Facetten November 2017
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Kasseler Werkstatt<br />
Geschafft!<br />
Mit Energie und Zutrauen zum Schulabschluss<br />
Ich war in der Kasseler Werkstatt, und ich<br />
mochte Verpackungen als Arbeit immer noch<br />
nicht. Mir war klar, ich wollte was Anderes<br />
machen. Wieder in die Schule, was lernen.<br />
Ich wollte besser sein, als ich jetzt war. Ich<br />
wollte immer noch den Hauptschulabschluss<br />
machen. Ich dachte: Die Anderen aus meiner<br />
Familie werden sagen, dass ich verrückt bin,<br />
aber das nehme ich in Kauf. Ich fragte Udo,<br />
Karin, Gabriela* und die Abendschule. Sie<br />
sagten Ja. Ich musste Udo und Karin sagen,<br />
dass ich nur halbtags arbeiten kann.<br />
Als ich die Abendschule besuchte, war es<br />
sehr schwer. Morgens Hausaufgaben machen,<br />
dann musste ich zur Arbeit und dann<br />
zur Abendschule. Ich konnte nur eine halbe<br />
Stunde Pause machen, mehr war da nicht.<br />
Aber ich war froh, in der Hauptschule zu<br />
sein. Mit den Menschen, die ich mochte und<br />
die mich auch mochten. Ich konnte endlich<br />
was erreichen, was ich davor nicht konnte<br />
und was die Anderen mir nicht zugetraut<br />
hatten.<br />
Zehn Monate war ich da bei der Abendschule<br />
von 17.15 Uhr bis 21.45 Uhr. Ich habe<br />
die Prüfungen bestanden und würde gerne<br />
weitermachen, noch weiter lernen und auch<br />
noch den Realschulabschluss schaffen. Wenn<br />
man was will, ist es zu schaffen. Es ist schwierig,<br />
aber nicht unmöglich.<br />
Leonie (genannt Leo) Regenbogen<br />
(Mitarbeiterin im AB 2)<br />
* Udo Rüppel und Karin Kurnatowski sind<br />
GruppenleiterInnen im AB 2, Gabriela ist<br />
Leonie Regenbogens Mutter.<br />
14 <strong>Facetten</strong> 33 | <strong>November</strong> <strong>2017</strong>