WirtschaftsKRAFT 2013
„WirtschaftsKraft“: Die Kraft der Region im Hochglanzformat. Die Leistungsfähigkeit des Standortes Nordschwarzwald in gedruckter und digitaler Form dargestellt. - Was kleine, mittlere und große Unternehmen leisten, die in der Region Nordschwarzwald aktiv sind, wird nicht selten weltweit abgerufen. Die innovativen und qualitativen Produkte sowie die Menschen, die sie mit großer Begeisterung herstellen haben international einen exzellenten Ruf. „Made in Black Forest“ ist längst zu einem wertvollen Prädikat geworden.
„WirtschaftsKraft“: Die Kraft der Region im Hochglanzformat. Die Leistungsfähigkeit des Standortes Nordschwarzwald in gedruckter und digitaler Form dargestellt. - Was kleine, mittlere und große Unternehmen leisten, die in der Region Nordschwarzwald aktiv sind, wird nicht selten weltweit abgerufen. Die innovativen und qualitativen Produkte sowie die Menschen, die sie mit großer Begeisterung herstellen haben international einen exzellenten Ruf. „Made in Black Forest“ ist längst zu einem wertvollen Prädikat geworden.
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<strong>WirtschaftsKRAFT</strong><br />
Wissen, Innovation und Natur im Nordschwarzwald<br />
<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>
Kurz Elektronik<br />
Ihr Elektronik-Systemlieferant<br />
Milijana Kurz<br />
Gerhard Kurz<br />
Seit mehr als 50 Jahren produziert die<br />
Firma Gerhard Kurz GmbH hochwertige<br />
Produkte nach modernsten Standards.<br />
Hierbei setzt das schwäbische Familienunternehmen<br />
nicht nur auf langjährige<br />
Erfahrung, sondern auch auf Innovation<br />
und neueste Technologien. Längst hat<br />
sich die Produktpalette des Betriebs von<br />
elektromechanischen Produkten auf anspruchsvolle<br />
elektronische Steuerungen,<br />
Sensoren (digitale und analoge Drucksensoren,<br />
Staubfüllanzeigen, Staubsensoren,<br />
Sensoren für die Solarbranche) und ebenfalls<br />
komplexe Baugruppenlösungen nach<br />
Kundenwunsch erweitert. Heute versteht<br />
sich die Gerhard Kurz GmbH nicht mehr<br />
nur als Hersteller elektrischer Baugruppen,<br />
sondern als Systemlieferant für eine<br />
Vielzahl von Branchen. An insgesamt vier<br />
Standorten produziert der Betrieb modernste<br />
Baugruppen, die weltweit eingesetzt<br />
werden.<br />
Mehr als ein Dutzend Experten realisieren<br />
mit einzigartigem Know-How und viel<br />
Kreativität individuelle Kundenwünsche,<br />
setzen gestellte Aufgaben in innovative<br />
technische Lösungen um. Von der ersten<br />
Skizze über die Programmierung von Mikroprozessoren<br />
und handgefertigten Prototypen<br />
bis hin zur Serienproduktion – die<br />
Mitarbeiter des Traditionsunternehmens<br />
stehen ihren Kunden jederzeit mit Rat und<br />
Tat zur Seite. Mittels modernster Technik<br />
ermöglicht die Gerhard Kurz GmbH seinen<br />
Kunden eine Produktion aus einer<br />
Hand, sowohl Elektronikkomponenten als<br />
auch Kunststoffteile werden im Hause Kurz<br />
gefertigt. Dabei haben die Entwicklungsingenieure<br />
des Familienunternehmens stets<br />
die optimale Lösung für den Kunden vor<br />
Augen und arbeiten effizient und zeitlich<br />
flexibel daran. Vollautomatische Fertigungsstraßen,<br />
qualifizierte Mitarbeiter und modernste<br />
Spritzgießmaschinen sorgen für<br />
höchste Produktqualität.<br />
Mit einem neuartigen Lichtsteuersystem<br />
MySyS LuKIDA für Campingwagen und<br />
Reisemobile platziert die Gerhard Kurz<br />
GmbH derzeit das erste einer großen Palette<br />
geplanter Eigenprodukte im Markt.<br />
Das innovative Produkt steuert per Funkfernsteuerung<br />
verschiedene Empfänger<br />
und erzeugt so ein individuelles Lichtkonzept,<br />
das jederzeit durch den Nutzer<br />
verändert werden kann.<br />
Weitere Infos unter: www.kurzelektronik.de<br />
• Beleuchtungstechnik<br />
• Maschinensteuerungen<br />
• Funkfernsteuerungen<br />
• Kundenspezifische Entwicklungen<br />
Alles aus einer Hand!<br />
Gerhard Kurz<br />
Elektrotechnischer Gerätebau GmbH<br />
Industriegebiet II | Industriestraße 20 | D-75382 Althengstett<br />
Tel.: +49 7051 7005-0 | Fax.: +49 7051 7005-55<br />
info@kurzelektronik.de | www.kurzelektronik.de
Wirtschaftskraft<br />
<strong>2013</strong> / 2014
Foto: © shorty25 - Fotolia.com<br />
Technologie und Lebensqualität – Statements 06 – 07<br />
Eine der wirtschaftsstärksten Metropolregionen in Europa 08 – 13<br />
KRAMSKI GmbH setzt verstärkt auf Ausbildung 14 – 15<br />
Sanierungsexpertin für müde Messen: Regina Rieger 16 – 18<br />
IMO in Bewegung 19<br />
Die Runde der Chefs: wvib 20 – 22<br />
Die FRANK plastic AG 23<br />
Eine feste Größe im Werkzeugmaschinenbau: Kunzmann 25<br />
Dirk Schart erweitert von Berufs wegen die reale Welt 26 – 28<br />
Internationales Wachstum: Felss Gruppe 29<br />
Multimediasoftware: Nero AG 32 – 33<br />
Naturwissenschaftliche Analysen: SAS Hagmann 35<br />
Wir testen die Zukunft: MCD Elektronik GmbH 36 – 37<br />
Eine Stadt mutiert zu Deutschlands WLAN-City 38 – 41<br />
Kostenloses High-Speed-Internet für alle: Skytron 42<br />
Technisches Forschungs- und Entwicklungszentrum 44 – 46<br />
MOTOMETER GmbH 47<br />
Ein Raum für alles – alles in einem Raum: Häfele 48 – 49<br />
Von himmelwärts bis tief unter die Erde: Haushahn 50 – 52<br />
Besinnung auf badische Wurzeln: Wolfram Diener 54 – 56<br />
In der Welt der Kleinteile ganz groß: Nonnenmacher 57<br />
Goldstadt in Hochform: WSP 58 – 59<br />
Die ADMEDES Schuessler GmbH ist Weltmarktführer 60 – 61<br />
Wissen, wie man’s macht: Adler AG 62 – 63<br />
Innovator in der Antriebstechnik: Stöber 64 – 65<br />
4
Weitere<br />
Informationen<br />
zu <strong>WirtschaftsKRAFT</strong><br />
finden Sie<br />
im Internet unter<br />
www.pz-news.de/<br />
wirtschaftskraft<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Konzeption:<br />
INFO – Das Magazin<br />
Pforzheim GmbH,<br />
ein Unternehmen der PZ Medien<br />
Poststraße 12<br />
75172 Pforzheim<br />
Telefon 07231 16899-0<br />
www.info-pforzheim.de<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
IHK – Industrie- und Handelskammer<br />
Nordschwarzwald<br />
inhalt | Impressum<br />
Die Management Akademie Schwarzwald im Profil 66 – 69<br />
Ich bin ein total besessener Porscheaner: Uwe Hück 70 – 71<br />
MACH2 – Karriere in Überschallgeschwindigkeit 72 – 74<br />
Hochschule Pforzheim 75<br />
Fit für den Wandel: Demographie Netzwerk 76 – 78<br />
SRH Hochschule für Wirtschaft und Medien 79<br />
Fritz-Erler-Schule in Pforzheim 80 – 82<br />
Duale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe 83<br />
Ich würde es jederzeit wieder machen 84 – 85<br />
Duales Hochschulstudium am Campus Horb<br />
der DHBW Stuttgart 86<br />
USE Bildungszentrum Pforzheim GmbH 88 – 89<br />
Schokoladenwerkstatt von Wilhelm Guldenkirch 91<br />
Creditoren-Verein Pforzheim 92 – 93<br />
Wir mögen unsere Mieter: Arlinger Baugenossenschaft 94<br />
Graveurmeister Eugen Ruhl 96 – 97<br />
C.HAFNER Edelmetall · Technologie 98<br />
Innovation ist bei Riexinger mehr als nur eine Erfindung 101<br />
Schwarzwald Musikfestival 102 – 104<br />
Karlsruher Messe- und Kongressgesellschaft 105<br />
Industrie-/Gewerbepark Turmfeld Altensteig-Egenhausen 107<br />
Logo Dieter aus Neuenbürg 108<br />
Tourismus im Nordschwarzwald 110 – 112<br />
Naturerlebnis im Sorglos-Paket: Eric Bayer 113<br />
Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH 114<br />
Geschäftsführung:<br />
Albert Esslinger-Kiefer<br />
Wolfgang Altmann<br />
Gestaltung, Layout, Satz:<br />
Mirjam Müller<br />
Redaktion:<br />
Gerd Lache (V.i.S.d.P.)<br />
Pascal Frai, Sabine Landau, Doris<br />
Löffler, Sarah Loré, Angelika Pfisterer,<br />
Elke Schönborn, Melanie Sommer,<br />
Gordana Uzelac, Markus Wexel<br />
Anzeigen:<br />
Wolfgang Altmann, Annette<br />
Babick-Haist, Reinhold Maginot,<br />
Sabine Rupp, Peter Widmaier<br />
Titelbild:<br />
© Admedes Schuessler GmbH<br />
Druck und Verarbeitung:<br />
Systemedia GmbH<br />
www.systemedia.de<br />
Auflage:<br />
6.000 Exemplare<br />
Alle Inhalte des Magazins<br />
„<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>“ sind<br />
urheberrechtlich geschützt.<br />
Jeder von uns erstellte<br />
redaktionelle Beitrag,<br />
jedes Foto so wie jede<br />
von uns gestaltete Anzeige<br />
darf ohne unsere ausdrückliche<br />
Genehmigung nicht in anderen<br />
Print- und Online-Medien<br />
veröffentlicht werden.<br />
Stand:<br />
Oktober <strong>2013</strong><br />
Wirtschaftskraft 5
Region Nordschwarzwald<br />
Technologie und<br />
Lebensqualität –<br />
die Zukunftsregion Nordschwarzwald<br />
Eckart Bauer,<br />
Geschäftsführer Friedrich Bauer<br />
Speditions-Gesellschaft mbH,<br />
IHK-Vizepräsident<br />
Die Region Nordschwarzwald ist<br />
nicht nur prädestiniert zum Urlaub<br />
genießen. Sie ist auch ein guter<br />
Standort für Gewerbe- und Industriebetriebe.<br />
Neben den gut ausgebildeten Mitarbeitern<br />
spricht die gute verkehrliche<br />
Anbindung für diesen<br />
Standort. Die Erschließung durch<br />
Flughäfen, Bahnlinien und Autobahnen<br />
ist auch für uns als regionales<br />
Logistikunternehmen von<br />
großer Bedeutung.<br />
Burkhard Thost, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter, THOST Projektmanagement<br />
für Bauten und Anlagen GmbH,<br />
Präsident der IHK Nordschwarzwald<br />
Willkommen in einer außergewöhnlichen<br />
Region: Selten haben Technologie<br />
und Lebensqualität eine solche<br />
Tradition und Perspektive wie hier<br />
im Nordschwarzwald.<br />
Weithin berühmter Erfindergeist,<br />
Weltmarktführer und Technologiecluster<br />
prägen den Unternehmergeist.<br />
Hochschulen der Region und<br />
berufliche Weiterbildung gewinnen<br />
heute unsere Fachkräfte von morgen.<br />
Der Markt liegt vor der Haustür –<br />
mittendrin in einer der export- und<br />
leistungsstärksten Wirtschaftsräume<br />
Europas und dennoch: ein Naturund<br />
Lebensraum, in dem Kultur<br />
und Wellness zu Hause sind. Kein<br />
Wunder: diese Region blickt zuversichtlich<br />
auf 2030, diese Region hat<br />
Potenzial!<br />
Martin Keppler,<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
der IHK Nordschwarzwald<br />
Starke Wirtschaft, Natur und Technologie,<br />
Tourismusregion – all das<br />
vereint der Nordschwarzwald. Die<br />
Region hat noch unglaublich viel<br />
weiteres Potenzial, man muss es<br />
nur heben. Dazu werden wir als<br />
IHK und Partner der Wirtschaft<br />
auch weiterhin aktiv unseren Beitrag<br />
leisten. Eine Gemeinschaftsaufgabe,<br />
die wir uns als Initiator<br />
der Entwicklungsstrategie 2030 auf<br />
die Fahnen geschrieben haben.<br />
Um die Region Nordschwarzwald<br />
für die Zukunft fit zu machen, bedarf<br />
es der Anstrengung aller Beteiligten.<br />
Deshalb unser Aufruf an<br />
all unsere Partner, unterstützen<br />
Sie tatkräftig unsere Initiative, damit<br />
wir sagen können: der Nordschwarzwald<br />
– die Zukunftsregion!<br />
Birgitta K. Hafner,<br />
Geschäftsführende Gesellschafterin<br />
C. HAFNER GmbH + Co. KG<br />
Mitglied der IHK-Vollversammlung<br />
Für uns liegen die zentralen Potenziale<br />
in der Region bei der<br />
metallbasierten Feinmechanik als<br />
logische Weiterentwicklung der<br />
Fähigkeiten, Schmuck und Uhren<br />
zu produzieren.<br />
In Ergänzung ist unsere Region<br />
Zentrum der Edelmetallrückgewinnung<br />
und -verarbeitung und damit<br />
im Hinblick auf den nachhaltigen<br />
Umgang mit der Ressource Edelmetall<br />
essentielle Voraussetzung für<br />
die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.<br />
Denn ohne Edelmetalle geht<br />
nichts!<br />
6
statements<br />
Dr. Hans-Eberhard Koch, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung/Gesellschafter der<br />
Witzenmann GmbH, IHK-Vizepräsident<br />
Unsere Region Nordschwarzwald<br />
liegt inmitten der wirtschaftlichen<br />
Kraftzentren Stuttgart und Pforzheim.<br />
Mit ihren spezifischen Stärken auf<br />
den Sektoren Metallverarbeitung,<br />
Präzisionsindustrie und industrienahen<br />
Dienstleistungen weist sie<br />
ein immenses Innovationspotential<br />
auf.<br />
Jörg Lupus, Geschäftsführer JL<br />
Verwaltungs- und Betriebs GmbH,<br />
IHK-Vizepräsident<br />
Eine Region, eingebettet zwischen<br />
den Ballungszentren Stuttgart und<br />
Karlsruhe, die durch mittelständisches<br />
Unternehmertum und hervorragende<br />
Hochschulen geprägt ist,<br />
schafft die besten Investitionschancen<br />
in der Zukunft. Der Nordschwarzwald<br />
bietet mit seiner Bodenständigkeit,<br />
seiner Vielfalt und der einzigartigen<br />
Natur echte Lebensqualität!<br />
Dr. Kurt Schmalz, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter J. Schmalz GmbH,<br />
IHK-Vizepräsident<br />
Eine sehr hohe Innovationsdichte<br />
und die Vielzahl an Weltmarktführern<br />
unterschiedlichster Branchen<br />
untermauern eindrucksvoll die<br />
Dynamik unserer Region. Enormes<br />
Potenzial für eine erfolgreiche Zukunft<br />
bietet der schon jetzt sehr<br />
starke Mittelstand, aber auch zahlreiche<br />
intensiv gelebte Netzwerke,<br />
die den Wirtschaftsstandort Nordschwarzwald<br />
weiter voranbringen<br />
werden.<br />
Horst Lenk,<br />
Geschäftsführer MODE LENK<br />
GmbH - Mode und Mehr,<br />
IHK-Vizepräsident<br />
Die Stimmungslage und die Rahmenbedingungen<br />
für den Einzelhandel<br />
sind unverändert gut. Die<br />
Händler müssen aber aktiv mit den<br />
Veränderungen im Käuferverhalten<br />
und in der Wettbewerbsstruktur<br />
umgehen und in einem engen<br />
Schulterschluss mit den Kommunen<br />
an einem attraktiven Umfeld<br />
für die Kundschaft arbeiten.<br />
In Pforzheim und in der Region<br />
bieten sich vielfältige Chancen und<br />
Herausforderungen, die es zu nutzen<br />
gilt.<br />
Die Qualität der Produkte und die<br />
Attraktivität der Darstellung werden<br />
dabei ein wesentlicher Erfolgsfaktor<br />
sein.<br />
Mark Stephen Pace, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter DENTAURUM<br />
GmbH & Co. KG, IHK-Vizepräsident<br />
Unsere Region hat die üblichen Vorteile<br />
vieler Standorte: gute Verkehrsinfrastruktur,<br />
hervorragend ausgebildete<br />
Fachkräfte und ein breites<br />
Angebot an industriellen Tätigkeitsfeldern.<br />
Darüber hinaus macht ein schier<br />
unerschöpfliches Spektrum unterschiedlicher<br />
Branchen und Geschäftsfelder<br />
– von Landwirtschaft bis zur<br />
Raumfahrt, von Lowtech bis ultramodernem<br />
Hightech ist alles vertreten<br />
– unsere Region wesentlich krisensicherer<br />
und zukunftsfähiger als<br />
viele andere Regionen. Die relativ<br />
ruhigen und beschaulichen Städte<br />
und Gemeinden in der Region Nordschwarzwald<br />
sind für gute Fachkräfte,<br />
nachdem sie in den Metropolen<br />
ihre Erfahrung gesammelt haben,<br />
genau der richtige, sichere Platz,<br />
um ihre Familien großzuziehen.<br />
Petra Schneider,<br />
Geschäftsführerin<br />
der medialesson GmbH<br />
Für mich liegt das Potenzial unserer<br />
Region in den hier ansässigen<br />
Medien- und IT-Unternehmen.<br />
Wir haben hier zahlreiche Hidden<br />
Champions der IT, die Marktführer<br />
in ihrem Fachgebiet sind und von<br />
Pforzheim und der Region aus national<br />
und international tätig sind.<br />
Egal welche Branche wir betrachten,<br />
um einen nachhaltigen Unternehmenserfolg<br />
zu erzielen, ist die<br />
IT als Querschnittstechnologie essentiell.<br />
Wir haben dieses gebündelte<br />
Know-how vor Ort. Ich freue<br />
mich, dass wir durch die Aktivitäten<br />
der Pforzheimer Medien-IT-<br />
Initiative die hier ansässige IT-<br />
Branche stärker in den Fokus setzen<br />
können.<br />
Wirtschaftskraft 7
Region Nordschwarzwald<br />
Lebensraum<br />
Der Nordschwarzwald ist nicht nur attraktiver Standort<br />
für weltweit erfolgreiche Unternehmen,<br />
er bietet den Menschen auch Wohn- und Lebensqualität,<br />
wie beispielsweise in der Altensteiger Altstadt<br />
Foto: Karl Lang<br />
8
Eine der wirtschaftsstärksten<br />
Metropolregionen in Europa<br />
Der Nordschwarzwald – ein vielfältig strukturiertes<br />
Gebiet zwischen Sternenfels und Alpirsbach –<br />
zeichnet sich durch zahlreiche attraktive Branchen-<br />
Schwerpunkte aus<br />
als 500 Unternehmen und Handwerksbetriebe<br />
der Kunststofftechnologie<br />
tätig.<br />
Medizin- und Dentaltechnik: Sie<br />
entstand – ebenso wie die Spezialisierung<br />
in der Präzisionstechnik<br />
– aus den Traditionsbereichen<br />
Schmuck- und Feinwerkindustrie<br />
heraus. Die Kompetenzen reichen<br />
von Endoskopie, Implantologie und<br />
Zahntechnik bis hin zur Herstellung<br />
von medizinischen Geräten.<br />
Oberflächentechnik: Sie ist für eine<br />
präzise, hochwertige Veredelung<br />
und Beschichtung von Werkstoffen<br />
für die Metall verarbeitende Industrie<br />
unverzichtbar. Die hochspezialisierten<br />
Unternehmen der Oberflächentechnik<br />
im Nordschwarzwald<br />
bieten höchste Technikvielfalt.<br />
profil<br />
VON GERD LACHE<br />
Mittelständler und Marktführer,<br />
Tüftler und Technologietreiber,<br />
Hochschulen und Hightechfirmen,<br />
Ökologie und Ökonomie, Landschaft<br />
und Lebensqualität. Die Region<br />
Nordschwarzwald bietet eine<br />
Vielfalt, wie sie anderswo kaum zu<br />
finden ist – als Wohn- und Lebensraum<br />
genauso wie als Standort<br />
für Bildung und Unternehmertum.<br />
Sie gilt als eine der wirtschaftsstärksten<br />
Metropolregionen in Europa.<br />
Diesen Standort beschreibt die Wirtschaftsförderung<br />
Nordschwarzwald<br />
GmbH (WFG) so: im Herzen von<br />
Baden-Württemberg, verkehrsgünstig<br />
gelegen an den Achsen Stuttgart<br />
– Pforzheim – Karlsruhe sowie<br />
Stuttgart – Bodensee – Zürich.<br />
Frankreich, Schweiz und Österreich<br />
sind gut zu erreichen. Die Region<br />
ist optimal an das Fernstraßennetz<br />
angebunden. Die internationalen<br />
Flughäfen Stuttgart, München,<br />
Frankfurt und Straßburg sind in<br />
weniger als einer bis maximal zwei<br />
Autostunden erreichbar. Den Flughafen<br />
Karlsruhe / Baden-Baden /<br />
Karlsruhe (FKB) auf dem Baden-<br />
Airpark in Rheinmünster kann man<br />
beispielsweise von Pforzheim aus<br />
bei gut fließendem Verkehr bereits<br />
in wenig mehr als einer halben<br />
Stunde erreichen. Das hervorragend<br />
ausgebaute Schienennetz verbindet<br />
die Kommunen innerhalb<br />
der Region und es bietet Anschluss<br />
an den überregionalen Schienenfernverkehr.<br />
Unterdessen gilt es zu unterscheiden:<br />
Die Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) Nordschwarzwald<br />
definiert die Region – grob umrissen<br />
– als den Raum zwischen Sternenfels<br />
und Alpirsbach. Die Tourismusbranche<br />
hingegen spricht<br />
vom nördlichen Schwarzwald und<br />
zieht die Grenze deutlich weiter, bis<br />
nach Baden-Baden. Für den wirtschaftlichen<br />
Bereich gilt die IHK-<br />
Grenzziehung, also der Landkreis<br />
Freudenstadt im Süden der Region,<br />
der Landkreis Calw in der Mitte sowie<br />
der Enzkreis und die kreisfreie<br />
Stadt Pforzheim im Norden. Pforzheim<br />
ist zudem das Oberzentrum<br />
des Nordschwarzwaldes. Diese vier<br />
Kreise mit ihren 70 Kommunen verfügen<br />
der WFG zufolge über sechs<br />
Anschlüsse an die Autobahn A 8<br />
(Karlsruhe – Stuttgart) sowie drei<br />
Anschlüsse an die A 81 (Heilbronn<br />
– Bodensee).<br />
Ob Süd, Mitte oder Nord – jeder<br />
Teil dieser Region hat seine eigenen<br />
landschaftlichen und kulturellen<br />
Reize, seine Bildungsschwerpunkte<br />
und seine wirtschaftlichen Präferenzen.<br />
Nachfolgend einige Beispiele.<br />
Kunststofftechnik: Diese Branche<br />
gilt mit rund 50.000 Beschäftigten<br />
als bedeutender Wirtschaftszweig<br />
in Baden-Württemberg. In der Region<br />
Nordschwarzwald sind mehr<br />
Sondermaschinenbau: Durch den<br />
Anteil der Waldfläche von 56 Prozent<br />
– das sind 131.000 Hektar –<br />
hat sich eine hohe Konzentration<br />
von Unternehmen im Bereich der<br />
Forst- und Holzwirtschaft gebildet.<br />
Der Sondermaschinenbau ist in der<br />
Region sehr ausgeprägt und hat neben<br />
einer Vielzahl kleiner und hoch<br />
spezialisierter Unternehmen auch<br />
Weltmarktführer hervorgebracht.<br />
Stanz- und Präzisionstechnik: Die<br />
Wertschöpfungskette im Bereich<br />
Metallverarbeitung ist nahezu vollständig<br />
vertreten. Vor- und nachgelagerte<br />
Zulieferbereiche mit Segmenten<br />
wie beispielsweise Werkzeugbau,<br />
Stanztechnik oder Fertigungstechnik-Peripherien<br />
zeugen<br />
von einer umfassenden Branchenkompetenz.<br />
Natur pur – die Region bietet hohen<br />
Freizeitwert für Outdoor-Aktivitäten,<br />
hier der Kaltenbach-See. Foto: WFG<br />
Wirtschaftskraft 9
Region Nordschwarzwald<br />
Netzwerke der Region: Neben hohem<br />
Qualitätsbewusstsein sind die richtigen<br />
Netzwerke entscheidend für<br />
den Erfolg von Unternehmen. Ein<br />
Beispiel dafür, wie man Unternehmen<br />
zusammenbringt und Kompetenzen<br />
in einem regionalen Netzwerk<br />
bündelt, ist das 2008 gegründete<br />
Unternehmernetzwerk INNO-<br />
NET Kunststoff.<br />
2012 wurde das Netzwerk Holz und<br />
Möbel Nordschwarzwald etabliert.<br />
Es wendet sich an Unternehmen,<br />
die Holz verarbeiten oder Möbel<br />
herstellen sowie an Betriebe, die<br />
Maschinen oder Werkzeuge für<br />
Holz verarbeitende Unternehmen<br />
oder Möbelhersteller produzieren.<br />
Drei Kernziele definiert das Netzwerk:<br />
1. Gemeinsam national<br />
und international vermarkten;<br />
2. Fachkräfte sichern und gewinnen;<br />
3. Unternehmensorientierte<br />
Netzwerkplattform schaffen.<br />
Im selben Jahr hat die WFG die<br />
Initiative Wissensregion Nordschwarzwald<br />
ins Leben gerufen.<br />
Das Ziel: Wirtschaft und Wissenschaft<br />
zusammenbringen. Einige<br />
der Angebote: Kooperationen zwischen<br />
Unternehmen und Hochschulen,<br />
gemeinsame Forschungsprojekte<br />
und Karriereveranstaltungen.<br />
Vernetzt werden folgende<br />
Bildungseinrichtungen:<br />
Ausreichend Autobahnanschlüsse<br />
und schnelle Erreichbarkeit der<br />
großen Metropolen: die Region<br />
Nordschwarzwald liegt im Herzen<br />
von Baden-Württemberg<br />
Bildquelle: WFG Nordschwarzwald<br />
10
1. Die Hochschule Pforzheim. Sie<br />
gliedert sich in die Fakultäten<br />
Wirtschaft und Recht, Technik,<br />
Mir gefällt…<br />
und Gestaltung. Die Hochschule<br />
bietet betriebswirtschaftliche und<br />
wirtschaftsjuristische Studiengänge<br />
auf Bachelor- und auf Master-<br />
Niveau an. Zudem können Masterund<br />
MBA-Programme absolviert<br />
werden. Das Studienangebot der<br />
Fakultät Technik umfasst Bachelor-<br />
und Master-Studiengänge von<br />
Elektrotechnik über Maschinenbau<br />
bis zum Wirtschaftsingenieurwesen.<br />
Die Fakultät für Gestaltung bietet<br />
Schwerpunkte von Mode und<br />
Schmuck, über Industrial- oder<br />
Transportation Design bis zu visueller<br />
Kommunikation an.<br />
2. Die SRH Hochschule Calw für<br />
Wirtschaft und Medien. Sie ist Teil<br />
eines überregionalen Netzwerks<br />
privater Hochschulen der SRH,<br />
einem bundesweiten Betreiber von<br />
privaten Hochschulen, Bildungszentren,<br />
Schulen und Krankenhäusern.<br />
Die Hochschule bietet für<br />
etwa 300 Studierende jeweils einen<br />
Bachelor- und einen Masterstudien-<br />
gang in den Fachbereichen Steuernund<br />
Prüfungswesen sowie Medienund<br />
Kommunikationsmanagement<br />
an. Außerdem gibt es einen Bachelorstudiengang<br />
im Bereich Controlling.<br />
3. Die Duale Hochschule Baden-<br />
Württemberg Stuttgart Campus<br />
Horb. Seit 1. März 2009 ist die<br />
frühere Berufsakademie Baden-<br />
Württemberg die Duale Hochschule<br />
Baden-Württemberg (DHBW) und<br />
hat somit Hochschulstatus. In Kooperation<br />
mit rund 2.500 ausgewählten<br />
Unternehmen und sozialen<br />
Einrichtungen bietet sie 20 national<br />
und international akkreditierte<br />
Bachelorstudiengänge in den Fakultäten<br />
Wirtschaft, Technik und<br />
Sozialwesen an.<br />
4. Die Fachakademie LDT Nagold,<br />
Akademie für Mode, Business,<br />
Management & Marketing, bietet<br />
neben dualen Studiengängen verschiedene<br />
Aus- und Weiterbildungsgänge<br />
und Zusatzqualifikationen<br />
an. Die Studierenden kommen aus<br />
den Bereichen Handel, Industrie<br />
sowie aus dem Kreis der Selbstständigen.<br />
Tradition und Innovation, Natur und Technik – die Unternehmen der Region Nordschwarzwald<br />
leben und lieben das Gegensätzliche und wissen es erfolgreich zu verbinden.<br />
Foto: WFG<br />
Zahlen & Fakten<br />
233.988 ha Fläche, davon<br />
56 % Waldfläche<br />
464.629 Einwohner<br />
4 Kreise Landkreis Calw<br />
Landkreis<br />
Freudenstadt<br />
Enzkreis<br />
Pforzheim<br />
70 Kommunen<br />
137.023 Beschäftigte<br />
101 Kaufkraftkennziffer<br />
(Landeswert = 100)<br />
16 Mrd. € Gesamtumsatz<br />
34 % Exportquote<br />
3.140.530 Übernachtungen<br />
5 Hochschulen<br />
70 Studiengänge<br />
7.000 Studierende<br />
140 Ausbildungsberufe<br />
Industrie<br />
1.300 Ausbildungsbetriebe<br />
Industrie<br />
780 Ausbildungsbetriebe<br />
Handwerk<br />
1.480 Auszubildende<br />
Handwerk<br />
Stand: <strong>2013</strong><br />
5. Internationale Hochschule Liebenzell<br />
(IHL). Sie bietet seit September<br />
2011 Studieninteressierten die<br />
drei Bachelorstudiengänge Evangelische<br />
Theologie, Theologie/Soziale<br />
Arbeit und Gemeindepädagogik<br />
sowie den Masterstudiengang<br />
Evangelische Theologie an.<br />
Startups: In vier Technologie- und<br />
Gründerzentren finden Startups und<br />
Jungunternehmen der Region geeignete<br />
Rahmenbedingungen für<br />
ihren Schritt in die Selbstständigkeit.<br />
Flexible Flächengrößen, moderne<br />
Infrastruktur sowie vielfältige Beratungs-<br />
und Serviceleistungen zeichnen<br />
die Einrichtungen der Region<br />
aus. Folgende Technologie- und<br />
Gründerzentren gibt es im Nordschwarzwald:<br />
TeleGIS Sternenfels,<br />
TZ Horb, N.E.T.Z. Nagold und Innotec<br />
Pforzheim.<br />
profil<br />
Wirtschaftskraft 11
Region Nordschwarzwald<br />
„Eine Region mit schaffigen,<br />
stolzen und kreativen Menschen“<br />
Gerd Lache im Interview mit dem neuen<br />
WFG-Geschäftsführer Steffen Schoch<br />
Herr Schoch, seit 1. August <strong>2013</strong><br />
sind Sie Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung<br />
Nordschwarzwald<br />
GmbH. Was sind die Schwerpunktaufgaben<br />
eines WFG-Geschäftsführers?<br />
Steffen Schoch: Aufgabe des WFG-<br />
Geschäftsführers ist es, integrierend<br />
und vorausschauend zu wirken, die<br />
Region Nordschwarzwald zusammenzuführen,<br />
sie innerhalb wie<br />
außerhalb der Region als eine Einheit<br />
erlebbar zu machen, sie selbstbewusst<br />
zu vertreten und im harten<br />
internationalen Wettbewerb der Regionen<br />
für die Herausforderungen<br />
der Zukunft zu rüsten.<br />
Wie ist Ihr erster Eindruck von der<br />
Region zwischen Sternenfels und<br />
Alpirsbach, wie beschreiben Sie die<br />
hier lebenden Menschen, die hier<br />
agierenden Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer sowie die hier ansässigen<br />
Firmen?<br />
Steffen Schoch: Seine zahlreichen<br />
Traditionen, landschaftlichen und<br />
kulturellen Höhepunkte sowie vor<br />
allem die schaffigen, stolzen und<br />
kreativen Menschen mit einer hohen<br />
Bindung zur Region machen<br />
den Nordschwarzwald zu einer<br />
starken Region. Unternehmerisch<br />
denkende Menschen, die mit viel<br />
Herzblut und Leidenschaft an ihren<br />
Strategien, Produkten und Technologien<br />
tüfteln, haben ihre Unternehmen<br />
oft bis an die Weltspitze<br />
gebracht. Dabei ist die regionale<br />
Verwurzelung von Familienunternehmen<br />
und deren Verbundenheit<br />
mit ihrem Standort etwas ausgesprochen<br />
Typisches für die Region<br />
Nordschwarzwald.<br />
Was sind heutzutage die Herausforderungen<br />
für den Wirtschaftsförderer<br />
einer Region, welche Ziele<br />
müssen angesteuert werden, welche<br />
Maßnahmen müssen ergriffen<br />
werden?<br />
Steffen Schoch: Der Wirtschaftsförderer<br />
einer Region muss mit einer<br />
langfristig angelegten Strategie<br />
und mit hoher Kontinuität in seiner<br />
Arbeit Vertrauen schaffen und<br />
gleichzeitig ausgleichend wirken.<br />
Im Auftrag seiner Gesellschafter<br />
muss er vor allem für die Unternehmen<br />
da sein, deren Strategien<br />
kennen und sie mit Sensibilität,<br />
kommunikativer Kompetenz und<br />
einem großen Sachverstand für<br />
wirtschaftliche Zusammenhänge<br />
in regionale Entwicklungsprozesse<br />
einbinden. Konkret geht es darum,<br />
Maßnahmen zur Bindung, Gewinnung<br />
und Weiterentwicklung qualifizierter<br />
Fachkräfte zu entwickeln<br />
und die Region Nordschwarzwald<br />
als Marke regional und überregional<br />
selbstbewusst zu positionieren.<br />
„Fördermittel-Scouting“ auf<br />
landes-, bundes- und europäischer<br />
Ebene und die Vermarktung der<br />
kommunalen Gewerbestandorte in<br />
der Region runden das anspruchsvolle<br />
Tätigkeitsprofil ab.<br />
Die Region Nordschwarzwald hat<br />
eine außergewöhnlich heterogene<br />
Struktur. Nord, Mitte, Süd – in<br />
jedem Teilgebiet des Nordschwarzwaldes<br />
gibt es andere wirtschaftliche<br />
Schwerpunkte, angefangen<br />
von Feinmechanik über Maschinenbau<br />
und Medizintechnik sowie<br />
Kunststoffverarbeitung bis hin zu<br />
Tourismus. Ist eine einheitliche<br />
Vermarktung überhaupt möglich?<br />
Steffen Schoch: Ich habe eine Region<br />
vorgefunden, die ihre Stärken<br />
gerade aus der Vielfältigkeit ihrer<br />
Teilräume nimmt. Die zu schaffende<br />
Regionalmarke Nordschwarzwald<br />
Viele Unternehmen der Region Nordschwarzwald sind mit ihren innovativen<br />
Produkten weltweit erfolgreich. Aber: Das muss draußen noch besser bekannt werden,<br />
meint WFG-Geschäftsführer Steffen Schoch. Foto: WFG<br />
12
Foto: Thomas Meyer<br />
Interview<br />
muss Differenzierungs- und Identitätsfaktor<br />
zugleich sein. Sie muss<br />
auf dem Stolz der Menschen und<br />
auf der Vielfältigkeit der Region<br />
aufbauen. Unternehmer und Bürger<br />
müssen sich mit ihrer Region<br />
identifizieren. Nichts ist glaubwürdiger<br />
als die Bürger einer Region<br />
selbst, die sich für ihre Region stark<br />
machen. Wenn dieser Schritt gelingt,<br />
dann wirken die inneren Zielgruppen<br />
als Multiplikatoren nach<br />
außen und kommunizieren das in<br />
den Köpfen verankerte Image der<br />
Region durch Mund-zu-Mund-<br />
Propaganda weiter.<br />
In Ihrer zwölfjährigen Tätigkeit als<br />
Geschäftsführer der ebenfalls vielfältig<br />
orientierten Region Heilbronn-Franken<br />
haben Sie mit dem<br />
plakativen Begriff „Wein, Schwein,<br />
Weltmarktführer“ für den Standort<br />
geworben. Haben Sie schon Vorstellungen<br />
für einen schlagkräftigen<br />
Nordschwarzwald-Slogan?<br />
Steffen Schoch: Das war der Claim<br />
für das Projekt Stallwächterparty<br />
2008 in Berlin, mit dem es uns<br />
selbstbewusst gelang, europaweit die<br />
Marke „Region der Weltmarktführer“<br />
– vor allem über die Unternehmer<br />
selbst – in den Köpfen der Menschen<br />
zu verankern. Dabei stand der Wein<br />
für die Landschaft und die Lebensfreude<br />
der Menschen, das Schwein<br />
für die Landwirtschaft und das gute<br />
Essen und die Weltmarktführer<br />
für die fleißigen Menschen in den<br />
weltweit erfolgreichen Unternehmen.<br />
Um Ähnliches für den Nordschwarzwald<br />
zu entwickeln, muss<br />
ich erst noch viel mehr in die Region<br />
reinhören, mit Menschen und<br />
Unternehmern sprechen, damit der<br />
Slogan dann auch authentisch und<br />
von den Menschen getragen ist.<br />
In der Region wird immer wieder<br />
mit Stolz auf die zahlreichen Unternehmen<br />
verwiesen, die zwar international<br />
erfolgreich sind, deren<br />
Existenz, Produkte und Standorte<br />
aber kaum bekannt sind. Sind diese<br />
Hidden Champions ein möglicher<br />
Ansatz für die Vermarktung des<br />
Nordschwarzwaldes?<br />
Steffen Schoch: Ja natürlich. Niemand<br />
ist ein besserer Botschafter<br />
als die Menschen, Unternehmer<br />
und Produkte einer Region selbst.<br />
Wir müssen aber weg kommen vom<br />
Hidden-Champion-Gedanken, der<br />
das tolle Unternehmen beschreibt,<br />
das unbekannt und unentdeckt im<br />
Nirgendwo zu Hause ist. Es reicht<br />
heute einfach nicht mehr aus, mit<br />
dem Begriff Hidden Champion aus<br />
seinem Versteck heraus zu kokettieren.<br />
Dazu ist der Wettbewerb zu<br />
stark. Draußen muss bekannt sein,<br />
wer wir sind, für was wir stehen<br />
und wo wir hin wollen. Die Wirtschaftsförderung<br />
lenkt diesen Prozess<br />
und genau darauf wird die<br />
Marke Nordschwarzwald aufbauen.<br />
Wo wird die Region Nordschwarzwald<br />
unter Ihrer WFG-Führung in<br />
10 Jahren stehen?<br />
Steffen Schoch: Die WFG wird<br />
sich weiterentwickeln als verlässlicher<br />
Partner und Dienstleister<br />
für Kommunen, Unternehmen und<br />
Institutionen. Durch gemeinsame<br />
Projekte wird das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
weiter gestärkt sein.<br />
Mit einem gewachsenen Selbstbewusstsein<br />
reiht sich die Region<br />
Nordschwarzwald bestens vernetzt<br />
bei den erfolgreichen baden-württembergischen<br />
Regionen ein und<br />
präsentiert sich insbesondere für<br />
junge, qualifizierte Fachkräfte mit<br />
ihren Familien als eine attraktive<br />
und zukunftsfähige Heimat.<br />
Zur Person<br />
Steffen Schoch wurde 1966 in<br />
Heilbronn geboren. Nach dem<br />
Abitur am Technischen Gymnasium<br />
Heilbronn und dem<br />
Grundwehrdienst hat er 1990<br />
das Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />
mit den Schwerpunkten<br />
Marketing und Personalwesen<br />
an der Dualen<br />
Hochschule Baden-Württemberg<br />
(DHBW) in Stuttgart abgeschlossen.<br />
Ab 1990 war Schoch in leitender<br />
Position in Marketingund<br />
technischen Beratungsgesellschaften<br />
der deutschen<br />
Zement- und Betonhersteller<br />
tätig: Als Marketingleiter der<br />
BetonMarketing Süd GmbH<br />
in Leonberg (1992 – 1994) und<br />
Geschäftsführer (-sprecher) der<br />
BetonMarketing Ost GmbH in<br />
Leipzig (1995 – 1999).<br />
Vor seiner Erfahrung als Executive<br />
Consultant bei der Personal-<br />
und Unternehmensberatung<br />
Rochus Mummert war<br />
Schoch mehr als 12 Jahre Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsregion<br />
Heilbronn-Franken GmbH<br />
(1999 – 2011). In dieser Zeit initiierte<br />
er u.a. die regionale Marketingkampagne<br />
„Heilbronn-<br />
Franken – Region der Weltmarktführer“,<br />
die 2011 vom „Land der<br />
Ideen“ ausgezeichnet wurde.<br />
Am 1. August <strong>2013</strong> hat Steffen<br />
Schoch die Geschäftsführung<br />
der Wirtschaftsförderung Zukunftsregion<br />
Nordschwarzwald<br />
GmbH übernommen.<br />
Ihr Kontakt zu Steffen Schoch:<br />
Tel. +49 7231 154369-3<br />
schoch@nordschwarzwald.de<br />
Wirtschaftskraft 13
Kramski GmbH setzt<br />
verstärkt auf Ausbildung<br />
Bildungsoffensive à la Kramski. Mit der Einrichtung<br />
eines neuen Technologie- und Ausbildungszentrums<br />
investiert die Kramski GmbH, Hersteller innovativer<br />
Stanz- und Spritzgießteile, in die Zukunft<br />
des baden-württembergischen Unternehmens<br />
und den Wirtschaftsstandort Pforzheim.<br />
Foto: Wiestaw Kramski<br />
Mitarbeiter sind unser höchstes Gut<br />
Aktuell werden im Pforzheimer<br />
Haupt-Werk 30 Azubis ausgebildet.<br />
Sie können die Berufe Feinwerkmechaniker/in,<br />
Mechatroniker/in,<br />
Fachkraft für Lagerlogistik, Verfahrensmechaniker/in<br />
(Kunststoff-/<br />
Kautschuktechnik) und Industriekaufmann/-frau<br />
erlernen. Erstmals<br />
werden in diesem Jahr bei<br />
Kramski auch zwei Studenten<br />
der Studiengänge des „Bachelor of<br />
Engineering – Studiengang Maschinenbau<br />
(Studienrichtung Produkttechnik)<br />
und „Bachelor of Engineering<br />
– Studiengang Mechatronik“<br />
ausgebildet. Auch im Tochterunternehmen<br />
in Sri Lanka, welches<br />
dieses Jahr sein 20-jähriges Firmenjubiläum<br />
feierte und ein neues<br />
Produktionsgebäude errichtet hat,<br />
wird die Ausbildung seit 2007<br />
groß geschrieben. In Sri Lanka, in<br />
der Freihandelszone Katunayake,<br />
direkt am Airport Bandaranaike,<br />
beschäftigt Kramski 250 Mitarbeiter.<br />
Davon sind 19 Azubis in<br />
der Ausbildung. Der Unterschied<br />
der sri-lankischen Ausbildung<br />
zur deutschen liegt darin, dass<br />
Kramski dort auch den theoretischen<br />
Unterricht im Werk erteilt<br />
und als zertifizierter Ausbildungsbetrieb<br />
mit dem Zertifikat „A Plus“<br />
als einziges Privatunternehmen in<br />
Sri Lanka berechtigt ist Gesellenbriefe<br />
auszustellen. Diesen Weg,<br />
junge Menschen nach deutschem<br />
Vorbild in der eigenen Firma ausporträt<br />
Das Pforzheimer Unternehmen<br />
Kramski GmbH, Hersteller innovativer<br />
Stanz- und Spritzgießteile,<br />
läutet mit der Errichtung eines<br />
speziellen Technologie- und Ausbildungszentrums<br />
eine neue Ära<br />
ein. Seit dem Produktionsstart im<br />
Jahr 1979 bildet das Unternehmen<br />
Mitarbeiter kontinuierlich aus.<br />
Wiestaw Kramski, Firmengründer<br />
der Kramski GmbH und Hauptgesellschafter<br />
der Kramski Gruppe:<br />
„Ich habe selbst den Beruf des<br />
Werkzeugmachers in den Jahren<br />
1962 bis 1965 erlernt. Aus diesem<br />
Grunde liegt mir eine hervorragende<br />
Ausbildung meiner Mitarbeiter<br />
sehr am Herzen.“ Um die<br />
„Kramski-Ausbildung“ noch effektiver<br />
zu gestalten, erwarb Kramski<br />
ein dem Firmensitz naheliegendes<br />
Gebäude auf der Wilferdinger<br />
Höhe in der Stuttgarter Straße 42.<br />
Dort wurde im August <strong>2013</strong> ein<br />
spezielles Technologie- und Ausbildungszentrum<br />
eingerichtet. Eine<br />
weitere große Investition in die<br />
Zukunft des baden-württembergischen<br />
Unternehmens und den<br />
Wirtschaftsstandort Pforzheim.<br />
Bereits im April diesen Jahres<br />
wurde der erste Spatenstich für<br />
den Bau eines neuen Logistikzentrums<br />
in der Heilbronner Straße 10<br />
in Pforzheim gesetzt. Ca. 10,4 Millionen<br />
Euro investiert Kramski in<br />
das Logistikgebäude sowie 1,1 Millionen<br />
Euro in einen neuen Firmenparkplatz.<br />
zubilden, wird zurzeit auch in den<br />
USA, im Werk in Florida, angedacht.<br />
Denn in den USA gibt es aktuell<br />
keine vergleichbaren Ausbildungen<br />
für diese Berufszweige. „Mitarbeiter<br />
sind unser höchstes Gut – dies wird<br />
bei uns nicht nur auf dem Papier<br />
geschrieben, sondern auch danach<br />
gehandelt. Wir freuen uns über das<br />
neue Ausbildungszentrum und die<br />
vielen jungen Menschen, denen wir<br />
in Zukunft dort unser Wissen weitergeben<br />
können“, so Kramski.<br />
Kramski Gruppe<br />
Das inhabergeführte Familienunternehmen<br />
beschäftigt insgesamt<br />
ca. 600 Mitarbeiter weltweit. Die<br />
Kramski-Gruppe hat einen Gesamtumsatz<br />
von aktuell über 68 Millionen<br />
Euro und beliefert weltweit<br />
in erster Linie Automobilzulieferer<br />
wie die Robert Bosch GmbH, welche<br />
das Unternehmen Kramski<br />
bereits mehrfach als Vorzugslieferant<br />
für Stanz- und Spritzgießteile<br />
ausgezeichnet hat. Jährlich werden<br />
an den Produktionsstandorten in<br />
Deutschland, Nordamerika, Indien<br />
und Sri Lanka mehr als 2,5 Milliarden<br />
Präzisionsteile und komplexe<br />
Baugruppen (Hybridteile) produziert.<br />
Die Kramski Familie hält<br />
zu 100 % Anteile an der Kramski<br />
Putter GmbH und ist Mehrheitsgesellschafter<br />
der Skytron Communications<br />
GmbH & Co. KG, dem Technologieführer<br />
im Bereich Wireless<br />
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14
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Wirtschaftskraft 15
Stadt Pforzheim<br />
Die Chefin hat das Wort<br />
Bei den Kochvorführungen auf den Event-Bühnen ihrer Verbrauchermessen<br />
übernimmt Veranstalterin Regina Rieger auch die Moderation<br />
Foto: privat<br />
16
Sanierungsexpertin<br />
für müde Messen<br />
Regina Rieger wird bevorzugt dort aktiv, wo Publikumsveranstaltungen<br />
nicht mehr funktionieren –<br />
Pforzheim ist das aktuelle Projekt der Rastatterin<br />
VON GERD LACHE<br />
Dieser Frau eilt der Ruf der Messe-<br />
Saniererin voraus. Und auch das<br />
wird gesagt: Sie sei ein Energiebündel,<br />
sie schrecke nicht vor<br />
schwierigen Aufgaben zurück, sie<br />
sei außerordentlich kommunikativ<br />
und sie könne aus einem Scherbenhaufen<br />
wieder ein attraktives Gebilde<br />
herstellen. Regina Rieger,<br />
Messeveranstalterin aus Rastatt,<br />
ist mit allen Eigenschaften ausgestattet,<br />
um in der Goldstadt eine<br />
neue Veranstaltung aus dem Boden<br />
stampfen zu können. Auf dem<br />
Pforzheimer Messplatz ist die Inhaberin<br />
von „Marketing und Medien“<br />
dabei, eine Verbrauchermesse zu<br />
etablieren. Premiere: 3. bis 6. Oktober<br />
<strong>2013</strong>. Rhythmus: zweijährig.<br />
Der Name: „Pforzheim handelt.“<br />
Untertitel: „genussvoll – praktisch<br />
– modern“. Damit sind die Themen<br />
umrissen: Rieger will kulinarische<br />
Events und Angebote sowie textile<br />
Mode und wohnliche Innenausstattung<br />
mit Nachhaltigkeit, Ökologie<br />
und Handwerk kombinieren, dazu informative<br />
und unterhaltsame Show-<br />
Einlagen sowie Präsentationen.<br />
Und das sind einige der Referenzen:<br />
Ulrich Klingler ist Geschäftsführer<br />
der Stadthalle in Balingen. Dort<br />
hatte ein Veranstalter vor einigen<br />
Jahren die Verbrauchermesse „an<br />
die Wand gefahren“. Regina Rieger<br />
kam und räumte 2011 die Trümmer<br />
beiseite: „Sie hatte es verdammt<br />
schwer“, sagt Klingler. „Aber sie<br />
hat sich schnell und hartnäckig<br />
durchgekämpft.“ Der Erfolg habe<br />
nicht lange auf sich warten lassen.<br />
Im Mai 2012 gab‘s bereits die<br />
zweite Auflage der Rieger-Messe<br />
namens „Balingen pur“. Weitere<br />
Rieger-Projekte in Balingen laut<br />
Klingler: Die Sport-Welten, eine<br />
Messe für „Bewegung, Gesundheit,<br />
aktive Freizeitgestaltung“.<br />
Pforzheims Erster Bürgermeister<br />
Roger Heidt reiste mit einer städtischen<br />
Delegation in die Große<br />
Kreisstadt, 70 Kilometer südlich<br />
von Stuttgart entfernt. Dort nahm<br />
er die Balinger Veranstaltung der<br />
Rastatter Messemacherin kritisch<br />
unter die Lupe. Ergebnis: Positiv.<br />
„Frau Rieger hat mit viel Elan eine<br />
tolle Veranstaltung auf die Beine<br />
gestellt. Wir sind sehr positiv gestimmt,<br />
dass sie das in Pforzheim<br />
ebenfalls schaffen wird“, äußert<br />
sich Heidt zuversichtlich.<br />
Zur Erinnerung: Der Karlsruher Ver -<br />
anstalter Hinte ließ die langjährige<br />
Pforzheimer Messe Publika sangund<br />
klanglos einschlafen. 2010 kam<br />
ein Neueinsteiger aus Bühl und<br />
versuchte sich als Messemacher.<br />
Schon während der Veranstaltung<br />
stellte sich heraus, dass bei den wenigen<br />
Ausstellern und Besuchern<br />
mehr Messe-Frust als Messe-Lust<br />
herrschte. „Wir waren gut beraten,<br />
erst einmal genau hinzuschauen,<br />
wen wir da nach Pforzheim holen“,<br />
sagt der Erste Bürgermeister. Laut<br />
Mir gefällt…<br />
Foto: Ministerium für Finanzen und<br />
Wirtschaft Baden-Württemberg<br />
Dr. Nils Schmid (SPD)<br />
Stellvertretender Ministerpräsident<br />
des Landes Baden-Württemberg sowie<br />
Finanz- und Wirtschaftsminister<br />
Die reizvolle Region Nordschwarzwald<br />
ist für mich ein<br />
typisches Beispiel für die Vielfalt<br />
des Wirtschafts- und Lebensstandorts<br />
Baden-Württemberg.<br />
Mit ihrer Brückenfunktion<br />
zu den Nachbarregionen Karlsruhe<br />
und Stuttgart können die<br />
Wirtschaftsakteure in der Region<br />
Nordschwarzwald die starken<br />
Innovationspotenziale mehrerer<br />
Regionen nutzen. Der entscheidende<br />
Faktor in dieser Region<br />
sind ihre Menschen mit ihrer<br />
Bereitschaft, gemeinsam diesen<br />
Wirtschaftsstandort nach vorne<br />
zu bringen. Diese Kooperationshaltung<br />
habe ich in der dritten<br />
regionalen Wirtschaftskonferenz<br />
zur Verbesserung des Wirtschaftsstandorts<br />
erlebt. Aber<br />
auch regionale Projekte wie zum<br />
Beispiel die dortige Fachkräfteallianz<br />
oder mehrere Cluster-<br />
Initiativen in Kompetenzfeldern<br />
wie Gesundheits- und Kreativwirtschaft<br />
oder Kunststoffverarbeitung<br />
und Präzisionstechnik<br />
tragen zur Wirtschaftskraft und<br />
Fachkräftesicherung bei. Eine<br />
der Cluster-Initiativen konnte<br />
sogar im Rahmen des Clusterwettbewerbs<br />
des Landes ausgezeichnet<br />
werden. Ein Mosaikstein,<br />
der den Innovationswillen<br />
dieser Region mit ihren Menschen<br />
widerspiegelt.<br />
Ich bin deshalb überzeugt, dass<br />
die Region Nordschwarzwald<br />
weitere Innovations-Chancen ergreifen<br />
und auch künftig ihren<br />
Beitrag zur attraktiven Vielfalt<br />
des Wirtschaftsstandorts Baden-<br />
Württemberg leisten wird.<br />
Menschen der Region<br />
Wirtschaftskraft 17
Stadt Pforzheim<br />
Klingler hatten vor allem jene Balinger<br />
Einzelhändler, „die ihre Läden<br />
nicht in 1-A-Lagen haben, festgestellt,<br />
dass ihnen eine Messebeteiligung<br />
als Aussteller viel gebracht<br />
hat“, sagt der Stadthallen-<br />
Geschäftsführer. Der Bekanntheitsgrad<br />
der messeaktiven Geschäftsleute<br />
steige. Knapp 25.000 Besucher<br />
wurden an vier Tagen gezählt.<br />
„Ich favorisiere kurze, prägnante<br />
Messen mit dem Schwerpunkt auf<br />
regionale Identität“, erklärt Regina<br />
Rieger. Einzugsgebiet: rund 50 Kilometer<br />
um die Goldstadt.<br />
Vor der Messe-Wiederbelebung in<br />
der Goldstadt hat Rieger in Waldshut-Tiengen<br />
eine Veranstaltung aus<br />
dem Dornröschenschlaf erweckt.<br />
Vor sechs Jahren kam diese Messe<br />
am Hochrhein, wie es heißt, „durch<br />
widrige Wetterumstände zum Erliegen“.<br />
Wie kamen Konzept und<br />
Durchführung in Waldshut-Tiengen<br />
an? „Es lief problemlos, wie erwartet“,<br />
erklärt Josef Matt, Wirtschaftsbeauftragter<br />
der Doppelstadt. Regina<br />
Rieger habe professionell gearbeitet.<br />
Matt stellte der Sanierungsexpertin<br />
für müde Messen eine gute<br />
Referenz aus.<br />
Zur Person<br />
Regina Rieger<br />
...ist Veranstalterin verschiedener<br />
Messen in Pforzheim sowie<br />
Pfullendorf, Bonn/Bad Godesberg,<br />
Ingolstadt, Balingen und<br />
Waldshut-Tiengen. Geschäftssitz<br />
ist Rastatt. Auf dem zweiten Bildungsweg<br />
legte Rieger in Rastatt<br />
das Abitur „mit sehr gutem Erfolg“<br />
ab. Später meldete sie sich<br />
zu einem Fernstudium für BWL<br />
und Marketing an. Über den Computer-<br />
und Bürotechnik-Fachbetrieb<br />
ihres Ehemannes, in dem<br />
sie tätig war, bekam sie ersten<br />
Kontakt mit dem Messegeschäft.<br />
Für den damaligen Branchenverband<br />
organisierte sie Veranstaltungen.<br />
Später wurde sie von<br />
Händlern entlang der Rheinschiene<br />
gebeten, eine Messe zu<br />
organisieren. Das war die „Initialzündung“,<br />
sagt sie. Im Jahr<br />
2001 gründet sie das Einzelunternehmen<br />
Regina Rieger, RR<br />
Marketing & Medien, in Rastatt.<br />
Einer der Schwerpunkte: Veranstaltung<br />
von Messen und Events.<br />
Außerdem: Marketing-Beratung,<br />
Tele-Shopping, Tele-Marketing<br />
und PR-Beratung. 13 Beschäftigte<br />
sind für Aussteller-Akquise<br />
und -Betreuung zuständig. Technische<br />
Unterstützung hat die<br />
Messemacherin von ihrem Ehemann<br />
Theo Rieger, einem promovierten<br />
Ingenieur. Er plant<br />
die gesamten technischen Anschlüsse<br />
und ist für die Umsetzung<br />
zuständig.<br />
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Foto: privat<br />
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18
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1973 wagte Ingo Müller den Sprung<br />
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die IMO Ingo Müller Oberflächentechnik.<br />
Seine Frau, Christel Müller,<br />
war von Anfang an eine wesentliche<br />
Stütze im Aufbau und der weiteren<br />
Entwicklung des Unternehmens. Zu<br />
Beginn konzentriert auf die technische<br />
Schüttgutveredelung, stellte IMO<br />
bereits 1975 als erstes deutsches<br />
Unternehmen auch sein Können im<br />
Bereich der galvanischen Beschichtung<br />
von Voll- und Stanzbändern<br />
erfolgreich unter Beweis. In Eigenregie<br />
entwickelte und baute Ingo<br />
Müller die erste Tauchtiefen-Anlage,<br />
mit welcher gegurtete Stifte am<br />
Band beschichtet werden konnten.<br />
Dies war der Beginn eines neuen<br />
Zeitalters in der Kontaktveredelung.<br />
Heute sind an dem 2001 bezogenen<br />
Firmenstandort im Gewerbegebiet<br />
Allmendwiesen im Ortsteil Königsbach<br />
rund 340 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Auf 21.500 m² Nutzfläche sind<br />
neben einem topmodernen Anlagenpark<br />
die Forschung und Entwicklung,<br />
Qualitätssicherung, Umwelttechnik<br />
und Verwaltung unter<br />
einem Dach zusammengefasst.<br />
2007 wagte IMO den großen Schritt<br />
nach China und eröffnete als erster<br />
deutscher Lohnbeschichter ein Werk<br />
in Changzhou. Dort wird heute mit<br />
75 Mitarbeitern auf 5 Bandanlagen<br />
produziert.<br />
Unter der Leitung von Bernd Müller<br />
hat sich IMO in den vergangenen<br />
Jahren zu einem namhaften Lieferanten<br />
für technische Oberflächen<br />
entwickelt. Zum internationalen Kundenkreis<br />
gehören vor allem Unternehmen<br />
aus der Automobilindustrie,<br />
Telekommunikation, Elektrotechnik,<br />
Medizintechnik und dem Bereich Erneuerbare<br />
Energien. Die Referenzliste<br />
umfasst Namen wie Amphenol,<br />
Bosch, Continental, Delphi, Hella,<br />
Philips, Valeo, Würth und ZF.<br />
Mit 30 Bandanlagen und 4 Schüttgutvollautomaten<br />
verfügt IMO heute<br />
über eine einzigartige Technikvielfalt<br />
und ein umfangreiches Beschichtungsangebot.<br />
Vollbänder, Stanzteile,<br />
Drehteile sowie technische Einzelteile<br />
werden selektiv mit Gold,<br />
Silber, Palladium, Kupfer, Nickel,<br />
Zinn und Mehrschichtsystemen veredelt.<br />
In der eigenen Forschungsund<br />
Entwicklungsabteilung wurde<br />
diese Selektivbeschichtung kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. Einige<br />
patentierte Verfahrenstechniken sind<br />
daraus entstanden.<br />
Sowohl die hohe Qualität als auch<br />
der Umweltschutz haben an Bedeutung<br />
gewonnen. Heute erfüllt<br />
das Unternehmen die Standards<br />
nach ISO 9001, ISO/TS 16949, ISO<br />
14001 und ISO 50001. Nachhaltigkeit<br />
und Ressourcenschonung ist<br />
dem familiengeführten Betrieb aus<br />
Tradition wichtig. Das Unternehmen<br />
wurde für seine Aktivitäten<br />
in Sachen Umweltschutz wie auch<br />
Energieeffizienz bereits mehrfach<br />
ausgezeichnet.<br />
Auch in der Zukunft bleibt IMO ein<br />
mitarbeiterorientiertes Familienunternehmen.<br />
Die ersten Weichen zur Unternehmensnachfolge<br />
wurden bereits<br />
im vergangenen Jahr durch den<br />
Eintritt von Sohn Armin Müller gestellt.<br />
Ohne die Vielzahl langjähriger<br />
und gut ausgebildeter Mitarbeiter<br />
wäre es dem Unternehmen nicht gelungen,<br />
die gegenwärtige Marktposition<br />
zu erreichen. Heute muss dieses<br />
Wissen und Know-how an den Nachwuchs<br />
weitergegeben werden. Gerade<br />
die Fachkräfte, die im eigenen<br />
Haus ausgebildet werden, sind in Zeiten<br />
des Fachkräftemangels wichtiger<br />
denn je. Insgesamt bildet das Unternehmen<br />
26 junge Menschen in fünf<br />
unterschiedlichen Berufen aus. IMO<br />
beschäftigt eigens hierfür einen<br />
Ausbildungsleiter welcher für die<br />
betriebliche Ausbildung und den<br />
Betriebsunterricht zuständig ist.<br />
IMO Oberflächentechnik GmbH · Remchinger Straße 5 · D-75203 Königsbach-Stein<br />
Tel. +49 7232 3006-0 · Fax +49 7232 3006-8000 · info@imo-gmbh.com · www.imo-gmbh.com<br />
Wirtschaftskraft 19
egion Nordschwarzwald<br />
Die Schwarzwald AG<br />
In Freiburg gegründet und angesiedelt, reicht das<br />
Geschäftsgebiet des Wirtschaftsverbandes wvib<br />
längst über Südbaden hinaus. Unter anderem gehören<br />
namhafte Unternehmen aus dem Nordschwarzwald<br />
zu den Mitgliedern.<br />
Foto: Doris Löffler<br />
20
Die Runde der Chefs<br />
Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen<br />
Baden e.V. (wvib) bietet seit rund 50 Jahren<br />
mit Erfa-Gruppen ein einzigartiges Netzwerk<br />
für Führungskräfte<br />
VON GERD LACHE<br />
Im Schwarzwald gegründet, in der<br />
Welt zu Hause – mit diesem Selbstverständnis<br />
agiert der wvib Wirtschaftsverband<br />
Industrieller Unternehmen<br />
Baden e.V. mit Sitz Freiburg.<br />
Gerne betitelt er sich auch als<br />
„Schwarzwald AG“. Schließlich sei<br />
der wvib das größte Unternehmernetzwerk<br />
im Südwesten. Mit seinen<br />
rund 1.000 Mitgliedsfirmen ist er<br />
„als unabhängiger Dienstleistungsverband<br />
für den industriellen Mittelstand<br />
tätig“.<br />
Das Geschäftsgebiet reicht längst<br />
über Südbaden hinaus. Dort wurde<br />
der agile Verband 1946 gegründet.<br />
Inzwischen stehen auch namhafte<br />
Unternehmen aus der Region Nordschwarzwald<br />
in der Mitgliederliste.<br />
Zum Beispiel die J. Schmalz GmbH<br />
(Glatten bei Freudenstadt). Das<br />
international agierende Vakuum-<br />
Technologie-Unternehmen wurde<br />
2012 „Mitglied des Jahres“.<br />
Und wie kommt man zu einer derartigen<br />
Ehre? Kurz gefasst: Wenn<br />
man den wvib in hohem Maße fordert.<br />
Dessen Hauptgeschäftsführer<br />
Christoph Münzer erklärt dazu:<br />
„Wir zeichnen seit 2007 jährlich<br />
das Unternehmen aus, das im vergangenen<br />
Jahr die Dienstleistungen<br />
des Verbands am häufigsten genutzt<br />
hat.“ Gezählt werden laut Münzer<br />
demnach Beratungsanrufe sowie<br />
vor allem Teilnahmen an Erfas<br />
(Erfahrungsaustauschgruppen), in<br />
Arbeitskreisen und an Seminaren<br />
oder anderen Veranstaltungen.“<br />
Einer der jungen wvib-Mitgliederzugänge<br />
ist die E.G.O. Elektro-Gerätebau<br />
GmbH aus der Kraichgau-<br />
Gemeinde Oberderdingen. Dort werden<br />
Hightech-Produkte für Waschmaschinen,<br />
Herde, Wäschetrockner<br />
und viele andere Geräte im Haushalt<br />
oder in gewerblichen Anwendungen<br />
produziert.<br />
Insgesamt gehören dem Verband<br />
eine Reihe erfolgreicher und weltweit<br />
aktiver Unternehmen an – unter<br />
anderem der Sensor-Hersteller Sick<br />
AG in Waldkirch (Auszeichnung:<br />
Deutschlands beste Arbeitgeber),<br />
außerdem der deutsch-schweizerische<br />
Messtechnik-Spezialist Endress<br />
+ Hauser. Klaus Endress ist noch bis<br />
Ende <strong>2013</strong> Chef der Endress+Hauser<br />
Gruppe mit über 10.000 Beschäftigten<br />
und wechselt dann in den<br />
Verwaltungsrat. Er repräsentiert den<br />
wvib seit vielen Jahren mit hohem<br />
Engagement als Präsident.<br />
Unterdessen äußerte sich der geschäftsführende<br />
Gesellschafter<br />
eines großen industriellen Pforzheimer<br />
Herstellers lobend über den<br />
wvib: „Mich interessieren am Verband<br />
vor allem die Erfa-Gruppen.<br />
Sie sind ein Gewinn für jeden, der<br />
daran teilnimmt.“ Da der Unternehmer<br />
den Mitgliedsantrag noch<br />
nicht unterschrieben hat, möchte<br />
er namentlich ungenannt bleiben.<br />
In den Erfa-Gruppen bringt der<br />
Verband Unternehmer, Entscheider<br />
und Fachleute zusammen. „Sie<br />
lernen von Beispielen aus anderen<br />
Unternehmen, praxisnah und<br />
lebendig. Fachlich wie persönlich<br />
entsteht ein lernendes Netzwerk“,<br />
sagt Hauptgeschäftsführer Münzer.<br />
Bewährtes Team an der wvib-Spitze: Präsident Klaus Endress (rechts)<br />
und Hauptgeschäftsführer Christoph Münzer. Foto: Lache<br />
profil<br />
Wirtschaftskraft 21
Region Nordschwarzwald<br />
Mir gefällt…<br />
592.800<br />
Menschen leben in der Region<br />
Nordschwarzwald.<br />
Foto: Ralf Recklies<br />
profil<br />
Dr. Sonja Schaible,<br />
Geschäftsführerin<br />
der Schaible GmbH, Nagold<br />
Der wvib bietet Fach-Erfa-<br />
Gruppen für die zweite Führungsebene<br />
an und einen speziellen<br />
Austausch für Nachfolger<br />
aus Familienunternehmen. Speziell<br />
für Chefs haben sich in den<br />
vergangenen 50 Jahren inzwischen<br />
44 Gruppen mit etwa 650<br />
Unternehmerinnen und Unternehmern<br />
etabliert. Mitglieder<br />
sind geschäftsführende Gesellschafter,<br />
Geschäftsführer und –<br />
in wenigen Ausnahmen – leitende<br />
Führungspersönlichkeiten<br />
der wvib-Mitgliedsunternehmen.<br />
Pressesprecherin Silke<br />
von Freyberg erklärt: „Pro Gruppe<br />
haben wir durchschnittlich<br />
10 bis 15 feste Teilnehmer.“<br />
Diese überschaubare Zahl ermögliche<br />
es jedem Mitglied,<br />
einen Beitrag in die Gruppe<br />
einzubringen. Und: „Wir achten<br />
streng darauf, dass keine Wettbewerber<br />
in derselben Gruppe<br />
sind.“ Ohnehin soll ein Erfa-<br />
Kreis unterschiedliche Branchen<br />
Einer der Gründe für eine Mitgliedschaft<br />
im wvib sind für manchen<br />
Unternehmer die Erfahrungsaustausch-Gruppen.<br />
Foto: Doris Löffler<br />
repräsentieren. Von Freyberg:<br />
„Die Gruppe entscheidet, wen<br />
sie aufnimmt.“ Ganz wichtig:<br />
„Verschwiegenheit ist oberstes<br />
Gebot.“<br />
Im Verbands-Credo für die Chef-<br />
Erfa heißt es unter anderem:<br />
„Wer führt, wer Verantwortung<br />
trägt, kann im eigenen Unternehmen<br />
nicht immer offen über<br />
die eigene Aufgabe reden. Aber<br />
gerade Unternehmer brauchen<br />
den Austausch unter Kollegen,<br />
um ihre eigene Rolle besser<br />
kontrollieren zu können.“<br />
Der Ablauf eines Erfa-Tages<br />
(zwei Treffen pro Jahr) zwischen<br />
10 und 17 Uhr sieht etwa so aus:<br />
Der Moderator aus dem wvib-<br />
Team begrüßt; das gastgebende<br />
Unternehmen stellt sich vor;<br />
Rundgang durch das Unternehmen;<br />
Mittagessen; Aussprache;<br />
Präsentation des Tagesthemas;<br />
Konjunkturgespräch; unternehmerische<br />
Tagesfragen (Gruppenmitglieder<br />
bringen Fragen,<br />
Inhalte und Erfahrungen ein,<br />
die in ihrer täglichen Arbeit<br />
auftreten); Neues aus dem wvib;<br />
Terminbestimmung für das<br />
nächste Treffen.<br />
Hauptgeschäftsführer Münzer:<br />
„Offenheit und Vertrauen sind<br />
die Grundlage des einzigartigen<br />
Netzwerks wvib.“ Es gelte,<br />
„Wissen gemeinsam zu nutzen“,<br />
indem sich jeder Einzelne<br />
gezielt engagiere, von anderen<br />
lerne und somit „als Unternehmerpersönlichkeit<br />
profitiert“.<br />
www.wvib.de<br />
Die Firma Schaible ist ein<br />
mittelständisches Familienunternehmen<br />
und wurde 1946 gegründet.<br />
Die Schaible GmbH<br />
zählt heute mit rund 60 Beschäftigten<br />
zu den führenden<br />
Sanitätshäusern, Orthopädieund<br />
Rehabilitationstechnikzentren<br />
sowie Homecare-Versorgern<br />
der Region. Die Stadt Nagold<br />
als Sitz der Zentrale ist ideal<br />
für unsere geschäftlichen Aktivitäten,<br />
die insbesondere in<br />
die Kreise Calw, Freudenstadt,<br />
Böblingen und Tübingen hineinreichen.<br />
Unser Bestreben ist es,<br />
in der Region ein umfassendes<br />
Angebot von hochwertigen Produkten<br />
und Dienstleistungen<br />
zur Gesundheitsförderung, Gesundheitserhaltung<br />
und Kompensation<br />
körperlicher Behinderungen<br />
bereitzustellen. Die<br />
Schaible GmbH ist deshalb als<br />
Gründungsmitglied in der heute<br />
führenden Einkaufs- und Marketingstruktur<br />
Sanitätshaus Aktuell<br />
AG engagiert. Im Rahmen<br />
der AG wurden die Spezialisierungskonzepte<br />
Sani-, Ortho-,<br />
Reha- und Care-Team entwickelt<br />
und konsequent umgesetzt.<br />
Genauso ist es für mich eine<br />
Selbstverständlichkeit, im Ehrenamt<br />
als Mitglied der IHK-<br />
Vollversammlung einen Beitrag<br />
zu leisten – sowohl für die Sozialgesellschaft<br />
wie auch zur<br />
Förderung der Region Nordschwarzwald<br />
mit ihren vielen engagierten<br />
Mitarbeitern und zahlreichen<br />
leistungsfähigen Unternehmen.<br />
22
Die FRANK plastic AG<br />
Kunststoff in Bestform<br />
Die 1940 gegründete FRANK plastic<br />
AG entwickelt und fertigt Produkte<br />
aus hochwertigen Thermoplasten.<br />
Die Verarbeitung der Kunststoffe erfolgt<br />
in vier historisch gewachsenen<br />
Unternehmensteilen: Mess- und<br />
Regeltechnik, Extrusion, Technischer<br />
Spritzguss und Medizintechnik.<br />
Im über 2.000 m² großen Reinraum<br />
der Medizintechnik werden Teile<br />
und Baugruppen für die Kardiologie,<br />
die Intensivmedizin, die Augenheilkunde,<br />
Chirurgie, Orthopädie<br />
und Zahnheilkunde gefertigt.<br />
Vorrangig für die Automobil- und<br />
Möbelindustrie werden präzise<br />
Massenteile und hoch komplexe<br />
Baugruppen auch in anspruchsvoller<br />
2-Komponenten-Technologie<br />
im Spritzguss hergestellt.<br />
Die Extrusion stellt über 350 Rohrvarianten<br />
und anspruchsvolle Profile<br />
für unterschiedlichste Anwendungen<br />
nach Kundenanforderung<br />
als Meterware, Fixlänge oder Rollenware<br />
her.<br />
Walzen, Durchflussmesser und Ven -<br />
tile fertigt die Mess- und Regeltechnik.<br />
Die präzise mechanische Bearbeitung<br />
von Massen-, Thermoplastischen-<br />
oder Hochleistungskunststoffen<br />
steht hier im Vordergrund.<br />
Seit Mai 2012 leitet Vorstand Dr.<br />
Ralf Kollmann das Unternehmen<br />
mit klarem Fokus auf die Entwicklung<br />
hoch komplexer und technisch<br />
anspruchsvoller Lösungen<br />
und einer zukunftsorientierten<br />
Personalpolitik.<br />
FRANK plastic AG<br />
Herbert-Frank-Straße 26<br />
72178 Waldachtal<br />
Tel. +49 7486 181-0<br />
Fax +49 7486 181-337<br />
info@frankplastic.de<br />
www.frankplastic.de<br />
porträt<br />
Kunststoff in Bestform<br />
• Medizintechnik<br />
• Technischer Spritzguss<br />
• Mechanische Fertigung<br />
• Extrusion<br />
FRANK plastic AG I Herbert-Frank-Straße 26<br />
D-72178 Waldachtal I Tel. +49 (0) 7486 181 0<br />
Fax +49 (0) 7486 181 337 I www.frankplastic.de<br />
Wirtschaftskraft 23
Entwicklungsstrategie<br />
Nordschwarzwald<br />
2030<br />
- unsere Region hat Zukunft<br />
Der Nordschwarzwald ist lebenswert und innovativ.<br />
Langfristtrends setzen den Rahmen für die jeweiligen<br />
Entwicklungsziele der Region. Die konkrete Umsetzung des<br />
Regionalentwicklungsplans ist eine gemeinsame Aufgabe<br />
für Unternehmen, Kommunen, Verbände und Politik. Mehr<br />
Infos zur Entwicklungsstrategie unter<br />
www.nordschwarzwald.ihk24.de, Dokument 108040<br />
Dachsteinstr. 3<br />
75449 Wurmberg<br />
Tel. 0 70 44/917 71-0<br />
Fax 0 70 44/917 71-59<br />
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wir finden<br />
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24
Eine feste Größe<br />
im Werkzeugmaschinenbau<br />
Kunzmann Fräsmaschinen zeichnet sich durch<br />
außerordentlich gute Qualität und hohe Präzision<br />
sowie exzellenten Service aus<br />
Die Kunzmann Maschinenbau GmbH<br />
ist ein namhafter, unabhängiger<br />
Hersteller von Universal-Fräs- und<br />
Bohrmaschinen sowie Bearbeitungszentren<br />
mit Sitz in Remchingen-Nöttingen.<br />
1907 gegründet, hat<br />
sich das Unternehmen im Laufe der<br />
Zeit zu einer festen Größe im Werkzeugmaschinenbau<br />
entwickelt.<br />
Mit einem Team von hochqualifizierten,<br />
flexiblen und engagierten<br />
Mitarbeitern sowie dem Einsatz<br />
modernster Techniken in Entwicklung<br />
und Fertigung begegnet Kunzmann<br />
Maschinenbau den stetig<br />
steigenden Qualitätsanforderungen<br />
der Kunden.<br />
Durch ihre außerordentlich gute<br />
Qualität und die hohe Präzision<br />
sind die Maschinen des Unternehmens<br />
besonders bei anspruchsvollen<br />
Anwendern im Maschinenbau,<br />
Werkzeug- und Formenbau<br />
sowie bei Lohnfertigungsbetrieben<br />
im Einsatz. Sie ermöglichen die rationelle<br />
Bearbeitung von Einzelteilen,<br />
Werkzeugen und Serienteilen.<br />
Großen Wert legt man bei Kunzmann<br />
auf die eigene Herstellung von<br />
präzisionsbestimmenden Bauteilen<br />
und auf ein wirkungsvolles Qualitätsmanagement-System.<br />
Eine kompakte<br />
Unternehmensstruktur mit<br />
kurzen Entscheidungswegen ermöglicht<br />
größtmögliche Kundennähe<br />
und schnelle, unkomplizierte<br />
Serviceunterstützung. Zahlreiche<br />
namhafte Betriebe aus der Region<br />
Nordschwarzwald wissen dies zu<br />
schätzen, sie gehören zum Kundenkreis<br />
des Remchinger Unternehmens.<br />
Weltweit sind rund 10.000<br />
Maschinen im Einsatz. Einsatzbereiche<br />
sind der allgemeine Maschinenbau,<br />
Einzel- und Serienfertigung,<br />
Werkzeug- und Formenbau,<br />
Forschung und Entwicklung, Prototypenbau<br />
sowie Lehr- und Ausbildungsstätten.<br />
KUNZMANN Maschinenbau GmbH<br />
Tullastr. 29 – 31<br />
D-75196 Remchingen-Nöttingen<br />
Tel. +49 7232 3674-0<br />
Fax. +49 7232 3674-74<br />
info@kunzmann-fraesmaschinen.de<br />
www.kunzmann-fraesmaschinen.de<br />
porträt<br />
Wirtschaftskraft 25
egion Nordschwarzwald<br />
Grenzgänger<br />
Dirk Schart bewegt sich als Kommunikationsmanager<br />
für das Augmented-Reality-<br />
Unternehmen Re’flekt zwischen<br />
der realen und der virtuellen Welt<br />
Foto: Gregor Jaruga<br />
26
Dirk Schart erweitert von<br />
Berufs wegen die reale Welt<br />
Kommunikationsexperte aus dem<br />
Nordschwarzwald mit Arbeitsplatz<br />
in München ist sicher: Augmented Reality<br />
wird unser Leben radikal verändern<br />
VON GERD LACHE<br />
Dirk Schart ist seit Kurzem in der<br />
digitalen Welt zu Hause – und er bewegt<br />
sich von Berufs wegen mit<br />
Vorliebe in der erweiterten Realität.<br />
So wird der Begriff Augmented<br />
Reality, kurz AR, übersetzt. Dabei<br />
handelt es sich – vereinfacht gesagt<br />
– um virtuelle Objekte und Darstellungen,<br />
die mit technischer Unterstützung<br />
in Echtzeit in die reale<br />
Umgebung eingeblendet werden.<br />
Hilfsmittel für das Erzeugen dieser<br />
erweiterten Realität sind Smartphones,<br />
Tablets oder Brillen. Vorerst.<br />
Seit August ist Dirk Schart Kommunikationsmanager<br />
des AR-Unternehmens<br />
Re’flekt GmbH in München.<br />
Knapp 30 Mitarbeiter sind<br />
dort mit Entwicklung und Forschung<br />
befasst. Zuvor war der ehemalige<br />
Sprecher der Wirtschaftsjunioren<br />
Nordschwarzwald aus<br />
Pforzheim für die Allianz tätig.<br />
Ein Fernstudium schloss er mit<br />
der Masterarbeit über Augmented<br />
Reality ab, fand während dieser<br />
Zeit den Kontakt zu Re’flekt und<br />
wurde als frischgebackener Studienabgänger<br />
in die bayerische Landeshauptstadt<br />
abgeworben. Kai C.<br />
Thomas, einer der Re’flekt-Geschäftsführer,<br />
hat ebenfalls starken<br />
Bezug zur Goldstadt: Er studierte<br />
an der Hochschule Pforzheim Industrial<br />
Design. Nach ersten Erfahrungen<br />
mit einer Kreativagentur<br />
begab sich Thomas in die erweiterte<br />
Realitätswelt.<br />
Was ist AR? Ein Beispiel: Damit die<br />
Kunden der Firma WMF vor dem<br />
Kauf prüfen können, ob die neue<br />
Kaffeemaschine in die Küche passt,<br />
hat das Unternehmen eine App<br />
(abgeleitet von Applikation, eine<br />
Software) entwickelt. Der Kaufinteressent<br />
fixiert zu Hause den gewünschten<br />
Aufstellungsort mit der<br />
Gerätekamera seines Smartphones<br />
oder Tablets. Auf dem Bildschirm<br />
sieht er den – real nicht vorhandenen<br />
Kaffeeautomaten – inmitten<br />
des realen Küchenumfeldes stehen.<br />
Anderes Beispiel: Damit das Servicepersonal<br />
von BMW die komplexen<br />
Motoren warten oder reparieren<br />
kann, werden die Techniker<br />
– vorerst nur in einer Testphase<br />
– mit einer AR-Brille ausgestattet.<br />
Sie stehen damit vor der geöffneten<br />
Motorhaube und sehen über diese<br />
Augengläser, welche Werkzeuge sie<br />
benutzen und welchen Handgriff<br />
sie anwenden müssen, um einen<br />
Werkstattcheck fachgerecht auszuführen.<br />
„Das Potenzial von Augemted Reality<br />
und sein Nutzen sind heutzutage<br />
überhaupt noch nicht erkannt“,<br />
sagt Dirk Schart. Deutschland<br />
sei bei diesem Thema noch relativ<br />
unterentwickelt – zumal hier<br />
auch die notwendigen schnellen<br />
Mir gefällt…<br />
Foto: Christian Metzler<br />
Jörg Walter<br />
Walter | Projekt und Innovation<br />
www.projekt-und-innovation.de<br />
Innovative kleine und mittelständische<br />
Unternehmen sind<br />
in der Region Nordschwarzwald<br />
ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.<br />
Es ist beeindruckend, wie<br />
viele „Hidden Champions“ wir<br />
im Nordschwarzwald haben,<br />
die mit ihren innovativen Produkten<br />
und Prozessen in der<br />
ganzen Welt bekannt sind, während<br />
sie im „Ländle“ bescheiden<br />
und fast unbemerkt entwickeln<br />
und produzieren.<br />
Aber Verbesserungspotenziale<br />
gibt es immer − gerade im Hinblick<br />
auf den internationalen<br />
Wettbewerb. Erfolgreiche Unternehmen<br />
arbeiten heute schon an<br />
ihren Produkten von morgen.<br />
Sich Ideen strukturiert zu erarbeiten,<br />
sie zu bewerten und als<br />
Produkt zu realisieren, ist ein<br />
komplexer Prozess, der guter Planung<br />
und kompetenter Steuerung<br />
bedarf. Das erlebe ich in<br />
meinem beruflichen Alltag immer<br />
wieder aufs Neue. Als Innovationsberater<br />
entwickle und<br />
strukturiere ich Innovationsprozesse<br />
für meine Kunden und<br />
entwickle gemeinsam mit ihnen<br />
Produkte und Prozesse.<br />
Sich kontinuierlich zu verbessern,<br />
ist in einer globalisierten<br />
und schnell getakteten Welt wie<br />
der unseren unerlässlich. Es wird<br />
für die Unternehmen in Zukunft<br />
immer mehr darauf ankommen,<br />
am Puls der Zeit zu bleiben und<br />
sich stetig neu auszurichten.<br />
Ich bin mir sicher, dass unsere<br />
innovationsfreudigen Unternehmen<br />
aus dem Nordschwarzwald<br />
da Schritt halten werden.<br />
menschen der region<br />
Wirtschaftskraft 27
Region Nordschwarzwald<br />
menschen der region<br />
Internetverbindungen fehlen. Schart:<br />
„LTE-Geschwindigkeit sollte Standard<br />
sein.“<br />
Großes Potenzial sieht der AR-<br />
Experte aus Pforzheim beispielsweise<br />
in der Immobilienbranche:<br />
Architekten und Immobilienunternehmen<br />
können ihre Interessenten<br />
beispielsweise durchs Objekt führen<br />
– wobei das Haus via AR mit den<br />
Möbeln der Kunden ausgestattet ist<br />
oder sich der zur Tageszeit übliche<br />
Sonnenstand darstellen lässt. Auch<br />
im Bildungs- und Kulturbereich böten<br />
sich ausreichend Möglichkeiten.<br />
An historischen Stätten könnten<br />
die Schülerinnen und Schüler via<br />
Augmented Reality die geschichtsträchtigen<br />
Szenen der Vergangenheit<br />
erleben. In Museen könnten<br />
Begebenheiten aus längst vergangenen<br />
Zeiten zu neuem Leben erwachen,<br />
um nur einiges zu nennen.<br />
Schart: „In den Unternehmen gibt<br />
es Milliarden von Daten, die es zu<br />
visualisieren gilt.“ Eine seiner Aufgaben<br />
sieht der Kommunikationschef<br />
von Re’flekt darin, „den Nutzund<br />
Mehrwert von AR zu vermitteln“.<br />
Zu den Projekten des Münchner Unternehmens<br />
gehört unter anderem<br />
ein digitales Werkzeug für den Verkauf<br />
von Immobilien. Die Aufgabe:<br />
Zur Vermarktung zweier Abschnitte<br />
des revolutionären Gebäudekomplexes<br />
von „NU Office“ – ein<br />
innovatives Bürohaus in Schwabing<br />
– sollte Augmented Reality eingesetzt<br />
werden. Die Lösung: Das Exposee<br />
wurde mit einer Vielzahl<br />
unterschiedlicher Features angereichert.<br />
So erwartet den Leser zu<br />
Beginn ein Vorwort von Eigentümer<br />
Hubert Haupt als überlagertes<br />
Video. Höhepunkt der für iPhone<br />
und iPad entwickelten Applikation<br />
ist ein 3D-Modell des kompletten<br />
Gebäudekomplexes auf der Panoramaseite<br />
der Broschüre. Dort können<br />
das Dach des Gebäudes abgenommen<br />
und verschiedene Raumkonfigurationen<br />
ausgewählt werden. Das Umfeld<br />
der Immobilie ist mit einer interaktiven<br />
3D-Stadtkarte sichtbar.<br />
Interessenten erhalten so detaillierte<br />
Informationen über Nahverkehr<br />
und Entfernungen zu weiteren wichtigen<br />
Orten in der näheren Umgebung.<br />
Das AR-Gesamtpaket lässt<br />
den Anwender in das noch nicht<br />
fertiggestellte Gebäude eintauchen.<br />
„Das ist eine ideale Verkaufshilfe für<br />
Vertrieb und Marketing“, sagt Schart.<br />
Der deutschsprachige Raum, neben<br />
dem Inland also Österreich und die<br />
Schweiz, gehört zum hauptsächlichen<br />
Kundeneinzugsgebiet des<br />
Münchner Unternehmens. Daneben<br />
kommen Aufträge aus dem restlichen<br />
europäischen Ausland. Auch<br />
Südamerika gehört zu den Auftraggebern<br />
von Re’flekt, erklärt Kommunikationsexperte<br />
Schart: „Dort<br />
wird das Potenzial erheblich höher<br />
eingeschätzt, als hierzulande.“<br />
Mit der Kombination von Hören,<br />
Sehen und Tasten könne Information<br />
deutlich besser vermittelt<br />
werden als ausschließlich mit Text.<br />
„Komplexe Vorgänge sind einfacher<br />
zu erklären“, sagt Schart. Kindern<br />
könne beispielsweise mit interaktivem<br />
Lernen gezeigt werden, wie<br />
Strom fließt. Mitarbeiter könnten<br />
effektiv in neue Aufgaben eingelernt<br />
werden und Bauanleitungen<br />
seien spielerisch umzusetzen.<br />
Die erweiterte Realität, ist sich der<br />
Wahlbayer und Kommunikationsexperte<br />
sicher, „wird unsere Welt<br />
und unser Leben radikal verändern“.<br />
www.re-flekt.com<br />
Interesse am Erwerb einer Immobilie, die noch gar nicht gebaut<br />
ist? Via AR ist im Exposée der virtuelle Spaziergang durch<br />
alle Räume des Gebäudes möglich, praktiziert beim Projekt<br />
NU Office in München-Schwabing. Foto: Re’flekt<br />
Passt die Kaffeemaschine an den vorgesehenen Standort zu Hause?<br />
Mit Augmented Reality und beispielsweise einem Tablet ist ein<br />
virtueller Stell-Test in der realen Küche möglich.<br />
Foto: Re’flekt<br />
28
Internationales Wachstum<br />
bleibt strategische Ausrichtung<br />
der Felss Gruppe<br />
Die Felss Gruppe erwirtschaftet mit<br />
etwa 540 Mitarbeitern in 4 Ländern<br />
über 100 Millionen Euro. Rund zwei<br />
Drittel des Umsatzes werden durch<br />
die Auftragsproduktion von Metallkomponenten,<br />
vorwiegend für<br />
Automotive-Zulieferer erzielt. Ein<br />
Drittel entfällt auf das Geschäft mit<br />
Maschinen, mit denen die Kunden<br />
die benötigten Komponenten selbst<br />
herstellen können.<br />
Christine Kienhöfer, die Gesellschafterin<br />
der Felss Holding: „Die<br />
starke internationale Zusammenarbeit<br />
unserer Gruppe hat wesentlichen<br />
Anteil an unserem Erfolg.<br />
Wir können durch unsere Shortcut<br />
Technologies unseren Kunden weltweit<br />
Maschinen, Komponenten und<br />
Services auf dem gleichen hohen<br />
Qualitätsniveau bieten.“<br />
Die Prognosen zeigen, dass der chinesische<br />
Automobilmarkt im Jahr<br />
2020 der größte PKW-Markt der<br />
Welt sein wird. In den USA ist der<br />
Erholungskurs der Wirtschaft auch<br />
in der Automobilindustrie spürbar.<br />
erfolgskurs in usa und China<br />
Der Erfolgskurs zeigt sich am steilen<br />
Wachstum unserer Standorten in<br />
China und den USA. Derzeit arbeiten<br />
am chinesischen Standort der Felss<br />
Gruppe 115 Mitarbeiter, 2012 waren<br />
es noch 89. In New Berlin (USA)<br />
wurde dieses Jahr die Produktionsfläche<br />
durch Zukauf vergrößert.<br />
Über die felss-Gruppe<br />
Die Felss-Gruppe produziert unter<br />
dem Markennamen Felss Shortcut<br />
Technologies für die Automobil-<br />
industrie und andere Branchen sowohl<br />
Maschinen zur Metallbearbeitung<br />
als auch Komponenten. Technisch<br />
stehen die Kaltumform-Verfahren<br />
Rundkneten, Axialformen,<br />
Biegen, Autofrettage und Endenbearbeitung<br />
im Mittelpunkt.<br />
Die Felss-Gruppe ist eine global<br />
aktive Unternehmensgruppe mit<br />
Hauptsitz in Königsbach-Stein.<br />
Neben zwei weiteren deutschen<br />
Standorten in Bretten-Gölshausen<br />
und Nesselwang ist das Unternehmen<br />
in Wujiang (China), New Berlin<br />
(USA) und Triengen (Schweiz)<br />
ansässig. Der Umsatz lag 2012 bei<br />
rund 100 Millionen Euro. Weltweit<br />
beschäftigt Felss etwa 540 Mitarbeiter,<br />
330 davon in Deutschland.<br />
Felss Holding GmbH<br />
Dieselstraße 2<br />
D-75203 Königsbach-Stein<br />
Tel. +49 7232 402-0<br />
Fax +49 7232 402-122<br />
info.felss-holding@felss.com<br />
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Wirtschaftskraft 29
Hochwertige Halbzeuge und Komponenten für die Medizintechnik<br />
Vielfältig sind die Ansprüche, die Unternehmen aus<br />
der Medizintechnik an Produkte und Werkstoffe haben.<br />
EUROFLEX bietet hierfür eine vielfältige Bandbreite an<br />
Materialien, die durch Innovation und Qualität überzeugen.<br />
Die EUROFLEX GmbH ist ein weltweit führender<br />
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Lieferant hochwertiger Halbzeuge und Komponenten<br />
für die Medizintechnik. Das Unternehmen wurde 1993<br />
gegründet und ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />
der G.RAU GmbH & Co. KG, bei der die Rohre,<br />
Drähte, Bleche und Komponenten hergestellt werden.<br />
Präzisionsprodukte für höchste Qualitätsansprüche<br />
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Profile<br />
Tradition & Innovation<br />
Das im Jahre 1877 gegründete Familienunternehmen<br />
G.RAU bietet alles aus einer Hand: von<br />
der Halbzeugfertigung über Stanz-Biege-Teile<br />
bis zur komplexen Funktionsbaugruppe.<br />
Durch die jahrelange Erfahrung und das Know<br />
How in der vielfältigen Welt der Metalle ist<br />
G.RAU in der Lage neueste Technologien in<br />
innovative und anwendungsorientierte Lösungen<br />
umzusetzen.<br />
G.RAU ist heute Vorzugslieferant namhafter<br />
Unternehmen aus den Bereichen der elektronischen<br />
Industrie, Automobilzulieferindustrie,<br />
Mess- und Regeltechnik sowie der Medizintechnik.<br />
Zur Unternehmensgruppe gehören neben<br />
der G.RAU GmbH und Co. KG vier weitere<br />
Gesellschaften, darunter auch die in Pforzheim<br />
ansässigen GmbHs ADMEDES Schuessler und<br />
EUROFLEX, beide Marktführer in Teilbereichen<br />
der Medizintechnik.<br />
G.RAU GmbH & Co. KG<br />
Kaiser-Friedrich-Str. 7 Tel.: +49(0)72 31/208-0 www.g-rau.de<br />
D-75172 Pforzheim Fax: +49(0)72 31/208-7599 info@g-rau.de
egion Nordschwarzwald<br />
Spitzenprodukt<br />
Die beste Multimedia-Software, die das Karlsbader<br />
Unternehmen bislang auf den Markt gebracht hat,<br />
ist laut Direktor Stefano Miotto<br />
„Nero 2014“<br />
Foto: Doris Löffler<br />
32
Mit Multimediasoftware<br />
die Erfolgsgeschichte<br />
fortschreiben<br />
Nero AG eröffnet nach Abkehr von der Ein-Produkt-<br />
Strategie mit Platinum-Version 2014 dem Computernutzer<br />
vielfältige Möglichkeiten bei digitaler Anwendung<br />
VON GERD LACHE<br />
Die Brenn-Software Nero ist Kult.<br />
Sie gilt weltweit als das „Schweizer<br />
Taschenmesser“ der Branche.<br />
Nun schickt sich das Unternehmen<br />
an, die digitale Erfolgsgeschichte<br />
fortzuschreiben. Im Oktober ist mit<br />
dem Paket Nero 2014 „die beste<br />
Multimediasoftware zum Verwalten,<br />
Erstellen, Konvertieren, Wiedergeben<br />
und Brennen von Filmen,<br />
Musik und Fotos“ auf den Markt<br />
gekommen, sagt Stefano Miotto. Er<br />
ist Direktor des technischen Services.<br />
Und wo steht die Firmenzentrale<br />
des kultigen Marktführers? Nicht in<br />
Cupertino, auch nicht in Redmond,<br />
schon gar nicht in Bangalore. Zwar<br />
sollte man die Nummer eins der<br />
Brenn-Software an einem der renommierten<br />
Standorte im Dunstkreis<br />
von Apple, Microsoft oder<br />
zumindest in der indischen Programmierer-Metropole<br />
vermuten.<br />
Weit gefehlt. Die Nero AG hat ihren<br />
Hauptsitz sowie den weltweiten<br />
Service in Karlsbad-Langensteinbach,<br />
im Stöckmädle. Ein Gewerbegebiet,<br />
in dem auch Skytron – die<br />
Firma der Gesellschafter Kramski<br />
(Pforzheim) – residiert. Diese hat<br />
in jüngster Zeit als Betreiber des<br />
ersten großflächigen freien WLAN-<br />
Zugangs in der Goldstadt bundesweit<br />
für Aufsehen gesorgt.<br />
Knapp 400 Beschäftigte zählt der<br />
urbadische Konzern, zu dem ausländische<br />
Tochtergesellschaften in<br />
Glendale, Kalifornien/USA, in Yokohama/Japan<br />
und in HangZhou/<br />
China gehören. Umsatz: rund 30<br />
Millionen Euro. 1995 gründete<br />
Richard Lesser (heute Aufsichtsratschef)<br />
zunächst die Ahead Software<br />
GmbH. 2001 erfolgte die<br />
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.<br />
2005 schließlich erhielt der<br />
Entwickler der weltweit bekannten<br />
Brenner-Software für CD und DVD<br />
sowie Blue-ray seinen heute noch<br />
gültigen Namen: Nero AG. Und wie<br />
richtig zu vermuten ist, erfolgte die<br />
Namensgebung in Anlehnung an<br />
den Tyrannen, der im Jahre 54 den<br />
Kaiserthron bestiegen hat und dem<br />
nachgesagt wird, er habe Rom niederbrennen<br />
lassen. Das ist ebenso<br />
wie die Herleitung des Firmennamens<br />
längst Geschichte.<br />
Auch die euphorische Phase, in<br />
der Massen von Computer-Nutzern<br />
mithilfe des Nero-Programms ihre<br />
Daten auf die kleinen Silberscheiben<br />
gebrannt haben und in der das<br />
Karlsbader Unternehmen einzig<br />
mit diesem Produkt seine Gewinne<br />
einfuhr, sie gehört weitgehend der<br />
Vergangenheit an. Der Anteil des<br />
Segments Burning ROM macht bei<br />
den Karlsbadern heutzutage noch<br />
zehn Prozent aus.<br />
In jüngster Zeit gab’s indes wieder<br />
einen leichten Aufwärtstrend, nicht<br />
nur aufgrund der Blue-ray-Disc.<br />
Warum, das erklärt Stefano Miotto:<br />
„Wegen der Überwachungs- und<br />
Spionageaffäre der NSA im Internet<br />
gehen einige Computeranwender<br />
wieder auf Nummer sicher<br />
und speichern ihre wichtigen Daten<br />
lieber auf Discs ab, um sie vor<br />
unbefugtem Zugriff zu schützen.“<br />
Übrigens: Selbst international agierende<br />
Geheimdienste verwenden<br />
Miotto zufolge die Nero-Brennersoftware<br />
zur Sicherung ihrer Daten<br />
auf Silberlingen.<br />
Bereits 2008 erfolgte in Karlsbad<br />
die Abkehr von der Ein-Produkt-<br />
Strategie. „Inzwischen sind wir<br />
auch Marktführer in der digitalen<br />
Medientechnik“, sagt der technische<br />
Direktor und weist auf einen<br />
Umsatzanteil dieser Sparte von rund<br />
90 Prozent hin. Nero 2014 in der<br />
Version Platinum ist seiner Ansicht<br />
nach „mehr als nur die Summe all<br />
unserer Applikationen“.<br />
Auszug aus dem Anwendungskatalog<br />
der neuen Software: Filme<br />
mit einem Mausklick aufs Fernsehgerät<br />
streamen und sie vom Sofa<br />
aus mit der Fernbedienung des<br />
TV-Geräts steuern; eine Slideshow<br />
mit Nero MediaHome an das TV-<br />
Gerät streamen, inklusive Designs,<br />
Effekten und Musik; Konvertieren<br />
und Transkodieren von Video- oder<br />
Audiodisk-Inhalten auf ein angeschlossenes<br />
Gerät oder virtuelles<br />
Laufwerk, einfach per Mausklick;<br />
Ultra HD (4K) – Videobearbeitung<br />
in Kinoqualität; Automatische Anpassung<br />
des Video- und Fotoclips<br />
an den Rhythmus eines ausgewählten<br />
Musiktitels; Mobilgeräteunterstützung<br />
für die neuesten iOS-,<br />
Android- und Windows-8-Smartphones<br />
und -Tablets; Wiedergabe<br />
von Blu-ray Discs und Blu-ray<br />
3DTM; und nicht zuletzt freilich<br />
das Brennen von Disc auf so gut<br />
wie alle Formate. Das ist schließlich<br />
Kult bei Nero.<br />
www.nero.com<br />
innovation<br />
Wirtschaftskraft 33
Hauptrolle:<br />
Unsere Film-Produktionen für Sie.<br />
Mit uns haben Sie einen Partner für alles: Beratung, Entwicklung und Produktion.<br />
Zu unseren Leistungen zählen Image-, Industrie- und Messefilme, Werbespots,<br />
TV-Magazine und Internet-TV.<br />
Auch Videos für die Pforzheimer Zeitung und pz-news.de werden von uns<br />
erstellt. Profitieren Sie von unserem langjährigen Know-how im TV- und<br />
Videobereich und bringen Sie Bewegung in Ihre Kommunikation.<br />
TV-BW Medienproduktionen im PZ-Medienhaus<br />
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(0 72 31) 933 -225<br />
Internet:<br />
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SAS Hagmann<br />
geht den Dingen auf den<br />
chemischen Grund<br />
Was die Automobilindustrie oder die Medizintechnik<br />
an Materialien einsetzt, durchläuft zuvor das Servicelabor<br />
für naturwissenschaftliche Analysen in Horb<br />
VON GERD LACHE<br />
Ist der Modeschmuck wirklich nicht<br />
vernickelt? Und besteht das Uhrgehäuse<br />
tatsächlich aus Titan? Antworten<br />
auf Fragen wie diese sind für<br />
Manfred Hagmann kein Problem.<br />
Via Rasterelektronenmikroskop,<br />
kurz REM, begibt er sich in die Tiefe<br />
der Materie, in die Welt der ultrakleinen<br />
Teilchen. „In vielen Fällen<br />
lassen sich analytische Fragestellungen<br />
der Oberflächentechnik, der<br />
Werkstoffkunde oder der Forensik<br />
beinahe ausschließlich mit Hilfe<br />
eines Rasterelektronenmikroskops<br />
beantworten“, sagt der diplomierte<br />
Chemieingenieur. Ob eine Ikone<br />
blattvergoldet ist, lässt sich demnach<br />
genauso sicher feststellen, wie<br />
die Existenz von Schmauchspuren<br />
oder das Vorhandensein von Haarrissen<br />
in Werkstoffen.<br />
„Oft möchte man nur eben mal<br />
wissen, ob ein Bauteil lackiert, ob<br />
der Kunststoff gefüllt oder ob eine<br />
Oberfläche frei von Schmierstoffen<br />
ist“ – für einen raschen Überblick<br />
sei „die Untersuchung mittels REM<br />
die erste Wahl.“ Vorteil: „Die zu<br />
untersuchende Probe wird nicht<br />
zerstört“, macht der geschäftsführende<br />
Gesellschafter der SAS<br />
Hagmann GmbH deutlich, in dessen<br />
Betrieb ein solches Gerät den<br />
Blick in den Mikrometer-Bereich<br />
eröffnet. Der Sitz des 1980 gegründeten<br />
Servicelabors für naturwissenschaftliche<br />
Analysen Südwestdeutschland<br />
ist in Horb.<br />
Indes ist die REM-Untersuchung<br />
nur ein kleiner Teil des Leistungsspektrums<br />
der SAS Hagmann. Der<br />
chemiegeschulte Kunde weiß um die<br />
Vielfalt des DIN-akkreditierten Horber<br />
Unternehmens, wenn er Begriffe wie<br />
diese liest: „Ionenchromatographie<br />
IC“, „Hochleistungsflüssigkeitschromatographie<br />
mit UV-Detektion HPLC-<br />
UV“, „Kapillar Gaschromatographie<br />
GC“ und „Infrarotspektroskopie FT-<br />
IR“. Allesamt sind die Methoden<br />
dazu geeignet, Produkte beispielsweise<br />
auf ihre Inhaltsstoffe oder<br />
Zusammensetzung zu analysieren.<br />
Zum Beispiel in der Autoindustrie.<br />
Nachwuchsförderung ist für Manfred<br />
Hagmann eine Verpflichtung. So bietet er<br />
beispielsweise polnischen Doktoranden<br />
und Master-Studentinnen, wie hier<br />
Monika Strozynska, die Möglichkeit zum<br />
praktischen Arbeiten. Foto: Doris Löffler<br />
In einer Darstellung von SAS heißt<br />
es dazu: Kunststoffe können Stoffe<br />
freisetzen. Bereits der Geruch mancher<br />
Emissionen kann von den Insassen<br />
eines Fahrzeugs als störend<br />
empfunden werden. In hohen Konzentrationen<br />
können sogar gesundheitliche<br />
Schäden die Folge sein.<br />
Hagmann: „Die Automobilhersteller<br />
reglementieren deshalb die zulässigen<br />
Emissionen. Manchmal sind<br />
sie strenger als die Medizinindustrie.“<br />
Als Dienstleistungslabor ist<br />
das Horber Unternehmen mit Untersuchungen<br />
an sehr vielen verschiedenen<br />
Produkten der Automobilindustrie<br />
beteiligt. Ob Mercedes, Porsche,<br />
BMW oder VW – was beispielsweise<br />
an Kunststoffteilen in den<br />
Modellen eingebaut ist, die neu auf<br />
den Markt rollen, das wurde zuvor<br />
von SAS untersucht. „Im Bereich der<br />
polymeren Produktanalytik sind wir<br />
der ideale Partner für die Automobilzulieferer“,<br />
sagt der Geschäftsführer.<br />
Knapp ein Drittel des Umsatzes<br />
werde mit Automotiv generiert.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt sei die<br />
Medizintechnik. Hagmann: „Innovative<br />
Produkte unter Verwendung<br />
von neuen Materialien und Materialkombinationen<br />
erfordern eine lückenlose<br />
begleitende Überprüfung.“<br />
Immerhin müssten gesundheitliche<br />
Gefahren für die Anwender und<br />
Verbraucher der medizinischen<br />
Produkte ausgeschlossen werden.<br />
Doch auch in weniger heiklen Bereichen<br />
kommt die SAS-Analyse<br />
zum Einsatz. Beispiel Gartenmöbel<br />
und Gewächshausfolien. Um eine<br />
möglichst lange Lebensdauer gewähren<br />
zu können, müssen diese<br />
Produkte durch UV-Absorber und<br />
Lichtstabilisatoren geschützt werden.<br />
Verarbeiter dieser Kunststoffe<br />
lassen deshalb prüfen, ob die Produzentenangaben<br />
richtig sind.<br />
Nicht zuletzt ist das Nordschwarzwälder<br />
Unternehmen weltweit führend<br />
bei Forschungstätigkeiten im<br />
Bereich der siliziumorganischen Verbindungen.<br />
Und: „Mit der Analyse<br />
von mehr als 500 Kläranlagen und<br />
Deponien in ganz Europa haben wir<br />
sowohl das Know-how der Probenahme<br />
als auch das der Analyse von<br />
Biogasen“, weist der Geschäftsführer<br />
auch auf die hohe Kompetenz<br />
seiner 13 Beschäftigten hin.<br />
www.sashagmann.de<br />
porträt<br />
Wirtschaftskraft 35
Fotos: Linke Seite: Regelmann Kommunikation<br />
Rechte Seite / Bild oben: Jürgen Reichert, REICHERT FOTOGRAFIE, Reichert + Hönig GbR<br />
Rechte Seite / Bild unten: Laura Kuhn, MCD Elektronik
„Wir testen die Zukunft“<br />
Vom selbstfahrenden Auto bis zur<br />
Medizintechnik – Hightech-Unternehmen<br />
aus dem Nordschwarzwald stellt<br />
hochwertige Mess- und Prüfgeräte her<br />
Zum MCD-Führungsteam gehören (von links)<br />
Mitgesellschafterin Gerda Treiber,<br />
Geschäftsführer Bruno Hörter und<br />
Prokuristin Petra Noske-Mahseredjian<br />
porträt<br />
VON GERD LACHE<br />
Bruno Hörter kann in die Zukunft<br />
blicken. Und zwar völlig ohne Kristallkugel<br />
und Kaffeesatzleserei.<br />
Der geschäftsführende Gesellschafter<br />
von MCD Elektronik in Birkenfeld<br />
bedient sich dazu sensibler<br />
Apparate, die das Unternehmen seit<br />
nunmehr 30 Jahren baut. Die dazu<br />
notwendige Software wird ebenfalls<br />
gleich mitentwickelt. MCD<br />
stellt Geräte her, mit deren Hilfe die<br />
künftigen Produkte gemessen oder<br />
auf ihre Tauglichkeit und Haltbarkeit<br />
geprüft werden. Innovation ist<br />
damit Programm bei MCD.<br />
So weiß Hörter heute schon, welches<br />
Navigationsgerät mit welchen neuen<br />
Funktionen den Fahrzeuglenker<br />
im Jahr 2018 zu seinem Ziel führen<br />
wird. Ihm sind die Infotainment-<br />
Systeme der Luxuslimousinen bekannt,<br />
die in einigen Jahren die<br />
Innenräume der Autos beschallen.<br />
Und dass die neue S-Klasse von<br />
Mercedes im Stau selbstlenkend in<br />
der Spur bleibt, damit sich der geplagte<br />
Fahrer entspannen kann –<br />
auch daran hat MCD mit seiner Prüftechnik<br />
einen wesentlichen Anteil:<br />
„Wir sind maßgeblich daran beteiligt,<br />
dass die Fahrzeuge ausgeliefert<br />
werden können“, sagt Hörter stolz<br />
und meint: „Wir testen die Zukunft.“<br />
Was heute mit den Birkenfelder High -<br />
tech-Geräten gemessen und geprüft<br />
werde, das komme teilweise erst in<br />
vier, fünf oder acht Jahren in den<br />
Autos zum Einsatz.“ Aber nicht<br />
nur dort. Unternehmen in mehr als<br />
35 Ländern aus der Luftfahrtbranche<br />
sowie Hersteller von Medizin-,<br />
Energie- und Haushaltstechnik gehören<br />
zu jenem Kundenkreis, der<br />
die individuell gefertigte Qualitätsprüftechnik<br />
aus Birkenfeld bevorzugt.<br />
Knapp 80 Prozent der Aufträge<br />
kommen vom Ausland. Weltweit<br />
be schäftigt MCD 70 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Jahresumsatz<br />
2012: Rund zehn Millionen Euro.<br />
Zur MCD-Führung gehören neben<br />
Bruno Hörter die Mitgesellschafterin<br />
Gerda Treiber und Prokuristin<br />
Petra Noske-Mahseredjian. Und: Mit<br />
Hörters Töchtern Julia und Verena<br />
arbeitet bereits die zweite Generation<br />
im Unternehmen mit.<br />
Insbesondere in der Medizintechnik<br />
sowie auf dem Feld der erneuerbaren<br />
Energien sieht das Management<br />
noch große Entwicklungschancen.<br />
„Dazu werden wir unsere<br />
Niederlassung in den USA weiter<br />
ausbauen und die Aktivitäten in<br />
Asien, aber auch in Zentraleuropa<br />
verstärken“, sagt der Geschäftsführer.<br />
Rückblick: Die Erfolgsstory beginnt<br />
1983. Vier junge Männer entwickeln<br />
eine Eichleitung zur Steuerung<br />
des Hochfrequenz–Pegels<br />
von Sende- und Prüfanlagen. Dieser<br />
neuartige sogenannte Stufenabschwächer<br />
lässt aufgrund seiner<br />
Lebensdauer und Präzision die Konkurrenz<br />
hinter sich. Damit fällt der<br />
Startschuss für das Ingenieurbüro<br />
„MC Elektronik“. Ein Jahr später<br />
lassen die vier Gründer das Unternehmen<br />
als MCD Elektronik GmbH<br />
ins Handelsregister eintragen.<br />
Sitz: Dobel im Nordschwarzwald.<br />
Zwei der Gründer verlassen MCD.<br />
Fortan wird das Unternehmen von<br />
Siegfried Treiber in Dobel geführt.<br />
Bruno Hörter übernimmt die Leitung<br />
am neu gegründeten Standort<br />
Birkenfeld. Tragisch: Siegfried<br />
Treiber kommt im Jahr 2003 bei<br />
einem Verkehrsunfall ums Leben.<br />
Nun führt Hörter die MCD-Geschäfte<br />
von Birkenfeld aus.<br />
2006 kommt die MCF Technologie<br />
GmbH, Ettlingen, ein spezialisierter<br />
Dienstleister für den Bau technologisch<br />
hochwertiger Prüf- und<br />
Messsysteme, zur Gruppe hinzu. Im<br />
selben Jahr gründet MCD im US-<br />
Bundesstaat Michigan das Tochterunternehmen<br />
MCD North America<br />
Inc. Als weiterer Meilenstein gilt<br />
laut Hörter der Firmenumzug im<br />
November 2011 ins interkommunale<br />
Gewerbegebiet Dammfeld in<br />
Birkenfeld. Offene Sitzecken, geräumige<br />
Besprechungsräume, ein<br />
Showroom und Schulungsräume<br />
für interne und externe Workshops<br />
machen das „MCD Zentrum“ nach<br />
Ansicht des Geschäftsführers „zu<br />
einer innovativen Ideenwerkstatt“.<br />
Für die Verbindung zur Welt sorgt<br />
eine Hochgeschwindigkeits-Glasfaser<br />
Datenleitung. Die Niederlassungen<br />
in den USA und Ungarn<br />
haben direkten Zugriff auf das Rechenzentrum.<br />
Und: Den Beschäftigten<br />
steht seither ein großer Fitnessraum<br />
mit diversen Geräten zur<br />
Verfügung. Denn, so Hörter, „die<br />
Mitarbeiter sind unser wichtigstes<br />
Kapital“.<br />
MCD Elektronik GmbH · Hoheneichstr. 52 · IKG Dammfeld · 75217 Birkenfeld<br />
Tel. +49 7231 47296-0 · Fax +49 7231 47296-10 · info@mcd-elektronik.de · www.mcd-elektronik.de<br />
Wirtschaftskraft 37
Eine Stadt mutiert zu<br />
Deutschlands WLAN-City<br />
Mit kostenlosem Internet in Pforzheim wollen<br />
Unternehmen der Medien- und IT-Branche für ihren<br />
Standort werben – Wirtschaftsminister Nils Schmid<br />
drückt den Schalter zum digitalen Start<br />
VON GERD LACHE<br />
Am Anfang stand die Vision von<br />
Eugen Müller. Der Geschäftsführer<br />
des Pforzheimer Mediendienstleisters<br />
Meyle + Müller hatte mit<br />
Stefan Gimber, Prokurist des Medizintechnik-Unternehmens<br />
Admedes<br />
Schuessler GmbH, über Möglichkeiten<br />
sinniert, wie die Goldstadt<br />
nach vorne gebracht werden kann.<br />
Im Juli 2011 war das Ziel von Müller<br />
klar: Pforzheim soll als einer der<br />
wichtigen IT-Standorte in Baden-<br />
Württemberg besser in der breiten<br />
Öffentlichkeit verankert werden.<br />
Eine der plakativen Maßnahmen,<br />
mit der Müller der Welt zeigen<br />
will, dass in dieser Stadt namhafte,<br />
innovative Unternehmen der IT-<br />
Branche ihren Sitz haben: ein kostenloser<br />
Internetzugang für alle<br />
im öffentlichen Raum. „Wir wollen<br />
mit dem Angebot des freien WLAN<br />
symbolisch demonstrieren, welches<br />
Potenzial hier am Standort zur Verfügung<br />
steht“, sagt der Initiator. Er<br />
denkt dabei auch an die Gewinnung<br />
von Fachkräften, denen die<br />
Großstadt zwischen den Metropolen<br />
Karlsruhe und Stuttgart<br />
bislang kaum als digitaler Medien-<br />
und IT-Standort bekannt ist.<br />
Aus der Vision wurde Realität:<br />
Den obligatorischen Schalter für den elektronischen Start von WLAN-City<br />
gab der baden-württembergische Wirtschaftsminister Nils Schmid (vierter von rechts)<br />
in Anwesenheit von Vertretern aus Wirtschaft und Politik.<br />
Foto: Sebastian Seibel<br />
Der Initiator der digitalen Goldstadt:<br />
Unternehmer Eugen Müller will Pforzheim<br />
als moderne IT-Metropole verstanden wissen.<br />
Foto: Lache<br />
Müller scharte unternehmerisch<br />
denkende Mitstreiter um sich,<br />
brachte zudem die Verwaltung der<br />
Stadt Pforzheim und den Landkreis<br />
Enzkreis sowie die Sparkasse Pforzheim<br />
Calw und die IHK Nordschwarzwald<br />
hinter sich und formierte die<br />
Gruppe unter dem Namen „Medien-/<br />
IT-Initiative“, kurz M/IT.<br />
Die M/IT gründete im Mai <strong>2013</strong><br />
den Verein „PF-WLAN Pforzheim“.<br />
Er fungiert als Auftraggeber für<br />
das kostenlose WLAN-Angebot.<br />
Betreiber mit der entsprechenden<br />
technischen Umsetzung ist das<br />
Karlsbader Unternehmen Skytron<br />
Communications GmbH.<br />
Am 4. September <strong>2013</strong> war es offiziell:<br />
Der stellvertretende Ministerpräsident<br />
von Baden-Württemberg und<br />
Wirtschaftsminister Nils Schmid<br />
(SPD) drückte offiziell den Schalter<br />
zum Start ins freie WLAN. Gedruckte<br />
und elektronische Medien<br />
aus ganz Deutschland begleiteten<br />
das digitale Ereignis. Für die nächsten<br />
drei Jahre bringt die Initiative<br />
knapp über eine viertel Million Euro<br />
für das Projekt auf. Bei der Finanzierung<br />
helfen namhafte Unternehmen<br />
aus dem Großraum Pforzheim<br />
als Sponsoren und Unterstützer.<br />
Inzwischen ist klar: Paris, Berlin,<br />
Pforzheim – beim kostenlosen<br />
WLAN-Angebot zieht die Goldstadt<br />
locker mit den großen europäischen<br />
Städten mit. Seither können<br />
Passanten der Innenstadt kostenlos<br />
und drahtlos via Smartphone, Tablet<br />
oder Notebook ihre E-Mails abrufen<br />
oder im Internet surfen. Mehr<br />
noch: Geschäftsleute der Stadt<br />
(Handel, Restaurants aber auch<br />
Arzt- und Anwaltspraxen) können<br />
sich an der Initiative beteiligen<br />
porträt<br />
38
Wir l(i)eben IT.<br />
Pforzheim –<br />
Standort führender<br />
IT-orientierter Unternehmen<br />
www.mit-pf.de
und via PF-WLAN-Aufkleber ihren<br />
Kunden den digitalen Service signalisieren.<br />
Geplant ist zudem, das<br />
WLAN-Netz flächendeckend über<br />
die ganze Stadt zu spannen. Zudem<br />
haben Unternehmen die Möglichkeit,<br />
auch ihren Mitarbeitern im<br />
Betrieb das offene Netz anzubieten.<br />
Während in anderen Städten noch<br />
ergebnislos über das Wer und Wie<br />
und insbesondere über die Haftungsfrage<br />
diskutiert wurde, hat die M/IT<br />
innerhalb von zwei Jahren Fakten<br />
geschaffen. Skytron-Geschäftsführer<br />
Stefan Schneider sagte zu einem<br />
gemeinhin kritischen Punkt: „Wir<br />
übernehmen auch die Betreiberhaftung.“<br />
Demnach haftet der Betreiber<br />
eines offenen WLAN als<br />
sogenannter Störer für Rechtsverletzungen,<br />
die über seinen Zugang<br />
begangen wurden. Das heißt: Für<br />
Datenmissbrauch über das Netz<br />
muss – im Fall Pforzheim – Skytron<br />
entsprechend geradestehen. Indes:<br />
Bislang ist kein Vorfall bekannt.<br />
Zum Thema:<br />
Die Medien-IT-Initiative, kurz<br />
M/IT, ist ein loser Kreis innovativer<br />
Unternehmen aus den Bereichen<br />
IT und Medien. Mitglieder<br />
der M/IT sind: Studio Gieske<br />
(www.studio-gieske.de), ITML<br />
GmbH (www.itml.de), medialesson<br />
(www.medialesson.de), Meyle+<br />
Müller (www.meyle-mueller.de),<br />
Omikron Data Quality (www.omikron.net),<br />
P&M (www.p-m.com),<br />
Stark Druck (www.stark-druck.de),<br />
ib-company (www.ib-company.de)<br />
und Pforzheimer Zeitung (www.<br />
pz-news.de).<br />
www.pf-wlan.de<br />
www.mit-pf.de<br />
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40
Wirtschaftskraft 41<br />
porträt
Kostenloses High-Speed-<br />
Internet für alle<br />
Skytron Communications katapultiert Pforzheim als<br />
erste Großstadt in die Telematik-Zukunft – Flächendeckender<br />
Ausbau des Gratis-WLAN – Leistungsstarke<br />
Angebote für kleine und mittelständische Firmen<br />
VON GORDANA UZELAC<br />
UND GERD LACHE<br />
Drahtloses Internet in Glasfasergeschwindigkeit,<br />
das sich flächendeckend<br />
über die Stadt erstreckt.<br />
Und das Ganze auch noch kostenfrei.<br />
Seit 4. September <strong>2013</strong> ist das<br />
in Pforzheim möglich. Ziel: Von der<br />
Innenstadt aus soll das freie Internet<br />
Schritt für Schritt ausgebaut wer -<br />
den, damit in allen Ecken der Stadt<br />
E-Mails abgerufen oder Webseiten<br />
besucht werden können.<br />
Die Skytron Communications GmbH<br />
(Karlsbad) macht´s technisch möglich<br />
– in Zusammenarbeit mit dem<br />
Verein PF-WLAN Pforzheim e.V.,<br />
der die finanziellen Rahmenbedingungen<br />
schafft. „Was Berlin kann,<br />
Freuen sich über den Start des freien<br />
WLAN in Pforzheim (von links): Skytron-<br />
Gesellschafter Andreas Kramski, Wirtschaftsminister<br />
Nils Schmidt (SPD) und<br />
Skytron-Gesellschafter Wiestaw Kramski.<br />
Foto: Sebastian Seibel<br />
können wir schon lange – die Telematik-Zukunft,<br />
das Next-Generation-Internet,<br />
beginnt in Pforzheim“,<br />
sagt Andreas Kramski, einer der<br />
großen Skytron-Gesellschafter neben<br />
Wiestaw Kramski. Beide sind<br />
Geschäftsführer des Pforzheimer<br />
Stanz- und Spritzgießteile-Herstellers<br />
Kramski.<br />
Hinter der technischen Realisierung<br />
dieses Mammutprojekts steckt<br />
mit Skytron nicht etwa ein Netz-Gigant,<br />
sondern das vierzehnköpfige<br />
Team des Unternehmens aus Karlsbad-Ittersbach.<br />
Vor knapp zehn Jahren<br />
gründeten Stefan Schneider und<br />
Holger Witt, damals 25 und 21 Jahre<br />
alt, das Start-up – mit nicht mehr<br />
in der Tasche als einer innovativen<br />
Idee und einer Vision. Zwischenzeitlich<br />
versorgt Skytron insgesamt<br />
125 Gemeinden in Baden-Württemberg,<br />
Bayern und Rheinland Pfalz<br />
mit drahtloser Netztechnik, Telefon<br />
und schnellem Internetzugang mit<br />
bis zu 150 Mbit pro Sekunde.<br />
Ähnlich wie Schneider und Witt<br />
erging es 34 Jahre zuvor dem in<br />
Pforzheim ansässigen Unternehmer<br />
Wiestaw Kramski, dessen Firma<br />
auch Mitglied im Wirtschaftsverband<br />
wvib ist. Seine Zielstrebigkeit<br />
und sein Erfindungsreichtum<br />
machten ihn zu einem Selfmademan.<br />
Anfang 2000 war die Familie<br />
Kramski zunächst Kunde bei Skytron<br />
Communications. Schnell war<br />
sie überzeugt von der Highspeed-<br />
Technologie und dem Serviceangebot<br />
des Unternehmens. 2002 stieg<br />
die Familie als Gesellschafter bei<br />
Skytron ein. „Wir haben uns finanziell<br />
beteiligt, weil Skytrons Technologie<br />
den anderen weit vorausgeeilt<br />
war und weil ich junge Leute,<br />
die den Mut zur Selbstständigkeit<br />
haben, gerne dabei unterstütze,<br />
ihre Ziele zu erreichen“, resümiert<br />
Wiestaw Kramski.<br />
Was bietet der mobile, freie PF-<br />
WLAN-Internetzugang? Schnelles<br />
Surfen bei einem kostenlosen Datenvolumen<br />
von bis zu 300 MB im<br />
Monat. Nach dem Verbrauch dieses<br />
Datenvolumens gibt es die Möglichkeit,<br />
auf einen Premiumtarif im<br />
Netz von Skytron.de zu wechseln<br />
oder mit reduzierter Geschwindigkeit<br />
von 100 Kbit/s kostenlos weiterzusurfen.<br />
300 MB entspricht<br />
Andreas Kramski zufolge beispielsweise<br />
dem Öffnen von 400 Webseiten<br />
oder fünf Stunden Internetradio.<br />
Im Oktober 2012 ging bereits in<br />
Berlin ein freies, drahtloses Netz<br />
an den Start. Anders als die Volumenlösung<br />
von PF-WLAN haben<br />
die Nutzer dort ein Zeitlimit von<br />
30 Minuten und außerdem das<br />
Problem, dass das Netz nicht flächendeckend,<br />
sondern als Flickenteppich<br />
über die Stadt verteilt ist.<br />
„Mit unserem volumengebundenen<br />
Zugang kann sich der Nutzer zum<br />
einen seine Zeit frei einteilen.<br />
Anders als bei üblichen Mobilfunkangeboten<br />
ist im PF-WLAN-<br />
Netz die Nutzung von Internettelefonie-Angeboten<br />
wie Skype oder<br />
Facetime möglich. Gerade für die<br />
Apple-Plattform Facetime sei eine<br />
stabile Verbindung von 300 kbit pro<br />
Sekunde nötig. Entsprechend lasse<br />
sich dies auf das Datenvolumen um -<br />
rechnen: 133 Minuten kostenloses<br />
Facetime. Im Falle von Skype (ohne<br />
Video) steige die Nutzungsdauer auf<br />
rund 250 bis 300 Freiminuten an.<br />
Neben dem Privatkunden-Segment<br />
bietet Skytron für Geschäftskunden<br />
unter anderem Highspeed-Standleitungen<br />
mit verschiedenen Business-Tarifen<br />
sowie VoIP-Lösungen<br />
(Voice over IP/Telefonieren übers<br />
Internet) für kleine und mittelständische<br />
Unternehmen – um nur einiges<br />
zu nennen.<br />
www.skytron.de<br />
porträt<br />
SKYTRON Communications GmbH & Co KG · Im Stöckmädle 5 · D-76307 Karlsbad<br />
Tel. +49 7248 4528-0 · Fax +49 7248 4528-99 · info@skytron.de · www.skytron.de<br />
42
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Landkreis Calw<br />
Preisträger<br />
Das Technische Forschungs- und<br />
Entwicklungszentrum Paterok in Schömberg<br />
hat schon mehrere Auszeichnungen<br />
für seine Innovationen erhalten<br />
Foto: Lienhard Paterok<br />
44
Mir gefällt…<br />
„Wir haben die Rohstoffeffizienz<br />
auf unsere Fahnen<br />
geschrieben”<br />
Technisches Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
tüftelt an längerer Lebensdauer<br />
von Materialien und damit an der Kostenreduzierung<br />
für die Hersteller<br />
VON GERD LACHE<br />
„Standardaufträge interessieren uns<br />
nicht“, sagt Lienhard Paterok, Geschäftsführer<br />
des Technischen Forschungs-<br />
und Entwicklungszentrums<br />
(F&E) in Schömberg (Landkreis<br />
Calw). Und auch die deutsche Wirtschaft<br />
müsse „wegkommen von<br />
Standardmaterialien und Standardverarbeitungen“.<br />
Das könnten nämlich<br />
auch die Wettbewerber in der<br />
Welt, nur meistens billiger. „Wir<br />
müssen in Deutschland immer wieder<br />
neue Wege beschreiten“, fordert<br />
Paterok, Diplom-Chemiker,<br />
Diplom-Ingenieur und promovierter<br />
Metallurge. Und er ist versessen<br />
auf Innovationen – ebenso wie sein<br />
Bruder Leonhardt. Dieser sagt mit<br />
einem Schmunzeln: „Man sollte<br />
schon einen kleinen Vogel haben,<br />
wenn man bei uns arbeitet.“ Soll heißen:<br />
auch ungewöhnliche Methoden<br />
zu probieren gehört zum F&E-<br />
Geschäft. Knapp 20 Akademiker gehören<br />
zu dem Team in Schömberg.<br />
Die beiden Manager tüfteln schon<br />
lange vor der Unternehmensgründung<br />
durch Lienhard Paterok im<br />
Jahr 1989 – damals in Neuenbürg –<br />
an immer neuen Entwicklungen, um<br />
Materialien haltbarer zu machen,<br />
Energie zu sparen und Kosten zu<br />
senken. In jüngster Zeit beispielsweise<br />
mit CFK, dem Werkstoff der<br />
Zukunft, an dem auch die Flugzeugindustrie<br />
brennend interessiert<br />
ist. Die Abkürzung steht für carbonfaserverstärker<br />
Kunststoff. Federleicht<br />
und bombenfest – das sei<br />
der Anspruch der Automobilindustrie<br />
an die Materialien, insbesondere<br />
im Hinblick auf die Herstellung<br />
Tüfteln an der Verbesserung vieler<br />
Materialien und – seit jüngster Zeit – auch<br />
an einem effizient arbeitenden Windrad<br />
(Hintergrund): Die Brüder Lienhard und<br />
Leonhardt Paterok. Foto: Doris Löffler<br />
Foto: CV<br />
Matthias Wolf,<br />
Geschäftsführer,<br />
Creditoren-Verein (CV), Pforzheim<br />
Der CV ist zwar ein internationaler<br />
branchenbezogener Gläubigerschutzverband<br />
für Finanzund<br />
Rechtsdienstleistungen sowie<br />
für Unternehmensberatung<br />
mit Partnern in über 50 Ländern,<br />
aber wir agieren von unserem<br />
angestammten Sitz in<br />
Pforzheim aus. Das ist einerseits<br />
in der Tradition begründet,<br />
da in der Goldstadt insbesondere<br />
die Branchen Schmuck,<br />
Uhren und Silberwaren schon<br />
immer eine große Rolle gespielt<br />
haben. Diese Branchen betreut<br />
der CV seit dem Gründungsjahr<br />
1894. Andererseits bietet<br />
der Standort auf der Wilferdinger<br />
Höhe in Pforzheim eine<br />
ideale Anbindung an die Autobahn.<br />
Die Metropolen Karlsruhe<br />
und Stuttgart sind in kurzer<br />
Zeit erreichbar, ebenso wie die<br />
Flughäfen – um nur einiges<br />
zu nennen. Zumal sich unsere<br />
Kundengruppe in jüngster<br />
Zeit erweitert hat, ist die Region<br />
Nordschwarzwald auch<br />
in dieser Hinsicht ein profilierter<br />
Standort für den CV.<br />
Neben Optik, Mikroelektronik<br />
und artverwandten Wirtschaftszweigen<br />
sind leistungsfähige<br />
Unternehmen der Medizin-,<br />
Stanz- und Präzisionstechnik<br />
hier angesiedelt. Die meisten<br />
dieser weltweit erfolgreich agierenden<br />
Firmen haben ihren<br />
Ursprung im Schmuck- oder<br />
Uhrenbereich. Im Wesentlichen<br />
sind sie dem Mittelstand zuzuordnen.<br />
Wir bewerten den Nordschwarzwald<br />
als wirtschaftsstarke<br />
und lebenswerte Region.<br />
innovation<br />
Wirtschaftskraft 45
Region Nordschwarzwald<br />
von Elektrofahrzeugen. 90 Prozent<br />
der F&E-Kunden kommen aus dem<br />
Automotive-Bereich. „Wir haben uns<br />
da richtig reingekniet ins Thema“,<br />
sagt Leonhardt Paterok.<br />
Und nicht nur da: Die Brüder nehmen<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
Urkunden und Trophäen als Auszeichnung<br />
für ihre außergewöhnliche<br />
Arbeit entgegen – angefangen<br />
vom Rudolf-Eberle-Preis über<br />
mehrere Innovationspreise bis hin<br />
zum Energieeffizienzpreis, den sie<br />
2012 entgegengenommen haben.<br />
Und wofür? Durch eine spezielle<br />
Oberflächenbeschichtung aus dem<br />
chemischen F&E-Labor halten Werkzeuge<br />
um ein Vielfaches länger.<br />
Das Ergebnis: Kosten und Ressourcen<br />
werden gespart. Immerhin verschleißen<br />
Paterok zufolge in der<br />
deutschen Industrie jährlich Werte<br />
in Höhe von 18 Milliarden Euro im<br />
Maschinenbau, der Zerspanungstechnik<br />
sowie im Werkzeug- und<br />
Formenbau. Das müsste nicht sein.<br />
„Wir sind ein rohstoffarmes Land,<br />
deshalb müssen wir die Werkstoffeffizienz<br />
ständig im Blick halten“,<br />
sagt Lienhard Paterok. Und er nennt<br />
ein Beispiel aus der Praxis. Mit einem<br />
herkömmlichen Werkzeug produzierte<br />
der Hersteller von Rasiererköpfen<br />
gerade mal 32.000 Stück.<br />
Danach sei das Material des Werkzeugs<br />
abgenutzt und müsse ausgewechselt<br />
werden. Mit einer in<br />
Schömberg entwickelten Nano-<br />
Hartstoffbeschichtung sei eine Steigerung<br />
auf 2,5 Millionen Stück in<br />
einem Durchgang möglich.<br />
Weiteres Beispiel: Während ein standardisierter<br />
Bohrer in der Pkw-<br />
Motorenherstellung nach 40.000<br />
Bohrungen ausgedient hat, schafft<br />
es ein Werkzeug mit der Nanobeschichtung<br />
aus Schömberg auf<br />
135.000 Bohrungen. Würde ein<br />
Autohersteller die Beschichtungen<br />
aus dem F&E-Zentrum auf einen<br />
Motorblock auftragen, könnte das<br />
Fahrzeuge laut Paterok mühelos<br />
mehrere Millionen Kilometer verschleißfrei<br />
fahren. In nahezu allen<br />
Bereichen der Fertigung würde<br />
die entsprechende Oberflächenbeschichtung<br />
nicht nur zu höherer<br />
Lebensdauer, sondern vor allem<br />
auch zu geringeren Kosten führen,<br />
sind sich die Pateroks sicher. „Und<br />
das wäre ein Wettbewerbsvorteil<br />
gegenüber der asiatischen Billigkonkurrenz.“<br />
Der jüngste Coup aus Schömberg:<br />
Auf dem Dach des F&E-Zentrums<br />
dreht sich ein Windrad. Noch sei man<br />
im Anfangsstadium, sagen die Pateroks.<br />
Aber das Ziel sei klar: „Auch<br />
bei schwachen Windströmungen soll<br />
es eine hohe Leistung bringen.“<br />
An 2,5 bis 3 Kilowatt denkt der<br />
Tüftler, ausreichend, um den Haushalt<br />
eines Einfamilienhauses mit<br />
Energie zu versorgen. Das sei zwar<br />
ein schwieriges Unterfangen. Aber<br />
wie bei allen Projekten der Paterok-<br />
Brüder zählt die Devise: „Wir genießen<br />
das Forschen und Entwickeln.“<br />
Innovation<br />
46
MOTOMETER GmbH<br />
Ihr Partner für Anzeigeninstrumente und Fahrtschreiber<br />
aus der Region mit über 100 Jahren Erfahrung<br />
porträt<br />
Als leistungsstarker und zuverlässiger<br />
Partner für Fahrzeughersteller,<br />
Werkstattbetriebe, Maschinen-<br />
und Anlagenbauer überzeugt<br />
MOTOMETER mit in Deutschland<br />
hergestellten Produkten in den Bereichen<br />
Anzeigeinstrumente, Doku -<br />
mentation von Fahrzeugdaten sowie<br />
auf dem Gebiet der Werkstattund<br />
Fahrzeugtechnik. „Einige der<br />
Instrumente, die es schon seit Beginn<br />
unserer traditionsreichen Geschichte<br />
gibt, sind noch heute im<br />
Einsatz und genießen das vollste<br />
Vertrauen ihrer Verwender wie der<br />
als MOTOMETER bekannte Kom-<br />
pressionsdruckschreiber“, berichtet<br />
Geschäftsführer Joachim Bulla.<br />
Das umfangreiche Produktportfolio<br />
umfasst neben Kalibrierungs- und<br />
Prüfgeräten, Anzeigeinstrumenten<br />
zum Messen von Temperatur, Druck<br />
und Drehzahl auch Sensoren, Batterietrennschalter<br />
und effiziente<br />
Datenmanagementsysteme.<br />
Darüber hinaus liefert MOTOMETER<br />
als kompetenter Partner für analoge<br />
und digitale Fahrtschreiber nicht<br />
nur das komplette Zubehör, sondern<br />
informiert die Kunden auch innerhalb<br />
praxisgerechter Schulungen konsequent<br />
über gesetzliche Neuerungen.<br />
Als neu zugelassene, anerkannte<br />
Ausbildungsstätte nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz<br />
(BKrFQG) bietet MOTOMETER Fahrerschulungen<br />
und firmenspezifische<br />
Inhouse-Workshops für Fuhrparkverantwortliche<br />
an.<br />
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Talweg 8<br />
75417 Mühlacker-Lomersheim<br />
Tel. +49 7041 9695-0<br />
Fax +49 7041 9695-55<br />
info@motometer.de<br />
www.motometer.de<br />
Wirtschaftskraft 47
Landkreis Calw<br />
Blickfang<br />
Der funktionelle Wohn-Kubus von Weltmarktführer Häfele<br />
war ein vielbeachtetes Objekt auf der Nagolder Landesgartenschau<br />
Foto: Häfele<br />
48
„Ein Raum für alles –<br />
alles in einem Raum“<br />
Beschlagtechnik-Spezialist Häfele bringt<br />
Wohnen, Arbeiten, Kochen, Essen und<br />
Schlafen in funktionaler Vollendung unter<br />
VON GERD LACHE<br />
Landflucht und überfüllte Städte,<br />
knapper Wohnraum und hohe Immobilienpreise<br />
– trotz allem: Der<br />
Trend zum Leben und Arbeiten in<br />
den Metropolen ist ungebrochen.<br />
Was bedeutet das für die Menschen?<br />
Sie müssen sich in kleiner gewordenen<br />
Lebensräumen zurechtfinden.<br />
Dennoch wollen sie keine Abstriche<br />
bei der Gebrauchstauglichkeit hinnehmen.<br />
Eine Herausforderung für<br />
Unternehmen wie Innenausbauer<br />
und Schreiner sowie Architekten.<br />
Der Beschlagtechnik-Spezialist Häfele<br />
beweist: es funktioniert. Der<br />
Berliner Designer Werner Aisslinger<br />
hat die Gebäudehülle entworfen<br />
und der Nagolder Weltmarktführer<br />
brachte Wohnen, Arbeiten,<br />
Kochen, Essen und Schlafen auf<br />
39 Quadratmetern in funktionaler<br />
Vollendung unter. Bei der Landesgartenschau<br />
2012 in Nagold setzte<br />
Häfele das Konzept in Zusammenarbeit<br />
mit Handwerksbetrieben in<br />
einem Kubus in Szene. Das Motto:<br />
„Ein Raum für alles – alles in einem<br />
Raum“. Da ist die Küche mit Einbaugeräten,<br />
ein Küchenblock mit<br />
Kochfeld, ausziehbarem Esstisch<br />
und Theke. Es gibt den Nassbereich<br />
hinter verschiebbaren Türen,<br />
außerdem eine Schrankwand mit<br />
Home-Office, Bett und transparentem<br />
Regal. Und es gibt ein Sideboard<br />
mit versenkbarem Fernseher.<br />
Und dennoch: keine Spur von<br />
Enge. Stattdessen strahlt der Raum<br />
luftige Großzügigkeit aus. Während<br />
der Landesgartenschau gab es im<br />
Kubus sogar Platz für Besuchergruppen<br />
mit bis zu 30 Personen.<br />
Teilweise zu sehen sind die detailvollendeten<br />
Einrichtungsideen<br />
– ebenso wie weitere Wohnanregungen<br />
– inzwischen in der Dauerausstellung<br />
„Functionality World“<br />
von Häfele am Stammsitz in der<br />
Hauptverwaltung.<br />
Mit raffinierten Lösungen und innovativer<br />
Technik schafft es die Firma Häfele, auf<br />
nur 39 Quadratmetern Fläche großzügiges<br />
Wohnen und funktionales Arbeiten<br />
unterzubringen. Die Dauerausstellung<br />
„Functionality World“ kann am Stammsitz<br />
in Nagold besucht werden.<br />
Fotos: Häfele<br />
Zum Thema:<br />
DIE HÄFELE GRUPPE<br />
Mit 37 Tochterunternehmen bedient<br />
die Häfele Gruppe nach<br />
eigenen Angaben in über 150<br />
Ländern die Möbelindustrie,<br />
Architekten und Planer, das<br />
Handwerk und den Handel mit<br />
Möbel- und Baubeschlägen<br />
sowie elektronischen Schließsystemen.<br />
Das 1923 gegründete Familienunternehmen<br />
wird in dritter<br />
Generation von den Inhaberfamilien<br />
Häfele und Thierer<br />
geführt. Es hat sich zu einer<br />
weltweit agierenden Gruppe auf<br />
allen Kontinenten entwickelt.<br />
Heute beschäftigt der Beschlagtechnik-Spezialist<br />
6.150 Mitarbeiter,<br />
davon knapp 1.500 in<br />
Deutschland. Rund 76 Prozent<br />
des Umsatzes werden im Ausland<br />
erwirtschaftet. Er stieg<br />
2012 um 90 Millionen auf 1,035<br />
Milliarden Euro. Das Produkt-<br />
Portfolio umfasst über 50.000<br />
Artikel. Das 1923 gegründete<br />
Familienunternehmen feiert in<br />
diesem Jahr 90-jähriges Bestehen.<br />
Mit seinem Functionality-Konzept<br />
hat Häfele den Nutzen von<br />
Beschlägen für komfortable,<br />
multifunktionale Räume und<br />
Möbel in den Mittelpunkt gestellt.<br />
Das Unternehmen verspricht<br />
seinen Partnern „einen<br />
umfassenden Beratungsservice<br />
und eine einzigartige Logistik“.<br />
In fünf Werken in Deutschland<br />
und einem Joint-Venture-Unternehmen<br />
in Budapest entwickelt<br />
und produziert der Weltmarktführer<br />
innovative Möbelund<br />
Baubeschläge, dort entstehen<br />
auch die Häfele Markenprodukte.<br />
www.haefele.de<br />
innovation<br />
Wirtschaftskraft 49
egion Nordschwarzwald<br />
Aufwärtstrend<br />
Hochhäuser in Megastädten und der demografische Wandel<br />
erfordern immer mehr Aufzüge. Die Firma Haushahn –<br />
hier die Zentrale in Stuttgart – ist im gesamten Nordschwarzwald<br />
mit verschiedenen Objekten vertreten.<br />
Foto: Haushahn<br />
50
Von himmelwärts<br />
bis tief unter die Erde<br />
Aufzughersteller Haushahn setzt neben Neuinstallation<br />
auf Modernisierung und Service – Weltweites Bevölkerungswachstum<br />
und Demografiewandel heben die<br />
Anforderungen an Personenbeförderung in privaten<br />
und öffentlichen Gebäuden<br />
Schulungen spielen bei Haushahn eine<br />
große Rolle. Stefan Müller ist Prokurist<br />
und Kundendienstleiter bei dem Aufzug-<br />
Spezialisten. Foto: Doris Löffler<br />
innovation<br />
VON GERD LACHE<br />
„Hollywood kann jeden Aufzug<br />
öffnen. Wir nicht“, sagt Jonas<br />
Ahrens. Der Servicetechniker von<br />
Haushahn spielt mit dieser Aussage<br />
auf die Horrorszenen in manchen<br />
Filmen an, bei denen Aufzugkabinen<br />
spektakulär in die Tiefe jagen<br />
oder Menschen durch ungesicherte<br />
Fahrstuhltüren in dunkle Schächte<br />
stürzen. Das sei Kintopp-Latein,<br />
meint Ahrens. Die Realität sieht<br />
laut Ahrens so aus: Sobald sich<br />
eine Kabine deutlich schneller als<br />
beabsichtigt nach unten bewege,<br />
reagiere die Fangvorrichtung und<br />
die Anlage bleibe stehen.<br />
„Sicherheit hat in Deutschland<br />
oberste Priorität“, macht auch Vertriebsingenieur<br />
Karl Walz deutlich.<br />
Ein Passagier in einem stecken gebliebenen<br />
Aufzug sei der maximale,<br />
aber seltene Unglücksfall.<br />
Indes: Der 24-Stunden-Service von<br />
Haushahn sorge dafür, dass eine<br />
derartige Notlage der Betroffenen<br />
nach einem Alarmruf zeitlich eng<br />
begrenzt bleibe und kein weiterer<br />
Schaden für Leib und Leben entstehe.<br />
Drei Schwerpunktbereiche bearbeitet<br />
das Stuttgarter Traditionsunternehmen,<br />
das im Nordschwarzwald,<br />
wie überhaupt in Süddeutschland<br />
stark verankert ist:<br />
Schwerpunkt 1: Der Neubau von<br />
Aufzugsanlagen in Wohn- und Geschäftshäusern<br />
sowie in Kliniken<br />
und Seniorenanlagen. „Wir sind<br />
in allen Leistungs- und Größenbereichen<br />
aktiv“, sagt Stefan Müller,<br />
Prokurist und Kundendienstleiter.<br />
Ab einer Tragekraft von 300 Kilogramm,<br />
einer Förderhöhe ab zwei<br />
Metern und zwei Stationen „bis<br />
nach oben offen“, für Haushahn<br />
gebe es kein Limit, sagt Müller. Die<br />
maxLine-Linie sei speziell auf den<br />
Lastentransport ausgerichtet.<br />
Schwerpunkt 2: Die Modernisierung,<br />
bei Haushahn „modLine“ genannt:<br />
„Wir decken hier das ganze Spektrum<br />
ab“, erklärt Vertriebsingenieur<br />
Walz. Von der Teilmodernisierung<br />
bis hin zur kompletten Erneuerung<br />
reicht die Bandbreite.<br />
Schwerpunkt 3: Der herstellerunabhängige<br />
Service. Haushahn übernimmt<br />
auch die Wartung anderer<br />
Marken. In Stuttgart und Berlin<br />
gibt es Schulungszentren für die<br />
Ausbildung an Anlagen aller Hersteller.<br />
„Wir haben insbesondere<br />
in Süddeutschland ein dichtes Servicenetz“,<br />
erklärt der Prokurist.<br />
Alleine im Nordschwarzwald seien<br />
acht Servicetechniker unterwegs.<br />
„Kurze, schnelle Anfahrten und<br />
hohe Verfügbarkeit sind unsere<br />
Stärke“, sagt Müller.<br />
Derzeit sind allein in Deutschland<br />
insgesamt rund 650.000 Aufzuganlagen<br />
installiert, sagt Christian<br />
Vohrer von der Haushahn-Geschäftsleitung.<br />
Die Zahl dieser Beförderungsanlagen<br />
werde weltweit<br />
deutlich zunehmen. Gründe: Die<br />
Weltbevölkerung steige im Zwölf-<br />
Jahres-Rhythmus um jeweils eine<br />
Milliarde Menschen. Megastädte<br />
mit gigantischen Hochhäusern entstehen,<br />
um das Einwohnerwachstum<br />
aufnehmen zu können. Als<br />
Beispiel nennt Vohrer die chinesische<br />
Stadt Shenzhen: 1979 seien<br />
dort gerade mal knapp 30.000<br />
Einwohner gezählt worden. Heute<br />
lebten in der boomenden Wirtschaftsmetropole<br />
knapp elf Millionen<br />
Menschen.<br />
„Solche Megastädte sind eine Herausforderung<br />
an Logistik und<br />
Transportsysteme“, so der Haushahn-Experte.<br />
Und: „Es ist eine<br />
Herausforderung für Hersteller von<br />
Aufzügen.“ Geräusche müssten<br />
gering und der Energieverbrauch<br />
niedrig gehalten werden, außerdem<br />
müsse der Fahrkomfort stimmen.<br />
Und Geschwindigkeit spielt eine<br />
große Rolle: Statt der üblichen 1,6<br />
Meter pro Sekunde steige die Beförderungsgeschwindigkeit<br />
auf das<br />
Doppelte. In den höchsten Gebäuden<br />
der Welt, etwa im 828 Meter<br />
hohen Burj Khalifa in Dubai, liege<br />
Wirtschaftskraft 51
Region Nordschwarzwald<br />
das Tempo sogar bei 18 Metern pro<br />
Sekunde, was rund 64 Stundenkilometern<br />
entspricht.<br />
Derartige Maximalzahlen sind bei<br />
den Installationen im Nordschwarzwald<br />
noch nicht erforderlich.<br />
Haushahn-Aufzüge mit moderater<br />
Geschwindigkeit fahren beispielsweise<br />
in den Gebäuden der Sparkasse<br />
und der Volksbank sowie bei<br />
Galeria Kaufhof in Pforzheim. Sie<br />
befördern die Bewohner im Wohnpark<br />
Eisingen – nach deren Aussage<br />
– seit einigen Jahrzehnten<br />
mit großer Zufriedenheit. Auch<br />
die Versandhäuser der Goldstadt<br />
sowie Maschinenbauer Arburg in<br />
Loßburg lassen mit Haushahn befördern.<br />
Hinzu kommen Installationen<br />
an Standorten von Porsche<br />
oder Daimler – um nur einige Referenzadressen<br />
zu nennen, bei denen<br />
Haushahn hoch hinaus geht.<br />
39,8 %<br />
der Gesamtbevölkerung in<br />
der Region Nordschwarzwald<br />
sind zwischen 21 und<br />
50 Jahre alt.<br />
Unterdessen wird auch der Demografiewandel<br />
den Aufzugherstellern<br />
die Auftragsbücher füllen.<br />
Haushahn bietet rollstuhlgerechte<br />
Kabinen mit entsprechenden Einbauten<br />
für die Barrierefreiheit an.<br />
Und nicht zuletzt sind es die gesetzlichen<br />
energetischen Anforderungen,<br />
die den Einbau von ökologisch<br />
verträglichen Aufzugsanlagen<br />
erfordern.<br />
Neben seinen Höhenflügen geht<br />
der Stuttgarter Aufzugspezialist<br />
auch in die Tiefe. Prokurist Stefan<br />
Müller weist auf einen außergewöhnlichen<br />
Aufzug seines Hauses<br />
im Nordschwarzwald hin: Mitten<br />
im Stausee der Wasserversorgung<br />
Kleine Kinzig (bei Freudenstadt)<br />
gibt es einen Entnahme-Turm<br />
unter Wasser. Über den 70 Meter<br />
in die Tiefe führenden Haushahn-<br />
Aufzug gelangt man zum Kontrollraum<br />
der Wasserversorgung.<br />
1998 wurde das Unternehmen in<br />
den Schindler-Konzern integriert.<br />
„Wir arbeiten flexibel wie ein Mittelständler,<br />
haben aber die Durchschlagskraft<br />
eines Konzerns im<br />
Rücken“, sagt der Kundendienstleiter.<br />
In der Gruppe arbeiten 850<br />
Menschen, davon 350 in der Stuttgarter<br />
Zentrale. Haushahn feiert im<br />
kommenden Jahr sein 125-jähriges<br />
Bestehen.<br />
www.haushahn-gruppe.de<br />
innovation<br />
52
Ausbildung, Studium und Karriere<br />
bei Herrmann Ultraschall.<br />
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mittels Ultraschall-Vibrationen aufzuschmelzen und dauerhaft zu verbinden – man nennt das<br />
„Ultraschallschweißen“. Viele Produkte des Alltags wie elektrische Zahnbürsten, Druckerpatronen<br />
und Automobilteile, aber auch Lebensmittelverpackungen und Hygieneartikel werden mit<br />
Ultraschall verschweißt. Unsere Kunden sind namhafte Konzerne, die unser mehr als 50-jähriges<br />
Know-how schätzen. Mit dem Hauptsitz in Karlsbad-Ittersbach, sowie Niederlassungen in Osteuropa,<br />
Amerika und Asien agieren wir in einem weltweiten, dynamischen Markt.<br />
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Stadt Pforzheim<br />
Badischer Kosmopolit<br />
Wolfram Diener will mit UBM Asia (Hongkong),<br />
dem zweitgrößten Fachmesse-Unternehmen der Welt,<br />
eine Schmuck- und Edelstein-Veranstaltung<br />
in der Breisgau-Metropole etablieren<br />
Foto Vordergrund: UBM, Foto Hintergrund: Ym Yik, Fotomontage: büro12<br />
54
Besinnung<br />
auf badische Wurzeln<br />
Manager des asiatischen UBM-Konzerns in Hongkong<br />
mit Studienabschluss an der Hochschule Pforzheim<br />
plant eine Schmuckmesse in Freiburg<br />
VON GERD LACHE<br />
Drei wesentliche Stationen seines<br />
Lebens will Wolfram Diener im Jahr<br />
2014 in einem Projekt zusammenführen:<br />
geboren in Freiburg, Studienabschluss<br />
der Marktforschung<br />
an der Hochschule Pforzheim und<br />
seit 2011 Vizepräsident des asiatischen<br />
UBM-Konzerns in Hongkong.<br />
UBM (United Business Media)<br />
ist der weltweit zweitgrößte Veranstalter<br />
von Fachmessen. Diener ist<br />
im Konzern verantwortlich für das<br />
Schmuck-Portfolio. Pforzheim und<br />
der umliegende Enzkreis gelten mit<br />
75 Prozent Anteil als die deutsche<br />
Schmuckmetropole schlechthin.<br />
Und so sieht das Diener-Konzept<br />
aus: 2014 wird sich die Traditionsindustrie<br />
von Pforzheim auf einer<br />
neuen Fachmesse in Freiburg präsentieren.<br />
Veranstalter: UBM Hongkong.<br />
Der Name: Jewellery & Gem<br />
Fair Europe (JGF).<br />
„Meine Kenntnisse der Pforzheimer<br />
Traditionsbranche und des südbadischen<br />
Raums sind für dieses<br />
Projekt ein großer Vorteil. Mir sind<br />
die Kulturen und Befindlichkeiten<br />
vertraut“, sagt der UBM-Manager<br />
aus Hongkong, der als Student in<br />
einem Goldstadt-Betrieb der Brauhaus-Familie<br />
Scheidtweiler gejobbt<br />
hat. Indes geht es bei dem Projekt<br />
freilich nicht ausschließlich um<br />
Pforzheim. Ziel sei es, einerseits ein<br />
internationales Ausstellerfeld zu<br />
bekommen: „Zwei Drittel aus Europa,<br />
der Rest aus Asien“, ist die Vorgabe<br />
von Diener. Andererseits peilt<br />
der UBM-Manager im Hinblick auf<br />
die Besucher ebenfalls Interessenten<br />
aus der ganzen Welt an. Vorerst<br />
sollen 10.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />
genügen. Erweitert<br />
werden kann auf dem Areal am<br />
Freiburger Flugplatz bis auf 21.500<br />
Quadratmeter. Für die erste Veranstaltung<br />
kalkuliert Diener mit 300<br />
Ausstellern.<br />
Und warum zieht es die Asiaten mit<br />
dem neuen Messeprojekt ausgerechnet<br />
nach Südbaden? Die Antwort:<br />
Fast zeitgleich mit der ersten<br />
Schmuckmesse in Freiburg (1. bis<br />
4. April) läuft rund 60 Kilometer<br />
entfernt in der Schweiz die fest<br />
etablierte internationale Fachmesse<br />
für Uhren, Schmuck und Edelsteine,<br />
die Baselworld (27. März<br />
bis 3. April). Diener kalkuliert damit,<br />
dass Baselworld-Besucher sich<br />
mindestens einen Tag Zeit nehmen,<br />
um auch in Freiburg vorbeizuschauen.<br />
Geplant sind Shuttle-Angebote<br />
zwischen den beiden Städten.<br />
Auch die Hotels im Großraum<br />
der Breisgau-Metropole sind für<br />
einen möglichen Besucheransturm<br />
gerüstet, sagt Daniel Strowitzki,<br />
Abteilungsleiter Messe in Freiburg.<br />
Und dennoch betont Diener: „Es<br />
ist nicht unser Bestreben, zu<br />
Basel in Konkurrenz zu treten.“<br />
Die Schweizer Messestadt habe<br />
einen international anerkannten<br />
Namen, vor allem für hochwertige<br />
Uhren. Dieses Segment bleibe<br />
in Freiburg unberührt. JGF wolle<br />
sich stattdessen zu etwa 65 Prozent<br />
auf Schmuck und zu 35 Prozent<br />
auf Edelsteine konzentrieren.<br />
Außerdem können sich die Besucher<br />
– Groß- und Einzelhändler –<br />
direkt vor Ort mit Ware eindecken,<br />
anders als auf Messen wie Inhorgenta<br />
(München) oder Baselworld.<br />
Aussteller aus der Region Nordschwarzwald<br />
begrüßen das Diener-<br />
Projekt mit dem Messe-Standort:<br />
„Durch die geografische Nähe zu<br />
unserer Firmenzentrale können wir<br />
bei Bedarf am Abend mal schnell<br />
nach Hause fahren und neue<br />
Ware holen oder Kundenwünsche<br />
schnell bearbeiten“, erklärt der<br />
Im April 2014 wird die Premiere der Freiburger Schmuckmesse gefeiert. Hongkong-<br />
Veranstalter UBM Asia nennt sie Jewellery & Gem Fair Europe (JGF). Foto: Doris Löffler<br />
Menschen der region<br />
Wirtschaftskraft 55
Stadt Pforzheim<br />
21,5%<br />
der Gesamtbevölkerung in<br />
der Region Nordschwarzwald<br />
sind zwischen 0 und 20 Jahre<br />
alt. Der Landesdurchschnitt<br />
dieser Altersgruppe liegt<br />
bei 21,3 Prozent.<br />
Geschäftsführer einer Schmuckmanufaktur<br />
aus dem Enzkreis, der<br />
2014 statt auf Basel auf Freiburg<br />
setzt. Der Pforzheimer Trauring-<br />
Hersteller Gerstner fährt sogar<br />
zweigleisig: „Wir sind 2014 sowohl<br />
in Basel als auch in Freiburg mit<br />
jeweils einem Stand vertreten“,<br />
macht Geschäftsführer Eberhard<br />
Auerbach-Fröhling deutlich. Das<br />
Konzept von Wolfram Diener sei es<br />
Wert, einen Testlauf mitzumachen.<br />
www.jgf-europe.com<br />
Zum Thema:<br />
UBM (United Business Media)<br />
ist ein Konzern mit Sitz in<br />
Hongkong, dessen Gründung<br />
auf das Jahr 1843 zurückgeht.<br />
Einst gehörten das Verlegen<br />
von Zeitungen und Magazinen<br />
sowie der Betrieb von Fernsehsendern<br />
zum Kerngeschäft.<br />
Später wurde die börsennotierte<br />
Aktiengesellschaft in fünf<br />
Geschäftsfelder eingeteilt:<br />
1. UBM ist der weltweit zweitgrößte<br />
Veranstalter von Fachmessen<br />
und Events;<br />
2. Unter dem Titel „PR Newswire“<br />
werden Firmen mit Presseund<br />
Öffentlichkeitskampagnen<br />
unterstützt;<br />
3. Data Services bietet Zugriff<br />
auf einen weltweiten Pool von<br />
Zielgruppen-Adressen;<br />
4. Marketing Services Online<br />
steht für die digitale Veröffentlichung<br />
von Informationen;<br />
5. Unter Marketing Services<br />
Print werden rund 100 verschiedene<br />
gedruckte Titel publiziert.<br />
In über 40 Ländern sind 6.500<br />
Beschäftigte für UBM tätig.<br />
Wolfram Diener ist seit 2011<br />
Senior Vice President bei UBM,<br />
verantwortlich fürs Schmuck-<br />
Portfolio und damit für die<br />
Schmuckmesse JGF in Freiburg.<br />
Nach seinem Pforzheimer Studium<br />
(Marktforschung) startete<br />
der Freiburger bei der Hamburger<br />
Messe, er war dann als Geschäftsführer<br />
der Messe Frankfurt<br />
in Hongkong tätig und<br />
wurde später General Manager<br />
von Shanghai New International<br />
Expo Centre.<br />
www.ubm.com<br />
Menschen der region<br />
56
In der Welt der Kleinteile<br />
ist Nonnenmacher ganz groß<br />
Unternehmen aus Ölbronn-Dürrn hat bei<br />
der Herstellung von Gussteilen im Mikromillimeterbereich<br />
ein Alleinstellungsmerkmal<br />
Filigrane Uhrzeiger drehen sich in<br />
den Armaturen der Mercedes-S-<br />
Klasse und in den Edelmodellen<br />
von Audi. Winzige Halogenlampen<br />
sitzen auf noch kleineren Sockeln.<br />
Feinste Schräubchen sind in Brillenscharniere<br />
eingedreht. „Wir sind<br />
spezialisiert auf die Herstellung von<br />
Microgussteilen aus hochschmelzenden<br />
Legierungen. Klein- und<br />
Kleinstteile, die konstruktiv nur in<br />
Kunststoff denkbar sind, jedoch die<br />
mechanischen Eigenschaften eines<br />
Metallteils aufweisen müssen“, erklärt<br />
Bernd Nonnenmacher. Der<br />
Diplom-Ingenieur ist geschäftsführender<br />
Gesellschafter und Gründer<br />
der Nonnenmacher GmbH & Co. KG<br />
in Ölbronn-Dürrn. Er sagt: „Bei filigranen<br />
Gussteilen haben wir ein<br />
Alleinstellungsmerkmal.“ Neben<br />
dem Microguss gehören Spritzgusswerkzeuge<br />
und Kunststoffteile zum<br />
Programm der Klein- und Großserienfertigung.<br />
Außderdem stellt das Unternehmen<br />
mittels Microguss Rapid Prototyping<br />
(RP) direkt aus 3D-Daten Metall-Prototypen<br />
im Originalmaterial<br />
her. Selbst komplexe Stanz-Biege-<br />
Teile mit Wandstärken ab 0,12 Millimetern<br />
können innerhalb weniger<br />
Arbeitstage geliefert werden.<br />
In der kleinformatigen Welt der<br />
Mikrometermaße ist Nonnenmacher<br />
ganz groß. Der gelernte<br />
Werkzeugmacher mit Feinwerktechnik-Studium<br />
hat 1980 einen<br />
Ein-Mann-Betrieb für Werkzeugbau<br />
gegründet. Inzwischen beschäftigen<br />
sich rund 50 Mitarbeiter<br />
sowie durchschnittlich zwei bis drei<br />
Auszubildende mit den Kernkompetenzen<br />
des Unternehmens: Werkzeugbau,<br />
Kunststoffspritzerei und<br />
Microguss.<br />
Der Maschinenpark, der sich laut<br />
Nonnenmacher auf dem neuesten<br />
Stand der Technik befindet, ermöglicht<br />
die Herstellung von Spritzguss-<br />
und Druckgussformen bis zu<br />
einer Größe von 600 mal 600 Millimeter.<br />
Im eigenen Werkzeugbau<br />
werden die Spritzgießwerkzeuge<br />
konstruiert und gefertigt, die zur<br />
Herstellung der Kunststoffteile benötigt<br />
werden.<br />
Nonnenmacher GmbH & Co. KG<br />
Bertha-Benz-Str. 5<br />
D-75248 Ölbronn-Dürrn<br />
Tel. +49 7237 44091-0<br />
Fax +49 7237 9206<br />
nonnenmacher@microguss.de<br />
www.microguss.de<br />
porträt<br />
Lesen wo was los ist<br />
Ausgehen | Erleben | Genießen<br />
Theater | Konzerte | Kino | Ausstellungen | Kunst | Kultur | Sportevents<br />
Gastronomie | Reisetipps | Rechtstipps | Preisrätsel | Specials | u.v.m.<br />
Wirtschaftskraft 57
Stadt Pforzheim<br />
Erfolgreicher Start<br />
Das Gemeinschaftsstand-Konzept des Bundesverbandes Schmuck + Uhren und der<br />
Pforzheimer Wirtschaftsförderung kommt bei den Messe-Ausstellern der Region gut an.<br />
In Leipzig von links: WSP-Leiter Reiner Müller, Projektmanagerin Meike Ahrens,<br />
Verbandsgeschäftsführer Thilo Brückner und Pforzheims Tourismuschef Wolfgang Trautz.<br />
Foto: Doris Löffler<br />
58
Goldstadt in Hochform<br />
Pforzheimer Wirtschaftsförderung WSP<br />
im Spagat zwischen Tradition und Innovation –<br />
Schmuckmesse-Konzept bestand Bewährungsprobe<br />
und Präzisionstechnik-Cluster als eines der Besten<br />
in Baden-Württemberg ausgezeichnet<br />
VON GERD LACHE<br />
Tradition und Innovation gehen<br />
Hand in Hand in Pforzheim. Da ist<br />
einerseits die Schmuckindustrie,<br />
deren Gründung ins Jahr 1767<br />
zurückreicht. Sie hat einen langen,<br />
schmerzhaften Strukturwandel hinter<br />
sich. Beginnend in den 1980er-<br />
Jahren ging er mit Arbeitsplatzabbau<br />
und Firmenschließungen einher.<br />
Dennoch gilt die Goldstadt mit<br />
einem Anteil von 75 Prozent auch<br />
heute noch als das Zentrum der<br />
Schmuckproduktion in Deutschland.<br />
Auf der anderen Seite wuchsen<br />
Branchen heran, die sich insbesondere<br />
in der Zeit des Strukturwandels<br />
in den Bereichen Präzisionstechnik<br />
und Metallverarbeitung<br />
aus eben diesen Traditionsbetrieben<br />
herausgebildet haben. Zum<br />
Beispiel: Maschinenbau, Feinwerkund<br />
Stanztechnik sowie der Medizin-<br />
und Dentalbereich. Unter der<br />
Leitung von Oberbürgermeister Gert<br />
Hager (SPD) hat die Wirtschaftsförderung<br />
WSP (Wirtschaft und Stadtmarketing<br />
Pforzheim) diese Kompetenzbranchen<br />
in einem Cluster<br />
mit dem Begriff „Hochform“ zusammengefasst.<br />
Reiner Müller,<br />
Leiter der Wirtschaftsförderung,<br />
sagt: „Die Pforzheimer Clusterinitiative<br />
Hochform zählt zu den<br />
zehn innovativsten im Land.“ Der<br />
Beleg: Baden-Württemberg hat<br />
das Hochform-Konzept in einem<br />
Clusterwettbewerb ausgezeichnet.<br />
Es umfasst den Aufbau eines Unternehmensnetzwerkes,<br />
das Anbieten<br />
von Fachveranstaltungen, den<br />
intensiven Austausch der Unternehmen<br />
in Arbeitskreisen zu Themen<br />
wie Forschung, Entwicklung<br />
und Innovation sowie nicht zuletzt<br />
gemeinsame Messeaktivitäten.<br />
Um dennoch die Traditionsbranche<br />
nicht zu vernachlässigen, hat<br />
die WSP in Kooperation mit dem<br />
Bundesverband Schmuck + Uhren<br />
speziell für Firmen des Schmuck-<br />
und Uhrenbereichs sowie für die<br />
Zulieferbetriebe ein Messestand-<br />
Konzept entwickelt, das 2012 seine<br />
Premiere auf der Leipziger Fachveranstaltung<br />
Midora hatte. Unter<br />
dem Titel „Gold.Stadt.Pforzheim.“<br />
können sich seither kleinere Unternehmen<br />
an einem Gemeinschaftsstand<br />
präsentieren. Vorteil:<br />
sämtliche Service- und Betreuungsleistungen<br />
werden von der WSP<br />
übernommen, der Aussteller kann<br />
sich ausschließlich auf seine Messekunden<br />
konzentrieren. Und: ein<br />
überschaubarer Kostenrahmen.<br />
Präsentationen auf Messen wie der<br />
Inhorgenta in München und der<br />
international anerkannten Baselworld<br />
folgten. Prognose für den<br />
Goldstadt-Gemeinschaftsstand laut<br />
Müller und WSP-Projektmanagerin<br />
Meike Ahrens: Er dürfte sich insbesondere<br />
auf den großen Fachveranstaltungen<br />
zu einer festen<br />
Größe etablieren. Und: Teilnehmen<br />
können Firmen aus der gesamten<br />
Region. Müller: „Wir sind bei den<br />
Ausstellern nicht ausschließlich auf<br />
Pforzheimer Interessenten fixiert.“<br />
Goßer Bahnhof bei der Premiere des Goldstadt-Gemeinschaftsstandes: 2012 startete<br />
das Projekt auf der Leipziger Midora. Mit dabei: der Goldporsche. Foto: Doris Löffler<br />
innovation<br />
Wirtschaftskraft 59
The leading global provider<br />
of finished Nitinol<br />
self expandable components.<br />
www.admedes.com
Die ADMEDES Schuessler<br />
GmbH ist Weltmarktführer<br />
in der OEM-Herstellung von hochpräzisen<br />
Implantaten für Blutgefäße wie Stents,<br />
Herzklappenhalter und Blutfilter<br />
Dr. Andreas Schüßler, Gründer und<br />
geschäftsführender Gesellschafter<br />
der ADMEDES Schuessler GmbH<br />
porträt<br />
Als OEM-Hersteller produziert das<br />
Unternehmen zwar die Produkte,<br />
bringt sie aber nicht selbst in den<br />
Handel, sondern beliefert die internationalen<br />
Inverkehrbringer.<br />
Das von Dr. Andreas Schüßler im<br />
Jahr 1996 gemeinsam mit der Firma<br />
Euroflex G. Rau GmbH, dem Spezialisten<br />
auf dem Gebiet der Nitinolrohr-Herstellung,<br />
gegründete Medizintechnikunternehmen<br />
schaffte in<br />
kurzer Zeit den Sprung an die Weltspitze<br />
und erweiterte seine Produktions-<br />
und Bürofläche seither auf<br />
30.000 qm. Insgesamt beschäftigt<br />
das Unternehmen in Pforzheim ca.<br />
700 Mitarbeiter.<br />
Im Jahr 2007 wurde das Tochterunternehmen<br />
ADMEDES Inc. als weiterer<br />
Produktions- und Technologiestandort<br />
in Kalifornien gegründet.<br />
Derzeit sind dort 40 Mitarbeiter<br />
beschäftigt.<br />
ADMEDES verstand es immer, durch<br />
Innovation und Technologie neue<br />
Trends zu entdecken und Herstelltechniken<br />
schneller zu entwickeln<br />
als die internationale Konkurrenz.<br />
Das innovative Potenzial des Unternehmens<br />
liegt in dem hohen Ausbildungsstand<br />
seiner Wissenschaftler,<br />
Ingenieure und Techniker begründet.<br />
Enge Kooperationen mit<br />
Hochschulen und Universitäten tragen<br />
ebenfalls dazu bei.<br />
Nachwuchskräfte werden bei AD-<br />
MEDES in insgesamt fünf Ausbildungsberufen<br />
selbst ausgebildet.<br />
Im Rahmen der Dualen Hochschule<br />
Karlsruhe werden drei Studiengänge<br />
(Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen<br />
und International Management)<br />
angeboten.<br />
Seit seiner Gründung hat das Unternehmen<br />
regelmäßig soziale Institutionen<br />
wie Fördervereine und verschiedene<br />
Sportvereine mit Spenden<br />
unterstützt.<br />
Im Jahr 2006 wurde die Entscheidung<br />
getroffen, regelmäßig unter<br />
Einbeziehung der Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen eine lokale Institution<br />
zu unterstützen: Das Evangelische<br />
Hohberghaus in Bretten,<br />
eine Institution des Badischen Landesverbandes<br />
für Innere Mission<br />
(www.hohberghaus.de), welche verschiedene<br />
Bereiche der Kinder-und<br />
Jugendhilfe umfasst. Weiterhin unterstützt<br />
die ADMEDES Schuessler<br />
GmbH den Handballverein „SG<br />
Pforzheim/Eutingen“ und die Jugendarbeit<br />
der „HSG Pforzheim“.<br />
Daneben werden immer wieder lokale<br />
Institutionen und Events punktuell<br />
unterstützt, wie z.B. die Europäische<br />
Sommerlounge oder das Pforzheimer<br />
Musik und Theater Festival.<br />
Das Engagement, der unternehmerische<br />
Geist und die Risikobereitschaft<br />
von Dr. Schüßler wurde<br />
schon 1999 mit der Auszeichnung<br />
durch Bundespräsident Roman<br />
Herzog im Rahmen der Initiative<br />
„Mutige Unternehmer braucht das<br />
Land“ gewürdigt. 2012 erhielt er<br />
anlässlich des Deutschen Kongresses<br />
der Weltmarktführer den<br />
Nachwuchspreis der Adolf Würth<br />
GmbH & Co. KG, der international<br />
erfolgreiche deutsche Mittelstandsunternehmen<br />
auszeichnet, die den<br />
Sprung in die Weltspitze geschafft<br />
haben.<br />
Mehrfach – zuletzt im Jahr <strong>2013</strong><br />
– war Dr. Schüßler Finalist in der<br />
Kategorie „Industrie“ in der Ernst &<br />
Young Initiative „Entrepreneur des<br />
Jahres“.<br />
Das CRF Institut verlieh der AD-<br />
MEDES Schuessler GmbH in den<br />
Jahren 2009 – <strong>2013</strong> das Zertifizierungssiegel<br />
‚TOP Arbeitgeber Ingenieure’<br />
für ausgezeichnetes Personalmanagement.<br />
Im Jahr 2011 wurde die ADMEDES<br />
Schuessler GmbH mit dem von der<br />
Sparkasse Pforzheim Calw ausgelobten<br />
Preis „Glanzlicht der Wirtschaft“<br />
ausgezeichnet und zählt<br />
somit zu den Top-Unternehmen der<br />
Region.<br />
ADMEDES Schuessler GmbH · Rastatter Str. 15 · 75179 Pforzheim<br />
Tel. +49 7231 92231-0 · Fax +49 7231 92231-99 · info@admedes.com · www.admedes.com<br />
Wirtschaftskraft 61
Landkreis Calw<br />
Innovation ist Programm<br />
Die Adler AG ist hochwertiger Industriezulieferer<br />
für spezifische Kundenlösungen<br />
Foto: Adler AG<br />
62
Wissen, wie man’s macht<br />
Viele Produkte der Adler AG<br />
begegnen dem Verbraucher im Alltag –<br />
Motto des Anbieters von Blechbaugruppen:<br />
Unsere Ideen fliegen höher<br />
VON GERD LACHE<br />
„Es gibt Spannenderes als Blech.<br />
Aber nicht für uns“, bekennt Lutz<br />
Adler. Und weiter sagt er: „Es gibt<br />
Feinbleche und Grobbleche, Bleche<br />
für Elektrogeräte und für die Automobilindustrie.<br />
Aber egal, was unsere<br />
Auftraggeber mit Blech auch<br />
vorhaben – wir wissen, wie man<br />
es macht. Denn wer so vertraut mit<br />
einem Werkstoff ist wie wir, der<br />
findet immer die richtige Lösung.“<br />
Lutz Adler ist Vorstandsvorsitzender<br />
der Adler AG mit Sitz in Höfen<br />
an der Enz. „Unser Know-how<br />
liegt in der Beratung, Entwicklung,<br />
Produktion, Fertigung und Systemintegration<br />
von Blechbaugruppen“,<br />
erklärt der gebürtige Pforzheimer,<br />
dessen Firma auch in der Mitgliederliste<br />
des Wirtschaftsverbandes<br />
wvib zu finden ist. Denn nicht nur<br />
im Hinblick auf Kunden, Lieferanten<br />
und Mitarbeit gilt für Lutz<br />
Adler die Devise: „Die Zukunft der<br />
mittelständischen Industrie liegt<br />
meiner Meinung nach in einem<br />
funktionierenden Netzwerk.“<br />
Lasern, Stanzen, Biegen, Schweißen<br />
und Fräsen, dies alles gehört zum<br />
Alltagsgeschäft des Unternehmens.<br />
In der Adler-Gruppe vereinen sich<br />
neben der Namensgeber-Firma die<br />
Unternehmen NDT Display Technology<br />
sowie Graf Werkzeugsysteme.<br />
Diese Kombination aus moderner<br />
Metallverarbeitung und hochwertiger<br />
Elektronik bringt Produkte<br />
hervor, die in vielen Bereichen der<br />
Industrie als sogenannte Systemkomponenten<br />
benötigt werden. Sie<br />
begegnen dem gemeinen Bürger<br />
vielfach in seinem Alltag.<br />
Beispiel: Wer mit seinem Auto das<br />
nächste Drive-in-Restaurant ansteuert<br />
und vom Fahrzeug aus an<br />
der Empfangssäule mit Display und<br />
Bildschirm die Fleischklopsbrötchen<br />
mit Limonade bestellt, der nutzt<br />
Adler-Technologie: Gehäuse wie<br />
auch Flatscreen. Weiteres Beispiel:<br />
Wer sich beim Orthopäden mit dem<br />
Stoßwellengerät behandeln lässt,<br />
der nutzt Adler-Produkte: Monitor<br />
und Elektronik. Oder: Wer an<br />
einem öffentlichen Automaten einen<br />
koffeinhaltigen Muntermacher<br />
Beim Besuch von IHK-Präsident Burkhard<br />
Thost (links) in Höfen gab‘s hohes Lob für<br />
den Vorstandsvorsitzenden Lutz Adler,<br />
dessen Vater den Grundstein für das<br />
Unternehmen in Pforzheim gelegt hat.<br />
Foto: Doris Löffler<br />
ausgießen lassen will, der tippt seine<br />
Bestellung auf ein Display aus<br />
der Technologieschmiede der Adler-<br />
Tochter NDT ein.<br />
Und was sagen andere über Adler?<br />
„Hier ist Innovation Programm.<br />
Das Thema Ressourcen-Effizienz<br />
und damit die Nachhaltigkeit haben<br />
einen hohen Stellenwert“, lobt<br />
Burkhard Thost, Präsident der Industrie-<br />
und Handelskammer (IHK)<br />
Nordschwarzwald. Im internationalen<br />
Wettbewerb sei es für deutsche<br />
Firmen wichtig, der Konkurrenz<br />
immer einen Schritt voraus<br />
zu sein und unentwegt neue Ideen<br />
hervorzubringen. Das Höfener Unternehmen<br />
hat sich nach eigenen<br />
Angaben dieser Herausforderung<br />
gestellt. Sein Slogan: Adler-Ideen<br />
fliegen höher. Und der Vorstandsvorsitzende<br />
macht deutlich: „Ideen<br />
muss man nicht nur haben, man<br />
muss sie auch umsetzen.“<br />
Zum Thema:<br />
Die Adler AG<br />
ist eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft<br />
mit Hauptsitz in<br />
Höfen an der Enz. Vorstandsvorsitzender<br />
ist der Diplom-Ingenieur<br />
und Sohn des Gründers Lutz Adler.<br />
Aufsichtsratsvorsitzender ist Rechtsanwalt<br />
und Steuerberater Matthias<br />
Schönfuß (Pforzheim). Die Adler-<br />
Gruppe ist Systemlieferant für Blechbaugruppen.<br />
Ihr gehören die beiden<br />
Unternehmenstöchter NDT Technology<br />
GmbH (Gerätemontage, Baugruppenfertigung,<br />
Display- und Monitorfertigung)<br />
sowie Graf Werkzeugsysteme<br />
GmbH (Zerspanung<br />
und Präzisionsbearbeitung) an. Von<br />
den 55 Beschäftigten in der Gruppe<br />
sind 38 bei Adler tätig, derzeit<br />
werden drei Lehrlinge ausgebildet.<br />
Gegründet wurde das Unternehmen<br />
1956 von Gustav Adler in Pforzheim.<br />
Nach der Produktion von<br />
HF-Verbindern (Hochfrequenztechnik-Teile)<br />
folgte der Einstieg in die<br />
Blechbearbeitung. Inzwischen gilt<br />
Adler als hochwertiger Industriezulieferer<br />
von kundenspezifischen<br />
Komponenten.<br />
www.adler-blech.de<br />
innovation<br />
Wirtschaftskraft 63
STÖBER ANTRIEBSTECHNIK<br />
Seit fast 80 Jahren Innovator<br />
in der Antriebstechnik<br />
STÖBER Geschäftsführung:<br />
Patrick Stöber (li), Andreas Thiel (re)<br />
STÖBER Antriebstechnik GmbH<br />
& Co. KG wurde als mechanische<br />
Werkstätte 1934 gegründet und ist<br />
heute mit ca. 700 Beschäftigten und<br />
neun Tochterfirmen weltweit der<br />
Spezialist für innovative Antriebstechnik,<br />
besonders wenn es um<br />
Systemlösungen geht. STÖBER hat<br />
das Ziel die Technologieführerschaft<br />
im Bereich der eigenständigen<br />
Systemlieferanten zu erreichen<br />
und als Synonym für Systemhersteller<br />
antriebstechnischer Produkte<br />
zu stehen. Dabei setzt man auf<br />
höchste Qualitätsstandards.<br />
Um dem Anspruch auf Technologieführerschaft<br />
gerecht zu werden,<br />
sind gleich in vielerlei Hinsicht<br />
Spitzenleistungen gefragt. Gemeint<br />
ist damit neben der Entwicklung<br />
neuer Produkte vor allem auch die<br />
Fähigkeit, die ausgearbeiteten Lösungen<br />
exakt auf die Anforderungen<br />
der Kunden zuschneiden zu<br />
können. STÖBER liefert perfekt aufeinander<br />
abgestimmte Komponenten,<br />
wie z. B. Getriebe, Motoren,<br />
digitale Antriebsregler und zugehörige<br />
Software. Diese werden als<br />
komplette Funktionseinheiten sowie<br />
auch einzeln angeboten – maßgeschneidert<br />
für jeden Anwendungsfall.<br />
Das größte Kapital von STÖBER<br />
sind die Mitarbeiter. Deshalb spielt<br />
die verantwortungsbewusste Mitarbeiterführung<br />
eine ganz zentrale<br />
Rolle. Bei STÖBER herrscht wahrer<br />
Teamgeist. Das fördert die Motivation<br />
ebenso wie die Innovationskraft<br />
und damit letztendlich die<br />
Kundenzufriedenheit. Damit das<br />
auch in Zukunft so bleibt, investiert<br />
man jedes Jahr in die Ausund<br />
Weiterbildung der Mitarbeiter.<br />
STÖBER wurde für herausragende<br />
Leistungen im Personalmanagement<br />
das Prädikat „Top-Arbeitgeber“<br />
verliehen und u. a. auch von<br />
der IHK Nordschwarzwald und der<br />
IG Metall ausgezeichnet.<br />
STÖBER bildet durchschnittlich 35<br />
Auszubildende in den Berufen Industrie-,<br />
Informationskaufmann,<br />
Elektroniker, Industriemechaniker,<br />
Technischer Produkt Designer, Verfahrensmechaniker<br />
für Beschichtungstechnik<br />
und Bachelor of Engineering<br />
aus. Dabei sind für alle<br />
Berufe weibliche und männliche<br />
Bewerber willkommen. Auch bei<br />
der Ausbildung legt STÖBER sehr<br />
Projektarbeit der STÖBER-Auszubildenden<br />
viel Wert auf die Unternehmenskultur.<br />
Denn nur klare Ziele, eine<br />
stimmige Haltung, gelebte Werte<br />
und der unbedingte Wille, gemeinsam<br />
etwas zu erreichen sowie der<br />
vertrauensvolle Umgang miteinander<br />
sind der Schlüssel zu unserem<br />
Erfolg. Dies wird den Auszubildenden<br />
vermittelt durch gemeinsame<br />
Outdoor-Tage, bei denen z. B. im<br />
Hochseilgarten sich jeder auf den<br />
anderen verlassen muss oder beim<br />
Kanufahren, bei dem sich der Einzelne<br />
der Gruppe unterordnen muss,<br />
um in dieselbe Richtung zu rudern.<br />
Aber auch bei Projektarbeiten, wie<br />
z. B. die Konstruktion und Bauen<br />
von Seifenkisten, bei denen sämtliche<br />
Ausbildungsberufe mit eingeschlossen<br />
sind, wird das gemeinsame<br />
Miteinander gefördert.<br />
64
„Der Kunde ist König“ ist bei STÖ-<br />
BER wörtlich zu nehmen. Im Unternehmenswettbewerb<br />
und Benchmarkingstudie<br />
wurde STÖBER für<br />
seine außerordentlich gute Kundenorientierung<br />
mit dem Preis<br />
„Deutschlands Kundenchampions<br />
<strong>2013</strong>“ ausgezeichnet. Teilnehmer<br />
waren Unternehmen aus den Bereichen<br />
Konsum- und Investitionsgüter;<br />
so gehören auch Unternehmen<br />
wie AUDI, IKEA, Ebay, ESPRIT<br />
und Zalando zu den Prämierten.<br />
„Die Teilnahme an diesem Wettbewerb<br />
bietet STÖBER die Möglichkeit,<br />
die Qualität unserer Kundenbeziehung<br />
von neutraler Seite<br />
untersuchen und bewerten zu lassen“,<br />
sagt Rainer Wegener, Leiter<br />
Management Center Vertrieb bei<br />
STÖBER.<br />
Die Bewertung dieses Wettbewerbes<br />
basiert auf Kundenbefragungen<br />
und der wissenschaftlich<br />
fundierten Analyse des jeweiligen<br />
Kundenbeziehungsmanagements.<br />
Die Initiatoren sind die Deutsche<br />
Gesellschaft für Qualität e. V. und<br />
die forum! Marktforschung.<br />
„Unser Bemühen immer kundenorientierter<br />
zu agieren und damit emotionale<br />
Kundenbindung zu generieren<br />
wird durch diese Auszeichnung<br />
bestätigt“, sagt Patrick Stöber, Geschäftsführer<br />
von STÖBER. „Die<br />
Konzentration auf unsere strategischen<br />
Stärken und die Motivation<br />
der Mitarbeiter, schafft ein Umfeld<br />
in dem sich kundenorientiertes<br />
Denken und Handeln entfalten können<br />
um nachhaltig beim Kunden<br />
und am Markt erfolgreich zu sein.“<br />
Diese leistungsstarke Unternehmensstruktur<br />
mit außerordentlicher<br />
Kundennähe sowie die innovativen<br />
Produkte ermöglichen es STÖBER<br />
sich als privates Familienunternehmen<br />
im globalen Wettbewerb<br />
mit Erfolg zu positionieren.<br />
STÖBER ANTRIEBSTECHNIK<br />
GmbH & Co. KG<br />
Kieselbronner Str. 12<br />
D-75177 Pforzheim<br />
Tel. +49 7231 582-0<br />
Fax +49 7231 582-1000<br />
mail@stoeber.de<br />
www.stoeber.de<br />
porträt<br />
STÖBER ANTRIEBSTECHNIK GmbH & Co. KG<br />
Kieselbronner Straße 12 | 75177 Pforzheim<br />
Fon 07231 582-0 | mail@stoeber.de | www.stoeber.de<br />
Wirtschaftskraft 65
Region Nordschwarzwald<br />
Anspruchsvoll<br />
Führungskräfte in zukunftsorientierten Unternehmen übernehmen<br />
uneingeschränkt Verantwortung, setzen Ziele, zeigen Transparenz<br />
und können begeistern<br />
Foto: Picture-Factory - Fotolia<br />
66
Die Management Akademie<br />
Schwarzwald im Profil<br />
Menschen sind die Quelle des Erfolgs. Die Weiterentwicklung<br />
von Persönlichkeiten, Teams und der<br />
gesamten Organisation müssen ineinandergreifen.<br />
Markus Wexel,<br />
IHK-Geschäftsführer<br />
Foto: privat<br />
Management<br />
VON Angelika Pfisterer<br />
und Markus Wexel<br />
Nordschwarzwald 2030 – die Entwicklungsstrategie<br />
für die Region<br />
hat die Zukunftsfähigkeit des<br />
Standortes und der hier ansässigen<br />
Unternehmen in all ihren Facetten<br />
zum Ziel. Neben einer leistungsfähigen<br />
Infrastruktur und einem innovationsfördernden<br />
Umfeld zäh -<br />
len dazu auch die Versorgung der<br />
Region mit Führungskräften, die<br />
Unterstützung der Unternehmen<br />
bei der strategischen Personalentwicklung<br />
sowie die Stärkung der<br />
Führungskompetenzen der Unternehmer<br />
und Geschäftsführer.<br />
Gerade Führungskräfte und Unternehmer<br />
sehen sich mit einem<br />
veränderten Wertehorizont insbesondere<br />
junger Fachkräfte konfrontiert.<br />
Uneingeschränkt Verantwortung<br />
übernehmen, Transparenz<br />
zeigen und begeistern, das sind<br />
Erwartungen an eine Führungskraft<br />
in zukunftsfähigen Unternehmen.<br />
Es ist die gelebte Kultur im<br />
Unternehmen, die dabei den Pulsschlag<br />
mitbestimmt. Die Industrieund<br />
Handelskammer Nordschwarzwald<br />
hat daher die Management<br />
Akademie Schwarzwald gegründet,<br />
um die Unternehmen der Region<br />
hierbei zu begleiten. Sie hat die<br />
Aufgabe, Menschen in Führungspositionen<br />
sowie solche, die dorthin<br />
kommen wollen, zusammen zu<br />
bringen und Wissen um wirksames<br />
Führen und notwendige Selbstreflektion<br />
des eigenen Führungshandelns<br />
zu vermitteln.<br />
„Es ist der berühmte Schritt mehr,<br />
den wir mit Führungspersönlichkeiten,<br />
Entscheidern und Visionären<br />
in Sachen Karriere gehen wollen“,<br />
erläutert IHK-Geschäftsführer<br />
Markus Wexel. „Wir sehen uns als<br />
Partner der mittelständischen Wirtschaft,<br />
denn wir bewegen uns ständig<br />
am Puls der Wirtschaft und kennen<br />
daher sehr genau die Herausforderungen,<br />
denen sich die Unternehmer<br />
ganzheitlich stellen müssen.“<br />
Im offenen Seminarprogramm<br />
konzentriert sich die Management<br />
Akademie Schwarzwald auf die<br />
Bereiche Kommunikation, Persönlichkeit<br />
und Führung sowie Strategien<br />
und Prozesse. Besonderes<br />
Gewicht liegt dabei auf der Begleitung<br />
von Veränderungsprozessen,<br />
Teamentwicklungen und Coaching<br />
in den Unternehmen selbst.<br />
Geschäftsführer und Führungskräfte<br />
in vielen mittelständischen Unternehmen<br />
entdecken für sich das<br />
Coaching als wertvollen Beitrag,<br />
den Überblick über die zunehmenden<br />
Aufgaben nicht zu verlieren<br />
und die eigene Führungskompetenz<br />
weiter zu entwickeln. Die Management<br />
Akademie Schwarzwald<br />
berät hier und kann vom Gruppenbis<br />
zum Einzelcoaching passend<br />
zugeschnittene Konzepte mit den<br />
Unternehmen erarbeiten.<br />
Coaching – Bewusste Selbststeuerung<br />
Angelika Pfisterer, Leiterin des Inhouse-Bereichs<br />
und Coachings der<br />
Management Akademie Schwarzwald<br />
erläutert, was Coaching ist<br />
und warum diese Beratungform<br />
für Unternehmen ein wichtiger<br />
Erfolgsfaktor sein kann:<br />
Coaching ist in aller Munde und der<br />
Begriff erscheint in den verschiedensten<br />
Kontexten. Vieles wird<br />
als Coaching angeboten, was mit<br />
der Grundidee nichts mehr zu tun<br />
hat. Professionelles Coaching ist<br />
hingegen eine hochwertige Dienstleistung,<br />
die sich von anderen<br />
Beratungsformaten wie Training,<br />
Beratung und Therapie grundlegend<br />
unterscheidet.<br />
Was ist Coaching?<br />
Der Begriff ,Coaching‘ stammt aus<br />
dem Englischen und bedeutete ursprünglich<br />
‚Kutscher‘. Ein Coach,<br />
also ein Kutscher, bringt demnach<br />
einen so genannten Coachee, also<br />
einen Klient oder Kunden, bildhaft<br />
ausgedrückt, von einem Ist- zu<br />
einem Soll-Zustand. So verstandenes<br />
Coaching ist dabei immer auf<br />
individuelle Fragestellungen des<br />
Coachees zugeschnitten und unterstützt<br />
ressourcenorientiert dessen<br />
bewusste Selbststeuerung im<br />
Berufs- und Privatleben. Pfisterer:<br />
„Gerade in der modernen Berufswelt,<br />
in der die Rollen- und Aufgabenvielfalt<br />
immer größer wird,<br />
gewinnt Coaching zunehmend an<br />
Wirtschaftskraft 67
Region Nordschwarzwald<br />
Bedeutung. Insbesondere Fach- und<br />
Führungskräfte können mithilfe<br />
von Coaching bei ihrer persönlichen<br />
Entwicklung in ihrem Berufsleben<br />
begleitet werden.“ Effizientes<br />
Coaching stärkt die klare Positionierung<br />
in komplexen Zusammenhängen,<br />
ermöglicht Perspektiven -<br />
wechsel und unterstützt die Authentizität<br />
von Entscheidungsträgern<br />
und Verantwortlichen, ergänzt<br />
Pfisterer.<br />
Coaching im Unternehmen<br />
Der Einsatz von Coaching im Unternehmen<br />
kann ganz unterschiedliche<br />
Formate haben: Der Coach<br />
kann als Sparringspartner für Unternehmer<br />
und Führungskräfte fun -<br />
gieren, er kann Teamentwicklungsprozesse<br />
anstoßen, Veränderungsprozesse<br />
begleiten oder als Unterstützer<br />
in der Rollenfindung wirken.<br />
Damit kann Coaching ein<br />
wichtiges Instrument der Personalentwicklung<br />
sein. Dabei stellt sich<br />
die Frage, wie es gelingt, einen passenden<br />
Coach auszuwählen. Von<br />
entscheidender Bedeutung dabei ist<br />
dessen Persönlichkeit, daher ist ein<br />
vorangehendes intensives Gespräch<br />
mit dem in Frage kommenden Anbieter<br />
unerlässlich.<br />
Insbesondere sollte die Frage geklärt<br />
werden, ob und in welcher<br />
Form der Anbieter Coaching für sich<br />
selbst in Anspruch genommen hat<br />
bzw. selbst nutzt. Pfisterer: „Achten<br />
Sie darauf, dass der Anbieter Ausbildungsnachweise<br />
oder Zertifi kate<br />
vorlegen kann, deren Standards belegbar<br />
und nachvollziehbar sind.“<br />
Das allein ist aber nicht ausreichend.<br />
Wichtig ist die praktische<br />
Foto: privat<br />
Angelika Pfisterer,<br />
Leiterin des Inhouse-Bereichs<br />
und Coachings der Management<br />
Akademie Schwarzwald<br />
Erfahrung, die ein zu beauftragender<br />
Coach in verschiedenen Unternehmen<br />
gesammelt hat. Möglicherweise<br />
verfügt er über Kompetenzen<br />
und Erfahrungen, die ihn für spezielle<br />
Themen qualifizieren.<br />
68
Zudem muss die Passung zum<br />
Unternehmen oder zur einzelnen<br />
Person stimmen. Häufig sind<br />
es Empfehlungen, die Coach und<br />
Kunde zusammen bringen. Ein<br />
Coach muss kein Fachspezialist<br />
sein, aber muss die persönliche und<br />
berufliche Situation des Coachees<br />
verstehen können. Ein Coach, der<br />
Führungskräfte betreut, sollte zumindest<br />
über einige Jahre eigene<br />
Führungserfahrung verfügen. Betriebswirtschaftliches<br />
und psychologisches<br />
Wissen reichen hier<br />
längst nicht aus.<br />
Ein im Unternehmen eingesetzter<br />
Coach sollte wissen, wie dort<br />
Entscheidungsprozesse vorgesehen<br />
sind, wie Macht funktioniert und<br />
was Ethik und Werte mit Führung<br />
zu tun haben. Deshalb ist nicht<br />
jeder Coach für jede Zielgruppe<br />
61,8 %<br />
der Beschäftigten in der Region<br />
Nordschwarzwald<br />
haben eine abgeschlossene<br />
Lehre oder<br />
Anlernausbildung.<br />
geeignet, denn neben der fachlichen<br />
Kompetenz muss auch die<br />
„Chemie“ stimmen.<br />
Coaching mit der Management<br />
Akademie Schwarzwald<br />
Coaching zeigt auf, wo man steht,<br />
wo man hin will und wie sich Ziele<br />
effektiv und effizient umsetzen lassen.<br />
„Unsere erfahrenen Trainer und<br />
Berater kennen sich aus, in Theorie<br />
und Praxis. Sie unterstützen<br />
unsere Kunden mit Know-how,<br />
Erfahrung und dem sicheren Gespür<br />
für die individuelle Situation“,<br />
ergänzt Pfisterer. Sie sind<br />
bei hausinternen Maßnahmen näher<br />
am Geschehen: „Das Erkennen<br />
von Mustern, das Analysieren<br />
von Systemen, das Wertschätzen<br />
von Bestehendem, das gemeinsame<br />
Nachdenken über Neues, das<br />
Öffnen für kluge Argumente – all<br />
das gehört zu unserer Arbeit für<br />
Ihren Erfolg“, schließt Pfisterer, die<br />
selbst zertifizierter Lehrcoach ist.<br />
Management<br />
Wirtschaft<br />
und Stadtmarketing<br />
Pforzheim<br />
Wir stärken<br />
Pforzheim.<br />
Wirtschaftskraft 69
Stadt Pforzheim<br />
„Ich bin ein total<br />
besessener Porscheaner”<br />
Uwe Hück, Konzernbetriebsratsvorsitzender<br />
des schwäbischen Sportwagenbauers,<br />
holt sich „Blaue Flecke für soziale Zwecke“ –<br />
er plant ein Bildungszentrum in Pforzheim<br />
Sportlicher Ausgleich – und ein Mittel zum<br />
Geldsammeln: Die Erlöse aus den Kampf-<br />
Shows mit Thai-Boxer Uwe Hück fließen für<br />
wohltätige Zwecke. Foto: Bernd Weissbrod<br />
VON GERD LACHE<br />
Wer Uwe Hück (51) einmal äußerlich<br />
völlig ruhig und auffallend zurückhaltend<br />
erleben will, der muss<br />
schon eine Hauptversammlung der<br />
Porsche SE (Stuttgart) besuchen.<br />
Das ist jene Gesellschaft, deren<br />
wichtigstes Anlageobjekt im Portfolio<br />
die Beteiligung an der Volkswagen<br />
AG (Wolfsburg) ist. Anteile:<br />
50,74 Prozent der Stimmrechte,<br />
32,2 Prozent des Eigenkapitals. In<br />
der Volkswagen-Gruppe wiederum<br />
ist die Dr. Ing. h.c. F. Porsche<br />
AG integriert, also das operative<br />
Element des schwäbischen Sportwagenherstellers,<br />
aus dessen Qualitätsschmiede<br />
die Hochgeschwindigkeitsautos<br />
rollen.<br />
Uwe Hück lenkt ein Modell der<br />
Hausmarke, den 911er. Das Kultauto<br />
fährt <strong>2013</strong> bereits im 50. Jahr<br />
über die Asphaltstrecken der Welt –<br />
freilich immer wieder neu von den<br />
Ingenieuren des Weissacher Entwicklungszentrums<br />
mit innovativer<br />
Technik bestückt. Unter anderem<br />
gehören zur Porsche-Fahrzeugfamilie<br />
inzwischen aber auch der<br />
hochbeinige SUV namens Cayenne<br />
und der Familien-Fünfsitzer Panamera.<br />
Zurück zur Beteiligungsgesellschaft:<br />
SE, das ist die Bezeichnung<br />
für eine europäische Aktiengesellschaft.<br />
Wer also eine dieser<br />
Hauptversammlungen besucht, der<br />
sieht Uwe Hück brav-schweigend<br />
auf dem Podium neben Wolfgang<br />
Porsche, dem SE-Aufsichtsratsvorsitzenden,<br />
ausharren – und zwar<br />
in der Funktion als dessen Stellvertreter.<br />
Ins Mikrofon gesprochen<br />
wird nur, wenn Versammlungsleiter<br />
Porsche zuvor das Wort erteilt.<br />
Außerhalb der von strenger Etikette<br />
bestimmten Aktionärstreffen aber<br />
hält sich das Energie- und Kraftpaket<br />
Hück nicht zurück, wenn ihm<br />
danach ist, seine Meinung dezidiert,<br />
eigenwillig und öffentlich<br />
kund zu tun. Und das kommt oft<br />
vor. In verschiedenen Funktionen.<br />
Uwe Hück, das ist zunächst einmal<br />
der Vorsitzende des Gesamt- und<br />
Konzernbetriebsrats der Dr. Ing.<br />
h.c. F. Porsche AG, außerdem der<br />
Betriebsratsvorsitzende von Zuffenhausen<br />
und Ludwigsburg. Heutiger<br />
Wohnsitz: bei Mühlacker im<br />
Enzkreis. Im Alter von 25 Jahren<br />
begann Hücks Betriebsratskarriere<br />
mit der Wahl zum Vertrauensmann.<br />
Jährlich holen die Arbeitnehmervertreter<br />
bei Porsche eine Prämie<br />
von zuletzt um die 8.000 Euro für<br />
die Beschäftigten raus. Hück: „Und<br />
die bekommt auch die Küchenfrau.<br />
Das ist gerecht.“<br />
Neben dem Mitgliedsausweis der<br />
IG Metall hat Hück den der SPD in<br />
der Tasche. Gegenüber beiden Organisationen<br />
hält er trotzdem nicht<br />
zurück mit Kritik. Den jüngsten Tarifabschluss<br />
in der Metall- und Elektroindustrie<br />
lehnte er ab und gab<br />
noch eins drauf: In Zukunft sollen<br />
Gewerkschaftsmitglieder zumindest<br />
nicht schlechter gestellt werden<br />
und einen Ausgleich erhalten. Der<br />
Gerechtigkeit wegen. Sie würden<br />
schließlich einen Jahresbeitrag bezahlen,<br />
im Gegensatz zu den nichtorganisierten<br />
Beschäftigten. „Das ist<br />
ungerecht“, meint Hück.<br />
Und die SPD: Sie müsse einen wirtschaftsfreundlicheren<br />
Kurs fahren,<br />
schrieb er im Bundestagswahlkampf<br />
dem Kandidaten ins Konzept.<br />
Denn: „Wenn wir die Unternehmen<br />
nicht fördern, wie wollen<br />
wir dann die Arbeitsplätze schaffen?“<br />
Überhaupt die Politik: Dem<br />
Handelsblatt verriet Hück vor einigen<br />
Monaten, dass er einen Traumjob<br />
habe. Er würde gerne das Amt<br />
eines Jugendministers übernehmen.<br />
Der Grund: „Die Jugend wird dieses<br />
Land einmal führen. Wir müssen<br />
sie dazu anleiten, dass sie das Land<br />
gut führen wird.“ Zum Bildungsbotschafter<br />
hat er es immerhin<br />
schon geschafft. Dieser Titel wurde<br />
ihm auf der Didacta <strong>2013</strong> in Köln<br />
verliehen. Es brauche Vorbilder,<br />
die den heranwachsenden jungen<br />
Menschen vorleben: „Du kannst es<br />
zu etwas bringen, wenn du dich nur<br />
richtig reinkniest.“ Wichtig sei die<br />
Erkenntnis: „Scheitern gehört zum<br />
70
Leben. Du wirst auch mal unfair<br />
behandelt. Aber du musst nach dem<br />
Fallen immer wieder aufstehen.“<br />
Hück sieht sich als ein solches Vorbild.<br />
Schon in frühen Jahren ein<br />
Vollwaise, kommt der gebürtige<br />
Stuttgarter ins Heim, unter anderem<br />
in den Sperlingshof nach Remchingen<br />
im Enzkreis. Anfangs mit einer<br />
deutlich negativen Prognose abgestempelt,<br />
erkennt ein Lehrer bei<br />
dem Sonderschüler, so Hück, „dass<br />
es Bereiche in meiner Persönlichkeit<br />
gab, die nie gefördert worden<br />
waren“. Die Wende ist eingeleitet:<br />
Der einst schwierige Jugendliche<br />
erkennt den Sinn des Lernens, absolviert<br />
eine Lehre als Maler und<br />
Lackierer, stärkt damit sein Selbstwertgefühl.<br />
Dann die Begeisterung<br />
für asiatischen Kampfsport.<br />
Hück, inzwischen Profi-Boxer und<br />
zweifacher Thai-Boxeuropameister,<br />
will an den Weltmeisterschaften in<br />
Thailand teilnehmen, braucht dazu<br />
Geld, will deshalb bei Porsche in<br />
der Lackiererei anheuern, wird anfangs<br />
von der Personalabteilung<br />
abgelehnt und lässt trotzdem nicht<br />
locker – mit dem Ergebnis: „Am<br />
1. April 1985 bin ich zu einem total<br />
besessenen Porscheaner geworden.“<br />
Was danach kam, ist bekannt.<br />
Über viele Jahre hinweg galt der Betriebsratschef<br />
als profilierter Sparringspartner<br />
des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden<br />
Wendelin Wiedeking,<br />
„ohne den es Porsche heute<br />
so nicht mehr gäbe“, erinnert Hück<br />
an jene düstere Zeit in den 1990ern,<br />
in der der Sportwagenbauer finanziell<br />
kurz vor dem Kollaps stand.<br />
Bis Wiedeking kam.<br />
Auch heute noch besteht ein enger<br />
Kontakt mit dem Porsche-Sanierer.<br />
So unterstützt die Wiedeking-<br />
Stiftung beispielsweise den FSV<br />
Buckenberg in Pforzheim. Hück<br />
ist dort Vereinsvorsitzender. Er<br />
trainiert insbesondere benachteiligte<br />
Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />
in der Disziplin des<br />
Thai-Boxens. Das soll zum einen<br />
das Selbstwertgefühl entwickeln.<br />
Außerdem soll es zur Integration<br />
beitragen. „Mangelnde Integration<br />
ist überall in der Stadt ein Thema.“<br />
Mehr noch: Kürzlich gab Hück bekannt,<br />
dass die Gründung seiner<br />
Lernstiftung nun in trockenen Tüchern<br />
sei. Er plant den Bau eines<br />
Bildungszentrums in der Goldstadt.<br />
Ziel: den Jugendlichen eine Zukunft<br />
geben. Gelder für dieses ambitionierte<br />
Projekt sollen unter anderem<br />
über einen Boxkampf gesammelt<br />
werden. Unter dem Schlagwort<br />
„Blaue Flecke für soziale Zwecke“<br />
steht der ehemalige Profi-Thai-<br />
Boxer mit Ex-Weltklasseboxer<br />
Luan Krasniqi im Ring. Den Feinschliff<br />
holt sich Hück von Trainerlegende<br />
Ulli Wegner. Während des<br />
Kampfes fiebern die Rockbarden<br />
Udo Lindenberg und Peter Maffay<br />
sowie Schauspieler Ralf Möller<br />
mit – um nur einige Prominente zu<br />
nennen.<br />
Möller hat ohnehin eine besondere<br />
Beziehung zu dem Porscheaner<br />
aus dem Enzkreis. Über Hücks 2012<br />
veröffentlichtes Buch mit dem Titel<br />
„Volle Drehzahl“ bekennt der Mime,<br />
es habe ihn zu Tränen gerührt, als<br />
er die Kindheitserinnerungen gelesen<br />
habe: „Was Uwe daraus gemacht<br />
hat, ist beispielhaft. Nicht<br />
nur für deutsche Kids.“<br />
Wenn Uwe Hück also artig-schweigend<br />
bei einer Hauptversammlung<br />
der Porsche SE am Podium sitzt,<br />
dann ahnt der gemeine Aktionär<br />
nicht im geringsten, welch’ bewegte<br />
Lebensgeschichte sich hinter dem<br />
Mann mit seinen 51 Lenzen verbirgt.<br />
Dazu muss man den 1,90-<br />
Meter-Hünen schon in einer seiner<br />
anderen, seiner authentischen Rollen<br />
erleben.<br />
Menschen der Region<br />
Sportlich unterwegs – nicht nur als Betriebsratsvorsitzender, auch als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ist der Porsche-Mann<br />
Uwe Hück bekannt. Foto: Ronald Wittek<br />
Wirtschaftskraft 71
Stadt Pforzheim<br />
Was hilft gegen den<br />
Fachkräftemangel?<br />
Unternehmen können ihre Auszubildenden<br />
schon während der Ausbildung zum Fachwirt IHK<br />
weiterbilden – in Überschallgeschwindigkeit.<br />
Mit MACH2, dem neuen IHK-Programm.<br />
Foto: auremar - Fotolia.com<br />
72
MACH2 – Karriere in<br />
Überschallgeschwindigkeit<br />
Ein Konzept für qualifizierte Fachkräfte<br />
in der Zukunft<br />
52<br />
Betriebe des verarbeitenden<br />
Gewerbes gibt es im Stadtkreis<br />
Pforzheim. Sie beschäftigen<br />
insgesamt 11.440 Arbeitnehmer<br />
und machen<br />
zusammen einen Umsatz<br />
in Höhe von rund 317<br />
Millionen Euro.<br />
bildung<br />
VON Melanie Sommer<br />
Die IHK Nordschwarzwald plant<br />
erstmalig ein Konzept für die Qualifizierung<br />
von Fachkräften, in dem<br />
Berufsausbildung und Aufstiegsweiterbildung<br />
kombiniert werden.<br />
Die zunehmende Konkurrenz eines<br />
Hochschulstudiums gegenüber der<br />
dualen Ausbildung, rückläufige<br />
Schülerzahlen und fehlende Ausbildungsreife<br />
stellen Unternehmen<br />
vor die Herausforderung, sich durch<br />
gut ausgebildete Fachkräfte die<br />
Grundlage für eine aussichtsreiche<br />
Geschäftstätigkeit zu sichern. Die<br />
betriebliche Ausbildung ist eine<br />
Möglichkeit, diesen Entwicklungen<br />
entgegenzuwirken und den Nachwuchs<br />
selbst auszubilden. Zudem<br />
nimmt die Mitarbeiterweiterbildung<br />
einen immer höheren Stellenwert<br />
in der Personalplanung ein.<br />
Bisher sind Weiterbildung und Berufsausbildung<br />
strikt voneinander<br />
getrennt. Mit MACH2 wird die Möglichkeit<br />
geboten, eine Aufstiegsweiterbildung<br />
zum Fachwirt teilweise<br />
parallel zur Berufsausbildung zu<br />
absolvieren. Fachwirte sind Branchenspezialisten,<br />
die praktische<br />
Berufserfahrung und eine gezielte<br />
Weiterbildung haben. Dieses breit<br />
angelegte Wissen ermöglicht ihnen,<br />
qualifizierte Sachaufgaben zu<br />
erfüllen und Leitungs- und Führungsaufgaben<br />
der mittleren Ebene<br />
zu übernehmen.<br />
Wie funktioniert MACH2?<br />
Das ausbildende Unternehmen stellt<br />
einen Auszubildenden ein und bietet<br />
diesem die Möglichkeit, eine<br />
Weiterbildung zum Fachwirt zu<br />
absolvieren. Sie schließen einen<br />
ganz normalen Berufsausbildungsvertrag.<br />
Möglicherweise kann die<br />
Ausbildungszeit aufgrund schulischer<br />
Vorbildung auf zweieinhalb<br />
oder zwei Jahre verkürzt werden.<br />
Während der Ausbildungszeit besucht<br />
der Auszubildende regulär<br />
die Berufsschule und absolviert die<br />
Ausbildung im Betrieb. Frühestens<br />
sechs Monate vor Ausbildungsende<br />
kann das Unternehmen einen<br />
Arbeitsvertrag für die Zeit nach<br />
der Ausbildung mit dem Auszubildenden<br />
abschließen. Etwa vier bis<br />
sechs Monate vor der Abschlussprüfung<br />
der Berufsausbildung beginnen<br />
die Lehrveranstaltungen der<br />
Aufstiegsweiterbildung. Nach Abschluss<br />
der Ausbildung ist der ehemalige<br />
Auszubildende weiter im<br />
Unternehmen beschäftigt und besucht<br />
abends und teilweise samstags<br />
die Lehrveranstaltungen zum<br />
Fachwirt. Frühestens ein Jahr nach<br />
Ausbildungsende kann der Arbeitnehmer<br />
die Prüfung der Weiterbildung<br />
ablegen.<br />
Foto: Karin & Uwe Annas, Fotolia.de<br />
Fotomontage: büro12<br />
Wirtschaftskraft 73
Stadt Pforzheim<br />
3 Varianten – für jeden die passende Möglichkeit<br />
Mir gefällt…<br />
BIldung<br />
MACH2 = 3 Varianten - für jeden die passende Möglichkeit<br />
Fachwirt in 3 Jahren für Abiturienten<br />
Kaufmännische Berufsausbildung<br />
auf 2 Jahre verkürzt<br />
Voraussetzung: Abitur<br />
Start: erstmalig September 2014<br />
Ende: Juni 2016<br />
Weiterbildung zum Fachwirt<br />
Start: März 2016<br />
Ende: September 2017<br />
Fachwirt in 3,5 Jahren für Abiturienten und Realschüler<br />
Berufsausbildung<br />
Verkürzt auf 2,5 Jahre<br />
Voraussetzung: Mittlere Reife<br />
Start: September <strong>2013</strong><br />
Ende: Februar 2015<br />
Berufsausbildung<br />
Normal in 3 Jahren<br />
Start: September <strong>2013</strong><br />
Ende: Juni 2016<br />
Fachwirt in 4 Jahren für alle<br />
Weiterbildung zum Fachwirt<br />
Start: September 2015<br />
Ende: März 2017<br />
Weiterbildung zum Fachwirt<br />
Start: März 2016<br />
Ende: September 2017<br />
Foto: IMO<br />
Bernd Müller,<br />
Geschäftsführer der IMO Oberflächentechnik<br />
GmbH in Königsbach-Stein<br />
Königsbach ist für mich sowohl<br />
Heimatort als auch Unternehmensstandort.<br />
Die gute Infrastruktur<br />
sichert uns langfristig<br />
qualifizierte Arbeitskräfte. Der<br />
Nordschwarzwald hat sich zu<br />
einem Zentrum leistungsstarker<br />
und innovativer Unternehmen<br />
rund um die Elektronik und<br />
Hybridtechnologie entwickelt,<br />
geprägt von sicheren und zuverlässigen<br />
Geschäftspartnern.<br />
Grafik: design werkstatt<br />
Welche Lehrgänge können absolviert<br />
werden?<br />
Angeboten werden die Lehrgänge<br />
zum Industriefachwirt, zum Handelsfachwirt<br />
und zum Wirtschaftsfachwirt.<br />
Welche Vorteile hat MACH 2 für<br />
Unternehmen?<br />
• Die Berufsausbildung in Kombination<br />
mit der Weiterbildung er -<br />
möglicht die Qualifikation künftiger<br />
Führungskräfte mit Praxisbezug<br />
im eigenen Unternehmen.<br />
Somit ist eine längerfristige Personalplanung<br />
möglich.<br />
• Die Bindung der Nachwuchskraft<br />
an das Unternehmen wird<br />
stärker.<br />
• Die erhöhten Anforderungen zielen<br />
auf engagierte Jugendliche,<br />
die Bewerbung des Konzepts<br />
bringt somit mehr qualifizierte<br />
Bewerber.<br />
• Daraus resultiert eine höhere<br />
Motivation der Auszubildenden.<br />
Welche Vorteile haben Auszubildende?<br />
• Die Ausbildungszeit wird verkürzt,<br />
wenn entsprechende Vorkenntnisse<br />
vorhanden sind.<br />
• In nur drei bis vier Jahren wer <br />
den zwei anerkannte Qualifikationen<br />
erlangt:<br />
der Berufsabschluss zum Kaufmann<br />
/ zur Kauffrau und der<br />
Weiterbildungsabschluss Fachwirt<br />
(IHK).<br />
• Das Unternehmen übernimmt die<br />
Kosten für die Weiterbildung.<br />
• Nach der Weiterbildung zum<br />
Fachwirt stehen auch noch weitere<br />
Qualifizierungsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung, z.B. die<br />
Weiterbildung zum Betriebswirt<br />
oder ein Hochschulstudium.<br />
74
Hochschule Pforzheim<br />
Lehre und angewandte Wissenschaft<br />
auf hohem Niveau<br />
porträt<br />
Die Hochschule Pforzheim mit ihren<br />
drei Fakultäten – Gestaltung,<br />
Technik sowie Wirtschaft und Recht<br />
– genießt einen erstklassigen Ruf.<br />
Die Fakultäten verbinden Kreativität<br />
mit betriebswirtschaftlicher Ausbildung<br />
und technischer Präzision.<br />
Diese Kombination macht die Hochschule<br />
auch zu einem attraktiven<br />
Wissenschafts- und Forschungspartner<br />
für die regionale und überregionale<br />
Wirtschaft. Mit den rund<br />
6.000 Studierenden ist Pforzheim<br />
eine der größten Hochschulen für<br />
Angewandte Wissenschaften des<br />
Landes Baden-Württemberg.<br />
Qualifikation und Praxiserfahrung<br />
der Lehrenden auf der einen und<br />
eine intensive Kooperation mit erfolgreichen<br />
Unternehmen auf der<br />
anderen Seite legen den Grundstein<br />
für die herausragende Position der<br />
Hochschule in den Rankings. Durch<br />
die enge Verbindung von Theorie<br />
und Praxis entwickeln sich positive<br />
Synergieeffekte, die in zahlreiche<br />
Projekte und Forschungsansätze<br />
für die Industrie und Wirtschaft<br />
münden. In den 29 Bachelor- und<br />
13 Masterstudiengängen lehren 400<br />
Professoren und Lehrbeauftragte.<br />
Mit diesem guten Betreuungsverhältnis<br />
gewährleisten sie, dass<br />
sich die Studierenden von Beginn<br />
an in Pforzheim gut aufgehoben<br />
fühlen.<br />
Das Studium an der Hochschule Pforzheim<br />
zeichnet sich durch eine hohe Qualität in<br />
der Lehre sowie durch zahlreiche Kontakte<br />
zu Unternehmen in der Region aus.<br />
Zwischen den Vorlesungen treffen sich<br />
die Studierenden auf dem Campus.<br />
Foto: Ulrike Kumm, Hochschule Pforzheim<br />
Hochschule Pforzheim<br />
Tiefenbronner Straße 65<br />
75175 Pforzheim<br />
Tel. +49 7231 28-5<br />
Fax +49 7231 28-6666<br />
info@hs-pforzheim.de<br />
www.hs-pforzheim.de<br />
STUDIEREN IN PFORZHEIM<br />
• Wissenschaftliche Lehre mit hohem Anwendungsbezug<br />
• Angewandte Forschung, intensiver Transfer mit der Wirtschaft<br />
• Integriertes Studium an Partnerhochschulen in 23 Ländern<br />
• Studium mit den international anerkannten Abschlüssen - Bachelor und Master<br />
in den Fakultäten für Gestaltung, Technik, Wirtschaft und Recht<br />
Hochschule Pforzheim Tiefenbronner Straße 65 75175 Pforzheim<br />
Fon 07231-28-5 Fax 07231-28-6666 studsek@hs-pforzheim.de www.hs-pforzheim.de<br />
Wirtschaftskraft 75
Region Nordschwarzwald<br />
Fokus: Fachkräftesicherung<br />
Menschen und Märkte verändern sich. Das Demographie Netzwerk<br />
Nordschwarzwald hilft, die Transformationsprozesse zu meistern.<br />
Foto: shock - Fotolia.com<br />
76
Mir gefällt…<br />
Fit für den Wandel<br />
IHK Nordschwarzwald fördert<br />
regionales Demographie Netzwerk<br />
Foto: © Tina Türk, Storz<br />
Medienfabrik/Fa. Kurz GmbH<br />
Gerhard Kurz, Firma Gerhard Kurz<br />
Elektronischer Gerätebau GmbH<br />
demographie<br />
VON Pascal Frai<br />
Wie kann unser Unternehmen in<br />
fünf oder zehn Jahren bei einer im<br />
Durchschnitt älteren Belegschaft<br />
und einem hohen Anteil älterer Beschäftigter<br />
über 60 Jahren innovativ,<br />
flexibel und produktiv auf die<br />
Anforderungen des Marktes reagieren?<br />
Diese Frage stellen sich gegenwärtig<br />
zahlreiche Unternehmer und<br />
Personalverantwortliche. Im Blick<br />
haben sie dabei die Bevölkerungsprognosen.<br />
In Pforzheim, dem Oberzentrum der<br />
Region Nordschwarzwald, wird bei -<br />
spielsweise die Bevölkerungszahl<br />
auf den Zeitraum 2009 bis 2030 bezogen<br />
voraussichtlich um ca. vier<br />
Prozent zurückgehen, die Zusammensetzung<br />
der Altersgruppen wird<br />
sich jedoch spürbar verändern. So<br />
wird die Gruppe der 65- bis 79-jährigen<br />
um 31 Prozent und die der<br />
über 80-jährigen sogar um 66 Prozent<br />
gewachsen sein. Jeder zweite<br />
Bewohner von Pforzheim ist 2030<br />
älter als 47 Jahre. In den Landkreisen<br />
wird der Bevölkerungsrückgang<br />
größer und der Anteil der<br />
älteren Menschen noch höher sein.<br />
Wie können sich Unternehmen auf<br />
diese Entwicklung einstellen? Ein<br />
Ansatz liegt darin, die Potenziale<br />
älter werdender Mitarbeiter zu<br />
erkennen und bis zum Renteneintrittsalter<br />
mit passgenauen Maßnahmen<br />
rechtzeitig zu erhalten, zu<br />
fördern und auszubauen. Zugleich<br />
sollten Beschäftigtengruppen erschlossen<br />
werden, die bislang nicht<br />
auf dem Radar der Personalverantwortlichen<br />
aufgetaucht sind.<br />
Ältere Beschäftigte als Aktivposten<br />
eines Unternehmens zu betrachten<br />
und als Leistungsträger wiederzuentdecken<br />
– daran müssen sich<br />
viele Personalverantwortliche erst<br />
gewöhnen. Untersuchungen zeigen<br />
jedoch, dass die Leistungsfähigkeit<br />
eines Menschen weit weniger von<br />
dessen Lebensalter bestimmt ist als<br />
bislang angenommen. So behalten<br />
Ältere die Fähigkeit, sich normalen<br />
psychischen und physischen An -<br />
forderungen anzupassen. Konzentrationsfähigkeit<br />
und Wissensgebrauch<br />
sind bis ins hohe Alter<br />
ebenfalls kaum begrenzt und die<br />
Lernfähigkeit muss kaum schlechter<br />
sein als bei Jüngeren.<br />
In vielen „Disziplinen“, die in modernen<br />
Dienstleistungs- und Wissensgesellschaften<br />
unverzichtbar<br />
sind, liegen sogar die Stärken vieler<br />
älterer Beschäftigter. So sind<br />
die kommunikativen Fähigkeiten<br />
bei Älteren oft besser ausgeprägt.<br />
Lebens- und Arbeitserfahrung erleichtern<br />
es ihnen, bei komplexen<br />
Sachverhalten den Überblick zu<br />
behalten. Zudem wissen Ältere ihre<br />
eigenen Möglichkeiten und Grenzen<br />
präziser einzuschätzen und<br />
können auf dieser Basis Entscheidungen<br />
fundierter vertreten und<br />
angemessen umsetzen.<br />
Sich für den demographischen<br />
Wandel fit zu machen, heißt aber<br />
nicht nur, Ältere wieder ins Berufsleben<br />
einzugliedern oder alle Mitarbeiter<br />
für das lebenslange Lernen<br />
zu gewinnen, sondern auch ihre<br />
Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten<br />
und ihre Bindung an das Unternehmen<br />
zu sichern.<br />
In Althengstett, wo sich unser<br />
Familienbetrieb seit 1970 befindet,<br />
sind fast alle 40 Mitarbeiter<br />
aus dem Calwer Umkreis.<br />
Hier wird mit der buchstäblichen<br />
schwäbischen Genauigkeit<br />
an neuen Entwicklungen<br />
gearbeitet. Die Firma Kurz wird<br />
von Vereinen als Sponsor geschätzt.<br />
Wenngleich die Gewerbelandschaft<br />
in Althengstett mit<br />
2.900 Arbeitsplätzen überdurchschnittlich<br />
groß ist, verfügt die<br />
Gemeinde über 50 % Waldfläche.<br />
Außerdem bietet die Nähe<br />
an das Drehkreuz Stuttgart, das<br />
Ballungszentrum, eine sehr gute<br />
Verkehrsanbindung.<br />
Folgende Maßnahmen in den Unternehmen<br />
leisten dazu einen wertvollen<br />
Beitrag:<br />
- Analysieren Sie die betriebliche<br />
und bereichsspezifische Altersstruktur,<br />
um unausgewogene Altersverteilungen<br />
und daraus resultierende<br />
Problemfelder rechtzeitig<br />
zu identifizieren<br />
- Führen Sie altersgemischte Teams<br />
ein, um frühzeitig die Übertragung<br />
von Erfahrungen und Wissen künftig<br />
ausscheidender Mitarbeiter auf<br />
ihre Nachfolger zu gewährleisten<br />
- Entwickeln Sie angepasste und<br />
erweiterte Rekrutierungs- und Personalentwicklungsstrategien<br />
zur<br />
Ausschöpfung der Arbeitsmarktreserven<br />
- Stellen Sie die Attraktivität Ihrer<br />
Arbeitsplätze heraus; nur wer<br />
künftig auf dem Markt als attraktives<br />
Unternehmen wahrgenommen<br />
wird, hat eine Chance, die besten<br />
Talente anzulocken und zu halten<br />
Wirtschaftskraft 77
Region Nordschwarzwald<br />
20 %<br />
weniger Menschen in der<br />
Altersgruppe zwischen 40 und<br />
60 Jahre werden im Jahr 2030<br />
in der Region Nordschwarzwald<br />
leben. Die Gruppe der 65- bis<br />
80-jährigen wird um<br />
30 Prozent gewachsen<br />
sein.<br />
- Bauen Sie Vorurteile über die<br />
Leistungsfähigkeit Älterer ab und<br />
nutzen Sie die Erfahrung Älterer<br />
auch in Innovationsprojekten, um<br />
qualifikatorische Sackgassen zu<br />
vermeiden<br />
- Bieten Sie älter werdenden Beschäftigten<br />
eine Entwicklungsperspektive,<br />
etwa durch eine<br />
lebensphasenorientierte Laufbahngestaltung<br />
Um den vielfältigen Herausforderungen<br />
des demographischen Wan -<br />
dels erfolgreich zu begegnen,<br />
hat sich 2006 „Das Demographie<br />
Netzwerk“ (ddn) gegründet. Der<br />
Verein als Netzwerk von Unternehmen<br />
für Unternehmen umfasst<br />
inzwischen über 370 Mitglieder<br />
aller Branchen mit Personalverantwortung<br />
für über zwei Millionen<br />
Beschäftigte.<br />
Auch die Industrie- und Handelskammer<br />
Nordschwarzwald bringt<br />
ihr Know-How im ddn ein und<br />
fördert den Aufbau eines regionalen<br />
Demographie Netzwerks Nordschwarzwald.<br />
Dieses lebt von der<br />
Zusammenarbeit und dem Austausch<br />
erprobter Lösungen.<br />
In insgesamt 11 Facharbeitskreisen<br />
und 16 Regionalnetzwerken begeben<br />
sich die Mitglieder in einen gemeinsamen<br />
Lern-, Vergleichs- und<br />
Weiterentwicklungsprozess auf dem<br />
Weg zur demographiefesten Organisation.<br />
Die Handlungsfelder des vom Bundesarbeitsministeriums<br />
geförderten<br />
Vereins umfassen Themen wie Gesundheit,<br />
Personalentwicklung, lebenslanges<br />
Lernen oder Führung<br />
und Unternehmenskultur. Kongresse,<br />
Online-Plattformen sowie Experteninput<br />
gehören zu den Elementen<br />
des strukturierten Erfahrungsaustauschs.<br />
www.demographie-netzwerk.de<br />
demographie<br />
78
SRH Hochschule für<br />
Wirtschaft und Medien<br />
Das Exzellenz-Center in der<br />
Wissensregion Nordschwarzwald<br />
Die SRH Hochschule für Wirtschaft<br />
und Medien Calw ist eine gemeinnützige<br />
private, staatlich anerkannte<br />
Hochschule. Derzeit sind rund<br />
300 Studierende eingeschrieben, die<br />
nach dem internationalen „Calwer<br />
Profil“ in den etablierten Bachelorund<br />
Master-Studiengängen Betriebswirtschaftslehre<br />
(in Voll- oder<br />
Teilzeit), Medien- und Kommunikationsmanagement<br />
sowie Controlling<br />
studieren. Durch die Wahl von<br />
Vertiefungsprofilen haben sie die<br />
Möglichkeit, ihr Studium gezielt<br />
auf aktuelle Entwicklungen des Arbeitsmarkts<br />
auszurichten.<br />
Die Hochschule versteht sich als Exzellenz-Center<br />
für die Ausbildung<br />
in den Bereichen Wirtschaft und Medien.<br />
Prof. Dr. habil. Peter J. Weber<br />
– Rektor und Geschäftsführer – unterstreicht:<br />
„Wir bilden den ganzen<br />
Menschen. Planspiele, sicheres Auftreten<br />
auf dem internationalen Geschäftsparkett<br />
und Survivaltrainings<br />
sind Beispiele für innovative<br />
Lehr-Lern-Methoden, mit denen die<br />
Hochschule neben Fachkompetenzen<br />
auch die im Berufsleben besonders<br />
wichtigen Soft Skills vermittelt.“<br />
Internationale und interkulturelle<br />
Schwerpunkte im Studium<br />
sichern zudem den Zugang zum<br />
globalen Arbeitsmarkt. Studierende<br />
erwarten kleine Gruppen und<br />
eine individuelle Betreuung durch<br />
Professoren und Dozenten aus der<br />
Praxis.<br />
SRH Hochschule<br />
für Wirtschaft und Medien Calw<br />
Lederstr. 1<br />
D-75365 Calw<br />
Tel. +49 7051 9203-0<br />
info@hs-calw.de<br />
www.hochschule-calw.de<br />
www.facebook.com/HochschuleCalw<br />
porträt<br />
STAATLICH<br />
ANERKANNTE<br />
HOCHSCHULE<br />
STUDIEREN IN DER WISSENSREGION NORDSCHWARZWALD<br />
Bachelor- und Master-Studiengänge:<br />
❙ Betriebswirtschaftslehre (in Voll- oder Teilzeit)<br />
❙ Medien- und Kommunikationsmanagement<br />
❙ Controlling<br />
SRH Hochschule für Wirtschaft und Medien Calw | Lederstr. 1 | 75365 Calw | Telefon +49 (0)7051 92 03-0<br />
WWW. HOCHSCHULE-CALW.DE<br />
Wirtschaftskraft 79
Stadt Pforzheim<br />
Einzigartig<br />
Unternehmen aus dem gesamten Land schicken ihre Auszubildenden<br />
in Berufen wie Immobilienkaufmann und -kauffrau<br />
an die FES nach Pforzheim. Es gibt keine andere.<br />
Foto: Doris Löffler<br />
80
Kompetenzzentrum für<br />
die Immobilienwirtschaft<br />
Fritz-Erler-Schule in Pforzheim hat in<br />
Baden-Württemberg ein Alleinstellungsmerkmal –<br />
Berufsschüler aus dem ganzen Land<br />
kommen zur Ausbildung in die Goldstadt<br />
Plädiert für den Erhalt von Pforzheim<br />
als zentrale Bildungsstätte angehender<br />
Immobilienkaufleute: Förderer und Gisinger-<br />
HV-Geschäftsführer Frank Spittler.<br />
Foto: Doris Löffler<br />
bildung<br />
VON GERD LACHE<br />
An der Goldstadt führt kein Weg<br />
vorbei. Zumindest nicht für jene<br />
Auszubildenden, die Kaufmann beziehungsweise<br />
Kauffrau in der Immobilienwirtschaft<br />
werden wollen<br />
oder die den Beruf des Immobilienassistenten<br />
wählen. Der einzige<br />
Standort in Baden-Württemberg für<br />
Lehrlinge dieser Berufe ist an der<br />
Fritz-Erler-Schule (FES) in Pforzheim<br />
angesiedelt.<br />
Frank Spittler bezeichnet diese<br />
Konzentration auf lediglich einen<br />
Ausbildungsort im Lande als „optimale<br />
Lösung“. Der Geschäftsführer<br />
der Gisinger-Hausverwaltung<br />
in Freiburg ist einer von mehreren<br />
Unterstützern der Pforzheimer<br />
FES. Denn auch die südbadische<br />
Wohnungswirtschaft ist auf die<br />
Fachklassen der FES angewiesen.<br />
Weitere Förderer der Pforzheimer<br />
Einrichtung sind beispielsweise<br />
der Aufzug-Spezialist Haushahn<br />
(Stuttgart) oder die Sto AG (Stühlingen),<br />
international führender Hersteller<br />
von Wärmedämm-Verbundsystemen,<br />
Farben, Putzen, Akustiksystemen,<br />
Lacken und Beschichtungssystemen.<br />
Auch die Württembergische<br />
Versicherung engagiert<br />
sich bei der Ausbildung in der Immobilienwirtschaft.<br />
Sponsoren vor<br />
Ort sind die Arlinger Baugenossenschaft,<br />
die Baugenossenschaft Huchenfeld,<br />
Familienheim Pforzheim,<br />
Stadtbau Pforzheim sowie Pforzheimer<br />
Bau und Grund – um nur<br />
einige zu nennen.<br />
Diese Unternehmen ermöglichen<br />
den Berufsschülerinnen und -schülern<br />
unter anderem Firmen-Exkursionen<br />
und geben ihnen damit<br />
Einblick in die Praxis. Hinzu kommen<br />
Seminarangebote und sonstige<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten. „Wir<br />
bekommen auch Unterstützung<br />
durch die Netzwerke der Firmen<br />
untereinander“, sagt Thomas Rinkert.<br />
Er ist Abteilungsleiter Kaufmännische<br />
Berufsschule an der<br />
FES. Frank Spittler beispielsweise<br />
sei bei der Weiterempfehlung der<br />
Pforzheimer Einrichtung sehr aktiv.<br />
Was schätzt der südbadische Förderer<br />
Spittler an der Fritz-Erler-<br />
Schule? „Es ist ein Kompetenzzentrum<br />
für die Immobilienwirtschaft“,<br />
sagt er. Die Lehrer seien offen, an<br />
der Branche interessiert und Neuem<br />
gegenüber aufgeschlossen. „Das<br />
geben sie den Schülerinnen und<br />
Schülern auch weiter.“ Ob technische,<br />
rechtliche oder kaufmännische<br />
Kenntnisse, bis hin zum Vermitteln<br />
von sozialer Kompetenz –<br />
die Lernenden treffen durch diese<br />
baden-württembergische Bündelung<br />
auf einen konzentrierten Erfahrungsschatz<br />
der Lehrkräfte. Spittler<br />
betont: „lch bin deshalb für den Erhalt<br />
dieser Landesfachklassen.“<br />
Nicht alle Unternehmen teilen diese<br />
Ansicht. Der Grund: Der finanzielle<br />
Aufwand für Anfahrt – etwa von<br />
Lörrach, Singen oder Crailsheim<br />
– und für die Unterkunft der Auszubildenden<br />
ist manchen Betrieben<br />
zu hoch. Doch Spittler warnt:<br />
„Würden wir mehrere Klassen<br />
über Baden-Württemberg streuen,<br />
könnten wir nicht das geballte<br />
Know-how erwarten, wie es die<br />
Fritz-Erler-Schule bietet.“ Hinzu<br />
komme: „Für uns Sponsoren ist<br />
es überschaubarer, wenn wir uns<br />
auf ein Förderprojekt konzentrieren<br />
können.“ Der Geschäftsführer<br />
der Gisinger-Hausverwaltung geht<br />
noch weiter. Er wünscht sich eine<br />
Unterstützung und Kooperation<br />
der landeseigenen L-Bank, um den<br />
Immobilienstandort Pforzheim zu<br />
kräftigen und auszubauen. „Es ist<br />
wichtig, dass die Auszubildenden<br />
möglichst früh mit den Förderinstrumenten<br />
für die Wohnraumversorgung<br />
des Landes in Berührung<br />
kommen. Daran müsste auch<br />
die jeweilige Landesregierung sowie<br />
die landeseigene Staats- und Förder -<br />
bank ein großes Interesse haben.“<br />
Erste Ansätze für eine solche Kooperation<br />
sind für das kommende<br />
Schuljahr geplant, sagt Thomas Rin -<br />
kert von der FES. Demnach beginnen<br />
pro Schuljahr rund 180 junge<br />
Frauen und Männer aus Baden-<br />
Württemberg die Ausbildung zur<br />
Immobilienkauffrau beziehungsweise<br />
zum Immobilienkaufmann.<br />
Alle Auszubildenden erhalten in<br />
Wirtschaftskraft 81
Stadt Pforzheim<br />
Mir gefällt…<br />
Pforzheim in sogenannten Landesfachklassen<br />
Blockunterricht über<br />
mehrere Tage hinweg. Während<br />
dieser Zeit sind die Schülerinnen<br />
und Schüler in Wohnheimen eingemietet.<br />
Von den insgesamt rund 105<br />
Lehrerinnen und Lehrern unterrichten<br />
zehn schwerpunktmäßig in der<br />
Immobilienwirtschaft. Rinkert: „Es<br />
gilt das Expertenprinzip.“<br />
Die Schülerinnen und Schüler erhalten<br />
neben dem Pflichtunterricht<br />
ein Zusatzangebot in Bautechnik.<br />
Denn: Die Immobilienkaufleute<br />
hätten zum Beispiel in der Hausverwaltung<br />
engen Kontakt zu<br />
Handwerksbetrieben, weil in der<br />
täglichen Arbeit auch Aufträge<br />
ausgeschrieben und vergeben werden<br />
müssen. „Deshalb sind neben<br />
kaufmännischen Kenntnissen auch<br />
Grundkenntnisse in der Bau- und<br />
Haustechnik nötig“, sagt Rinkert<br />
und fügt hinzu: „Diesen Bedarf<br />
versuchen wir auch mit entsprechenden<br />
Exkursionen zu Firmen wie<br />
Haushahn oder Sto abzudecken.“<br />
Seit dem Schuljahr 2011/2012 besteht<br />
laut Rinkert für Immobilienkaufleute<br />
„die Möglichkeit, mit dem<br />
Abschluss der mittleren Reife parallel<br />
zur Berufsausbildung im Rahmen<br />
des Blockunterrichts die Fachhochschulreife<br />
zu erwerben“. Im abgelaufenen<br />
Jahr konnte eine Klasse<br />
mit rund 20 Schülerinnen und Schülern<br />
gebildet werden. „In diesem<br />
Jahr werden die ersten Absolventen<br />
diesen Bildungsgang abschließen.“<br />
Rinkert hofft, dass die Pforzheimer<br />
Fritz-Erler-Schule „auch in Zukunft<br />
den Auszubildenden diesen attraktiven<br />
Bildungsgang aus der Immobilienwirtschaft<br />
anbieten kann“.<br />
Foto: Martin Baitinger<br />
Rolf Wohllaib,<br />
Leiter Marketing Deutschland<br />
Sto AG, Stühlingen<br />
Die deutsche Immobilienwirtschaft<br />
ist eine treibende Kraft der Energiewende,<br />
weil sie Gebäude im<br />
großen Stil energetisch saniert.<br />
Ohne Fassadendämmung geht das<br />
nicht! Daher arbeitet die Sto AG als<br />
deutscher Marktführer für Wärmedämm-Verbundsysteme<br />
eng mit<br />
der Immobilienwirtschaft zusammen.<br />
Wie übrigens auch mit der<br />
Fritz-Erler-Schule, die gute Nachwuchskräfte<br />
ausbildet und deren<br />
Engagement die Sto AG unterstützt.<br />
bildung<br />
82
Duale Hochschule Baden-<br />
Württemberg Karlsruhe<br />
Der duale Charakter eines Studiums<br />
wird hier auf höchstem Niveau gelebt<br />
Fotos: Fabry<br />
porträt<br />
Die Duale Hochschule Baden-<br />
Württemberg Karlsruhe, gegründet<br />
1979 als Berufsakademie Karlsruhe,<br />
ist als innovative Einrichtung im<br />
Hochschulbereich aus dem Spektrum<br />
der Wissenschaftsstadt Karlsruhe<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Heute sind an der DHBW Karlsruhe<br />
über 3.000 Studierende eingeschrieben.<br />
In der Fakultät Technik haben<br />
sie die Wahl zwischen den Studiengängen<br />
Elektrotechnik, Informatik,<br />
Maschinenbau, Mechatronik, Wirtschaftsingenieurwesen<br />
und den in<br />
Deutschland einzigartigen Studiengängen<br />
Papiertechnik, Physician<br />
Assistant (PA) und Sicherheitswesen.<br />
In diesem Studienbereich verleiht die<br />
DHBW Karlsruhe die Abschlüsse<br />
Bachelor of Engineering (B. Eng.)<br />
und Bachelor of Science (B. Sc.). In<br />
der Fakultät Wirtschaft bietet die<br />
DHBW Karlsruhe die Studiengänge<br />
BWL-Bank, BWL-Handel, BWL-<br />
Industrie, BWL-International Business,<br />
BWL-Versicherung, RSW-<br />
Steuern und Prüfungswesen sowie<br />
Wirtschaftsinformatik und Unternehmertum.<br />
Diese werden mit dem<br />
Bachelor of Arts (B.A.) oder dem<br />
Bachelor of Science (B. Sc.) abgeschlossen.<br />
Beim Studium an der DHBW Karlsruhe<br />
wechseln sich Theoriephasen<br />
an der Hochschule und Praxisphasen<br />
im Unternehmen ab. Durch<br />
dieses duale Prinzip sind die Studierenden<br />
optimal auf ihre spätere<br />
Berufstätigkeit vorbereitet.<br />
Duale Hochschule<br />
Baden-Württemberg Karlsruhe<br />
Erzbergerstr. 121<br />
D-76133 Karlsruhe<br />
Tel. +49 721 9735-5<br />
Fax +49 721 9735-600<br />
info@dhbw-karlsruhe.de<br />
www.dhbw-karlsruhe.de<br />
Wirtschaftskraft 83
Region Nordschwarzwald<br />
Management-Schmiede<br />
Eine Firma richtig leiten und die persönlichen Voraussetzungen<br />
als Führungskraft optimieren – das lernen junge Nachwuchskräfte<br />
an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe<br />
Foto: Fabry<br />
84
„Ich würde es jederzeit<br />
wieder machen“<br />
Junge Führungskräfte aus ganz<br />
Baden-Württemberg holen sich an der<br />
Dualen Hochschule in Karlsruhe<br />
den Feinschliff – deutschlandweit<br />
einmalige Einrichtung<br />
Von Gerd lache<br />
Jonas Keller ist Prokurist der Explain<br />
GmbH. „Wir machen die besten<br />
Präsentationen Deutschlands“, lautet<br />
sein Motto. Das junge Karlsruher<br />
Unternehmen bringt Powerpoint-<br />
Präsentationen von kleinen und<br />
mittelständischen Firmen sowie<br />
Konzernen auf Vordermann. Explain<br />
gestaltet und optimiert die<br />
Powerpoint-Folien und ihren Ablauf<br />
so kurzweilig, dass der Vortragende<br />
nicht vor einem dösenden<br />
Publikum referieren muss. Eines<br />
der wesentlichen Ziele ist, dass die<br />
Information beim Empfänger ankommt<br />
und haften bleibt. Und dennoch<br />
sollte die Präsentation unterhaltsam<br />
sein.<br />
2004 wurde Explain von Sven<br />
Hager gegründet. Von acht Beschäftigten<br />
wuchs das Startup auf<br />
jetzt 27 Mitarbeiter – inklusive<br />
Auszubildende. 3.000 Projekte liefen<br />
seither durch die Powerpoint-<br />
Optimierungsmaschinerie, deutschlandweit<br />
rund 300 Kunden nutzen<br />
den Explain-Service. Darunter sind<br />
freilich auch Firmen aus der Region<br />
Nordschwarzwald, zum Beispiel<br />
Deutschlands größtes Industriefoto-Studio<br />
Gieske in Pforzheim.<br />
Prokurist Jonas Keller ist demnach<br />
also reichlich mit Arbeit eingedeckt.<br />
Und dennoch hatte sich der<br />
heute 26-Jährige vor ein paar Jahren<br />
dazu entschlossen, den Studiengang<br />
Unternehmertum an der Dualen<br />
Hochschule Baden-Württemberg<br />
(DHBW) in Karlsruhe zu belegen.<br />
Das Studium ist speziell für<br />
junge Unternehmerinnen und Unternehmer,<br />
für Nachwuchskräfte<br />
und im Management Tätige. Es gilt<br />
bundesweit als einmalige Einrichtung<br />
dieser Art.<br />
Und so sah in den vergangenen<br />
drei Jahren der Tagesablauf von<br />
Jonas Keller und seinen Kommilitonen<br />
aus: Die Zeit von Montag bis<br />
2.836<br />
Auszubildende im gewerblichtechnischen<br />
Bereich in 95 verschiedenen<br />
Berufen gab es zum<br />
31.12.2012 im Nordschwarzwald.<br />
Davon sind 334 weibliche<br />
und 2.502 männliche<br />
Auszubildende.<br />
Donnerstag gehört dem Unternehmen.<br />
Freitags und samstags haben<br />
die Führungskräfte – vornehmlich<br />
aus Baden-Württemberg – Vorlesung<br />
in Karlsruhe. Studentische Heimarbeiten,<br />
Klausur-Vorbereitungen und<br />
ähnliche Aufgaben schränken die<br />
Freizeit zusätzlich ein. „Es war sehr<br />
anstrengend. Aber ich würde es jederzeit<br />
wieder machen“, sagt Keller.<br />
Das Studium vermittle neben zahlreichen<br />
fachlichen Grundkenntnissen<br />
übers Unternehmertum auch<br />
persönliche Sicherheit für Führungsfunktionen:<br />
„Ich kann wichtige<br />
Entscheidungen jetzt mit einem<br />
guten Standing treffen“, sagt er.<br />
Laut Professor Armin Pfannenschwarz<br />
sind aktuell 60 Studierende<br />
in den verschiedenen Jahrgängen<br />
eingeschrieben. Frauenquote: rund<br />
ein Drittel. Die Abbrecherquote insgesamt<br />
– meist im ersten Semester<br />
– beziffert er auf zwölf Prozent.<br />
www.dhbw-karlsruhe.de<br />
www.explain.de<br />
DHBW-Studierende stellen jährlich ihre Projekte vor (von links):<br />
Professor Armin Pfannenschwarz mit den Studenten Linda Schnell (Josef Schnell<br />
GmbH), Jonas Keller (Explain), Henrik Rohde (Fleiner-/Rats-Apotheke),<br />
Daniela Weizenegger (HolzbauWeizenegger) und Marco Koch (RTK-Karlsruhe GmbH).<br />
Foto: Doris Löffler<br />
Bildung<br />
Wirtschaftskraft 85
Duales Hochschulstudium<br />
am Campus Horb<br />
der DHBW Stuttgart<br />
mit Theorie und Praxis zum Erfolg<br />
porträt<br />
Foto: Juri Junkov<br />
Die DHBW Stuttgart mit der Außenstelle<br />
Horb zählt mit rund 8.000<br />
Studierenden zu den größten Hochschuleinrichtungen<br />
in den Regionen<br />
Stuttgart und Oberer Neckar.<br />
Der Campus Horb betreut davon<br />
über 900 Studierende in Kooperation<br />
mit rund 300 ausgewählten Unternehmen<br />
und bietet derzeit sechs<br />
national und international anerkannte<br />
Bachelorstudiengänge im<br />
Bereich Technik an. Seit Herbst 2011<br />
werden zudem berufsintegrierte<br />
und berufsbegleitende Masterstudiengänge<br />
angeboten, die den Absolventen<br />
hervorragende Berufs- und<br />
Karrierechancen garantieren.<br />
Durch das duale Studienkonzept,<br />
dem Wechsel zwischen Theorieund<br />
Praxisphasen, werden den Studierenden<br />
am Campus Horb die<br />
wissenschaftlichen und theoretischen<br />
Kenntnisse sowie wichtige<br />
Schlüsselqualifikationen vermittelt,<br />
während die Dualen Partner berufspraktische<br />
Erfahrungen gewährleisten.<br />
Maßgeschneidert auf die eigenen<br />
Anforderungen wählen sich die<br />
Dualen Partner ihre Studierenden<br />
selbst aus und können so in nur drei<br />
Jahren hoch qualifizierte Nachwuchskräfte<br />
ausbilden. Unsere Absolventen<br />
erwerben neben Fach- und<br />
Methodenwissen ein hohes Maß an<br />
Handlungs- und Sozialkompetenz<br />
und werden so optimal auf den Berufseinstieg<br />
vorbereitet.<br />
Duale Hochschule<br />
Baden-Württemberg Stuttgart<br />
Campus Horb<br />
Florianstraße 15<br />
D-72160 Horb am Neckar<br />
Tel. +49 7451 521-0<br />
Fax +49 7451 521-111<br />
info@hb.dhbw-stuttgart.de<br />
www.dhbw-stuttgart.de/horb<br />
86
WeGebAU und IFlaS – zwei erfolgreiche<br />
Qualifizierungsprogramme<br />
• Chef der Arbeitsagentur stellt Weiterbildungsprogramme vor<br />
• Arbeitgeber, Beschäftigte und Arbeitslose profitieren<br />
Die demografische Entwicklung und<br />
der damit verbundene Fachkräftemangel<br />
machen sich zunehmend auch<br />
im Nordschwarzwald bemerkbar. In<br />
vielen Branchen und Berufsgruppen<br />
wird es immer schwieriger geeignetes<br />
Personal zu finden, Stellen bleiben<br />
zunehmend vakant. Eine wesentliche<br />
Herausforderung für den Arbeitsmarkt<br />
sehen wir daher insbesondere<br />
darin, diesem zunehmenden Fachkräftemangel<br />
entgegen zu wirken. Be-<br />
Jürgen Schwab,<br />
Vorsitzender<br />
reits im Jahr 2009 sind wir mit dem<br />
der Geschäftsführung<br />
der Agentur für Arbeit Sonderprogramm zur „Weiterbildung<br />
Nagold-Pforzheim Geringqualifizierter und beschäftigter<br />
Älterer in Unternehmen (WeGebAU)“<br />
in die finanzielle Förderung von sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten eingestiegen.<br />
Die finanzielle Förderung soll die Bereitschaft der<br />
Betriebe zur Weiterbildung ihrer Beschäftigten<br />
wecken. Mit WeGebAU sollen motivierte, fleißige,<br />
ungelernte Arbeitnehmer zu Fachkräften<br />
fortgebildet werden.<br />
Diese sogenannten geringqualifizierten Mitarbeiter<br />
sollen durch diese Förderung zu einem Berufsabschluss<br />
gelangen oder zumindest eine berufsanschlussfähige<br />
Teilqualifikation erreichen.<br />
„Ältere Arbeitnehmer“ (ab 45 Jahre) werden für<br />
neue berufliche Anforderungen fit gemacht. Das<br />
Ziel heißt Prävention: Arbeitslosigkeit soll gar<br />
nicht erst entstehen.<br />
Die Firmen können auf diese Weise gute Mitarbeiter<br />
halten und fit machen. Beide Seiten, sowohl<br />
Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber profitieren.<br />
In der Praxis sieht das so aus, dass beispielsweise<br />
eine Verkaufshilfe zur Verkäuferin, ein<br />
Dachdecker-Helfer zum Dachdecker oder ein<br />
Pflegehelfer berufsbegleitend zum Altenpfleger<br />
ausgebildet wird. Idealerweise werden für die zu<br />
qualifizierenden Helfer neue Arbeitskräfte eingestellt,<br />
um den ausbildungsbedingten Arbeitsausfall<br />
zu kompensieren.<br />
Bezahlt werden Lehrgangsgebühren und Teile des<br />
Arbeitsentgelts für Zeiten, in denen die Teilnehmer<br />
für die Qualifizierung vom Unternehmen freigestellt<br />
werden. Die Firmen erhalten also einen<br />
gewissen Anteil des Arbeitsentgelts als Zuschuss.<br />
Für die Förderung von Geringqualifizierten kommen<br />
alle Unternehmen in Betracht, unabhängig<br />
von der Beschäftigtenzahl. Für die Förderung<br />
von Älteren, die nicht gering qualifiziert sind,<br />
kommen nur kleinere und mittlere Unternehmen<br />
(KMU-Betriebe) mit weniger als 250 sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigten in Frage. Das<br />
Potenzial ist groß, denn unter den fast 15 000<br />
Betrieben im Bezirk der Arbeitsagentur Nagold-<br />
Pforzheim haben nur knapp 100 mehr als 250<br />
Beschäftigte. Die allermeisten Firmen können<br />
also diese Fördermöglichkeiten nutzen.<br />
Voraussetzung ist, dass der Arbeitnehmer bei dem<br />
betreffenden Unternehmen beschäftigt ist.<br />
Detaillierte Informationen über das Förderprogramm<br />
Wegebau gibt es bei den Weiterbildungsberaterinnen<br />
Iris Dreyer unter der Telefonnummer<br />
07231 304880 oder per E-Mail Pforzheim.142-<br />
Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de für den<br />
Bereich Pforzheim/Enzkreis und Nicole Haaf<br />
und Desiree Dede (Telefon 07452 829124, E-Mail<br />
Nagold-Pforzheim.141-Arbeitgeber-Sevice@<br />
arbeitsagentur.de für die Landkreise Calw und<br />
Freudenstadt.<br />
Auch die nachhaltige Qualifizierung von Arbeitslosen<br />
über die „Initiative zur Flankierung<br />
des Strukturwandels (IFlaS)“ werden wir weiter<br />
verstärken. Ziel von IFlaS ist, Arbeitslose und<br />
von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer, die<br />
entweder keine Berufsausbildung haben oder deren<br />
Ausbildung nicht mehr verwertbar ist, durch<br />
nachhaltige Maßnahmen fit zu machen für den<br />
Arbeitsmarkt. Schwerpunktmäßig fördern wir betriebliche<br />
Umschulungen, die Vorbereitung auf<br />
Externenprüfungen und Teilqualifizierungen.<br />
Auch IFlasS dient dazu, dem Fachkräftemangel<br />
entgegen zu wirken.<br />
Wirtschaftskraft 87
Region Nordschwarzwald<br />
Einmalig<br />
Das Uhren Schmuck Edelsteine Bildungszentrum<br />
Pforzheim (USE) hat laut Geschäftsführerin Jeanette Fiedler<br />
ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland<br />
Foto: Sebastian Seibel<br />
88
Mit Pfunden wuchern<br />
Aus zwei mach eins: Weiterbildung jetzt in<br />
ein bundesweit einmaliges Pforzheim-Paket<br />
geschnürt – Aufstiegschance für Beschäftigte<br />
im Bereich Edelsteine, Schmuck, Uhren<br />
VON gerd lache<br />
Eine berufsbegleitende Weiterbildung<br />
mit dem Abschluss zum<br />
Fachwirt speziell für die Uhren-,<br />
Schmuck- und Edelsteinbranche<br />
– dieses Angebot gibt es seit 2012<br />
in der Goldstadt. Das Projekt ist<br />
bundesweit einmalig und wurde<br />
vom USE – Uhren Schmuck Edelsteine,<br />
Bildungszentrum Pforzheim<br />
in Zusammenarbeit mit dem biz,<br />
dem Bildungszentrum des Handels<br />
(Stuttgart), entwickelt. Die Schulung<br />
mit Teilnehmern aus ganz<br />
Deutschland erfolgt im Pforzheimer<br />
Industriehaus an der Poststraße.<br />
Zielgruppe der USE-Fachwirt-Wei -<br />
terbildung: zum Beispiel engagiertes<br />
Verkaufspersonal im Handel, das<br />
die Absicht hat, eine Filiale oder<br />
Niederlassung zu führen. Außerdem<br />
unternehmerische Nachwuchskräfte,<br />
die für eine Übernahme des elterlichen<br />
Betriebs vorgesehen sind.<br />
Auch Quereinsteigern, die in der<br />
Schmuck-Uhren-Edelstein-Branche<br />
tätig sein wollen, bietet der Bildungslehrgang<br />
die Möglichkeit,<br />
sich das notwendige Wissen anzueignen.<br />
Meister aus der Branche<br />
sind ebenfalls angesprochen.<br />
Nicht zuletzt zielt das Angebot auf<br />
jene Unternehmen ab, die großen<br />
Wert auf qualifizierte Beschäftigte<br />
legen. Denn, so USE-Geschäftsführerin<br />
Jeanette Fiedler: „Gut ausgebildete<br />
Mitarbeiter sind Pfunde,<br />
mit denen man wuchern kann.“<br />
Bedeutende Unternehmen hätten<br />
längst den Wert der Mitarbeiter-<br />
Förderung und -Weiterbildung erkannt<br />
und ließen ihr Personal entsprechend<br />
schulen.<br />
Dieses neue Projekt sei nur möglich<br />
gewesen, „weil zwei starke Partner<br />
zusammengefunden haben“, sagt die<br />
USE-Geschäftsführerin. Und biz-<br />
Leiter Helmut Wintergerst nennt<br />
diese einzigartige Verzahnung von<br />
fachlichem und kaufmännischem<br />
Wissen „in der Schmuck-, Uhrenund<br />
Edelsteinbranche eine hervorragende<br />
Chance für die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer, auf der<br />
beruflichen Leiter weiter nach oben<br />
zu kommen“.<br />
Und so sieht die Lehrgangskombination<br />
aus: USE ist für den fachlichen<br />
Teil zuständig und vermittelt<br />
spezielles Wissen in insgesamt<br />
zwölf Modulen, darunter alles<br />
Wichtige über Uhren und Schmuck,<br />
Einführung in die Diamant- und<br />
Edelsteinbestimmung oder Perlen-<br />
Kunde, um nur einiges zu nennen.<br />
Die kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen<br />
Aspekte deckt das biz<br />
ab, wobei erstmals bei einer Fachwirt-Weiterbildung<br />
speziell auf die<br />
Bedürfnisse der Branche eingegangen<br />
wird.<br />
Beide Partner haben in ihren Disziplinen<br />
langjährige Erfahrung. Das<br />
USE an der Pforzheimer Poststraße<br />
qualifiziert schon seit Jahrzehnten<br />
die Beschäftigten der Branche weiter.<br />
Und die Bildungszentren des<br />
Handels in Deutschland insgesamt<br />
bringen jährlich rund 6.000 Handelsfachwirte<br />
hervor. Damit liegen<br />
sie bei der Fachwirt-Weiterbildung<br />
auf Platz zwei, hinter den Bankabsolventen<br />
mit rund 7.000 Teilnehmern<br />
pro Jahr, wie Wintergerst<br />
sagt. Mit dem USE-Handelsfachwirt<br />
werden die beiden Elemente des<br />
fachlichen und des kaufmännischen<br />
Teils zusammengeführt, machen<br />
die beiden Institute deutlich.<br />
Der kaufmännische Teil könne in<br />
knapp einem halben Jahr absolviert<br />
werden, dazu gebe es laut Wintergerst<br />
Block-Unterricht von zwei<br />
bis fünf Tagen. Zwischen einem<br />
halben Jahr und sinnvollerweise<br />
anderthalb bis zwei Jahren dauere<br />
der fachliche Teil, sagt Fiedler. Die<br />
Schulungen werden ebenfalls in<br />
Blöcken angeboten.<br />
Wie teuer ist der USE-Fachwirt?<br />
Insgesamt 7.000 Euro müssten aufgebracht<br />
werden. Allerdings gebe es<br />
verschiedene Fördermöglichkeiten.<br />
Einzelheiten sind beim USE in<br />
Pforzheim zu erfahren.<br />
Informationen:<br />
USE Uhren Schmuck Edelsteine<br />
Bildungszentrum Pforzheim GmbH,<br />
Poststraße 1, 75172 Pforzheim,<br />
Telefon (07231) 1455554,<br />
info@use-bildungszentrum.de<br />
www.use-bildungszentrum.de<br />
Das USE wird in Pforzheim in Zusammenarbeit<br />
mit dem biz, dem Bildungszentrum<br />
des Handels (Stuttgart) betrieben.<br />
Foto: Sebastian Seibel<br />
bildung<br />
Wirtschaftskraft 89
authentisch. innovativ. erfolgreich.<br />
Der Zukunft einen<br />
Schritt voraus.<br />
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Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald<br />
Dr.-Brandenburg-Straße 6, 75173 Pforzheim<br />
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Wo Werkzeuge, Flieger<br />
und Handys zuckersüß<br />
auf der Zunge zergehen<br />
Schokoladenwerkstatt von Wilhelm Guldenkirch<br />
produziert originelle Kunden- und Jubiläumsgeschenke<br />
Keine Angst. Die martialisch wirkenden<br />
Heimwerker-Devotionalien<br />
sind völlig harmlos. Ob Hammer,<br />
Zange, Säge – man kann sie gefahrlos<br />
zu Munde führen. Sie sind<br />
sogar ein Genuss, der auf der Zunge<br />
zergeht. Was da so täuschend echt<br />
wie ein ausgeräumter Werkzeugkasten<br />
vor dem Betrachter liegt, das<br />
ist feinste belgische Schokolade.<br />
Im Familienunternehmen, das<br />
Wilhelm Guldenkirch vor Jahren<br />
gründete, werden diese in Form<br />
gegossen. Ob feingliedriger Meterstab,<br />
derbe Gartenschaufel oder<br />
modernes Smartphone, all diese<br />
Dinge werden hier auf süße Weise<br />
nachgebildet.<br />
Der kreative Kopf der Werkstatt ist<br />
zweifelsohne seine Frau. Sie hat<br />
sich schon vor der Gründung fürs<br />
künstlerische Gestalten von Schokolade<br />
interessiert. Sie belegte einen<br />
Chocolatierkurs in Belgien,<br />
kehrte mit dieser Geschäftsidee<br />
zurück und formt seither professionell<br />
und mit hoher künstlerischer<br />
Fertigkeit die lecker-braune Masse<br />
zu diversen Gegenständen.<br />
Schon heute blicken die Guldenkirch’s<br />
in die Zukunft und so verwundert<br />
es nicht, dass im Sommer<br />
diesen Jahres der Sohn mit ins Familienunternehmen<br />
involviert wurde,<br />
um den Fortbestand des erfolgreichen<br />
Unternehmens zu sichern.<br />
Sie suchen ein Werbe- oder Kundengeschenk<br />
für Ihr Unternehmen?<br />
Hier werden sie sicherlich fündig.<br />
Der Flugzeugbauer gibt eine süße<br />
Miniaturausführung seiner Flugmaschinen<br />
in Auftrag. Das Mobilfunkunternehmen<br />
lässt Handys in<br />
Schokolade gießen und der Werkzeugbauer<br />
übergibt seinen Gästen<br />
beim Richtfest des Neubaus hunderte<br />
von Schoko-Hämmerchen aus<br />
der Guldenkirch‘schen Werkstatt.<br />
Anfragen kommen inzwischen nicht<br />
nur aus Deutschland, unter anderem<br />
auch aus der Region Nordschwarzwald.<br />
Österreich und die Schweiz, die<br />
Niederlande und Schweden gehören<br />
zu den Märkten, die von der Schokoladenkünstlerin<br />
bedient werden.<br />
Und wie oft erliegt sie bei der täglichen<br />
Produktion der süßen Versuchung?<br />
„Ich habe noch nie gerne<br />
Schokolade gegessen“, bekennt sie.<br />
Die Schokoladenwerkstatt<br />
Daimlerstr. 3<br />
D-50354 Hürth<br />
Tel. +49 2233 9796333<br />
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werden mit viel<br />
Liebe und Fantasie feinste<br />
Kunstwerke aus Schokolade<br />
geschaffen. Hier finden<br />
Sie für jeden Anlass das<br />
passende Geschenk, ob als<br />
Firmenpräsent, zu Werbezwecken<br />
oder gar als Sonderanfertigung.<br />
Wirtschaftskraft 91
Stadt Pforzheim<br />
Visionen<br />
Der neue Geschäftsführer des Creditoren-Vereins hat sich<br />
viel vorgenommen, um den rund 450 Mitgliedsunternehmen<br />
einen noch besseren Service bieten zu können<br />
Foto: CV<br />
92
Mir gefällt…<br />
„Wir schaffen Freiraum<br />
und Liquidität“<br />
Creditoren-Verein bietet branchenspezifische<br />
Lösungen in den Bereichen Informations-,<br />
Forderungs- und Risikomanagement mit einem<br />
Netzwerk in mehr als 50 Ländern<br />
VON GERD LACHE<br />
Gefürchtet von Schuldnern, geliebt<br />
von Gläubigern – dieses Bild des international<br />
agierenden Gläubigerschutzverbandes<br />
Creditoren-Verein<br />
(CV) mit Sitz in Pforzheim will<br />
Matthias Wolf so nicht stehen lassen.<br />
Freilich sei der CV in hohem<br />
Maße daran interessiert, seinen derzeit<br />
rund 450 Mitgliedsunternehmen<br />
die säumigen Außenstände zu<br />
besorgen und Forderungsausfallrisiken<br />
im Vorfeld zu minimieren.<br />
Andererseits solle dies aber nicht in<br />
Blutsauger-Manier erfolgen. „Wir<br />
treten gegenüber dem Schuldner<br />
und unserem Mitglied in einer Art<br />
Vermittlerrolle auf“, sagt Wolf. Ziel<br />
sei es, eine gemeinsame Strategie<br />
zu erarbeiten, die eine Tilgung zum<br />
Ziel habe. „Wir wollen niemanden<br />
plattmachen.“<br />
Unterdessen hat sich Wolf viel vorgenommen.<br />
Zum 1. Januar <strong>2013</strong> ist<br />
der Wirtschaftsjurist und ehemalige<br />
Assistent der Geschäftsführung an<br />
die Spitze des Verbandes aufgestiegen.<br />
Tradition und Innovation sind<br />
die Schlagworte, mit denen Wolf das<br />
bisher Erfolgreiche bewahren und<br />
mit Neuem die CV-Zukunft meistern<br />
will. Mit welchen Visionen ist er angetreten?<br />
Der digitale Bereich spiele<br />
eine große Rolle: „Wir sind an der<br />
Umsetzung einiger digitalen Lösungen<br />
für unsere Mitglieder.“ Zudem<br />
will Wolf weg von einer statischen<br />
Organisationsstruktur: „Wir müssen<br />
schlank und schlagkräftig für die<br />
Zukunft sein“, sagt er. Und schneller<br />
solle der CV werden, will heißen:<br />
„Über die neue Auskunftei werden<br />
beispielsweise Informationen in<br />
Echtzeit fließen und die CV eigenen<br />
Daten angereichert mit Informationen<br />
anderer nationaler und internationaler<br />
Auskunfteien, um unseren<br />
Mitgliedern die aktuellen und werthaltigsten<br />
Informationen anbieten<br />
zu können – in Zukunft auch über<br />
Privatpersonen.“ Seminare, Workshops<br />
und ein Netzwerktreffen „Businessfrühstück“<br />
sind weitere Neuerungen<br />
– um nur einiges zu nennen.<br />
Der CV hat eine lange Tradition.<br />
1894 gegründet, bediente er insbesondere<br />
die Schmuck- und Uhrenbranche,<br />
außerdem Silberwaren,<br />
Optik, Mikroelektronik und artverwandte<br />
Wirtschaftszweige. Er ist<br />
nach eigenen Angaben der mitgliederstärkste<br />
Branchenverband der<br />
deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie.<br />
Zunehmend kommen Mitgliedsunternehmen<br />
außerhalb des<br />
Kernbereichs hinzu. „Bereits rund<br />
15 Prozent der von uns betreuten<br />
Mitglieder sind aus anderen Branchen,<br />
etwa Maschinenbau, Medizin-,<br />
Fein- und Stanztechnik“, erklärt<br />
Wolf. Dies sei eine logische<br />
Folge: „Viele der Unternehmen entstammen<br />
den Traditionsbranchen<br />
Schmuck und Uhren.“ Übrigens<br />
können sich Interessenten für eine<br />
Foto: Wolfgang Martini<br />
Karin Martini, Inhaberin einer<br />
Werbe- und Multimedia-Agentur<br />
in Pfalzgrafenweiler<br />
Leben und arbeiten lassen sich<br />
in der Region Nordschwarzwald<br />
gut in Einklang bringen. Hier<br />
gibt es einen leistungsstarken<br />
Mittelstand und hochinnovative<br />
Handwerksunternehmen sowie<br />
international agierende Firmen.<br />
Ebenso haben wir eine hohe<br />
Dichte an Spitzengastronomie.<br />
Wintersport direkt vor der<br />
Haustüre, anspruchsvolle Radund<br />
Wanderwege, Genießerpfade<br />
und viele Sportvereine,<br />
da ist für jeden etwas dabei.<br />
Für mich als Businessfrau und<br />
Mutter war es immer wichtig,<br />
dass die Kinder in einer Gegend<br />
aufwachsen, die viel Natur bietet.<br />
Hinzu kommt die geringe<br />
Kriminalitätsrate. Das Bildungsangebot<br />
ist durch die Vielzahl<br />
an Schulen groß. Und durch<br />
die Medien, etwa das Internet,<br />
lebt man auch in der ländlichen<br />
Gegend längst nicht hinter dem<br />
Mond – zumal die Metropolen<br />
schnell und gut erreichbar sind.<br />
kostenlose Probemitgliedschaft anmelden.<br />
Sie dauere vier Monate<br />
und ende automatisch. Sämtliche<br />
Leistungen eines Vollmitglieds können<br />
laut Wolf während dieser Zeit<br />
kostenlos in Anspruch genommen<br />
werden. Unter anderem Dienstleistungen<br />
auf allen Gebieten des internationalen<br />
Gläubigerschutzes, wie<br />
der Finanz- und Rechtsdienstleistung<br />
sowie der Unternehmensberatung.<br />
Weltweit sei der Verband in<br />
mehr als 50 Ländern tätig.<br />
www.cvp.de<br />
profil<br />
Wirtschaftskraft 93
Wir mögen unsere Mieter<br />
Arlinger investiert mit<br />
langfristiger Perspektive in die Zukunft<br />
Es ist ein Stück Genossenschafts-<br />
Tradition, dass bei Arlinger nicht<br />
die Gewinnmaximierung im Vordergrund<br />
steht. Davon profitieren<br />
die rund 7.000 Menschen, die in<br />
Arlinger-Wohnungen und -Häusern<br />
leben. Arlinger investiert<br />
maximal in Wohnwert, architektonische<br />
Qualität und Service.<br />
Die Baugenossenschaft Arlinger<br />
ist das mit über 3.200 Wohnungen<br />
größte Wohnungsunternehmen in<br />
der Region und hat überdies die<br />
längste Tradition.<br />
Im Zuge der Gartenstadt-Bewegung<br />
Anfang des letzten Jahrhunderts<br />
entstand zunächst der heutige<br />
Stadtteil Arlinger.<br />
Die Baugenossenschaft hat sich<br />
seither zu einem modernen Unternehmen<br />
mit hohen Ansprüchen an<br />
Architektur, Servicequalität und<br />
soziale Verantwortung entwickelt.<br />
Gutes Gebäude-Design gehört bei<br />
Arlinger zum Selbstverständnis.<br />
Schon die ersten Häuser zeigen<br />
einen eigenen Stil, der bis heute<br />
zu gefallen weiß. Erst recht die<br />
aktuellen Projekte. Sie sind geprägt<br />
von hohem architektonischen Anspruch.<br />
Arlinger nimmt seine städtebauliche<br />
Verantwortung ausgesprochen<br />
ernst.<br />
Auch die ökologische Komponente<br />
des Wohnens spielt bei Arlinger<br />
eine beträchtliche Rolle.<br />
Photovoltaik, Geothermie, Pelletheizungen<br />
– in sämtlichen Neubauprojekten<br />
sowie mittlerweile in<br />
zahlreichen Bestandsgebäuden findet<br />
sich ein weit überdurchschnittlicher<br />
Anteil an Nutzung regenerativer<br />
Energieträger.<br />
Arlinger investiert mit langfristiger<br />
Perspektive in die Zukunft.<br />
Baugenossenschaft Arlinger eG<br />
Hohlohstraße 6<br />
D-75179 Pforzheim<br />
Tel. +49 7231 9462-0<br />
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porträt<br />
1 2<br />
3 4 5<br />
1.) eigentumswohnungen mit Service-angebot und in bester Wohnlage: „august-Kayser ServiceWohnen“ in der Südstadt.<br />
2.) architektonisches Top-Niveau über dem Nagoldtal: Mehrfamilienhaus an der Friedenstraße.<br />
3.) Der architektonische anspruch von arlinger endet nicht beim Praktischen, Zweckmäßigen.<br />
Neue ästhetische ansätze bekommen raum. Wie hier in der Genossenschaftsstraße.<br />
4.) Traditionell schön: ein typisches arlinger-Haus mit viel Charme und Geschichte.<br />
5.) Komfortable aufzüge: investitionen, die weit in die Zukunft reichen. Ästhetisch und funktional.<br />
94
Willkommen beim Technologieführer.<br />
Als Unternehmen der HOMAG Group, dem weltweit führenden Hersteller von Maschinen,<br />
Systemen und Anlagen für die Holzbearbeitung, setzen wir Maßstäbe rund um den Globus.<br />
Unsere Mitarbeiter bewegen einiges – kreativ, begeistert, zielsicher. Wir vertrauen auf sie,<br />
denn ihre Ideen und Impulse bringen uns kontinuierlich weiter.<br />
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Ein Unternehmen der HOMAG Group
Stadt Pforzheim<br />
Liebt das Gestalten in Handarbeit<br />
Die Gravuren von Eugen Ruhl gehen als Gastgeschenke<br />
der Bundesregierung um die ganze Welt<br />
Foto links: Uli Deck, Foto rechts: Franziska Kraufmann<br />
96
Mit 80 Jahren noch immer<br />
eine ruhige Hand<br />
Ob auf Münzen oder Schmuckstücken –<br />
der Pforzheimer Graveurmeister Ruhl<br />
besticht durch feine Linien.<br />
Er kann sogar Merkels Unterschrift.<br />
Von Sabine Landau<br />
Gute Augen und eine ruhige Hand<br />
braucht Graveurmeister Eugen Ruhl<br />
aus Pforzheim für seine filigranen<br />
Kunstwerke. Über beides verfügt er<br />
noch, was in Anbetracht seines hohen<br />
Alters von 80 Jahren keine Selbstverständlichkeit<br />
ist. Und er gehört<br />
zu den Meistern seines Fachs. Allein<br />
im vergangenen Jahr gestaltete er<br />
zwei Gedenkmünzen: das Zwei-Euro-<br />
Stück mit dem Kloster Maulbronn<br />
und die Georg-Büchner-Gedenkmünze.<br />
Hin und wieder arbeitet er auch für<br />
prominente Kunden wie Prinz Albert<br />
von Monaco oder den thailändischen<br />
König. Aber inzwischen spürt<br />
er auch die Vergänglichkeit. „Sollte<br />
ich anfangen zu zittern, dann höre<br />
ich auf“, sagt er entschlossen.<br />
Angetan hat es ihm vor allem die<br />
Münzprägung. Über einen glücklichen<br />
Zufall ist er in jener Künstlerkartei<br />
gelandet, auf die das Bundesfinanzministerium<br />
zurückgreift,<br />
wenn wieder einmal die Kreation<br />
einer Gedenkmünze ansteht. Den<br />
Grundstein legte er 1988, als er sich<br />
an der Gestaltung der Zehn-Mark-<br />
Sammlermünze für den Unternehmer<br />
Carl Zeiss beteiligte und auf<br />
Anhieb den vierten Platz belegte.<br />
Zwei Jahre später gewann er den<br />
Wettbewerb mit seiner Version von<br />
„Kaiser Friedrich I. Barbarossa“.<br />
Ruhl, der mit der linken und rechten<br />
Hand gleich gut schreiben kann, arbeitet<br />
mit Modellier-Eisen, Rasierpinsel<br />
und einem Tiefenmessgerät.<br />
Letzteres hat er selbst geschmiedet,<br />
gefeilt und abgeschmirgelt. Für<br />
einen Prägeentwurf graviert er mit<br />
Hilfe dieser Werkzeuge seine Ideen<br />
höchstens 0,7 Millimeter tief in<br />
eine 20 Millimeter dicke Gipsplatte,<br />
von der er später einen Abguss anfertigt.<br />
In der Branche hat er einen guten<br />
Ruf. „Zwei solche Erfolge im<br />
80. Lebensjahr, das ist doch toll“,<br />
sagt etwa Wolfgang Erzinger, Chefredakteur<br />
des Deutschen Münzen<br />
Magazins. Seine Leser haben Ruhls<br />
Barbarossa-Münze im Jahr 1990<br />
zur „schönsten Münze der Bundesrepublik<br />
Deutschland“ gewählt.<br />
Das steht auch in dem Album,<br />
einem Buch mit moosgrünem Einband,<br />
in dem Ruhl Zeitungsartikel,<br />
Fotos und Briefe aufbewahrt. Dass<br />
er einmal der Bundeskanzlerin die<br />
Hand schütteln würde, hätte der<br />
gebürtige Enzberger als zehnjähriger<br />
Junge wohl nicht gedacht. Sein<br />
Hang zum Künstlerischen bildete<br />
sich allerdings bereits in jungen<br />
Jahren heraus: In der Schule hatte<br />
er fast immer beste Noten im<br />
Zeichnen.<br />
Heute, 70 Jahre später, hängen in<br />
seinem Wohnzimmer Ölbilder an<br />
den Wänden, die er selbst gemalt<br />
hat. Außerdem entwirft er Spieluhren,<br />
Singvogeldosen und Sonnenuhren,<br />
die er mit hauchfeinen<br />
Ornamenten verziert. Seiner Frau<br />
hat er ein kunstvolles Fabergé-Ei<br />
kreiert. Für die Pforzheimer Faschingsgesellschaft<br />
gestaltet er<br />
jedes Jahr den Orden. Alles von<br />
Hand. „Mittlerweile wird ja auch<br />
viel mit Lasertechnik gearbeitet,<br />
aber an eine Handgravur kommt<br />
das nicht heran“, sagt er und fügt<br />
hinzu: „Linien, die mit einem Laser<br />
graviert werden, glänzen nicht, sie<br />
sind einfach tot.“<br />
Eugen Ruhl setzt auf alte Techniken,<br />
Gewissenhaftigkeit und<br />
Ge nauigkeit. Vielleicht sind seine<br />
Werke deshalb so gefragt. Der<br />
ehemalige Bundeskanzler Helmut<br />
Schmidt besitzt eine Tabakdose,<br />
die der Pforzheimer Graveurmeister<br />
mit einem Jagdmotiv verschönert<br />
hat. Und wenn Angela Merkel auf<br />
Reisen geht, dann hat sie Gastgeschenke<br />
im Gepäck, auf die Ruhl<br />
neben dem Bundesadler auch ihre<br />
Unterschrift graviert hat.<br />
Menschen der region<br />
Wirtschaftskraft 97
C.HAFNER<br />
Edelmetall · Technologie<br />
C.HAFNER ist ein Traditionsunternehmen,<br />
welches seit über 160 Jahren in der nunmehr<br />
fünften Generation familiengeführt wird<br />
Zum Kundenkreis der Fa. C.HAFNER<br />
gehören führende Schmuck- und<br />
Uhrenhersteller aus Industrie und<br />
Handwerk, renommierte Unternehmen<br />
zur Herstellung von Luxusgütern<br />
und dekorativen Produkten,<br />
namhafte Produzenten von Industrieprodukten<br />
auf Edelmetallbasis,<br />
sowie Dentallabore und zahnärztliche<br />
Praxis-Labore.<br />
Das C.HAFNER Edelmetall-Management<br />
umfasst sämtliche Produkte<br />
und Leistungen rund ums Edelmetall.<br />
Dazu gehören die Bereitstellung<br />
von Edelmetallen und die<br />
Herstellung von verschiedensten<br />
Edelmetallprodukten in unter-<br />
schiedlichen Verfahrenstechniken<br />
entsprechend den kundenspezifischen<br />
Anforderungen. Des Weiteren<br />
Frau Birgitta K. Hafner und<br />
Herr Dr. Philipp Reisert –<br />
Geschäftsführende Gesellschafter<br />
der C.HAFNER GmbH + Co. KG<br />
gehören hochwertige galvanische<br />
Veredelungen, die Analyse von<br />
Edelmetallen sowie ökonomisch<br />
und ökologisch effizientes Recycling<br />
zum Produktions- und<br />
Leistungsspektrum.<br />
Im März <strong>2013</strong> erhielt C.HAFNER<br />
den LBMA Good Delivery Status<br />
als international zertifizierter Aufarbeiter<br />
und Hersteller von Goldbarren<br />
und wurde in die LBMA<br />
Good Delivery Liste für Gold aufgenommen.<br />
C.HAFNER gehört zu den führenden<br />
europäischen Anbietern von<br />
Produkten und Dienstleistungen<br />
im Bereich der Edelmetall-Technologie.<br />
C.HAFNER GmbH + Co. KG<br />
Gold- und Silberscheideanstalt<br />
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D-75173 Pforzheim<br />
Tel. +49 7231 920-0<br />
Fax +49 7231 920-207<br />
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porträt<br />
98
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Innovation ist bei Riexinger<br />
mehr als nur eine Erfindung<br />
Kernkompetenz des Traditionsunternehmens aus<br />
Bad Liebenzell: Engineering und Herstellung von<br />
Maschinen und Anlagen für die Kunststoffindustrie<br />
Was ist Innovation? „Es ist die<br />
Durchsetzung einer technischen<br />
oder organisatorischen Neuerung“,<br />
sagt Markus Theobald. Mit einer<br />
Erfindung alleine sei es längst<br />
nicht getan. „Letztlich ist eine Innovation<br />
erst durch die Umsetzung<br />
in marktfähige Produkte gegeben“,<br />
erklärt der Geschäftsführer der<br />
Eugen Riexinger GmbH & Co. KG<br />
(Bad Liebenzell). In diesem Sinne<br />
sieht er sein Unternehmen optimal<br />
aufgestellt.<br />
Die Firma Eugen Riexinger ist<br />
ein weltweit operierendes Traditionsunternehmen<br />
mit 38 Beschäftigten,<br />
gegründet 1954 von Eugen<br />
Riexinger in Bad Wildbad im Nordschwarzwald.<br />
Mitte 2006 hat der<br />
Techniker und Betriebswirt Theobald<br />
100 Prozent der Anteile erworben.<br />
Elf Mitarbeiter waren<br />
damals im Betrieb. Theobald optimierte<br />
die Geschäftsstrategie, der<br />
Umsatz stieg um mehr als das Doppelte,<br />
die Mitarbeiterzahl wuchs.<br />
Der expansionsbedingte Umzug<br />
nach Bad Liebenzell erfolgte 2012.<br />
Die Riexinger-Kernkompetenz liegt<br />
im Engineering und der Herstellung<br />
von Maschinen und Anlagen<br />
sowie Werkzeugen zum Bearbeiten,<br />
vor allem zum Schweißen von<br />
Kunststoffen und damit verbundenen<br />
Sonderanwendungen. Kundenschwerpunkt:<br />
die Kunststoff<br />
be- und verarbeitende Industrie.<br />
Theobald: „In diesem Segment haben<br />
wir eine hohe Kompetenz aufgebaut.“<br />
Er weist auf die Bedeutung<br />
des Wachstumsmarkts Kunststoffanwendungen<br />
hin, insbesondere in<br />
den Bereichen Automotive, Medizin,<br />
Biotechnologie. „Der Umweltschutz<br />
hat bereits eine zentrale<br />
Rolle. Er wird weiter an Bedeutung<br />
gewinnen, wobei Kunststoffe und<br />
deren Be- und Verarbeitung ein<br />
führendes Thema sein werden“,<br />
so der Geschäftsführer. Für diese<br />
Anwendungen würden individuell<br />
zugeschnittene, moderne, leistungsfähige<br />
und energieeffiziente<br />
Maschinen mit neuester Technologie<br />
benötigt. Diese in Verbindung<br />
mit optimierten Lösungen anzubieten,<br />
das sei Riexingers ideale<br />
Verbindung „zu einer echten<br />
Innovation“.<br />
Eugen Riexinger GmbH & Co. KG<br />
Egartenring 2<br />
D-75378 Bad Liebenzell<br />
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porträt<br />
Wirtschaftskraft 101
Landkreis Freudenstadt<br />
Musikalische Höhepunkte<br />
Den Schwarzwald mit Musik zu erfüllen und an schönen und ungewöhnlichen<br />
Orten erlebbar zu machen ist erklärtes Ziel des Schwarzwald Musikfestivals<br />
Fotos: Schwarzwald Musikfestival<br />
102
Schwarzwald Musikfestival<br />
Berühmte Bauwerke wie die Alpirsbacher<br />
Klosterkirche gehören ebenso wie futuristische<br />
Werkshallen oder romantische Orte in freier<br />
Natur zu den „Konzertsälen“<br />
VON Sarah Loré<br />
Hätten Sie gedacht, dass Werkbänke<br />
und Hightech-Anlagen in<br />
Schwarzwälder Tüftelfirmen zur<br />
Kulisse für neues Musikerleben<br />
werden können? Das Schwarzwald<br />
Musikfestival sucht seit seiner<br />
Gründung im Jahr 1998 an ungewöhnlichen<br />
Plätzen Menschen, die<br />
Musik mögen. Zur Konzertbühne<br />
sind so in sechzehn Festivaljahren<br />
unter anderem futuristisch anmutende<br />
Werkshallen, moderne Schalterhallen,<br />
Art Deco-Salons, Trinkhallen<br />
sowie urige Schwarzwälder<br />
Bauernhöfe oder romantische Burg -<br />
ruinen geworden.<br />
Inzwischen hat sich das Schwarzwald<br />
Musikfestival bereits an 53<br />
Spielorten im Schwarzwald präsentiert.<br />
Die Festival-Region reicht<br />
heute von Ettlingen bis nach St.<br />
Blasien, von Freiburg und Badenweiler<br />
bis Rottweil. Auf der historisch<br />
gewachsenen Festival-Landkarte<br />
stehen auch Städte wie<br />
Pforzheim, Altensteig, Schömberg<br />
und Calw sowie Bad Wildbad. Im<br />
Nordschwarzwald liegt dabei der<br />
Schwerpunkt auf den Gebieten<br />
der Festival-GmbH-Gesellschafter<br />
Landkreise Calw, Freudenstadt und<br />
Rottweil.<br />
„Klassik – Jazz – Weltmusik“ sind<br />
dabei die musikalischen Schwerpunkte<br />
der hochkarätigen Konzerte.<br />
Seit seiner Gründung steht<br />
die jeweilige Festivalsaison bis auf<br />
wenige Ausnahmen unter einem<br />
spezifischen Motto. In den letzten<br />
Jahren wurde dabei vor allem der<br />
Bezug zum Schwarzwald und zur<br />
Festivalregion hervorgehoben sowie<br />
bedeutende Komponisten und<br />
Musiker-Persönlichkeiten des 20.<br />
Jahrhunderts verstärkt in den Mittelpunkt<br />
gerückt.<br />
Moderne und zeitgenössische<br />
Komponisten dienen nicht nur als<br />
„Mottogeber“. Das Festival gibt regelmäßig<br />
Kompositionen in Auf -<br />
trag und zählt zu seinen „composer<br />
in residence“ den aus Dornstetten<br />
stammenden Wolfram Graf<br />
(2000, 2010), Laurence Traiger<br />
(2006, 2007) sowie Enjott Schneider<br />
(2012). Letzterer hat mit der<br />
„Schwarzwald-Saga“ der Festivalregion<br />
zu Ehren eine Symphonie<br />
gewidmet, in der er Kindheitserlebnisse<br />
und -eindrücke des Schwarzwalds<br />
und seiner Sagengestalten<br />
einfließen lässt.<br />
Zu den Highlights der Festivalgeschichte<br />
gehören gewiss die<br />
Auftritte international bekannter<br />
Ensembles und Künstler wie Peter<br />
Sadlo, Giora Feidman, dem Jacques<br />
Loussier Trio, German Brass, Dieter<br />
Ilg, die Klazz Brothers oder auch<br />
Andreas Vollenweider und Quadro<br />
Nuevo. Kammermusik mit dem<br />
Henschel-, Mandelring-, Schuppanzigh-<br />
oder Vogler-Quartett beeindruckte<br />
ebenso wie Konzerte mit<br />
David Orlowsky oder dem Freudenstädter<br />
Bariton Detlef Roth.<br />
Das Schwarzwald Musikfestival hat<br />
es sich zur Aufgabe gemacht, die<br />
umfassende und qualitativ hochwertige<br />
Orchester-Landschaft Baden-Württembergs<br />
zu fördern und<br />
arbeitet mit den regionalen Orchestern<br />
zusammen. So haben sich seit<br />
der Gründung des Festivals wertvolle<br />
Kooperationen und Auftritte<br />
Bild oben: Eröffnungskonzert Stadtkirche Freudenstadt 2012<br />
Bild linke Seite: Eine Bereicherung für das Schwarzwald Musikfestival bildet<br />
die Kooperation mit dem ARD Musikpreisträger-Festival.<br />
Zu sehen: Das Novus String Quartet und die Sopranistin Sumi Hwang.<br />
Kultur<br />
Wirtschaftskraft 103
Landkreis Freudenstadt<br />
49,3 %<br />
beträgt die Exportquote<br />
von 72 Betrieben des<br />
verarbeitenden Gewerbes<br />
im Kreis Freudenstadt.<br />
mit Klangkörpern wie der Philharmonie<br />
Baden-Baden, dem Stuttgarter<br />
Kammerorchester sowie mit<br />
dem Südwestdeutschen Kammerorchester<br />
Pforzheim ergeben.<br />
Getragen wird das anspruchsvolle<br />
Programm von zahlreichen Unterstützern<br />
aus dem Bereich der<br />
Politik, Kultur und Wirtschaft.<br />
Schon heute haben viele Unternehmen<br />
aus der Region die Vorteile<br />
einer Sponsoringpartnerschaft mit<br />
dem Festival erkannt, werden doch<br />
unternehmerische Ziele wie die<br />
Wahrnehmung gesellschaftlicher<br />
Verantwortung, die Bereicherung<br />
der kulturellen Vielfalt der Region<br />
Schwarzwald oder auch das Profitieren<br />
vom positiven Image einer<br />
starken Marke auf dem Kultursektor<br />
erreicht. Ihren Gästen und Kunden<br />
können sie zudem emotionale und<br />
inspirierende Erlebnisse schenken<br />
und die Konzerte für Networking in<br />
exklusivem Rahmen nutzen.<br />
Festivalintendant Mark Mast zum<br />
Festival:<br />
„Ich freue mich darüber, dass in,<br />
mit und für unsere Heimat, dem<br />
Schwarzwald, ein Festival entstanden<br />
ist, auf das wir alle stolz sein<br />
können. Das Schwarzwald Musikfestival<br />
bietet den Menschen, die<br />
hier leben und arbeiten den Mehrwert<br />
für ihren Alltag ebenso, wie es<br />
für Gäste aus nah und fern einen<br />
weiteren attraktiven Grund bietet,<br />
diese einmalige Landschaft zu besuchen<br />
und dabei ihr, ihren Menschen<br />
und nicht zuletzt sich selbst zu begegnen.<br />
So denkt das Schwarzwald<br />
Musikfestival seit Jahren über die<br />
engen Grenzen des konventionellen<br />
Kulturbetriebs hinweg getreu dem<br />
Motto, höchste Qualität bei maximaler<br />
Nähe zwischen Künstler und<br />
Publikum zu schaffen.“<br />
Weitere Informationen und Karten<br />
unter www.schwarzwaldmusikfestival.de<br />
oder im Festivalbüro<br />
unter der Telefonnummer<br />
07441 / 864 716.<br />
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Di., Mi. und Fr. 10.00 – 16.00 Uhr<br />
Do. 10.00 – 18.00 Uhr<br />
E-Mail abo@stadt-pforzheim.de<br />
www.theater-pforzheim.de<br />
104
Innovative Messekonzepte<br />
transportieren Ideen<br />
aus der Kreativwirtschaft<br />
in die Märkte<br />
Karlsruher Messe- und Kongressgesellschaft<br />
setzt auf Innovationsimpulse aus der Kreativbranche<br />
porträt<br />
Die Messe Karlsruhe kann im<br />
zehnten Jahr ihres Bestehens auf<br />
ein höchst vielfältiges und erfolgreiches<br />
Messeportfolio zurückblicken.<br />
Mit innovativen Veranstaltungskonzepten<br />
vernetzt die<br />
Karlsruher Messe- und Kongressgesellschaft<br />
(KMK) Forschung,<br />
Wissenschaft und Kreativwirtschaft<br />
mit den Key-Playern am Markt.<br />
Auf Messen und Kongressen der<br />
KMK werden mit zukunftsweisenden<br />
Themen nachhaltige Impulse<br />
an die Wirtschaft weitergegeben.<br />
Ein Beispiel hierfür ist das<br />
Anfang Oktober stattfindende, internationale<br />
3D-Festival BEYOND,<br />
das sich mit der Nutzung von<br />
3D-Technologien auseinandersetzt.<br />
Die Stadt Karlsruhe ist mit dem<br />
Zentrum für Kunst und Medien |<br />
ZKM und der Hochschule für Gestaltung<br />
| HfG Gastgeber der Veranstaltung.<br />
Die KMK zeichnet sich für<br />
die Technologieausstellung 3D-<br />
EXPO verantwortlich.<br />
Aufgrund der über die filmische<br />
Nutzung weit hinausreichenden<br />
Anwendungsmöglichkeiten der 3D-<br />
Technologien werden in Karlsruhe<br />
klare Impulse aus Kreativwirtschaft<br />
und Forschung an die Wirtschaft<br />
weitergegeben. Medizinische und<br />
industrielle Anwendungsgebiete<br />
ste hen hier besonders im Fokus.<br />
„Wir glauben, dass durch die<br />
voranschreitende Entwicklung der<br />
Endgeräte hier ein wachstumsträchtiger<br />
Markt entsteht“, so<br />
Messechefin Britta Wirtz.<br />
Karlsruhe ist für die Kultur- und<br />
Kreativwirtschaft ein sehr attraktiver<br />
Standort. Hier greifen Infrastruktur,<br />
kulturelle Vielfalt, Gründergeist<br />
und eine hervorragende<br />
Wirtschaftskraft perfekt ineinander.<br />
So hat sich die art KARLS-<br />
RUHE als eine der wichtigsten<br />
deutschen Kunstmessen etabliert.<br />
Nicht nur Sammler und Aussteller,<br />
sondern auch die Kunstkritik<br />
misst der Messe eine sehr hohe und<br />
stetig wachsende Bedeutung bei.<br />
Auch die Besucherzahlen bestätigen<br />
dieses Bild.<br />
Die internationale Messe für Angewandte<br />
Kunst und Design, EUNIQUE,<br />
lockt mit ihren internationalen<br />
Ausstellern ebenfalls viele Besucher<br />
nach Karlsruhe. Ein weiteres<br />
Leuchtturmprojekt der KMK aus<br />
dem Bereich der Kreativwirtschaft<br />
ist die Internationale Fachmesse<br />
und Kongress für Lernen mit IT,<br />
LEARNTEC, die mit neuen Technogien<br />
nach umsetzbaren Lösungen<br />
im Bildungssektor sucht. Für das<br />
Messekonzept Games@LEARNTEC<br />
wurde die Messe im vergangenen<br />
Jahr mit dem Preis „Ausgewählte<br />
Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet.<br />
Fotos: art KARLSRUHE/Jürgen Rösner<br />
Das Karlsruher Messegeschäft befindet<br />
sich in einer sehr positiven<br />
Entwicklung. In Karlsruhe verschmelzen<br />
alte und neue Formen<br />
der Ideenfindung und Produktion zu<br />
größeren Ideen und zu innovativen<br />
Lösungen. Die Symbiose aus Wissenschaftsstandort<br />
und Karlsruhe<br />
als einem Ort, an dem sich ein international<br />
renommiertes Kreativ-<br />
Cluster etablieren konnte, ist ideal<br />
für einen Austausch kreativer und<br />
innovativer Ideen. Es ist insbesondere<br />
der Mittelstand, der von diesen<br />
neuen Ideen und Konzepten profitieren<br />
und so neue Wachstumsmärkte<br />
erschließen kann. Der Trans -<br />
fer von Impulsen geschieht über<br />
Vernetzung und Austausch. Die<br />
KMK bietet mit ihren Messen, Kongressen<br />
und Events hierfür vielfältigste<br />
Möglichkeiten und Plattformen.<br />
Durch intensiven Dialog<br />
und innovative Konzepte können<br />
sich hier Ideen verbinden. Innovative<br />
Veranstaltungskonzepte fallen<br />
in Karlsruhe auf fruchtbaren Boden.<br />
www.messe-karlsruhe.de<br />
Die Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH · Festplatz 9 · 76137 Karlsruhe<br />
Tel. +49 721 3720-0 · Fax +49 721 3720-2149 · info@kmkg.de · www.messe-karlsruhe.de<br />
Wirtschaftskraft 105
www.stadtwerke-pforzheim.de<br />
Energieversorger und Dienstleister<br />
für Pforzheim und die Region<br />
Als regionaler Energiedienstleister sorgen die Stadtwerke Pforzheim<br />
(SWP) für eine nachhaltige und effiziente Energieversorgung.<br />
Dabei bieten sie ihren über 80.000 Kunden flexible, maßgeschneiderte<br />
Produkte und Möglichkeiten, einen aktiven Beitrag zum<br />
Klimaschutz zu leisten.<br />
Der Slogan „Weil wir hier leben“ ist den SWP dabei Antrieb und<br />
Versprechen an die Kunden zugleich.<br />
Denn die SWP sind ein vitaler Teil des wirtschaftlichen, kulturellen<br />
und sozialen Lebensraumes in Pforzheim und der Region. Als zukunfts-<br />
und dienstleistungsorientiertes Energieunternehmen stellen<br />
sie die ökologische und verantwortungsbewusste Versorgung<br />
ihrer Kunden zu fairen Preisen sicher.<br />
Die SWP investieren kontinuierlich in Sicherheit, Kraftwerke, Leitungsnetze<br />
und Instandhaltungsmaßnahmen. Und diese Investitionen<br />
zahlen sich aus: Waren Kunden im Bundesdurchschnitt 14,63<br />
Minuten im Jahr ohne Strom, so lag der Wert in Pforzheim nur<br />
bei 6,7 Minuten. Ein Spitzenwert auch im europäischen Vergleich.<br />
Energie sinnvoll zu nutzen – diesem ökologischen und ökonomischen<br />
Prinzip folgt die Energieversorgung der Stadtwerke Pforzheim<br />
schon seit Jahren. Ein Musterbeispiel ist das Heizkraftwerk<br />
Pforzheim. Hier wird Strom und Fernwärme gleichzeitig in Ressourcen<br />
schonender Methode erzeugt. Dies ist ein wichtiger Baustein<br />
für den Klimaschutz vor Ort.<br />
Stadtwerke Pforzheim - Weil wir hier leben.<br />
106
Industrie- und<br />
Gewerbepark Turmfeld<br />
Altensteig-Egenhausen<br />
porträt<br />
Zentraler Standort bietet attraktive Gewerbeflächen<br />
Der „Industrie- und Gewerbepark<br />
Turmfeld Altensteig-Egenhausen“<br />
ist ein Zweckverband der Stadt<br />
Altensteig und der Gemeinde Egenhausen.<br />
Der zentrale Standort auf<br />
dem nahezu ebenen Plateau südlich<br />
der Schul- und Kulturstadt Altensteig<br />
und nördlich der Gemeinde<br />
Egenhausen bietet optimale Verbindungen<br />
in alle Richtungen.<br />
Die innere Erschließung des Gewerbegebiets<br />
ist sehr großzügig<br />
gestaltet. Sie befinden sich in unmittelbarer<br />
Nähe zu dem gesamten<br />
Gewerbe- und Industriegebiet „Turmfeld“<br />
mit dem Großbetrieb Boysen-<br />
Abgaskomponenten als Automobilzulieferer<br />
und Stahlbau-Bühler.<br />
Daneben sind größere Speditionen,<br />
Betriebe des produzierenden Gewerbes,<br />
Schlossereien, mechanische<br />
Werkstätten, Bauunternehmen, Flaschnereien,<br />
Schreinereien und weitere<br />
Handwerksbetriebe in mittelbarer<br />
Nachbarschaft vorhanden mit insgesamt<br />
rund 600 Beschäftigten.<br />
Schul- und Kulturstadt Altensteig<br />
Altensteig mit seinen rund 11.000<br />
Einwohnern ist eine moderne Kleinstadt<br />
und ein dynamisches Unterzentrum<br />
mit einer gesunden Mischung<br />
aus Handel, Handwerk,<br />
Dienstleistung und Industrie. Alle<br />
weiterführenden Schulen sind vorhanden.<br />
Altensteig gilt als die<br />
Kulturstadt im Oberen Nagoldtal<br />
– bekannt vor allem durch die<br />
außergewöhnliche Lage der historischen<br />
Altstadt mit dem vollständig<br />
erhaltenen mittelalterlichen<br />
Schloss. Musik- und Jugendkunstschule,<br />
ein vielfältiges Vereinsleben,<br />
Hallenbäder und ein beheiztes<br />
Freibad, verschiedene Konzertreihen,<br />
ein Open-Air-Kino vor eindrucksvoller<br />
Kulisse oder ein liebevoll<br />
eingerichtetes Museum im<br />
alten Schloss, zahlreiche Outdoor-<br />
Aktivitäten wie Wandern, Radfahren<br />
oder Minigolf stehen für ein<br />
reichhaltiges Freizeitangebot.<br />
Naturnahe Gemeinde Egenhausen<br />
Die landschaftlich schön gelegene<br />
Gemeinde Egenhausen ist mit ihrer<br />
gut ausgebildeten Infrastruktur und<br />
der Nähe zu Altensteig als Wohngemeinde<br />
vor allem für junge Familien<br />
attraktiv. Das einzigartige Naturschutzgebiet<br />
„Egenhäuser Kapf“<br />
ist ein beliebtes Ausflugsziel.<br />
Lage/Anbindung:<br />
Stadt Altensteig, Landkreis Calw<br />
Optimale Verbindung durch die<br />
Ortsentlastungsstraße an die B 28<br />
in Richtung Nagold (15 km) und<br />
Freudenstadt (25 km) mit weiterer<br />
Anbindung an die Hauptachsen<br />
A 8 und A 81. Nächster Autobahnanschluss<br />
(A 81) in ca. 25 km. Zum<br />
Flughafen Stuttgart ca. 60 km.<br />
Gebietsgröße:<br />
Ca. 108.000 m² Nettofläche, ca.<br />
50.000 m² sofort bebaubar, variable<br />
Zuschnitte ab 1.200 m² möglich.<br />
Planungsrechtliche Situation:<br />
Industrie- und Gewerbegebiet<br />
nach BauNVO<br />
GEe/GIe: TH=9m, FH=11,50m<br />
GIe: TH=11,50m, FH=14m<br />
GIe: TH=17m, FH=20 m<br />
abweichende Bauweise, DN 0-20°<br />
Verfügbarkeit:<br />
Teilflächen mit insgesamt ca.<br />
50.000 m² sofort bebaubar entlang<br />
der bestehenden Turmfeld- und<br />
Maybachstraße. Erschließung des<br />
inneren Bereichs ab 2014 geplant.<br />
Ansprechpartner:<br />
Verbandsvorsitzender<br />
Bürgermeister Gerhard Feeß<br />
Rathausplatz 1, 72213 Altensteig<br />
Telefon: 07453/9461-118<br />
gerhard.feess@altensteig.de<br />
Wirtschaftskraft 107
Zum guten Erscheinungsbild<br />
gehört auch das Firmen-<br />
Logo auf der Bluse<br />
Logo Dieter aus Neuenbürg bringt mit modernen<br />
Computersystemen und digitaler Technik den<br />
Firmenschriftzug auf repräsentative Werbeträger<br />
Das repräsentative Logo des Betriebs<br />
auf der Arbeitshose, der<br />
Name des Unternehmens auf Blusen-<br />
und Hemdenkragen, das Emblem<br />
des Gasthauses auf der Kochjacke<br />
und das Logo des Restaurants<br />
auf der Schürze des Servicepersonals.<br />
Ob auf Fahnen, Schmutzfangmatten<br />
oder Textilien – Corporate<br />
Identitiy, also das unternehmerische<br />
Erscheinungsbild, wird unverzichtbar.<br />
„Immer mehr Firmen<br />
und Einrichtungen setzten auf Corporate-Fashion.<br />
Ein gemeinsames<br />
Erscheinungsbild stärkt den Grup-<br />
penzusammenhalt und für den<br />
Kunden ist leicht zu erkennen, wer<br />
ein Ansprechpartner der Firma ist“,<br />
erklärt Philipp Dieter. Er ist Chef<br />
von Logo Dieter in Neuenbürg. Das<br />
nordschwarzwälder Unternehmen<br />
aus dem Enzkreis wurde 1987 von<br />
Werner Dieter gegründet.<br />
Mitte 2012 hat der Firmengründer<br />
die Führung an seinen Sohn Philipp<br />
übergeben. Der gelernte Mediengestalter<br />
und Medienberater führt die<br />
bewährte Firmenphilosophie weiter:<br />
„Kompetente Beratung, guter Service<br />
und ein breites Produktangebot.“<br />
Die Stick- und Druckarbeiten von<br />
Logo Dieter reichen von Firmenschriftzügen<br />
und Markenzeichen bis<br />
hin zu Vereins- und Produktlogos.<br />
„Sie werden von modernen Computersystemen<br />
in digitaler Technik<br />
präzise, effektiv und flexibel produziert“,<br />
sagt Dieter. Als besonders<br />
edel bezeichnet er die kundenspezifischen<br />
Kollektionen, durchgestylte<br />
Kleidung mit hochwertig gestaltetem<br />
Firmenlogo.<br />
Mitte des Jahres hat das Unternehmen<br />
einen 200 Quadratmeter<br />
großen Showroom eröffnet, in dem<br />
zahlreiche Kollektionen angesehen<br />
sowie in der entsprechenden Größe<br />
anprobiert werden können. Für<br />
Unternehmen steht zusätzlich noch<br />
ein Anprobe-Mobil zur Verfügung.<br />
Philipp Dieter<br />
ilgenstraße 3-5<br />
D-75305 Neuenbürg<br />
Tel. +49 7082 6648<br />
Fax +49 7082 20293<br />
info@dieter.de<br />
www.dieter.de<br />
porträt<br />
108
stiegele büro + objekt hat sich auf die Realisierung ganzheitlicher,<br />
zeitgemäßer Bürokonzepte für Unternehmen spezialisiert. Dabei<br />
setzt das in Pforzheim ansässige, 1949 gegründete Familienunternehmen<br />
auf kompetente Beratung, Produkte namhafter Markenhersteller<br />
und einen umfassenden Service.<br />
Wir schaffen Raum für Erfolg<br />
Die Schnittmenge von Architektur, Technologie, Unternehmensphilosophie und<br />
Mensch findet sich in unserer Planung und Beratung wieder. Ob Einzelarbeitsplatz<br />
oder Großprojekt, wir planen unter Berücksichtigung aktueller Normen<br />
und Richt linien. Im Ergebnis entstehen so Ein richtungskonzepte, die Ergonomie,<br />
Design und Budget vereinen.<br />
Moderne Bürokonzepte erleben<br />
Im modernen, lichten Ambiente unserer 450 m² großen Ausstellung können sich<br />
Besucher nicht nur einen umfassenden Überblick über innovative Einrichtungsbeispiele,<br />
intelligente Arbeitsplatzlösungen und zukunftsweisende Büromöbelprogramme<br />
verschaffen, sondern moderne Bürokonzepte hautnah erleben.<br />
Service macht den Unterschied<br />
Als Partner für den Komplettausbau erledigt unser geschultes Team die Mon -<br />
tage pünktlich und professionell. Und auch bei Ihrem Büroumzug und der Verwertung<br />
von Altmobiliar sind wir gerne für Sie da.<br />
stiegele büro + objekt<br />
Kirchenstraße 60<br />
75172 Pforzheim<br />
Telefon 07231 4907-0<br />
www.stiegele-bo.de
egion Nordschwarzwald<br />
Tourismus<br />
Die Ferienregion Schwarzwald punktet mit Qualität. Sie steht nicht<br />
für „All inclusive“ oder „Schnäppchen“, sondern für Wertigkeit.<br />
Foto: reinhard eisele, ProjectPhotos<br />
110
Tourismus<br />
im Nordschwarzwald<br />
Innovationen und Investitionen<br />
VON Elke Schönborn<br />
Der Tourismus ist weltweit nach<br />
wie vor eine Wachstumsbranche. Er<br />
prägt die Landschaft und die Region<br />
des Nordschwarzwalds. Eine intakte<br />
Natur- und Kulturlandschaft<br />
ist für den Tourismus im Ländlichen<br />
Raum eine wichtige Ressource.<br />
Tourismus als Standortfaktor<br />
Die Gäste aus dem In- und Ausland<br />
kommen gerne in den Schwarzwald.<br />
Im Jahr 2012 konnte die<br />
Ferienregion mit Rekordzahlen<br />
aufwarten: 7,4 Millionen Ankünfte,<br />
20,5 Millionen Übernachtungen,<br />
186,5 Millionen Tagesgäste und<br />
damit ein Umsatz von rund 8,6<br />
Milliarden – das sind beeindruckende<br />
Zahlen. Diese Effekte kommen<br />
auch vor Ort in den Tourismusgemeinden<br />
an: Tourismus ist<br />
Wirtschafts- und Standortfaktor.<br />
Freizeitwert und Lebensqualität<br />
werden zunehmend Argumente im<br />
Wettbewerb um Einwohner, Mitarbeiter<br />
und Unternehmen. Tourismus<br />
sichert also nicht nur<br />
Arbeitsplätze, sondern trägt in<br />
hohem Maße zur Standortqualität<br />
der Regionen und Kommunen<br />
bei. Tourismus stabilisiert<br />
den Ländlichen Raum und schafft<br />
Zukunftsperspektiven – auch vor<br />
dem Hintergrund des demografischen<br />
Wandels. Schaut man in<br />
die Statistiken, so hat in den vergangenen<br />
Jahren vor allem der<br />
Städtetourismus von den Nachfragezuwächsen<br />
im Deutschlandtourismus<br />
profitiert. Eine klassische<br />
Feriendestination wie den Landkreis<br />
Freudenstadt einmal ausgenommen,<br />
trifft dies auch auf die<br />
Tourismuswirtschaft in der Region<br />
Nordschwarzwald zu. Gerade in<br />
den großen und kleineren Städten<br />
ist ein großer Teil der Übernachtungen<br />
durch Geschäftskunden,<br />
Tagungen und Messen induziert.<br />
Viele Tagungs- und Seminarhotels<br />
bieten hervorragende Bedingungen<br />
für kreative Meetings. Der Tourismus<br />
ist somit eng mit der Innovationskraft<br />
aller Unternehmen aller<br />
Branchen in der Region verknüpft.<br />
Qualitätstourismus statt Schnäppchenjäger<br />
Besonders wichtig sind qualitativ<br />
hochwertige Angebote von Hotels,<br />
Gastronomie und Freizeitwirtschaft.<br />
Denn eines ist sicher: Der Gast erwartet<br />
heutzutage vor allem Qualität.<br />
Damit kann die Ferienregion<br />
Schwarzwald punkten. Sie steht<br />
eben nicht für „All inclusive“ oder<br />
„Schnäppchen“, sondern für Qualitätstourismus.<br />
Viele Tourismusorte,<br />
Freizeitanbieter und Hotels haben<br />
sich in den letzten Jahren „fit“ gemacht<br />
und mächtig investiert, sei es in<br />
Energieeffizienz, Wellness, Zimmerausstattung<br />
oder auch in die Qualifizierung<br />
der Mitarbeiter. Allein<br />
die Hotellerie hat in den letzten<br />
drei Jahren über 40 Millionen Euro<br />
investiert. Besonders der Nordschwarzwald<br />
mit den Landkreisen<br />
Calw, Freudenstadt, dem Enzkreis<br />
und der Goldstadt Pforzheim steht<br />
für Qualitätstourismus. Allen voran<br />
das „Sternedorf“ Baiersbronn mit<br />
insgesamt sieben Michelin-Sternen.<br />
Doch überall in der Region tragen<br />
Landgasthöfe, ausgezeichnete Restaurants<br />
mit regionalen Spezialitäten,<br />
Wellnesshotels sowie Sport-, Kultur-<br />
und Freizeiteinrichtungen zu einer<br />
hervorragenden Infrastruktur bei.<br />
Die klassische Hotellerie verzeichnet<br />
konstante Gästezahlen, allen<br />
voran die Wellnesshotels. Doch<br />
auch Ferienwohnungen und Campingplätze<br />
waren gut gebucht.<br />
Vor allem bei Familien erfährt das<br />
Camping gerade eine Renaissance.<br />
Diese entwickeln sich immer mehr<br />
zu Ferienresorts mit Angeboten<br />
wie Animation und Kinderbetreuung,<br />
Wellness oder auch dem neuen<br />
Trend „Glamping“ (Glamour +<br />
Camping).<br />
Wellness-Angebote finden sich im Nordschwarzwald in vielen charmanten Orten.<br />
Thermalbäder sind Anziehungspunkte für Erholungssuchende.<br />
Foto: Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg<br />
tourismus<br />
Wirtschaftskraft 111
Region Nordschwarzwald<br />
Mir gefällt…<br />
Sehnsucht nach Heimat<br />
„Regionalität“, „Sehnsucht nach<br />
Heimat“, „Geborgenheit“ und „Nähe“<br />
– die Signale des Wertewandels sind<br />
mittlerweile unübersehbar. Zeitgeistaffine<br />
Konzepte sind gefragt -<br />
gerade auch in der Tourismusbranche.<br />
Viele Hotels und Gastgeber<br />
im Schwarzwald setzen genau auf<br />
diese „neuen“ alten Werte. So kann<br />
man in Baiersbronn an der Tourist<br />
Info sein Heimatstück abgeben<br />
oder in Pforzheim kann man sich<br />
bei der Aktion „Heimatliebe“ zu<br />
seiner Stadt bekennen. Das Gastgewerbe<br />
hat in vielen Regionen bereits<br />
die Zeichen der Zeit erkannt –<br />
weil Regionalität gut ankommt und<br />
der Gast wissen möchte, wo sein<br />
Essen her kommt. Regionale Produkte<br />
symbolisieren Nähe, Unmittelbarkeit,<br />
und bedienen damit<br />
Sehnsüchte, die in einem „nicht gerade<br />
durch Heimeligkeit“ geprägten<br />
Alltag untergründig immer stärker<br />
empfunden werden.<br />
Auch die Schwarzwald Tourismus<br />
GmbH (STG) setzt deshalb in Zukunft<br />
stärker auf die Genießer-<br />
Aspekte des Urlaubs in der Region.<br />
Mit seinen Angeboten für Natur-,<br />
Freizeitanbieter und Hotels haben<br />
sich „fit“ gemacht und investiert,<br />
sei es in Energieeffizienz, Wellness,<br />
Zimmer, Ausstattung oder auch in<br />
die Qualifizierung der Mitarbeiter.<br />
Foto: Tourismus Marketing GmbH<br />
Baden-Württemberg<br />
Gesundheits- und Wellness-Urlaub,<br />
für kulinarische Reisen sowie für<br />
Wandertouren und Mountainbiking<br />
genießt der Schwarzwald bereits<br />
jetzt bei den Bundesbürgern höchstes<br />
Ansehen. So werden beim Erfolgsthema<br />
Wandern die „Schwarzwälder<br />
Genießer-Pfade“ besonders<br />
hervorgehoben. Eine neue Broschüre<br />
stellt die aktuell 20 zertifizierten<br />
„Premium-Wege“ vor, die für Wanderer<br />
zusätzliche kulturelle, landschaftliche<br />
oder kulinarische Höhepunkte<br />
bieten. Ein Viertel davon<br />
führt übrigens durch das Gebiet<br />
Baiersbronn und Freudenstadt.<br />
Junge Leute ausbilden und motivieren<br />
Gerade in diesen Dienstleistungsbranchen<br />
steht und fällt die Qualität<br />
mit gut ausgebildeten und<br />
qualifizierten Mitarbeitern, die das<br />
„Gastgeber-Gen“ haben. Die demografische<br />
Entwicklung und die Prognosen<br />
für die kommenden Jahre<br />
stellen ganz besonders die ländlichen<br />
Regionen in diesem Punkt vor<br />
große Herausforderungen. Die Unternehmen,<br />
gerade in der Hotellerie,<br />
müssen sich ganz besonders<br />
anstrengen, um weiterhin für kreative<br />
Köpfe interessant zu sein.<br />
Die Tourismus Akademie Baden-<br />
Württemberg mit Sitz in der IHK-<br />
Geschäftsstelle in Freudenstadt gibt<br />
Impulse für Unternehmer und Touristiker<br />
aus der Branche und ist<br />
seit 15 Jahren die renommierteste<br />
Weiterbildungseinrichtung für den<br />
Tourismus in Baden-Württemberg.<br />
Denn neues Wissen motiviert und<br />
hält fit für die tägliche Arbeit. Doch<br />
auch schon in der Ausbildung beginnt<br />
das „lebenslange Lernen“. Auf<br />
dem Ausbildungsmarkt wird sich<br />
in den nächsten Jahren einiges tun.<br />
Durch die sinkende Zahl an Schulabgängern<br />
werden die Unternehmen<br />
schon ab dem Jahr 2015 stärker<br />
um genügend Auszubildende<br />
konkurrieren.<br />
www.tourismus-akademie.de<br />
Dr. Christoph Münzer,<br />
Hauptgeschäftsführer wvib<br />
Foto: Jörg Wilhelm<br />
Familienunternehmen – das<br />
sagt im Wahlkampf jeder<br />
Politiker – sind das Rückgrat<br />
unserer Wirtschaft. Der Mittelstand<br />
schafft und sichert Arbeits-<br />
und Ausbildungsplätze,<br />
er stiftet Sinn für Menschen<br />
und schafft Bindung an die<br />
Region. Der industrielle, exportstarke<br />
Mittelstand ist allerdings<br />
gerade heute kein friedliches<br />
Idyll.<br />
Globalisierung, Kostendruck,<br />
Regulierungswut stehen auf der<br />
einen Seite. Auf der anderen<br />
zeigen Fachkräftemangel und<br />
problematische Unternehmensnachfolgen,<br />
dass wir die richtigen<br />
Köpfe finden und binden.<br />
Wir müssen uns selbst täglich<br />
für unsere Job-Motoren vor Ort<br />
einsetzen, sonst enden wir als<br />
Filialen von Konzernen.<br />
Der Wirtschaftsverband industrieller<br />
Unternehmen Baden<br />
(wvib) setzt sich seit fast 70<br />
Jahren dafür ein, dass seine<br />
Mitgliedsunternehmen durch<br />
einen professionell organisierten<br />
Erfahrungsaustausch und<br />
industrienahe Schulung enger<br />
zusammenarbeiten, schneller<br />
vorwärtskommen und zu einer<br />
lebendigen „Schwarzwald AG“<br />
zusammengewachsen sind, die<br />
Unternehmer, Entscheider und<br />
Mitarbeiter gerade im exportstarken<br />
Nordschwarzwald nicht<br />
mehr missen wollen. Auch<br />
wer klein ist, kann zusammen<br />
mit anderen mehr und viel<br />
erreichen.<br />
tourismus<br />
112
Naturerlebnis<br />
im Sorglos-Paket<br />
Eric Bayer organisiert in Baiersbronn<br />
Fun- und Trendsportarten – Sankenbach Lodge<br />
als Ausgangspunkt für Veranstaltungen<br />
von Firmen, Vereinen und privaten Gruppen<br />
Foto: Doris Löffler<br />
Off-road-Touren. Eric Bayer ist der<br />
erste Anbieter im Nordschwarzwald,<br />
der Gelände-Segway-Touren veranstaltet.<br />
porträt<br />
Spontan dem Alltag entfliehen, mit<br />
interessanten Leuten ein paar Stunden<br />
in der Natur den eigenen Akku<br />
aufladen und miteinander die abwechslungsreiche<br />
Natur erleben –<br />
dafür steht „Schwarzwald Idylle“.<br />
Firmengründer Eric Bayer sieht sich<br />
als innovativer und moderner Anbieter<br />
von Fun- und Trendsportarten.<br />
Er bietet „naturetainment pur“.<br />
Ob Segway-Touren, mountaincart-<br />
Abfahrten, eBike-Touren oder Cross -<br />
Boccia- und Discgolf-Turniere – und<br />
im Winter: Fackel- und Schneeschuhwanderungen<br />
sowie mountaincart-<br />
Abfahrten –, Bayer stellt für jeden<br />
Anspruch ein Rundum-Sorglos-<br />
Paket zusammen, das auf individuelle<br />
Wünsche ausgerichtet ist.<br />
„Wir organisieren für Gruppen zwischen<br />
8 und 60 Teilnehmern. Der<br />
Auftraggeber muss lediglich den<br />
Termin fixieren und die Anfahrt<br />
nach Baiersbronn übernehmen. Den<br />
Rest machen wir.“ Gebucht werden<br />
können die Naturerlebnis-Touren<br />
von Unternehmen (Firmenveranstaltungen,<br />
Betriebsausflüge oder<br />
Incentives), von Vereinen ebenso<br />
wie von Familiengruppen oder privaten<br />
Freizeitcliquen.<br />
Ausgangsort für alle Aktivitäten<br />
rund um die Schwarzwald Idylle ist<br />
die seit 2012 geöffnete Sankenbach<br />
Lodge in Baiersbronn. Bayer: „Egal<br />
ob Familien, Paare, Ausflügler oder<br />
Sportler-Gruppen – hier kommen<br />
alle auf ihre Kosten“, sagt der Veranstalter.<br />
Regionale, leichte und<br />
ideenreiche Küche, dazu ein kühles<br />
Bier oder ein fruchtiger Wein<br />
sowie ein fantastischer Ausblick<br />
ins romantische Sankenbachtal –<br />
„der perfekte Start oder Ausklang<br />
für Erlebnisse in der Schwarzwald<br />
Idylle“, sagt Eric Bayer. Geplant hat<br />
er, im Laufe der nächsten Jahre ein<br />
WaldLoft-Hotel im Sankenbachtal<br />
zu bauen.<br />
www.SchwarzwaldIdylle.com<br />
Wirtschaftskraft 113
Rutronik<br />
einer der führenden Distributoren für<br />
alle Arten elektronischer Bauelemente<br />
Das Produktportfolio umfasst Halbleiter,<br />
passive und elektromechanische<br />
Komponenten sowie Storage,<br />
Displays & Boards und Wireless<br />
Produkte. Zielmärkte sind<br />
vorrangig Automotive, Medical,<br />
Industrial, Home Appliance, Energy<br />
und Lighting. Über das Tochterunternehmen<br />
Rusol bietet Rutronik<br />
zudem Photovoltaiklösungen und<br />
-services sowie Lighting Solutions.<br />
Weltweit durchgängiger technischer,<br />
logistischer und kommerzieller<br />
Support mit einer identischen<br />
Produktpalette – das zeichnet Rutronik<br />
aus. Mit 69 Niederlassungen<br />
in 27 Ländern ist Rutronik rund um<br />
den Globus vertreten. Eine große<br />
Mannschaft an Field Application<br />
Engineers, Business Development<br />
Managern, Produkt- und Linemanagern<br />
berät und unterstützt die<br />
Rutronik Kunden vor Ort in allen<br />
Phasen der Produktentwicklung<br />
und -produktion. Die Nachfrage<br />
nach technologisch und wirtschaftlich<br />
optimierten Gesamtlösungen<br />
beantwortet Rutronik mit Vertical<br />
Market Teams für jeden der Zielmärkte.<br />
Dank umfassender Produktpalette<br />
können dabei Applikationen<br />
100-prozentig abgedeckt<br />
und die Feinabstimmung zwischen<br />
den Komponenten gewährleistet<br />
werden. Für die Kunden bedeutet<br />
das kurze Entwicklungszeiten mit<br />
größtmöglicher Wertschöpfung.<br />
Die Logistiklösungen schaffen Versorgungssicherheit<br />
und effiziente<br />
Beschaffungsprozesse bei niedriger<br />
Kapitalbindung. Das modulare Konzept<br />
lässt sich für jeden Bedarf zu<br />
einem maßgeschneiderten Konzept<br />
zusammenstellen.<br />
Für eine schnelle und effiziente<br />
Beschaffung bietet Rutronik das<br />
webg@te (rutronik.com/webgate),<br />
speziell für mittelständische Unternehmen<br />
oder große Firmen mit<br />
kleinerem und mittlerem Bauteilebedarf<br />
stehen Produkte und Services<br />
auf der e-commerce-Plattform<br />
rutronik24.com zur Verfügung.<br />
Rutronik beschäftigt weltweit mehr<br />
als 1.200 Mitarbeiter und erzielte<br />
im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz<br />
von über einer Milliarde US-<br />
Dollar in der Gruppe. Als inhabergeführter<br />
Distributor in privater<br />
Hand agiert Rutronik vollkommen<br />
unabhängig. Wert wird gelegt auf<br />
langfristige Geschäftsbeziehungen,<br />
von denen alle Partner profitieren.<br />
RUTRONIK<br />
Elektronische Bauelemente GmbH<br />
Industriestraße 2<br />
D-75228 Ispringen<br />
Tel. +49 7231 801-0<br />
Fax +49 7231 82282<br />
rutronik@rutronik.com<br />
www.rutronik.com<br />
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Produktentwicklung und Design-In, individuelle<br />
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114
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