen ebenso auf dem Programm wie Band -<br />
instrumente (Gitarre, Bass, Schlagzeug). Abgerundet wird<br />
das Spektrum durch Pro-Audio-Produkte – also Endstufen,<br />
Mischpulte und Klangprozessoren – sowie Heimkino- und<br />
Hi-Fi- Produkte.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1887; Mitarbeiter: europaweit etwa 800<br />
Produktsortiment: Klaviere, Flügel und Digitalpianos, Keyboards und Synthesizer, Gitarren und Bassgitarren, Drums<br />
Blech- und Holzblasinstrumente, Streichinstrumente, Konzertperkussion, Marching-Instrumente, Musikproduk tions-Tools,<br />
elektronische Unterhaltungsinstrumente, Audio und Video, Professional Audio, Kopfhörer, Apps<br />
de.yamaha.com
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:01 Seite 82<br />
82<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
SMB International und MBA Instruments: Planung, Konstruktion und<br />
Herstellung sowie weltweiter Vertrieb und Service von hochkomplexem<br />
Anlagenbau und robuster Füllstandmesstechnik<br />
SMB Group<br />
Zwei Marken – eine Idee: Die SMB Group ist mit SMB<br />
International und MBA Instruments eine führende Unternehmensgruppe<br />
im Bereich „Material Handling“. SMB International<br />
entwickelt und fertigt komplexe Beladesysteme, Abfüll anlagen,<br />
Palettierer, Fördertechnik, vollautomatische Lager systeme<br />
sowie Schiffsbeladeanlagen, während MBA Instruments<br />
innovative Messtechnik für Füllstand und Leitfähigkeit bereitstellt.<br />
Das weltweite Vertriebsnetz und die Zusammenarbeit mit inter -<br />
nationalen Partnern reicht weit über Europa hinaus. Regionalschwerpunkte<br />
liegen mit Bangladesch und Indien unter anderem<br />
in Asien. In Südamerika steht Brasilien im Fokus; in<br />
Europa sind es Polen, Bulgarien, die Ukraine und Tschechien.<br />
Das Angebot von SMB und MBA wird in über 40 Ländern<br />
vertrieben – so können Produktspezifikationen sehr schnell<br />
der regionalen Nachfrage entsprechend festgelegt werden.<br />
Die SMB Group hat sich bewusst für eine hohe Fertigungstiefe<br />
am Standort Quickborn entschieden. Durch die Eigen -<br />
konstruktion und -produktion mechanischer und elektrischer<br />
Baugruppen können Kundenwünsche schnell, gezielt und<br />
mit gleichbleibend hoher Qualität realisiert werden. Schon<br />
seit 1974 entwickelt SMB Förderanlagen; die ersten SMB<br />
Kompaktlager wurden 2003 produziert. Durch die Unter -<br />
nehmensgründung der MBA Instruments GmbH im Jahr<br />
2008 erweiterte sich das Angebot der SMB Group um die<br />
Füllstandmesstechnik. 2017 erfolgte mit Gründung der SMB<br />
Service GmbH ganz aktuell ein Ausbau des Angebots rund<br />
um Wartung und Reparatur komplexer Industriesysteme.<br />
Information<br />
Gründungsjahr SMB International: 1973; Gründungsjahr MBA Instruments: 2008<br />
Mitarbeiter SMB Group: 104<br />
Leistungsspektrum: Material Handling mit den Schwerpunkten Sondermaschinenbau, Beladesysteme, Förder- und Lagertechnik<br />
sowie Füllstand- und Leitfähigkeitsmessung<br />
www.smb-group.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:01 Seite 83<br />
83<br />
Peter Kölln GmbH & Co. KGaA<br />
„Für bessere Ernährung. Seit 1820“ – diesem Anspruch fühlt<br />
sich die Peter Kölln GmbH & Co. KGaA in besonderer Weise<br />
verpflichtet.<br />
Die Wurzeln des unternehmerischen Engagements reichen<br />
zurück bis ins Jahr 1795, als Hans Hinrich Kölln eine kleine,<br />
pferdegetriebene Grützmühle baute und die von Elmshorn<br />
nach Grönland auslaufenden Seefahrer mit Schiffszwieback<br />
versorgte. Neben dem Getreidehandel wurde in den folgenden<br />
Jahren die Verarbeitung des Hafers immer wichtiger,<br />
sodass heute Hafervollkorn-Erzeugnisse in großer Vielfalt ein<br />
ebenso klassisches wie innovatives Produktsortiment bilden.<br />
Mit den 1938 als Warenzeichen eingetragenen „Blütenzarten<br />
Köllnflocken“ in der blau-blauen Packung schuf Peter Kölln<br />
eine der bekanntesten deutschen Markenikonen.<br />
Sie sind bis heute ein Synonym für qualitativ hochwertige<br />
Haferflocken. Daneben wurden Müslis und traditionelle Cere -<br />
alien, aber auch Haferspezialitäten wie Schmelzflocken ® ,<br />
Kleieflocken und Instantflocken entwickelt. Zu den jüngsten<br />
Pro duktinnovationen gehören die Zarten Köllnflocken glutenfrei<br />
sowie Müsli-Riegel in fünf verschiedenen Geschmacks -<br />
richtungen.<br />
Im Jahr 2004 erwarb Kölln die Marken Biskin ® , Palmin ® , Livio ®<br />
und Becht’s ® ; außerdem wurden Pomps ® Kindergrieß und als<br />
Lizenzmarke Edelweiss ® Milchzucker in das Produktportfolio<br />
aufgenommen. Diese Diversifizierungsstrategie wurde 2014<br />
mit dem Kauf der Marke Mazola ® fortgesetzt.<br />
Das Unternehmen ist bis heute in Familienbesitz und wird von<br />
Dr. Christian von Boetticher geführt.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1820<br />
Mitarbeiter: 365<br />
Leistungsspektrum: Nährmittel der Marken Kölln, Biskin ® , Livio ® , Mazola ® , Palmin ® , Becht’s ® , Pomps ® und Edelweiss ®<br />
www.koelln.com
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:01 Seite 84<br />
84<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
oben: Das HansSchütt-Team am Standort in Halstenbek. Viele Mit -<br />
arbeiter sind seit über 15 Jahren dabei und deren Erfahrungsschatz<br />
die Stützpfeiler des langjährigen Erfolges des Unternehmens.<br />
links: Der Maschinenpark, der für die Verarbeitung der Kunstdärme benötigt<br />
wird, besteht ausschließlich aus Sonderanfertigungen und Eigenbauten.<br />
Die Automation der Prozesse ist zwar relativ hoch, jedoch ohne<br />
die Erfahrung und das geschulte Auge der Mitarbeiter geht es nicht.<br />
HansSchütt e.K. – Fachhändler für Kunstdärme und flexible Folien<br />
Das Unternehmen HansSchütt in Halstenbek ist aufgrund<br />
seiner Spezialisierung als Weiter ver arbeiter bundesweit der<br />
größte Händler auf dem Markt für Wursthüllen sowie Wurst -<br />
hüllen konfekt ionierung und führt das komplette Sortiment<br />
aller auf dem Weltmarkt relevanten Wursthüllen.<br />
Eine besondere Stärke des Unternehmens ist die konsequente<br />
Kundenorientierung: HansSchütt setzt jeden Kundenwunsch<br />
schneller und flexibler um als jeder andere Hersteller.<br />
Mit einem Neubau hat das Unternehmen seine Lager- und<br />
Produktionskapazitäten erheblich vergrößert und hält nun rund<br />
2,5 Mio. Meter unbedrucktes und bedrucktes Rohmaterial zur<br />
Weiterverarbeitung und Veredelung vor.<br />
Täglich werden in Halstenbek zwischen 200 000 und 250000<br />
Meter Wurst hüllen konfektioniert und weltweit versandt.<br />
Damit gehört HansSchütt zu den führenden Anbietern in<br />
Europa.<br />
Der Unternehmenserfolg ist nicht zuletzt zurückzuführen auf<br />
die jahrzehntelange Erfahrung und Marktkenntnisse, mit denen<br />
HansSchütt Kunden in der ganzen Welt überzeugt.<br />
Als In-Verkehr -Bringer von Primärverpackungen für die Lebens -<br />
mittel industrie muss sich auch die Firma HansSchütt den<br />
stetig steigenden Anforderungen bezüglich der Hygiene, Rück -<br />
verfolgbarkeit und Dokumentation stellen. Daher wurde das<br />
international anerkannte Management System BRC/IOP ein -<br />
ge führt, welches zum wiederholten Male vom TÜV Nord mit<br />
einem „A“ zertifiziert wurde.<br />
Auch setzt sich das Unternehmen HansSchütt aktiv für den<br />
schonenden Umgang mit den Ressourcen und für die Umwelt<br />
ein: So werden der Großteil der anfallenden Verpackung<br />
recycelt, auf dem Dach ist eine Fotovoltaikanlage montiert und<br />
die Pkw-Fahrzeugflotte besteht komplett aus Elektro -<br />
fahrzeugen.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1932; Mitarbeiter: 25<br />
Leistungsspektrum: Kunstdarm-Großhandel und -Konfektionierung; flexible Folien, Beutel und Tüten aus Polyethylen PE,<br />
Polypropylen PP, Cellophan; Zubehör usw.<br />
www.hans-schuett.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:01 Seite 85<br />
85<br />
Betriebsleiter Mehmet Sarioglu und sein gut ausgebildetes Team arbeiten mit höchsten Qualitäts- und Hygienestandards.<br />
Dimen GmbH: feinster Geschmack<br />
Die Dimen GmbH mit Sitz in Quickborn, <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>,<br />
2006 gegründet, ist heute einer der größten Hersteller und<br />
Lieferanten Norddeutschlands für feinste Döner-, Imbisswaren<br />
und Fleischprodukte. Zusätzlich verfügt unser mittelständisches<br />
Unternehmen über einen Abholmarkt.<br />
Auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern werden Kalbfleischund<br />
Hähnchen-Döner in höchster Qualität hergestellt. Unser<br />
strenges Qualitätsmanagement und im Hygiene manage ment<br />
der Einsatz von HACCP (Hazard Analytic Critical Control<br />
Point) ermög lichen höchste Standards. Ein externes Hygiene -<br />
institut und das ortsansässige Veterinäramt kontrollieren und<br />
überwachen uns zudem fortlaufend.<br />
Mit unseren Qualitätsprodukten (Dönerspieße, Fertigdöner,<br />
Feinkost, Getränken und Verpackungen), jahrelanger Erfahrung<br />
sowie zuverlässigem Service sind wir nicht nur als Lieferant,<br />
sondern auch als qualifizierter Ansprechpartner in der Gastronomiebranche<br />
gefragt.<br />
Unser Geschäftsführer Nurali Erdogan arbeitet mit seinem<br />
Team stets an der Verbesserung der Produkte und Herstellungsprozesse.<br />
Mit unserem flächendeckenden Vertriebsnetz erreichen wir<br />
Kunden in ganz Deutschland, Europa und Skandinavien.<br />
Be liefert werden unter anderem Restaurants, Imbisse, Schul -<br />
kantinen und Mensen.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 2006; Mitarbeiter: 52<br />
Leistungsspektrum: einer der größten Hersteller und Lieferanten Norddeutschlands für feinste Döner-, Imbisswaren und<br />
Fleischprodukte, zertifiziert<br />
Produkte: Convenience-Produkte, Feinkost, Trocken- und Tiefkühlprodukte, Verpackungsmaterial, Getränke<br />
Abholmarkt: Fertig-Döner (gegart), Feinkostartikel, Feinkostverpackung und Getränke<br />
www.dimen-gmbh.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:01 Seite 86<br />
86<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Sprühtrocknungsanlage im Lebensmittelwerk<br />
rechts: firmeneigene Qualitätskontrolle/Labor<br />
PANINKRET chem.-pharm. Werk GmbH<br />
PANINKRET chem.-pharm. Werk GmbH ist ein Familienunternehmen,<br />
das sich bereits seit der Gründung im Jahr 1947 auf tige Meierei wurde mit viel Engagement und Arbeitseinsatz zu<br />
70 Jahre enorm verändert und ist stetig gewachsen. Die eins-<br />
die Extraktion und Veredelung von tierischen und pflanzlichen einem modernen Produktionsunternehmen weiterentwickelt.<br />
Rohstoffen spezialisiert und sich auf diesem Sektor weltweit Der Produktionsstandort ist von ursprünglich einem Werk um<br />
einen Namen gemacht hat.<br />
ein weiteres für die Lebensmittelproduktion im Jahr 2011<br />
Die Verarbeitung der Rohstoffe erfolgt unter hohen Qualitätsstandards<br />
und mit speziell angewandten Verfahren, die es Produktionsstätte, die 2013 fertiggestellt wurde, bietet seither<br />
erweitert worden. Die Investition in den Bau einer dritten<br />
ermöglichen, die physiologische Zusammensetzung der ein - zusätzliche Kapazitäten.<br />
gesetzten Rohstoffe zu erhalten. Die Produkte, die zumeist Durch die enge Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern<br />
in Pulverform aber auch als Flüssigextrakte und Konzentrate konnten innovative Ideen in einzigartige Produkte einfließen.<br />
sowie Pasten hergestellt werden, finden in den verschiedensten<br />
Bereichen Verwendung. Insbesondere die Kosmetik-, mens hat einen außerordentlichen Stellenwert. So gelingt es<br />
Auch die marktorientierte Forschung innerhalb des Unterneh-<br />
Pharma-, Tierfutter- und die Nahrungsergänzungsmittel - immer wieder, neuartige Produkte in einem wettbewerbsträchtigen<br />
Umfeld zu etablieren.<br />
industrie zählen zu den etablierten Kunden. Darüber hinaus<br />
werden Lohnverarbeitungen und Auftragsextraktionen von Die stetige Entwicklung und der wachsende Qualitätsanspruch<br />
Produkten angeboten.<br />
tragen dazu bei, dass kontinuierlich neue Arbeitsplätze ent -<br />
Der Standort in Westerhorn hat sich während der letzten stehen, die überwiegend durch Nachwuchskräfte aus der<br />
Region besetzt werden.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1947; Mitarbeiter: 44<br />
Leistungsspektrum: Extraktion, Sprühtrocknung, Vermahlung, Mischungen, Lohnherstellung, Entwicklung<br />
www.paninkret.com
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:01 Seite 87<br />
87<br />
medac – regional verankert, weltweit für Ärzte und Patienten tätig<br />
Seit der Gründung 1970 in Hamburg widmet sich das Pharma -<br />
unternehmen medac der Unterstützung von Ärzten und<br />
Patienten bei der Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen.<br />
Der Start erfolgte mit der Entwicklung von Krebs -<br />
therapien. Dies ist nach wie vor einer der Eckpfeiler des<br />
Pharmaunternehmens, das heute mit mehr als 1200 Mitar -<br />
beitern in über 80 Ländern weltweit tätig ist.<br />
Die medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH,<br />
wie das Unternehmen mit vollem Namen heißt, ist stolz auf<br />
ihren Ursprung. Heute entwickelt, produziert und vertreibt<br />
medac neben Krebsmedikamenten ebenfalls Therapeutika<br />
für Rheuma, Schuppenflechte und Harnwegserkrankungen.<br />
Da für eine erfolgreiche Behandlung die richtige Diagnose<br />
entscheidend ist, liegt ein weiterer Schwerpunkt in der<br />
Entwicklung und Produktion diagnostischer Testsysteme. Mit<br />
dem Hauptsitz in Wedel, dem Logistikzentrum in Tornesch und<br />
Deutschland als Produktionsstandort, setzt medac zudem ein<br />
klares regionales Standortbekenntnis.<br />
Kein Patient ist wie der andere und dementsprechend unterschiedlich<br />
sind die Krankheitsverläufe und Therapieanforderungen.<br />
Neben der Herstellung etablierter Arzneimittel engagiert<br />
sich medac daher in der Neu- und Weiterentwicklung bedarfsgerechter<br />
Therapeutika. Ziel ist es, Betroffenen zunehmend<br />
wegweisende Individualtherapien zu ermöglichen. So bietet<br />
medac beispielsweise medizinische Nischenprodukte für<br />
seltene Erkrankungen und spezielle Darreichungsformen von<br />
Medikamenten an.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1970; Mitarbeiter: ca. 1200 weltweit, davon 1100 in Wedel und Tornesch<br />
Niederlassungen und Repräsentanzen: in über 80 Ländern weltweit<br />
Leistungsspektrum: Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Therapeutika und Diagnostika<br />
Erkrankungen, auf die sich medac unter anderem spezialisiert hat: Krebs- und Harnwegserkrankungen sowie Rheuma und<br />
Schuppenflechte<br />
www.medac.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:01 Seite 88<br />
88<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Oelckers GmbH & Co. Vertriebs KG – Hygiene für Profis<br />
Der Versorgungsspezialist Oelckers in Tornesch entwickelt<br />
Lösungen für die professionelle Beschaffung von Ge- und<br />
Verbrauchsmitteln. Industrie, Hotellerie, Gastronomie und<br />
medizinische Einrichtungen in und um Hamburg werden von<br />
Oelckers mit Produkten aus den Bereichen Reinigung, Hygiene,<br />
Arbeitsschutz und Verpackung umfassend versorgt.<br />
Seit 2014 befindet sich das Unternehmen am hochmodernen<br />
Logistikstandort im WEP-Gewerbegebiet. „Dieser Standort<br />
hat sich für uns als Großhändler bewährt, da wir die gesamte<br />
Region in und um die Hansestadt Hamburg versorgen. Da ist<br />
ein autobahnnaher Standort von großem Wert. Die über 90<br />
Mitarbeiter, die überwiegend aus der Region kommen, freuen<br />
sich über die modernen und optimal ausgestatteten Räumlichkeiten“,<br />
erläutert Niederlassungsleiter Thomas Voß.<br />
Im Jahr 1950 gründeten Helmut Wittrock und Helmut<br />
Uhlenwinkel das erste Unternehmen Wittrock & Uhlenwinkel.<br />
Den beiden Herren genügten für ihren erfolgreichen Geschäftsstart<br />
zwei Fahrräder, ein Anhänger, ein Lagerraum<br />
und ein Startkapital von je 1000 DM, um Seifen und Waschmittel<br />
an den Mann zu bringen.<br />
Mit Erfolg: Der Stammsitz in Bremen gilt heute als das Herz<br />
der Unternehmensgruppe mit Betrieben in Niedersachsen,<br />
Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Hamburg und<br />
Thüringen. 90 Mitarbeiter betreuen von der Hansestadt aus<br />
gewerbliche Kunden der Gastronomie, Hotellerie, Industrie<br />
und medizinischer Einrichtungen. Wittrock & Uhlenwinkel war<br />
eines der Gründungsmitglieder der igefa.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1950; Mitarbeiter: über 90; Produktsortiment: Reinigungs-, Desinfektions- und Pflegemittel (für Oberflächen<br />
und Gerätschaften als auch für den Körper), Wäscherei- und chemischer Reinigungsbedarf, Hygienepapiere, Reinigungsgeräte<br />
und -zubehör, maschinelle Reinigung und Ersatzteile, Entsorgungshilfen, Verpackungen, Einwegprodukte und Gastranomiebedarf,<br />
Verbrauchs- und Hilfsmittel des medizinischen Bedarfs, Arbeitsschutz/persönliche Schutzausrüstung, Büromaterialien<br />
www.igefa.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:01 Seite 89<br />
89<br />
Das Werksgelände der Nordmark Arzneimittel GmbH & Co. KG<br />
Willkommen bei Nordmark<br />
Nordmark ist ein international erfolgreicher und führender<br />
Spezialist für die Entwicklung, Produktion und Vermarktung<br />
von biologischen und biotechnologischen Wirkstoffen und<br />
Arzneimitteln – mittelständisch und inhabergeführt. Gegründet<br />
in Hamburg, wurde 1937 die erste Nordmark-Produktionsstätte<br />
in Uetersen eröffnet, zu der ein weiterer Werksteil auf<br />
der Moorreger Seite der Pinnau gehört.<br />
Wir bieten unseren Kunden nicht nur hochwertige Produkte,<br />
sondern auch pharmazeutische Dienstleistungen an: von der<br />
Durch führung klinischer Studien über die Entwicklung und<br />
Formulierung von Arzneimitteln bis zur Produktion und Qualitätskontrolle.<br />
Auch in den zukunftsträchtigen Bereichen der Biotechnologie<br />
und des Mikrobioms entwickelt Nordmark in Partnerschaften<br />
innovative Wirkstoffe. Die Verbindung von Tradition<br />
und Innovation machen uns dabei zu einem geschätzten<br />
Partner.<br />
Für den internationalen Markt produzieren wir das hochwirksame<br />
Pankreatin, das auch den strengen arzneimittelrecht lichen Anforderungen<br />
der Zulassungsbehörden (so u. a. der amerikanischen<br />
FDA) genügt. Es wird eingesetzt bei Erkrankungen des Magen-<br />
Darm-Traktes als Ersatz für fehlende Pankreasenzyme. Ein wei -<br />
teres Nordmarkprodukt, das Enzym Kollagenase, wird bei der<br />
Wund heilung zur Wiederherstellung von geschädigtem Körper -<br />
gewebe eingesetzt. Nordmark ist außerdem mit einigen eigenen<br />
Arzneimitteln im deutschen Markt aktiv. Eine Besonderheit ist unsere<br />
Schlangenfarm: Aus dem Gift der Malaiischen Grubenotter<br />
isolieren wir den Wirkstoff Ancrod, der die Blutgerinnung hemmt<br />
und derzeit in eigener klinischer Studie in der Indikation Hörsturz<br />
untersucht wird. Unser Erfolg basiert in außerordentlichem Maße<br />
auf der Expertise und Innovationskraft unserer 500 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Wir legen daher großen Wert auf Ausbildung<br />
und Qualifikation – ab 2018 in elf Ausbildungsberufen.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1927; Mitarbeiter: rund 500, ab 2018: 27 Auszubildende in 11 Ausbildungsberufen<br />
Leistungsspektrum: Entwicklung, Produktion und Vermarktung von biologischen und biotechnologischen Wirkstoffen und<br />
Arzneimitteln, klinische Studien<br />
Produkte: Pankreatin, Kollagenase, Pankreatan ® , Enzynorm ® f und Thrombophob ®<br />
www.nordmark-pharma.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:02 Seite 90<br />
90<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Firmensitz in Elmshorn<br />
Mehrgenerationenquartier Henry-Dunant-Ring in Elmshorn<br />
Wohnungsbaugesellschaft m.b.H. Th. Semmelhaack<br />
Seit über 35 Jahren steht der Name SEMMELHAACK für<br />
hochwertigen Wohnungsbau und eine werterhaltende Objektbetreuung.<br />
Der Stammsitz des inhabergeführten Unternehmens<br />
ist in Elmshorn, eine Niederlassung befindet sich in<br />
Potsdam. Das bundesweite Portfolio umfasst zurzeit rund<br />
20 000 Wohnungen, über 40 Sozialimmobilien und zahlreiche<br />
Handels- und Gewerbeimmobilien. Mit eigenen Projektentwicklungen<br />
und einer professionellen Immobilienverwaltung<br />
wird das Portfolio ständig erweitert. Einen der beiden Schwerpunkte<br />
bildet der Geschosswohnungsbau. Moderne Grundrisse<br />
und eine ökologische Bauweise nach neuesten energetischen<br />
Standards prägen den Baustil des SEMMELHAACK Wohnungsunternehmens<br />
seit Jahren. Der Fokus liegt darauf, allen Bevölkerungsgruppen<br />
hochwer tigen, bezahlbaren Wohnraum<br />
nach durchdachten Konzepten anzubieten.<br />
Im Mittelpunkt steht außerdem der Bereich Sozialimmobilien,<br />
insbesondere Altenpflegeeinrichtungen. Das Unternehmen<br />
verfügt hier über eine mehr als 15-jährige Erfahrung. Dieses<br />
fundierte Know-how spiegelt sich wider in modernen Einrichtungen<br />
mit hoher Wohnqualität. Darüber hinaus sind seniorengerechte,<br />
barrierefreie Wohnungen mit Service- und Betreu ungs -<br />
angeboten entstanden.<br />
Das SEMMELHAACK Wohnungsunter nehmen ist auch<br />
über das Tochterunternehmen DSG Deutsche Seniorenstift<br />
Gesellschaft als Betreiber von Altenpflege einrichtungen tätig.<br />
Die DSG bietet Service-Wohnen, betreute Wohngemein -<br />
schaften und stationäre Pflegezentren auf hohem Qualitäts -<br />
niveau an.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1978; Mitarbeiter: 220; Standorte: Elmshorn, Potsdam<br />
Leistungsspektrum: hochwertiger Wohnungsbau für den eigenen Bestand (neueste energetische Standards),<br />
Projektentwicklungen, professionelle Immobilienverwaltung, Objektbetreuung<br />
Stiftung: Seit dem 1. Juni 2016 hält die Theodor Semmelhaack Familienstiftung große Teile des Gesamtportfolios.<br />
www.semmelhaack.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:02 Seite 91<br />
91<br />
Crown Technologies GmbH<br />
Seit ihrer Gründung zählt die Crown Technologies GmbH<br />
in Rellingen zu den innovativsten Anbietern von Premium-<br />
Geldgewinnspielgeräten in Deutschland.<br />
Gemeinsam mit der Tochtergesellschaft Hirscher Money -<br />
systems GmbH werden außerdem zukunftsweisende Geldwechselautomaten<br />
und Cash-Management-Lösungen für<br />
Spielhallen, internationale Casinos und Sportwettlokale<br />
ent wickelt, pro duziert und vertrieben. Dabei haben hohe<br />
Qua litätsstandards in allen Unternehmensbereichen oberste<br />
Priorität.<br />
Auch Ausbildung wird bei Crown Technologies großgeschrieben<br />
und Know-how im eigenen Hause aufgebaut. Junge<br />
Menschen können bei Crown Lehren in verschiedenen<br />
Berufen absolvieren wie zum Beispiel als Industriekaufmann<br />
und -frau und als Fachkraft für Lagerlogistik. Darüber hinaus<br />
bietet das Technologieunternehmen Praktika in der Produktion<br />
zum beruflichen Ein stieg für Flüchtlinge.<br />
Seit Jahren unterstützt Crown diverse Projekte für Kinder und<br />
Jugendliche vorrangig in der Region. Neben verschiedenen<br />
Sport-Sponsoring-Aktivitäten fördert Crown kontinuierlich den<br />
Verein „Arche e. V.“ für benachteiligte Jugendliche sowie den<br />
„Wendepunkt e. V.“, eine interdisziplinäre Trauma-Ambulanz für<br />
Westholstein.<br />
Auch unterstützt Crown als Hauptsponsor das Integrations -<br />
projekt „Durchboxen und Ankommen“ für geflüchtete<br />
Menschen und ist Mitglied der bundesweiten Initiative der<br />
deutschen Wirtschaft zur Integration von Flücht lingen „Wir<br />
zusammen“.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 2007; Mitarbeiter: ca. 130<br />
Leistungsspektrum: Entwicklung und Produktion von Premium-Geldgewinnspielgeräten;<br />
Entwicklung, Produktion und Vertrieb von intelligenten Geldwechselsystemen für die Geldspielbranche<br />
Produkte: Premium-Geldgewinnspielgeräte, Geldwechselsysteme<br />
Zertifizierungen: DIN EN ISO 9001:2008 und 50001:2011<br />
www.crown-tec.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:03 Seite 92<br />
92<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Wolfgang Henkel, geschäftsführender Gesellschafter, erläutert die vielen<br />
Vorteile von CSG-Kassenautomaten.<br />
rechts: Egal welche Geldvolumen Sie bewegen – wir haben den Kassenautomaten<br />
für Ihren Bedarf, maßgeschneidert und mit praxiserprobten<br />
Schnittstellen.<br />
CSG Systems GmbH – smart ideas that work for you<br />
Die CSG Systems GmbH zählt zu den führenden Anbietern<br />
von vollautomatischen, innovativen Kassenautomaten, Geldwechsel-<br />
und Zahlungssystemen sowie komplexen Softwarelösungen<br />
für das Geldmanagement. Unser Unternehmen realisiert<br />
maßgeschneiderte Kassenautomatenlösungen, die unter<br />
anderem bei Landkreisen, Kommunen, Zulassungsstellen, sonstigen<br />
Behörden, Energie versorgern, im Gesundheits wesen und<br />
in der Abfallwirtschaft, zum Beispiel bei Recycling- oder Wertstoffhöfen,<br />
erfolgreich im Einsatz sind. Im Vordergrund<br />
stehen dabei die individuellen Anforderungen unserer Kunden –<br />
sowohl im Handling als auch bei der Anbindung an vorhandene<br />
Schnittstellen der kundeneigenen ERP-Systeme. Von<br />
der Planung über die Umsetzung bis hin zur Wartung bieten<br />
wir umfassende und kompetente Beratung und Betreuung.<br />
Als ehemaliger Unternehmensbereich der Crown Technologies<br />
GmbH basiert die CSG Systems GmbH auf dem Know-how<br />
eines über 100 Jahre alten Automatenunternehmens.<br />
Die umfangreiche Erfahrung im Bereich der Zahlungssysteme<br />
wurde seitdem fortwährend weiterentwickelt und stellt heute<br />
die sichere Basis für die Qualität unserer Produkte dar.<br />
Ob mit Bargeld, bargeldlos per EC-/Kreditkarte oder mit NFC-<br />
Technologie (Zahlung über Smartphone usw.), unsere CSG<br />
Systems-Kassenautomaten übernehmen mühelos die Abwicklung<br />
Ihres Zahlungsverkehrs. Profitieren auch Sie von den<br />
Vorteilen, die unsere Systeme Ihrem Unternehmen bieten.<br />
CSG Systems GmbH ist zudem zertifiziert nach der Qualitätsmanagementnorm<br />
ISO 9001:2008.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 2012; Mitarbeiter: 23<br />
Leistungsspektrum: individuelle Lösungen zur Automatisierung des Zahlungsverkehrs; innovative Kassenautomaten;<br />
vollautomatische Zahlungssysteme; unterschiedlichste Einsatzgebiete, zum Beispiel Recycling- oder Wertstoffhöfe, Landkreise,<br />
Kommunen, Zulassungsstellen, sonstige Behörden, Bibliotheken u.v.m.; Umsetzung von individuellen Anforderungen;<br />
umfassende und kompetente Beratung und Betreuung; Planung, Umsetzung und Wartung<br />
www.csg-systems.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:03 Seite 93<br />
93<br />
oben: Mit unseren Heizkesseln können Sie Gebäudeflächen von ca. 100<br />
bis 500 Quadratmetern je nach Kesselmodell beheizen.<br />
links: Umweltfreundlich Heizen und gleichzeitig ein tolles Wohngefühl.<br />
Die Kamin-Holzvergaser HV-W/H sind leistungsstark und verfügen über<br />
die moderne Technik eines wasserführenden Zentralheizkessels.<br />
KÜNZEL Heiztechnik GmbH – modern und energieeffizient heizen<br />
KÜNZEL ist ein Familienunternehmen in vierter Generation. Das Familiäre spiegelt sich auch in unserem Team wider.<br />
Unsere Produkte und unsere Kompetenz überzeugen seit über Dank unserer langjährigen Mitarbeiter und innovativ-enga -<br />
100 Jahren durch Qualität und Beständigkeit.<br />
gierten Nachwuchskräfte entsteht wertvolles Know-how und<br />
Als einer der ersten Serienhersteller von Holzvergaserkesseln eine ausgewogene Atmosphäre.<br />
sind wir mit unserer Verbrennungstechnologie seit Jahrzehnten<br />
etabliert. Unseren Kunden können wir einen hohen Stan-<br />
Dauerausstellung, die Sie nach Terminvereinbarung besuchen<br />
Wir haben in unserer Unternehmenszentrale in Prisdorf eine<br />
dard an Materialqualität und Verarbeitung bieten, die wir durch können. Weitere Dauerausstellungen finden sich auf unserer<br />
eine zu 100 Prozent in Deutschland befindliche Produktion Homepage unter „Ausstellungen“. Oder buchen Sie Ihren<br />
sicher stellen.<br />
persönlichen Heizlehrgang mit einem unserer Servicetechniker.<br />
Bei uns finden Sie hochwertige Produkte zum Heizen mit Lernen Sie im Rahmen dieser Schulung, Ihren KÜNZEL-<br />
Biomasse: effiziente KÜNZEL-Holzvergaserkessel, innovative Heizkessel richtig zu bedienen und selbstständig zu warten.<br />
und elegante Kamin-Holzvergaserkessel, den traditionellen Kommen Sie dadurch in die Situation der Unabhängigkeit<br />
PA-KÜ-Heizungsherd und viele andere bewährte KÜNZEL- und ergattern Sie entsprechendes Know-how. Kurz gesagt:<br />
Produkte …<br />
Wir freuen uns darauf, Sie mit unserem Kundenservice und<br />
unserer persönlichen Beratung zu überzeugen.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1910; Mitarbeiter: 20<br />
Leistungsspektrum: Holzvergaserheizkessel, Kamin-Holzvergaserheizkessel, Pelletheizkessel, Ölbrennwertkessel RL-B,<br />
Doppel-Heizkessel-Holzvergaser-Öl, Heizungsherd PG für Holz, Kompakt-Heizzentrale Öl, Standspeicher, Puffer- und Hygiene-<br />
Kombipuffer, Zubehör, bewährte Systempakete<br />
www.kuenzel.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:03 Seite 94<br />
94<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Das Handwerk –<br />
bedeutende Wirtschaftskraft<br />
Norbert Lanz / Claudia Mohr<br />
Handwerk ist weit mehr als nur mit den<br />
Händen arbeiten. Handwerk ist vielschichtig,<br />
abwechslungsreich, traditionell und zugleich<br />
innovativ.<br />
Was vor langer Zeit mit einem Steinrad begann,<br />
hat sich beispielsweise zur Elektro -<br />
mobilität verändert. Heute kann man aus der<br />
Entfernung nicht nur die Heizung zu Hause<br />
anstellen oder die Rollläden hoch- und runter -<br />
fahren. Eine Smart Home vernetzte Wohnung<br />
ist nichts Besonderes mehr. Handwerk und<br />
Technik sind eng miteinander verbunden.<br />
Trotzdem gibt es auch noch gute alte Traditionen,<br />
die sich an die Bedürfnisse der heutigen<br />
Welt angepasst haben. So kannten die Bäcker<br />
vergangener Jahrzehnte beispielsweise noch<br />
kein glutenfreies Brot.<br />
Das, was sich bewährt hat, wird fortgeführt.<br />
Dort, wo Veränderungen sinnvoll sind, setzt<br />
das Handwerk sie um. Ziel des Handwerks ist<br />
es, kundenorientierte und nachhaltige Lösungen<br />
für verschiedenste Problemstellungen zu<br />
finden. Das Handwerk stößt Entwicklungsprozesse<br />
an und führt neue Produkte bis<br />
hin zur Marktreife. Unsere Meisterbetriebe<br />
(re)agieren auf qualitativ hohem Niveau flexibel,<br />
passen sich kreativ und verantwortungsvoll<br />
dem wirtschaftlichen Wandel umgehend<br />
an und werden so den gewachsenen Ansprüchen<br />
der Verbraucher nach individuellen<br />
Dienstleistungen beim Friseur, beim Tischler,<br />
Maurer . . . gerecht.<br />
Handwerk definiert sich nicht nach Umsatz<br />
und Anzahl der Beschäftigten, sondern nach<br />
der fachlichen Qualifikation und den spezi -<br />
ellen Dienstleistungs- und Produktangeboten.<br />
Hier arbeiten Menschen für Menschen. Generationen<br />
von Handwerkern haben so erfolgreich<br />
gearbeitet und sorgen dafür, dass dies<br />
auch in Zeiten des Fachkräftemangels bleiben<br />
kann.<br />
Unser Wirtschaftszweig ist für Jung und Alt<br />
attraktiv, für jeden Schulabschluss gibt es Einsatzmöglichkeiten<br />
und Karrierechancen. Dies<br />
zeigen Differenzierung, Flexibilisierung und<br />
Spezialisierung. Das gilt genauso für den, der<br />
ein Studium an eine Ausbildung anschließen<br />
möchte oder der dem Gesellenbrief die Meisterprüfung<br />
folgen lässt, um einmal Betriebsleiter<br />
zu werden oder sich als Meister selbstständig<br />
zu machen. Zudem ebnet das Bestehen der<br />
Meisterprüfung zugleich den Weg für den<br />
beruflichen Hochschulzugang. Generalisten<br />
werden ebenso benötigt wie Spezialisten.<br />
Lebenslanges Lernen ist für unsere Betriebe<br />
eine Selbstverständlichkeit und Ausdruck<br />
ihrer Qualitätsarbeit.<br />
Die Meisterbetriebe des Handwerks bilden<br />
95 Prozent des Nachwuchses aus. Sie sind<br />
damit nicht nur größter Arbeitgeber und Ausbilder,<br />
sondern übernehmen auch eine wichtige<br />
Verantwortung in der und für die Region.<br />
Das Handwerk im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> ist vorwiegend<br />
mittelständisch geprägt und inhaber -<br />
geführt – die Inhaber bringen sich aktiv in<br />
gesellschaftliche Organisationen ein. Sie sind<br />
starke Einmannbetriebe oder haben motivierte<br />
und leistungsorientierte Mitarbeiter innen<br />
und Mitarbeiter. Sie sorgen mit viel Herz und<br />
Hand, aufgeschlossen für neue Techniken<br />
und Technologien dafür, dass Kundenwünsche
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:03 Seite 95<br />
95<br />
Wohlmeier GmbH<br />
In den über 20 Jahren seines Bestehens ist aus dem Ein-Mann-<br />
Handwerksbetrieb unter der Geschäftsführung von Mike<br />
Wohlmeier ein am Markt gut situiertes Handwerksunter neh men<br />
mit einem 20-köpfigen Mitarbeiterteam geworden. Wir sind<br />
ein kompetenter Berater rund um Bodenbeläge aller Art. Aber<br />
wir beraten nicht nur, wir planen mit Ihnen gemeinsam Ihren<br />
neuen Bodenbelag und verlegen diesen natürlich ebenso fach -<br />
gerecht. Wir sind kompetente Partner für die Ausführung<br />
hochwertiger Bodenbelagsarbeiten mit Fertigparkett, Schleifarbeiten,<br />
Laminat, Teppich, Linoleum und PVC. Individuelle<br />
Beratung, professionelle Planung und Ausführung sowie ein<br />
hohes Maß an Zuverlässigkeit und Kundenzufrieden heit zeichnen<br />
unsere Arbeit aus und sind der Schlüssel unseres Erfolges.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1996; Mitarbeiter: 20<br />
Leistungsspektrum: Beratung, Planung, Verlegung, Verkauf – Fertigparkett, Schleifarbeiten, Laminat, Gummibeläge, Teppich,<br />
Linoleum, Rohholz, Designbeläge, PVC<br />
www.wohlmeier-bodenbelaege.de<br />
erfüllt werden. Somit leben viele Menschen<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> in, vom und für das Handwerk.<br />
Als <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft Westholstein betreuen<br />
wir im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> die bei uns ansässigen<br />
Innungen, sind aber auch Ansprechpartner<br />
für andere Handwerksbetriebe, die<br />
kreisweit ihren Sitz haben. Wir stehen un seren<br />
Innungsbetrieben mit Rat und Tat zur Seite,<br />
beraten sie in wirtschaftlichen Fragen, er -<br />
teilen Auskünfte im Tarifrecht und vertreten<br />
unsere Innungsmitglieder vor den Arbeitsund<br />
Sozialgerichten.<br />
Für die Zukunft ist das Handwerk gut gerüstet<br />
– die <strong>Pinneberg</strong>er Handwerker sind für ihre<br />
Kunden da – ganz im Sinne der Imagekam -<br />
pagne des deutschen Handwerks: Das Handwerk.<br />
Die Wirtschaftsmacht. Von Nebenan. |<br />
Information<br />
Innungen der <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft West -<br />
holstein im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
– Baugewerbe-Innung Westholstein für die<br />
<strong>Kreis</strong>e <strong>Pinneberg</strong> und Steinburg<br />
– Dachdecker-Innung der <strong>Kreis</strong>e <strong>Pinneberg</strong> und<br />
Steinburg<br />
– Elektro-Innung für den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
– Friseur-Innung der <strong>Kreis</strong>e <strong>Pinneberg</strong> und<br />
Steinburg<br />
– Innung des Kraftfahrzeuggewerbes für den<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
– Innung des Metallhandwerks für den <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong><br />
– Innung für Sanitär- und Heizungstechnik für<br />
den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
– Landesinnung für das Textilreinigungsgewerbe<br />
Schleswig-Holstein<br />
– Maler- und Lackierer-Innung für den <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong><br />
– Tischler-Innung für den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:03 Seite 96<br />
96<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Adern der Wirtschaft –<br />
Straße, Wasser, Schiene, Glasfaser<br />
Claudius Mozer / Klaus Perthen<br />
Spricht man von Infrastrukturen, so weckt<br />
dies Assoziationen zum Menschen, dessen<br />
Blutkreislauf durch ein ausgeklügeltes Adersystem<br />
zirkuliert, das die infrastrukturelle<br />
Basis für das Funktionieren des gesamten<br />
Organismus darstellt. Ganz ähnlich verhalten<br />
sich Funktionsweise und Bedeutung der Verkehrsinfrastrukturen.<br />
So bestehen die Lebensadern<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> aus einem komplexen,<br />
arbeitsteilig organisierten Geflecht<br />
unterschiedlichster Straßen-, Schienen- und<br />
Wasserwege als infrastrukturelle Basis für alle<br />
verkehrlichen Ausprägungen menschlichen<br />
Wirkens.<br />
Die bedeutendsten verkehrlichen Adern sind<br />
die Autobahnen 7 Flensburg–Quickborn–<br />
Hamburg und 23 Heide–Elmshorn–<strong>Pinneberg</strong>–Hamburg;<br />
diese werden perspektivisch<br />
von der Autobahn 20 ergänzt, die aus Lübeck<br />
kommend in Ost-West-Richtung durch den<br />
äußersten Norden des <strong>Kreis</strong>es verlaufen, bei<br />
Glückstadt die Elbe queren und die sehr stark<br />
frequentierten Autobahnen 7 und 23 entlasten<br />
wird. Dazu kommen die Schienenstrecken<br />
Westerland/Kiel–Elmshorn–<strong>Pinneberg</strong>–<br />
Hamburg sowie Neumünster–Quickborn–<br />
Hamburg.<br />
Hier spielt sich der dominierende Teil des<br />
Verkehrsgeschehens in Form konzentrierter,<br />
axial auf das Zentrum der Metropolregion<br />
Hamburg ausgerichteter Verkehrsströme ab.<br />
Diese Verkehrsachsen, die zugleich Siedlungsachsen<br />
sind, vereinen den überwiegenden<br />
Teil der zentralen Orte und damit der <strong>Kreis</strong> -<br />
bevölkerung auf sich; sie werden durch ein<br />
engmaschiges Netz aus Bundes-, Landes-,<br />
<strong>Kreis</strong>- und Gemeindestraßen fein erschlossen<br />
und mit den axialen Hauptschlagadern des<br />
Verkehrs vernetzt. Wasserseitig verzeichnet<br />
der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> entlang der Elbe sowie an<br />
Krückau und Pinnau diverse Sportboothäfen<br />
mit wichtiger Bedeutung für Tourismus, Freizeit<br />
und Naherholung. Zudem verfügt Wedel<br />
über drei Linienschiffsverbindungen mit entsprechender<br />
Bedeutung: die Lühe-Schulau-<br />
Fähre ins Alte Land sowie im Sommerhalbjahr<br />
den Halunder Jet nach Helgoland und<br />
den Elb-Hüpfer Hamburg–Wedel. Die Pinnau<br />
ist überdies von Bedeutung für den Wirtschaftsverkehr<br />
zur Belieferung der Papier -<br />
fabrik in Uetersen.<br />
Damit verfügt der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> in der Tat<br />
über erstklassige infrastrukturelle Lebensadern.<br />
Besonders fein verästelt sind diese<br />
Adern im Bereich der gemeindlichen Wege<br />
und Straßen. Diese werden sorgsam gehegt<br />
und gepflegt vom Wegeunterhaltungsverband,<br />
kurz WUV. Dieser ist als Zweckverband dem<br />
Amt Rantzau angegliedert und betreut rund<br />
1100 Straßen und Wege mit rund 900 Kilo -<br />
metern Länge – und hat immer mehr zu tun:<br />
Das Verkehrsaufkommen steigt, und unter<br />
anderem in der Landwirtschaft werden vermehrt<br />
größere Fahrzeuge eingesetzt. Schlaglöcher,<br />
ausgefahrene Randstreifen, Risse im<br />
Asphalt, bröckelnde Betonspurbahnen – all das<br />
haben die Experten vom WUV genau im Blick.<br />
Fortsetzung Seite 99
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:03 Seite 97<br />
97<br />
Uetersen, naturnahe Gestaltung „Heidgraben“ während (Bild oben) und<br />
ca. ein Jahr (Bild links) nach der Bauausführung<br />
Ingenieurbüro Lenk + Rauchfuß GmbH, Beratende Ingenieure VBI<br />
Die Ingenieurbüro Lenk + Rauchfuß GmbH, Beratende<br />
Ingenieure VBI, aus Rellingen ist seit mehr als 50 Jahren im<br />
Bereich des kommunalen Tief- und Straßenbaus überregional<br />
tätig. In dieser Zeit wurde eine Vielzahl von Projekten aus den<br />
Bereichen kommunale Abwasserentsorgung, Wasserversorgung,<br />
naturnaher Gewässerausbau, Erschließung von Wohnbau-<br />
und Gewerbegebieten, Innerstädtische Sanierungs -<br />
maßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung, Neu- und<br />
Umbau von Sportanlagen und diverse Straßenbaumaßnahmen<br />
an Bundes-, Landes- und <strong>Kreis</strong>straßen sowie kommunaler<br />
Straßen erfolgreich bearbeitet.<br />
Gegründet wurde das Büro von den beiden Ingenieuren<br />
Günter Lenk und Lothar Rauchfuß im Jahr 1964. Seit 2004<br />
wird die Gesellschaft in zweiter Generation von Michael<br />
Ahrens und Wolfgang Rauchfuß mit wenigen, aber sehr<br />
erfahrenen und engagierten Spezialisten geführt. Die besonderen<br />
Stärken eines kleinen Mitarbeiterteams bilden von<br />
Anfang an die Basis für die erfolgreiche Positionierung am<br />
Markt und die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit kom -<br />
munalen und privaten Auftraggebern.<br />
Lenk + Rauchfuß sind Mitglied in folgenden Verbänden:<br />
– VBI (Verband Beratender Ingenieure)<br />
– DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />
und Abfall e. V.)<br />
– DVGW (Deutscher Verein Gas- und Wasserfaches e. V.)<br />
– BWK (Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft<br />
und Kulturbau e. V.)<br />
– VSB (Verband zertifizierter Sanierungs-Berater für Ent -<br />
wässerungssysteme e. V.)<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1964; Mitarbeiter: 6<br />
Leistungsspektrum: Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung von Ingenieurleistungen in den Bereichen Abwasserent -<br />
sorgung, Kanalsanierung, Kanalkataster, Wasser- und Gasversorgung, Wasserbau und Gewässerrenaturierung, Straßenbau,<br />
Erschließungen, allgemeiner Tiefbau, Sport- und Freizeitanlagen sowie Baukoordination für Sicherheits- und Gesundheitsschutz<br />
www.lenk-rauchfuss.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:03 Seite 98<br />
98<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Auf dem Betriebshof Uetersen befinden sich unter anderem die Leitstelle,<br />
die Werkstatt und die Verwaltung. Hier haben zurzeit auch alle Linienbusse<br />
ihren Standort.<br />
Bild links: zwei Busse der neuesten Generation mit Hybridantrieb<br />
KViP <strong>Kreis</strong>verkehrsgesellschaft in <strong>Pinneberg</strong> mbH<br />
Im Dezember 1993 wurde die Bussparte der traditionsreichen<br />
Uetersener Eisenbahn AG aus dem Unternehmen heraus -<br />
gelöst und die <strong>Kreis</strong>verkehrsgesellschaft in <strong>Pinneberg</strong> mbH<br />
(KViP) gegründet. Gesellschafter der KViP sind der <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong> sowie die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein<br />
GmbH (VHH).<br />
Die <strong>Kreis</strong>verkehrsgesellschaft in <strong>Pinneberg</strong> mbH ist mit zurzeit<br />
rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 32 Bussen<br />
ein mittelständisches Nahverkehrsunternehmen mit Sitz in<br />
Uetersen. Die KViP ist Partner im Hamburger Verkehrsverbund<br />
(HVV), dessen Verkehrsgebiet tariflich weit in die<br />
Umlandkreise der Hansestadt hineinragt und zum Beispiel<br />
das gesamte Gebiet des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> abdeckt. Mit ihren<br />
Mitarbeitern erbringt die KViP einen Großteil des ÖPNVs im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> und im westlichen Hamburger Stadtgebiet.<br />
Bei Kundenbefragungen des HVV über die Zufriedenheit mit<br />
dem Nahverkehr und dem Service erhält die KViP durch das<br />
Engagement ihrer Mitarbeiter seit Jahren sehr gute Noten.<br />
Mit ihrem umfassenden Angebot, Rundumservice und moderner<br />
Technik setzt die KViP nicht nur Zeichen, sondern bietet<br />
ein vertrauensvolles Miteinander, Respekt, Fairness und<br />
Verantwortung als zuverlässiger Partner für den öffentlichen<br />
Personennahverkehr (ÖPNV) im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>.<br />
Die Leistungen der KViP werden von öffentlichen Auftrag -<br />
gebern bestellt. Dazu zählen der HVV, Städte, Kommunen,<br />
<strong>Kreis</strong>e, Schulen usw. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember<br />
2017 wird die KViP auch den Stadtverkehr Elmshorn mit<br />
15 neuen MAN-Solofahrzeugen mit Klimaanlage sowie einem<br />
Gelenkbus bedienen.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1993; Mitarbeiter: rund 70 aus zehn verschiedenen Nationen<br />
Leistungsspektrum: Heute befördert die KViP etwa 3 Millionen Fahrgäste pro Jahr. Sie bietet Beförderungsleistungen auf<br />
12 Linien. Das Bedienungsgebiet erstreckt sich von Wedel, über Uetersen/Tornesch bis Elmshorn und von der Haseldorfer<br />
Marsch über <strong>Pinneberg</strong>, Barmstedt bis nach Norderstedt.<br />
www.kvip.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:04 Seite 99<br />
99<br />
Im Jahr 1967 mit 39 Gemeinden gegründet,<br />
konnte der Verband im Jahr 2017 Jahr auf eine<br />
50-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken.<br />
Im WUV sind heute 38 Gemeinden zusammengeschlossen.<br />
Dies hat den Vorteil, dass nicht<br />
jede Gemeinde das Know-how vorhalten<br />
muss. Außerdem können bei gemeinsamer<br />
Ausschreibung und Vergabe aufgrund der<br />
größeren Flächen von zurzeit 2,7 Millionen<br />
Quadratmetern bessere Konditionen erzielt<br />
werden. Damit werden Steuergelder kostenbewusst<br />
eingesetzt. Die jährlichen Unterhaltungskosten<br />
zahlen die Mitgliedsgemeinden;<br />
auf Antrag gibt es jährlich noch einen Landeszuschuss.<br />
Durch ein gerechtes Verteilungssystem<br />
ist dafür gesorgt, dass jeder Beitragszahler<br />
die Leistungen in Höhe seiner Ausgaben erhält.<br />
Die systematische Bearbeitung der Unter -<br />
haltungsaufgaben dient dem Erhalt des Infrastrukturvermögens<br />
der Gemeinden im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong>. Diese kostenoptimierte Vorgehensweise<br />
betrifft nicht nur die Bündelung<br />
der Maßnahmen über Gemeindegrenzen hinweg,<br />
sondern auch den Einsatz von moderner<br />
IT-Technik mittels Datenbanken und Geo -<br />
daten. Mit der datenbankgestützten Bestandsverwaltung<br />
geht der WUV einen weiteren<br />
Schritt, um für die Zukunft gerüstet zu sein.<br />
Doch jedes noch so leistungsfähige Adernetz<br />
kann nur eine bestimmte Durchflussmenge<br />
bewältigen – wird diese überschritten, kommt<br />
es zu Stauungen. Aufgrund einer seit Jahren<br />
anhaltenden Phase kontinuierlich zunehmender<br />
Straßenverkehrsvolumina häufen<br />
Auch schnelle „Datenautobahnen“<br />
sind für die Zukunftsfähigkeit<br />
einer jeden Stadt und Gemeinde<br />
als Wohn- und Gewerbestandort<br />
unverzichtbar.
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:04 Seite 100<br />
100<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
sich diese Erscheinungen, insbesondere auf<br />
den Hauptschlagadern des <strong>Kreis</strong>es. Und da<br />
die Flächenreserven für entlastende Verkehrsprojekte<br />
knapp und deren Ökobilanzen<br />
zudem problematisch sind, müssen alter -<br />
native Wege gefunden werden. Deshalb ist ein<br />
konsequenter Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
(ÖPNV) schon seit vielen<br />
Jahren integraler Bestandteil der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>er<br />
Verkehrspolitik. Zahlreiche offensive<br />
Fahrplanmaßnahmen auf diversen Bus- und<br />
Bahnlinien 1 haben die ÖPNV-Attraktivität insgesamt<br />
kontinuierlich gesteigert. Stetig wachsende<br />
Nachfragezahlen belegen dies. So stieg<br />
die ÖPNV-Gesamtnachfrage im <strong>Kreis</strong>gebiet<br />
von 2008 bis 2016 um 13,5 Prozent von 33,4<br />
auf 37,9 Mio. Nutzer/-innen pro Jahr. Zudem<br />
drückt sich die erfolgreiche ÖPNV-Politik des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> auch im Anteil des ÖPNV<br />
am Verkehrsmarkt aus, der mit über 10 Prozent<br />
den Spitzenplatz unter den <strong>Kreis</strong>en in<br />
Schleswig-Holstein belegt und zudem vor<br />
zwei kreisfreien Städten liegt.<br />
zählt auch und gerade die Reduzierung von<br />
CO 2 -Emissionen zu seinen großen Stärken.<br />
Für die Zukunft gilt es, diesen ganzheitlicharbeitsteiligen<br />
Ansatz intelligent weiterzu -<br />
entwickeln; Schritte in diese Richtung werden<br />
bereits unternommen. So wird die emissionsfreie<br />
E-Mobilität im Bus-ÖPNV Einzug halten<br />
und erheblichen ökologischen Nutzen ent -<br />
falten. Darüber hinaus sind im Busverkehr<br />
diverse attraktivitätssteigernde Entwicklungsmaßnahmen<br />
zum Beispiel in Elmshorn sowie<br />
im übergreifenden Regionalbusnetz geplant.<br />
Zudem wird die S-Bahnlinie S21 mittelfristig<br />
aus Hamburg kommend über Quickborn<br />
nach Kaltenkirchen verlängert werden und<br />
für einen deutlichen Qualitätsschub auf dieser<br />
Achse sorgen. Auf diese Weise wird es gelingen,<br />
die vielfältigen Verkehre auf der nicht beliebig<br />
erweiterbaren infrastrukturellen Basis auch<br />
weiterhin effektiv durch die Lebensadern des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> als starkem Bestandteil der<br />
Metropolregion Hamburg pulsieren zu lassen.<br />
Die Motivation dafür ist vielfältigen Ursprungs.<br />
So befriedigen attraktive ÖPNV-Verbindungen<br />
nicht nur die Mobilitätsbedürfnisse großer<br />
Bevölkerungsteile, sie reduzieren auch Verkehrsemissionen,<br />
erhöhen die Lebensqualität<br />
und entlasten die öffentlichen Haushalte,<br />
indem diese weniger finanzielle Mittel zur<br />
Behebung von individualverkehrsbedingten<br />
Umwelt- und Gesundheitsschäden sowie zur<br />
Straßeninstandhaltung aufwenden müssen.<br />
Und indem ein attraktiver ÖPNV eine interessante<br />
Alternative für alle Menschen ist, deren<br />
Mobilitätsbedürfnisse eine Pkw-Nutzung<br />
nicht zwingend erfordern (zum Beispiel große<br />
Teile der Berufspendler), verbessert er durch<br />
ein geringeres Fahrzeugaufkommen den<br />
Verkehrsfluss, wovon auch der auf die Straße<br />
angewiesene Teil des Wirtschaftsverkehrs profitiert<br />
(zum Beispiel Güterverkehr auf kurzen<br />
und mittleren Distanzen). Doch insbesondere<br />
vor dem Hintergrund notwendiger, verstärkter<br />
Anstrengungen zum Klimaschutz sowie<br />
steigender Energiekosten wird die ohnehin<br />
hohe Bedeutung des ÖPNV noch deutlich<br />
zunehmen. Denn neben preislichen Vorteilen<br />
Und ein weiterer Verkehrsweg darf dabei<br />
nicht fehlen: die „Datenautobahn“. Für die<br />
Zukunftsfähigkeit einer jeden Stadt und Gemeinde<br />
als Wohn- und Gewerbestandort ist<br />
die Verfügbarkeit schneller und leistungsfähiger<br />
Internetanschlüsse unverzichtbar. Selbst<br />
im stark verdichteten <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> sind<br />
zahlreiche Gemeinden und Ortsteile noch unzureichend<br />
versorgt. Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> hat<br />
daher beschlossen, das Ziel einer koordinierten,<br />
flächendeckenden und nachhaltig zukunftsorientierten<br />
Versorgung aller Haushalte<br />
und Gewerbebetriebe mit leistungsfähigen<br />
Breitbandanschlüssen aktiv zu verfolgen.<br />
Planungsziel des <strong>Kreis</strong>es ist dabei die hundertprozentige<br />
Anbindung aller Haushalte<br />
und Gewerbebetriebe an eine zukunftsorientierte<br />
Breitbandinfrastruktur. Hierdurch sollen<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen<br />
Unternehmen und landwirtschaftlichen Betriebe<br />
gesteigert sowie die Attraktivität des<br />
Wirtschaftsstandortes <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> nachhaltig<br />
gefördert werden. |<br />
1 Busverkehr liegt in der Verantwortung des <strong>Kreis</strong>es und eini -<br />
ger Städte, Bahnverkehr in der Verantwortung des Landes.
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:04 Seite 101<br />
101<br />
oben: Aktuelle Hard- und Software unterstützen das vernetzte Bearbeiten<br />
der komplexen Infrastrukturvorhaben.<br />
links: Eine qualifizierte Bauüberwachung ist für Reese + Wulff ein maßgeblicher<br />
Beitrag für eine fachlich einwandfreie Umsetzung der Bauvorhaben.<br />
Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH<br />
Die Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH aus Elmshorn<br />
ist ein unabhängiges Büro und bearbeitet Projekte aus<br />
den Bereichen Verkehrsanlagen, Wasserwirtschaft, Stadtplanung<br />
und Landschaftsarchitektur.<br />
Die Planung und Umsetzung der Bauvorhaben erfolgt vernetzt<br />
mit Bauingenieuren, Hydrologen, Stadt- und Landschafts -<br />
planern, Landschaftsarchitekten sowie Technikern und Bauzeichnern<br />
als CAD-Fachkräfte.<br />
Der alleinige geschäftsführende Gesellschafter Stefan Reese<br />
erklärt: „Spezialisten unserer vier Fachrichtungen sind bei<br />
nahezu jedem unserer Projekte eingebunden. Im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
sind wir seit über 40 Jahren ansässig und können auf<br />
eine Vielzahl von erfolgreichen Projekten zurückblicken.“<br />
Reese + Wulff legt großen Wert auf eine aktuelle Hard- und<br />
Software, etwa für Geoinformationssysteme (GIS). Außerdem<br />
ist die Aus- und Fortbildung für das Unternehmen wichtig. Mit<br />
dem Blick für die Nachwuchsförderung werden Praktika, die<br />
Ausbildung als Bauzeichner und das Duale Studium angeboten.<br />
Das Familienunternehmen Reese + Wulff ist in der Region ein<br />
fester Begriff, wenn es um Infrastruktur geht. Neben der Planung<br />
und Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten<br />
werden Straßen, Fußgängerzonen, Spielplätze, das Wohnumfeld,<br />
Gründächer und vieles mehr geplant.<br />
Das Team kennt sich aus mit Naturschutz und Regenwasser<br />
und der naturnahen Umgestaltung von Gewässern, wie der<br />
Krückau, aber auch mit Windenergie und Breitbandversorgung.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1975; Mitarbeiter: 27; Leistungsspektrum: Straßen- und Wegebau inkl. Instandhaltung/Sanierung; Erschließung;<br />
Entwässerung, offene Regenwasserbewirtschaftung; Kanalsanierung (zertifiziert), Kanalkataster, Generalentwässerungsplan<br />
(GEP); Wasserbau, Renaturierung von Gewässern; Brückenprüfung und -sanierung; GIS-Kataster für Bäume, Grünflächen,<br />
Ausstattung und Breitband; Freianlagen- und Freiraumplanung; Baumkontrolle (zertifiziert) zur Verkehrssicherungspflicht und<br />
Baumpflege; Bebauungs- und Flächennutzungsplan, Potenzial zur Innenentwicklung von Städten und Gemeinden; Umweltbericht,<br />
Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP), UVP-/FHH-Verträglichkeitsuntersuchung; Beratung, Konzepte, Genehmigungs -<br />
anträge, Planung, Ausschreibung und Baubegleitung<br />
www.ing-reese-wulff.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:04 Seite 102<br />
102<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Power –<br />
Energieregion <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
Burkhard Fuchs<br />
Ihr Geschäftsmodell schien mit der Libera -<br />
lisierung des Energiemarktes vor 20 Jahren<br />
überholt zu sein. Doch die bereits totgesagten<br />
Stadtwerke trotzten der Konkurrenz der großen<br />
Energiekonzerne. Heute sind sie in vielen<br />
Bereichen die Bewahrer der Daseinsvorsorge<br />
und Trendsetter in der Region für moderne<br />
Energiewirtschaft und Kommunikation. Vor<br />
allem der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> mit seinen neun<br />
Stadt- und Gemeindewerken erweist sich hier<br />
als „<strong>Kreis</strong> mit Power“.<br />
Längst versorgen sie die Bevölkerung in ihrem<br />
Einzugsgebiet nicht mehr nur mit Strom, Gas,<br />
Wasser und Wärme zu angemessenen Preisen.<br />
Sie investieren in Zukunftstechnologien wie<br />
das Breitband für das schnelle Internet, forcieren<br />
die Elektromobilität hier vor Ort, erzeugen<br />
mit Blockheizkraftwerken eigenen<br />
Strom und sorgen für mehr Lebensqualität<br />
für die Bürger, indem sie ihnen modernste<br />
Smart-Home-Technologie anbieten, mit der<br />
sie über Apps die Haushaltsgeräte mit ihrem<br />
Smartphone steuern können. Darüber hinaus<br />
sind die Stadtwerke ein sicherer Arbeitgeber<br />
für rund 1000 Mitarbeiter allein im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
und oft die größte Einnahmequelle für<br />
die Städte und Gemeinden, um die örtliche<br />
Infrastruktur mit Schulen, Kindergärten und<br />
Straßen auf dem neuesten Stand zu halten.<br />
„Wir sorgen für Daseinsvorsorge und sehen<br />
uns ökonomisch wie ökologisch in der Verantwortung<br />
direkt vor Ort“, beschreibt <strong>Pinneberg</strong>s<br />
Stadtwerkechef Sven Hanson sein<br />
Selbstverständnis als Energieversorger in<br />
kommunaler Hand, der für „Regionalität,<br />
Bodenständigkeit, Wahrheit und Klarheit<br />
steht“. Die Wertschöpfung bleibe in der<br />
Region, weil der Gewinn den Kommunen zugutekomme<br />
und nicht in irgendwelche Konzernzentralen<br />
abfließe und regionale Unternehmen<br />
von den Stadtwerken beauftragt<br />
würden, ergänzt Amtskollege Adam Krüppel<br />
von den Wedeler Stadtwerken. Der Kunde, der<br />
oft ein jahrzehntelang treuer Stammkunde<br />
sei, genieße den direkten Draht zum Service,<br />
ohne sich mit einem anonymen Callcenter<br />
über seine Probleme austauschen zu müssen.<br />
„Der Bürger hat über seine gewählten Ver -<br />
treter direkten Einfluss auf sein Stadtwerk.“<br />
Wie bei der Glasfasertechnik, mit der zahl -<br />
reiche Stadtwerke ihre Kunden mit hochauflösendem<br />
Fernsehen, schnellsten Internet -<br />
verbindungen und preisgünstiger Telefonie<br />
beglücken, sind die Stadtwerke im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
Vorreiter der Zukunftstechnologie Elektromobilität,<br />
indem sie angefangen haben,<br />
ein bald flächendeckendes Netz von Lade -<br />
säulen für die Elektrofahrzeuge zu errichten,<br />
das durch die Einspeisung des Stromes von<br />
regenerativen Energiequellen für eine ausgeglichene<br />
Klimabilanz sorgt.<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> gibt es Stadt- und Gemeindewerke<br />
in Elmshorn, Wedel, <strong>Pinneberg</strong>,<br />
Quickborn, Uetersen, Tornesch, Barmstedt,<br />
Halstenbek und Rellingen, die zusammen<br />
einen Jahresumsatz von etwa 250 Mio. Euro<br />
erwirtschaften. |
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:04 Seite 103<br />
103<br />
Neun Stadt- und Gemeindewerke<br />
sorgen für einen „<strong>Kreis</strong> mit Power“.
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:04 Seite 104<br />
104<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Stadtwerke Elmshorn: Energie, Wasser, Mobilität, Multimedia ...<br />
Die Stadtwerke Elmshorn versorgen Elmshorn und die Region<br />
mit Strom, Erdgas, Wärme, Wasser und bieten innovative<br />
Lösungen zu Eigenerzeugung, Mobilität und Glasfaser.<br />
Sie schaffen eine innovative Infrastruktur für eine smarte<br />
Zukunft! Glasfasernetze für Neubaugebiete, Ladesäulen für<br />
Elektroautos, WLAN-Hotspots in der Innenstadt oder intel -<br />
ligente Zähler in Ihren eigenen vier Wänden – das alles<br />
machen sie möglich.<br />
Die Stadtwerke übernehmen Verantwortung für die Region.<br />
Das Motto „Aus Liebe zur Region“ wird bei den Stadtwerken<br />
Elmshorn gelebt. Daher schaffen die Stadtwerke Energie -<br />
lösungen, die umweltfreundlich und sicher sind, und fördern<br />
nachhaltige Ideen ebenso wie das kulturelle Leben in der<br />
Stadt.<br />
Die Stadtwerke Elmshorn versorgen mehr als 70 000 Kunden<br />
in Elmshorn und in 14 umliegenden Gemeinden. Damit gehören<br />
die Stadtwerke Elmshorn zu den leistungsstärksten Energie -<br />
versorgern Schleswig-Holsteins.<br />
Als umweltbewusstes Unternehmen setzen die Stadtwerke<br />
Elmshorn voll auf erneuerbare Energien. Es ist geplant, den<br />
gesamten Strom der Privatkunden in eigenen Wind- und<br />
Solar anlagen sowie in regenerativen Kundenanlagen zu pro -<br />
duzieren.<br />
Fotovoltaikanlagen<br />
Selbst umweltfreundlichen Sonnenstrom produzieren und<br />
überschüssige Energie ins Stromnetz einspeisen – das wünschen<br />
sich immer mehr Privat- und Gewerbekunden. Mit dem<br />
„EnergieDach“ der Stadtwerke Elmshorn kann sich heute<br />
jeder Eigenheimbesitzer diesen Wunsch erfüllen.<br />
Die ersten Anlagen wurden bereits im Jahr 2016 in Betrieb<br />
genommen. Die Stadtwerkekunden mussten dafür fast gar<br />
nichts tun: Ähnlich wie beim Auto-Leasing entfallen die Investitionskosten,<br />
denn als Kunde pachten Sie die Anlage von den<br />
Stadtwerken. Darüber hinaus kümmern sich die Stadtwerke<br />
um die Planung, Installation und Wartung der Anlage sowie<br />
um Verwaltungsaufgaben. Den größten Teil des produzierten<br />
Stroms nutzen Sie selbst, den Rest speisen Sie in das Stromnetz<br />
ein und bekommen dafür eine Vergütung.<br />
Elektromobilität<br />
Wer schon einmal mit einem Elektroauto unterwegs war, er -<br />
innert sich bestimmt noch ans große Staunen: Ist der Motor<br />
überhaupt an? „An die Stille gewöhnt man sich schnell, sodass<br />
man am liebsten nur noch mit Elektroantrieb fahren<br />
möchte“, erklärt der Vertriebsleiter Mathias Wiontzek. „Wir<br />
fördern die E-Mobilität, weil wir von der Technologie überzeugt
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:04 Seite 105<br />
105<br />
Michael Krieg, Abteilungsleiter Vertrieb<br />
Marc Lange, Geschäftskundenberater bei den Stadtwerken Elmshorn<br />
. . . alles nach dem Motto: „Aus Liebe zur Region“<br />
sind. Das möchten wir an unsere Kunden weitergeben und<br />
wollen Elmshorn und unsere Region zum Vorreiter in Sachen<br />
Elektromobilität machen. Deswegen tanken unsere Kunden<br />
an unseren Elektro-Ladesäulen kostenlos. Das Einzige, was<br />
Sie dafür brauchen, ist eine RFID-Tankkarte, die Sie im Kundenzentrum<br />
erhalten. „Nicht-Kunden müssen sich ebenfalls<br />
freischalten lassen und können unsere Ladesäulen nutzen.<br />
Allerdings bekommen sie anschließend eine Rechnung“, erklärt<br />
Wiontzek. Noch sind E-Autos meist nicht das Fahrzeug<br />
erster Wahl und vergleichsweise teuer, aber die Technologie<br />
schreitet voran.<br />
„Wenn die Preise weiter fallen – und davon ist auszugehen –<br />
werden sie immer interessanter“, ist Wiontzek überzeugt. Deswegen<br />
investieren die Stadtwerke Elmshorn seit Jahren in<br />
das Ladenetz in Elmshorn und werden dieses weiter ausbauen.<br />
Gute Nachrichten kommen auch aus der Politik: Mitte<br />
Februar 2017 hat ein 300 Mio. Euro schweres Bundesförderprogramm<br />
für die Elektroauto-Lade infrastruktur den Segen<br />
der EU-Kommission erhalten. Mit dessen Hilfe sollen bundesweit<br />
15 000 Ladesäulen entstehen. Die Ladestationen der<br />
Stadtwerke werden übrigens ausschließlich mit Strom aus<br />
erneuerbaren Energien beliefert.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1900; Mitarbeiter: 179 und 11 Auszubildende<br />
Leistungsspektrum: Versorgungsdienstleister in Elmshorn und 14 Umlandgemeinden für Strom, Erdgas, Wasser, Wärme;<br />
Energiedienstleistungen; Ansprechpartner in allen Fragen der Energie; Badepark Elmshorn<br />
Strom: Netzlänge 1151 km, Kilowattstunden/Jahr 208 GWh, Hausanschlüsse 16 207, Kundenanzahl 31 621<br />
Erdgas: Netzlänge 601 km, Kilowattstunden/Jahr 710 GWh, Hausanschlüsse 13 300, Kundenanzahl 15 620<br />
Wärme: Netzlänge 7,4 km, Kilowattstunden/Jahr 20 GWh, Hausanschlüsse 229, Kundenanzahl 370<br />
Wasser: Netzlänge 480 km, Kubikmeter/Jahr 3,33 Mio., Hausanschlüsse 13 916, Kundenanzahl 15 272<br />
www.stadtwerke-elmshorn.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:04 Seite 106<br />
106<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Stadtwerke <strong>Pinneberg</strong> GmbH<br />
Die Stadtwerke <strong>Pinneberg</strong> sind ein Unternehmen mit Tradition,<br />
Verantwortung und einer zukunftsorientierten Ausrichtung. Seit<br />
mehr als 100 Jahren stellen sie die Energie- und Wasserversorgung<br />
der <strong>Pinneberg</strong>er Haushalte und Unternehmen sicher.<br />
Die Stadtwerke haben sich für ihre Kunden immer weiterent -<br />
wickelt – zu einem leistungsstarken Partner mit Sinn für den<br />
effizienten Einsatz von Energie und Wasser. Auch mit der<br />
Liberalisierung des Energiemarktes besteht für die Menschen<br />
und Unternehmen in <strong>Pinneberg</strong> weiterhin der Vorteil eines<br />
eigenständigen Stadtwerks. Die Stadtwerke <strong>Pinneberg</strong> GmbH<br />
engagiert sich für eine sichere und moderne Energieversorgung<br />
in der Region und unterstützt lokale Projekte in Bildung, Kultur<br />
und Sport. Die Kunden der Stadtwerke <strong>Pinneberg</strong> GmbH<br />
bleiben stets sicher und fair versorgt: „Von hier. Für hier.“<br />
Das Service Center der Stadtwerke <strong>Pinneberg</strong> und pinnau.com in der<br />
Fußgängerzone<br />
Information<br />
Mitarbeiter: 120; versorgte Menschen: 56 000<br />
Leistungsspektrum: Strom, Erdgas, Trinkwasser, Fernwärme, Abwasserbetrieb, <strong>Pinneberg</strong>er Bäder<br />
www.stadtwerke-pinneberg.de<br />
pinnau.com GmbH & Co. KG<br />
pinnau.com, eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke Pinne -<br />
berg, versorgt Privathaushalte, gewerbliche und industrielle<br />
Kunden zuverlässig mit schnellem Internet und weiteren Telekommunikationsdiensten<br />
wie HD-Telefonie und digitalen TVund<br />
Radio-Sendern über ein eigenes Glasfasernetz. Das Glas -<br />
fasernetz der pinnau.com ist im gan zen <strong>Pinneberg</strong>er Innenstadt -<br />
gebiet und in den Gewerbe gebieten verfügbar. Die flächen -<br />
deckende Versorgung mit Glasfaser bietet Haushalten und<br />
Unternehmen in <strong>Pinneberg</strong> einen echten Standortvorteil. Auch<br />
Smart-Home-Lösungen, welche den Alltag erleichtern, werden<br />
angeboten. Die stabile Übertragungsrate von über 1 Gbit/s<br />
eignet sich für anspruchsvolle Einsatzbereiche. Datenfest -<br />
verbindungen sowie symmetrische Onlinezugänge ermöglichen<br />
im Up- und Download gleich hohe Geschwindigkeiten.<br />
Das Service Center der Stadtwerke <strong>Pinneberg</strong> und pinnau.com in der<br />
Fußgängerzone<br />
Information<br />
Mitarbeiter: 20; versorgte Menschen: 12 000; Leistungsspektrum: Glasfaser-Netzausbau, Triple Play-Dienste (Fernsehen,<br />
Telefon, Internet), Mobilfunk sowie Smart-Home-Lösungen<br />
www.pinnau.com
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:05 Seite 107<br />
107<br />
HanseWerk AG<br />
Die HanseWerk-Gruppe bietet moderne Energielösungen mit<br />
Schwerpunkten auf Netzbetrieb und dezentraler Energie -<br />
erzeugung. Das Unternehmen betreibt selbst oder über seine<br />
Tochtergesellschaften rund 51000 Kilometer Strom- und<br />
25000 Kilometer Gasleitungen in vielen Kommunen in Norddeutschland.<br />
Über die Tochter gesellschaft HanseWerk Natur<br />
ist sie für 800 Kilometer Nahwärmenetze, 1000 Heizanlagen<br />
sowie 200 umweltschonende Blockheizkraftwerke verant -<br />
wort lich. Durch die Beteiligung der elf schleswig-holsteinischen<br />
<strong>Kreis</strong>e sowie von über 330 Kommunen ist die HanseWerk-<br />
Gruppe regional stark verwurzelt. Das Unternehmen engagiert<br />
sich im sozialen und kulturellen Bereich sowie in Sportpro -<br />
jekten.<br />
Information<br />
Blick auf die Unternehmenszentrale der in ganz Norddeutschland<br />
engagierten HanseWerk AG<br />
Gründungsjahr: 1928 (Gründung der Schleswag); Mitarbeiter: rund 2000<br />
Leistungsspektrum: einer der größten Energiedienstleister Norddeutschlands, Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien<br />
Tochtergesellschaften: Schleswig-Holstein Netz AG, Hamburg Netz GmbH, HanseGas GmbH, HanseWerk Natur u. v. m.<br />
www.hansewerk.com<br />
Schleswig-Holstein Netz AG<br />
Als Netzbetreiber sorgt die Schleswig-Holstein Netz AG in<br />
sechs Ämtern und 47 Gemeinden des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong><br />
dafür, dass die Menschen vor Ort sicher mit Strom und Gas<br />
versorgt werden – überall dort, wo Energie gebraucht wird:<br />
zu Hause, in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen.<br />
31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen vom Netzcenter in<br />
Uetersen aus dafür, dass die Versorgung rund um die Uhr<br />
gewährleistet ist. Dabei betreuen sie rund 33000 Strom- und<br />
22000 Gasanschlüsse. 2100 Kilometer Strom- und 1000<br />
Kilometer Gasleitungen sowie 15 Umspannwerke und Hunderte<br />
Ortsnetzstationen haben sie stets im Blick. Sie wohnen<br />
größtenteils im <strong>Kreis</strong>gebiet und sind im Falle einer Störung in<br />
kürzester Zeit vor Ort.<br />
Am Standort Uetersen der Schleswig-Holstein Netz AG arbeiten über<br />
30 Mitarbeiter.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1928 (Gründung der Schleswag); Mitarbeiter: 575 insgesamt, 31 in Uetersen<br />
Leistungsspektrum: Betreiber von Strom- und Gasleitungen in rund 1000 Kommunen in Schleswig-Holstein und Nordniedersachsen,<br />
Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, Ausbau und Instandhaltung der Energienetze<br />
www.sh-netz.com
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:05 Seite 108<br />
108<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Innovation und Zuverlässigkeit –<br />
Worauf es in der modernen<br />
<strong>Kreis</strong>laufwirtschaft ankommt<br />
Jens Ohde<br />
Wer im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> zu Hause ist, arbeitet<br />
oder seinem Handwerk und Gewerbe nachgeht,<br />
muss wie überall auf der Welt die ungewünschten<br />
Nebenprodukte „entsorgen“. War<br />
bislang von großer Bedeutung, mit diesen Abfällen<br />
umweltschonend umzugehen, rücken<br />
jetzt auch der zusätzliche Nutzen und die<br />
ökologische Effizienz in den Fokus. Die Strategien<br />
zur weiteren Verwendung, zur stoff -<br />
lichen Verwertung und zur Energieerzeugung<br />
werden immer moderner, komplexer und<br />
vielfältiger. Um der <strong>Pinneberg</strong>er Wirtschaft<br />
und den Bürgerinnen und Bürgern des wachsenden<br />
<strong>Kreis</strong>es in der Metropolregion Hamburg<br />
nachhaltige Entsorgungssicherheit und<br />
zugleich moderne Lösungen anzubieten,<br />
investiert GAB Umwelt Service jedes Jahr<br />
mehrere Millionen Euro in Innovationen und<br />
Modernisierungen ihrer Behandlungsanlagen<br />
und der Logistik.<br />
Aus den Verpackungsabfällen sortiert GAB<br />
Umwelt Service einzelne Kunststoffarten wie<br />
Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Poly -<br />
styrol (PS), Folien, PET, Dosen, Hohlkörper,<br />
Getränkekarton und Papier. Die Kunststoff -<br />
arten werden weiter zu Sekundär-Recyklaten<br />
aufbereitet und in der Herstellung von neuen<br />
Kunststoffprodukten eingesetzt. GAB Umwelt<br />
Service setzt auch beim Recycling anderer<br />
Wertstoffe wie Papier, Altmetallen oder Holz<br />
auf Qualität. Das erfordert dauerhafte Be -<br />
ziehungen zu Kunden und Vermarktungs -<br />
partnern.<br />
Organische Abfälle (Bioabfälle wie Lebensmittelreste<br />
und Gartenabfälle) werden in<br />
einer Kaskade behandelt (Recycling von<br />
Abfällen in zwei oder mehr hintereinander<br />
geschalteten Verwertungsstufen nennt man<br />
Kaskadennutzung), sodass am Ende ein<br />
humusbildender und organischer Dünger mit<br />
definierten Inhaltsstoffen entsteht. Gegenwärtig<br />
investiert GAB Umwelt Service rund 10<br />
Mio. Euro in eine zusätzliche Vergärungsstufe<br />
für die Bioabfälle, um vor der Kompostierung<br />
die im Bioabfall vorhandene Energie als Bio-<br />
Methan zu gewinnen. In einer Vergärungsstufe<br />
wird Methan erzeugt, das zur Erzeugung<br />
von Strom eingesetzt werden soll. Anschließend<br />
werden die Gärreste zusammen mit<br />
anderen Grünabfällen zu Fertigkompost verarbeitet<br />
und als gütegesichertes Produkt im<br />
Pflanzenbau vermarktet.<br />
Stofflich nicht mehr verwertbare Abfälle<br />
werden bei GAB Umwelt Service thermisch so<br />
behandelt, dass Wärme und Strom erzeugt<br />
werden kann. Mit der Wärme werden die privaten<br />
Haushalte der Stadt <strong>Pinneberg</strong> beheizt.<br />
Der grüne Strom wird an der Leipziger Strombörse<br />
verkauft.<br />
Die Wärmeversorgung in Schleswig-Holstein<br />
aus der thermischen Behandlung von Ab -<br />
fällen deckt den Wärmebedarf in Höhe von<br />
vier Prozent. Das ist keine marktbeherrschende<br />
Menge aber ein relevanter Beitrag<br />
zur Energiewende.<br />
Die Herausforderungen der <strong>Kreis</strong>laufwirtschaft,<br />
die angegangen werden müssen, um auch für<br />
die Zukunft den Menschen und der Wirtschaft<br />
gleichwohl Entsorgungssicherheit und Lösun -<br />
gen für ihre Probleme zu bieten, lauten Digitalisierung,<br />
demografischer Wandel und Klimaschutz.<br />
Diese Themen sind für die Qualitätsentwicklung<br />
der GAB Umwelt Service von<br />
zentraler Bedeutung und flankieren die Strategie<br />
der langfristigen Standortsicherung.<br />
Die Entwicklung der Märkte macht langfristig<br />
eine Modernisierung der Anlagentechnik am<br />
Standort Tornesch unumgänglich. Und auch<br />
für die mineralischen Abfälle der Bauwirtschaft<br />
wird langfristig im Südwesten Schleswig-<br />
Holsteins eine Lösung gebraucht. |
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:05 Seite 109<br />
109<br />
Die HAMEG ist ein Unternehmen, das über Jahrzehnte in der Abfall -<br />
entsorgung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> tätig ist. Mit ihrer täglichen Einsatz -<br />
bereitschaft, Zuverlässigkeit und Kompetenz leisten unsere Mitarbeiter<br />
einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens.<br />
Hausmülleinsammlungsgesellschaft mbH (HAMEG)<br />
Die Hausmülleinsammlungsgesellschaft mbH (HAMEG) ist<br />
ein modernes Unternehmen im Bereich der Abfallentsorgung.<br />
Mit über 40 Spezialfahrzeugen führen wir nicht nur die Einsammlung<br />
und den Transport von Rest- und Bioabfällen im<br />
gesamten <strong>Kreis</strong>gebiet durch, sondern sind auch in den<br />
Bereichen Sperrmüllabfuhr, Einsammlung von Elektroalt -<br />
geräten sowie Sammlung der Gelben Säcke unterwegs.<br />
Jährlich sammeln unsere Mitarbeiter dabei rund 55 500 Tonnen<br />
Restmüll, knapp 30 000 Tonnen Bioabfall sowie etwa<br />
3300 Tonnen Sperrmüll und Elektroschrott ein. Mit unseren<br />
Containerfahrzeugen sind wir in der Lage, auch Abrollcon -<br />
tainer mit einer Größe von bis zu 36 Kubikmetern aufzunehmen<br />
und zu transportieren. Innerhalb des Abfallwirtschaftszentrums<br />
(AWZ) in Tornesch-Ahrenlohe sorgen wir so für den<br />
rechtzeitigen Austausch der Sammelbehälter auf dem Recyclinghof<br />
und transportieren auch Abfälle zu speziellen Entsorgungsanlagen<br />
im norddeutschen Raum.<br />
Im Abfallwirtschaftszentrum sorgen unsere Radlader und<br />
Mobilbagger dafür, dass die angelieferten Abfälle in die unterschiedlichen<br />
Anlagen zur weiteren Behandlung gelangen. Ob<br />
bei der Zerkleinerung sperriger Abfälle vor der Verbrennung<br />
oder dem Verladen von Schrott – unsere Bagger sind hierbei<br />
gern gesehene Helfer. Auch beim Verladen von Schlacke<br />
und Kompost können unsere Radlader zeigen, was in ihnen<br />
steckt.<br />
Die HAMEG wurde im Jahr 1997 vom <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
gegründet und ist neben der Abfalleinsammlung auch Logistikpartner<br />
für andere Unternehmen im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1997; Mitarbeiter: 83<br />
Standorte: Kummerfeld (Sitz des Unternehmens), Tornesch (Sitz des Betriebes)<br />
Leistungsspektrum: Rest- und Bioabfallentsorgung, Sperrmüllsammlung, Elektroaltgerätesammlung, Sammlung Gelbe Säcke,<br />
Umschlagarbeiten, Containertransport, Transportdienste<br />
www.hameg-pi.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:05 Seite 110<br />
110<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
GAB Umwelt Service<br />
Die Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Abfallbehandlung<br />
mbH – GAB – wurde 1984 gegründet und organisiert seit<br />
33 Jahren die <strong>Kreis</strong>laufwirtschaft im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>. Die<br />
GAB hat sich von einem kommunalen Unternehmen zu einem<br />
der führenden Unternehmen im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> entwickelt.<br />
Die Kernkompetenzen liegen in den Bereichen Entsorgung,<br />
Recycling und Energiewirtschaft sowie Fullservice für Kunden<br />
aus Kommunen und Gewerbe. Eine zukunftsorientierte und<br />
ökoeffektive Entsorgung spielt bei GAB Umwelt Service<br />
eine zentrale Rolle – immer im Sinne von Mensch und Umwelt.<br />
Zentral gelegen mitten im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>, betreibt GAB<br />
Umwelt Service ein modernes Abfallwirtschaftszentrum mit<br />
Recyclinghof, den circa 110 000 Kunden im Jahr nutzen. Im<br />
Müllheizkraftwerk, das sich ebenfalls auf dem Gelände be findet,<br />
werden knapp 80 000 Tonnen Haus- und Sperrmüll sowie<br />
Gewerbeabfälle pro Jahr in Strom und Wärme umgewandelt.<br />
Dazu wird Restabfall bei bis zu 1000 Grad Celsius verbrannt,<br />
Energie freigesetzt und durch Kraft-Wärme-Kopplung anschließend<br />
in Strom und Wärme umgewandelt. Mit dieser<br />
Energie speisen wir nicht zuletzt das Fernwärmenetz der gesamten<br />
Stadt <strong>Pinneberg</strong> und versorgen Tausende Wohnungen<br />
mit heißem Wasser. Selbst die in der Verbrennung anfallenden<br />
Rückstände sind meist noch für etwas gut: So wird zum Beispiel<br />
die Schlacke aufbereitet und kommt als Zwischenschicht<br />
im Straßenbau zum Einsatz.<br />
Weitere Einrichtungen des Abfallwirtschaftszentrums sind<br />
ein Sondermüllzwischenlager, eine Bioabfallkompostierungsanlage,<br />
wo gütegesicherter Kompost produziert wird, sowie<br />
eine Sortieranlage.<br />
Der Spezialist bei GAB Umwelt Service für Logistik, Grün -<br />
abfallkompostierung sowie Verwertung von Gewerbeabfällen<br />
und Sperrmüll ist die Umweltservice Nord GmbH (USN).
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:05 Seite 111<br />
111<br />
links: Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) Tornesch-Ahrenlohe<br />
Sortieranlage (linke Seite oben) und Kompostierungsanlage<br />
(linke Seite unten) von GAB Umwelt Service<br />
Viel mehr als ein Entsorger<br />
Unser Denken und Handeln ist geprägt von der Vision einer<br />
nachhaltigen Abfallwirtschaft, die sowohl ökologischen und<br />
ökonomischen Ansprüchen genügt. Deshalb setzen wir nicht<br />
nur hohe Standards in Produktqualität und Umweltschutz,<br />
sondern investieren auch fortlaufend in Produktinnovationen<br />
und die strategische Weiterentwicklung unserer Geschäfts -<br />
felder. Dadurch stärken wir unsere Marktposition und sichern<br />
zugleich die Vielzahl unserer Arbeitsplätze.<br />
Umweltschutz ist Unternehmenszweck und Herzensangelegen -<br />
heit zugleich. Deshalb ver suchen wir, schon bei Kindern und<br />
Jugendlichen ein Be wusst sein dafür zu entwickeln. Dazu gehört<br />
auch ein Besuch im Erlebnisraum „Abfallwirtschaftszentrum“.<br />
GAB Umwelt Service beschäftigt mehr als 200 Mitarbeite -<br />
rinnen und Mitarbeiter und setzt konkrete Ziele im Bereich<br />
Personalentwicklung, damit die Marktposition durch Leistungsfähigkeit<br />
gestärkt und Arbeitsplätze gesichert sind.<br />
Als Spezialist in der Ver- und Entsorgung bietet GAB Umwelt<br />
Service fachgerechte und schnelle Lösungen – immer im Team<br />
mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1984; Mitarbeiter: ca. 200<br />
Leistungsspektrum: alle abfallwirtschaftlichen Dienstleistungen für Gewerbetreibende und für private Haushalte<br />
Tochtergesellschaften: Umweltservice Nord GmbH (USN); Abfallverbrennungs- und Biokompost-Gesellschaft mbH (AVBKG);<br />
Abfallverwertungsgesellschaft mbH (AVG)<br />
Standorte: Kummerfeld, Tornesch, Hamburg, Hohenlockstedt<br />
www.gab-umweltservice.de
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 09:05 Seite 112<br />
112<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Liebes Molekül – bitte recht freundlich<br />
Dr. Bernd Ebeling<br />
Auf der Weltkarte der Forschung ist Schenefeld<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> eine Top-Adresse für<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus<br />
aller Welt: An der Landesgrenze zu Hamburg<br />
liegt der Forschungscampus des internatio -<br />
nalen Röntgenlasers European XFEL. Die<br />
3,4 Kilometer lange Anlage, die sich in unterirdischen<br />
Tunneln von Hamburg-Bahrenfeld<br />
bis nach Schenefeld im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> erstreckt,<br />
ist der größte Röntgenlaser der Welt.<br />
Er produziert ultrahelle Röntgenlichtblitze –<br />
27 000-mal pro Sekunde und milliardenfach<br />
heller als die herkömmlicher Röntgenlichtquellen.<br />
Forscher aus aller Welt können die Blitze<br />
nutzen, um mit ihnen wie mit einem Super-<br />
Mikroskop oder einer Super-Kamera den<br />
Nanokosmos zu erkunden. Das Resultat sind<br />
gestochen scharfe 3-D-Bilder und Filme von<br />
Molekülen, Materialien oder schnellen Prozessen<br />
mit atomgenauer Auflösung. Auf Basis<br />
solcher Bilder und Filme von Zellen, Viren<br />
und Molekülen können beispielsweise neue<br />
Medikamente und Therapien entwickelt werden.<br />
Auch für die Entwicklung umweltfreundlicherer<br />
Produktionsverfahren, neuer Wege<br />
der Energiegewinnung oder in der Materialforschung<br />
werden durch solche Einblicke in<br />
den Nanokosmos wichtige Impulse erwartet.<br />
Weitere Forschungsfelder am European XFEL<br />
sind extreme Materiezustände, wie sie im<br />
Inneren von Exoplaneten existieren, oder<br />
ultraschnelle Änderungen von Magnetisierungszuständen,<br />
die für die Entwicklung<br />
schnellerer Speichermedien eingesetzt werden<br />
könnten.<br />
Wer am European XFEL forschen will, muss<br />
seine Vorschläge von einem internationalen<br />
Expertengremium begutachten lassen. Die<br />
erfolgreichen Forscher erhalten dann einige<br />
Tage Experimentierzeit, in denen ihnen<br />
Teams von European XFEL-Wissenschaftlern<br />
und -Technikern zur Seite stehen. Voraus -<br />
setzung dafür ist, dass sie ihre Forschungs -<br />
ergebnisse veröffentlichen und sie so der<br />
Allgemeinheit zugänglich machen.<br />
European XFEL möchte den Spitzenforschern<br />
die besten Arbeitsbedingungen bieten. Ihre<br />
Arbeit verspricht spannende Entdeckungen<br />
zum Nutzen der Gesellschaft. Schlechte Karten<br />
haben in Schenefeld nur die Stars des<br />
molekularen Film- und Fotoshootings: Trifft<br />
die Moleküle ein Röntgenblitz mit voller<br />
Wucht, werden sie im selben Augenblick zerstört,<br />
in dem das Bild entsteht. Die Kürze der<br />
Lichtblitze ermöglicht es, die Fotos schneller<br />
zu machen, als die Moleküle durch die Energie<br />
des auftreffenden Strahls zerbersten. Dagegen<br />
hätte nicht einmal der Cowboy Lucky Luke<br />
eine Chance, der bekanntlich seinen Revolver<br />
schneller ziehen kann als sein Schatten. |
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:17 Seite 113<br />
113<br />
European XFEL – eine neue Forschungseinrichtung der Superlative<br />
Der Röntgenlaser European XFEL ist eine internationale<br />
Forschungseinrichtung der Superlative. Sie eröffnet Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern aus aller Welt seit Herbst<br />
2017 völlig neue Forschungsmöglichkeiten auf den Gebieten<br />
Struktur der Materie, medizinische Forschung, erneuerbare<br />
Energien, Entwicklung von Materialien für neue Technologien<br />
und eine saubere Umwelt.<br />
Die größtenteils unterirdische Forschungsanlage reicht vom<br />
Forschungscampus Hamburg-Bahrenfeld bis nach Schenefeld<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>. Sie wird von der gemeinnützigen European<br />
XFEL GmbH betrieben, die eng mit dem Forschungszentrum<br />
DESY und weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen weltweit<br />
kooperiert. Zum Bau der Anlage haben Gesellschafter<br />
und Partner nicht nur finanziell, sondern zu einem großen Teil<br />
auch mit Personal und Sachleistungen beigetragen.<br />
Finanziert und getragen wird die Spitzenforschung in<br />
Schenefeld von zwölf Partnerländern: Deutschland (Bund,<br />
Hamburg und Schleswig-Holstein) trägt mehr als die Hälfte<br />
der Kosten, Russland mehr als ein Viertel und zehn weitere<br />
europäische Partnerländer zwischen einem und drei Prozent.<br />
Die Investi tionskosten für Bau- und Inbetriebnahme lagen<br />
bei mehr als 1,2 Mrd. Euro – damit gehört der European XFEL<br />
zu den ambitioniertesten neuen Forschungseinrichtungen<br />
Europas.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 2009<br />
Mitarbeiter: 300<br />
Leistungsspektrum: internationale Forschungseinrichtung<br />
www.xfel.eu/de
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:17 Seite 114<br />
114<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Ackern mit Konzept – moderne<br />
Landwirtschaft auf engstem Raum<br />
Peer Jensen-Nissen<br />
Die Landwirtschaft im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> stellt<br />
ein spannendes Feld dar und ist ein bunter<br />
Strauß Blumen – man findet von allem etwas.<br />
Dabei prägen nicht nur der Ackerbau und die<br />
Rinderhaltung, sondern auch die Pensionspferdehaltung,<br />
die Baumschulbetriebe und<br />
die Obstbauernbetriebe die Landschaft im<br />
<strong>Kreis</strong>. Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> zeichnet sich vor<br />
allem durch zwei Naturräume aus. Das ist<br />
zum einen die Marsch entlang der Elbe und<br />
Krückau sowie der Geestrücken, der sich über<br />
den restlichen <strong>Kreis</strong> erstreckt. In der Marsch<br />
befinden sich größtenteils der Ackerbau sowie<br />
die Obstbaubetriebe. Auf der Geest rund um<br />
Hamburg wirtschaften Baumschulbetriebe<br />
und pferdehaltende Betriebe. Im nördlichen<br />
Teil des <strong>Kreis</strong>es liegt das Haupt augenmerk auf<br />
der Rinderhaltung, insbesondere der Produktion<br />
von Milch.<br />
Die große Bevölkerungsdichte im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
und die Nähe zu Hamburg stellt die<br />
Landwirtschaft jedoch auch vor schwierige<br />
Aufgaben. Das Spannungsfeld zwischen der<br />
Gesellschaft, der Politik und der Landwirtschaft<br />
wird immer größer. Daher geht die<br />
Landwirtschaft im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> – im Hinblick<br />
auf die Bewirtschaftung ihrer Flächen –<br />
immer moderne Wege und versucht, die Nähe<br />
zu der Bevölkerung zu nutzen. Dazu gehört<br />
die Direktvermarktung von landwirtschaft -<br />
lichen Produkten über Hofläden sowie die<br />
Freizeitgestaltung in Hofcafés oder auf Er -<br />
lebnisbauernhöfen.<br />
Trotz der Nähe zu Hamburg und der damit<br />
verbundenen engen Besiedelung im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong> zeigt sich die Landwirtschaft im<br />
<strong>Kreis</strong> sehr nachhaltig. Es gibt viele Betriebe,<br />
die über Generationen von einer Familie bewirtschaftet<br />
werden. Entscheidend für einen<br />
erfolgreichen Generationswechsel auf den<br />
Betrieben ist jedoch, dass jeder Betriebsleiter<br />
seinen eigenen, erfolgreichen Weg geht und<br />
dabei die Nachhaltigkeit nicht außer Acht<br />
lässt.<br />
In Zahlen kann die Landwirtschaft im <strong>Kreis</strong><br />
wie folgt beschrieben werden: 34 000 Hektar<br />
landwirtschaftliche Nutzfläche, davon wird<br />
auf rund 15 000 Hektar geackert. Auf weiteren<br />
15 000 Hektar befindet sich Dauergrünland,<br />
das im Wesentlichen für die 45 000 Rinder<br />
und 4500 Pferde benötigt wird. Auf den rest -<br />
lichen 4000 Hektar wirtschaften die Baumschulen<br />
sowie die Obstbaubetriebe. Jedoch ist<br />
heute schon klar, dass die landwirtschaftliche<br />
Nutzfläche von 34 000 Hektar im <strong>Kreis</strong> durch<br />
weiteres städtisches Wachstum in Verbindung<br />
mit Kompensationsmaßnahmen abnehmen<br />
wird. Daher müssen für die Zukunft die<br />
Konzepte der Landnutzung weiter angepasst<br />
werden, um weiterhin ein nachhaltiges Wirtschaften<br />
für die Landwirtschaft zu ermög -<br />
lichen. |
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:17 Seite 115<br />
115<br />
Kühe auf dem Deich –<br />
typisch <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:17 Seite 116<br />
116<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Das Altenteiler-Haus (oben) wurde im Jahr 1564 erbaut.<br />
rechts: Die 5. Generation steht schon in den Startlöchern:<br />
Kim (links) und Ben<br />
Hof Hachmann – herzlich willkommen<br />
Der Hof Hachmann liegt kurz vor den Toren Hamburgs in<br />
Bevern. Seit rund 110 Jahren ist der Hof im Besitz der Familie<br />
Hachmann und wird, in jetzt vierter Generation, bewirtschaftet.<br />
Zurzeit wird auf 100 Hektar landwirtschaftlicher Fläche<br />
das Futter für unsere Tiere erzeugt. Im Gegensatz zu vielen<br />
anderen Betrieben haben wir den Weg eines Gemischt -<br />
betriebs eingeschlagen. Demzufolge gibt es heute bei uns<br />
die Milchviehhaltung, den Getreideanbau, Weihnachtsgänse<br />
und Hähnchen.<br />
„Alles aus einer Hand“ lautet unsere Strategie in der<br />
Vermarktung der Hähnchen. Die Küken ziehen wir in großen,<br />
lichtdurchfluteten Ställen artgerecht auf. Im Futter liegt<br />
das Geheimnis für den einzigartigen Geschmack unserer<br />
Hähnchen. Diese bekommen von Beginn an ausschließlich<br />
Futter, das wir auf unseren landwirtschaftlichen Flächen selbst<br />
erzeugen und mit ausge wählten Zutaten verfeinern, beispielsweise<br />
mit guter Butter. Die Schlachtung erfolgt stressfrei und<br />
ohne große Transportwege im hofeigenen Schlachthaus.<br />
Auch unsere Gänse können bei uns artgerecht aufwachsen,<br />
denn wir halten sie auf den saftig-grünen Wiesen direkt am<br />
Hof. Viel Bewegung, frische Landluft und bestes Futter garantieren<br />
dem Verbraucher zartes und saftiges Fleisch.<br />
Unser Handeln ist stets darauf ausgerichtet, gesunde<br />
Lebensmittel zu erzeugen – ohne Kompromisse! Diesem<br />
Anspruch möchten wir jeden Tag gerecht werden.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: seit 1899 im Familienbesitz; Mitarbeiter: 7<br />
Leistungsspektrum: Milchviehhaltung, Getreideanbau, Gänse und Hähnchen<br />
Spezialitäten: Hähnchen – frisch, geräuchert, als Ganzes oder zerlegt, Grill- und Geflügelwurstspezialitäten, Geflügelsalate<br />
Verkaufsstellen: auf Märkten (Barmstedter Wochenmarkt, Elmshorner Wochenmarkt, Wochenmarkt Tornesch), in ausgewählten<br />
Hofläden in der Region, direkt bei uns im Hofladen (mittwochs von 14:00 bis 17:00 Uhr oder nach Absprache)<br />
www.mein.hof-hachmann.de
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:17 Seite 117<br />
117<br />
oben: Seit 1974 steuert das Unternehmen alle Aktivitäten aus der<br />
Zentrale in <strong>Pinneberg</strong>.<br />
links: Auf Gut Hülsenberg wird seit 1953 die Basis der Produkt -<br />
entwicklungen gelegt.<br />
H. Wilhelm Schaumann GmbH<br />
Das Unternehmen wurde 1938 von H. Wilhelm Schaumann<br />
(1904–1992) gegründet. Mit Pioniergeist und erstklassigen<br />
Fachleuten baute H. Wilhelm Schaumann im Laufe der Jahrzehnte<br />
eine weit über die Grenzen Europas anerkannte Unternehmensgruppe<br />
auf.<br />
Die Firmenzentrale in <strong>Pinneberg</strong> koordiniert alle Unternehmensbereiche<br />
wie Forschung und Entwicklung, Herstellung der<br />
Schaumann-Produkte in den Werken in Sachsen-Anhalt und<br />
Bayern, Einsatz der gut 250 Außendienst-Mitarbeiter in der<br />
gesamten Bundesrepublik. Seit Anfang der 1960er-Jahre<br />
erfolgte der Aufbau der zahlreichen Schwester-Unternehmen<br />
in Europa.<br />
Schaumann entwickelt und produziert spezielle Mineral- und<br />
Wirkstoffe für hofeigene Futtermischungen zur Unterstützung<br />
der Gesundheit, Fruchtbarkeit und Leistung von Rindern, Schwei -<br />
nen, Geflügel und Pferden sowie biologische Siliermittel für die<br />
Erzeugung hochwertiger Silagen. Heimisches Getreide/Grundfutter,<br />
pflanzliches Eiweiß und die hochwertigen Schaumann-<br />
Produkte legen den Grundstein für eine gesunde, sichere Tierernährung<br />
und Lebensmittelproduktion.<br />
Das Konzept „Erfolg im Stall“ geht weit über den Bereich der<br />
Fütterung hinaus. Schaumann steht für schnelle, flexible und<br />
sichere Lösungen in der Tierhaltung. Kompetente Fach beraterund<br />
Spezialisten-Teams schaffen vor Ort die Voraussetzungen<br />
für den bestmöglichen Einsatz der Produkte und bieten indi -<br />
viduelle Lösungshilfen für alle betriebswirtschaft lichen und<br />
produktionstechnischen Fragen auf den landwirtschaftlichen<br />
Betrieben.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 1938; Mitarbeiter: 350<br />
Leistungsspektrum: Herstellung und Vertrieb von Mineralfutter, Spezialprodukten, Siliermitteln, umfassende Beratung der tier -<br />
haltenden landwirtschaftlichen Betriebe<br />
Produkte: Produktprogramme zur Mineral- und Wirkstoffergänzung der hofeigenen Futtermischungen von Rindern, Schweinen,<br />
Geflügel und Pferden, Produkte zur Futterkonservierung sowie Reinigung und Desinfektion<br />
www.schaumann.de
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:17 Seite 118<br />
118<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Kompetenzregion für nachhaltige<br />
Baumschulwirtschaft<br />
Dr. Frank Schoppa<br />
In Schleswig-Holstein stellen die Baumschulen<br />
einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar.<br />
Zwischen Hamburg und der dänischen Grenze<br />
gibt es rund 300 Baumschulbetriebe, die zusammen<br />
etwa 4200 Hektar bewirtschaften.<br />
80 Prozent der Betriebe bzw. 90 Prozent der<br />
Produktionsfläche befinden sich im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong> – einem der größten geschlossenen<br />
Baumschulgebiete der Welt mit über 250-jähriger<br />
Tradition. Die schleswig-holsteinische<br />
Baumschulwirtschaft erwirtschaftet rund<br />
20 Prozent aller in Deutschland im Baumschulsegment<br />
getätigten Umsätze (1,2 Mrd.<br />
Euro) und beschäftigt rund 3500 Erwerbs -<br />
tätige. Zu den Hauptabnehmern gehören die<br />
Länder Mittel-, Nord- und Osteuropas sowie<br />
Russland. Die Baumschulwirtschaft Schleswig-<br />
Holsteins steht damit für die grüne Kompetenz<br />
Europas.<br />
Alle Produktionsschwerpunkte „Vom Alleebaum<br />
bis zum Ziergehölz“ sind durch spe -<br />
zialisierte Baumschulen vorzufinden: Alleebäume,<br />
Bodendecker, Containerpflanzen,<br />
Forstpflanzen, Immergrüne, Jungpflanzen,<br />
Koniferen, Landschaftsgehölze, Laubgehölze,<br />
Obstgehölze, Raritäten, Rhododendron,<br />
Rosen, Schlingpflanzen, Stauden, Sträucher,<br />
Unterlagen, Wildgehölze, Ziergehölze. Be -<br />
zogen auf die gesamtdeutsche Gehölzpro -<br />
duktion, liegen beispielsweise über 50 Prozent<br />
der Anbauflächen von Rosen (Unterlagen und<br />
Veredelungen) sowie über 30 Prozent der Anzuchtflächen<br />
für Forstgehölze Deutschlands<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>.<br />
Deshalb hat das <strong>Pinneberg</strong>er Baumschulland<br />
auch den Beinamen „Wiege des Waldes“ erhalten.<br />
Obgleich das <strong>Kreis</strong>gebiet sehr waldarm<br />
ist, gibt es wohl dank der Baumschulen<br />
vor Ort keine Gegend in Mitteleuropa mit<br />
mehr Bäumen! Nachdem die Bäume „zur<br />
Schule gegangen“ sind und schließlich an<br />
ihrem Endstandort gepflanzt wurden, müssen<br />
sie weiterhin gepflegt werden, bis sie schließlich<br />
als Charakterbäume in der Feldmark oder<br />
im Knick oder als Straßenbaum die Landschaft<br />
prägen. So wird beispielsweise in Sees ter -<br />
mühe zurzeit gemäß eines baumpflege rischen<br />
Fachkonzeptes eine 300 Jahre alte Lindenallee<br />
vor dem Auseinanderbrechen bewahrt, zahlreiche<br />
Bäume bekommen – quasi wie beim<br />
Friseur – einen Pflegeschnitt. Nur so sind<br />
diese einst als Kopfbäume geschnittenen<br />
Linden für weitere Jahrzehnte als Gartenkultur -<br />
denkmal zu erhalten. Und wussten Sie schon?<br />
In Schleswig-Holstein ist <strong>Pinneberg</strong> der <strong>Kreis</strong><br />
mit den meisten Naturdenkmalen, rund 600<br />
Einzelbäume sind unter den höchsten Schutz<br />
gestellt, der einem Baum zugute kommen<br />
kann.<br />
Fortsetzung Seite 121
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:17 Seite 119<br />
119<br />
Die Kulturlandschaft <strong>Pinneberg</strong>er Baumschulland erleben!<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> in Schleswig-Holstein gilt mit derzeit<br />
rund 300 Baumschulen als eines der größten geschlossenen<br />
Baumschulgebiete Europas und der Welt. Seine Geschichte<br />
und Entwicklung reicht über 250 Jahre zurück. Jede zweite<br />
Freilandrose und jeder dritte Waldbaum in Deutschland stammen<br />
aus dem <strong>Pinneberg</strong>er Baumschulland. Aber das <strong>Pinneberg</strong>er<br />
Baumschulland bietet noch viel mehr:<br />
– Besondere grüne Einrichtungen: das Arboretum Ellerhoop-<br />
Thiensen, das Rosarium Uetersen, den Rosengarten <strong>Pinneberg</strong>,<br />
Sichtungsgärten von Baumschulen und das einzige<br />
Baumschulmuseum Deutschlands. Viele dieser Einrichtungen<br />
finden Sie in der Gartenroute „Von Baumschulbaronen<br />
und Pflanzenjägern“ der Landwirtschaftskammer Schleswig-<br />
Holstein.<br />
– Besondere grüne Kompetenz: Neben den Baumschulern<br />
selbst, die ihr Wissen oftmals in den Familienbetrieben über<br />
viele Generationen weitergeben, hat das Land Schleswig-<br />
Holstein die grüne Kompetenz im Gartenbauzentrum<br />
Ellerhoop im Herzen des <strong>Pinneberg</strong>er Baumschullandes<br />
konzentriert. Die Fachschule und alle relevanten Verbände<br />
und Vereine haben hier ihren Sitz.<br />
Der 2014 gegründete, gemeinnützige Förderverein Kulturlandschaft<br />
<strong>Pinneberg</strong>er Baumschulland e. V. möchte die Entwicklung<br />
der Region nachhaltig fördern. Im Verein sind Gebiets -<br />
körperschaften, Vereine und Verbände sowie wichtige Einrichtungen<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> mit dem Ziel zusammengeschlossen,<br />
die über 250-jährige Kulturlandschaft <strong>Pinneberg</strong>er Baumschulland<br />
zu erhalten, zu pflegen und weiterzuentwickeln.<br />
Dazu gehören explizit auch die touristische Erschließung und<br />
das Erlebbarmachen der Kulturlandschaft. Mit der Veranstaltungsreihe<br />
„Kulturlandschaft erleben!“ bringt er Akteure und<br />
Interessierte zusammen.<br />
Information<br />
Gründungsjahr: 2014; Mitglieder: 44, vor allem Kommunen, Verbände und Vereine<br />
Vereinsziel: Die Kulturlandschaft <strong>Pinneberg</strong>er Baumschulland erhalten, pflegen und weiterentwickeln – auch die touristische<br />
Erschließung und das Erlebbarmachen der Kulturlandschaft.<br />
www.pinneberger-baumschulland.de
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:17 Seite 120<br />
120<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit starker Wirtschaft<br />
Baumpflege Uwe Thomsen e.K.<br />
Baumpflege sorgt dafür, den Baum in seiner Substanz, seiner<br />
Schönheit und Sicherheit langfristig und nachhaltig zu sichern<br />
und zu erhalten. In diesem Sinne arbeitet Baumpflege Uwe<br />
Thomsen e.K. Das Team untersucht, begutachtet, bewertet<br />
und behandelt Bäume, es pflanzt und fällt auch Bäume.<br />
Es tritt jedoch vehement dafür ein, Bäume alt werden zu lassen<br />
und nicht vorzeitig zu fällen. Erst alte Bäume erfüllen die<br />
vielfältigen Aufgaben und Funktionen, die wir ihnen abver -<br />
langen. Dem Team ist es bei jeder baumpflegerischen Sicherungs-<br />
und Erhaltungs maßnahme außerordentlich wichtig, den<br />
Charakter und das Erscheinungsbild des Baumes möglichst<br />
zu halten bzw. nur geringfügig zu verändern. Der Baum muss<br />
schön bleiben.<br />
Information<br />
Baumstatische Überprüfung – hier Zugversuch – an der Tilly-Eiche in<br />
<strong>Pinneberg</strong> (2017)<br />
Gründungsjahr: 1980; Mitarbeiter: 44; Unternehmenszweige: Baumpflege, Baumgutachten, arbor control ® , Wertermittlungen,<br />
Baumstatische Überprüfungen (Zugversuche, schalltomografische Untersuchungen, keine verletzenden Methoden), Pensionsbäume,<br />
Art- und Individuenerhaltung über vegetative Vermehrung (hier auch molekulargenetische Art- und Sortenbestimmung)<br />
www.baumpflege-thomsen.de<br />
Kublun Landmaschinen<br />
Schon in der zweiten Generation ist Kublun-Landmaschinen<br />
im Dienste der Landwirtschaft und Baumschulen tätig. In<br />
unserem Meisterbetrieb kümmern sich hoch qualifizierte Mit -<br />
arbeiter um die Fragen und Wünsche unserer Kunden: Service<br />
ist unsere Stärke, denn wir bieten ein umfangreiches Ersatzteillager,<br />
um schnell helfen zu können. Im Verkauf beraten<br />
wir Sie kompetent bei der Anschaffung von Neumaschinen,<br />
Geräten und Eigenentwicklungen.<br />
Bei unserer Arbeit werden wir täglich mit den speziellen Wünschen<br />
unserer Kunden aus Baumschulen und Landwirtschaft<br />
konfrontiert. Unsere Spezialität sind technische Entwicklungen<br />
im Bereich Transport und Bearbeitung, die auf die individuellen<br />
Anforderungen unser Kunden zugeschnitten sind.<br />
Information<br />
Das Team von Kublun Landmaschinen – Dank unserer langjährigen<br />
Erfahrung werden die Kunden immer kompetent beraten.<br />
Gründungsjahr: 1981; Mitarbeiter: 18<br />
Leistungsspektrum: Landtechnik (McCormick, Pöttinger, Lely, Schuitemaker), Kleingeräte (Dolmar, Kränzle, Cramer), Kommunaltechnik<br />
(Kioti), Spielzeug (Rolly Toys, Dino Cars), Specials und Eigenentwicklungen<br />
www.kublun.de
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:17 Seite 121<br />
121<br />
Die Kulturlandschaft <strong>Pinneberg</strong>er Baumschulland<br />
Im <strong>Pinneberg</strong>er Baumschulland konzentrieren<br />
sich die Baumschulen seit mehr als zwei<br />
Jahrhunderten. Die lockeren Geestböden, das<br />
gemäßigte Klima und die Nähe zu Hamburg<br />
haben zu einer Bündelung baumschulgärtnerischen<br />
Fachwissens geführt, die einmalig ist.<br />
Der gemeinnützige Förderverein Kulturlandschaft<br />
<strong>Pinneberg</strong>er Baumschulland e. V.<br />
möchte die entstandene Kulturlandschaft<br />
und die (garten-)kulturelle Entwicklung der<br />
Region durch den Ausgleich zwischen wirtschaftlichen,<br />
ökologischen, sozialen und<br />
kulturellen Interessen nachhaltig fördern. Er<br />
bringt Akteure und Interessierte zusammen<br />
und macht unsere besondere Kulturlandschaft<br />
für die Menschen erlebbar. Das Erleben,<br />
das Erfahren und das Verstehen ist die Grundlage,<br />
unsere Kulturlandschaft in Südwestholstein<br />
als etwas Einzigartiges zu begreifen,<br />
nämlich als <strong>Pinneberg</strong>er Baumschulland. |<br />
Information<br />
Landesverband Schleswig-Holstein im Bund<br />
deutscher Baumschulen (BdB) e. V.<br />
www.bdb-schleswig-holstein.de<br />
Förderverein Kulturlandschaft <strong>Pinneberg</strong>er<br />
Baumschulland e. V.<br />
www.pinneberger-baumschulland.de<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> bündelt sich<br />
baumschulgärtnerisches Fachwissen.
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:17 Seite 122<br />
122<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Kultur und Lebensqualität<br />
Norddeutsche Gartenschau<br />
Arboretum Ellerhoop<br />
Professor Hans-Dieter Warda<br />
Bis zu einer Höhe von zehn Metern<br />
absolut originalgetreue und weltweit<br />
einmalige Eins-zu-eins-Nachbildung<br />
des größten, noch lebenden<br />
Baumes der Erde. Der im Innenraum<br />
wachsende, etwa 40-jährige<br />
Mammutbaum wird die Betonhülle<br />
in ca. 2000 Jahren sprengen.<br />
Baum-Sammlungen – Schulbiologie –<br />
Naturlehrpark – Gartenparadies<br />
In Ellerhoop, mitten im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>, liegt<br />
ein grünes Kleinod, eine Park- und Garten -<br />
anlage, die aufgrund ihrer sehr großen thematischen<br />
Vielseitigkeit, der gestalterischen<br />
Schönheit und ihrer ganz besonderen Pflanzenschätze<br />
nicht nur deutschland-, sondern<br />
sogar europaweite Bekanntheit erlangt hat.<br />
Zu verdanken haben wir diese Anlage der<br />
Vision eines Landrats und dem Weitblick der<br />
politischen Entscheidungsträger des <strong>Kreis</strong>es<br />
<strong>Pinneberg</strong>. Sie haben nach der Insolvenz der<br />
einst berühmten Baumschule Timm & Co. ein<br />
drei Hektar umfassendes Baumparkgelände<br />
einschließlich einer zehn Hektar großen Erweiterungsfläche<br />
für die Allgemeinheit ge -<br />
sichert. Es sollte schul- und volksbildenden<br />
Zwecken sowie der Naherholung dienen.<br />
Park- und Gartenanlagen, die neben ihrer Erholungsfunktion<br />
einen Bildungsauftrag wahrnehmen,<br />
sind ein wichtiges Kulturgut, das es<br />
zu erhalten gilt. Gerade in den Ballungszentren<br />
werden sie zukünftig an Bedeutung gewinnen.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> hat 1996 dem damals<br />
1400 Mitglieder umfassenden Förderkreis<br />
Arboretum Baumpark Ellerhoop-Thiensen<br />
e. V. die Betriebsträgerschaft übertragen,<br />
verbunden mit einem festen, jährlichen Zuschuss.<br />
Seit dieser Zeit liegen Konzeption<br />
der vielfältigen Thematik, die Freiraum- und<br />
Bepflanzungsplanung, ihre Umsetzung sowie<br />
die wissenschaftliche und gartenkünstlerische<br />
Leitung der Anlage in der Hand des Vorsitzenden.<br />
Das Arboretum ist heute eine Stätte der<br />
kulturellen Begegnung und Bildung. Die landschaftsgärtnerisch<br />
reizvoll gestaltete Anlage<br />
bietet dem Besucher eine spannende Kombination<br />
aus Schulbiologie, Baumwissenschaft,<br />
Umweltthemen, Gartenkultur und Gartenkunst.<br />
Lernen von der Natur<br />
In der schulbiologischen Abteilung „Entwicklungsgeschichte<br />
der Bäume“, die vor 300 Millionen<br />
Jahren beginnt, lernen die Kinder die<br />
Baum-Farne und Riesen-Libellen der Steinkohlenwälder<br />
kennen. Neben dem lebens -<br />
großen Modell eines pflanzenfressenden<br />
Apato-Sauriers wachsen Sumpfzypressen<br />
und Nymphenbäume in einem urweltlich anmutenden<br />
Wasserwald. Dieses Bild vermittelt<br />
sehr eindrucksvoll, wie unsere Landschaft zur<br />
Braunkohlenzeit ausgesehen hat.<br />
Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts<br />
mit der Otto Henneberg-Poppen -<br />
büttel Stiftung werden an verschiedenen Ge-
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:17 Seite 123<br />
123<br />
hölzen des Wasserwaldes – wie zum Beispiel<br />
Cephalanthus occidentalis, Magnolia virginiana,<br />
Nyssa aquatica, Nyssa biflora und<br />
Taxodium ascendens – deren anatomische<br />
Anpassung und ihre hochinteressanten Über -<br />
lebensstrategien auf permanent überfluteten<br />
Standorten untersucht. Die Erkenntnisse sind<br />
für die Landschaftsarchitektur, aber auch im<br />
Hinblick auf die Klimaerwärmung und den<br />
Anstieg des Meeresspiegels von Bedeutung.<br />
Der größte Baum-Gigant der Welt –<br />
Lehrobjekt und monumentales Kunstwerk<br />
Im Mittelpunkt der Baumerlebniswelt erhebt<br />
sich die bis zu einer Höhe von zehn Metern<br />
absolut originalgetreue Eins-zu-eins-Nach -<br />
bildung des größten, noch lebenden Baumes<br />
der Welt. Es ist der 2300 Jahre alte General<br />
Sherman Tree, ein 83 Meter hoher Berg-<br />
Mammutbaum mit einem Stammumfang von<br />
34 Metern(!). In seine Modellierbetonhülle<br />
wurde ein „40 Jahre junger“ Mammutbaum<br />
gepflanzt. Der Anblick des Baumriesen soll<br />
bei den Kindern, aber auch bei Erwachsenen,<br />
Ehrfurcht und tiefe Bewunderung vor der<br />
Baumwelt auslösen. „Alles Verständnis fängt<br />
mit Bewunderung an.“ (J. W. von Goethe)<br />
Sie lebten schon 2500 Jahre vor Christi!<br />
In unmittelbarer Nachbarschaft zum größten<br />
Baum stehen hier wertvolle Abkömmlinge der<br />
ältesten Lebewesen der Welt. Man kann die<br />
über 4500 Jahre alten „Langlebigen Kiefern“<br />
(Pinus longaeva) aus Kalifornien wirklich nur<br />
bewundern.<br />
Spannend aufbereitetes Wissen über die Ökologie<br />
und Biologie der Bäume erfahren die<br />
Kinder im neuen Bauminformationszentrum.<br />
Ein als Leuchtdisplay gestaltetes Baum-Funktionsschema<br />
zeigt einen Längsschnitt durch<br />
den Mammutbaum-Stamm. Farbige LED-<br />
Lauflichtketten simulieren die Bewegung und<br />
den Transport von Wasser und Aufbaustoffen<br />
innerhalb des Baumes. Weitere schulbiolo -<br />
gische Themen sind ein Bernsteingarten, ein<br />
Geologischer Erlebnispfad, Bäume für den<br />
Klimawandel und ein Garten mit den wichtigsten<br />
Nutzpflanzen der Welt.<br />
Heimische Pflanzen schützen – Wissenschaftliche<br />
Sammlungen – Gehölzforschung<br />
Die Bewahrung seltener Gehölzarten, insbesondere<br />
von potenziell gefährdeten schleswigholsteinischen<br />
Standorten, ist ein wichtiger<br />
Beitrag zum Artenschutz. Ein Beispiel aus<br />
jüngster Zeit ist die extrem seltene Strauch-<br />
Birke (Betula humilis). 2014 konnten Nachzuchten<br />
der verschollenen Gehölzart von<br />
Arboretum-Pflanzen wieder am Naturstandort<br />
angesiedelt werden. Ein Forschungsschwerpunkt<br />
sind Züchtung und Selektion der kostbaren<br />
chinesischen Strauch-Pfingstrosen. Mit<br />
rund 2500 Pflanzen ist es die größte Sammlung<br />
Deutschlands. Im Mai bewundern Fachleute<br />
und Pflanzenfreunde auch aus dem<br />
benachbarten Ausland die großen, seidigen<br />
Päonien-Blüten mit ihren so unendlich zarten<br />
Pastelltönen.<br />
In der Sichtung befinden sich ebenso die für<br />
die Landschaftsarchitektur sehr wertvollen,<br />
aber häufig noch unbekannten Herbstfärber<br />
und die Bäume des Wasserwaldes. Es sind vor<br />
Strauch-Pfingstrosen-Hybride<br />
„Susanne“
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:17 Seite 124<br />
124<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Kultur und Lebensqualität<br />
Information<br />
Frau Loki Schmidt zum Arboretum:<br />
Welchen Wert und welche Bedeutung die Anlage<br />
in Ellerhoop für die unterschiedlichsten Besuchergruppen<br />
hat, beschreibt Frau Loki Schmidt, die<br />
eine große Unterstützerin und häufige Besucherin<br />
war, im Schlusswort ihrer Laudatio: „Ellerhoop-<br />
Thiensen ist heute ein Ort, an dem Schulkinder<br />
einen lebendigen Naturkundeunterricht erleben<br />
können, an dem Fachleute sich informieren, wo<br />
alte und junge Menschen sich weiterbilden oder<br />
sich erholen können, wo jeder Besucher ein<br />
Fleckchen findet, das ihm besonders gefällt.“<br />
Rot-Ahorn-Sorten in brennender<br />
Herbstfärbung<br />
allem die Rot-Ahorn-Sorten, Amberbäume<br />
und Tupelobäume, die im Oktober mit ihren<br />
brennend orangeroten Farben das Ufer des<br />
Arboretum-Sees in ein wahres „Indian Summer<br />
Feuermeer“ verwandeln.<br />
Bauerngärten – Lebende Denkmäler bäuer -<br />
licher Kultur – Urerlebnis des Gärtnerns<br />
Eine wichtige Aufgabe ist die Erhaltung alten<br />
bäuerlichen Kulturgutes. Vor dem Südgiebel<br />
des historischen Münsterhofes wurde einer<br />
der schönsten Bauerngärten Deutschlands<br />
angelegt. Üppigkeit, kräftige bunte Farben<br />
und die heitere Mischung von Nutz- und Zierpflanzen<br />
auf buchsbaumeingefassten Beeten<br />
machen den Charme dieses liebenswerten<br />
Gartentyps aus, der über Jahrhunderte das<br />
Bild unserer Dörfer mitgeprägt hat.<br />
Überwältigend schönes Pflanzenreich –<br />
die größten Blüten-Highlights<br />
Wenn auch die traumhafte Wiese mit den<br />
500 000 weißen, betörend duftenden Dichter-<br />
Narzissen, der Blauregentunnel, der Zauber<br />
des farbenprächtigen Mittelmeergartens und<br />
die vielen anderen aufregenden Blütenereignisse<br />
die Besucher immer wieder begeistern,<br />
so ist doch der unbestrittene Star im Ellerhooper<br />
Gartenparadies die Indische Lotosblume.<br />
Ihre atemberaubende Blüte ist der<br />
absolute Höhepunkt des Gartenjahres. Die<br />
mehrere Tausend Quadratmeter großen<br />
schwimmenden Lotos-Blütenflächen sind<br />
einmalig in Deutschland.<br />
Gartenkultur – Gartenkunst – Gartenästhetik<br />
Die Norddeutsche Gartenschau ist zudem bekannt<br />
für ein ungewöhnlich vielfältiges Sommerblumensortiment.<br />
Etwa 23 000 Einjahresblumen<br />
kommen vor allem bei der Anlage<br />
von Farbpflanzungen und den stimmungs -<br />
vollen Farbgärten mit ihren perfekten Farbprogressionen<br />
zum Einsatz. Fachleute, wie<br />
auch Gartenliebhaber können in den Farb -<br />
gärten Wesen und Wirkung der Farben in der<br />
Landschaftsarchitektur studieren.<br />
Der Park soll neben den vielen Sonderbereichen<br />
und Lehrobjekten aber auch ein Ort der<br />
Erholung, Sehnsucht, der Träumerei und vor<br />
allem der Begegnung mit dem Schönen sein,<br />
ohne das der Mensch nicht leben kann. Eine<br />
der Hauptintensionen sieht der Vor sitzende<br />
des Förderkreises deshalb auch darin, ästhetisch<br />
überzeugende Räume und hinreißend<br />
schöne Pflanzenbilder zu schaffen, die Geist<br />
und Seele als anregend und wohl tuend empfinden.<br />
|
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:18 Seite 125<br />
125<br />
Die Dichter-Narzissenwiese: ein weißes Meer aus 500 000 Blüten<br />
Die Lotosblume verkörpert das Idealbild einer Blüte. Sie ist von einer<br />
unerklärlichen Aura umgeben.<br />
Norddeutsche Gartenschau Arboretum Ellerhoop<br />
Baum-Sammlungen – Schulbiologie –<br />
Naturlehrpark – Gartenparadies<br />
Die kreiseigene Parkanlage, die ursprünglich aus einem drei<br />
Hektar großen Sichtungsgarten der Baumschule Timm & Co.<br />
hervorgegangen ist und nunmehr eine Gesamtgröße von<br />
16 Hektar hat, wird seit 1996 vom Förderkreis Arboretum<br />
Baumpark Ellerhoop-Thiensen e. V. gestaltet und weiterent -<br />
wickelt.<br />
Um eine für alle Besuchergruppen ganzjährig attraktive Garten -<br />
schauanlage zu präsentieren, sind die unterschied lichen Lehrobjekte<br />
und Sonderthemen wie Schulbiologie, Gehölzforschung<br />
und Artenschutz didaktisch und gestalterisch so in das gartenkünstlerische<br />
Gesamtkonzept eingebunden, dass sie sich zu<br />
einer harmonischen Einheit zusammenfügen.<br />
Der Besucher soll auf seinem Spaziergang einen Wohlklang<br />
und eine Übereinstimmung von Ruhe und Reiz verspüren.<br />
Da sich Menschen nach schönen Pflanzungen sehnen und<br />
spannende Blumenerlebnisse geradezu suchen, gilt in der<br />
Norddeutschen Gartenschau uneingeschränkt das Motto von<br />
Karl Foerster: „Es wird durchgeblüht.“<br />
Es ist dem Know-how unserer leidenschaftlich tätigen Gärtner<br />
zu verdanken, dass im Spielplan von Januar bis November eine<br />
hinreißend schöne Blüteninszenierung nach der anderen auf der<br />
Parkbühne erscheint. Für die Besetzung der unterschied lichen<br />
Rollen steht den Gärtnern ein Ensemble von 4500 verschiedenen<br />
Pflanzen arten und -sorten aus aller Welt zur Verfügung.<br />
Information<br />
Öffnungszeiten: Januar bis November; Dielen-Café: geöffnet von März bis Oktober<br />
NDR-Fernsehgarten: Livesendung in „Mein Nachmittag“<br />
Pflanzenverkauf auf dem Hof: Gehölze, Stauden, Raritäten<br />
Träger: Förderkreis Arboretum Baumpark Ellerhoop-Thiensen e. V.<br />
Vorsitzender: Professor Dipl.-Ing. Hans-Dieter Warda<br />
www.norddeutsche-gartenschau.de
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:18 Seite 126<br />
126<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Kultur und Lebensqualität<br />
Kultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>:<br />
die Drostei und vieles mehr<br />
Stefanie Fricke<br />
Kultur stellt im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> keinen Luxusartikel<br />
dar. Wo andernorts angesichts klammer<br />
Kassen der Rotstift allzu leichtfertig und vorschnell<br />
bei Museen, Theatern, Bibliotheken<br />
oder Kulturzentren angesetzt wird, haben die<br />
Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> erkannt, dass Kultur ein<br />
Stück Daseinsvorsorge ist. Etwas, das zur<br />
Strahlkraft einer Region beiträgt. Etwas, das<br />
zur Lebensqualität beiträgt. Etwas, das zu<br />
mehr Aufmerksamkeit und Wahrnehmung,<br />
auch überregional, beiträgt. Etwas, das zu<br />
Kommunikation und Identifikation beiträgt.<br />
Etwas, das zu außerschulischer Bildung beiträgt.<br />
Die Reihe ließe sich weiter fortsetzen.<br />
Und so kann es nur als Glücksfall bezeichnet<br />
werden, dass der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> im Jahr<br />
1984 die barocke Drostei (erbaut 1765–1767)<br />
durch einen Schenkungsvertrag vom Land<br />
Schleswig-Holstein übereignet bekam – mit<br />
der Auflage, ein Kulturzentrum für den <strong>Kreis</strong><br />
einzurichten. Gesagt, getan. Natürlich nicht<br />
so schnell und schon gar nicht so einfach, aber<br />
nach Jahren umfassender Sanierung unter<br />
dem strengen Auge des Denkmalschutzes,<br />
erstrahlte die Drostei in neuer Pracht und<br />
öffnet seit 1991 ihre Türen für kulturinteressiertes<br />
Publikum aus nah und fern. Die hohen<br />
Decken und großen Wandflächen schätzen<br />
<strong>Kreis</strong>-<strong>Pinneberg</strong>er Künstler ebenso, wie ihre<br />
Kollegen aus dem gesamten Norddeutschen<br />
Raum und darüber hinaus. Der Konzertsaal<br />
mit seiner prachtvollen, stuckverzierten<br />
Decke bildet einen wunderschönen und einzigartigen<br />
Rahmen für Kammerkonzerte, insbesondere<br />
Konzerte Alter Musik. Die Drostei<br />
initiiert und begleitet immer wieder auch<br />
Kooperationen mit Kulturpartnern aus dem<br />
<strong>Kreis</strong>gebiet und pflegt mit diversen Formaten<br />
ebenso die Zusammenarbeit mit den Schulen.<br />
Natürlich speist sich kulturelles Leben und<br />
kulturelle Vielfalt nicht allein aus einer Quelle.<br />
Zwar unterhält der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> selbst<br />
neben der Drostei kein weiteres Museum bzw.<br />
Kulturzentrum, aber mit seiner Kulturförderrichtlinie<br />
sorgt er für die Verbesserung der<br />
Rahmenbedingungen für Künstler, Kunstund<br />
Kulturvereine, Museen, Theatern u. v. m.,<br />
ganz gleich in welcher Trägerschaft. Im Zentrum<br />
der Bemühung steht die Förderung von<br />
kreisweit relevanten Ausstellungen, Konzerten<br />
oder Literaturveranstaltungen. Und die<br />
Bandbreite im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> ist riesig: Jede<br />
Stadt, jede Gemeinde, ja, nahezu jedes Dorf<br />
des bevölkerungsreichsten <strong>Kreis</strong>es Schleswig-<br />
Holsteins bietet seinen Bürgerinnen und<br />
Bürgern Kultur vor der Haustür. Einzelne<br />
Institutionen zu nennen, ist an dieser Stelle<br />
kaum möglich, würde es doch bedeuten, dass<br />
die Großzahl unerwähnt bliebe. Die Fördersumme,<br />
die jährlich ausgeschüttet wird, beträgt<br />
zurzeit 121 000 Euro – die Auswirkung<br />
geht in die Breite und erreicht Künstler, Musiker,<br />
Chöre, Orchester, Theater, Kulturvereine<br />
u. v. m.
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:18 Seite 127<br />
127<br />
Aber der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> betreibt darüber<br />
hinaus auch Exzellenzförderung: Mit dem<br />
Drosteipreis, dem Kulturpreis des <strong>Kreis</strong>es<br />
<strong>Pinneberg</strong>, wird seit 1981 jedes Jahr eine<br />
herausragende Künstlerpersönlichkeit der<br />
Region ausgezeichnet. Dotiert ist der Preis<br />
mit 5000 Euro sowie noch einmal 2500 Euro<br />
als Förderpreis für den künstlerischen Nachwuchs.<br />
Mit ihrer direkten Nachbarschaft zur Metropole<br />
Hamburg und deren reichhaltigem Angebot<br />
an Möglichkeiten steht die Kulturlandschaft<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> vor besonderen<br />
Herausforderungen. Die drei Säulen „Drostei,<br />
Kulturförderrichtlinie und Drosteipreis“ bilden<br />
die Grundlage für eine sich immer weiter entwickelnde<br />
und lebendige Kulturlandschaft, in<br />
der Traditionsveranstaltungen wie selbstverständlich<br />
neben innovativen und ungewöhnlichen<br />
Projekten stehen dürfen und gleichermaßen<br />
gefördert werden.<br />
Kultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>: Neben der Drostei<br />
als kulturellem Mittelpunkt bedeutet dies vor<br />
allem Verbesserung von Rahmenbedingungen,<br />
Unterstützung und Wertschätzung von künstlerischem<br />
Engagement und Eigeninitiative.<br />
Kultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> ist so vielschichtig<br />
und kreativ wie seine Bewohnerinnen und<br />
Bewohner. Und das schätzen nicht nur die<br />
<strong>Kreis</strong>-<strong>Pinneberg</strong>er! |<br />
Das Zentrum der Kultur im <strong>Kreis</strong><br />
Pinnberg: die Drostei
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:18 Seite 128<br />
128<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Kultur und Lebensqualität<br />
Sehenswerte Architektur –<br />
durch Ehrenamt erhalten<br />
Antje Metzner<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> gibt es eine Vielzahl von<br />
bedeutenden Denkmälern, die als Zeugen<br />
der Vergangenheit die Gegenwart bereichern.<br />
Diese bilden eine bunte Palette einer sehenswerten<br />
Architektur. Sowohl Herrenhäuser und<br />
Kirchen als auch die moderne Architektur<br />
prägen diesen Landstrich. Bei einem Gang<br />
durch den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> gibt es viele bekannte<br />
und unbekanntere Denkmäler zu<br />
entdecken.<br />
Seit dem 30. Januar 2015 gilt in Schleswig-<br />
Holstein ein neues Denkmalschutzgesetz.<br />
Die Denkmäler in Schleswig-Holstein werden<br />
derzeit vor diesem Hintergrund neu erfasst<br />
und inventarisiert. Dies wird als wichtige<br />
Voraussetzung für die Denkmalpflege ange -<br />
sehen. Erst wenn man weiß, was in einer<br />
Region als erhaltenswert und schutzwürdig<br />
erkannt wird, kann eine nachhaltige Denkmalpflege<br />
betrieben werden.<br />
Die Rolandstatue in Wedel<br />
Zu den bekanntesten gehören neben der 1765<br />
bis 1767 im barocken Stil erbauten Drostei in<br />
<strong>Pinneberg</strong> auch das von Zisterzienserinnen<br />
im 13. Jahrhundert gegründete Kloster in<br />
Uetersen, die 1756 eingeweihte Kirche in<br />
Rellingen, die wahrscheinlich aus dem Jahr<br />
1558 stammende Rolandstatue in Wedel, die<br />
Güter in Haseldorf und in Seestermühe und<br />
die Schlossinsel in Barmstedt.<br />
Kulturgüter liegen wegen ihres besonderen<br />
geschichtlichen, wissenschaftlichen, künst -<br />
lerischen, technischen, städtebaulichen oder<br />
Kulturlandschaft prägenden Wertes im öffentlichen<br />
Interesse. Denkmalschutz und Denkmalpflege<br />
ermöglichen es zukünftigen Generationen,<br />
Geschichte zu erfahren, wahrzunehmen,<br />
zu interpretieren und zu hinter -<br />
fragen. Erste Ergebnisse zur Inventarisierung<br />
der Kulturdenkmäler im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
können im Internet unter der Seite des Landesamtes<br />
für Denkmalpflege in Schleswig-<br />
Holstein eingesehen werden.<br />
Die Erhaltung von Kulturgütern liegt nicht<br />
nur in der Verantwortung von Behörden, Ämtern<br />
und privaten Eigentümern, sondern setzt<br />
auch die Zusammenarbeit mit Betroffenen<br />
oder ehrenamtlich Tätigen voraus. Ohne die<br />
Hilfe der vielen Heimatvereine, Interessen -<br />
gemeinschaften, Kirchen, Bürgerinitiativen<br />
oder anderen Ehrenamtlichen wäre der Denk-
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:18 Seite 129<br />
129<br />
malschutz in dieser Form nicht denkbar. Dies<br />
wird im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> schon sehr lange<br />
erfolgreich praktiziert.<br />
Ein Beispiel für das große Engagement aus<br />
der Bevölkerung ist unter anderem das Reepschlägerhaus<br />
in Wedel, welches als Handwerkerhaus<br />
für Seilmacher 1758 als Drei -<br />
ständerhaus errichtet wurde. Anfang der<br />
1970er-Jahre konnte es mithilfe von enga -<br />
gierten Bürgern nicht nur vor der Abrissbirne<br />
gerettet werden, sondern auch die Sanierung<br />
und Restaurierung des Gebäudes wurden<br />
durchgeführt. Heute befindet sich in dem<br />
Gebäude ein gastronomischer Betrieb, in<br />
dem unter anderem kulturelle Veranstaltungen<br />
statt finden.<br />
Das Reepschlägerhaus wurde als<br />
Dreiständerhaus errichtet.
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:18 Seite 130<br />
130<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Kultur und Lebensqualität<br />
Der Ostermannsche Hof in<br />
Tornesch-Esingen<br />
Ein weiteres Zeugnis für das Engagement<br />
der Heimatvereine ist die Bandreißerkate in<br />
Haseldorf. Früher wurden hier aus Weiden -<br />
gehölzen Reifen für die Ummantelung von<br />
Holzfässern aus angebauten Korb-Weiden<br />
hergestellt, die für die Fassreifen für Butterund<br />
Heringsfässer benötigt wurden. In der<br />
1764 erbauten Reetdachkate finden seit dem<br />
Jahr 1995 Ausstellungen der typischen Wohnund<br />
Handwerkskultur der Bandreißer statt.<br />
Die Kate ist an jedem ersten Sonntag im<br />
Monat zu besichtigen. Es finden hier besondere<br />
Konzerte, Vorträge, Ausstellungen und<br />
auch standesamtliche Trauungen statt, wodurch<br />
es zu einem beliebten Veranstaltungsort<br />
geworden ist. Auch dieses Programm wird<br />
von Ehrenamtlichen zusammengestellt und<br />
begleitet.<br />
Der sogenannte Ostermannsche Hof ist eine<br />
Hofanlage in Tornesch-Esingen. Sie besteht<br />
aus einem Hauptgebäude von 1738, dem<br />
sogenannten Durchfahrtshaus, einem 1906<br />
angebauten Kuhstall, einer freistehenden<br />
Dreiständer Bohlenscheune und einer Remise.<br />
Auf dem Gelände befinden sich außerdem<br />
noch zwei historische Brunnenanlagen. Eine<br />
Gruppe von Bürgern hat sich vor mehr als<br />
30 Jahren zusammengefunden und es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, in vielen Arbeitsstunden<br />
die Instandsetzung und den Umbau des<br />
Heimathauses voranzutreiben. In dem Gebäudekomplex<br />
sind heute diverse Veranstaltungsräume,<br />
das Stadtarchiv, das Trauzimmer<br />
und das Archiv der Kulturgemeinschaft untergebracht.<br />
Ein Team aus ehrenamtlichen<br />
Mitgliedern setzt sich für die Pflege und den<br />
Erhalt des Heimathauses ein und bewahrt so<br />
das älteste Gebäude in Tornesch.
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:18 Seite 131<br />
131<br />
Ein Kulturgut ganz anderer Art ist die einzige<br />
handbetriebene Fähre Schleswig-Holsteins,<br />
Kronsnest, die den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> bei Seester<br />
mit dem <strong>Kreis</strong> Steinburg bei Neuendorf über<br />
die Krückau verbindet. Sie ist die kleinste<br />
Fähre Deutschlands und wurde urkundlich<br />
zum ersten Mal im Jahr 1576 erwähnt. Sie ist<br />
die Verbindung eines alten Handelsweges,<br />
auf dem jahrhundertelang Mensch, Vieh und<br />
Güter über die Krückau befördert wurden.<br />
Der gemeinnützige Verein der Gemeinde<br />
Neuendorf machte es sich zur Aufgabe, die<br />
historische Fähre Kronsnest zu erhalten und<br />
zu pflegen. Der Fährkahn wurde nach histo -<br />
rischen Vorbildern nachgebaut und wird an<br />
den Wochenenden und Feiertagen der Sommermonate<br />
betrieben. Pro Jahr überqueren<br />
hier mehr als 7000 Wanderer und Radfahrer<br />
den Fluss auf traditionelle Weise.<br />
Diese Beispiele stehen für viele weitere, an<br />
dieser Stelle nicht genannten Denkmäler unserer<br />
Region, die ohne das große ehrenamt -<br />
liche Engagement aus der Bevölkerung nicht<br />
gerettet worden und für immer für unsere<br />
Nachkommen verloren wären. Sie zeigen,<br />
dass jeder Bürger seinen Teil zum Erhalt<br />
unserer Kulturgüter beitragen kann. |<br />
Die historische Fähre Kronsnest
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:18 Seite 132<br />
132<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Kultur und Lebensqualität<br />
Elbmarschen, Moore und Knicks –<br />
vielfältige und abwechslungsreiche<br />
Landschaften<br />
Hans-Albrecht Hewicker<br />
Gewitterstimmung im FFH-Gebiet<br />
Bilsbekniederung<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> hat Anteil an den beiden<br />
Naturraumgruppen Schleswig-Holsteinische<br />
Marschen (mit der naturräumlichen Region<br />
Elbmarschen, die im <strong>Kreis</strong>gebiet aus der<br />
Wedeler, Haseldorfer und Seestermüher<br />
Marsch besteht) und Schleswig-Holsteinische<br />
Geest (mit den naturräumlichen Regionen<br />
Hohe Geest und Vorgeest, die im <strong>Kreis</strong>gebiet<br />
als Hamburger Ring und Barmstedt-Kisdorfer<br />
Geest bezeichnet werden).<br />
In der Saale-Kaltzeit (325 000–117 000 v. Chr.)<br />
war ganz Schleswig-Holstein vollständig mit<br />
Eis bedeckt. Die Gletscher brachten aus dem<br />
Inneren Skandinaviens ungeheure Massen<br />
von Geröll und Schutt mit, die hier abgelagert<br />
wurden. In der der Saale-Kaltzeit folgenden<br />
Eem-Warmzeit (117 000–105 000 v. Chr.)<br />
formten diese Grund- und Endmoränen in<br />
unserem Raum eine Landschaft, wie wir sie<br />
heute in Ostholstein vorfinden. In der auf die<br />
Eem-Warmzeit folgenden Weichselkaltzeit<br />
(105 000–10 000 v. Chr.) lag der Eisrand auf<br />
der Linie Mölln–Grande–Ahrensburg–Wahlstedt–Neumünster.<br />
Das heißt, der <strong>Kreis</strong> Pinne -<br />
berg war eisfrei, lag aber direkt vor dem<br />
Gletscherrand und war baumlose Kältesteppe<br />
(Tundra), wie wir sie heute unter anderem im<br />
Norden Sibiriens finden.<br />
In dieser Zeit wurden die damaligen Landschaftsformen<br />
durch Wind- und Wassererosion<br />
sowie durch Bodenfließen (Solifluktion) eingeebnet<br />
und verfüllt. Außerdem wurde der<br />
offenliegende Boden in diesen fast 100 000<br />
Jahren weitgehend entkalkt und verarmte<br />
durch die Bodenalterung. Daher sind die<br />
Geest landschaften sehr flach ohne große<br />
Höhenunterschiede und damit auch weitgehend<br />
ohne Seen und ihre Böden nur schwach<br />
mit Nährstoffen versorgt. Erst vor 10 000<br />
Jahren mit dem Ende der Weichsel-Kaltzeit<br />
begann die Wiederbesiedlung unserer Landschaft<br />
mit den heute vorhandenen Pflanzenund<br />
Tiergesellschaften.<br />
Der Marschenbereich ist noch wesentlich<br />
jünger als die erdgeschichtlich ja sehr junge<br />
Geest, da die Ablagerungen im Urstromtal<br />
der Elbe erst nach Ende der letzten Eiszeit<br />
entstanden und daher außerordentlich nährstoffreich<br />
und fruchtbar sind. Große Teile der<br />
Elbmarschen sind heute insbesondere wegen<br />
ihrer Bedeutung als Gänse-Rastgebiet (zum<br />
Beispiel im Winter 2010/2011 allein 30 000<br />
Nonnengänse ) als EU-Vogelschutzgebiet<br />
besonders geschützt.
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:18 Seite 133<br />
133<br />
Aber auch auf der Geest war die Entwicklung<br />
mit dem Ende der letzten Eiszeit nicht abgeschlossen,<br />
sondern in den verfüllten Senken<br />
ehemaliger Seen aus der Eem-Warmzeit sind<br />
in den letzten 12 000 Jahren Moore entstanden,<br />
die je nach Höhenlage und Wasserhaushalt<br />
entweder als Niedermoore heute weit -<br />
gehend in Grünland umgewandelt sind oder<br />
als Hochmoore über die umgebende Landschaft<br />
hinauswuchsen und aufgrund ihrer<br />
Vielzahl und Großflächigkeit für unseren<br />
Bereich außerordentlich prägend wurden.<br />
Durch Entwässerung, Torfabbau und Kulti -<br />
vierung sind diese ökologisch ganz besonders<br />
wertvollen Bereiche stark dezimiert und fast<br />
völlig zerstört worden. Heute ist es ein Hauptbestreben<br />
des Naturschutzes im <strong>Kreis</strong>, die<br />
Reste dieser Hochmoore soweit wie möglich<br />
zu erhalten und wieder in einen naturnäheren<br />
Zustand zurückzuversetzen. Darum bemühen<br />
sich insbesondere lokale Moorschutzvereine<br />
(jeweils für Täwsmoor, Holmmoor,<br />
Himmelmoor, Liether Moor, Hammoor und<br />
Klein Offenseth-Bokelseßer Moor), die als<br />
besonders typisch für den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
gelten dürfen.<br />
Die Sanddünen, die sich wie eine Hügelkette<br />
vom Süllberg bei Blankenese entlang des Elbhochufers<br />
bis nach Elmshorn (Liether Wald,<br />
Sibirien) erstrecken und in den Holmer Sandbergen<br />
in ihrer ehemaligen Struktur noch besonders<br />
gut zu erkennen sind, sind aus Aufwehungen<br />
aus den riesigen Sandflächen im<br />
Elburstromtal auch erst während der Nacheiszeit<br />
entstanden.<br />
In den Tälern der den <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> prägenden<br />
Elbnebenflüsse Pinnau und Krückau<br />
mit ihren Nebenbächen laufen seit vielen<br />
Jahren Bemühungen, die durch landwirtschaft -<br />
liche Innutzungnahme der Auen, Begradigung<br />
und Abflussbeschleunigung stattgefundene<br />
Veränderung wieder rückgängig zu machen<br />
und insbesondere den fast ausgestorbenen<br />
Biotoptyp der Auwälder hier neu zu schaffen.<br />
Sprossender Bärlapp im<br />
Naturschutzgebiet Holmmoor<br />
in Quickborn – heute eine<br />
extrem seltene Pflanze
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 134<br />
134<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Kultur und Lebensqualität<br />
Heute werden diese Bemühungen durch die<br />
EU-Wasserrahmenrichtlinie direkt gefordert<br />
und auch stark gefördert, die auch die Durchgängigkeit<br />
der Flussläufe von der Mündung<br />
bis zur Quelle sichergestellt wissen will. In<br />
diesem Zusammenhang ist auf ein besonderes<br />
Naturkleinod im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> hinzuweisen,<br />
das als in dieser Form europaweit<br />
einmalig bezeichnet werden kann: die im<br />
Gezeiteneinfluss liegenden Auwälder auf den<br />
Elbinseln Drommel und Auberg (Tideauwälder).<br />
Ähnlich bedeutungsvoll und schützenswert<br />
ist der Fährmannssand bei Wedel als das<br />
größte Süßwasser-Schlickwatt Europas.<br />
Kastanienallee in Bullenkuhlen in<br />
voller Blüte. Das Foto stammt von<br />
2007, heute sind nach Krankheitsausfällen<br />
durch Kastanienminiermotte<br />
und eine grassierende Rindenkrankheit<br />
nur noch Reste der Allee<br />
vorhanden.<br />
Die als Naturdenkmal ausgewiesene<br />
1000-jährige Eiche in Barmstedt ist<br />
tatsächlich ungefähr 450 bis 500<br />
Jahre alt, aber wohl der älteste<br />
Baum im <strong>Kreis</strong>.<br />
Von Natur aus wäre das gesamte Gebiet des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> heute mit Wald bedeckt<br />
bis auf offene Wasserflächen, baumfreie<br />
Hochmoore und offenliegende Binnendünen,<br />
wie wir sie zum Beispiel in Form der Heeder<br />
Sanddünen finden. Wir Menschen haben<br />
diese Wälder beseitigt und in landwirtschaft -<br />
liche Nutzflächen überführt, die auf der Geest<br />
nur kurze Zeit als Acker nutzbar waren und<br />
dann zu riesigen Heideflächen verarmten, die<br />
jahrhundertelang nur durch Schafweide und<br />
Plaggenhieb genutzt werden konnten. Als um<br />
1800 nur noch weniger als vier Prozent des<br />
<strong>Kreis</strong>gebiets Waldfläche waren, begannen<br />
die Bemühungen um die Neuschaffung von<br />
Wäldern, durch die der Waldanteil auf heute<br />
wieder sieben Prozent erhöht wurde. Gegenüber<br />
dem Landesdurchschnitt von zehn Prozent<br />
und noch mehr gegenüber dem Bundesdurchschnitt<br />
von 30 Prozent ist das natürlich<br />
ein extrem geringer Wert, der im dichtest -<br />
besiedelten und bevölkerungsreichsten Landkreis<br />
besondere Probleme aufwirft.<br />
Gerade angesichts der Waldarmut ist das im<br />
18. Jahrhundert im Zuge der Verkoppelung<br />
geschaffene Knicknetz besonders prägend<br />
für das Landschaftsbild unseres <strong>Kreis</strong>es. Trotz<br />
massiver Beseitigung im Zuge der Flurbereinigungen<br />
der 1950er- und 1960er-Jahre weist<br />
der <strong>Kreis</strong> immer noch ein Knicknetz von rund<br />
3000 Kilometern Länge auf. Die Knicks sind<br />
gesetzlich geschützte Biotope und ihrer Erhaltung<br />
gilt intensives Bemühen der unteren<br />
Naturschutzbehörde. Besonders markant<br />
sind die Bäche, Gräben oder auch Wege begleitenden<br />
Kopfweiden („Pullwicheln“), die<br />
nur durch regelmäßige Pflege in ihrer typischen<br />
Form erhalten werden können.<br />
Viele markante Bäume im <strong>Kreis</strong>gebiet sind<br />
wegen ihres Alters, ihrer Größe oder beson -<br />
derer Eigenarten als Naturdenkmäler unter<br />
Schutz gestellt.
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 135<br />
135<br />
Von den zehn Naturschutzgebieten sei das<br />
NSG Liether Kalkgrube erwähnt, das wegen<br />
seiner hier an der Erdoberfläche sichtbar<br />
werdenden 270 Millionen Jahre alten Gestein s -<br />
typen als Nationaler Geotop deutschlandweite<br />
Bedeutung hat.<br />
Das kleinste Naturschutzgebiet Deutschlands<br />
ist der Helgoländer Lummenfelsen (1,8 Hektar),<br />
der gleichzeitig der einzige Seevogelfelsen<br />
Deutschlands ist. Und auch das Helgoländer<br />
Felswatt ist eine absolute Rarität. Auf Helgoland<br />
bildet der <strong>Pinneberg</strong> die höchste Erhebung<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> mit 61,3 Metern<br />
über NN. Auf der Helgoländer Düne bringen<br />
alljährlich im Dezember/Januar die Kegel -<br />
robben (größtes Säugetier Deutschlands) ihre<br />
Jungen zur Welt (327 Stück im Winter 2016/<br />
2017).<br />
Schon der vorstehende kurze Aufriss zeigt,<br />
wie liebenswert und schutzbedürftig unsere<br />
Heimatnatur ist. |<br />
Information<br />
Der <strong>Kreis</strong> in Zahlen<br />
Einwohner: rund 310 000<br />
Fläche des <strong>Kreis</strong>es: 66 426 Hektar, davon:<br />
Siedlungs- und Verkehrsfläche:<br />
12 682 Hektar = 19,1 %<br />
landwirtschaftliche Nutzfläche:<br />
43 247 Hektar = 65,1 %<br />
Wald: 4638 Hektar = 7,0 %<br />
Wasser: 4345 Hektar = 6,5 %<br />
andere: 1397 Hektar = 2,1 %<br />
Bevölkerungsdichte: 466 Einwohner pro km²<br />
gegenüber 179 in Schleswig-Holstein<br />
Waldfläche pro Einwohner:<br />
– 5000 m² in Gesamteuropa<br />
– 2500 m² in der EU<br />
– 1200 m² in Deutschland<br />
– 580 m² in Schleswig-Holstein<br />
– 151 m² im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong><br />
Naturschutzgebiete:<br />
10 (2 davon Helgoland) = ca. 4 %<br />
FFH-Gebiete: 11<br />
Vogelschutzgebiete: 2 = 13 Natura-2000-Gebiete<br />
Landschaftsschutzgebiete: 8 = 50 %<br />
Bäume als Naturdenkmal geschützt: 600<br />
Knicks: rd. 3000 km (gesetzlich geschützt)<br />
Basstölpel im Naturschutzgebiet<br />
Helgoländer Lummenfelsen –<br />
einziger Brutstandort in<br />
Deutschland
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 136<br />
136<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Kultur und Lebensqualität<br />
Attraktive Ausflugsziele im <strong>Kreis</strong>gebiet<br />
Katharina Kröger / Edelgard Heim<br />
Die Carl-Zeiss-Vogelstation und<br />
Weißwangengänse<br />
Beeindruckende Kulturlandschaften, lebendige<br />
Städte, ein reiches kulturelles Leben,<br />
malerische Dörfer und beeindruckende<br />
Naturlandschaften und das alles auf engstem<br />
Raum – das ist der <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>.<br />
Nicht verpassen sollten Gäste dabei das <strong>Pinneberg</strong>er<br />
Baumschulland, denn der Einfluss des<br />
Menschen auf die Landschaft ist hier greifbar<br />
– mit derzeit rund 300 Baumschulen und<br />
einer Fläche von 4200 Hektar, also einem der<br />
größten geschlossenen Baumschulgebiete<br />
Europas und der Welt. Ein Highlight ist die<br />
Norddeutsche Gartenschau Arboretum Ellerhoop,<br />
welches in diesem Buch schon näher<br />
beleuchtet wurde.<br />
In den Städten des <strong>Kreis</strong>es lockt ein reiches<br />
kulturelles Angebot Besucher in Konzerte,<br />
Theateraufführungen oder Museen. So wird<br />
zum Beispiel im Industriemuseum Elmshorn<br />
das industrielle Erbe der Region dargestellt<br />
und erlebbar gemacht – Gäste probieren<br />
Getreidemühlen oder Tretnähmaschinen aus<br />
und Kinder gehen mit einem Detektivkoffer<br />
auf Forschungsreise. Auf der idyllischen<br />
Schlossinsel im Rantzauer See in Barmstedt<br />
zeigt das Gerichtsschreiberhaus wechselnde<br />
Ausstellungen zeitgenössischer Künstler.<br />
Diverse Stadt- und Heimatmuseen runden das<br />
kulturelle Angebot ab und locken Besucher in<br />
die lebendigen kleinen und großen Städte der<br />
Region.<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> geht es aber auch ganz ursprünglich<br />
zu – vielerorts werden einzigartige<br />
Naturräume geschützt, und Besucher haben<br />
die Möglichkeit, die beeindruckende Flora<br />
und Fauna der Region zu entdecken. Die ehemalige<br />
Kleientnahme Fährmannsand wird<br />
dabei von der Carl-Zeiss-Vogelstation spek -<br />
takulär in Szene gesetzt. Inmitten der flachen<br />
und tieferen Wasserstellen sowie der Marschwiesen<br />
beobachten Gäste von der Station aus<br />
die vielfältige Vogelwelt der Wedeler Marsch<br />
von eigens angelegten Aussichtspunkten.<br />
Einen Perspektivwechsel ermöglicht der<br />
Tidenkieker, mit dem sich Besucher dem<br />
ehemals größten Süßwasserwatt Europas,
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 137<br />
137<br />
der Haseldorfer Binnenelbe, vom Wasser aus<br />
nähern. Auge in Auge mit dem Schilfrohr -<br />
sänger und dem Seeadler geht es mitten in<br />
die unberührte Natur – denn mit dem Schiff<br />
landen Gäste dort an, wo es keinen festen<br />
Anleger gibt!<br />
Das Elbmarschenhaus in Haseldorf ist Anlaufstelle<br />
für Besuch und Freizeitaufenthalt in den<br />
holsteinischen Elbmarschen und der <strong>Pinneberg</strong>er<br />
Geest. Eine informative Ausstellung<br />
und ein Außengelände, in dem man Natur<br />
erleben kann, bieten Abwechslung und Entspannung.<br />
Getragen wird das Haus, das mitten<br />
im Dorf liegt, von vier Institutionen: dem<br />
Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und<br />
ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein<br />
(LLUR), dem NABU, der <strong>Kreis</strong>jägerschaft<br />
und dem Verein „Tourismus in Marsch und<br />
Geest“ (TiMuG). Die Aufgaben dieses Vereins,<br />
der am 29. September 1997 gegründet wurde,<br />
bestehen darin, einen sanften naturfreund -<br />
lichen Tourismus zu fördern. Dies meint, die<br />
vorhandenen natürlichen Möglichkeiten<br />
schonend und nachhaltig zu nutzen und den<br />
Gästen zugänglich zu machen anhand von<br />
Kartenmaterial oder persönlichen Auskünften.<br />
Der Verein veranstaltet touristische Events in<br />
der Region wie das Frühlingsfest in Haseldorf,<br />
das Blütenfest in Seester und den Kunst- und<br />
Handwerkermarkt Kunst & Mehr in Seestermühe.<br />
Ein Erlebnis besonderer Art ist auch<br />
das Schachblumenfest, das jährlich im April/<br />
Mai in Hetlingen stattfindet.<br />
Das Elbmarschenhaus in Haseldorf
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 138<br />
138<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Kultur und Lebensqualität<br />
Das Schulauer Fährhaus am<br />
Willkomm-Höft ist ein Publikumsmagnet.<br />
Auch im „Binnenland“ wollen ganz unterschiedliche<br />
Naturräume entdeckt werden –<br />
vom Himmelmoor bei Quickborn, dem größten<br />
Hochmoor Schleswig-Holsteins, bis hin<br />
zur Liether Kalkgrube, einem ehemaligen<br />
Tagebau für Kalk, Ton und Sand. Die 35 Meter<br />
tiefe Liether Kalkgrube hat eine weit über -<br />
regionale Bedeutung als geologisches Naturdenkmal<br />
und ist einziger Nationaler Geotop<br />
des schleswig-holsteinischen Festlands.<br />
In der Seestermüher, Haseldorfer und Wedeler<br />
Marsch wird der maritime Einfluss der Elbe<br />
immer deutlicher. Die großen „Pötte“ sind in<br />
Sichtweite und werden am Willkomm-Höft<br />
sogar einzeln begrüßt. Die kleinste Fähre<br />
Deutschlands über die Krückau ist nur einen<br />
Katzensprung entfernt, und kleine und große<br />
Häfen, ruhige Strände sowie die Wedeler Auen<br />
prägen die Landschaft. Inmitten der hübschen<br />
Marschendörfer mit ihren reetgedeckten<br />
Dächern, den Hofläden, Restaurants und Cafés<br />
können Besucher auch selbst in See stechen,<br />
zum Beispiel mit dem Heckschiff Ewer Gloria.<br />
Hintergründe zur Haseldorfer Marsch erhalten<br />
Besucher in der multimedialen Ausstellung<br />
des Elbmarschenhauses. Kurzum, in der<br />
Region vor den Toren Hamburgs findet jeder<br />
sein Urlaubs- oder Ausflugsglück! |
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 139<br />
139<br />
Das Gefängnis und das Gerichtsschreiberhaus<br />
auf der Schlossinsel<br />
in Barmstedt locken ebenfalls zahlreiche<br />
Ausflügler an.
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 140<br />
140<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Kultur und Lebensqualität<br />
<strong>Kreis</strong>sportverband <strong>Pinneberg</strong> –<br />
starker Sport in der Metropolregion<br />
Karsten Tiedemann<br />
Der <strong>Kreis</strong>sportverband <strong>Pinneberg</strong> e. V. (KSV)<br />
ist mit 189 Vereinen und insgesamt 80 426 Mit -<br />
gliedern per 1. Januar 2017 die größte Dachorganisation<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong>. Von Ballsport<br />
über Reiten, Turnen, Segeln, Schwimmen<br />
bis hin zum modernen Trendsport bieten<br />
die Sportvereine des bevölkerungsreichsten<br />
<strong>Kreis</strong>es in Schleswig-Holstein eine breite<br />
Palette an sportlichen Möglichkeiten an.<br />
Durch die als gut zu bezeichnende Sport -<br />
förderung des <strong>Kreis</strong>es selbst, aber auch der<br />
meisten Kommunen, gibt es im Verhältnis<br />
viele vereinseigene Anlagen. Die Anzahl der<br />
eigenen Kunstrasenplätze wächst. Mehrere<br />
Vereine verfügen über eigene Fitness-Studios,<br />
die sich im Wettbewerb mit vielen kommerziellen<br />
Studios behaupten können.<br />
Die Nähe zu Hamburg wirkt sich positiv auf<br />
den Sport im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> aus. So stellen<br />
sich unsere Vereine dem ständigen Wandel im<br />
Sport in besonderem Maße und bieten vielfach<br />
flexible Mitgliedschaftsmodelle und<br />
Kurse an. 26,13 Prozent der Bevölkerung sind<br />
Mitglied in einem Sportverein; die Anzahl<br />
Sporttreibender ist durch Kurse und Reha-<br />
Angebote erheblich höher. Typisch für den<br />
Sport im <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>: 21 Vereine verfügen<br />
über mehr als 1000 Mitglieder. Nirgendwo<br />
sonst im Land gibt es so viele hauptamtliche<br />
Mitarbeiter im Sport.<br />
Der KSV-<strong>Pinneberg</strong> wird von einem Vorstand<br />
geleitet. Zu seiner Unterstützung besteht seit<br />
1983 eine hauptamtliche Geschäftsstelle – seit<br />
2017 mitten in Elmshorn mit vier Mitarbeitern<br />
– die in erster Linie als Servicestelle und Dienstleister<br />
für die Vereine verstanden werden will.<br />
Mehr und mehr gewinnen Kooperationen mit<br />
Schulen an Bedeutung, gerade in Zeiten der<br />
Entwicklung der Ganztagsschule. Ein wesentlicher<br />
Schwerpunkt der Arbeit ist die Aus- und<br />
Weiterbildung von Trainern. In einer Quali -<br />
fikation der Mitarbeiter der Vereine liegt die<br />
Chance der Vereine, guten und gesunden<br />
Sport anzubieten.<br />
Der KSV-<strong>Pinneberg</strong> verfügt über eines der<br />
größten Bildungsprogramme der KSVs in<br />
Schleswig-Holstein und arbeitet dabei eng<br />
mit dem Bildungswerk des Landessportverbandes<br />
Schleswig-Holstein zusammen. Der<br />
KSV bietet seinen Vereinen außerdem eine<br />
umfassende Vereinsberatung und neben dem<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> gute Sportförderung, Tagesseminare,<br />
Übungsleiterlizenzlehrgänge sowie<br />
eine zertifizierte „Jugendfreizeitstätte Feriencamp<br />
Neukirchen“ bei Malente mit Zimmern,<br />
Zelten und Tagesräumen am See.<br />
Eine weitere Stärke des <strong>Kreis</strong>sportverbandes<br />
<strong>Pinneberg</strong> (der seit 1946 besteht) und seiner<br />
Vereine ist, dass er mit ihnen etliche aktuelle<br />
Projekte im Bereich der Prävention und der<br />
sozialen Arbeit im Sport begleitet und umsetzt.<br />
Die Arbeit der Vereine des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong><br />
ist oft beispielgebend im Land. |
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 141<br />
141<br />
Für jeden etwas dabei – der <strong>Kreis</strong> -<br />
sportverband bietet eine breite Palette<br />
an sportlichen Möglichkeiten an.
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 142<br />
142<br />
Register<br />
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge<br />
Die nachstehenden Firmen, Verwaltungen und Verbände haben mit ihren Public-Relations- Beiträgen das<br />
Zustandekommen dieses Buches in dankenswerter Weise gefördert.<br />
Arbeiter-Samariter-Bund e. V.<br />
Landesverband Schleswig-Holstein e. V.,<br />
Regionalverband <strong>Pinneberg</strong>/Steinburg, Elmshorn .....47<br />
www.asb-sh.de / info@asb-sh.de<br />
AWO Schleswig-Holstein gGmbH, <strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong> ....52, 53<br />
www.awo-sh.de / info@awo-sh.de<br />
azv Südholstein, Hetlingen ...........................57<br />
www.azv.sh / presse@azv.sh<br />
Baumpflege Uwe Thomsen e. K., <strong>Pinneberg</strong> ............120<br />
www.baumpflege-thomsen.de<br />
baumpflege-thomsen@web.de<br />
Butzlaff Tewes Architekten + Ingenieure GmbH,<br />
Brande-Hörnerkirchen ............................72<br />
www.butzlafftewes.de / post@butzlafftewes.de<br />
Crown Technologies GmbH, Rellingen ..................91<br />
www.crown-tec.de / info@crown-tec.de<br />
CSG Systems GmbH, <strong>Pinneberg</strong> .......................92<br />
www.csg-systems.de / info@csg-systems.de<br />
d+p dänekamp und partner Beratende Ingenieure<br />
VBI, <strong>Pinneberg</strong> ...................................73<br />
www.daenekamp.de / info@daenekamp.de<br />
Diakonieverein Migration – Beratung für Ausländer,<br />
Flüchtlinge und Aussiedler e. V., <strong>Pinneberg</strong> . ...........29<br />
www.diakonieverein-migration.de<br />
info@diakonieverein-migration.de<br />
Dimen GmbH, Quickborn ............................85<br />
www.dimen-gmbh.de / info@dimen-gmbh.de<br />
Eggert Unternehmensgruppe, Elmshorn ................67<br />
www.eggert.de / www.emv-immobilien.de /<br />
www.clean-car.com / info@eggert.de<br />
EIGENHEIM Wohnungsgenossenschaft eG, Wedel ........22<br />
www.eigenheim-wedel.de / eigenheim-wedel@t-online.de<br />
European XFEL GmbH, Schenefeld ...................113<br />
www.xfel.eu/de / contact@xfel.eu<br />
Feldmuehle Uetersen GmbH, Uetersen ..............78, 79<br />
www.feldmuehle-uetersen.com<br />
info@feldmuehle-uetersen.com<br />
Flugplatz Uetersen/Heist GmbH, Heist .................19<br />
www.edhe.de / info@edhe.de<br />
Förderkreis Arboretum Baumpark Ellerhoop-<br />
Thiensen e. V., Ellerhoop ..........................125<br />
www.norddeutsche-gartenschau.de<br />
info@norddeutsche-gartenschau.de<br />
Förderverein Kulturlandschaft <strong>Pinneberg</strong>er<br />
Baumschulland e. V., Ellerhoop ....................119<br />
www.pinneberger-baumschulland.de<br />
kontakt@pinneberger-baumschulland.de<br />
GAB Gesellschaft für Abfallwirtschaft und<br />
Abfallbehandlung mbH, Kummerfeld ...........110, 111<br />
www.gab-umweltservice.de / info@gab-umweltservice.de<br />
Gemeinde Helgoland ................................25<br />
www.helgoland.de / info@helgoland.de<br />
GRS Reimer Architekten GmbH, Elmshorn ..............74<br />
www.grs-architekten.de / info@grs-architekten.de<br />
HAMEG Hausmülleinsammlungsgesellschaft mbH,<br />
Kummerfeld ....................................109<br />
www.hameg-pi.de / info@hameg-pi.de<br />
HanseWerk AG, Quickborn ..........................107<br />
www.hansewerk.com / kundenservice@hansewerk.com<br />
Haus Thomsen, Senioren- und Pflegeheim, Elmshorn .....48<br />
www.pflege-familiaer.de / info@pflege-familiaer.de<br />
Hof Hachmann, Bevern .............................116<br />
www.mein.hof-hachmann.de<br />
regio@mein.hof-hachmann.de<br />
Holsteiner Wasser GmbH, Wedel .......................65<br />
www.holsteinerwasser.de<br />
info@holsteinerwasser.de<br />
Hotel Mühlenpark, Uetersen ..........................20<br />
www.muehlenpark.de / hotel@muehlenpark.de<br />
IfI.technology Gesellschaft für Handel, Fertigung &<br />
Montage mbH, <strong>Pinneberg</strong> .......................70, 71<br />
www.ifi-technology.de / post@ifi-technology.de<br />
Ingenieurbüro Lenk + Rauchfuß GmbH, Beratende<br />
Ingenieure VBI, Rellingen ...........................97<br />
www.lenk-rauchfuss.de / buero@lenk-rauchfuss.de<br />
Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH,<br />
Elmshorn . ......................................101<br />
www.ing-reese-wulff.de / info@ing-reese-wulff.de<br />
IWP Ingenieure, Schaller • Warnke • Peters •<br />
Partnerschaft mbB, Elmshorn ......................72<br />
www.iwp-ingenieure.de / info@iwp-ingenieure.de<br />
JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel .............80<br />
www.jenoptik.de / advanced-systems@jenoptik.com<br />
Jost Krankenpflege zu Hause, Uetersen .................48<br />
www.jost-krankenpflege.de<br />
info@jost-krankenpflege.de
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 143<br />
143<br />
KG Ludwig Melosch Vertriebs-GmbH & Co.,<br />
<strong>Pinneberg</strong> ....................................68, 69<br />
www.melosch.de / info@melosch.de<br />
Kölln GmbH & Co. KGaA, Peter, Elmshorn ...............83<br />
www.koelln.com / koelln@koelln.com<br />
kommunit IT-Zweckverband Schleswig-Holstein,<br />
Elmshorn ........................................64<br />
www.kommunit.de / info@kommunit.de<br />
Kublun Landmaschinen, Lutzhorn ....................120<br />
www.kublun.de / info@kublun.de<br />
KÜNZEL Heiztechnik GmbH, Prisdorf ..................93<br />
www.kuenzel.de / info@kuenzel.de<br />
KViP <strong>Kreis</strong>verkehrsgesellschaft in <strong>Pinneberg</strong> mbH,<br />
Uetersen ........................................98<br />
www.kvip.de / info@kvip.de<br />
MAMMUT Dokumentenservice GmbH & Co. KG,<br />
<strong>Pinneberg</strong> ....................................68, 69<br />
www.mammut-hamburg.de<br />
info@mammut-hamburg.de<br />
medac Gesellschaft für klinische<br />
Spezialpräparate mbH, Wedel . ......................87<br />
www.medac.de / contact@medac.de<br />
NORDAKADEMIE gemeinnützige AG, Elmshorn<br />
Staatlich anerkannte Fachhochschule mit<br />
dualen Studiengängen .............................35<br />
www.nordakademie.de / info@nordakademie.de<br />
Norddeutsche Gartenschau Arboretum<br />
Ellerhoop .......................................125<br />
www.norddeutsche-gartenschau.de<br />
info@norddeutsche-gartenschau.de<br />
Nordmark Arzneimittel GmbH & Co. KG,<br />
Uetersen ........................................89<br />
www.nordmark-pharma.de / info@nordmark-pharma.de<br />
Oelckers GmbH & Co. Vertriebs KG, Tornesch ............88<br />
www.igefa.de / oelckers.hamburg@igefa.de<br />
PANINKRET chem.-pharm. Werk GmbH,<br />
Westerhorn ................................ ......86<br />
www.paninkret.com / info@paninkret.com<br />
pinnau.com GmbH & Co. KG, <strong>Pinneberg</strong> ...............106<br />
www.pinnau.com / kundenservice@pinnau.com<br />
Regio Kliniken GmbH, Elmshorn ......................41<br />
www.regiokliniken.de / info-regiokliniken@sana.de<br />
RKiSH Rettungsdienst-Kooperation in<br />
Schleswig-Holstein gGmbH, <strong>Pinneberg</strong> . ...........44, 45<br />
www.rkish.de / info@rkish.de<br />
Schäferhof, Stiftung Hamburger Arbeiter-Kolonie, Appen ...31<br />
www.schaeferhof-sh.de / info@schaeferhof-sh.de<br />
Schaumann GmbH, H. Wilhelm, <strong>Pinneberg</strong> ............117<br />
www.schaumann.de / info@schaumann.de<br />
Schleswig-Holstein Netz AG, Quickborn ...............107<br />
www.sh-netz.com / kundenservice@sh-netz.com<br />
Schütt e. K., Hans, Halstenbek ........................84<br />
www.hans-schuett.de / info@hans-schuett.de<br />
Seapack Verpackung und Transport GmbH, Uetersen .....75<br />
www.seapack.de / info@seapack.de<br />
Seniorenresidenz Rüpcke GmbH, Schenefeld ............49<br />
www.seniorenresidenz-ruepcke.de<br />
heimleitung@seniorenresidenz-ruepcke.de<br />
SMB Group – SMB International und MBA<br />
Instruments –, Quickborn ..........................82<br />
www.smb-group.de / info@smb-group.de<br />
Sparkasse Südholstein, Neumünster ...................63<br />
www.spk-suedholstein.de / service@spk-suedholstein.de<br />
Staatlich anerkannte Fachhochschule Wedel<br />
Gemeinnützige Schulgesellschaft mbH, Wedel . ........37<br />
www.fh-wedel.de / info@fh-wedel.de<br />
Stadt Wedel ........................................21<br />
www.wedel.de / info@stadt.wedel.de<br />
Stadtwerke Elmshorn ...........................104, 105<br />
www.stadtwerke-elmshorn.de<br />
info@stadtwerke-elmshorn.de<br />
Stadtwerke <strong>Pinneberg</strong> GmbH, <strong>Pinneberg</strong> ..............106<br />
www.stadtwerke-pinneberg.de<br />
post@stadtwerke-pinneberg.de<br />
Stadtzentrum Schenefeld GbR, Werbegemeinschaft,<br />
Schenefeld .......................................17<br />
www.szs.sh / wg@szs.sh<br />
Trend Beschriftung + Werbetechnik GmbH, Uetersen .....66<br />
www.trend-werbetechnik.de / info@trend-werbetechnik.de<br />
WBV Haseldorfer Marsch, Moorrege ...................66<br />
www.wbv-haseldorfermarsch.de<br />
info@wbv-haseldorfermarsch.de<br />
WEP Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Pinneberg</strong> mbH, Tornesch .....64<br />
www.wep.de / info@wep.de<br />
Wohlmeier GmbH, Elmshorn .........................95<br />
www.wohlmeier-bodenbelaege.de<br />
info@wohlmeier-gmbh.de<br />
Wohnungsbaugesellschaft m.b.H. Th. Semmelhaack,<br />
Elmshorn ........................................90<br />
www.semmelhaack.de / info@semmelhaack.de<br />
Yamaha Music Europe GmbH, Rellingen ................81<br />
de.yamaha.com / info@yamaha.de
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 144<br />
144<br />
Register<br />
Bildquellen<br />
Michael-Uwe Dreyling, Brande-Hornerkirchen: Einband vorne (3), hinten (1), S. 7, 8, 10, 11 o.,<br />
12–15, 16 u., 18, 20, 27, 77, 103, 115, 128, 129, 131, 138, 139.<br />
Sky View Imaging, Matthias Ulrichs, Bremen: S. 17, 19, 20, 22, 47 o., 48, 63, 65 l., 66, 72 o., 75, 81, 82,<br />
86 r., 88, 95, 104–106, 116, 117 r., 120 u.<br />
Archiv (Werkaufnahmen): S. 35, 64 o., 65 r., 71 l., 71 r. u., 73, 78–80, 85, 86 l., 90, 98, 101, 107,<br />
109–111, 120 o.<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Pinneberg</strong>: S. 6, 33, 43, 59.<br />
Rainer Adomat, Schäferhof, Appen: S. 31; Christian Augustin, Bönnigstedt: S. 91 r.; Bavaria Luftbild<br />
Verlags GmbH: S. 117 l.; Arne Biederbeck, Kiel: S. 67 r.; Katja Bruhn, Lichtblick Fotoatelier, Elmshorn:<br />
S. 72 u.; Ludolf Dahmen, Köln: S. 44, 45; European XFEL GmbH, Schenefeld: Einband vorne (1),<br />
S. 113; Falcon Crest Air, Hamburg: S. 89; Firma V/Fotolia.com: S. 30; Fotokreis <strong>Pinneberg</strong> e. V.,<br />
<strong>Pinneberg</strong>: S. 119; Fotokreis <strong>Pinneberg</strong> für Bund deutscher Baumschulen (BdB) Schleswig-Holstein:<br />
S. 121; Fotostudio Chris Reiner, <strong>Pinneberg</strong>: S. 93; Katrin Gottschalk, Hamburg: S. 70, 71 r. o.; Helge<br />
Hammermann, Oldenburg: S. 68, 69; Hans-A. Hewicker, Bokholt-Hanredder: S. 132–135 ; Hayo<br />
Heye, Hamburg: S. 127; Michaela Kaiser, Hamburg: S. 29 r.; Julia Kneuse, Hamburg: S. 37; <strong>Kreis</strong>sportverband<br />
<strong>Pinneberg</strong> e. V., Elmshorn: S. 141; Kurverwaltung Helgoland: S. 24, 25; Luftbildservice<br />
Carsten Bernot, Westerrönfeld: S. 83; Metropolregion Hamburg: S. 61; NABU/Florian Braun: S. 136;<br />
Bernd-Ulrich Netz, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume: S. 137; Bodo<br />
Nussdorfer, Bielefeld: S. 29 l., 52, 53, 84, 92; Picture-Factory/Fotolia.com: S. 36; https://pixabay.com/<br />
de/kompass-bindestrich-richtung-691146/: S. 64 u.; RAM/Fotolia.com: S. 99; Wolfgang Rauchfuß,<br />
Rellingen: S. 97; Regio Kliniken GmbH, Elmshorn: S. 38–41; RKiSH Rettungsdienst-Kooperation in<br />
Schleswig-Holstein gGmbH, <strong>Pinneberg</strong>: S. 9, 26; Hans-Jürgen Rüpcke, Schenefeld: S. 49; Pieter-<br />
Pan Rupprecht, Hamburg: S. 67 l.; Manfred Schönrock/Fotokreis <strong>Pinneberg</strong> für Bund deutscher<br />
Baumschulen (BdB) Schleswig-Holstein: Einband vorne (1); Harald Schulz, Gemeinschaft zur<br />
Erhaltung von Kulturgut in Tornesch von 1985 e. V.: S. 130; Christian Schwier/Fotolia.com: S. 51;<br />
Gerhard Seybert/Fotolia.com: S. 47; René Sievert, Hamburg: S. 74; Ralf Svenosen, Stadt Wedel:<br />
S. 21; Burkhard E. Tiemann, Kummerfeld: S. 16 o., 55; TUBS/Wikimedia Commons: S. 23; Dr. Roland<br />
Vinx, Elmshorn: S. 11 u.; Jan-Frederik Wäller, Hamburg: S. 91 l.; Professor Dipl.-Ing. Hans-Dieter<br />
Warda, Norddeutsche Gartenschau Arboretum Ellerhoop: S. 122–125; Woodapple/Fotolia.com:<br />
S. 34; Reimer Wulf, Elmshorn: S. 57; Michael Zapf, Wedel: S. 87.
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 145