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stahlmarkt 12.2017 (Dezember)

Stahlmarkt-Barometer, Digitale Transformation, Steel International, Markieren & Kennzeichnen, Bauen mit Stahl, Steel Art & Culture, EMO Nachbericht

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8 K Stahlmarkt-Barometer<br />

Das jährliche Stahlmarkt-<br />

Stimmungsbarometer<br />

Im Fokus: Wie steht es mit der Digitalisierung<br />

auf den Stahlmärkten?<br />

Düsseldorf. In unserem traditionellen Stahlmarkt-Stimmungsbarometer<br />

haben wir dieses Mal die digitale Transformation als Thema gewählt. Wie<br />

schätzen die Unternehmen aus der Stahlbranche die Lage ein? Was ist<br />

ihnen wichtig? Wie werden sie reagieren oder agieren?<br />

Dass sich Geschäftsmodelle durch die<br />

fortschreitende digitale Transformation zu -<br />

sehends ändern, lässt sich auch für die<br />

Stahldistribution nicht abstreiten. Unternehmen<br />

sind herausgefordert. Der Wettbewerb<br />

verschärft sich.<br />

Zunächst geht es darum, die notwendigen<br />

technologischen Voraussetzungen zu<br />

schaffen und die Projekte dann agil voranzutreiben.<br />

Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten<br />

sind oft im privaten Bereich bereits<br />

sehr mobil und digital vernetzt. Die Firmen<br />

müssen hier mitziehen. Zugleich ändern sich<br />

die Anforderungsprofile an die Mitarbeiter.<br />

In den Mittelpunkt ihrer Digitalisierungsaktivitäten<br />

stellen die Unternehmen stets die<br />

Anforderungen der Kunden. Die Zusammenarbeit<br />

muss effizient und transparent<br />

gestaltet werden. Die Optimierung der<br />

internen und externen Prozesse ist entscheidend.<br />

Eine Reduzierung des gebundenen<br />

Kapitals und die Vereinfachung der Einkaufsvorgänge<br />

sind z. B. Vorteile. Neue Vertriebs-<br />

und Beschaffungskanäle werden<br />

entstehen. Die Logistik wird von der Digitalisierung<br />

profitieren.<br />

Für manche kleinere mittelständische<br />

Unternehmen ist der Digitalisierungsdruck<br />

noch nicht so hoch, besonders, wenn intensive<br />

Beratung erforderlich ist, weil Angebote<br />

für die speziellen Bedürfnisse der Kunden<br />

maßgeschneidert sein müssen. Auf der an -<br />

deren Seite zwingen immer kleinere Losgrößen<br />

und eine zunehmende Vielfalt der<br />

Produkte die Unternehmen dazu, digitale<br />

Lösungen zu finden.<br />

Die Meinung zu Online-Shops, Portalen<br />

und Online-Plattformen ist unterschiedlich.<br />

Einige Händler bauen ihre eigenen Online-<br />

Shops auf, andere würden eine übergeordnete<br />

Plattform präferieren.<br />

K<br />

(sm 171205807)<br />

Sören Filipczak,<br />

Geschäftsführer<br />

BEPRO GmbH & Co. KG<br />

Wie stehen Sie zur Digitalisierung in der<br />

Stahlbranche? Chance oder Bedrohung? Wie<br />

dringlich? In welchen Bereichen?<br />

Die Digitalisierung wird für den Stahlhandel<br />

die Vertriebskanäle erweitern und<br />

neue Chancen bieten. An die Industrie an -<br />

gelehnt bestehen schon heute Lösungen,<br />

die in Teilbereichen auch umgesetzt sind<br />

hinsichtlich der Vernetzung und Harmonisierung<br />

der Systeme. Die individuellen On -<br />

line- Shops sehe ich zukünftig nur in einer<br />

gebündelten Plattform mit Zugriff auf alle<br />

erstklassigen Anbieter für sinnvoll. Der Kunde<br />

möchte dauerhaft nicht einseitig auf<br />

einer Plattform eines Herstellers ohne Preisvergleich<br />

seine Materialorder abgeben.<br />

Positive Entwicklungen sehe ich insbesondere<br />

bei den heutigen Langzeitlieferverträgen,<br />

Rahmenabschlüssen, etc. wenn diese<br />

mit den Warenwirtschaftssystemen (Dokumentenverwaltung)<br />

abgestimmt sind – bis<br />

hin zur Finanzbuchhaltung. Neben den<br />

eigenen Aktivitäten des Stahlhandels, das<br />

maximale Absatzpotenzial zu erreichen, ist<br />

wesentlich auch die Einkaufsseite zu<br />

betrachten. Hier besteht auf Seiten der<br />

Stahlwerke Handlungsbedarf, Lösungen<br />

anzubieten, die über den Versand von Rechnungen<br />

und Zeugnissen als PDF-Dokument<br />

hinausgehen.<br />

Was erwarten Sie diesbezüglich für die<br />

Zukunft speziell für Ihr Unternehmen/Ihre<br />

Sparte? Wie reagieren Sie?<br />

Bepro hat bereits im Jahr 2008, als das<br />

wirtschaftliche Umfeld schwieriger wurde,<br />

unter Einbindung von Fachberatern eine<br />

Arbeitsgruppe installiert, die noch heute<br />

ihrer Arbeit nachgeht. Wir haben uns jedoch<br />

ausschließlich an den Bedürfnissen unserer<br />

Kunden orientiert und nicht einseitig von<br />

uns aus den Kunden Lösungen oktroyiert.<br />

Unsere Kunden dürfen online bestellen,<br />

wenn sie es möchten. Aber auch auf herkömmliche<br />

Weise sind Bestellungen per<br />

E-Mail, Telefon und – wer es noch kennt –<br />

Telefax gerne gesehen. Ein wesentliches<br />

Augenmerk liegt für den lagerhaltenden<br />

Stahlhandel jedoch auf der Lagerhaltung<br />

und Logistik, da dort deutlich höhere Fixkosten<br />

zzgl. der Investitionsrücklagen zu erwirtschaften<br />

sind. Wir stellen uns dieser Aufgabe<br />

mit der Erkenntnis, dass wir es kontinuierlich<br />

umsetzen, aber den Zieleinlauf nicht<br />

fix terminiert haben, da sich die Wegstrecke<br />

weiterhin verändern wird. (171205728)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2017</strong>

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