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Altlandkreis Ausgabe Januar/Februar 2018 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel

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<strong>Ausgabe</strong> 45 | <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong><br />

.de<br />

Eine Produktion von<br />

Titelbild: famveldman, Fotolia.com<br />

mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />

Traditionelle Holzarbeit<br />

Mit Kaltblütern im Wald<br />

Auf der Roten Couch<br />

Margit Horner-Spindler erzählt


Seit über 28 Jahren schaffen wir als unabhängige,<br />

erfolgreiche Unternehmensgruppe Lösungen rund um die<br />

Blech- und Rohrbearbeitung. Wir bieten unseren<br />

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Spielerisch ins neue Jahr<br />

Peiting blickt Mitte des Jahres<br />

auf einen historischen Moment<br />

zurück – die Schließung<br />

des Bergwerks, die<br />

sich am 28. Juni 1968<br />

zum 50. Mal jährt. Wir<br />

haben schon jetzt mit<br />

einem ehemaligen<br />

Hauer über <strong>den</strong> Bau<br />

der riesigen Industrieanlage,<br />

die knochenharte<br />

Arbeit unter Tage<br />

und die Berufsvielfalt<br />

über Tage gesprochen. Von körperlich schwerer<br />

Arbeit ein Liedlein singen kann auch Sebastian Erhart<br />

aus Burggen. Seit seinem 13. Lebensjahr geht<br />

der Land- und Forstwirt zum Arbeiten in <strong>den</strong> Wald.<br />

Allerdings nicht mit tonnenschwerem Harvester. Erhart<br />

ist einer der wenigen, der das traditionsreiche<br />

Holzstreifen mit Kaltblutpfer<strong>den</strong> aufrecht hält. Wir<br />

durften <strong>den</strong> Rosserer in <strong>den</strong> Genossenschaftswald<br />

begleiten, wo Wallach Veitl mit spielerischer Leichtigkeit<br />

die Fichtenstämme aus dem Dickicht zog.<br />

Ähnlich lässig agieren die aktiven Mitglieder des DC<br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong>, ein Darts-Club, <strong>den</strong> wir im gut versteckten<br />

Vereinsheim besucht haben. Warum? Weil<br />

Darts immer beliebter wird und bei weitem keine<br />

klassische Kneipensportart mehr ist, die ehrgeizigen<br />

Akteure lieber Leitungswasser als Weißbier trinken.<br />

Auch deshalb, um sich auf ein Turnier in Las<br />

Vegas vorzubereiten. Zeit <strong>für</strong> Fernreisen hat Margit<br />

Horner-Spindler derzeit keine. Der Terminkalender<br />

von Reichlings Bürgermeisterin ist proppenvoll.<br />

Hauptgrund: So viele Großprojekte wie nie. Umso<br />

dankbarer waren wir über die Zusage <strong>für</strong> das große<br />

Interview auf der Roten Couch. Die Rolle führungskräftiger<br />

Frauen, politische Abgehobenheit sowie<br />

Ungerechtigkeiten sind nur drei Themen-Auszüge<br />

aus diesem spannen<strong>den</strong> Gespräch.<br />

Trauungen zählen <strong>für</strong> Margit Horner-Spindler übrigens<br />

zu <strong>den</strong> schönsten Aufgaben. Umso passender,<br />

dass wir in unsere <strong>Januar</strong>/<strong>Februar</strong>-<strong>Ausgabe</strong> das Thema<br />

„Hochzeit“ gepackt haben. Nach Jahren weniger<br />

Eheschließungen kehrt der Trend zum Bund <strong>für</strong>s Leben<br />

zunehmend zurück. Doch hinter dem „schönsten<br />

Tag“ verbirgt sich jede Menge Arbeit, die es bereits<br />

Monate vorher zu erledigen gilt. Gästeliste, Lokal,<br />

Speisekarte, Musik, Anzug und Kleid, Fotograf, Papierkram,<br />

standesamtlich oder auch gleich kirchlich?<br />

Hochzeitsplanungen kosten Zeit, Kraft und Geld.<br />

Umso wertvoller ist eine Veranstaltung, die diesen<br />

Facettenreichtum unter einem Dach vereint – die<br />

Hochzeitsmesse in Weilheims Stadthalle. Ob dort<br />

auch von kuriosen Heiratsanträgen erzählt wird?<br />

Wir haben uns auf die Suche gemacht und eine Geschichte<br />

erzählt bekommen, die im wahrsten Sinne<br />

unter die Haut geht. Ähnlich beeindruckend ist die<br />

Sanierung der Echeslbacher Brücke. Pünktlich zur<br />

Winterpause wurde Deutschlands größte Behelfsbrücke<br />

über die 70 Meter tiefe Ammerschlucht gezogen.<br />

Speziell die Verankerung der da<strong>für</strong> notwendigen<br />

Stützpfeiler entpuppte sich als Mammutaufgabe.<br />

Auch deshalb, weil bei notwendigen Untergrundbohrungen<br />

zahlreiche Flöze entdeckt wur<strong>den</strong>.<br />

Nicht ganz so kompliziert ist die Technik beim Skifahren,<br />

Langlaufen oder Zipflbobfahren. Wer sie in jungen<br />

Jahren erlernt, bezwingt die verschneiten Hänge<br />

spielerisch. Und mit etwas Glück sogar auf einem<br />

neuen, originalen „mini bob“, verrät an dieser Stelle<br />

Ihr Johannes Schelle<br />

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> > > AUS DEM INHALT<br />

Seite 4<br />

Mit Süddeutschem Kaltblut<br />

im Wald bei bo<strong>den</strong>schonener<br />

Holzarbeit<br />

Seite 6<br />

Blick zurück: 50 Jahre<br />

nach der Bergwerkschließung<br />

in Peiting<br />

Seite 11<br />

Zu Gast auf der Roten Couch:<br />

Margit Horner-Spindler,<br />

Reichlings Bürgermeisterin<br />

Seite 22<br />

Weitere Wege und höhere<br />

Kosten! Ist Skifahren überhaupt<br />

noch zeitgemäß?<br />

Seite 30<br />

Einen Abarth zum Leben<br />

erweckt — Böbinger baut<br />

eigenen Tourenrennwagen<br />

Seite 34<br />

Lech-Au! Die Schongauer<br />

Faschingsgesellschaft in <strong>den</strong><br />

Startlöchern<br />

Seite 38<br />

Solch ein Firlefanz!<br />

Es wird bunt bei Künstlerin<br />

Anke Rammé<br />

Seite 44<br />

Indie, Rock, Pop oder<br />

Alternative? Zeit <strong>für</strong> Neues<br />

von Mary Lou<br />

Seite 46<br />

Die ersten Escape Rooms<br />

des <strong>Altlandkreis</strong>es bei<br />

„oneBREAKOUT“ in Altenstadt<br />

Seite 52<br />

Handwerk <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

lauten Knall: Urspringer<br />

Böller-Schmiede<br />

Seite 60<br />

Viva Las Vegas!<br />

Regionale Dartspieler<br />

gewinnen Meisterschaft<br />

Seite 66<br />

Sternsinger und ihr Motto<br />

<strong>für</strong> <strong>2018</strong>: Gemeinsam gegen<br />

Kinderarbeit<br />

Seite 72<br />

Liebe, die unter die Haut<br />

geht: Geschichte eines kuriosen<br />

Heiratsantrages<br />

Seite 85<br />

Neues Jahr, neues Glück:<br />

Unsere Veranstaltungstipps <strong>für</strong><br />

<strong>Januar</strong> und <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong><br />

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januar / februar <strong>2018</strong> | 3


Süddeutsches Kaltblut im Wald<br />

Bo<strong>den</strong>schonende<br />

Holzarbeit<br />

Burggen | Veitl ist zwölf Jahre alt,<br />

total entspannt und <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Spaß<br />

zu haben. An diesem Freitagmorgen<br />

aber wird es ernst. Es geht<br />

ins Holz. <strong>Das</strong> bedeutet schwere<br />

Arbeit, höchste Vorsicht und perfektes<br />

Zusammenspiel mit Sebastian<br />

Erhart, 25, lei<strong>den</strong>schaftlicher<br />

Land- und Forstwirt. Seit acht<br />

Jahren geht der Burggener mit<br />

seinem schwarzbraunen Wallach<br />

zum Arbeiten in <strong>den</strong> Wald. Diesmal<br />

führt der Auftrag in <strong>den</strong> örtlichen<br />

Genossenschaftswald. Dort<br />

liegen bereits gefällte und ausgeastete<br />

Fichten, die aus dem von<br />

Dornbusch verwachsenen Dickicht<br />

gezogen wer<strong>den</strong> müssen. <strong>Das</strong> Gelände<br />

neigt sich leicht nach oben.<br />

Ein Rückeweg ist nicht in unmittelbarer<br />

Nähe. Dort mit schwerem,<br />

maschinellem Gerät hineinzufahren<br />

– ein Ding der Unmöglichkeit.<br />

Für Veitl dagegen ist es ein Kinderspiel.<br />

Selbst die querliegen<strong>den</strong><br />

Baumstämme weiter unten halten<br />

ihn nicht davon ab, <strong>den</strong> gefällten<br />

Stamm an oberster Stelle des Areals<br />

anzuvisieren – er übersteigt<br />

die Hindernisse in Manier eines<br />

Springpferdes furchtlos. Dicht auf<br />

Veitls Fersen ist Sebastian Erhart,<br />

der seinen Kaltblüter einhändig<br />

mit einem Stoßzügel führt. In<br />

der anderen Hand hält er einen<br />

Sapie – eine Kombi aus Hammer<br />

und Wendehaken. „Wüüüst! Hooot!“<br />

Wie ein Skifahrer durch <strong>den</strong><br />

Slalomparcours fährt, so dirigiert<br />

Erhart sich und sein Ross um die<br />

noch stehen<strong>den</strong> Baumstämme.<br />

Bei „Wüst“ geht Veitl brav nach<br />

links, bei „Hot“ nach rechts.<br />

Kraft <strong>für</strong> sechs<br />

Stun<strong>den</strong> pro Tag<br />

Am Ziel angekommen, wen<strong>den</strong><br />

die bei<strong>den</strong> mit einem dreifachen<br />

„wüst, wüst, wüst“ um 180 Grad.<br />

Veitl steht nun hangabwärts gerichtet<br />

in einer Linie mit dem am<br />

Bo<strong>den</strong> liegen<strong>den</strong> Baumstamm.<br />

Die Harmonie zwischen Ross<br />

und Rosserer ist jetzt besonders<br />

gefragt. Erhart spricht von „blindem<br />

Vertrauen“, während er <strong>den</strong><br />

„Streifhackl“ in <strong>den</strong> Baumstamm<br />

schlägt. Als der Haken sitzt, geht<br />

Erhart einen Schritt zur Seite,<br />

greift sich wieder <strong>den</strong> großzügig<br />

langen Stoßzügel und gibt Veitl<br />

das Signal zum Losziehen. Mit<br />

kräftigen Schritten, aber spielerischer<br />

Leichtigkeit, transportiert<br />

das vierbeinige Prachtexemplar<br />

<strong>den</strong> 50 Zentimeter dicken und fünf<br />

Meter langen Fichtenstamm durch<br />

eine schmale, verwilderte Gasse,<br />

zwischen Baumreihen hindurch<br />

bis an <strong>den</strong> Rand eines Forstweges.<br />

„Steh“, sagt Erhart, schlägt mit<br />

dem Sapie <strong>den</strong> Haken aus dem<br />

Stamm, wendet seinen Veitl wieder<br />

um 180 Grad und marschiert<br />

erneut hinauf zum nächsten gefällten<br />

Fichtenstamm. Veitl hat so<br />

viel Power, dass er diese Arbeit<br />

problemlos drei Stun<strong>den</strong> vormittags<br />

und drei Stun<strong>den</strong> nachmittags<br />

verrichten könnte. Doch allzu<br />

viele Aufträge bekommen er und<br />

sein Besitzer Erhart in Zeiten der<br />

immer roboterähnlicheren Holzmaschinerien<br />

nicht mehr.<br />

Streifenziehen ist vom<br />

Aussterben bedroht<br />

Streifenziehen mit Kaltblutpfer<strong>den</strong><br />

ist eine Seltenheit gewor<strong>den</strong>, in<br />

einigen Gegen<strong>den</strong> sogar schon<br />

ausgestorben. „Je nördlicher, desto<br />

weniger“, sagt Erhart. Waldbesitzer<br />

und Forstbetriebe setzen<br />

nahezu ausnahmslos auf große,<br />

leistungsstarke Maschinen. Außerdem<br />

gilt seit der EU-weiten<br />

Forstreform im Jahre 2008, dass<br />

Aufträge in Staatsforsten aufgrund<br />

unzureichender Wirtschaftlichkeit<br />

nicht mehr an Arbeiter mit Pfer<strong>den</strong><br />

vergeben wer<strong>den</strong>. Deshalb<br />

streifen Sebastian Erhart und sein<br />

Vater Stefan häufig in privaten<br />

oder gemeindlichen Wäldern. „Es<br />

gibt noch Privatwaldbesitzer und<br />

Förster, die ganz bewusst Wert<br />

auf das Streifenziehen mit Pfer<strong>den</strong><br />

legen.“ Der Grund liegt auf<br />

der Hand: <strong>Das</strong> Pferd ist mit rund<br />

800 Kilogramm wesentlich leichter<br />

als ein neun Tonnen schwerer<br />

Bulldog oder ein 17 Tonnen<br />

schwerer Harvester, arbeitet somit<br />

wesentlich bo<strong>den</strong>schonender. Außerdem<br />

ist das Pferd sehr wendig<br />

und dadurch die beste Wahl in<br />

Sachen bestandschützendes Arbeiten.<br />

Hintergrund: Rückewege,<br />

die <strong>für</strong> <strong>den</strong> Einsatz großer Ma-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

–<br />

<br />

4 | der altlandkreis<br />

Flip-Flop und Hausschuhe nach Mass<br />

Einlagen n g nach Mass


Die An- und Abfahrt in <strong>den</strong> Wald erfolgt meistens mittels Viehtransport. Nach dem Holzstreifen kontrolliert<br />

Sebastian Erhart Veitls Spezial-Hufeisen, die <strong>für</strong> besseren Halt im Gelände mit Stollen versehen sind.<br />

schinen notwendig sind, dürfen<br />

laut Gesetz nur alle 30 Meter in<br />

<strong>den</strong> Wald gezogen wer<strong>den</strong>. Da ein<br />

Harvester nur acht Meter um sich<br />

greifen kann, müssen die Bäume<br />

im tieferen Wald ohnehin von<br />

Hand gesägt und schließlich mit<br />

Seilwinde herausgezogen wer<strong>den</strong>.<br />

Jetzt kommt wieder das Pferd<br />

ins Spiel: Während die Seilwinde<br />

nur starr in eine Richtung arbeitet,<br />

kann das Pferd <strong>den</strong> gefällten<br />

Baum schlangenlinienförmig aus<br />

dem Wald ziehen – und zwar so,<br />

dass keine stehen<strong>den</strong> Bäume beschädigt,<br />

von Rotfäulnis befallen<br />

und dadurch nahezu wertlos wer<strong>den</strong>.<br />

Auch in Sachen Schnelligkeit<br />

ist das Pferd oftmals die bessere<br />

Wahl, vor allem in steileren, dichtbewachsenen<br />

Hängen, wo sich<br />

keine Maschine halten kann. Ungefährlich<br />

ist die Arbeit mit dem<br />

Pferd nicht. Erhart erzählt von<br />

schweren Verletzungen, von Todesfällen.<br />

Er selbst, „toi, toi, toi“,<br />

hatte bislang Glück, ist mit blauen<br />

Flecken und leichten Schürfwun<strong>den</strong><br />

davongekommen. Wobei<br />

Erhart ganz genau weiß, was er<br />

in welcher Situation zu tun hat.<br />

„Man braucht Kraft, Kondition und<br />

muss sehr vorausschauend arbeiten.“<br />

<strong>Das</strong> kann Erhart. Bereits als<br />

13-Jähriger wurde er von Vater<br />

und Großvater mit in <strong>den</strong> Wald<br />

genommen. „Von der Schule heim<br />

und ab in <strong>den</strong> Wald. <strong>Das</strong> Erledigen<br />

der Hausaufgaben hat darunter<br />

natürlich ein wenig gelitten“, gibt<br />

er offen und ehrlich zu.<br />

Zu Fressen gibt’s<br />

Hafer und Zuckerschnitzel<br />

Sei’s drum. Bis heute gibt’s <strong>für</strong> ihn<br />

nichts Schöneres, als mit einem<br />

seiner vier Kaltblüter zum Holzen<br />

in <strong>den</strong> Wald zu gehen. „Wer hat<br />

schon das große Glück, Hobby und<br />

Beruf zu einen.“<br />

> > > HOLZARBEIT MIT KALTBLÜTERN<br />

Als der letzte Baumstamm erfolgreich<br />

an <strong>den</strong> Forstweg gezogen<br />

wurde – Vater Stefan holt<br />

die Ware später mit Bulldog und<br />

Anhänger ab – lotst Erhart seinen<br />

leicht verschwitzen Veitl zum Viehanhänger,<br />

streift ihm eine Decke<br />

über, lädt ihn ein und fährt zurück<br />

an <strong>den</strong> Hof, der direkt neben der<br />

Ortsverbindungsstraße zwischen<br />

Burggen und Bernbeuren liegt.<br />

Sein „Müsli“, ein Mix aus Hafer<br />

und Zuckerschnitzel, hat er schon<br />

vor dem Holzen bekommen. Jetzt<br />

gibt es Gras und Heu, damit er<br />

wieder zu Kräften kommt – und<br />

bereit ist <strong>für</strong> <strong>den</strong> nächsten Einsatz<br />

im Wald.<br />

js<br />

Familie Erhart aus Burggen ist in Sachen Holzarbeit mit Süddeutschen<br />

Kaltblutpfer<strong>den</strong> selbstständig in dritter Generation und arbeitet<br />

<strong>für</strong> Waldbesitzer im Umkreis von bis zu 40 Kilometern.<br />

Kontakt unter Telefon 08860 / 1732.<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 5


50 Jahre Bergwerksschließung Peiting<br />

Als sich die Magengrube<br />

unter <strong>den</strong> Kehlkopf hob<br />

Peiting | Es ist dunkel. Der Bo<strong>den</strong><br />

entfernt sich von <strong>den</strong> Füßen und<br />

die Magengrube hebt sich bis unter<br />

<strong>den</strong> Kehlkopf. Mit lautem Zittern<br />

und Beben fährt der vollbesetzte<br />

Förderkorb senkrecht in die Tiefe<br />

und bei Begegnung des nach oben<br />

fahren<strong>den</strong> Förderkorbes wird der<br />

Krach unerträglich laut. 56 Mann,<br />

darunter Hauer, Schlosser und<br />

Hilfsarbeiter befin<strong>den</strong> sich auf dem<br />

Weg zur Arbeit. Mehr Arbeiter haben<br />

pro Fahrt nicht Platz in diesem<br />

dreistöckigen Fahrstuhl, der von einem<br />

faustdicken Stahlseil und mit<br />

zwölf Metern pro Sekunde senkrecht<br />

von oben nach unten oder<br />

von unten nach oben bewegt wird.<br />

Seine allererste Grubenfahrt wird<br />

Xaver Bader nie vergessen. Heute<br />

blickt der 79-Jährige auf 50 Jahre<br />

Bergwerksschließung Peiting<br />

zurück. Er spricht von Teamarbeit<br />

und engster Kameradschaft, ohne<br />

die der Knochenjob unter Tage<br />

un<strong>den</strong>kbar gewesen wäre. Und er<br />

berichtet von einer einzigartigen<br />

Anlage, die ab 1920 in kürzester<br />

Zeit errichtet sowie bis zum Schluss<br />

erweitert und modernisiert wurde.<br />

Bader war 16 Jahre alt, als er seine<br />

Ausbildung im Peitinger Bergwerk<br />

begann. Die ersten zwei Jahre<br />

durchlief er alle Abteilungen über<br />

Tage.<br />

Im Kesselhaus mit 72 Meter hohem<br />

Kamin wurde durch Verbrennung<br />

qualitativ schwächerer Kohle Wasserdampf<br />

erzeugt. Der diente wiederum<br />

zum Antrieb der Turbinen im<br />

Maschinenhaus dahinter, wo Strom<br />

und Pressluft <strong>für</strong> <strong>den</strong> Betrieb dutzender<br />

Maschinen über und unter<br />

6 | der altlandkreis<br />

Tage produziert wurde. Sägewerk<br />

und Schreinerei mit großem Holzlagerplatz.<br />

Schmiede, Spenglerei,<br />

Schlosserei, Dreherei, Fräserei und<br />

Elektro-Werkstätte. Große Garagen<br />

<strong>für</strong> Betriebsbus, Betriebsautos und<br />

Werksfeuerwehr. Eine ellenlange<br />

Fahrradhalle, da nahezu alle<br />

Mitarbeiter zu Fuß oder mit dem<br />

Rad zur Arbeit kamen. Die Zechenschenke<br />

<strong>für</strong> Speis und Trank. <strong>Das</strong><br />

Betriebsgebäude mit Steigerbüros,<br />

Verwaltung, Werkleiterwohnung<br />

sowie die sogenannte Waschkaue<br />

mit 42 Duschen und 720 Kleideraufzügen<br />

<strong>für</strong> die unter Tage arbeiten<strong>den</strong><br />

Bergleute. Bei Arbeitsantritt<br />

wurde die Zivil- gegen die<br />

Arbeitskleidung getauscht. Kittel,<br />

Hemd, Hose, Schuhe und Helm<br />

7<br />

5<br />

wur<strong>den</strong> angezogen. Und im Kern<br />

der Anlage der monströse Förderturm<br />

und der darunter befindliche<br />

kreisrunde Hauptschacht, 813 Meter<br />

tief und 5,10 Meter Durchmesser, in<br />

dem die zwei Förderkörbe mit je<br />

sechs Förderwagen die abgebaute<br />

Kohle nach oben beförderten.<br />

Gearbeitet wurde<br />

rund um die Uhr<br />

Im Peitinger Bergwerk wurde rund<br />

um die Uhr, lange Zeit sechs Tage,<br />

später fünf Tage die Woche gearbeitet.<br />

Unter Tage wurde im Dreischichtbetrieb<br />

je acht Stun<strong>den</strong> gearbeitet.<br />

Die Nachtschicht war <strong>für</strong><br />

Wartungsarbeiten, Reparaturen<br />

und Spezialtransporte nach unter<br />

4<br />

3<br />

6<br />

Tage verantwortlich. Die Frühund<br />

Mittagsschicht <strong>für</strong> <strong>den</strong> Abbau<br />

und Förderung der Kohle. Nach<br />

wenigen Monaten mit Fäustling<br />

und Meißel wurde die Kohle mit<br />

pressluftbetriebenem Pickhammer<br />

abgebaut, die letzten Jahre sogar<br />

maschinell mittels Kohlen-Hobel<br />

und hydraulischem Ausbau. Zu<br />

Beginn der 1920er Jahre fuhren<br />

die Bergleute noch mit Stoffmütze,<br />

ohne Schutzhelm und Schutzkleidung,<br />

in die Grube – und das<br />

bei feuchtheißen Temperaturen<br />

in oft nur 50 Zentimeter hohen<br />

Flözen. Der ausgekohlte Hohlraum<br />

wurde mit Holzstempeln<br />

vor dessen Einsturz gesichert. Als<br />

Flöze wer<strong>den</strong> die Kohlenschichten<br />

unter Tage bezeichnet. Sie lagen<br />

1<br />

2<br />

1 Förderturm mit Schachthaus<br />

2 Lokschuppen<br />

3 Schreinerei und Sägerei<br />

4 Werkstätten<br />

5 Garagen<br />

6 Mannschaftsbad<br />

7 Holzplatz


Leere Hunte am obersten Ausgang des Förderschachts.<br />

in einem Neigungswinkel von 30<br />

bis 35 Grad, einfallend von Nord<br />

nach Süd. Die herausgebrochene<br />

Kohle und das taube Gestein<br />

wurde mit Hunten (Förderwagen)<br />

über die Abbaustrecken, Stapel<br />

(senkrechter Schacht, der nicht<br />

ans Tageslicht führt), Bremsberge<br />

(Schacht im Neigungswinkel der<br />

Flöze) und Hauptförderstrecken<br />

mittels Diesellokomotiven Richtung<br />

Füllort zum Hauptschacht<br />

gefahren. Zwischen 40 und 45<br />

Kilometer Stollenwege waren in<br />

Peiting, Hohenpeißenberg und<br />

Peißenberg angelegt. Der westlichste<br />

Schacht, ein Wetterschacht,<br />

war bei Kurzenried. Der östlichste<br />

war in Peißenberg, wo das größte<br />

Bergwerk der Region stand.<br />

Heißt: Peiting, Hohenpeißenberg<br />

und Peißenberg waren ab November<br />

1953 unterirdisch miteinander<br />

verbun<strong>den</strong>, die Transportwege allesamt<br />

schienengeführt. Wäre der<br />

Aufzug im Peitinger Hauptschacht<br />

wegen eines technischen Defekts<br />

ausgefallen, hätten die Peitinger<br />

auch in Hohenpeißenberg oder<br />

Peißenberg aus dem Untergrund<br />

fahren können und mit Werksbus<br />

über Tage zurück nach Peiting gebracht<br />

wer<strong>den</strong>. „<strong>Das</strong> ist, so weit ich<br />

weiß, zwar nicht vorgekommen“,<br />

sagt Bader. Aber es beweise eindrucksvoll,<br />

wie weitläufig und gut<br />

die Stollen vernetzt waren.<br />

31 tödliche<br />

Unfälle<br />

Kurz vor Schließung des Peitinger<br />

Bergwerks – der letzte Hunt voller<br />

Kohle wurde am 28. Juni 1968<br />

aus der Grube gefahren – wur<strong>den</strong><br />

929 Mitarbeiter gezählt. Darunter<br />

überwiegend Einheimische. Aber<br />

auch Leute aus Niederbayern sowie<br />

in <strong>den</strong><br />

Kriegsjahren<br />

258 Gefangene,<br />

hauptsächlich<br />

Franzosen und Italiener.<br />

Damit kein Mann in der Grube<br />

verloren ging, hatte jeder seine<br />

eigene Sicherheitsmarke. Diese<br />

wurde vor der Grubenfahrt samt<br />

Grubenlampe an der Lampenkammer<br />

abgeholt und vor dem Besteigen<br />

des Förderkorbes abgegeben.<br />

Nach Feierabend wur<strong>den</strong> die Sicherheitsmarken<br />

am Füllort unter<br />

Tage wieder verlesen. Jede übrig<br />

gebliebene Nummer war kein gutes<br />

Zeichen. „Gott sei Dank hat es<br />

in all <strong>den</strong> Jahren kaum Vermisstenmeldungen<br />

gegeben.“ Schlimme<br />

Unfälle dagegen schon. Einstürzende<br />

Stollen, einströmende<br />

Wassermassen, abstürzende oder<br />

vom Zug erfasste Mitarbeiter. „Es<br />

gab tausend Gefahrenherde da<br />

Unten“, berichtet Bader. Letztlich<br />

sind in der Geschichte des Peitinger<br />

Bergwerks 31 Menschen tödlich<br />

verunglückt. Doch so tragisch<br />

diese Nachricht auch ist, wundert<br />

sich der eine oder andere noch<br />

lebende Bergmann rückblickend,<br />

dass nicht mehr passiert ist.<br />

Sprengen, graben,<br />

mauern und zimmern<br />

Hartgesotten mussten die Unter-<br />

Tage-Mitarbeiter alle sein. Allen<br />

voran die, die <strong>den</strong> Hauptschacht<br />

alle paar Jahre abgeteuft haben.<br />

„<strong>Das</strong> war eine sehr staubige oder<br />

auch nasse, körperlich extrem<br />

Die vollen Hunte (li.) im Ausgangsbereich des Förderschachts<br />

sowie die Sortiererei, in der Kohle von<br />

anderem Material getrennt wurde.<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 7


<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

rund um die<br />

Energiezukunft<br />

im Oberland<br />

Regionale Berichte zu Energiezukunft und Klimaschutz<br />

Naturland genießen: <strong>Das</strong> Beste herauspicken<br />

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<strong>für</strong> Sie!<br />

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3 2017<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/<br />

Schutzgebühr 4 Euro<br />

Dezember - März<br />

schwere Arbeit, eine Aufgabe <strong>für</strong><br />

die Größten und Kräftigsten unter<br />

uns“, sagt Bader. Bis 1925 sprengten,<br />

gruben, mauerten und zimmerten<br />

die Bergmänner <strong>den</strong> Förderschacht<br />

235 Meter tief. Bis 1934<br />

rund 515 Meter tief und bis 1952<br />

diese atemberauben<strong>den</strong> 813 Meter<br />

tief. Heute ist der Schacht, der mit<br />

Schließung des Bergwerks zugeschüttet<br />

wurde, nicht mehr einzusehen.<br />

Auch der aus dem Bo<strong>den</strong><br />

ragende Förderturm, der neben<br />

dem noch längeren Schornstein<br />

das Markenzeichen der Industrieanlage<br />

bildete, steht längst nicht<br />

mehr. Einige andere Gebäude<br />

dagegen schon, nur umgebaut<br />

und anders eingerichtet. Anstelle<br />

der Pforte steht zum Beispiel das<br />

Autohaus Gunsch. Der damalige<br />

Mannschaftstrakt samt Steigerbüros<br />

und Werkleiterwohnung wird<br />

inzwischen von Bio-Bäcker Michael<br />

Schwarzmaier zum Brezen-<br />

Backen genutzt.<br />

Fleißige Bergmänner<br />

waren gefragt<br />

Einzig die Zechenschenke ist ihrer<br />

Bestimmung treu geblieben, bietet<br />

Arbeitern noch immer ein günstiges<br />

Mittagessen an. Ehemalige<br />

Bergmänner nutzen dieses Angebot<br />

freilich nicht mehr. Viele sind<br />

Kurze Pause: Xaver Bader (stehend, zweiter von rechts) und seine Hauer-Kollegen<br />

bei der Nachtschicht.<br />

verstorben, der Rest ist wohlverdient<br />

in Rente. Ob bei Moralt oder<br />

Haindl – untergekommen sind die<br />

Kamera<strong>den</strong> nach der Schließung<br />

des Werks überall. Fleißige Handwerker<br />

waren schließlich gefragt.<br />

Andere wiederum bildeten sich<br />

weiter zum Ingenieur oder Kaufmann.<br />

Xaver Bader war auch so<br />

einer der Marke „Allzweckwaffe“.<br />

Als eher kleingewachsener,<br />

leichter Bergmann war er in <strong>den</strong><br />

schmalsten und engsten Flözen<br />

tätig. Irgendwann wurde ihm die<br />

Arbeit als Hauer zu schwer. Er<br />

schulte um zum Aufbereiter und<br />

übernahm einen Arbeitsplatz in<br />

der Kohlenwäsche über Tage, deren<br />

Aufgabe es war, die aus der<br />

Grube geförderte Kohle vom tauben<br />

Gestein zu trennen. Später<br />

wechselte er ins Labor, untersuchte<br />

<strong>den</strong> Heizwert des „schwarzen<br />

Goldes“. Zum Schluss stand er der<br />

Kohlenwäsche als Aufseher vor.<br />

Museumsgegenstände<br />

und Bildarchiv erinnern<br />

<strong>Das</strong> Kohlenbergwerk ist ein wesentlicher<br />

Teil Peitinger Ortsgeschichte.<br />

An kirchlichen Festtagen,<br />

Stand- oder Weihnachtskonzerten<br />

der Knappschaftskapelle treten die<br />

Spielerisch: Die Zukunft ist grün<br />

Natürlich: »Bio« unterm Christbaum<br />

Elektrisch: Sauber unterwegs<br />

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Kohle-Abbau mit pressluftbetriebenem Pickhammer.<br />

8 | der altlandkreis<br />

Drei Grubenarbeiter vor einem<br />

sehr steilen Flöz.


Der Mannschaftszug brachte die Hauer an ihren jeweiligen Arbeitsplatz<br />

unter Tage – dank einhängbarem Gurt sogar sitzend.<br />

die ab 1925 nur <strong>für</strong> Bergmänner<br />

errichtet wur<strong>den</strong>. Diese kleinen<br />

„Hexenhäuschen“ mit Spitzdach<br />

heben sich bis heute deutlich ab<br />

von <strong>den</strong> neueren, größeren Bauten.<br />

Abgesehen davon erinnern<br />

hunderte Bilder an diese knochenharte<br />

Zeit. Sie wur<strong>den</strong> laufend und<br />

pünktlich zum Jubiläum „50 Jahre<br />

Bergwerkschließung Peiting“ archiviert<br />

und digitalisiert. Geplant<br />

ist voraussichtlich ein Bildervortrag,<br />

der unter anderem zeigt,<br />

warum Schnupftabak mindestens<br />

so wichtig war wie Schutzhelm,<br />

Grubenlampe und Pickhammer. js<br />

Bezirksverband<br />

Oberbayern e.V.<br />

Mitglieder bis heute in traditioneller<br />

Bergmannsuniform auf. Neben<br />

zahlreichen Text- und Bilddokumenten,<br />

originalen Werkzeugen<br />

und Einrichtungsgegenstän<strong>den</strong><br />

sind im Museum im Klösterle in<br />

fachkundiger Begleitung ein Modell<br />

der Schachtanlage sowie ein<br />

nachgebildeter Stollen zu besichtigen.<br />

Von zahlreichen Erlebnissen<br />

über und unter Tage wird erzählt.<br />

<strong>Das</strong> damals prägende Peitinger<br />

Ortsbild: Ein kleiner Ortskern mit<br />

wesentlich weniger Gebäu<strong>den</strong> und<br />

Menschen, grasendes Grauvieh auf<br />

<strong>den</strong> Weiten der Felder und eben<br />

das Bergwerk – die erste große<br />

Industrieanlage der Gemeinde.<br />

An letztere erinnern nicht nur die<br />

Museumsgegenstände und neu<br />

besetzten Hallen. Der<br />

inzwischen stark verwachsene<br />

Schlammweiher<br />

oberhalb der<br />

Schnalz (Ammer) diente<br />

damals als Entsorgungsbecken<br />

<strong>für</strong> das verdreckte<br />

Waschwasser aus der<br />

Kohlenwäsche – heutzutage<br />

wäre eine Materialdeponie<br />

in Form und<br />

Größe wie der Schlammweiher<br />

wohl nicht mit<br />

dem Naturschutzgesetz<br />

vereinbar. Und dann<br />

wären da noch die<br />

Glückauf-Siedlung, die<br />

Heinrichsiedlung und die<br />

Barbarasiedlung im Osten<br />

der Marktgemeinde,<br />

<strong>Das</strong> AWO Seniorenzentrum Peiting bietet<br />

stationäre, Kurzzeit- und Tagespflege<br />

sowie Mittagessen <strong>für</strong> Senioren an.<br />

AWO Oberbayern. Wir freuen uns auf Sie.<br />

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(und geschnupft) wurde<br />

stets nahe am Arbeitsplatz.<br />

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Maurerarbeiten im abgeteuften<br />

Hauptschacht.<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 9


M. HASEITL


Auf der Roten Couch<br />

Bei<br />

Reichlings<br />

Chefin<br />

Schickes Dirndl: Reichlings<br />

Bürgermeisterin Margit<br />

Horner-Spindler auf der<br />

Roten Couch. <strong>Das</strong> Bild<br />

entstand im Pfarrheim,<br />

dessen Flur geprägt ist<br />

von der Ausstrahlung eines<br />

wunderbaren Heiligenbilds.<br />

Foto: Johann Jilka<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 11


Reichling | An <strong>den</strong> Grenzen des<br />

<strong>Altlandkreis</strong>es haben die Frauen<br />

das Sagen. Richtung Ammergauer<br />

Alpen waltet Gisela Kieweg<br />

aus Bad Bayersoien ihres Amtes.<br />

Lechabwärts ist es Margit Horner-<br />

Spindler, CSU, seit knapp einem<br />

Jahrzehnt Bürgermeisterin der<br />

Gemeinde Reichling. Im großen<br />

Interview auf der Roten Couch<br />

spricht die 59-jährige Powerfrau<br />

mit <strong>den</strong> voluminösen schwarzen<br />

Haaren über ihre Außenseiterrolle<br />

als weibliche Führungskraft,<br />

über die „heftigste“ Phase ihrer<br />

bisherigen Amtszeit, die wichtigsten<br />

Projekte auf Orts- und Landkreisebene<br />

sowie die schönste<br />

Sache der Welt. Außerdem verrät<br />

sie, warum sie beim Thema Bürokratismus<br />

und gesetzlicher Ungerechtigkeiten<br />

ganz schnell zur Demonstrantin<br />

wird. Insbesondere<br />

dann, wenn die Entscheidungen<br />

„abgehobener“ Politiker zu Lasten<br />

des einfachen Volkes ausgelegt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Frau Horner-Spindler, Sie sind das<br />

neunte Gemeindeoberhaupt in der<br />

Geschichte Reichlings, jedoch die<br />

erste Frau. Wie haben die Bürger<br />

damals auf Ihre Kandidatur reagiert?<br />

Über das Geschlecht der Kandidaten<br />

wurde bei uns im Dorf<br />

überhaupt nicht diskutiert. Ganz<br />

im Gegenteil. Ich habe sehr viel<br />

Zuspruch aus der Bevölkerung erhalten.<br />

Schließlich geht es um die<br />

Person, nicht um das Geschlecht.<br />

Warum haben Sie kandidiert?<br />

Ich hatte das eigentlich nie vor<br />

und es hat sich eher zufällig ergeben.<br />

Allerdings bin ich mit der<br />

Heimat unglaublich verbun<strong>den</strong>,<br />

habe mich immer schon in Vereinen<br />

engagiert, zum Beispiel in<br />

der Vorstandschaft der Kreislandjugend<br />

Schongau. Und ich finde<br />

es einfach schön, wenn man die<br />

Heimat mitgestalten kann. Außerdem<br />

wurde es mir wohl ein wenig<br />

in die Wiege gelegt. Mein Vater<br />

Franz Horner war ja auch Bürgermeister<br />

in Reichling.<br />

Sie hatten auch nie Zweifel, dieser<br />

großen Aufgabe gewachsen zu<br />

sein?<br />

Natürlich habe ich überlegt, ob ich<br />

mir dieses Amt als Frau zutrauen<br />

kann. Letztlich ausschlaggebend<br />

war meine berufliche Vorgeschichte.<br />

Ich habe erst eine Ausbildung<br />

zur Bürokauffrau bei der<br />

Firma Haseitl gemacht, anschließend<br />

eine weitere Ausbildung<br />

zur Verwaltungsfachangestellten<br />

im Landratsamt Landsberg. Davon<br />

profitiere ich sehr in meinen<br />

Aufgaben als Bürgermeisterin. Ich<br />

war viele Jahre im Bauamt und in<br />

der unteren Naturschutzbehörde<br />

tätig. Zusammen mit meiner vorherigen<br />

Tätigkeit habe ich sowohl<br />

Erfahrung in der freien Wirtschaft<br />

als auch in der Verwaltung sammeln<br />

können.<br />

Ob freie Wirtschaft, Verwaltung<br />

oder Politik – wie häufi g wer<strong>den</strong><br />

Sie mit Frauenfeindlichkeiten konfrontiert?<br />

Ich persönlich bin noch nie mit<br />

Frauenfeindlichkeiten konfrontiert<br />

wor<strong>den</strong>. Ich arbeite sehr gerne<br />

mit Männern zusammen. Schön<br />

wäre es allerdings, wenn mehr<br />

Frauen als Bürgermeisterinnen<br />

oder in anderen Führungspositionen<br />

arbeiten wür<strong>den</strong>. Momentan<br />

bin ich die einzige Bürgermeisterin<br />

im Landkreis Landsberg.<br />

Welche Eigenschaften sollte eine<br />

Frau in Führungspositionen mitbringen?<br />

Frauen müssen sehr standfest<br />

sein, Wissen haben und eine<br />

schnelle Auffassungsgabe besitzen.<br />

Außerdem brauchen sie<br />

Selbstvertrauen. Allerdings gilt<br />

das genauso <strong>für</strong> Männer in Führungspositionen.<br />

Es zählt die<br />

Leistung, nicht das Geschlecht.<br />

Ich finde es schön, dass man als<br />

Frau in der Politik heutzutage keinen<br />

Nachteil hat. Wichtig ist, dass<br />

Vor Wappen und Herrgottswinkel: Margit Horner-Spindler und<br />

„altlandkreis“-Redakteur Johannes Schelle im Bürgermeisterzimmer.<br />

beide Geschlechter vertreten sind.<br />

Denn sie haben oft verschie<strong>den</strong>e<br />

Sichtweisen und unterschiedliche<br />

Arten, an Dinge heranzugehen.<br />

Ich persönlich versuche meine<br />

Arbeit weder auf weibliche noch<br />

männliche Art zu machen, sondern<br />

auf meine Art – so, wie ich<br />

es <strong>für</strong> richtig empfinde.<br />

Und das gelingt Ihnen ganz hervorragend.<br />

Sie sind inzwischen seit<br />

neun Jahren Bürgermeisterin in<br />

Reichling. Ihre bislang wichtigsten<br />

Projekte?<br />

Wir haben die vergangenen Jahre<br />

durch das Ausschöpfen enorm<br />

vieler Fördermöglichkeiten viele<br />

Maßnahmen durchgeführt und<br />

trotzdem eine solide Finanzstruktur<br />

geschaffen. Wasser ist unser<br />

höchstes Gut. Deshalb haben wir<br />

sehr viel in unsere Wasserversorgung<br />

investiert. Die wasserrechtliche<br />

Erlaubnis gilt nun <strong>für</strong><br />

die Quelle in Reichling und <strong>den</strong><br />

Brunnen in Lu<strong>den</strong>hausen bis ins<br />

Jahr 2046. Außerdem haben wir<br />

die Versorgungsnetze von Reichling<br />

und Lu<strong>den</strong>hausen zusammengeschlossen<br />

und damit einen<br />

Wasserverbund zwischen bei<strong>den</strong><br />

Ortsteilen geschlossen. Erhebliche<br />

Modernisierungsmaßnahmen<br />

wie die Visualisierung wur<strong>den</strong><br />

getätigt, äußerst aufwendige Verbauungsmaßnahmen<br />

im Wasserschutzgebiet<br />

durchgeführt. Ganz<br />

wichtig: Wir sind dabei, unsere<br />

Nitratwerte zu senken.<br />

Nitratwerte?<br />

Wir hatten in Reichling einen hohen<br />

Nitratwert im Trinkwasser.<br />

Wie haben Sie das Problem in <strong>den</strong><br />

Griff bekommen?<br />

Indem wir privatrechtliche Verträge<br />

mit Landwirten abgeschlossen<br />

haben. Somit konnten wir notwendige<br />

Schutzmaßnahmen einleiten.<br />

Außerdem wer<strong>den</strong> wir <strong>für</strong><br />

die Quelle wichtige Flächen im<br />

Grundstückstausch erwerben.<br />

12 | der altlandkreis


Andere, wichtige Projekte unter<br />

Ihnen?<br />

Wir haben neue Bau- und Gewerbegebiete<br />

ausgewiesen. Die<br />

Bauplätze wer<strong>den</strong> überwiegend<br />

im Einheimischenmodell vergeben.<br />

Jeder Reichlinger oder Lu<strong>den</strong>hausener,<br />

der bei uns bauen<br />

will, bekommt innerhalb kürzester<br />

Zeit einen Bauplatz. Sehr kostenaufwendig<br />

war auch die Endfertigstellung<br />

von Straßen in älteren<br />

Baugebieten. Viel Geld ist in die<br />

Sanierung unseres Kindergartens<br />

und in <strong>den</strong> Brandschutz geflossen.<br />

Zukunftsweisend war und<br />

ist natürlich der Breitbandausbau<br />

<strong>für</strong> alle Ortsteile. Da sind wir<br />

zwar noch mittendrin, waren allerdings<br />

schon 2011 beim ersten<br />

Förderverfahren <strong>für</strong> schnelleres<br />

Internet Vorreiter. Damals war<br />

der Breitbandausbau keine einfache<br />

Aufgabe, <strong>für</strong> die ich mich<br />

richtig reingehängt habe, um das<br />

Glasfaserkabel über <strong>den</strong> Lech auf<br />

unsere Seite zu holen. Damit haben<br />

wir eine Vernetzung auch <strong>für</strong><br />

weitere Gemein<strong>den</strong> im nördlichen<br />

Bereich geschaffen. Die Gemeinde<br />

Thaining zum Beispiel konnte aufgrund<br />

unseres Engagements auch<br />

angeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />

Warum war es 2011 so schwierig in<br />

Sachen schnelleres Internet?<br />

Die Strukturen <strong>für</strong> einen reibungslosen<br />

Ausbau haben damals<br />

gefehlt. Es war alles viel zu bürokratisch,<br />

was die meisten vom<br />

Breitbandausbau abgeschreckt<br />

hat. Die Gemeinde Reichling wollte<br />

das aber unbedingt.<br />

Finanzstruktur, Wasserversorgung,<br />

Breitband-Ausbau, Einheimischenmodell...<br />

... und die Umgestaltung des Kirchenumfeldes<br />

in Lu<strong>den</strong>hausen.<br />

Diese sollte eigentlich nur im<br />

kleinen Rahmen stattfin<strong>den</strong> und<br />

hat sich dann als Riesenprojekt<br />

mit 400 000 Euro Gesamtkosten<br />

entpuppt, weil unter anderem die<br />

komplette Kirchenmauer marode<br />

war.<br />

Ein unschöner, überraschender<br />

Moment war sicherlich auch die<br />

Schließung des Reichlinger Gemischt-Waren-La<strong>den</strong>s<br />

– und das<br />

nach stolzen 100 Jahren.<br />

<strong>Das</strong> ist wirklich traurig, auch <strong>für</strong><br />

mich persönlich, da ich mit dem<br />

La<strong>den</strong> seit meiner Kindheit verbun<strong>den</strong><br />

war. Aber: Wir haben<br />

noch einen guten Bäcker, einen<br />

hervorragen<strong>den</strong> Metzger und einen<br />

Naturkostla<strong>den</strong> im Dorf und<br />

sind gerade dabei, diese drei Geschäfte<br />

miteinander zu vernetzen.<br />

Möglicherweise können wir auch<br />

noch weitere Geschäftsleute ins<br />

Boot holen. Wir schauen, dass die<br />

La<strong>den</strong>besitzer sich absprechen<br />

und ihr Sortiment so aufstocken,<br />

dass auch weiterhin Artikel des<br />

täglichen Grundbedarfs direkt im<br />

Ort erworben wer<strong>den</strong> können.<br />

Nach ersten Gesprächen sind alle<br />

Drei bereit, miteinander zu kooperieren.<br />

Darüber bin ich heilfroh.<br />

Noch schlimmer allerdings war<br />

die Situation in Lu<strong>den</strong>hausen, wo<br />

seit längerer Zeit kein einziges Geschäft<br />

mehr existierte. Aber dort<br />

ist ja die Supermarktkette Penny<br />

an uns herangetreten, die zum<br />

Jahreswechsel einen Markt aufmachen<br />

wird.<br />

<strong>Das</strong> Einkaufsproblem scheint also<br />

gelöst. Wo brennt’s aktuell noch?<br />

Zurzeit haben wir enorm viele Projekte<br />

am Laufen. Die schwierigste<br />

Aufgabe ist der Kanalbau im Ortsteil<br />

Gimmenhausen mit Anschluss<br />

an die Kläranlage, der uns über<br />

eine Million Euro kosten wird. Im<br />

Zuge dessen wird auch gleich der<br />

komplette Ortsteil runderneuert,<br />

unter anderem mit neuen Wasserleitungen<br />

und Glasfaserkabeln<br />

ausgestattet. <strong>Das</strong> Problem an der<br />

Sache: Gimmenhausen liegt vollständig<br />

in einem Wasserschutzgebiet,<br />

was <strong>den</strong> Kanalbau zu einer<br />

großen Herausforderung macht.<br />

Die Auflagen, die dort zu erfüllen<br />

sind... unvorstellbar. Da muss ich<br />

ganz klar sagen: Der Amtsschimmel<br />

wiehert dort gewaltig! Darüber<br />

hinaus haben wir ein neues<br />

Baugebiet in Lu<strong>den</strong>hausen ausgewiesen,<br />

die Grundstücke wer<strong>den</strong><br />

gerade verkauft. Wir planen schon<br />

wieder ein weiteres Baugebiet.<br />

Außerdem sanieren wir <strong>den</strong> Happerger<br />

in Lu<strong>den</strong>hausen und die<br />

Mehrzweckhalle in Reichling, was<br />

uns insgesamt rund 900 000 Euro<br />

kosten wird. Hier stockt es gerade.<br />

Der Architekt hat <strong>den</strong> Terminplan<br />

leider nicht eingehalten. <strong>Das</strong> ist<br />

sehr ärgerlich, zumal die Termine<br />

<strong>den</strong> Bürgern mitgeteilt wur<strong>den</strong>.<br />

Veranstaltungen müssen ja geplant<br />

wer<strong>den</strong>. Aber wir sind auf<br />

einem guten Weg. Unser neuer Ingenieur<br />

arbeitet mit Hochdruck<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 13


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an <strong>den</strong> Projekten. Außerdem benötigen<br />

wir ein neues Feuerwehrfahrzeug.<br />

Hier<strong>für</strong> haben wir uns<br />

mit der Gemeinde Geltendorf zusammengeschlossen,<br />

<strong>den</strong>n beim<br />

Kauf zweier baugleicher Fahrzeuge<br />

erhöht sich der Zuschuss.<br />

Die Sammelbestellung ist bereits<br />

erfolgt, das Fahrzeug wird <strong>2018</strong><br />

geliefert.<br />

Ganz schön viel los.<br />

Ja, das ist momentan wirklich<br />

heftig, auch <strong>für</strong> mich. Ich bin jetzt<br />

seit neun Jahren Bürgermeisterin,<br />

aber so intensiv war es noch<br />

nie. Die vielen Großprojekte sind<br />

allerdings einzig und allein dem<br />

geschuldet, dass wir sehr viele<br />

Fördergelder bekommen, die ich<br />

natürlich voll und ganz ausschöpfen<br />

möchte. Ansonsten hätten wir<br />

definitiv nicht alles auf einmal in<br />

die Wege geleitet.<br />

Vom Projekte-Marathon mal abgesehen:<br />

Hätten Sie einen Wunsch<br />

frei, was würde Reichling bekommen?<br />

Ich wünsche mir, dass der Gemeinschaftssinn<br />

in unserem Dorf<br />

weiterhin so toll bleibt wie bisher.<br />

<strong>Das</strong> ist etwas, das man sich <strong>für</strong><br />

Geld nicht kaufen kann.<br />

Auch zwischen Reichling und Lu<strong>den</strong>hausen?<br />

Ja! <strong>Das</strong> ist wie bei Geschwistern:<br />

Da wird auch diskutiert, aber<br />

wenn es darauf ankommt, halten<br />

sie fest zusammen. <strong>Das</strong> hat sich<br />

unter anderem bei <strong>den</strong> großen<br />

Festen der vergangenen Jahre<br />

wunderbar gezeigt. Natürlich ist<br />

es generell so, dass das Leiten<br />

mehrerer Ortsteile schwieriger<br />

ist und man unheimlich genau<br />

auf Ausgewogenheit achten<br />

muss. Allerdings wird bei<br />

uns nicht nach Ortsteilen oder<br />

Parteizugehörigkeiten abgestimmt,<br />

sondern stets nach<br />

<strong>den</strong> sinnvollsten Projekten.<br />

Wir arbeiten im Gemeinderat<br />

alle sehr gut zusammen.<br />

Abstimmen ist ein gutes Stichwort.<br />

Was sagen Sie zum Ausgang der<br />

Bundestagswahl 2017?<br />

Ich war sehr überrascht. Uns geht<br />

es ja wirklich gut, aufblühende<br />

Wirtschaft, Steuereinnahmen wie<br />

nie. <strong>Das</strong> starke AfD-Ergebnis hat<br />

mit Sicherheit sehr viel mit der<br />

Flüchtlingssituation zu tun – ein<br />

sehr schwieriges Thema. Einerseits<br />

muss die Menschlichkeit<br />

bewahrt, andererseits müssen<br />

Grenzen gesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Wie viele Flüchtlinge hat Reichling<br />

aufgenommen?<br />

Ich habe mich beim Thema<br />

Flüchtlinge richtig reingehängt,<br />

unter anderem je<strong>den</strong> Hauseigentümer<br />

angeschrieben und nach<br />

freiem Wohnraum gefragt – und<br />

es kam nichts. Wir sind mit Sicherheit<br />

nicht frem<strong>den</strong>feindlich,<br />

aber es fehlt uns schlichtweg an<br />

Räumlichkeiten, die von <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong><br />

akzeptiert wur<strong>den</strong>.<br />

Erklärt die Flüchtlingssituation<br />

allein tatsächlich das starke AfD-<br />

Ergebnis?<br />

Nicht nur. Viele Politiker müssen<br />

wieder mehr an der Basis sein<br />

und schauen, wo der Schuh bei<br />

<strong>den</strong> Menschen wirklich drückt.<br />

Manche höherrangige Politiker<br />

sind mir ab und an zu abgehoben.<br />

Ich bin guter Dinge, dass die<br />

Botschaft angekommen ist und es<br />

bei der nächsten Wahl nicht mehr<br />

so viele Protestwähler gibt.<br />

Im Kreistag hält sich die Abgehobenheit<br />

noch in Grenzen. Auch<br />

dank Ihnen als sehr bo<strong>den</strong>ständige<br />

Kreisrätin. Wo<strong>für</strong> setzen Sie sich im<br />

Landkreis Landsberg ein?<br />

Als Referentin im Seniorenheim<br />

Vilgertshofen bin ich Bindeglied<br />

zwischen Heim und Landkreis,<br />

was mir sehr wichtig ist. Passend<br />

dazu fällt mir das Sprichwort ein:<br />

Der Umgang mit <strong>den</strong> Alten zeigt<br />

<strong>den</strong> Charakter des Volkes. In diesem<br />

Seniorenheim wird so liebevoll<br />

mit Menschen umgegangen,<br />

das ist einfach schön. Und genau<br />

da<strong>für</strong> setze ich mich ein. Zum<br />

Beispiel konnte ich verhindern,<br />

dass aus finanziellen Grün<strong>den</strong> die<br />

heimeigene Küche aufgelöst wird.<br />

Was haben <strong>den</strong>n alte Menschen<br />

noch außer Pflege und gutem<br />

Essen? Außerdem bin ich im Verwaltungsrat<br />

des Klinikums Landsberg,<br />

in dem ich mich auch sehr<br />

stark einbringe. Derzeit sind wir<br />

in Gesprächen über eine Zusammenarbeit<br />

mit der Krankenhaus<br />

GmbH Weilheim-Schongau. Im<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2018</strong> veranstaltet der Verwaltungsrat<br />

dazu eine Klausurtagung.<br />

Diese Kooperation wird<br />

in meinen Augen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Erhalt<br />

einer wohnortnahen Krankenversorgung<br />

ein großer Schritt nach<br />

vorne sein.<br />

Die derzeit „größten Baustellen“<br />

im Landkreis Landsberg?<br />

14 | der altlandkreis


Wir brauchen unbedingt das Landratsamt<br />

wieder unter einem Dach.<br />

Neben dem Hauptgebäude gibt es<br />

13 (!) Außenstellen. Da kann sich<br />

glaube ich jeder vorstellen, was<br />

das <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bürger bedeutet. Außerdem<br />

kosten die Außenstellen<br />

jährlich 394 000 Euro Miete plus<br />

Nebenkosten. Im Grunde gibt es<br />

keine andere Lösung, als ein neues<br />

Landratsamt zu bauen. Und das<br />

ist auch schon in Planung. Es soll<br />

im Osten Landsbergs, auf dem<br />

Penzinger Feld entstehen.<br />

Wie eng arbeiten Sie mit Politikern<br />

und Bürgern aus Weilheim-Schongau<br />

zusammen?<br />

Sehr eng. Ich treffe mich regelmäßig<br />

mit <strong>den</strong> Bürgermeistern<br />

des <strong>Altlandkreis</strong>es, von <strong>den</strong>en<br />

ich auch schon sehr viele Anregungen<br />

mit nach Reichling genommen<br />

habe. Zum Beispiel in<br />

Sachen Breitbandausbau. Oder<br />

das Grün<strong>den</strong> einer Bürgerstiftung,<br />

unterstützt durch die damalige<br />

Sparkasse Schongau, über die wir<br />

mittlerweile 60 000 Euro gesammelt<br />

haben. Ich fühle mich in der<br />

Runde des Kommunalforums der<br />

Sparkasse Oberland, ein Forum<br />

<strong>für</strong> die Bürgermeister des Schongauer<br />

<strong>Altlandkreis</strong>es, unheimlich<br />

wohl.<br />

Bürgermeisterin in Reichling.<br />

Kreisrätin in Landsberg am Lech.<br />

Referentin des Seniorenheims in<br />

Vilgersthofen. Sitz im Verwaltungsrat<br />

des Klinikums Landsberg.<br />

In der Vorstandschaft des Bayerischen<br />

Gemeindetages. Vize-Vorsitzende<br />

der VG Reichling. Außerdem<br />

waren Sie längere Zeit ehrenamtliche<br />

Verwaltungsrichterin, CSU-<br />

Ortsvorsitzende und in der Kreisvorstandschaft.<br />

Woher nehmen<br />

und nahmen Sie all die Kraft und<br />

Zeit, diese schier unzähligen Ämter<br />

unter einen Hut zu bringen?<br />

Ich habe einen starken Glauben,<br />

aus dem ich sehr viel Kraft<br />

schöpfe, da fällt einem dann vieles<br />

leichter. Und ich übe meinen<br />

Beruf mit viel Freude und Herzblut<br />

aus. Außerdem bekomme ich<br />

viele positive Rückmeldungen aus<br />

der Bevölkerung, was mir ebenso<br />

viel Kraft und Motivation gibt.<br />

Wie sieht ein klassischer Arbeitstag<br />

von Margit Horner-Spindler<br />

aus?<br />

Hauptsächlich bin ich im Büro,<br />

was der Bürokratie geschuldet<br />

ist. Wir haben wahnsinnig viele<br />

Vorgaben, die immer noch mehr<br />

wer<strong>den</strong>. Weniger Bürokratie, da<strong>für</strong><br />

mehr bei <strong>den</strong> Leuten, das wäre<br />

mir viel wichtiger. Abgesehen davon<br />

wer<strong>den</strong> sehr viele Dinge auf<br />

dem Rücken der Kommunen ausgetragen.<br />

Zum Beispiel?<br />

Die Straßenausbaubeitragssatzung,<br />

bekannter als Strabs. Die ist<br />

in meinen Augen eine riesengroße<br />

Ungerechtigkeit. <strong>Das</strong> hat uns<br />

die höhere Politik aufgedrückt.<br />

Und da werde ich zum Demonstrant,<br />

wenn es notwendig ist. Allerdings<br />

an der richtigen Stelle,<br />

die in diesem Falle im Landtag<br />

liegt, wo die Strabs beschlossen<br />

wurde. Nur der kann da<strong>für</strong> sorgen,<br />

dass sie auch wieder abgeschafft<br />

wird. Ich habe bereits mit<br />

unseren Landtagsabgeordneten<br />

Alex Dorow und Dr. Thomas Goppel<br />

darüber gesprochen. Denn<br />

wenn ich etwas nicht lei<strong>den</strong> kann,<br />

dann sind es Ungerechtigkeiten<br />

wie diese. So lustig der Begriff<br />

„Strabs“ ist, bei dem man ja im<br />

ersten Moment nicht an eine Straßensatzung<br />

<strong>den</strong>kt, so sehr setzte<br />

te<br />

ich mich da<strong>für</strong> ein, dass s<br />

sie<br />

wieder abgeschafft wird.<br />

Was gehört zu ihren<br />

schönsten Aufgaben als<br />

Bürgermeisterin?<br />

Etwas sehr Schönes sind<br />

die Trauungen. Es gehört<br />

zweifelslos zu <strong>den</strong><br />

schönsten Aufgaben, ein<br />

Paar in die Ehe zu geleiten<br />

eit<br />

und ihm auch ein paar Worte mit<br />

auf <strong>den</strong> Weg zu geben. Wir haben<br />

unseren Wurzberg, <strong>den</strong> „Balkon<br />

von Oberbayern“, als Trauungsort<br />

widmen lassen. Dort ist einfach<br />

ein wunderschöner Ort, um ein<br />

gemeinsames Leben zu beginnen.<br />

Wie schalten Sie von Ihrer Arbeit<br />

ab?<br />

Mein Ausgleich ist ganz klar die<br />

Familie. Ich bin seit kurzem Oma,<br />

und das ist wirklich das Schönste<br />

der Welt. Außerdem bin ich sehr<br />

naturverbun<strong>den</strong>.<br />

Lieblingsplatzerl?<br />

Die Mühlau in Reichling. <strong>Das</strong> ist<br />

unten am Lech. Da kann man<br />

richtig gut runterfahren und entspannen.<br />

So sehr, um sich auch in eine dritte<br />

Amtsperiode zu stürzen? Mit dann<br />

immerhin schon 63 Jahren.<br />

Ich gebe seit 2008 Vollgas, habe<br />

enorm viel angepackt und mein<br />

Kopf ist immer noch voller Ideen.<br />

Außerdem bin ich Perfektionistin.<br />

Wenn ich was mache, dann<br />

richtig. Deshalb kann ich mir gut<br />

vorstellen, weiterzumachen. Andererseits<br />

wäre ich nach Ende der<br />

dritten Wahlperiode 68 Jahre alt.<br />

Allein deshalb gilt es gut zu überlegen,<br />

was ich mache. Ich werde<br />

rechtzeitig über eine erneute Kandidatur<br />

entschei<strong>den</strong>.<br />

Was würde <strong>den</strong>n Ihre Familie von<br />

einer dritten Amtszeit halten?<br />

Meine Familie steht hinter e<br />

mir,<br />

egal<br />

wie<br />

ich<br />

mich entscheide.<br />

eide<br />

js<br />

Frohes Fest!<br />

Wir wünschen Ihnen<br />

eine besinnliche<br />

Weihnachtszeit<br />

und einen guten Start<br />

ins neue Jahr.<br />

januar/febr<br />

februar <strong>2018</strong> | 15


Maximaler Spaß <strong>für</strong> Jung und Alt<br />

Alle lieben <strong>den</strong> Zipflbob<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Er ist 48 Zentimeter<br />

lang, 30 Zentimeter breit,<br />

wiegt 1,6 Kilogramm und hält<br />

seinen Geschwindigkeitsrekord<br />

bei unglaublichen 139 Stun<strong>den</strong>kilometern.<br />

Eine Öse an der Front<br />

dient zur Befestigung einer dünnen<br />

Schnur zum Ziehen, wobei<br />

er dank seiner Leichtigkeit auch<br />

unter dem Arm auf Hügel oder<br />

Berggipfel getragen wer<strong>den</strong> kann.<br />

Die Rede ist vom „mini bob“, bekannter<br />

als Zipflbob, der auch<br />

im <strong>Altlandkreis</strong> längst Kultstatus<br />

erreicht hat. Kaum ein Haushalt<br />

besitzt ihn nicht. Erfun<strong>den</strong> hat ihn<br />

der Österreicher Siegmund Loeger,<br />

als er sich an seine Kindheit<br />

zurückerinnerte. Mit unterschiedlichsten<br />

Geräten rutschten er und<br />

seine Spielkamera<strong>den</strong> damals die<br />

verschneiten Hänge hinab. Unter<br />

anderem mit Kohleschaufeln, an<br />

deren Stiel man sich gut festhalten<br />

und auf deren pobreiten Schaufeln<br />

mit glattem Untergrund man gut<br />

sitzen und or<strong>den</strong>tlich Geschwindigkeit<br />

aufbauen konnte. Loegers<br />

oberstes Ziel: Die Entwicklung<br />

eines Wintersportgerätes, das<br />

gleichermaßen <strong>für</strong> Kinder und<br />

Erwachsene geeignet ist, das robust,<br />

langlebig, aber auch leicht<br />

und handlich ist. Um diese gegensätzlichen<br />

Komponenten zu einen,<br />

musste viel experimentiert wer<strong>den</strong>.<br />

Allen voran mit „Plastik“, das<br />

Mitte des 20. Jahrhunderts stark<br />

im Kommen war, aber zunächst<br />

nur von wenigen Firmen zu hochwertigen<br />

Produkten verarbeitet<br />

wer<strong>den</strong> konnte. Loeger und seine<br />

Mitstreiter tüftelten nächtelang an<br />

Form und Materialaufbau. Mit im<br />

Boot saß auch ein Holzschnitzer<br />

aus Oberammergau, der die Prototypen<br />

fertigte. 1970 war es dann<br />

soweit: Der erste, frischpatentierte<br />

Zipflbob kam auf <strong>den</strong> Markt.<br />

Vertrieb der Bobs<br />

in Tutzing<br />

Seit 1976 sind Hauptsitz und Vertrieb<br />

der Loeger GmbH in Tutzing<br />

am Starnberger See. Produziert<br />

wird der „mini<br />

bob“ seit mehr als 40<br />

Jahren in Bayern. Form und<br />

Farbe haben sich, von Sondereditionen<br />

abgesehen, bis heute<br />

nicht verändert. Er ist standardmäßig<br />

in Rot, Blau und Gelb erhältlich.<br />

Steuerknüppel und Sitzfläche<br />

sind seit jeher schwarz. Der<br />

Preis liegt sowohl Online als auch<br />

in umliegen<strong>den</strong> Sportgeschäften<br />

bei rund 40 Euro. Geeignet ist<br />

er <strong>für</strong> Jung und Alt, <strong>für</strong> Anfänger<br />

und Fortgeschrittene. Gesteuert<br />

wird er wie folgt: Zum Bremsen<br />

<strong>den</strong> Steuerknüppel an <strong>den</strong> Körper<br />

ziehen, wodurch sich die Abrisskante<br />

am Ende des Bobs in <strong>den</strong><br />

Schnee gräbt. Wichtig: Den Oberkörper<br />

dabei aufrecht halten. Gelenkt<br />

wird durch Verlagerung des<br />

Oberkörpergewichts – neigt sich<br />

der Bobfahrer nach links, fährt<br />

der Bob nach links. Neigt er sich<br />

nach rechts, fährt er nach rechts.<br />

Während der Steuerknüppel beim<br />

Befahren schwacher Kurven mit<br />

bei<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> festzuhalten ist,<br />

sollte bei starken Kurven die Innenhand<br />

nach außen und in <strong>den</strong><br />

Schnee gestreckt wer<strong>den</strong>. Stabile,<br />

dicke Handschuhe sowie Achtsamkeit<br />

auf mögliche Steine oder Äste<br />

unter der Schneeoberfläche sind<br />

hier von großem Vorteil. Wer hohe<br />

Geschwindigkeiten erreichen<br />

möchte, sollte <strong>den</strong> Oberkörper<br />

möglichst weit nach hinten verlagern<br />

und gleichzeitig die Beine<br />

ausstrecken – das verringert <strong>den</strong><br />

Luftwiderstand. Den Knüppel sollte<br />

man dabei keinesfalls loslassen.<br />

Außerdem gilt: Beine und Füße<br />

wer<strong>den</strong> beim Fahrmanöver, egal<br />

ob gemütlich oder pfeilschnell,<br />

nicht benötigt. Auch nicht zum<br />

Bremsen. Sie sollen lediglich auf<br />

der Auflagefläche liegen, wodurch<br />

<strong>für</strong> ausreichend Stabilität in allen<br />

Streckenlagen gesorgt wird.<br />

Profis beherrschen die richtige<br />

Technik im Schlaf. Wobei die Ära<br />

einer richtigen Zipflbob-Rennserie<br />

derzeit aus Kosten-, Organisa-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Eine Riesengaudi: Zipflbob-Fahren<br />

garantiert Action <strong>für</strong> Groß und Klein —<br />

egal ob am Bo<strong>den</strong> oder in der Luft.<br />

16 | der altlandkreis


Offizielle Rennveranstaltungen wie diese wur<strong>den</strong> vom damaligen Veranstalter<br />

aus finanziellen und organisatorischen Grün<strong>den</strong> auf Eis gelegt.<br />

tions- und Verantwortungsgrün<strong>den</strong><br />

auf Eis liegt. Professionell<br />

gestartet wurde zuletzt im Winter<br />

2013 / 2014 mit insgesamt sieben<br />

Rennen in Österreich, Deutschland<br />

und der Schweiz. Unter anderem<br />

in Garmisch-Partenkirchen, wo<br />

sich die Starter <strong>den</strong> Aufsprunghügel<br />

der Skisprungschanze hinunterwagten.<br />

Gaudi-Rennen in<br />

Penzberg<br />

Doch selbst auf diesem hohen<br />

Niveau des Zipflbob-Sports stand<br />

stets der Spaß im Vordergrund d –<br />

und der ist bei dieser Sportart<br />

immer garantiert. <strong>Das</strong> bestätigt<br />

auch Hubert Ackermann vom DJK<br />

Penzberg. Er und einige seiner<br />

Vereinsmitglieder organisieren <strong>für</strong><br />

14. <strong>Januar</strong> (Ausweichtermine sind<br />

der 21. <strong>Januar</strong> und der 18. <strong>Februar</strong>)<br />

erneut ein Zipflbob-Rennen<br />

an der örtlichen Berghalde. Nach<br />

2013, 2015 und 2017 wäre es der<br />

vierte Gaudibewerb in der DJK-<br />

Vereinsgeschichte. Vorausgesetzt,<br />

Frau Holle spielt mit und schüttelt<br />

ausreichend Schnee aus ihren<br />

Betten. 48 Zentimeter wären<br />

mehr<br />

als genug.<br />

g.<br />

js<br />

Hören, wie es klingt,<br />

> > > ZIPFLBOB ZU GEWINNEN<br />

Mit der Hoffnung auf einen schneereichen<br />

Winter verschickt Ihr<br />

Regionalmagazin „altlandkreis“<br />

zwei originale Mini-<br />

Bobs „Limited Edition“ in<br />

Metallic-Grün. Schicken Sie<br />

uns bis Montag, 15. <strong>Januar</strong>, ein<br />

Foto von Ihnen zum Thema „Spaß<br />

im Schnee“ an „altlandkreis“, Birkland 40 in 86971 Peiting. Oder per<br />

E-Mail an info@altlandkreis.de. Die Gewinner-Fotos wer<strong>den</strong> in der<br />

März/April-<strong>Ausgabe</strong> veröffentlicht. Die Jury entscheidet, der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Wir wünschen viel Erfolg!<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 17<br />

wenn die Kohlmeise singt<br />

www.ohrwerk-gmbh.de<br />

PEISSENBERG<br />

Hauptstraße 116/RIGI-Center<br />

Telefon 08803-9009250<br />

SCHONGAU<br />

Jugendheimweg 3a<br />

Telefon 08861-900090


Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“ klärt auf …<br />

Segnung, Weihe oder<br />

Einweihung?<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Einweihung des neuen<br />

Kinderspielplatzes, des neuen<br />

Hortes, des neuen Feuerwehrhauses,<br />

des neuen Schwimmbades,<br />

der neuen Umgehungsstraße.<br />

<strong>Das</strong> sind fünf von unzähligen Beispielen,<br />

die diversen Einladungsschreiben<br />

oder Zeitungsberichten<br />

zu entnehmen sind. Was die Wenigsten<br />

wissen: Diese Meldungen<br />

sind falsch. Zwar existiert der<br />

Begriff „Einweihung“ im Du<strong>den</strong><br />

und wird auf der ein oder anderen<br />

Plattform als „Festakt zur Eröffnung<br />

oder Inbetriebnahme von<br />

Gebäu<strong>den</strong> oder technischen Einrichtungen“<br />

beschrieben. Be<strong>den</strong>kt<br />

man allerdings, dass sich das Wort<br />

„Einweihen“ von „Weihe“ ableitet,<br />

dürfte es bei Neueröffnungen<br />

Fahrzeuge wie diese Oldtimer wer<strong>den</strong> im alltäglichen Leben eingesetzt<br />

und damit gesegnet, nicht geweiht.<br />

oder Inbetriebnahmen keine Verwendung<br />

fin<strong>den</strong>. Weder Spielplatz<br />

noch Hort noch Feuerwehrhaus<br />

können im Wortsinne eingeweiht<br />

wer<strong>den</strong>. Martin Bestele, Pfarrer<br />

der Gemein<strong>den</strong> Pähl, Raisting und<br />

Wielenbach, bestätigt das: „Die<br />

Weihe ist ganz und gar dem gottesdienstlichen<br />

Raum zugeordnet<br />

und nicht dem gewöhnlichen, alltäglichen.“<br />

Will heißen: Geweihte<br />

Menschen oder Gegenstände sind<br />

einem rein religiösen Gebrauch<br />

bestimmt. Kirchen, Altäre und<br />

Kerzen sind klassische Gegenstände,<br />

die geweiht wer<strong>den</strong>. Bischöfe,<br />

Priester, Diakone, Mönche, Nonnen<br />

oder Äbte sind Personen, die<br />

geweiht wer<strong>den</strong> – und dann im<br />

Sinne oder Auftrag Gottes leben,<br />

arbeiten und handeln.<br />

Segen dient<br />

alltäglichem Leben<br />

Generell dürfen eine Weihe nur<br />

Bischöfe, Priester und Diakone des<br />

römisch-katholischen Glaubens<br />

Pfarrer Helmut Kraus segnet ein Kreuz.<br />

ausführen. „Weil es sich bei der<br />

Weihe um einen besonderen religiösen<br />

Akt handelt, der sozusagen<br />

die Bevollmächtigung von Gott<br />

voraussetzt“, sagt Martin Bestele.<br />

Meist findet sie in Form eines<br />

Gebets mit Kreuzzeichen statt,<br />

gepaart mit Zeichen und Riten,<br />

unter anderem Handauflegung,<br />

Salbung mit Öl, Besprengung mit<br />

Weihwasser und Einräuchern mit<br />

Weihrauch. Während kleinere,<br />

religiöse Gegenstände wie Kerzen<br />

oder Heiligenfiguren vom Priester<br />

oder Diakon geweiht wer<strong>den</strong><br />

dürfen, sind „höhere“ Weihungen<br />

ausschließlich dem Bischof vorbehalten:<br />

Altar, Kapelle, Friedhof,<br />

Kirchenglocke und Priester, um einige<br />

Beispiele zu nennen.<br />

In Sachen Segnung sieht das<br />

ganz anders aus. Die darf jeder<br />

gläubige Bürger römisch-katholischen<br />

Glaubens ausüben. Einige<br />

„Segens-Beispiele“ aus dem alltäglichen<br />

Leben: Eltern, die ihren<br />

Kindern vor dem Einschlafen ein<br />

Kreuzzeichen auf die Stirn setzen,<br />

damit sie gut, gesund und wohlbehütet<br />

durch die Nacht kommen.<br />

Ein stilles Gebet <strong>für</strong> einen erkrankten<br />

Freund. Oder die Selbstsegnung,<br />

indem man sich selbst ein<br />

Kreuzzeichen gibt. Grundsätzlich<br />

können – wie bei der Weihe auch –<br />

Menschen und Gegenstände ge-<br />

18 | der altlandkreis


segnet wer<strong>den</strong>. Allerdings nur die,<br />

die um „Gottes Schutz“ im wahren<br />

Leben (Alltag) bitten. Deshalb ist<br />

die Einweihung eines neuen Feuerwehrautos<br />

keine Weihe, sondern<br />

eine Segnung.<br />

„Wörtlich betrachtet<br />

nicht richtig“<br />

Korrekterweise müsste der Titel im<br />

Zeitungsbericht also lauten: Segnung<br />

des neuen Löschfahrzeuges.<br />

Oder, falls kein Pfarrer dabei ist:<br />

Inbetriebnahme des neuen Löschfahrzeugs.<br />

Wenn Martin Bestele die Zeitung<br />

aufschlägt und von der „Einweihung<br />

eines Fahrzeugs“ liest, fasst<br />

er die Schlagzeile mit Humor auf.<br />

„In der Tat ist es wörtlich betrachtet<br />

nicht richtig, aber mit dem<br />

Begriff Einweihung meint ja niemand<br />

etwas Böses – weder der<br />

Veranstalter noch der Zeitungsredakteur.“<br />

Als ärgerlich empfindet<br />

Bestele es lediglich dann, wenn<br />

überhaupt kein religiöser Bezug<br />

vorhan<strong>den</strong> ist. Zum Beispiel bei<br />

der Einweihung eines neuen Einkaufscenters,<br />

wo weit und breit<br />

kein Pfarrer zu sehen ist. „Dann<br />

frage ich mich schon, warum<br />

dieses Wort ernsthaft verwendet<br />

wird.“ Letztlich hat sich der Begriff<br />

über Jahre hinweg eingedeutscht,<br />

der Bürger sich daran gewöhnt.<br />

So segnen<br />

die Evangelischen<br />

Und mal ehrlich: Die Einweihung<br />

klingt auch wesentlich gehaltvoller<br />

als eine Eröffnung oder Inbetriebnahme.<br />

Nicht ganz so genau nehmen es in<br />

Sachen „Weihe“ und „Segnung“<br />

die evangelischen Kirchengemein<strong>den</strong>.<br />

Allein deshalb, weil die<br />

Evangelischen gar keine Weihe<br />

vornehmen. „Bei uns gibt es nur<br />

Kardinal Reinhard Marx weiht <strong>den</strong> neuen Altar in Peitings Maria Egg.<br />

die Segnung“, sagt Axel Piper, Leiter<br />

des evangelisch-lutherischen<br />

Dekanats mit Sitz in Weilheim.<br />

Außerdem gibt es die Segnung<br />

der Evangelischen nur in Form<br />

von Gebeten, die auch nur dem<br />

Menschen zugesprochen wer<strong>den</strong>,<br />

keinen Gegenstän<strong>den</strong>. „Wenn wir<br />

ein Feuerwehrauto<br />

segnen, dann aus dem<br />

Grund, dass es möglichst<br />

viele Menschen<br />

rettet, das Auto an<br />

sich ist uns im Sinne<br />

des Glaubens nicht so<br />

wichtig.“ Auch Segens-<br />

Rituale mit Weihwasser<br />

oder Weihrauch<br />

gibt es bei <strong>den</strong> Evangelischen<br />

nicht. Außerdem<br />

spielt es eine<br />

untergeordnete Rolle,<br />

welcher Konfession jemand<br />

angehört. „Für<br />

mich ist Gott einer. Er<br />

ist weder katholisch<br />

noch evangelisch. Den<br />

Segen kann bei uns<br />

also jeder Christ aussprechen.“<br />

In einer Sache sind sich<br />

Pfarrer Martin Bestele und Dekan<br />

Axel Piper beim Thema „Weihen“<br />

und „Segnen“ aber einig: Der Begriff<br />

„Einweihung“ ist genaugenommen<br />

falsch und müsste in <strong>den</strong><br />

meisten Fällen durch „Segnung“<br />

ersetzt wer<strong>den</strong>.<br />

js<br />

Zufrie<strong>den</strong>heit ist der Stein der Weisen,<br />

der alles in Gold verwandelt das er berührt.<br />

Benjamin Franklin<br />

Für Ihr Vertrauen in unsere Kanzlei möchten wir uns<br />

von ganzem Herzen bei Ihnen bedanken.<br />

Wir wünschen Ihnen eine harmonische Adventszeit,<br />

ein tolles Jahr <strong>2018</strong> mit vielen positiven Erlebnissen,<br />

beruflichen Erfolgen und Gesundheit.<br />

Ihre Steuerkanzlei Schierghofer<br />

Kardinal Friedrich Wetter weiht Pavel Idkowiak zum<br />

Diakon. Die Zeremonie fand in der Liebfrauenkirche<br />

in München statt.<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 19<br />

Richard Schierghofer<br />

Steuerberater, vereid. Buchprüfer<br />

Bahnhofstr. 22 86956 Schongau<br />

Telefon: 0 88 61 / 23 28 - 0<br />

E-Mail: info@schierghofer.de


ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />

Vorstand, Leiter, Buch — viel Neues <strong>2018</strong><br />

Premierenlesung eines Bestsellerautors<br />

Schwabsoien im Ausnahmezustand<br />

Peiting | Der Buchhandlung am Bach ist es gelungen, eine<br />

deutschlandweite Premierenlesung nach Peiting zu holen.<br />

Im Barnsteiner’s liest am Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong>, Mario Giordano<br />

aus seinem neuesten Kriminalroman „Tante Poldi<br />

und der schöne Antonio“. Seit 1992 schreibt der in München<br />

geborene und in Berlin lebende Autor Romane, Dreh-, Jugend-<br />

und Kinderbücher. Unter anderem auch <strong>für</strong>s Fernsehen, zum<br />

Beispiel Tatort, Schimanski, Polizeiruf 110 oder <strong>Das</strong> Experiment. Mit<br />

seinem Vatikan-Thriller „Apocalypsis“ sowie seinen „Tante Poldi“-<br />

Krimis stand er mehrere Wochen auf <strong>den</strong> Bestsellerlisten. Vorverkaufskarten<br />

gibt‘s bei „Buch am Bach“ in Peiting sowie „Buch am<br />

Lech“ in Lechbruck. Im Preis inbegriffen sind italienische Schlemmereien.<br />

Beginn der Lesung, die Platz <strong>für</strong> 80 Gäste bietet, ist um 19 Uhr.<br />

Einlass bereits ab 18.30 Uhr.<br />

>>> „Tante Poldi“-Roman zu gewinnen<br />

Wir verlosen drei Exemplare von „Tante Poldi und der schöne Antonio“.<br />

Schicken Sie bis Montag, 15. <strong>Januar</strong>, eine Postkarte mit dem<br />

Stichwort „Mario Giordano“ an „altlandkreis“, Birkland 40<br />

in 86971 Peiting. Oder eine Mail an info@altlandkreis.de.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

js<br />

Schwabsoien | Die Narren nehmen die kleine Gemeinde<br />

Schwabsoien am Faschingssamstag, 10.<br />

<strong>Februar</strong>, wieder voll in Beschlag. Seit 25 Jahren<br />

veranstaltet der Faschingsclub einen großen Faschingsumzug,<br />

der inzwischen mehrere tausend<br />

Besucher nach Schwabsoien lockt und <strong>für</strong> einen<br />

wahren Ausnahmezustand sorgt. Los geht es ab<br />

12 Uhr mit dem „Warm-up“ am Dorfplatz, wo vor<br />

dem Faschingsumzug auch einige Minigar<strong>den</strong> ihr<br />

Können auf der Freibühne präsentieren. Der große<br />

Gaudiwurm mit zahlreichen Wagen und Fußgruppen<br />

aus dem oberbayerischen wie aus dem<br />

schwäbischen Raum wird sich ab 14 Uhr durch die<br />

Schönachgemeinde schlängeln. „Wir achten sehr<br />

auf die Lautstärke auf <strong>den</strong> Faschingswagen“, berichtet<br />

Faschingsclub-Präsi<strong>den</strong>t Stephan Jahl. Denn<br />

die Organisatoren wünschen sich mehr Blaskapellen<br />

oder Musikgruppen und bieten deshalb jeder<br />

Gruppe, die mit Wagen und Live-Musik kommt,<br />

einen extra Bonus an. Als besonderer Gast wird<br />

heuer die Prinzengarde aus Böhen bei Memmingen<br />

erwartet, die zusammen mit <strong>den</strong> Schwabsoier,<br />

Schongauer und Hohenfurcher Gardemädels<br />

nach dem Gaudiwurm auf dem Dorfplatz auftritt.<br />

Für die ultimative Faschingsparty wird heuer ein<br />

noch größeres Zelt aufgestellt, in dem die<br />

„Bloody Chicken Heads“ und „Allgäurfeager“<br />

<strong>für</strong> Stimmung sorgen.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

Schulleiterwechsel an der Alfons-Brandl-Schule in Herzogsägmühle<br />

Herzogsägmühle | Mehr als 34 Jahre war Helmut<br />

Sperl in Herzogsägmühle tätig, nun ist er in <strong>den</strong> Ruhestand<br />

verabschiedet wor<strong>den</strong>. <strong>Das</strong>s man ihn nicht<br />

gerne gehen ließ, wurde bei seiner Verabschiedung<br />

deutlich. Der Diplom-Pädagoge und Lehrer <strong>für</strong><br />

Volksschule und Sonderschule hatte ab 1983 in der<br />

Albrecht-Schnitter-Berufsschule unterrichtet, seit<br />

der Gründung 1993 war er an der Alfons-Brandl-<br />

Schule aktiv. Zuerst als einziger Lehrer, seit 1999 als<br />

Schulleiter. <strong>Das</strong>s er nicht ausschließlich auf Lehramt,<br />

sondern auch Pädagogik studierte, war rückblickend<br />

ein großer Vorteil, der <strong>den</strong> Schülern mit besonderem<br />

Unterstützungsbedarf<br />

täglich<br />

zugute kam. „Helmut<br />

Sperl hat Fachlichkeit<br />

und Kompetenz auch<br />

in andere Schulen<br />

getragen“, erklärte Regierungs-Schuldirektorin Irmgard<br />

Doll-Edlfurtner bei der Verabschiedungsfeier<br />

und ergänzte: „Durch das Verstehen von Ursachen<br />

konnte er auch diese besonderen Schülerinnen und<br />

Schüler so gut verstehen.“ Sperl selbst betonte, dass<br />

er es stets schätzte, in Herzogsägmühle zu arbeiten:<br />

„Der Herzogsägmühler Geist, der immer da war<br />

und hoffentlich da bleibt, ist etwas Besonderes.“ Er<br />

ermahnte die Anwesen<strong>den</strong> jedoch, darauf zu achten,<br />

dass dieser Geist auch gepflegt wird. Nachdem<br />

Direktor Wilfried Knorr sich bei Helmut Sperl <strong>für</strong><br />

dessen Arbeit bedankt hatte, übergab er die Verantwortung<br />

an <strong>den</strong> neuen Schulleiter Manfred Hörmann,<br />

der seit 2004 an der Schule unterrichtet und<br />

bisher Konrektor war. Hörmann selbst freut sich<br />

auf die neue Herausforderung, <strong>den</strong>n in<br />

einer Schule „ist man nie fertig, es gibt<br />

immer viel zu tun“.<br />

tis<br />

20 | der altlandkreis


„Tropfen e.V.“ wählt neuen Vorsitzen<strong>den</strong><br />

Von Rock bis Poesie – die Gewinner<br />

Weilheim-Schongau | Der Verein „Tropfen e.V.“ hat sich zur Aufgabe<br />

gemacht, schnelle und direkte Hilfe <strong>für</strong> in Not geratene Kinder,<br />

Jugendliche und deren Familien aus dem Landkreis Weilheim-<br />

Schongau zu leisten. Wirtschaftliche Hilfe also <strong>für</strong> alle Personen,<br />

die durch das soziale Netz aus diversen Grün<strong>den</strong> nicht berücksichtigt<br />

wer<strong>den</strong>. Auf der Mitgliederversammlung Ende Oktober<br />

wurde Hans Rehbehn, gleichzeitig Pressesprecher des Landratsamtes<br />

Weilheim-Schongau, einstimmig zum neuen Vorsitzen<strong>den</strong><br />

gewählt. Zuvor hatte Hans-Günther Schneke sieben Jahre lang<br />

<strong>den</strong> Vorsitz inne, sich diesmal aber nicht mehr aufstellen lassen.<br />

Rehbehn würdigte das außeror<strong>den</strong>tliche Engagement seines Vorgängers:<br />

„Sie haben sich viel Respekt und Anerkennung bei allen<br />

Mitgliedern erworben. Mit ihrer Arbeit in Tropfen e.V. haben sie die<br />

Messlatte hochgelegt.“ Gleichzeitig lobte er die Erfolge der Vergangenheit:<br />

„Ich kann da anfangen, wo Sie aufgehört haben.“ Der<br />

neue Vorsitzende wird in<br />

seiner Vorstandsarbeit von<br />

weiteren Mitglieder unterstützt:<br />

Wolfgang Braun und<br />

Constanze Linhart als Stellvertreter,<br />

Thomas Krüger<br />

als Schriftführer führer sowie<br />

Wolfgang Strobl<br />

als Schatzmeistiter.<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Am 11. November 2017 hieß es endlich wieder<br />

„Sound in the City“ in Schongau, die Musiknacht war zurück. Mit je<br />

zwei Eintrittsbändchen durften wir Andrea Brennauer aus Peiting,<br />

Horst Kneitz aus Prem und Walter Bader aus Peiting eine Freude<br />

bereiten. Den Kunstkalender der Lebenshilfe Weilheim-Schongau<br />

bekamen indes Elisabeth Weber aus Steinga<strong>den</strong>, Renate Zöller<br />

aus Birkland und Ulrich Weiß aus Peiting zugeschickt. Ein Paket<br />

mit dem Buch „Allrhand Duranand“ von Umweltschützer, ehemaligem<br />

Mittelschullehrer, Kleinkünstler und Kreisrat Hans Schütz<br />

öffneten hingegen Angelika Müller aus Lechbruck, Elfriede Reiser<br />

aus Bernbeuren und Otmar Schilcher aus Rott. Bei der Multivisionsshow<br />

„Bulli“ in der Peißenberger Tiefstollenhalle waren mit<br />

je einer Begleitperson Andrea Utschneider aus Bad Bayersoien,<br />

Karin Duschek aus Hohenpeißenberg und Veronika Rohrmoser aus<br />

Böbing dabei. 3x2 Karten <strong>für</strong> „We stood like Kings“ im Zuge der<br />

Kultur im Kuhstall-Reihe im Schwabbrucker Schäferwirt gingen an<br />

Holger Nachtigall aus Sachsenried, Michael Scheuerer aus Hohenfurch<br />

und Monika Sagasser aus Altenstadt. Wir hoffen, alle Sieger<br />

hatten und haben immer noch Spaß mit ihren Gewinnen.<br />

Allen anderen wünschen wir mehr Erfolg bei <strong>den</strong> aktutiellen<br />

Gewinnspielen.<br />

Zur weiteren Verstärkung des Produktionsteams am Standort Peiting<br />

suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

Elektroniker <strong>für</strong> Betriebstechnik (m/w)<br />

oder vergleichbare Facharbeiterqualifikation<br />

Eine spannende und vielseitige Aufgabe wartet auf SIE:<br />

• Verdrahten von Geräten und Geräteelektrik<br />

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januar / februar <strong>2018</strong> | 21


Ist Skifahren noch zeitgemäß?<br />

Weitere Wege und<br />

höhere Kosten<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Starke Temperaturschwankungen,<br />

späte Wintereinbrüche,<br />

hohe Liftpreise. Der<br />

Skisport hat sich die vergangenen<br />

15 Jahre gewandelt. <strong>Das</strong> bekommen<br />

auch die Skifahrer aus<br />

dem <strong>Altlandkreis</strong> zu spüren. Egal<br />

ob privat, von Seiten eines Clubs<br />

oder über eine Skischule: Sie alle<br />

müssen weitere Wege und damit<br />

höhere Kosten in Kauf nehmen,<br />

um ihrer Lei<strong>den</strong>schaft nachzugehen.<br />

Davon abhalten lassen sie<br />

sich aber nicht. Noch nicht. Klaus<br />

Rambach, Leiter der Top On Snow<br />

Ski- und Boardschule <strong>Pfaffenwinkel</strong>,<br />

musste die vergangenen Jahre<br />

aufgrund Schneemangels die<br />

Weihnachtskurse absagen. „<strong>Das</strong><br />

waren <strong>für</strong> uns natürlich schlechtere<br />

Jahre“, sagt er. Die Frage, ob<br />

Skifahren überhaupt noch zeitgemäß<br />

sei, beantwortet er <strong>den</strong>noch<br />

mit einem klaren „Ja“. „Vom Aussterben<br />

ist der Skisport noch lange<br />

nicht bedroht. In Unter- und<br />

Oberammergau gibt es sehr gut<br />

beschneite Pisten und die Gletscherskigebiete<br />

boomen.“ Auch<br />

die Anzahl von Rambachs Kun<strong>den</strong><br />

hält sich seit einigen Jahren die<br />

Waage. Vor allem Zwergerlkurse<br />

<strong>für</strong> Vier- bis Sechsjährige wer<strong>den</strong><br />

rege gebucht, kosten <strong>für</strong> drei<br />

Tage inklusive Skipass 85 Euro pro<br />

Kind. Angeboten und angenommen<br />

wer<strong>den</strong> auch Einsteigerkurse<br />

<strong>für</strong> Jugendliche und – wenn<br />

auch weniger – Erwachsene, die<br />

wieder mit ihren Kindern Skifahren<br />

wollen. Von <strong>den</strong> ersten<br />

Kurven über <strong>den</strong> Pflug bis zum<br />

Parallelfahren lernen die Schüler<br />

sehr schnell das Ein-Mal-Eins des<br />

Skifahrens, idealerweise in Unter-<br />

oder Oberammergau, wo die<br />

blauen Pisten wenig anspruchsvoll<br />

und damit ideal <strong>für</strong> Anfänger<br />

sind. Hinzu kommen kurze Anfahrtswege,<br />

weshalb häufig die<br />

Eltern ihre Kinder selbst an <strong>den</strong><br />

Berg fahren und während des Unterrichts<br />

eine Tour gehen, Kaffee<br />

trinken oder ihren Sprösslingen<br />

zuschauen. Alternativ organisiert<br />

Rambach einen Bus, der vor allem<br />

dann gefragt ist, wenn weitere<br />

Wege aufgrund Schneemangels<br />

erforderlich sind.<br />

Schneemangel und<br />

mehr Freizeitangebot<br />

Reicht die Schneehöhe direkt vor<br />

der Haustüre nicht aus, fährt Klaus<br />

Rambach mit seinen Lehrern und<br />

Schülern nach Seefeld oder Nesselwängle.<br />

Gleiches Schicksal teilen<br />

auch die hiesigen Skiclubs. Die<br />

aktiven Mitglieder des SC Schongau<br />

starten die Saison traditionell<br />

mit drei, vier Skitagen in Söl<strong>den</strong>,<br />

wo auf einer Selbstversorgerhütte<br />

übernachtet wird. Dort oben liegt<br />

bereits Ende Oktober ausreichend<br />

Schnee zum Skifahren. Deshalb<br />

sieht auch SC-Sportwart Michael<br />

Heberle <strong>den</strong> Skisport an sich nicht<br />

vom Aussterben bedroht. „Stark<br />

verändert hat sich das Ganze aber<br />

schon.“ Vor zehn bis 15 Jahren<br />

waren beim Zwergerlrennen des<br />

SC noch 350 bis 500 Nachwuchsrennfahrer<br />

am Start. Inzwischen<br />

22 | der altlandkreis


Früh übt sich: Kinder-Skikurse sind immer noch beliebt.<br />

sind es rund 200, maximal 300.<br />

Neben Schneemangel in niedrig<br />

gelegenen Skigebieten, zu <strong>den</strong>en<br />

mittelfristig auch Garmisch-Partenkirchen<br />

dazuzählt, sieht Heberle<br />

das veränderte Freizeitangebot<br />

als Hauptgrund <strong>für</strong> immer weniger<br />

wer<strong>den</strong>de aktive Skifahrer in<br />

örtlichen Clubs. „Es ist natürlich<br />

wesentlich einfacher in die ortseigene<br />

Sporthalle, als 30 Minuten<br />

nach Unterammergau oder eine<br />

Stunde nach Garmisch-Partenkirchen<br />

zu fahren“, sagt Heberle,<br />

der mit seinen Nachwuchsrennfahrern<br />

und Trainerkollegen zwei,<br />

drei weitere Male zwischen Mitte<br />

November und Ende Dezember<br />

in Gletscherskigebiete fährt, zum<br />

Beispiel Stubai oder Pitztal, um<br />

die Hobby-Rennfahrer <strong>für</strong> die ersten<br />

Kreiscup-Rennen nach Heilig-<br />

Drei-König vorzubereiten.<br />

Keine zusätzlichen<br />

Pisten und Lifte<br />

Ab Mitte oder Ende <strong>Januar</strong> erfolgt<br />

regelmäßiges Stangentraining<br />

dann am Steckenberg in Unterammergau,<br />

wo Heberle ein bis zwei<br />

Mal die Woche Trainingsläufe<br />

steckt – vorausgesetzt das Wetter<br />

spielt mit, bringt Schnee oder zumindest<br />

kalte Nächte, damit dort<br />

Kunstschnee produziert wer<strong>den</strong><br />

kann.<br />

Kunstschnee erfordert Speicherseen.<br />

Pisten erfordern Hangabtragungen.<br />

Liftanlagen metertiefe<br />

Verankerungen unter Gestein. Diese<br />

massiven Eingriffe in die Natur<br />

fin<strong>den</strong> auch Heberle und Rambach<br />

grenzwertig. Beide sind der Meinung,<br />

dass in Südtirol, Österreich<br />

und <strong>den</strong> bayerischen Alpen genug<br />

Skigebiete existieren. Alte Liftanlagen<br />

modernisieren sowie die Erweiterung<br />

bestehender Skigebiete<br />

mache in <strong>den</strong> Augen der Experten<br />

Sinn, zusätzliche neue Skigebiete<br />

sollten aus Natur- und Umweltschutzgrün<strong>den</strong><br />

jedoch keine mehr<br />

gebaut wer<strong>den</strong>. Denn so bequem<br />

und wirtschaftlich ein Achter-Sessellift<br />

mit Sitzheizung oder eine<br />

beheizte Gondel <strong>für</strong> 30 Mann auch<br />

ist – das Schönste am Skifahren ist<br />

nach wie vor das Erlebnis in freier<br />

Natur, das Freiheitsgefühl beim<br />

Befahren eines unberührten Hanges.<br />

Dies gilt es zu schätzen und<br />

schützen. Schließlich nehmen die<br />

Skifahrer aus dem <strong>Altlandkreis</strong> <strong>für</strong><br />

exakt dieses Erlebnis gut und gerne<br />

auch weitere Wege und höhere<br />

Kosten in Kauf. Vorausgesetzt, der<br />

Winter vor der eigenen Haustüre<br />

ist mal wieder mehr grün als weiß.<br />

js<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 23


Die Kliniken in Weilheim und Schongau<br />

Nahezu das komplette Spektrum<br />

der Inneren Medizin<br />

Weilheim / Schongau | Um die stetig<br />

wachsen<strong>den</strong> Anforderungen<br />

an Krankenhäuser im heutigen<br />

Gesundheitswesen erfüllen zu<br />

können, sind die bei<strong>den</strong> Schwesternkliniken<br />

in Weilheim und<br />

Schongau seit Jahren auf Wachstumskurs.<br />

Orientiert am Bedarf<br />

der Versorgung im Landkreis wird<br />

neben der Grundversorgung der<br />

Bevölkerung auch die Spezialisierung<br />

der Fachbereiche vorangetrieben.<br />

Die spezialisierte Medizin<br />

ist jedoch personalintensiv und<br />

bedarf einer hohen Investition<br />

in Technik und Organisation, so<br />

dass eine enge Zusammenarbeit<br />

von Abteilungen, die jeweils nur<br />

in einem der bei<strong>den</strong> Häuser vorgehalten<br />

wer<strong>den</strong>, notwendig ist.<br />

Beide Kliniken sind in der Inneren<br />

Medizin, die neben der Chirurgie<br />

eine zentrale Bedeutung in der<br />

Medizin hat, breit aufgestellt.<br />

Arbeitsschwerpunkte in Schongau<br />

sind die Therapie von Erkrankungen<br />

des Verdauungstrakts<br />

(Gastroenterologie) und der Leber.<br />

In Weilheim hingegen liegt<br />

ein besonderer Fokus auf dem<br />

Kreislaufsystem und Herzen (Kardiologie).<br />

Weitere Spezialisierungen<br />

in Schongau und Weilheim<br />

Beide Kliniken ergänzen diese<br />

Schwerpunkte um weitere Spezialisierungen<br />

wie die Pneumologie<br />

und Nephrologie in Schongau, sowie<br />

die Behandlung und Betreuung<br />

von Schlaganfall-Patienten in<br />

bei<strong>den</strong> Häuser. Lebensbedrohlich<br />

Erkrankte betreuen die Teams um<br />

Chefarzt Prof. Dr. Andreas Knez in<br />

Weilheim, sowie Dr. Jochen Dresel<br />

in Schongau auf mit modernster<br />

Technik ausgestatteten Intensivstationen.<br />

Die Innere Medizin in<br />

Schongau verfügt zudem über<br />

eine Intermediate-Care und eine<br />

zusätzliche Telemetrieüberwachung<br />

auf der Normalstation <strong>für</strong><br />

Herzpatienten. Die Intermediate-<br />

Care-Einheit wird im Jahr <strong>2018</strong><br />

vergrößert. Oberärztin Margit<br />

Sturm, Spezialistin <strong>für</strong> Intensivmedizin,<br />

Nephrologie und Palliativmedizin<br />

betreut die Patienten<br />

der Inneren Medizin. „Die Innere<br />

Sonderveröffentlichung der<br />

Experten der Inneren<br />

Medizin im Gespräch:<br />

Dr. Jochen Dresel, Chefarzt<br />

der Inneren Medizin in<br />

Schongau und sein Weilheimer<br />

Pendant Prof. Dr. Andras Knez,<br />

der zudem Ärztlicher Direktor ist.


Medizin ist jene Disziplin, welche<br />

die meisten Menschen im Alltag<br />

betrifft“, so Dr. Jochen Dresel auf<br />

die Frage, warum er sich genau<br />

diesen Fachbereich ausgesucht<br />

hat, und ergänzt: „Außerdem<br />

muss man über ein hohes Fachwissen<br />

aller Organe verfügen. Es<br />

ist ein weites, spannendes Feld.“<br />

Schon jetzt liefert die Krankenhaus<br />

GmbH eine Vollversorgung<br />

der umliegen<strong>den</strong> Bevölkerung<br />

bei Diagnostik und Therapie. Sei<br />

es geplant auf Überweisung vom<br />

Hausarzt oder auch bei Notfällen.<br />

Im Rahmen der konsequenten<br />

Erweiterung des Leistungsspektrums<br />

bei der Krankenhaus GmbH<br />

ist mit der Pneumologie in Schongau<br />

eine weitere Spezialisierung<br />

hinzugekommen. Dies zum Vorteil<br />

der Patienten, <strong>den</strong>n das ambulante<br />

und stationäre Versorgungsnetz<br />

von Lungenkrankheiten war in<br />

Weilheim-Schongau und umgebenen<br />

Landkreisen zuvor nicht<br />

so eng verknüpft. Neben dem<br />

Anspruch, immer die höchste medizinische<br />

Qualität zu garantieren,<br />

legen Ärzte und Pflegekräfte großen<br />

Wert auf einen persönlichen<br />

Umgang mit <strong>den</strong> Patienten. Denn<br />

langjährige Erfahrung zeigt, wie<br />

wichtig und heilungsfördernd ein<br />

enges, vertrauensvolles Verhältnis<br />

zwischen medizinischem Personal<br />

und Patient ist. Ein gutes Beispiel,<br />

dass der Patient wirklich im<br />

Mittelpunkt steht, ist das Schongauer<br />

Bauchzentrum. Hier –<br />

wie auch in der Weilheimer Klinik<br />

– arbeiten Gastroenterologen<br />

und Chirurgen eng zusammen,<br />

um bei akuten Erkrankungen des<br />

Bauches die beste Behandlung<br />

... zur Zukunft kleinerer Kliniken ...<br />

„Wir kämpfen <strong>für</strong> die kleinen<br />

Häuser, und zwar mit Vollgas!“<br />

Prof. Dr. Andreas Knez (Ärztlicher Direktor und<br />

Chefarzt der Inneren Medizin in Weilheim)<br />

<strong>für</strong> die Patienten zu ermöglichen.<br />

Die Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin in<br />

Weilheim wird von Chefarzt und<br />

Ärztlichem Direktor Prof. Dr. Andreas<br />

Knez geleitet. Eine interdisziplinäre<br />

24-Stun<strong>den</strong> besetzte<br />

Notaufnahme in bei<strong>den</strong> Krankenhäusern<br />

gewährleistet <strong>den</strong> Patienten<br />

durchgehend ärztliche Hilfe<br />

und Versorgung. Prof. Dr. Andreas<br />

Knez ist Lehrbeauftragter der<br />

Ludwig-Maximilian-Universität<br />

München <strong>für</strong> Innere Medizin und<br />

ist Mitglied im wissenschaftlichen<br />

Beirat der Deutschen Herzstiftung.<br />

„Rund 70 Prozent der Erkrankungen<br />

sind ein internistisches Problem.<br />

Gerade in der Kardiologie ist<br />

es die Motivation, Patienten akut<br />

und schnell zu helfen sowie deren<br />

Lebensqualität zu steigern“, sagt<br />

Prof. Dr. Andreas Knez.<br />

Kardiologie (Erkrankungen<br />

des Herzens und der Gefäße)<br />

Seit 2007 gibt es im Krankenhaus<br />

Weilheim die 24-Stun<strong>den</strong>-Herzkatheterbereitschaft.<br />

„<strong>Das</strong> Equipment<br />

ist hochmodern“, wie Prof.<br />

Dr. Andreas Knez betont. Rund 300<br />

Herzinfarkte und etwa 1 200 Herzkatheter-Untersuchungen<br />

wer<strong>den</strong><br />

im Jahr in Weilheim behandelt beziehungsweise<br />

durchgeführt. Eine<br />

Spezialität der Klinik ist der Zugang<br />

über die Armarterie. So kann<br />

der Patient nach der Untersuchung<br />

aufstehen und das Risiko einer<br />

Nachblutung wird minimiert. Bei<br />

schweren Mehrgefäßerkrankungen<br />

des Herzens sind auch heute noch<br />

operative Eingriffe nötig. Herzklappen<br />

hingegen können mittlerweile<br />

auch in minimal-invasiven Katheterverfahren<br />

implantiert wer<strong>den</strong>.<br />

Weilheim hat eine enge Kooperation<br />

mit der Herzchirurgie des<br />

Deutschen Herzzentrums, des Klinikums<br />

Großhadern und des Kli-<br />

>>> Patienteninfo HERZINFARKT<br />

Eines der typischen Symptome ist ein Druck hinter dem Brustbein mit ausstrahlendem Schmerz auf<br />

<strong>den</strong> linken oder rechten Arm, <strong>den</strong> Unterkiefer oder <strong>den</strong> Rücken. Eher atypische Symptome sind Dinge<br />

wie Magenschmerzen, Übelkeit oder Atemnot. Insbesondere Frauen <strong>den</strong>ken häufig nicht daran, dass<br />

es sich um einen Herzinfarkt handeln könnte. Daher: Solange nicht das Gegenteil bewiesen ist, ist ein<br />

Brustschmerz immer ein Herzinfarkt, wobei man unbedingt sofort die 112 wählen sollte. Ein Patient mit<br />

Herzinfarkt muss sofort in <strong>den</strong> Herzkatheter, <strong>den</strong>n es gilt der Leitsatz „Zeit ist Muskel“. Beim akuten<br />

Herzinfarkt ist ein Herzkranzgefäß verstopft und muss innerhalb kürzester Zeit wieder geöffnet wer<strong>den</strong>,<br />

um <strong>den</strong> Scha<strong>den</strong> am Herzmuskel so gering wie möglich zu halten. Wichtig ist, dass Patienten das Symptom<br />

Brustschmerz ernst nehmen, weswegen die Aufklärung der Bevölkerung essentiell ist.<br />

nikums München-Bogenhausen.<br />

Diese Kooperationen mit hoch<br />

angesehenen Kliniken ermöglicht<br />

es, jedem Patienten die bestmögliche<br />

Therapie anzubieten. Auch<br />

alle modernen Schrittmachersysteme<br />

– auch kernspintaugliche –<br />

wer<strong>den</strong> am Weilheimer Krankenhaus<br />

implantiert. Neben der Einführung<br />

der Telemedizin wurde<br />

in Weilheim 2015 der Vorhofohrverschluss<br />

als interventionelles<br />

Verfahren als weitere Innovation<br />

eingeführt. Es kommt immer bei<br />

Patienten zum Einsatz, die eine<br />

lebenslange Blutverdünnung benötigen,<br />

um einen Schlaganfall zu<br />

verhindern, darunter aber immer<br />

wieder schwere Blutungen entwickeln.<br />

Ein ausgewiesener Spezialist<br />

in Sachen Schrittmacher-Systeme<br />

ist in Weilheim der Leitende<br />

Oberarzt Dr. Holger Auerbach, der<br />

laut Chefarzt Dr. Knez „bestimmt<br />

schon 3 000 bis 4 000 Aggregate<br />

implantiert hat“. An der Klinik in<br />

Schongau hat man in der Kardiologie<br />

mit dem Leiten<strong>den</strong> Arzt Claus<br />

Holm und Dr. Peter Koerfer zwei<br />

absolute Experten in Sachen Diagnostik<br />

und Schrittmachertherapie.<br />

Gastroenterologie<br />

Mit dem neuen Chefarzt in der Inneren<br />

Medizin in Schongau, Dr. Jochen<br />

Dresel und Oberarzt Dr. Wolfgang<br />

Wistuba, wurde 2017 dieser<br />

größte Bereich der Inneren Medizin<br />

gestärkt, der <strong>den</strong> gesamten<br />

Verdauungstrakt von der Speiseröhre<br />

bis zum Dickdarm sowie die<br />

„Nachbarorgane“ Leber, Galle<br />

Chefarzt Dr. Jochen Dresel (rechts) mit einem Teil<br />

des Teams der Inneren Medizin in Schongau.<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 25


und Bauchspeicheldrüse betrifft.<br />

Die Notfälle in diesem Segment<br />

betreffen Schmerzen und innere<br />

Blutungen in Magen und Darm,<br />

Entzündungen der Bauchspeicheldrüse<br />

(Pankreatitis), Gallenkoliken<br />

und akute und chronische<br />

Erkrankungen der Leber. Unter<br />

<strong>den</strong> über 2 500 endoskopischen<br />

Untersuchungen im Jahr sind<br />

auch besondere Verfahren, die<br />

bei gut- und bösartigen Tumoren<br />

zur Diagnostik oder Therapie nötig<br />

sind und heute oft eine früher<br />

notwendige Darmoperation ersparen<br />

helfen (Vollwandresektion<br />

im Dickdarm, endoskopische Submukosadissektion).<br />

So können im<br />

Rahmen der „Endosonographie“<br />

(Ultraschall von innen) besonders<br />

kleine Tumore erkannt und gezielt<br />

Proben genommen wer<strong>den</strong>. Wie<br />

auch beispielsweise vom Magen<br />

aus in die Bauchspeicheldrüse<br />

oder die Leber eingegangen wer<strong>den</strong><br />

kann um Zysten nach Entzündungen<br />

zu entfernen oder <strong>den</strong><br />

Abfluss der Galle aus der Leber zu<br />

sichern, wenn dies über <strong>den</strong> natürlichen<br />

Weg nicht mehr möglich<br />

ist. Weitere Besonderheiten der<br />

Inneren Medizin in Schongau sind<br />

die Versorgung von Tumorerkrankungen<br />

des Verdauungstrakts und<br />

von Patienten mit „Brustschmerzen“,<br />

die nicht vom Herzen ausgelöst<br />

wer<strong>den</strong>. Hier ist besonders<br />

der Reflux von Magensäure bei<br />

Patienten mit Zwerchfellhernien<br />

zu nennen. Die Funktionseinheit<br />

der Inneren Medizin stellt die da<strong>für</strong><br />

notwendigen Verfahren (Langzeit-pH-Metrie<br />

und Manometrie)<br />

zur Verfügung. Im Rahmen<br />

des „Bauch- und Darmzentrums<br />

Schongau“ wer<strong>den</strong> die Patienten<br />

anschließend interdisziplinär mit<br />

der Chirurgie weiterversorgt. In<br />

Weilheim verantwortet der Leitende<br />

Arzt Dr. Klaus Heckmann<br />

die Gastroenterologie.<br />

Die Schlaganfall-Einheit<br />

In bei<strong>den</strong> Häusern der Krankenhaus<br />

GmbH wer<strong>den</strong> Schlaganfälle<br />

rund um die Uhr versorgt. Beide<br />

Kliniken verfügen über ein telemedizinischen<br />

Konzept. So kann<br />

die bestmögliche Versorgung im<br />

Landkreis garantiert wer<strong>den</strong>. Telemedizin<br />

beschreibt die enge<br />

Anbindung neurologischer Spezialisten,<br />

die selbst nicht vor Ort<br />

sein müssen, aber zusammen mit<br />

<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Kliniken durchgeführten<br />

computertomographischen<br />

Bildern der Patienten die richtige<br />

Therapie festlegen, die dann<br />

vor Ort sofort eingeleitet wird.<br />

Ein wichtiger Zeitgewinn, wenn<br />

jede Sekunde zählt. Alle zwei<br />

Minuten erleidet in Deutschland<br />

ein Mensch einen Schlaganfall.<br />

<strong>Das</strong> sind 280000 Schlaganfälle<br />

im Jahr. Über 350 wur<strong>den</strong> im<br />

vergangenen Jahr in Weilheim<br />

und Schongau behandelt. Nach<br />

Herz- und Krebserkrankungen ist<br />

der Schlaganfall die dritthäufigste<br />

Todesursache in der Bundesrepublik.<br />

Ist es zu einem Schlaganfall<br />

gekommen, kann die Notfallversorgung<br />

wohnortnah erfolgen. In<br />

der Klinik Weilheim ist Oberarzt<br />

Dr. Holger Braun verantwortlich<br />

<strong>für</strong> die Schlaganfall-Einheit, in<br />

Schongau Oberarzt Michael Roth.<br />

Pneumologie<br />

Pneumologie befasst sich mit <strong>den</strong><br />

Erkrankungen der Lunge und des<br />

gesamten Atemapparates. Es ist<br />

ein Querschnittfach, weswegen<br />

>>> Patienteninfo SCHLAGANFALL<br />

Die Hemiparese, eine Halbseitenlähmung, kommt sehr häufig vor. Es kann allerdings auch nur ein Arm<br />

oder Bein betroffen sein. Einerseits von der Motorik, so dass Gliedmaßen nicht mehr richtig bewegt<br />

wer<strong>den</strong> können und schlaff herunter hängen. Andererseits von der Sensibilität – Patienten spüren dann<br />

nicht, wenn sie angefasst wer<strong>den</strong>. Hinzu kommen Doppelbilder, Schluckstörungen, Schwindel oder<br />

auch Sprachprobleme. Und dann? Ab ins Krankenhaus, und zwar so schell wie möglich. Ähnlich wie<br />

bei einem Herzinfarkt, gilt hier der Leitsatz „Time ist brain“. Je früher desto besser! Damit möglichst viel<br />

Gehirnleistung gerettet wer<strong>den</strong> kann. Idealerweise kommen Schlaganfall-Patienten in <strong>den</strong> ersten drei<br />

Stun<strong>den</strong> nach der Attacke. In diesem Zeitraum – unter Umstän<strong>den</strong> noch bis viereinhalb Stun<strong>den</strong> danach –<br />

kann eine Lysetherapie angewendet wer<strong>den</strong>. Dabei wer<strong>den</strong> dem Patienten gerinnungsauflösende Medikamente<br />

gespritzt, die das Gerinnsel oder die Verstopfung lösen. Und da<strong>für</strong> ist es essentiell, dass der<br />

Patient rasch in die Notaufnahme kommt. Bei jeglichen Symptomen, die auf einen Schlaganfall deuten,<br />

muss man sofort die Notaufnahme aufsuchen, um sich alle Therapien offen zu halten.<br />

es eine gesonderte Pneumologie-<br />

Sektion wie in Schongau, nicht<br />

allzu häufig gibt. Unter dem<br />

Dach der Inneren Medizin wird<br />

diese vom Leiten<strong>den</strong> Arzt Christian<br />

Sturm geführt. Die häufigste<br />

Erkrankung der Lunge ist die<br />

Pneumonie – Lungenentzündung.<br />

Diejenige Infektionskrankheit, die<br />

in Westeuropa immer noch die<br />

meisten Todesopfer fordert. Eine<br />

Die Abteilung der Inneren Medizin in Weilheim:<br />

Prof. Dr. Andreas Knez (4. v. l.) und einige der Mitarbeiter.<br />

weitere, sehr häufige Erkrankung<br />

ist die chronisch obstruktive<br />

Lungenerkrankung (COPD), die<br />

gemeinhin als „Raucherasthma“<br />

bezeichnet wird. Eine der wenigen<br />

Krankheiten, bei der die<br />

Erkrankungsrate immer noch zunimmt.<br />

Zudem ist man in Schongau<br />

im Bereich der Schlafmedizin<br />

tätig. Hier bietet die Krankenhaus<br />

GmbH unter anderem das<br />

... zur fachlichen Qualität ...<br />

„Die Leute sind häufig erstaunt,<br />

was wir alles können,<br />

und auf welchem Niveau.“<br />

Dr. Jochen Dresel (Chefarzt der<br />

Inneren Medizin in Schongau)<br />

Sonderveröffentlichung der


„Schlaf-Apnoe-Screening“ an.<br />

Außerdem können Ultraschalluntersuchungen<br />

in der Lunge vom<br />

Bronchialsystem durchgeführt<br />

wer<strong>den</strong>. Dabei können gezielt<br />

Gewebeproben aus Lymphknoten<br />

und der Lunge entnommen wer<strong>den</strong>,<br />

die dann vom Pathologen<br />

unter dem Mikroskop weiter begutachtet<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Symptome bei<br />

Lungenerkrankungen<br />

Die häufigsten Symptome, die <strong>den</strong><br />

lungenkranken Patienten <strong>den</strong> Arzt<br />

aufsuchen lassen, sind Atemnot<br />

und/oder Husten, ob akut oder<br />

chronisch. Oftmals liegen, insbesondere<br />

bei zusätzlichem Fieber,<br />

Infekte zu Grunde. In <strong>den</strong> meisten<br />

Fällen kann die Behandlung ambulant<br />

über <strong>den</strong> Hausarzt erfolgen.<br />

Manchmal können allerdings<br />

auch eine Verengung der Bronchien,<br />

chronisch-rheumatische<br />

Entzündungen des Lungengewebes<br />

oder Tumorerkrankungen die<br />

Ursache sein. Zur weiteren Abklärung<br />

sind dann neben laborchemischen<br />

und bildgeben<strong>den</strong><br />

Spezialuntersuchungen auch endoskopische<br />

Verfahren sowie lungenfunktionelle<br />

Untersuchungen<br />

erforderlich, welche im stationären<br />

Bereich angeboten wer<strong>den</strong>.<br />

Intensivstation<br />

Auf der modernen Intensivstation<br />

im Krankenhaus Schongau fin<strong>den</strong><br />

Schwerstkranke eine optimale<br />

Versorgung. Dabei wird großer<br />

Wert auf eine enge Zusammenarbeit<br />

mit Experten der anderen<br />

medizinischen Abteilungen und<br />

die persönliche Überwachung der<br />

Patienten durch besonders erfahrene<br />

Ärzte und Pflegende gelegt.<br />

Zusätzlich erfolgt eine kontinuierliche<br />

Überwachung durch Patientenmonitore,<br />

die das Personal automatisch<br />

alarmieren, wenn sich<br />

Herz-, Kreislauf- oder Atemwege<br />

verändern. Ein Reanimationsteam<br />

ist zudem rund um die Uhr in Bereitschaft.<br />

In Weilheim steht <strong>für</strong> die Behandlung<br />

der schwer kranken<br />

Patienten auch die Intensivstation<br />

inklusive Beatmungsplätze zur<br />

Verfügung. Zudem sind der Intensivstation<br />

Intermediate-Care-Betten<br />

angegliedert. Dabei handelt<br />

es sich um eine Brücke zwischen<br />

Intensiv- und Normalstation. Die<br />

technische Ausstattung der Abteilung<br />

ist auf einem sehr modernen<br />

Stand. Medizinisch wer<strong>den</strong><br />

die Patienten interdisziplinär von<br />

Chirurgen, Internisten und Anästhesisten<br />

gemeinsam betreut. So<br />

können fachübergreifende Fragen<br />

sofort und ohne Umwege im<br />

Sinne der Patienten geklärt und<br />

erforderliche Maßnahmen umgehend<br />

eingeleitet wer<strong>den</strong>.<br />

Raus aus der Schublade<br />

Dr. Jochen Dresel wünscht sich,<br />

dass die Krankenhaus GmbH<br />

in Zukunft nicht nur als Grundversorger-Krankenhaus<br />

wahrgenommen<br />

wird: „Wir haben<br />

häufig Info-Veranstaltungen, da<br />

sind die Besucher total erstaunt,<br />

was wir alles können und auf<br />

welchem Niveau.“ Die Zeiten,<br />

in <strong>den</strong>en man etwas abwertend<br />

von Landkrankenhäusern sprach,<br />

sind längt vorbei. Dazu Dr. Dresel:<br />

„Man muss nicht erst nach München<br />

fahren, um eine exzellente<br />

Versorgung zu bekommen. <strong>Das</strong><br />

leisten wir auch vor Ort. Leider<br />

ist das manchmal noch zu wenig<br />

bekannt.“ Prof. Dr. Andreas Knez<br />

schlägt diesbezüglich in die gleiche<br />

Kerbe: „Einige müssen endlich<br />

verstehen, dass die kleinen<br />

Häuser enorm wichtig sind. Dabei<br />

geht es nicht darum, die Oma mit<br />

dem Fahrrad besuchen zu können.<br />

Es geht darum, dass wir hier<br />

eine spitzen Medizin anbieten.“<br />

Besonders, dass häufig von großen<br />

Medizinzentren, die in Ballungsräumen<br />

entstehen sollen,<br />

gesprochen wird, stößt <strong>den</strong> bei<strong>den</strong><br />

Medizinern sauer auf. „<strong>Das</strong><br />

suggeriert immer, dass die kleinen<br />

Häuser nichts können. Dabei<br />

wur<strong>den</strong> wir alle in <strong>den</strong> großen<br />

Kliniken ausgebildet“, gibt Prof.<br />

Dr. Knez zu be<strong>den</strong>ken. Und auch<br />

Dr. Dresel merkt an, dass es jetzt<br />

schon mitunter eine wahre Odyssee<br />

sei, Patienten in Spezialkliniken<br />

unterzubekommen: „Man<br />

stelle sich vor, jeder Patient muss<br />

verlegt wer<strong>den</strong>.“ Für die Kommunalpolitik,<br />

insbesondere Kreistag<br />

und Landrätin, haben die bei<strong>den</strong><br />

Chefärzte hingegen nur lobende<br />

Worte: „Sie stehen total hinter<br />

uns, und das ist wirklich toll“, so<br />

Prof. Dr. Andreas Knez und Dr. Jochen<br />

Dresel unisono.<br />

> > > KONTAKT<br />

Sekretariat<br />

Innere Medizin Schongau<br />

Christine Geiger, Franziska Schnelzer,<br />

Elisabeth Bußjäger<br />

Telefon: 08861 / 215-454 bis 456<br />

Telefax: 08861 / 215-138<br />

E-Mail: in-sek-sg@kh-gmbh-ws.de<br />

Sekretariat<br />

Innere Medizin Weilheim<br />

Veronika Lautenbacher,<br />

Katrin Baierlacher, Cornelia Wutz<br />

Montag bis Donnerstag: 7 – 16 Uhr<br />

Freitag: 7 – 12 Uhr<br />

Telefon: 0881 / 188-596 bis 598<br />

Telefax: 0881 / 188-688<br />

E-Mail: in-sek-wm@kh-gmbh-ws.de<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 27


Baby-Boom bei der Krankenhaus GmbH<br />

In Schongau sind<br />

Geburten Teamsache<br />

Schongau | Zwischen <strong>den</strong> Worten<br />

„ich bin schwanger“ und „Mutter<br />

und Kind sind wohlauf“ liegt mitunter<br />

eine beschwerliche Reise.<br />

Insbesondere die letzten Meter<br />

sind <strong>für</strong> Mutter, Kind und auch<br />

Vater nicht immer ganz einfach,<br />

vor allem emotional. Daher ist es<br />

ein umso besseres Gefühl, ein erfahrenes<br />

Team um sich zu wissen,<br />

das auf alle Eventualitäten vorbereitet<br />

ist. Wie etwa die Geburtshilfe<br />

am Krankenhaus Schongau,<br />

die seit langem einen exzellenten<br />

Ruf genießt. <strong>Das</strong> beweist nicht<br />

zuletzt die in <strong>den</strong> letzten Jahren<br />

stetig steigende Anzahl an Geburten.<br />

Waren es im vergangenen<br />

Jahr noch 422 Geburten, kam der<br />

Storch bis Ende November bereits<br />

rund 440 Mal in Schongau vorbei<br />

– Ten<strong>den</strong>z steigend. <strong>Das</strong> mag zum<br />

einen an <strong>den</strong> „fruchtbaren Zeiten“<br />

allgemein liegen, sicherlich<br />

aber auch zu einem Großteil am<br />

Schongauer Team, welches seit<br />

vielen Jahren schon hervorragend<br />

zusammenarbeitet.<br />

<strong>den</strong> Beleghebammen. Diese enge<br />

Zusammenarbeit hat besonders<br />

im alltäglichen Arbeitsablauf,<br />

oder neudeutsch „Workflow“, einen<br />

entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Vorteil: Alles<br />

geht Hand in Hand, wie etwa die<br />

zumeist reibungslosen Übergaben.<br />

„Wir begegnen uns alle<br />

auf Augenhöhe, eine wirkliche<br />

Hierarchie gibt es nicht“, erklärt<br />

Nadine Lachmann, die seit rund<br />

17 Jahren als Beleghebamme in<br />

Schongau arbeitet, eines der Erfolgsrezepte.<br />

Um <strong>den</strong> derzeitigen Andrang<br />

auch stemmen zu können, ist eine<br />

gute Organisation essentiell. <strong>Das</strong><br />

heißt <strong>für</strong> jede Einzelne zusätzliche<br />

Arbeitsstun<strong>den</strong>, was nur mit einer<br />

gehörigen Portion Lei<strong>den</strong>schaft<br />

bewältigt wer<strong>den</strong> kann, häufig<br />

muss das Privatleben hinten anstehen.<br />

„Wir spinnen natürlich<br />

auch ein bisschen“, sagt Sybille<br />

Kutzner schmunzelnd mit Blick<br />

auf das enorme Arbeitspensum,<br />

das sie und ihre Kolleginnen leisten.<br />

Neben der konstruktiven Zusammenarbeit<br />

unter <strong>den</strong> derzeit acht<br />

Beleghebammen, muss auch die<br />

Kommunikation mit <strong>den</strong> Krankenschwestern<br />

funktionieren. Denn<br />

der Schongauer „Baby-Boom“<br />

wirkt sich selbstverständlich auch<br />

auf das Arbeiten auf der Station<br />

aus. Zwischen fünf und zwölf<br />

Kinder wer<strong>den</strong> hier fortlaufend<br />

betreut, weniger sind es eigentlich<br />

nie. Damit sich die zuvor entbun<strong>den</strong>en<br />

Kinder, ebenso wie die<br />

Mütter, im Krankenhaus Schongau<br />

wohlfühlen, leisten die Schwestern<br />

sehr gute Arbeit. Auf der<br />

Station wurde eigens ein Hintergrunddienst<br />

eingerichtet, um al-<br />

Sonderveröffentlichung der<br />

Familiäre Atmosphäre <strong>für</strong><br />

die neuen Familien<br />

Beleghebammen, Belegärzte und<br />

die Kinderkrankenschwestern auf<br />

Station: Man versteht sich am<br />

Krankenhaus Schongau, die Atmosphäre<br />

ist familiär, das wird<br />

schon bei einem kurzen Besuch<br />

sonnenklar. „Wir haben uns über<br />

viele Jahre zusammengelebt“,<br />

sagt Sybille Kutzner, bereits seit<br />

knapp 27 Jahren in Schongau tätig<br />

und damit die Erfahrenste unter<br />

Beleghebamme Daniela Schregle<br />

in einem der bei<strong>den</strong> Kreißsäle.


In Schongau haben Mütter<br />

die Möglichkeit, ihr Kind<br />

in einer großzügigen<br />

Wanne zu gebären.<br />

>>> Kreißsaalbesichtigung Schongau<br />

In der Klinik Schongau haben wer<strong>den</strong>de Eltern die Möglichkeit, bereits vor der Geburt einen Eindruck<br />

von <strong>den</strong> Räumlichkeiten der Geburtshilfestation zu erhalten. Dies kann zum einen im Rahmen eines geburtsvorbereiten<strong>den</strong><br />

Kurses geschehen oder auch zu einer anderen Zeit. Gerne wird auch der Kreißsaal<br />

gezeigt. Ein individueller Termin kann mit einer Hebamme unter der Telefonnummer 08861 / 215 - 130<br />

(vormittags) vereinbart wer<strong>den</strong>.<br />

len Szenarien gerecht zu wer<strong>den</strong>.<br />

„Wir sind ein familiäres Team,<br />

das schon lange besteht. Einer ist<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> anderen da“, sagt Kirsten<br />

von der Heide, Leiterin der Station<br />

5. In Schongau dürfen Frauen,<br />

anders als in vielen anderen Kliniken,<br />

noch selbst entschei<strong>den</strong>,<br />

wann sie bereit sind, heimzugehen.<br />

In der Regel bleiben Mutter<br />

und Kind – gelegentlich auch Vater,<br />

wenn man sich in die Mutter-<br />

Vater-Kind-Oase eingemietet hat –<br />

drei Tage im Krankenhaus.<br />

> > > INFORMATION<br />

Ansprechpartner Belegärzte<br />

Praxis Jürgen Karbach<br />

Weinstraße 20 . 86956 Schongau<br />

Telefon: 08861 / 2688<br />

Telefax: 08861 / 908619<br />

Gemeinschaftspraxis<br />

Dr. Schmidberger & Marlene Schweyer<br />

Adalbert-Keis-Str. 7 . 86956 Schongau<br />

Telefon: 08861 / 7576 oder 08861 / 66220<br />

Sollten die Frauen dann allerdings<br />

noch Be<strong>den</strong>ken haben,<br />

bleiben sie auch mal länger.<br />

„Mutter und Kind wer<strong>den</strong> von uns<br />

nur als Einheit nach Hause geschickt“,<br />

bringt es Kirsten von der<br />

Heide auf <strong>den</strong> Punkt.<br />

Ein weiterer positiver Aspekt am<br />

Krankenhaus Schongau ist die<br />

niedrige Kaiserschnittrate von 25<br />

Prozent, während der bundesweite<br />

Durchschnitt bei 33 Prozent<br />

liegt. „Ich war auch schon in anderen<br />

Häusern als Vertretung, da<br />

lag die Rate bei 53 Prozent und<br />

wurde als völlig normal angesehen“,<br />

sagt Dr. Ignat Ignatov,<br />

Facharzt <strong>für</strong> Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

an der Klinik in Schongau.<br />

Und das, obwohl kleinere,<br />

beleggeführte Häuser häufig kritisiert<br />

wer<strong>den</strong>, hier einen zu hohen<br />

Schnitt aufzuweisen.<br />

Intensive Erstversorgung<br />

ist garantiert<br />

Sollten Babys Startschwierigkeiten<br />

haben, wer<strong>den</strong> sie umgehend<br />

in Spezialkliniken verlegt, was<br />

in <strong>den</strong> vergangenen Jahren nur<br />

bei einem kleinen Prozentsatz<br />

vorkam. <strong>Das</strong> liegt zum einen am<br />

großen Leistungsspektrum, zum<br />

andern daran, dass mittlerweile<br />

die meisten Risiken bereits vorab<br />

abgeklärt wer<strong>den</strong> können. Zudem<br />

ist in Schongau eine intensive<br />

Erstversorgung garantiert. Damit<br />

auch in Zukunft Kinder in Schongau<br />

entspannt auf die Welt kommen<br />

können, wird sich um <strong>den</strong><br />

Hebammen-Nachwuchs höchstpersönlich<br />

gekümmert. In regelmäßigen<br />

Abstän<strong>den</strong> leisten zumeist<br />

junge Frauen ihr Externat,<br />

<strong>den</strong> praktischen Teil ihrer Ausbildung,<br />

am Schongauer Krankenhaus.<br />

„Man lernt unglaublich viel.<br />

Die Betreuung ist wesentlich individueller<br />

als in großen Krankenhäusern“,<br />

sagt etwa Caro Mayer,<br />

die erst kürzlich ihr Externat in<br />

Schongau absolvierte.<br />

Die vielen wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Mütter<br />

kommen in erster Linie über die<br />

Praxen der Ärzte, die auch als<br />

Belegärzte tätig sind. Besonders<br />

die Fachkompetenz der Belegärzte<br />

loben Hebammen und Kinderkrankenschwestern,<br />

die viele<br />

Entscheidungen aufgrund der<br />

vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />

auch alleine treffen dürfen.<br />

<strong>Das</strong> hat laut Belegarzt Jürgen<br />

Karbach einen Grund: „Wir haben<br />

hier solch erfahrene Hebammen<br />

und Schwestern, die selbstständig<br />

hervorragend arbeiten.“<br />

Die Geburtsbegleitung gibt es bei<br />

der Krankenhaus GmbH aus einer<br />

Hand, die Hebammen sind von der<br />

Vorbereitung bis zur Nachsorge <strong>für</strong><br />

die Familien da. Sie stehen im Übrigen<br />

auch dann zur Verfügung,<br />

wenn der niedergelassene Gynäkologe<br />

nicht zu <strong>den</strong> Belegärzten<br />

des Krankenhauses gehört. So hat<br />

sich das Einzugsgebiet in letzter<br />

Zeit sukzessive vergrößert. Wer<strong>den</strong>de<br />

Mütter kommen bisweilen<br />

beispielsweise aus Oberammergau,<br />

der Füssener Gegend, Peißenberg,<br />

Fuchstal oder Kaufering.<br />

Der liebevolle, engagierte Einsatz<br />

des Schongauer Teams hat sich<br />

also rumgesprochen. Es scheint<br />

fast so, als hätte der Storch hier<br />

noch lange nicht Feierabend. tis<br />

> > > KONTAKT SCHONGAU<br />

Dr. Marketa Michalek<br />

Jugendheimweg 3a . 86956 Schongau<br />

Telefon: 08861 / 9888<br />

Telefax: 08861 / 93598<br />

Ein echtes Team: Die Geburtshelfer des Schongauer Krankenhauses.<br />

Telefon: 08861 / 215-278 (Sekretariat)<br />

Telefon: 08861 / 215-164 (Station)<br />

Telefon: 08861 / 215-130 (Kreißsaal)<br />

Telefax: 08861 / 215-279<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 29


Hansi März baut seinen eigenen Tourenrennwagen<br />

Einen Abarth<br />

zum Leben erweckt<br />

Böbing | Sechs Liter Hubraum,<br />

Sechs-Gang-Getriebe, BMW V12-<br />

Motor, derzeit 450 PS, etwa 800<br />

Kilogramm Gewicht, Spitzengeschwindigkeit:<br />

über 300 Stun<strong>den</strong>kilometer.<br />

Die nackten Zahlen<br />

zu einem Auto, das es im Grunde<br />

genommen gar nicht gibt. <strong>Das</strong>s<br />

man heute <strong>den</strong>noch über <strong>den</strong><br />

Abarth T140 sprechen kann, liegt<br />

vor allem an einem Mann: Hansi<br />

März. Der 30-Jährige hat <strong>den</strong><br />

Rennwagen in kompletter Eigenregie<br />

gebaut. Und zwar nach<br />

einem Modell der Größe 1:43,<br />

welches in Folge einer Prototypenserie<br />

aus <strong>den</strong> Sechzigerjahren<br />

angefertigt wurde. Die Pläne des<br />

Abarth T140 wur<strong>den</strong> letztlich 1967<br />

eingestampft, da die FIA (internationaler<br />

Automobilverband) in<br />

dieser Zeit das Reglement änderte.<br />

<strong>Das</strong> Rennauto, konzipiert <strong>für</strong><br />

das 24-Stun<strong>den</strong>-Rennen von Le<br />

Mans, hätte nicht mehr <strong>den</strong> Richtlinien<br />

entsprochen.<br />

„Wenn man sich ein solches Projekt<br />

vornimmt, dann die Königsklasse“,<br />

so Hansi März auf die<br />

Frage, warum es ihm gerade der<br />

Abarth T140 derart angetan hat.<br />

Zudem war er durch Freundschaften<br />

„bereits ein wenig in die<br />

‚Abarth-Szene‘ gerutscht“. Die<br />

Lei<strong>den</strong>schaft <strong>für</strong> alles Motorisierte<br />

wurde dem Böbinger hingegen familienbedingt<br />

bereits in die Wiege<br />

gelegt, gewissermaßen ist er in<br />

der Werkstatt aufgewachsen. Gerade<br />

deshalb absolvierte er keine<br />

Ausbildung zum Kfz-Mechaniker,<br />

sondern ist gelernter Feinwerkmechaniker.<br />

„Damals wollte ich einfach<br />

mal was anderes machen“,<br />

blickt Hansi März zurück. 2011<br />

schloss er die Schule zum Maschinenbau-Techniker<br />

ab. In dieser<br />

Zeit reifte auch die Idee zum Bau<br />

des Abarths, die Konstruktion des<br />

Rahmens zählte bereits zu seiner<br />

Abschlussarbeit. Besonders das<br />

Drehen und Fräsen, was er während<br />

seiner Ausbildung vertiefte,<br />

sowie das Konstruieren und CAD-<br />

Zeichnen aus der Technikerschule,<br />

waren Fertigkeiten, die ihm während<br />

seines Mammut-Projektes<br />

enorm weiterhalfen. „Den Rest<br />

bringt man sich selber bei“, sagt<br />

der Auto-Experte schmunzelnd –<br />

als gäbe es nichts Einfacheres.<br />

Viel Arbeit bis zur<br />

ersten Testfahrt<br />

Bis zur Jungfernfahrt im Mai 2017,<br />

auf der Rennstrecke im italienischen<br />

Varano, war es <strong>für</strong> Hansi<br />

März und seinen Abarth T140 ein<br />

langer Weg. Grundlage <strong>für</strong> das<br />

spätere, reale Fahrzeug war jenes<br />

1:43-Modell des Fahrzeugs vom<br />

Unternehmen Abarth & Co, welches<br />

seit 1971 zum Fiat-Konzern<br />

gehört. Zunächst fertigte er einen<br />

Holzrahmen, dann kam Pappe darüber<br />

und schließlich modellierte<br />

er aus Gips die fertige Oberfläche.<br />

„Da habe ich in der Werkstatt<br />

richtig viel Dreck gemacht“,<br />

erinnert sich März. Anschließend<br />

goss er die Karosserieteile aus<br />

glasfaserverstärktem Kunststoff.<br />

Was ziemlich fix erklärt ist, war<br />

natürlich ein komplexes Unterfangen<br />

– und mitunter durchaus<br />

ermü<strong>den</strong>d. „Als ich die Karosserie<br />

30 | der altlandkreis


iologisch wirksam durch Auszüge der<br />

Ölessenzen von Zitrone, Lavendel und Eukalyptus<br />

Auf der Überholspur:<br />

Hansi März mit seinem Abarth T140<br />

bei Testfahrten auf dem Salzburgring.<br />

Foto: www.roaring-classics.com<br />

Zirbenholzbett<br />

<br />

<br />

anfertigte, habe ich drei Monate<br />

lang nur auflaminiert und geschliffen,<br />

gespachtelt und wieder<br />

geschliffen“, erzählt Hansi März.<br />

<strong>Das</strong>s der Böbinger <strong>den</strong>noch nie an<br />

Motivationsproblemen litt, lag insbesondere<br />

an <strong>den</strong> spannenderen<br />

Tätigkeiten. Etwa als er <strong>den</strong> Motor<br />

einbauen durfte. Da es weltweit<br />

nur drei Original-Motoren gibt,<br />

diese entsprechend unbezahlbar<br />

sind, verwendet er einen BMW<br />

V12-Motor. Wie im Grunde genommen<br />

alles am Auto, vom Anfertigen<br />

des Armaturenbretts bis<br />

zum Einpassen der Sitze, hat er<br />

auch die Abstimmung des Motors<br />

selbst gemacht. <strong>Das</strong> 450 PS-starke<br />

Gefährt soll noch auf rund 550<br />

PS „aufgemotzt“ wer<strong>den</strong>. Wie?<br />

„Drehzahlerhöhung, Feinabstimmung,<br />

Nockenwellen“, zählt Hansi<br />

März völlig selbstverständlich auf.<br />

Auf die Frage, wann er komplett<br />

fertig sein wird, weiß er hingegen<br />

keine konkrete Antwort. „Es bedarf<br />

einer stetigen Weiterentwicklung“,<br />

sagt er über seinen Abarth<br />

T140, der derzeit wieder nahezu<br />

vollständig zerlegt ist – Bremsen<br />

und Schaltung wer<strong>den</strong> momentan<br />

optimiert. Spätestens Ende<br />

nächster Saison soll die Grobphase<br />

jedoch abgeschlossen sein.<br />

Ein bis zwei Testtage auf einer<br />

Rennstrecke irgendwo in Europa<br />

sollen dann <strong>den</strong> Fortschritt zeigen.<br />

Entschei<strong>den</strong>d <strong>für</strong> das Gelingen des<br />

Projekts und die zeitliche Taktung<br />

war und ist stets der Faktor Geld.<br />

Rund 25 000 bis 30 000 Euro hat<br />

der zweifache Familienvater bereits<br />

in seinen Abarth investiert.<br />

Ganz abgesehen von <strong>den</strong> unzähligen<br />

Arbeitsstun<strong>den</strong>, <strong>für</strong> die er seine<br />

Freizeit opferte, schließlich ist<br />

er hauptberuflich bei Hirschvogel<br />

in Schongau angestellt.<br />

Zwickmühle: Verkaufen<br />

oder Besitzen?<br />

Hansi März mit seinem „Baby“: Der Abarth T140<br />

ist derzeit wieder zerlegt. März optimiert Bremsen und Schaltung.<br />

Was Hansi März mit seinem Rennauto<br />

vorhat, sobald es fertig ist,<br />

weiß er noch nicht abschließend:<br />

„Es war immer mein Traum, solch<br />

einen Wagen zu besitzen.“ Sollte<br />

er allerdings ein entsprechendes<br />

Angebot bekommen, würde er<br />

wohl auch verkaufen – aus gutem<br />

Grund. Da es <strong>den</strong> Abarth T140<br />

niemals wirklich gab, ist auch<br />

eine Wertschätzung nur bedingt<br />

möglich. „Der Porsche 917 wäre<br />

das konkurrierende Tourenrennauto<br />

gewesen“, vergleicht er und<br />

ergänzt: „Ein Originaler wird hier<br />

zwischen drei und vier Millionen<br />

gehandelt“. Zudem gibt es unter<br />

anderem in Australien ein paar<br />

Mechaniker, die <strong>den</strong> Porsche nachbauen<br />

und ihn <strong>für</strong> rund 250000<br />

Euro verkaufen. Heißt: „Wenn ich<br />

verkaufe, müsste das Angebot<br />

schon gut sechsstellig sein“, so<br />

März. Der Oldtimer-Markt ist in<br />

<strong>den</strong> letzten Jahren enorm gewachsen,<br />

so dass solcherlei Summen<br />

nichts Ungewöhnliches sind. Viele<br />

vermögende Personen setzen,<br />

auch wegen der Niedrigzinsphase,<br />

lieber auf die im Wert steigen<strong>den</strong><br />

Vehikel als Geldanlage. Ob das<br />

Monetäre jedoch alleine ausreichen<br />

wird, damit sich Hansi März<br />

von seinem „Baby“ trennt, darf<br />

durchaus bezweifelt wer<strong>den</strong>, liegt<br />

doch die Vermutung nahe, dass<br />

er es zumindest in guten Hän<strong>den</strong><br />

wissen will. Ein Kollege, der<br />

ebenfalls einen Rennwagen komplett<br />

selbst zusammenbaut, ist<br />

ihm nicht bekannt. Und er müsste<br />

es eigentlich wissen, schließlich<br />

verkehrt er zumeist in Auto-Liebhaber-Kreisen,<br />

mietet sich mit Bekannten<br />

aus ganz Deutschland regelmäßig<br />

Rennstrecken wie etwa<br />

<strong>den</strong> Salzburgring. Da der Rennwagen<br />

nach historischem Reglement<br />

aufgebaut ist, darf er an keiner<br />

modernen Rennserie teilnehmen.<br />

Daher bleiben nur historische Veranstaltungen<br />

wie der „Histo-Cup“<br />

oder „ADAC Sound of Speed“, bei<br />

<strong>den</strong>en dann auch ein einziger<br />

Abarth T140 seine Run<strong>den</strong> ziehen<br />

darf – Hansi März sei Dank. tis<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 31<br />

<strong>Das</strong> sagen die unabhängigen Therapeuten<br />

und Rückenexper-ten des<br />

IGR über das biologische Schlafsystem<br />

von ProNatura:<br />

<strong>Das</strong> biologische Schlafsystem<br />

von ProNatura<br />

<br />

fähigkeit <strong>für</strong> <strong>den</strong> Rücken<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

86956 Schongau<br />

Weinstraße 3–5<br />

Tel. 08861-2695<br />

www.pronatura-voelk.de<br />

<br />

<br />

<br />

mit Terminvereinbarung


Am 21. <strong>Januar</strong> im Jakob-Pfeiffer-Haus<br />

„Opern auf Bayrisch“<br />

wieder in Schongau<br />

Ludwig<br />

Pröbstl<br />

Schongau | Wenn sich drei berühmte<br />

Schauspieler an einen run<strong>den</strong><br />

Tisch hocken und anfangen,<br />

in tiefstem Bayerisch vorzulesen,<br />

schlagen selbst die Herzen der hier<br />

ansässigen Zuagroasten höher.<br />

Die im Dialekt vorgetragenen Geschichten<br />

von Gerd Anthoff, Michael<br />

Lerchenberg und Conny Glogger<br />

sind schlichtweg genial. Mit ihrem<br />

Programm „Opern auf Bayrisch“<br />

kommen die Sprach-Experten<br />

nach 2015 und 2016 bereits zum<br />

dritten Mal nach Schongau. Diesmal<br />

schlagen sie am Sonntag, 21.<br />

<strong>Januar</strong>, ihre Bücher auf der Bühne<br />

des Jakob-Pfeiffer-Hauses auf.<br />

Aufgeführt wer<strong>den</strong> folgende drei<br />

Werke: „Aida“ oder besser gesagt<br />

„<strong>Das</strong> Liebesdrama am Nil“, „Die<br />

Meistersinger von Miesbach“ oder<br />

besser gesagt „Wia da Oberförster<br />

Stolz <strong>den</strong> Stadtschreiber Beck ausgstocha<br />

hat“ sowie „Der Lohengrin<br />

von Wolfratshausen“ oder besser<br />

gesagt „Weil d’Weiber oiwei ois<br />

wißn müaßn“. Passend zu <strong>den</strong> Lesungen<br />

– wie es sich <strong>für</strong> eine Oper<br />

gehört – wird Musik dazugespielt.<br />

Die stammt aus <strong>den</strong> Federn von<br />

Friedrich Meyer und Rolf Wilhelm.<br />

Riesenerfolg statt<br />

Eintagsfliege<br />

Beide achten einerseits sehr darauf,<br />

das Opern-Original nie aus<br />

<strong>den</strong> Augen zu lassen. Andererseits<br />

legen sie Wert auf alpenländische<br />

und bajuwarische Klänge, die<br />

sie auf charmante Art und Weise<br />

einfließen lassen. Da<strong>für</strong> kommen<br />

zum Teil kuriose Instrumente wie<br />

leere Flaschen, Kehrschaufel oder<br />

Nachttopf zum Einsatz. Aber auch<br />

typisch bayerische wie die Zither,<br />

bespielt von Musikern aus großen<br />

gstoc a at so e„ e o eng Münchner Orchestern. „Die Leute<br />

lieben das einfach<br />

und es gibt auch<br />

ganz viele die sagen,<br />

jetzt hama eigentlich<br />

s’erste Mal die Oper<br />

richtig verstan<strong>den</strong>“,<br />

sagte Michael Lerchenberg<br />

im BR auf die Frage, wie<br />

„Opern auf Bayrisch“ beim Publikum<br />

ankommt.<br />

Gegründet wurde das Ensemble<br />

bereits im Jahre 1985, ursprünglich<br />

<strong>für</strong> nur eine einzige Vorstellung<br />

im Münchner Volkstheater.<br />

Die hatte damals das Fernsehen<br />

übertragen. Und weil der Erfolg<br />

so groß war, haben bis heute<br />

mehr als 300 weitere Vorstellungen<br />

stattgefun<strong>den</strong> – überwiegend<br />

in <strong>den</strong> ländlicheren Regionen.<br />

Und logischerweise nicht immer<br />

schon in der heutigen Besetzung.<br />

In dieser mehr als 30-jährigen<br />

Geschichte von „Opern auf Bayrisch“,<br />

deren Abende als höchst<br />

vergnüglich und kurzweilig beworben<br />

wer<strong>den</strong>, waren auch bayerische<br />

Volksschauspieler-Größen<br />

wie Gustl Bayrhammer, Karl Obermayr,<br />

Ruth Kappelsberger oder<br />

Monika Gruber am Start. Wer sich<br />

> > > KARTEN ZU GEWINNEN<br />

Lesen Opern auf Bayrisch: Michael Lerchenberg<br />

(v.l.), Conny Glogger und Gerd Anthoff.<br />

hier und jetzt <strong>für</strong> die bayerische<br />

Sprachkunst aus <strong>den</strong> Mündern<br />

von Gerd Anthoff, Michael Lerchenberg<br />

und Conny Glogger interessiert,<br />

sollte sich schnell ein<br />

Ticket sichern – <strong>den</strong>n die waren<br />

zumindest die vergangenen Auftritte<br />

in Schongau schnell vergriffen.<br />

Vorverkaufskarten sind <strong>für</strong><br />

29 Euro im Café Müller, Kirchenstraße<br />

8 in Schongau oder unter<br />

www.theaterstadl.jimdo.com zu<br />

erwerben. Diese Internetseite<br />

gehört dem Schongauer Theaterverein,<br />

der 2015 mit der Premiere<br />

von „Opern auf Bayrisch“ in<br />

Schongau ein großes finanzielles<br />

Wagnis eingegangen ist. Denn<br />

günstig sind die Bühnenprofis<br />

freilich nicht. Doch der Mut zahlte<br />

sich aus, wurde mit zahlreichen<br />

begeisterten Zuschauern belohnt.<br />

Beginn der Veranstaltung ist um<br />

19 Uhr. js<br />

Außerdem verlost Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“ 3 x 2 Karten<br />

<strong>für</strong> „Opern auf Bayrisch“ im Jakob-Pfeiffer-Haus in Schongau.<br />

Schicken Sie uns bis Donnerstag, 11. <strong>Januar</strong>, eine Postkarte mit<br />

dem Stichwort „Dialekt“ an „altlandkreis“, Birkland 40 in 86971<br />

Peiting. Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.de. Absenderadresse<br />

nicht vergessen. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Viel Erfolg!<br />

Ausstellung und Werkstatt<br />

Hanslweg 3, 82383 Hohenpeißenberg<br />

Telefon 08805 / 363, Telefax 08805 / 1476<br />

www.schalendrechsler-proebstl.de<br />

info@schalendrechsler-proebstl.de<br />

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und Anderes in Holz<br />

Zirbenholz reguliert die<br />

Feuchtigkeit und verhindert<br />

so die Schimmelbildung.<br />

Von Bäuerin gebackenes Bauernbrot, eingelegt<br />

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In einer Studie wur<strong>den</strong> dem Zirbenholz<br />

antibakterielle und schädlingshemmende<br />

Wirkung nachgewiesen.<br />

<strong>Das</strong> Brot bleibt länger frisch ohne<br />

auszutrocknen und zu schimmeln.<br />

Durchgeführt wurde die Studie der<br />

möglichen antibakteriellen Wirkung des<br />

Zirbenholzes am<br />

Institut <strong>für</strong> Genetik und Allgemeine Biologie<br />

der Universität Salzburg.<br />

Auch erhältlich: Strickschalen<br />

aus einheimischen Hölzern<br />

<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 33


Faschingsgesellschaft Schongau in <strong>den</strong> Startlöchern<br />

Ein dreifach<br />

kräftiges „Lech-Au“<br />

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Schongau | Früher zählte die Suche<br />

nach einem Prinzenpaar zu<br />

<strong>den</strong> schwierigsten Aufgaben eines<br />

Präsi<strong>den</strong>ten. Doch Andreas Mock,<br />

seit 2015 „Präsi“ der Schongauer<br />

Faschingsgesellschaft (SFG), stellt<br />

fest, „die Bewerber kommen mittlerweile<br />

von selber auf mich zu“.<br />

Es sei ein riesen Spaß in Schongau<br />

als Prinz oder Prinzessin zu regieren.<br />

Dieser gute Ruf kommt nicht<br />

von ungefähr. Die SFG ist trotz ihrer<br />

vielen Aktivitäten ein heimeliger<br />

Verein, der immer wieder junge<br />

Leute aus der Stadt oder dem<br />

weiteren Umland <strong>für</strong> sich gewinnen<br />

kann.<br />

Prinz Stefan I. und<br />

Prinzessin Lisa I.<br />

Der Regent <strong>für</strong> Fasching <strong>2018</strong> ist<br />

„Prinz Stefan I. von der Burg der<br />

Flammentöter“ – und heißt im<br />

wahren Leben Stefan Kassebaum.<br />

Als Sohn des am Marienplatz ansässigen<br />

Optikermeisters ist es <strong>für</strong><br />

Die Garde bei ihrer Show im Jahr 2016.<br />

Gute Laune garantiert: Der Schongauer Gardewagen zieht beim Faschingszug<br />

an mehreren tausend Zuschauern vorbei.<br />

ihn eine Ehre, die Stadt Schongau<br />

auf zahlreichen Faschingsbällen zu<br />

repräsentieren, beim Faschingszug<br />

auf dem Prinzenwagen zu<br />

thronen oder das Rathaus am Faschingsdienstag<br />

zu stürmen. Seine<br />

Prinzessin hat er<br />

sich selbst gesucht,<br />

sie wird unter dem<br />

Titel „Lisa I. vom<br />

Reich der Weltenbummler“<br />

agieren.<br />

Aus dem Bernbeurer<br />

Autohaus Heuberger<br />

stammend<br />

ist sie ebenfalls<br />

keine Unbekannte<br />

im <strong>Altlandkreis</strong>.<br />

Und wird sich<br />

während des Faschings<br />

mit Schongaus<br />

Schlachtruf<br />

„ein dreifach kräftiges Lech-Au“<br />

noch mehr Gehör verschaffen.<br />

„Früher war das anders“, weiß<br />

der ehemalige Präsi<strong>den</strong>t Sigi Müller<br />

und berichtet weiter: „Teilweise<br />

sind wir ein, zwei Tage vor der<br />

Prinzenpaarvorstellung noch mit<br />

leeren Hän<strong>den</strong> da gestan<strong>den</strong>“. Die<br />

Geschichte des Schongauer Faschings<br />

geht bis in die Nachkriegszeit<br />

zurück. Schon in <strong>den</strong> 1950er<br />

Jahren gab es Faschingsbälle,<br />

Faschingszüge und Prinzenpaare.<br />

Als es 1961 beim Faschingszug<br />

zu einem Unfall kam, wurde <strong>den</strong><br />

Organisatoren um Konrad Resch<br />

klar, es muss ein offizieller Verein<br />

her. Im <strong>Februar</strong> 1962 wurde die<br />

Faschingsgesellschaft Schongau<br />

e.V. ins Leben gerufen, als Vorsitzender<br />

fungierte Konrad Resch bis<br />

1988. Es gab zwar nicht jedes Jahr<br />

34 | der altlandkreis


ein Prinzenpaar, aber Faschingsbälle<br />

oder der obligatorische<br />

Gaudiwurm am Faschingssonntag<br />

wur<strong>den</strong> kontinuierlich auf die Beine<br />

gestellt. So kann die Faschingsgesellschaft<br />

heute auf eine lange<br />

Tradition verweisen, <strong>den</strong>n im<br />

Schongauer Land ist der Familienausflug<br />

am Faschingssonntag seit<br />

Generationen etabliert. „Wir legen<br />

auch großen Wert darauf, dass es<br />

nicht ausufert“, ist sich Präsi<strong>den</strong>t<br />

Andreas Mock der Verantwortung<br />

bewusst. Rund 30 Fußgruppen<br />

und Wagen ziehen alljährlich<br />

durch die Altstadt. Je nach Wetter<br />

pilgern auch mehrere tausend<br />

Zuschauer nach Schongau, die vor<br />

und nach dem Zug von zahlreichen<br />

Minigar<strong>den</strong>, Prinzengar<strong>den</strong><br />

oder Showtanzgruppen am Ballenhaus<br />

unterhalten wer<strong>den</strong>.<br />

Der Faschingszug ist der Höhepunkt<br />

<strong>für</strong> die Schongauer Faschingsgesellschaft,<br />

der letztendlich<br />

<strong>den</strong> finanziellen Aufwand mit<br />

Garde- und Prinzenpaar-Auftritten<br />

selbst ausgleichen muss. Erst im<br />

letzten Jahr wur<strong>den</strong> wunderschöne<br />

Marschkostüme in <strong>den</strong> Stadtfarben<br />

angeschafft, heuer wird<br />

eine neue Saaldeko die Besucher<br />

des Inthro-Balles überraschen.<br />

Jedes Prinzenpaar erhält einen<br />

kleinen Zuschuss und auch die<br />

Showtanz-Kostüme sind ein jährlicher<br />

Kostenfaktor.<br />

Bereits seit Mai<br />

im Training<br />

Die Schongauer Narren legen großen<br />

Wert auf Nachhaltigkeit, wie<br />

etwa bei der Mini-Garde. Die zehn<br />

Mädchen sind mit Feuereifer dabei<br />

und haben besonders beim Kinderfasching<br />

der Faschingsgesellschaft<br />

in der Lechsporthalle le ihren<br />

großen Einsatz. Zwölf Damen train<br />

indes bereits eits<br />

seit Mai 2017<br />

das Programm ramm<br />

der<br />

Prinzengarde<br />

rde<br />

nieren<br />

<strong>für</strong> die anstehende en<br />

Saison.<br />

Die Trainerinnen<br />

rinn<br />

en<br />

Anne Löw,<br />

Babsi<br />

Müller und Larissa Muschler studieren<br />

mit <strong>den</strong> Mädels einen zackigen<br />

Marsch ein, sorgen beim<br />

Showteil mit Kostümen, Musik<br />

und Tanzvariationen <strong>für</strong> echte e<br />

Wow-Effekte und feilen sogar bis<br />

ins Detail an der Zugabe. Eine<br />

besondere Atmosphäre bietet t<br />

jährlich der Inthronisationsball l<br />

im Jakob-Pfeiffer-Haus. Die Gäste<br />

kommen in feiner Abendgarderobe,<br />

die Schongauer Big-Band<br />

spielt Tanzmusik, mit Spannung<br />

wird der erstmalige Auftritt der<br />

Gar<strong>den</strong> erwartet und besonders<br />

das neue Prinzenpaar steht im<br />

Mittelpunkt.<br />

Durch <strong>den</strong> kurzen Fasching <strong>2018</strong>,<br />

wird es <strong>für</strong> Lisa und Stefan wohl<br />

eine besonders intensive Zeit. Allerdings<br />

sehen das die Aktiven<br />

der Schongauer Faschingsgesellschaft<br />

ein wenig anders, ist <strong>für</strong><br />

sie die Faschingssaison doch vor<br />

allem eine fröhliche Zeit. Andreas<br />

Mock erinnert sich beispielsweise<br />

an einen Faschingszug in Epfach,<br />

als hinter <strong>den</strong> Schongauern ein<br />

Obelix-Wagen fuhr. Und die Gardemädels<br />

von dessen Zaubertrank<br />

regelrecht verführt wur<strong>den</strong>. Gerade<br />

noch rechtzeitig trafen sie zum<br />

Kehraus im Trachtenheim Helgoland<br />

ein, mit dem jedes Jahr die<br />

Saison beendet wird.<br />

Für die Zukunft wünscht sich Präsi<strong>den</strong>t<br />

Andreas Mock, dass die<br />

heimelige, familiäre Gemeinschaft<br />

der SFG erhalten bleibt. Denn<br />

dann fin<strong>den</strong> sich auch immer<br />

wieder junge Leute, die Spaß am<br />

Fasching haben und auch gerne<br />

in die Rolle des Prinzenpaares<br />

schlüpfen. Detaillierte Zeiten und<br />

Infos zu <strong>den</strong> Veranstaltungen der<br />

Schongauer Faschingsgesellschaft<br />

können dem Kalender am Ende<br />

des „altlandkreis“ land<br />

entnommen<br />

nomm<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

en.<br />

rg<br />

Die Garde beim letztjährigen Inthro-Ball.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 35


ummi - top<br />

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Christian Kohler<br />

Verschneite Berge aus anderem Blickwinkel<br />

Die Winter-Ballontage<br />

in Bad Kohlgrub<br />

Wir bedanken uns bei allen Kun<strong>den</strong><br />

und wünschen ein gesundes,<br />

erfolgreiches neues Jahr <strong>2018</strong>!<br />

Wielenbachstr. 7 • 86956 Schongau<br />

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Bad Kohlgrub | Seit nunmehr sechs<br />

Jahren geht Bad Kohlgrub im Winter<br />

in die Luft. Nicht sprichwörtlich,<br />

sondern tatsächlich. Walter und<br />

Sabine Kuhn aus Ichenhausen bei<br />

Ulm haben sich vor Jahren da<strong>für</strong><br />

entschie<strong>den</strong>, die Winter-Ballontage<br />

im Ammertal zu organisieren.<br />

Die Veranstaltung gab es bereits<br />

früher und wurde von einer großen<br />

Brauerei gesponsert. Nach einiger<br />

Zeit Pause kam es durch einen befreundeten<br />

Wirt aus Bad Kohlgrub<br />

dazu, dass die Kuhns diesen Event<br />

wiederaufleben ließen.<br />

Ein Schiff schwimmt<br />

ja auch nicht<br />

Heute sagt Sabine Kuhn: „Da habe<br />

ich mal meine Goschn zu weit aufgerissen“,<br />

und lacht. Sie und ihr<br />

Mann führen das Unternehmen<br />

Air-Lebnis und bieten alles rund<br />

ums Ballonfahren an. Ein Highlight<br />

jedes Jahr sind die Winter-<br />

Ballontage. „Denn im Winter sind<br />

die Berge besonders schön“, sagt<br />

Kuhn.<br />

Vom 28. Dezember bis zum 5.<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2018</strong> fin<strong>den</strong> die 6. Winter-<br />

Ballontage statt und bieten nicht<br />

nur der Ballonfahrergemeinde<br />

aus Deutschland einen attraktiven<br />

Treffpunkt: Die Veranstaltung<br />

wird auch bei Besuchern immer<br />

beliebter. Und wer die Welt von<br />

oben erkun<strong>den</strong> möchte, der kann<br />

sich sogar vorab <strong>für</strong> eine Fahrt mit<br />

dem Ballon anmel<strong>den</strong> oder einfach<br />

vorbeikommen und auf gut<br />

Glück einen Platz ergattern. „Wir<br />

haben gesagt, wer sich anmeldet,<br />

der bekommt auf je<strong>den</strong> Fall einen<br />

Platz“, erklärt Sabine Kuhn. Denn<br />

im vergangenen Jahr war der Andrang<br />

so groß, dass sie es<br />

nicht geschafft hat, jedem<br />

Besucher einen Platz in<br />

einem Ballon zu verschaffen.<br />

Dabei steigen bis zu<br />

25 Ballone gleichzeitig in<br />

die Luft und fahren dann<br />

gemütlich Richtung Füssen,<br />

Weilheim und Murnau, je nachdem,<br />

wohin der Wind sie bringt.<br />

Denn lenken kann man einen Ballon<br />

nicht wirklich. „Es ist immer<br />

wieder ein Abenteuer und schön<br />

zu sehen, wohin einen die Fahrt<br />

bringt“, schwärmt Sabine Kuhn.<br />

Man kann <strong>den</strong> Ballon nur steigen<br />

und sinken, und so etwas wie lenken<br />

lassen, <strong>den</strong>n in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Höhen weht der Wind meist<br />

auch in verschie<strong>den</strong>e Richtungen.<br />

Aber die Ballonfahrerin mag es<br />

auch nicht immer zu wissen, wo<br />

sie lan<strong>den</strong> wird. Es heißt übrigens<br />

Ballonfahren und nicht -fliegen,<br />

weil der Begriff von der Schifffahrt<br />

kommt. Und ein Schiff schwimmt<br />

ja auch nicht. Die Erklärung<br />

von Sabine<br />

Kuhn geht weiter:<br />

„Heute sagt man,<br />

alles was sich längere<br />

Zeit in der Luft<br />

fortbewegt, ohne<br />

ständig Energie zuzuführen,<br />

fährt.“<br />

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36 | der altlandkreis


Die Teilnehmer der Winter-Ballontage<br />

kommen aus ganz Deutschland.<br />

Die weitesten Anreisen haben<br />

die Teilnehmer aus Berlin und<br />

Potsdam oder von der Mosel.<br />

Choreographie aus<br />

Musik und Feuer<br />

Insgesamt sind es um die 25 Ballon-Teams,<br />

die dann je<strong>den</strong> Morgen<br />

– bei guter Witterung – in <strong>den</strong> Himmel<br />

steigen und bis zu fünf Passagiere<br />

mitnehmen können. Wer<br />

mitfährt, dem eröffnen sich rund<br />

zwei Stun<strong>den</strong> lang aus der Vogelperspektive<br />

gigantische Aussichten<br />

aufs Hörnle, <strong>den</strong> Kolben und <strong>den</strong><br />

Laber bis ins Wettersteingebirge<br />

und bis nach München. Wer lieber<br />

am Bo<strong>den</strong> bleibt, der kann die<br />

vielen Ballone von unten bestaunen.<br />

„Wir haben auch ganz lustige<br />

Sonderformen dabei. Wie etwa <strong>den</strong><br />

Sparsau-Ballon einer bekannten<br />

Bank und die Hundefutterdose“,<br />

beschreibt Sabine Kuhn die Luftgefährte.<br />

Dazu gibt es noch einige<br />

Modellballone, die „nur“ drei Meter<br />

hoch sind. Einen ganz besonderen<br />

Höhepunkt der Winter-Ballontage<br />

in Bad Kohlgrub stellt der 30.<br />

Dezember dar. An diesem Abend<br />

ist das Ballonglühen. Mit Einbruch<br />

der Dunkelheit wiegen sich die bis<br />

zu 20 Meter hohen Ballone wie<br />

Fackeln mit oder ohne ihre sei<strong>den</strong>e<br />

Haube über dem Korb zu einer<br />

musikalischen Untermalung. Wie<br />

eine Choreographie aus Musik und<br />

Feuer erhellen die Flammen <strong>den</strong><br />

Nachthimmel zu <strong>den</strong> passen<strong>den</strong><br />

Klängen. Dazu gibt es ein reichhaltiges<br />

Rahmenprogramm im<br />

Ort: Die Bad Kohlgruber Geschäfte<br />

haben bis 20 Uhr geöffnet, Kutschfahrten<br />

durch <strong>den</strong> hellerleuchteten<br />

Ort wer<strong>den</strong> angeboten und rund<br />

um Dorfbrunnen und Maibaum<br />

la<strong>den</strong> Stände von <strong>den</strong> örtlichen<br />

Wirten und Vereinen dazu ein, Körper<br />

und Geist bei Schmankerl und<br />

Getränken zu stärken. Darüber hinaus<br />

wird es auch in der Kehle recht<br />

heiß; der Schnaps-Brennmeister<br />

des Obst- und Gartenbauvereins<br />

lädt zum Schaubrennen und natürlich<br />

zur Verkostung ein. Wer<br />

es ruhiger mag, <strong>für</strong> <strong>den</strong> bietet die<br />

Landjugend in der Pfarrkirche St.<br />

Martin eine meditative Einkehr mit<br />

Musik und Kerzenlicht. Da bleibt<br />

nur noch eins: Termin im Kalender<br />

ankreuzen und auf trockene Witterung<br />

hoffen, <strong>den</strong>n sowohl das<br />

Ballonfahren wie auch das Glühen<br />

in der Nacht findet nur statt, wenn<br />

das Wetter stimmt.<br />

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Seit mehr als 40 Jahren sind wir hier am Standort Lechbruck am See das Kompetenzzentrum <strong>für</strong><br />

wolframbasierte Werkstoffe und arbeiten an der Entwicklung und Produktion der pulvermetallurgisch<br />

hergestellten Komponenten.<br />

Mit rund 220 Kolleginnen und Kollegen produzieren Sie Produkte <strong>für</strong> die Medizintechnik, Unterhaltungselektronik,<br />

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> > > INFOS UND ANMELDUNG<br />

Die 6. Winter-Ballontage in Bad Kohlgrub sind vom 28. Dezember<br />

bis 5. <strong>Januar</strong> ab jeweils 9.30 Uhr. Anmeldungen und Buchungen<br />

unter Telefon 08845 / 742235 oder 0173 / 3188923. Kosten pro Person:<br />

199 Euro (Kinderpreise auf Anfrage). <strong>Das</strong> Ballonglühen am Abend<br />

findet am 30. Dezember statt.<br />

Wir freuen uns auf Ihre online-Bewerbung über unser Karriereportal<br />

Kontakt:<br />

Plansee Composite Materials GmbH - Siebenbürger Straße 23 - 86983 Lechbruck am See<br />

hrpcm@plansee.com<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 37


Künstlerin Anke Rammé und ihr buntes Angebot<br />

Solch ein Firlefanz<br />

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<br />

Schwabsoien | Sie bezeichnet<br />

sich selbst als Dorfkürbisfee. Als<br />

eine Art erwachsene Pippi Langstrumpf,<br />

die in ihrem Wohnort<br />

Schwabsoien im wahrsten Wortsinn<br />

bekannt ist wie ein bunter<br />

Hund. Farbenfroh ist eigentlich so<br />

gut wie alles im Leben von Anke<br />

Rammé, die seit 1986 unter ihrem<br />

Künstlernamen „Firlefanz“ aktiv<br />

ist. Den Namen trägt die aus dem<br />

nordrhein-westfälischen Hil<strong>den</strong><br />

stammende Künstlerin bereits seit<br />

ihrer Schulzeit. Sie betont aber,<br />

dass der Begriff „Firlefanz“ in Bayern<br />

ein wenig anders bewertet sei<br />

als in ihrer Heimat. Während er in<br />

Bayern mit „unnötiger Schnickschnack“<br />

eher negativ besetzt ist,<br />

beschreibt er in Nordrhein-Westfalen<br />

bunte, lustige, Schnörkeleien.<br />

Seit rund 25 Jahren lebt die 54-Jährige<br />

mittlerweile in Schwabsoien<br />

und macht das dortige Dorfleben<br />

seither bunter, lustiger, verschnörkelter.<br />

„Zuvor bin ich quasi einmal<br />

um die Welt gereist, bis ich<br />

hier gelandet bin, am schönsten<br />

Fleck Deutschlands“, sagt Anke<br />

Rammé. Gerade die Nähe zu Italien<br />

hatte es ihr angetan, viele<br />

Jahre gab sie Kurse in Südtirol.<br />

„Ich habe <strong>den</strong> Leuten in Südtirol<br />

beigebracht, wie man in Venedig<br />

schminkt“, sagt sie noch heute<br />

schmunzelnd. <strong>Das</strong>s die exzentrische<br />

Künstlerin längst nicht mehr<br />

aus ihrer Wahl-Dorfgemeinschaft<br />

wegzu<strong>den</strong>ken ist, zeigt folgendes<br />

Beispiel: Vor rund zwei Jahren<br />

wäre das Gebäude des alten Gasthofs<br />

zur Post, in dem sich Anke<br />

Rammé samt Wohnung und Atelier<br />

eingemietet hat, beinahe verkauft<br />

wor<strong>den</strong>. Es sollte <strong>für</strong> andere<br />

Zwecke genutzt wer<strong>den</strong>, sie hätte<br />

umziehen müssen. In dieser ungewissen<br />

Phase erfuhr sie derart<br />

viel Zuspruch und Unterstützung<br />

der Schwabsoier Mitbürger, dass<br />

es ihr noch heute beim Gedanken<br />

daran Tränen in die Augenwinkel<br />

treibt. „<strong>Das</strong> hat mir gezeigt, dass<br />

ich hier eine Aufgabe habe. <strong>Das</strong>s<br />

ich am richtigen Fleck bin und das<br />

tue, in das ich all mein Herzblut<br />

stecke.“ Letztlich kaufte anstelle<br />

eines Investors die Gemeinde das<br />

Gebäude und die Firlefanz-Räumlichkeiten<br />

waren gerettet.<br />

Gesichtsmalerei ist<br />

Berührungskunst<br />

Wenn Anke Rammé über ihrer Tätigkeit<br />

spricht, fließt vieles ineinander,<br />

um bei einer Metapher aus<br />

der Malerei zu bleiben. Schubla<strong>den</strong>-Denken<br />

ist bei ihr ohnehin<br />

ausgeschlossen. Ein Bereich ihres<br />

Schaffens ist die Gesichtsmalerei,<br />

wobei sie <strong>den</strong> Begriff „Kinderschminken“<br />

bewusst vermeidet:<br />

„Es ist nicht nur ein banales Anmalen,<br />

sondern ein uraltes Spiel<br />

mit dem Verwandlungszauber. Ein<br />

Schlüpfen in ein anderes Gesicht.“<br />

Und das hat nicht nur <strong>für</strong> Kinder<br />

seinen Reiz, auch Erwachsene<br />

geben sich der Gesichtsmalerei<br />

gerne hin: Eye-Designes, gemalte<br />

Schmuckstücke, Dekolleté-Malerei<br />

<strong>für</strong> Abendveranstaltungen. „Gesichtsmalerei<br />

ist Berührungskunst,<br />

da kommt man sich zwangsweise<br />

näher“, berichtet sie insbesondere<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

38 | der altlandkreis


von Kindern, die sich ihr während<br />

des Prozesses immer mehr anvertrauen.<br />

Überrascht war die Multi-<br />

Künstlerin, als sie vor zweieinhalb<br />

Jahrzehnten nach Bayern kam,<br />

wie wenig verbreitet das Kinderschminken<br />

war, schließlich kannte<br />

sie es aus Nordrhein-Westfalen<br />

aus beinahe jedem Supermarkt.<br />

Also leistete sie in ihrer neuen<br />

bayerischen Heimat zunächst<br />

einmal ein wenig Pionierarbeit,<br />

schminkte in Kindergärten, auf<br />

Familien- und Betriebsfeiern oder<br />

auch am damaligen Schongauer<br />

Hexenmarkt. In <strong>den</strong> Neunzigerjahren<br />

fing sie zudem an, Kurse zu<br />

diesem Thema zu geben. Mit ihrer<br />

Kunst wird Anke Rammé nicht<br />

reich, dessen ist sie sich bewusst<br />

und scheint damit auch völlig im<br />

Reinen zu sein. Was sie aber stört,<br />

ist die geringe Wertschätzung:<br />

„Die Gagen sind meistens nicht<br />

mal halb so hoch wie die Miete<br />

einer Hüpfburg“, kritisiert sie.<br />

Eine Reise in das<br />

eigene Innere<br />

„So verrückt wie es sich anhört,<br />

ist es auch“, berichtet Anke Rammé<br />

von Kursen, bei <strong>den</strong>en etwa<br />

Mütter mit ihren erwachsenen<br />

Töchtern voll bemalt durch das<br />

Firlefanz-Atelier tanzen. Gerade<br />

in „diesen Trump-Zeiten“, wie sie<br />

es nennt, sei es umso wichtiger,<br />

eigene, friedliche Befindlichkeiten<br />

zu befrie<strong>den</strong>. Und da<strong>für</strong><br />

ist die Körpermalerei<br />

ein gutes Werkzeug. Sie<br />

nennt es absichtlich nicht<br />

„Bodypainting“, da der<br />

Begriff ihrer Auffassung<br />

nach falsch bela<strong>den</strong> sei,<br />

<strong>den</strong>n: Bodypainting beschreibt<br />

eine Objektkunst,<br />

in der ihr die Rolle der<br />

(zumeist) Frauen nicht<br />

gefällt. Bei der Körpermalerei<br />

à la Anke<br />

Rammé handelt es<br />

sich hingegen um<br />

Subjektkunst mit pekten der Transformation und<br />

Meditation, wie sie beschreibt.<br />

eibt<br />

bt.<br />

As-<br />

„Es ist wie eine Reise nach Innen:<br />

durch achtsame, eigene e Körperberührung<br />

und Selbstwahrnehmung<br />

entstehen Bilder und<br />

Farben, die wir auf die Körper ßen lassen.“ <strong>Das</strong> Thema Nacktheit<br />

hat sie indes komplett ausgeklam-<br />

a mert, sagt trotz ihrer erfrischen<strong>den</strong><br />

Offenheit: „Es muss immer<br />

me<br />

im Rahmen bleiben, darf Grenzen<br />

nie überschreiten.“ Ihre<br />

Kurse zur Körpermalerei<br />

flie-<br />

sind längst mehr als reines<br />

gegenseitiges Bemalen,<br />

verfolgen bisweilen<br />

gar einen therapeutischen satz. Deshalb arbeitet sie auch<br />

gezielt mit verschie<strong>den</strong>en Therapeuten<br />

zusammen. Obwohl<br />

das Thema natürlich etwas<br />

mit Berührungen zu tun hat,<br />

sind die Kurse „unsexua-<br />

Anlisiert“,<br />

wie sie es nennt.<br />

Sinnlich ja, anzüglich nein.<br />

„Die Leute malen etwas, was<br />

aus dem Inneren kommt“, so<br />

die Künstlerin, die unter anderem<br />

Gewaltprävention als sitiven Nebenaspekt ihrer Arbeit<br />

po-<br />

beschreibt.<br />

Kreativität wohin<br />

man schaut<br />

Mit dem Fasching steht bald wieder<br />

jene Zeit im Kalender an, in<br />

der sich auch die breite Bevölkerung<br />

so bunt zeigt wie Anke<br />

Rammé. <strong>Das</strong>s das Kostümieren<br />

und Schminken in der fünften Jahreszeit<br />

öffentliche Hochkonjunktur<br />

genießt, freut die Wahl-Schwabsoierin<br />

besonders. Neben einem<br />

Gesichtsmalkurs am 20. <strong>Januar</strong>,<br />

zu dem man sich noch anmel<strong>den</strong><br />

kann, schminkt sie jederzeit gerne<br />

auf Anfrage und Absprache. Und<br />

auch<br />

während des<br />

Faschingszuges<br />

in Schwabsoien am 10.<br />

<strong>Februar</strong> öffnet fnet<br />

sie<br />

ihr<br />

Atelier,<br />

er,<br />

das sich<br />

standorttechnisch<br />

ttec<br />

in perfekter Lage befindet.<br />

et.<br />

Jeder, der<br />

möchte, kann<br />

Foto: www.projectF22.com<br />

(Jürgen Kastl)<br />

vorbeischauen und sich eine individuelle<br />

Bemalung verpassen<br />

lassen – heiterer Plausch inklusive.<br />

Neben der Gesichts- und<br />

Körpermalerei bietet Firlefanz<br />

zahlreiche weitere kreative Dinge<br />

an: Wie etwa die KreativWerkstatt<br />

oder Mitmachaktionen <strong>für</strong> Kinder<br />

im Zuge des Ferienprogramms.<br />

Informationen dazu liefert ihre<br />

Internetseite etse<br />

(www.anke-firlefanz.<br />

w efanz.<br />

de).<br />

Darauf auf dürfte jeder er et-<br />

was fin<strong>den</strong>, e , der sein<br />

Leben<br />

en<br />

ein wenig farbenfroher froh<br />

er gestalten<br />

ten möchte.<br />

tis<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 39


mit<br />

Sizilianischer Abend mit<br />

Mario Giordano Premierenlesung!<br />

Sizilianischer Abend<br />

mit Mario Giordano<br />

am Donnerstag<br />

1. <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong><br />

Eintritt 40 €<br />

incl.<br />

italienischer<br />

Schlemmereien<br />

Kartenvorverkauf<br />

Meierstraße 2 | Peiting | 08861 66 212<br />

Flößerstraße 29 | Lechbruck am See | 08862 988 7792<br />

im Barnsteiner´s<br />

Zechenstraße 7<br />

Beginn<br />

Veranstaltet<br />

19h | Einlass<br />

von:<br />

18h30<br />

BUCH<br />

AM<br />

BACH<br />

www. buchambach.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Husky-Schlittenhundefahrten in Bad Bayersoien<br />

Mit Hun<strong>den</strong> unterwegs<br />

Bad Bayersoien | <strong>Das</strong> Oberland<br />

steckt mitten im Winter. Und bekanntlich<br />

geht der noch einige<br />

Monate. Die Wintersportler freut<br />

das sehr und die anderen… die<br />

müssen immer wieder etwas fin<strong>den</strong>,<br />

das trotz Schnee und Kälte<br />

Spaß macht. Rodeln, Kutschenfahrten<br />

und Eisstockschießen<br />

sind irgendwann erledigt. <strong>Das</strong><br />

war aber noch nicht alles: Werner<br />

Laqua aus Bad Wörishofen bietet<br />

immer wieder, so auch diesen<br />

<strong>Februar</strong>, in Bad Bayersoien Husky-<br />

Schlittenhundefahrten an. <strong>Das</strong><br />

sieht in etwa so aus: Man sitzt auf<br />

einem Schlitten, während einen<br />

mehrere Schlittenhunde durch<br />

die verschneite Landschaft ziehen.<br />

Hinten auf <strong>den</strong> Kufen steht Werner<br />

Laqua und kontrolliert Hunde und<br />

Schlitten.<br />

Hundeschlitten sind vermutlich<br />

das älteste gezogene Transportmittel<br />

der Welt. Bis zur Erfindung<br />

des Motorschlittens waren sie die<br />

einzige zuverlässige Möglichkeit,<br />

um Mensch und Material in polaren<br />

Regionen zu transportieren.<br />

Als Schlittenhunde wer<strong>den</strong> gerne<br />

Huskies oder Alaskan Malamutes<br />

benutzt. Sie haben dichtes Fell,<br />

or<strong>den</strong>tlich Ausdauer und einen<br />

Bewegungsdrang, die gute Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> diese Aufgabe<br />

liefern. Den Führer des Gespanns<br />

nennt man Musher. Werner<br />

Laqua ist so einer.<br />

Huskys können Strecken von bis zu<br />

60 Kilometer am Tag bewältigen<br />

und fühlen sich bei rund minus 15<br />

Grad am wohlsten.<br />

Er möchte die Faszination Schlittenhunde<br />

an alle Interessierten<br />

weitergeben. So führt er neben<br />

Workshops bei sich im Allgäu<br />

auch die Fahrten in Bad Bayersoien<br />

durch, damit die Menschen<br />

ohne gleich einen Workshop buchen<br />

zu müssen, an die Materie<br />

herangeführt wer<strong>den</strong> können.<br />

Lenken der Hunde<br />

nur durch Rufen<br />

Hat der Musher in <strong>den</strong> Anfangszeiten<br />

das Gespann noch mit der<br />

Peitsche angetrieben, so lenkt er<br />

die Hunde heute nur noch durch<br />

zugerufene Kommandos, die der<br />

Leithund umsetzen muss – die<br />

anderen Tiere folgen ihm.<br />

„<strong>Das</strong> Spannende am Mushen<br />

ist, dass man mit<br />

Lebewesen arbeitet.<br />

Und die sind, so wie<br />

wir Menschen auch,<br />

individuell je<strong>den</strong><br />

Tag anders drauf.<br />

Der Musher muss sich also je<strong>den</strong><br />

Tag aufs Neue darauf einstellen“,<br />

erklärt Werner Laqua. Dieses Erlebnis<br />

möchte er mit <strong>den</strong> Menschen<br />

teilen. Als „ein unvergessliches<br />

Erlebnis“ bezeichnet er die<br />

Fahrt mit einem Hundeschlitten.<br />

Auf einem etwa 2,5 Kilometer langen<br />

Rundkurs um Bad Bayersoien<br />

herum nimmt er Passagiere mit<br />

auf <strong>den</strong> Schlitten. Der Gast sitzt,<br />

der Musher steht hinten auf <strong>den</strong><br />

Kufen und kann <strong>den</strong> Schlitten per<br />

Gewichtsverlagerung stabilisieren.<br />

„Während der Fahrt kann der Gast<br />

die wunderbare Landschaft genießen<br />

und mich natürlich mit Fragen<br />

zu <strong>den</strong> Huskies und dem<br />

Sport löchern“, erzählt<br />

Laqua. Selber mal<br />

40 | der altlandkreis


<strong>den</strong> Hundeschlitten lenken wird<br />

schwer, <strong>den</strong>n das Mushen muss<br />

gelernt sein. Außerdem stellt sich<br />

die Frage, ob die Hunde auf einen<br />

ungeübten Frem<strong>den</strong> hören wür<strong>den</strong>.<br />

„Darüber hinaus ist es nicht<br />

gerade leicht auf dem Schlitten<br />

stehenzubleiben und die Kraft der<br />

Hunde zu beherrschen“, verrät der<br />

erfahrene Musher.<br />

Mitfahren kann im Grunde jeder,<br />

sagt Werner Laqua, die einzigen<br />

zwei Einschränkungen sind das<br />

Gewicht – man sollte unter 100<br />

Kilogramm wiegen, sonst schaffen<br />

es die Hunde nicht mehr <strong>den</strong><br />

Schlitten zu ziehen. Zudem darf<br />

man logischerweise keine Tierhaar-Allergie<br />

haben. Und es gibt<br />

noch eine weitere Voraussetzung:<br />

Ausreichend Schnee. Deshalb sind<br />

die Fahrten aber auch im <strong>Februar</strong><br />

geplant, <strong>den</strong>n bekanntlich gibt es<br />

davon im Ammertal dann genug.<br />

Wer Lust hat, der kann bei ihm<br />

Workshops belegen, um diesen<br />

Sport selber zu lernen. Damals<br />

in <strong>den</strong> 1990er-Jahren fuhr Werner<br />

Laqua selbst Hundeschlittenrennen,<br />

er lernte dabei die besten<br />

Musher aus Deutschland und Österreich<br />

kennen und konnte viel<br />

von ihnen erlernen. Eines Tages,<br />

nach etlichen Jahren des Rennfahrens,<br />

stellte er fest, dass es<br />

die Möglichkeit der Touren gibt.<br />

„Diese Art mit dem Schlitten zu<br />

fahren war <strong>für</strong> mich und meine<br />

Hunde genau das, was wir immer<br />

gesucht haben“, betont Werner<br />

Laqua. Auf diese Erkenntnis folgte<br />

eine Schlittenhunde-Tour in <strong>den</strong><br />

Weiten Schwe<strong>den</strong>s. Damit war die<br />

Faszination Schlittenhunde und<br />

das Gefühl von Freiheit und Glück<br />

<strong>für</strong> ihn perfekt.<br />

Und wer eine Husky-Schlittenhundefahrt<br />

in Bad Bayersoien macht,<br />

bekommt vielleicht ein Stück von<br />

dieser Freiheit und diesem Glück<br />

zu spüren. Sich warm einzupacken<br />

sollte man nicht vergessen. ww<br />

Freiheit<br />

und Glück<br />

Vor rund 25 Jahren hat sich Werner<br />

Laqua mit dem „Virus“ Schlittenhundefahrten<br />

angesteckt und<br />

sagt „zum Glück gibt es keinen<br />

Impfstoff dagegen“. Er kann sich<br />

nichts Schöneres vorstellen als die<br />

Arbeit mit Huskies. <strong>Das</strong> möchte er<br />

nicht nur <strong>für</strong> sich, sondern auch<br />

gerne an andere weitergeben.<br />

Werner Laqua besitzt 17 Hunde.<br />

> > > HUSKY-SCHLITTENHUNDEFAHRTEN<br />

Am 12. und 13. <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong>, 10 bis 16 Uhr. Treffpunkt: Parkplatz<br />

am Panoramaweg Bad Bayersoien, 15 Euro (Erwachsene), 10 Euro<br />

(Kinder unter 16 Jahren). Kein Reservieren, einfach vorbeikommen.<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 41


Jugendliche organisieren Faschingsparty<br />

Für Kinder zu alt, <strong>für</strong><br />

Erwachsene zu jung<br />

Lechbruck | Gut zehn Prozent aller<br />

12- bis 17-Jährigen haben im Jahr<br />

2016 regelmäßig Alkohol konsumiert.<br />

Einerseits ist diese Meldung<br />

von „statista“ erfreulich – es ist<br />

die niedrigste Zahl seit Beginn<br />

des 21. Jahrhunderts. Andererseits<br />

sagt der Wert aus, dass jeder<br />

zehnte Schüler regelmäßig Bier,<br />

Wein oder Schnaps trinkt. Wer<br />

die „Sauferei“ in jungen Jahren<br />

übertreibt, verbaut sich rasch eine<br />

rosige Zukunft. Natürlich achten<br />

Eltern darauf, dass speziell die unter<br />

16-Jährigen wohlbehütet reifen<br />

und weitestgehend vernünftig ihre<br />

Freizeit gestalten. <strong>Das</strong>s sich Heranwachsende<br />

mit Eintritt der Pubertät<br />

ausprobieren möchten und<br />

das <strong>für</strong> eine gesunde Entwicklung<br />

auch tun müssen, ist auch klar.<br />

Will heißen: Die eine oder andere<br />

Jugendsünde lässt sich nie verhindern<br />

und gehört schlichtweg zum<br />

Reifeprozess dazu. Problematisch<br />

wird es dann, wenn Heranwachsen<strong>den</strong><br />

nichts geboten wird, sie<br />

selbst auf die Suche nach Freizeitbeschäftigungen<br />

gehen müssen –<br />

und dann durchaus auch mal auf<br />

„dumme Gedanken“ kommen. An<br />

Fasching, der fünften Jahreszeit,<br />

lassen es Jung und Alt gleichermaßen<br />

krachen. Es ist auch jede<br />

Menge geboten. Bei genauerer<br />

Betrachtung stellt sich allerdings<br />

heraus: Kinderfaschings-Veranstaltungen<br />

<strong>für</strong> Jungs und Mädels<br />

im Grundschulalter ohne Ende.<br />

Und Bälle und Partys <strong>für</strong> Erwachsene<br />

ohne Ende. Eine passende<br />

Sause <strong>für</strong> Pubertierende findet in<br />

<strong>den</strong> meisten Orten jedoch selten<br />

bis gar nicht statt. Die Gefahr, dass<br />

sich die Zwölf- bis 15-Jährigen<br />

Tischkicker und Couches zum Chillen: So jugendlich ist der „Treff“ im<br />

Lechbrucker Haus der Vereine eingerichtet.<br />

unters Erwachsenen-Partyvolk<br />

mischen und sich klammheimlich<br />

mit ein paar „Klopfern“ berauschen,<br />

die ist an diesen Tagen<br />

gegeben. <strong>Das</strong> wissen auch Brigitte<br />

Deschauer und Carolin Weiher<br />

aus Lechbruck, die selbst Kinder<br />

im Alter zwischen zwölf und 15<br />

Jahren haben. „Die sind <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Kinderfasching zu alt, aber <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Erwachsenenfasching noch zu<br />

jung. Eine Veranstaltung speziell<br />

<strong>für</strong> diese Altersgruppe gibt es eigentlich<br />

nirgends.“ Die Lösung des<br />

Problems: Eine Faschingsparty nur<br />

<strong>für</strong> Jugendliche ab der sechsten<br />

Klasse.<br />

Wer Alkohol<br />

mitbringt fliegt!<br />

Rund 100 Jugendliche im Alter<br />

zwischen zwölf und 15 Jahren leben<br />

derzeit in Lechbruck. „Wenn<br />

die Hälfte davon zu uns auf die<br />

Party kommt, wäre das schon<br />

ein toller Erfolg“, sagt Brigitte<br />

Deschauer, die wie Mitstreiterin<br />

Carolin Weiher gar nicht so viele<br />

Vorbereitungen treffen muss. Die<br />

Jugendlichen organisieren und<br />

gestalten ihr Fest überwiegend<br />

selbst. Auch am Abend der Party<br />

sitzt ein Junger gemeinsam mit<br />

einem Erwachsenen an der Kasse,<br />

verlangt erschwingliche zwei<br />

Euro Eintritt pro Person. Aktuelle<br />

Pop-Musik sowie bekannte<br />

Faschingshits legt ebenfalls ein<br />

unter 16-Jähriger auf. Die Heranwachsen<strong>den</strong><br />

übernehmen also<br />

Verantwortung. Stattfin<strong>den</strong> wird<br />

der Lechbrucker Jugendfasching<br />

im örtlichen Haus der Vereine,<br />

genaugenommen im Jugendtreffraum<br />

„Phönix“, der jüngst nur<br />

42 | der altlandkreis


Ausbildung zum staatl. geprüften<br />

Maschinenbautechniker<br />

staatl.<br />

technikerschule<br />

mindelheim<br />

Westernacher Straße 5<br />

87719 Mindelheim<br />

Tel. 08261/7620-0<br />

Fax 08261/7620-99<br />

noch auf Anfrage genutzt wurde.<br />

„Was eigentlich sehr schade ist“,<br />

sagt Deschauer. Mit Billardtisch,<br />

zwei Tischkickern, Getränkeschrank<br />

sowie mehreren Sofas<br />

zum „Chillen“ bietet der Raum so<br />

ziemlich alles, was Jungs und Mädels<br />

im Mittelschulalter brauchen.<br />

Für die Party wird der eine oder<br />

andere Einrichtungsgegenstand<br />

wohl weichen müssen, schließlich<br />

soll Fläche <strong>für</strong> ausgelassene<br />

Tanzerei geschaffen wer<strong>den</strong>. Im<br />

Optimalfall kommen die Jungs<br />

und Mädels buntmaskiert. „Aber<br />

wenn sich einer nur eine Krawatte<br />

um <strong>den</strong> Hals hängt, darf<br />

er natürlich trotzdem kommen.“<br />

Ein Motto gibt es <strong>für</strong> <strong>den</strong> ersten<br />

Lechbrucker Jugendfasching nicht,<br />

da<strong>für</strong> einen Kostümwettbewerb.<br />

Jeder Gast bekommt am Eingang<br />

eine Nummer aufgeklebt und<br />

hat gleichzeitig das Recht, zwei<br />

Stimmen – eine männliche, eine<br />

weibliche – <strong>für</strong> die originellste<br />

Maskerade zu vergeben. Nach<br />

rund eineinhalb Stun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong><br />

die Ziffern-Schnipsel aus der Zettelbox<br />

geholt, ausgezählt und das<br />

Mädchen beziehungsweise der<br />

Junge mit der meistgewählten<br />

Nummer zur Kostümkönigin oder<br />

zum Kostümkönig gekürt. Gute<br />

Laune ist hierbei garantiert. Auch<br />

ohne Bier, Wein oder Schnaps.<br />

Deschauer und Co. legen größten<br />

Wert auf die Einhaltung des<br />

Jugendschutzgesetzes. Wer mit<br />

Alkohol erwischt wird, fliegt! js<br />

KERN.Architekten ©Photostudio Julia Schambeck<br />

In Vollzeit- oder berufsbegleitender Teilzeitausbildung<br />

www.bsmn.de<br />

verwaltung@bsmn.de<br />

Anmeldung ab sofort möglich<br />

Infoabend am:<br />

Donnerstag,<br />

22.02.<strong>2018</strong><br />

um 19:00 Uhr<br />

> > > WICHTIGE INFORMATIONEN<br />

Der erste Lechbrucker Jugendfasching beginnt am Freitag, 9. <strong>Februar</strong>,<br />

um 18.30 Uhr im örtlichen Haus der Vereine. Eingela<strong>den</strong> sind<br />

alle Jungen und Mädchen ab der sechsten Klasse – selbstverständlich<br />

auch Nicht-Lechbrucker.<br />

Keller Profi-Lack GmbH<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 43


Indie, Rock, Pop oder Alternative?<br />

Zeit <strong>für</strong> Neues<br />

von Mary Lou<br />

Schwabsoien | <strong>Das</strong> erste Album,<br />

der erste Fernsehauftritt und ein<br />

Konzert nach dem anderen: Die<br />

vergangenen drei Jahre drehte<br />

sich bei Mary Lou alles um „May<br />

be April“, ihrer eigens herausgebrachten<br />

CD, bespielt mit elf<br />

mitreißen<strong>den</strong> Songs, gefühlvoll,<br />

melodienreich, melancholisch.<br />

Hinzu kam, dass sich die einstigen<br />

Schwabsoier „Sandkastenfreunde“<br />

Jakob, Andi, Dani und David<br />

aus hauptberuflichen Grün<strong>den</strong><br />

geografisch voneinander entfernen<br />

mussten. Jakob Pröbstl, 26,<br />

Gitarrist, lebt und arbeitet als<br />

Vertriebsingenieur in Augsburg.<br />

Andi Gast, 36, Schlagzeuger und<br />

Hintergrundsänger, lebt und arbeitet<br />

als Umweltingenieur in<br />

Garmisch-Partenkirchen. Daniel<br />

Gramberg, 32, E-Bassist, Pianist<br />

und Hintergrundsänger lebt und<br />

arbeitet als Beamter in Schongau.<br />

David Gramberg, 27, Sänger,<br />

Gitarrist, Pianist, Daniels jüngerer<br />

Bruder sowie „Hauptimpulsgeber“<br />

der Band wohnt in Pähl und<br />

arbeitet als Erzieher in Seeshaupt.<br />

Kurzum: Die Zeiten, in <strong>den</strong>en sich<br />

die vier Spezl über Luftlinie 100<br />

Meter mehrmals die Woche zum<br />

„spontanen“ Proben in der alten<br />

Schwabsoier Mühle verabredeten,<br />

sind längst vorbei. Dabei ist<br />

dieses spontane Zusammenkommen<br />

zum Musizieren in lockerer<br />

Runde gerade das, was <strong>den</strong> zu<br />

Männern gewor<strong>den</strong>en momentan<br />

zu kurz kommt. 2017 bestand<br />

überwiegend aus Probe <strong>für</strong> Konzert,<br />

Konzert, Probe <strong>für</strong> Konzert,<br />

Konzert. „Deshalb haben wir uns<br />

fest vorgenommen, das Jahr <strong>2018</strong><br />

ruhiger anzugehen, um wieder<br />

mehr Zeit <strong>für</strong> uns zu haben“, sagt<br />

David, der zwar keinen einzigen<br />

„dieser genialen Live-Auftritte“<br />

missen möchte. Nur: Mary Lou<br />

zeichnet sich seit jeher aus, stets<br />

neue,<br />

komplett eigene<br />

Musik zu kreieren, bei der das<br />

Klangliche über dem Textlichen<br />

steht. Und genau das möchte die<br />

Band zu Beginn des neuen Jahres<br />

wieder tun: Neues kreieren.<br />

<strong>Das</strong> perfekte<br />

Publikum<br />

Über konkrete Ideen sprechen die<br />

Vier noch nicht. Inspiration <strong>für</strong><br />

neue Songs haben sie aber genug<br />

gesammelt, allein aufgrund un-<br />

44 | der altlandkreis


zähliger, bisheriger Band-Erlebnisse.<br />

Genial war beispielsweise<br />

der Auftritt im gutgefüllten Milla<br />

Club in München, wo das Publikum<br />

„perfekt zu unserer Musik<br />

gepasst hat“. Vom Song „You don’t<br />

understand“ waren die Fans derart<br />

berührt, dass sie keinen Mucks<br />

von sich gaben, man sprichwörtlich<br />

eine auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> fallende<br />

Stecknadel hätte hören können.<br />

Und nach dem letzten, sanft ausklingen<strong>den</strong><br />

Akkord: Pfiffig kreischender<br />

Applaus von der ersten<br />

bis zur letzten Reihe. Krasser Gegensatz<br />

dazu war der Auftritt bei<br />

einem Blues Festival in Norwegen,<br />

<strong>für</strong> das Mary Lou zwei Tage Anreise<br />

in Kauf nahm, um im wahrsten<br />

Sinne „Norwegen leerzuspielen“.<br />

Kein Witz. Als die vier Schwabsoier<br />

die Bühne betraten und anfingen<br />

zu spielen, drehten sich dutzende<br />

„Wikinger“ um, gingen nach Hause<br />

oder suchten sich eine Band an<br />

einer der anderen Festivalbühnen,<br />

die in Egersund aufgebaut waren.<br />

Andi Gast sieht’s wie seine drei<br />

Mitstreiter mit Humor, „weil es<br />

ein unvergessliches Banderlebnis<br />

und darüber hinaus ein genialer<br />

Urlaub <strong>für</strong> uns war“. Unvergessen<br />

<strong>für</strong> Mary Lou war auch das Release-Konzert<br />

von „May<br />

be April“ am 4. Mai 2016<br />

im Peitinger Bergwerk.<br />

500 Besucher füllten die<br />

dortige Arena bis auf<br />

<strong>den</strong> letzten Platz und<br />

waren hellauf begeistert<br />

vom lei<strong>den</strong>schaftlichen<br />

Auftritt der Schwabsoier,<br />

die an diesem Abend<br />

auch jede Menge CDs<br />

verkaufen konnten – ein<br />

erster Lohn <strong>für</strong> extrem<br />

viel, mit Herzblut betriebenem<br />

Aufwand.<br />

Zwei Jahre statt<br />

drei Monate<br />

Dabei waren die Gebrüder<br />

Gramberg, Pröbstl<br />

und Gast so naiv gewesen<br />

und glaubten<br />

tatsächlich, ihr erstes<br />

und bislang einziges Album nach<br />

bereits drei Monaten im Kasten zu<br />

haben. Letztlich gedauert hat das<br />

ganze zwei (!) Jahre: Aufnahme<br />

im Tonstudio bei Sebastian Keller<br />

in Altenstadt sowie Proberaum<br />

der Soier Musikkapelle. Mischen<br />

im Funkhaus Studio in Berlin.<br />

Feinjustierung im Klangquartier<br />

in Bremen. Umso<br />

treffender der Album-<br />

Titel „May be April“,<br />

zu Deutsch „möglicherweise<br />

im April“.<br />

Den hätten die Musiker<br />

aufgrund spontanster<br />

Song-Entstehungen,<br />

ständiger Verschiebung<br />

David Gramberg voller Lei<strong>den</strong>schaft.<br />

des voraussichtlichen Erscheinungstermins<br />

sowie unterschiedlichsten<br />

Musikrichtungen, die in<br />

ihren Songs vereint sind, nicht<br />

besser wählen können. Rock,<br />

Pop, Indie oder Alternative? Bei<br />

Mary Lou gibt es kein Schubla<strong>den</strong><strong>den</strong>ken.<br />

Die Songs mit englischsprachigen<br />

Texten, ab und an<br />

von Bläsern, Streichern oder Chor<br />

begleitet, entstehen so, wie es<br />

aus <strong>den</strong> Künstlern gerade heraussprudelt.<br />

Und das wird es auch in<br />

Zukunft, sobald sie wieder mehr<br />

Zeit <strong>für</strong> sich haben. Also ab jetzt,<br />

Anfang <strong>2018</strong> – einer Zeit, frei von<br />

Albumaufnahme, Konzerten und<br />

Fernsehauftritt.<br />

js<br />

> > > HANDSIGNIERTE ALBEN ZU GEWINNEN<br />

Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“ verlost fünf handsignierte CDs<br />

der Schwabsoier Band Mary Lou (www.marylou.band), frischgebackene<br />

Kulturpreisträger. Sen<strong>den</strong> Sie uns bis Montag, 15. <strong>Januar</strong>,<br />

eine Postkarte mit dem Titelnamen „May be April“ an „altlandkreis“,<br />

Birkland 40 in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@<br />

altlandkreis.de. Die Gewinner bekommen die Scheiben per Post<br />

zugesandt, Absenderadresse daher nicht vergessen. <strong>Das</strong> Los entscheidet,<br />

der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 45


„oneBREAKOUT“ – erster Escape Room im <strong>Altlandkreis</strong><br />

Die nationale Sicherheit<br />

ist in Gefahr<br />

Altenstadt | New York, CIA Büro,<br />

1988. Agent Mills wird verdächtigt,<br />

geheime Informationen an eine<br />

Kontaktperson der Sowjets weitergegeben<br />

zu haben und an einem<br />

internen Mordkomplott beteiligt<br />

zu sein. Die Beweise gegen ihn<br />

reichen allerdings nicht aus. Die<br />

Aufgabe: Agent Mills mit klaren<br />

Beweisen zur Strecke zu bringen.<br />

<strong>Das</strong> wichtigste Beweisstück: die<br />

Tatwaffe. Mills wurde <strong>für</strong> 60 Minuten<br />

unter einem Vorwand aus seinem<br />

Büro gelockt. Es bleibt also<br />

eine Stunde Zeit, um belastendes<br />

Material zu fin<strong>den</strong>. Allerdings hat<br />

der CIA-Agent Vorkehrungen getroffen,<br />

um seine Schuld zu vertuschen.<br />

Die nationale Sicherheit ist<br />

in Gefahr.<br />

Was wie ein Auszug aus einem<br />

Hollywood-Streifen oder der Prolog<br />

eines Computerspiels klingt,<br />

ist der Auftakt einer ganz neuen<br />

Form der Freizeitunterhaltung im<br />

<strong>Altlandkreis</strong>. „oneBREAKOUT“, so<br />

der Name des allerersten Escape<br />

Rooms der Region. Der Clou: Mit<br />

einer solch spannen<strong>den</strong> „Geschichte“<br />

im Hintergrund wer<strong>den</strong><br />

zwei bis sechs Spieler in einen<br />

Raum gesperrt. Sie haben eine<br />

Stunde Zeit, eine Vielzahl an Rätsel,<br />

die alle fünf Sinne ansprechen,<br />

zu lösen, und dem Raum<br />

zu entkommen. Oder im Falle<br />

des Raumes „Insiders“ mit dieser<br />

Agentengeschichte, die Tatwaffe<br />

zu fin<strong>den</strong>.<br />

In die Geschichten<br />

reinversetzt<br />

2016 war Roman Bauer mit seiner<br />

Werbeagentur anlässlich der<br />

Weihnachtsfeier in einem Escape<br />

Room zu Gast. Fasziniert von<br />

Konzept und Spiel kam er auf die<br />

Idee, etwas Ähnliches in der Region<br />

zu etablieren. Er klopfte bei<br />

Kumpel Tobias Kalbitzer an, der<br />

ebenfalls sofort Feuer und Flamme<br />

war. Nachdem die passen<strong>den</strong><br />

Räumlichkeiten gefun<strong>den</strong> wur<strong>den</strong>,<br />

ging es bereits im <strong>Februar</strong> 2017 mit<br />

dem Bauen los. „Es ist wichtig, so<br />

etwas sofort anzupacken und nicht<br />

irgendwann“, meint Bauer, wohlwissend,<br />

dass solcherlei Trends<br />

nicht zwangsläufig ewig anhalten.<br />

Der Standort in der alten Strumpffabrik<br />

nahe der Altenstadter Kaserne<br />

ist ideal, da sich die bei<strong>den</strong><br />

dort aufgrund der ruhigen Lage<br />

austoben können, zumal sie ohnehin<br />

nicht von Laufkundschaft<br />

abhängig sind.<br />

„<strong>Das</strong> Besondere ist, dass man<br />

sich voll in die Geschichte reinversetzen<br />

und eine Stunde abschalten<br />

kann“, erklärt Roman<br />

Bauer die Faszination „Real Life<br />

Exit Games“. Bei Ausgestaltung<br />

und Realisierung sind zudem fast<br />

keine Grenzen gesetzt, deshalb<br />

sagt er: „Man baut sozusagen ein<br />

Computerspiel nach.“ Einrichtung<br />

und Gestaltung haben Bauer und<br />

Kalbitzer komplett in Eigenregie<br />

erbracht, ebenso wie Geschichte<br />

und Erzählstrang hinter <strong>den</strong> Rätseln.<br />

Seit <strong>Februar</strong> sind die bei<strong>den</strong><br />

kontinuierlich am Bauen und<br />

Entwickeln, und in Folge erster<br />

Die bei<strong>den</strong> oneBREAKOUT-<br />

Gründer Roman Bauer (links)<br />

und Tobias Kalbitzer<br />

Testrun<strong>den</strong> auch am Optimieren.<br />

Vom Andrang in der Anfangszeit<br />

sind die bei<strong>den</strong> Erfinder durchaus<br />

begeistert, hatten eigentlich<br />

mit weit weniger Besuchern gerechnet.<br />

„<strong>Das</strong> Einzugsgebiet auf<br />

dem Land ist nun mal nicht so<br />

stark wie in der Stadt, in der die<br />

meisten Escape Rooms sind“, erklärt<br />

Kalbitzer. Umso erfreulicher,<br />

dass die Räume mittlerweile fast<br />

täglich gebucht sind, vor allem am<br />

Wochenende. Buchungen können<br />

ganz bequem online vorgenommen<br />

wer<strong>den</strong> und sind täglich ab<br />

15 Uhr möglich.<br />

Die bei<strong>den</strong> betreiben „oneBREAK-<br />

OUT“ nur nebenberuflich, die<br />

Investitionen sind aufgrund der<br />

Eigenleistung jedoch gering. Zukünftig<br />

wollen sie die Räume in<br />

regelmäßigen Abstän<strong>den</strong> verändern,<br />

bauen allerdings erst um,<br />

wenn die Buchungsquote nach<br />

unten geht – was derzeit noch<br />

nicht in Sicht ist. „Wir wollten


zügig mit drei Räumen starten,<br />

damit die Leute auch wiederkommen“,<br />

sagt Roman Bauer, der<br />

immer noch schmunzelt, sobald<br />

er an die Gewerbeanmeldung<br />

zurück<strong>den</strong>kt. Schließlich wusste<br />

in der Gemeinde niemand, was<br />

genau sie vorhaben. Grünes Licht<br />

kam letztendlich vom Landratsamt.<br />

Seither ist der <strong>Altlandkreis</strong><br />

um eine Attraktion reicher.<br />

Die Ideen <strong>für</strong> ihre Geschichten gehen<br />

ihnen nicht so schnell aus, „es<br />

gibt unzählige Rätsel zum Umsetzen“,<br />

meint Tobias Kalbitzer. Für<br />

ihre ausgeklügelten Rätsel lassen<br />

sie sich von der Umgebung und<br />

<strong>den</strong> Raumelementen inspirieren.<br />

Sie halten sich im Inneren auf und<br />

schauen, wie was kombiniert wer<strong>den</strong><br />

kann. Anschließend wird die<br />

Story modelliert. Zuallererst steht<br />

allerdings immer das Thema, damit<br />

alles detailgetreu erstellt wer<strong>den</strong><br />

kann. Längere Diskussionen<br />

wer<strong>den</strong> besonders dann geführt,<br />

wenn es darum geht, ob ein Rätsel<br />

zu leicht oder zu schwer ist.<br />

„Da kann man sich gewaltig irren,<br />

wenn man später <strong>den</strong> Spielern<br />

zusieht“, berichtet Kalbitzer. Die<br />

Akteure brauchen sich indes keine<br />

Sorgen machen, sollten sie an<br />

einem der Rätsel schier verzweifeln.<br />

Ein Leiter, der das Spiel über<br />

eine Kamera verfolgt, sorgt da<strong>für</strong>,<br />

dass es im Fluss bleibt. Über einen<br />

großen Bildschirm, auf dem auch<br />

die Uhr runter tickt, wer<strong>den</strong> kleine<br />

Tipps eingeblendet, sofern die<br />

Spieler auf dem sprichwörtlichen<br />

Schlauch stehen. Die Hinweise<br />

sind ganz individuell und nur so<br />

hilfreich, dass es in jedem Fall<br />

Spaß macht.<br />

Der erste Raum, der „Insider“, bei<br />

dem es Agent Mills zu überführen<br />

gilt, eröffnete im April 2017.<br />

Im September folgte „die Rache“,<br />

wo man sich als Geisel aus einem<br />

Keller befreien muss. Vor Kurzem<br />

ging auch der dritte Raum an <strong>den</strong><br />

Start, der viele Ideen nochmals<br />

vereint und <strong>den</strong>noch ganz anders<br />

als die anderen ist. Vielversprechend<br />

sagen Kalbitzer und Bauer,<br />

„der bisher beste Raum“. Darin<br />

befin<strong>den</strong> sich die Spieler auf einem<br />

Berg in einem Schloss, wo<br />

unheimliche Dinge passieren.<br />

Mehr wird nicht verraten. Geht<br />

man davon aus, dass die bei<strong>den</strong><br />

ähnlich viel Liebe zum Detail in<br />

<strong>den</strong> Raum und Kreativität in die<br />

Rätsel haben einfließen lassen,<br />

dürft es erneut spektakulär wer<strong>den</strong>.<br />

Davon kann auch Agent Mills<br />

berichten, der bereits Dutzende<br />

Male überführt wurde – einmal<br />

sogar in Rekordzeit von knapp 23<br />

Minuten.<br />

tis<br />

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januar / februar <strong>2018</strong> | 47


Am 2. <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong> in der Weilheimer Stadthalle<br />

Zweites Hochschulforum –<br />

einzigartig im Oberland<br />

Weilheim | <strong>Das</strong> erste Hochschulforum<br />

im Jahr 2017 in Weilheim<br />

war ein voller Erfolg. Besucherzahlen<br />

sowie Rückmeldungen von<br />

Ausstellern, Referenten, Schülern,<br />

Schulleitungen und Unternehmern<br />

haben dies bestätigt. In<br />

gut drei Stun<strong>den</strong> besuchten rund<br />

1 400 Schülerinnen und Schüler,<br />

Eltern und Unternehmer aus dem<br />

Landkreis Weilheim-Schongau wie<br />

auch aus Nachbarlandkreisen das<br />

Forum – die einzige Messe dieser<br />

Art im Oberland. „Ein guter Start“,<br />

freuten sich die Organisatoren Justina<br />

Eibl, Wirtschaftsförderin des<br />

Landkreises Weilheim-Schongau<br />

und Robert Christian Mayer, Geschäftsführer<br />

des Arbeitskreises<br />

Schule-Wirtschaft sowie Marketingleiter<br />

der Sparkasse Oberland.<br />

Grund genug also, um auch<br />

<strong>2018</strong> wieder ein Hochschulforum<br />

auf die Beine zu stellen, schließlich<br />

soll die Veranstaltung in <strong>den</strong><br />

kommen<strong>den</strong> Jahren im Kalender<br />

etabliert wer<strong>den</strong>. Am Freitag, 2.<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2018</strong>, sind von 12.30 bis<br />

17.30 Uhr erneut alle Interessierten<br />

in die Weilheimer Stadthalle eingela<strong>den</strong>.<br />

Der Eintritt ist selbstverständlich<br />

frei.<br />

Bildungsstandort<br />

Weilheim-Schongau<br />

„Wir möchten unseren Landkreis<br />

als Bildungsstandort präsentieren“,<br />

nennt Justina Eibl eines der<br />

übergeordneten Ziele des Hochschulforums.<br />

Bereits 2012 wurde<br />

die Initiative „Bildungsstandort<br />

– Lernen mit Perspektive“ von der<br />

Wirtschaftsförderung Weilheim-<br />

Schongau ins Leben gerufen und<br />

in zahlreichen Workshops mit Leben<br />

gefüllt. <strong>Das</strong> Ergebnis waren<br />

unterschiedlichste Projekte und<br />

Aktionen. In einem der Arbeitskreise<br />

wurde von Abiturienten<br />

und unter anderem drei Hochschul-Vorstän<strong>den</strong><br />

die Idee des<br />

Hochschulforums geboren. Da der<br />

Landkreis keinen eigenen Hochschul-Standort<br />

bieten kann, will<br />

man bewusst andere Wege gehen,<br />

um jungen Menschen die regionalen<br />

Möglichkeiten aufzuzeigen. Es<br />

folgten viele Gespräche, in <strong>den</strong>en<br />

Überlegungen, wie etwa jene zur<br />

Initiierung einer Anlaufstelle <strong>für</strong><br />

Hochschulen oder sogar einer<br />

Zweigstelle, verworfen wur<strong>den</strong> –<br />

zumindest vorerst. Letztendlich lud<br />

man die Hochschulen und Universitäten<br />

in <strong>den</strong> Bildungsstandort<br />

Weilheim-Schongau ein, um<br />

ihnen Vernetzung im ländlichen<br />

Bereich zu ermöglichen. Denn:<br />

Auch <strong>für</strong> Bildungseinrichtungen<br />

ist es zumeist der erste Kontakt mit<br />

Schülern aus der Region.<br />

Initiative <strong>für</strong> das<br />

gesamte Oberland<br />

Für <strong>den</strong> Landkreis selbst stellt<br />

dieser intensive Austausch einen<br />

weiteren Vorteil dar, da eine enge<br />

Kooperation Rückschlüsse zulässt,<br />

wohin die Leute aus der Region<br />

zum Studieren gehen. „<strong>Das</strong> ist<br />

wichtig, da wir mit <strong>den</strong> jungen<br />

Menschen eine Verbindung aufbauen<br />

möchten“, sagt Justina Eibl<br />

und ergänzt: „Wir möchten sie ja<br />

gerne in der Region halten. Oder<br />

zumindest alle Optionen aufzeigen,<br />

damit sie nach dem Studium<br />

wieder zurückkehren.“<br />

Der Landkreis Weilheim-Schongau,<br />

insbesondere die Organisatoren,<br />

haben in Sachen Hochschul-Messe<br />

die Initiative <strong>für</strong><br />

das gesamte Oberland ergriffen.<br />

Deshalb können sie sich der Unterstützung<br />

aus <strong>den</strong> benachbarten<br />

Landkreisen sicher sein, was<br />

Justina Eibl explizit freut: „Ein<br />

solches Angebot gibt es in ländlichen<br />

Regionen nur selten. <strong>Das</strong><br />

Schöne ist, dass alle gemeinsam<br />

an einem Strang ziehen.“ Kreisund<br />

Regionalentwicklungen, wozu<br />

das Hochschulforum einen<br />

kleinen Beitrag leisten soll, geht<br />

über Landkreisgrenzen hinaus.<br />

Am Freitag, 2. <strong>Februar</strong>, soll nun<br />

das ganze akademische Potential<br />

des Bildungsstandortes aufgezeigt<br />

Teilnehmende Hochschulen (In der Stadthalle)<br />

• Campus M21 GmbH<br />

• Fachhochschule Kufstein Tirol<br />

• FOM Hochschule <strong>für</strong> Ökonomie & Management München<br />

• Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

• Hochschule <strong>für</strong> angewandte Wissenschaften Augsburg<br />

• Hochschule <strong>für</strong> <strong>den</strong> öffentlichen Dienst in Bayern<br />

• hochschule dual<br />

• Hochschule <strong>für</strong> angewandte Sprachen des SDI München<br />

• Hochschule <strong>für</strong> angewandte Wissenschaften Kempten<br />

• Hochschule <strong>für</strong> angewandte Wissenschaften München<br />

• Hochschule Macromedia<br />

• Hochschule München, Institut <strong>für</strong> Verfahrenstechnik Papier IVP<br />

• Hochschule <strong>für</strong> angewandte Wissenschaften Rosenheim<br />

• Hochschule Weihenstephan – Triesdorf<br />

• Katholische Stiftungshochschule München, Campus Benediktbeuern<br />

• Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)<br />

• MCI Management Center Innsbruck<br />

• Munich Business School<br />

• Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg<br />

• Technische Hochschule Deggendorf<br />

• Technische Hochschule Nürnberg<br />

• Technische Universität München (TU)<br />

• Universität Augsburg<br />

• Universität Innsbruck<br />

• Universität Passau<br />

• Verein <strong>für</strong> Förderung der Bildung in der digitalen Welt e.V.


Teilnehmende Unternehmen (Im Foyer)<br />

• Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />

• Amtsgericht Weilheim<br />

• BBSR Steuerberater PartG mbB<br />

• BFS <strong>für</strong> Krankenpflege- und Krankenpflegehilfe<br />

• Bundespolizeiakademie<br />

• Debeka<br />

• Dorst Technologies GmbH<br />

• Ernst Echter GmbH & Co. KG<br />

• Finanzamt Weilheim<br />

• Herzogsägmühle<br />

• HOERBIGER Deutschland Holding GmbH<br />

• HypoVereinsbank, Filiale Weilheim<br />

• K&L GmbH & Co. Handels-KG<br />

• Landratsmt Weilheim-Schongau<br />

• Weckerle GmbH<br />

wer<strong>den</strong>. Nachdem es mit der Job-<br />

Messe „Mein Job – Meine Zukunft“<br />

in Weilheim am 1. März und der<br />

Schongauer Ausbildungsmesse<br />

„SAM <strong>2018</strong>“ am 18. April bereits<br />

zwei Informations-Angebote <strong>für</strong><br />

angehende Auszubil<strong>den</strong>de gibt,<br />

wollte man unbedingt gezielt eines<br />

<strong>für</strong> Abiturienten schaffen. Ein<br />

erster Versuch hierzu war 2016 der<br />

Bildungsgipfel inklusive Bildungsmesse,<br />

an der sich vor allem regionale<br />

Schulen vorstellten. „Diese<br />

Veranstaltung war allerdings nicht<br />

wirklich geeignet <strong>für</strong> Abiturienten,<br />

die nach dem Schulabschluss studieren<br />

möchten“, erklärt Justina<br />

Eibl rückblickend. Daher wurde<br />

im Anschluss die Zielgruppe noch<br />

detaillierter definiert. Eibl und<br />

Mayer schrieben rund 25 Schulen<br />

an, darunter vor allem Gymnasien<br />

sowie Fachober- und Berufsoberschulen,<br />

und lu<strong>den</strong> diese zur<br />

Messe ein. Eine Vielzahl haben ihr<br />

Kommen zugesagt und mehr noch:<br />

Die Schulen zeigen sich extrem kooperativ,<br />

haben bisweilen gar ihre<br />

Stun<strong>den</strong>pläne angepasst, damit<br />

die Schüler die Chance haben, sich<br />

auf der Messe ausgiebig zu informieren.<br />

Und auch der Arbeitskreis<br />

Die Organisatoren Justina Eibl (links) und Robert Christian Mayer gemeinsam<br />

mit Weilheim-Schongaus Landrätin Andrea Jochner-Weiß.<br />

Wirtschaft-Schule lässt sich die<br />

Veranstaltung wieder was kosten,<br />

organisierte Busse, welche die<br />

Schüler in die Stadthalle bringen.<br />

Viele Möglichkeiten<br />

nach dem Abitur<br />

Auf eine volle Weilheimer Stadthalle hoffen die Organisatoren auch in<br />

diesem Jahr. 2017 waren rund 1 400 Besucher zu Gast.<br />

Während früher der Weg nach dem<br />

Abitur häufig vorgezeichnet war<br />

und in der Regel ein Hochschulstudium<br />

angeschlossen wurde, gibt es<br />

mittlerweile eine Menge Alternativen<br />

wie etwa duale Studiengänge,<br />

Auslandsaufenthalte, soziales Jahr<br />

und vieles mehr. <strong>Das</strong> zeigt auch<br />

die große Vielfalt der diesjährigen<br />

Aussteller, die <strong>2018</strong> sogar noch<br />

mehr gewor<strong>den</strong> sind. 40 Austeller<br />

haben zugesagt, darunter 25<br />

Hochschulen und Universitäten,<br />

die direkt in der Stadthalle ihre<br />

Angebote präsentieren. Besonders<br />

stolz sind die Organisatoren zudem<br />

auf <strong>den</strong> sogenannten „Marktplatz“<br />

im Foyer der Halle. Hier stellen 15<br />

Unternehmen aus der Region, bei<br />

<strong>den</strong>en ein duales Studium möglich<br />

ist, diese relativ neue Form der<br />

Ausbildung vor. Diese Kombination<br />

aus fachlicher und akademischer<br />

Ausbildung – eine Option, die immer<br />

mehr gefragt ist. Und darüber<br />

hinaus die beste Möglichkeit, damit<br />

junge Leute in der Heimat bleiben<br />

und trotzdem studieren können.<br />

Besonders erfreulich, dass<br />

die Aussteller hier aus <strong>den</strong> unterschiedlichsten<br />

Branchen kommen,<br />

wie beispielsweise die Polizei oder<br />

Herzogsägmühle. Aktuelle Stu<strong>den</strong>ten<br />

berichten dabei <strong>den</strong> Besuchern<br />

direkt aus der Praxis.<br />

Auch die teilnehmen<strong>den</strong> Hochschulen<br />

und Universitäten legen<br />

ihren Schwerpunkt auf verschie<strong>den</strong>ste<br />

Bereiche, sei es Sprache,<br />

Technik oder Naturwissenschaften.<br />

„Gerade die Medienlandschaft<br />

ist derzeit sehr beliebt“,<br />

sagt Justina Eibl, die das breite<br />

Spektrum ausdrücklich lobt. Die<br />

Institute schätzen die Möglichkeit<br />

sehr, sich in ländlicheren Regionen<br />

zu präsentieren. Die meisten<br />

der persönlich Angeschriebenen<br />

haben, begeistert von der Idee,<br />

zugesagt. Für sie ist die Teilnahme<br />

kostenlos, lediglich die Zeit<br />

muss investiert wer<strong>den</strong>. Ein Fachvortrags-Programm<br />

wird wie im<br />

vergangenen Jahr das Hochschulforum<br />

begleiten. Vorträge über<br />

Themen wie Studienfinanzierung<br />

und Bafög, Auslandsstudium oder<br />

soziales Jahr sind angedacht. Genaue<br />

Zeiten und Referenten wer<strong>den</strong><br />

derzeit noch abschließend<br />

fixiert.<br />

Die Stadthalle bietet <strong>für</strong> die Messe<br />

erneut das perfekte Ambiente.<br />

Wer sich zwischen <strong>den</strong> Gesprächen<br />

erholen und seine Unterlagen<br />

sortieren möchte, ist herzlich<br />

in die Cafeteria eingela<strong>den</strong>. tis<br />

Veranstaltungsort:<br />

Stadthalle Weilheim<br />

Wessobrunner Straße<br />

Veranstalter:<br />

Landkreis Weilheim-Schongau<br />

Arbeitskreis Schule-Wirtschaft<br />

Sparkasse Oberland<br />

Ansprechpartner:<br />

Landratsamt Weilheim-Schongau<br />

Justina Eibl, Kreisentwicklung/Wirtschaftsförderung<br />

Telefon: 0881 / 681-1276, E-Mail: j.eibl@lra-wm.de<br />

Arbeitskreis Schule-Wirtschaft:<br />

Geschäftsführer Robert Christian Mayer<br />

Sparkasse Oberland, Telefon: 0881 / 641-770<br />

E-Mail: robert.mayer@sparkasse-oberland.de


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Für die Sanierung der „Echelsbacher“<br />

Deutschlands größte<br />

Behelfsbrücke steht<br />

Rottenbuch | Die Sanierung der<br />

Echelsbacher Brücke ist das komplizierteste<br />

Bauprojekt in der jüngeren<br />

Geschichte des Landkreises<br />

Weilheim-Schongau. „Technisch<br />

eine sehr hohe Herausforderung,<br />

auch wegen des Natur- und Denkmalschutzes,<br />

<strong>den</strong> wir hier einhalten<br />

müssen“, sagt Uwe Fritsch,<br />

Leiter des Staatlichen Bauamts<br />

in Weilheim. Gesamtkosten des<br />

Großprojekts: 20 Millionen Euro.<br />

Bauzeit: Seit Anfang April bis Ende<br />

2020, mit Rückbau der Behelfsbrücke<br />

sogar bis 2021. Letztere wurde<br />

pünktlich bis zur Winterpause<br />

über die 70 Meter tiefe Ammerschlucht<br />

mit einem aufwendigen<br />

Verschubverfahren in neun Schritten<br />

gezogen. Aber warum? Hätte<br />

man an dieser Stelle nicht gleich<br />

eine neue Brücke bauen können<br />

und die alte, <strong>den</strong>kmalgeschützte<br />

einfach ungenutzt stehen lassen?<br />

Christoph Prause, Abteilungsleiter<br />

<strong>für</strong> konstruktiven Ingenieurbau<br />

vom Staatlichen Bauamt, sagt<br />

nein. <strong>Das</strong> Gelände befinde sich in<br />

einem FFH-Gebiet, einem europaweit<br />

gelten<strong>den</strong> Natur- und Umweltschutzgebiet,<br />

wo zahlreiche<br />

artenbedrohte Tiere und Pflanzen<br />

beheimatet sind. Allein deshalb<br />

wäre dort ein dauerhafter Eingriff<br />

in die Natur nicht möglich. Aber<br />

warum überhaupt eine Behelfsbrücke<br />

– hätte der Verkehr nicht<br />

umgeleitet wer<strong>den</strong> können? Auch<br />

diese Frage beantwortet Christoph<br />

Prause mit einem klaren Nein.<br />

Mehr als 7 500 Fahrzeuge befahren<br />

die Echelsbacher Brücke am<br />

Tag. „Es wäre unmöglich gewesen,<br />

diese hohe Verkehrslast über rund<br />

zwei Jahre hinweg großräumig<br />

umzuleiten.“ So galt das Hauptaugenmerk<br />

der bisherigen Arbeiten<br />

dem Bau der Behelfsbrücke, die<br />

weder neu erfun<strong>den</strong> noch eigens<br />

gebaut wer<strong>den</strong> musste. Einzig die<br />

drei Hilfspfeiler, die nur zum einmaligen<br />

Einsatz vorgesehen sind,<br />

wur<strong>den</strong> extra <strong>für</strong> das Projekt geplant<br />

und gefertigt.<br />

Ein Produkt des<br />

Kalten Krieges<br />

Die Bundesrepublik Deutschland<br />

entwickelte die Baukastenbrücke<br />

„SS 80“ in Zeiten des Kalten Krieges,<br />

der glücklicherweise kalt geblieben<br />

ist, die Brücke also nie in<br />

Kriegszeiten zum Einsatz gekommen<br />

war. In Einzelteile zerlegt, lagerte<br />

sie in zwei großen Brücken-<br />

Neun Verschubphasen waren insgesamt<br />

notwendig, um die Behelfsbrücke (re.)<br />

über die Ammerschlucht zu ziehen.<br />

50 | der altlandkreis


auhöfen des Bundes. Der eine<br />

liegt in Mönchengladbach, der<br />

andere in Gau-Bickelheim (Rheinland-Pfalz).<br />

Letztlich waren rund<br />

70 Lkw-Ladungen notwendig, um<br />

die vielen Einzelteile der sogenannten<br />

Stahl-Fachwerkbrücke an<br />

die Ammerschlucht zu transportieren.<br />

Mit rund 23 000 handflächengroßen<br />

Schrauben zusammengebaut,<br />

erreicht die Behelfsbrücke<br />

nun eine Spannweite von 266<br />

Metern. Damit ist sie die größte<br />

Behelfsbrücke in der Geschichte<br />

Deutschlands. Getragen wird sie<br />

von <strong>den</strong> extra konstruierten Hilfspfeilern,<br />

die je nach Position rund<br />

15, 50 und 70 Meter hoch sind<br />

und auf speziellen Fundamenten<br />

zwischen acht bis 18 Meter tief im<br />

Bo<strong>den</strong> der Ammerschlucht verankert<br />

sind. „Da die Behelfsbrücke in<br />

Form des Brückenüberbaus schon<br />

existierte, sparen wir uns hier Planungs-<br />

und Herstellungskosten“,<br />

sagt Christoph Prause. Für die gesamte<br />

Planung der Behelfsbrücke,<br />

unter anderem auch die Herstellung<br />

sowie der Rückbau von Wiederlagern,<br />

fallen <strong>den</strong>noch rund<br />

acht Millionen Euro Kosten an.<br />

Auch deshalb, weil beim Bohren<br />

<strong>für</strong> die Verankerung eines Fundaments<br />

unerwartete Entdeckungen<br />

gemacht wur<strong>den</strong>. Auf der Ostseite<br />

der Ammerschlucht stießen Bauarbeiter<br />

auf alte Flöze und Stollen,<br />

aus <strong>den</strong>en früher Kohle und<br />

Wetzsteine abgebaut wur<strong>den</strong> und<br />

deren Lage auch im Rahmen der<br />

Baugrunderkundungen nicht exakt<br />

bestimmt wer<strong>den</strong> konnte. Der<br />

dortige Hilfspfeiler steht jetzt auf<br />

einem Fundament, das aufgrund<br />

der „Löchrigkeit“ im Baugrund mit<br />

32 Mikro-Bohrpfählen in bis zu 18<br />

Metern Tiefe fixiert wurde.<br />

Mitte Mai<br />

wird umgeleitet<br />

Der Autofahrer wird von dieser<br />

aufwendigen Verankerung nichts<br />

mitbekommen. „Die Traglast der<br />

Behelfsbrücke ist sogar stärker<br />

als die der alten Brücke“, sagt<br />

Christoph Prause. Lenker eines 40<br />

Tonners können die Brücke sorgenfrei<br />

befahren. Auf <strong>den</strong> an der<br />

Bestandsbrücke vorgeschriebenen<br />

und ausgeschilderten Mindestabstand<br />

von 100 Metern zwischen<br />

zwei Lastzügen muss dann auch<br />

keine Rücksicht mehr genommen<br />

wer<strong>den</strong>. Allerdings spricht Prause<br />

von reduzierter Geschwindigkeit.<br />

50 km/h wer<strong>den</strong> über die Behelfsbrücke<br />

voraussichtlich maximal<br />

erlaubt sein. Zwar ist die Fahrbahn<br />

mit insgesamt sechs Metern,<br />

drei Meter pro Fahrspur, breit<br />

genug <strong>für</strong> alle zulässigen Fahrzeuge.<br />

Kuschelig wird es <strong>für</strong> zwei<br />

entgegenkommende Lastwagen<br />

bei jeweils 2,50 Breite zuzüglich<br />

Außenspiegel allerdings dann<br />

doch. Fester Bestandteil der Behelfsbrücke<br />

sind auch beidseitig<br />

angebrachte Fußwege, eingehaust<br />

in einer Gitterkonstruktion. Einer<br />

dient der Öffentlichkeit, der andere<br />

Kontrollgängen und Wartungsarbeiten,<br />

der <strong>den</strong> Bauarbeitern<br />

auch Zugang zu <strong>den</strong> Hilfspfeilern<br />

ermöglicht. Letztlich umgeleitet<br />

wird der Verkehr voraussichtlich<br />

Mitte Mai <strong>2018</strong>. Bis dahin: Restarbeiten<br />

wie die Herstellung der<br />

Übergangskonstruktion, die Herstellung<br />

der Rampenbauwerke<br />

sowie der Straßenbau <strong>für</strong> die Anbindung<br />

der größten Behelfsbrücke<br />

Deutschlands.<br />

js<br />

Der letzte Verschub erfolgte mithilfe eines Krans.<br />

Fotos: BSE-Pictures<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 51


Handwerk <strong>für</strong> <strong>den</strong> lauten Knall<br />

In der Urspringer<br />

Böller-Schmiede<br />

Urspring | Vor gut zwei<br />

Jahrzehnten durchstöberte<br />

eine Handvoll<br />

Mitglieder des Schützenvereins<br />

Urspring einen<br />

Waffenkatalog. Dabei<br />

stießen sie unter anderem<br />

auf einen Böller.<br />

„<strong>Das</strong> wäre doch auch<br />

was <strong>für</strong> uns“, so die einhellige<br />

Meinung damals.<br />

Also gründete ein Teil<br />

des Vereins die Sparte<br />

Böllerschützen, die im<br />

Sommer 2017 bereits<br />

ihr 20-Jähriges feierte.<br />

Festumzüge, Geburtstagsschießen<br />

oder Beerdigungen<br />

von verstorbenen<br />

Kamera<strong>den</strong> – die Anlässe <strong>für</strong><br />

Böllerschützen-Auftritte sind bei<br />

<strong>den</strong> Urspringern nichts Außergewöhnliches.<br />

In einer Sache aber<br />

heben sie sich von anderen Böllerschützen<br />

der Region ab: Sie bauen<br />

<strong>den</strong> Großteil ihrer „Waffen“ selbst.<br />

Dahinter steckt Bartholomäus<br />

„Bartl“ Geisenberger, 64, gelernter<br />

Kfz-Mechaniker, der später<br />

als Feinwerkmechaniker in einem<br />

Industriebetrieb seine Brötchen<br />

verdiente, sich nach Feierabend<br />

aber seiner großen Lei<strong>den</strong>schaft<br />

widmete: Der Herstellung von<br />

Böllern. 18 Stück hat er über die<br />

Jahre hinweg produziert, ein weiteres<br />

Unikat ist derzeit in Arbeit.<br />

Den monetären Wert der rund 18<br />

Kilo schweren „Geräte“ schätzt er<br />

auf 1500 bis 2000 Euro. „Je nach<br />

Extrawünschen“, sagt Geisenberger,<br />

der je<strong>den</strong> einzelnen Böller<br />

nahezu ausschließlich von Hand<br />

Bartl Geisenberger in seiner hauseigenen Werkstätte.<br />

Auch Holzhammer und Dämmstab fertigt er selbst.<br />

fertigt. Einzig das chromverzinkte<br />

Edelstahlrohr lässt er von einem<br />

guten Bekannten maschinell drehen,<br />

fräsen und bohren.<br />

Hahn aufs<br />

„Zündhüterl“<br />

Rohr, Schaft, Hahn, Zündkanal,<br />

Abzug und Schloss: Ein Böller besteht<br />

aus fünf Bauteilen, die durch<br />

Leimen und Verschrauben zusammengesetzt<br />

wer<strong>den</strong>. Die meiste<br />

Zeit verbringt Bartl Geisenberger<br />

mit der Herstellung des Schaftes,<br />

der aus Holz besteht. Eiche, Ahorn<br />

oder Kirsch eignen sich besonders<br />

gut. Einerseits zur Verarbeitung.<br />

Andererseits sind diese Hölzer<br />

sehr stabil, langlebig und obendrein<br />

auch optisch ein Hingucker.<br />

Um Wölbungen und andere Konturen<br />

einzuarbeiten, verwendet<br />

Bartl Geisenberger unter anderem<br />

Handfräser, Hobel<br />

und Schleifpapier. Der<br />

sogenannte Hahn besteht<br />

aus Aluminium<br />

und ist direkt verbun<strong>den</strong><br />

mit dem Schloss –<br />

das einzige Bauteil,<br />

das beim Böller nicht<br />

von außen ersichtlich<br />

ist. Zündkanal und<br />

Abzug sind wiederum<br />

aus Edelstahl. „Die<br />

Materialen müssen<br />

sehr stabil sein“, sagt<br />

Geisenberger. Vor allem<br />

dann, wenn geschossen<br />

wird. Und<br />

das geht so: Zuerst<br />

wird das Rohr mit<br />

maximal 40 Gramm Schwarzpulver<br />

befüllt, das mittels Kork,<br />

Dämmstab und Hammer fest hineingepresst<br />

wird. Anschließend<br />

wird der Hahn auf Spannung<br />

gezogen. Nun gilt es <strong>den</strong> Böller<br />

nach vorne gerichtet an die Hüfte<br />

zu schmiegen und ihn mit bei<strong>den</strong><br />

Hän<strong>den</strong> gut festzuhalten. Passt<br />

die Position und erfolgt das Signal,<br />

wird der Abzug betätigt. In<br />

Sekun<strong>den</strong>bruchteilen schlägt der<br />

Hahn mit einer Kraft von drei bis<br />

vier Kilogramm auf das aus dem<br />

Kanal herausspitzelnde „Zündhüterl“.<br />

Durch <strong>den</strong> Aufschlag (Hahn<br />

auf Zündhüterl) entsteht ein Funke,<br />

der das im Rohr gepresste<br />

Schwarzpulver mit einer Wucht<br />

von 200 Bar entzündet. Neben<br />

einem kräftigen Rückschlag, der<br />

größtenteils vom Eigengewicht<br />

des Böllers kompensiert wird,<br />

erzeugt die Entzündung nicht nur<br />

52 | der altlandkreis


<strong>Das</strong> sogenannte Schloss eines Böllers ist nur<br />

aufgeschraubt sichtbar.<br />

<strong>den</strong> gewünschten lauten Knall. Sie<br />

katapultiert auch <strong>den</strong> zum Pulverpressen<br />

benötigen Kork 20 bis 30<br />

Meter weit durch die Luft.<br />

Böller sind<br />

keine Waffen<br />

Eine Gefahr <strong>für</strong> Leib und Leben<br />

stellt der abgefeuerte Kork nicht<br />

dar. Sicherheitsabstand zur Menschenmenge<br />

müssen<br />

Böllerschützen trotzdem<br />

einhalten. Mindestens<br />

30 Meter. „Wegen der<br />

Lautstärke“, sagt Geisenberger,<br />

der wie alle Böllerschützen<br />

ausschließlich<br />

mit Gehörschutz die<br />

mächtigen „Kanonen“<br />

knallen lässt. Darüber<br />

hinaus müssen sie auch<br />

außerhalb des Schießvorgangs<br />

einige Vorschriften<br />

einhalten. Zwar<br />

wurde der Böller vor<br />

einigen Jahren aus dem Waffenrecht<br />

genommen, gilt seither als<br />

Lärmgerät und muss deshalb auch<br />

nicht in genormten Sicherheitsschränken<br />

aufbewahrt wer<strong>den</strong>.<br />

Der Umgang mit dem zum Schießen<br />

notwendigen Schwarzpulver<br />

wird jedoch sehr streng gehandhabt<br />

– Geisenberger bewahrt das<br />

Pulver in einem verschließbaren<br />

Tresor auf. Die Böller selbst dürfen<br />

erst benutzt wer<strong>den</strong>, wenn<br />

sie vom Beschussamt München<br />

auf Herz und Nieren erfolgreich<br />

getestet wur<strong>den</strong>. Im Grunde eine<br />

TüV-Abnahme, die alle fünf Jahre<br />

wiederholt wer<strong>den</strong> muss.<br />

„Da geht es in erster Linie<br />

darum, das Rohr auf Rissfestigkeit<br />

zu überprüfen“, sagt<br />

Geisenberger, der an dieser Stelle<br />

<strong>für</strong> alle Böller spricht. Auch<br />

die gewerblichen. Es gibt Böller<br />

zwischen 12 und 30 Millimeter<br />

dicker Bohrung. Die kleinsten<br />

und damit leisesten wer<strong>den</strong> als<br />

Handböller bezeichnet. „Mit <strong>den</strong>en<br />

haben wir in Urspring auch<br />

angefangen.“ 800 Mark haben<br />

die „Kleinen“ damals gekostet,<br />

gekauft bei einem<br />

hauptberuflichen Böllermacher<br />

in Traunstein.<br />

Dann hat Bartl<br />

Geisenberger angefangen,<br />

selbst Hand anzulegen.<br />

js<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 53


54 | der altlandkreis


Plattform <strong>für</strong> Vermieter und anerkannte Flüchtlinge<br />

Wohnraum gesucht<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Knapp 350 anerkannte<br />

Flüchtlinge leben derzeit<br />

im Landkreis Weilheim-Schongau<br />

in Unterkünften des Landratsamtes.<br />

Sie dürfen hier arbeiten und<br />

sind dazu aufgefordert, eigenen<br />

Wohnraum zu suchen. Doch die<br />

Suche gestaltet sich als schwierig.<br />

Einerseits mangelt es an freien<br />

Wohnungen. Andererseits fällt <strong>den</strong><br />

Anerkannten das Knüpfen richtiger<br />

Kontakte aufgrund von Sprachbarrieren<br />

schwer. Ein neues Konzept soll<br />

dieser Problematik nun entgegenwirken:<br />

Die Wohnraumbörse, ein<br />

vom Staatsministerium <strong>für</strong> Arbeit,<br />

Soziales und Integration gefördertes<br />

Portal <strong>für</strong> potentielle Vermieter.<br />

Heißt: Bürger, die freistehen<strong>den</strong><br />

Wohnraum zur Verfügung haben,<br />

können diesen über die Wohnraumbörse<br />

direkt an anerkannte<br />

Flüchtlinge vermieten – dabei geholfen<br />

wird ihnen vom Landratsamt,<br />

entweder über ein Formular,<br />

das auf www.weilheim-schongau.<br />

de unter dem Startseiten-Button<br />

„Info-Center-Asyl“ zu fin<strong>den</strong> ist.<br />

Oder direkt bei Johanna Greulich,<br />

seit August 2017 Integrationslotsin<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Landkreis Weilheim-Schongau.<br />

Sie kümmert sich um alles,<br />

was Arbeiten und Wohnen von<br />

anerkannten Flüchtlingen betrifft.<br />

Sie kann zum Beispiel potentiellen<br />

Vermietern sagen, wie lange welcher<br />

anerkannte Flüchtling schon<br />

in Deutschland lebt, wie gut er die<br />

deutsche Sprache beherrscht, ob<br />

er bereits arbeitet oder noch auf<br />

Jobsuche ist und vor allem: Was <strong>für</strong><br />

ein Mensch sich dahinter verbirgt.<br />

„Es gibt so viel negative Presse in<br />

Verbindung mit Flüchtlingen“,<br />

sagt Greulich. Dabei gebe es sehr<br />

viele Flüchtlinge, „die sich ungemein<br />

engagieren und unbedingt<br />

integrieren wollen“. Integration<br />

funktioniert nun mal inmitten der<br />

Gesellschaft, nicht abseits der Zivilisation<br />

in wachdienstgeprägten<br />

Massenunterkünften, wo mehrere<br />

Männer in einem Raum leben und<br />

regelmäßige Auseinandersetzungen<br />

vorprogrammiert sind.<br />

Miete bezahlt das<br />

Jobcenter<br />

Wer sich in Ruhe auf <strong>den</strong> morgigen<br />

Deutschkurs vorbereiten, sich ins<br />

Fachkundebuch seiner Lackierer-<br />

Ausbildung einlesen oder rechtzeitig<br />

ins Bett gehen möchte, der<br />

braucht schlichtweg sein eigenes<br />

Reich. Sollte der anerkannte<br />

Flüchtling noch keine Ausbildungsoder<br />

Arbeitsstelle gefun<strong>den</strong> und<br />

damit kein eigenes Einkommen<br />

haben, übernimmt die Mietkosten<br />

das Jobcenter. Selbstverständlich<br />

legt <strong>den</strong> Mietpreis der Vermieter<br />

fest, sollte sich fairerweise aber an<br />

die Richtwerte des Landratsamtes<br />

halten. Als Orientierung dient eine<br />

Liste, die je nach Lage und Größe<br />

der Wohnung eine angemessene<br />

Brutto-Monatskaltmiete vorschlägt.<br />

Ein Zwei-Personen-Haushalt im<br />

Stadtbereich Weilheim beispielsweise,<br />

maximal 65 Quadratmeter,<br />

sollte derzeit nicht mehr als 610<br />

Euro (ohne Heizung und Warmwasser)<br />

im Monat kosten. Heizund<br />

Warmwasserkosten wer<strong>den</strong><br />

darüber hinaus vom Jobcenter<br />

übernommen. Wer also einen Beitrag<br />

leisten möchte in Sachen Integration<br />

von Flüchtlingen, der kann<br />

sich umgehend bei Johanna Greulich<br />

oder auf besagter Internetseite<br />

informieren. <strong>Das</strong> gilt übrigens nicht<br />

nur <strong>für</strong> potentielle Vermieter. Damit<br />

anerkannten Flüchtlingen der Einstieg<br />

ins eigene Wohnen gelingt,<br />

wur<strong>den</strong> mit „Mieter-Führerschein“<br />

und „Wohnungspaten & Renovierungsteam“<br />

zwei weitere Projekte<br />

ins Leben gerufen. Im Rahmen des<br />

„Führerscheins“ lernen Flüchtlinge<br />

alles, was zum eigenständigen<br />

Wohnen dazugehört. Vom Putzen<br />

über Müll trennen bis hin zum korrekten<br />

Gespräch mit dem Vermieter.<br />

Wohnungspaten unterstützen<br />

Syrer, Afghanen oder Pakistani bei<br />

alltäglichen Dingen und sehen ab<br />

und an in der Wohnung nach dem<br />

Rechten und können auf Wunsch<br />

direkter Ansprechpartner <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Vermieter sein. „Im Optimalfall<br />

übernimmt der Vermieter selbst die<br />

Patenschaft“, sagt Johanna Greulich.<br />

Letztlich sind der Integration<br />

keine Grenzen gesetzt. Eine ältere<br />

Frau aus dem östlichen Landkreis<br />

beispielsweise vermietet ihre Einliegerwohnung<br />

an einen jungen<br />

Mann aus Syrien, der die Dame bei<br />

Gartenarbeiten oder beim Einkaufen<br />

unterstützt – eine klassische<br />

Win-Win-Situation.<br />

js<br />

> > > KONTAKT<br />

Infos zur Wohnraum-Börse<br />

bei Johanna Greulich, Integrationslotsin<br />

im Landratsamt<br />

Weilheim-Schongau, Telefon<br />

0881 / 681 1673; 0172 / 537 2052<br />

oder E-Mail: integrationslotse@lra-wm.bayern.de.<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 55


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NEUBAU • UMBAU • RENOVIERUNG<br />

Der „Neue Schächen“ – ein Großprojekt im <strong>Altlandkreis</strong><br />

Erster Schritt <strong>für</strong> ein<br />

Ortszentrum<br />

Hohenpeißenberg | Es war in<br />

<strong>den</strong> vergangenen Jahren eines<br />

der Großprojekte im <strong>Altlandkreis</strong>.<br />

25 000 Kubikmeter abgetragener<br />

Bo<strong>den</strong>, 4 600 Kubikmeter verbauter<br />

Beton, 600 Tonnen Stahl,<br />

2 200 Quadratmeter Mauerwerk,<br />

5 500 Quadratmeter Deckenfläche<br />

– der „Neue Schächen“ in Hohenpeißenberg.<br />

Rund ein Jahrzehnt<br />

lang wurde im Gemeinderat über<br />

die Zukunft des Schächens diskutiert,<br />

nachdem das alte Gebäude<br />

seit 2005 mehr und mehr verfiel.<br />

Die Neugestaltung des Geländes<br />

wurde jahrelang geplant, doch<br />

ein ursprünglicher Investorenkandidat<br />

kam nicht in die Gänge.<br />

Der Gemeinderat stoppte das Projekt<br />

vorläufig und holte sich das<br />

Schongauer Bauunternehmen Haseitl<br />

als Projektträger an die Seite.<br />

Dann ging alles relativ schnell.<br />

Erste Gespräche<br />

im März 2015<br />

Mitte März 2015 fan<strong>den</strong> die ersten<br />

Gespräche zwischen Haseitl-Geschäftsführer<br />

Peter Schrehardt und<br />

Hohenpeißenbergs Bürgermeister<br />

Thomas Dorsch statt. „Es ist toll,<br />

wenn man in der Region etwas<br />

bauen kann. Daher habe ich Herrn<br />

Dorsch kurzerhand angerufen“,<br />

sagt Peter Schrehardt zurückblickend.<br />

Der „Neue Schächen“ sollte<br />

nicht einfach nur ein Haus wer<strong>den</strong>,<br />

sondern ein Gebäude, das sich in<br />

die städtebauliche Entwicklung<br />

einfügt. Die Firma Haseitl selbst<br />

vereinte beim Bau Projektentwickler,<br />

Bauträger und Bauunternehmen.<br />

Nach weiteren Gesprächen<br />

und Abwägungen wurde die Idee<br />

eines großflächigen Verbrauchermarktes<br />

verworfen. Schließlich<br />

konnten die Forderungen an eine<br />

Mindestverkaufsfläche, welche ein<br />

„Vollsortimenter“ benötigt, nicht<br />

erfüllt wer<strong>den</strong>. Konzentriert auf<br />

die städtebaulichen Belange und<br />

die wohnungswirtschaftlichen<br />

Ziele der Firma Haseitl wurde in<br />

kurzer Zeit ein Grundkonzept<br />

entwickelt. Im Erdgeschoss<br />

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56 | der altlandkreis


Im „Neuen Schächen“ ist unter anderem die Sparkasse und eine Rohrmoser-Filiale untergebracht.<br />

sollten teilbare Gewerbeflächen<br />

entstehen, in <strong>den</strong> Obergeschossen<br />

Wohnungen. Nach einer ersten<br />

Präsentation mit Lageplan und<br />

Ansicht der Immobilie wurde die<br />

Grundidee verabschiedet. Am 20.<br />

Mai 2015 schloss Haseitl mit der<br />

Gemeinde Hohenpeißenberg eine<br />

städtebauliche Grundvereinbarung<br />

ab, in der die Grundsätze<br />

festgeschrieben wur<strong>den</strong>. In Folge<br />

dessen begann man aus der anfänglichen<br />

Grundidee heraus mit<br />

der Vorplanung. Die Entwicklung<br />

einer Bauleitplanung sowie des<br />

Bebauungsplans nahm das Architekturbüro<br />

Hörner aus Schongau<br />

im Auftrag der Firma Haseitl vor.<br />

Darüber hinaus waren am Bau<br />

zahlreiche Fachingenieure <strong>für</strong><br />

Bo<strong>den</strong>gutachten, <strong>für</strong> die schalltechnische<br />

Beurteilung, die Haustechnik<br />

und die Statik beauftragt.<br />

„Wir arbeiten generell gerne mit<br />

heimischen Partnern zusammen“,<br />

sagt Peter Schrehardt und ergänzt:<br />

„So ist auch die zukünftige Instandhaltung<br />

gesichert, weil die<br />

Firmen schnell vor Ort sind, wenn<br />

etwas anfällt.“<br />

Nach dem Festlegen der Nutzung<br />

und der Planung der Eckpfeiler<br />

– letztlich ist alles genauso gekommen<br />

wie geplant – wurde das<br />

Projekt im November 2015 auf einer<br />

Bürgerversammlung der Hohenpeißenberger<br />

Gemeinde final<br />

vorgestellt. Baubeginn sollte der<br />

18. <strong>Januar</strong> sein, gebaggert wurde<br />

wegen der günstigen Witterung<br />

bereits zwei Tage früher. Richtfest<br />

wurde Anfang November 2016<br />

mit rund 150 Gästen gefeiert und<br />

im Juli 2017 der endgültige Öffnungstermin<br />

festgelegt. Rund 500<br />

Besucher waren am Samstag, 14.<br />

Oktober 2017, bei der offiziellen<br />

Einweihung zu Gast – und auch<br />

das Wetter sollte dem Anlass entsprechend<br />

mitspielen.<br />

Vielfalt im<br />

„Neuen Schächen“<br />

Im „Neuen Schächen“ sind ebenerdig<br />

Räume der Sparkasse, der<br />

Ökumenischen Sozialstation und<br />

der „Soziale Treff“ der Caritas<br />

Garmisch-Partenkirchen untergebracht.<br />

Hinzu kommen zwei Arztpraxen<br />

und eine Rohrmoser-Filiale,<br />

in der es nicht nur Wurst und<br />

Fleisch gibt, sondern auch Backwaren,<br />

ein Café und eine Eisdiele –<br />

ideal nicht nur <strong>für</strong> die Mittagspause.<br />

Im Bereich des Schächenbergs<br />

ist im Erdgeschoss eine Tiefgarage<br />

entstan<strong>den</strong>, mit 65 Stellplätzen<br />

<strong>für</strong> die Gewerbeflächen sowie<br />

insgesamt 29 Wohnungen, die<br />

sich in <strong>den</strong> drei unterschiedlichen<br />

Gebäudekörpern befin<strong>den</strong>. Alle<br />

Wohnungen sind barrierefrei und<br />

über Aufzug aus dem Erdgeschoss<br />

erreichbar. „Es funktionierte alles<br />

sehr gut“, resümiert Peter Schrehardt.<br />

Alle Wohnungen waren<br />

bereits ein dreiviertel Jahr vor<br />

Fertigstellung verkauft und sind<br />

mittlerweile längst bezogen. Ungefähr<br />

die Hälfte der Einheiten<br />

wur<strong>den</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Eigenbedarf verkauft,<br />

die andere Hälfte ging an<br />

Kapitalanleger. Eine sichere Anlageform,<br />

be<strong>den</strong>kt man <strong>den</strong> immer<br />

knapper wer<strong>den</strong><strong>den</strong> hochwertigen<br />

Wohnraum. Ein Mehrwert <strong>für</strong> die<br />

Bewohner ist sicherlich die wohnortnahe<br />

Versorgung. „Man muss<br />

immer die Wünsche aller Beteiligten<br />

berücksichtigen“, beschreibt<br />

Peter Schrehardt <strong>den</strong> Bau eines<br />

solchen Projektes als Prozess.<br />

„Außerdem muss immer klar sein,<br />

<strong>für</strong> welchen Personenkreis eigentlich<br />

gebaut wird“, so der Haseitl-<br />

Geschäftsführer weiter.<br />

Die Eröffnung des „Neuen Schächens“<br />

ist ein großer Schritt zur<br />

Schaffung eines Hohenpeißenberger<br />

Ortszentrums, was die<br />

Firma Haseitl und auch das Architekturbüro<br />

Hörner bereits in<br />

der Planungsphase mit Weitblick<br />

einbezogen hatten. <strong>2018</strong> sollen<br />

weitere Grünanlagen, die das<br />

Gebäude an drei Seiten umgeben,<br />

gestaltet wer<strong>den</strong>. 2019 soll<br />

vor dem Schächen ein Dorfplatz<br />

angelegt wer<strong>den</strong>. Ideen, die Haseitl<br />

in enger Abstimmung mit der<br />

Gemeinde Hohenpeißenberg auch<br />

künftig realisieren möchte. Zudem<br />

steht mit dem ehemaligen Bundeswehrgelände<br />

in Peiting – hier<br />

wer<strong>den</strong> acht Reihenhäuser, sechs<br />

Stadthäuser, 18 Eigentumswohnungen<br />

und 54 Wohnungen <strong>für</strong><br />

die Vermietung entstehen – auch<br />

schon das nächste regionale Haseitl-Großprojekt<br />

in <strong>den</strong> Startlöchern.<br />

tis<br />

Der „Neue Schächen“ während der Bauphase. Die ersten Gespräche<br />

zum Großprojekt fan<strong>den</strong> im März 2015 statt.<br />

Foto: BSE-Pictures<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 57


Kinderkino im Landkreis<br />

Ein Gespür <strong>für</strong> Qualität<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | <strong>Das</strong> Kinderkino hat<br />

seit Jahrzehnten schon seinen<br />

festen Platz im jährlichen Veranstaltungskalender<br />

des Landkreises<br />

Weilheim-Schongau. Seit Oktober<br />

1985, also seit gut 32 Jahren, wird<br />

es vom Amt <strong>für</strong> Jugend und Familie<br />

organisiert. In der Regel einmal<br />

im Monat wird derzeit in 17 Gemein<strong>den</strong><br />

ein Kinderfilm gespielt,<br />

der von ehrenamtlichen Helfern<br />

betreut und vorgeführt wird. Im<br />

gesamten Landkreis kommt man<br />

so auf rund 190 Vorstellungen im<br />

Jahr zu familienfreundlichen Eintrittspreisen<br />

von maximal zwei<br />

Euro.<br />

Kein Platz im Kino<br />

oder Fernsehen<br />

„Es gibt so viele tolle Kinderfilme,<br />

die im Kino oder Fernsehen keinen<br />

Platz fin<strong>den</strong>“, sagt Rainer Strick,<br />

Leiter der Abteilung Prävention<br />

und Familie im Jugendamt und<br />

einst einer der Ideengeber <strong>für</strong> das<br />

regionale Kinderkino. Mitte der<br />

Achtzigerjahre kam die Idee auf,<br />

ein Angebot zu etablieren, das sich<br />

auf künstlerisch wertvolle Filme<br />

konzentriert. In Zeiten von Fernseher,<br />

Laptop und Smartphone<br />

sei es laut Strick umso wichtiger,<br />

Kindern „ein Gespür <strong>für</strong> Qualität<br />

zu vermitteln“. Dabei soll das Kinderkino<br />

keineswegs einfach noch<br />

ein weiteres Angebot zur Unterhaltung<br />

von Kindern sein, sondern<br />

ist eingebun<strong>den</strong> in die vielfältigen<br />

Maßnahmen des erzieherischen<br />

Kinder- und Jugendschutzes, die<br />

vom Amt <strong>für</strong> Jugend und Familie<br />

durchgeführt wer<strong>den</strong>. Mehr<br />

<strong>den</strong>n je ist die Kindheit heutzutage<br />

medial geprägt, was nicht nur<br />

die Kleinen, sondern zunehmend<br />

auch Eltern überfordert. Auch deshalb<br />

soll mit dem Kinderkino <strong>den</strong><br />

teils problematischen Angeboten<br />

der Unterhaltungsindustrie mit<br />

deren Sensations- und Actiondramaturgie<br />

kindgemäß gestaltete<br />

Filme entgegengesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Die jeweiligen Filme suchen Rainer<br />

Strick und sein Team aus. Auf<br />

große Disney-Blockbuster wird<br />

bewusst verzichtet, schließlich laufen<br />

diese auch in <strong>den</strong> „normalen“<br />

Kinos. Ausnahmen waren etwa<br />

„Wall-E“ oder „Ratatouille“, weil<br />

„sie einfach genial gemacht sind“,<br />

sagt Rainer Strick, der neben seiner<br />

Tätigkeit im Landratsamt im<br />

bayerischen Mediengutachterausschuss,<br />

einem Komitee <strong>für</strong> die Altersfreigabe<br />

von Filmen mitwirkt.<br />

Um die Filme auch zeigen zu können,<br />

müssen Lizenzen erworben<br />

wer<strong>den</strong>. Da der Film schließlich<br />

fast einen Monat lang durch <strong>den</strong><br />

ganzen Landkreis tourt, es so viele<br />

Spieltage gibt, rechnet sich die<br />

Summe auch. Je<strong>den</strong> Monat wird<br />

ein anderer Film gezeigt, wobei<br />

die Ferien ausgespart wer<strong>den</strong>.<br />

„Jährlich sind es zehn oder elf Filme“,<br />

sagt Christina Daisenberger,<br />

Mitarbeiterin im Jugendamt.<br />

Ein wenig komplexer als die Frage<br />

nach dem richtigen Film gestaltet<br />

sich jene nach <strong>den</strong> Spielstellen,<br />

also <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong>, die die Filme<br />

schließlich zeigen. „Auf dem<br />

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Open-Air-Kino: Wenn es die Witterung zulässt, wird gelegentlich auch im Freien geschaut.<br />

58 | der altlandkreis


Dorf ist es erfahrungsgemäß<br />

ein wenig einfacher als in<br />

der Stadt“, berichtet Daisenberger.<br />

<strong>Das</strong> mag zum einen<br />

an der größeren städtischen<br />

Unterhaltungs-Konkurrenz<br />

liegen, zum anderen auch daran,<br />

dass es Kindern auf dem<br />

Dorf häufiger erlaubt ist, sich<br />

auch mal alleine auf <strong>den</strong> Weg<br />

zum Kino zu machen. Noch<br />

dazu, weil das Kinderkino zumeist<br />

in vertrauten Orten wie<br />

Schule, Pfarr- oder Sportheim<br />

stattfindet. Mit <strong>den</strong> derzeit 17<br />

Spielstellen sind die Organisatoren<br />

durchaus zufrie<strong>den</strong> –<br />

noch mehr aber mit der Zusammenarbeit<br />

mit <strong>den</strong> ehrenamtlichen<br />

Helfern, ohne<br />

deren Engagement ein solches<br />

Projekt sicherlich nicht<br />

möglich wäre.<br />

Rund 2 500 Kinder<br />

im Jahr<br />

<strong>Das</strong>s Kinder Filme sehen wollen,<br />

die von ihren Träumen, Problemen<br />

und ihrer Lebenswelt handeln, zeigen<br />

der Erfolg und die Zuschauerzahlen<br />

des Kinderkinos. Rund<br />

2 500 Kinder besuchen jährlich<br />

die Vorstellungen, womit Rainer<br />

Strick und Christina Daisenberger<br />

überaus zufrie<strong>den</strong> sind, auch<br />

Christina Daisenberger und Rainer Strick<br />

kümmern sich unter anderem um die Auswahl<br />

der kindgerechten Filme.<br />

wenn die Zahlen vor zehn, zwölf<br />

Jahren noch etwas höher waren.<br />

„Wir hatten ganz früher schon mal<br />

an die 9 000 Besucher im Jahr“,<br />

blickt Rainer Stick zurück, ergänzt<br />

aber: „Es ist toll, dass die Anzahl<br />

der Kinder trotz größer wer<strong>den</strong>der<br />

Konkurrenz in <strong>den</strong> letzten Jahren<br />

gleich geblieben ist.“ Wie viele<br />

Kinder zu <strong>den</strong> einzelnen Veranstaltungen<br />

kommen, richtet sich<br />

immer nach der Bekanntheit des<br />

Films, Wetter und „was sonst noch<br />

Rund 2 500 Kinder besuchen jährlich die Vorstellungen — und blicken<br />

dann meist so gespannt auf die Leinwand wie hier in Forst.<br />

im Ort los ist“, wie Christina<br />

Daisenberger berichtet. Zum<br />

Positiven entwickelt hat sich<br />

im Lauf der Zeit in jedem<br />

Fall die Technik. Während es<br />

früher weitaus komplizierter<br />

war, Filmprojektor, Lautsprecher<br />

und das restliche<br />

Equipment von Spielstelle<br />

zu Spielstelle zu transportieren,<br />

reicht heute ein einziger<br />

Koffer. In diesem sind<br />

Beamer, Abspielgerät und<br />

kleine Lautsprecher, die trotz<br />

geringer Größe einen erstaunlichen<br />

Klang erzeugen,<br />

integriert. Die Ehrenamtlichen<br />

vor Ort müssen nur die<br />

DVD einlegen und <strong>den</strong> Film<br />

abspielen – und gelegentlich<br />

an der einen oder anderen<br />

Stelle etwas erklären.<br />

„Wenn ich da an früher <strong>den</strong>ke“,<br />

erinnert sich Rainer Strick<br />

beispielsweise an eine Vorführung<br />

von „Ronja Räubertochter“.<br />

Rund 60 Kinder warteten auf <strong>den</strong><br />

Film, ehe der Film riss und die 16<br />

Millimeter-Spule durch <strong>den</strong> Raum<br />

rollte. Strick konnte <strong>den</strong> Film<br />

schließlich mit einem Klebestreifen<br />

notdürftig reparieren. Diese Zeiten<br />

> > > INFOS UND TERMINE<br />

Spieltermine im <strong>Altlandkreis</strong><br />

Rasmus und der Vagabund<br />

Mo, 8. <strong>Januar</strong>, 15.30 Uhr Birkland Feuerwehrhaus<br />

Di, 9. <strong>Januar</strong>, 15.30 Uhr Altenstadt Bücherei<br />

Mi, 10. <strong>Januar</strong>, 15.30 Uhr Rottenbuch Schule/Mehrzweckraum<br />

Do, 11. <strong>Januar</strong>, 15.30 Uhr Wildsteig Sportheim<br />

Fr, 12. <strong>Januar</strong>, 15.30 Uhr Hohenpeißenberg Haus der Vereine<br />

Mi, 24. <strong>Januar</strong>, 14.30 Uhr Böbing Schule<br />

Do, 25. <strong>Januar</strong>, 15.30 Uhr Forst Grundschule<br />

Zugvögel – wenn Freundschaft Flügel verleiht<br />

Mo, 26. <strong>Februar</strong>, 15.30 Uhr Birkland Feuerwehrhaus<br />

Di, 27. <strong>Februar</strong>, 15.30 Uhr Altenstadt Bücherei<br />

Mi, 28. <strong>Februar</strong>, 15.30 Uhr Rottenbuch Schule/Mehrzweckraum<br />

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· Erfolgs- und Liquiditätsplanung<br />

· Existenzgründung<br />

· Unternehmensnachfolge<br />

?· Beratung Heilberufe<br />

sind längst vorbei und so dürfen<br />

sich alle Kinder im Landkreis auch<br />

<strong>2018</strong> wieder auf einige störungsfreie<br />

Schmankerl freuen. Wie etwa<br />

auf „Rasmus und der Vagabund“,<br />

der im <strong>Januar</strong> in <strong>den</strong> teilnehmen<strong>den</strong><br />

Gemein<strong>den</strong> gezeigt wird. Darin<br />

sehnt sich der Waisenjunge<br />

Rasmus wie alle anderen Kinder<br />

im Waisenhaus nach Vater und<br />

Mutter. Doch die Chance verringert<br />

sich von Mal zu Mal, wenn adoptionswillige<br />

Paare vorsprechen. Es<br />

ist immer das Gleiche: Sie wollen<br />

blond gelockte kleine Mädchen,<br />

vielleicht auch mal einen blond<br />

gelockten kleinen Jungen, aber<br />

niemals einen wie Rasmus mit<br />

glatten Haaren. Er verlässt das<br />

Waisenhaus und will auf eigene<br />

Faust eine Familie fin<strong>den</strong>. Dabei<br />

trifft er <strong>den</strong> Vagabun<strong>den</strong> Oskar, mit<br />

dem er sich gemeinsam auf die<br />

Suche macht...<br />

tis<br />

!<br />

Fanschuhstraße 16 | 86956 Schongau | Tel. 08861 - 2374-0 | info@aigner-beckstein.de | www.aigner-beckstein.de<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 59


Regionale Darter gewinnen Meisterschaft<br />

Viva Las Vegas<br />

IN DER ALTSTADT<br />

SCHONGAU<br />

SCHÖNES FÜR FRAUEN<br />

ALTSTADT SCHONGAU<br />

ECKE WEINSTRASSE/<br />

AMTSGERICHTSTRASSE<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

MO-FR 9.30 - 18 UHR<br />

SA 9.30 - 14 UHR<br />

60 | der altlandkreis<br />

Die Darter von „8Sterne Deluxe“ nach hihrem Titel-Triumph. lTi <strong>Altlandkreis</strong> | Spätestens seit Mitte<br />

Dezember ist ein über die Jahre<br />

immer größer wer<strong>den</strong>der Teil<br />

Deutschlands wieder im absoluten<br />

Darts-Fieber. Und blickt gebannt<br />

nach London, wo die Weltelite des<br />

Dartsports ihre Pfeile zumeist auf<br />

das acht Millimeter breite Triple-<br />

20-Segment fliegen lässt und damit<br />

<strong>den</strong> legendären „Alexandra<br />

Palace“ zum Kochen bringt. <strong>Das</strong><br />

Interesse an dem Präzisionssport<br />

ist in <strong>den</strong> vergangen Jahren stets<br />

gestiegen, was sicherlich nicht zuletzt<br />

an der wachsen<strong>den</strong> Medienpräsenz<br />

liegt. So sollten sich Darts-<br />

Fans auch heuer wieder Neujahr<br />

ganz fest einplanen. Ab 20 Uhr<br />

steigt das WM-Finale, natürlich live<br />

zu sehen im Deutschen Fernsehen.<br />

<strong>Das</strong>s auch im <strong>Altlandkreis</strong> hochklassig<br />

Darts gespielt wird, beweisen<br />

die Jungs von „8 Sterne<br />

Deluxe“ – eine bunt gemischte<br />

Truppe aus der Region. Mit einem<br />

Unterschied: Bei <strong>den</strong> großen Turnieren<br />

im TV, wie auch jetzt bei<br />

der Weltmeisterschaft, werfen die<br />

Protagonisten mit spitzen Pfeilen<br />

auf eine Art Korkscheibe. Steeldart<br />

nennt sich das. Die Darter von „8<br />

Sterne Deluxe“ hingegen spielen<br />

E-Dart, oder auch als Softdart bezeichnet,<br />

auf einen elektronischen<br />

Automaten. Der größte Unterschied<br />

neben <strong>den</strong> abweichen<strong>den</strong><br />

Spitzen und dem zum Teil unterschiedlichen<br />

Gewicht der Pfeile ist<br />

die Tatsache, dass beim Steeldart<br />

nur die steckengebliebenen Pfeile<br />

zählen. Beim E-Dart hingegen<br />

wer<strong>den</strong> auch Berührungen erkannt<br />

und eingerechnet. Während<br />

Steeldart im Münchner Raum und<br />

auch im Allgäu weit verbreitet ist,<br />

ist E-Dart im <strong>Altlandkreis</strong> die gängigere<br />

Variante, wo<strong>für</strong> unter anderem<br />

die Darter von „8 Sterne Deluxe“<br />

sorgen: Marcus Stähler und<br />

Martin Schweiger aus Peißenberg,<br />

Sebastian Windirsch und Marius<br />

Bach aus Peiting, Andre Jacobsen<br />

aus Schongau, Christian Erhard aus<br />

Böbing, Sebastian Pohl aus München<br />

und Thomas Baulechner aus<br />

Huglfing.<br />

Deutscher Meister<br />

reist in die USA<br />

Im Juli haben sie gemeinsam <strong>den</strong><br />

bislang größten Erfolg ihrer Mannschafts-Historie<br />

eingefahren: Im<br />

unterfränkischen Geiselwind konnten<br />

„8 Sterne Deluxe“ die Deutsche<br />

Mannschafts-Meisterschaft der<br />

B-Liga einfahren und wur<strong>den</strong> mit<br />

einer Reise ins „Zocker-Paradies“


Las Vegas belohnt. Dort treten<br />

sie im März gegen Titelträger<br />

aus verschie<strong>den</strong>en Nationen<br />

an. „Groß was ausrechnen<br />

tun wir uns nicht“, prognostiziert<br />

Team-Sprecher Sebastian<br />

Windirsch. In <strong>den</strong> USA gibt es<br />

mehrere Varianten des Sports,<br />

die Größen der Felder und der<br />

Wurfabstand können variieren.<br />

Da man in Deutschland generell<br />

<strong>den</strong> schwierigsten Modus spielt,<br />

müssen die Darter aus der Bundesrepublik<br />

in der höchsten<br />

Klasse starten. Da<strong>für</strong> können sie<br />

befreit und mit großer Vorfreude<br />

ans Oche, die Abwurflinie beim<br />

Darts, treten, sagt Windirsch: „Der<br />

Titel war schon der verdiente Lohn,<br />

alles was jetzt kommt ist Zugabe.“<br />

Ihre Liga-Heimspiele tragen „8<br />

Sterne Deluxe“ stets im „Step-In“<br />

im Weilheimer Trifthof aus. „<strong>Das</strong><br />

liegt <strong>für</strong> uns ziemlich zentral,<br />

deshalb hat es sich angeboten.<br />

Außerdem ist der Wirt super“,<br />

so Windirsch. Im Unterschied zur<br />

Deutschen Meisterschaft, die in<br />

Turnierform ausgetragen wird,<br />

trifft man in der Liga in regelmäßigen<br />

Abstän<strong>den</strong> auf einen Gegner<br />

und spielt in diversen Einzel- oder<br />

Doppelpartien immer 501 Punkte<br />

runter. Gewonnen hat derjenige,<br />

der zuerst genau auf Null stellt,<br />

wobei der letzte Wurf auf ein<br />

Doppelfeld erfolgen muss – genau<br />

wie bei <strong>den</strong> Profis und der<br />

WM. Potential ist bei „8 Sterne<br />

Deluxe“ in jedem Fall vorhan<strong>den</strong>,<br />

das sieht auch Sebastian Windirsch<br />

so: „Vielleicht könnten es<br />

ein, zwei von uns ganz nach oben<br />

schaffen“, mutmaßt er. <strong>Das</strong> größte<br />

Problem gegenüber <strong>den</strong> Profis sei<br />

allerdings die fehlende Konstanz.<br />

Verständlich, schließlich stehen<br />

Berufsspieler täglich mehrere<br />

Volle Konzentration: Darts ist ein absoluter<br />

Präzisionssport.<br />

Stun<strong>den</strong> an der Dartscheibe, während<br />

Freizeitsportler meist nur ein<br />

paarmal die Woche richtig trainieren.<br />

In der Zeit unmittelbar vor <strong>den</strong><br />

Deutschen Meisterschaften haben<br />

„8 Sterne Deluxe“ jedoch häufiger<br />

geübt, sich eine Woche lang gewissermaßen<br />

in einen Dartraum<br />

sperren lassen. Nicht nur, um die<br />

sportlich Fähigkeiten zu schleifen<br />

sondern auch, um <strong>den</strong> Teamgeist<br />

zu beschwören – mit Erfolg. Daher<br />

möchten die acht Spieler auch<br />

vor dem Ausflug ins Land der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten eine<br />

trainingsintensivere Vorbereitung<br />

einstreuen.<br />

Online gegen Spieler<br />

aus aller Welt<br />

Fünf der acht Spieler von „8 Sterne<br />

Deluxe“ sind zudem Vereinsmitglieder<br />

beim DC <strong>Pfaffenwinkel</strong>,<br />

dem „einzigen selbsttragen<strong>den</strong><br />

Verein weit und breit“, wie Sebastian<br />

Windisch berichtet. In einem<br />

Peitinger Keller hat sich der 2011<br />

gegründete Verein ein schmuckes<br />

Heim eingerichtet. „Es war eine<br />

Notlösung und dem Kneipensterben<br />

in der Region geschuldet“,<br />

sagt Windirsch. Im Clubhaus können<br />

er und die anderen 55 Mitglieder<br />

kostenfrei auf die vier Automaten<br />

schmeißen. Damit sie<br />

sich anfänglich die kostspieligen<br />

Geräte leisten konnten, haben<br />

private Geldgeber dem Verein<br />

etwas vorgestreckt. Mittlerweile<br />

steht bei DC <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

auch ein Online-Dartautomat,<br />

mit dem man in virtuellen Ligen<br />

gegen Spieler weltweit antreten<br />

kann. „Wir sind die ersten in<br />

Bayern, die so einen haben“,<br />

sagt Windirsch stolz, schließlich<br />

sei es wichtig, mit der Zeit<br />

zu gehen. <strong>Das</strong> Vorurteil, Darts<br />

sei ein reiner Kneipensport, dürfte<br />

längst überholt sein, wozu auch<br />

die vermehrte Fernsehpräsenz<br />

beigetragen hat. Obwohl in <strong>den</strong><br />

Zuschauerrängen Volksfeststimmung<br />

herrscht, stellt die mentale<br />

Leistung der Athleten kaum noch<br />

jemand in Frage. Und auch in<br />

Deutschland organisiert sich der<br />

Sport zunehmend professioneller.<br />

Bei Verbandsturnieren herrscht<br />

Rauch-, bei Jugendwettbewerben<br />

zudem Alkoholverbot. „Natürlich<br />

trinken auch wir mal ein Bier.<br />

Aber das machen Fußballer oder<br />

Eishockeyspieler nach dem Spiel<br />

ja auch“, meint Windirsch, der<br />

Sportwart beim DEDSV (Deutsche<br />

Elektronik Dart Sport Vereinigung)<br />

ist. Generell wünscht er sich, dass<br />

Darts von anderen Vereinen auch<br />

als Sportart angesehen wird.<br />

„Natürlich ist es kein konditionsintensiver<br />

Bewegungssport, da<strong>für</strong><br />

mental unglaublich belastend“,<br />

vergleicht Windirsch Darts unter<br />

anderem mit Bogenschießen. <strong>Das</strong>s<br />

der Sport in Zukunft wohl noch<br />

populärer wird, da<strong>für</strong> sorgen nicht<br />

nur die großen Superstars wie Michael<br />

van Gerwen oder Phil Taylor,<br />

sondern auch die regionalen<br />

Vereine wie der DC <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

oder Mannschaften wie „8 Sterne<br />

Deluxe“.<br />

tis<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 61


62 | der altlandkreis


Lech-Isar-Land <strong>2018</strong> erschienen<br />

Lech-Isar-Land<br />

Ein gewaltiger Schatz in<br />

Sachen Heimatkunde<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Gerade erst, im<br />

November, erschien das neueste<br />

heimatkundliche Jahrbuch Lech-<br />

Isar-Land. Daher können sich<br />

Freunde der Heimat zwischen<br />

Lech und Isar auch heuer wieder<br />

auf viele Beiträge zu regionalen<br />

Themen freuen. Unter der Leitung<br />

von Kreisheimatpfleger Klaus Gast<br />

haben erneut qualifizierte Autoren<br />

mit Themen aus <strong>den</strong> Bereichen<br />

Geschichte, Kunst, Kultur, Musik,<br />

Technik und Literatur zum Gelingen<br />

des traditionellen Jahrbuchs<br />

beigetragen. Bereits seit 1924 erscheint<br />

das heimatkundliche Jahrbuch<br />

mit dem Ziel, <strong>den</strong> Lesern die<br />

oberbayerische Heimat zwischen<br />

<strong>den</strong> bei<strong>den</strong> großen Alpenflüssen<br />

näher zu bringen. Den Umschlag<br />

des Lech-Isar-Land <strong>2018</strong> ziert eine<br />

Postkarte aus dem Jahr 1925, auf<br />

der das damals neue Walchenseekraftwerk<br />

am Kochelsee abgebildet<br />

ist. Passend dazu ist im Buch die<br />

Geschichte zum technischen Meisterwerk<br />

des frühen 20. Jahrhunderts<br />

beschrieben.<br />

320 Seiten voll<br />

interessanter Aufsätze<br />

Ein weiterer Beitrag – verfasst von<br />

Dr. Manfred Kirchner und Dr. Werner<br />

Thomas – behandelt Wetterbeobachtungen<br />

zum Schneefall vom<br />

Hohen Peißenberg und aus Garmisch.<br />

Klaus Gast und Dr. Walter<br />

Gronauer stellen Auszüge aus dem<br />

Tagebuch von Josephine Hartlmaier<br />

aus der Zeit des Ersten Weltkrieges<br />

vor, während erstmals eine Übersetzung,<br />

samt Erläuterungen, zur<br />

Topographie Bayerns von Philipp<br />

Apian (1531-1589) integriert ist.<br />

Auch der Geologin Dr. Edith Ebers<br />

wird gedacht, die als „Gletscherfräulein“<br />

eine der ersten alpenländischen<br />

Naturschützerinnen war.<br />

Texte über <strong>den</strong> kürzlich errichteten<br />

Ge<strong>den</strong>kstein an der Römerstraße<br />

zwischen Weilheim,<br />

Wielenbach und Pähl, oder eine<br />

wissenschaftliche Betrachtung der<br />

Wirtschaftsweise im ehemaligen<br />

landwirtschaftlichen Gut des Klosters<br />

Polling sind ebenfalls im 320<br />

Seiten starken <strong>2018</strong>er Lech-Isar-<br />

Land enthalten. Zudem behandeln<br />

Aufsätze <strong>den</strong> Weilheimer Maler<br />

Anton Mangold, das 40-jährige<br />

Bestehen des Weilheimer Kammerorchesters<br />

oder das Leben des<br />

Marnbacher Lehrers und Vereinsgründers<br />

Ferdinand Fendt. Den<br />

Haunshofer Sängern und Sängerinnen<br />

als legendäre Volksmusiker<br />

wird gewissermaßen ein Denkmal<br />

gesetzt. <strong>Das</strong> neue Jahrbuch ergänzt<br />

<strong>den</strong> gewaltigen Schatz an<br />

heimatkundlichen Aufsätzen,<br />

die seit Gründung<br />

des Heimatverbandes<br />

veröffentlicht wur<strong>den</strong>, mit<br />

zahlreichen weiteren interessanten<br />

Geschichten.<br />

In Stichpunkten findet man sämtliche<br />

Beiträge auf www.lech-isarland-heimatverband.de.<br />

Dort sind<br />

auch die regionalen Buchhandlungen<br />

aufgeführt, in <strong>den</strong>en man<br />

> > > JAHRBUCH-VERLOSUNG<br />

Heimatkundliches Jahrbuch<br />

<strong>2018</strong><br />

Lech-Isar-Land <strong>2018</strong> <strong>für</strong> 15 Euro<br />

erwerben kann. Wieder haben alle<br />

Autoren ehrenamtlich am Entstehen<br />

des Buches mitgewirkt. tis<br />

Der „altlandkreis“ verlost drei Exemplare des neu erschienenen<br />

heimatkundlichen Jahrbuches <strong>2018</strong>. Wer eines gewinnen möchte,<br />

schickt eine Postkarte an „altlandkreis“, Birkland 40, 86971 Peiting.<br />

Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.de <strong>Das</strong> Stichwort lautet<br />

„Lech-Isar-Land“. Einsendeschluss ist der 15. <strong>Januar</strong> <strong>2018</strong>. Die Gewinner<br />

wer<strong>den</strong> per Los ermittelt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 63


Aus der Geschäftswelt<br />

Sparkasse Oberland präsentiert<br />

<strong>den</strong> Nachfolger von Josef Koch<br />

THOMAS ORBIG WIRD NEUER VORSTANDSVORSITZENDER<br />

Thomas Orbig (li.)<br />

löst Josef Koch als<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>den</strong><br />

der Sparkasse<br />

Oberland ab.<br />

Schongau | Thomas Orbig wird zum 1. Mai<br />

<strong>2018</strong> neuer Vorstandsvorsitzender der Sparkasse<br />

Oberland. Als waschechter Weilheimer<br />

hat er nicht nur Vorteile in Sachen kurze Anfahrtswege<br />

zum Büro, sondern ist obendrein<br />

stark verwurzelt mit der Region. Sein Weg zur<br />

hier ansässigen Sparkasse führte allerdings<br />

über Umwege. Weil sein Vater berufsbedingt<br />

mit der Familie umzog, lebte Orbig <strong>für</strong> längere<br />

Zeit in München, wo er auch sein Abitur<br />

meisterte. Nach 15 Monaten Grundwehrdienst<br />

bei der Bundeswehr kehrte er in die Landeshauptstadt<br />

zurück und begann eine Lehre<br />

zum Bankkaufmann bei der Bayerischen Landesbank.<br />

Letztlich arbeitete er dort von 1983<br />

bis 2003, besuchte währenddessen mehrere<br />

Studiengänge und qualifizierte sich bis zum<br />

Diplom-Sparkassen-Betriebswirt.<br />

Sachbearbeiter, Teamleiter und stellvertretender<br />

Bereichsleiter <strong>für</strong> Firmenkun<strong>den</strong>-Geschäfte<br />

waren seine Stationen in der Bayerischen<br />

Landesbank. Zum ersten <strong>Januar</strong> 2004<br />

kehrte er schließlich zurück in seinen Geburtsort,<br />

fing als Vorstandsmitglied bei <strong>den</strong><br />

Vereinigten Sparkassen Weilheim an. Rund<br />

14 Jahre später folgt nun die Krönung seiner<br />

schon jetzt sehr beachtlichen Karriere. Für<br />

<strong>den</strong> Posten des Vorstandsvorsitzen<strong>den</strong> bei der<br />

Sparkasse Oberland musste er sich übrigens<br />

über ein offizielles Verfahren bewerben. Der<br />

Verwaltungsrat hat sich letztlich nicht <strong>für</strong> „externe“<br />

Bewerber, sondern <strong>für</strong> ihn entschie<strong>den</strong>.<br />

Damit folgt Thomas Orbig auf Josef Koch,<br />

der Ende April im Alter von 65 Jahren in <strong>den</strong><br />

wohlverdienten Ruhestand gehen wird. js<br />

Vom Apfel ins Parkhotel<br />

DIE KÜCHE HAT BERNHARD HEISS WIEDER<br />

Bayersoien | Nachdem Bernhard Heiß<br />

sein Feinschmecker-Restaurant „Gol<strong>den</strong>er<br />

Apfel“ aus gesundheitlichen<br />

Grün<strong>den</strong> nicht mehr selbst als Küchenchef<br />

weiterbetreiben konnte, wollte er<br />

gerne in seinem Metier weiter arbeiten.<br />

Für <strong>den</strong> „Gol<strong>den</strong>en Apfel“ fan<strong>den</strong><br />

Bernhard Heiß (rechts) mit<br />

Sous-Chef Mirek Cibic.<br />

sich kompetente Nachfolger (wir berichteten)<br />

und Bernhard Heiß wird nun<br />

künftig als F&B-Manager im Parkhotel<br />

Bayersoien Speisen und Getränke richtig<br />

in Szene setzen.<br />

op<br />

Ein Geschenk statt vieler G’schenkla<br />

KERAMIK+STEIN SPENDET FÜR DAS HOSPIZ IN POLLING<br />

Schongau / Polling | Die Schongauer<br />

Firma Keramik+Stein hat auch 2017<br />

auf spezielle Weihnachtsgeschenke<br />

<strong>für</strong> Kun<strong>den</strong> verzichtet und <strong>den</strong> da<strong>für</strong><br />

vorgesehenen Betrag dem Hospizverein<br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong> zukommen lassen,<br />

der auch im Schongauer Land sehr<br />

aktiv ist. Vorsitzende Renate Dodell<br />

Hospizleiter Karlheinz Gaisbauer, Vorsitzende Renate<br />

Dodell sowie Thorsten Schmidt (Geschäftsführer) und<br />

Josef Leistner (Ausstellungsleitung) von „Keramik+Stein.<br />

freute sich außeror<strong>den</strong>tlich über die<br />

Spende und verwies auf anstehende<br />

Sanierungsmaßnahmen, <strong>für</strong> die man<br />

im kommen<strong>den</strong> Jahr dringend Spen<strong>den</strong><br />

benötige. <strong>Das</strong> Geld sei also in jedem<br />

Fall gut<br />

angelegt. op<br />

64 | der altlandkreis


Kanapee-Schlittenrennen<br />

Nun mit drei<br />

Ersatzterminen<br />

Wir sind eine eigentümergeführte, mittelständische<br />

Unternehmensgruppe mit weltweit über 1100 Mitarbeitern/innen.<br />

Mit innovativen Hightech-Anlagen<br />

und einem kompletten Dienstleistungsangebot sind<br />

wir einer der weltweit führen<strong>den</strong> Systemanbieter im<br />

Bereich Sterilisation- und Desinfektionstechnik.<br />

Peiting | Die Peitinger Landjugend<br />

gibt nicht auf. Obwohl das<br />

Kanapee-Schlittenrennen die vergangenen<br />

zwei Winter aufgrund<br />

Schneemangels ausfallen musste,<br />

wagen die jungen Männer und<br />

Frauen aus der Marktgemeinde<br />

einen weiteren Versuch. Damit die<br />

umfangreichen Vorbereitungen<br />

dieser kultigen Großveranstaltung<br />

nicht ein drittes Mal sprichwörtlich<br />

<strong>für</strong> die Katz sind, haben die<br />

Verantwortlichen gleich drei Ausweichtermine<br />

festgelegt. Versuch<br />

eins startet am Sonntag, 7. <strong>Januar</strong>,<br />

um 13.30 Uhr. Weitere Termine wären<br />

am 14. <strong>Januar</strong>, 28. <strong>Januar</strong> oder<br />

4. <strong>Februar</strong>. Gefahren wird wieder<br />

am berüchtigten Schnaidberg in<br />

Peiting-Ramsau – dem Ortsteil, wo<br />

das Gaudirennen im <strong>Januar</strong> 2001<br />

aus der Taufe gehoben wurde.<br />

Damals mit 13 Startern und mehr<br />

als 1000 Besuchern. <strong>2018</strong> wer<strong>den</strong><br />

mehr Schlitten und mehr Besucher<br />

erwartet – vorausgesetzt, das<br />

Wetter spielt endlich wieder mit.<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> eine Teilnahme:<br />

Alle Starter müssen einen<br />

Helm tragen. Der Schlitten muss<br />

vollständig lenk- und bremsfähig<br />

sowie stabil sein, schließlich<br />

bauen die Organisatoren wieder<br />

die berüchtigte Sprungschanze,<br />

die in der Vergangenheit schon<br />

manches Geschoss in Zwei teilte.<br />

Außerdem sollte Originalität über<br />

Geschwindigkeit stehen. Ausgefallene<br />

oder politisch scharfe Maskera<strong>den</strong><br />

an Schlitten und Fahrern<br />

sind mindestens so viel Wert wie<br />

die tagesschnellste Zeit, die sich<br />

übrigens aus zwei Durchgängen<br />

zusammensetzt. Die Rennabnahme<br />

aller Schlitten erfolgt bereits<br />

um 12.30 Uhr, weshalb die Teilnehmer<br />

um rechtzeitige Anreise<br />

gebeten wer<strong>den</strong>. Die Zuschauer,<br />

die sich entlang der Bande aufreihen,<br />

können sich während und<br />

zwischen <strong>den</strong> Durchgängen mit<br />

Heißgetränken und Grillwürsten<br />

warmhalten. Die Anmeldung der<br />

buntgestalteten Schlitten erfolgt<br />

unter 0177 / 3073872.<br />

js<br />

Zur weiteren Verstärkung des Produktionsteams am Standort Peiting<br />

suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

Montagearbeiter (m/w)<br />

oder vergleichbare Facharbeiterqualifikation<br />

Eine spannende und vielseitige Aufgabe wartet auf SIE:<br />

• Montage von Körben <strong>für</strong> Reinigungsund<br />

Desinfektionsmaschinen<br />

• Verpacken der Körbe<br />

• Lagerarbeiten<br />

• Reinigen und Prüfen der Körbe<br />

Ihr Anforderungsprofil:<br />

• Abgeschlossene Berufsausbildung im<br />

handwerklichen Bereich<br />

• Berufserfahrung im Montagebereich<br />

• Lesen von techn. Zeichnungen<br />

• Pflegen von Dokumentationen und Plänen<br />

• manuelle Bearbeitung von Kunststoff<br />

und Edelstahlteilen<br />

• Montage von mechanischen Baugruppen<br />

und Anbauteile<br />

• Eigenverantwortliche und selbstständige<br />

Arbeitsweise<br />

• Qualitäts- und Verantwortungsbewusstsein<br />

• Teamfähigkeit<br />

• PC-Kenntnisse / MS-Office Kenntnisse<br />

Werte wie Nachhaltigkeit, Kontinuität und Vertrauen sind die Basis <strong>für</strong> unsere internationalen<br />

Wachstumsambitionen. Individualität und Charakter machen uns aus und sind<br />

unsere Stärke.<br />

Bewerben Sie sich mit Ihren aussagekräftigen und vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />

unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung sowie des frühestmöglichen Eintrittstermins.<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

MMM Münchener Medizin Mechanik GmbH | Personalabteilung, Herrn Hartmut<br />

Cebula, Hauptstraße 2, 92549 Stadlern / Oberpfalz, personal@mmmgroup.com<br />

www.mmmgroup.com<br />

MMM. Protecting human health.<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 65


Sternsinger und ihr Motto <strong>für</strong> <strong>2018</strong><br />

Gemeinsam gegen<br />

Kinderarbeit<br />

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66 | der altlandkreis<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Kinderarbeit ist im<br />

Blickpunkt der Sternsingeraktion<br />

<strong>2018</strong>. Dabei schaut das „Kindermissionswerk<br />

Die Sternsinger e.V.“<br />

diesmal besonders auf Indien. Es<br />

ist in ganz Deutschland Tradition,<br />

dass die Waisen aus dem Morgenland<br />

am Dreikönigstag von Haus<br />

zu Haus ziehen und um Spen<strong>den</strong><br />

bitten. <strong>Das</strong> Bistum Augsburg gehörte<br />

mit 891 gemeldeten Sternsingergruppen<br />

und einem Erlös<br />

von 3,4 Millionen Euro im vergangenen<br />

Jahr zu <strong>den</strong> besten Sammlern.<br />

Auch das Bistum München-<br />

Freising war stark vertreten. „C +<br />

M + B“ schreiben die Sternsinger<br />

samt der Jahreszahl mit Kreide<br />

an die Eingangstüren, wenn sie<br />

von Haus zu Haus ziehen. Diese<br />

Buchstaben stehen nicht, wie von<br />

vielen angenommen, <strong>für</strong> Caspar,<br />

Melchior und Balthasar. Sie stehen<br />

<strong>für</strong> das lateinische „Christus mansionem<br />

benedicat“ und bedeuten<br />

übersetzt „Christus, segne<br />

dieses Haus“. Mit Versen,<br />

Liedern und einem guten<br />

Weihrauchduft bringen<br />

Kinder und Jugendliche<br />

als Heilige Drei Könige<br />

die Segenswünsche ins<br />

Haus. Früher waren es<br />

die armen Leute, die<br />

von Haus zu Haus<br />

gingen und um Almosen<br />

baten. Als<br />

sich die Gesellschaft<br />

nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg<br />

wieder<br />

gefestigt hatte,<br />

übernahmen<br />

die örtlichen Ministranten diese<br />

Aktion. Im Schongauer Land sind<br />

die Sternsinger wirklich in fast jedem<br />

Dorf unterwegs und überall<br />

wird mit Vorbereitungstreffen sowie<br />

aufwändigen Kostümen die<br />

Aktion ausgestaltet.<br />

Sternsinger<br />

kommen mit Auto<br />

„Die Sternsinger wer<strong>den</strong> in vielen<br />

Häusern erwartet, das trägt zur<br />

Motivation bei“, sagt Steinga<strong>den</strong>s<br />

Gemeindereferent Karl Müller-<br />

Hindelang. Über 60 Ministranten<br />

stehen beim Aussendungsgottesdienst<br />

im Steinga<strong>den</strong>er<br />

Münster am Altar und strömen<br />

anschließend in zwölf Gebiete<br />

der Gemeinde aus. Bei 54 Ortsteilen<br />

und Weilern bedeutet das<br />

viel Aufwand. Deshalb sind am<br />

Dreikönigstag in Steinga<strong>den</strong> auch<br />

einige ehemalige Ministranten im<br />

Einsatz – sie fahren die einzelnen<br />

Gruppen mit dem Auto zu <strong>den</strong> abgelegenen<br />

Höfen und Häusern. In<br />

Sachen Kostüme „hatten wir das<br />

große Glück, eine Schneiderin bei<br />

uns im Ort zu haben, die wirklich<br />

schöne Gewänder genäht hat“, erzählt<br />

Müller-Hindelang von einem<br />

über die Jahre gewachsenen Kostümfundus.<br />

Um die Vorbereitung<br />

und das Anklei<strong>den</strong> der 60 Ministranten<br />

kümmern sich vier weitere<br />

Frauen. Die Gruppen sind meist<br />

bis nach 17 Uhr unterwegs und<br />

dann kommen die Kinder völlig<br />

geschafft nach Hause. „Trotzdem<br />

ist die Sternsingeraktion das Highlight<br />

<strong>für</strong> unsere Ministranten, das<br />

schweißt zusammen“, sagt der<br />

Gemeindereferent.<br />

Diese drei Heiligen Könige hatten im vergangenen Jahr<br />

trotz Schnee und Kälte ihren Spaß in Apfeldorf.


Kindern vorgespielt, wie bei uns<br />

die Sternsinger von Haus zu Haus<br />

ziehen“, so Schöner, der von „unvergesslichen<br />

Eindrücken“ spricht.<br />

Eine große Schar Sternsinger wird in Altenstadt ausgesendet.<br />

Der Spen<strong>den</strong>erlös wird komplett<br />

weitergeleitet – und natürlich<br />

wären die Steinga<strong>den</strong>er stolz, ihr<br />

Ergebnis vom Vorjahr einstellen<br />

oder gar toppen zu können.<br />

2 000 Projekte<br />

in 112 Ländern<br />

<strong>Das</strong> „Kindermissionswerk Die<br />

Sternsinger e.V.’“ gibt es bereits<br />

seit 1959. Durch die Beteiligung<br />

von deutschlandweit 300000<br />

Sternsingern sowie 90000 ehrenamtlichen<br />

Helfern hat es sich<br />

zur weltweit größten Solidaritätsaktion<br />

von Kindern <strong>für</strong> Kinder<br />

entwickelt. Unter dem Motto „Gemeinsam<br />

<strong>für</strong> Gottes Schöpfung –<br />

in Kenia und weltweit“ stand im<br />

letzten Jahr der Umweltgedanke<br />

im Fokus. Knapp 47 Millionen Euro<br />

sammelten die Heiligen Drei Könige<br />

am 6. <strong>Januar</strong> 2017, womit mehr<br />

als 2000 Projekte in 112 Ländern<br />

gefördert wer<strong>den</strong> konnten. Der<br />

Verein hat <strong>für</strong> seinen geringen<br />

Verwaltungskostenanteil auch<br />

das DZI-Spen<strong>den</strong>siegel als seriöse<br />

Spen<strong>den</strong>organisation erhalten.<br />

Jedes Jahr wer<strong>den</strong> Info-Broschüren,<br />

Plakate, Werkhefte und auch<br />

ein Film vorbereitet, um die Sternsinger<br />

<strong>für</strong> das aktuelle Thema zu<br />

sensibilisieren. Willi Weitzel von<br />

der bekannten Kindersendung<br />

„Willi will’s wissen“ war heuer<br />

in Indien und schaute sich dort<br />

die Situation der Kinderarbeit an.<br />

Den dabei gedrehten Film nutzt<br />

auch der Altenstadter Gemeindereferent<br />

Bernhard Schöner, um<br />

seine gut 40 Ministranten auf die<br />

Sternsinger-Aktion vorzubereiten.<br />

Vergangenen Sommer machte<br />

er sich mit 18 Jugendlichen auf<br />

große Reise, um ein Projekt des<br />

Kindermissionswerkes in Tansania<br />

zu besuchen. „Wir haben dort <strong>den</strong><br />

Dankeslieder mit<br />

Gitarrenbegleitung<br />

Sie besuchten mehrere Schulen<br />

und entschlossen sich, das Projekt<br />

„water for schools“ weiter zu<br />

unterstützen, im Rahmen dessen<br />

dringend notwendige Wassertanks<br />

<strong>für</strong> Schulen gebaut wer<strong>den</strong>.<br />

<strong>Das</strong> Engagement hat gezeigt, dass<br />

es in der Pfarreiengemeinschaft<br />

Altenstadt keinerlei Probleme<br />

gibt, junge Menschen <strong>für</strong> diese<br />

Aktion zu begeistern. „Bei uns<br />

auf dem Land ist es die Ausnahme,<br />

wenn mal eine Tür zugemacht<br />

wird“, sagt Bernhard Schöner. In<br />

Altenstadt wer<strong>den</strong> die acht Gruppen<br />

von je einem Erwachsenen<br />

begleitet, von <strong>den</strong>en mancher<br />

sogar Gitarre spielt, um die Jungs<br />

und Mädels zu begleiten. In Altenstadt<br />

machen die Sternsinger<br />

Caritas-Seniorenzentrum Peißenberg<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wir informieren und<br />

beraten Sie gerne!<br />

Caritas-Seniorenzentrum<br />

Peißenberg<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

In Tansania führten die Altenstadter Jugendlichen vor, wie sie die Spen<strong>den</strong><br />

als Sternsinger sammeln.<br />

ihrem Namen wirklich alle Ehre<br />

– sie sagen nicht nur ein Sprücherl<br />

auf, sondern singen auch ein<br />

> > > BILDERVORTRAG<br />

Bildervortrag am Mittwoch, 17. <strong>Januar</strong> um 20 Uhr im Pfarrsaal<br />

Altenstadt. Jugendliche aus Altenstadt und Umgebung berichten<br />

von ihrer Tansania-Reise, bei der sie Projekte des „Kindermissionswerkes<br />

Die Sternsinger“ besichtigten.<br />

Selbstbestimmt Leben im Oberland –<br />

wir unterstützen Sie!<br />

Unsere Leistungen auf einen Blick<br />

schönes Dreikönigslied, bevor sie<br />

<strong>den</strong> Schriftzug C + M + B an die<br />

Haustür schreiben.<br />

rg<br />

Ökumenische Sozialstation Oberland gGmbH<br />

<br />

<br />

<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 67


Die Abfüllanlage von Getränke Jocher<br />

Spezi, Limo<br />

oder Apfelsaft?<br />

Peiting | Dienstagmittag in der<br />

beschaulichen Produktionshalle<br />

von Getränke Jocher in Peiting. Es<br />

zischt, es klimpert, es rattert. Ein<br />

Mitarbeiter schiebt mittels Hubwagen<br />

einen Stapel Leergut ans<br />

Förderband, greift die oberste Kiste<br />

und kontrolliert jede einzelne<br />

0,5-Liter-Glasflasche auf Strohhalme,<br />

die der Kunde durch <strong>den</strong> Flaschenhals<br />

gedrückt haben könnte.<br />

Von Müll befreit, legt er die Kiste<br />

ein und greift sich die nächste.<br />

Eine Station weiter wer<strong>den</strong> die<br />

Flaschen maschinell aus dem „Tragerl“<br />

gehoben und direkt weitertransportiert<br />

in Richtung Waschmaschine.<br />

Die ist acht Meter lang,<br />

drei Meter breit und sorgt da<strong>für</strong>,<br />

dass jeder noch so winzige Dreck<br />

und nicht sichtbare Keime aus<br />

<strong>den</strong> leergetrunkenen Spezi-, Apfelschorle-<br />

und Limoflaschen verschwin<strong>den</strong>.<br />

Erst durchtauchen die<br />

Flaschen ein 85 Grad heißes Bad,<br />

ehe sie an zehn verschie<strong>den</strong>en<br />

Stationen ausgespült wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong><br />

Ergebnis: Blitzeblank, steril und<br />

frei von Etiketten. Zurück auf dem<br />

Förderband nähern sie sich Station<br />

vier, wo diesmal wieder eine<br />

„echte“ Mitarbeiterin die Flaschen<br />

ein letztes Mal auf Sauber- und<br />

Makellosigkeit überprüft. Könnte<br />

ja sein, dass der vollautomatische<br />

Inspektor mit Kamera oben und<br />

Kamera unten doch irgendetwas<br />

nicht erkannt hat. Ist auch diese<br />

Kontrollstelle überwun<strong>den</strong>, greift<br />

sich die im Kreis drehende Füllanlage<br />

Flasche <strong>für</strong> Flasche und befüllt<br />

sie mit Johannisbeerschorle – zumindest<br />

noch <strong>für</strong> zehn Minuten,<br />

dann wird auf Spezi umgerüstet.<br />

Jetzt fehlt nur noch das Etikett samt<br />

Haltbarkeitsstempel, der bei Jocher-Getränken<br />

immer ein Jahr vorausdatiert<br />

wird. Dann kommt der<br />

Deckel drauf. Sind 20 frischbefüllte<br />

Getränkeflaschen in der Sammelbox<br />

angekommen, senkt sich der<br />

Greifer und setzt sie alle auf einmal<br />

in Reih und Glied in die zwischenzeitlich<br />

separat gereinigten<br />

„Tragerl“. Dann kommt wieder der<br />

Mitarbeiter von Station eins, stapelt<br />

nun die vollen Kisten auf und<br />

transportiert sie mittels Hubwagen<br />

ins große Lager von nebenan.<br />

40 000 Flaschen<br />

am Tag<br />

Dieses Procedere läuft bei Getränke<br />

Jocher Sommer wie Winter je<strong>den</strong><br />

Dienstag und Mittwoch zwischen 7<br />

bis 17 Uhr ab. 40 000 Flaschen am<br />

Tag, 80 000 Flaschen die Woche,<br />

drei Millionen im Jahr. Unterbrochen<br />

wird die Produktionskette lediglich<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Sorten-Wechsel. 26<br />

verschie<strong>den</strong>e alkoholfreie Getränke<br />

wer<strong>den</strong> im Peitinger Familienbetrieb<br />

derzeit hergestellt. Besonders<br />

beliebt, weil meistverkauft, ist das<br />

hauseigene Spezi von Getränke Jocher,<br />

das nicht nur in <strong>den</strong> eigenen<br />

Verkaufsräumen in Peiting und<br />

Schongau, sondern auch bei anderen<br />

Getränkehändlern in der Gegend<br />

erhältlich ist. Nicht weniger<br />

68 | der altlandkreis


ekannt ist die weiße Limonade.<br />

Aber es gibt auch „Zisch“, Tafelwasser,<br />

Apfelkirsch und Orangenlimonade<br />

– alles selbst produziert<br />

und schließlich auf <strong>den</strong> Markt gebracht.<br />

„Neue Getränke mischen<br />

wir von Hand zusammen und<br />

mengen so lange Zutaten bei, bis<br />

es uns schmeckt“, sagt Getränkebetriebswirt<br />

und Biersommelier<br />

Markus Jocher, der als Firmeninhaber,<br />

Produzent, Ausfahrer, Bürokaufmann<br />

und Lagerist alle Hände<br />

voll zu tun hat. Tatkräftig unterstützt<br />

wird er von Vater, Mutter und<br />

Ehefrau sowie 30 Mitarbeitern, die<br />

überwiegend als Lageristen, Produktionshelfer,<br />

Fahrer und Verkäufer<br />

tätig sind.<br />

Sirup <strong>für</strong> Gastro<br />

neuester Trend<br />

Wer die Verkaufsräume von Jocher<br />

begutachtet, entdeckt beinahe alle<br />

auf dem Markt üblichen Säfte, Biere<br />

und Wasser. <strong>Das</strong> Hauptgeschäft<br />

des Betriebes mit Hauptsitz in der<br />

Peitinger Kohlenstraße ist jedoch<br />

die hauseigene Getränkeherstellung,<br />

gepaart mit einem starken<br />

Service. „Wenn einem Gastronomen<br />

das Bier ausgeht, fahren wir<br />

zur Not auch noch um 23 Uhr ein<br />

Fass aus.“ Außerdem beliefert<br />

Jocher beinahe je<strong>den</strong> hier ansässigen<br />

Industriebetrieb mit Getränken.<br />

Ept, Hoerbiger, UPM, Hirschvogel,<br />

Eirenschmalz. Die Liste ist<br />

lang. „Entweder haben wir in <strong>den</strong><br />

Hallen unsere eigenen Automaten<br />

stehen, oder wir beliefern die<br />

Automaten der dortigen Caterer.“<br />

Neuester Trend ist der Verkauf<br />

von Sirup, abgefüllt in Tetra-Packähnlichen<br />

Kartonagen, die Jocher<br />

unter dem Namen Bag in Box<br />

Sirupe inzwischen deutschlandweit<br />

versendet. Hauptabnehmer<br />

hier<strong>für</strong> ist die Gastronomie, unter<br />

anderem die Kristallthermen, die<br />

es von Kochel über Schwangau bis<br />

nach Ludwigsfelde bei Berlin gibt.<br />

Und dann gibt es da noch Libella,<br />

Deutschlands größte Lizenzgetränkemarke.<br />

Für sie produziert auch<br />

Jocher jede Menge Erfrischungsgetränke<br />

– von Kräuterjodler über<br />

Isosport Kirsch bis hin zu Apfelschorle.<br />

<strong>Das</strong> Besondere an allen<br />

von Jocher hergestellten Getränken,<br />

egal ob <strong>für</strong> sich oder Libella:<br />

Die da<strong>für</strong> verwendeten Aromen<br />

bestehen ausschließlich aus natürlichen<br />

Rohstoffen. „Die beziehen<br />

wir von der Firma Wild, das ist<br />

ein Unternehmen, dass mit seinen<br />

Produkten Leitungswasser nach<br />

Schnitzel mit Pommes schmecken<br />

lassen könnte.“ Nur ohne chemische<br />

Zusatzstoffe. Jocher bewahrt<br />

diese wertvollen Aromen, zum<br />

Beispiel Ingwer, Orange, Zitrone<br />

oder Limette, in großen Grundstofftanks<br />

oder Kühlräumen auf.<br />

Von dort wird der Sirup zum Mixer<br />

transportiert, der aus zwei Kesseln<br />

besteht. Der eine beinhaltet Frischwasser,<br />

der andere das Aromengemisch.<br />

Beides wird schließlich<br />

zusammengemixt und über Rohre<br />

zum sich noch immer drehen<strong>den</strong><br />

Füller geleitet. Der betankt nach<br />

erfolgreichem Sortenwechsel die<br />

sterilen Glasflaschen inzwischen<br />

mit Spezi.<br />

js<br />

AUTO<br />

TECHNIK<br />

BOBING<br />

AUTOTECHNIKBÖBING<br />

Werner Luttenbacher<br />

Rottenbucher Straße 20<br />

82389 Böbing<br />

Tel.: 0 88 67-9 19 76 04<br />

W<br />

Wir wünschen unseren Kun<strong>den</strong> und Geschäftspartnern<br />

tnern<br />

frohe Festtage und ein gutes Neues Jahr<br />

<strong>2018</strong>.<br />

V<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> Ihr entgegengebrachtes Vertrauen<br />

im vergangenen Jahr!<br />

autotechnikboebing@gmail.com<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 69


SAG MAL, DIESMAL MIT<br />

Michael Boos<br />

aus Schongau<br />

Diplom-Betriebswirt (FH)<br />

Andreas<br />

Schnaubelt<br />

Wirtschaftsprüfer | Steuerberater<br />

Fachberater <strong>für</strong> Internationales Steuerrecht<br />

70 | der altlandkreis<br />

Wir sind ab<br />

04.01.2016<br />

wieder <strong>für</strong> Sie da!<br />

Es Vielen war Dank wieder <strong>für</strong> ein das sehr überwältigende bewegtes, spannendes Jahr mit Ihnen, und<br />

schönes liebe Mandanten. Jahr mit Ihnen, Es hat liebe uns viel Mandanten. Freude bereitet. Da<strong>für</strong><br />

sprechen Genießen wir Sie aufrichtig ein paar besinnliche unseren Dank Feiertage aus! Genießen ohne<br />

Sie uns. ein Im paar <strong>Januar</strong> ruhige greifen Feiertage wir wieder ohne an. uns. Versprochen!<br />

Im <strong>Januar</strong><br />

greifen wir dann wieder an, versprochen.<br />

Ihr Team der Kanzlei Schnaubelt<br />

Ihr Team der Kanzlei Schnaubelt<br />

04.01.<strong>2018</strong><br />

Löwenstraße 5 | 86956 Schongau<br />

Tel: 08861 90 91 97 - 0 | Fax: 08861 90 91 97 - 4<br />

Mail: dialog@steuerberatung-schnaubelt.de<br />

Web: www.steuerberatung-schnaubelt.de<br />

Schongau | Theater und Fußball<br />

Menüs präsentiert. Karten gibt<br />

spielen im Leben von Michael Boos<br />

eine zentrale Rolle. Der 27-Jährige<br />

es in <strong>den</strong> Mühlenmärkten in Herzogsägmühle<br />

und Schongau. Im<br />

kickt selbst aktiv und sorgt zudem „altlandkreis“-Interview spricht<br />

als Schiedsrichter <strong>für</strong> Ordnung Michael Boos über „Sister Act“,<br />

auf dem Platz. Darüber hinaus die Gründung des Vereins und wie<br />

gibt er als Vorstand des Theatervereins<br />

er seine Lei<strong>den</strong>schaften verbindet.<br />

Treibhaus <strong>den</strong> Ton an. Mit<br />

einigen Schulfreun<strong>den</strong> hatte der Sag mal Michael, wie kam es eigentlich<br />

Schongauer im <strong>Januar</strong> 2013 Treibhaus<br />

gegründet, um ihrer Passion<br />

weiterhin nachzugehen. Bereits<br />

dreieinhalb Jahre später stand<br />

das junge Ensemble während des<br />

zur Gründung des Thea-<br />

tervereins Treibhaus?<br />

Erste Schauspielerfahrungen sammelten<br />

wir in der Schule bei<br />

Musical-Aufführungen unter der<br />

Schongauer Sommers mit ihrem Leitung von Lehrerin Christiane<br />

Henkerstochter-Festspiel auf der Treib. Nach unserem Abitur inszenierte<br />

großen Bühne. Am 28. <strong>Januar</strong> sowie<br />

am 2. und 3. <strong>Februar</strong> spielt<br />

Treibhaus ihr neues Stück „Sister<br />

Frau Treib noch zwei<br />

weitere Jahre Stücke mit uns, was<br />

aus zeitlichen Grün<strong>den</strong> dann nicht<br />

Act“ im Rainer-Endisch-Saal in mehr möglich war. Und da wir<br />

Herzogsägmühle. Zudem haben unbedingt weiterspielen wollten,<br />

sie an zwei weiteren Terminen ein<br />

besonderes Schmankerl zu bieten:<br />

26. und 27. <strong>Januar</strong> wird das Stück<br />

im Rahmen eines Drei-Gängehaben<br />

wir uns entschie<strong>den</strong>, einen<br />

eigenen Verein zu grün<strong>den</strong>. Der<br />

Name sollte zeigen, woher wir<br />

kommen. Deshalb „Treibhaus“, da<br />

„The Birdcage“: <strong>Das</strong> Theater Treibhaus im Modeon in Marktoberdorf.<br />

wir ja quasi aus dem Hause von<br />

Frau Treib kommen.<br />

Auf was muss man achten, wenn<br />

man einen neuen Verein gründet?<br />

Es wer<strong>den</strong> mindestens sieben<br />

Gründungsmitglieder benötigt.<br />

Eine Satzung muss erstellt und<br />

ein Vorstand gewählt wer<strong>den</strong>. Die<br />

Anmeldung im Vereinsregister<br />

muss zudem notariell beglaubigt<br />

sein. Die Schwierigkeit, gerade<br />

<strong>für</strong> junge Leute, ist die anfängliche<br />

Beschaffung von Kapital. Wir<br />

profitierten zu Beginn von einem<br />

großzügigen Spender, womit unser<br />

erstes Theaterstück gesichert<br />

war. Mittlerweile haben wir 70<br />

Mitglieder, Ten<strong>den</strong>z steigend.<br />

Vom Kulturzentrum Schwabniederhofen<br />

ging es <strong>für</strong> Euch auf die<br />

große Freiluftbühne am Bürgermeister-Schaegger-Platz<br />

im Zuge<br />

des Schongauer Sommers 2016.<br />

Überrascht von Eurem Werdegang?<br />

Der Verein und das Schauspiel-<br />

Ensemble haben sich Jahr <strong>für</strong> Jahr<br />

weiterentwickelt. Für uns war es<br />

immer wichtig, schauspielerisch<br />

und inszenatorisch <strong>den</strong> nächsten<br />

Schritt zu machen. So brachten wir<br />

Theaterstücke verschie<strong>den</strong>er Genres<br />

auf die Bühne, wie etwa „Eine<br />

Leiche zum Dessert“ aus dem<br />

Reich der Komödien oder das Drama<br />

„Von Mäusen und Menschen“.<br />

Zudem haben wir uns nie auf nur<br />

einen Spielort beschränkt ...<br />

... und das Festspiel?<br />

Den Traum, ein Festspiel zu inszenieren,<br />

hatten wir schon früh. <strong>Das</strong>s


Michael Boos beim „Henkerstochter“-Festspiel im Sommer 2016.<br />

es bereits dreieinhalb Jahre nach<br />

unserer Gründung soweit sein<br />

würde, hatten die wenigsten erwartet.<br />

Henkerstochter-Regisseur<br />

Maximilian Geiger hatte einen<br />

großen Anteil, dass es letztlich so<br />

schnell ging. Beim ersten Treffen<br />

mit Kooperationspartner Manfred<br />

Wodarczyk vom Schongauer Sommer,<br />

konnte Maximilian bereits<br />

einen ersten Drehbuch-Entwurf<br />

vorlegen, der schon lange darauf<br />

gewartet hatte, aus der Schublade<br />

befreit zu wer<strong>den</strong>. Schnell wurde<br />

klar, dass sich hier zwei Vereine<br />

gefun<strong>den</strong> haben, die <strong>für</strong> das Henkerstochter-Festspiel<br />

brannten, so<br />

dass die logische Konsequenz eine<br />

baldige Realisierung war.<br />

Um was geht es in Eurem neuen<br />

Stück „Sister Act“?<br />

Die wenig erfolgreiche Nachtclubsängerin<br />

Deloris Van Cartier<br />

muss sich ins Zeugenschutzprogramm<br />

begeben – ausgerechnet<br />

in ein Kloster. Nach anfänglichen<br />

Schwierigkeiten übernimmt sie<br />

die Leitung des Chors, der einiges<br />

durcheinanderbringt und ein großer<br />

Erfolg <strong>für</strong> die Kirche zu wer<strong>den</strong><br />

scheint. Wären da nicht die<br />

Gangster, die hinter ihr her sind.<br />

Welche Rollen machen Dir am<br />

meisten Spaß?<br />

Jede Rolle, die ich bisher gespielt<br />

habe, hat mir wirklich Spaß gemacht.<br />

Es ist ein Prozess, seine<br />

Rolle Stück <strong>für</strong> Stück kennenzulernen<br />

und in jeder Probe weiterzuentwickeln.<br />

Einerseits hat man<br />

selbst eine gewisse Vorstellung,<br />

einen eigenen Stil, andererseits<br />

macht sich der Regisseur natürlich<br />

auch Gedanken über die Rollenauslegung.<br />

Die Kombination aus<br />

beidem macht die Rolle zu dem,<br />

was sie später auf der Bühne ist.<br />

Gibt es konkrete Ziele, die Ihr mit<br />

Treibhaus habt?<br />

<strong>Das</strong> große Ziel ist die Begründung<br />

einer neuen Festspiel-Tradition.<br />

Wir wollen 2019 mit einer<br />

Henkerstochter-Fortsetzung an<br />

die Erfolge von 2016 anknüpfen.<br />

Da<strong>für</strong> sind die Planungen schon<br />

wieder in vollem Gange. Für das<br />

neue Jahrzehnt haben wir auch<br />

schon einige Ideen gesammelt.<br />

Die Henkerstochter-Romane bieten<br />

hier<strong>für</strong> natürlich großes Potential,<br />

wobei wir uns auch gut<br />

vorstellen können, Theaterstücke<br />

mit komplett anderer Handlung<br />

auf die Freiluftbühne zu bringen.<br />

Neben der großen Freiluftbühne<br />

möchten wir jährlich auch immer<br />

mindesten ein kleineres Theaterprojekt<br />

präsentieren.<br />

Wie viel Zeit nimmt Deine Theater-<br />

Tätigkeit in Anspruch?<br />

Als Vorsitzender und Schauspieler<br />

nimmt der Verein schon einige Zeit<br />

in Anspruch. <strong>Das</strong> konkret in Zahlen<br />

zu fassen ist schwierig, aber es<br />

gibt eigentlich keine Woche, in der<br />

Treibhaus keine Rolle spielt.<br />

Neben der Schauspielerei bist Du<br />

als Fußballer aktiv. Theater oder<br />

Fußball, was geht vor?<br />

Bisher hatte ich immer das Glück,<br />

dass ich beides terminlich gut<br />

kombinieren konnte. Je näher<br />

jedoch die Aufführungstermine<br />

rücken, umso mehr Zeit nimmt<br />

natürlich das Theater in Anspruch.<br />

Dann verschieben sich auch ganz<br />

klar die Prioritäten.<br />

Theater und Fußball, dazu bist Du<br />

aktiver Schiedsrichter. Reichlich<br />

viele Aktivitäten!<br />

So wird einem am Wochenende<br />

nie langweilig, wobei gute Planung<br />

sehr wichtig ist. Die Proben<br />

fin<strong>den</strong> bei uns immer an bei<strong>den</strong><br />

Wochenendtagen vormittags statt.<br />

<strong>Das</strong> kommt mir entgegen, weil<br />

ich dann im Anschluss gleich zum<br />

Spiel weiter kann. Samstag als<br />

Schiedsrichter und Sonntag als<br />

Spieler. Da mir alle drei Hobbys<br />

ziemlich viel Spaß machen, nimmt<br />

man <strong>den</strong> Stress auch gerne in Kauf.<br />

Da ich beruflich in Schongau angesiedelt<br />

bin, habe ich kurze Wege.<br />

> > > KARTENVERLOSUNG<br />

„Sister Act“<br />

Als Fußballer bist Du sicherlich<br />

nicht als „Schauspieler“ bekannt.<br />

Hilft Dir <strong>den</strong>noch das eine Hobby<br />

beim anderen weiter?<br />

Durch die Schauspielerei und<br />

meine Bühnenerfahrung profitiere<br />

ich auf je<strong>den</strong> Fall bei der<br />

Schiedsrichtertätigkeit. Im Endeffekt<br />

ist es ja so, dass ich in<br />

die „Rolle“ des Schiedsrichters<br />

schlüpfe. Ein Fußballspiel kann<br />

sich recht schnell in ein großes<br />

Theater verwandeln. Je nachdem,<br />

wie sich der Spielcharakter entwickelt<br />

oder sich die Spieler mir<br />

gegenüber verhalten, muss ich<br />

durch die richtige Sprache, Mimik<br />

und Gestik darauf reagieren, damit<br />

ein möglichst reibungsloser<br />

Ablauf gewährleistet ist und ich<br />

einen halbwegs ruhigen Nachmittag<br />

habe. Da bekommt dann eine<br />

kritische Äußerung wie „Schiri,<br />

ganz großes Kino, was du da abziehst“<br />

eine ganz andere Bedeutung.<br />

(lacht)<br />

tis<br />

Der „altlandkreis“ verlost 3 x 2 Karten <strong>für</strong> „Sister Act“ vom Theater<br />

Treibhaus im Rainer-Endisch-Saal in Herzogsägmühle am 2. <strong>Februar</strong>.<br />

Wer sie gewinnen möchte, schickt eine Postkarte mit dem<br />

Stichwort „Treibhaus“ an „altlandkreis“, Birkland 40, 86971 Peiting.<br />

Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.de. Einsendeschluss<br />

ist der 15. <strong>Januar</strong> <strong>2018</strong>. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Viel Erfolg!<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 71


Mehr Zeit <strong>für</strong>s<br />

Wesentliche.<br />

Geschichte eines außergewöhnlichen Heiratsantrags<br />

Liebe, die buchstäblich<br />

unter die Haut geht<br />

GEORG<br />

STEUERBERATER<br />

SCHARF<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | <strong>Das</strong> Ritual der Verlobung<br />

ist eine der emotionalsten<br />

und romantischsten Gesten überhaupt.<br />

Bevor die magische Frage<br />

„Willst du mich heiraten?“ gestellt<br />

wird, sind einige Vorbereitungen<br />

zu treffen. Und die Nervosität des<br />

Antragstellers steigt mit jedem<br />

Tag. Wann ist der passende Zeitpunkt?<br />

Wo ist der richtige Ort?<br />

Eher intim oder doch extrovertiert?<br />

Bevor um die Hand einer<br />

Dame angehalten wer<strong>den</strong> darf,<br />

steht zumeist der Gang zum Brautvater<br />

an der Tagesordnung, um<br />

die offizielle Erlaubnis abzuholen.<br />

Einst Pflicht, heutzutage mehr ein<br />

höflicher Ausdruck von Respekt.<br />

Wobei: „Der Trend geht dahin, sich<br />

wieder auf traditionelle Gesten zu<br />

besinnen“, sagen Gaby und Svenja<br />

Schratt von Gaby’s Schmuckinsel.<br />

Die bei<strong>den</strong> müssen es wissen,<br />

schließlich sitzen sie als Expertinnen<br />

<strong>für</strong> Verlobungs- und<br />

Eheringe direkt an der Quelle,<br />

haben von ihren Kun<strong>den</strong> schon<br />

zahlreiche Anträge erzählt bekommen.<br />

Viele waren eher schlicht<br />

und traditionell, manche extravagant,<br />

aber jeder einzelne <strong>für</strong> sich<br />

eine romantische Geschichte. Wie<br />

etwa der Antrag eines Landwirts,<br />

der die Frage aller Fragen einst in<br />

sein Feld mähte und so seine Zukünftige<br />

überraschte. Gaby Schratt<br />

kann sich deshalb so gut daran<br />

erinnern, weil sie diese Geschichte<br />

in der Anfangszeit ihrer damals<br />

neuen Schmuckinsel vom Antragsteller<br />

persönlich erfahren hat.<br />

„Vertrauen wird bei uns Großgeschrieben“,<br />

verspricht Svenja<br />

Schratt. Be<strong>für</strong>chtungen, dass jemand<br />

mit diesem Geheimnis hausieren<br />

geht, brauche jedoch keiner<br />

<strong>Das</strong> Brautpaar und die Schmuck-Expertin: Andreas Schmitt mit seiner<br />

Zukünftigen Nadine. Rechts Svenja Schratt von Gaby’s Schmuckinsel.<br />

haben. „Wenn wir überhaupt eine<br />

Verlobungsgeschichte weitertragen,<br />

dann nur nach Rücksprache<br />

mit <strong>den</strong> Beteiligten.“ Viele der<br />

Heiratsanträge, die ihnen berichtet<br />

wer<strong>den</strong>, sind mit romantischen<br />

Ausflügen verbun<strong>den</strong>. Zum Beispiel<br />

auf einer Berghütte oder im<br />

Rahmen eines Wellness-Urlaubes.<br />

Speziell die Phase vor Weihnachten<br />

ist eine beliebte Zeit <strong>für</strong> Verlobungen.<br />

„Viele überbringen die<br />

erfreuliche Nachricht während<br />

dem Fest der Familie“, sagt Svenja<br />

Schratt. Wer sich <strong>für</strong> diesen Schritt<br />

entschie<strong>den</strong> hat, ist in Sachen<br />

Verlobungsring, der grundsätzlich<br />

das ganze Jahr über gefragt ist,<br />

in Gaby’s Schmuckinsel gut aufgehoben.<br />

Im dortigen Sortiment<br />

gibt es so ziemlich alles. „Für <strong>den</strong><br />

großen oder kleinen Geldbeutel“,<br />

wie Svenja Schratt sagt. Wichtig ist<br />

beim Kauf eines Verlobungsringes<br />

die persönliche Beratung – nicht<br />

nur in Sachen Ring. „<strong>Das</strong> schwierigste<br />

ist sicherlich, <strong>den</strong> passen<strong>den</strong><br />

Moment zu fin<strong>den</strong>, schließlich<br />

bleibt die Erinnerung an diesen<br />

Moment ein Leben lang“, sagt<br />

Gaby Schratt, die auch diesbezüglich<br />

gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen<br />

gerne <strong>den</strong> einen oder<br />

anderen Tipp gibt. Um einem Ring<br />

mehr Persönlichkeit zu verleihen,<br />

kann er im Hohenfurcher Geschäft<br />

an der Schönach angepasst und<br />

individualisiert wer<strong>den</strong>, etwa<br />

durch eine Gravur. <strong>Das</strong> Ritual der<br />

Verlobung gewinnt in jedem Fall<br />

wieder an Bedeutung, da sind sich<br />

Gaby und Svenja Schratt sicher.<br />

Einen der eindrucksvollsten An-<br />

72 | der altlandkreis


Der ganz<br />

besondere Genuss<br />

Vronis<br />

Hochzeitstorten<br />

träge, von dem sie bisher hörten,<br />

war jener von Andreas Schmitt,<br />

passiert im Jahr 2017.<br />

Unbedingt etwas<br />

Außergewöhnliches<br />

Bereits seit sieben Jahren ist der<br />

36-Jährige mit Freundin Nadine liiert.<br />

„Nach so langer Zeit bekommt<br />

man als Mann dann hin und wieder<br />

<strong>den</strong> dezenten Hinweis, dass<br />

die Bereitschaft zur Eheschließung<br />

bestünde“, verrät Andreas Schmitt.<br />

Ein gewöhnlicher Antrag kam ihm<br />

nicht in <strong>den</strong> Sinn, es sollte schon<br />

etwas Außergewöhnliches sein.<br />

Und eines sei vorweggenommen:<br />

<strong>Das</strong> hat eindrucksvoll geklappt.<br />

2017 war Andreas so gut wie je<strong>den</strong><br />

Monat bei Tätowiererin Tami<br />

Fleschhut, die unter anderem im<br />

Blaichacher Studio „Vicious Circle“<br />

arbeitet. Andreas hatte sich dort<br />

seinen Arm verschönern lassen.<br />

Während <strong>den</strong> zeitintensiven Sitzungen<br />

kam der Peitinger mit seiner<br />

Tätowiererin in lange Gespräche.<br />

So kamen sie irgendwann<br />

gemeinsam auf die Idee, Andreas<br />

könnte sich die Frage doch einfach<br />

stechen lassen. Im Rahmen weiterer<br />

Termine wurde an der Planung<br />

gefeilt. Es traf sich gut, dass<br />

Nadine bereits seit längerem <strong>den</strong><br />

Wunsch hegte, sich tätowieren<br />

zu lassen – ein glücklicher Zufall.<br />

Tami Fleschhut vergab <strong>den</strong> bei<strong>den</strong><br />

extra einen Sonntagstermin, um<br />

ungestört zu sein. Auch Besitzer<br />

Florian Karg von „Vicious Circle<br />

tattoo“ sowie Fotograf Sevi Karg<br />

waren von der Idee begeistert und<br />

sofort dabei.<br />

Bedauerlicherweise wurde Nadine<br />

die Tage vor ihrem Tattoo-<br />

Termin krank und überlegte ernsthaft,<br />

abzusagen. „Man kann sich<br />

vorstellen, wie nervös ich wurde“,<br />

sagt Andreas angesichts des zu<br />

platzen drohen<strong>den</strong> Projekts. Durch<br />

gutes Zure<strong>den</strong> und reichlich Tee<br />

entschied sich Nadine letztlich<br />

doch dazu, mitzukommen und<br />

durchzuhalten. Zum Glück. Nach<br />

vier Stun<strong>den</strong> Quälerei hatte es Nadine<br />

geschafft. „Ich war wirklich<br />

stolz auf sie. Und hatte ja noch<br />

eine Überraschung“, so Andreas.<br />

Alles auf<br />

eine Karte<br />

Der Besitzer des Studios nahm<br />

Nadine zur Ablenkung mit in<br />

einen Nebenraum, um ihr neues<br />

Werk zu fotografieren. In der<br />

Zwischenzeit wurde Andreas die<br />

Frage „Willst du mich heiraten?“<br />

auf das Schulterblatt gestochen.<br />

Völlig überwältigt: Aber wer<br />

rechnet auch schon damit, dass<br />

sich sein Partner die Frage aller<br />

Fragen gleich tätowieren lässt?<br />

Fotos: Sevi Karg Photography<br />

Die Schmerzen, die beim Tätowieren<br />

dazugehören, hielten sich<br />

bei Andreas aufgrund Nervosität<br />

in Grenzen. Schließlich brachte<br />

sich der Fotograf in Stellung. Als<br />

Nadine nach rund zehn Minuten<br />

zurückkam und ihren Andreas<br />

oberkörperfrei erblickte, war sie<br />

zunächst verwirrt. Der verwendete<br />

Vorwand: Dem Tattoo-Fan sollte<br />

etwas nachgestochen wer<strong>den</strong>.<br />

Erst als sich Andreas mit Ring in<br />

der Hand vor ihr niederkniete,<br />

dämmerte es Nadine endgültig,<br />

zumal ihr Lieblingssong aus<br />

<strong>den</strong> Lautsprechern tönte. Begleitet<br />

von der einen oder anderen<br />

Träne, sagte Nadine „ja“. „Alles<br />

andere wäre auch unglücklich<br />

gewesen“, formuliert es Andreas<br />

vorsichtig. Als Nadine realisierte,<br />

dass sie die Antwort auch noch<br />

eigenhändig auf Andys Rücken<br />

stechen sollte, war sie endgültig<br />

sprachlos. Mit zittern<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong><br />

und Freu<strong>den</strong>tränen in <strong>den</strong> Augen<br />

machte sie sich an die Arbeit. <strong>Das</strong><br />

Ergebnis kann sich sehen lassen.<br />

Technisch, vor allem aber wegen<br />

des emotionalen Wertes dieses<br />

Tattoos. Nach einem Glas Sekt mit<br />

allen Beteiligten ging es <strong>für</strong> Nadine<br />

wieder nach Hause, die wegen<br />

des kreativen Antrags sowie<br />

grippebedingt fix und fertig war.<br />

Für <strong>den</strong> Antrag hatte sich Andreas<br />

vorübergehend einen Ring von<br />

seinen Eltern organisiert, Nadine<br />

jedoch einen eigenen Verlobungsring<br />

versprochen. Die Tage darauf<br />

wurde das zukünftige Ehepaar<br />

bei Gaby’s Schmuckinsel fündig,<br />

wo sie auch gleich zwei Eheringe<br />

gefun<strong>den</strong> haben. Standesamtlich<br />

geheiratet wurde bereits, die<br />

kirchliche Zeremonie mit großer<br />

Feier ist <strong>für</strong> kommen<strong>den</strong> September<br />

geplant. Ein Tag, an dem sich<br />

die Hochzeitsgesellschaft viel zu<br />

erzählen haben wird. Allen voran<br />

die kuriose Geschichte vom Tattoo<br />

auf Andys Schulterblatt.<br />

tis<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 73<br />

Mit buntem<br />

Zuckerguss<br />

verschönt und<br />

Schokola<strong>den</strong>paar<br />

gekrönt, steht<br />

das Prachtstück<br />

hier im Raum<br />

als zuckersüsser<br />

Liebestraum!<br />

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Paar, dann<br />

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10 Jahre Fotografie Zacherl<br />

Den Finger stets<br />

am Auslöser<br />

Tannenberg | „Ich suche immer die<br />

Vielfalt, damit ein Hochzeitsalbum<br />

von Anfang bis Ende spannend<br />

bleibt“, verrät Armin Zacherl. Seit<br />

zehn Jahren drückt der Tannenberger<br />

bei Hochzeiten, Familienbildern,<br />

Portraits, Vereinsaufnahmen<br />

oder im Kindergarten auf <strong>den</strong> Auslöser.<br />

Zusammen mit seiner Frau<br />

Barbara hat er ein Fotostudio aufgebaut,<br />

das inzwischen im weiten<br />

Umkreis bekannt ist.<br />

Heiraten ist wieder „in“ und die<br />

vielen schönen Momente an diesem<br />

besonderen Tag möchte man<br />

am liebsten festhalten. Deshalb<br />

begleiten Armin oder Barbara Zacherl<br />

die Paare meist vom magischen<br />

Moment des „sich zum ersten<br />

Mal Sehens“ am Morgen bis<br />

zum letzten Tanz am Ende eines<br />

unvergesslichen Tages. <strong>Das</strong> individuelle<br />

Paarshooting dagegen ist<br />

die kreative Herausforderung <strong>für</strong><br />

Brautleute und Fotografen.<br />

Nachtshootings<br />

immer beliebter<br />

Mittlerweile nutzen viele Brautpaare<br />

<strong>für</strong> ihre Hochzeitsportraits<br />

auch das Angebot eines „Nachshootings“,<br />

sei’s weil am Tag der<br />

Hochzeit einfach zu wenig Zeit ist,<br />

das Wetter nicht mitspielt oder<br />

weil einfach gerne auch verrückte<br />

Ideen umgesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Da<strong>für</strong> nehmen sich die Zacherls<br />

gerne mehrere Stun<strong>den</strong> Zeit, in<br />

<strong>den</strong>en an individuellen „Locations“<br />

und mit persönlichen Accessoires<br />

die Fotoserie entsteht. Da<br />

sitzt die Braut schon mal auf ihrem<br />

eigenen Pferd, das Paar posiert in<br />

einer abbruchreifen Gewerbehalle e<br />

oder schaut sich verliebt auf dem<br />

Katamaran in die Augen. Ja sogar<br />

unter Wasser im Schongauer<br />

Plantsch hat Armin Zacherl schon<br />

Brautpaare fotografiert. Spaßfaktor<br />

ist hierbei garantiert.<br />

Die Kreativität hat sich unter <strong>den</strong><br />

Heiratswilligen schnell herumgesprochen,<br />

so dass Armin und<br />

Barbara Zacherl an <strong>den</strong> Wochenen<strong>den</strong><br />

immer gut ausgelastet sind.<br />

Angefangen hat die Lei<strong>den</strong>schaft<br />

zum Fotografieren jedoch viel<br />

früher – in einem Alter, als Armin<br />

Zacherl noch nicht an Hochzeiten<br />

74 | der altlandkreis<br />

<strong>Das</strong> Team von Fotografie Zacherl mit (von rechts) Barbara und Armin Zacherl sowie Michaela Olbrich.<br />

Fotos: Armin und Barbara Zacherl


Trauring-wochEn<br />

vom 19.01. - 31.03.<strong>2018</strong><br />

Kreative Bilder entstehen<br />

bei <strong>den</strong> Fotoshootings von Armin oder Barbara Zacherl.<br />

gedacht hat. „Ich habe schon mit<br />

16 Jahren beim Mopedausflug<br />

<strong>den</strong> Foto dabei gehabt“, erinnert<br />

sich der heute 51-Jährige an sein<br />

damals noch liebstes Hobby. Als<br />

die digitale Technik auf <strong>den</strong> Markt<br />

kam, nutzte er die Möglichkeiten,<br />

um bei Freun<strong>den</strong> und Bekannten<br />

besondere Anlässe festzuhalten.<br />

Anfragen kamen auch bald von<br />

außen, so dass er am 1. <strong>Januar</strong><br />

2008 ein Nebengewerbe anmel<strong>den</strong><br />

konnte. „Wir haben grad gebaut,<br />

da wollte ich mir wenigstens<br />

so viel dazuverdienen, damit wir<br />

in <strong>den</strong> Urlaub fahren können“,<br />

erzählt Armin Zacherl. Beruflich<br />

war er als Ofensetzer angestellt,<br />

was in <strong>den</strong> Wintermonaten meist<br />

mit „Stempelngehen“ verbun<strong>den</strong><br />

war. Diese Zeit nutzte er, um sich<br />

in die neue Aufgabe voll reinzuknien.<br />

Der Lohn da<strong>für</strong> war ein sich<br />

füllendes Auftragsbuch – und ab 1.<br />

Mai 2009 die damit verbun<strong>den</strong>e,<br />

hauptgewerbliche Fotografie.<br />

Ein eingeschworenes<br />

Team<br />

Während Armin Zacherl mit der<br />

Kamera unterwegs war, kümmerte<br />

sich Frau Barbara um die Bearbeitung<br />

der Bilder am Computer und<br />

die Zusammenstellung zu Fotobüchern<br />

oder Dankeskarten. „Die<br />

Technik der Kamera kannte ich,<br />

aber von Studiobeleuchtung hatte<br />

ich keine Ahnung“, gesteht der<br />

lei<strong>den</strong>schaftliche Fotograf. Also<br />

absolvierte er mehrere Fachlehrgänge,<br />

schaute einem befreundeten<br />

Profi genau über die Schulter<br />

und belegte <strong>für</strong> seine Selbstständigkeit<br />

Existenzgründerkurse. Nun<br />

wurde im Keller des Tannenberger<br />

Hauses ein Fotostudio eingerichtet,<br />

in dem vom Bewerbungsfoto<br />

über Portraits, Babyaufnahmen<br />

bis hin zum Familienbild ein breites<br />

Spektrum angeboten wird. Die<br />

Menschen ins rechte Licht zu rücken,<br />

daran fand auch Barbara Zacherl<br />

Gefallen und so nahm die<br />

gelernte Optikerin immer öfter<br />

selbst die Kamera in die Hand.<br />

In <strong>den</strong> ruhigeren Wintermonaten<br />

suchten sie <strong>den</strong> Kontakt zu <strong>den</strong><br />

Kindergärten der Umgebung und<br />

traten dort gemeinsam als Fotografen<br />

auf. Hier sind sie ein eingespieltes<br />

Team, Barbara animiert<br />

die Kinder zum Lachen und Armin<br />

hat <strong>den</strong> Finger am Auslöser. Die<br />

erstklassigen Ergebnisse, der nette<br />

Umgang mit <strong>den</strong> Kleinen und<br />

die vernünftigen Preise sprachen<br />

sich auch hier schnell herum, so<br />

dass sie inzwischen rund 60 Kindergärten<br />

von Seeshaupt am Ammersee<br />

bis Lindau am Bo<strong>den</strong>see<br />

betreuen.<br />

Egal ob Aufnahmen im Studio<br />

oder am liebsten in freier Natur –<br />

Armin und Barbara Zacherl sind<br />

inzwischen als gleichwertige Fotografen<br />

unterwegs. Deshalb haben<br />

sie sich mit der Mediendesignerin<br />

Michaela Olbrich eine professionelle<br />

Gestalterin ins Team geholt,<br />

die aus <strong>den</strong> Bildern wunderschöne<br />

Fotobücher, Portraitserien oder<br />

Glückwunschkarten zusammenstellt.<br />

Mit moderner Bildbearbeitungssoftware<br />

arbeiten alle drei<br />

und verleihen jedem Foto <strong>den</strong> besonderen<br />

Feinschliff, bevor es an<br />

<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> geht. Längst sind auch<br />

Vereine, Musikkapellen ka<br />

en oder<br />

Gewerbetreibende auf sie zugekommen,<br />

um professionelle Fotos<br />

erstellen zu lassen. „Ein Bild mit<br />

über 100 Personen zu machen, ist<br />

noch mal eine andere Hausnummer“,<br />

sagt Armin Zacherl. Doch<br />

gerade diese Vielseitigkeit empfindet<br />

er als besonders spannend<br />

an seinem Beruf. Nun hoffen er<br />

und seine Frau Barbara auf weitere<br />

terminreiche Jahre, wobei sie<br />

diesbezüglich sehr optimistisch<br />

sind und auch sein können. „Erfolg<br />

kommt dann, wenn du tust,<br />

was du liebst“, sagen sie. Genau<br />

das tun die bei<strong>den</strong>.<br />

rg<br />

Auch Musikkapellen oder Vereine<br />

wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Zacherls mit Witz und Kreativität abgelichtet.<br />

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januar / februar <strong>2018</strong> | 75<br />

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Standesbeamtin klärt auf<br />

Bürokratische Hür<strong>den</strong> bis zur Trauung<br />

Steinga<strong>den</strong> | Ein frischverliebtes<br />

Paar hat sich verlobt und möchte<br />

heiraten. So weit so gut. Denn<br />

bis zum feierlichen Schritt vor <strong>den</strong><br />

Standesbeamten gilt es einige organisatorische<br />

Dinge zu erledigen.<br />

Maria Dietrich arbeitet seit 27 Jahren<br />

im Standesamt Steinga<strong>den</strong>,<br />

nimmt seit 14 Jahren Trauungen<br />

vor und erklärt, worauf zukünftige<br />

Ehepaare bei der Organisation achten<br />

müssen. Angenommen, Mann<br />

und Frau des eingangs erwähnten<br />

Paares sind beide ledig und möchten<br />

in ihrem Wohnort heiraten,<br />

dann halten sich die zu beantragen<strong>den</strong><br />

Formalitäten in Grenzen.<br />

Beide brauchen eine beglaubigte<br />

Abschrift aus dem Geburtenregister.<br />

Die ist stets im Standesamt<br />

des Geburtsortes zu beantragen.<br />

Wer beispielsweise im Schongauer<br />

Krankenhaus zur Welt gekommen<br />

ist, bekommt die Abschrift im Rathaus<br />

in Schongaus Altstadt. Wer im<br />

seit <strong>Februar</strong> 2016 geschlossenen<br />

Peißenberger Krankenhaus geboren<br />

wurde, bekommt im Rathaus<br />

Peißenberg die Abschrift. Mit diesen<br />

Abschriften gehen nun beide –<br />

theoretisch könnte auch einer der<br />

bei<strong>den</strong> die Dokumente einreichen –<br />

in das wohnorteigene<br />

Standesamt. Der dort zuständige<br />

Standesbeamte<br />

prüft anhand der Geburtenregister-Abschrift,<br />

ob<br />

es zu Namensänderungen<br />

gekommen ist. „Es hat<br />

schon Fälle gegeben, dass<br />

Personen durch die Beantragung<br />

der Abschrift aus<br />

dem Geburtenregister<br />

erfahren haben, dass sie adoptiert<br />

sind“, sagt Maria Dietrich, die von<br />

<strong>den</strong> Frischverliebten außerdem<br />

noch einen gültigen Personalausweis<br />

oder Reisepass sowie eine<br />

aktuelle erweiterte Meldebescheinigung<br />

benötigt. Dietrichs Aufgabe<br />

ist es nun, die Personalien<br />

der Heiratswilligen aufzunehmen<br />

und die vorliegen<strong>den</strong> Unterlagen<br />

auf Gültig- und Rechtmäßigkeit<br />

zu prüfen. Anschließend wird die<br />

Namensführung festgelegt. 95 Prozent<br />

aller Paare einigen sich auf<br />

<strong>den</strong> Geburtsnamen des Mannes.<br />

Theoretisch könnte aber auch der<br />

Mann <strong>den</strong> Geburtsnamen seiner<br />

zukünftigen Frau annehmen, beide<br />

ihren bisherigen Namen beibehalten<br />

oder <strong>den</strong> Geburtsnamen voranstellen<br />

oder anhängen. Schneider-Müller<br />

oder Müller-Schneider<br />

beispielsweise. Ist die Namensfrage<br />

geklärt und auch ein <strong>für</strong> die<br />

Trauung passender Termin gefun<strong>den</strong>,<br />

müssen alle Beteiligten –<br />

künftiges Brautpaar und Standesbeamtin<br />

– die Anmeldung der<br />

Eheschließung im Augenschein-<br />

Prinzip unterschreiben.<br />

Ehevoraussetzungen<br />

prüfen kostet 50 Euro<br />

Neben einer Eheurkunde, die häufig<br />

bei Versicherungen, Behör<strong>den</strong><br />

oder Arbeitgebern vorzulegen ist,<br />

können zukünftige Brautpaare auch<br />

ein Familienstammbuch erwerben,<br />

in dem nicht nur die Eheurkunde<br />

abgelegt wer<strong>den</strong> kann, sondern<br />

auch Platz <strong>für</strong> die Geburtsurkun<strong>den</strong><br />

aller Familienangehörigen<br />

sowie ein<br />

Hochzeitsfoto wäre.<br />

Eine Eheurkunde kostet<br />

zehn Euro pro Stück, ein<br />

Stammbuch je nach Aufmachung<br />

zwischen 25<br />

und 45 Euro. Die Prüfung<br />

der Ehevoraussetzung 50<br />

Euro. Und wer sich im<br />

Standesamt Steinga<strong>den</strong><br />

außerhalb der offiziellen Arbeitszeiten<br />

trauen lassen möchte, zum<br />

Beispiel Freitagnachmittag oder<br />

Samstagvormittag, muss zusätzlich<br />

70 Euro berappen. Am Tag der<br />

standesamtlichen Hochzeit betritt<br />

das Brautpaar samt Hochzeitsgesellschaft<br />

das Trauungszimmer –<br />

in Steinga<strong>den</strong> das Zimmer des<br />

Bürgermeisters. Gefolgt von Begrüßung,<br />

persönlicher Ansprache,<br />

dem Ja-Wort, eventuell mit Ringtausch,<br />

einem schriftlichen Teil<br />

sowie einem persönlichen Schlusswort<br />

oder Glückwunsch. „<strong>Das</strong><br />

fällt je nach Paar natürlich ganz<br />

unterschiedlich aus“, sagt Maria<br />

Dietrich, die auch von „leichter, dazugehörender<br />

Nervosität“ spricht,<br />

wenn sie zwei junge Menschen <strong>für</strong><br />

Mann und Frau erklären darf. Noch<br />

aufregender ist meistens der Gang<br />

wieder hinaus aus dem Trauzimmer.<br />

Denn während der Zeremonie<br />

planen Freunde oder Vereinsangehörige<br />

des frischvermählten Paares<br />

oft überraschende Aktionen. „Einmal<br />

war der Rathausplatz komplett<br />

zugestellt von Motorradfahrern,<br />

das hat man auch nicht alle Tage.“<br />

Rund 25 Trauungen im Jahr fin<strong>den</strong><br />

durchschnittlich im Steinga<strong>den</strong>er<br />

Standesamt statt – überwiegend<br />

von Paaren aus dem eigenen Ort.<br />

Es gibt aber auch Fälle, bei <strong>den</strong>en<br />

die Anmeldung zusätzliche Formulare<br />

erfordert. Zum Beispiel bei aus<br />

anderen Orten kommen<strong>den</strong> Paaren,<br />

die unbedingt in Steinga<strong>den</strong><br />

heiraten möchten. Oder bei ausländischen<br />

Mitbürgern sowie Geschie<strong>den</strong>en<br />

oder Verwitweten. „Welche<br />

Dokumente dann noch vorgelegt<br />

wer<strong>den</strong> müssen, ist von Fall zu<br />

Fall ganz unterschiedlich“, sagt<br />

Maria Dietrich. Ganz wichtig sei<br />

zum Beispiel das Klären der Sorgerechtsfrage,<br />

falls ein oder beide<br />

Partner minderjährige Kinder aus<br />

erster Ehe haben. Denn geheiratet<br />

wird nur dann, wenn aus Sicht des<br />

Standesbeamten die rechtlichen<br />

Voraussetzungen gegeben sind. js<br />

76 | der altlandkreis


26. Hochzeits- und Eventmesse in Weilheim<br />

Ja, ich will in die Stadthalle<br />

Weilheim | Vom Heiratsantrag bis<br />

zur Hochzeitsfeier ist es <strong>für</strong> Paare<br />

häufig ein wahrer Organisations-<br />

Marathon. Da stellt sich die Frage<br />

nach der passen<strong>den</strong> Lokalität, dem<br />

Hochzeitskleid, Blumenschmuck,<br />

Essen, sowie Band oder DJ. In<br />

jedem Fall muss eine Vielzahl an<br />

Entscheidungen getroffen wer<strong>den</strong>,<br />

bis alles <strong>für</strong> <strong>den</strong> „schönsten Tag“<br />

geregelt ist. Eine seit Jahren beliebte<br />

Anlaufstelle, die Verliebte in<br />

ihren Vorbereitungen unterstützt,<br />

ist die Weilheimer Hochzeits- und<br />

Eventmesse. Am 20. und 21. <strong>Januar</strong><br />

findet in der Stadthalle bereits die<br />

26. Auflage statt. Über 50 Aussteller,<br />

von Brautmode über Floristik<br />

bis zur Musik, wer<strong>den</strong> sich dann<br />

wieder mit ihren Produkten und<br />

Dienstleistungen rund ums Thema<br />

Heiraten und Feiern präsentieren.<br />

Für alle,<br />

die gerne feiern<br />

Seit 2014 zeigt sich die Messe<br />

mit neuem Namen und Konzept.<br />

Nachdem sich die Änderungen<br />

durchaus als Erfolg entpuppten<br />

und die Besucherzahlen in <strong>den</strong><br />

letzten Jahren stark anstiegen, soll<br />

auch weiterhin am neuen Konzept<br />

festgehalten wer<strong>den</strong>. „Die Hochzeits-<br />

und Eventmesse richtet sich<br />

nicht allein an Brautleute, sondern<br />

an alle, die feiern wollen, egal ob<br />

Geburtstag, Jubiläum oder Firmenfeier“,<br />

beschreibt Eventmanager<br />

Thomas Dormeyer die Erweiterungen.<br />

Am Samstag von 13 bis 17 Uhr und<br />

Sonntag von 10 bis 17 Uhr können<br />

sich Interessierte auf der Messe<br />

inspirieren und beraten lassen –<br />

und sich direkt vor Ort Angebote<br />

einholen. Viele der Aussteller bieten<br />

auch diesmal attraktive Rabatte<br />

an, so dass Besucher nicht nur<br />

Zeit, sondern auch Geld sparen<br />

können. Zudem haben die Veranstalter<br />

erneut ein vielfältiges<br />

Unterhaltungsprogramm <strong>für</strong> die<br />

gesamte Familie auf die Beine gestellt:<br />

Täglich fin<strong>den</strong> die Braut-Mo<strong>den</strong>schauen<br />

mit anschließender<br />

Verlosung zahlreicher Preise von<br />

<strong>den</strong> teilnehmen<strong>den</strong> Ausstellern<br />

statt. Die Musiker tragen mit Live-<br />

Auftritten zur musikalischen<br />

Unterhaltungen<br />

bei, während ebenso<br />

<strong>für</strong> das leibliche Wohl<br />

gesorgt ist. Verschie<strong>den</strong>e<br />

Catering-<br />

Unternehmen<br />

stellen ihr Angebot<br />

vor und<br />

la<strong>den</strong> zu<br />

Kostproben ein. Damit Eltern ganz<br />

entspannt über die Ausstellung<br />

flanieren können, wartet auf Kinder<br />

ab drei Jahren ein kostenloses<br />

Kinderbetreuungsprogramm, das<br />

ebenso <strong>für</strong> die eigene Hochzeitsfeier<br />

gebucht wer<strong>den</strong> kann. Sollten<br />

es die Wetterbedingungen zulassen,<br />

können alle Gäste an einer<br />

kostenlosen Rundfahrt in einer<br />

Limousine teilnehmen, die vor der<br />

Tür bereitsteht.<br />

Berichte über die<br />

Aussteller<br />

Die Veranstaltung wird live vor<br />

Ort aufgezeichnet, alle Aussteller<br />

wer<strong>den</strong> in kurzen Berichten porträtiert,<br />

damit Besucher sich im<br />

Anschluss online nochmal ein Bild<br />

machen und in Ruhe beraten können<br />

(www.hochzeitmesse-tv.com).<br />

Praktisch ist sicherlich auch die<br />

eigene Messe-App, mit der alle<br />

Informationen rund um die 26.<br />

Hochzeits- und Eventmesse in der<br />

Stadthalle über das Smartphone<br />

abrufbar sind.<br />

Der Eintritt kostet an der Tageskasse<br />

acht Euro, im Vorverkauf beim<br />

Kreisboten und Tagblatt in Weilheim<br />

sowie beim Ticketservice<br />

vom Reisebüro Vivell in<br />

Landsberg am Lech<br />

sechs Euro.<br />

tis<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 77


Trends <strong>für</strong> Braut und Bräutigam<br />

Hosenträger bei Ihm,<br />

Spitzen bei Ihr<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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HOCHZEITS<br />

UND EVENT<br />

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78 | der altlandkreis<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Kleider in<br />

A-Linie mit tiefem Rückenausschnitt<br />

und viel<br />

Spitze waren der Brautmo<strong>den</strong>-Trend<br />

2017. Die<br />

Männer greifen gerne<br />

zu einem extravaganten<br />

Anzug, kombinieren ihn<br />

mit Weste und Hosenträger<br />

oder setzen einen Hut<br />

auf. Es gibt aber auch Designer,<br />

die wieder „back to<br />

the roots“ gehen und schlichte<br />

Sei<strong>den</strong>kleider ohne viel Schnickschnack<br />

entwerfen. Ob man das<br />

in <strong>den</strong> nächsten Jahren sehen<br />

wird, bleibt eine spannende Frage.<br />

Heiratswillige Damen machen<br />

sich meist schon sechs bis neun<br />

Monate vor dem Termin auf die<br />

Suche nach einem Brautkleid. In<br />

unserer Region ist das schwierig,<br />

das nächste Brautmo<strong>den</strong>studio<br />

ist in Landsberg am Lech. Weitere<br />

in Kempten oder München.<br />

Viele Bräute informieren sich<br />

zunächst im Internet und überlegen<br />

dann, ob sie das Wunschkleid<br />

auch online bestellen, oder<br />

doch lieber mittels Anprobe vor<br />

Ort einkaufen möchten. Immer<br />

mit dabei sind „Beraterinnen“,<br />

meist die Schwester, Trauzeugin<br />

oder Freundinnen der Braut. Im<br />

ländlichen Raum wird auch gerne<br />

traditionell geheiratet. Früher<br />

war der „Schalk“, ein aufwändig<br />

verziertes schwarzes Gewand,<br />

das bo<strong>den</strong>ständige Brautkleid.<br />

Doch davon kommen junge Frauen<br />

immer mehr ab, lassen sich<br />

lieber ein schönes Sei<strong>den</strong>dirndl<br />

schneidern. Grün, rosa oder hellblau<br />

sind die derzeit beliebtesten<br />

Pastelltöne <strong>für</strong> geschneiderte<br />

Hochzeitskleider.<br />

Er in Tracht,<br />

sie in Weiß<br />

Vielen Mädchen, die im Trachtenverein<br />

oder bei der Musikkapelle<br />

engagiert sind, möchten einerseits<br />

traditionell heiraten, andererseits<br />

aber nicht auf das weiße<br />

Kleid verzichten. Der Kompromiss<br />

hierbei: Die Frau<br />

heiratet im weißen<br />

Kleid, der Mann im<br />

Trachtenanzug.<br />

„<strong>Das</strong> Meerjungfrauenkleid,<br />

also ein<br />

Kleid in der sogenannten<br />

A-Linie,<br />

haben wir heuer oft<br />

gesehen“, berichtet<br />

Fotografin Barbara<br />

Zacherl. Dabei<br />

wurde viel Spitze<br />

eingearbeitet mit<br />

zahlreichen Knöpfen<br />

am Rücken, der<br />

übrigens nicht zu<br />

freizügig sein sollte.<br />

„Oftmals sind auch<br />

die Schultern bedeckt“,<br />

ergänzt die<br />

Tannenbergerin.<br />

Die Männer haben<br />

es etwas leichter,<br />

Die A-Linie mit bedeckten Schultern und viel<br />

Spitze ist derzeit oft zu sehen.<br />

das passende Gewand zu fin<strong>den</strong> –<br />

sie fin<strong>den</strong> hier noch mehrere etablierte<br />

Modehäuser in der Region.<br />

Zu <strong>den</strong> Trends stellt Roberto<br />

Gurguta, Abteilungsleiter im Einund<br />

Verkauf bei Echter-Mo<strong>den</strong> in<br />

Weilheim fest: „Es wird ein bisserl<br />

lässiger bei <strong>den</strong> Männern.“ Seiner<br />

Erfahrung nach suchen die<br />

meisten Männer einen schicken<br />

Anzug, der hinterher auch noch<br />

getragen wer<strong>den</strong> kann. Deshalb<br />

verzichtet Echter mittlerweile auf<br />

die klassischen Hochzeitsanzüge,<br />

bietet aber vom Smoking bis zum<br />

Business-Anzug eine reichhaltige


Individuell nach <strong>den</strong> Wünschen der<br />

Trägerin wird ein Hochzeitsdirndl<br />

gearbeitet.<br />

bekommt heutzutage auch der<br />

Bräutigam. „Meist ist der Trauzeuge<br />

oder ein guter Freund dabei“,<br />

sagt Andreas Huber vom<br />

gleichnamigen Modegeschäft in<br />

Schongau. In der dortigen Männerabteilung<br />

hat Huber extra <strong>den</strong><br />

Bereich „Anlassmode“ eingerichtet,<br />

wo die hiesigen Herren von<br />

Kopf bis Fuß ausgestattet wer<strong>den</strong><br />

<strong>für</strong> ihren besonderen Tag. „Wir<br />

führen die Marken Wilvorst oder<br />

Tziacco, die immer neueste Trends<br />

bieten“, sagt der Geschäftsführer.<br />

Von ausgefallenen Gehröcken<br />

über Long-Sakkos bis hin zum<br />

ganz normalen Anzug steht in<br />

Schongau eine breite Auswahl zur<br />

Verfügung.<br />

Der moderne Bräutigam hat sich<br />

selbstverständlich übers Internet<br />

informiert, bevor er zum Einkaufen<br />

geht. Besondere Wünsche<br />

versucht Andreas Huber durch<br />

Bestellung zu erfüllen. Wenn<br />

Änderungen notwendig sind, erledigt<br />

das ein Schneider in der<br />

Nähe. Hosenträger sind derzeit<br />

auch in Schongau angesagt, dazu<br />

Fliege, Hemd samt Wechselhemd<br />

und passende Schuhe.<br />

Ausstattung vor<br />

laufender Kamera<br />

Erst kürzlich hat Huber-Mo<strong>den</strong><br />

bei „Hochzeit auf <strong>den</strong> ersten<br />

Blick“ mitgemacht, eine Fernsehsendung<br />

von SAT1. Im Altstadt-La<strong>den</strong><br />

wurde vor laufender Kamera<br />

ein Bräutigam ausgestattet, der<br />

seine Zukünftige erst direkt im<br />

Standesamt kennen gelernt hat.<br />

Die Sendung wurde im Dezember<br />

ausgestrahlt. Ganz so spontan<br />

sind die Heiratswilligen in<br />

unserer Region nicht, sie planen<br />

ihre Hochzeit meist akribisch und<br />

achten auch bei der Kleidung auf<br />

viele Details. Doch <strong>für</strong> beide Geschlechter<br />

gilt immer mehr: Es<br />

muss <strong>den</strong> kompletten Hochzeitstag<br />

über bequem sein.<br />

rg<br />

Besonderer Blickfang: am Rückenausschnitt<br />

des Kleides ein<br />

passendes Tattoo.<br />

Auswahl, die dann mit Fliege,<br />

Einstecktuch und Hosenträger<br />

aufgepeppt wer<strong>den</strong> kann. „Die<br />

beliebteste Farbe ist immer noch<br />

Blau in allen Variationen, gerne<br />

auch mit kleinen Mustern“, weiß<br />

der Einkäufer, der in diesem Falle<br />

von der Wintermode <strong>2018</strong> spricht.<br />

Unterstützung beim Anzugkauf<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 79


DAS HEIMATRÄTSEL IM ALTLANDKREIS<br />

Ihr Spezialist <strong>für</strong><br />

Neu- und Altbau!<br />

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Wo schlägt’s hier Neun?<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Mittwochmorgen<br />

irgendwo im <strong>Altlandkreis</strong>. Die ersten<br />

Sonnenstrahlen verdrängen<br />

allmählich <strong>den</strong> sichelförmigen<br />

Mond am hellblauen Horizont.<br />

Draußen auf dem großen Platz<br />

sortiert ein Obst- und Gemüsehändler<br />

seine Ware. Die ersten<br />

Kun<strong>den</strong> wagen sich in kleinen<br />

Schritten aus <strong>den</strong> zum Ausrutschen<br />

vereisten Nebenstraßen<br />

und Gassen. Es ist kalt hinter <strong>den</strong><br />

Mauern des Friedhofs, die <strong>den</strong><br />

gewaltigen Türmen dieser bedeuten<strong>den</strong><br />

Sehenswürdigkeit im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

zu Füßen liegen.<br />

Ungewöhnliche<br />

Zeitanzeige<br />

Beim Blick nach oben sticht eine<br />

große, kreisrunde Uhr mit römischen<br />

Ziffern ins Auge. Die zentral<br />

platzierten Zeiger sind aus purem<br />

Gold, nähern sich minütlich der<br />

vollen Stunde. Zeit, die Kamera<br />

aus der Tasche zu holen, sie anzuschalten<br />

und scharf zu stellen.<br />

Pünktlich zum Neun-Uhr-Gongschlag<br />

muss sie nämlich sitzen,<br />

die Aufnahme dieser nostalgischen<br />

Turmuhr. Ende des Mittelalters<br />

war sie vom Volke gefragt,<br />

schließlich waren Uhren anno<br />

dazumal ein äußerst teures und<br />

seltenes Gut, das sich der einfache<br />

Bürger nicht leisten konnte.<br />

Wer wissen wollte, wie spät es ist,<br />

war auf die Kirchenuhr im Dorfzentrum<br />

angewiesen. Außergewöhnlich<br />

speziell an dieser Turmhuhr:<br />

Die Zeiger sind vertauscht.<br />

Der kleine zeigt die Minuten, der<br />

große die Stun<strong>den</strong> an – normalerweise<br />

sind Uhren genau andersherum<br />

konzipiert. Laut Angaben<br />

des dortigen Kirchenführers sind<br />

die Zeiger bewusst vertauscht<br />

wor<strong>den</strong>, damit selbst die nördlichsten<br />

Bewohner von Weitem<br />

wenigstens die Stunde erkennen.<br />

Heutzutage, in Zeiten des Smartphones,<br />

könnte man auf Turmuhren<br />

durchaus verzichten. Aus<br />

ortsbildprägender und historisch<br />

wertvoller Sicht jedoch keinesfalls.<br />

Turmuhren gehören zu <strong>den</strong><br />

Dörfern im <strong>Altlandkreis</strong> so sehr<br />

zum Ortsbild wie Rathaus, Dorfbrunnen<br />

und Bäckerei. Doch wohin<br />

gehört diese kreisrunde Uhr<br />

mit <strong>den</strong> gol<strong>den</strong>en, vertauschten<br />

Zeigern? Im aktuellen Heimaträtsel<br />

wollen wir genau das von Ihnen<br />

wissen. Schicken Sie uns bis<br />

Montag, 15. <strong>Januar</strong>, eine Postkarte<br />

mit der Lösung – das Gebäude, an<br />

dem sich die Uhr befindet. Gerne<br />

auch per E-Mail an info@altlandkreis.de.<br />

Zu gewinnen gibt’s fünf<br />

Familienkarten <strong>für</strong> das Erlebnisbad<br />

Plantsch in Schongau. Ermittelt<br />

wer<strong>den</strong> die Gewinner per<br />

Losverfahren, der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Viel Erfolg! js<br />

> > > IMPRESSUM<br />

„altlandkreis“<br />

Birkland 40 in 86971 Peiting<br />

Telefon: 08869 / 91 22-16<br />

Fax: 08869 / 91 22-17<br />

Mail: info@altlandkreis.de<br />

der „altlandkreis“ ist ein Medium von Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />

Redaktion: Johannes Schelle, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />

Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>: Rosi Geiger, Wennaël Würmli<br />

Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid<br />

Stand bei Drucklegung im Dezember 2017.<br />

Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />

Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />

Auflage: 28000 Exemplare<br />

Irmgard Gruber, Jeannine Echtler<br />

Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />

Erscheinungsgewähr übernommen.<br />

Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> März/April <strong>2018</strong>:<br />

Freitag, 24. <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong> (Anzeigenschluss: 5. <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong>)<br />

Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />

Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />

Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte im<br />

<strong>Altlandkreis</strong> Schongau und einzelnen angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />

Erscheinungsgewähr übernommen.<br />

Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine und weitere<br />

technische Angaben fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite www.altlandkreis.de.<br />

Fotos:<br />

Famveldman/fotolia.com, Johann Jilka, Johannes Schelle, Peter Ostenrieder, Tim Schmid, Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Rosi Geiger, Wennaël Würmli,<br />

Klösterlemuseum Peiting, Loeger GmbH, Gerhard Heiss, Lübbe Verlag, Herzogsägmühle, Tropfen e.V., SC Schongau, Top On Snow, Krankenhaus GmbH<br />

Weilheim-Schongau, www.roaring-classics.com, Hansi März, Theaterverein Schongau, Christine Wölfle, AIR-lebnis Ballonfahrten, www.projectF22.<br />

com (Jürgen Kastl), Anke Rammé – Firlefanz, Werner Laqua, Brigitte Deschauer, Felix Pitscheneder, Korbinian Steiger, Erich Steiner, Roman Bauer,<br />

Landratsamt Weilheim-Schongau, BSE-Pictures, 8 Sterne Deluxe, Klaus Gast, Sparkasse Oberland, Parkhotel Bayersoien, Keramik + Stein GmbH & Co. KG,<br />

Landjugend Peiting, Annette Reich, Bernhard Schöner, Theater Treibhaus, Tobias Gutmann, Tobias Fuhrmann, Gaby’s Schmuckinsel, Sevi Karg Photography,<br />

Fotografie Zacherl, Event D/Thomas Dormeyer, König Ludwig Skilanglauf e.V.,<br />

De Schiachn, Create Schools Tutzing, LfL Institut <strong>für</strong> Fischerei Starnberg, fotolia<br />

80 | der altlandkreis


Wir sind eine eigentümergeführte, mittelständische<br />

Unternehmensgruppe mit weltweit über 1100 Mitarbeitern/innen.<br />

Mit innovativen Hightech-Anlagen<br />

und einem kompletten Dienstleistungsangebot sind<br />

wir einer der weltweit führen<strong>den</strong> Systemanbieter im<br />

Bereich Sterilisation- und Desinfektionstechnik.<br />

Zur weiteren Verstärkung des Produktionsteams am Standort Peiting<br />

suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

Schweißer/in<br />

oder vergleichbare Facharbeiterqualifikation<br />

Eine spannende und vielseitige Aufgabe wartet auf SIE:<br />

Nein, hier schlägt's nicht dreiviertel Zwölf.<br />

Die Zeiger dieser Uhr wur<strong>den</strong> bewusst vertauscht.<br />

Es ist Punkt Neun.<br />

• Schweißen von Bauteilen im Dünnblechbereich<br />

(VA), Chrom-Nickel Stähle<br />

(1.4571, 1.4404), Wurzelschweißen<br />

mit Formiergas und Rohrleitungen<br />

• Vorbereiten und Zusammenstellen<br />

(Heften) von Schweißkonstruktionen<br />

gemäß technischer Zeichnung<br />

• Ausführen von Schweißarbeiten und<br />

Durchführen von Nacharbeiten wie Richten<br />

von Schweißkonstruktionen, Reparaturen<br />

und Schleifarbeiten<br />

• Bolzenschweißen (Spitzen-, Hubzündung)<br />

bei verschie<strong>den</strong>en Bauteilen<br />

> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />

In der vergangenen <strong>Ausgabe</strong> des „altlandkreis“ haben wir nach jenem<br />

Bürgermeister gefragt, der im <strong>Altlandkreis</strong> am längsten im Amt<br />

ist. Zugegebenermaßen hatten wir dabei Xaver Fichtl aus Ingenried<br />

im Sinn. Bereits seit Mai 1990 ist er Bürgermeister in der Gemeinde<br />

am Westrand des <strong>Pfaffenwinkel</strong>s. Allerdings liegt Ingenried zwar im<br />

Verteilgebiet Ihres Regionalmagazins „altlandkreis“, aber streng genommen<br />

nicht im <strong>Altlandkreis</strong> Schongau, worauf uns aufmerksame<br />

Leser mehrmals aufmerksam gemacht haben. Geht man also von<br />

allen Orten innerhalb des tatsächlichen <strong>Altlandkreis</strong>es vor der bayerischen<br />

Gebietsreform von 1972 aus, ist die korrekte Antwort Michael<br />

Asam aus Peiting und Xaver Wörle aus Steinga<strong>den</strong>, beide seit 1996<br />

im Bürgermeister-Amt ihrer Gemeinde. Da die Frage unsererseits<br />

nicht ganz exakt gestellt war, haben wir alle, die eine dieser drei<br />

Antworten notiert hatten, in die Verlosung genommen. Gewonnen<br />

haben: Alois Sporrer aus Schwabniederhofen, Lea Reinsdorf aus<br />

Schongau, Lucia Messerschmid aus Hohenfurch, Nikolas Heinlein<br />

aus Hohenpeißenberg und Stefan Bussewitz aus Schwabsoien. Alle<br />

durften sich über eine Familienkarte <strong>für</strong> das „Plantsch“ freuen. tis<br />

Ihr Anforderungsprofil:<br />

• Abgeschlossene Berufsausbildung<br />

als Industriemechaniker/in mit<br />

Schweißausbildung, Anlagenmechaniker/in<br />

(Schweißtechnik)<br />

oder vergleichbare abgeschlossene<br />

berufliche Qualifikation<br />

• Erfahrung in WIG – Schweißen von<br />

hochlegierten Stählen<br />

• Wünschenswert: Mehrjährige Berufserfahrung<br />

• Flexibilität, Einsatzbereitschaft und Motivation<br />

• Hohe Genauigkeit und Sorgfalt im Umgang<br />

mit Werkzeug und Produkt<br />

• Selbständige Arbeitsweise und Teamfähigkeit<br />

Werte wie Nachhaltigkeit, Kontinuität und Vertrauen sind die Basis <strong>für</strong> unsere internationalen<br />

Wachstumsambitionen. Individualität und Charakter machen uns aus und sind unsere Stärke.<br />

Bewerben Sie sich mit Ihren aussagekräftigen und vollständigen Bewerbungsunterlagen unter<br />

Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung sowie des frühestmöglichen Eintrittstermins.<br />

Ihr Ansprechpartner: MMM Münchener Medizin Mechanik GmbH | Personalabteilung, Herrn<br />

Hartmut Cebula, Hauptstraße 2, 92549 Stadlern / Oberpfalz, personal@mmmgroup.com<br />

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januar / februar <strong>2018</strong> | 81


Größter Volksskilanglauf Deutschlands<br />

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<strong>Das</strong> Leben steckt voller Überraschungen und bringt viele Veränderungen mit sich.<br />

Unabhängige Experten und Verbraucherschützer empfehlen daher, mögliche<br />

Wagnisse nicht zu ignorieren.<br />

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vereinbaren Sie gleich einen Termin bei einem unserer Berater.<br />

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86956 Schongau<br />

Mo. 8.30–12.30 Uhr<br />

Di., Do., Fr. 8.30–11.30 Uhr<br />

Di., Do. 16.00–19.00 Uhr<br />

sowie nach Vereinbarung<br />

Der König-Ludwig-Lauf<br />

in Oberammergau<br />

Oberammergau | Jedes erste Wochenende<br />

im <strong>Februar</strong> schaut die<br />

Skilanglauf-Welt ins Ammertal.<br />

Dann findet der König-Ludwig-<br />

Lauf statt. <strong>Das</strong> ist Deutschlands<br />

größter Volksskilanglauf. Er ist Teil<br />

der Worldloppet-Serie, des Worldloppet<br />

FIS Ski-Marathoncups und<br />

des Deutschlandklassiker. Teilnehmen<br />

kann jedoch jeder, der<br />

guter Gesundheit ist und Freude<br />

am Langlauf hat. Nicht umsonst<br />

ist es ein Volkslauf. Die Teilnehmerzahl<br />

liegt meist bei über 4000<br />

Sportlern. Sie kommen aus rund<br />

33 Ländern, wobei der größte Teil<br />

– rund 40 Prozent – aus Deutschland<br />

kommt. Teilnehmer aus dem<br />

Oberland sind erfahrungsgemäß<br />

kurzentschlossen und registrieren<br />

sich an einem der bei<strong>den</strong> Lauftage.<br />

Auch bei Zuschauern erfreut<br />

sich der Lauf immer größerer<br />

Beliebtheit. Sowohl im Start- als<br />

auch im Zielbereich stehen insgesamt<br />

1000 Besucher und fiebern<br />

mit <strong>den</strong> Sportlern mit. 2011 übertrug<br />

das Fernsehen zum ersten<br />

Mal <strong>den</strong> Lauf in klassischer Technik<br />

über 50 Kilometer am Sonntag<br />

live. 2014 wurde der Lauf in voller<br />

Länge aufgezeichnet und am folgen<strong>den</strong><br />

Montag ausgestrahlt. „Nur<br />

an der Strecke gibt es nicht so viele<br />

Zuschauer, da ist es nicht ganz<br />

einfach hinzukommen“, erklärt<br />

Marcus Schauberger, einer der Organisatoren.<br />

Für die Großen<br />

und die Kleinen<br />

Der erste Lauftag, der Samstag, gehört<br />

der freien Technik. Es fin<strong>den</strong><br />

Läufe über 10, 23 und 50 Kilometer<br />

statt. Darunter ein Familienlauf<br />

sowie die Ärzte- und Apotheker-<br />

WM. Darüber hinaus gibt es auch<br />

einen Lauf <strong>für</strong> Kinder, der über fünf<br />

Kilometer geht. Jeder der kleinen<br />

Teilnehmer zwischen sechs und 14<br />

Jahren bekommt nach dem Rennen<br />

eine Urkunde und eine Medaille,<br />

die drei schnellsten Mädchen und<br />

Jungen sogar noch einen Pokal.<br />

Die Rennen am Sonntag wer<strong>den</strong> in<br />

klassischer Technik ausgeführt und<br />

fin<strong>den</strong>, bis auf <strong>den</strong> Kinderlauf, erneut<br />

über dieselben Entfernungen<br />

statt. Beim Hauptlauf am Sonntag<br />

wird <strong>für</strong> die ersten sechs Damen<br />

und Herren im Rahmen des Worldloppet<br />

FIS Marathoncups ein Preisgeld<br />

von insgesamt 25 000 Euro<br />

ausgelobt. „<strong>Das</strong> wirklich Besondere<br />

ist aber die Naturschönheit entlang<br />

der Strecke“, erklärt Schau-<br />

Vom Profi bis zum Hobby-Läufer ist jeder auf dem König-Ludwig-Lauf<br />

willkommen.<br />

82 | der altlandkreis


erger. „Die Loipe führt durch das<br />

Naturschutzgebiet und im Idealfall<br />

durch <strong>den</strong> Park von Schloss Linderhof.“<br />

Beim Massenstart und beim<br />

Zieleinlauf seien immer wieder<br />

die Emotionen der Läufer beeindruckend,<br />

ergänzt er. Los geht der<br />

Lauf immer vor Ettal, dann führt<br />

er durch das Graswangtal und endet<br />

in Oberammergau. Gegründet<br />

wurde der Lauf 1968 – damals noch<br />

bekannt als Bayerischer Skilanglauf<br />

„Auf König Ludwigs Spuren“.<br />

Knapp 800 Langläufer nahmen<br />

über die Distanzen von 45 und 90<br />

Kilometern teil.<br />

400<br />

ehrenamtliche Helfer<br />

Mehr als 4 000 Teilnehmer sind<br />

beim Lauf dabei – mit einer Menge<br />

an Ausrüstung.<br />

Die Organisation das Laufs ist kein<br />

Zuckerschlecken und trotzdem<br />

findet praktisch alles in ehrenamtlicher<br />

Arbeit statt. „Während<br />

des Jahres wird die Organisation<br />

von vier Personen vorbereitet.<br />

Zur Veranstaltung hin wachsen<br />

wir auf bis zu 400 Personen an“,<br />

betont Organisator Hans Reicherl.<br />

Auch die 400 Personen leisten alles<br />

ehrenamtlich und viele Vereine<br />

aus Oberammergau und dem Ammertal<br />

helfen mit. Der wichtigste<br />

Punkt ist aber <strong>den</strong>noch jedes Jahr<br />

der Schnee. Seit seiner Gründung<br />

musste der Lauf schon einige Male<br />

wegen Schneemangels ganz abgesagt<br />

oder die Strecke verkürzt<br />

wer<strong>den</strong>. Zum Beispiel 2017: Wegen<br />

Schneemangels musste die 50<br />

Kilometer-Strecke auf 38 gekürzt<br />

wer<strong>den</strong>, die in einer Doppelrunde<br />

zu absolvieren waren. Und doch<br />

war der Lauf eine kleine Sensation,<br />

<strong>den</strong>n Lokalmatador Max Olex<br />

vom SC Partenkirchen gewann das<br />

Rennen – als erster Deutscher seit<br />

44 Jahren.<br />

Dabei sein<br />

ist alles<br />

Wer an dem Lauf nicht teilnimmt,<br />

aber in der Gegend unterwegs ist,<br />

sollte am ersten <strong>Februar</strong>-Wochenende<br />

auf kurzzeitige Verkehrsbehinderungen<br />

gefasst sein. Da der<br />

Läufertross mindestens zweimal<br />

die Staatsstraße quert, wird im<br />

Graswangtal immer wieder kurzfristig<br />

die Straße von der Polizei<br />

gesperrt. Gleiches gilt in Oberammergau<br />

– hier ist die Zufahrt zum<br />

Sportstadion dicht. Außerdem<br />

kann es <strong>für</strong> die Zuschauer mit <strong>den</strong><br />

Parkplätzen eng wer<strong>den</strong>. Möglichkeiten<br />

gibt es auf dem Festplatz in<br />

Oberammergau und am Startfeld<br />

in Ettal.<br />

Eine Anmeldefrist gibt es nicht,<br />

man kann sich sogar noch an <strong>den</strong><br />

bei<strong>den</strong> Lauftagen anmel<strong>den</strong>. Die<br />

Startgebühren steigen zum Rennen<br />

hin etwas an. Wer sich bis<br />

Ende des Jahres anmeldet, profitiert<br />

von günstigeren Tarifen. Für<br />

<strong>den</strong> wahrlich Sportbegeisterten<br />

gibt es etliche Kombinationstickets<br />

und in <strong>den</strong> Gebühren <strong>für</strong><br />

die Anmeldung ist auch einiges<br />

enthalten: Unter anderem die Verpflegung<br />

entlang der Strecke, der<br />

Busservice zu Start und Ziel, ein<br />

Erinnerungsabzeichen und vieles<br />

mehr. Aber im Grunde ist das<br />

Beste die Teilnahme, <strong>den</strong>n dabei<br />

sein ist bekanntlich alles. Zumindest<br />

<strong>für</strong> begeisterte Langläufer aus<br />

dem Oberland sollte der größte<br />

Volkslanglauf bereits im Kalender<br />

stehen. Wie eingangs die Veranstalter<br />

erwähnt haben, sind die<br />

Teilnehmer aus der Region sowieso<br />

zumeist kurzentschlossen. Und<br />

bis zum ersten <strong>Februar</strong>-Wochenende<br />

ist noch reichlich Zeit, die<br />

Langlaufskier zu wachsen. ww<br />

Königliche Kristalltherme Schwangau/Füssen<br />

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So - Do 9 -22 Uhr<br />

Fr + Sa 9 -23 Uhr<br />

Silvester 9 -18 Uhr<br />

Neujahr 10 -22 Uhr<br />

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*außer am 24.12.<br />

Vor allem bei Sonnenschein bietet die Naturkulisse um die Loipe atemberaubende Blickwinkel.<br />

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Manfred Filser<br />

Dipl.Ing. <strong>für</strong> Bauwesen<br />

Innen- und Außenputz<br />

Wärmedämmsysteme<br />

Planung und Projektierung<br />

Bautrocknung<br />

Gerüstarbeiten<br />

86971 Peiting, 08861-5673<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 83


JANUAR/


Veranstaltungskalender<br />

1. <strong>Januar</strong> bis 28. <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong><br />

MO 01.01.<br />

Neujahr<br />

PEITING<br />

13.00 bis 18.00 Uhr<br />

Neujahrsanspielen der Knappschafts-<br />

und Trachtenkapelle in<br />

<strong>den</strong> Riedschaften<br />

LECHBRUCK<br />

11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Neujahrs-Brunch im Hotel Auf<br />

der Gsteig. Reservierung unter<br />

08862 / 98770<br />

11.30 Uhr<br />

Neujahr-Anschießen der Böllerschützen<br />

Auf der Gsteig<br />

14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

PEISSENBERG<br />

19.00 bis 21.30 Uhr<br />

Tauschabend der Sammlerfreunde<br />

Peiting und Umgebung e.V. in<br />

der Bücherei<br />

BAD KOHLGRUB<br />

9.30 Uhr<br />

6. Winter-Ballontage. Anmeldung<br />

unter 08845 / 742235 oder<br />

0173 / 3188923. Treffpunkt bei der<br />

Tourist-Info. Siehe Seite 36 / 37<br />

LECHBRUCK<br />

DI 02.01.<br />

10.00 und 14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

10.00 Uhr<br />

FEBRUAR <strong>2018</strong><br />

Eisstockschießen im Eisstadion.<br />

Anmeldung bis einen Tag zuvor (17<br />

Uhr) unter 08862 / 987830. Unkostenbeitrag:<br />

5 €<br />

12.00 Uhr<br />

Schlägerlauf im Eisstadion.<br />

Helmpflicht!<br />

BAD KOHLGRUB<br />

9.30 Uhr<br />

6. Winter-Ballontage. Anmeldung<br />

unter 08845 / 742235 oder<br />

0173 / 3188923. Treffpunkt bei der<br />

Tourist-Info. Siehe Seite 36 / 37<br />

MI 03.01.<br />

PEITING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Klösterlemuseum geöffnet<br />

LECHBRUCK<br />

10.00 und 14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

12.00 Uhr<br />

Schlägerlauf im Eisstadion<br />

18.00 Uhr<br />

Disco-Lauf im Eisstadion<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet<br />

BAD KOHLGRUB<br />

9.30 Uhr<br />

6. Winter-Ballontage. Anmeldung<br />

unter 08845 / 742235 oder<br />

0173 / 3188923. Treffpunkt bei der<br />

Tourist-Info. Siehe Seite 36 / 37<br />

DO 04.01.<br />

LECHBRUCK<br />

10.00 Uhr<br />

Eisstockschießen im Eisstadion.<br />

Anmeldung bis einen Tag zuvor (17<br />

Uhr) unter 08862 / 987830. Unkostenbeitrag:<br />

5 €<br />

LECHBRUCK<br />

12.00 Uhr<br />

Schlägerlauf im Eisstadion<br />

14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

BAD KOHLGRUB<br />

9.30 Uhr<br />

6. Winter-Ballontage. Anmeldung<br />

unter 08845 / 742235 oder<br />

0173 / 3188923. Treffpunkt bei der<br />

Tourist-Info. Siehe Seite 36 / 37<br />

FR 05.01.<br />

LECHBRUCK<br />

10.00 und 14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

12.00 Uhr<br />

Schlägerlauf im Eisstadion<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Unsere kleine Stadt“<br />

in der Lechhalle. Eintritt: 8 €<br />

(VVK) / 10 € (AK). VVK in der<br />

Tourist-Info (08862 / 987830,<br />

info@lechbruck.de)<br />

REICHLING<br />

19.00 Uhr<br />

Preiswatten im Feuerwehrhaus<br />

Lu<strong>den</strong>hausen<br />

KINSAU<br />

19.30 Uhr<br />

Preisschafkopfen des CSU-Ortsverbandes<br />

Apfeldorf-Kinsau in der<br />

Mehrzweckhalle<br />

APFELDORF<br />

19.00 Uhr<br />

Königsschießen im Schützenheim<br />

BAD KOHLGRUB<br />

9.30 Uhr<br />

6. Winter-Ballontage. Anmeldung<br />

unter 08845 / 742235 oder<br />

0173 / 3188923. Treffpunkt bei der<br />

Tourist-Info. Siehe Seite 36 / 37<br />

SA 06.01.<br />

Heilige Drei Könige<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

16.00 Uhr<br />

10. Dreikönigssingen in der Wallfahrtskirche<br />

auf dem Berg. Mit<br />

dem Deutenhauser Viergsang, <strong>den</strong><br />

Oberstadtler Sängerinnen und anderen.<br />

Durch das Programm führt<br />

Klaus Gast. Eintritt frei, Sammlung<br />

<strong>für</strong> die Renovierung der Kirche<br />

RETTENBACH<br />

19.30 Uhr<br />

Finalschießen im Schützenheim<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 Uhr<br />

Vogelkundliche Wanderung mit<br />

dem Thema „Einblick in die<br />

gefiederte Tierwelt“ am Oberen<br />

Lechsee. Unkostenbeitrag: 5 €<br />

(Erwachsene) / 2 € (Kinder bis 15).<br />

LBV-Mitglieder kostenlos<br />

10.00 Uhr<br />

Drei Königsturnier im Snookerraum<br />

12.00 Uhr<br />

„Kings-Cup <strong>2018</strong>“ im Eisstadion<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

10.30 Uhr<br />

Brunch im Gasthof zum Weißen<br />

Roß. Anschließend von 15 bis 17<br />

Uhr Kaffeehausmusi. Reservierung<br />

unter 08845 / 74020. Siehe Anzeige<br />

Seite 76<br />

SO 07.01.<br />

SCHONGAU<br />

9.00 Uhr<br />

Eislaufschule im Eisstadion.<br />

Unkostenbeitrag: 3 €. Weitere Infos<br />

unter www.schongau-mammuts.<br />

de. Die zweite Gruppe startet um<br />

10 Uhr<br />

17.00 Uhr<br />

Beschwingtes Neujahrskonzert<br />

des Kulturvereins Schongauer<br />

Land e.V. im Ballenhaus<br />

PEITING<br />

9.00 Uhr<br />

Eislaufschule des ECP in der<br />

Eishalle. Unkostenbeitrag: 2,50 €.<br />

Keine Anmeldung nötig. Helmpflicht!<br />

> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS<br />

Fr, 26. Jan. 16.00 bis 20.00 Uhr Peiting, Lentner-Grundschule<br />

Fr, 16. Feb. 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />

Mo, 19. Feb. 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 85


13.30 Uhr<br />

Kanapee-Schlittenrennen am<br />

Schnaidberg. Ausweichtermine:<br />

14.1., 28.1., 4.2. Siehe Seite 65<br />

BERNBEUREN<br />

14.00 Uhr<br />

Konzert der Jugendkapelle in der<br />

Auerberghalle<br />

LECHBRUCK<br />

14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet<br />

APFELDORF<br />

18.00 Uhr<br />

Königsschießen im Schützenheim<br />

MO 08.01.<br />

PEITING<br />

15.00 Uhr<br />

Vorlesenachmittag in der Gemeinde-<br />

und Pfarrbücherei<br />

BIRKLAND<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Rasmus und der<br />

Vagabund“ im Feuerwehrhaus.<br />

Weitere Infos auf Seite 58 / 59<br />

DI 09.01.<br />

ALTENSTADT<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Rasmus und der<br />

Vagabund“ im MIZ/Bücherei.<br />

Weitere Infos auf Seite 58 / 59<br />

J<br />

86 | der altlandkreis<br />

16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Bücherei geöffnet<br />

LECHBRUCK<br />

10.00 Uhr<br />

Eisstockschießen im Eisstadion.<br />

Anmeldung bis einen Tag zuvor (17<br />

Uhr) unter 08862 / 987830. Unkostenbeitrag:<br />

5 €<br />

14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

19.00 Uhr<br />

Königsschießen im Schützenheim<br />

WEILHEIM<br />

18.30 Uhr<br />

3 Stun<strong>den</strong> Seminar „Nichtraucher!“<br />

mit Peter Phillip Koss in der<br />

Stadthalle. Siehe Anzeige links<br />

MI 10.01.<br />

PEITING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Klösterlemuseum geöffnet<br />

14.30 Uhr<br />

Monatstreffen der Selbsthilfegruppe<br />

„Schlaganfallpatienten<br />

im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“ im Alpenhotel<br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

HOHENFURCH<br />

19.45 Uhr<br />

Bibelkreis im Pfarrheim<br />

SCHWABSOIEN<br />

14.00 Uhr<br />

Seniorentreffen im Zollhaus<br />

LECHBRUCK<br />

14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

18.00 Uhr<br />

Disco-Lauf im Eisstadion<br />

19.00 Uhr<br />

Königsschießen im Schützenheim<br />

ROTTENBUCH<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Rasmus und der<br />

Vagabund“ im Mehrzweckraum<br />

der Schule. Weitere Infos auf Seite<br />

58 / 59<br />

BÖBING<br />

15.00 Uhr<br />

Stammtisch des VdK im Gasthof<br />

Haslacher<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet<br />

18.00 bis 21.00 Uhr<br />

Discoeislauf am Sportplatz.<br />

Eintritt frei. Nur bei entsprechender<br />

Witterung<br />

WEILHEIM<br />

18.00 Uhr<br />

Seminar „Wunschgewicht leicht<br />

erreicht“ mit Peter Phillip Koss in<br />

der Stadthalle. Weitere Infos siehe<br />

Anzeige rechts<br />

DO 11.01.<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Bücherei geöffnet<br />

LECHBRUCK<br />

10.00 Uhr<br />

Eisstockschießen im Eisstadion.<br />

Anmeldung bis einen Tag zuvor (17<br />

Uhr) unter 08862 / 987830. Unkostenbeitrag:<br />

5 €<br />

14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

19.00 Uhr<br />

Königsschießen im Schützenheim<br />

WILDSTEIG<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Rasmus und der<br />

Vagabund“ im Sportheim. Weitere<br />

Infos auf Seite 58 / 59<br />

FR 12.01.<br />

PEITING<br />

19.30 Uhr<br />

Kabarett & Dinner „Stubenrein“


mit Alexandra Stiglmeier im Bergwerk.<br />

Eintritt: 29 € (inkl. Menü).<br />

Infos bei der Tourist-Info<br />

20.00 Uhr<br />

Inthroball des Faschingsclubs Hohenfurch<br />

in der Schloßberghalle<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

19.30 Uhr<br />

33. Kulturtage „RICHLING und<br />

2084“ mit Mathias Richling im<br />

Rainer-Endisch-Saal. Eintritt:<br />

35 € / 25 € (ermäßigt). VVK im<br />

Mühlenmarkt in Herzogsägmühle<br />

und Schongau<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Rasmus und der<br />

Vagabund“ im Haus der Vereine.<br />

Weitere Infos auf Seite 58 / 59<br />

ALTENSTADT<br />

20.00 Uhr<br />

Königsschießen <strong>für</strong> Luftgewehr<br />

und Luftpistole im Schützenheim<br />

RETTENBACH<br />

19.30 Uhr<br />

Königsschießen im Schützenheim<br />

LECHBRUCK<br />

14.00 Uhr<br />

Schlägerlauf im Eisstadion.<br />

Helmpflicht!<br />

19.00 Uhr<br />

Königsschießen im Schützenheim<br />

REICHLING<br />

18.00 Uhr<br />

Skijöring des MSC. Ausweichtermine<br />

die darauffolgen<strong>den</strong> Freitage<br />

APFELDORF<br />

19.00 Uhr<br />

Königsschießen im Schützenheim<br />

SA 13.01.<br />

SCHONGAU<br />

20.00 Uhr<br />

Inthroball des Faschingsclubs im<br />

Jakob-Pfeiffer-Haus. Siehe S. 34 / 35<br />

SCHWABSOIEN<br />

19.30 Uhr<br />

FCS-Ball mit „Dreisam“ in der<br />

Halle<br />

BURGGEN<br />

20.00 Uhr<br />

Schwarz-Weiß-Ball des TSV in der<br />

Turnhalle<br />

LECHBRUCK<br />

10.00 Uhr<br />

Schlägerlauf im Eisstadion.<br />

Helmpflicht!<br />

14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

19.00 Uhr<br />

Königsschießen im Schützenheim<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

8.00 bis 16.00 Uhr<br />

Winter-Trödelmarkt im Dorfstadl.<br />

Einlass <strong>für</strong> Aussteller ab 7 Uhr.<br />

Infos unter 08822 / 229366 oder<br />

0171 / 4414550<br />

KINSAU<br />

20.00 Uhr<br />

Preisverteilung des Sauschießens<br />

im Schützenheim<br />

APFELDORF<br />

16.00 Uhr<br />

Königsschießen im Schützenheim<br />

SO 14.01.<br />

SCHONGAU<br />

9.00 Uhr<br />

Eislaufschule im Eisstadion.<br />

Unkostenbeitrag: 3 €. Weitere Infos<br />

unter www.schongau-mammuts.<br />

de. Die zweite Gruppe startet um<br />

10 Uhr<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Tauschtag der Sammlerfreunde<br />

Peiting und Umgebung e.V. in der<br />

Decker-Halle. Thema: Briefmarken,<br />

Ansichtskarten, Münzen<br />

LECHBRUCK<br />

14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

RETTENBACH<br />

10.30 Uhr<br />

Königsschießen im Schützenheim<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Winter-Trödelmarkt im Dorfstadl.<br />

Infos unter 08822 / 229366 oder<br />

0171 / 4414550<br />

15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kaffeehausmusik mit dem<br />

„Ammertal Duo“ im Parkhotel.<br />

Eintritt frei<br />

APFELDORF<br />

17.00 Uhr<br />

Königsschießen im Schützenheim<br />

MO 15.01.<br />

SCHONGAU<br />

10.00 bis 12.00 Uhr<br />

SPRECHstunde „Demenz“ mit<br />

Doris Kettner in der Holzhey-Stiftung.<br />

Infos unter 0821 / 43019262<br />

DI 16.01.<br />

PEITING<br />

18.30 Uhr<br />

3 Stun<strong>den</strong> Seminar „Nichtraucher!“<br />

mit Peter Phillip Koss im<br />

SparkassenSaal. Weitere Infos<br />

siehe Anzeige links<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 87


ALTENSTADT<br />

16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Bücherei geöffnet<br />

LECHBRUCK<br />

10.00 Uhr<br />

Eisstockschießen im Eisstadion.<br />

Anmeldung bis einen Tag zuvor (17<br />

Uhr) unter 08862 / 987830. Unkostenbeitrag:<br />

5 €<br />

14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

MI 17.01.<br />

PEITING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Klösterlemuseum geöffnet<br />

18.00 Uhr<br />

Seminar „Wunschgewicht leicht<br />

erreicht“ mit Peter Phillip Koss<br />

im SparkassenSaal. Weitere Infos<br />

siehe Anzeige Seite 87<br />

ALTENSTADT<br />

20.00 Uhr<br />

Bildervortrag von Jugendlichen<br />

aus Altenstadt und Umgebung<br />

über ihre Tansania-Reise im<br />

Pfarrsaal. Siehe Seite 66 / 67<br />

LECHBRUCK<br />

14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

18.00 Uhr<br />

Disco-Lauf im Eisstadion<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet<br />

ALTENSTADT<br />

DO 18.01.<br />

J<br />

16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Bücherei geöffnet<br />

88 | der altlandkreis<br />

LECHBRUCK<br />

10.00 Uhr<br />

Eisstockschießen im Eisstadion.<br />

Anmeldung bis einen Tag zuvor (17<br />

Uhr) unter 08862 / 987830. Unkostenbeitrag:<br />

5 €<br />

14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

FR 19.01.<br />

SCHONGAU<br />

15.00 bis 18.00 Uhr<br />

Secondhand-Faschingskleidermarkt<br />

„Aktion Hoffnung“ des Frauenbundes<br />

im Jakob-Pfeiffer-Haus<br />

PEITING<br />

19.30 bis 22.00 Uhr<br />

Erste Hilfe bei Babys und Kleinkindern<br />

im Schulungsraum im<br />

Feuerwehrhaus. Kosten: 40 €<br />

(Einzeln)/ 60 € (Paare). Anmeldung<br />

(bis 14.01.) unter 08861 / 693869<br />

ALTENSTADT<br />

20.00 Uhr<br />

Königsschießen <strong>für</strong> Luftgewehr<br />

und Luftpistole im Schützenheim<br />

RETTENBACH<br />

19.30 Uhr<br />

Königsschießen im Schützenheim<br />

LECHBRUCK<br />

14.00 Uhr<br />

Schlägerlauf im Eisstadion.<br />

Helmpflicht!<br />

SA 20.01.<br />

PEITING<br />

9.00 bis 16.30 Uhr<br />

Erste Hilfe bei Babys und Kleinkindern<br />

im Schulungsraum im<br />

Feuerwehrhaus. Siehe 19.01.<br />

19.00 Uhr<br />

Live-Konzert mit Ro Clausmann<br />

im Xaver<br />

HOHENFURCH<br />

20.00 Uhr<br />

Weibergunkel des Frauenvereins<br />

im Pfarrheim<br />

BERNBEUREN<br />

15.00 Uhr<br />

Weiberkränzle in der Auerberghalle<br />

LECHBRUCK<br />

10.00 Uhr<br />

Schlägerlauf im Eisstadion.<br />

Helmpflicht!<br />

14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion<br />

19.00 Uhr<br />

Proklamation der Schützen im<br />

Schützenheim<br />

STEINGADEN<br />

10.00 bis 13.00 Uhr<br />

Secondhand-Faschingskleidermarkt<br />

„Aktion Hoffnung“<br />

des kath. Frauenbundes in der<br />

Grundschule<br />

20.00 Uhr<br />

Musiker- und Trachtenball im<br />

Gasthof Graf<br />

BÖBING<br />

20.00 Uhr<br />

Veteranenball im Gasthof Haslacher<br />

REICHLING<br />

20.00 Uhr<br />

Schützenball im Gasthaus Mitschke<br />

in Lu<strong>den</strong>hausen<br />

DENKLINGEN<br />

14.00 Uhr<br />

Faschingskränzle des Frauenbundes<br />

in der Mehrzweckhalle<br />

KINSAU<br />

20.00 Uhr<br />

Ball der Vereine in der Mehrzweckhalle


EPFACH<br />

14.30 Uhr<br />

Frauenkränzle im Haus der<br />

Vereine<br />

WEILHEIM<br />

13.00 bis 17.00 Uhr<br />

Hochzeits- und Eventmesse in der<br />

Stadthalle. Eintritt: 8 € / 6 € (VVK).<br />

Weitere Infos auf Seite 77<br />

SO 21.01.<br />

SCHONGAU<br />

9.00 Uhr<br />

Eislaufschule im Eisstadion.<br />

Unkostenbeitrag: 3 €. Weitere Infos<br />

unter www.schongau-mammuts.<br />

de. Die zweite Gruppe startet um<br />

10 Uhr<br />

19.00 Uhr<br />

Opern auf Bayrisch im Jakob-<br />

Pfeiffer-Haus. Eintritt: 29 €. VVK<br />

im Café Müller oder unter www.<br />

theaterstadl.jimdo.com. Weitere<br />

Infos auf Seite 33<br />

PEITING<br />

9.00 Uhr<br />

Eislaufschule des ECP in der<br />

Eishalle. Unkostenbeitrag: 2,50 €.<br />

Keine Anmeldung nötig. Helmpflicht!<br />

ALTENSTADT<br />