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2017_0034_dialog_171_WEB

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Thomas Bäckenberger,<br />

Verantwortlicher für die Jubiläumsfeiern<br />

zum Diözesanjubiläum.<br />

thema: gegeneinander – nebeneinander – miteinander<br />

kennen sie<br />

kokoru?<br />

Nein, es handelt sich nicht um eine<br />

neue karibische Cocktailkreation,<br />

sondern um die Abkürzung für den<br />

„konfessionell-kooperativen Religionsunterricht“.<br />

Darunter versteht<br />

man die Zusammenarbeit von ReligionslehrerInnen<br />

unterschiedlicher<br />

Konfessionen an einer Schule. Die<br />

Kooperation kann von gemeinsamen<br />

Unterrichtsphasen bis zum<br />

ganzjährigen Projekt des gemeinsamen<br />

Unterrichtens reichen. Diese<br />

Art des Unterrichts zielt darauf, ein<br />

vertieftes Bewusstsein der eigenen<br />

Konfession zu schaffen, die ökumenische<br />

Offenheit der Kirchen erfahrbar<br />

zu machen und den SchülerInnen<br />

eine authentische Begegnung<br />

mit der anderen Konfession zu ermöglichen.<br />

So gibt es auch in der Steiermark seit<br />

einigen Jahren Modelle gemeinsamen<br />

Unterrichts, z.B. an der VS Rosenberg<br />

in Graz. Wichtig für das Gelingen<br />

sind im Vorfeld eine genaue<br />

Jahresplanung und die Information<br />

aller Beteiligten (Eltern, Schuldirektion<br />

etc.). Als sehr positiv wird bewertet,<br />

dass der evangelische Religionsunterricht<br />

dadurch nicht in<br />

Rand- oder Nachmittagsstunden<br />

angesetzt und im Schulleben daher<br />

mehr wahrgenommen wird. Als<br />

Stolperstein erweist sich manchmal<br />

die Organisation, da die evangelischen<br />

KollegInnen meist an vielen<br />

Schulen unterrichten.<br />

•<br />

Michaela<br />

Legenstein<br />

Fachinspektorin<br />

für den evangelischen Religionsunterricht<br />

in der Steiermark<br />

Foto: Helga Rachl<br />

von<br />

brigitte<br />

kratzwald<br />

Foto: Gerd Neuhold<br />

Foto: Solveig Weigold<br />

zukunft säen – 800 jahre<br />

diözese graz-seckau<br />

Schon seit über sechs Jahren laufen<br />

die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten<br />

zum röm.-kath. Diözesanjubiläum<br />

2018. Der Amtsantritt von<br />

Bischof Wilhelm Krautwaschl habe<br />

jedoch eine neue Dynamik gebracht,<br />

erzählt Thomas Bäckenberger, der<br />

Generalsekretär für den „Weg2018“,<br />

so der offizielle Name des Projekts.<br />

Alles richte sich auf die Weiterentwicklung<br />

der Kirche, auf Reformen<br />

innerhalb der Diözese und des Ordinariats.<br />

Dazu passt das Motto des<br />

Jubiläumsjahres „Zukunft säen“ –<br />

oder, als Frage ausgedrückt: „Glauben<br />

wir an unsere Zukunft?“ Zusätzlich<br />

zu dieser Hauptfrage wurden im<br />

Prozess acht weitere Fragen zu gesellschaftlich<br />

aktuellen Themen entwickelt,<br />

die auf verschiedenen Diskussionsbühnen<br />

im ganzen Land<br />

behandelt werden sollen, etwa zu<br />

Armut, Angst, Macht oder Grenzen.<br />

Denn mit Fragen, so Bäckenberger,<br />

könne man Menschen besser<br />

erreichen.<br />

Das Jubiläumsjahr begann am 3. Dezember<br />

mit einem Gottesdienst in<br />

der frisch renovierten Basilika von<br />

Seckau, Ursprung der Diözese. Vom<br />

Advent über die Fastenzeit folgt<br />

eine ruhige Phase, nach Ostern geht<br />

es dann in die Öffentlichkeit. Veranstaltungen<br />

finden über die ganze<br />

Steiermark und über mehrere Monate<br />

verteilt statt, außerdem gibt<br />

es mehrere Ausstellungskooperationen.<br />

Der Hauptevent wird am<br />

23. und 24. Juni in Graz, vorwiegend<br />

im öffentlichen Raum, steigen.<br />

Und die Evangelischen?<br />

Dem Organisationsteam ist es ein<br />

Anliegen, dass sich die evangelische<br />

Kirche bei der Gestaltung der Themenbühnen<br />

einbringt. Mit der Superintendentur<br />

ist man im Gespräch<br />

und auch in den Regionen werden<br />

die protestantischen Gemeinden<br />

einbezogen. Am 1. September wird<br />

es eine ökumenische Feier auf dem<br />

Himmelkogel in den Triebener<br />

Tauern geben, wenn auf dem genau<br />

2018 m hohen Berg ein Jubiläumskreuz<br />

errichtet wird. Den Abschluss<br />

dieser Feier bildet die „Schöpfung in<br />

der Schöpfung“, eine Aufführung<br />

von Haydns Schöpfung in der freien<br />

Natur.<br />

Ob auch die Gegenreformation und<br />

die Verfolgung der ProtestantInnen<br />

Platz in den Gedenkfeiern finden<br />

werden, frage ich zum Schluss. Ja,<br />

meint mein Gesprächspartner, das<br />

spiele besonders auf der mit der<br />

evangelischen Gemeinde gemeinsam<br />

gestalteten Bühne in Liezen zur<br />

Frage „Wer hat die richtige Religion?“<br />

eine wichtige Rolle. Die Predigt<br />

von Bischof Krautwaschl in der<br />

Heilandskirche zum Reformationsjubiläum<br />

sei diesbezüglich ein wichtiger<br />

Meilenstein gewesen. „Wir<br />

würden uns sehr freuen, wenn es<br />

regen gegenseitigen Besuch gäbe<br />

und sich die evangelische Kirche kritisch<br />

zu den verschiedenen Themen<br />

einbringt“, gibt mir Thomas Bäckenberger<br />

zum Abschied noch mit auf<br />

den Weg.<br />

•<br />

Programm und Informationen zum röm.-kath. Diözesanjubiläum:<br />

www.katholische-kirche-steiermark.at/weg2018<br />

6<br />

dezember <strong>2017</strong> - nr. <strong>171</strong><br />

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