12.12.2017 Aufrufe

Sachwert Magazin Ausgabe 61, November 2017

CYBER-FINANZKRIEG: Wie real und bedrohlich ist er wirklich? RALF SCHMIDT: Immobilien als sichere Geldanlage im Demografischem Wandel?

CYBER-FINANZKRIEG: Wie real und bedrohlich ist er wirklich?
RALF SCHMIDT: Immobilien als sichere Geldanlage im Demografischem Wandel?

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Metalle<br />

Industriemetalle<br />

Grundstoff der Moderne<br />

Herr Kroll, welche Metalle gehören<br />

Gruppe der Industriemetalle?<br />

„Grundsätzlich zählen alle Metalle, die<br />

von der Industrie benötigt und verarbeitet<br />

werden zu den Industriemetallen. Etwas<br />

enger ausgedrückt gehören alle Metalle,<br />

die an der Börse gehandelt werden,<br />

wie Kupfer, Zink, Zinn, Nickel usw., zu<br />

den Industriemetallen. Und dann gibt es<br />

noch die Hightech-Metalle wie Germanium,<br />

Hafnium, Rhenium oder Gallium.<br />

Diese werden zwar auch von der Industrie<br />

verarbeitet, werden aber an keiner Börse<br />

gehandelt. Weil die Produktionsmengen<br />

einfach zu gering sind.“<br />

Was beeinflusst die Preise bei<br />

Industriemetallen?<br />

Wie bei anderen Metallen auch ist es<br />

ganz klar das Verhältnis von Angebot und<br />

Nachfrage. Ganz interessant ist, dass sich<br />

für viele Metalle die Nachfrageentwicklung<br />

gut vorhersagen lässt. So dauert es<br />

bei einer Mine beispielsweise rund acht<br />

bis zehn Jahre bis zur ersten Inbestriebnahme.<br />

Einen großen Einfluss auf Metallpreise<br />

hat sicherlich auch der Ölpreis. Ein<br />

Großteil der Produktionskosten machen<br />

die Energiekosten aus. Im Schnitt etwa<br />

zwei Drittel. Steigt der Ölpreis, steigen<br />

zeitverzögert auch die Metallpreise. Kein<br />

Unternehmen kann dauerhaft einen Preis<br />

unterhalb der Produktionskosten oder<br />

ohne Marge akzeptieren.“<br />

Wie konjunkturabhängig sind Industriemetalle?<br />

Das lässt sich pauschal nicht beantworten<br />

und ist von Metall zu Metall unterschiedlich.<br />

Grundsätzlich schadet eine gut laufende<br />

Konjunktur aber keinem Metall.<br />

Aber es gibt auch Metalle,bei denen sich<br />

der Preis nach oben entwickelt, obwohl<br />

die Wirtschaft schlecht läuft. Das ist besipielsweise<br />

der Fall, wenn die Minenproduktion<br />

niedrig ist und das Angebot<br />

damit knapp. Zink ist hierfür ein gutes<br />

Beispiel, aber auch das sehr seltene Metall<br />

Hafnium, das sich in so einer Phase im<br />

Preis verdoppelt hat. Der Kupferpreis hat<br />

den Ruf eine Art Konjunkturbarometer zu<br />

sein. Steigt er, wird er als Beweis für eine<br />

robuste Wirtschaftsentwicklung gesehen.<br />

Was sind für Sie die derzeit spannendsten<br />

Storys bei Industriemetalle?<br />

Beeindruckend ist der Kursverlauf von<br />

Kobalt. Immerhin 135 Prozent in den<br />

vergangenen 12 Monaten. „The next big<br />

thing“ ist das selbstfahrende Elektroauto.<br />

Kobalt wird für die Batterie-Produktion<br />

benötigt. Der Markt nimmt eine Verknappung<br />

bereits vorweg. Aber für diese Entwicklung<br />

sind noch weitere Rohstoffe unverzichtbar.<br />

Allen voran Germanium. Die<br />

gesamte Infrarottechnik basiert auf den<br />

physikalischen Eigenschaften des Germaniums.<br />

Also Nachtsichtgeräte, Abstandssensoren<br />

usw. Auch bei nicht brennbaren<br />

Akkus wird man auf dieses seltene Metall<br />

nicht verzichten können.“<br />

Wie können unsere Leser in Industriemetalle<br />

investieren?<br />

Bei den an der Börse gehandelten Metallen<br />

geht das am einfachsten über Optionsscheine<br />

und Zertifikate. Es macht<br />

keinen Sinn, sich mehrere Tonnen Kupfer<br />

in die Garage zu stellen oder einlagern zu<br />

lassen. Die Kosten der Lagerung und Lieferung<br />

stehen in keinem maßvollen Verhältnis<br />

zur Wertdichte.<br />

Anders sieht es bei den Hightech Metallen<br />

aus. Diese kann man erstens nur physisch<br />

erwerben und zweites ist die Wertdichte<br />

auch erheblich höher. Ein Kilogramm<br />

Rhenium kostet aktuell gut 2.300 Euro.<br />

Es gibt verschiedene Rohstoffhändler in<br />

Deutschland, die darauf spezialisiert sind,<br />

Privatinvestoren den Marktzugang zu verschaffen.<br />

Andreas Kroll<br />

ist Finanzanalyst und<br />

Geschäftsführer der<br />

Noble Elements GmbH.<br />

Bild Kroll: privat, Bild Platine: Depositphotos/Scharfsinn

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!