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Deutsche Landkreise im Portrait
Kreis Pinneberg
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung
Redaktion: Oliver Carstens, Pressesprecher der Kreisverwaltung Pinneberg
Sechste, völlig neue Ausgabe 2017
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Das Buch erscheint im Verlagsbereich Regionalmedien.
Alle Rechte bei Kommu nikation & Wirtschaft GmbH,
Oldenburg (Oldb)
Herausgegeben in Zu sam menarbeit mit dem
Kreis Pinneberg;
Redaktion: Oliver Carstens, Pressesprecher der
Kreisverwaltung Pinneberg
Printed in Germany 2017
Das Manuskript ist Eigentum des Verlages. Alle Rechte
vorbehalten. Auswahl und Zusammen stellung urheberrechtlich
geschützt. Dem Buch liegen neben den illustrierten
Autorentexten Bilder und PR-Texte der Firmen,
Verwal tungen und Ver bände zu grunde, die mit ihrer
finan ziellen Beteili gung das Ersche inen des Bandes
ermöglicht ha ben. Sie sind im Anhang aufgeführt. Für
die Rich tig keit der im Inhalts verzeichnis aufgeführten
Autorenbeiträge und der PR-Seiten übernehmen Verlag
und Redaktion keine Haftung.
Bildbearbeitung:
Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)
Druck: Gutenberg Beuys Feindruckerei, Langenhagen
Gedruckt auf 130g/m 2 Exceo Silk der Feldmuehle
Uetersen GmbH
Bildnachweis: Seite 144
Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek:
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publi kation
in der Deutschen National bibliographie; detaillierte
biblio gra phische Daten sind im Internet über
http://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN 978-3-88363-386-2
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3
Vorwort
Vorwort 6
Landrat Oliver Stolz und Kreispräsident Burkhard E. Tiemann
Ein Kreis mit Geschichte und Zukunft
Der Kreis Pinneberg im Wandel – aus historischer Sicht 8
Kai Wittig, Kreisarchiv Pinneberg
Städte, Ämter und Gemeinden im Profil 10
Oliver Carstens, Pressesprecher des Kreises Pinneberg
Helgoland – Insel mit wechselvoller Geschichte 24
Jörg Singer, Bürgermeister, und
Levke Paulsen, Assistenz Fachamt Bürgerdienste, Gemeinde Helgoland
Ein Kreis mit Verantwortung
Die Kreisverwaltung: Von „A“ wie Abfall bis „Z“ wie Zulassung –
Dienstleistungen für die Region 26
Landrat Oliver Stolz
Integration im Kreis Pinneberg 28
Birgit Köhnke, Stabsstelle Integration, Kreis Pinneberg
„Behindert sein? Oder behindert werden?“ – Inklusion im Kreis 30
Axel Vogt, Behindertenbeauftragter des Kreises Pinneberg
Erfolgsfaktor Wissen – passgenaue Schul- und Bildungsangebote 32
Adelia Schuldt, Schulrätin, Schulamt Kreis Pinneberg, und
Andrea Pinzek, Fachdienstleiterin Jugend und Bildung des Kreises Pinneberg
Hochschulen im Kreis Pinneberg – die Wirtschaft profitiert 34
Bernd Amsberg, Journalist, Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag
Vorbildliche medizinische Versorgung auf hohem Niveau 38
Angela Bartels, Geschäftsführerin der Regio Kliniken GmbH, Elmshorn
Sicherheit im Blickpunkt – Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz 42
Jürgen Tober, Leiter des Fachbereichs Ordnung des Kreises Pinneberg
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Inhaltsverzeichnis
Soziale Verantwortung im demografischen Wandel 46
Tobias Kuckuck, Team Regionalplanung und Europa, Kreis Pinneberg
Familien im Fokus – Leben, Lernen, Arbeiten 50
Tinka Juliane Frahm, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Pinneberg
Ehrenamt – Kitt der Gesellschaft 54
Kreispräsident Burkhard E. Tiemann
„AQUA-AGENTEN“ und „Klimaretter“ –
Der Kreis Pinneberg setzt auf die Jugend beim Klimaschutz 56
Valerie Wilms, Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Sicherheit und Ordnung, und
Anja Vratny, Leitstelle Klimaschutz des Kreises Pinneberg
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Der Kreis Pinneberg – Zusammenarbeit in Regionen 60
Andreas Köhler, Leiter des Fachbereichs Service, Recht und Bauen des Kreises Pinneberg
Mit Dienstleistungen zu neuen Arbeitsplätzen 62
Dr. Harald Schroers, Geschäftsführer der WEP Wirtschaftsförderungs- und
Entwicklungsgesellschaft des Kreises Pinneberg mbH, Tornesch
Eckpfeiler der Wirtschaft – die Mischung macht’s 76
Dr. Paul Raab, Leiter der Zweigstelle Elmshorn der Industrie- und Handelskammer zu Kiel
Das Handwerk – bedeutende Wirtschaftskraft 94
Norbert Lanz, Kreishandwerksmeister, und
Claudia Mohr, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Westholstein, Itzehoe
Adern der Wirtschaft – Straße, Wasser, Schiene, Glasfaser 96
Diplom-Geograph Claudius Mozer, Leiter der SVG Südwestholstein ÖPNV-
Verwaltungsgemeinschaft, Stabstelle beim Kreis Pinneberg, und
Klaus Perthen, Geschäftsführer des Wegeunterhaltungsverbandes im Kreis Pinneberg
Ein Kreis mit Power – Energieregion Kreis Pinneberg 102
Burkhard Fuchs, Journalist, Norderstedt
Innovation und Zuverlässigkeit –
Worauf es in der modernen Kreislaufwirtschaft ankommt 108
Jens Ohde, Geschäftsführer der GAB Umwelt Service, Kummerfeld
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5
Liebes Mölekül – bitte recht freundlich 112
Dr. Bernd Ebeling, Gruppenleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
European XFEL GmbH, Schenefeld
Ackern mit Konzept – moderne Landwirtschaft auf engstem Raum 114
Peer Jensen-Nissen, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Pinneberg
Kompetenzregion für nachhaltige Baumschulwirtschaft 118
Dr. Frank Schoppa, Geschäftsführer des Landesverbandes Schleswig-Holstein im Bund
deutscher Baumschulen (BdB) e. V., Ellerhoop, und Förderverein Kulturlandschaft Pinneberger
Baumschulland e. V., Ellerhoop
Ein Kreis mit Kultur und Lebensqualität
Norddeutsche Gartenschau Arboretum Ellerhoop 122
Professor Dipl.-Ing. Hans-Dieter Warda, Erster Vorsitzender des Förderkreises
Arboretum Baumpark Ellerhoop-Thiensen e. V., Ellerhoop
Kultur im Kreis Pinneberg: die Drostei und vieles mehr 126
Stefanie Fricke, Künstlerische Leitung der Stiftung Landdrostei, Pinneberg
Sehenswerte Architektur – durch Ehrenamt erhalten 128
Antje Metzner, Untere Denkmalschutzbehörde des Kreises Pinneberg
Elbmarschen, Moore und Knicks – vielfältige und abwechslungsreiche Landschaften 132
Hans-Albrecht Hewicker, Kreisnaturschutzbeauftragter
Attraktive Ausflugsziele im Kreisgebiet 136
Katharina Kröger, Holstein-Tourismus e. V., Glückstadt, und
Edelgard Heim, Elbmarschenhaus, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und
ländliche Räume, Haseldorf
Kreissportverband Pinneberg – starker Sport in der Metropolregion 140
Karsten Tiedemann, Geschäftsführer des Kreissportverbandes Pinneberg e. V.
Register
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge 142
Bildquellen 144
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6
Vorwort
Vorwort
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Landrat Oliver Stolz
vor Ihnen liegt das neueste Portrait des Kreises
Pinneberg, des kleinsten und zugleich größten
in Schleswig-Holstein. Zwar umfasst er
die geringste Fläche, ist mit rund 310 000 Bürgerinnen
und Bürgern jedoch der einwohnerstärkste
Kreis mit der höchsten Einwohnerdichte
im nördlichsten Bundesland.
Dieses Buch gibt Ihnen einen interessanten
Überblick über die ehemalige „Grafschaft
Pinneberg“ und den mit der „königlichpreußischen
Verordnung vom 22. September
1867“ im südwestlichen Teil Schleswig-
Holsteins gebildeten Kreis Pinneberg und
erscheint denkbar passend im Jahr seines
150-jährigen Bestehens. In diesem langen
Zeitraum hat er sich zu einem der wirtschaftsstärksten
Kreise in der Metropolregion Hamburg
entwickelt, die wiederum eine der dynamischsten
Wirtschaftsregionen in Europa
darstellt.
Naherholungsgebiete und -einrichtungen,
weitläufige unberührte Naturschönheiten
und das kulturelle Angebot in den Städten,
Gemeinden und Dörfern machen den Kreis
Pinneberg lebenswert. Überzeugen Sie sich
selbst davon auf den folgenden Seiten, auf
denen diverse Autoren unseren Kreis aus
ihren eigenen Blickwinkeln betrachten und
sich hiesige Unternehmen in Kurzportraits
vorstellen.
Fühlen Sie sich mit diesem Bildband herzlich
zu einem Streifzug durch das Kreisgebiet
eingeladen inklusive Deutschlands einziger
Hochseeinsel Helgoland, die ebenfalls dem
Kreis Pinneberg angehört.
Kreispräsident Burkhard E. Tiemann
Neben der hervorragenden Verkehrsanbindung
und der gut ausgebauten Infrastruktur tragen
die sogenannten weichen Standortfaktoren
maßgeblich dazu bei, dass die Bevölkerung
des Kreises seit Jahrzehnten kontinuierlich
wächst und Unternehmen sich gerne hier
ansiedeln. Zahlreiche bereits ortsansässige
Firmen haben sich für den Ausbau ihres
hiesigen Standortes entschieden.
Kreispräsident Burkhard E. Tiemann
Landrat Oliver Stolz
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7
Der Philanthrop vor der Drostei
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8
Ein Kreis mit Geschichte und Zukunft
Der Kreis Pinneberg im Wandel –
aus historischer Sicht
Kai Wittig
Historische Kreisverwaltung (1893
bis 1935) im Rübekamp in Pinneberg
Die Grafschaft Holstein-Schauenburg-Pinneberg,
zwischen Elbe und Alster, ist im 14. Jahrhundert
als „Grafschaft Pinneberg“ entstanden.
Während vieler Jahrhunderte ist sie ein abgesondertes
Territorium gewesen – im Unterschied
zum übrigen Holstein, welches 1474
zum Herzogtum erhoben wurde. Die Herren
der Grafschaft hatten von 1390 bis 1640 in
Personalunion auch die Stammgrafschaft
Schaumburg an der Weser inne. 1460 wurde
Christian I. von Dänemark aus dem Hause
Oldenburg in Ripen von den Ständen zum
Landesherrn in Holstein und Schleswig gewählt.
Die Pinneberger Nebenlinie hatte auf
das Herzogtum Schleswig keine Ansprüche
geltend machen können. Der Ripener Vertrag
hatte für die Grafschaft Holstein-Pinneberg,
„diesen kleinen, nahezu souveränen Staat“,
keine Geltung. 1640 starb mit Otto dem VI.
das schauenburgische Haus in der „Grafschaft
Pinneberg“ im Mannesstamm aus. Ein Teilungsrezess
zwischen dem dänischen König
und dem Gottorfer Herzog teilte das Pinneberger
Gebiet auf. 1 Mit der Bildung der
Landkreise in Schleswig-Holstein durch
die königlich-preußische Verordnung vom
22. Sep tember 1867 entstand beispielsweise
der neue Kreis Pinneberg im südwestlichen
Teil Schleswig-Holsteins.
Sieht man sich den Kreis Pinneberg geschicht -
lich gestern und heute an, so erkennt man
immer den Bezug mit Hamburg. Früher war
Hamburg eine kleinere Stadt, die unter anderem
mit dem „Groß-Hamburg-Gesetz“ an
Umfang gewann und der Kreis Pinneberg
dafür einen Teil seiner Gemeinden an die
Hansestadt abtreten musste. Am 1. April 1937
kam Lokstedt an Hamburg (Lokstedt bestand
bereits seit 1927 aus den Gemeinden Lokstedt,
Niendorf und Schnelsen). Es gibt also
schon aus der Vergangenheit heraus einen geschichtlichen
Bezug zu und mit Hamburg.
Insbesondere die Gebietsverluste des Kreises
Ende der 1960er-Jahre für die Gründung der
Stadt Norderstedt waren flächenmäßig und
vor allem unter Berücksichtigung der Kaufkraft
ein schwerer Schlag für den Kreis Pinneberg.
Die beiden bevölkerungsreichen und
wirtschaftsstarken Gemeinden des Kreises
Pinneberg Friedrichsgabe und Garstedt stellten
rund 35 Prozent der Wirtschaftskraft des
Kreises Pinneberg dar.
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9
War der Kreis Pinneberg in der Vergangenheit
geprägt durch Landwirtschaft und Baumschul -
tätigkeit, hat er sich nach dem Krieg sehr
stark verändert. Es bestand die Notwendigkeit,
die Probleme der beherbergten Flüchtlinge
zu lösen und diese zu integrieren. Die
Protokolle der Kreiskommission für Flüchtlingsbetreuung
belegen, dass nach 1945 mehr
als 88 500 Flüchtlinge im Kreis Pinneberg lebten.
Dies war eine Bevölkerungszunahme im
Kreis von etwa 68 Prozent. 2 Es mussten in Zusammenarbeit
mit dem Nachbarn, der Hanse -
stadt Hamburg, die Versorgung der Bevölkerung,
die Infrastruktur und wirtschaftlichen
Beziehungen koordiniert werden. Die Infrastrukturentwicklung
– nicht nur in Bezug auf
die Straßen, sondern auch im Bereich Wasserversorgung
und ÖPNV – mussten schnellstens
entwickelt werden.
Nach dem Krieg bestand das Bestreben der
Gemeinden im Kreis Pinneberg nach Eigenständigkeit,
zum Beispiel wurde das angegliederte
Amt Uetersen zum Amt Moorrege oder
die Gemeinde Appen, welche aus der gemeinsamen
Verwaltung des Amtes Pinneberg-Land
die Selbstständigkeit wählte. In der heutigen
Zeit geht der Trend eher zur Konzentration
von Verwaltungen, um Kosten zu sparen, wie
etwa beim ehemaligen Amt Pinneberg-Land
und dem Amt Bönningstedt, die heutzutage
als Amt Pinnau fusioniert sind. Oder beispielsweise
das Amt Haseldorf, das gleich zweimal
in kürzester Zeit den Partner wechselte: Zuerst
kooperierte es mit der Stadt Uetersen, um
dann zum Amt Geest und Marsch Südholstein
zu wechseln.
Die großen Überlandstraßen vergangener
Jahrhunderte stehen im Gegensatz zu den
heutigen Bedürfnissen der Einwohner des
Kreises Pinneberg. Früher gab es als Fern -
strecke lediglich den Ochsenweg, der von
Dänemark kommend über Itzehoe–Elmshorn–Uetersen
und Wedel nach Hamburg
führte und dem Vorläufer der heutigen
Bundes straße 431 – in Teilen – entsprach. Als
Kutschenschnellweg nach Kiel diente die
Strecke über Bönningstedt–Hasloh–Bilsen–
Quickborn und Langeln – die heutige Bundesstraße
4. Dem wachsenden Verkehrsaufkommen
sind der Ausbau- und Neubau der Bundesautobahnen
23 und 7 geschuldet. Viele
Pendler haben heute ihren Arbeitsplatz in
Hamburg und der Metropolregion. |
1 Archivalische Quellennachweise zur Geschichte des
Kreises Pinneberg, Dr. D. Unverhau, Jahrbuch Kreis
Pinneberg 1977
2 A.-Sig. H 456
Historische Kreiskarte im alten
Kreishaus in Pinneberg
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10
Ein Kreis mit Geschichte und Zukunft
Städte, Ämter und Gemeinden im Profil
Oliver Carstens
Stadt Barmstedt
Fläche: 1716 Hektar
Einwohner: 10 270
www.barmstedt.de
Gemeinde Bönningstedt
Fläche: 1206 Hektar
Einwohner: 4584
www.boenningstedt.de
Stadt Elmshorn
Fläche: 2086 Hektar
Einwohnerzahl: 48 902
www.elmshorn.de
Symbol der Stadt Barmstedt –
der Schusterjunge
Stadt Barmstedt
Die bislang einzige Stadt im Kreis, die sich
Erholungsort nennen darf, liegt im nördlichen
Kreisgebiet, umschlossen vom Amt Rantzau.
Das Herzstück der ehemaligen Schusterstadt
ist die idyllisch gelegene, von Burggraben,
Krückau und dem Rantzauer See umgebene
historische Schlossinsel. Hier befand sich um
1140 die Burg der Ritter von Barmstede.
Heute findet man auf der Insel ein Ensemble
von vier denkmalgeschützten Gebäuden,
unter ihnen das Schloss Rantzau in Form
eines zweigeschossigen klassizistischen
Backsteinbaus von 1806.
Der 7,5 Hektar umfassende Rantzauer See ist
ein künstlich angelegter Stausee der Krückau.
Er befindet sich inmitten seiner waldreichen
Umgebung und dem angrenzenden präch -
tigen Rhododendronpark. Als Naturdenkmal
steht eine knorrige „1000-jährige Eiche“ unweit
der Schlossinsel. Sie soll 700 Jahre alt
sein.
Gemeinde Bönningstedt
Bönningstedt ist eine amtsfreie Gemeinde im
Grünen nördlich von Hamburg am Kreuz der
Bundestraße 4 und der Kreisstraße 5. Erste
bekannte urkundliche Erwähnung fand der
Ortsteil Winzeldorf im Jahr 1369, als der Graf
von Holstein, Otto von Schauenburg, dem
Kapitel der Hamburger Kirche eine jährliche
Rente unter anderem von zehn Mark aus den
Dörfern Quickborn und Winzeldorf aussetzte.
Die ursprünglich reinen Bauerndörfer Winzeldorf
und Bönningstedt wurden 1942 zum
heutigen Bönningstedt zusammengelegt.
Noch in den 1930er-Jahren hatten beide Gemeinden
zusammen nur ca. 900 Einwohner,
deren Zahl wegen des Zuzugs von Flücht -
lingen nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1950
auf über 1900 anwuchs. Der unternommene
Versuch, mit den anderen beiden Gemeinden
im damaligen Amtsbereich Bönningstedt,
Hasloh und Ellerbek eine Großgemeinde zu
bilden, ist 1976 gescheitert. Die Einwohnerzahl
stieg bis 2017 auf über 4500 an.
Stadt Elmshorn
„Elmshorn. Supernormal.“ Mit diesem Slogan
machte die größte Stadt des Kreises Pinneberg
2017 überregional auf sich aufmerksam.
Als erste Stadt überhaupt hat Elmshorn damit
eine Marke entwickelt, die aus dem Wettbewerb
um noch tollere, noch unglaublichere Eigenschaften
aussteigt.
Stattdessen zeigt sich Elmshorn bewusst ge -
erdet: Ein hervorragendes Bildungsangebot
von Grundschulen bis zur Fachhochschule
Nordakadamie, attraktive Einkaufsmöglich-
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keiten sowie eine gute Anbindung sowohl an
den öffentlichen Nahverkehr wie auch die
Autobahn sind hier selbstverständlich.
Genauso, wie die 1661 erbaute Kirche St.
Nikolai, die zu den bedeutendsten Kirchenbauten
der Region zählt. Oder der Holsteiner
Verband – eine der erfolgreichsten Pferdezuchten.
Die Feste, wie die jährlich stattfindende
Flora-Woche samt Hafenfest. Die vielen
hier ansässigen Wirtschaftsunternehmen.
Die idyllische Lage an der Krückau. Die lange
Geschichte – seit 1141. Elmshorn eben. Supernormal.
Amt Elmshorn-Land
Das Amt Elmshorn-Land besteht seit der
Ämtergründung in Schleswig-Holstein im
Jahre 1948. Es liegt im Nordwesten des Kreises
Pinneberg und ist Verwaltungsheimat für die
sieben amtsangehörigen Gemeinden Klein
Nordende, Klein Offenseth-Sparrieshoop,
Kölln-Reisiek, Seester, Raa-Besenbek, Seestermühe,
Seeth-Ekholt.
Das Landschaftsbild wird geprägt von den
Bauernhöfen mit ihren Äckern und Wiesen,
Baum- und Rosenschulen, Reiterhöfen und
den einzelnen Orten mit größeren und kleineren
Gewerbebetrieben in der Marsch und auf
der Geest. Die Wege der Feldmark laden zum
Wandern ein. Reizvolle Möglichkeiten dazu
bieten unter anderem die Moore (Liether,
Köllner, Klein Offensether und Ekholter Moor),
das Eckerngehölz, das Elbufer (Eschschallen)
oder das Hammoor.
Amt Geest und Marsch Südholstein
Das jüngste Amt im Kreisgebiet ist das Amt
Geest und Marsch Südholstein. Das Amt hieß
ursprünglich Amt Moorrege und umfasste die
sieben Gemeinden Appen, Groß Nordende,
Heidgraben, Heist, Holm, Moorrege und
Neuendeich. Zum 1. Januar 2017 löste sich das
benachbarte Amt Haseldorf auf und seine
drei Gemeinden Haselau, Haseldorf und Hetlingen
traten dem Amt bei, das sich daraufhin
in Amt Geest und Marsch Südholstein umbenannte.
Das Gebiet der drei neu hinzuge -
kommenen Gemeinden ist der wesentliche
Der Steindammpark in Elmshorn
Amt Elmshorn-Land
Fläche: 8929 Hektar
Einwohnerzahl: 12 883
www.elmshorn-land.de
Amt Geest und
Marsch Südholstein
Fläche: 13 765 Hektar
Einwohner: 23 357
www.amt-geest-undmarsch-suedholstein.de
Liether Kalkgrube (Klein-Nordende)
Erwähnenswert sind die alte Backsteinkirche
in Seester, die Lindenallee mit Teehaus des
Gutes in Seestermühe, die maritime Landschaft
der Unterelbe, das Vogelschutzgebiet
auf der Insel Pagensand sowie der Göpelschauer
in Seestermühe (Museum für landwirtschaftliche
Geräte). Überragende Bedeutung
hat das Liether Kalkgrubenareal als
Naturdenkmal mit seinen Besonderheiten
der Geologie, Flora und Fauna.
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Ein Kreis mit Geschichte und Zukunft
Für die nahe Großstadt Hamburg bietet das
gesamte Amtsgebiet eine vorzügliche Erholungslandschaft
mit vielen besonderen Attrak -
tionen und einer herausragenden Gastronomie.
Hier gibt es die älteste, heute noch betriebene
Hengststation des Holsteiner Verbandes,
das versunkene Bishorst mit einer
der letzten Hauswurten an der Elbe, den
Schlosspark Haseldorf, die Integrierte Station
„Elbmarschenhaus“ in Haseldorf, die großen
Obstanbaugebiete und die weite Marschlandschaft
zu genießen.
Gemeinde Halstenbek
Radfahren in der Marsch
Bestandteil der ehemals eigenständigen Gutsbezirke
Haselau und Haseldorf, zusammengefasst
im Jahre 1749 zum Gut Haseldorf.
Die Gemeinde Halstenbek liegt im südlichen
Teil des Kreises Pinneberg und grenzt unmittelbar
an die Freie und Hansestadt Hamburg.
Aufgrund der vorteilhaften Lage ist die Gemeinde
sowohl als Gewerbestandort als auch
als Wohnort besonders attraktiv. Durch zwei
Anschlüsse an die Autobahn 23 und zwei
S-Bahn-Stationen bestehen hervorragende
Verkehrsanbindungen.
Gemeinde Halstenbek
Fläche: 1258 Hektar
Einwohner: 16 744
www.halstenbek.de
Das Naturschutzgebiet „Haseldorfer Binnen -
elbe mit Elbvorland“ liegt im Bereich des
Amtes, es ist eines der größten Naturschutzgebiete
Schleswig-Holsteins.
Größte Gemeinde im Amtsbezirk ist mit 4881
Einwohnern Appen, überregional bekannt
durch „Appen musiziert“. Südlich schließen
sich die Homer Sandberge an, ein gut besuchtes
Naherholungsziel. Der Großteil der 995
Hektar der Gemeinde Heist, dessen Name soviel
bedeutet wie „mit Buschwerk bewachsene
Gegend“, wird hauptsächlich landwirtschaftlich
genutzt. Attraktiv für Besucher ist
auch der im Amtsbezirk gelegene Flugplatz,
der zu Rundflügen und Flugstunden einlädt.
Neuendeich hat ein besonders Kleinod zu
bieten, die älteste Drehbrücke Deutschlands
verbindet dort die Seestermüher Marsch über
die Pinnau mit der Haseldorfer Marsch. Reetgedeckte
Katen und Bauernhäuser bestimmen
die Landschaft.
Die Baumschulgemeinde bietet mit dem
Krupunder See ein Naherholungsziel in dem
gleichnamigen Ortsteil, der seit 1964 Teil eines
Landschaftsschutzgebietes ist. Für Kinder
und Erwachsene stehen moderne Bildungseinrichtungen
bereit. Mit dem neu errichteten
Wolfgang-Borchert-Gymnasium, der
Grund- und Gemeinschaftsschule sowie der
Grundschule Bickbargen stehen alle allgemeinbildenden
Schulen vor Ort zur Verfügung, die
vielfältige Angebote an Bildung, Erziehung
und Betreuung anbieten. Sieben Kindertagesstätten
halten Betreuungsplätze für Kinder ab
dem ersten Lebensjahr bereit und arbeiten
nach unterschiedlichen Konzepten. Auf den
stetig wachsenden und veränderten Bedarf
reagiert die Gemeinde durch Schaffung von
entsprechenden Angeboten.
Für Leben im Ort, Unterhaltung und Freizeitgestaltung
sorgen zahlreiche Vereine, Verbände
sowie öffentliche und soziale Einrichtungen.
Attraktive Angebote gibt es für alle Interessengruppen:
Sportlich Aktive, Kulturliebhaber,
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Schule in Hasloh
Bildungshungrige, Naturverbundene, Feinschmecker,
Kreative, Künstler, Musiker und
auch für Menschen, denen es wichtig ist, sich
ehrenamtlich zu engagieren. Mit der landschaftlich
sehr reizvollen Gemeinde Hart -
kirchen (Oberösterreich) sowie der in einer
wald- und wasserreichen Umgebung in
Mecklenburg-Vorpommern gelegenen Stadt
Lübz bestehen Städtepartnerschaften.
Gemeinde Hasloh
Hasloh ist eine amtsfreie Gemeinde und
bildet mit der Stadt Quickborn eine Verwaltungsgemeinschaft.
Sie liegt im Grünen, umgeben
von Wald, Wiesen und Feldern. Nah -
erholung im Ort wird großgeschrieben. So
lädt zum einen der Pfingstwald zum Spazieren
ein, aber auch die Wege rund um das Holmmoor
und das Gebiet Syltkuhlen bieten dem
Erholungsuchenden viel Freiraum.
Die Gemeinde verfügt mit einem flächen -
deckenden Glasfasernetz über eine moderne
digitale Infrastruktur und über eine ausgezeichnete
Verkehrsanbindung durch einen
Bahnanschluss und die Nähe zur Autobahn 7.
Die Städte Quickborn und Norderstedt mit
ihren vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten sind
nur wenige Kilometer entfernt. Auch die Groß -
stadt Hamburg ist gut erreichbar (bis zur
Innenstadt sind es etwa 20 Kilometer), ebenso
der Flughafen Hamburg Airport.
Gemeinde Hasloh
Fläche: 1107 Hektar
Einwohner: 3557
www.hasloh.de
Gemeinde Helgoland
Fläche: 421 Hektar
Einwohner: 1434
www.helgoland.de
Helgoland – Gäste beim Ausbooten
Gemeinde Helgoland
Reif für die Insel? Ein touristischer Höhepunkt
des Kreises ist die einzige Hochseeinsel
Deutschlands. Helgoland lockt mit einzig -
artiger Fauna und Flora. Im Sommer kann
man den Lummensprung beobachten, die
„Lange Anna“ ist immer eine Reise wert, und
Robben auf der Düne mal ganz aus der Nähe
zu betrachten, ist für Groß und Klein ein
Ereignis. Mit dem Pinneberg findet man auch
die höchste Erhebung des Kreises auf der
Insel (61,3 Meter). Historisch hat die Insel
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Ein Kreis mit Geschichte und Zukunft
Das Amt Hörnerkirchen hat seit dem Jahr 2016
eine 97-prozentige flächendeckende Breit -
bandversorgung.
Amt Pinnau
Idylle in Hörnerkirchen
Amt Hörnerkirchen
Fläche: 4491 Hektar
Einwohner: 4056
www.amthoernerkirchen.de
Amt Pinnau
Fläche: 7136 Hektar
Einwohner: 13 395
www.amt-pinnau.de
ein auf und ab hinter sich, und die Offshore-
Projekte sind ein nicht mehr wegzudenkender
Wirtschaftsfaktor. Mehr über die Insel erfahren
Sie auf den Seiten 24/25.
Amt Hörnerkirchen
Im Norden des Kreises Pinneberg, aus den
vier Gemeinden Bokel, Brande-Hörnerkirchen,
Osterhorn und Westerhorn bestehend, liegt
das ländlich geprägte Amt Hörnerkirchen.
Der traditionelle Begriff „Hörner Dörfer“
spiegelt die topografische Lage wider: „Horn“
bedeutet soviel wie „Vorsprung“ und bezeichnet
den Ausläufer der Geest-Sanderfläche in
moorigem Gebiet. Im Holsteiner Auenland
liegend, ist die Landschaft überwiegend
durch Wald und Moorgebiete geprägt.
Osterhorn mit 445 Einwohnern ist die kleinste
Gemeinde des Amtsbezirkes und die nördlichste
des gesamten Kreises. Bokel besitzt
den Beinamen „Dorf am See“. Der Mühlenteich
trägt entscheidend zu dem Erholungs -
charakter der Gemeinde bei.
Im Sommer 2008 ist das Amt Pinnau mit seiner
Verwaltung in einen Flügel des Rellinger Rathauses
eingezogen und verwaltet in den fünf
Amtsgemeinden über 13 000 Einwohnerinnen
und Einwohner. Ellerbek ist mit über
4200 Einwohnern die größte Gemeinde im
Amt und bietet seinen Bürgern und Gästen
neben der schönen Natur viele Sport- und
Begegnungsstätten, die von den Vereinen und
Verbänden der Gemeinde mit sportlichem
und kulturellem Leben gefüllt werden.
Die Gemeinde Prisdorf im Norden der Kreisstadt
Pinneberg feierte gerade ihr 675-jähriges
Bestehen. Aufgrund der guten Anbindung an
die A 23 und als Haltepunkt der Regionalbahn
hat sich Prisdorf zu einem idealen Gewerbestandort
mit großzügigem Einzel- und Fachhandel,
Verbrauchermärkten sowie leistungsfähigen
Handwerksbetrieben und Produk -
tionsstätten entwickelt. Die Gemeinde Tangstedt
ist noch einhundert Jahre „älter“ und
hat sich in den letzten Jahren immer mehr
von einer Agrargemeinde zu einer Wohn -
gemeinde entwickelt. Zu ihr gehört die als
Ausflugsziel bekannte Wulfsmühle mit angrenzendem
Golfplatz. Die Gemeinde Kummerfeld
an der ehemaligen Bundesstraße 5
liegt parallel zur Autobahn 23 zwischen
den Anschlussstellen Pinneberg-Nord und
Tornesch und verfügt ebenfalls über ein
reichhaltiges Angebot an Sport-, Freizeit- und
sozialen Einrichtungen. An der Landesstraße
76, die Pinneberg und Quickborn sowie
die beiden Autobahnen Hamburg–Kiel und
Hamburg–Itzehoe verbindet, liegt die
Gemeinde Borstel-Hohenraden. Mit einer
ausgewogenen Bauleitplanung versucht die
Gemeinde seit Jahren, die Funktionen des
Wohnens und der Landwirtschaft gleicher -
maßen zu erhalten.
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Kreisstadt Pinneberg
Die Keimzelle Pinnebergs war eine im 14. Jahr -
hundert erstmals urkundlich erwähnte Burg
am Zusammenfluss von Mühlenau und Pinnau.
Der Marktflecken mit etwa 3000 Einwohnern
wurde erst 1875 zur Stadt erhoben.
Neben seinen beliebten Wohngebieten zeichnet
sich Pinneberg durch sein kulturelles
Leben aus. Was in den 1920er- bis 1960er-
Jahren die weit über Pinneberg hinaus bekannten
Holsteiner Rosenfeste waren, sind
heute die jährlich wiederkehrenden Highlights
wie das Weinfest oder das Jazz-Festival.
Im Stadtzentrum liegt das Pinneberg Museum
im historischen ehemaligen Amtsgericht von
1855 direkt neben dem bedeutendsten Denkmal
des Kreises Pinneberg, der Landdrostei
von 1767. Das heutige Kreiskulturzentrum
zeichnet sich durch die Vielfalt seiner Veranstaltungen
aus wie Ausstellungen, Musikabende
und Lesungen. Der bis an den Bahnhof
und die Innenstadt reichende Stadtwald,
der „Fahlt“, der Rosengarten und der Drosteipark
bilden die „grüne Lunge“ der Stadt und
laden zu Spaziergängen und zum Verweilen
ein.
Stadt Quickborn
Quickborn, die Stadt im Grünen, besteht aus
drei Ortsteilen: Quickborn-Ort, dem eigent -
lichen Mittelpunkt, Quickborn-Heide mit
Gartenstadtcharakter im Nordosten und
Quickborn-Renzel, dem dörflich geprägten
Ortsteil im Westen. Gelegen an der Bundes -
autobahn 7 von Hamburg nach Flensburg,
der Bundesstraße 4 von Hamburg nach Kiel,
der Landesstraße 76 von Norderstedt nach
Pinneberg und der Eisenbahnstrecke AKN
von Hamburg über Eidelstedt und Kalten -
kirchen nach Neumünster, bietet Quickborn
seinen rund 21 000 Einwohnerinnen und Einwohnern
alle notwendigen Hauptverkehrswege.
Hinzu kommen gute ÖPNV-Verbindun-
Moderne Architektur in der Innenstadt von Pinneberg
gen und die Nähe zum Hamburger Hafen und
Flughafen. In Quickborn gibt es alle Schul -
arten und Infrastruktureinrichtungen, die
man von einer modernen Stadt dieser Größe
erwartet.
Mitten in Quickborn
Kreisstadt Pinneberg
Fläche: 2154 Hektar
Einwohnerzahl: 42 309
www.pinneberg.de
Stadt Quickborn
Fläche: 4321 Hektar
Einwohner: 20 733
www.quickborn.de
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16
Ein Kreis mit Geschichte und Zukunft
Amt Rantzau
Amt Rantzau
Fläche: 11 199 Hektar
Einwohner: 8630
www.amt-rantzau.de
Gemeinde Rellingen
Fläche: 1319 Hektar
Einwohner: 14 260
www.rellingen.de
Stadt Schenefeld
Fläche: 999 Hektar
Einwohner: 19 075
www.stadt-schenefeld.de
Hügelgrab in Langeln
Zehn Gemeinden bilden seit 1948 das Amt
Rantzau mit Sitz in Barmstedt. Der nördliche
Teil der ehemaligen Grafschaft wurde 1649
von Statthalter Christian Rantzau erworben,
der bis heute den Namen des Amtes prägt. Im
Amtsgebiet liegt Bullenkuhlen, die kleinste
Gemeinde des Kreises mit 360 Einwohnern.
Eine Vielzahl von Baumschulen und Gärtnereien
strukturiert das Amtsgebiet im Wesent -
lichen landwirtschaftlich. Seit einigen Jahren
gewinnt die Wohnfunktion zunehmend an
Bedeutung und überwiegt teilweise schon.
Die Naherholung ist im Amtsbezirk ein wichtiger
Faktor geworden. Ein besonders beliebtes
Ausflugsziel ist die Norddeutsche Gartenschau
in Ellerhoop-Thiensen, siehe ab Seite
122; aber auch andere Freizeitziele laden zum
Schauen und Verweilen ein. Das Himmelmoor,
die Heeder Tannen, das Ellerhooper Gehege
mit Waldbühne sind nur einige Beispiele und
immer einen Besuch wert.
Gemeinde Rellingen
Zwischen der Kreisstadt Pinneberg und der
Hansestadt Hamburg liegt die Gemeinde
Rellingen. Wahrzeichen des Ortes ist die Rellinger
Kirche. Sie stellt eines der Hauptwerke
des spätbarocken Kirchenbaues im Lande dar
und ist ein Kunstwerk von richtungweisender
Bedeutung. Ihre heutige Form mit dem achteckigen
Grundriss des Gotteshauses und
dem angesetzten Kirchturm erhielt sie in den
Jahren 1754 bis 1756 durch den Baumeister
Cai Dose. Eine zentrale Lage und gute Infrastruktur
ermöglichen der amtsfreien Gemeinde
drei Gewerbegebiete.
Stadt Schenefeld
Die Rellinger Kirche
Die Stadt Schenefeld liegt im Süden des Kreises
Pinneberg und grenzt unmittelbar an die
Freie und Hansestadt Hamburg. Schenefelds
Reiz besteht daher neben der naturnahen
Lage auch darin, die Angebote einer Großstadt
wie Hamburg nutzen zu können.
Fortsetzung Seite 18
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17
Das Stadtzentrum Schenefeld ist ein Einkaufscenter für die ganze Familie.
Auf 38 000 Quadratmetern sind fast 100 Geschäfte, Dienstleister und
Ärzte vor Ort. Insgesamt stehen 1300 Parkplätze eine Stunde kostenfrei
zur Verfügung. Internetanbindung für Kunden besteht über einen eigenen
Hotsplots-Hotspot.
Stadtzentrum Schenefeld – hier shoppen Nordlichter
Die Stadt Schenefeld kann einen ganz besonderen Ortskern
ihr Eigen nennen: das „Stadtzentrum Schenefeld“. Vor über
25 Jahren als Einkaufscenter mit Gastronomie und Dienst -
leistungen eröffnet, ist es heute Treffpunkt, Ortsmitte und
moderne Shoppingoase für Jung und Alt zugleich. Ein lebendiger
Bestandteil der Region Schenefeld, wenn man so will.
Ein Ort mit nordischem Flair und entspannter Atmosphäre.
Von Anfang an ein Markenzeichen war die lichtdurchflutete
Architektur des Gebäudes mit dem imposanten Glasdach. Sie
macht selbst bei schlechtem Wetter Lust auf einen Bummel
oder ein gemütliches Treffen auf dem zentralen Marktplatz.
Fast 100 Geschäfte, Dienstleister und Ärzte sind hier zu finden.
Darunter auch eine Spielbank – die einzige in einem Einkaufs -
zentrum in Deutschland.
Doch das, was den Menschen wirklich unvergessliche Einkaufs -
erlebnisse beschert, sind die besonderen Aktionen für Groß
und Klein.
Da wären zum Beispiel die stets gut besuchten Modenschauen
und verkaufsoffenen Sonntage – einmal im Jahr sogar mit
tollem Bühnenprogramm – oder der herbst liche Laternen -
umzug mit anschließendem Feuerwerk, beeindruckende Ausstellungen
und die coole Januar-Aktion: eine große Indoor-
Eislaufbahn.
Immer wieder spannend sind auch die wechselnde Themen-
Gestaltung des Marktplatzes und die bunte Mischung weiterer
Veranstaltungen – vom Comedy-Preis-Finale bis zum Kreativ -
event für individuelle Designs. Hier geht eben alles: shoppen,
chillen und Spaß haben.
Information
Jahr der Eröffnung: 1991; Geschäfte: 100
Leistungsspektrum: auf 38 000 Quadratmetern rund 100 Geschäfte, 1300 Parkplätze, Hotsplots-Hotspot Internetanbindung,
Kunden information, Kinderbetreuung, Wickelraum, Apotheke, elektronische Fahrplanauskunft der Busse des PVG, Barrierefreiheit
www.szs.sh
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18
Ein Kreis mit Geschichte und Zukunft
Als weitere Besonderheit wurde in Schenefeld
im Jahre 2017 nach 8-jähriger Bauzeit eine ca.
1,2 Milliarden Euro teure Forschungsanlage
der Superlative in Betrieb genommen. Das
europäische Röntgenlaserprojekt „European
XFEL“ wird mit seinen weltweit einzigartigen
Eigenschaften völlig neue Forschungsmöglichkeiten
für Naturwissenschaftler und industrielle
Anwender eröffnen.
Stadt Tornesch
Gebäude im Kulturmuseum
Esingen (Tornesch)
Stadt Tornesch
Fläche: 2096 Hektar
Einwohner: 13 215
www.tornesch.de
Stadt Uetersen
Fläche: 1107 Hektar
Einwohner: 18 193
www.uetersen.de
Spaziergang durch „Langes Tannen“
in Uetersen
Schenefeld ist eine relativ junge Kleinstadt –
die Stadtrechte wurden Schenefeld erst am
1. Juli 1972 verliehen. Die erste urkundliche
Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahre
1256. Der Aufbau der „Siedlung Schenefeld“
nach dem 1. Weltkrieg prägt das heutige
Stadtbild noch immer. Das 1991 eröffnete
„Stadtzentrum Schenefeld“ lädt als Ortsmittelpunkt
mit seinem vielfältigen Angebot zum
Einkaufen, Bummeln und Kommunizieren ein.
Schenefeld trägt den Belangen des Klimaschutzes
in besonderem Maße Rechnung und
wurde daher im Jahre 2015 von der Deutschen
Energie-Agentur als „Energieeffizienz-Kommune“
zertifiziert.
Die Stadt Tornesch umfasst die Ortschaften
Tornesch, Esingen und Ahrenlohe. Die Geschichte
Torneschs ist bestimmt durch den
Bau der Bahnlinie Altona–Kiel. Das Urdorf
Esingen wollte dem Bau 1844 kein Grundstück
zur Verfügung stellen. Ein Bauer erkannte
jedoch das Potenzial der Bahnstrecke
und verschenkte aus diesem Grund einen
Teil seines Landes. Seitdem siedelte man sich
im Ortsteil Tornesch an, sodass Esingen 1930
seinen Namen in den des bekannteren Ortsteils
änderte. Das Stadtrecht wurde Tornesch
2005 verliehen. Tornesch hat sich in den
letzten Jahren konstant von einer ländlich
geprägten Großgemeinde in eine lebens- und
liebenswerte junge Stadt entwickelt.
Stadt Uetersen
Die Stadt liegt zentral im Kreisgebiet, am
äußersten Ende (ueterst end) der Geest nahe
der Haseldorfer Elbmarsch. Sie bietet urbanes
Wohnen, vielfältige Kultur, renommierte
Schulen, Parkanlagen, Fußgängerzone und
Hafen. Das Klosterviertel gilt als Geburtsstätte
der Stadt, die 1234 erstmals urkundlich erwähnt
wurde. Die spätbarocke Klosterkirche
von 1749 ist auch Ort herausragender Konzerte.
Uetersen darf den Titel Rosenstadt tragen
– dank seines Rosariums mit seinen rund
30 000 Rosen in mehr als Tausend Sorten.
Zudem hat sich Uetersen aufgrund des besonderen
Services den Ruf einer Hochzeitsstadt
erworben.
Fortsetzung Seite 20
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19
Flugplatz Uetersen/Heist
1936 landete das erste Flugzeug auf dem frisch planierten
Rollfeld des Flugplatzes Uetersen. Heute landen 25 000- bis
30 000-mal im Jahr Piloten ihr Flugzeug auf dem Gelände der
Flugplatz Uetersen/Heist GmbH. Die heutige Trägergesellschaft
wurde 1973 von zwei Segelflug- und zwei Motorflug-
Vereinen gegründet, nachdem die Deutsche Luftwaffe den
militärischen Flugbetrieb eingestellt hatte.
Heute haben Fliegervereine mit mehreren Hundert Mitgliedern,
Flugschulen, Flugzeugvercharterern und zahlreichen Privat -
haltern dort ihre fliegerische Heimat. Uetersen/Heist ist ein
idealer „Ausflugsplatz“ für private und geschäftliche Kurz -
reisen.
Herbststimmung am Flugplatz
Information
Eröffnung: 1936 und Militärnutzung bis 1973; parallele zivile Nutzung ab 1951 (Segelflug) und 1956 (Motorflug)
Gründung der Flugplatz Uetersen GmbH: 1973; Mitarbeiter der Gesellschaft: 5; Beschäftigte am Flugplatz: ca. 50
Flugbewegungen pro Jahr: Motorflug rund 55 000, Segelflug rund 6000
www.edhe.de
Hotel Mühlenpark
Auf einem parkähnlichen Grundstück gelegen, besticht der
„Mühlenpark“ schon auf den ersten Blick durch den Charme
einer der schönsten Jugendstilvillen in Uetersen. Die
25 Hotelzimmer befinden sich in einem 1992 errichteten
Anbau zu der um die Jahrhundertwende erbauten Jugendstilvilla.
Alle Zimmer sind liebevoll und individuell ausgestattet;
gleichzeitig erwartet Sie eine hochwertige Funktionalität wie
zum Beispiel Flachbild-TV und natürlich W-LAN.
Für den Komfort, die gehobene Gastlichkeit und die sehr
persönliche Atmosphäre sorgen Familie Lübbert und ihre
Mitarbeiter. Diese freuen sich auf Ihren Besuch und heißen
Sie recht herzlich willkommen im Hotel Mühlenpark in der
Rosenstadt Uetersen.
Information
Das Hotel Mühlenpark in Uetersen wurde um die Jahrhundertwende im
Jugendstil erbaut und wird heute von Familie Lübbert geführt.
Gründungsjahr: 1899/1900; Mitarbeiter: 7; Leistungsspektrum: 25 individuelle Zimmer (Nichtraucher) mit Dusche oder
Badewanne, Haarfön und Schminkspiegel, Flachbild-TV, W-LAN, Fenster mit Insektenschutz, zwei Juniorsuiten mit separatem
Bade zimmer/WC, ausreichend Parkplätze, barrierefreier Zugang, Fahrstuhl, hauseigenes Restaurant
www.muehlenpark.de
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Ein Kreis mit Geschichte und Zukunft
Symbol für den traditionsreichen
Ochsenmarkt in Wedel
Stadt Wedel
Stadt Wedel
Fläche: 3382 Hektar
Einwohner: 33 204
www.wedel.de
Wedel, auch bezeichnet als Brücke zwischen
Hamburg und Holstein oder grüne Stadt am
blauen Strom, liegt mit einem schönen Elbstrand
im Süden des Kreises. Hier werden am
Willkomm-Höft Schiffe aus aller Welt auf
ihrem Weg in den Hamburger Hafen begrüßt.
1212 erstmals erwähnt, glänzt Wedel historisch
mit seinem Ochsenmarkt, der heute
noch als Traditionsveranstaltung stattfindet.
Wahrzeichen der Stadt ist der Roland, der als
Zeichen der Marktgerechtigkeit im 18. Jahrhundert
aufgestellt wurde. Wedels Wirtschaft
ist überwiegend von Hochtechnologie und
Pharmatechnik bestimmt.
Natur- und FFH-Schutzgebiete (Fauna-Flora-
Habitatrichtlinie) im Regionalpark Wedeler
Au mit Binnendünen und Heiden, Feucht -
wiesen und Mooren, Marschland und Sandstrand
bieten vielfältige Landschaftserlebnisse,
die sich zu entdecken lohnen. |
Der interessierte Leser, der nun neugierig
geworden ist, kann den Kreis
Pinneberg wunderbar per Rad erkunden.
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Am Willkomm-Höft am Schulauer Fährhaus werden alle ein- und auslaufenden
Schiffe mit einer Vermessung von über 1000 Grosstons mit
ihrer Nationalhymne und in ihrer jeweiligen Landessprache begrüßt.
Wer in Wedel einen Tag am Strand verbringen möchte, hat die Wahl,
denn Strände gibt es hier gleich zwei. Auf jeden Fall laden beide zum
ausgiebigen Verweilen an der Elbe ein.
Wedel – Stadt mit frischem Wind
In Wedel, der Stadt an der Elbe, dreht sich vieles ums Wasser.
Herausragende Attraktion ist die Begrüßungszeremonie für
die dicken Pötte am „Willkomm-Höft“. Aber auch darüber
hinaus hat Wedel in maritimer Hinsicht einiges zu bieten:
Ein Spaziergang vom Willkomm-Höft Richtung Westen führt
entlang des Schulauer Hafens und weiter zum Strandbad.
Ein Beachclub und ein schattiger Spielplatz für Kinder direkt
hinterm Deich bieten Spaß und Entspannung für Groß und
Klein. Vorbei am Tonnenhafen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung
geht es weiter zum Hamburger Yachthafen, mit
rund 2000 Liegeplätzen einer der größten, tideunabhängigen
Sportboothäfen Europas. Der Hamburger Yachthafen ist
Heimat von gleich 50 Wassersport-Vereinen. Das Hafen-Team
freut sich jährlich über mehr als 14 000 Übernachtungen von
Gastliegern, die von hier aus die Region erkunden wollen.
Die Badebucht wiederum sorgt für erholsame, sportliche,
gesunde und erlebnisreiche Stunden. Fünf unterschiedlich
temperierte Saunen, großzügige Ruheräumlichkeiten und der
schönste Saunagarten Norddeutschlands unmittelbar neben
dem Landschaftsschutzgebiet Elbmarsch bilden das Zentrum
des Wellnessbereichs. Gäste dürfen sich hier fallen lassen,
durchatmen, abschalten.
In Wedel entsteht aber auch ein Stück Zukunft an der Elbe.
Mit dem Kauf des Areals im Jahr 2011 durch die Stadt Wedel
konnte ein Stück wichtiger städtebaulicher Zukunft eingeleitet
werden. Der BusinessPark Elbufer bildet mit einer Fläche von
180 000 m² in exponierter Lage, direkt an der Elbe, eines der
wichtigsten Entwicklungsprojekte der nächsten Jahre. Das
Großprojekt wird Wedel nachhaltig prägen und das wirtschaft -
liche Potenzial der Metropolregion Hamburg weiter ausbauen.
Information
Gründungsjahr: 2012 erstmals urkundlich erwähnt; Partnerstädte: Wolgast (Deutschland), Makete (Afrika), Caudry (Frankreich)
Fläche: 33,82 km 2 ; Einwohner: rund 33 000
Sehenswertes: Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm-Höft“, Altstadt und Roland, Badebucht, Planetenlehrpfad, Elberadweg,
Theaterschiff Batavia, Hafenfest, Ochsenmarkt u. v. m.
www.wedel.de
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22
Ein Kreis mit Geschichte und Zukunft
oben: Die Vorstandsmitglieder Jörg Mach und Jörn Press (v. l.) beraten
über eine Zeichnung der Neubaumaßnahme Feldstraße in Wedel
(45 öffentlich geförderte Wohnungen, Fertigstellung Ende 2018)
links: Unsere Wohngebäude Rudolf-Breitscheid-Straße in Wedel
(Baujahr 1951, umfangreich saniert in den Jahren 2007 bis 2010)
EIGENHEIM Wohnungsgenossenschaft eG
Die EIGENHEIM Wohnungsgenossenschaft ist in Wedel seit
über 90 Jahren eine feste Größe, wenn es um das Thema
Wohnen geht. Als klassische Siedlungsgenossenschaft haben
wir 1925 hier begonnen. Nach dem Krieg waren wir einer der
Ersten, die im großen Stil mehrgeschossige Häuser mit Mietwohnungen
errichteten und so einen wichtigen Beitrag zur
Minderung der Wohnungsknappheit leisteten. Und auch in
den folgenden Jahrzehnten haben wir immer wieder neuen
und erschwinglichen Wohnraum geschaffen.
Heute sind wir ein modernes Wohnungsunternehmen, das
sich intensiv um die Pflege und Modernisierung seines
Bestandes kümmert – und um seine Mitglieder. Denn wir sind
zwar leistungsfähig, aber nicht sehr groß: Knapp 460 Wohnungen
mit insgesamt rund 23 172 Quadratmetern Wohn -
fläche, verteilt auf 79 Häuser, umfasst unser Bestand.
Das hat für die Menschen, die bei uns und mit uns wohnen,
viele Vorteile. Wir kennen sie und ihre Bedürfnisse gut, und da
wir vor Ort sind, lassen sich Fragen oder Probleme schnell und
flexibel klären – der Vorstand ist bei Bedarf direkt ansprechbar.
Die „sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung“
ist die Philosophie einer Wohnungsgenossenschaft und das
ist unverändert und uneingeschränkt unser Anspruch. Bei uns
sind die Nutzer und Kapitalanleger identisch, wir gehören uns
selbst. Unsere Überschüsse werden als Dividende an die
Mitglieder ausgeschüttet oder in das Unternehmen investiert.
Unsere Mitglieder wohnen wie ein Eigentümer, mit einem
lebenslangen Wohnrecht sowie Mitbestimmung bei der Entwicklung
der Genossenschaft. Als vergleichsweise kleines
Unternehmen sind wir zudem stolz auf unsere persönliche
Betreuung.
Information
Gründungsjahr: 1925; Mitarbeiter: 5; Mitglieder: 690
Leistungsspektrum: Lokale Wohnungsgenossenschaft mit lebenslangem Wohnrecht und Mitbestimmung; Hausmeisterdienst,
Schlichten und Vermitteln bei Nachbarschaftsproblemen, Hilfe beim Wohnungswechsel, Service- und Beratungsleistungen
Bestand: 460 Wohnungen, rund 23 172 Quadratmeter Wohnfläche, 79 Häuser mit zeitgemäßem Standard
www.eigenheim-wedel.de
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Der Kreis Pinneberg mit
seinen Kommunen
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24
Ein Kreis mit Geschichte und Zukunft
Helgoland –
Insel mit wechselvoller Geschichte
Jörg Singer / Levke Paulsen
Der Weg führt über das Meer. Rund 60 Kilometer
vor der Deutschen Nordseeküste liegen
zwei Inseln, die Hauptinsel aus Buntsandstein
mit ihrem Wahrzeichen, der Felsnadel „Lange
Anna“. Helgoland gehört mit seinen rund
1400 Einwohnern zum Kreis Pinneberg im
Bundesland Schleswig-Holstein und besitzt
als einzige Insel das älteste Wappen im Kreis.
Es stammt aus dem Jahre 1696 und beruht auf
einer von Herzog Friedrich IV. verliehenen
Schifffahrtsflagge. Die Farben wurden erst im
19. Jahrhundert mit dem Erscheinungsbild
der Insel begründet: „Grün ist das Land, rot ist
die Kant, weiß ist der Sand: Das sind die Farben
von Helgoland.“
Neben der Hauptinsel liegt die „kleine
Schwes ter“, die Düne. Mit tideunabhängigen
Stränden an Nord- und Südseite ist sie nicht
nur für Badegäste ein kleines Paradies. Auch
Kegelrobben und Seehunde fühlen sich hier
zunehmend wohl – ebenso wie zahlreiche
andere Seevögel.
Die Geschichte der Insel ist aufregend bis weit
in das letzte Jahrhundert hinein. Helgoland
war Seefestung, Seeräubernest, bedeutender
Stützpunkt der Seelotsen und zu Beginn des
18. Jahrhunderts sogar größtes Warenumschlagzentrum
Europas. Heute ist Helgoland
Seeheilbad, Inspirations- und Erholungsort
für Urlauber und ein zollfreies Einkaufs -
paradies für jährlich etwa 350 000 Inselgäste.
Vogel- und Küstenforschung spielen seit 125
Jahren eine wichtige Rolle. In den letzten Jahren
ist Helgoland für die Energiewende auf
hoher See ein wichtiger Hafenservicestützpunkt
geworden.
Die Hafenmeile
Die Hauptinsel aus mächtigem rotem Fels ragt
aus dem Wasser und präsentiert sich mit seiner
einzigartigen Flora und Fauna und einem
milden, vom nahen Golfstrom begünstigten
Hochseeklima.
Helgoland wurde belagert und war ab 1714
dänisch. Doch bereits im Jahr 1807 wurde die
Insel britisch. 1826 gründete Jacob Andresen
Siemens das Seebad. Erst mit dem „Vertrag
über Kolonien und Helgoland“ von 1890
übergab man Helgoland an Deutschland.
Auch an den Weltkriegen war die Insel als
Marinestützpunkt beteiligt. Am 18. April 1945
wurde Helgoland fast vollständig bei einem
Bombenangriff zerstört. Die Zivilbevölkerung
fand im Bunkersystem im Felsen Schutz und
konnte evakuiert werden. Im Jahr 1947 versuchten
die Engländer sogar, die Militär -
anlagen Helgolands mit der größten nicht -
nuklearen Sprengung zu vernichten.
Erst 1952 eroberten Insulaner, Fischer und
Studenten die Insel friedlich zurück und die
Wiederbesiedelung konnte beginnen. Es entstand
ein einzigartiges bauhausinspiriertes
Architekturensemble. Zahlreiche Bauwerke
wie Rathaus, Biologische Anstalt, die Kirche
und die Jugendherberge sind Zeitzeugen dieser
Wiederaufbauepoche der Insel. An vielen
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Gemeinde Helgoland
An der deutschen Nordseeküste gibt es viele Inseln, doch
keine von ihnen ist mit Helgoland vergleichbar. Rund 60 Kilometer
vom Festland entfernt, hebt sich der mächtige, rote
Buntsandsteinfelsen mit grünem Land aus dem Wasser und
präsentiert sich Ihnen mit einer einmaligen Flora und Fauna
und einem milden, vom nahen Golfstrom begünstigten Hochseeklima.
Helgoland ist eine Oase der Ruhe für Stressgeplagte
und ein einzigartiges Naturdenkmal, das keine Umweltprobleme
kennt. Helgoland ist aber auch eine vielseitige Urlaubs- und
Erlebnisinsel, Kurort und Heilbad zu allen vier Jahreszeiten.
Dabei ist alles ein bisschen anders, als Sie es von Helgoland
vielleicht denken – denn Deutschlands einzige Hochseeinsel
ist wirklich einmalig.
Die Westseite der Insel mit starker Brandung und der Langen Anna
Information
Helgoland: gehört seit 1932 zum Kreis Pinneberg; Einwohner: ca. 1400; Ausflugs- und Übernachtungsgäste/Jahr: rd. 350 000
Bemerkenswertes: Der Pinneberg ist mit 61,3 Metern die höchste Erhebung auf der Insel und die höchste Erhebung des
Kreises Pinneberg. Die Hauptinsel misst 1,0 km 2 , die Badedüne 0,7 km 2 . Die Insel gehört zu keinem Steuergebiet.
www.helgoland.de
Orten auf der Insel erzählt Helgoland von der
unverwechselbaren Geschichte und informiert
die Besucher durch Hinweistafeln über die
historischen Ereignisse. Die traditionelle
Sprache Helgolands ist das Halunder, Helgoländer
Friesisch. Dieser inselfriesische Dialekt
der nordfriesischen Sprache ist auch Amtssprache.
Nur noch wenige Helgoländer sprechen
das für Gäste kaum zu verstehende
Halunder. Der Spatz heißt dann „Karkfink“,
die Libelle „Skiirskott“, der Fahrstuhl „Wüpp“,
Helgoland „deät Lunn“ (das Land).
Mehr und mehr entwickelt sich Helgoland
wieder – wie zu Zeiten der Dichter und Denker
vor über 125 Jahren – zur Oase der Ruhe
für stressgeplagte, natur- und sportlich interessierte
Urlaubsgäste. Zu allen Jahreszeiten
hat die vielseitige Urlaubs- und Erlebnisinsel
etwas zu bieten. Auf der Fußgängerinsel lässt
sich bei kleinen ganz spontanen Streifzügen
vielerlei Nützliches, Überraschendes, Wissenswertes
und Nachdenkliches über
Deutschlands einzige Hochseeinsel ent decken. |
Die Hauptinsel und die „kleine Schwester“, die Düne, im Hintergrund
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26
Ein Kreis mit Verantwortung
Die Kreisverwaltung: Von „A“ wie Abfall
bis „Z“ wie Zulassung – Dienstleistungen
für die Region
Oliver Stolz
Das alte Kreishaus in Pinneberg
steht heute unter Denkmalschutz.
Am Stadtrand von Elmshorn befindet sich der
Standort eines der größten Dienstleistungsunternehmen
im Kreis Pinneberg: die Kreisverwaltung,
Partner für rund 310 000 Ein -
wohnerinnen und Einwohner im Kreis mit
der höchsten Bevölkerungsdichte im Land
Schleswig-Holstein.
Wirtschaftsorientierung gehört ebenso zur
Maxime dieses Unternehmens wie der Dienst
für die Bürger und Kunden des Kreises.
Früher eher ordnungsrechtlich geprägt, hat
sich die Kreisverwaltung zu einem modernen
Dienstleistungsunternehmen mit rund 900
Beschäftigen entwickelt, welches über betriebswirtschaftliche
Elemente gesteuert wird.
Im Kreishaus werden tagtäglich Hunderte
Aufgaben erledigt, die zum gesellschaftlichen
Leben einfach dazugehören. Denn ein ordnendes
und planendes Handeln zur Daseins-
und Zukunftsfürsorge sichern den Kreis Pinneberg
als einen attraktiven Wirtschaftsstandort
und lebenswerte Region.
So lassen die Überschrift dieses Artikels und
die Bezeichnungen der drei großen Fach -
bereiche der Kreisverwaltung („Ordnung“,
„Soziales, Jugend, Schule und Gesundheit“
und „Service, Recht und Bauen“) zumindest
ansatzweise erahnen, welche Aufgabenfülle
inzwischen in der Kurt-Wagener-Straße in
Elmshorn angesiedelt ist.
Seit Oktober 2011 hat die Kreisverwaltung
Pinneberg genau dort ihren Sitz, in einem
modernen, lichtdurchfluteten Verwaltungs -
gebäude. Lange dunkle Behördenflure gehören
der Vergangenheit an, der alte Amtssitz in
Pinneberg ist inzwischen größtenteils abgerissen
und neuer Wohnbebauung gewichen.
Die größte Außenstelle des Kreises Pinneberg,
das Straßenverkehrsamt, wird Anfang 2018
ebenfalls nach Elmshorn verlegt. Direkt
neben dem jetzigen Kreishaus entsteht ein
Neubau, welchen der Kreis anmieten wird.
Charmante Randnotiz: Ein kleines Stück
Kreisverwaltung verbleibt dennoch für immer
in der Stadt Pinneberg: Am noch bestehenden
Altbau der ehemaligen Kreisverwaltung in der
Moltkestraße prangt weiterhin der Schriftzug
„Kreishaus“, dieser wird aus Denkmalschutzgründen
auch dort verbleiben.
Aber nicht nur die Örtlichkeit hat sich verändert,
im neuen Gebäude kann insgesamt ein
deutlich verbesserter Service angeboten werden:
Freundliche Mitarbeiterinnen und Mit-
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27
arbeiter empfangen die Kunden im Eingangsbereich
und helfen mit ersten Informationen
weiter, viele Anliegen unserer Bürgerinnen
und Bürger können sogar direkt vor Ort am
Infotresen erledigt werden. Auch die ehe -
malige „Telefonzentrale der Kreisverwaltung“
ist inzwischen ungleich mehr: In unserem
Service-Center ist der deutschlandweite
Dienst der Behördenrufnummer 115 fest
etabliert. Hier erhalten Anrufer zahlreiche
Informationen zu den Leistungen des Kreises,
der Städte und Gemeinden, aber auch der
Bundes- und Landesverwaltungen. Dies ist
ein Angebot, welches den Kontakt mit den
unterschiedlichen Behörden für die Bürge -
r innen und Bürger zunehmend einfacher
macht, denn der 115-Verbund vergrößert
sich von Jahr zu Jahr.
Für die Kreispolitik und die Kreisverwaltung
gibt es zukünftig genug zu tun. Die Digitalisierung
– E-Government – wird unsere Kommunikation
und die Bearbeitung von Pro -
zessen auf bisher nicht gekannte Weise ver -
ändern. Schon bald können unsere Kunden
einen hohen Komfort und breiten medialen
Zugang zu unseren vielfältigen Leistungen erwarten.
Und wie begegnen wir beispielsweise
den Auswirkungen des demografischen Wandels
für unsere Region? Oder dem wachsenden
Fachkräftebedarf? Fragen, auf die wir
Antworten finden und Maßnahmen ergreifen
werden. Als Landrat des Kreises Pinneberg
möchte ich dazu beitragen. Ich verstehe die
öffentliche Verwaltung als Partner von Wirtschaft
und Berater der Politik, die letztlich die
wichtigen Entscheidungen für die Region
trifft. Nur gemeinsam können wir die vor uns
liegenden Herausforderungen meistern und
den Kreis Pinneberg weiterentwickeln.
Die Verwaltung des Kreises Pinneberg wird
ihren Teil dazu beitragen. Und dies nicht allein,
denn der Kreis ist bei zahlreichen Gesell -
schaften (Mit-)Eigentümer und bietet einige
Dienstleistungen in Kooperation mit seinen
Nachbarkreisen an. Dazu zählen unter anderem
der gemeinsame Rettungsdienst und
eine der modernsten Leitstellen Europas, die
Kooperative Regionalleitstelle in ihrem Neubau
in Elmshorn. Wir sind gut aufgestellt –
von „A“ wie Aufbruch bis „Z“ wie Zukunft. |
Dienstleisterin für die Bürgerinnen
und Bürger: die Kreisverwaltung
in Elmshorn
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Ein Kreis mit Verantwortung
Integration im Kreis Pinneberg
Birgit Köhnke
Im Jahr 2009 wurde im Kreis Pinneberg erstmals
vom Kreistag ein Integrationskonzept
verabschiedet. Schon damals erkannten wir
Zuwanderung und Integration als Chance zur
gesamtgesellschaftlichen Weiterentwicklung
und ebneten den Weg für geeignete Rahmenbedingungen.
2015 wurde eine Stabsstelle
Integration als strategisch-konzeptionell
wirkende Organisationseinheit gebildet.
Heute leben etwa 26 000 Einwohnerinnen
und Einwohner ausländischer Herkunft im
Kreis. Seit Mitte 2015 haben fast 4000 weitere
Männer, Frauen und Kinder hier um Asyl ersucht,
weil sie vor Krieg und Verfolgung aus
ihren Heimatländern geflohen sind. Eine Vielzahl
dieser Neuzugewanderten findet nach
positivem Ausgang ihres Asylverfahrens im
Kreis Pinneberg eine neue Heimat. Integration
wurde vor diesem Hintergrund als ein
wesentliches Querschnittsthema in die strategischen
Ziele der Kreisverwaltung aufgenommen
und findet Eingang in die langfristig ausgerichtete
Sozialplanung.
Seitens der Städte, Ämter und Gemeinden
wurde insbesondere in den letzten zwei
Jahren in einer beispielhaften Anstrengung
dafür Sorge getragen, dass die stark gestiegene
Zahl der Asylsuchenden dezentral untergebracht
und mit allem Lebensnotwendigen
ausge stattet werden konnte. Koordinierungskräfte
regeln heute die Betreuung vor Ort und
setzen integrationsförderliche Maßnahmen
um.
Im Verlauf des Jahres 2017 ist von der Stabsstelle
Integration in einem umfänglichen
partizipativen Prozess zwischen Verwaltung,
Kommunen, Politik, Ehrenamt, freien Trägern,
Einrichtungen und Institutionen als Weiterentwicklung
der bisherigen Überlegungen ein
Handlungskonzept Integration im Kreis Pinne -
berg erarbeitet worden. Darin enthalten sind
neben grundsätzlichen Betrachtungen und
einer vollständigen Darstellung der Integra -
tionskette bevorzugte Handlungsempfehlungen
für alle Bereiche der Aufnahme Neuzugewanderter.
Wesentliches Ziel des Willkommensmanagements
im Kreis Pinneberg ist, interkulturelle
Kompetenz zu erlangen – für alle Beteiligten –
sowie eine ressourcenbasierte individuelle
Integrationsplanung. Nicht in der Aufgabe
von Identitäten, Werten und Traditionen, sondern
darin, kulturelle Vielfalt als Potenzial zu
betrachten, das es zu fördern und zu nutzen
gilt, liegt das besondere Integrationsverständnis.
In diesem Zusammenhang wird auch die
dauerhafte Etablierung eines interreligiösen
Dialoges im Kreis Pinneberg angestrebt.
Besondere Anerkennung ist der herausragenden
Leistung der Ehrenamtlichen in der Integration
der Neuzugewanderten auszusprechen.
Mit unverändert anhaltendem Engagement
übernehmen sie Verantwortung, um
den Frauen, Männern und Kindern eine helfende
Hand zur Selbsthilfe zu bieten und ein
neues gesellschaftliches Miteinander zu gestalten.
|
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29
oben: Wo die Herkunft keine Rolle spielt – gute Informationen zu
Integrationsmaßnahmen und Sprachförderung
links: Qualifizierter Unterricht als Grundlage erfolgreicher
Integrationswege
Diakonieverein Migration – Beratung für Ausländer, Flüchtlinge und
Aussiedler e. V.
Der Diakonieverein Migration tritt für eine umfassende Integra -
tionsförderung aller zugewanderten Menschen ein. Ziel der
Förderung ist die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaft -
lichen Leben der Bundesrepublik Deutschland. Hierzu gehören
der Zugang zu Bildung und Arbeit sowie die soziale, rechtliche
und politische Integration.
Integration wird vom Diakonieverein als ein wechselseitiger
Prozess verstanden. Er stellt Anforderungen an die eingewanderten
Menschen, die hiesige Lebensweise zu verstehen und
in ihre Lebensgestaltung einbeziehen zu können, aber auch
an die aufnehmende, vielfältiger gewordene Gesellschaft. Leit -
gedanke ist, dass Integration nachhaltig dort gelingt, wo positive
Einstellungen und Meinungen zur Vielfalt vorhanden sind.
In Schleswig-Holstein fördern Bund, Land und Kommunen die
Integration über die Migrationsberatung und Flüchtlingsbetreuung.
Ziel der Beratung, Betreuung und Sprachförderung ist es,
den Integrationsprozess bei Neuzugewanderten anzuregen, zu
steuern und zu begleiten.
Durch dieses bedarfs- und ressourcenorientiere Beratungsund
Betreuungsangebot für Zugewanderte soll ein qualitativer
Beitrag zur Integration geleistet werden. Im Zentrum steht
dabei die Befähigung der Neuzugewanderten zu selbststän -
digem Handeln in allen Bereichen des täglichen Lebens.
Information
Gründungsjahr: 1996; Mitarbeiter: 32 hauptamtliche, 24 nebenamtliche sowie durchschnittlich 80 ehrenamtliche Mitarbeitende
Leistungsspektrum: Migrationsberatung, Beratung und Betreuung von Geflüchteten, Verfahrensberatung, Sprach- und Integra -
tionskurse, außerschulische Projekte, Projekte für Flüchtlinge und gemeinwesenorientierte Arbeit
www.diakonieverein-migration.de
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30
Ein Kreis mit Verantwortung
„Behindert sein? Oder behindert werden?“ –
Inklusion im Kreis
Axel Vogt
Die Reife einer Gesellschaft zeigt sich
unter anderem in ihrem Umgang mit
Minderheiten – der Kreis Pinneberg hat
dazu einen Aktionsplan erarbeitet.
Sehr provokante Fragen, die einen Paradig -
men wechsel deutlich machen. Die UN-
Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), die
seit 2009 in Deutschland ratifiziert ist, stellt
die Basis für ein neues Denken im Umgang
mit Menschen mit Handicaps dar. In früheren
Jahren hatten – nach Ansicht der Gesellschaft
– behinderte Menschen personenbezogene
Einschränkungen, die sie zu Behinderten
machten und für die sie – sofern sie ihre Bedürftigkeit
nachweisen konnten – Unterstützungsleistungen
beantragen konnten. Sehr
kurz übersetzt: Menschen sind an ihrer Behinderung
selber Schuld und die Gesellschaft
hilft erst, wenn neben der Behinderung auch
noch eine Bedürftigkeit hinzu kommt. Wenn
man Behinderte einmal gefragt hätte, wäre
man sehr schnell zu dem Ergebnis gekommen,
dass sie keine freie Wahl hatten, ob sie
behindert sein wollten oder nicht.
Nach der UN-BRK sollen sich das Bild und
die Einstellung zu Behinderungen deutlich
wandeln. Jede Einschränkung von Menschen
stellt nur grundsätzlich ein Problem dar.
Sofern die gesellschaftliche Situation barrierefrei
wäre, würden viele – zum Beispiel körperliche
– Einschränkungen zwar vorhanden,
aber im täglichen Geschehen nicht behindernd
sein. Es gilt also zukünftig, die individuell
vorhandene Einschränkung ins Verhältnis
zum jeweiligen Sozialraum des behinderten
Menschen zu setzen, um die individuelle
Behinderung zu erkennen.
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Schäferhof – Soziale Dienste,
Wohn- und Werkstätten
1898 erwarb die Stiftung Hamburger Arbeiter-Kolonie den
Schäferhof in Appen, um dort aus christlicher Überzeugung
Wohnungslosen ein Zuhause, sinnvolle Beschäftigung und
einen Ausstieg aus ihrer schwierigen Lebenssituation zu
ermöglichen. Eine Aufgabe, die noch heute auf dem Schäferhof
umgesetzt wird. Den Standort Schäferhof prägt auch
der Kooperationspartner Lebenshilfe Südholstein, der dort
Menschen mit Behinderungen eine passende Beschäftigung
bietet. Außerdem sind mehrere Privatfirmen hier angesiedelt,
die mit der Sozialwirtschaft zusammenarbeiten. Der Natur -
erlebnisraum Schäferhof und das Hofcafé stehen auch
Menschen der Region offen.
Information
Noch heute bietet der Schäferhof wohnungslosen Menschen
ein Zuhause auf Zeit.
Gründungsjahr: Stiftung Hamburger Arbeiter-Kolonie 1891, Erwerb Schäferhof 1898; Mitarbeiter: etwa 30
Leistungsspektrum: verschiedene Angebote der Stiftung Hamburger Arbeiter-Kolonie (u. a. Wohnungslosenhilfe und Suchthilfe),
der Lebenshilfe Südholstein (Werkstätten für Menschen mit Behinderungen) sowie von mehreren Privatfirmen
www.schaeferhof-sh.de
Neben der Erkenntnis über die tatsächliche
Behinderung, stellt das individuelle Wunschund
Wahlrecht von Menschen mit Behinderungen
einen wesentlichen Aspekt für ein
selbstbestimmtes Leben dar. Kein Nichtbehinderter
würde den Anspruch auf ein selbstbestimmtes
Leben für sich in Frage stellen.
Warum denn dann für Menschen mit Behinderungen?
Die UN-BRK stellt klar, dass eine
Bevormundung von Menschen mit Handicaps,
zum Beispiel wie sie zu wohnen haben,
ausgeschlossen werden muss. Wenn also die
Gesellschaft bisher sehr exklusiv – im Sinne
von Ausschluss bestimmter Bevölkerungsgruppen
– gehandelt hat, nämlich dadurch,
das behindert werden der Normalfall war,
dann muss die Gesellschaft auch dafür sorgen,
dass der grundgesetzliche Anspruch,
niemand darf wegen einer Behinderung
diskriminiert werden, auch umgesetzt wird –
unabhängig davon, ob ein behinderter
Mensch bedürftig ist oder nicht.
Im Kreis Pinneberg wurde deshalb in 2017 ein
Aktionsplan erarbeitet, der die wichtigsten
Handlungsfelder (Gesundheit, Arbeit, Freizeit
usw.) betrachtet und Maßnahmen heraus -
arbeitet, die danach schnellstmöglich umgesetzt
werden sollen, um die Fehler der Ver -
gangenheit zu korrigieren. Die Reife einer
Gesellschaft zeigt sich unter anderem in
ihrem Umgang mit Minderheiten. Der Kreis
macht sich auf den Weg, seinen Reifegrad zu
erhöhen. |
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32
Ein Kreis mit Verantwortung
Erfolgsfaktor Wissen –
passgenaue Schul- und Bildungsangebote
Adelia Schuldt / Andrea Pinzek
Die Veränderungen in der Schullandschaft
waren auch im Kreis Pinneberg in den letzten
Jahren gewaltig. 2008 erfolgte die Umstruk -
turierung der
– Haupt- und Realschulen in Regionalschulen
und Gemeinschaftsschulen,
– Gesamtschulen wurden zu Gemeinschaftsschulen
mit Oberstufe
– und in 2014 erfolgte die Umstrukturierung
der Regionalschulen in Gemeinschafts -
schulen.
Gemeinschaftsschulen sind grundsätzlich
offene Ganztagsschulen, das heißt, es besteht
eine allen Schülerinnen und Schülern zur
Ver fügung stehende Nachmittagsbetreuung
mit Verpflegung in der Mensa. Eine Gemeinschaftsschule
im Kreis ist eine gebundene
Ganztagsschule, also die Teilnahme am Nachmittagsprogramm
ist verpflichtend. Bei den
Grundschulen gibt es im Kreisgebiet zurzeit
13 offene Ganztagsschulen sowie eine ge -
bundene Ganztagsschule. Die übrigen Grund -
schulen haben in der Regel in oder bei der
Schule ein Nachmittagsbetreuungsangebot
mit begrenzten Aufnahmemöglichkeiten.
Die äußeren Strukturveränderungen haben
auch umfangreiche pädagogische und orga -
nisatorische Veränderungen in den Schulen
nach sich gezogen, die an jeder Schule von
den Kollegien mit viel Engagement erarbeitet
und umgesetzt wurden.
Durch die Verbindungen mehrerer Schulen
sind die neuen Sekundarschulen teilweise
größer geworden. Dadurch konnte man die
Angebote an Profilen und Wahlpflichtunterricht
ausweiten und das Fachlehrerprinzip
besser sichern. Die Leitungsteams der Sekundarschulen
wurden durch Koordinatoren für
bestimmte Arbeitsfelder erweitert. Deren Anzahl
richtet sich nach der Größe der Schule.
Die UN-Behindertenrechtskonvention und
die damit verbundene Inklusion an den Schulen
bedeutete eine Veränderung in der Schullandschaft
und der Pädagogik in den Schulen.
Bei den meisten Eltern besteht der Wunsch
auf Beschulung der Kinder mit besonderen
Förderbedarfen an den Regelschulen. Die
Novellierung des Schulgesetzes brachte den
wesentlichen Impuls für die gemeinsame
Unterrichtung aller Schüler. Integration und
Inklusion werden oft in einem Atemzug genannt,
die Ansätze sind jedoch unterschiedlich.
Integration differenziert zwischen
Kindern mit und ohne sonderpädagogischem
Förderbedarf und ist zielgerichtet auf die Eingliederung
dieser Kinder in die vorhandenen
Strukturen. Inklusion geht von der Besonderheit
und den individuellen Bedürfnissen
eines jeden Kindes aus und erfordert die
Anpassung der Bildungseinrichtungen und
Rahmenbedingen an die Bedürfnisse und
Besonderheiten aller Kinder.
Die heutigen Schulklassen sind sehr heterogen,
nicht nur wegen der Inklusion, sondern
auch wegen der starken Zuwanderung der
letzten Jahre. Dem musste sich die Schul -
pädagogik anpassen und es entstand die Notwendigkeit
der Unterstützung durch andere
Professionen. Durch Einstellung von Schul -
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33
Information
Im Kreis Pinneberg befinden sich insgesamt
93 Schulen, die sich auf die Schularten wie folgt
verteilen:
45 Grundschulen
13 Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe,
davon 5 mit Grundschulteil
5 Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe,
davon eine mit Grundschulteil
11 Gymnasien
2 Berufliche Schulen
9 Förderzentren, davon 2 mit Schwerpunkt
geistige Entwicklung
8 Privatschulen (Ersatzschulen in freier
Trägerschaft)
Der Kreis Pinneberg hat zwei berufsbildende
Schulen, die sich in Pinneberg und Elmshorn
befinden. Die berufsbildenden Schulen gehören
zum Sekundarbereich II und unterrichten in Teilzeit-
und Vollzeitform. Der berufsbildende Bereich
umfasst folgende Angebote:
– Berufsgrundbildungsjahr
– Berufsvorbereitende Maßnahmen
– Berufsschule
– Fachschule für Gartenbau
– Berufsfachschule
– Fachoberschule
– Berufliches Gymnasium
– Berufsoberschule
begleitern, Schulsozialarbeitern und Schul -
assistenzen wurde eine Multiprofessionalität
an den Schulen geschaffen. Das ist ein Gewinn
für die Schülerinnen und Schüler, aber
die Schulen sind gefordert, sich der Situation
angemessen zu verändern, unter anderem
zeitgemäßes Schulmanagement dauerhaft
zu etablieren, die Zusammenarbeitskultur
weiterzuent wickeln, sich mit der Hetero -
genität der Schülerinnen und Schüler
auseinanderzu setzen und den Unterricht
passend zu gestalten. Hinzu kommen die
methodischen Ver änderungen durch die
zunehmende Digi talisierung.
Weitere zukunftsorientierte Impulse sind die
Einrichtung von mehr Ganztagsangeboten,
die Implementation der neuen Fachanforderungen
und Verbesserungen der Übergänge
von der Kita in die Schule und von der Schule
in den Beruf, hier zum Beispiel die Einrichtung
von Jugendberufsagenturen (JBA).
Prognosen über sinkende Schülerzahlen
haben sich im Kreis Pinneberg nicht bestätigt.
Unter anderem trugen die Kinder aus den
Migrationsbewegungen zu leicht steigenden
Schülerzahlen im Kreis Pinneberg bei.
Grundsätzlich besteht für alle Kinder freie
Schulwahl, die aber in der Praxis durch begrenzte
Aufnahmemöglichkeiten der Schulen
(Raumkapazität und Klassengrößen) eingeschränkt
ist. Bei den Grundschulen gibt es
feste Einzugsbereiche, aber auch dort können
die Eltern Alternativen wählen. Immer ist für
alle Schüler die Aufnahme an einer zustän -
digen Schule garantiert.
Circa 34 500 Schüler besuchen allgemeinbildende
Schulen und rund 7100 Schüler sind
an den berufsbildenden Schulen. Es besteht
regional Schulraummangel im Kreis Pinneberg,
dessen sich die Schulträger konstruktiv
annehmen. Auch die digitale Ausstattung der
Schulen schreitet voran. Keine Schule ist zur
Zeit von Schließung bedroht. |
Werkstattneubau an der
Beruf lichen Schule Elmshorn –
Europaschule
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34
Ein Kreis mit Verantwortung
Hochschulen im Kreis Pinneberg –
die Wirtschaft profitiert
Bernd Amsberg
Durch zwei Hochschulen ist der
Kreis Pinneberg auch für Bildungshungrige
aus Hamburg attraktiv.
Der Kreis Pinneberg bietet jungen Menschen
ein breit aufgestelltes Bildungsangebot, darunter
zwei Hochschulen. Das unterscheidet
den Kreis Pinneberg von vielen anderen Land -
kreisen und macht ihn sogar für Bildungshungrige
aus Hamburg attraktiv. Für die Wirtschaft
ergibt sich der große Vorteil, dass der
Nachwuchs für die Betriebe quasi vor der
Haustür ausgebildet wird.
Eine dieser Bildungseinrichtungen ist die
NORDAKADEMIE in Elmshorn, die in mehr -
facher Hinsicht etwas Besonders ist. Die Initiative
zur Gründung der privaten Hochschule
im Jahr 1992 ging von 28 Unternehmen unter
Federführung von Nordmetall, Verband der
Metall- und Elektroindustrie, aus. Ziel war
eine Hochschule, die den gestiegenen Anforderungen
der Wirtschaftspraxis gerecht wird.
Diese Zielsetzung sollte mit der aufeinander
abgestimmten Kombination einer qualifizierten
betrieblichen Ausbildung mit einem anerkannten
Fachhochschulstudium erreicht werden.
Mittlerweile kooperieren mehr als 300
Betriebe mit der NORDAKADEMIE.
Die Hochschule bietet vier duale Bachelor -
studiengänge an: Bachelor of Science in Betriebswirtschaftslehre,
Bachelor of Science in
Wirtschaftsinformatik, Bachelor of Science in
Wirtschaftsingenieurwesen und Bachelor of
Science in Angewandter Informatik. 2018
wird das Angebot um den neuen Studiengang
Healthcare Management erweitert.
Pro Semester sind die Studierenden zehn
Wochen an der NORDAKADEMIE und
13 Wochen in ihren jeweiligen Firmen tätig.
Sie haben auf diese Art und Weise engen Be -
zug zur betrieblichen Praxis. Fast 1700 Studien -
plätze bietet die Hochschule mittlerweile
allein in Elmshorn an.
Seit 2013 hat die Elmshorner NORDAKADEMIE
einen zweiten Standort, und zwar die NORD-
AKADEMIE Graduate School in Hamburg
Dockland. Dort werden neun berufs beglei -
ten de Masterstudiengänge angeboten. Der
große Erfolg spricht für das Konzept der
NORD AKADEMIE: Die Hochschule belegt
bei bundesweiten Rankings immer wieder
Spitzenplätze.
Fortsetzung Seite 36
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35
oben: NORDAKADEMIE-Campus – besonders im IT-Bereich kann die
NORDAKADEMIE mit moderner Ausstattung glänzen.
links: Bachelor 2017 – Die NORDAKADEMIE legt besonderen Wert auf
eine breit angelegte Qualifikation ihrer Studierenden.
NORDAKADEMIE – Hochschule der Wirtschaft
Die NORDAKADEMIE ist eine private, von der Wirtschaft getragene
Fachhochschule, die 1992 mit dem Ziel, Studium und
Praxisausbildung miteinander zu verzahnen, gegründet wurde.
Ein Konzept, das aufgeht: Bundesweit haben sich mittlerweile
über 700 Kooperationsbetriebe in vier dualen Bachelorstudien -
gängen beteiligt und über 5000 Bachelorstudierende an der
NORDAKADEMIE ausgebildet.
In Elmshorn bietet die NORDAKADEMIE auf einem eigenen
Campus vor den Toren Hamburgs herausragende, in bundesweiten
Rankings belegte Studienbedingungen. Für ihr hervorragendes
Qualitätsmanagement wurde sie von der Akkreditie -
rungsagentur FIBAA mit dem Siegel der Systemakkreditierung
ausgezeichnet. Einzigartig ist auch die Trägerschaft der
Hochschule in Rechtsform einer gemeinnützigen AG, in der
mehr als 40 überwiegend norddeutsche Unternehmen aus
den verschiedensten Branchen sowie der Arbeitgeberverband
NORDMETALL als Aktionäre auftreten.
Es studiert sich gut an der NORDAKADEMIE. Da sind sich die
Studierenden einig. Fünf international akkreditierte Studiengänge
bietet die Hochschule in dualer Form an. Voraussetzung
hierfür ist die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife
sowie ein Praktikumsplatz bei einem Unternehmen.
Denn dual studieren heißt, Theorie und Praxis zu verknüpfen.
Zehn Wochen pro Halbjahr wird an der NORDAKADEMIE
studiert, 13 Wochen pro Halbjahr kann das Erlernte bei der
Arbeit im Praktikumsunternehmen, das in der Regel auch die
Studiengebühren übernimmt und eine entsprechende Aus -
bildungs vergütung zahlt, vertieft werden. Nach einer Studiendauer
von insgesamt sieben Semestern wird der international
anerkannte Bachelor of Science verliehen.
Information
Gründungsjahr: 1992; Mitarbeiter: 100; Studierende im Bachelorbereich: etwa 1500
Niederlassung: NORDAKADEMIE Graduate School, Hamburg
Duale Bachelorstudiengänge: Angewandte Informatik (B.Sc.), Wirtschaftsinformatik (B.Sc.), Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.),
Wirtschaftsingenieurwesen (B.Sc.), International Business (B.Sc.) – komplett in englischer Sprache – ab 2018
www.nordakademie.de
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36
Ein Kreis mit Verantwortung
Das akademische Angebot ist ein
wichtiger Standortfaktor – der
Nachswuchs für die Unternehmen
wird quasi vor der Haustür ausgebildet.
Die zweite Hochschule im Kreis Pinneberg
fällt ebenfalls positiv aus dem Rahmen: Die
staatlich anerkannte private Fachhochschule
Wedel ist ein inhabergeführtes Familien -
unternehmen. Sie ging 1969 aus der 1948
gegründeten Physikalisch-Technischen Lehr -
anstalt hervor. Gesellschafter der gemein -
nützigen GmbH sind Professoren der Familie
Harms. Seit 2009 leitet Professor Dr. Eike
Harms die Hochschule.
Angeboten werden Studiengänge der Informatik
sowie Wirtschafts-, Ingenieurs- und
Medienwissenschaften. Seit dem Winter -
semester 2004 gibt es nur noch Bachelor- und
Masterstudiengänge. Die Fachschule mit
ihren rund 1300 Studierenden finanziert sich
über Landeszuschüsse und Studiengebühren.
Die gute Arbeit der Hochschule wird mit
Spitzenplätzen in Hochschulrankings anerkannt.
Außer den beiden Hochschulen im Kreis
Pinne berg stehen den jungen Menschen die
gut erreichbaren Hochschulen und Univer -
sitäten im benachbarten Hamburg zur Ver -
fügung. Das vielfältige akademische Angebot
ist zweifellos ein wichtiger Standortfaktor. |
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Staatlich anerkannte Fachhochschule Wedel
Die Fachhochschule Wedel ist eine private, staatlich anerkannte
Hochschule mit Sitz im Westen der Hansestadt Hamburg. Sie
ist eine der ältesten Hochschulen Deutschlands in privater
Trägerschaft und als inhabergeführtes Familienunternehmen
mit einer über 60-jährigen Tradition einmalig in Deutschland.
In der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH organisiert,
finanziert sich die Hochschule über Studiengebühren, eine
Landeszuwendung und Drittmittel. Die private Trägerschaft
hilft der Hochschule, eine persönliche Atmosphäre zu schaffen,
das Arbeitsklima auf Leistung auszurichten sowie die Studierenden
individuell zu betreuen. Das Studienangebot der Hochschule
konzentriert sich auf interdisziplinäre, gut aufeinander
abgestimmte Studiengänge in der Informatik und den Ingenieur-
und Wirtschaftswissenschaften.
Auf einem Campus mit 20 000 Quadratmetern nutzen 1350
Studierende die exzellente Infrastruktur und hochwertige Ausstattung
der Hochschule. Es bestehen Kooperationsverträge
mit 28 Partnerhochschulen in 18 verschiedenen Ländern auf
fünf Kontinenten sowie intensive Beziehungen mit Spitzenunternehmen
aller Branchen. Das Studienangebot umfasst
Bachelor- und Masterstudiengänge, die sowohl in Vollzeit,
Teilzeit und im dualen Studien modell (in Zusammenarbeit mit
über 80 Partnerunternehmen) studiert werden können.
Das Wirken der Fachhochschule Wedel ist darauf ausgerichtet,
ihren Absolventen und Absolventinnen nachhaltig zu besonders
guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verhelfen. Dies
prägt das Profil der Hochschule. Der hervorragende Ruf ihrer
Absolventen in der Wirtschaft belegt dieses eindrucksvoll.
Information
Gründungsjahr: 1948
Studenten: 1350; Lehrende: 50
Studiengänge: Betriebswirtschaftslehre, Computer Games Technology, E-Commerce, Informatik, IT-Engineering, IT-Management,
Consulting & Auditing, IT-Sicherheit, Medieninformatik, Smart Technology, Technische Informatik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen
www.fh-wedel.de
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38
Ein Kreis mit Verantwortung
Vorbildliche medizinische Versorgung auf
hohem Niveau
Angela Bartels
Hochmoderne Technik steht zur
Behandlung von Herz- und Gefäßkrankheiten
zur Verfügung.
Wer einen Schlaganfall erleidet, benötigt
schnelle Hilfe. Je schneller die verschlossenen
Blutgefäße im Gehirn wieder geöffnet werden,
desto größer ist für die Betroffenen die
Chance, sich sogar vollständig wieder zu erholen.
Time is brain – lautet daher der Leitsatz
der Neurologen.
Wer im Kreis Pinneberg einen Schlaganfall
erleidet, der kann sich sicher sein, dass er
schnelle Hilfe erhält. Die zentrale Schlag -
anfallstation (Stroke Unit) am Regio Klinikum
Pinneberg gehört hinsichtlich der Behandlungszeiten
zu den besten in ganz Norddeutschland.
Im Vergleich zu anderen Kliniken
gelingt es auf der Pinneberger Stroke Unit
überdurchschnittlich schnell, verschlossene
Blutgefäße zu öffnen und die Sauerstoff -
versorgung des Gehirns wieder herzustellen.
Möglich werden die schnellen Eingriffszeiten
durch gut aufeinander abgestimmte Prozesse
innerhalb unserer Klinik und der optimalen
Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst
(RKiSH). Sie ermöglichen nicht nur eine
schnelle Behandlung bei Schlaganfällen,
sondern auch bei Herzinfarkten. Der Notarzt
übermittelt EKG-Daten und andere Vitalparameter
noch vom Einsatzort an die Klinik, sodass
eine reibungslose Weiterversorgung in
einem der Herzkatherlabore in Elmshorn
oder Pinneberg erfolgen kann. Dadurch wird
wertvolle Zeit gespart. Zum Wohle des Patienten,
denn auch hier gilt: Je schneller die Hilfe
kommt, desto höher der Behandlungserfolg.
Optimale Prozesse, gut aufeinander abgestimmte
Behandlungspfade und eine enge
Zusammenarbeit mit Partnern außerhalb des
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39
Krankenhauses sind bei Notfällen überlebenswichtig.
Aber auch bei planbaren Behandlungen
sind sie der Schlüssel für eine
hohe Qualität und den Erfolg der Behandlung.
Daher haben die Regio Kliniken früh
damit begonnen, die fachliche Kompetenz
nach den Vorgaben von Fachgesellschaften
wie der Deutschen Krebsgesellschaft in medizinischen
Zentren zu bündeln und von unabhängigen
Experten zertifizieren zu lassen. Dadurch
erhalten die Menschen in den Kliniken
in Elmshorn, Pinneberg und Wedel eine Behandlung
nach den neuesten wissenschaft -
lichen Erkenntnissen und Methoden. Die zertifizierten
Zentren zeichnen sich durch eine
überdurchschnittlich hohe Qualität bei der
Behandlung von Darm- und Brustkrebs,
gynäkologischen Krebsleiden und Gefäßerkrankungen
aus. Außerdem darf das Geburtszentrum
als eine der wenigen Geburtskliniken
in Deutschland das WHO/UNICEF-Gütesiegel
„Babyfreundlich“ tragen. Rund 1400 Mütter
vertrauen jedes Jahr bei der Geburt ihres Kindes
auf die Regio Kliniken.
In den Zentren werden die Patienten gleichsam
an die Hand genommen und in enger
Abstimmung mit dem Hausarzt, niederge -
lassenen Fachärzten und externen Experten
durch den gesamten Behandlungsprozess
geführt.
Der Kreis Pinneberg verfügt über ein umfangreiches
Angebot an sehr qualifizierten Hausund
Fachärzten. Die Zufriedenheit der Patien -
ten ist hoch, und die Zusammenarbeit der
Klinik mit den niedergelassenen Ärzten und
anderen Kooperationspartner ist gut.
Das Geburtszentrum mit angeschlossener
Frühgeborenen Intensivstation
ist als „Babyfreundliches
Krankenhaus“ ausgezeichnet.
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Ein Kreis mit Verantwortung
In den Darmzentren werden nicht
nur große Tumore operiert. Polypen
und kleinere Tumore können
minimal invasiv im Rahmen einer
Darmspiegelung entfernt werden.
Alle Klinikstandorte der Regio Kliniken in
Elmshorn, Pinneberg und Wedel sind nach
den Kriterien der Kooperation für Trans pa renz
und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ)
zertifiziert. Das Siegel garantiert einen hohen
Standard bei Medizin, Pflege, Hygiene und
Patientensicherheit. Das fängt bei Hände -
des infektionsmittelspendern in nahezu allen
Zimmern an und hört bei Patientenarmbändern
und OP-Checklisten noch lange nicht auf.
Durch das breite Leistungsspektrum der
Regio Kliniken von der Altersmedizin über die
Neurologie bis hin zum Zentrum für Geburtshilfe
kann den rund 307 000 Einwohnern im
Kreis Pinneberg ein hochwertiges und nahezu
umfassendes medizinisches Versorgungs -
angebot gemacht werden.
Rund 90 000 Menschen behandeln die Kliniken
in jedem Jahr. Der Weg nach Hamburg ist
nur bei sehr speziellen Krankheitsbildern notwendig,
die in überregionalen Zentren behandelt
werden.
Die Regio Kliniken sind darüber hinaus ein
wichtiger Wirtschaftsfaktor. Rund 2400 Menschen
wirken in und um die Kliniken herum
an der Versorgung der Patienten mit und
machen die Regio Kliniken damit zum größten
Arbeitgeber und wichtigen Ausbildungs -
betrieb in der Region. Mit einem eigenen Bildungszentrum
mit seinen 243 Plätzen leisten
die Kliniken einen wichtigen Beitrag gegen
den Fachkräftemangel in der Pflege. |
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41
Die Regio Kliniken – hier sind Sie als Patient gut aufgehoben
Ein hohes Maß an Sicherheit für die Patienten und eine hohe
Qualität in der medizinischen, pflegerischen und therapeu -
tischen Versorgung unter Einbeziehung neuester wissenschaftlicher
Erkenntnisse und Methoden – das zeichnet uns
aus. In unseren drei Krankenhäusern in Elmshorn, Pinneberg
und Wedel sind Sie als Patient gut aufgehoben.
Als Schwerpunktversorger mit rund 900 Planbetten decken
wir fast das gesamte medizinische Leistungsspektrum wohnortnah
ab. In unseren Zentren zur Behandlung von Krebs-,
Muskel- und Skelett- sowie Gefäßerkrankungen arbeiten
Spezialisten verschiedener Disziplinen nach für jeden Patienten
individuell festgelegten Behandlungsplänen.
Jährlich behandeln wir rund 35 000 Patienten stationär und
weitere 55 000 Patienten ambulant. In unserem modernen
Geburtszentrum mit angeschlossener Intensivstation für Frühgeborene
und Kinderklinik in Pinneberg erblicken jedes Jahr
rund 1400 Kinder das Licht der Welt. Das Zentrum trägt das
WHO-Gütesiegel „Babyfreundliche Geburtsklinik“.
Mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psycho -
somatik sowie der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik und den dazugehörigen
Tageskliniken in Elmshorn (Erwachsene und Kinder), Pinneberg
(Erwachsene) und Norderstedt (Kinder) leisten wir zudem
einen wichtigen Beitrag zur psychiatrischen Versorgung im
südlichen Schleswig-Holstein.
Wir sind als Regio Kliniken nach den strengen Leitlinien der
renommierten Kooperation für Transparenz und Qualität im
Gesundheitswesen (KTQ) zertifiziert.
Information
Gründungsjahr: 2004; Mitarbeiter: rund 2400 in den Kliniken, Tochterunternehmen und Servicegesellschaften
Standorte und weitere Einrichtungen: Klinikum Elmshorn, Klinikum Pinneberg, Klinikum Wedel mit zwölf Medizinischen Zentren,
zwei Medizinische Versorgungszentren in Uetersen und Pinneberg zur Unterstützung der ambulanten Patientenversorgung,
Rehazentren Pinneberg und Schenefeld, Pflegezentrum „Haus Elbmarsch“ für bis zu 150 Seniorinnen und Senioren, Johannis
Hospiz Elmshorn, staatlich anerkannte Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe am Bildungszentrum Elmshorn
www.regiokliniken.de
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Ein Kreis mit Verantwortung
Sicherheit im Blickpunkt –
Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz
Jürgen Tober
„Alle Ordnung ist für den einzelnen Freiheitsentzug.“
Dieser Ausspruch des deutschen
Pädagogen und Philosophen Friedrich Paulsen
(1846–1908) hatte zu seinen Lebzeiten und
hat bis heute Gültigkeit. Und genau aus diesem
Grund müssen alle staatlichen Eingriffe
immer gut abgewogen und verhältnismäßig
sein.
Der Kreis Pinneberg setzt daher insbesondere
im Veterinärbereich, in der Lebensmittel -
überwachung, im Straßenverkehr und bei den
Umweltbelangen auf vorbeugende Beratung,
Gespräche und Handlungen. Regelverstöße
sollen so im Vorfelde vermieden werden –
hierfür wird ein hoher Aufwand betrieben.
Im Mittelpunkt steht immer das Interesse der
Allgemeinheit. Dies kann dazu führen, dass
Einzelinteressen zurückstehen müssen und
gegebenenfalls notwendige Sanktionen durchgesetzt
werden.
Dies gestaltet sich nicht immer leicht; denn
unsere Gesellschaft wird zunehmend egois -
tischer geprägt. Hier ist Konsequenz gefragt,
gepaart mit der nötigen Sensibilität von Behörden,
um in der Öffentlichkeit dafür eine
größtmögliche Akzeptanz zu erzielen.
ration in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH
sind mehr als 850 Mitarbeiterinnen und
Mitar beiter beschäftigt. In 31 Rettungswachen
(7 davon im Kreis Pinneberg) sorgen diese
Fachkräfte für eine schnelle und kompetente
Versorgung von rund 850 0000 Menschen.
Eine moderne Flotte von mehr als 150 Einsatzfahrzeugen
kann über die Kreise flexibel
eingesetzt werden. An einer eigenen Akademie
werden die Mitarbeiterinnen und Mit -
arbeiter aus- und fortgebildet. Hierbei wird
modernste Technik eingesetzt, sodass die Einsatzkräfte
immer auf dem aktuellsten Stand
und für alle Eventualitäten gerüstet sind.
Seit 2001 disponiert die „Leitstelle West“ in
Elmshorn als erste kreisübergreifende Leitstelle
Deutschlands die Einsätze von Feuerwehr,
Rettungsdienst und Katastrophenschutz.
Bereits damals wurde die modernste
Leitstellentechnik Europas eingesetzt. Im
Jahre 2010 wurde die Betriebsform in eine
kooperative Regionalleitstelle unter Einbeziehung
der Polizei erweitert. Durch die räum -
liche Zusammenlegung der kommunalen und
der polizeilichen Leitstelle konnte die Zusammenarbeit
und die Wirtschaftlichkeit erheblich
verbessert werden.
Keine Angst vor Sicherheit. Keine Angst
durch Sicherheit.
Für die Sicherheit der Menschen in der Region
wird viel getan. So betreiben zum Beispiel
die Kreise Pinneberg, Dithmarschen,
Rendsburg-Eckernförde und Steinburg über
ein gemeinnütziges Tochterunternehmen den
größten kommunalen Rettungsdienst in
Deutschland. Bei der Rettungsdienst Koope-
Diese Leitstelle zieht 2018 am gleichen Standort
in ein neues Haus mit allermodernster
Technik ein. Der Schutz der Bevölkerung wird
hierdurch nochmals erhöht.
Im gleichen Gebäude befinden sich auch die
Räume des Katastrophenschutzstabes des
Kreises Pinneberg. Von hier leiten und koor -
dinieren die ständig weitergebildeten Stabsmitglieder
EDV-gestützt notwendige Einsätze.
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Der Katastrophenschutz hat im Kreis einen
hohen Stellenwert. Bereits 2009 wurde nach
einer umfangreichen Gefährdungsabschätzung
durch Fachleute ein auf zehn Jahre angelegtes
Modulkonzept erarbeitet und von
der Politik beschlossen. Hierdurch wurde
sichergestellt, dass den Einheiten des Katastrophenschutzes,
geplant und finanziell abgesichert,
ausreichendes Personal und Material
zur Verfügung gestellt werden konnte.
Die Ausstattung des Katastrophenschutzes
im Kreis befindet sich auf einem sehr hohen
Niveau.
Mit 50 freiwilligen Feuerwehren, zwei Betriebsfeuerwehren
und einer Werksfeuerwehr ist
der Kreis im Brandschutz ebenfalls gut auf -
gestellt. Die Arbeit wird durch den Kreisfeuerwehrverband
koordiniert. Dieser hat seinen
Sitz in der kreiseigenen Kreisfeuerwehrzentrale
in Tornesch-Ahrenlohe. Auch diese Einrichtung
wurde in weiten Teilen neu errichtet
und auf den modernsten Stand gebracht.
Im Rahmen des Katastrophenschutzes verantwortet
der Kreisfeuerwehrverband den
ABC-Dienst des Kreises und stellt die tech -
nische Einsatzleitung sicher.
Die Zusammenarbeit von Polizei, Feuerwehr,
THW, DRK, DLRG und Verwaltung klappt im
Kreis Pinneberg hervorragend. Dies liegt zum
einen an der hohen Motivation der Organi -
sationen mit ihren Mitgliedern. Zum anderen
wird dies erst ermöglicht durch Diskussionen
und Beschlüsse der politischen Kreisgremien.
In enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung
konnten so die hohen Investitionen in allen
beschriebenen Bereichen gestemmt werden.
Die Politik legt auf den Schutz und die Sicherheit
der Menschen im Kreis Pinneberg großen
Wert – und gibt somit Platon möglicherweise
ein bisschen recht . . . aber dies möge jeder
für sich selbst bewerten: „Alles nämlich, was
im Staate nach Ordnung und Gesetz geschieht,
bewirkt jegliches Gute; das meiste Ordnungswidrige
und schlecht Angeordnete dagegen
hebt wieder anderes, was wohl angeordnet
war, auf.“ Platon (427–348 oder 347 v. Chr.),
lateinisch Plato, griechischer Philosoph,
Begründer der abendländischen Philosophie.
Die Menschen im Kreis Pinneberg jedenfalls
können sicher sein, dass alles Notwendige
und Mögliche für ihre Sicherheit getan wird. |
„gut ausgerüstet“ –
die Feuerwehrtechnische Zentrale
(FTZ) in Tornesch-Ahrenlohe
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Ein Kreis mit Verantwortung
Das Unternehmen RKiSH – höchste Qualität zum Wohl der Patienten:
Die Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH)
gGmbH ist der größte kommunale Rettungsdienst in Deutschland.
Auf höchstem medizinischem Niveau erfüllt das Unternehmen
seinen Auftrag: die Notfallrettung und Krankentransporte.
Dazu gehört, dass die RKiSH den Rettungsdienst sowie
die Zukunft der präklinischen Versorgung zum Wohle der
Patienten ständig weiterentwickelt – strukturell, personell und
technisch. Zum Einsatzbereich der RKiSH zählen die Kreise
Dithmarschen, Pinneberg, Rendsburg-Eckernförde und
Steinburg. Diese haben das Unternehmen 2005 gemeinsam
gegründet.
Den Bürgern in den vier Kreisen Schleswig-Holsteins steht
mit der RKiSH ein hochmoderner Rettungsdienst mit mehr
als 850 hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
24 Stunden an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung.
Die 31 Rettungswachen und acht Notarztstandorte der RKiSH
sind so positioniert, dass ein Rettungs wagen oder ein Notarzteinsatzfahrzeug
jeden der 850 000 Bürger im Versorgungsgebiet
in der Regel innerhalb von zwölf Minuten erreichen
kann.
Zum jetzigen Zeitpunkt setzt die RKiSH acht Notarzteinsatzfahrzeuge
(NEF) sowie 83 Rettungswagen (RTW) ein. Die
Ausstattung der Fahrzeuge entspricht der einer Intensiv station.
Eigene Akademie für kontinuierliche Fortbildung der Mit arbeiter
Im Mittelpunkt steht bei der RKiSH das Wohl des Patienten.
Der Schlüssel dazu sind zufriedene und gut quali fizierte Mit -
arbeiter.
Im August 2009 hat die Rettungsdienst-Kooperation in
Schleswig-Holstein daher die staatlich anerkannte RKiSH-
Akademie auf dem Gelände des Westküstenklinikums Heide
gegründet, an der bis 2013 Rettungsassistenten erstqualifiziert
wurden.
Seit 2014 sieht der Gesetzgeber ein neues Berufsbild im
Rettungsdienst vor: den Notfallsanitäter. Die Ausbildung hierfür
ist umfangreicher und in einigen Inhalten intensiver. Die
Akademie der RKiSH hat ihren ersten Ausbildungsjahrgang
Notfallsanitäter optimal vorbereitet im August 2014 begonnen.
Außerdem werden an der RKiSH-Akademie die Mitarbeiter
kontinuierlich fortgebildet und beispielsweise Notärzte in ihrer
Laufbahn weiterentwickelt.
Das Zentrum unserer modernen Unterrichtsmethoden bildet
die Simulation. Für ihren Trainings-Rettungswagen ist die
RKiSH-Akademie sogar ausgezeichnet. Sie hat für das
bundesweit einmalige Projekt den „1. Preis für Qualität im
Rettungsdienst 2011 für Deutschland, Österreich und die
Schweiz“ gewonnen. Das Motto: „Von den Besten lernen“.
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Die Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein
In den mittlerweile drei Trainings-Rettungswagen werden
mittels aufwendiger Simulationstechnik seltene und damit
kritische Notfallsituationen trainiert. Das szenische Erleben
und das Lernen von Fehlern ohne Angst sollen für die signi -
fikante Erhöhung der Patientensicherheit sorgen.
Zu einem professionellen Rettungsdienst gehört selbstverständlich
ein Qualitätsmanagementsystem, medizinische Ausstattung
auf dem neusten Stand, aber auch die Bemühung,
die Mitarbeiter gesundheitlich zu schonen – beispielsweise
durch elektrohydraulische Tragen. Alarmiert werden die
Rettungskräfte in den Kreisen Dithmarschen, Pinneberg
und Steinburg zentral von der Kooperativen Regionalleitstelle
West (KRLS) mit Sitz in Elmshorn. Im Kreis Rendsburg-
Eckernförde alarmiert und steuert die Integrierte Regionalleitstelle
Mitte mit dem Sitz in Kiel die Einsätze im Kreisgebiet.
Beide Leitstellen koordinieren den Einsatz der Fahrzeuge von
Rettungsdienst und Feuerwehr.
Erreichbar sind die Leitstellen für jedermann unter der Notrufnummer
112 oder der Rufnummer 04121 19222 in Elmshorn
und 0431 19222 in Kiel.
Information
Gründungsjahr: 2005; Mitarbeiter: über 850
Leistungsspektrum: Notfallrettung und qualifizierter Krankentransport
Sitz der Gesellschaft: Heide; Geschäftsführer: Michael Reis
Rettungswachen: 31
Notarztstandorte: 8
Fahrzeuge: über 150
Einsätze: 148 734 im Jahr 2016
www.rkish.de
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Ein Kreis mit Verantwortung
Soziale Verantwortung im
demografischen Wandel
Tobias Kuckuck
Der demografische Wandel macht sich bereits
seit einigen Jahren in ganz Deutschland bemerkbar.
Während aber unter diesem Begriff
in zahlreichen Regionen Bevölkerungsrückgänge
bei gleichzeitigen Alterungstendenzen
verstanden werden, sehen die Auswirkungen
im Kreis Pinneberg anders aus. Hier ist im
Zeitraum zwischen 2005 und 2015 die Zahl
der Einwohner um stolze 7500 Personen angestiegen,
was einem Wachstum von ca. 2,4
Prozent entspricht.
Aber auch eine stete Steigerung der Bevölkerungszahl
bedeutet nicht, dass die langfris -
tigen Veränderungen der Bevölkerungszusammensetzung
keine Herausforderungen
für die Zukunft darstellen. Aktuelle Prognosen
sagen einen starken Anstieg der Bevölkerung
in einem Alter ab 65 Jahren und einen deut -
lichen Anstieg der Bevölkerung mit einem
Migrationshintergrund voraus. Statt der all -
gemein verwendeten Schlagworte „Weniger,
Älter, Bunter“ für die Auswirkungen des demografischen
Wandels, können diese im Kreis
Pinneberg eher mit „Mehr, Älter, Bunter“
beschrieben werden. Dementsprechend
zeichnen sich auch die zukünftigen Herausforderungen
und entsprechende Handlungsansätze
zum Umgang mit diesen Entwicklungen
ab.
Das „Mehr“ an Bevölkerung setzt den regionalen
Wohnungsmarkt unter Druck. Die Folgen
sind eine Steigerung der Kosten für das
Wohnen und ein zunehmender Mangel an
bezahlbarem Wohnraum. Durch den wohnwirtschaftlichen
Dialog, der im Kern einen
Dialogprozess mit Beteiligten aus der Wohnwirtschaft
und den Kommunen darstellt, versucht
der Kreis Pinneberg dieser Entwicklung
entgegenzuwirken.
Das „Älter“ wird zu einer deutlich steigenden
Anzahl der älteren Personen mit Unterstützungsbedarf
führen. Hier wurde im Rahmen
eines Projektes der Metropolregion Hamburg
eine prognostische Einschätzung des zukünftigen
Pflegebedarfs vorgenommen, um die
Regionen mit Unterstützungsbedarf erkennen
zu können.
Das „Bunter“ verdeutlicht die steigende Anzahl
von Menschen mit einem Migrationshintergrund
im Kreis Pinneberg. Die zunehmend
wichtiger werdende Aufgabe, diese Menschen
in unsere Gesellschaft zu integrieren, hat
im Kreis Pinneberg einen besonders hohen
Stellenwert und wird daher auch in einem
eigenen Artikel behandelt („Integration im
Kreis Pinneberg“, Seite 28).
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ASB – Regionalverband
Pinneberg/Steinburg
Der Arbeiter-Samariter-Bund e. V., Regionalverband Pinneberg/Steinburg
bietet eine Vielzahl von sozialen haupt- und
ehrenamtlichen Dienstleistungen: „Wir helfen hier und jetzt.“
Ob Sie Hilfe benötigen oder selbst helfen wollen, bei uns finden
Sie kompetente Ansprechpartner. Wir möchten ältere Men schen,
Menschen mit Behinderungen oder Menschen in besonderen
Notlagen alltagstauglich und praktisch unterstützen. Hier bei ist
jeder Mensch einzigartig, wie auch unsere Unterstützung individuell
passgenau, freundlich und kompetent. Das Spektrum
reicht vom Fahrdienst mit behindertengerechten Fahrzeugen
über die ambulante Pflege und Palliativversorgung sowie den
Hausnotruf und Menüservice bis hin zur Erste-Hilfe-Schulung
und den ASB Kinder- und Jugendgruppen (ASJ).
Ein Teil unserer Mannschaft des immer einsatzbereiten Fahrdienstes
Information
Gründungsjahr: 1888; Mitarbeiter: 95, ehrenamtlich: 60 aktive und 13 000 passive Mitglieder; Leistungsspektrum: Leben und
Pflege im Alter, Hausnotruf, Fahrdienst, Erste-Hilfe-Schulungen, Notfallversorgung, Sanitätsdienst, Behindertenhilfe/Inklusion,
Aus- und Weiterbildung, Auslandshilfe, ASB-Hospiz St. Klemens, Ehrenamt, Der Wünschewagen, ASB-Jugend (ASJ)
www.asb-sh.de
Mit dem Ausdruck des „demografischen
Wandels“ werden strukturelle Änderungen
des Bevölkerungsaufbaus und der Zusammensetzung
bezeichnet, die erst langfristig
sichtbar werden. Um auch zukünftig neue
Herausforderungen rechtzeitig erkennen zu
können, ist eine regelmäßige Raumbeobachtung
verbunden mit einer verantwortungs -
bewussten Sozialplanung unabdingbar. Das
„Konzept sozialer Entwicklung und Steuerung
für den Kreis Pinneberg“, das sich derzeit in
Erarbeitung befindet, bildet hier den geeigneten
Baustein. |
Die Zahl der älteren Personen mit
Unterstützungsbedarf wird weiter
steigen.
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Ein Kreis mit Verantwortung
Haus Thomsen
In unserer Pflegeeinrichtung möchten wir den familiären
Charakter von Pflege und Betreuung weiter stärken.
Freundliches und fachlich gut qualifiziertes Pflege- und
Betreuungspersonal bildet die Grundlage für eine überdurchschnittlich
gute Pflege und Betreuung.
Mit Respekt, Engagement und Kompetenz begegnen unsere
Mitarbeiter allen Themen, die das Alter mit sich bringt.
Die Individualität jedes Einzelnen unserer Bewohner ist uns
dabei besonders wichtig.
Strukturierte Tagesabläufe, gewohnte Rituale und die Betreuung
durch feste Bezugspersonen geben Sicherheit, Geborgenheit
und Orientierung.
Information
Engagierte Betreuungskräfte arbeiten vormittags und nachmittags an
interessanten und abwechslungsreichen Beschäftigungsangeboten.
Gründungsjahr: 2015; Mitarbeiter: 42; Bewohner: 54
Leistungsspektrum: aktivierende Pflege, Behandlungspflege, Organisation therapeutischer Behandlungen, soziale Betreuung
(einschließlich kostenfreier Logotherapie), abwechslungsreiche Haupt- und Zwischenmahlzeiten/Spätmahlzeit, komplette
hauswirtschaftliche Versorgung
www.pflege-familiaer.de
Jost Krankenpfege zu Hause
Unser höchstes Ziel ist es, bei den Kunden eine humane und
aktivierende Pflege unter Achtung der Menschenwürde zu
gewährleisten, denn wir verstehen den Menschen als Persönlichkeit
mit eigenem Lebensweg und sozialen, kulturellen und
religiösen Hintergründen.
Die Pflege und Betreuung ist nach dem Modell Monika Krohwinkel
ausgerichtet. Auf der Grundlage dieses Modells erstellen
wir individuelle Pflegepläne in Absprache mit den Kunden
und deren Angehörigen.
Die Wünsche der Kunden stehen im Mittelpunkt. Wir nehmen
an aktuellen Fort- und Weiterbildungen teil und lassen moderne
Pflegeforschung in unsere praktische Arbeit einfließen. Außerdem
bieten wir eine 24-Stunden-Verfügbarkeit.
Rund 25 Jahre ambulante Pflege in Uetersen und Umgebung
Information
Gründungsjahr: 1993; Mitarbeiter: 20
Leistungsspektrum: häusliche Krankenpflege in gewohnter Umgebung, Pflegeberatung, Fahrdienst und Fuhrpark, Haushalts -
hilfen, zusätzliche Betreuungsleistungen, Pflegeversicherungsleistungen
www.jost-krankenpflege.de
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Terrasse vor der Cafeteria
Hausansicht mit geschütztem Bereich
Seniorenresidenz Rüpcke GmbH – der Mensch steht im Mittelpunkt
Die Seniorenresidenz Rüpcke GmbH in Schenefeld ist ein
Seniorenwohn- und Pflegeheim. Wir pflegen einen sehr
respektvollen Umgang mit unseren Bewohnern und unseren
Mitarbeitern.
Der Bewohner steht in unserem Haus im Mittelpunkt und wird
rundum familiär und liebevoll betreut. Unsere wichtigste Begegnungsstätte
für soziales und kommunikatives Geschehen
ist unsere großzügige Cafeteria im Eingangsbereich unseres
Hauses. Alle Mahlzeiten werden hier gemeinsam eingenommen.
In unserer Küche werden täglich alle Speisen frisch
zubereitet. Im Sommer wird unsere Cafeteria bei jeder sich
bietenden Möglichkeit auf die große Sonnenterrasse ausgeweitet.
Die Pflege orientiert sich an den Bedürfnissen und Biografien
unserer Bewohner. Sie werden in ihren vorhandenen Ressourcen
gestärkt und gefördert.
Wir motivieren unsere Bewohner und deren Angehörige, die
Pflege aktiv zu gestalten. Wir verfügen fast ausschließlich über
Einzelzimmer, die von unseren Bewohnern individuell eingerichtet
werden können. Unser Ziel ist es, im Alter Selbstständig -
keit zu erhalten, zu fördern und somit Lebensqualität zu sichern.
Bei der Gestaltung unseres Betreuungsangebotes berücksichtigen
wir die individuellen, religiösen und kulturellen Bedürfnisse
unserer Bewohner und ihr Recht auf Selbstbestimmung.
Unser Angebot soll dabei dem Bewohner Freude und Abwechs -
lung bereiten und die Teilnahme ist durch Freiwilligkeit geprägt.
Beim Heimeinzug erhält der Bewohner erste Informationen
über das Angebot.
Beim Betreuungsprozess ist es uns wichtig, positive Emotionen
des Bewohners durch verschiedene, individuelle Beschäftigungs -
angebote zu fördern.
Information
Gründungsjahr: 1997; Mitarbeiter: 66; Auszubildende: 4
Leistungsspektrum: Seniorenwohn- und Pflegeheim, 96 Plätze, aufgeteilt in 92 Einzel- und 2 Doppelzimmer
Apartments: 50 Einzelapartments und 38 Zwei-Zimmer-Apartments, jedes Apartment verfügt über ein Duschbad
www.seniorenresidenz-ruepcke.de
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Ein Kreis mit Verantwortung
Familien im Fokus –
Leben, Lernen, Arbeiten
Tinka Juliane Frahm
In Zeiten des demografischen Wandels nehmen
Familien für die Sicherung der Zukunftsper -
s pektiven einer Region und/oder eines Landkreises
eine Schlüsselrolle ein. Gute Bedingun -
gen für Familien können die Entscheidung für
ein Leben mit Kindern erleichtern. Familien,
die sich an ihrem Wohnort wohlfühlen, werden
langfristig an diesem bleiben und damit
für eine stabile Altersstruktur im Kreisgebiet
sorgen.
Was für Familien wichtig ist, hängt von den
unterschiedlichen Familienkonstellationen
und den persönlichen Lebensentwürfen ab.
Grundsätzlich lässt sich die Attraktivität einer
Region für Familien an drei Punkten messen:
zum einem an einer guten Vereinbarkeit von
Familie und Beruf, also durch gute und ausreichende
Kinderbetreuungsangebote sowie
gute Beschäftigungschancen für Mütter und
Väter in der jeweiligen Region. Das Wohn -
umfeld und die Wohnsituation, die Familien
vorfinden, spielen ebenso eine wichtige Rolle
wie die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen
Bildungs- und Betreuungseinrichtungen
von der Krippe bis zum Abitur zu wählen.
Der Kreis Pinneberg hat für diese drei Indikatoren
gute Voraussetzungen. Die Ansprüche
an ein familienfreundliches Wohnumfeld sind
von Familie zu Familie sehr unterschiedlich.
Die einen bevorzugen eine ruhige Lage mit
viel Platz zum Spielen, während andere eine
zentrale Lage mit einer guten Anbindung an
den öffentlichen Nahverkehr, an Schule,
Arbeitsplatz und Freizeit bevorzugen. Durch
die günstige Lage des Kreises Pinneberg finden
hier (fast) alle, wonach sie suchen. Durch
die Nähe zu Hamburg und die urbanen Strukturen
im Kreis entsteht eine spannende Mischung
aus Urbanität und ländlichem Raum,
in der die Vorzüge des Lebens in einer Stadt
mit denen des Lebens auf dem Land mit -
einander kombiniert werden können. So gibt
es im Kreisgebiet zahlreiche kulturelle Angebote
wie Museen, Kinos und Theater. Es finden
sich aber ebenso viele Möglichkeiten, seine
Freizeit draußen zu verbringen: zum Beispiel
an der Elbe, beim Wandern in den Waldgebieten
oder in organisierten Verbänden und Vereinen.
Durch den gut ausgebauten öffent -
lichen Nahverkehr und die Anbindungen an
die Autobahnen 7 und 23 sind Arbeitgeber
innen und Arbeitgeber im Kreisgebiet und
darüber hinaus gut zu erreichen.
Damit das Arbeiten auch möglich gemacht
wird, ist der Kreis Pinneberg dabei, sich mit
seinen Städten und Gemeinden gut auf die
unterschiedlichen Anforderungen und Bedürf -
nisse von Familien mit kleinen Kindern einzustellen.
Im Kreisgebiet finden sich zahl -
reiche Krippen, Spielstunden und Kindergärten,
die mit unterschiedlichen pädagogischen
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Schwerpunkten arbeiten. Neben den klassischen
Kitas und Krippen gibt es zum Beispiel
Wald- und Naturkindergärten sowie viele Tages -
mütter und -väter, welche die Betreuungsmöglichkeiten
abrunden. Ähnlich vielfältig ist
das Angebot für die Bildungsmöglichkeiten
im Kreisgebiet. Schülerinnen und Schüler
haben die Option, zwischen den staat lichen
Grund- und Gemeinschaftsschulen, Gym -
nasien sowie Privat- und Reformschulen zu
wählen. Zu der Vereinbarkeit von Familien
und Beruf gehört nicht nur eine funktionierende
Kinderbetreuung, sondern auch ein
passender Arbeitgeber. Durch seine urbanen
Strukturen bietet sich im Kreisgebiet eine
Vielzahl von Arbeitsplätzen. Wer jedoch pendeln
muss oder will, kann auf den gut ausgebauten
öffentlichen Nahverkehr und die gute
Anbindung an die Autobahnen zurückgreifen.
Eine große Aufgabe der nächsten Jahre wird
es sein, dem ansteigenden Bedarf an Krippen
und Kitaplätzen gerecht zu werden und damit
auf die steigenden Anforderungen an Vereinbarkeit
von Familie und Beruf für Väter und
Mütter zu reagieren.
Der Kreis ist sich der Herausforderung der
kommenden Jahre bewusst und wird weiter
an seiner Familienfreundlichkeit arbeiten,
damit Kinder in 20 Jahren hier so gut auf -
gehoben sind wie heute. |
Für Kinder und Jugendliche gibt es
im Kreis Pinneberg ein breites
Betreuungs- und Bildungsangebot.
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Ein Kreis mit Verantwortung
oben links: Wo Maschinen und Werkzeuge nicht eingesetzt werden
können, sind die Hände der Mitarbeiter im Werkschiff gefragt.
oben rechts: In der Mutter-Kind-Einrichtung lernen die Mütter und Väter,
einen angemessen Kontakt mit ihren Kindern aufzubauen – Barbie, die
Ziege, hilft dabei geduldig.
links: Treffpunkt Begegnungsstätte – in einem der ältesten Häuser der
Kreisstadt Pinneberg treffen sich Menschen mit psychischen Erkran -
kungen.
AWO Schleswig-Holstein gGmbH
Werkstatt für behinderte Menschen – Das Werkschiff
Das Werkschiff ist eine anerkannte Werkstatt für Menschen
mit seelischen Behinderungen. Hier werden Dienstleistungen
für Geschäfts- und Privatkunden angeboten, und Menschen
mit Behinderungen finden in einem geschützten Rahmen
einen Arbeitsplatz, der ihren Neigungen und Fähigkeiten
entspricht. Die Industriemontage übernimmt Konfektionierungs-
und Verpackungsaufträge von externen Firmen. In
der Wäscherei wird hauptsächlich Wäsche aus Pflegeeinrichtungen
gewaschen. Im MultiMediaService werden Schall -
platten, Dias, Filme und seit Neuestem Akten digitalisiert.
Es gibt eine Druckerei, und in der Webseitenpflege und
-gestaltung können sich Kunden zu fairen Preisen ihre Webseite
gestalten lassen. Nähere Informationen finden Sie unter:
www.daswerkschiff.de
Ambulante Versorgung von 1981 bis 2016
Seit 1981 besteht ein Gruppenangebot für psychisch erkrankte
Erwachsene in Pinneberg, aus dem sich die heutige
Begegnungsstätte im Fahltskamp entwickelte. Hier ist im
Laufe der letzten Jahrzehnte eine bunte Palette aus professionellen
Angeboten und Selbsthilfegruppen entstanden.
Das jüngste Angebot besteht seit 2016. In der Gruppe für
Kinder psychisch kranker Eltern in Pinneberg und Schenefeld
werden die Kinder unterstützt und ihre Psyche gestärkt.
Jugend- und Familienhilfe Region Süd-West
Bunt und vielfältig zeigt sich auch die Jugend- und Familienhilfe
im Kreis Pinneberg als erfahrener Träger von professionellen
Jugendhilfemaßnahmen seit nunmehr schon über
50 Jahren. Ein breites Spektrum an stationären und ambulanten
Hilfeformen sowie an Beratungsangeboten steht Kindern,
Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien individuell
und flexibel zur Verfügung.
Seit 1981 ist die Arbeiterwohlfahrt im Bereich der ambulanten
Versorgung psychisch erkrankter Bürgerinnen und Bürger
des Kreises Pinneberg aktiv. Hervorgehoben an dieser Stelle
seien der älteste und der jüngste Dienst.
Lebensweltorientiert und mit verschiedensten pädagogischen
Methoden wie zum Beispiel der tiergestützten Pädagogik oder
musisch-kreativen Zugängen zu Lerninhalten unterstützen,
betreuen, bilden und erziehen wir die sich uns anvertrauenden
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oben links: Im Kooperativen Schultraining wird Kindern auf vielfältige
Weise die Lust am Lernen neu vermittelt.
oben rechts: Der Kitaalltag ist spannend und macht neugierig . . .
rechts: . . . und Malen verlangt nach hoher Konzentration und
Innerlichkeit.
.... viele verschiedene Angebote
jungen Menschen und er reichen so gemeinsam formulierte
Entwicklungsziele. Dabei liegen uns Partizipation und Kinderschutz
sowie eine lebendige Unternehmenskultur in unseren
Einrichtungen und Diensten besonders am (AWO-)Herzen.
Kindertagesbetreuung: Unsere Aufgabe –
Bildung, Betreuung und Erziehung
Wir wollen familiengerechte Betreuungszeiten, die sich den
Bedürfnissen einer sich verändernden Gesellschaft anpassen.
Eltern und Kinder erleben uns als verlässliche Institution,
in der sie Unterstützung erfahren. Wir verstehen uns als
familienergänzende Einrichtung und nehmen die Eltern als
gleichberechtigte Erziehungspartner ernst. Unser Ziel ist es,
dass die Kinder in all ihrer kulturellen Vielfalt Sozialkompetenz
er leben und erwerben. Betreuung, Bildung und Erziehung
sind für uns gleichwertig und stehen miteinander im Einklang.
Wir nehmen die Kinder mit ihren individuellen Bedürfnissen
und Bildungswegen ernst. Wir stehen für Bildungskonzepte,
die Neues wagen und Vertrautes bewahren. Für uns bedeutet
Bildung ein Recht, und wir sind für freie Bildungszugänge in
der Kindertagesstätte für alle Kinder. Wir leben eine partizi
pative Haltung und verankern verbindliche demokratische
Strukturen in unseren Einrichtungen.
Information
Gründungsjahr: 1919; Mitarbeiter: 4300
Leistungsspektrum: Die Arbeiterwohlfahrt Schleswig-Holstein ist ein anerkannter Spitzenverband und Einrichtungsträger der
Freien Wohlfahrtspflege. Sie bietet hochwertige Dienstleistungen in unterschied lichen Bereichen der sozialen Arbeit an, vor allem
in der Kinder-, Jugend-, Familien- und Altenhilfe sowie in den Bereichen Psychosoziale Dienste und Migration. Die AWO betreibt
landes weit rund 200 soziale Einrichtungen und Dienste, davon fast 60 im Kreis Pinneberg.
www.awo-sh.de
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Ein Kreis mit Verantwortung
Ehrenamt – Kitt der Gesellschaft
Burkhard E. Tiemann
Kommunen leben von der Teilhabe ihrer
Bürgerinnen und Bürger, denn die Kreise,
Städte und Gemeinden können nicht alle
Nachfragen befriedigen und alle Probleme
allein lösen. Dabei bedarf es der aktiven Mithilfe
von Menschen, die nicht immer zuerst
ihren eigenen Vorteil sehen. Das Gemein -
wesen braucht Menschen, die bereit sind,
mit ihrem Wissen, ihrer Erfahrung und ihrer
Kreativität Aufgaben zu übernehmen und
Mitverantwortung zu tragen, denn Gemeinsinn
ist ein Schatz, der bewahrt und gemehrt
werden muss. Gemeinsinn macht uns stark,
gemeinsam die vor uns stehenden Aufgaben
zu lösen.
In einer Zeit der Veränderungen, einer immer
älter werdenden Bevölkerung, einem Wandel
der Familienstrukturen, einer neuen Einstellung
zur Umwelt und einer technischen Entwicklung,
die Junge und Alte aus dem Lernen
nicht entlässt, stehen wir vor ganz neuen
Herausforderungen. Ehrenamtlichkeit und
freiwilliges Engagement entfalten ihre Wirkung
vor allem in den Kommunen. Hier ist die Gesellschaft
geradezu angewiesen auf die viel -
fältige Eigeninitiative der Bürgerinnen und
Bürger. Hier wird Demokratie ganz direkt
gelebt. Die Menschen erleben den Teil ihres
Engagements, bei dem es unmittelbar um
den Alltag, um Kontakte, Spaß, Kommunika -
tionserfolg oder auch nur um Organisationsnöte
geht.
Somit wird das Ehrenamt zum Kitt des Gemeinwesens.
Aber Kitt muss auch gepflegt
werden, weil er sonst bröckelt und keinen
Halt mehr bietet. In allen Bereichen gibt es
Frauen und Männer, Mädchen und Jungen,
die ihre Unterstützung anbieten und die „Ja“
sagen zu einem Gemeinwesen, das auf Mit -
einander, Mitmenschlichkeit und Gemeinsinn
basiert. Freiwilliges Engagement ist nicht
nur Hilfe für andere, sondern bedeutet auch
persönliche Weiterentwicklung – immer dort –
wo junge und ältere Menschen Möglichkeiten
suchen, sich freiwillig in die Gestaltung der
Gesellschaft einzubringen. Ältere können
sinnvoll das Erfahrungswissen ihrer Gene -
ration für die Jungen nutzbar machen.
Ehrenamt hat aber auch öffentliche Wirkung,
und darum brauchen wir auf der lokalen
Ebene offene, an der Lebenswelt der Bürgerinnen
und Bürger orientierte Formen des
Miteinanders. Wir müssen uns darüber im
Klaren sein, dass wir für eine Kultur des freiwilligen
Helfens auch eine Veränderung des
vorherrschenden Prestige-Denkens er reichen
müssen. Der Kreis Pinneberg hat mit der
Eintragung in das „Bürgerbuch des Kreises“
deshalb eine Ehrung geschaffen, die gerade
die unzähligen kleinen Alltagsleistungen
würdigt, denn sie setzen viel mehr Energie
in die Welt als die seltenen heroischen Taten!
Mit dieser Ehrung sollen die Menschen in den
Mittelpunkt gestellt werden, die sich häufig
im Stillen, im Verborgenen bürgerschaftlich
engagieren.
Auch der Helfer- und Retter-Empfang mit
Ehrungen von Menschen, die manchmal die
eigene Gesundheit oder gar ihr Leben riskieren,
ist mir ein besonderes Bedürfnis. Solch
verantwortungsbewusstes und selbstloses
Handeln stellt bei Weitem keine Selbstver-
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ständlichkeit dar. Doch die Erwartungshaltung
gegenüber dem Staat ist heute größer denn je.
Dabei lässt sich ehrenamtliches Engagement
nicht anordnen. Wer sich jedoch engagiert,
entwickelt größeren Gemeinsinn und fühlt
sich für seine Region verantwortlich. Dabei
sind die Motive der Ehrenamtlichen so viel -
fältig wie das Ehrenamt selbst. Mit bürgerschaftlichem
Engagement nutzen Menschen
die Chance, ihr Umfeld aktiv mitzugestalten,
indem sie sich selber einbringen. So bereichert
ihr uneigennütziges Handeln immer
auch das eigene Leben.
Ehrenamt bringt aber nicht immer Ehre, es
kann auch einfach nur Freude machen, sich
zu engagieren und zu beteiligen. Über die
Jahre hinweg hat sich im Kreis Pinneberg eine
Ehrenamtskultur entwickelt, die sich in einer
Vielzahl von Organisationen und Initiativen
manifestiert. Es wäre falsch, darin eine Art
Ausfallbürgschaft für staatliche oder kommunale
Defizite zu sehen. Es ist vielmehr ein
Zeichen für Gestaltungskraft, Tatendrang,
Entschlossenheit, Kreativität und Gestaltungswillen
von Bürgerinnen und Bürgern, die aus
eigenem Interesse und eigener Kenntnis
etwas positiv bewegen wollen – trotz knapper
Finanzmittel. Hieraus erwächst ein genera -
tionen übergreifendes Netzwerk von zwischenmenschlichem
Miteinander.
Der Reichtum unserer Gesellschaft und unser
Wohlstand sind nicht in Geld zu messen.
Unser freiheitlich demokratisches Staats -
wesen basiert auf der Bereitschaft, Verantwortung
zu übernehmen. Deshalb möchte ich
jeden, der hierzu etwas beitragen kann, herzlich
dazu einladen. Wir brauchen jeden Kopf
und jede Hand für die Bewältigung der viel -
fältigen Aufgaben, Menschen, die Probleme
selbst anpacken wollen und nicht darauf
warten, dass andere oder der Staat sie lösen,
die der Gemeinschaft ihre Zeit, ihre Tatkraft,
gute Ideen und oft auch sehr viel Erfahrung
schenken.
Viele wichtige Aufgaben, die von freiwilliger
Mithilfe leben, sind ohne das Engagement der
Bürgerinnen und Bürger vor Ort weder rea -
lisierbar noch vorstellbar. So ist mehr als jeder
Dritte unserer Bürgerinnen und Bürger in
Kunst und Kultur, im Sport, in der Jugend -
arbeit, in Senioren- und Selbsthilfegruppen,
in der Pflege, in Rettungs- und Hilfsdiensten,
in Schulprojekten oder in der Kommunal -
politik für das Gemeinwesen ehrenamtlich
tätig. Dabei mitzumachen möchte ich die
Bürgerinnen und Bürger des Kreises Pinneberg
ermutigen, denn es erfüllt mich immer
wieder mit Stolz, wenn ich mich in Sachen
bürgerschaftlichen Engagements in unserem
Kreis umschaue. |
„Nachwuchs für das Ehrenamt“ –
Jugendfeuerwehren im Kreis
Pinneberg
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56
Ein Kreis mit Verantwortung
„AQUA-AGENTEN“ und „Klimaretter“ –
Der Kreis Pinneberg setzt auf die Jugend
beim Klimaschutz
Valerie Wilms / Anja Vratny
Der Kreis Pinneberg engagiert sich seit 2008
im Bereich des Klimaschutzes. Ein vom Kreistag
beschlossenes Rahmenkonzept legt die
Handlungsfelder und Ziele für die Aktivitäten
fest. Eine Arbeitsgruppe Klimaschutz, die mit
je einem Vertreter aus den Kreistagsfraktionen
besetzt ist, erarbeitet seit nunmehr zehn Jahren
auf Grundlage des Klimaschutzkonzeptes
die jeweiligen Maßnahmen und Aktivitäten
zum Klimaschutz. Der Ausschuss für Umwelt,
Sicherheit und Ordnung befasst sich regel -
mäßig mit klimaschutzrelevanten Fragestellungen.
Die Leitstelle Klimaschutz, die organisatorisch
zum Fachdienst Umwelt gehört,
unterstützt den politischen Beratungsprozess
und setzt die Beschlüsse um.
Mit dem im Klimaschutzkonzept festgelegten
Handlungsrahmen verfolgt der Kreis Pinneberg
unter anderem das Ziel, Bewusstsein zu
schaffen für eine nachhaltige Entwicklung,
die Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen
und die Ursachen und Folgen des Klimawandels.
Darüber hinaus setzt sich der Kreis
Pinneberg dafür ein, nachhaltiges Denken
und Handeln und effektiven Klimaschutz in
der Praxis zu etablieren und zu stärken. Einige
Beispiele beschreiben, wie dieses Ziel umgesetzt
wird:
Das Bildungsprojekt AQUA-AGENTEN in
Südholstein ermöglicht es Kindern, auf kreative
Weise die Bedeutung von Wasser für
Mensch, Natur und Wirtschaft zu entdecken.
Die Jungen und Mädchen bekommen die
Gelegenheit, mit Spaß und Neugier die Vielfalt
von Wasser zu erforschen, selbstbewusst
Fragen zu stellen und Antworten zu finden,
sich auszuprobieren und gemeinsam Lösungen
für Probleme zu entwickeln. Mit dem
Bildungsangebot AQUA-AGENTEN werden
sie motiviert, sich für den Schutz der Lebensgrundlage
Wasser einzusetzen und ein ver -
antwortungsvolles Miteinander in der Gesellschaft
aktiv zu gestalten. Der Kreis Pinneberg
als Projektträger und der azv Südholstein setzen
das Modellprojekt AQUA-AGENTEN Südholstein
seit März 2017 gemeinsam mit weiteren
Partnern aus der Region um. Das Projekt
ist eine Initiative der Michael Otto Stiftung
für Umweltschutz – gefördert wird es von der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Die teilnehmenden
Schulen erhalten Lehrerfort -
bildungen sowie einen kompakten AQUA-
AGENTEN-Koffer. Darin befinden sich nicht
nur spannend gestaltetes Bildungsmaterial,
sondern auch knifflige Aufgaben rund um das
Thema Wasser, die von den jungen AQUA-
AGENTEN gelöst werden. Direkt vor Ort kön-
Fortsetzung Seite 58
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57
azv Südholstein – Rein in die Zukunft
Im Einzugsgebiet der Flüsse Krückau, Pinnau und Wedeler Au
ist der azv Südholstein für die Abwasserentsorgung zuständig.
Das Einzugsgebiet umfasst den Kreis Pinneberg, Teile der
Kreise Steinburg und Segeberg sowie die nordwestlichen Stadt -
teile Hamburgs: Für mehr als 480 000 Menschen sowie für
Industrie und Gewerbe übernimmt das Umweltunternehmen die
Sammlung, den Transport und die Reinigung des Abwassers.
Jährlich werden im Klärwerk Hetlingen rund 32 Mio. Kubik -
meter Wasser gereinigt und in die Elbe eingeleitet. Damit leistet
der azv Südholstein einen entscheidenden Beitrag zu einer
guten Wasserqualität der Flüsse und Gewässer in der Region.
Mit rund 250 Mitarbeitern betreibt der azv Südholstein das Groß -
klärwerk in Hetlingen, drei kleinere Klärwerke sowie Kanalnetze
mit einer Gesamtlänge von mehr als 600 Kilometern.
Die Mitarbeiter kontrollieren die Einleitung der Abwässer von
Industrie und Gewerbe und beraten in Sachen Grundstücksentwässerung.
Zur fachgerechten Herstellung von entsprechenden
Anlagen bietet der azv Südholstein für Fachbetriebe einen
Lehr gang mit Zertifikat an. Im Vordergrund stehen Qualität und
Sicherheit der Abwasserreinigung, Umwelt- und Ressour cen -
schutz sowie der Dienstleistungsgedanke und die Kosteneffizienz.
In fünf Berufen bildet der azv Südholstein Nachwuchskräfte
aus. Die Auszubildenden durchlaufen ein vielseitiges
Programm mit guter Betreuung. Als Umweltunternehmen enga -
giert sich der azv Südholstein zudem in der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung.
Ziel ist es, das Bewusstsein für die Be deu -
tung der Abwasserreinigung zu stärken und Kinder, Jugend liche
und Erwachsene für einen nachhaltigen Umgang mit Was ser
zu sensibilisieren. Seit 2010 ist der azv Südholstein als außer -
schu lische Bildungseinrichtung für Nachhaltigkeit zertifiziert.
Information
Gründungsjahr: 1965 (Abwasser-Zweckverband Pinneberg); Mitarbeiter: rund 250
Leistungsspektrum: Abwasserreinigung, -sammlung und -transport; Reststoffannahme; Ansprechpartner zu Grundstücks -
entwässerung; Indirekteinleiterüberwachung; klimaschonende Energieerzeugung für den Eigenbedarf
Ausbildungsberufe: Fachkraft für Abwassertechnik, Elektroniker/-in für Betriebstechnik, Industriemechaniker/-in (Einsatzgebiet
Instandhaltung), Fachkraft für Lagerlogistik, Kauffrau/-mann für Büromanagement (neu ab August 2018)
www.azv.sh
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58
Ein Kreis mit Verantwortung
nen die Teilnehmer außerdem die regionale
Wassersituation durch Betriebsbesichtigungen
und Aktionsangebote im Wasserwerk, im
Klärwerk, an Gewässern und zu den Klima -
folgen kennenlernen. Am Schluss bekommt
jeder Schüler einen AQUA-AGENTEN-Ausweis.
Im Mittelpunkt der Bildungsinitiative KITA21
– Die Klimaretter steht die Förderung lebendiger
Bildungsarbeit zu zukunftsrelevanten
Themen wie Energie, Klimaschutz, Abfall -
vermeidung, Wasser und Ernährung in Kinder -
tageseinrichtungen. Projektträger ist die GAB
Umwelt Service, die „KITA21 – Die Klima retter“
in Kooperation mit dem azv Südholstein, dem
Kreis Pinneberg und der S.O.F. Save Our Future
– Umweltstiftung in der Region umsetzt. Ziel
von KITA21 –Die Klimaretter ist es, Kitas auf
ihrem Weg hin zu Lernorten nachhaltiger Entwicklung
zu unterstützen. Hierzu erhalten die
beteiligten Einrichtungen Unterstützungs -
angebote in Form von Fortbildung, Beratung
und Vernetzungsmöglichkeiten. Darüber
hinaus wird die Zusammenarbeit mit regionalen
Bildungsakteuren aktiv gefördert. Ein
wichtiger Baustein des Projektes ist die Auszeichnung
der Kindertageseinrichtungen als
KITA21, mit der das Engagement der Einrichtungen
in der Bildung für eine nachhaltige
Entwicklung gewürdigt wird. Über 60 Kitas
haben bisher an der Bildungsinitiative teil -
genommen.
Alle zwei Jahre finden im Kreis Pinneberg
zudem die Kreis-Umwelt-Tage statt. Hier
werden immer kurz vor den Sommerferien
zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen für
Kitas und Schulen, aber auch für Erwachsene
rund um den Umwelt- und Klimaschutz zu
einem informativen Mitmach-Angebot zusammengestellt.
Die Bandbreite der Themen
reicht von Klimagerechtigkeit über Wald,
Moor und Wiese sowie Wasser bis hin zum
sparsamen Umgang mit Energie. Auch die
Themen Mobilität und nachhaltiger Konsum
sind vertreten. Ein besonderer Schwerpunkt
lag in 2017 auf Angeboten zum Werkstoff
Plastik und seine Auswirkung auf die Erde. In
2017 wurden über 2000 Kinder und Jugend -
liche mit den Angeboten erreicht. Insgesamt
haben sich rund 7300 Personen und zahl -
reiche regionale Bildungsakteure an der Veranstaltungsreihe
beteiligt. Die Kreis-Umwelt-
Tage haben sich inzwischen fest etabliert und
sind ein begehrtes Bildungsangebot für Kitas
und Schulen geworden.
Seit 2012 findet eine Förderung von Klimaschutzprojekten
in Schulen und Jugend -
gruppen statt. Die Themenschwerpunkte
reichen von Schulgarten, nachhaltigem Konsum
und Fairem Handel bis zu erneuerbaren
Energien und dem Thema Abfallvermeidung/
Recycling. In den letzten fünf Jahren wurden
28 Projekte gefördert.
Im Kreis Pinneberg besteht zusätzlich seit
2011 eine Arbeitsgruppe Bildung für nachhaltige
Entwicklung (AG BNE), die sich zum
Ziel gesetzt hat, das Thema in der Region
voranzubringen und zu stärken. BNE ist eine
Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem
Denken und Handeln bewegt. Sie ermöglicht
es jedem Einzelnen, die Auswirkungen des
eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen
und verantwortungsvolle Entscheidungen zu
treffen. Mitglieder sind: Leitstelle Klima-
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59
schutz, Kreisjugendring Pinneberg e. V., azv
Südholstein, Kreisfachberater der Schulen für
BNE. In den letzten sechs Jahren wurden
mehrere Fortbildungsveranstaltungen und
Vernetzungstreffen von ihren Mitgliedern
organisiert und 2016 eine Kooperationsvereinbarung
zur strukturellen Verankerung von
BNE in der Region geschlossen. |
Der AQUA-AGENTEN-Koffer bietet
spannend gestaltetes Bildungs -
material, aber auch knifflige Auf -
gaben rund um das Thema Wasser.
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60
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Der Kreis Pinneberg –
Zusammenarbeit in Regionen
Andreas Köhler
Mit einem Blick auf die Landkarte Norddeutschlands
fällt dem Betrachter sofort die
Metropolregion Hamburg ins Auge. Kein
Wunder, denn diese seit vielen Jahrzehnten
gewachsene Kooperation besteht aus über
1000 Orten, 17 Kreisen und Landkreisen
sowie 3 kreisfreien Städten in 4 Bundes -
ländern. Sie ist eine der wirtschaftsstärksten
Regionen Nordeuropas, Drehkreuz für Handel
und Verkehr zwischen Skandinavien und
weiten Teilen Europas.
In den Folgejahren entwickelten sich die Themenbereiche
und -schwerpunkte weiter und
sind nunmehr in einem strategischen Handlungsrahmen
gebündelt, der durch jährliche
Arbeitsprogramme konkretisiert wird. Die Zusammenarbeit
in der Metropolregion erfolgt
auf freiwilliger Basis, Entscheidungen werden
grundsätzlich im Konsens getroffen. Die
Umsetzung von Projekten unterstützen die
Länder mit finanziellen Mitteln über eigens
eingerichtete Förderfonds.
Bereits seit Mitte der 1950er-Jahre arbeiteten
die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein und
Niedersachsen in planerischen Fragestellungen
eng zusammen. Mit einem Regierungs -
abkommen der Länder wurde die Metropol -
region Hamburg im Jahre 1991 offiziell aus
der Taufe gehoben. Schon damals gehörte der
Kreis Pinneberg dieser Metropolregion an.
Bis 1997 erarbeiteten alle Beteiligten ein
Regio nales Entwicklungskonzept (REK), das
die Schwerpunkte der künftigen Zusammen -
arbeit beschrieb. Das Themenspektrum
reichte von Fragen zu Siedlungsentwicklung,
Wirtschaft und Verkehr bis hin zu Abfallwirtschaft
und Naherholung. Wesentliche strategische
Entscheidungen dazu wurden und
werden im Regionsrat, dem obersten Be -
schluss gremium der Metropolregion, getroffen,
wobei die operative Umsetzung über den
Lenkungsausschuss erfolgt. Die Ausführung
obliegt einer gemeinsamen Geschäftsstelle.
Zeitgleich mit dem Beschluss über das REK
wuchs die Metropolregion um weitere Kreise
und Landkreise. Seit 2012 ist das Land Mecklenburg-Vorpommern
mit zwei Landkreisen
und seit 2017 mit der Landeshauptstadt
Schwerin Teil der inzwischen über fünf Millionen
Menschen umfassenden Metropolregion
Hamburg. Seit 2017 engagiert sich auch die
Wirtschaft als weiterer Träger der Metropol -
region.
Der Kreis Pinneberg gehört mit seinen rund
16 000 Unternehmen aus Industrie, Handel
und Dienstleistung zu den wirtschaftsstärksten
Kreisen der Metropolregion Hamburg.
Ein besonderes Ziel des Kreises besteht darin,
den Unternehmen und den Einwohnern bestmögliche
Voraussetzungen zu bieten, um
wirtschaftlich erfolgreich sein zu können,
Arbeiten und Wohnen miteinander zu verbinden
und für die Freizeit gute Naherholungsmöglichkeiten
vorzuhalten. Bei all diesen
Herausforderungen kommt es auf eine gute
Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen
und der Stadt Hamburg sowie in der gesamten
Metropolregion Hamburg an.
Ein bedeutendes Augenmerk liegt auf der
Zusammenarbeit der Wirtschaftsförderer der
Metropolregion. Gemeinsame Messeauftritte,
Flächeninformationssystem im Internet oder
die Verständigung im Wirtschaftsrat zählen zu
den Voraussetzungen erfolgreichen Handelns.
Der Kreis Pinneberg profitiert in vielerlei Hinsicht
von der Kooperation in der Metropol -
region. Er beteiligt sich an relevanten Projekten
und nutzt die Möglichkeiten, diese Projekte
über die Förderfonds zu realisieren. Da das
Thema Elektromobilität einen hohen Stellenwert
im Kreis Pinneberg einnimmt, nutzten
der Kreis und einige Kommunen das Angebot,
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61
ein Elektro-Fahrzeug für den eigenen Fuhrpark
über die Metropolregion zu beschaffen.
Für den Bau von Radschnellwegen macht der
Kreis sich stark und initiierte eine Machbarkeitsstudie
zu diesem Thema. Weitere inhaltliche
Arbeit leistet der Kreis beispielsweise bei
Projekten zur Bewusstseinsbildung im
Flächen verbrauch und beim demografischen
Wandel, der Kooperation in der Gewerbe -
flächenentwicklung oder der Darstellung der
Kulturlandschaften in der Metropolregion auf
der Internationalen Gartenschau igs 2013 in
Hamburg. Wichtige Impulse gibt die Metropolregion
bei den Stadt-Umland-Kooperationen
im Kreis Pinneberg oder bei der Einrichtung
des Regionalparks Wedeler Au.
Allerdings ist die Zusammenarbeit in der
Metropolregion Hamburg nicht die einzige
Kooperation, bei der sich der Kreis Pinneberg
engagiert. Neben engen bilateralen Beziehungen
zu den Nachbarkreisen prägt vor allem
die Zusammenarbeit in der Regionalen Kooperation
Westküste das Handeln des Kreises.
Die Kreise der Westküste Schleswig-Holsteins,
nämlich Dithmarschen, Nordfriesland, Pinneberg
und Steinburg, die regionalen Wirtschafts -
förderungsgesellschaften dieser Kreise sowie
die Industrie- und Handelskammern zu Kiel
und zu Flensburg entwickelten ein Konzept
für die gemeinsame wirtschaftliche Entwicklung
dieser durch die Landesentwicklungsachse
A 23/B 5 geprägten Region. Sie reicht
von Hamburg bis zur Grenzregion Südtondern/
Dänemark und besitzt durch die verkehrsgünstige
Lage und die bestehende Infrastruktur
ein hohes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial.
Dieses Potenzial kann aber nur gehoben
werden, wenn die Region auf intel -
ligenter und nachhaltiger Weise zusammen -
arbeitet und sich auf wesentliche Ziele
konzentriert. Dazu gehört die verkehrliche
Entwicklung auf der Straße, der Schiene, im
Wasser und in der Luft. Die Häfen der Westküste
bedürfen dabei einer besonderen Aufmerksamkeit.
Die wirtschaftliche Entwicklung
insbesondere des Gewerbes und der Industrie
sowie vor allem der Energiewirtschaft stehen
im Mittelpunkt der Arbeit. Dabei kommt es
auch darauf an, mit anderen benachbarten
regionale Kooperationen gut zusammenzu -
arbeiten und ebenso den Blick über die Grenze
und über die Elbe zu wagen.
In der Regionalen Kooperation Westküste
arbeiten alle Partner projektbezogen auf Basis
des Entwicklungskonzeptes und nach einem
abgestimmten Maßnahmenkatalog zusammen.
Die Zusammenarbeit wird durch das Land
Schleswig-Holstein finanziell unterstützt.
Entscheidungen der Kooperation werden in
einem Lenkungsausschuss getroffen, der über
Ergebnisse aus Facharbeitsgruppen zu entscheiden
hat und die strategischen Festlegungen
trifft. Die politischen Gremien der Kreise
sind in die Entscheidungen maßgeblich eingebunden.
Eine gemeinsame Geschäftsstelle
koordiniert die Arbeit.
Ausführliche Informationen zum Kreis
Pinneberg in der Metropolregion Hamburg
und in der Regionalen Kooperation Westküste
erhalten Interessierte im Internet unter
www.metropolregion.hamburg.de und
www.rk-westkueste.de. |
Die Metropolregion Hamburg
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62
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Mit Dienstleistungen zu neuen Arbeitsplätzen
Dr. Harald Schroers
Die Wirtschaft im Kreis Pinneberg ist stark.
Das lässt sich unter anderem an den Arbeitsplätzen
ablesen, deren Zahl stetig steigt. Derzeit
finden knapp 90 000 Menschen eine so -
zialversicherungspflichtige Beschäftigung im
Kreisgebiet. Diese Zahl unterstreicht die wirtschaftliche
Stärke eindrucksvoll, denn in keinem
anderen Kreis in Schleswig-Holstein oder
in der Metropolregion Hamburg gibt es mehr
Beschäftige vor Ort.
Als besonderes wachstumsstark erwiesen sich
in den letzten Jahren Handel und Logistik
sowie freiberufliche und sonstige wirtschaft -
liche Dienstleistungen. Im vergangenen Jahr
sorgten allein die Arbeitgeber aus diesen
Wirtschaftszweigen – beispielsweise Ingenieur -
büros, Reinigungs- und Wachdienste, Maschinenvermieter
oder Messebauer – für etwa
2350 neue Arbeitsplätze und damit für Dreiviertel
des gesamten Jahreszuwachses.
Die Motoren für den erfreulichen Zuwachs
an Arbeitsplätzen sind die Unternehmen im
Dienstleistungssektor. Die Land- und Baumschulwirtschaft,
über Jahrhunderte prägend
für die Erwerbstätigkeit und noch heute für
das Landschaftsbild, spielt nur noch eine
untergeordnete Rolle als Arbeitgeber. Das Baugewerbe
sowie das verarbeitende und produzierende
Gewerbe sind zwar nach wie vor von
großer Bedeutung, allerdings ist deren Beitrag
zum Arbeitsplatzwachstum stetig geringer
geworden. Der Dienstleistungsbereich wächst
dagegen seit Jahren kontinuierlich und gibt
heute mehr als 60 000 Menschen Arbeit.
Damit sind mittlerweile zwei von drei Beschäf -
tigten in Handel, Transport und Logistik, bei
Banken und Versicherungen, im Gastgewerbe,
im Gesundheitswesen, bei Beratern und Softwarehäusern,
in der Weiterbildung, bei öffent -
lichen Arbeitgebern oder in einer der zahl -
reichen anderen Branchen des Dienstleistungsgewerbes
tätig. Auch der größte Arbeitgeber
im Kreisgebiet, die Regio Kliniken mit
rund 2400 Beschäftigten, zählt zum Dienstleistungsbereich.
Ein Blick in die autobahnnahen Gewerbe -
gebiete verbildlicht vor allem die Wachstumserfolge
in Handel und Logistik. Viele der neu
errichteten Gebäude werden von spezialisierten
und international tätigen Großhändlern
genutzt, darunter solche für Gartengeräte,
Nahrungsergänzung, Hygieneartikeln, Chemikalien,
Wein oder Medikamente. Nicht zuletzt
spiegelt sich in den neuen Werkhallen
auch das veränderte Kaufverhalten der Konsumenten.
Fast alle namhaften Paketzusteller
sind daher mit einem Verteilzentrum vertreten,
über das die Online-Käufer in den Städten
und Gemeinden der Region mit den bestellten
Waren beliefert werden.
Der Dienstleistungssektor wird sich im Kreis
Pinneberg auch zukünftig dynamisch ent -
wickeln und für neue Arbeitsplätze sorgen.
Die anhaltend hohe und überdurchschnitt -
liche Zahl von Unternehmensgründungen ist
hierfür ein sicherer Indikator. |
Umbruch_S._63_bis_112.qxp_Layout 1 23.11.17 08:56 Seite 63
63
oben: Die Online-Berater der Sparkasse beraten ihre Kunden per Video-
Chat im heimischen Wohnzimmer.
links: In ihren modernen Filialen bietet die Sparkasse Südholstein
höchste Qualität in Service und Beratung.
Sparkasse Südholstein – Ihr verlässlicher Finanzpartner vor Ort
Als Marktführer in der Region blickt die Sparkasse Südholstein
auf eine lange Tradition im Kreis Pinneberg zurück. Vor fast
200 Jahren gründeten hier engagierte Bürger zahlreiche
kleine Sparkassen zum Wohle der Bevölkerung. Der Gedanke
des Sparens für Krankheit, fürs Alter und für schlechte Zeiten
stand zunächst im Mittelpunkt. Später wurde die Unterstützung
des Mittelstands zu einer wichtigen Aufgabe.
Die Sparkasse Südholstein ist heute Partner aller Menschen
und aller Unternehmen in der Region und nach wie vor mit der
originären Sparkassenidee fest verbunden. Jeder Kunde, ob
Privatkunde mit kleinem Einkommen oder großem Vermögen,
ob kleiner Unternehmer oder international agierender Mittelständler,
ob jung oder alt, findet bei der Sparkasse Südholstein
optimale Lösungen für seine Bedürfnisse, verbunden mit einer
herausragenden persönlichen Betreuung.
Die Sparkasse Südholstein bietet ihren Kunden viele Möglichkeiten,
ihre Bankgeschäfte zu erledigen – für jedes Bedürfnis
und für jeden Kundentyp: in der Filiale oder Mobilen Filiale
vor Ort, per Online-Banking, Internetfiliale, App, Online-Chat
oder Telefon bequem von zu Hause aus. Als eine der ersten
Sparkassen bietet sie auch Videoberatung für Kunden, die
ihre Bankgeschäfte gerne unabhängig von Zeit und Raum
erledigen und dennoch nicht auf die persönliche Beratung verzichten
wollen. So holt der Kunde die Vorteile des persönlichen
Gesprächs quasi in sein Wohnzimmer.
Außerdem ist der Sparkasse die Verbesserung der Lebens -
qualität für die Menschen in der Region ein großes Anliegen.
Dafür schüttet sie – zusammen mit ihrer Stiftung – jährlich
mehrere Hunderttausend Euro an gemeinnützige Zwecke und
ehrenamtlich tätige Vereine aus.
Information
Gründungsjahr: 1827; Mitarbeiter: ca. 900
Leistungsspektrum: Konten und Karten, Zahlungsverkehr, Geldanlage, Altersvorsorge, Versicherungen, Finanzierung,
Leasing, Bausparen, Immobilien, Private Banking, Generationenmanagement, Liquiditätsmanagement, Internationales Geschäft
und vieles mehr
www.spk-suedholstein.de
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64
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
WEP Wirtschaftsförderungsund
Entwicklungsgesellschaft
des Kreises Pinneberg mbH
Der Kreis Pinneberg gehört zu den besten deutschen Wirtschafts -
standorten. Mit seiner verkehrsgünstigen Lage und guter
Infrastruktur spielt er im Vergleich zu anderen Kreisen in der
ersten Liga. Viele Kennzahlen beweisen das: landesweit die
meisten Betriebe und sozialversicherungspflichtig Beschäftigte,
eine niedrige Arbeitslosenquote und eine hohe Kaufkraft.
Für diese Erfolge setzt sich die WEP kreiseigene Wirtschaftsförderungs-
und Entwicklungsgesellschaft ein. In enger Zusammenarbeit
mit Partnern und Kommunen verfolgt die WEP
ihre Primärziele: Betriebe ansiedeln, Gründungen fördern,
ansässige Betriebe unterstützen, Arbeitsplätze schaffen.
Die WEP entwickelt und vermarktet Gewerbegrundstücke, die Unternehmen
optimale Bedingungen bieten.
Information
Gründungsjahr: 1948 als Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft; Mitarbeiter: 14 am Ort und weitere in Tochtergesellschaften
Leistungsspektrum: Entwicklung und Verkauf von Gewerbegrundstücken, Beratung und Information von Unternehmen, Förderung
von Existenzgründungen, Ansiedlungswerbung, Standortmarketing, Regionalentwicklung, Projektentwicklung, Fördermittelberatung
www.wep.de
kommunit IT-Zweckverband
Schleswig-Holstein
Der IT-Zweckverband kommunit wurde 2008 gemeinsam
von der Kreisverwaltung Pinneberg und der Stadt Quickborn
gegründet. Beide Verwaltungen wollten damit die Qualität
und Wirtschaftlichkeit durch die Nutzung gemeinsamer Ressourcen
und die Bündelung technologischer Kompetenzen
verbessern. Dazu wurden alle IT-Aufgaben, die gesamte Hardund
Software sowie das IT-Personal beider Kommunen dem
Zweckverband übertragen. Seitdem hat sich die Qualität
der IT-Dienstleistung deutlich und kontinuierlich gesteigert.
Inzwischen sind weitere Kommunen und Kreisverwaltungen
dem Zweckverband beigetreten. An mehr als 100 Standorten
werden über 3700 Arbeitsplätze betreut.
Information
Das Dienstleistungsangebot von kommunit ist richtungweisend. Die
Zukunft wird von den Verbandsmitgliedern gemeinsam entwickelt.
Gründungsjahr: 2008; Mitarbeiter: über 90
Leistungsspektrum: IT-Dienstleister für Kreise, Städte, Ämter und Gemeinden
Produkte: Netzwerk-, Server- und Clienttechnik, IT-Datenschutz und IT-Datensicherheit, Administration u. v. m.
www.kommunit.de
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65
links: Wasserwerk in Uetersen
Holsteiner Wasser GmbH
Die Holsteiner Wasser GmbH betreibt in der Stadt Uetersen
ein Wasserwerk mit dazugehörigem Netz. Mit dem Trinkwasser
versorgen wir rund 36 000 Einwohner aus Uetersen, Tornesch
und den angrenzenden Gemeinden Heidgraben, Neuendeich,
Seester, Seestermühe und Groß Nordende.
Zusätzlichen Wasserbedarf decken wir aus unserem Wasserwerk
Hasel dorfer Marsch.
Aus dem Wasserwerk Haseldorfer Marsch werden darüber
hinaus die Stadt Wedel sowie Teile von Hamburg mit Trink -
wasser versorgt.
Information
Wasserwerk Uetersen
Standort: Quellenweg in Uetersen; Errichtungsjahr: 1925
Brunnen: 4 Vertikalfilterbrunnen bis 25 m tief
Wasserschutzgebiet Uetersen: in Kraft getreten am 1. Januar 2003
Besondere Aufbereitungstechnik: Aktivkohlefilteranlage seit November 1998
Zusatzstoffe: Sauerstoff, Chlordioxid, Calciumhydroxid
Wasserwerk Haseldorfer Marsch
Standort: Hauentwiete, 22880 Wedel; Errichtungsjahr: 1960
Brunnen: 3 Horizontalfilterbrunnen bis 29 m tief/10 Vertikalfilterbrunnen bis 107 m tief
Wasserschutzgebiet Haseldorfer Marsch: in Kraft getreten 1. Februar 1999
Wasseraufbereitung: Belüftung, Enteisenung, Entmanganung, Teilenthärtung und Desinfektion
Zusatzstoffe: Sauerstoff, Chlordioxid, Calciumhydroxid
www.holsteinerwasser.de
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66
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
WBV Haseldorfer Marsch
Das Versorgungsgebiet des Wasserbeschaffungsverbandes
Haseldorfer Marsch umfasst die Gemeinden Haselau, Haseldorf,
Heist, Hetlingen, Holm und Moorrege – nordwestlich von
Hamburg gelegen.
Wir versorgen rund 15 300 Einwohner mit Trinkwasser, das
wir aus dem Wasserwerk Haseldorfer Marsch in Wedel be -
ziehen. Unser Hauptleitungsnetz hat eine Länge von etwa
124 Kilometern, das Hausanschlussnetz ist rund 137 Kilo -
meter lang. Die Hausanschlüsse verteilen sich auf rund 6800
einzelne Versorgungsanschlüsse und schlussendlich auf gut
5300 Mitglieder. Der Wasserverkauf liegt bei rund 700 000
Kubikmetern pro Jahr. Das entspricht einem Pro-Kopf-
Verbrauch von ungefähr 125 Litern am Tag.
Information
Die Mitarbeiter des WBV Haseldorfer Marsch sind in allen Fragen rund
um das Thema Trinkwasser Ihr kompetenter Ansprechpartner.
Gründungsjahr: 1956; Mitarbeiter: 7
Leistungsspektrum: Trinkwasserversorgung von rund 15 300 Einwohnern der Gemeinden Haselau, Haseldorf, Heist, Hetlingen,
Holm und Moorrege
www.wbv-haseldorfermarsch.de
Trend Beschriftung +
Werbetechnik GmbH
Werbetechnik aus Uetersen: Aus dem ehemaligen Einmannbetrieb
entwickelt sich bis heute ein erfolgreiches Kleinunternehmen
mit stetig erweitertem Leistungsspektrum. Neben
Siebdruck, Digitaldruck, Plattendirektdruck, Lichtwerbung und
Displays kommen Fahrzeugwerbung und Fahrzeugfolierung
ebenso hinzu wie die Bereiche Werbeartikel und Arbeitsbekleidung.
Unser Team besteht aus Werbetechnikern, Lösungsfindern,
Kreativköpfen und sympathischen Kunden verstehern.
Außerdem gehören wir zu den wenigen Ausbildungs betrieben
dieser Branche in Schleswig-Holstein. Tagtäglich beschäftigen
wir uns mit Werbetechnik von A bis Z. Fortschrittlich, professionell
und immer persönlich. Unser Kundenstamm reicht mittlerweile
weit über Uetersen, Pinneberg und Hamburg hinaus.
Information
Gründungsjahr: 1980; Mitarbeiter: 6; Leistungsspektrum:
Fahrzeugwerbung, Lichtwerbung, Außenwerbung, Display -
systeme, Leitsysteme, Corporate Fashion, Werbemittel
www.trend-werbetechnik.de
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67
oben: Margarethenvillen – mit den Mehrfamilienhäusern an der Wegekreuzung
Ollns-/Margarethenstraße verbindet sich die (in die historisch
gewachsene Stadt Elmshorn einfügende) traditionelle Ästhetik mit
neuen ökologischen und technischen Standards.
links: moderne Architektur – das Elmshorner Dienstleistungszentrum
(EDZ im Ramskamp) – Sitz der Eggert Unternehmensgruppe
Eggert Unternehmensgruppe
Die familiengeführte Eggert Unternehmensgruppe ist seit
über 80 Jahren in den Bereichen Energie, Bauen und Dienstleistungen
erfolgreich tätig. Was 1925 mit Kohle und Futtermitteln
begann, wird heute konsequent mit Immobilien produkten
aller Art sowie Dienstleistungen im Automotive-Bereich
fortgesetzt. Als unabhängiger Investor im Immobiliensektor
kümmern wir uns bis heute um alle Projekte in Eigenregie.
Grundstücksankauf, Projektentwicklung, Baudurchführung,
Vermietung, Verpachtung und Betreuung von Immobilien –
alles kommt aus einer Hand.
Kurz gesagt: Die Firmen der Eggert Unternehmensgruppe kon -
zentrieren sich auf folgende Kernbereiche: Spezialimmobilien,
Gewerbeimmobilien, Wohnimmobilien, den Betrieb von Autowaschstraßen
sowie diverse Projektgesellschaften. Letztere
werden zur Projektentwicklung sowie zur Durchführung von
Immobilien-Projekten und/oder für langfristige Immobilien-
Investitionen eingesetzt. Alle Projektgesellschaften gehören
direkt zur Eggert Unternehmensgruppe, sodass wir auch
in diesem Bereich jedem unserer Kunden eine individuelle
Betreuung und fachlich kompetente Beratung aus einer Hand
garantieren können.
Wir investieren somit in ein gutes Verhältnis zu unseren Kunden
sowie in vertrauensvolle, professionelle Kontakte zu Behörden,
Kommunen und Verbänden.
Unsere Kunden und Partner sind u. a. private Bauherren, Banken,
Kommunen, die öffentliche Hand, Behörden, institutionelle
Anleger, Bauunternehmer und Planer sowie Großunternehmen
der Mineralölindustrie. Wir sind als persönlicher Ansprechpartner,
zuverlässiger Partner und erf ahrener Dienstleister für
jeden unserer Kunden da.
Information
Gründungsjahr: 1925
Leistungsspektrum: Spezialimmobilien, Gewerbeimmobilien, Wohnimmobilien, Betrieb von Autowaschstraßen
Eggert Unternehmensgruppe: Eggert Verwaltungs GmbH, EMV Immobilienmanagement GmbH,
Clean Car Autowaschanlagen GmbH & Co. KG
www.eggert.de
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68
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
oben links: In der Altpapiersortieranlage läuft das Material durch eine
mechanische Grob- und Feinsiebung. Hochauflösende Kameras erkennen
Kartons und durchgefärbte Papiere sowie Störstoffe. Durch Druckventile
wird das entsprechende Material herausgeblasen. Im Anschluss erfolgt
eine manuelle Sortierung zur Qualitätssicherung.
oben rechts: Baggerlader transportieren das angelieferte Altpapier zur
Sortieranlage.
links: Nach Qualität sortierte Altpapierballen nutzen Papierfabriken für
die Produktion im In- und Ausland.
Im Verbund stark: Daten- und Umweltschutz aus einer Hand
KG Ludwig Melosch Vertriebs-GmbH & Co.
Die Melosch Gruppe zählt zu den führenden Umweltdienstleistern
in Deutschland. Mit der Sammlung und Aufbereitung
von gewerblichen und kommunalen Abfällen sorgt Melosch
für die Wiederverwertung wertvoller Stoffe und Materialien im
Wirtschaftskreislauf. Hohe Qualitätsstandards sind dabei
selbstverständlich. Alle Unternehmen der Melosch Gruppe
sind nach DIN EN ISO 9001:2008 und – je nach Tätigkeitsschwerpunkt
– als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert.
Niederlassung Pinneberg – sorgsamer Umgang mit
wert vollen Ressourcen
Der Standort in Pinneberg hat sich auf die Altpapierentsorgung
spezialisiert. Täglich werden hier Tonnen von Altpapier
aus gewerblichen und kommunalen Sammlungen angeliefert.
In einer hochmodernen, kameragesteuerten Altpapiersortieranlage
durchläuft das Material verschiedene Stufen der
Sortierung bis hin zur manuellen Endkontrolle. So können die
verschiedenen Papierqualitäten voneinander getrennt und anschließend
zu Altpapierballen verpresst werden. Das Material
wird dann an unterschiedliche industrielle Endverwerter im
In- und Ausland weitergeleitet und dem Recyclingprozess zugeführt.
MAMMUT Dokumentenservice – verantwortungsvoller
Umgang mit vertraulichen Daten
Am gleichen Standort befindet sich das Betriebsgelände
inklusive des streng abgetrennten Sicherheitsbereichs der
MAMMUT Dokumentenservice GmbH & Co. KG. Das Tochterunternehmen
der Melosch Gruppe zählt zu den führenden
Anbietern der professionellen Akten- und Datenträgervernichtung
nach DIN 66399.
Zertifizierte Qualitäts- und Sicherheitsstandards
Zur Sammlung vertraulicher Dokumente stellt MAMMUT
Sicherheitsbehälter zur Verfügung, die in mehreren Größen und
Ausführungen erhältlich sind. Die befüllten und verschlossenen
Behältersysteme werden durch speziell geschultes Per -
sonal in Fahrzeugen mit festem, verschlossenem Sicherheitsaufbau
nach Pinneberg transportiert. Hier erfolgt taggleich
die Vernichtung des Materials nach zertifizierten Qualitätsund
Sicherheitsstandards bis hin zur Schutzklasse 3 der
DIN 66399. Das geschredderte Papier wird zusätzlich ver -
wirbelt und anschließend zu Papierballen verpresst, die für
die Produktion von hochwertigem Recyclingbüropapier
erneut zum Einsatz kommen.
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oben links: Für die Abholung von datenschutzwürdigem Material
werden MAMMUT-Lkws mit einem geschlossenen Sicherheitsaufbau
verwendet. Alle Fahrzeuge sind mit GPS-Systemen zur Ortung aus -
gestattet.
oben rechts: Im kameraüberwachten Sicherheitsbereich werden die
vertraulichen Dokumente direkt vom Sicherheitsbehälter über eine
Hub-Kipp-Vorrichtung in die Schredderanlage gekippt, wo sie gemäß
DIN 66399 bis hin zur Schutzklasse 3 vernichtet werden.
rechts: Das restliche Material wird zu Papierballen verpresst, die für
die regionale Produktion von Recyclingbüropapier erneut zum Einsatz
kommen.
mit Melosch und MAMMUT am Standort Pinneberg
Für die datenschutzkonforme Vernichtung von Festplatten,
USB-Sticks oder Scheckkarten steht zusätzlich ein spezieller
Hochleistungsschredder zur Verfügung, der Speichermedien
physisch zerstört. Das verbleibende Material wird ebenfalls dem
Recyclingprozess zugeführt. MAMMUT Aktenvernichtung bietet
herausragende Branchenkompetenz zu fairen Konditionen.
Information
KG Ludwig Melosch Vertriebs-GmbH & Co.
Gründungsjahr: 1907
Mitarbeiter (in Pinneberg): 15
Niederlassungen: Pinneberg, Ahrensburg, Hamburg, Uelzen, Erfurt, Leipzig, Köln und Berlin
Leistungsspektrum: Altpapier- und Kunststoffentsorgung, Handel von Alt- und Neupapier sowie weiteren Stoffströmen,
Ent sorgungskonzepte und Kommunale Dienste
Zertifizierungen: Entsorgungsfachbetrieb und Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2008
MAMMUT Dokumentenservice GmbH & Co. KG
Gründungsjahr: 2009
Mitarbeiter (in Pinneberg): 5
Niederlassungen: Pinneberg und Ahrensburg
Leistungsspektrum: Akten- und Datenträgervernichtung, Aktenarchivierung und Digitalisierung, Entsorgung rund ums Büro
Zertifizierungen: Entsorgungsfachbetrieb, Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2008 und Prüfungszeugnis nach
DIN 66399-2:2012-10
www.melosch.de / www.mammut-hamburg.de
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
IfI.technology Gesellschaft für Handel, Fertigung & Montage mbH
IfI.technology GmbH ist ein leistungsstarker Anbieter von intelligenten
Lösungen für den Flüssigkeitsumschlag. 1963 als
klassisches Ingenieurbüro gegründet, gehören wir heute als
mittelständisches Unternehmen zu den Marktführern unserer
Branche.
Als modernes Planungs- und Konstruktionsbüro mit angeschlossenem
Fertigungsbetrieb und Serviceabteilung haben
wir uns durch kompetente Engineering-Leistungen und kundenoptimierte,
zuverlässige Spezialprodukte national und
international einen Namen erworben.
Unsere Produkte und Lösungen kommen schwerpunktmäßig
in der Mineralölindustrie und in der chemischen Industrie
zum Einsatz. Zu unseren Kunden zählen weltweit renommierte
Unternehmen, die höchste Anforderungen an die Leistungs -
fähigkeit und Sicherheit ihrer Anlagen und an die ausfüh -
renden Unternehmen stellen.
Das Unternehmen bietet Fachkompetenz in der Grundlagen-,
Behörden- und Ausführungsplanung bis hin zur Herstellung,
Montage und Wartung kundenspezifischer Anlagen und
Geräte speziell im Bereich der Lagerung und des Umschlages
wasser gefährdender und brennbarer Flüssig keiten sowie für
Industrienanlagen im Allgemeinen.
Für die Planung und Durchführung der Projekte ist fundiertes
Fachwissen in allen projekt relevanten Bereichen vorhanden.
Insbesondere die sich fortlaufend weiterentwickelnden Vorschriften,
Verordnungen und Ge setze – wie zum Beispiel aus
den Fachgebieten des Arbeits-, Umwelt- und des Explosionsschutzes
sowie der Eichtechnik – bedeuten für die Mit arbeiter
des Unternehmens ein hohes Maß an Flexibilität und Lern -
bereitschaft.
Bekannt geworden sind wir insbesondere durch den Bau von
Industrieanlagen in werkstattfertiger Kompaktbauweise, die
wir nach den individuellen Anforderungen des Kunden herstellen.
Mit unserem Know-how und unserer Erfahrung haben
wir den Einsatz solcher Anlagen auf dem Weltmarkt stark
vorangetrieben und wegweisend mitgestaltet.
Das Produktportfolio reicht unter anderem von Betankungsanlagen
für Helikopter und Tenderboote über Astern Refue -
ling Systems und hydraulisch verfahrbare Schiffszugänge bis
hin zu automatischen Kupplungssystemen sowie Gaspendelund
Produktionsschlauchtrommeln.
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Helikopter-Betankungsanlage
Experte für den Umschlag brennbarer Flüssigkeiten
Wir entwickeln und konstruieren hochwertige Produkte und
Leistungen nach zertifizierten Qualitätsstandards. Grundlage
ist unser im Jahr 1996 implementiertes Qualitätsmanagementsystem
nach ISO 9001:2008. Die Einhaltung der darin
festgelegten Standards wird regelmäßig durch den DNV GL
auditiert und verifiziert. Bevor ein Produkt unser Haus verlässt,
unterziehen wir es Eingangs-, Zwischen- und Endprüfungen.
Falls erforderlich oder vereinbart, nehmen wir Funktionsprüfungen
vor oder lassen von Vorlieferanten bzw. von unabhängigen
Sachverständigen Abnahmeprüfungen durchführen.
Unsere Zulieferer und Unterlieferanten wählen wir anhand
strenger Qualitätskriterien sorgfältig aus. Auch sie werden im
Rahmen unseres Qualitätsmanagementsystems regelmäßig
überprüft.
Information
Gründungsjahr: 1963; Mitarbeiter: 21
Leistungsspektrum: Dienstleistungen im Bereich Planung, Entwicklung und Konstruktion von Anlagen, Maschinen und Geräten;
Herstellung und Service für verfahrens- und eichtech nische Systeme; Planung sowie Um- und Neubauten von Sterilgut -
versorgungs betrieben für die sterile Aufbereitung medizinischer Instru mente; Planungsleistungen für Tanklager und Raffinerien
sowie für Industrieanlagen
Produkte: Betankungsanlagen für Helikopter und Tenderboote zur Installation auf Schiffen (sowohl im Marine- als auch im Yachtbereich)
und Seeplattformen; Astern Refueling Systems (Marine); hydraulisch verfahrbare Schiffszugänge; automatische Kupplungssysteme;
Gaspendel- und Produktionsschlauchtrommeln; Verladeanlagen für Flüssigkeiten; Pumpenstationen; Absturz -
sicherungen; Dosiereinrichtungen zur Verbesserung von Kraftstoff und Flug treibstoff durch Hinzu fügen von Addi tiven, biogenen
Stoffen sowie zur Einfärbung von Heizöl; Armaturen; SPS-Programmierung; Automatisierungs systeme, Visualisierungs systeme
www.ifi-technology.de
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72
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
IWP Ingenieure, Schaller · Warnke ·
Peters · Partnerschaft mbB
Als spezialisierter Dienstleister mit Ingenieuren für Energieund
Versorgungstechnik und zertifizierten Energieberatern
beraten, unterstützen und begleiten wir unsere Kunden im
gesamten Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung. Der
Umfang unserer Beratungsleistungen umfasst alle Planungsaufgaben
nach den Leistungsphasen der HOAI.
Wir arbeiten in dem Bewusstsein, dass das persönliche Mit -
einander bei uns im Team sowie mit unseren Auftraggebern
entscheidend für das gute Gelingen unserer Leistung ist.
Hinter jedem unserer Referenzprojekte steht ein funktionierendes
Projektteam, das in allen Planungsphasen dem Auftraggeber
beratend zur Seite steht.
Information
Lassen Sie sich nicht nur von den Kompetenzen unserer Mitarbeiter überzeugen,
sondern auch von unserer gelebten Unternehmenskultur.
Sitz: Elmshorn, Ramskamp 70; Gründungsjahr: 1980
Mitarbeiter: 26; Leistungsspektrum: Technische Gebäudeausrüstung, Energiekonzepte, Sicherheitstechnik und Brandschutz,
sonstige Leistungen wie zum Beispiel technische Projektsteuerung, technische Bestandsaufnahmen mit Anlagenbewertungen,
Durchführung Energieaudits und Energieberatung im Mittelstand
www.iwp-ingenieure.de
Butzlaff Tewes
Architekten + Ingenieure GmbH
Das inhabergeführte Architektur- und Ingenieurbüro bietet
die ideale Kombination aus technischer und gestalterischer
Kompetenz. Die Integrierte Planung, das heißt eine frühzeitige
Bearbeitung von Architektur, Wärmeschutz, Statik und Haustechnik,
ermöglicht nachhaltiges Bauen mit Vorteilen in puncto
Kosten und Bauzeit. Das breit aufgestellte Team beherrscht
vielfältige Planungsleistungen und Gebäudetypen sowohl im
Neubau als auch im Bestand: Von Schulen, Feuerwachen und
hochwertigem Wohnungsbau bis zu Gewerbe- und Industriebau
bietet das Büro reichhaltige Erfahrungen. Zu den Kunden
zählen Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen in
Schleswig-Holstein und Hamburg.
Information
Im Büro Butzlaff Tewes sind insgesamt 19 Mitarbeiter als Architekten,
Bauingenieure, Fachingenieure und technische Mitarbeiter tätig.
Gründungsjahr: 1997; Mitarbeiter: 19; Standort: Brande-Hörnerkirchen und Wasserturm Uetersen
Leistungsspektrum: Planungsbüro für Architektur, Wärmeschutz-, Brandschutz- und Tragwerksplanung sowie
Technische Gebäudeausrüstung
www.butzlafftewes.de
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Gemeinde Halstenbek: Erschließung Ostereschweg
Stadt Ahrensburg: Erschließung B-Plan Nr. 92 – Erlenhof
d+p ■ dänekamp und partner Beratende Ingenieure VBI
Planung bis ins Detail ist das oberste Prinzip von d+p dänekamp
und partner Beratende Ingenieure VBI. Offenheit, persönliches
Engagement und das neueste Fachwissen, kombiniert mit dem
Know-how einer fast siebzigjährigen Büro entwicklung sind
weitere Faktoren, die das Wesen des Pinne berger Unternehmens
bestimmen.
Mit inzwischen rund vierzig Mitarbeitern sind alle Büros an den
Standorten Heikendorf, Pinneberg, Ludwigslust, Radeberg
und München sowohl regional als auch überregional tätig und
stehen in engem Kontakt miteinander. Der Einsatz modernster
Technik ermöglicht den kontinuierlichen Austausch von Informationen
und Erfahrungen sowie bei Bedarf eine gemeinsame
und übergreifende Projektbearbeitung.
Jeder der Mitarbeiter ist ein Spezialist auf einem oder mehreren
Gebieten. Um die Abwicklung von Projekten aus einer
Hand zu gewährleisten, hat das Team engen Kontakt zu unterschiedlichen
Partnerbüros wie etwa Architekten, Statikern,
Landschaftsplanern und Vermessungsbüros, mit denen es im
Bedarfsfall Arbeitsgemeinschaften bildet.
Unsere hohen Standards, die erprobten Prozesse sowie die
Leistungsfähigkeit unseres Unternehmens garantieren Ihnen
eine umfassende Betreuung in allen Phasen der Projekt -
abwicklung.
d+p dänekamp und partner bietet individuelle, unabhängige
Beratung, maßgeschneiderte Lösungen in jeder Planungsphase
und Projektbetreuung u.a. in folgenden Leistungs -
bereichen: Erschließungsplanung, Freianlagenplanung, GIS-
Anwendungen, Infrastrukturplanung, Ingenieurbauwerke,
Kanalkataster, Kanalsanierung, Verkehrsplanung, Verkehrs -
untersuchung und Wasserwirtschaft.
Information
Gründungsjahr: 1948; Mitarbeiter: 42
Standorte: Pinneberg, Radeberg, Ludwigslust, München, Heikendorf
Leistungsspektrum: Erschließungsplanung, Freianlagenplanung, GIS-Anwendungen, Infrastrukturplanung, Kanalkataster, Kanalsanierung,
Verkehrsplanung, Verkehrsuntersuchung, Wasserwirtschaft
www.daenekamp.de
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74
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
GRS Reimer Architekten GmbH
GRS Architekten blickt auf über 45 Jahre Planungserfahrung
zurück. 1971 von Rolf Reimer gegründet, sitzt unser Architekturbüro
in Elmshorn. Mit einem weiteren Standort in Hamburg
agieren wir mit Schwerpunkt in der Hansestadt und im norddeutschen
Raum. Das Leistungsspektrum umfasst Bauten in
den Bereichen Wohnen und Arbeiten sowie Handel, Gewerbe
und Bildung. GRS plant für private und öffentliche Bauherren
Gebäude in allen Leistungsphasen und Größenordnungen.
Wir haben Erfahrung mit den komplexen Aufgabenstellungen
beim Bauen im Bestand und unter denkmalpflegerischen
Aspekten.
Neben Entwurf und Planung rundet die Bauleitung unsere
umfassende Kompetenz ab. 40 Mitarbeiter unter der Leitung
von Helge Reimer und Thomas Ritscher erarbeiten Architekturlösungen,
die ökonomische, ökologische und ästhetische
Gesichtspunkte gleichermaßen berücksichtigen. Wir bilden uns
regelmäßig weiter und sind technisch auf dem aktuellen Stand.
Bauherren profitieren von professionellen Planungsstrukturen.
Von Beginn an zeichnen für jedes Projekt ein Projektpartner
sowie ein Projektleiter verantwortlich, die sich je nach Planungsphase
bedarfsgerecht ein Team zusammenstellen.
Sie kommunizieren, informieren und dokumentieren. Das
garantiert Transparenz und eine Rückkopplung der Erkenntnisse
des aktuellen Projektstands von GRS zum Auftraggeber
und vice versa während der gesamten Planungs- und Bauphase.
Informationen und Erfahrungen aller Projekte werden
zudem in wöchentlichen internen Planungsrunden kontinuierlich
ausgetauscht und evaluiert.
Information
Gründungsjahr: 1971; Mitarbeiter: 40; Leistungsspektrum: Projektentwicklung: Analyse von Grundstücken und Immobilien,
Beratung bei Immobilien/Grundstückskauf (Technische Due Dilligence), Beratung bei der Vermarktung von Immobilien und
Grundstücken in enger Zusammenarbeit mit Maklern und Eigentümern; Objektplanung: Planung in allen Leistungsphasen
gemäß HOAI; Generalplanung: Übernahme ganzheitlicher Planungsprozesse
www.grs-architekten.de
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Seapack – Perfect Packaging. Safe Shipping.
Die Seapack Verpackung und Transport GmbH ist seit 1994
erfolgreich für ihre Kunden im norddeutschen Raum tätig.
Unser Unternehmen ist auf die Fertigung von Verpackungen
sowie Dienstleistungen rund um die Warenlogistik spezia -
lisiert.
Ob Standardverpackungen oder individuelle Lösung, die
Unversehrtheit Ihres Produktes hat stets oberste Priorität –
getreu unserem Motto: Perfect Packaging. Safe Shipping.
Dieses gilt für Lagerung, Kommissionierung, Konfektionierung,
Verpackung, Verladung oder Transport. Von der Kleinstverpackung
bis hin zum Großprojekt, ob als Inlandslieferung
oder weltweit, per Kurier, Land-, See- oder Luftfracht – unser
erfahrenes Team kennt sich in der globalen Warenlogistik aus
und kümmert sich um eine zuverlässige, sichere logistische
Abwicklung Ihrer Aufträge. Denn bei uns zählt das Motto: Die
richtige Ware zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Von Paletten über Verschläge und Kisten bis zu Gestellen: Die
Fertigung unserer individuellen Holzverpackungen findet direkt
auf unserem Firmengelände statt.
Hier ist auch unser hochmodernes, automatisches Kleinteil -
lager im Einsatz (siehe Foto oben rechts): Ein softwarege
steuerter, batteriebetriebener Roboter fährt in Sekundenschnelle
über die Boxenreihen, um die für den jeweiligen Auftrag
benötigten Boxen zusammenzustellen und herauszu -
geben.
Innovationen wie das automatische Kleinteillager tragen
dazu bei, dass sich Seapack auch in Zukunft als erstklassiger
Logistik-Partner am Markt positionieren wird.
Information
Gründungsjahr: 1994; Mitarbeiter: rund 50
Leistungsspektrum: Service: Beratung, Planung, Dokumentation von Transportlösungen; Lagerung, Kommissionierung, Konfektionierung;
Fertigung von Paletten, Verschlägen, Kisten, Gestellen und Transportsätteln; Kartonverpackung, Seemäßige Kistenverpackung,
Transportschlittenverpackung für Container; Organisation von Transporten aller Art, Erstellung der Transportdokumente;
Verladung der Sendungen auf Lkws in Container, Flat-Racks inkl. Ladungssicherung
www.seapack.de
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76
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Eckpfeiler der Wirtschaft –
die Mischung macht’s
Dr. Paul Raab
Die Wirtschaft im Kreis Pinneberg ist vielfältig.
Der Grund für diese Vielfalt ist schon in der
Geschichte zu finden. Man kann an der Unter -
elbe sehr gut nachvollziehen, wie aus einer
überwiegend landwirtschaftlich geprägten
Region ein Standort für Hochtechnologie
wurde. Noch um 1925 gewannen über die
Hälfte der Erwerbstätigen im Kreis Pinneberg
ihren Unterhalt direkt oder indirekt über die
Landwirtschaft. Die hiesigen Baumschul -
erzeugnisse hatten damals schon Weltruf.
Neben der Landwirtschaft entstand eine
prosperierende Industrie, die die landwirtschaftlichen
Produkte verarbeitete, vor allem
Leder und Lebensmittel. Diese Industrie -
betriebe wiederum brauchten Maschinen,
weshalb sich Maschinenbau und Metallgießerei
entwickelten. Die günstige Lage der
Region an der Elbe und deren Nebenflüssen
führte zur Ansiedlung größerer Betriebe, die
den Wasserweg zum Transport umfangreicher
Warenmengen nutzten, zum Beispiel Mühlen
oder Papierproduzenten. Einige damals gegründete
Unternehmen bestehen noch heute.
Prägend für die Region waren und sind also
nicht wenige Großunternehmen wie in
anderen Regionen Deutschlands, sondern
vielmehr kleine und mittelständische Betriebe.
Die Bandbreite der Tätigkeitsfelder
ist über die Zeit erheblich größer geworden.
Neben der Nahrungs- und Genussmittel -
industrie, der Metallverarbeitung und dem
Maschinenbau stehen Unternehmen der
Medizintechnik und Pharmazie sowie der
Papier- und der Kunststoffverarbeitung. Starke
Spezialisierungen führen nicht selten zur
Marktführerschaft in der jeweiligen Branche.
Rund 25 Unternehmen im Kreis Pinneberg
haben mit mindestens einem ihrer Produkte
einen Weltmarktanteil von mehr als 50 Prozent.
Den Absatz der Produkte aus der Region befördern
zahlreiche Unternehmen des Großund
Außenhandels, die zusammen mit Dienstleistern,
darunter Logistiker, die regionale
Wirtschaftsstruktur vervollständigen. Eine
gute Entwicklung nimmt auch der Tourismus.
Die Zahl der Tagestouristen, aber auch der
Übernachtungsgäste, nimmt stetig zu. Viele
Geschäftsreisende mit Terminen in Hamburg
genießen eine ruhige Nacht nahe der Großstadt.
Das Konzept Helgolands, mehr auf
Übernachtungsgäste zu setzen, scheint aufzugehen.
Die Zahl der jährlichen Übernachtungen
liegt bei rund 350 000. Im Einzelhandel
zeigen sich erste Ansätze einer Wende:
Einzelne Online-Händler haben Ladengeschäfte
eröffnet und schaffen damit ein neues Bild in
den Innenstädten.
Diese Vielfalt führt zu einer bemerkenswerten
Verflechtung der Unternehmen, die kennzeichnend
ist für das stetige Zusammenwachsen
der gesamten Region an der Unterelbe. |
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Die optimale Verkehrsanbindung
des Kreises Pinneberg ist ein wich tiger
Standortfaktor für Unternehmen.
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Feldmuehle Uetersen GmbH
Die Feldmuehle entwickelt und produziert hochwertige weiße
Papiere für Etiketten, Verpackungen und grafische Erzeugnisse.
Mit mehr als 400 Mitarbeitern und einer Produktions -
kapazität von circa 250 000 Tonnen pro Jahr zählt der Papierhersteller
zu den größten Industriebetrieben Schleswig-
Holsteins.
Die Feldmuehle Uetersen GmbH ist ein junges Unternehmen,
das nach langjähriger Konzernzugehörigkeit seit 2015 erfolgreich
eigene Wege beschreitet. Zugleich blickt man auf eine
lange Geschichte zurück: Denn die Papierherstellung hat am
Standort Uetersen eine über 100-jährige Tradition, die nun
unter dem früheren Namen Feldmuehle fortgeführt wird. Zu
den Kunden gehören heute die Etiketten- und Verpackungs -
industrie, Druckereien und Verlage, Markenartikler, Agenturen
und weiterverarbeitende Betriebe.
Für die Papierherstellung in Uetersen wird ausschließlich Zellstoff
genutzt, der aus nachhaltig bewirtschafteten Quellen
stammt. Das Unternehmen ist entsprechend der anspruchsvollen
FSC ® - und PEFC TM -Standards zertifiziert.
Hochwertige Papiere für internationale Märkte
Zu den Kernkompetenzen des Unternehmens zählt die Entwicklung
und Herstellung von Etikettenpapier, das den hohen
und komplexen Anforderungen von Verarbeitern, Marken -
artiklern und Verbrauchern gewachsen ist. In diesem Bereich
gehört Feldmuehle zu den führenden Anbietern: Ungefähr
jedes dritte Etikett auf Flaschen und Gläsern in Deutschland
wird auf Papier aus Uetersen gedruckt.
Die längste Tradition des Werkes ist die Herstellung von
Papieren für den Druck grafischer Erzeugnisse. Dabei setzt
man heute auf Papiere und Karton für höchste Ansprüche an
eine originalgetreue Bildwiedergabe. Diese kommen bei vielfältigen
Anwendungen wie Bild- und Kunstbänden, Katalogen,
Zeitschriften, Beilagen, Broschüren, Postkarten, Eintrittskarten
und Faltschachteln zum Einsatz. Der Fokus liegt auf hoch -
weißen Premiumprodukten für besonders brillante Druck -
ergebnisse.
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Die Papierfabrik Feldmuehle in Uetersen: Hochwertige Etiketten-,
Verpackungs- und grafische Papiere werden hier für den deutschen und
internationalen Markt hergestellt.
Auch im Segment der Verpackungspapiere hat sich das
Unternehmen in den vergangenen Jahren einen Namen
gemacht. Die flexiblen Verpackungspapiere werden unter
anderem bei vielen Anwendungen für Lebensmittel genutzt:
Einschlag papier von Schokoladen, Banderolen von Joghurt -
bechern, Umverpackungen von Teebeuteln und Kaffee. Zum
Portfolio gehören zudem hochwertige Liner zur Kaschierung
von Wellpappe, zum Beispiel für verkaufsstarke Verpackungen
und Displays.
Neue Entwicklungen von Feldmuehle
Die Entwicklungsstärke bei Feldmuehle sorgt dafür, dass das
Unternehmen auch individuelle Kundenwünsche erfüllen kann
und gestiegenen Ansprüchen, zum Beispiel der Lebensmittelindustrie,
durch Spezialpapiere gerecht werden kann: Zu den
neuen Entwicklungen zählen Papiere mit Mineralölbarriere
zum wirksamen Schutz des verpackten Gutes vor Konta mina -
tion mit Mineralölen zum Beispiel aus altpapierhaltigen
Umver packungen. Diese werden von Markenartiklern bereits
erfolgreich für Verpackungen von Lebensmitteln eingesetzt.
Information
Gründungsjahr: 2015 (1904)
Mitarbeiter: über 400
Leistungsspektrum: Produktion und Entwicklung von hochwertigen weißen gestrichenen Papieren
Produkte: Etikettenpapiere, flexible Verpackungspapiere und Liner, Bilderdruckpapiere und Zellstoffkarton
www.feldmuehle-uetersen.com
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Die JENOPTIK Advanced Systems GmbH
oben: Am Standort Wedel werden auf mehr als 15 000 Quadratmetern
Produktions- und Lagerfläche mechatronische Produkte für zivile und
militärische Märkte produziert.
links: Unterschiedliche Angebote unterstützen Mitarbeiter/-innen bei der
Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Die JENOPTIK Advanced Systems GmbH gehört zum Segment
Defense & Civil Systems (DCS) der JENOPTIK AG und
beschäftigt am Standort Wedel rund 450 Mitarbeiter sowie
35 Auszubildende. Weitere deutsche Organisationseinheiten
befinden sich in Göschwitz bei Jena, Altenstadt und Essen.
Das Segment entwickelt, produziert und vertreibt mecha -
tronische und sensorische Produkte für zivile und militärische
Märkte. Definierte Kompetenzfelder sind Energiesysteme,
optische Sensorsysteme, Stabilisierungssysteme, Luftfahrt -
systeme sowie Radome & Composites. Ein leistungsfähiger
Kundendienst rundet das Portfolio ab. Insgesamt arbeiten
880 Mitarbeiter/-innen für den Erfolg des Segments.
In Wedel sind die Einheiten Aviation, Energy & Drive sowie der
Kundendienst beheimatet. Das Unternehmen unterstützt die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Seit 2012 besteht eine
Kooperation mit der Fröbel Kita in Wedel, die 2017 auch auf
die Fröbeleinrichtungen in Hamburg ausgeweitet wurde. Weiterhin
wird über eine Kooperation mit famPLUS eine Fachberatung
und Vermittlung individueller Lösungen für eine bessere
Vereinbarkeit von Familie und Beruf angeboten. Auch sozial
steht das Engagement für Familien im Fokus. Das Segment
spendet regelmäßig an den Verein Familienhafen, einem ambulanten
Kinderhospizdienst.
Als Spezialist der Luftfahrtzulieferindustrie blickt die Einheit
Aviation in Wedel auf eine über vierzigjährige Tradition in der
Windenproduktion. Im März 2017 stellte das Aviation-Team
einen designprämierten, neuen Prototyp der zivilen Rettungswinde
„SkyHoist 800“ vor. Jenoptik ist ein global agierender
integrierter Photonik-Konzern mit Präsenz in über 80 Ländern.
Der Hauptsitz befindet sich in Jena.
Information
Mitarbeiter: weltweit 880, in Wedel 450 und 35 Auszubildende (gewerbliche und kaufmännische Berufe sowie duales Studium)
Produkte: elektrische Energieversorgungssysteme (Aggregate, Generatoren, Rotat ions umformer und Leistungselektroniken), elektromechanische
Antriebs- und Stabilisierungssysteme (Elektromotoren, Richtantriebe und Sensorplattformen), Luftfahrtsysteme
(Heiz- und Liftsysteme, Rettungswinden und Radome), elektrooptische Sensoren (Laser-Entfernungsmesser, Infrarotkameras
und Aufklärungsgeräte); Standorte: Deutschland, China, Korea, Japan, Singapur, USA
www.jenoptik.com
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Yamaha Music Europe GmbH – Live it up, share the fun
Yamaha ist einer der weltweit führenden Hersteller von
Musikinstrumenten und Hi-Fi-Komponenten. Am Standort
in Rellingen (nordwestlich von Hamburg) befindet sich das
euro päische Headquarter. Mit europaweit etwa 800 Mitar -
beitern vertreibt das Unternehmen die Yamaha-Produkte im
gesamten europäischen Wirtschaftsraum.
Zahlreiche Innovationen aus dem Hause Yamaha haben die
Musikbranche nachhaltig verändert – so zum Beispiel die
Silent-Technologie. Dank ihr können Klavier, Gitarre, Violine,
Cello oder Trompete über Kopfhörer nahezu lautlos ohne
Störung der Nachbarn gespielt werden. Mittlerweile sind
35 Prozent aller verkauften Klaviere bei Yamaha Silent-Instrumente.
Wegweisend ist auch das Disklavier, das vollkommen
neue Möglichkeiten für die Musikpädagogik und -rezeption
sowie fürs Entertainment eröffnet: Beim Spiel werden alle
ausgelösten Tasten-, Hämmer- und Pedalbewegungen digital
aufgezeichnet und können auf Knopfdruck wiedergegeben
werden.
Es gibt heute kein Unternehmen, dessen musikalisches Sor -
timent so breit gefächert ist wie das von Yamaha. Zum Angebot
zählen vom Flügel über das Klavier bis hin zum Digitalpiano
und weiter über Entertainer-Keyboards und Synthesizer
nahezu alle Tasteninstrumente. Auch Orchester- und Blas -
instrumente stehen ebenso auf dem Programm wie Band -
instrumente (Gitarre, Bass, Schlagzeug). Abgerundet wird
das Spektrum durch Pro-Audio-Produkte – also Endstufen,
Mischpulte und Klangprozessoren – sowie Heimkino- und
Hi-Fi- Produkte.
Information
Gründungsjahr: 1887; Mitarbeiter: europaweit etwa 800
Produktsortiment: Klaviere, Flügel und Digitalpianos, Keyboards und Synthesizer, Gitarren und Bassgitarren, Drums
Blech- und Holzblasinstrumente, Streichinstrumente, Konzertperkussion, Marching-Instrumente, Musikproduk tions-Tools,
elektronische Unterhaltungsinstrumente, Audio und Video, Professional Audio, Kopfhörer, Apps
de.yamaha.com
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
SMB International und MBA Instruments: Planung, Konstruktion und
Herstellung sowie weltweiter Vertrieb und Service von hochkomplexem
Anlagenbau und robuster Füllstandmesstechnik
SMB Group
Zwei Marken – eine Idee: Die SMB Group ist mit SMB
International und MBA Instruments eine führende Unternehmensgruppe
im Bereich „Material Handling“. SMB International
entwickelt und fertigt komplexe Beladesysteme, Abfüll anlagen,
Palettierer, Fördertechnik, vollautomatische Lager systeme
sowie Schiffsbeladeanlagen, während MBA Instruments
innovative Messtechnik für Füllstand und Leitfähigkeit bereitstellt.
Das weltweite Vertriebsnetz und die Zusammenarbeit mit inter -
nationalen Partnern reicht weit über Europa hinaus. Regionalschwerpunkte
liegen mit Bangladesch und Indien unter anderem
in Asien. In Südamerika steht Brasilien im Fokus; in
Europa sind es Polen, Bulgarien, die Ukraine und Tschechien.
Das Angebot von SMB und MBA wird in über 40 Ländern
vertrieben – so können Produktspezifikationen sehr schnell
der regionalen Nachfrage entsprechend festgelegt werden.
Die SMB Group hat sich bewusst für eine hohe Fertigungstiefe
am Standort Quickborn entschieden. Durch die Eigen -
konstruktion und -produktion mechanischer und elektrischer
Baugruppen können Kundenwünsche schnell, gezielt und
mit gleichbleibend hoher Qualität realisiert werden. Schon
seit 1974 entwickelt SMB Förderanlagen; die ersten SMB
Kompaktlager wurden 2003 produziert. Durch die Unter -
nehmensgründung der MBA Instruments GmbH im Jahr
2008 erweiterte sich das Angebot der SMB Group um die
Füllstandmesstechnik. 2017 erfolgte mit Gründung der SMB
Service GmbH ganz aktuell ein Ausbau des Angebots rund
um Wartung und Reparatur komplexer Industriesysteme.
Information
Gründungsjahr SMB International: 1973; Gründungsjahr MBA Instruments: 2008
Mitarbeiter SMB Group: 104
Leistungsspektrum: Material Handling mit den Schwerpunkten Sondermaschinenbau, Beladesysteme, Förder- und Lagertechnik
sowie Füllstand- und Leitfähigkeitsmessung
www.smb-group.de
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Peter Kölln GmbH & Co. KGaA
„Für bessere Ernährung. Seit 1820“ – diesem Anspruch fühlt
sich die Peter Kölln GmbH & Co. KGaA in besonderer Weise
verpflichtet.
Die Wurzeln des unternehmerischen Engagements reichen
zurück bis ins Jahr 1795, als Hans Hinrich Kölln eine kleine,
pferdegetriebene Grützmühle baute und die von Elmshorn
nach Grönland auslaufenden Seefahrer mit Schiffszwieback
versorgte. Neben dem Getreidehandel wurde in den folgenden
Jahren die Verarbeitung des Hafers immer wichtiger,
sodass heute Hafervollkorn-Erzeugnisse in großer Vielfalt ein
ebenso klassisches wie innovatives Produktsortiment bilden.
Mit den 1938 als Warenzeichen eingetragenen „Blütenzarten
Köllnflocken“ in der blau-blauen Packung schuf Peter Kölln
eine der bekanntesten deutschen Markenikonen.
Sie sind bis heute ein Synonym für qualitativ hochwertige
Haferflocken. Daneben wurden Müslis und traditionelle Cere -
alien, aber auch Haferspezialitäten wie Schmelzflocken ® ,
Kleieflocken und Instantflocken entwickelt. Zu den jüngsten
Pro duktinnovationen gehören die Zarten Köllnflocken glutenfrei
sowie Müsli-Riegel in fünf verschiedenen Geschmacks -
richtungen.
Im Jahr 2004 erwarb Kölln die Marken Biskin ® , Palmin ® , Livio ®
und Becht’s ® ; außerdem wurden Pomps ® Kindergrieß und als
Lizenzmarke Edelweiss ® Milchzucker in das Produktportfolio
aufgenommen. Diese Diversifizierungsstrategie wurde 2014
mit dem Kauf der Marke Mazola ® fortgesetzt.
Das Unternehmen ist bis heute in Familienbesitz und wird von
Dr. Christian von Boetticher geführt.
Information
Gründungsjahr: 1820
Mitarbeiter: 365
Leistungsspektrum: Nährmittel der Marken Kölln, Biskin ® , Livio ® , Mazola ® , Palmin ® , Becht’s ® , Pomps ® und Edelweiss ®
www.koelln.com
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
oben: Das HansSchütt-Team am Standort in Halstenbek. Viele Mit -
arbeiter sind seit über 15 Jahren dabei und deren Erfahrungsschatz
die Stützpfeiler des langjährigen Erfolges des Unternehmens.
links: Der Maschinenpark, der für die Verarbeitung der Kunstdärme benötigt
wird, besteht ausschließlich aus Sonderanfertigungen und Eigenbauten.
Die Automation der Prozesse ist zwar relativ hoch, jedoch ohne
die Erfahrung und das geschulte Auge der Mitarbeiter geht es nicht.
HansSchütt e.K. – Fachhändler für Kunstdärme und flexible Folien
Das Unternehmen HansSchütt in Halstenbek ist aufgrund
seiner Spezialisierung als Weiter ver arbeiter bundesweit der
größte Händler auf dem Markt für Wursthüllen sowie Wurst -
hüllen konfekt ionierung und führt das komplette Sortiment
aller auf dem Weltmarkt relevanten Wursthüllen.
Eine besondere Stärke des Unternehmens ist die konsequente
Kundenorientierung: HansSchütt setzt jeden Kundenwunsch
schneller und flexibler um als jeder andere Hersteller.
Mit einem Neubau hat das Unternehmen seine Lager- und
Produktionskapazitäten erheblich vergrößert und hält nun rund
2,5 Mio. Meter unbedrucktes und bedrucktes Rohmaterial zur
Weiterverarbeitung und Veredelung vor.
Täglich werden in Halstenbek zwischen 200 000 und 250000
Meter Wurst hüllen konfektioniert und weltweit versandt.
Damit gehört HansSchütt zu den führenden Anbietern in
Europa.
Der Unternehmenserfolg ist nicht zuletzt zurückzuführen auf
die jahrzehntelange Erfahrung und Marktkenntnisse, mit denen
HansSchütt Kunden in der ganzen Welt überzeugt.
Als In-Verkehr -Bringer von Primärverpackungen für die Lebens -
mittel industrie muss sich auch die Firma HansSchütt den
stetig steigenden Anforderungen bezüglich der Hygiene, Rück -
verfolgbarkeit und Dokumentation stellen. Daher wurde das
international anerkannte Management System BRC/IOP ein -
ge führt, welches zum wiederholten Male vom TÜV Nord mit
einem „A“ zertifiziert wurde.
Auch setzt sich das Unternehmen HansSchütt aktiv für den
schonenden Umgang mit den Ressourcen und für die Umwelt
ein: So werden der Großteil der anfallenden Verpackung
recycelt, auf dem Dach ist eine Fotovoltaikanlage montiert und
die Pkw-Fahrzeugflotte besteht komplett aus Elektro -
fahrzeugen.
Information
Gründungsjahr: 1932; Mitarbeiter: 25
Leistungsspektrum: Kunstdarm-Großhandel und -Konfektionierung; flexible Folien, Beutel und Tüten aus Polyethylen PE,
Polypropylen PP, Cellophan; Zubehör usw.
www.hans-schuett.de
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Betriebsleiter Mehmet Sarioglu und sein gut ausgebildetes Team arbeiten mit höchsten Qualitäts- und Hygienestandards.
Dimen GmbH: feinster Geschmack
Die Dimen GmbH mit Sitz in Quickborn, Kreis Pinneberg,
2006 gegründet, ist heute einer der größten Hersteller und
Lieferanten Norddeutschlands für feinste Döner-, Imbisswaren
und Fleischprodukte. Zusätzlich verfügt unser mittelständisches
Unternehmen über einen Abholmarkt.
Auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern werden Kalbfleischund
Hähnchen-Döner in höchster Qualität hergestellt. Unser
strenges Qualitätsmanagement und im Hygiene manage ment
der Einsatz von HACCP (Hazard Analytic Critical Control
Point) ermög lichen höchste Standards. Ein externes Hygiene -
institut und das ortsansässige Veterinäramt kontrollieren und
überwachen uns zudem fortlaufend.
Mit unseren Qualitätsprodukten (Dönerspieße, Fertigdöner,
Feinkost, Getränken und Verpackungen), jahrelanger Erfahrung
sowie zuverlässigem Service sind wir nicht nur als Lieferant,
sondern auch als qualifizierter Ansprechpartner in der Gastronomiebranche
gefragt.
Unser Geschäftsführer Nurali Erdogan arbeitet mit seinem
Team stets an der Verbesserung der Produkte und Herstellungsprozesse.
Mit unserem flächendeckenden Vertriebsnetz erreichen wir
Kunden in ganz Deutschland, Europa und Skandinavien.
Be liefert werden unter anderem Restaurants, Imbisse, Schul -
kantinen und Mensen.
Information
Gründungsjahr: 2006; Mitarbeiter: 52
Leistungsspektrum: einer der größten Hersteller und Lieferanten Norddeutschlands für feinste Döner-, Imbisswaren und
Fleischprodukte, zertifiziert
Produkte: Convenience-Produkte, Feinkost, Trocken- und Tiefkühlprodukte, Verpackungsmaterial, Getränke
Abholmarkt: Fertig-Döner (gegart), Feinkostartikel, Feinkostverpackung und Getränke
www.dimen-gmbh.de
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Sprühtrocknungsanlage im Lebensmittelwerk
rechts: firmeneigene Qualitätskontrolle/Labor
PANINKRET chem.-pharm. Werk GmbH
PANINKRET chem.-pharm. Werk GmbH ist ein Familienunternehmen,
das sich bereits seit der Gründung im Jahr 1947 auf tige Meierei wurde mit viel Engagement und Arbeitseinsatz zu
70 Jahre enorm verändert und ist stetig gewachsen. Die eins-
die Extraktion und Veredelung von tierischen und pflanzlichen einem modernen Produktionsunternehmen weiterentwickelt.
Rohstoffen spezialisiert und sich auf diesem Sektor weltweit Der Produktionsstandort ist von ursprünglich einem Werk um
einen Namen gemacht hat.
ein weiteres für die Lebensmittelproduktion im Jahr 2011
Die Verarbeitung der Rohstoffe erfolgt unter hohen Qualitätsstandards
und mit speziell angewandten Verfahren, die es Produktionsstätte, die 2013 fertiggestellt wurde, bietet seither
erweitert worden. Die Investition in den Bau einer dritten
ermöglichen, die physiologische Zusammensetzung der ein - zusätzliche Kapazitäten.
gesetzten Rohstoffe zu erhalten. Die Produkte, die zumeist Durch die enge Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern
in Pulverform aber auch als Flüssigextrakte und Konzentrate konnten innovative Ideen in einzigartige Produkte einfließen.
sowie Pasten hergestellt werden, finden in den verschiedensten
Bereichen Verwendung. Insbesondere die Kosmetik-, mens hat einen außerordentlichen Stellenwert. So gelingt es
Auch die marktorientierte Forschung innerhalb des Unterneh-
Pharma-, Tierfutter- und die Nahrungsergänzungsmittel - immer wieder, neuartige Produkte in einem wettbewerbsträchtigen
Umfeld zu etablieren.
industrie zählen zu den etablierten Kunden. Darüber hinaus
werden Lohnverarbeitungen und Auftragsextraktionen von Die stetige Entwicklung und der wachsende Qualitätsanspruch
Produkten angeboten.
tragen dazu bei, dass kontinuierlich neue Arbeitsplätze ent -
Der Standort in Westerhorn hat sich während der letzten stehen, die überwiegend durch Nachwuchskräfte aus der
Region besetzt werden.
Information
Gründungsjahr: 1947; Mitarbeiter: 44
Leistungsspektrum: Extraktion, Sprühtrocknung, Vermahlung, Mischungen, Lohnherstellung, Entwicklung
www.paninkret.com
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medac – regional verankert, weltweit für Ärzte und Patienten tätig
Seit der Gründung 1970 in Hamburg widmet sich das Pharma -
unternehmen medac der Unterstützung von Ärzten und
Patienten bei der Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen.
Der Start erfolgte mit der Entwicklung von Krebs -
therapien. Dies ist nach wie vor einer der Eckpfeiler des
Pharmaunternehmens, das heute mit mehr als 1200 Mitar -
beitern in über 80 Ländern weltweit tätig ist.
Die medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH,
wie das Unternehmen mit vollem Namen heißt, ist stolz auf
ihren Ursprung. Heute entwickelt, produziert und vertreibt
medac neben Krebsmedikamenten ebenfalls Therapeutika
für Rheuma, Schuppenflechte und Harnwegserkrankungen.
Da für eine erfolgreiche Behandlung die richtige Diagnose
entscheidend ist, liegt ein weiterer Schwerpunkt in der
Entwicklung und Produktion diagnostischer Testsysteme. Mit
dem Hauptsitz in Wedel, dem Logistikzentrum in Tornesch und
Deutschland als Produktionsstandort, setzt medac zudem ein
klares regionales Standortbekenntnis.
Kein Patient ist wie der andere und dementsprechend unterschiedlich
sind die Krankheitsverläufe und Therapieanforderungen.
Neben der Herstellung etablierter Arzneimittel engagiert
sich medac daher in der Neu- und Weiterentwicklung bedarfsgerechter
Therapeutika. Ziel ist es, Betroffenen zunehmend
wegweisende Individualtherapien zu ermöglichen. So bietet
medac beispielsweise medizinische Nischenprodukte für
seltene Erkrankungen und spezielle Darreichungsformen von
Medikamenten an.
Information
Gründungsjahr: 1970; Mitarbeiter: ca. 1200 weltweit, davon 1100 in Wedel und Tornesch
Niederlassungen und Repräsentanzen: in über 80 Ländern weltweit
Leistungsspektrum: Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Therapeutika und Diagnostika
Erkrankungen, auf die sich medac unter anderem spezialisiert hat: Krebs- und Harnwegserkrankungen sowie Rheuma und
Schuppenflechte
www.medac.de
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Oelckers GmbH & Co. Vertriebs KG – Hygiene für Profis
Der Versorgungsspezialist Oelckers in Tornesch entwickelt
Lösungen für die professionelle Beschaffung von Ge- und
Verbrauchsmitteln. Industrie, Hotellerie, Gastronomie und
medizinische Einrichtungen in und um Hamburg werden von
Oelckers mit Produkten aus den Bereichen Reinigung, Hygiene,
Arbeitsschutz und Verpackung umfassend versorgt.
Seit 2014 befindet sich das Unternehmen am hochmodernen
Logistikstandort im WEP-Gewerbegebiet. „Dieser Standort
hat sich für uns als Großhändler bewährt, da wir die gesamte
Region in und um die Hansestadt Hamburg versorgen. Da ist
ein autobahnnaher Standort von großem Wert. Die über 90
Mitarbeiter, die überwiegend aus der Region kommen, freuen
sich über die modernen und optimal ausgestatteten Räumlichkeiten“,
erläutert Niederlassungsleiter Thomas Voß.
Im Jahr 1950 gründeten Helmut Wittrock und Helmut
Uhlenwinkel das erste Unternehmen Wittrock & Uhlenwinkel.
Den beiden Herren genügten für ihren erfolgreichen Geschäftsstart
zwei Fahrräder, ein Anhänger, ein Lagerraum
und ein Startkapital von je 1000 DM, um Seifen und Waschmittel
an den Mann zu bringen.
Mit Erfolg: Der Stammsitz in Bremen gilt heute als das Herz
der Unternehmensgruppe mit Betrieben in Niedersachsen,
Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Hamburg und
Thüringen. 90 Mitarbeiter betreuen von der Hansestadt aus
gewerbliche Kunden der Gastronomie, Hotellerie, Industrie
und medizinischer Einrichtungen. Wittrock & Uhlenwinkel war
eines der Gründungsmitglieder der igefa.
Information
Gründungsjahr: 1950; Mitarbeiter: über 90; Produktsortiment: Reinigungs-, Desinfektions- und Pflegemittel (für Oberflächen
und Gerätschaften als auch für den Körper), Wäscherei- und chemischer Reinigungsbedarf, Hygienepapiere, Reinigungsgeräte
und -zubehör, maschinelle Reinigung und Ersatzteile, Entsorgungshilfen, Verpackungen, Einwegprodukte und Gastranomiebedarf,
Verbrauchs- und Hilfsmittel des medizinischen Bedarfs, Arbeitsschutz/persönliche Schutzausrüstung, Büromaterialien
www.igefa.de
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Das Werksgelände der Nordmark Arzneimittel GmbH & Co. KG
Willkommen bei Nordmark
Nordmark ist ein international erfolgreicher und führender
Spezialist für die Entwicklung, Produktion und Vermarktung
von biologischen und biotechnologischen Wirkstoffen und
Arzneimitteln – mittelständisch und inhabergeführt. Gegründet
in Hamburg, wurde 1937 die erste Nordmark-Produktionsstätte
in Uetersen eröffnet, zu der ein weiterer Werksteil auf
der Moorreger Seite der Pinnau gehört.
Wir bieten unseren Kunden nicht nur hochwertige Produkte,
sondern auch pharmazeutische Dienstleistungen an: von der
Durch führung klinischer Studien über die Entwicklung und
Formulierung von Arzneimitteln bis zur Produktion und Qualitätskontrolle.
Auch in den zukunftsträchtigen Bereichen der Biotechnologie
und des Mikrobioms entwickelt Nordmark in Partnerschaften
innovative Wirkstoffe. Die Verbindung von Tradition
und Innovation machen uns dabei zu einem geschätzten
Partner.
Für den internationalen Markt produzieren wir das hochwirksame
Pankreatin, das auch den strengen arzneimittelrecht lichen Anforderungen
der Zulassungsbehörden (so u. a. der amerikanischen
FDA) genügt. Es wird eingesetzt bei Erkrankungen des Magen-
Darm-Traktes als Ersatz für fehlende Pankreasenzyme. Ein wei -
teres Nordmarkprodukt, das Enzym Kollagenase, wird bei der
Wund heilung zur Wiederherstellung von geschädigtem Körper -
gewebe eingesetzt. Nordmark ist außerdem mit einigen eigenen
Arzneimitteln im deutschen Markt aktiv. Eine Besonderheit ist unsere
Schlangenfarm: Aus dem Gift der Malaiischen Grubenotter
isolieren wir den Wirkstoff Ancrod, der die Blutgerinnung hemmt
und derzeit in eigener klinischer Studie in der Indikation Hörsturz
untersucht wird. Unser Erfolg basiert in außerordentlichem Maße
auf der Expertise und Innovationskraft unserer 500 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. Wir legen daher großen Wert auf Ausbildung
und Qualifikation – ab 2018 in elf Ausbildungsberufen.
Information
Gründungsjahr: 1927; Mitarbeiter: rund 500, ab 2018: 27 Auszubildende in 11 Ausbildungsberufen
Leistungsspektrum: Entwicklung, Produktion und Vermarktung von biologischen und biotechnologischen Wirkstoffen und
Arzneimitteln, klinische Studien
Produkte: Pankreatin, Kollagenase, Pankreatan ® , Enzynorm ® f und Thrombophob ®
www.nordmark-pharma.de
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Firmensitz in Elmshorn
Mehrgenerationenquartier Henry-Dunant-Ring in Elmshorn
Wohnungsbaugesellschaft m.b.H. Th. Semmelhaack
Seit über 35 Jahren steht der Name SEMMELHAACK für
hochwertigen Wohnungsbau und eine werterhaltende Objektbetreuung.
Der Stammsitz des inhabergeführten Unternehmens
ist in Elmshorn, eine Niederlassung befindet sich in
Potsdam. Das bundesweite Portfolio umfasst zurzeit rund
20 000 Wohnungen, über 40 Sozialimmobilien und zahlreiche
Handels- und Gewerbeimmobilien. Mit eigenen Projektentwicklungen
und einer professionellen Immobilienverwaltung
wird das Portfolio ständig erweitert. Einen der beiden Schwerpunkte
bildet der Geschosswohnungsbau. Moderne Grundrisse
und eine ökologische Bauweise nach neuesten energetischen
Standards prägen den Baustil des SEMMELHAACK Wohnungsunternehmens
seit Jahren. Der Fokus liegt darauf, allen Bevölkerungsgruppen
hochwer tigen, bezahlbaren Wohnraum
nach durchdachten Konzepten anzubieten.
Im Mittelpunkt steht außerdem der Bereich Sozialimmobilien,
insbesondere Altenpflegeeinrichtungen. Das Unternehmen
verfügt hier über eine mehr als 15-jährige Erfahrung. Dieses
fundierte Know-how spiegelt sich wider in modernen Einrichtungen
mit hoher Wohnqualität. Darüber hinaus sind seniorengerechte,
barrierefreie Wohnungen mit Service- und Betreu ungs -
angeboten entstanden.
Das SEMMELHAACK Wohnungsunter nehmen ist auch
über das Tochterunternehmen DSG Deutsche Seniorenstift
Gesellschaft als Betreiber von Altenpflege einrichtungen tätig.
Die DSG bietet Service-Wohnen, betreute Wohngemein -
schaften und stationäre Pflegezentren auf hohem Qualitäts -
niveau an.
Information
Gründungsjahr: 1978; Mitarbeiter: 220; Standorte: Elmshorn, Potsdam
Leistungsspektrum: hochwertiger Wohnungsbau für den eigenen Bestand (neueste energetische Standards),
Projektentwicklungen, professionelle Immobilienverwaltung, Objektbetreuung
Stiftung: Seit dem 1. Juni 2016 hält die Theodor Semmelhaack Familienstiftung große Teile des Gesamtportfolios.
www.semmelhaack.de
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Crown Technologies GmbH
Seit ihrer Gründung zählt die Crown Technologies GmbH
in Rellingen zu den innovativsten Anbietern von Premium-
Geldgewinnspielgeräten in Deutschland.
Gemeinsam mit der Tochtergesellschaft Hirscher Money -
systems GmbH werden außerdem zukunftsweisende Geldwechselautomaten
und Cash-Management-Lösungen für
Spielhallen, internationale Casinos und Sportwettlokale
ent wickelt, pro duziert und vertrieben. Dabei haben hohe
Qua litätsstandards in allen Unternehmensbereichen oberste
Priorität.
Auch Ausbildung wird bei Crown Technologies großgeschrieben
und Know-how im eigenen Hause aufgebaut. Junge
Menschen können bei Crown Lehren in verschiedenen
Berufen absolvieren wie zum Beispiel als Industriekaufmann
und -frau und als Fachkraft für Lagerlogistik. Darüber hinaus
bietet das Technologieunternehmen Praktika in der Produktion
zum beruflichen Ein stieg für Flüchtlinge.
Seit Jahren unterstützt Crown diverse Projekte für Kinder und
Jugendliche vorrangig in der Region. Neben verschiedenen
Sport-Sponsoring-Aktivitäten fördert Crown kontinuierlich den
Verein „Arche e. V.“ für benachteiligte Jugendliche sowie den
„Wendepunkt e. V.“, eine interdisziplinäre Trauma-Ambulanz für
Westholstein.
Auch unterstützt Crown als Hauptsponsor das Integrations -
projekt „Durchboxen und Ankommen“ für geflüchtete
Menschen und ist Mitglied der bundesweiten Initiative der
deutschen Wirtschaft zur Integration von Flücht lingen „Wir
zusammen“.
Information
Gründungsjahr: 2007; Mitarbeiter: ca. 130
Leistungsspektrum: Entwicklung und Produktion von Premium-Geldgewinnspielgeräten;
Entwicklung, Produktion und Vertrieb von intelligenten Geldwechselsystemen für die Geldspielbranche
Produkte: Premium-Geldgewinnspielgeräte, Geldwechselsysteme
Zertifizierungen: DIN EN ISO 9001:2008 und 50001:2011
www.crown-tec.de
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Wolfgang Henkel, geschäftsführender Gesellschafter, erläutert die vielen
Vorteile von CSG-Kassenautomaten.
rechts: Egal welche Geldvolumen Sie bewegen – wir haben den Kassenautomaten
für Ihren Bedarf, maßgeschneidert und mit praxiserprobten
Schnittstellen.
CSG Systems GmbH – smart ideas that work for you
Die CSG Systems GmbH zählt zu den führenden Anbietern
von vollautomatischen, innovativen Kassenautomaten, Geldwechsel-
und Zahlungssystemen sowie komplexen Softwarelösungen
für das Geldmanagement. Unser Unternehmen realisiert
maßgeschneiderte Kassenautomatenlösungen, die unter
anderem bei Landkreisen, Kommunen, Zulassungsstellen, sonstigen
Behörden, Energie versorgern, im Gesundheits wesen und
in der Abfallwirtschaft, zum Beispiel bei Recycling- oder Wertstoffhöfen,
erfolgreich im Einsatz sind. Im Vordergrund
stehen dabei die individuellen Anforderungen unserer Kunden –
sowohl im Handling als auch bei der Anbindung an vorhandene
Schnittstellen der kundeneigenen ERP-Systeme. Von
der Planung über die Umsetzung bis hin zur Wartung bieten
wir umfassende und kompetente Beratung und Betreuung.
Als ehemaliger Unternehmensbereich der Crown Technologies
GmbH basiert die CSG Systems GmbH auf dem Know-how
eines über 100 Jahre alten Automatenunternehmens.
Die umfangreiche Erfahrung im Bereich der Zahlungssysteme
wurde seitdem fortwährend weiterentwickelt und stellt heute
die sichere Basis für die Qualität unserer Produkte dar.
Ob mit Bargeld, bargeldlos per EC-/Kreditkarte oder mit NFC-
Technologie (Zahlung über Smartphone usw.), unsere CSG
Systems-Kassenautomaten übernehmen mühelos die Abwicklung
Ihres Zahlungsverkehrs. Profitieren auch Sie von den
Vorteilen, die unsere Systeme Ihrem Unternehmen bieten.
CSG Systems GmbH ist zudem zertifiziert nach der Qualitätsmanagementnorm
ISO 9001:2008.
Information
Gründungsjahr: 2012; Mitarbeiter: 23
Leistungsspektrum: individuelle Lösungen zur Automatisierung des Zahlungsverkehrs; innovative Kassenautomaten;
vollautomatische Zahlungssysteme; unterschiedlichste Einsatzgebiete, zum Beispiel Recycling- oder Wertstoffhöfe, Landkreise,
Kommunen, Zulassungsstellen, sonstige Behörden, Bibliotheken u.v.m.; Umsetzung von individuellen Anforderungen;
umfassende und kompetente Beratung und Betreuung; Planung, Umsetzung und Wartung
www.csg-systems.de
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oben: Mit unseren Heizkesseln können Sie Gebäudeflächen von ca. 100
bis 500 Quadratmetern je nach Kesselmodell beheizen.
links: Umweltfreundlich Heizen und gleichzeitig ein tolles Wohngefühl.
Die Kamin-Holzvergaser HV-W/H sind leistungsstark und verfügen über
die moderne Technik eines wasserführenden Zentralheizkessels.
KÜNZEL Heiztechnik GmbH – modern und energieeffizient heizen
KÜNZEL ist ein Familienunternehmen in vierter Generation. Das Familiäre spiegelt sich auch in unserem Team wider.
Unsere Produkte und unsere Kompetenz überzeugen seit über Dank unserer langjährigen Mitarbeiter und innovativ-enga -
100 Jahren durch Qualität und Beständigkeit.
gierten Nachwuchskräfte entsteht wertvolles Know-how und
Als einer der ersten Serienhersteller von Holzvergaserkesseln eine ausgewogene Atmosphäre.
sind wir mit unserer Verbrennungstechnologie seit Jahrzehnten
etabliert. Unseren Kunden können wir einen hohen Stan-
Dauerausstellung, die Sie nach Terminvereinbarung besuchen
Wir haben in unserer Unternehmenszentrale in Prisdorf eine
dard an Materialqualität und Verarbeitung bieten, die wir durch können. Weitere Dauerausstellungen finden sich auf unserer
eine zu 100 Prozent in Deutschland befindliche Produktion Homepage unter „Ausstellungen“. Oder buchen Sie Ihren
sicher stellen.
persönlichen Heizlehrgang mit einem unserer Servicetechniker.
Bei uns finden Sie hochwertige Produkte zum Heizen mit Lernen Sie im Rahmen dieser Schulung, Ihren KÜNZEL-
Biomasse: effiziente KÜNZEL-Holzvergaserkessel, innovative Heizkessel richtig zu bedienen und selbstständig zu warten.
und elegante Kamin-Holzvergaserkessel, den traditionellen Kommen Sie dadurch in die Situation der Unabhängigkeit
PA-KÜ-Heizungsherd und viele andere bewährte KÜNZEL- und ergattern Sie entsprechendes Know-how. Kurz gesagt:
Produkte …
Wir freuen uns darauf, Sie mit unserem Kundenservice und
unserer persönlichen Beratung zu überzeugen.
Information
Gründungsjahr: 1910; Mitarbeiter: 20
Leistungsspektrum: Holzvergaserheizkessel, Kamin-Holzvergaserheizkessel, Pelletheizkessel, Ölbrennwertkessel RL-B,
Doppel-Heizkessel-Holzvergaser-Öl, Heizungsherd PG für Holz, Kompakt-Heizzentrale Öl, Standspeicher, Puffer- und Hygiene-
Kombipuffer, Zubehör, bewährte Systempakete
www.kuenzel.de
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Das Handwerk –
bedeutende Wirtschaftskraft
Norbert Lanz / Claudia Mohr
Handwerk ist weit mehr als nur mit den
Händen arbeiten. Handwerk ist vielschichtig,
abwechslungsreich, traditionell und zugleich
innovativ.
Was vor langer Zeit mit einem Steinrad begann,
hat sich beispielsweise zur Elektro -
mobilität verändert. Heute kann man aus der
Entfernung nicht nur die Heizung zu Hause
anstellen oder die Rollläden hoch- und runter -
fahren. Eine Smart Home vernetzte Wohnung
ist nichts Besonderes mehr. Handwerk und
Technik sind eng miteinander verbunden.
Trotzdem gibt es auch noch gute alte Traditionen,
die sich an die Bedürfnisse der heutigen
Welt angepasst haben. So kannten die Bäcker
vergangener Jahrzehnte beispielsweise noch
kein glutenfreies Brot.
Das, was sich bewährt hat, wird fortgeführt.
Dort, wo Veränderungen sinnvoll sind, setzt
das Handwerk sie um. Ziel des Handwerks ist
es, kundenorientierte und nachhaltige Lösungen
für verschiedenste Problemstellungen zu
finden. Das Handwerk stößt Entwicklungsprozesse
an und führt neue Produkte bis
hin zur Marktreife. Unsere Meisterbetriebe
(re)agieren auf qualitativ hohem Niveau flexibel,
passen sich kreativ und verantwortungsvoll
dem wirtschaftlichen Wandel umgehend
an und werden so den gewachsenen Ansprüchen
der Verbraucher nach individuellen
Dienstleistungen beim Friseur, beim Tischler,
Maurer . . . gerecht.
Handwerk definiert sich nicht nach Umsatz
und Anzahl der Beschäftigten, sondern nach
der fachlichen Qualifikation und den spezi -
ellen Dienstleistungs- und Produktangeboten.
Hier arbeiten Menschen für Menschen. Generationen
von Handwerkern haben so erfolgreich
gearbeitet und sorgen dafür, dass dies
auch in Zeiten des Fachkräftemangels bleiben
kann.
Unser Wirtschaftszweig ist für Jung und Alt
attraktiv, für jeden Schulabschluss gibt es Einsatzmöglichkeiten
und Karrierechancen. Dies
zeigen Differenzierung, Flexibilisierung und
Spezialisierung. Das gilt genauso für den, der
ein Studium an eine Ausbildung anschließen
möchte oder der dem Gesellenbrief die Meisterprüfung
folgen lässt, um einmal Betriebsleiter
zu werden oder sich als Meister selbstständig
zu machen. Zudem ebnet das Bestehen der
Meisterprüfung zugleich den Weg für den
beruflichen Hochschulzugang. Generalisten
werden ebenso benötigt wie Spezialisten.
Lebenslanges Lernen ist für unsere Betriebe
eine Selbstverständlichkeit und Ausdruck
ihrer Qualitätsarbeit.
Die Meisterbetriebe des Handwerks bilden
95 Prozent des Nachwuchses aus. Sie sind
damit nicht nur größter Arbeitgeber und Ausbilder,
sondern übernehmen auch eine wichtige
Verantwortung in der und für die Region.
Das Handwerk im Kreis Pinneberg ist vorwiegend
mittelständisch geprägt und inhaber -
geführt – die Inhaber bringen sich aktiv in
gesellschaftliche Organisationen ein. Sie sind
starke Einmannbetriebe oder haben motivierte
und leistungsorientierte Mitarbeiter innen
und Mitarbeiter. Sie sorgen mit viel Herz und
Hand, aufgeschlossen für neue Techniken
und Technologien dafür, dass Kundenwünsche
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Wohlmeier GmbH
In den über 20 Jahren seines Bestehens ist aus dem Ein-Mann-
Handwerksbetrieb unter der Geschäftsführung von Mike
Wohlmeier ein am Markt gut situiertes Handwerksunter neh men
mit einem 20-köpfigen Mitarbeiterteam geworden. Wir sind
ein kompetenter Berater rund um Bodenbeläge aller Art. Aber
wir beraten nicht nur, wir planen mit Ihnen gemeinsam Ihren
neuen Bodenbelag und verlegen diesen natürlich ebenso fach -
gerecht. Wir sind kompetente Partner für die Ausführung
hochwertiger Bodenbelagsarbeiten mit Fertigparkett, Schleifarbeiten,
Laminat, Teppich, Linoleum und PVC. Individuelle
Beratung, professionelle Planung und Ausführung sowie ein
hohes Maß an Zuverlässigkeit und Kundenzufrieden heit zeichnen
unsere Arbeit aus und sind der Schlüssel unseres Erfolges.
Information
Gründungsjahr: 1996; Mitarbeiter: 20
Leistungsspektrum: Beratung, Planung, Verlegung, Verkauf – Fertigparkett, Schleifarbeiten, Laminat, Gummibeläge, Teppich,
Linoleum, Rohholz, Designbeläge, PVC
www.wohlmeier-bodenbelaege.de
erfüllt werden. Somit leben viele Menschen
im Kreis Pinneberg in, vom und für das Handwerk.
Als Kreishandwerkerschaft Westholstein betreuen
wir im Kreis Pinneberg die bei uns ansässigen
Innungen, sind aber auch Ansprechpartner
für andere Handwerksbetriebe, die
kreisweit ihren Sitz haben. Wir stehen un seren
Innungsbetrieben mit Rat und Tat zur Seite,
beraten sie in wirtschaftlichen Fragen, er -
teilen Auskünfte im Tarifrecht und vertreten
unsere Innungsmitglieder vor den Arbeitsund
Sozialgerichten.
Für die Zukunft ist das Handwerk gut gerüstet
– die Pinneberger Handwerker sind für ihre
Kunden da – ganz im Sinne der Imagekam -
pagne des deutschen Handwerks: Das Handwerk.
Die Wirtschaftsmacht. Von Nebenan. |
Information
Innungen der Kreishandwerkerschaft West -
holstein im Kreis Pinneberg
– Baugewerbe-Innung Westholstein für die
Kreise Pinneberg und Steinburg
– Dachdecker-Innung der Kreise Pinneberg und
Steinburg
– Elektro-Innung für den Kreis Pinneberg
– Friseur-Innung der Kreise Pinneberg und
Steinburg
– Innung des Kraftfahrzeuggewerbes für den
Kreis Pinneberg
– Innung des Metallhandwerks für den Kreis
Pinneberg
– Innung für Sanitär- und Heizungstechnik für
den Kreis Pinneberg
– Landesinnung für das Textilreinigungsgewerbe
Schleswig-Holstein
– Maler- und Lackierer-Innung für den Kreis
Pinneberg
– Tischler-Innung für den Kreis Pinneberg
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Adern der Wirtschaft –
Straße, Wasser, Schiene, Glasfaser
Claudius Mozer / Klaus Perthen
Spricht man von Infrastrukturen, so weckt
dies Assoziationen zum Menschen, dessen
Blutkreislauf durch ein ausgeklügeltes Adersystem
zirkuliert, das die infrastrukturelle
Basis für das Funktionieren des gesamten
Organismus darstellt. Ganz ähnlich verhalten
sich Funktionsweise und Bedeutung der Verkehrsinfrastrukturen.
So bestehen die Lebensadern
des Kreises Pinneberg aus einem komplexen,
arbeitsteilig organisierten Geflecht
unterschiedlichster Straßen-, Schienen- und
Wasserwege als infrastrukturelle Basis für alle
verkehrlichen Ausprägungen menschlichen
Wirkens.
Die bedeutendsten verkehrlichen Adern sind
die Autobahnen 7 Flensburg–Quickborn–
Hamburg und 23 Heide–Elmshorn–Pinneberg–Hamburg;
diese werden perspektivisch
von der Autobahn 20 ergänzt, die aus Lübeck
kommend in Ost-West-Richtung durch den
äußersten Norden des Kreises verlaufen, bei
Glückstadt die Elbe queren und die sehr stark
frequentierten Autobahnen 7 und 23 entlasten
wird. Dazu kommen die Schienenstrecken
Westerland/Kiel–Elmshorn–Pinneberg–
Hamburg sowie Neumünster–Quickborn–
Hamburg.
Hier spielt sich der dominierende Teil des
Verkehrsgeschehens in Form konzentrierter,
axial auf das Zentrum der Metropolregion
Hamburg ausgerichteter Verkehrsströme ab.
Diese Verkehrsachsen, die zugleich Siedlungsachsen
sind, vereinen den überwiegenden
Teil der zentralen Orte und damit der Kreis -
bevölkerung auf sich; sie werden durch ein
engmaschiges Netz aus Bundes-, Landes-,
Kreis- und Gemeindestraßen fein erschlossen
und mit den axialen Hauptschlagadern des
Verkehrs vernetzt. Wasserseitig verzeichnet
der Kreis Pinneberg entlang der Elbe sowie an
Krückau und Pinnau diverse Sportboothäfen
mit wichtiger Bedeutung für Tourismus, Freizeit
und Naherholung. Zudem verfügt Wedel
über drei Linienschiffsverbindungen mit entsprechender
Bedeutung: die Lühe-Schulau-
Fähre ins Alte Land sowie im Sommerhalbjahr
den Halunder Jet nach Helgoland und
den Elb-Hüpfer Hamburg–Wedel. Die Pinnau
ist überdies von Bedeutung für den Wirtschaftsverkehr
zur Belieferung der Papier -
fabrik in Uetersen.
Damit verfügt der Kreis Pinneberg in der Tat
über erstklassige infrastrukturelle Lebensadern.
Besonders fein verästelt sind diese
Adern im Bereich der gemeindlichen Wege
und Straßen. Diese werden sorgsam gehegt
und gepflegt vom Wegeunterhaltungsverband,
kurz WUV. Dieser ist als Zweckverband dem
Amt Rantzau angegliedert und betreut rund
1100 Straßen und Wege mit rund 900 Kilo -
metern Länge – und hat immer mehr zu tun:
Das Verkehrsaufkommen steigt, und unter
anderem in der Landwirtschaft werden vermehrt
größere Fahrzeuge eingesetzt. Schlaglöcher,
ausgefahrene Randstreifen, Risse im
Asphalt, bröckelnde Betonspurbahnen – all das
haben die Experten vom WUV genau im Blick.
Fortsetzung Seite 99
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97
Uetersen, naturnahe Gestaltung „Heidgraben“ während (Bild oben) und
ca. ein Jahr (Bild links) nach der Bauausführung
Ingenieurbüro Lenk + Rauchfuß GmbH, Beratende Ingenieure VBI
Die Ingenieurbüro Lenk + Rauchfuß GmbH, Beratende
Ingenieure VBI, aus Rellingen ist seit mehr als 50 Jahren im
Bereich des kommunalen Tief- und Straßenbaus überregional
tätig. In dieser Zeit wurde eine Vielzahl von Projekten aus den
Bereichen kommunale Abwasserentsorgung, Wasserversorgung,
naturnaher Gewässerausbau, Erschließung von Wohnbau-
und Gewerbegebieten, Innerstädtische Sanierungs -
maßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung, Neu- und
Umbau von Sportanlagen und diverse Straßenbaumaßnahmen
an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen sowie kommunaler
Straßen erfolgreich bearbeitet.
Gegründet wurde das Büro von den beiden Ingenieuren
Günter Lenk und Lothar Rauchfuß im Jahr 1964. Seit 2004
wird die Gesellschaft in zweiter Generation von Michael
Ahrens und Wolfgang Rauchfuß mit wenigen, aber sehr
erfahrenen und engagierten Spezialisten geführt. Die besonderen
Stärken eines kleinen Mitarbeiterteams bilden von
Anfang an die Basis für die erfolgreiche Positionierung am
Markt und die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit kom -
munalen und privaten Auftraggebern.
Lenk + Rauchfuß sind Mitglied in folgenden Verbänden:
– VBI (Verband Beratender Ingenieure)
– DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser
und Abfall e. V.)
– DVGW (Deutscher Verein Gas- und Wasserfaches e. V.)
– BWK (Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft
und Kulturbau e. V.)
– VSB (Verband zertifizierter Sanierungs-Berater für Ent -
wässerungssysteme e. V.)
Information
Gründungsjahr: 1964; Mitarbeiter: 6
Leistungsspektrum: Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung von Ingenieurleistungen in den Bereichen Abwasserent -
sorgung, Kanalsanierung, Kanalkataster, Wasser- und Gasversorgung, Wasserbau und Gewässerrenaturierung, Straßenbau,
Erschließungen, allgemeiner Tiefbau, Sport- und Freizeitanlagen sowie Baukoordination für Sicherheits- und Gesundheitsschutz
www.lenk-rauchfuss.de
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Auf dem Betriebshof Uetersen befinden sich unter anderem die Leitstelle,
die Werkstatt und die Verwaltung. Hier haben zurzeit auch alle Linienbusse
ihren Standort.
Bild links: zwei Busse der neuesten Generation mit Hybridantrieb
KViP Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg mbH
Im Dezember 1993 wurde die Bussparte der traditionsreichen
Uetersener Eisenbahn AG aus dem Unternehmen heraus -
gelöst und die Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg mbH
(KViP) gegründet. Gesellschafter der KViP sind der Kreis
Pinneberg sowie die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein
GmbH (VHH).
Die Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg mbH ist mit zurzeit
rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 32 Bussen
ein mittelständisches Nahverkehrsunternehmen mit Sitz in
Uetersen. Die KViP ist Partner im Hamburger Verkehrsverbund
(HVV), dessen Verkehrsgebiet tariflich weit in die
Umlandkreise der Hansestadt hineinragt und zum Beispiel
das gesamte Gebiet des Kreises Pinneberg abdeckt. Mit ihren
Mitarbeitern erbringt die KViP einen Großteil des ÖPNVs im
Kreis Pinneberg und im westlichen Hamburger Stadtgebiet.
Bei Kundenbefragungen des HVV über die Zufriedenheit mit
dem Nahverkehr und dem Service erhält die KViP durch das
Engagement ihrer Mitarbeiter seit Jahren sehr gute Noten.
Mit ihrem umfassenden Angebot, Rundumservice und moderner
Technik setzt die KViP nicht nur Zeichen, sondern bietet
ein vertrauensvolles Miteinander, Respekt, Fairness und
Verantwortung als zuverlässiger Partner für den öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) im Kreis Pinneberg.
Die Leistungen der KViP werden von öffentlichen Auftrag -
gebern bestellt. Dazu zählen der HVV, Städte, Kommunen,
Kreise, Schulen usw. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember
2017 wird die KViP auch den Stadtverkehr Elmshorn mit
15 neuen MAN-Solofahrzeugen mit Klimaanlage sowie einem
Gelenkbus bedienen.
Information
Gründungsjahr: 1993; Mitarbeiter: rund 70 aus zehn verschiedenen Nationen
Leistungsspektrum: Heute befördert die KViP etwa 3 Millionen Fahrgäste pro Jahr. Sie bietet Beförderungsleistungen auf
12 Linien. Das Bedienungsgebiet erstreckt sich von Wedel, über Uetersen/Tornesch bis Elmshorn und von der Haseldorfer
Marsch über Pinneberg, Barmstedt bis nach Norderstedt.
www.kvip.de
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99
Im Jahr 1967 mit 39 Gemeinden gegründet,
konnte der Verband im Jahr 2017 Jahr auf eine
50-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken.
Im WUV sind heute 38 Gemeinden zusammengeschlossen.
Dies hat den Vorteil, dass nicht
jede Gemeinde das Know-how vorhalten
muss. Außerdem können bei gemeinsamer
Ausschreibung und Vergabe aufgrund der
größeren Flächen von zurzeit 2,7 Millionen
Quadratmetern bessere Konditionen erzielt
werden. Damit werden Steuergelder kostenbewusst
eingesetzt. Die jährlichen Unterhaltungskosten
zahlen die Mitgliedsgemeinden;
auf Antrag gibt es jährlich noch einen Landeszuschuss.
Durch ein gerechtes Verteilungssystem
ist dafür gesorgt, dass jeder Beitragszahler
die Leistungen in Höhe seiner Ausgaben erhält.
Die systematische Bearbeitung der Unter -
haltungsaufgaben dient dem Erhalt des Infrastrukturvermögens
der Gemeinden im Kreis
Pinneberg. Diese kostenoptimierte Vorgehensweise
betrifft nicht nur die Bündelung
der Maßnahmen über Gemeindegrenzen hinweg,
sondern auch den Einsatz von moderner
IT-Technik mittels Datenbanken und Geo -
daten. Mit der datenbankgestützten Bestandsverwaltung
geht der WUV einen weiteren
Schritt, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Doch jedes noch so leistungsfähige Adernetz
kann nur eine bestimmte Durchflussmenge
bewältigen – wird diese überschritten, kommt
es zu Stauungen. Aufgrund einer seit Jahren
anhaltenden Phase kontinuierlich zunehmender
Straßenverkehrsvolumina häufen
Auch schnelle „Datenautobahnen“
sind für die Zukunftsfähigkeit
einer jeden Stadt und Gemeinde
als Wohn- und Gewerbestandort
unverzichtbar.
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
sich diese Erscheinungen, insbesondere auf
den Hauptschlagadern des Kreises. Und da
die Flächenreserven für entlastende Verkehrsprojekte
knapp und deren Ökobilanzen
zudem problematisch sind, müssen alter -
native Wege gefunden werden. Deshalb ist ein
konsequenter Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs
(ÖPNV) schon seit vielen
Jahren integraler Bestandteil der Kreis Pinneberger
Verkehrspolitik. Zahlreiche offensive
Fahrplanmaßnahmen auf diversen Bus- und
Bahnlinien 1 haben die ÖPNV-Attraktivität insgesamt
kontinuierlich gesteigert. Stetig wachsende
Nachfragezahlen belegen dies. So stieg
die ÖPNV-Gesamtnachfrage im Kreisgebiet
von 2008 bis 2016 um 13,5 Prozent von 33,4
auf 37,9 Mio. Nutzer/-innen pro Jahr. Zudem
drückt sich die erfolgreiche ÖPNV-Politik des
Kreises Pinneberg auch im Anteil des ÖPNV
am Verkehrsmarkt aus, der mit über 10 Prozent
den Spitzenplatz unter den Kreisen in
Schleswig-Holstein belegt und zudem vor
zwei kreisfreien Städten liegt.
zählt auch und gerade die Reduzierung von
CO 2 -Emissionen zu seinen großen Stärken.
Für die Zukunft gilt es, diesen ganzheitlicharbeitsteiligen
Ansatz intelligent weiterzu -
entwickeln; Schritte in diese Richtung werden
bereits unternommen. So wird die emissionsfreie
E-Mobilität im Bus-ÖPNV Einzug halten
und erheblichen ökologischen Nutzen ent -
falten. Darüber hinaus sind im Busverkehr
diverse attraktivitätssteigernde Entwicklungsmaßnahmen
zum Beispiel in Elmshorn sowie
im übergreifenden Regionalbusnetz geplant.
Zudem wird die S-Bahnlinie S21 mittelfristig
aus Hamburg kommend über Quickborn
nach Kaltenkirchen verlängert werden und
für einen deutlichen Qualitätsschub auf dieser
Achse sorgen. Auf diese Weise wird es gelingen,
die vielfältigen Verkehre auf der nicht beliebig
erweiterbaren infrastrukturellen Basis auch
weiterhin effektiv durch die Lebensadern des
Kreises Pinneberg als starkem Bestandteil der
Metropolregion Hamburg pulsieren zu lassen.
Die Motivation dafür ist vielfältigen Ursprungs.
So befriedigen attraktive ÖPNV-Verbindungen
nicht nur die Mobilitätsbedürfnisse großer
Bevölkerungsteile, sie reduzieren auch Verkehrsemissionen,
erhöhen die Lebensqualität
und entlasten die öffentlichen Haushalte,
indem diese weniger finanzielle Mittel zur
Behebung von individualverkehrsbedingten
Umwelt- und Gesundheitsschäden sowie zur
Straßeninstandhaltung aufwenden müssen.
Und indem ein attraktiver ÖPNV eine interessante
Alternative für alle Menschen ist, deren
Mobilitätsbedürfnisse eine Pkw-Nutzung
nicht zwingend erfordern (zum Beispiel große
Teile der Berufspendler), verbessert er durch
ein geringeres Fahrzeugaufkommen den
Verkehrsfluss, wovon auch der auf die Straße
angewiesene Teil des Wirtschaftsverkehrs profitiert
(zum Beispiel Güterverkehr auf kurzen
und mittleren Distanzen). Doch insbesondere
vor dem Hintergrund notwendiger, verstärkter
Anstrengungen zum Klimaschutz sowie
steigender Energiekosten wird die ohnehin
hohe Bedeutung des ÖPNV noch deutlich
zunehmen. Denn neben preislichen Vorteilen
Und ein weiterer Verkehrsweg darf dabei
nicht fehlen: die „Datenautobahn“. Für die
Zukunftsfähigkeit einer jeden Stadt und Gemeinde
als Wohn- und Gewerbestandort ist
die Verfügbarkeit schneller und leistungsfähiger
Internetanschlüsse unverzichtbar. Selbst
im stark verdichteten Kreis Pinneberg sind
zahlreiche Gemeinden und Ortsteile noch unzureichend
versorgt. Der Kreis Pinneberg hat
daher beschlossen, das Ziel einer koordinierten,
flächendeckenden und nachhaltig zukunftsorientierten
Versorgung aller Haushalte
und Gewerbebetriebe mit leistungsfähigen
Breitbandanschlüssen aktiv zu verfolgen.
Planungsziel des Kreises ist dabei die hundertprozentige
Anbindung aller Haushalte
und Gewerbebetriebe an eine zukunftsorientierte
Breitbandinfrastruktur. Hierdurch sollen
die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen
Unternehmen und landwirtschaftlichen Betriebe
gesteigert sowie die Attraktivität des
Wirtschaftsstandortes Kreis Pinneberg nachhaltig
gefördert werden. |
1 Busverkehr liegt in der Verantwortung des Kreises und eini -
ger Städte, Bahnverkehr in der Verantwortung des Landes.
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oben: Aktuelle Hard- und Software unterstützen das vernetzte Bearbeiten
der komplexen Infrastrukturvorhaben.
links: Eine qualifizierte Bauüberwachung ist für Reese + Wulff ein maßgeblicher
Beitrag für eine fachlich einwandfreie Umsetzung der Bauvorhaben.
Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH
Die Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH aus Elmshorn
ist ein unabhängiges Büro und bearbeitet Projekte aus
den Bereichen Verkehrsanlagen, Wasserwirtschaft, Stadtplanung
und Landschaftsarchitektur.
Die Planung und Umsetzung der Bauvorhaben erfolgt vernetzt
mit Bauingenieuren, Hydrologen, Stadt- und Landschafts -
planern, Landschaftsarchitekten sowie Technikern und Bauzeichnern
als CAD-Fachkräfte.
Der alleinige geschäftsführende Gesellschafter Stefan Reese
erklärt: „Spezialisten unserer vier Fachrichtungen sind bei
nahezu jedem unserer Projekte eingebunden. Im Kreis Pinneberg
sind wir seit über 40 Jahren ansässig und können auf
eine Vielzahl von erfolgreichen Projekten zurückblicken.“
Reese + Wulff legt großen Wert auf eine aktuelle Hard- und
Software, etwa für Geoinformationssysteme (GIS). Außerdem
ist die Aus- und Fortbildung für das Unternehmen wichtig. Mit
dem Blick für die Nachwuchsförderung werden Praktika, die
Ausbildung als Bauzeichner und das Duale Studium angeboten.
Das Familienunternehmen Reese + Wulff ist in der Region ein
fester Begriff, wenn es um Infrastruktur geht. Neben der Planung
und Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten
werden Straßen, Fußgängerzonen, Spielplätze, das Wohnumfeld,
Gründächer und vieles mehr geplant.
Das Team kennt sich aus mit Naturschutz und Regenwasser
und der naturnahen Umgestaltung von Gewässern, wie der
Krückau, aber auch mit Windenergie und Breitbandversorgung.
Information
Gründungsjahr: 1975; Mitarbeiter: 27; Leistungsspektrum: Straßen- und Wegebau inkl. Instandhaltung/Sanierung; Erschließung;
Entwässerung, offene Regenwasserbewirtschaftung; Kanalsanierung (zertifiziert), Kanalkataster, Generalentwässerungsplan
(GEP); Wasserbau, Renaturierung von Gewässern; Brückenprüfung und -sanierung; GIS-Kataster für Bäume, Grünflächen,
Ausstattung und Breitband; Freianlagen- und Freiraumplanung; Baumkontrolle (zertifiziert) zur Verkehrssicherungspflicht und
Baumpflege; Bebauungs- und Flächennutzungsplan, Potenzial zur Innenentwicklung von Städten und Gemeinden; Umweltbericht,
Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP), UVP-/FHH-Verträglichkeitsuntersuchung; Beratung, Konzepte, Genehmigungs -
anträge, Planung, Ausschreibung und Baubegleitung
www.ing-reese-wulff.de
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102
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Ein Kreis mit Power –
Energieregion Kreis Pinneberg
Burkhard Fuchs
Ihr Geschäftsmodell schien mit der Libera -
lisierung des Energiemarktes vor 20 Jahren
überholt zu sein. Doch die bereits totgesagten
Stadtwerke trotzten der Konkurrenz der großen
Energiekonzerne. Heute sind sie in vielen
Bereichen die Bewahrer der Daseinsvorsorge
und Trendsetter in der Region für moderne
Energiewirtschaft und Kommunikation. Vor
allem der Kreis Pinneberg mit seinen neun
Stadt- und Gemeindewerken erweist sich hier
als „Kreis mit Power“.
Längst versorgen sie die Bevölkerung in ihrem
Einzugsgebiet nicht mehr nur mit Strom, Gas,
Wasser und Wärme zu angemessenen Preisen.
Sie investieren in Zukunftstechnologien wie
das Breitband für das schnelle Internet, forcieren
die Elektromobilität hier vor Ort, erzeugen
mit Blockheizkraftwerken eigenen
Strom und sorgen für mehr Lebensqualität
für die Bürger, indem sie ihnen modernste
Smart-Home-Technologie anbieten, mit der
sie über Apps die Haushaltsgeräte mit ihrem
Smartphone steuern können. Darüber hinaus
sind die Stadtwerke ein sicherer Arbeitgeber
für rund 1000 Mitarbeiter allein im Kreis Pinneberg
und oft die größte Einnahmequelle für
die Städte und Gemeinden, um die örtliche
Infrastruktur mit Schulen, Kindergärten und
Straßen auf dem neuesten Stand zu halten.
„Wir sorgen für Daseinsvorsorge und sehen
uns ökonomisch wie ökologisch in der Verantwortung
direkt vor Ort“, beschreibt Pinnebergs
Stadtwerkechef Sven Hanson sein
Selbstverständnis als Energieversorger in
kommunaler Hand, der für „Regionalität,
Bodenständigkeit, Wahrheit und Klarheit
steht“. Die Wertschöpfung bleibe in der
Region, weil der Gewinn den Kommunen zugutekomme
und nicht in irgendwelche Konzernzentralen
abfließe und regionale Unternehmen
von den Stadtwerken beauftragt
würden, ergänzt Amtskollege Adam Krüppel
von den Wedeler Stadtwerken. Der Kunde, der
oft ein jahrzehntelang treuer Stammkunde
sei, genieße den direkten Draht zum Service,
ohne sich mit einem anonymen Callcenter
über seine Probleme austauschen zu müssen.
„Der Bürger hat über seine gewählten Ver -
treter direkten Einfluss auf sein Stadtwerk.“
Wie bei der Glasfasertechnik, mit der zahl -
reiche Stadtwerke ihre Kunden mit hochauflösendem
Fernsehen, schnellsten Internet -
verbindungen und preisgünstiger Telefonie
beglücken, sind die Stadtwerke im Kreis Pinneberg
Vorreiter der Zukunftstechnologie Elektromobilität,
indem sie angefangen haben,
ein bald flächendeckendes Netz von Lade -
säulen für die Elektrofahrzeuge zu errichten,
das durch die Einspeisung des Stromes von
regenerativen Energiequellen für eine ausgeglichene
Klimabilanz sorgt.
Im Kreis Pinneberg gibt es Stadt- und Gemeindewerke
in Elmshorn, Wedel, Pinneberg,
Quickborn, Uetersen, Tornesch, Barmstedt,
Halstenbek und Rellingen, die zusammen
einen Jahresumsatz von etwa 250 Mio. Euro
erwirtschaften. |
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Neun Stadt- und Gemeindewerke
sorgen für einen „Kreis mit Power“.
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Stadtwerke Elmshorn: Energie, Wasser, Mobilität, Multimedia ...
Die Stadtwerke Elmshorn versorgen Elmshorn und die Region
mit Strom, Erdgas, Wärme, Wasser und bieten innovative
Lösungen zu Eigenerzeugung, Mobilität und Glasfaser.
Sie schaffen eine innovative Infrastruktur für eine smarte
Zukunft! Glasfasernetze für Neubaugebiete, Ladesäulen für
Elektroautos, WLAN-Hotspots in der Innenstadt oder intel -
ligente Zähler in Ihren eigenen vier Wänden – das alles
machen sie möglich.
Die Stadtwerke übernehmen Verantwortung für die Region.
Das Motto „Aus Liebe zur Region“ wird bei den Stadtwerken
Elmshorn gelebt. Daher schaffen die Stadtwerke Energie -
lösungen, die umweltfreundlich und sicher sind, und fördern
nachhaltige Ideen ebenso wie das kulturelle Leben in der
Stadt.
Die Stadtwerke Elmshorn versorgen mehr als 70 000 Kunden
in Elmshorn und in 14 umliegenden Gemeinden. Damit gehören
die Stadtwerke Elmshorn zu den leistungsstärksten Energie -
versorgern Schleswig-Holsteins.
Als umweltbewusstes Unternehmen setzen die Stadtwerke
Elmshorn voll auf erneuerbare Energien. Es ist geplant, den
gesamten Strom der Privatkunden in eigenen Wind- und
Solar anlagen sowie in regenerativen Kundenanlagen zu pro -
duzieren.
Fotovoltaikanlagen
Selbst umweltfreundlichen Sonnenstrom produzieren und
überschüssige Energie ins Stromnetz einspeisen – das wünschen
sich immer mehr Privat- und Gewerbekunden. Mit dem
„EnergieDach“ der Stadtwerke Elmshorn kann sich heute
jeder Eigenheimbesitzer diesen Wunsch erfüllen.
Die ersten Anlagen wurden bereits im Jahr 2016 in Betrieb
genommen. Die Stadtwerkekunden mussten dafür fast gar
nichts tun: Ähnlich wie beim Auto-Leasing entfallen die Investitionskosten,
denn als Kunde pachten Sie die Anlage von den
Stadtwerken. Darüber hinaus kümmern sich die Stadtwerke
um die Planung, Installation und Wartung der Anlage sowie
um Verwaltungsaufgaben. Den größten Teil des produzierten
Stroms nutzen Sie selbst, den Rest speisen Sie in das Stromnetz
ein und bekommen dafür eine Vergütung.
Elektromobilität
Wer schon einmal mit einem Elektroauto unterwegs war, er -
innert sich bestimmt noch ans große Staunen: Ist der Motor
überhaupt an? „An die Stille gewöhnt man sich schnell, sodass
man am liebsten nur noch mit Elektroantrieb fahren
möchte“, erklärt der Vertriebsleiter Mathias Wiontzek. „Wir
fördern die E-Mobilität, weil wir von der Technologie überzeugt
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Michael Krieg, Abteilungsleiter Vertrieb
Marc Lange, Geschäftskundenberater bei den Stadtwerken Elmshorn
. . . alles nach dem Motto: „Aus Liebe zur Region“
sind. Das möchten wir an unsere Kunden weitergeben und
wollen Elmshorn und unsere Region zum Vorreiter in Sachen
Elektromobilität machen. Deswegen tanken unsere Kunden
an unseren Elektro-Ladesäulen kostenlos. Das Einzige, was
Sie dafür brauchen, ist eine RFID-Tankkarte, die Sie im Kundenzentrum
erhalten. „Nicht-Kunden müssen sich ebenfalls
freischalten lassen und können unsere Ladesäulen nutzen.
Allerdings bekommen sie anschließend eine Rechnung“, erklärt
Wiontzek. Noch sind E-Autos meist nicht das Fahrzeug
erster Wahl und vergleichsweise teuer, aber die Technologie
schreitet voran.
„Wenn die Preise weiter fallen – und davon ist auszugehen –
werden sie immer interessanter“, ist Wiontzek überzeugt. Deswegen
investieren die Stadtwerke Elmshorn seit Jahren in
das Ladenetz in Elmshorn und werden dieses weiter ausbauen.
Gute Nachrichten kommen auch aus der Politik: Mitte
Februar 2017 hat ein 300 Mio. Euro schweres Bundesförderprogramm
für die Elektroauto-Lade infrastruktur den Segen
der EU-Kommission erhalten. Mit dessen Hilfe sollen bundesweit
15 000 Ladesäulen entstehen. Die Ladestationen der
Stadtwerke werden übrigens ausschließlich mit Strom aus
erneuerbaren Energien beliefert.
Information
Gründungsjahr: 1900; Mitarbeiter: 179 und 11 Auszubildende
Leistungsspektrum: Versorgungsdienstleister in Elmshorn und 14 Umlandgemeinden für Strom, Erdgas, Wasser, Wärme;
Energiedienstleistungen; Ansprechpartner in allen Fragen der Energie; Badepark Elmshorn
Strom: Netzlänge 1151 km, Kilowattstunden/Jahr 208 GWh, Hausanschlüsse 16 207, Kundenanzahl 31 621
Erdgas: Netzlänge 601 km, Kilowattstunden/Jahr 710 GWh, Hausanschlüsse 13 300, Kundenanzahl 15 620
Wärme: Netzlänge 7,4 km, Kilowattstunden/Jahr 20 GWh, Hausanschlüsse 229, Kundenanzahl 370
Wasser: Netzlänge 480 km, Kubikmeter/Jahr 3,33 Mio., Hausanschlüsse 13 916, Kundenanzahl 15 272
www.stadtwerke-elmshorn.de
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Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Stadtwerke Pinneberg GmbH
Die Stadtwerke Pinneberg sind ein Unternehmen mit Tradition,
Verantwortung und einer zukunftsorientierten Ausrichtung. Seit
mehr als 100 Jahren stellen sie die Energie- und Wasserversorgung
der Pinneberger Haushalte und Unternehmen sicher.
Die Stadtwerke haben sich für ihre Kunden immer weiterent -
wickelt – zu einem leistungsstarken Partner mit Sinn für den
effizienten Einsatz von Energie und Wasser. Auch mit der
Liberalisierung des Energiemarktes besteht für die Menschen
und Unternehmen in Pinneberg weiterhin der Vorteil eines
eigenständigen Stadtwerks. Die Stadtwerke Pinneberg GmbH
engagiert sich für eine sichere und moderne Energieversorgung
in der Region und unterstützt lokale Projekte in Bildung, Kultur
und Sport. Die Kunden der Stadtwerke Pinneberg GmbH
bleiben stets sicher und fair versorgt: „Von hier. Für hier.“
Das Service Center der Stadtwerke Pinneberg und pinnau.com in der
Fußgängerzone
Information
Mitarbeiter: 120; versorgte Menschen: 56 000
Leistungsspektrum: Strom, Erdgas, Trinkwasser, Fernwärme, Abwasserbetrieb, Pinneberger Bäder
www.stadtwerke-pinneberg.de
pinnau.com GmbH & Co. KG
pinnau.com, eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke Pinne -
berg, versorgt Privathaushalte, gewerbliche und industrielle
Kunden zuverlässig mit schnellem Internet und weiteren Telekommunikationsdiensten
wie HD-Telefonie und digitalen TVund
Radio-Sendern über ein eigenes Glasfasernetz. Das Glas -
fasernetz der pinnau.com ist im gan zen Pinneberger Innenstadt -
gebiet und in den Gewerbe gebieten verfügbar. Die flächen -
deckende Versorgung mit Glasfaser bietet Haushalten und
Unternehmen in Pinneberg einen echten Standortvorteil. Auch
Smart-Home-Lösungen, welche den Alltag erleichtern, werden
angeboten. Die stabile Übertragungsrate von über 1 Gbit/s
eignet sich für anspruchsvolle Einsatzbereiche. Datenfest -
verbindungen sowie symmetrische Onlinezugänge ermöglichen
im Up- und Download gleich hohe Geschwindigkeiten.
Das Service Center der Stadtwerke Pinneberg und pinnau.com in der
Fußgängerzone
Information
Mitarbeiter: 20; versorgte Menschen: 12 000; Leistungsspektrum: Glasfaser-Netzausbau, Triple Play-Dienste (Fernsehen,
Telefon, Internet), Mobilfunk sowie Smart-Home-Lösungen
www.pinnau.com
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HanseWerk AG
Die HanseWerk-Gruppe bietet moderne Energielösungen mit
Schwerpunkten auf Netzbetrieb und dezentraler Energie -
erzeugung. Das Unternehmen betreibt selbst oder über seine
Tochtergesellschaften rund 51000 Kilometer Strom- und
25000 Kilometer Gasleitungen in vielen Kommunen in Norddeutschland.
Über die Tochter gesellschaft HanseWerk Natur
ist sie für 800 Kilometer Nahwärmenetze, 1000 Heizanlagen
sowie 200 umweltschonende Blockheizkraftwerke verant -
wort lich. Durch die Beteiligung der elf schleswig-holsteinischen
Kreise sowie von über 330 Kommunen ist die HanseWerk-
Gruppe regional stark verwurzelt. Das Unternehmen engagiert
sich im sozialen und kulturellen Bereich sowie in Sportpro -
jekten.
Information
Blick auf die Unternehmenszentrale der in ganz Norddeutschland
engagierten HanseWerk AG
Gründungsjahr: 1928 (Gründung der Schleswag); Mitarbeiter: rund 2000
Leistungsspektrum: einer der größten Energiedienstleister Norddeutschlands, Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien
Tochtergesellschaften: Schleswig-Holstein Netz AG, Hamburg Netz GmbH, HanseGas GmbH, HanseWerk Natur u. v. m.
www.hansewerk.com
Schleswig-Holstein Netz AG
Als Netzbetreiber sorgt die Schleswig-Holstein Netz AG in
sechs Ämtern und 47 Gemeinden des Kreises Pinneberg
dafür, dass die Menschen vor Ort sicher mit Strom und Gas
versorgt werden – überall dort, wo Energie gebraucht wird:
zu Hause, in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen.
31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen vom Netzcenter in
Uetersen aus dafür, dass die Versorgung rund um die Uhr
gewährleistet ist. Dabei betreuen sie rund 33000 Strom- und
22000 Gasanschlüsse. 2100 Kilometer Strom- und 1000
Kilometer Gasleitungen sowie 15 Umspannwerke und Hunderte
Ortsnetzstationen haben sie stets im Blick. Sie wohnen
größtenteils im Kreisgebiet und sind im Falle einer Störung in
kürzester Zeit vor Ort.
Am Standort Uetersen der Schleswig-Holstein Netz AG arbeiten über
30 Mitarbeiter.
Information
Gründungsjahr: 1928 (Gründung der Schleswag); Mitarbeiter: 575 insgesamt, 31 in Uetersen
Leistungsspektrum: Betreiber von Strom- und Gasleitungen in rund 1000 Kommunen in Schleswig-Holstein und Nordniedersachsen,
Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, Ausbau und Instandhaltung der Energienetze
www.sh-netz.com
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108
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Innovation und Zuverlässigkeit –
Worauf es in der modernen
Kreislaufwirtschaft ankommt
Jens Ohde
Wer im Kreis Pinneberg zu Hause ist, arbeitet
oder seinem Handwerk und Gewerbe nachgeht,
muss wie überall auf der Welt die ungewünschten
Nebenprodukte „entsorgen“. War
bislang von großer Bedeutung, mit diesen Abfällen
umweltschonend umzugehen, rücken
jetzt auch der zusätzliche Nutzen und die
ökologische Effizienz in den Fokus. Die Strategien
zur weiteren Verwendung, zur stoff -
lichen Verwertung und zur Energieerzeugung
werden immer moderner, komplexer und
vielfältiger. Um der Pinneberger Wirtschaft
und den Bürgerinnen und Bürgern des wachsenden
Kreises in der Metropolregion Hamburg
nachhaltige Entsorgungssicherheit und
zugleich moderne Lösungen anzubieten,
investiert GAB Umwelt Service jedes Jahr
mehrere Millionen Euro in Innovationen und
Modernisierungen ihrer Behandlungsanlagen
und der Logistik.
Aus den Verpackungsabfällen sortiert GAB
Umwelt Service einzelne Kunststoffarten wie
Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Poly -
styrol (PS), Folien, PET, Dosen, Hohlkörper,
Getränkekarton und Papier. Die Kunststoff -
arten werden weiter zu Sekundär-Recyklaten
aufbereitet und in der Herstellung von neuen
Kunststoffprodukten eingesetzt. GAB Umwelt
Service setzt auch beim Recycling anderer
Wertstoffe wie Papier, Altmetallen oder Holz
auf Qualität. Das erfordert dauerhafte Be -
ziehungen zu Kunden und Vermarktungs -
partnern.
Organische Abfälle (Bioabfälle wie Lebensmittelreste
und Gartenabfälle) werden in
einer Kaskade behandelt (Recycling von
Abfällen in zwei oder mehr hintereinander
geschalteten Verwertungsstufen nennt man
Kaskadennutzung), sodass am Ende ein
humusbildender und organischer Dünger mit
definierten Inhaltsstoffen entsteht. Gegenwärtig
investiert GAB Umwelt Service rund 10
Mio. Euro in eine zusätzliche Vergärungsstufe
für die Bioabfälle, um vor der Kompostierung
die im Bioabfall vorhandene Energie als Bio-
Methan zu gewinnen. In einer Vergärungsstufe
wird Methan erzeugt, das zur Erzeugung
von Strom eingesetzt werden soll. Anschließend
werden die Gärreste zusammen mit
anderen Grünabfällen zu Fertigkompost verarbeitet
und als gütegesichertes Produkt im
Pflanzenbau vermarktet.
Stofflich nicht mehr verwertbare Abfälle
werden bei GAB Umwelt Service thermisch so
behandelt, dass Wärme und Strom erzeugt
werden kann. Mit der Wärme werden die privaten
Haushalte der Stadt Pinneberg beheizt.
Der grüne Strom wird an der Leipziger Strombörse
verkauft.
Die Wärmeversorgung in Schleswig-Holstein
aus der thermischen Behandlung von Ab -
fällen deckt den Wärmebedarf in Höhe von
vier Prozent. Das ist keine marktbeherrschende
Menge aber ein relevanter Beitrag
zur Energiewende.
Die Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft,
die angegangen werden müssen, um auch für
die Zukunft den Menschen und der Wirtschaft
gleichwohl Entsorgungssicherheit und Lösun -
gen für ihre Probleme zu bieten, lauten Digitalisierung,
demografischer Wandel und Klimaschutz.
Diese Themen sind für die Qualitätsentwicklung
der GAB Umwelt Service von
zentraler Bedeutung und flankieren die Strategie
der langfristigen Standortsicherung.
Die Entwicklung der Märkte macht langfristig
eine Modernisierung der Anlagentechnik am
Standort Tornesch unumgänglich. Und auch
für die mineralischen Abfälle der Bauwirtschaft
wird langfristig im Südwesten Schleswig-
Holsteins eine Lösung gebraucht. |
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109
Die HAMEG ist ein Unternehmen, das über Jahrzehnte in der Abfall -
entsorgung des Kreises Pinneberg tätig ist. Mit ihrer täglichen Einsatz -
bereitschaft, Zuverlässigkeit und Kompetenz leisten unsere Mitarbeiter
einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens.
Hausmülleinsammlungsgesellschaft mbH (HAMEG)
Die Hausmülleinsammlungsgesellschaft mbH (HAMEG) ist
ein modernes Unternehmen im Bereich der Abfallentsorgung.
Mit über 40 Spezialfahrzeugen führen wir nicht nur die Einsammlung
und den Transport von Rest- und Bioabfällen im
gesamten Kreisgebiet durch, sondern sind auch in den
Bereichen Sperrmüllabfuhr, Einsammlung von Elektroalt -
geräten sowie Sammlung der Gelben Säcke unterwegs.
Jährlich sammeln unsere Mitarbeiter dabei rund 55 500 Tonnen
Restmüll, knapp 30 000 Tonnen Bioabfall sowie etwa
3300 Tonnen Sperrmüll und Elektroschrott ein. Mit unseren
Containerfahrzeugen sind wir in der Lage, auch Abrollcon -
tainer mit einer Größe von bis zu 36 Kubikmetern aufzunehmen
und zu transportieren. Innerhalb des Abfallwirtschaftszentrums
(AWZ) in Tornesch-Ahrenlohe sorgen wir so für den
rechtzeitigen Austausch der Sammelbehälter auf dem Recyclinghof
und transportieren auch Abfälle zu speziellen Entsorgungsanlagen
im norddeutschen Raum.
Im Abfallwirtschaftszentrum sorgen unsere Radlader und
Mobilbagger dafür, dass die angelieferten Abfälle in die unterschiedlichen
Anlagen zur weiteren Behandlung gelangen. Ob
bei der Zerkleinerung sperriger Abfälle vor der Verbrennung
oder dem Verladen von Schrott – unsere Bagger sind hierbei
gern gesehene Helfer. Auch beim Verladen von Schlacke
und Kompost können unsere Radlader zeigen, was in ihnen
steckt.
Die HAMEG wurde im Jahr 1997 vom Kreis Pinneberg
gegründet und ist neben der Abfalleinsammlung auch Logistikpartner
für andere Unternehmen im Kreis Pinneberg.
Information
Gründungsjahr: 1997; Mitarbeiter: 83
Standorte: Kummerfeld (Sitz des Unternehmens), Tornesch (Sitz des Betriebes)
Leistungsspektrum: Rest- und Bioabfallentsorgung, Sperrmüllsammlung, Elektroaltgerätesammlung, Sammlung Gelbe Säcke,
Umschlagarbeiten, Containertransport, Transportdienste
www.hameg-pi.de
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110
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
GAB Umwelt Service
Die Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Abfallbehandlung
mbH – GAB – wurde 1984 gegründet und organisiert seit
33 Jahren die Kreislaufwirtschaft im Kreis Pinneberg. Die
GAB hat sich von einem kommunalen Unternehmen zu einem
der führenden Unternehmen im Kreis Pinneberg entwickelt.
Die Kernkompetenzen liegen in den Bereichen Entsorgung,
Recycling und Energiewirtschaft sowie Fullservice für Kunden
aus Kommunen und Gewerbe. Eine zukunftsorientierte und
ökoeffektive Entsorgung spielt bei GAB Umwelt Service
eine zentrale Rolle – immer im Sinne von Mensch und Umwelt.
Zentral gelegen mitten im Kreis Pinneberg, betreibt GAB
Umwelt Service ein modernes Abfallwirtschaftszentrum mit
Recyclinghof, den circa 110 000 Kunden im Jahr nutzen. Im
Müllheizkraftwerk, das sich ebenfalls auf dem Gelände be findet,
werden knapp 80 000 Tonnen Haus- und Sperrmüll sowie
Gewerbeabfälle pro Jahr in Strom und Wärme umgewandelt.
Dazu wird Restabfall bei bis zu 1000 Grad Celsius verbrannt,
Energie freigesetzt und durch Kraft-Wärme-Kopplung anschließend
in Strom und Wärme umgewandelt. Mit dieser
Energie speisen wir nicht zuletzt das Fernwärmenetz der gesamten
Stadt Pinneberg und versorgen Tausende Wohnungen
mit heißem Wasser. Selbst die in der Verbrennung anfallenden
Rückstände sind meist noch für etwas gut: So wird zum Beispiel
die Schlacke aufbereitet und kommt als Zwischenschicht
im Straßenbau zum Einsatz.
Weitere Einrichtungen des Abfallwirtschaftszentrums sind
ein Sondermüllzwischenlager, eine Bioabfallkompostierungsanlage,
wo gütegesicherter Kompost produziert wird, sowie
eine Sortieranlage.
Der Spezialist bei GAB Umwelt Service für Logistik, Grün -
abfallkompostierung sowie Verwertung von Gewerbeabfällen
und Sperrmüll ist die Umweltservice Nord GmbH (USN).
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links: Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) Tornesch-Ahrenlohe
Sortieranlage (linke Seite oben) und Kompostierungsanlage
(linke Seite unten) von GAB Umwelt Service
Viel mehr als ein Entsorger
Unser Denken und Handeln ist geprägt von der Vision einer
nachhaltigen Abfallwirtschaft, die sowohl ökologischen und
ökonomischen Ansprüchen genügt. Deshalb setzen wir nicht
nur hohe Standards in Produktqualität und Umweltschutz,
sondern investieren auch fortlaufend in Produktinnovationen
und die strategische Weiterentwicklung unserer Geschäfts -
felder. Dadurch stärken wir unsere Marktposition und sichern
zugleich die Vielzahl unserer Arbeitsplätze.
Umweltschutz ist Unternehmenszweck und Herzensangelegen -
heit zugleich. Deshalb ver suchen wir, schon bei Kindern und
Jugendlichen ein Be wusst sein dafür zu entwickeln. Dazu gehört
auch ein Besuch im Erlebnisraum „Abfallwirtschaftszentrum“.
GAB Umwelt Service beschäftigt mehr als 200 Mitarbeite -
rinnen und Mitarbeiter und setzt konkrete Ziele im Bereich
Personalentwicklung, damit die Marktposition durch Leistungsfähigkeit
gestärkt und Arbeitsplätze gesichert sind.
Als Spezialist in der Ver- und Entsorgung bietet GAB Umwelt
Service fachgerechte und schnelle Lösungen – immer im Team
mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern.
Information
Gründungsjahr: 1984; Mitarbeiter: ca. 200
Leistungsspektrum: alle abfallwirtschaftlichen Dienstleistungen für Gewerbetreibende und für private Haushalte
Tochtergesellschaften: Umweltservice Nord GmbH (USN); Abfallverbrennungs- und Biokompost-Gesellschaft mbH (AVBKG);
Abfallverwertungsgesellschaft mbH (AVG)
Standorte: Kummerfeld, Tornesch, Hamburg, Hohenlockstedt
www.gab-umweltservice.de
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112
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Liebes Molekül – bitte recht freundlich
Dr. Bernd Ebeling
Auf der Weltkarte der Forschung ist Schenefeld
im Kreis Pinneberg eine Top-Adresse für
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus
aller Welt: An der Landesgrenze zu Hamburg
liegt der Forschungscampus des internatio -
nalen Röntgenlasers European XFEL. Die
3,4 Kilometer lange Anlage, die sich in unterirdischen
Tunneln von Hamburg-Bahrenfeld
bis nach Schenefeld im Kreis Pinneberg erstreckt,
ist der größte Röntgenlaser der Welt.
Er produziert ultrahelle Röntgenlichtblitze –
27 000-mal pro Sekunde und milliardenfach
heller als die herkömmlicher Röntgenlichtquellen.
Forscher aus aller Welt können die Blitze
nutzen, um mit ihnen wie mit einem Super-
Mikroskop oder einer Super-Kamera den
Nanokosmos zu erkunden. Das Resultat sind
gestochen scharfe 3-D-Bilder und Filme von
Molekülen, Materialien oder schnellen Prozessen
mit atomgenauer Auflösung. Auf Basis
solcher Bilder und Filme von Zellen, Viren
und Molekülen können beispielsweise neue
Medikamente und Therapien entwickelt werden.
Auch für die Entwicklung umweltfreundlicherer
Produktionsverfahren, neuer Wege
der Energiegewinnung oder in der Materialforschung
werden durch solche Einblicke in
den Nanokosmos wichtige Impulse erwartet.
Weitere Forschungsfelder am European XFEL
sind extreme Materiezustände, wie sie im
Inneren von Exoplaneten existieren, oder
ultraschnelle Änderungen von Magnetisierungszuständen,
die für die Entwicklung
schnellerer Speichermedien eingesetzt werden
könnten.
Wer am European XFEL forschen will, muss
seine Vorschläge von einem internationalen
Expertengremium begutachten lassen. Die
erfolgreichen Forscher erhalten dann einige
Tage Experimentierzeit, in denen ihnen
Teams von European XFEL-Wissenschaftlern
und -Technikern zur Seite stehen. Voraus -
setzung dafür ist, dass sie ihre Forschungs -
ergebnisse veröffentlichen und sie so der
Allgemeinheit zugänglich machen.
European XFEL möchte den Spitzenforschern
die besten Arbeitsbedingungen bieten. Ihre
Arbeit verspricht spannende Entdeckungen
zum Nutzen der Gesellschaft. Schlechte Karten
haben in Schenefeld nur die Stars des
molekularen Film- und Fotoshootings: Trifft
die Moleküle ein Röntgenblitz mit voller
Wucht, werden sie im selben Augenblick zerstört,
in dem das Bild entsteht. Die Kürze der
Lichtblitze ermöglicht es, die Fotos schneller
zu machen, als die Moleküle durch die Energie
des auftreffenden Strahls zerbersten. Dagegen
hätte nicht einmal der Cowboy Lucky Luke
eine Chance, der bekanntlich seinen Revolver
schneller ziehen kann als sein Schatten. |
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European XFEL – eine neue Forschungseinrichtung der Superlative
Der Röntgenlaser European XFEL ist eine internationale
Forschungseinrichtung der Superlative. Sie eröffnet Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern aus aller Welt seit Herbst
2017 völlig neue Forschungsmöglichkeiten auf den Gebieten
Struktur der Materie, medizinische Forschung, erneuerbare
Energien, Entwicklung von Materialien für neue Technologien
und eine saubere Umwelt.
Die größtenteils unterirdische Forschungsanlage reicht vom
Forschungscampus Hamburg-Bahrenfeld bis nach Schenefeld
im Kreis Pinneberg. Sie wird von der gemeinnützigen European
XFEL GmbH betrieben, die eng mit dem Forschungszentrum
DESY und weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen weltweit
kooperiert. Zum Bau der Anlage haben Gesellschafter
und Partner nicht nur finanziell, sondern zu einem großen Teil
auch mit Personal und Sachleistungen beigetragen.
Finanziert und getragen wird die Spitzenforschung in
Schenefeld von zwölf Partnerländern: Deutschland (Bund,
Hamburg und Schleswig-Holstein) trägt mehr als die Hälfte
der Kosten, Russland mehr als ein Viertel und zehn weitere
europäische Partnerländer zwischen einem und drei Prozent.
Die Investi tionskosten für Bau- und Inbetriebnahme lagen
bei mehr als 1,2 Mrd. Euro – damit gehört der European XFEL
zu den ambitioniertesten neuen Forschungseinrichtungen
Europas.
Information
Gründungsjahr: 2009
Mitarbeiter: 300
Leistungsspektrum: internationale Forschungseinrichtung
www.xfel.eu/de
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114
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Ackern mit Konzept – moderne
Landwirtschaft auf engstem Raum
Peer Jensen-Nissen
Die Landwirtschaft im Kreis Pinneberg stellt
ein spannendes Feld dar und ist ein bunter
Strauß Blumen – man findet von allem etwas.
Dabei prägen nicht nur der Ackerbau und die
Rinderhaltung, sondern auch die Pensionspferdehaltung,
die Baumschulbetriebe und
die Obstbauernbetriebe die Landschaft im
Kreis. Der Kreis Pinneberg zeichnet sich vor
allem durch zwei Naturräume aus. Das ist
zum einen die Marsch entlang der Elbe und
Krückau sowie der Geestrücken, der sich über
den restlichen Kreis erstreckt. In der Marsch
befinden sich größtenteils der Ackerbau sowie
die Obstbaubetriebe. Auf der Geest rund um
Hamburg wirtschaften Baumschulbetriebe
und pferdehaltende Betriebe. Im nördlichen
Teil des Kreises liegt das Haupt augenmerk auf
der Rinderhaltung, insbesondere der Produktion
von Milch.
Die große Bevölkerungsdichte im Kreis Pinneberg
und die Nähe zu Hamburg stellt die
Landwirtschaft jedoch auch vor schwierige
Aufgaben. Das Spannungsfeld zwischen der
Gesellschaft, der Politik und der Landwirtschaft
wird immer größer. Daher geht die
Landwirtschaft im Kreis Pinneberg – im Hinblick
auf die Bewirtschaftung ihrer Flächen –
immer moderne Wege und versucht, die Nähe
zu der Bevölkerung zu nutzen. Dazu gehört
die Direktvermarktung von landwirtschaft -
lichen Produkten über Hofläden sowie die
Freizeitgestaltung in Hofcafés oder auf Er -
lebnisbauernhöfen.
Trotz der Nähe zu Hamburg und der damit
verbundenen engen Besiedelung im Kreis
Pinneberg zeigt sich die Landwirtschaft im
Kreis sehr nachhaltig. Es gibt viele Betriebe,
die über Generationen von einer Familie bewirtschaftet
werden. Entscheidend für einen
erfolgreichen Generationswechsel auf den
Betrieben ist jedoch, dass jeder Betriebsleiter
seinen eigenen, erfolgreichen Weg geht und
dabei die Nachhaltigkeit nicht außer Acht
lässt.
In Zahlen kann die Landwirtschaft im Kreis
wie folgt beschrieben werden: 34 000 Hektar
landwirtschaftliche Nutzfläche, davon wird
auf rund 15 000 Hektar geackert. Auf weiteren
15 000 Hektar befindet sich Dauergrünland,
das im Wesentlichen für die 45 000 Rinder
und 4500 Pferde benötigt wird. Auf den rest -
lichen 4000 Hektar wirtschaften die Baumschulen
sowie die Obstbaubetriebe. Jedoch ist
heute schon klar, dass die landwirtschaftliche
Nutzfläche von 34 000 Hektar im Kreis durch
weiteres städtisches Wachstum in Verbindung
mit Kompensationsmaßnahmen abnehmen
wird. Daher müssen für die Zukunft die
Konzepte der Landnutzung weiter angepasst
werden, um weiterhin ein nachhaltiges Wirtschaften
für die Landwirtschaft zu ermög -
lichen. |
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115
Kühe auf dem Deich –
typisch Kreis Pinneberg
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116
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Das Altenteiler-Haus (oben) wurde im Jahr 1564 erbaut.
rechts: Die 5. Generation steht schon in den Startlöchern:
Kim (links) und Ben
Hof Hachmann – herzlich willkommen
Der Hof Hachmann liegt kurz vor den Toren Hamburgs in
Bevern. Seit rund 110 Jahren ist der Hof im Besitz der Familie
Hachmann und wird, in jetzt vierter Generation, bewirtschaftet.
Zurzeit wird auf 100 Hektar landwirtschaftlicher Fläche
das Futter für unsere Tiere erzeugt. Im Gegensatz zu vielen
anderen Betrieben haben wir den Weg eines Gemischt -
betriebs eingeschlagen. Demzufolge gibt es heute bei uns
die Milchviehhaltung, den Getreideanbau, Weihnachtsgänse
und Hähnchen.
„Alles aus einer Hand“ lautet unsere Strategie in der
Vermarktung der Hähnchen. Die Küken ziehen wir in großen,
lichtdurchfluteten Ställen artgerecht auf. Im Futter liegt
das Geheimnis für den einzigartigen Geschmack unserer
Hähnchen. Diese bekommen von Beginn an ausschließlich
Futter, das wir auf unseren landwirtschaftlichen Flächen selbst
erzeugen und mit ausge wählten Zutaten verfeinern, beispielsweise
mit guter Butter. Die Schlachtung erfolgt stressfrei und
ohne große Transportwege im hofeigenen Schlachthaus.
Auch unsere Gänse können bei uns artgerecht aufwachsen,
denn wir halten sie auf den saftig-grünen Wiesen direkt am
Hof. Viel Bewegung, frische Landluft und bestes Futter garantieren
dem Verbraucher zartes und saftiges Fleisch.
Unser Handeln ist stets darauf ausgerichtet, gesunde
Lebensmittel zu erzeugen – ohne Kompromisse! Diesem
Anspruch möchten wir jeden Tag gerecht werden.
Information
Gründungsjahr: seit 1899 im Familienbesitz; Mitarbeiter: 7
Leistungsspektrum: Milchviehhaltung, Getreideanbau, Gänse und Hähnchen
Spezialitäten: Hähnchen – frisch, geräuchert, als Ganzes oder zerlegt, Grill- und Geflügelwurstspezialitäten, Geflügelsalate
Verkaufsstellen: auf Märkten (Barmstedter Wochenmarkt, Elmshorner Wochenmarkt, Wochenmarkt Tornesch), in ausgewählten
Hofläden in der Region, direkt bei uns im Hofladen (mittwochs von 14:00 bis 17:00 Uhr oder nach Absprache)
www.mein.hof-hachmann.de
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117
oben: Seit 1974 steuert das Unternehmen alle Aktivitäten aus der
Zentrale in Pinneberg.
links: Auf Gut Hülsenberg wird seit 1953 die Basis der Produkt -
entwicklungen gelegt.
H. Wilhelm Schaumann GmbH
Das Unternehmen wurde 1938 von H. Wilhelm Schaumann
(1904–1992) gegründet. Mit Pioniergeist und erstklassigen
Fachleuten baute H. Wilhelm Schaumann im Laufe der Jahrzehnte
eine weit über die Grenzen Europas anerkannte Unternehmensgruppe
auf.
Die Firmenzentrale in Pinneberg koordiniert alle Unternehmensbereiche
wie Forschung und Entwicklung, Herstellung der
Schaumann-Produkte in den Werken in Sachsen-Anhalt und
Bayern, Einsatz der gut 250 Außendienst-Mitarbeiter in der
gesamten Bundesrepublik. Seit Anfang der 1960er-Jahre
erfolgte der Aufbau der zahlreichen Schwester-Unternehmen
in Europa.
Schaumann entwickelt und produziert spezielle Mineral- und
Wirkstoffe für hofeigene Futtermischungen zur Unterstützung
der Gesundheit, Fruchtbarkeit und Leistung von Rindern, Schwei -
nen, Geflügel und Pferden sowie biologische Siliermittel für die
Erzeugung hochwertiger Silagen. Heimisches Getreide/Grundfutter,
pflanzliches Eiweiß und die hochwertigen Schaumann-
Produkte legen den Grundstein für eine gesunde, sichere Tierernährung
und Lebensmittelproduktion.
Das Konzept „Erfolg im Stall“ geht weit über den Bereich der
Fütterung hinaus. Schaumann steht für schnelle, flexible und
sichere Lösungen in der Tierhaltung. Kompetente Fach beraterund
Spezialisten-Teams schaffen vor Ort die Voraussetzungen
für den bestmöglichen Einsatz der Produkte und bieten indi -
viduelle Lösungshilfen für alle betriebswirtschaft lichen und
produktionstechnischen Fragen auf den landwirtschaftlichen
Betrieben.
Information
Gründungsjahr: 1938; Mitarbeiter: 350
Leistungsspektrum: Herstellung und Vertrieb von Mineralfutter, Spezialprodukten, Siliermitteln, umfassende Beratung der tier -
haltenden landwirtschaftlichen Betriebe
Produkte: Produktprogramme zur Mineral- und Wirkstoffergänzung der hofeigenen Futtermischungen von Rindern, Schweinen,
Geflügel und Pferden, Produkte zur Futterkonservierung sowie Reinigung und Desinfektion
www.schaumann.de
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118
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Kompetenzregion für nachhaltige
Baumschulwirtschaft
Dr. Frank Schoppa
In Schleswig-Holstein stellen die Baumschulen
einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar.
Zwischen Hamburg und der dänischen Grenze
gibt es rund 300 Baumschulbetriebe, die zusammen
etwa 4200 Hektar bewirtschaften.
80 Prozent der Betriebe bzw. 90 Prozent der
Produktionsfläche befinden sich im Kreis
Pinneberg – einem der größten geschlossenen
Baumschulgebiete der Welt mit über 250-jähriger
Tradition. Die schleswig-holsteinische
Baumschulwirtschaft erwirtschaftet rund
20 Prozent aller in Deutschland im Baumschulsegment
getätigten Umsätze (1,2 Mrd.
Euro) und beschäftigt rund 3500 Erwerbs -
tätige. Zu den Hauptabnehmern gehören die
Länder Mittel-, Nord- und Osteuropas sowie
Russland. Die Baumschulwirtschaft Schleswig-
Holsteins steht damit für die grüne Kompetenz
Europas.
Alle Produktionsschwerpunkte „Vom Alleebaum
bis zum Ziergehölz“ sind durch spe -
zialisierte Baumschulen vorzufinden: Alleebäume,
Bodendecker, Containerpflanzen,
Forstpflanzen, Immergrüne, Jungpflanzen,
Koniferen, Landschaftsgehölze, Laubgehölze,
Obstgehölze, Raritäten, Rhododendron,
Rosen, Schlingpflanzen, Stauden, Sträucher,
Unterlagen, Wildgehölze, Ziergehölze. Be -
zogen auf die gesamtdeutsche Gehölzpro -
duktion, liegen beispielsweise über 50 Prozent
der Anbauflächen von Rosen (Unterlagen und
Veredelungen) sowie über 30 Prozent der Anzuchtflächen
für Forstgehölze Deutschlands
im Kreis Pinneberg.
Deshalb hat das Pinneberger Baumschulland
auch den Beinamen „Wiege des Waldes“ erhalten.
Obgleich das Kreisgebiet sehr waldarm
ist, gibt es wohl dank der Baumschulen
vor Ort keine Gegend in Mitteleuropa mit
mehr Bäumen! Nachdem die Bäume „zur
Schule gegangen“ sind und schließlich an
ihrem Endstandort gepflanzt wurden, müssen
sie weiterhin gepflegt werden, bis sie schließlich
als Charakterbäume in der Feldmark oder
im Knick oder als Straßenbaum die Landschaft
prägen. So wird beispielsweise in Sees ter -
mühe zurzeit gemäß eines baumpflege rischen
Fachkonzeptes eine 300 Jahre alte Lindenallee
vor dem Auseinanderbrechen bewahrt, zahlreiche
Bäume bekommen – quasi wie beim
Friseur – einen Pflegeschnitt. Nur so sind
diese einst als Kopfbäume geschnittenen
Linden für weitere Jahrzehnte als Gartenkultur -
denkmal zu erhalten. Und wussten Sie schon?
In Schleswig-Holstein ist Pinneberg der Kreis
mit den meisten Naturdenkmalen, rund 600
Einzelbäume sind unter den höchsten Schutz
gestellt, der einem Baum zugute kommen
kann.
Fortsetzung Seite 121
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119
Die Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland erleben!
Der Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein gilt mit derzeit
rund 300 Baumschulen als eines der größten geschlossenen
Baumschulgebiete Europas und der Welt. Seine Geschichte
und Entwicklung reicht über 250 Jahre zurück. Jede zweite
Freilandrose und jeder dritte Waldbaum in Deutschland stammen
aus dem Pinneberger Baumschulland. Aber das Pinneberger
Baumschulland bietet noch viel mehr:
– Besondere grüne Einrichtungen: das Arboretum Ellerhoop-
Thiensen, das Rosarium Uetersen, den Rosengarten Pinneberg,
Sichtungsgärten von Baumschulen und das einzige
Baumschulmuseum Deutschlands. Viele dieser Einrichtungen
finden Sie in der Gartenroute „Von Baumschulbaronen
und Pflanzenjägern“ der Landwirtschaftskammer Schleswig-
Holstein.
– Besondere grüne Kompetenz: Neben den Baumschulern
selbst, die ihr Wissen oftmals in den Familienbetrieben über
viele Generationen weitergeben, hat das Land Schleswig-
Holstein die grüne Kompetenz im Gartenbauzentrum
Ellerhoop im Herzen des Pinneberger Baumschullandes
konzentriert. Die Fachschule und alle relevanten Verbände
und Vereine haben hier ihren Sitz.
Der 2014 gegründete, gemeinnützige Förderverein Kulturlandschaft
Pinneberger Baumschulland e. V. möchte die Entwicklung
der Region nachhaltig fördern. Im Verein sind Gebiets -
körperschaften, Vereine und Verbände sowie wichtige Einrichtungen
im Kreis Pinneberg mit dem Ziel zusammengeschlossen,
die über 250-jährige Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland
zu erhalten, zu pflegen und weiterzuentwickeln.
Dazu gehören explizit auch die touristische Erschließung und
das Erlebbarmachen der Kulturlandschaft. Mit der Veranstaltungsreihe
„Kulturlandschaft erleben!“ bringt er Akteure und
Interessierte zusammen.
Information
Gründungsjahr: 2014; Mitglieder: 44, vor allem Kommunen, Verbände und Vereine
Vereinsziel: Die Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland erhalten, pflegen und weiterentwickeln – auch die touristische
Erschließung und das Erlebbarmachen der Kulturlandschaft.
www.pinneberger-baumschulland.de
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120
Ein Kreis mit starker Wirtschaft
Baumpflege Uwe Thomsen e.K.
Baumpflege sorgt dafür, den Baum in seiner Substanz, seiner
Schönheit und Sicherheit langfristig und nachhaltig zu sichern
und zu erhalten. In diesem Sinne arbeitet Baumpflege Uwe
Thomsen e.K. Das Team untersucht, begutachtet, bewertet
und behandelt Bäume, es pflanzt und fällt auch Bäume.
Es tritt jedoch vehement dafür ein, Bäume alt werden zu lassen
und nicht vorzeitig zu fällen. Erst alte Bäume erfüllen die
vielfältigen Aufgaben und Funktionen, die wir ihnen abver -
langen. Dem Team ist es bei jeder baumpflegerischen Sicherungs-
und Erhaltungs maßnahme außerordentlich wichtig, den
Charakter und das Erscheinungsbild des Baumes möglichst
zu halten bzw. nur geringfügig zu verändern. Der Baum muss
schön bleiben.
Information
Baumstatische Überprüfung – hier Zugversuch – an der Tilly-Eiche in
Pinneberg (2017)
Gründungsjahr: 1980; Mitarbeiter: 44; Unternehmenszweige: Baumpflege, Baumgutachten, arbor control ® , Wertermittlungen,
Baumstatische Überprüfungen (Zugversuche, schalltomografische Untersuchungen, keine verletzenden Methoden), Pensionsbäume,
Art- und Individuenerhaltung über vegetative Vermehrung (hier auch molekulargenetische Art- und Sortenbestimmung)
www.baumpflege-thomsen.de
Kublun Landmaschinen
Schon in der zweiten Generation ist Kublun-Landmaschinen
im Dienste der Landwirtschaft und Baumschulen tätig. In
unserem Meisterbetrieb kümmern sich hoch qualifizierte Mit -
arbeiter um die Fragen und Wünsche unserer Kunden: Service
ist unsere Stärke, denn wir bieten ein umfangreiches Ersatzteillager,
um schnell helfen zu können. Im Verkauf beraten
wir Sie kompetent bei der Anschaffung von Neumaschinen,
Geräten und Eigenentwicklungen.
Bei unserer Arbeit werden wir täglich mit den speziellen Wünschen
unserer Kunden aus Baumschulen und Landwirtschaft
konfrontiert. Unsere Spezialität sind technische Entwicklungen
im Bereich Transport und Bearbeitung, die auf die individuellen
Anforderungen unser Kunden zugeschnitten sind.
Information
Das Team von Kublun Landmaschinen – Dank unserer langjährigen
Erfahrung werden die Kunden immer kompetent beraten.
Gründungsjahr: 1981; Mitarbeiter: 18
Leistungsspektrum: Landtechnik (McCormick, Pöttinger, Lely, Schuitemaker), Kleingeräte (Dolmar, Kränzle, Cramer), Kommunaltechnik
(Kioti), Spielzeug (Rolly Toys, Dino Cars), Specials und Eigenentwicklungen
www.kublun.de
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121
Die Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland
Im Pinneberger Baumschulland konzentrieren
sich die Baumschulen seit mehr als zwei
Jahrhunderten. Die lockeren Geestböden, das
gemäßigte Klima und die Nähe zu Hamburg
haben zu einer Bündelung baumschulgärtnerischen
Fachwissens geführt, die einmalig ist.
Der gemeinnützige Förderverein Kulturlandschaft
Pinneberger Baumschulland e. V.
möchte die entstandene Kulturlandschaft
und die (garten-)kulturelle Entwicklung der
Region durch den Ausgleich zwischen wirtschaftlichen,
ökologischen, sozialen und
kulturellen Interessen nachhaltig fördern. Er
bringt Akteure und Interessierte zusammen
und macht unsere besondere Kulturlandschaft
für die Menschen erlebbar. Das Erleben,
das Erfahren und das Verstehen ist die Grundlage,
unsere Kulturlandschaft in Südwestholstein
als etwas Einzigartiges zu begreifen,
nämlich als Pinneberger Baumschulland. |
Information
Landesverband Schleswig-Holstein im Bund
deutscher Baumschulen (BdB) e. V.
www.bdb-schleswig-holstein.de
Förderverein Kulturlandschaft Pinneberger
Baumschulland e. V.
www.pinneberger-baumschulland.de
Im Kreis Pinneberg bündelt sich
baumschulgärtnerisches Fachwissen.
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Ein Kreis mit Kultur und Lebensqualität
Norddeutsche Gartenschau
Arboretum Ellerhoop
Professor Hans-Dieter Warda
Bis zu einer Höhe von zehn Metern
absolut originalgetreue und weltweit
einmalige Eins-zu-eins-Nachbildung
des größten, noch lebenden
Baumes der Erde. Der im Innenraum
wachsende, etwa 40-jährige
Mammutbaum wird die Betonhülle
in ca. 2000 Jahren sprengen.
Baum-Sammlungen – Schulbiologie –
Naturlehrpark – Gartenparadies
In Ellerhoop, mitten im Kreis Pinneberg, liegt
ein grünes Kleinod, eine Park- und Garten -
anlage, die aufgrund ihrer sehr großen thematischen
Vielseitigkeit, der gestalterischen
Schönheit und ihrer ganz besonderen Pflanzenschätze
nicht nur deutschland-, sondern
sogar europaweite Bekanntheit erlangt hat.
Zu verdanken haben wir diese Anlage der
Vision eines Landrats und dem Weitblick der
politischen Entscheidungsträger des Kreises
Pinneberg. Sie haben nach der Insolvenz der
einst berühmten Baumschule Timm & Co. ein
drei Hektar umfassendes Baumparkgelände
einschließlich einer zehn Hektar großen Erweiterungsfläche
für die Allgemeinheit ge -
sichert. Es sollte schul- und volksbildenden
Zwecken sowie der Naherholung dienen.
Park- und Gartenanlagen, die neben ihrer Erholungsfunktion
einen Bildungsauftrag wahrnehmen,
sind ein wichtiges Kulturgut, das es
zu erhalten gilt. Gerade in den Ballungszentren
werden sie zukünftig an Bedeutung gewinnen.
Der Kreis Pinneberg hat 1996 dem damals
1400 Mitglieder umfassenden Förderkreis
Arboretum Baumpark Ellerhoop-Thiensen
e. V. die Betriebsträgerschaft übertragen,
verbunden mit einem festen, jährlichen Zuschuss.
Seit dieser Zeit liegen Konzeption
der vielfältigen Thematik, die Freiraum- und
Bepflanzungsplanung, ihre Umsetzung sowie
die wissenschaftliche und gartenkünstlerische
Leitung der Anlage in der Hand des Vorsitzenden.
Das Arboretum ist heute eine Stätte der
kulturellen Begegnung und Bildung. Die landschaftsgärtnerisch
reizvoll gestaltete Anlage
bietet dem Besucher eine spannende Kombination
aus Schulbiologie, Baumwissenschaft,
Umweltthemen, Gartenkultur und Gartenkunst.
Lernen von der Natur
In der schulbiologischen Abteilung „Entwicklungsgeschichte
der Bäume“, die vor 300 Millionen
Jahren beginnt, lernen die Kinder die
Baum-Farne und Riesen-Libellen der Steinkohlenwälder
kennen. Neben dem lebens -
großen Modell eines pflanzenfressenden
Apato-Sauriers wachsen Sumpfzypressen
und Nymphenbäume in einem urweltlich anmutenden
Wasserwald. Dieses Bild vermittelt
sehr eindrucksvoll, wie unsere Landschaft zur
Braunkohlenzeit ausgesehen hat.
Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts
mit der Otto Henneberg-Poppen -
büttel Stiftung werden an verschiedenen Ge-
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hölzen des Wasserwaldes – wie zum Beispiel
Cephalanthus occidentalis, Magnolia virginiana,
Nyssa aquatica, Nyssa biflora und
Taxodium ascendens – deren anatomische
Anpassung und ihre hochinteressanten Über -
lebensstrategien auf permanent überfluteten
Standorten untersucht. Die Erkenntnisse sind
für die Landschaftsarchitektur, aber auch im
Hinblick auf die Klimaerwärmung und den
Anstieg des Meeresspiegels von Bedeutung.
Der größte Baum-Gigant der Welt –
Lehrobjekt und monumentales Kunstwerk
Im Mittelpunkt der Baumerlebniswelt erhebt
sich die bis zu einer Höhe von zehn Metern
absolut originalgetreue Eins-zu-eins-Nach -
bildung des größten, noch lebenden Baumes
der Welt. Es ist der 2300 Jahre alte General
Sherman Tree, ein 83 Meter hoher Berg-
Mammutbaum mit einem Stammumfang von
34 Metern(!). In seine Modellierbetonhülle
wurde ein „40 Jahre junger“ Mammutbaum
gepflanzt. Der Anblick des Baumriesen soll
bei den Kindern, aber auch bei Erwachsenen,
Ehrfurcht und tiefe Bewunderung vor der
Baumwelt auslösen. „Alles Verständnis fängt
mit Bewunderung an.“ (J. W. von Goethe)
Sie lebten schon 2500 Jahre vor Christi!
In unmittelbarer Nachbarschaft zum größten
Baum stehen hier wertvolle Abkömmlinge der
ältesten Lebewesen der Welt. Man kann die
über 4500 Jahre alten „Langlebigen Kiefern“
(Pinus longaeva) aus Kalifornien wirklich nur
bewundern.
Spannend aufbereitetes Wissen über die Ökologie
und Biologie der Bäume erfahren die
Kinder im neuen Bauminformationszentrum.
Ein als Leuchtdisplay gestaltetes Baum-Funktionsschema
zeigt einen Längsschnitt durch
den Mammutbaum-Stamm. Farbige LED-
Lauflichtketten simulieren die Bewegung und
den Transport von Wasser und Aufbaustoffen
innerhalb des Baumes. Weitere schulbiolo -
gische Themen sind ein Bernsteingarten, ein
Geologischer Erlebnispfad, Bäume für den
Klimawandel und ein Garten mit den wichtigsten
Nutzpflanzen der Welt.
Heimische Pflanzen schützen – Wissenschaftliche
Sammlungen – Gehölzforschung
Die Bewahrung seltener Gehölzarten, insbesondere
von potenziell gefährdeten schleswigholsteinischen
Standorten, ist ein wichtiger
Beitrag zum Artenschutz. Ein Beispiel aus
jüngster Zeit ist die extrem seltene Strauch-
Birke (Betula humilis). 2014 konnten Nachzuchten
der verschollenen Gehölzart von
Arboretum-Pflanzen wieder am Naturstandort
angesiedelt werden. Ein Forschungsschwerpunkt
sind Züchtung und Selektion der kostbaren
chinesischen Strauch-Pfingstrosen. Mit
rund 2500 Pflanzen ist es die größte Sammlung
Deutschlands. Im Mai bewundern Fachleute
und Pflanzenfreunde auch aus dem
benachbarten Ausland die großen, seidigen
Päonien-Blüten mit ihren so unendlich zarten
Pastelltönen.
In der Sichtung befinden sich ebenso die für
die Landschaftsarchitektur sehr wertvollen,
aber häufig noch unbekannten Herbstfärber
und die Bäume des Wasserwaldes. Es sind vor
Strauch-Pfingstrosen-Hybride
„Susanne“
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Ein Kreis mit Kultur und Lebensqualität
Information
Frau Loki Schmidt zum Arboretum:
Welchen Wert und welche Bedeutung die Anlage
in Ellerhoop für die unterschiedlichsten Besuchergruppen
hat, beschreibt Frau Loki Schmidt, die
eine große Unterstützerin und häufige Besucherin
war, im Schlusswort ihrer Laudatio: „Ellerhoop-
Thiensen ist heute ein Ort, an dem Schulkinder
einen lebendigen Naturkundeunterricht erleben
können, an dem Fachleute sich informieren, wo
alte und junge Menschen sich weiterbilden oder
sich erholen können, wo jeder Besucher ein
Fleckchen findet, das ihm besonders gefällt.“
Rot-Ahorn-Sorten in brennender
Herbstfärbung
allem die Rot-Ahorn-Sorten, Amberbäume
und Tupelobäume, die im Oktober mit ihren
brennend orangeroten Farben das Ufer des
Arboretum-Sees in ein wahres „Indian Summer
Feuermeer“ verwandeln.
Bauerngärten – Lebende Denkmäler bäuer -
licher Kultur – Urerlebnis des Gärtnerns
Eine wichtige Aufgabe ist die Erhaltung alten
bäuerlichen Kulturgutes. Vor dem Südgiebel
des historischen Münsterhofes wurde einer
der schönsten Bauerngärten Deutschlands
angelegt. Üppigkeit, kräftige bunte Farben
und die heitere Mischung von Nutz- und Zierpflanzen
auf buchsbaumeingefassten Beeten
machen den Charme dieses liebenswerten
Gartentyps aus, der über Jahrhunderte das
Bild unserer Dörfer mitgeprägt hat.
Überwältigend schönes Pflanzenreich –
die größten Blüten-Highlights
Wenn auch die traumhafte Wiese mit den
500 000 weißen, betörend duftenden Dichter-
Narzissen, der Blauregentunnel, der Zauber
des farbenprächtigen Mittelmeergartens und
die vielen anderen aufregenden Blütenereignisse
die Besucher immer wieder begeistern,
so ist doch der unbestrittene Star im Ellerhooper
Gartenparadies die Indische Lotosblume.
Ihre atemberaubende Blüte ist der
absolute Höhepunkt des Gartenjahres. Die
mehrere Tausend Quadratmeter großen
schwimmenden Lotos-Blütenflächen sind
einmalig in Deutschland.
Gartenkultur – Gartenkunst – Gartenästhetik
Die Norddeutsche Gartenschau ist zudem bekannt
für ein ungewöhnlich vielfältiges Sommerblumensortiment.
Etwa 23 000 Einjahresblumen
kommen vor allem bei der Anlage
von Farbpflanzungen und den stimmungs -
vollen Farbgärten mit ihren perfekten Farbprogressionen
zum Einsatz. Fachleute, wie
auch Gartenliebhaber können in den Farb -
gärten Wesen und Wirkung der Farben in der
Landschaftsarchitektur studieren.
Der Park soll neben den vielen Sonderbereichen
und Lehrobjekten aber auch ein Ort der
Erholung, Sehnsucht, der Träumerei und vor
allem der Begegnung mit dem Schönen sein,
ohne das der Mensch nicht leben kann. Eine
der Hauptintensionen sieht der Vor sitzende
des Förderkreises deshalb auch darin, ästhetisch
überzeugende Räume und hinreißend
schöne Pflanzenbilder zu schaffen, die Geist
und Seele als anregend und wohl tuend empfinden.
|
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Die Dichter-Narzissenwiese: ein weißes Meer aus 500 000 Blüten
Die Lotosblume verkörpert das Idealbild einer Blüte. Sie ist von einer
unerklärlichen Aura umgeben.
Norddeutsche Gartenschau Arboretum Ellerhoop
Baum-Sammlungen – Schulbiologie –
Naturlehrpark – Gartenparadies
Die kreiseigene Parkanlage, die ursprünglich aus einem drei
Hektar großen Sichtungsgarten der Baumschule Timm & Co.
hervorgegangen ist und nunmehr eine Gesamtgröße von
16 Hektar hat, wird seit 1996 vom Förderkreis Arboretum
Baumpark Ellerhoop-Thiensen e. V. gestaltet und weiterent -
wickelt.
Um eine für alle Besuchergruppen ganzjährig attraktive Garten -
schauanlage zu präsentieren, sind die unterschied lichen Lehrobjekte
und Sonderthemen wie Schulbiologie, Gehölzforschung
und Artenschutz didaktisch und gestalterisch so in das gartenkünstlerische
Gesamtkonzept eingebunden, dass sie sich zu
einer harmonischen Einheit zusammenfügen.
Der Besucher soll auf seinem Spaziergang einen Wohlklang
und eine Übereinstimmung von Ruhe und Reiz verspüren.
Da sich Menschen nach schönen Pflanzungen sehnen und
spannende Blumenerlebnisse geradezu suchen, gilt in der
Norddeutschen Gartenschau uneingeschränkt das Motto von
Karl Foerster: „Es wird durchgeblüht.“
Es ist dem Know-how unserer leidenschaftlich tätigen Gärtner
zu verdanken, dass im Spielplan von Januar bis November eine
hinreißend schöne Blüteninszenierung nach der anderen auf der
Parkbühne erscheint. Für die Besetzung der unterschied lichen
Rollen steht den Gärtnern ein Ensemble von 4500 verschiedenen
Pflanzen arten und -sorten aus aller Welt zur Verfügung.
Information
Öffnungszeiten: Januar bis November; Dielen-Café: geöffnet von März bis Oktober
NDR-Fernsehgarten: Livesendung in „Mein Nachmittag“
Pflanzenverkauf auf dem Hof: Gehölze, Stauden, Raritäten
Träger: Förderkreis Arboretum Baumpark Ellerhoop-Thiensen e. V.
Vorsitzender: Professor Dipl.-Ing. Hans-Dieter Warda
www.norddeutsche-gartenschau.de
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Ein Kreis mit Kultur und Lebensqualität
Kultur im Kreis Pinneberg:
die Drostei und vieles mehr
Stefanie Fricke
Kultur stellt im Kreis Pinneberg keinen Luxusartikel
dar. Wo andernorts angesichts klammer
Kassen der Rotstift allzu leichtfertig und vorschnell
bei Museen, Theatern, Bibliotheken
oder Kulturzentren angesetzt wird, haben die
Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung
im Kreis Pinneberg erkannt, dass Kultur ein
Stück Daseinsvorsorge ist. Etwas, das zur
Strahlkraft einer Region beiträgt. Etwas, das
zur Lebensqualität beiträgt. Etwas, das zu
mehr Aufmerksamkeit und Wahrnehmung,
auch überregional, beiträgt. Etwas, das zu
Kommunikation und Identifikation beiträgt.
Etwas, das zu außerschulischer Bildung beiträgt.
Die Reihe ließe sich weiter fortsetzen.
Und so kann es nur als Glücksfall bezeichnet
werden, dass der Kreis Pinneberg im Jahr
1984 die barocke Drostei (erbaut 1765–1767)
durch einen Schenkungsvertrag vom Land
Schleswig-Holstein übereignet bekam – mit
der Auflage, ein Kulturzentrum für den Kreis
einzurichten. Gesagt, getan. Natürlich nicht
so schnell und schon gar nicht so einfach, aber
nach Jahren umfassender Sanierung unter
dem strengen Auge des Denkmalschutzes,
erstrahlte die Drostei in neuer Pracht und
öffnet seit 1991 ihre Türen für kulturinteressiertes
Publikum aus nah und fern. Die hohen
Decken und großen Wandflächen schätzen
Kreis-Pinneberger Künstler ebenso, wie ihre
Kollegen aus dem gesamten Norddeutschen
Raum und darüber hinaus. Der Konzertsaal
mit seiner prachtvollen, stuckverzierten
Decke bildet einen wunderschönen und einzigartigen
Rahmen für Kammerkonzerte, insbesondere
Konzerte Alter Musik. Die Drostei
initiiert und begleitet immer wieder auch
Kooperationen mit Kulturpartnern aus dem
Kreisgebiet und pflegt mit diversen Formaten
ebenso die Zusammenarbeit mit den Schulen.
Natürlich speist sich kulturelles Leben und
kulturelle Vielfalt nicht allein aus einer Quelle.
Zwar unterhält der Kreis Pinneberg selbst
neben der Drostei kein weiteres Museum bzw.
Kulturzentrum, aber mit seiner Kulturförderrichtlinie
sorgt er für die Verbesserung der
Rahmenbedingungen für Künstler, Kunstund
Kulturvereine, Museen, Theatern u. v. m.,
ganz gleich in welcher Trägerschaft. Im Zentrum
der Bemühung steht die Förderung von
kreisweit relevanten Ausstellungen, Konzerten
oder Literaturveranstaltungen. Und die
Bandbreite im Kreis Pinneberg ist riesig: Jede
Stadt, jede Gemeinde, ja, nahezu jedes Dorf
des bevölkerungsreichsten Kreises Schleswig-
Holsteins bietet seinen Bürgerinnen und
Bürgern Kultur vor der Haustür. Einzelne
Institutionen zu nennen, ist an dieser Stelle
kaum möglich, würde es doch bedeuten, dass
die Großzahl unerwähnt bliebe. Die Fördersumme,
die jährlich ausgeschüttet wird, beträgt
zurzeit 121 000 Euro – die Auswirkung
geht in die Breite und erreicht Künstler, Musiker,
Chöre, Orchester, Theater, Kulturvereine
u. v. m.
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Aber der Kreis Pinneberg betreibt darüber
hinaus auch Exzellenzförderung: Mit dem
Drosteipreis, dem Kulturpreis des Kreises
Pinneberg, wird seit 1981 jedes Jahr eine
herausragende Künstlerpersönlichkeit der
Region ausgezeichnet. Dotiert ist der Preis
mit 5000 Euro sowie noch einmal 2500 Euro
als Förderpreis für den künstlerischen Nachwuchs.
Mit ihrer direkten Nachbarschaft zur Metropole
Hamburg und deren reichhaltigem Angebot
an Möglichkeiten steht die Kulturlandschaft
des Kreises Pinneberg vor besonderen
Herausforderungen. Die drei Säulen „Drostei,
Kulturförderrichtlinie und Drosteipreis“ bilden
die Grundlage für eine sich immer weiter entwickelnde
und lebendige Kulturlandschaft, in
der Traditionsveranstaltungen wie selbstverständlich
neben innovativen und ungewöhnlichen
Projekten stehen dürfen und gleichermaßen
gefördert werden.
Kultur im Kreis Pinneberg: Neben der Drostei
als kulturellem Mittelpunkt bedeutet dies vor
allem Verbesserung von Rahmenbedingungen,
Unterstützung und Wertschätzung von künstlerischem
Engagement und Eigeninitiative.
Kultur im Kreis Pinneberg ist so vielschichtig
und kreativ wie seine Bewohnerinnen und
Bewohner. Und das schätzen nicht nur die
Kreis-Pinneberger! |
Das Zentrum der Kultur im Kreis
Pinnberg: die Drostei
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Ein Kreis mit Kultur und Lebensqualität
Sehenswerte Architektur –
durch Ehrenamt erhalten
Antje Metzner
Im Kreis Pinneberg gibt es eine Vielzahl von
bedeutenden Denkmälern, die als Zeugen
der Vergangenheit die Gegenwart bereichern.
Diese bilden eine bunte Palette einer sehenswerten
Architektur. Sowohl Herrenhäuser und
Kirchen als auch die moderne Architektur
prägen diesen Landstrich. Bei einem Gang
durch den Kreis Pinneberg gibt es viele bekannte
und unbekanntere Denkmäler zu
entdecken.
Seit dem 30. Januar 2015 gilt in Schleswig-
Holstein ein neues Denkmalschutzgesetz.
Die Denkmäler in Schleswig-Holstein werden
derzeit vor diesem Hintergrund neu erfasst
und inventarisiert. Dies wird als wichtige
Voraussetzung für die Denkmalpflege ange -
sehen. Erst wenn man weiß, was in einer
Region als erhaltenswert und schutzwürdig
erkannt wird, kann eine nachhaltige Denkmalpflege
betrieben werden.
Die Rolandstatue in Wedel
Zu den bekanntesten gehören neben der 1765
bis 1767 im barocken Stil erbauten Drostei in
Pinneberg auch das von Zisterzienserinnen
im 13. Jahrhundert gegründete Kloster in
Uetersen, die 1756 eingeweihte Kirche in
Rellingen, die wahrscheinlich aus dem Jahr
1558 stammende Rolandstatue in Wedel, die
Güter in Haseldorf und in Seestermühe und
die Schlossinsel in Barmstedt.
Kulturgüter liegen wegen ihres besonderen
geschichtlichen, wissenschaftlichen, künst -
lerischen, technischen, städtebaulichen oder
Kulturlandschaft prägenden Wertes im öffentlichen
Interesse. Denkmalschutz und Denkmalpflege
ermöglichen es zukünftigen Generationen,
Geschichte zu erfahren, wahrzunehmen,
zu interpretieren und zu hinter -
fragen. Erste Ergebnisse zur Inventarisierung
der Kulturdenkmäler im Kreis Pinneberg
können im Internet unter der Seite des Landesamtes
für Denkmalpflege in Schleswig-
Holstein eingesehen werden.
Die Erhaltung von Kulturgütern liegt nicht
nur in der Verantwortung von Behörden, Ämtern
und privaten Eigentümern, sondern setzt
auch die Zusammenarbeit mit Betroffenen
oder ehrenamtlich Tätigen voraus. Ohne die
Hilfe der vielen Heimatvereine, Interessen -
gemeinschaften, Kirchen, Bürgerinitiativen
oder anderen Ehrenamtlichen wäre der Denk-
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malschutz in dieser Form nicht denkbar. Dies
wird im Kreis Pinneberg schon sehr lange
erfolgreich praktiziert.
Ein Beispiel für das große Engagement aus
der Bevölkerung ist unter anderem das Reepschlägerhaus
in Wedel, welches als Handwerkerhaus
für Seilmacher 1758 als Drei -
ständerhaus errichtet wurde. Anfang der
1970er-Jahre konnte es mithilfe von enga -
gierten Bürgern nicht nur vor der Abrissbirne
gerettet werden, sondern auch die Sanierung
und Restaurierung des Gebäudes wurden
durchgeführt. Heute befindet sich in dem
Gebäude ein gastronomischer Betrieb, in
dem unter anderem kulturelle Veranstaltungen
statt finden.
Das Reepschlägerhaus wurde als
Dreiständerhaus errichtet.
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Ein Kreis mit Kultur und Lebensqualität
Der Ostermannsche Hof in
Tornesch-Esingen
Ein weiteres Zeugnis für das Engagement
der Heimatvereine ist die Bandreißerkate in
Haseldorf. Früher wurden hier aus Weiden -
gehölzen Reifen für die Ummantelung von
Holzfässern aus angebauten Korb-Weiden
hergestellt, die für die Fassreifen für Butterund
Heringsfässer benötigt wurden. In der
1764 erbauten Reetdachkate finden seit dem
Jahr 1995 Ausstellungen der typischen Wohnund
Handwerkskultur der Bandreißer statt.
Die Kate ist an jedem ersten Sonntag im
Monat zu besichtigen. Es finden hier besondere
Konzerte, Vorträge, Ausstellungen und
auch standesamtliche Trauungen statt, wodurch
es zu einem beliebten Veranstaltungsort
geworden ist. Auch dieses Programm wird
von Ehrenamtlichen zusammengestellt und
begleitet.
Der sogenannte Ostermannsche Hof ist eine
Hofanlage in Tornesch-Esingen. Sie besteht
aus einem Hauptgebäude von 1738, dem
sogenannten Durchfahrtshaus, einem 1906
angebauten Kuhstall, einer freistehenden
Dreiständer Bohlenscheune und einer Remise.
Auf dem Gelände befinden sich außerdem
noch zwei historische Brunnenanlagen. Eine
Gruppe von Bürgern hat sich vor mehr als
30 Jahren zusammengefunden und es sich zur
Aufgabe gemacht, in vielen Arbeitsstunden
die Instandsetzung und den Umbau des
Heimathauses voranzutreiben. In dem Gebäudekomplex
sind heute diverse Veranstaltungsräume,
das Stadtarchiv, das Trauzimmer
und das Archiv der Kulturgemeinschaft untergebracht.
Ein Team aus ehrenamtlichen
Mitgliedern setzt sich für die Pflege und den
Erhalt des Heimathauses ein und bewahrt so
das älteste Gebäude in Tornesch.
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Ein Kulturgut ganz anderer Art ist die einzige
handbetriebene Fähre Schleswig-Holsteins,
Kronsnest, die den Kreis Pinneberg bei Seester
mit dem Kreis Steinburg bei Neuendorf über
die Krückau verbindet. Sie ist die kleinste
Fähre Deutschlands und wurde urkundlich
zum ersten Mal im Jahr 1576 erwähnt. Sie ist
die Verbindung eines alten Handelsweges,
auf dem jahrhundertelang Mensch, Vieh und
Güter über die Krückau befördert wurden.
Der gemeinnützige Verein der Gemeinde
Neuendorf machte es sich zur Aufgabe, die
historische Fähre Kronsnest zu erhalten und
zu pflegen. Der Fährkahn wurde nach histo -
rischen Vorbildern nachgebaut und wird an
den Wochenenden und Feiertagen der Sommermonate
betrieben. Pro Jahr überqueren
hier mehr als 7000 Wanderer und Radfahrer
den Fluss auf traditionelle Weise.
Diese Beispiele stehen für viele weitere, an
dieser Stelle nicht genannten Denkmäler unserer
Region, die ohne das große ehrenamt -
liche Engagement aus der Bevölkerung nicht
gerettet worden und für immer für unsere
Nachkommen verloren wären. Sie zeigen,
dass jeder Bürger seinen Teil zum Erhalt
unserer Kulturgüter beitragen kann. |
Die historische Fähre Kronsnest
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Ein Kreis mit Kultur und Lebensqualität
Elbmarschen, Moore und Knicks –
vielfältige und abwechslungsreiche
Landschaften
Hans-Albrecht Hewicker
Gewitterstimmung im FFH-Gebiet
Bilsbekniederung
Der Kreis Pinneberg hat Anteil an den beiden
Naturraumgruppen Schleswig-Holsteinische
Marschen (mit der naturräumlichen Region
Elbmarschen, die im Kreisgebiet aus der
Wedeler, Haseldorfer und Seestermüher
Marsch besteht) und Schleswig-Holsteinische
Geest (mit den naturräumlichen Regionen
Hohe Geest und Vorgeest, die im Kreisgebiet
als Hamburger Ring und Barmstedt-Kisdorfer
Geest bezeichnet werden).
In der Saale-Kaltzeit (325 000–117 000 v. Chr.)
war ganz Schleswig-Holstein vollständig mit
Eis bedeckt. Die Gletscher brachten aus dem
Inneren Skandinaviens ungeheure Massen
von Geröll und Schutt mit, die hier abgelagert
wurden. In der der Saale-Kaltzeit folgenden
Eem-Warmzeit (117 000–105 000 v. Chr.)
formten diese Grund- und Endmoränen in
unserem Raum eine Landschaft, wie wir sie
heute in Ostholstein vorfinden. In der auf die
Eem-Warmzeit folgenden Weichselkaltzeit
(105 000–10 000 v. Chr.) lag der Eisrand auf
der Linie Mölln–Grande–Ahrensburg–Wahlstedt–Neumünster.
Das heißt, der Kreis Pinne -
berg war eisfrei, lag aber direkt vor dem
Gletscherrand und war baumlose Kältesteppe
(Tundra), wie wir sie heute unter anderem im
Norden Sibiriens finden.
In dieser Zeit wurden die damaligen Landschaftsformen
durch Wind- und Wassererosion
sowie durch Bodenfließen (Solifluktion) eingeebnet
und verfüllt. Außerdem wurde der
offenliegende Boden in diesen fast 100 000
Jahren weitgehend entkalkt und verarmte
durch die Bodenalterung. Daher sind die
Geest landschaften sehr flach ohne große
Höhenunterschiede und damit auch weitgehend
ohne Seen und ihre Böden nur schwach
mit Nährstoffen versorgt. Erst vor 10 000
Jahren mit dem Ende der Weichsel-Kaltzeit
begann die Wiederbesiedlung unserer Landschaft
mit den heute vorhandenen Pflanzenund
Tiergesellschaften.
Der Marschenbereich ist noch wesentlich
jünger als die erdgeschichtlich ja sehr junge
Geest, da die Ablagerungen im Urstromtal
der Elbe erst nach Ende der letzten Eiszeit
entstanden und daher außerordentlich nährstoffreich
und fruchtbar sind. Große Teile der
Elbmarschen sind heute insbesondere wegen
ihrer Bedeutung als Gänse-Rastgebiet (zum
Beispiel im Winter 2010/2011 allein 30 000
Nonnengänse ) als EU-Vogelschutzgebiet
besonders geschützt.
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Aber auch auf der Geest war die Entwicklung
mit dem Ende der letzten Eiszeit nicht abgeschlossen,
sondern in den verfüllten Senken
ehemaliger Seen aus der Eem-Warmzeit sind
in den letzten 12 000 Jahren Moore entstanden,
die je nach Höhenlage und Wasserhaushalt
entweder als Niedermoore heute weit -
gehend in Grünland umgewandelt sind oder
als Hochmoore über die umgebende Landschaft
hinauswuchsen und aufgrund ihrer
Vielzahl und Großflächigkeit für unseren
Bereich außerordentlich prägend wurden.
Durch Entwässerung, Torfabbau und Kulti -
vierung sind diese ökologisch ganz besonders
wertvollen Bereiche stark dezimiert und fast
völlig zerstört worden. Heute ist es ein Hauptbestreben
des Naturschutzes im Kreis, die
Reste dieser Hochmoore soweit wie möglich
zu erhalten und wieder in einen naturnäheren
Zustand zurückzuversetzen. Darum bemühen
sich insbesondere lokale Moorschutzvereine
(jeweils für Täwsmoor, Holmmoor,
Himmelmoor, Liether Moor, Hammoor und
Klein Offenseth-Bokelseßer Moor), die als
besonders typisch für den Kreis Pinneberg
gelten dürfen.
Die Sanddünen, die sich wie eine Hügelkette
vom Süllberg bei Blankenese entlang des Elbhochufers
bis nach Elmshorn (Liether Wald,
Sibirien) erstrecken und in den Holmer Sandbergen
in ihrer ehemaligen Struktur noch besonders
gut zu erkennen sind, sind aus Aufwehungen
aus den riesigen Sandflächen im
Elburstromtal auch erst während der Nacheiszeit
entstanden.
In den Tälern der den Kreis Pinneberg prägenden
Elbnebenflüsse Pinnau und Krückau
mit ihren Nebenbächen laufen seit vielen
Jahren Bemühungen, die durch landwirtschaft -
liche Innutzungnahme der Auen, Begradigung
und Abflussbeschleunigung stattgefundene
Veränderung wieder rückgängig zu machen
und insbesondere den fast ausgestorbenen
Biotoptyp der Auwälder hier neu zu schaffen.
Sprossender Bärlapp im
Naturschutzgebiet Holmmoor
in Quickborn – heute eine
extrem seltene Pflanze
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Ein Kreis mit Kultur und Lebensqualität
Heute werden diese Bemühungen durch die
EU-Wasserrahmenrichtlinie direkt gefordert
und auch stark gefördert, die auch die Durchgängigkeit
der Flussläufe von der Mündung
bis zur Quelle sichergestellt wissen will. In
diesem Zusammenhang ist auf ein besonderes
Naturkleinod im Kreis Pinneberg hinzuweisen,
das als in dieser Form europaweit
einmalig bezeichnet werden kann: die im
Gezeiteneinfluss liegenden Auwälder auf den
Elbinseln Drommel und Auberg (Tideauwälder).
Ähnlich bedeutungsvoll und schützenswert
ist der Fährmannssand bei Wedel als das
größte Süßwasser-Schlickwatt Europas.
Kastanienallee in Bullenkuhlen in
voller Blüte. Das Foto stammt von
2007, heute sind nach Krankheitsausfällen
durch Kastanienminiermotte
und eine grassierende Rindenkrankheit
nur noch Reste der Allee
vorhanden.
Die als Naturdenkmal ausgewiesene
1000-jährige Eiche in Barmstedt ist
tatsächlich ungefähr 450 bis 500
Jahre alt, aber wohl der älteste
Baum im Kreis.
Von Natur aus wäre das gesamte Gebiet des
Kreises Pinneberg heute mit Wald bedeckt
bis auf offene Wasserflächen, baumfreie
Hochmoore und offenliegende Binnendünen,
wie wir sie zum Beispiel in Form der Heeder
Sanddünen finden. Wir Menschen haben
diese Wälder beseitigt und in landwirtschaft -
liche Nutzflächen überführt, die auf der Geest
nur kurze Zeit als Acker nutzbar waren und
dann zu riesigen Heideflächen verarmten, die
jahrhundertelang nur durch Schafweide und
Plaggenhieb genutzt werden konnten. Als um
1800 nur noch weniger als vier Prozent des
Kreisgebiets Waldfläche waren, begannen
die Bemühungen um die Neuschaffung von
Wäldern, durch die der Waldanteil auf heute
wieder sieben Prozent erhöht wurde. Gegenüber
dem Landesdurchschnitt von zehn Prozent
und noch mehr gegenüber dem Bundesdurchschnitt
von 30 Prozent ist das natürlich
ein extrem geringer Wert, der im dichtest -
besiedelten und bevölkerungsreichsten Landkreis
besondere Probleme aufwirft.
Gerade angesichts der Waldarmut ist das im
18. Jahrhundert im Zuge der Verkoppelung
geschaffene Knicknetz besonders prägend
für das Landschaftsbild unseres Kreises. Trotz
massiver Beseitigung im Zuge der Flurbereinigungen
der 1950er- und 1960er-Jahre weist
der Kreis immer noch ein Knicknetz von rund
3000 Kilometern Länge auf. Die Knicks sind
gesetzlich geschützte Biotope und ihrer Erhaltung
gilt intensives Bemühen der unteren
Naturschutzbehörde. Besonders markant
sind die Bäche, Gräben oder auch Wege begleitenden
Kopfweiden („Pullwicheln“), die
nur durch regelmäßige Pflege in ihrer typischen
Form erhalten werden können.
Viele markante Bäume im Kreisgebiet sind
wegen ihres Alters, ihrer Größe oder beson -
derer Eigenarten als Naturdenkmäler unter
Schutz gestellt.
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135
Von den zehn Naturschutzgebieten sei das
NSG Liether Kalkgrube erwähnt, das wegen
seiner hier an der Erdoberfläche sichtbar
werdenden 270 Millionen Jahre alten Gestein s -
typen als Nationaler Geotop deutschlandweite
Bedeutung hat.
Das kleinste Naturschutzgebiet Deutschlands
ist der Helgoländer Lummenfelsen (1,8 Hektar),
der gleichzeitig der einzige Seevogelfelsen
Deutschlands ist. Und auch das Helgoländer
Felswatt ist eine absolute Rarität. Auf Helgoland
bildet der Pinneberg die höchste Erhebung
des Kreises Pinneberg mit 61,3 Metern
über NN. Auf der Helgoländer Düne bringen
alljährlich im Dezember/Januar die Kegel -
robben (größtes Säugetier Deutschlands) ihre
Jungen zur Welt (327 Stück im Winter 2016/
2017).
Schon der vorstehende kurze Aufriss zeigt,
wie liebenswert und schutzbedürftig unsere
Heimatnatur ist. |
Information
Der Kreis in Zahlen
Einwohner: rund 310 000
Fläche des Kreises: 66 426 Hektar, davon:
Siedlungs- und Verkehrsfläche:
12 682 Hektar = 19,1 %
landwirtschaftliche Nutzfläche:
43 247 Hektar = 65,1 %
Wald: 4638 Hektar = 7,0 %
Wasser: 4345 Hektar = 6,5 %
andere: 1397 Hektar = 2,1 %
Bevölkerungsdichte: 466 Einwohner pro km²
gegenüber 179 in Schleswig-Holstein
Waldfläche pro Einwohner:
– 5000 m² in Gesamteuropa
– 2500 m² in der EU
– 1200 m² in Deutschland
– 580 m² in Schleswig-Holstein
– 151 m² im Kreis Pinneberg
Naturschutzgebiete:
10 (2 davon Helgoland) = ca. 4 %
FFH-Gebiete: 11
Vogelschutzgebiete: 2 = 13 Natura-2000-Gebiete
Landschaftsschutzgebiete: 8 = 50 %
Bäume als Naturdenkmal geschützt: 600
Knicks: rd. 3000 km (gesetzlich geschützt)
Basstölpel im Naturschutzgebiet
Helgoländer Lummenfelsen –
einziger Brutstandort in
Deutschland
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136
Ein Kreis mit Kultur und Lebensqualität
Attraktive Ausflugsziele im Kreisgebiet
Katharina Kröger / Edelgard Heim
Die Carl-Zeiss-Vogelstation und
Weißwangengänse
Beeindruckende Kulturlandschaften, lebendige
Städte, ein reiches kulturelles Leben,
malerische Dörfer und beeindruckende
Naturlandschaften und das alles auf engstem
Raum – das ist der Kreis Pinneberg.
Nicht verpassen sollten Gäste dabei das Pinneberger
Baumschulland, denn der Einfluss des
Menschen auf die Landschaft ist hier greifbar
– mit derzeit rund 300 Baumschulen und
einer Fläche von 4200 Hektar, also einem der
größten geschlossenen Baumschulgebiete
Europas und der Welt. Ein Highlight ist die
Norddeutsche Gartenschau Arboretum Ellerhoop,
welches in diesem Buch schon näher
beleuchtet wurde.
In den Städten des Kreises lockt ein reiches
kulturelles Angebot Besucher in Konzerte,
Theateraufführungen oder Museen. So wird
zum Beispiel im Industriemuseum Elmshorn
das industrielle Erbe der Region dargestellt
und erlebbar gemacht – Gäste probieren
Getreidemühlen oder Tretnähmaschinen aus
und Kinder gehen mit einem Detektivkoffer
auf Forschungsreise. Auf der idyllischen
Schlossinsel im Rantzauer See in Barmstedt
zeigt das Gerichtsschreiberhaus wechselnde
Ausstellungen zeitgenössischer Künstler.
Diverse Stadt- und Heimatmuseen runden das
kulturelle Angebot ab und locken Besucher in
die lebendigen kleinen und großen Städte der
Region.
Im Kreis Pinneberg geht es aber auch ganz ursprünglich
zu – vielerorts werden einzigartige
Naturräume geschützt, und Besucher haben
die Möglichkeit, die beeindruckende Flora
und Fauna der Region zu entdecken. Die ehemalige
Kleientnahme Fährmannsand wird
dabei von der Carl-Zeiss-Vogelstation spek -
takulär in Szene gesetzt. Inmitten der flachen
und tieferen Wasserstellen sowie der Marschwiesen
beobachten Gäste von der Station aus
die vielfältige Vogelwelt der Wedeler Marsch
von eigens angelegten Aussichtspunkten.
Einen Perspektivwechsel ermöglicht der
Tidenkieker, mit dem sich Besucher dem
ehemals größten Süßwasserwatt Europas,
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137
der Haseldorfer Binnenelbe, vom Wasser aus
nähern. Auge in Auge mit dem Schilfrohr -
sänger und dem Seeadler geht es mitten in
die unberührte Natur – denn mit dem Schiff
landen Gäste dort an, wo es keinen festen
Anleger gibt!
Das Elbmarschenhaus in Haseldorf ist Anlaufstelle
für Besuch und Freizeitaufenthalt in den
holsteinischen Elbmarschen und der Pinneberger
Geest. Eine informative Ausstellung
und ein Außengelände, in dem man Natur
erleben kann, bieten Abwechslung und Entspannung.
Getragen wird das Haus, das mitten
im Dorf liegt, von vier Institutionen: dem
Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und
ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein
(LLUR), dem NABU, der Kreisjägerschaft
und dem Verein „Tourismus in Marsch und
Geest“ (TiMuG). Die Aufgaben dieses Vereins,
der am 29. September 1997 gegründet wurde,
bestehen darin, einen sanften naturfreund -
lichen Tourismus zu fördern. Dies meint, die
vorhandenen natürlichen Möglichkeiten
schonend und nachhaltig zu nutzen und den
Gästen zugänglich zu machen anhand von
Kartenmaterial oder persönlichen Auskünften.
Der Verein veranstaltet touristische Events in
der Region wie das Frühlingsfest in Haseldorf,
das Blütenfest in Seester und den Kunst- und
Handwerkermarkt Kunst & Mehr in Seestermühe.
Ein Erlebnis besonderer Art ist auch
das Schachblumenfest, das jährlich im April/
Mai in Hetlingen stattfindet.
Das Elbmarschenhaus in Haseldorf
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138
Ein Kreis mit Kultur und Lebensqualität
Das Schulauer Fährhaus am
Willkomm-Höft ist ein Publikumsmagnet.
Auch im „Binnenland“ wollen ganz unterschiedliche
Naturräume entdeckt werden –
vom Himmelmoor bei Quickborn, dem größten
Hochmoor Schleswig-Holsteins, bis hin
zur Liether Kalkgrube, einem ehemaligen
Tagebau für Kalk, Ton und Sand. Die 35 Meter
tiefe Liether Kalkgrube hat eine weit über -
regionale Bedeutung als geologisches Naturdenkmal
und ist einziger Nationaler Geotop
des schleswig-holsteinischen Festlands.
In der Seestermüher, Haseldorfer und Wedeler
Marsch wird der maritime Einfluss der Elbe
immer deutlicher. Die großen „Pötte“ sind in
Sichtweite und werden am Willkomm-Höft
sogar einzeln begrüßt. Die kleinste Fähre
Deutschlands über die Krückau ist nur einen
Katzensprung entfernt, und kleine und große
Häfen, ruhige Strände sowie die Wedeler Auen
prägen die Landschaft. Inmitten der hübschen
Marschendörfer mit ihren reetgedeckten
Dächern, den Hofläden, Restaurants und Cafés
können Besucher auch selbst in See stechen,
zum Beispiel mit dem Heckschiff Ewer Gloria.
Hintergründe zur Haseldorfer Marsch erhalten
Besucher in der multimedialen Ausstellung
des Elbmarschenhauses. Kurzum, in der
Region vor den Toren Hamburgs findet jeder
sein Urlaubs- oder Ausflugsglück! |
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139
Das Gefängnis und das Gerichtsschreiberhaus
auf der Schlossinsel
in Barmstedt locken ebenfalls zahlreiche
Ausflügler an.
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140
Ein Kreis mit Kultur und Lebensqualität
Kreissportverband Pinneberg –
starker Sport in der Metropolregion
Karsten Tiedemann
Der Kreissportverband Pinneberg e. V. (KSV)
ist mit 189 Vereinen und insgesamt 80 426 Mit -
gliedern per 1. Januar 2017 die größte Dachorganisation
des Kreises Pinneberg. Von Ballsport
über Reiten, Turnen, Segeln, Schwimmen
bis hin zum modernen Trendsport bieten
die Sportvereine des bevölkerungsreichsten
Kreises in Schleswig-Holstein eine breite
Palette an sportlichen Möglichkeiten an.
Durch die als gut zu bezeichnende Sport -
förderung des Kreises selbst, aber auch der
meisten Kommunen, gibt es im Verhältnis
viele vereinseigene Anlagen. Die Anzahl der
eigenen Kunstrasenplätze wächst. Mehrere
Vereine verfügen über eigene Fitness-Studios,
die sich im Wettbewerb mit vielen kommerziellen
Studios behaupten können.
Die Nähe zu Hamburg wirkt sich positiv auf
den Sport im Kreis Pinneberg aus. So stellen
sich unsere Vereine dem ständigen Wandel im
Sport in besonderem Maße und bieten vielfach
flexible Mitgliedschaftsmodelle und
Kurse an. 26,13 Prozent der Bevölkerung sind
Mitglied in einem Sportverein; die Anzahl
Sporttreibender ist durch Kurse und Reha-
Angebote erheblich höher. Typisch für den
Sport im Kreis Pinneberg: 21 Vereine verfügen
über mehr als 1000 Mitglieder. Nirgendwo
sonst im Land gibt es so viele hauptamtliche
Mitarbeiter im Sport.
Der KSV-Pinneberg wird von einem Vorstand
geleitet. Zu seiner Unterstützung besteht seit
1983 eine hauptamtliche Geschäftsstelle – seit
2017 mitten in Elmshorn mit vier Mitarbeitern
– die in erster Linie als Servicestelle und Dienstleister
für die Vereine verstanden werden will.
Mehr und mehr gewinnen Kooperationen mit
Schulen an Bedeutung, gerade in Zeiten der
Entwicklung der Ganztagsschule. Ein wesentlicher
Schwerpunkt der Arbeit ist die Aus- und
Weiterbildung von Trainern. In einer Quali -
fikation der Mitarbeiter der Vereine liegt die
Chance der Vereine, guten und gesunden
Sport anzubieten.
Der KSV-Pinneberg verfügt über eines der
größten Bildungsprogramme der KSVs in
Schleswig-Holstein und arbeitet dabei eng
mit dem Bildungswerk des Landessportverbandes
Schleswig-Holstein zusammen. Der
KSV bietet seinen Vereinen außerdem eine
umfassende Vereinsberatung und neben dem
Kreis Pinneberg gute Sportförderung, Tagesseminare,
Übungsleiterlizenzlehrgänge sowie
eine zertifizierte „Jugendfreizeitstätte Feriencamp
Neukirchen“ bei Malente mit Zimmern,
Zelten und Tagesräumen am See.
Eine weitere Stärke des Kreissportverbandes
Pinneberg (der seit 1946 besteht) und seiner
Vereine ist, dass er mit ihnen etliche aktuelle
Projekte im Bereich der Prävention und der
sozialen Arbeit im Sport begleitet und umsetzt.
Die Arbeit der Vereine des Kreises Pinneberg
ist oft beispielgebend im Land. |
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141
Für jeden etwas dabei – der Kreis -
sportverband bietet eine breite Palette
an sportlichen Möglichkeiten an.
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142
Register
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge
Die nachstehenden Firmen, Verwaltungen und Verbände haben mit ihren Public-Relations- Beiträgen das
Zustandekommen dieses Buches in dankenswerter Weise gefördert.
Arbeiter-Samariter-Bund e. V.
Landesverband Schleswig-Holstein e. V.,
Regionalverband Pinneberg/Steinburg, Elmshorn .....47
www.asb-sh.de / info@asb-sh.de
AWO Schleswig-Holstein gGmbH, Kreis Pinneberg ....52, 53
www.awo-sh.de / info@awo-sh.de
azv Südholstein, Hetlingen ...........................57
www.azv.sh / presse@azv.sh
Baumpflege Uwe Thomsen e. K., Pinneberg ............120
www.baumpflege-thomsen.de
baumpflege-thomsen@web.de
Butzlaff Tewes Architekten + Ingenieure GmbH,
Brande-Hörnerkirchen ............................72
www.butzlafftewes.de / post@butzlafftewes.de
Crown Technologies GmbH, Rellingen ..................91
www.crown-tec.de / info@crown-tec.de
CSG Systems GmbH, Pinneberg .......................92
www.csg-systems.de / info@csg-systems.de
d+p dänekamp und partner Beratende Ingenieure
VBI, Pinneberg ...................................73
www.daenekamp.de / info@daenekamp.de
Diakonieverein Migration – Beratung für Ausländer,
Flüchtlinge und Aussiedler e. V., Pinneberg . ...........29
www.diakonieverein-migration.de
info@diakonieverein-migration.de
Dimen GmbH, Quickborn ............................85
www.dimen-gmbh.de / info@dimen-gmbh.de
Eggert Unternehmensgruppe, Elmshorn ................67
www.eggert.de / www.emv-immobilien.de /
www.clean-car.com / info@eggert.de
EIGENHEIM Wohnungsgenossenschaft eG, Wedel ........22
www.eigenheim-wedel.de / eigenheim-wedel@t-online.de
European XFEL GmbH, Schenefeld ...................113
www.xfel.eu/de / contact@xfel.eu
Feldmuehle Uetersen GmbH, Uetersen ..............78, 79
www.feldmuehle-uetersen.com
info@feldmuehle-uetersen.com
Flugplatz Uetersen/Heist GmbH, Heist .................19
www.edhe.de / info@edhe.de
Förderkreis Arboretum Baumpark Ellerhoop-
Thiensen e. V., Ellerhoop ..........................125
www.norddeutsche-gartenschau.de
info@norddeutsche-gartenschau.de
Förderverein Kulturlandschaft Pinneberger
Baumschulland e. V., Ellerhoop ....................119
www.pinneberger-baumschulland.de
kontakt@pinneberger-baumschulland.de
GAB Gesellschaft für Abfallwirtschaft und
Abfallbehandlung mbH, Kummerfeld ...........110, 111
www.gab-umweltservice.de / info@gab-umweltservice.de
Gemeinde Helgoland ................................25
www.helgoland.de / info@helgoland.de
GRS Reimer Architekten GmbH, Elmshorn ..............74
www.grs-architekten.de / info@grs-architekten.de
HAMEG Hausmülleinsammlungsgesellschaft mbH,
Kummerfeld ....................................109
www.hameg-pi.de / info@hameg-pi.de
HanseWerk AG, Quickborn ..........................107
www.hansewerk.com / kundenservice@hansewerk.com
Haus Thomsen, Senioren- und Pflegeheim, Elmshorn .....48
www.pflege-familiaer.de / info@pflege-familiaer.de
Hof Hachmann, Bevern .............................116
www.mein.hof-hachmann.de
regio@mein.hof-hachmann.de
Holsteiner Wasser GmbH, Wedel .......................65
www.holsteinerwasser.de
info@holsteinerwasser.de
Hotel Mühlenpark, Uetersen ..........................20
www.muehlenpark.de / hotel@muehlenpark.de
IfI.technology Gesellschaft für Handel, Fertigung &
Montage mbH, Pinneberg .......................70, 71
www.ifi-technology.de / post@ifi-technology.de
Ingenieurbüro Lenk + Rauchfuß GmbH, Beratende
Ingenieure VBI, Rellingen ...........................97
www.lenk-rauchfuss.de / buero@lenk-rauchfuss.de
Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH,
Elmshorn . ......................................101
www.ing-reese-wulff.de / info@ing-reese-wulff.de
IWP Ingenieure, Schaller • Warnke • Peters •
Partnerschaft mbB, Elmshorn ......................72
www.iwp-ingenieure.de / info@iwp-ingenieure.de
JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel .............80
www.jenoptik.de / advanced-systems@jenoptik.com
Jost Krankenpflege zu Hause, Uetersen .................48
www.jost-krankenpflege.de
info@jost-krankenpflege.de
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143
KG Ludwig Melosch Vertriebs-GmbH & Co.,
Pinneberg ....................................68, 69
www.melosch.de / info@melosch.de
Kölln GmbH & Co. KGaA, Peter, Elmshorn ...............83
www.koelln.com / koelln@koelln.com
kommunit IT-Zweckverband Schleswig-Holstein,
Elmshorn ........................................64
www.kommunit.de / info@kommunit.de
Kublun Landmaschinen, Lutzhorn ....................120
www.kublun.de / info@kublun.de
KÜNZEL Heiztechnik GmbH, Prisdorf ..................93
www.kuenzel.de / info@kuenzel.de
KViP Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg mbH,
Uetersen ........................................98
www.kvip.de / info@kvip.de
MAMMUT Dokumentenservice GmbH & Co. KG,
Pinneberg ....................................68, 69
www.mammut-hamburg.de
info@mammut-hamburg.de
medac Gesellschaft für klinische
Spezialpräparate mbH, Wedel . ......................87
www.medac.de / contact@medac.de
NORDAKADEMIE gemeinnützige AG, Elmshorn
Staatlich anerkannte Fachhochschule mit
dualen Studiengängen .............................35
www.nordakademie.de / info@nordakademie.de
Norddeutsche Gartenschau Arboretum
Ellerhoop .......................................125
www.norddeutsche-gartenschau.de
info@norddeutsche-gartenschau.de
Nordmark Arzneimittel GmbH & Co. KG,
Uetersen ........................................89
www.nordmark-pharma.de / info@nordmark-pharma.de
Oelckers GmbH & Co. Vertriebs KG, Tornesch ............88
www.igefa.de / oelckers.hamburg@igefa.de
PANINKRET chem.-pharm. Werk GmbH,
Westerhorn ................................ ......86
www.paninkret.com / info@paninkret.com
pinnau.com GmbH & Co. KG, Pinneberg ...............106
www.pinnau.com / kundenservice@pinnau.com
Regio Kliniken GmbH, Elmshorn ......................41
www.regiokliniken.de / info-regiokliniken@sana.de
RKiSH Rettungsdienst-Kooperation in
Schleswig-Holstein gGmbH, Pinneberg . ...........44, 45
www.rkish.de / info@rkish.de
Schäferhof, Stiftung Hamburger Arbeiter-Kolonie, Appen ...31
www.schaeferhof-sh.de / info@schaeferhof-sh.de
Schaumann GmbH, H. Wilhelm, Pinneberg ............117
www.schaumann.de / info@schaumann.de
Schleswig-Holstein Netz AG, Quickborn ...............107
www.sh-netz.com / kundenservice@sh-netz.com
Schütt e. K., Hans, Halstenbek ........................84
www.hans-schuett.de / info@hans-schuett.de
Seapack Verpackung und Transport GmbH, Uetersen .....75
www.seapack.de / info@seapack.de
Seniorenresidenz Rüpcke GmbH, Schenefeld ............49
www.seniorenresidenz-ruepcke.de
heimleitung@seniorenresidenz-ruepcke.de
SMB Group – SMB International und MBA
Instruments –, Quickborn ..........................82
www.smb-group.de / info@smb-group.de
Sparkasse Südholstein, Neumünster ...................63
www.spk-suedholstein.de / service@spk-suedholstein.de
Staatlich anerkannte Fachhochschule Wedel
Gemeinnützige Schulgesellschaft mbH, Wedel . ........37
www.fh-wedel.de / info@fh-wedel.de
Stadt Wedel ........................................21
www.wedel.de / info@stadt.wedel.de
Stadtwerke Elmshorn ...........................104, 105
www.stadtwerke-elmshorn.de
info@stadtwerke-elmshorn.de
Stadtwerke Pinneberg GmbH, Pinneberg ..............106
www.stadtwerke-pinneberg.de
post@stadtwerke-pinneberg.de
Stadtzentrum Schenefeld GbR, Werbegemeinschaft,
Schenefeld .......................................17
www.szs.sh / wg@szs.sh
Trend Beschriftung + Werbetechnik GmbH, Uetersen .....66
www.trend-werbetechnik.de / info@trend-werbetechnik.de
WBV Haseldorfer Marsch, Moorrege ...................66
www.wbv-haseldorfermarsch.de
info@wbv-haseldorfermarsch.de
WEP Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft
des Kreises Pinneberg mbH, Tornesch .....64
www.wep.de / info@wep.de
Wohlmeier GmbH, Elmshorn .........................95
www.wohlmeier-bodenbelaege.de
info@wohlmeier-gmbh.de
Wohnungsbaugesellschaft m.b.H. Th. Semmelhaack,
Elmshorn ........................................90
www.semmelhaack.de / info@semmelhaack.de
Yamaha Music Europe GmbH, Rellingen ................81
de.yamaha.com / info@yamaha.de
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 144
144
Register
Bildquellen
Michael-Uwe Dreyling, Brande-Hornerkirchen: Einband vorne (3), hinten (1), S. 7, 8, 10, 11 o.,
12–15, 16 u., 18, 20, 27, 77, 103, 115, 128, 129, 131, 138, 139.
Sky View Imaging, Matthias Ulrichs, Bremen: S. 17, 19, 20, 22, 47 o., 48, 63, 65 l., 66, 72 o., 75, 81, 82,
86 r., 88, 95, 104–106, 116, 117 r., 120 u.
Archiv (Werkaufnahmen): S. 35, 64 o., 65 r., 71 l., 71 r. u., 73, 78–80, 85, 86 l., 90, 98, 101, 107,
109–111, 120 o.
Kreis Pinneberg: S. 6, 33, 43, 59.
Rainer Adomat, Schäferhof, Appen: S. 31; Christian Augustin, Bönnigstedt: S. 91 r.; Bavaria Luftbild
Verlags GmbH: S. 117 l.; Arne Biederbeck, Kiel: S. 67 r.; Katja Bruhn, Lichtblick Fotoatelier, Elmshorn:
S. 72 u.; Ludolf Dahmen, Köln: S. 44, 45; European XFEL GmbH, Schenefeld: Einband vorne (1),
S. 113; Falcon Crest Air, Hamburg: S. 89; Firma V/Fotolia.com: S. 30; Fotokreis Pinneberg e. V.,
Pinneberg: S. 119; Fotokreis Pinneberg für Bund deutscher Baumschulen (BdB) Schleswig-Holstein:
S. 121; Fotostudio Chris Reiner, Pinneberg: S. 93; Katrin Gottschalk, Hamburg: S. 70, 71 r. o.; Helge
Hammermann, Oldenburg: S. 68, 69; Hans-A. Hewicker, Bokholt-Hanredder: S. 132–135 ; Hayo
Heye, Hamburg: S. 127; Michaela Kaiser, Hamburg: S. 29 r.; Julia Kneuse, Hamburg: S. 37; Kreissportverband
Pinneberg e. V., Elmshorn: S. 141; Kurverwaltung Helgoland: S. 24, 25; Luftbildservice
Carsten Bernot, Westerrönfeld: S. 83; Metropolregion Hamburg: S. 61; NABU/Florian Braun: S. 136;
Bernd-Ulrich Netz, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume: S. 137; Bodo
Nussdorfer, Bielefeld: S. 29 l., 52, 53, 84, 92; Picture-Factory/Fotolia.com: S. 36; https://pixabay.com/
de/kompass-bindestrich-richtung-691146/: S. 64 u.; RAM/Fotolia.com: S. 99; Wolfgang Rauchfuß,
Rellingen: S. 97; Regio Kliniken GmbH, Elmshorn: S. 38–41; RKiSH Rettungsdienst-Kooperation in
Schleswig-Holstein gGmbH, Pinneberg: S. 9, 26; Hans-Jürgen Rüpcke, Schenefeld: S. 49; Pieter-
Pan Rupprecht, Hamburg: S. 67 l.; Manfred Schönrock/Fotokreis Pinneberg für Bund deutscher
Baumschulen (BdB) Schleswig-Holstein: Einband vorne (1); Harald Schulz, Gemeinschaft zur
Erhaltung von Kulturgut in Tornesch von 1985 e. V.: S. 130; Christian Schwier/Fotolia.com: S. 51;
Gerhard Seybert/Fotolia.com: S. 47; René Sievert, Hamburg: S. 74; Ralf Svenosen, Stadt Wedel:
S. 21; Burkhard E. Tiemann, Kummerfeld: S. 16 o., 55; TUBS/Wikimedia Commons: S. 23; Dr. Roland
Vinx, Elmshorn: S. 11 u.; Jan-Frederik Wäller, Hamburg: S. 91 l.; Professor Dipl.-Ing. Hans-Dieter
Warda, Norddeutsche Gartenschau Arboretum Ellerhoop: S. 122–125; Woodapple/Fotolia.com:
S. 34; Reimer Wulf, Elmshorn: S. 57; Michael Zapf, Wedel: S. 87.
Umbruch_S._113_bis_144.qxp_Layout 1 23.11.17 09:19 Seite 145