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Medienkompetenz und Jugendschutz. - Mediaculture online

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Sich zurechtfinden müssen<br />

http://www.mediaculture-<strong>online</strong>.de<br />

Die Geschlechter- <strong>und</strong> Sozialforscherin CORNELIA HELFFERICH konstatiert in einigen<br />

ihrer aktuellen Beschreibungen zur Entwicklung von jugendlicher Identität recht nüchtern,<br />

dass Pubertierende beiderlei Geschlechts prinzipiell eine dreifache Sexualisierung<br />

erfahren: die Sexualisierung ihres Körpers, ihrer Person (sie werden als Individuen auch,<br />

aber gegenwärtig besonders, unter der Kategorie der Attraktivität wahrgenommen) <strong>und</strong><br />

drittens eine Sexualisierung der sozialen Beziehungen zum anderen Geschlecht<br />

(gekennzeichnet durch den Verlust der vordem unmissverständlichen, kumpelhaften<br />

Unbefangenheit im Miteinander). CORNELIA HELFFERICH beurteilt diesen dreifachen<br />

Sexualisierungsvorgang als „normale Konflikthaftigkeit“ - also <strong>und</strong>ramatisch <strong>und</strong> prinzipiell<br />

ereignisoffen (HELFFERICH 1999).<br />

Eine besondere Rolle spielen in diesem Prozess neben den Erfahrungen in der Peer<br />

group <strong>und</strong> dem (für die Jugendlichen selten nachahmenswerten) Vorbildcharakter der<br />

erwachsenen Beziehungspersonen vor allem die Medien. Die vielfältigen sexuellen<br />

Informationen in Film <strong>und</strong> Fernsehen haben heutzutage eher aufklärerischen Charakter<br />

<strong>und</strong> betonen überwiegend den Wert einer selbstbestimmten, partnerschaftlichen<br />

Sexualität als elementarem Bestandteil des menschlichen Lebens.<br />

Die Medienpädagogin ANE DAHM ist Prüferin der Filmwirtschaft bei der Freiwilligen<br />

Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) <strong>und</strong> fragt sich in einem Beitrag zur Dokumentation<br />

„<strong>Medienkompetenz</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendschutz</strong> - Kinder <strong>und</strong> Jugendliche beurteilen die Wirkung<br />

von Kinofilmen“ ob „... die jüngeren Altersstufen der Jugendlichen aber wirklich schon in<br />

der Lage (sind), unterschiedliche Darstellungen von Sexualität differenziert<br />

wahrzunehmen <strong>und</strong> einzuordnen? Besitzen sie im Zweifelsfall die <strong>Medienkompetenz</strong>, um<br />

sich von zwiespältigen oder abstoßenden Darstellungen abzugrenzen <strong>und</strong> diese in den<br />

filmischen oder gesellschaftlichen Kontext einzuordnen? Wie gehen Jugendliche mit der<br />

Vielfalt von sexuellen Darstellungen <strong>und</strong> ihrer Mehrdeutigkeit im Kinofilm um? Und wie<br />

setzen sie das Gesehene in Beziehung zu ihrer eigenen Lebenswelt?“<br />

„In diesem Projekt entstand der Eindruck,“ fährt sie fort, „dass die Jugendlichen sehr<br />

differenziert <strong>und</strong> selbstbewusst mit der Darstellung von Sexualität im Film umgehen. So<br />

unterschieden beispielsweise schon die 12- bis 13-jährigen Schülerinnen in Vergiss<br />

Amerika deutlich zwischen einer als ‚Film im Film‘ dargestellten ‚pornografischen‘ Szene,<br />

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