Living_Life_02_2018_140_dpi
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RUBR IK<br />
Es ist ein Palais wie aus einer anderen Zeit. Antonow und<br />
seine Frau begannen in den 90er Jahren, das historische<br />
Ensemble mit viel Geschick und Sachverstand umfassend<br />
zu sanieren. Stück für Stück, Zentimeter um Zentimeter<br />
wurde alles nach Originalvorbild erneuert. „Es hat ein<br />
Vermögen gekostet“, entfährt es Antonow kurz und dann<br />
fügt er hinzu: „ ... , aber es hat sich gelohnt.“ Heute sind alle<br />
Wohnungen vermietet, lediglich ein Stockwerk bewohnt<br />
Alexander Antonow mit seiner Familie selbst.<br />
Welch hohen Rang das Gebäude hat, beschreibt auch Clemens<br />
Kieser vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg<br />
in einem Gutachten über das Scheibenschlösschen, auch<br />
„Palais Haber“ genannt: „Das Anwesen zeichnet sich neben<br />
seiner hohen baulichen Qualität durch seinen außergewöhnlich vollständigen<br />
und guten Erhaltungszustand aus. Dies gilt insbesondere<br />
für die hochwertige und denkmalgerecht restaurierte Innenausstattung.<br />
Fast alle Holzteile besitzen noch ihre Originalsubstanz und<br />
mussten nur selten materialgerecht nachgebildet werden. Dies gilt<br />
für die Fenster der Wohnungen und des Treppenhauses, die Türen<br />
und die Torfahrt, die Stuckdecken und die Fußbodenbeläge. So zeigt<br />
die Tordurchfahrt noch den ursprünglichen Belag mit großen Sandsteinplatten<br />
und das repräsentative Außentor mit reich dekorierten<br />
Gittern aus Gusseisen.<br />
Bemerkenswert ist, dass der Funktionszusammenhang des herrschaftlichen<br />
Stadtpalais noch sehr gut ablesbar ist: In der Torfahrt<br />
befindet sich noch das Fenster zur Pförtnerloge, dahinter die<br />
Pförtnerwohnung. In der Durchfahrt konnten die aus der Kutsche<br />
steigenden Besucher trockenen Fußes das Treppenhaus durch einen<br />
Gang mit Kreuzgewölbe erreichen. Die Kutschen und Pferde fuhren<br />
zum Wenden beziehungsweise Ausspannen in den Hof. Am heute<br />
zu Wohnraum umgenutzten Seitengebäude befanden sich Remise<br />
und Stallungen, die an den Gewänden des Untergeschosses noch<br />
ablesbar sind. Darüber befand sich die Kutscherwohnung. Neben<br />
der Haupttreppe im Wohnhaus kann in der heutigen Waschküche<br />
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