11.12.2017 Aufrufe

Germany Yearbook - 2012_ocr

Germany Yearbook - 2012_ocr

Germany Yearbook - 2012_ocr

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 Geografie und Klima<br />

Methodik<br />

Das Kapitel „Geografie und Klima“ präsentiert die wichtigsten Informationen rund<br />

um Deutschland als Land, geografisch und klimatisch. Ergänzt werden die Daten<br />

durch kleine Exkurse zur Infrastruktur. Verweise auf Kapitel mit detaillierten Informationen<br />

schaffen die Verbindung zu Statistiken im eigentlichen Sinne. Alle Daten<br />

basieren auf Aufzeichnungen der jeweils als Quelle angegebenen Institutionen und<br />

unterscheiden sich folglich in Methodik und Aktualität.<br />

• Geografische Übersicht<br />

Von der Nord- und Ostsee bis zu den Alpen im Süden gliedert sich Deutschland<br />

geografisch in das Norddeutsche Tiefland, die Mittelgebirgsschwelle, das<br />

Südwestdeutsche Mittelgebirgsstufenland, das Süddeutsche Alpenvorland und die<br />

Bayerischen Alpen. Die Gesamtfläche Deutschlands beträgt rund 357 000 km 2 . Wer<br />

die Bundesrepublik von Nord nach Süd durchqueren will, muss eine Distanz von<br />

876 km überwinden, von Ost nach West dagegen 640 km.<br />

Deutschland liegt im Herzen Europas und ist von neun Nachbarstaaten umgeben:<br />

Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Polen,<br />

die Schweiz und die Tschechische Republik. Der Grenzverlauf umfasst insgesamt<br />

3 786 km. Mit 817 km teilen sich Österreich und die Bundesrepublik Deutschland<br />

das längste Teilstück des Grenzverlaufs.<br />

Die Berechnung der Grenzlängen basiert auf der Liniengeometrie der Außengrenze<br />

Deutschlands im Basis-DLM (digitales Basis-Landschaftsmodell der Vermessungsverwaltungen<br />

der Länder). Das Basis-DLM beschreibt die topografischen Objekte<br />

der Landschaft und das Relief der Erdoberfläche im Vektorformat. Der Erfassungsmaßstab<br />

beträgt 1:25 000 und enthält u. a. eine Objektart „Grenze“. Anhand<br />

dieser Informationen wird die Staatsgrenze Deutschlands vermessen. Die hier<br />

angegebenen Werte können aufgrund unterschiedlicher Berechnungsverfahren<br />

von den Angaben der Nachbarstaaten abweichen. Die Berechnung der Grenzlänge<br />

zu Dänemark berücksichtigt nur die Landgrenze, da die Seegrenze nicht endgültig<br />

festgelegt ist. Die Angaben für die Niederlande beziehen sich nur auf die Festlandgrenze<br />

ohne Dollart und den Außenbereich der Ems. Die Grenzlänge zur Schweiz<br />

berücksichtigt die Strecke vom Dreiländereck Deutschland-Frankeich-Schweiz bis<br />

einschließlich der Konstanzer Bucht. Die Exklave Büsingen sowie der Obersee des<br />

Bodensees zählen nicht dazu. Für die Grenzlänge zu Österreich wurde der Bodensee<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Die Siedlungs- und Verkehrsfläche hat in den Jahren 2007 bis 2010 um durchschnittlich<br />

87 Hektar pro Tag zugenommen. Gründe hierfür sind die Ausdehnung<br />

der Städte in das Umland, die zunehmende funktionale Trennung von Wohnen<br />

und Arbeiten, Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen sowie die wachsende<br />

Mobilität. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel 18 „Umwelt“ (Tabelle<br />

18.8.3) sowie im Kapitel 19 „Land- und Forstwirtschaft“ (Tabelle 19.1.2). Die Daten<br />

stammen aus den amtlichen Liegenschaftskatastern.<br />

• Bodenerhebungen<br />

Die Angaben basieren auf dem Datensatz „Geographische Namen GN250“. Dieser<br />

orientiert sich am Kartenmaßstab 1:250 000 und benutzt unter anderem das<br />

„Digitale Landschaftsmodell 1:250 000 (DLM 250)“ als grundlegende Quelle.<br />

Enthaltene geografische Namen sind z. B. Namen von Gemeinden, Gemeindeteilen,<br />

Landschaften, Verwaltungseinheiten und Bergen. Das Bundesamt für Kartographie<br />

und Geodäsie erhebt die Daten.<br />

• Flüsse<br />

Hydrografisch gehört der Süden der Bundesrepublik teilweise zum Einzugsgebiet<br />

der Donau, die in das Schwarze Meer mündet. Größere Teile des Ostholsteinischen<br />

Hügel- und Seenlandes sowie der Gebiete nördlich und nordöstlich der Mecklenburgischen<br />

Seenplatte zählen zum Wassereinzugsbereich der Ostsee. Alle übrigen<br />

Landschaften werden durch Rhein, Ems, Weser und Elbe zur Nordsee entwässert.<br />

Mit 865 km ist der Rhein Deutschlands längster Fluss und zugleich eine der am<br />

stärksten befahrenen Wasserstraßen Europas. Schiffbare Flüsse innerhalb Deutschlands<br />

ab einer Länge von 200 km enthält Tabelle 1.3.1. Die Angaben basieren auf<br />

Daten des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.<br />

• Seen<br />

Der flächengrößte und zugleich tiefste See Deutschlands ist der Bodensee,<br />

obgleich Teile davon in Österreich und in der Schweiz liegen. Die Müritz ist ein See<br />

innerhalb der Mecklenburgischen Seenplatte im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte,<br />

Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist der größte See, der vollständig innerhalb<br />

Deutschlands liegt. Alle natürlichen Seen ab einer Spiegelfläche von über 6 km 2<br />

zeigt Tabelle 1.5.1, alle Stauseen mit einem Stauinhalt bei Vollstau von etwa<br />

70 Millionen m 3 Tabelle 1.5.2. Die Daten stammen von der Bund/Länderarbeitsgemeinschaft<br />

Wasser (LAWA).<br />

• Inseln<br />

In der Nordsee dominieren die Inselgruppe der Nordfriesischen Inseln und die Inselkette<br />

der Ostfriesischen Inseln. Die Nordfriesischen Inseln stellen Festlandsreste<br />

dar, die durch Landsenkung und nachfolgende Überflutung von der Küste getrennt<br />

wurden. Die Ostfriesischen Inseln sind Barriereinseln, die durch die Brandungsdynamik<br />

aus Sandbänken entstanden. Rügen, Usedom, Fehmarn, Poel und<br />

Hiddensee zählen zu den größten Inseln in der Ostsee. Sylt, Föhr und Nordstrand<br />

sind die größten deutschen Inseln in der Nordsee. Alle Inseln ab einer Spiegelfläche<br />

über 15 km 2 zeigt Tabelle 1.6.1.<br />

Die „Klosterinsel“ Reichenau – seit 2000 Welterbestätte –, die „Blumeninsel“<br />

Mainau und Lindau sind die größten und touristisch bekanntesten Inseln im<br />

Bodensee. Informationen über touristisch bekannte, kleinere Inseln enthält<br />

Tabelle 1.6.2. Die Daten erhebt das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie.<br />

• Naturschutz und Erholungsfläche<br />

Das deutsche Naturschutzgesetz (BNatSchG) unterscheidet zwischen Schutzgebieten<br />

unterschiedlicher Zielstellung und Schutzzwecken (z. B. Naturschutzgebiete,<br />

Biosphärenreservate, Landschaftsschutzgebiete, Nationalparke,<br />

Naturparke). Darüber hinaus regeln EG-Richtlinien und internationale Verträge die<br />

Unterschutzstellung von ökologisch wertvollen Gebieten. Die für die verschiedenen<br />

Schutzgebiet-Kategorien gemeldeten Gebiete überschneiden sich daher in<br />

erheblichem Maße oder sind sogar deckungsgleich. Eine Addition der Flächen ist<br />

daher nicht sinnvoll. Eine Auswahl der Nationalparke, Naturschutzgebiete und<br />

Naturparke in Deutschland enthält Tabelle 1.7. Die Daten werden vom Bundesamt<br />

für Naturschutz erhoben.<br />

• Klimatische Verhältnisse<br />

Für das Klima in Deutschland ist die Lage in der gemäßigten Zone mit häufigem<br />

Wetterwechsel bestimmend. Charakteristisch sind Winde aus vorwiegend westlichen<br />

Richtungen, die das ganze Jahr über feuchte Luftmassen vom Atlantik heranführen.<br />

Die Folge sind Niederschläge zu allen Jahreszeiten. Die jährlichen Niederschlagsmengen<br />

betragen im Norddeutschen Tiefland unter 500 bis 700 mm, in den Mittelgebirgen<br />

um 700 bis über 1 500 mm und in den Alpen bis über 2 000 mm.<br />

Vom Nordwesten nach Osten und Südosten fortschreitend, macht sich ein allmählicher<br />

Übergang vom mehr ozeanischen zum kontinentalen Klima bemerkbar. Dies<br />

sorgt für relativ milde Winter und nicht zu heiße Sommer. Gelegentlich wird die<br />

Westströmung jedoch durch zum Teil recht langlebige Hochdruckgebiete blockiert.<br />

Dann kann es zu sehr kalten Wintern kommen. Aber auch die Sommer können dann<br />

heiß und trocken werden.<br />

Die Tagesschwankungen wie auch die jahreszeitlichen Temperaturunterschiede sind<br />

jedoch nirgendwo extrem. Die Durchschnittstemperaturen des Januar, des kältesten<br />

Monats im Jahr, liegen im Tiefland um + 1,5°C bis – 0,5°C. In den Gebirgen erreichen<br />

sie je nach Höhenlage bis unter – 6°C. Die mittleren Julitemperaturen betragen im<br />

Norddeutschen Tiefland + 17°C bis + 18°C, im Oberrheintalgraben bis zu + 20°C.<br />

Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei + 9°C. Die Daten stellt der Deutsche<br />

Wetterdienst bereit.<br />

20<br />

Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch <strong>2012</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!