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Der Ehrenfelder Nr. 96 - Dezember 2017

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100% VFL BOCHUM<br />

VfL im <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong> – weit weg vom Anspruch<br />

<strong>Der</strong> selbsternannte Aufstiegskandidat kämpft um Distanz zur Abstiegszone<br />

Wenn es noch einen letzten<br />

Beweis dafür brauchte, wie<br />

dramatisch sich die Situation<br />

beim VfL Bochum in<br />

dieser Spielzeit entwickelt,<br />

dann hat ihn jüngst das<br />

Spiel der Bochumer im Erzgebirge<br />

geliefert. Bei einem<br />

Team, in dessen Kader ein<br />

halbes Dutzend ausgemusterter<br />

VfL-Fußballer einen<br />

neuen Arbeitsplatz gefunden<br />

hat, setzte der selbsternannte<br />

Aufstiegskandidat<br />

die lange Serie seiner<br />

enttäuschenden Auftritte<br />

fort. Am Ende standen ein<br />

dünnes 1:1 und realitätsfremde<br />

Einschätzungen<br />

der eigenen Performance.<br />

Ein erster Schritt aus dem<br />

Sumpf gelang den Bochumern<br />

anschließend mit dem<br />

2:1-Heimsieg gegen Union<br />

Berlin.<br />

<strong>Der</strong> VfL Bochum präsentiert<br />

sich Anfang <strong>Dezember</strong><br />

in einem unaufgeräumten<br />

Zustand. Die Sorge in den<br />

Fan-Kreisen ist gewaltig, dass<br />

der VfL Bochum, der in dieser<br />

Saison so viel wollte, bisher<br />

aber nur ganz wenig erreichte,<br />

den Abstiegsplätzen näher<br />

ist als den Aufstiegsplätzen.<br />

<strong>Der</strong> Mannschaft fehlt es an<br />

Stabilität und Qualität, sie läuft<br />

den in sie gesetzten Erwartungen<br />

weit hinterher. <strong>Der</strong> VfL<br />

präsentierte sich zu oft ohne<br />

Inspiration, ohne Selbstvertrauen<br />

und ohne Führungskompetenz<br />

auf Trainerbank<br />

Auf ein volles Ruhrstadion wird sich der VfL angesichts der aktuellen<br />

Situation in den nächsten Wochen und Monaten nicht freuen<br />

dürfen.<br />

Foto: Jensen<br />

und Spielfeld. Es fehlt ihm an<br />

Zusammenhalt im Kader und<br />

es fehlt ihm der Rückhalt in<br />

der Fangemeinde, die sich<br />

inzwischen gespalten zeigt<br />

und immer öfter den Besuch<br />

im Ruhrstadion verweigert.<br />

Das Betriebsklima ist gelinde<br />

gesagt miserabel, Sportliche<br />

Leitung und Mannschaft sind<br />

soweit voneinander entfernt,<br />

wie der 1. FC Köln von seiner<br />

vierten Meisterschaft. Und<br />

das Schlimmste: Noch ist gar<br />

nicht alles öffentlich, was sich<br />

hinter den Kulissen an Turbulenzen<br />

ereignet hat.<br />

Blick geht in Richtung Aufsichtsrat,<br />

von dem zügig Entscheidungen<br />

nicht nur in der<br />

Trainerfrage erwartet werden.<br />

Auch für den Aufgabenbereich<br />

des Sportvorstands<br />

wünschen sich die besorgten<br />

VfL-Sympathisanten eine<br />

personelle Alternative zum<br />

umstrittenen Manager Christian<br />

Hochstätter. Obwohl der<br />

Aufsichtsrat seit Wochen den<br />

Eindruck erweckt, dass er<br />

unangenehme Personalentscheidungen<br />

scheut und das<br />

Dilemma, das schon seit Monaten<br />

offenkundig ist, lieber<br />

aussitzt, wird er um konsequente<br />

Entscheidungen nicht<br />

herum kommen. Und die sind<br />

zügig zu treffen. Eine klare<br />

Positionierung des Aufsichtsrates<br />

mit den entsprechenden<br />

Personalentscheidungen ist<br />

alternativlos.<br />

Einziger Bochumer Spieler,<br />

der aktuell Grund zur Freude<br />

haben dürfte, ist Robbie<br />

Kruse. Die Offensivkraft hat<br />

sich mit der australischen<br />

Nationalmannschaft für die<br />

Fußball-Weltmeisterschaft<br />

2018 in Russland qualifiziert.<br />

Nach dem 0:0 im Hinspiel<br />

der WM-Playoffs gegen Honduras<br />

gelang den Australiern<br />

im Rückspiel in Sydney ein<br />

3:1-Heimsieg. Die „Socceroos“<br />

sicherten sich damit<br />

das vorletzte WM-Ticket. Robbie<br />

Kruse, der seinen Platz<br />

in Australiens Aufgebot sicher<br />

haben dürfte, freut sich nun<br />

auf seine erste WM-Teilnahme,<br />

wird den Bochumern<br />

deshalb aber in der Vorbereitungsphase<br />

auf die neue Saison<br />

weitgehend fehlen.<br />

Uli Kienel<br />

Die nächste Ausgabe von<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>“ erscheint<br />

am 5. Januar 2018.<br />

Anzeigen- und Redaktionsschluss:<br />

20. <strong>Dezember</strong>.<br />

26 ⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong>

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