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RUBR IK<br />

Es ist ein Palais wie aus einer anderen Zeit. Antonow und<br />

seine Frau begannen in den 90er Jahren, das historische<br />

Ensemble mit viel Geschick und Sachverstand umfassend<br />

zu sanieren. Stück für Stück, Zentimeter um Zentimeter<br />

wurde alles nach Originalvorbild erneuert. „Es hat ein<br />

Vermögen gekostet“, entfährt es Antonow kurz und dann<br />

fügt er hinzu: „ ... , aber es hat sich gelohnt.“ Heute sind alle<br />

Wohnungen vermietet, lediglich ein Stockwerk bewohnt<br />

Alexander Antonow mit seiner Familie selbst.<br />

Welch hohen Rang das Gebäude hat, beschreibt auch Clemens<br />

Kieser vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg<br />

in einem Gutachten über das Scheibenschlösschen, auch<br />

„Palais Haber“ genannt: „Das Anwesen zeichnet sich neben<br />

seiner hohen baulichen Qualität durch seinen außergewöhnlich vollständigen<br />

und guten Erhaltungszustand aus. Dies gilt insbesondere<br />

für die hochwertige und denkmalgerecht restaurierte Innenausstattung.<br />

Fast alle Holzteile besitzen noch ihre Originalsubstanz und<br />

mussten nur selten materialgerecht nachgebildet werden. Dies gilt<br />

für die Fenster der Wohnungen und des Treppenhauses, die Türen<br />

und die Torfahrt, die Stuckdecken und die Fußbodenbeläge. So zeigt<br />

die Tordurchfahrt noch den ursprünglichen Belag mit großen Sandsteinplatten<br />

und das repräsentative Außentor mit reich dekorierten<br />

Gittern aus Gusseisen.<br />

Bemerkenswert ist, dass der Funktionszusammenhang des herrschaftlichen<br />

Stadtpalais noch sehr gut ablesbar ist: In der Torfahrt<br />

befindet sich noch das Fenster zur Pförtnerloge, dahinter die<br />

Pförtnerwohnung. In der Durchfahrt konnten die aus der Kutsche<br />

steigenden Besucher trockenen Fußes das Treppenhaus durch einen<br />

Gang mit Kreuzgewölbe erreichen. Die Kutschen und Pferde fuhren<br />

zum Wenden beziehungsweise Ausspannen in den Hof. Am heute<br />

zu Wohnraum umgenutzten Seitengebäude befanden sich Remise<br />

und Stallungen, die an den Gewänden des Untergeschosses noch<br />

ablesbar sind. Darüber befand sich die Kutscherwohnung. Neben<br />

der Haupttreppe im Wohnhaus kann in der heutigen Waschküche<br />

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LIVING & LIFE

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