Altlandkreis Ausgabe Januar/Februar 2018 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
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<strong>Ausgabe</strong> 45 | <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong><br />
.de<br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: famveldman, Fotolia.com<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Traditionelle Holzarbeit<br />
Mit Kaltblütern im Wald<br />
Auf der Roten Couch<br />
Margit Horner-Spindler erzählt
Seit über 28 Jahren schaffen wir als unabhängige,<br />
erfolgreiche Unternehmensgruppe Lösungen rund um die<br />
Blech- und Rohrbearbeitung. Wir bieten unseren<br />
namhaften Kun<strong>den</strong> aus verschie<strong>den</strong>sten Branchen mit<br />
unserem hochmodernen Maschinenpark individuelle und<br />
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Spielerisch ins neue Jahr<br />
Peiting blickt Mitte des Jahres<br />
auf einen historischen Moment<br />
zurück – die Schließung<br />
des Bergwerks, die<br />
sich am 28. Juni 1968<br />
zum 50. Mal jährt. Wir<br />
haben schon jetzt mit<br />
einem ehemaligen<br />
Hauer über <strong>den</strong> Bau<br />
der riesigen Industrieanlage,<br />
die knochenharte<br />
Arbeit unter Tage<br />
und die Berufsvielfalt<br />
über Tage gesprochen. Von körperlich schwerer<br />
Arbeit ein Liedlein singen kann auch Sebastian Erhart<br />
aus Burggen. Seit seinem 13. Lebensjahr geht<br />
der Land- und Forstwirt zum Arbeiten in <strong>den</strong> Wald.<br />
Allerdings nicht mit tonnenschwerem Harvester. Erhart<br />
ist einer der wenigen, der das traditionsreiche<br />
Holzstreifen mit Kaltblutpfer<strong>den</strong> aufrecht hält. Wir<br />
durften <strong>den</strong> Rosserer in <strong>den</strong> Genossenschaftswald<br />
begleiten, wo Wallach Veitl mit spielerischer Leichtigkeit<br />
die Fichtenstämme aus dem Dickicht zog.<br />
Ähnlich lässig agieren die aktiven Mitglieder des DC<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong>, ein Darts-Club, <strong>den</strong> wir im gut versteckten<br />
Vereinsheim besucht haben. Warum? Weil<br />
Darts immer beliebter wird und bei weitem keine<br />
klassische Kneipensportart mehr ist, die ehrgeizigen<br />
Akteure lieber Leitungswasser als Weißbier trinken.<br />
Auch deshalb, um sich auf ein Turnier in Las<br />
Vegas vorzubereiten. Zeit <strong>für</strong> Fernreisen hat Margit<br />
Horner-Spindler derzeit keine. Der Terminkalender<br />
von Reichlings Bürgermeisterin ist proppenvoll.<br />
Hauptgrund: So viele Großprojekte wie nie. Umso<br />
dankbarer waren wir über die Zusage <strong>für</strong> das große<br />
Interview auf der Roten Couch. Die Rolle führungskräftiger<br />
Frauen, politische Abgehobenheit sowie<br />
Ungerechtigkeiten sind nur drei Themen-Auszüge<br />
aus diesem spannen<strong>den</strong> Gespräch.<br />
Trauungen zählen <strong>für</strong> Margit Horner-Spindler übrigens<br />
zu <strong>den</strong> schönsten Aufgaben. Umso passender,<br />
dass wir in unsere <strong>Januar</strong>/<strong>Februar</strong>-<strong>Ausgabe</strong> das Thema<br />
„Hochzeit“ gepackt haben. Nach Jahren weniger<br />
Eheschließungen kehrt der Trend zum Bund <strong>für</strong>s Leben<br />
zunehmend zurück. Doch hinter dem „schönsten<br />
Tag“ verbirgt sich jede Menge Arbeit, die es bereits<br />
Monate vorher zu erledigen gilt. Gästeliste, Lokal,<br />
Speisekarte, Musik, Anzug und Kleid, Fotograf, Papierkram,<br />
standesamtlich oder auch gleich kirchlich?<br />
Hochzeitsplanungen kosten Zeit, Kraft und Geld.<br />
Umso wertvoller ist eine Veranstaltung, die diesen<br />
Facettenreichtum unter einem Dach vereint – die<br />
Hochzeitsmesse in Weilheims Stadthalle. Ob dort<br />
auch von kuriosen Heiratsanträgen erzählt wird?<br />
Wir haben uns auf die Suche gemacht und eine Geschichte<br />
erzählt bekommen, die im wahrsten Sinne<br />
unter die Haut geht. Ähnlich beeindruckend ist die<br />
Sanierung der Echeslbacher Brücke. Pünktlich zur<br />
Winterpause wurde Deutschlands größte Behelfsbrücke<br />
über die 70 Meter tiefe Ammerschlucht gezogen.<br />
Speziell die Verankerung der da<strong>für</strong> notwendigen<br />
Stützpfeiler entpuppte sich als Mammutaufgabe.<br />
Auch deshalb, weil bei notwendigen Untergrundbohrungen<br />
zahlreiche Flöze entdeckt wur<strong>den</strong>.<br />
Nicht ganz so kompliziert ist die Technik beim Skifahren,<br />
Langlaufen oder Zipflbobfahren. Wer sie in jungen<br />
Jahren erlernt, bezwingt die verschneiten Hänge<br />
spielerisch. Und mit etwas Glück sogar auf einem<br />
neuen, originalen „mini bob“, verrät an dieser Stelle<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
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> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Mit Süddeutschem Kaltblut<br />
im Wald bei bo<strong>den</strong>schonener<br />
Holzarbeit<br />
Seite 6<br />
Blick zurück: 50 Jahre<br />
nach der Bergwerkschließung<br />
in Peiting<br />
Seite 11<br />
Zu Gast auf der Roten Couch:<br />
Margit Horner-Spindler,<br />
Reichlings Bürgermeisterin<br />
Seite 22<br />
Weitere Wege und höhere<br />
Kosten! Ist Skifahren überhaupt<br />
noch zeitgemäß?<br />
Seite 30<br />
Einen Abarth zum Leben<br />
erweckt — Böbinger baut<br />
eigenen Tourenrennwagen<br />
Seite 34<br />
Lech-Au! Die Schongauer<br />
Faschingsgesellschaft in <strong>den</strong><br />
Startlöchern<br />
Seite 38<br />
Solch ein Firlefanz!<br />
Es wird bunt bei Künstlerin<br />
Anke Rammé<br />
Seite 44<br />
Indie, Rock, Pop oder<br />
Alternative? Zeit <strong>für</strong> Neues<br />
von Mary Lou<br />
Seite 46<br />
Die ersten Escape Rooms<br />
des <strong>Altlandkreis</strong>es bei<br />
„oneBREAKOUT“ in Altenstadt<br />
Seite 52<br />
Handwerk <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
lauten Knall: Urspringer<br />
Böller-Schmiede<br />
Seite 60<br />
Viva Las Vegas!<br />
Regionale Dartspieler<br />
gewinnen Meisterschaft<br />
Seite 66<br />
Sternsinger und ihr Motto<br />
<strong>für</strong> <strong>2018</strong>: Gemeinsam gegen<br />
Kinderarbeit<br />
Seite 72<br />
Liebe, die unter die Haut<br />
geht: Geschichte eines kuriosen<br />
Heiratsantrages<br />
Seite 85<br />
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januar / februar <strong>2018</strong> | 3
Süddeutsches Kaltblut im Wald<br />
Bo<strong>den</strong>schonende<br />
Holzarbeit<br />
Burggen | Veitl ist zwölf Jahre alt,<br />
total entspannt und <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Spaß<br />
zu haben. An diesem Freitagmorgen<br />
aber wird es ernst. Es geht<br />
ins Holz. <strong>Das</strong> bedeutet schwere<br />
Arbeit, höchste Vorsicht und perfektes<br />
Zusammenspiel mit Sebastian<br />
Erhart, 25, lei<strong>den</strong>schaftlicher<br />
Land- und Forstwirt. Seit acht<br />
Jahren geht der Burggener mit<br />
seinem schwarzbraunen Wallach<br />
zum Arbeiten in <strong>den</strong> Wald. Diesmal<br />
führt der Auftrag in <strong>den</strong> örtlichen<br />
Genossenschaftswald. Dort<br />
liegen bereits gefällte und ausgeastete<br />
Fichten, die aus dem von<br />
Dornbusch verwachsenen Dickicht<br />
gezogen wer<strong>den</strong> müssen. <strong>Das</strong> Gelände<br />
neigt sich leicht nach oben.<br />
Ein Rückeweg ist nicht in unmittelbarer<br />
Nähe. Dort mit schwerem,<br />
maschinellem Gerät hineinzufahren<br />
– ein Ding der Unmöglichkeit.<br />
Für Veitl dagegen ist es ein Kinderspiel.<br />
Selbst die querliegen<strong>den</strong><br />
Baumstämme weiter unten halten<br />
ihn nicht davon ab, <strong>den</strong> gefällten<br />
Stamm an oberster Stelle des Areals<br />
anzuvisieren – er übersteigt<br />
die Hindernisse in Manier eines<br />
Springpferdes furchtlos. Dicht auf<br />
Veitls Fersen ist Sebastian Erhart,<br />
der seinen Kaltblüter einhändig<br />
mit einem Stoßzügel führt. In<br />
der anderen Hand hält er einen<br />
Sapie – eine Kombi aus Hammer<br />
und Wendehaken. „Wüüüst! Hooot!“<br />
Wie ein Skifahrer durch <strong>den</strong><br />
Slalomparcours fährt, so dirigiert<br />
Erhart sich und sein Ross um die<br />
noch stehen<strong>den</strong> Baumstämme.<br />
Bei „Wüst“ geht Veitl brav nach<br />
links, bei „Hot“ nach rechts.<br />
Kraft <strong>für</strong> sechs<br />
Stun<strong>den</strong> pro Tag<br />
Am Ziel angekommen, wen<strong>den</strong><br />
die bei<strong>den</strong> mit einem dreifachen<br />
„wüst, wüst, wüst“ um 180 Grad.<br />
Veitl steht nun hangabwärts gerichtet<br />
in einer Linie mit dem am<br />
Bo<strong>den</strong> liegen<strong>den</strong> Baumstamm.<br />
Die Harmonie zwischen Ross<br />
und Rosserer ist jetzt besonders<br />
gefragt. Erhart spricht von „blindem<br />
Vertrauen“, während er <strong>den</strong><br />
„Streifhackl“ in <strong>den</strong> Baumstamm<br />
schlägt. Als der Haken sitzt, geht<br />
Erhart einen Schritt zur Seite,<br />
greift sich wieder <strong>den</strong> großzügig<br />
langen Stoßzügel und gibt Veitl<br />
das Signal zum Losziehen. Mit<br />
kräftigen Schritten, aber spielerischer<br />
Leichtigkeit, transportiert<br />
das vierbeinige Prachtexemplar<br />
<strong>den</strong> 50 Zentimeter dicken und fünf<br />
Meter langen Fichtenstamm durch<br />
eine schmale, verwilderte Gasse,<br />
zwischen Baumreihen hindurch<br />
bis an <strong>den</strong> Rand eines Forstweges.<br />
„Steh“, sagt Erhart, schlägt mit<br />
dem Sapie <strong>den</strong> Haken aus dem<br />
Stamm, wendet seinen Veitl wieder<br />
um 180 Grad und marschiert<br />
erneut hinauf zum nächsten gefällten<br />
Fichtenstamm. Veitl hat so<br />
viel Power, dass er diese Arbeit<br />
problemlos drei Stun<strong>den</strong> vormittags<br />
und drei Stun<strong>den</strong> nachmittags<br />
verrichten könnte. Doch allzu<br />
viele Aufträge bekommen er und<br />
sein Besitzer Erhart in Zeiten der<br />
immer roboterähnlicheren Holzmaschinerien<br />
nicht mehr.<br />
Streifenziehen ist vom<br />
Aussterben bedroht<br />
Streifenziehen mit Kaltblutpfer<strong>den</strong><br />
ist eine Seltenheit gewor<strong>den</strong>, in<br />
einigen Gegen<strong>den</strong> sogar schon<br />
ausgestorben. „Je nördlicher, desto<br />
weniger“, sagt Erhart. Waldbesitzer<br />
und Forstbetriebe setzen<br />
nahezu ausnahmslos auf große,<br />
leistungsstarke Maschinen. Außerdem<br />
gilt seit der EU-weiten<br />
Forstreform im Jahre 2008, dass<br />
Aufträge in Staatsforsten aufgrund<br />
unzureichender Wirtschaftlichkeit<br />
nicht mehr an Arbeiter mit Pfer<strong>den</strong><br />
vergeben wer<strong>den</strong>. Deshalb<br />
streifen Sebastian Erhart und sein<br />
Vater Stefan häufig in privaten<br />
oder gemeindlichen Wäldern. „Es<br />
gibt noch Privatwaldbesitzer und<br />
Förster, die ganz bewusst Wert<br />
auf das Streifenziehen mit Pfer<strong>den</strong><br />
legen.“ Der Grund liegt auf<br />
der Hand: <strong>Das</strong> Pferd ist mit rund<br />
800 Kilogramm wesentlich leichter<br />
als ein neun Tonnen schwerer<br />
Bulldog oder ein 17 Tonnen<br />
schwerer Harvester, arbeitet somit<br />
wesentlich bo<strong>den</strong>schonender. Außerdem<br />
ist das Pferd sehr wendig<br />
und dadurch die beste Wahl in<br />
Sachen bestandschützendes Arbeiten.<br />
Hintergrund: Rückewege,<br />
die <strong>für</strong> <strong>den</strong> Einsatz großer Ma-<br />
<br />
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–<br />
<br />
4 | der altlandkreis<br />
Flip-Flop und Hausschuhe nach Mass<br />
Einlagen n g nach Mass
Die An- und Abfahrt in <strong>den</strong> Wald erfolgt meistens mittels Viehtransport. Nach dem Holzstreifen kontrolliert<br />
Sebastian Erhart Veitls Spezial-Hufeisen, die <strong>für</strong> besseren Halt im Gelände mit Stollen versehen sind.<br />
schinen notwendig sind, dürfen<br />
laut Gesetz nur alle 30 Meter in<br />
<strong>den</strong> Wald gezogen wer<strong>den</strong>. Da ein<br />
Harvester nur acht Meter um sich<br />
greifen kann, müssen die Bäume<br />
im tieferen Wald ohnehin von<br />
Hand gesägt und schließlich mit<br />
Seilwinde herausgezogen wer<strong>den</strong>.<br />
Jetzt kommt wieder das Pferd<br />
ins Spiel: Während die Seilwinde<br />
nur starr in eine Richtung arbeitet,<br />
kann das Pferd <strong>den</strong> gefällten<br />
Baum schlangenlinienförmig aus<br />
dem Wald ziehen – und zwar so,<br />
dass keine stehen<strong>den</strong> Bäume beschädigt,<br />
von Rotfäulnis befallen<br />
und dadurch nahezu wertlos wer<strong>den</strong>.<br />
Auch in Sachen Schnelligkeit<br />
ist das Pferd oftmals die bessere<br />
Wahl, vor allem in steileren, dichtbewachsenen<br />
Hängen, wo sich<br />
keine Maschine halten kann. Ungefährlich<br />
ist die Arbeit mit dem<br />
Pferd nicht. Erhart erzählt von<br />
schweren Verletzungen, von Todesfällen.<br />
Er selbst, „toi, toi, toi“,<br />
hatte bislang Glück, ist mit blauen<br />
Flecken und leichten Schürfwun<strong>den</strong><br />
davongekommen. Wobei<br />
Erhart ganz genau weiß, was er<br />
in welcher Situation zu tun hat.<br />
„Man braucht Kraft, Kondition und<br />
muss sehr vorausschauend arbeiten.“<br />
<strong>Das</strong> kann Erhart. Bereits als<br />
13-Jähriger wurde er von Vater<br />
und Großvater mit in <strong>den</strong> Wald<br />
genommen. „Von der Schule heim<br />
und ab in <strong>den</strong> Wald. <strong>Das</strong> Erledigen<br />
der Hausaufgaben hat darunter<br />
natürlich ein wenig gelitten“, gibt<br />
er offen und ehrlich zu.<br />
Zu Fressen gibt’s<br />
Hafer und Zuckerschnitzel<br />
Sei’s drum. Bis heute gibt’s <strong>für</strong> ihn<br />
nichts Schöneres, als mit einem<br />
seiner vier Kaltblüter zum Holzen<br />
in <strong>den</strong> Wald zu gehen. „Wer hat<br />
schon das große Glück, Hobby und<br />
Beruf zu einen.“<br />
> > > HOLZARBEIT MIT KALTBLÜTERN<br />
Als der letzte Baumstamm erfolgreich<br />
an <strong>den</strong> Forstweg gezogen<br />
wurde – Vater Stefan holt<br />
die Ware später mit Bulldog und<br />
Anhänger ab – lotst Erhart seinen<br />
leicht verschwitzen Veitl zum Viehanhänger,<br />
streift ihm eine Decke<br />
über, lädt ihn ein und fährt zurück<br />
an <strong>den</strong> Hof, der direkt neben der<br />
Ortsverbindungsstraße zwischen<br />
Burggen und Bernbeuren liegt.<br />
Sein „Müsli“, ein Mix aus Hafer<br />
und Zuckerschnitzel, hat er schon<br />
vor dem Holzen bekommen. Jetzt<br />
gibt es Gras und Heu, damit er<br />
wieder zu Kräften kommt – und<br />
bereit ist <strong>für</strong> <strong>den</strong> nächsten Einsatz<br />
im Wald.<br />
js<br />
Familie Erhart aus Burggen ist in Sachen Holzarbeit mit Süddeutschen<br />
Kaltblutpfer<strong>den</strong> selbstständig in dritter Generation und arbeitet<br />
<strong>für</strong> Waldbesitzer im Umkreis von bis zu 40 Kilometern.<br />
Kontakt unter Telefon 08860 / 1732.<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 5
50 Jahre Bergwerksschließung Peiting<br />
Als sich die Magengrube<br />
unter <strong>den</strong> Kehlkopf hob<br />
Peiting | Es ist dunkel. Der Bo<strong>den</strong><br />
entfernt sich von <strong>den</strong> Füßen und<br />
die Magengrube hebt sich bis unter<br />
<strong>den</strong> Kehlkopf. Mit lautem Zittern<br />
und Beben fährt der vollbesetzte<br />
Förderkorb senkrecht in die Tiefe<br />
und bei Begegnung des nach oben<br />
fahren<strong>den</strong> Förderkorbes wird der<br />
Krach unerträglich laut. 56 Mann,<br />
darunter Hauer, Schlosser und<br />
Hilfsarbeiter befin<strong>den</strong> sich auf dem<br />
Weg zur Arbeit. Mehr Arbeiter haben<br />
pro Fahrt nicht Platz in diesem<br />
dreistöckigen Fahrstuhl, der von einem<br />
faustdicken Stahlseil und mit<br />
zwölf Metern pro Sekunde senkrecht<br />
von oben nach unten oder<br />
von unten nach oben bewegt wird.<br />
Seine allererste Grubenfahrt wird<br />
Xaver Bader nie vergessen. Heute<br />
blickt der 79-Jährige auf 50 Jahre<br />
Bergwerksschließung Peiting<br />
zurück. Er spricht von Teamarbeit<br />
und engster Kameradschaft, ohne<br />
die der Knochenjob unter Tage<br />
un<strong>den</strong>kbar gewesen wäre. Und er<br />
berichtet von einer einzigartigen<br />
Anlage, die ab 1920 in kürzester<br />
Zeit errichtet sowie bis zum Schluss<br />
erweitert und modernisiert wurde.<br />
Bader war 16 Jahre alt, als er seine<br />
Ausbildung im Peitinger Bergwerk<br />
begann. Die ersten zwei Jahre<br />
durchlief er alle Abteilungen über<br />
Tage.<br />
Im Kesselhaus mit 72 Meter hohem<br />
Kamin wurde durch Verbrennung<br />
qualitativ schwächerer Kohle Wasserdampf<br />
erzeugt. Der diente wiederum<br />
zum Antrieb der Turbinen im<br />
Maschinenhaus dahinter, wo Strom<br />
und Pressluft <strong>für</strong> <strong>den</strong> Betrieb dutzender<br />
Maschinen über und unter<br />
6 | der altlandkreis<br />
Tage produziert wurde. Sägewerk<br />
und Schreinerei mit großem Holzlagerplatz.<br />
Schmiede, Spenglerei,<br />
Schlosserei, Dreherei, Fräserei und<br />
Elektro-Werkstätte. Große Garagen<br />
<strong>für</strong> Betriebsbus, Betriebsautos und<br />
Werksfeuerwehr. Eine ellenlange<br />
Fahrradhalle, da nahezu alle<br />
Mitarbeiter zu Fuß oder mit dem<br />
Rad zur Arbeit kamen. Die Zechenschenke<br />
<strong>für</strong> Speis und Trank. <strong>Das</strong><br />
Betriebsgebäude mit Steigerbüros,<br />
Verwaltung, Werkleiterwohnung<br />
sowie die sogenannte Waschkaue<br />
mit 42 Duschen und 720 Kleideraufzügen<br />
<strong>für</strong> die unter Tage arbeiten<strong>den</strong><br />
Bergleute. Bei Arbeitsantritt<br />
wurde die Zivil- gegen die<br />
Arbeitskleidung getauscht. Kittel,<br />
Hemd, Hose, Schuhe und Helm<br />
7<br />
5<br />
wur<strong>den</strong> angezogen. Und im Kern<br />
der Anlage der monströse Förderturm<br />
und der darunter befindliche<br />
kreisrunde Hauptschacht, 813 Meter<br />
tief und 5,10 Meter Durchmesser, in<br />
dem die zwei Förderkörbe mit je<br />
sechs Förderwagen die abgebaute<br />
Kohle nach oben beförderten.<br />
Gearbeitet wurde<br />
rund um die Uhr<br />
Im Peitinger Bergwerk wurde rund<br />
um die Uhr, lange Zeit sechs Tage,<br />
später fünf Tage die Woche gearbeitet.<br />
Unter Tage wurde im Dreischichtbetrieb<br />
je acht Stun<strong>den</strong> gearbeitet.<br />
Die Nachtschicht war <strong>für</strong><br />
Wartungsarbeiten, Reparaturen<br />
und Spezialtransporte nach unter<br />
4<br />
3<br />
6<br />
Tage verantwortlich. Die Frühund<br />
Mittagsschicht <strong>für</strong> <strong>den</strong> Abbau<br />
und Förderung der Kohle. Nach<br />
wenigen Monaten mit Fäustling<br />
und Meißel wurde die Kohle mit<br />
pressluftbetriebenem Pickhammer<br />
abgebaut, die letzten Jahre sogar<br />
maschinell mittels Kohlen-Hobel<br />
und hydraulischem Ausbau. Zu<br />
Beginn der 1920er Jahre fuhren<br />
die Bergleute noch mit Stoffmütze,<br />
ohne Schutzhelm und Schutzkleidung,<br />
in die Grube – und das<br />
bei feuchtheißen Temperaturen<br />
in oft nur 50 Zentimeter hohen<br />
Flözen. Der ausgekohlte Hohlraum<br />
wurde mit Holzstempeln<br />
vor dessen Einsturz gesichert. Als<br />
Flöze wer<strong>den</strong> die Kohlenschichten<br />
unter Tage bezeichnet. Sie lagen<br />
1<br />
2<br />
1 Förderturm mit Schachthaus<br />
2 Lokschuppen<br />
3 Schreinerei und Sägerei<br />
4 Werkstätten<br />
5 Garagen<br />
6 Mannschaftsbad<br />
7 Holzplatz
Leere Hunte am obersten Ausgang des Förderschachts.<br />
in einem Neigungswinkel von 30<br />
bis 35 Grad, einfallend von Nord<br />
nach Süd. Die herausgebrochene<br />
Kohle und das taube Gestein<br />
wurde mit Hunten (Förderwagen)<br />
über die Abbaustrecken, Stapel<br />
(senkrechter Schacht, der nicht<br />
ans Tageslicht führt), Bremsberge<br />
(Schacht im Neigungswinkel der<br />
Flöze) und Hauptförderstrecken<br />
mittels Diesellokomotiven Richtung<br />
Füllort zum Hauptschacht<br />
gefahren. Zwischen 40 und 45<br />
Kilometer Stollenwege waren in<br />
Peiting, Hohenpeißenberg und<br />
Peißenberg angelegt. Der westlichste<br />
Schacht, ein Wetterschacht,<br />
war bei Kurzenried. Der östlichste<br />
war in Peißenberg, wo das größte<br />
Bergwerk der Region stand.<br />
Heißt: Peiting, Hohenpeißenberg<br />
und Peißenberg waren ab November<br />
1953 unterirdisch miteinander<br />
verbun<strong>den</strong>, die Transportwege allesamt<br />
schienengeführt. Wäre der<br />
Aufzug im Peitinger Hauptschacht<br />
wegen eines technischen Defekts<br />
ausgefallen, hätten die Peitinger<br />
auch in Hohenpeißenberg oder<br />
Peißenberg aus dem Untergrund<br />
fahren können und mit Werksbus<br />
über Tage zurück nach Peiting gebracht<br />
wer<strong>den</strong>. „<strong>Das</strong> ist, so weit ich<br />
weiß, zwar nicht vorgekommen“,<br />
sagt Bader. Aber es beweise eindrucksvoll,<br />
wie weitläufig und gut<br />
die Stollen vernetzt waren.<br />
31 tödliche<br />
Unfälle<br />
Kurz vor Schließung des Peitinger<br />
Bergwerks – der letzte Hunt voller<br />
Kohle wurde am 28. Juni 1968<br />
aus der Grube gefahren – wur<strong>den</strong><br />
929 Mitarbeiter gezählt. Darunter<br />
überwiegend Einheimische. Aber<br />
auch Leute aus Niederbayern sowie<br />
in <strong>den</strong><br />
Kriegsjahren<br />
258 Gefangene,<br />
hauptsächlich<br />
Franzosen und Italiener.<br />
Damit kein Mann in der Grube<br />
verloren ging, hatte jeder seine<br />
eigene Sicherheitsmarke. Diese<br />
wurde vor der Grubenfahrt samt<br />
Grubenlampe an der Lampenkammer<br />
abgeholt und vor dem Besteigen<br />
des Förderkorbes abgegeben.<br />
Nach Feierabend wur<strong>den</strong> die Sicherheitsmarken<br />
am Füllort unter<br />
Tage wieder verlesen. Jede übrig<br />
gebliebene Nummer war kein gutes<br />
Zeichen. „Gott sei Dank hat es<br />
in all <strong>den</strong> Jahren kaum Vermisstenmeldungen<br />
gegeben.“ Schlimme<br />
Unfälle dagegen schon. Einstürzende<br />
Stollen, einströmende<br />
Wassermassen, abstürzende oder<br />
vom Zug erfasste Mitarbeiter. „Es<br />
gab tausend Gefahrenherde da<br />
Unten“, berichtet Bader. Letztlich<br />
sind in der Geschichte des Peitinger<br />
Bergwerks 31 Menschen tödlich<br />
verunglückt. Doch so tragisch<br />
diese Nachricht auch ist, wundert<br />
sich der eine oder andere noch<br />
lebende Bergmann rückblickend,<br />
dass nicht mehr passiert ist.<br />
Sprengen, graben,<br />
mauern und zimmern<br />
Hartgesotten mussten die Unter-<br />
Tage-Mitarbeiter alle sein. Allen<br />
voran die, die <strong>den</strong> Hauptschacht<br />
alle paar Jahre abgeteuft haben.<br />
„<strong>Das</strong> war eine sehr staubige oder<br />
auch nasse, körperlich extrem<br />
Die vollen Hunte (li.) im Ausgangsbereich des Förderschachts<br />
sowie die Sortiererei, in der Kohle von<br />
anderem Material getrennt wurde.<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 7
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
rund um die<br />
Energiezukunft<br />
im Oberland<br />
Regionale Berichte zu Energiezukunft und Klimaschutz<br />
Naturland genießen: <strong>Das</strong> Beste herauspicken<br />
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<strong>für</strong> Sie!<br />
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3 2017<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/<br />
Schutzgebühr 4 Euro<br />
Dezember - März<br />
schwere Arbeit, eine Aufgabe <strong>für</strong><br />
die Größten und Kräftigsten unter<br />
uns“, sagt Bader. Bis 1925 sprengten,<br />
gruben, mauerten und zimmerten<br />
die Bergmänner <strong>den</strong> Förderschacht<br />
235 Meter tief. Bis 1934<br />
rund 515 Meter tief und bis 1952<br />
diese atemberauben<strong>den</strong> 813 Meter<br />
tief. Heute ist der Schacht, der mit<br />
Schließung des Bergwerks zugeschüttet<br />
wurde, nicht mehr einzusehen.<br />
Auch der aus dem Bo<strong>den</strong><br />
ragende Förderturm, der neben<br />
dem noch längeren Schornstein<br />
das Markenzeichen der Industrieanlage<br />
bildete, steht längst nicht<br />
mehr. Einige andere Gebäude<br />
dagegen schon, nur umgebaut<br />
und anders eingerichtet. Anstelle<br />
der Pforte steht zum Beispiel das<br />
Autohaus Gunsch. Der damalige<br />
Mannschaftstrakt samt Steigerbüros<br />
und Werkleiterwohnung wird<br />
inzwischen von Bio-Bäcker Michael<br />
Schwarzmaier zum Brezen-<br />
Backen genutzt.<br />
Fleißige Bergmänner<br />
waren gefragt<br />
Einzig die Zechenschenke ist ihrer<br />
Bestimmung treu geblieben, bietet<br />
Arbeitern noch immer ein günstiges<br />
Mittagessen an. Ehemalige<br />
Bergmänner nutzen dieses Angebot<br />
freilich nicht mehr. Viele sind<br />
Kurze Pause: Xaver Bader (stehend, zweiter von rechts) und seine Hauer-Kollegen<br />
bei der Nachtschicht.<br />
verstorben, der Rest ist wohlverdient<br />
in Rente. Ob bei Moralt oder<br />
Haindl – untergekommen sind die<br />
Kamera<strong>den</strong> nach der Schließung<br />
des Werks überall. Fleißige Handwerker<br />
waren schließlich gefragt.<br />
Andere wiederum bildeten sich<br />
weiter zum Ingenieur oder Kaufmann.<br />
Xaver Bader war auch so<br />
einer der Marke „Allzweckwaffe“.<br />
Als eher kleingewachsener,<br />
leichter Bergmann war er in <strong>den</strong><br />
schmalsten und engsten Flözen<br />
tätig. Irgendwann wurde ihm die<br />
Arbeit als Hauer zu schwer. Er<br />
schulte um zum Aufbereiter und<br />
übernahm einen Arbeitsplatz in<br />
der Kohlenwäsche über Tage, deren<br />
Aufgabe es war, die aus der<br />
Grube geförderte Kohle vom tauben<br />
Gestein zu trennen. Später<br />
wechselte er ins Labor, untersuchte<br />
<strong>den</strong> Heizwert des „schwarzen<br />
Goldes“. Zum Schluss stand er der<br />
Kohlenwäsche als Aufseher vor.<br />
Museumsgegenstände<br />
und Bildarchiv erinnern<br />
<strong>Das</strong> Kohlenbergwerk ist ein wesentlicher<br />
Teil Peitinger Ortsgeschichte.<br />
An kirchlichen Festtagen,<br />
Stand- oder Weihnachtskonzerten<br />
der Knappschaftskapelle treten die<br />
Spielerisch: Die Zukunft ist grün<br />
Natürlich: »Bio« unterm Christbaum<br />
Elektrisch: Sauber unterwegs<br />
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Kohle-Abbau mit pressluftbetriebenem Pickhammer.<br />
8 | der altlandkreis<br />
Drei Grubenarbeiter vor einem<br />
sehr steilen Flöz.
Der Mannschaftszug brachte die Hauer an ihren jeweiligen Arbeitsplatz<br />
unter Tage – dank einhängbarem Gurt sogar sitzend.<br />
die ab 1925 nur <strong>für</strong> Bergmänner<br />
errichtet wur<strong>den</strong>. Diese kleinen<br />
„Hexenhäuschen“ mit Spitzdach<br />
heben sich bis heute deutlich ab<br />
von <strong>den</strong> neueren, größeren Bauten.<br />
Abgesehen davon erinnern<br />
hunderte Bilder an diese knochenharte<br />
Zeit. Sie wur<strong>den</strong> laufend und<br />
pünktlich zum Jubiläum „50 Jahre<br />
Bergwerkschließung Peiting“ archiviert<br />
und digitalisiert. Geplant<br />
ist voraussichtlich ein Bildervortrag,<br />
der unter anderem zeigt,<br />
warum Schnupftabak mindestens<br />
so wichtig war wie Schutzhelm,<br />
Grubenlampe und Pickhammer. js<br />
Bezirksverband<br />
Oberbayern e.V.<br />
Mitglieder bis heute in traditioneller<br />
Bergmannsuniform auf. Neben<br />
zahlreichen Text- und Bilddokumenten,<br />
originalen Werkzeugen<br />
und Einrichtungsgegenstän<strong>den</strong><br />
sind im Museum im Klösterle in<br />
fachkundiger Begleitung ein Modell<br />
der Schachtanlage sowie ein<br />
nachgebildeter Stollen zu besichtigen.<br />
Von zahlreichen Erlebnissen<br />
über und unter Tage wird erzählt.<br />
<strong>Das</strong> damals prägende Peitinger<br />
Ortsbild: Ein kleiner Ortskern mit<br />
wesentlich weniger Gebäu<strong>den</strong> und<br />
Menschen, grasendes Grauvieh auf<br />
<strong>den</strong> Weiten der Felder und eben<br />
das Bergwerk – die erste große<br />
Industrieanlage der Gemeinde.<br />
An letztere erinnern nicht nur die<br />
Museumsgegenstände und neu<br />
besetzten Hallen. Der<br />
inzwischen stark verwachsene<br />
Schlammweiher<br />
oberhalb der<br />
Schnalz (Ammer) diente<br />
damals als Entsorgungsbecken<br />
<strong>für</strong> das verdreckte<br />
Waschwasser aus der<br />
Kohlenwäsche – heutzutage<br />
wäre eine Materialdeponie<br />
in Form und<br />
Größe wie der Schlammweiher<br />
wohl nicht mit<br />
dem Naturschutzgesetz<br />
vereinbar. Und dann<br />
wären da noch die<br />
Glückauf-Siedlung, die<br />
Heinrichsiedlung und die<br />
Barbarasiedlung im Osten<br />
der Marktgemeinde,<br />
<strong>Das</strong> AWO Seniorenzentrum Peiting bietet<br />
stationäre, Kurzzeit- und Tagespflege<br />
sowie Mittagessen <strong>für</strong> Senioren an.<br />
AWO Oberbayern. Wir freuen uns auf Sie.<br />
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(und geschnupft) wurde<br />
stets nahe am Arbeitsplatz.<br />
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Hauptschacht.<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 9
M. HASEITL
Auf der Roten Couch<br />
Bei<br />
Reichlings<br />
Chefin<br />
Schickes Dirndl: Reichlings<br />
Bürgermeisterin Margit<br />
Horner-Spindler auf der<br />
Roten Couch. <strong>Das</strong> Bild<br />
entstand im Pfarrheim,<br />
dessen Flur geprägt ist<br />
von der Ausstrahlung eines<br />
wunderbaren Heiligenbilds.<br />
Foto: Johann Jilka<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 11
Reichling | An <strong>den</strong> Grenzen des<br />
<strong>Altlandkreis</strong>es haben die Frauen<br />
das Sagen. Richtung Ammergauer<br />
Alpen waltet Gisela Kieweg<br />
aus Bad Bayersoien ihres Amtes.<br />
Lechabwärts ist es Margit Horner-<br />
Spindler, CSU, seit knapp einem<br />
Jahrzehnt Bürgermeisterin der<br />
Gemeinde Reichling. Im großen<br />
Interview auf der Roten Couch<br />
spricht die 59-jährige Powerfrau<br />
mit <strong>den</strong> voluminösen schwarzen<br />
Haaren über ihre Außenseiterrolle<br />
als weibliche Führungskraft,<br />
über die „heftigste“ Phase ihrer<br />
bisherigen Amtszeit, die wichtigsten<br />
Projekte auf Orts- und Landkreisebene<br />
sowie die schönste<br />
Sache der Welt. Außerdem verrät<br />
sie, warum sie beim Thema Bürokratismus<br />
und gesetzlicher Ungerechtigkeiten<br />
ganz schnell zur Demonstrantin<br />
wird. Insbesondere<br />
dann, wenn die Entscheidungen<br />
„abgehobener“ Politiker zu Lasten<br />
des einfachen Volkes ausgelegt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Frau Horner-Spindler, Sie sind das<br />
neunte Gemeindeoberhaupt in der<br />
Geschichte Reichlings, jedoch die<br />
erste Frau. Wie haben die Bürger<br />
damals auf Ihre Kandidatur reagiert?<br />
Über das Geschlecht der Kandidaten<br />
wurde bei uns im Dorf<br />
überhaupt nicht diskutiert. Ganz<br />
im Gegenteil. Ich habe sehr viel<br />
Zuspruch aus der Bevölkerung erhalten.<br />
Schließlich geht es um die<br />
Person, nicht um das Geschlecht.<br />
Warum haben Sie kandidiert?<br />
Ich hatte das eigentlich nie vor<br />
und es hat sich eher zufällig ergeben.<br />
Allerdings bin ich mit der<br />
Heimat unglaublich verbun<strong>den</strong>,<br />
habe mich immer schon in Vereinen<br />
engagiert, zum Beispiel in<br />
der Vorstandschaft der Kreislandjugend<br />
Schongau. Und ich finde<br />
es einfach schön, wenn man die<br />
Heimat mitgestalten kann. Außerdem<br />
wurde es mir wohl ein wenig<br />
in die Wiege gelegt. Mein Vater<br />
Franz Horner war ja auch Bürgermeister<br />
in Reichling.<br />
Sie hatten auch nie Zweifel, dieser<br />
großen Aufgabe gewachsen zu<br />
sein?<br />
Natürlich habe ich überlegt, ob ich<br />
mir dieses Amt als Frau zutrauen<br />
kann. Letztlich ausschlaggebend<br />
war meine berufliche Vorgeschichte.<br />
Ich habe erst eine Ausbildung<br />
zur Bürokauffrau bei der<br />
Firma Haseitl gemacht, anschließend<br />
eine weitere Ausbildung<br />
zur Verwaltungsfachangestellten<br />
im Landratsamt Landsberg. Davon<br />
profitiere ich sehr in meinen<br />
Aufgaben als Bürgermeisterin. Ich<br />
war viele Jahre im Bauamt und in<br />
der unteren Naturschutzbehörde<br />
tätig. Zusammen mit meiner vorherigen<br />
Tätigkeit habe ich sowohl<br />
Erfahrung in der freien Wirtschaft<br />
als auch in der Verwaltung sammeln<br />
können.<br />
Ob freie Wirtschaft, Verwaltung<br />
oder Politik – wie häufi g wer<strong>den</strong><br />
Sie mit Frauenfeindlichkeiten konfrontiert?<br />
Ich persönlich bin noch nie mit<br />
Frauenfeindlichkeiten konfrontiert<br />
wor<strong>den</strong>. Ich arbeite sehr gerne<br />
mit Männern zusammen. Schön<br />
wäre es allerdings, wenn mehr<br />
Frauen als Bürgermeisterinnen<br />
oder in anderen Führungspositionen<br />
arbeiten wür<strong>den</strong>. Momentan<br />
bin ich die einzige Bürgermeisterin<br />
im Landkreis Landsberg.<br />
Welche Eigenschaften sollte eine<br />
Frau in Führungspositionen mitbringen?<br />
Frauen müssen sehr standfest<br />
sein, Wissen haben und eine<br />
schnelle Auffassungsgabe besitzen.<br />
Außerdem brauchen sie<br />
Selbstvertrauen. Allerdings gilt<br />
das genauso <strong>für</strong> Männer in Führungspositionen.<br />
Es zählt die<br />
Leistung, nicht das Geschlecht.<br />
Ich finde es schön, dass man als<br />
Frau in der Politik heutzutage keinen<br />
Nachteil hat. Wichtig ist, dass<br />
Vor Wappen und Herrgottswinkel: Margit Horner-Spindler und<br />
„altlandkreis“-Redakteur Johannes Schelle im Bürgermeisterzimmer.<br />
beide Geschlechter vertreten sind.<br />
Denn sie haben oft verschie<strong>den</strong>e<br />
Sichtweisen und unterschiedliche<br />
Arten, an Dinge heranzugehen.<br />
Ich persönlich versuche meine<br />
Arbeit weder auf weibliche noch<br />
männliche Art zu machen, sondern<br />
auf meine Art – so, wie ich<br />
es <strong>für</strong> richtig empfinde.<br />
Und das gelingt Ihnen ganz hervorragend.<br />
Sie sind inzwischen seit<br />
neun Jahren Bürgermeisterin in<br />
Reichling. Ihre bislang wichtigsten<br />
Projekte?<br />
Wir haben die vergangenen Jahre<br />
durch das Ausschöpfen enorm<br />
vieler Fördermöglichkeiten viele<br />
Maßnahmen durchgeführt und<br />
trotzdem eine solide Finanzstruktur<br />
geschaffen. Wasser ist unser<br />
höchstes Gut. Deshalb haben wir<br />
sehr viel in unsere Wasserversorgung<br />
investiert. Die wasserrechtliche<br />
Erlaubnis gilt nun <strong>für</strong><br />
die Quelle in Reichling und <strong>den</strong><br />
Brunnen in Lu<strong>den</strong>hausen bis ins<br />
Jahr 2046. Außerdem haben wir<br />
die Versorgungsnetze von Reichling<br />
und Lu<strong>den</strong>hausen zusammengeschlossen<br />
und damit einen<br />
Wasserverbund zwischen bei<strong>den</strong><br />
Ortsteilen geschlossen. Erhebliche<br />
Modernisierungsmaßnahmen<br />
wie die Visualisierung wur<strong>den</strong><br />
getätigt, äußerst aufwendige Verbauungsmaßnahmen<br />
im Wasserschutzgebiet<br />
durchgeführt. Ganz<br />
wichtig: Wir sind dabei, unsere<br />
Nitratwerte zu senken.<br />
Nitratwerte?<br />
Wir hatten in Reichling einen hohen<br />
Nitratwert im Trinkwasser.<br />
Wie haben Sie das Problem in <strong>den</strong><br />
Griff bekommen?<br />
Indem wir privatrechtliche Verträge<br />
mit Landwirten abgeschlossen<br />
haben. Somit konnten wir notwendige<br />
Schutzmaßnahmen einleiten.<br />
Außerdem wer<strong>den</strong> wir <strong>für</strong><br />
die Quelle wichtige Flächen im<br />
Grundstückstausch erwerben.<br />
12 | der altlandkreis
Andere, wichtige Projekte unter<br />
Ihnen?<br />
Wir haben neue Bau- und Gewerbegebiete<br />
ausgewiesen. Die<br />
Bauplätze wer<strong>den</strong> überwiegend<br />
im Einheimischenmodell vergeben.<br />
Jeder Reichlinger oder Lu<strong>den</strong>hausener,<br />
der bei uns bauen<br />
will, bekommt innerhalb kürzester<br />
Zeit einen Bauplatz. Sehr kostenaufwendig<br />
war auch die Endfertigstellung<br />
von Straßen in älteren<br />
Baugebieten. Viel Geld ist in die<br />
Sanierung unseres Kindergartens<br />
und in <strong>den</strong> Brandschutz geflossen.<br />
Zukunftsweisend war und<br />
ist natürlich der Breitbandausbau<br />
<strong>für</strong> alle Ortsteile. Da sind wir<br />
zwar noch mittendrin, waren allerdings<br />
schon 2011 beim ersten<br />
Förderverfahren <strong>für</strong> schnelleres<br />
Internet Vorreiter. Damals war<br />
der Breitbandausbau keine einfache<br />
Aufgabe, <strong>für</strong> die ich mich<br />
richtig reingehängt habe, um das<br />
Glasfaserkabel über <strong>den</strong> Lech auf<br />
unsere Seite zu holen. Damit haben<br />
wir eine Vernetzung auch <strong>für</strong><br />
weitere Gemein<strong>den</strong> im nördlichen<br />
Bereich geschaffen. Die Gemeinde<br />
Thaining zum Beispiel konnte aufgrund<br />
unseres Engagements auch<br />
angeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />
Warum war es 2011 so schwierig in<br />
Sachen schnelleres Internet?<br />
Die Strukturen <strong>für</strong> einen reibungslosen<br />
Ausbau haben damals<br />
gefehlt. Es war alles viel zu bürokratisch,<br />
was die meisten vom<br />
Breitbandausbau abgeschreckt<br />
hat. Die Gemeinde Reichling wollte<br />
das aber unbedingt.<br />
Finanzstruktur, Wasserversorgung,<br />
Breitband-Ausbau, Einheimischenmodell...<br />
... und die Umgestaltung des Kirchenumfeldes<br />
in Lu<strong>den</strong>hausen.<br />
Diese sollte eigentlich nur im<br />
kleinen Rahmen stattfin<strong>den</strong> und<br />
hat sich dann als Riesenprojekt<br />
mit 400 000 Euro Gesamtkosten<br />
entpuppt, weil unter anderem die<br />
komplette Kirchenmauer marode<br />
war.<br />
Ein unschöner, überraschender<br />
Moment war sicherlich auch die<br />
Schließung des Reichlinger Gemischt-Waren-La<strong>den</strong>s<br />
– und das<br />
nach stolzen 100 Jahren.<br />
<strong>Das</strong> ist wirklich traurig, auch <strong>für</strong><br />
mich persönlich, da ich mit dem<br />
La<strong>den</strong> seit meiner Kindheit verbun<strong>den</strong><br />
war. Aber: Wir haben<br />
noch einen guten Bäcker, einen<br />
hervorragen<strong>den</strong> Metzger und einen<br />
Naturkostla<strong>den</strong> im Dorf und<br />
sind gerade dabei, diese drei Geschäfte<br />
miteinander zu vernetzen.<br />
Möglicherweise können wir auch<br />
noch weitere Geschäftsleute ins<br />
Boot holen. Wir schauen, dass die<br />
La<strong>den</strong>besitzer sich absprechen<br />
und ihr Sortiment so aufstocken,<br />
dass auch weiterhin Artikel des<br />
täglichen Grundbedarfs direkt im<br />
Ort erworben wer<strong>den</strong> können.<br />
Nach ersten Gesprächen sind alle<br />
Drei bereit, miteinander zu kooperieren.<br />
Darüber bin ich heilfroh.<br />
Noch schlimmer allerdings war<br />
die Situation in Lu<strong>den</strong>hausen, wo<br />
seit längerer Zeit kein einziges Geschäft<br />
mehr existierte. Aber dort<br />
ist ja die Supermarktkette Penny<br />
an uns herangetreten, die zum<br />
Jahreswechsel einen Markt aufmachen<br />
wird.<br />
<strong>Das</strong> Einkaufsproblem scheint also<br />
gelöst. Wo brennt’s aktuell noch?<br />
Zurzeit haben wir enorm viele Projekte<br />
am Laufen. Die schwierigste<br />
Aufgabe ist der Kanalbau im Ortsteil<br />
Gimmenhausen mit Anschluss<br />
an die Kläranlage, der uns über<br />
eine Million Euro kosten wird. Im<br />
Zuge dessen wird auch gleich der<br />
komplette Ortsteil runderneuert,<br />
unter anderem mit neuen Wasserleitungen<br />
und Glasfaserkabeln<br />
ausgestattet. <strong>Das</strong> Problem an der<br />
Sache: Gimmenhausen liegt vollständig<br />
in einem Wasserschutzgebiet,<br />
was <strong>den</strong> Kanalbau zu einer<br />
großen Herausforderung macht.<br />
Die Auflagen, die dort zu erfüllen<br />
sind... unvorstellbar. Da muss ich<br />
ganz klar sagen: Der Amtsschimmel<br />
wiehert dort gewaltig! Darüber<br />
hinaus haben wir ein neues<br />
Baugebiet in Lu<strong>den</strong>hausen ausgewiesen,<br />
die Grundstücke wer<strong>den</strong><br />
gerade verkauft. Wir planen schon<br />
wieder ein weiteres Baugebiet.<br />
Außerdem sanieren wir <strong>den</strong> Happerger<br />
in Lu<strong>den</strong>hausen und die<br />
Mehrzweckhalle in Reichling, was<br />
uns insgesamt rund 900 000 Euro<br />
kosten wird. Hier stockt es gerade.<br />
Der Architekt hat <strong>den</strong> Terminplan<br />
leider nicht eingehalten. <strong>Das</strong> ist<br />
sehr ärgerlich, zumal die Termine<br />
<strong>den</strong> Bürgern mitgeteilt wur<strong>den</strong>.<br />
Veranstaltungen müssen ja geplant<br />
wer<strong>den</strong>. Aber wir sind auf<br />
einem guten Weg. Unser neuer Ingenieur<br />
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januar / februar <strong>2018</strong> | 13
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an <strong>den</strong> Projekten. Außerdem benötigen<br />
wir ein neues Feuerwehrfahrzeug.<br />
Hier<strong>für</strong> haben wir uns<br />
mit der Gemeinde Geltendorf zusammengeschlossen,<br />
<strong>den</strong>n beim<br />
Kauf zweier baugleicher Fahrzeuge<br />
erhöht sich der Zuschuss.<br />
Die Sammelbestellung ist bereits<br />
erfolgt, das Fahrzeug wird <strong>2018</strong><br />
geliefert.<br />
Ganz schön viel los.<br />
Ja, das ist momentan wirklich<br />
heftig, auch <strong>für</strong> mich. Ich bin jetzt<br />
seit neun Jahren Bürgermeisterin,<br />
aber so intensiv war es noch<br />
nie. Die vielen Großprojekte sind<br />
allerdings einzig und allein dem<br />
geschuldet, dass wir sehr viele<br />
Fördergelder bekommen, die ich<br />
natürlich voll und ganz ausschöpfen<br />
möchte. Ansonsten hätten wir<br />
definitiv nicht alles auf einmal in<br />
die Wege geleitet.<br />
Vom Projekte-Marathon mal abgesehen:<br />
Hätten Sie einen Wunsch<br />
frei, was würde Reichling bekommen?<br />
Ich wünsche mir, dass der Gemeinschaftssinn<br />
in unserem Dorf<br />
weiterhin so toll bleibt wie bisher.<br />
<strong>Das</strong> ist etwas, das man sich <strong>für</strong><br />
Geld nicht kaufen kann.<br />
Auch zwischen Reichling und Lu<strong>den</strong>hausen?<br />
Ja! <strong>Das</strong> ist wie bei Geschwistern:<br />
Da wird auch diskutiert, aber<br />
wenn es darauf ankommt, halten<br />
sie fest zusammen. <strong>Das</strong> hat sich<br />
unter anderem bei <strong>den</strong> großen<br />
Festen der vergangenen Jahre<br />
wunderbar gezeigt. Natürlich ist<br />
es generell so, dass das Leiten<br />
mehrerer Ortsteile schwieriger<br />
ist und man unheimlich genau<br />
auf Ausgewogenheit achten<br />
muss. Allerdings wird bei<br />
uns nicht nach Ortsteilen oder<br />
Parteizugehörigkeiten abgestimmt,<br />
sondern stets nach<br />
<strong>den</strong> sinnvollsten Projekten.<br />
Wir arbeiten im Gemeinderat<br />
alle sehr gut zusammen.<br />
Abstimmen ist ein gutes Stichwort.<br />
Was sagen Sie zum Ausgang der<br />
Bundestagswahl 2017?<br />
Ich war sehr überrascht. Uns geht<br />
es ja wirklich gut, aufblühende<br />
Wirtschaft, Steuereinnahmen wie<br />
nie. <strong>Das</strong> starke AfD-Ergebnis hat<br />
mit Sicherheit sehr viel mit der<br />
Flüchtlingssituation zu tun – ein<br />
sehr schwieriges Thema. Einerseits<br />
muss die Menschlichkeit<br />
bewahrt, andererseits müssen<br />
Grenzen gesetzt wer<strong>den</strong>.<br />
Wie viele Flüchtlinge hat Reichling<br />
aufgenommen?<br />
Ich habe mich beim Thema<br />
Flüchtlinge richtig reingehängt,<br />
unter anderem je<strong>den</strong> Hauseigentümer<br />
angeschrieben und nach<br />
freiem Wohnraum gefragt – und<br />
es kam nichts. Wir sind mit Sicherheit<br />
nicht frem<strong>den</strong>feindlich,<br />
aber es fehlt uns schlichtweg an<br />
Räumlichkeiten, die von <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong><br />
akzeptiert wur<strong>den</strong>.<br />
Erklärt die Flüchtlingssituation<br />
allein tatsächlich das starke AfD-<br />
Ergebnis?<br />
Nicht nur. Viele Politiker müssen<br />
wieder mehr an der Basis sein<br />
und schauen, wo der Schuh bei<br />
<strong>den</strong> Menschen wirklich drückt.<br />
Manche höherrangige Politiker<br />
sind mir ab und an zu abgehoben.<br />
Ich bin guter Dinge, dass die<br />
Botschaft angekommen ist und es<br />
bei der nächsten Wahl nicht mehr<br />
so viele Protestwähler gibt.<br />
Im Kreistag hält sich die Abgehobenheit<br />
noch in Grenzen. Auch<br />
dank Ihnen als sehr bo<strong>den</strong>ständige<br />
Kreisrätin. Wo<strong>für</strong> setzen Sie sich im<br />
Landkreis Landsberg ein?<br />
Als Referentin im Seniorenheim<br />
Vilgertshofen bin ich Bindeglied<br />
zwischen Heim und Landkreis,<br />
was mir sehr wichtig ist. Passend<br />
dazu fällt mir das Sprichwort ein:<br />
Der Umgang mit <strong>den</strong> Alten zeigt<br />
<strong>den</strong> Charakter des Volkes. In diesem<br />
Seniorenheim wird so liebevoll<br />
mit Menschen umgegangen,<br />
das ist einfach schön. Und genau<br />
da<strong>für</strong> setze ich mich ein. Zum<br />
Beispiel konnte ich verhindern,<br />
dass aus finanziellen Grün<strong>den</strong> die<br />
heimeigene Küche aufgelöst wird.<br />
Was haben <strong>den</strong>n alte Menschen<br />
noch außer Pflege und gutem<br />
Essen? Außerdem bin ich im Verwaltungsrat<br />
des Klinikums Landsberg,<br />
in dem ich mich auch sehr<br />
stark einbringe. Derzeit sind wir<br />
in Gesprächen über eine Zusammenarbeit<br />
mit der Krankenhaus<br />
GmbH Weilheim-Schongau. Im<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2018</strong> veranstaltet der Verwaltungsrat<br />
dazu eine Klausurtagung.<br />
Diese Kooperation wird<br />
in meinen Augen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Erhalt<br />
einer wohnortnahen Krankenversorgung<br />
ein großer Schritt nach<br />
vorne sein.<br />
Die derzeit „größten Baustellen“<br />
im Landkreis Landsberg?<br />
14 | der altlandkreis
Wir brauchen unbedingt das Landratsamt<br />
wieder unter einem Dach.<br />
Neben dem Hauptgebäude gibt es<br />
13 (!) Außenstellen. Da kann sich<br />
glaube ich jeder vorstellen, was<br />
das <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bürger bedeutet. Außerdem<br />
kosten die Außenstellen<br />
jährlich 394 000 Euro Miete plus<br />
Nebenkosten. Im Grunde gibt es<br />
keine andere Lösung, als ein neues<br />
Landratsamt zu bauen. Und das<br />
ist auch schon in Planung. Es soll<br />
im Osten Landsbergs, auf dem<br />
Penzinger Feld entstehen.<br />
Wie eng arbeiten Sie mit Politikern<br />
und Bürgern aus Weilheim-Schongau<br />
zusammen?<br />
Sehr eng. Ich treffe mich regelmäßig<br />
mit <strong>den</strong> Bürgermeistern<br />
des <strong>Altlandkreis</strong>es, von <strong>den</strong>en<br />
ich auch schon sehr viele Anregungen<br />
mit nach Reichling genommen<br />
habe. Zum Beispiel in<br />
Sachen Breitbandausbau. Oder<br />
das Grün<strong>den</strong> einer Bürgerstiftung,<br />
unterstützt durch die damalige<br />
Sparkasse Schongau, über die wir<br />
mittlerweile 60 000 Euro gesammelt<br />
haben. Ich fühle mich in der<br />
Runde des Kommunalforums der<br />
Sparkasse Oberland, ein Forum<br />
<strong>für</strong> die Bürgermeister des Schongauer<br />
<strong>Altlandkreis</strong>es, unheimlich<br />
wohl.<br />
Bürgermeisterin in Reichling.<br />
Kreisrätin in Landsberg am Lech.<br />
Referentin des Seniorenheims in<br />
Vilgersthofen. Sitz im Verwaltungsrat<br />
des Klinikums Landsberg.<br />
In der Vorstandschaft des Bayerischen<br />
Gemeindetages. Vize-Vorsitzende<br />
der VG Reichling. Außerdem<br />
waren Sie längere Zeit ehrenamtliche<br />
Verwaltungsrichterin, CSU-<br />
Ortsvorsitzende und in der Kreisvorstandschaft.<br />
Woher nehmen<br />
und nahmen Sie all die Kraft und<br />
Zeit, diese schier unzähligen Ämter<br />
unter einen Hut zu bringen?<br />
Ich habe einen starken Glauben,<br />
aus dem ich sehr viel Kraft<br />
schöpfe, da fällt einem dann vieles<br />
leichter. Und ich übe meinen<br />
Beruf mit viel Freude und Herzblut<br />
aus. Außerdem bekomme ich<br />
viele positive Rückmeldungen aus<br />
der Bevölkerung, was mir ebenso<br />
viel Kraft und Motivation gibt.<br />
Wie sieht ein klassischer Arbeitstag<br />
von Margit Horner-Spindler<br />
aus?<br />
Hauptsächlich bin ich im Büro,<br />
was der Bürokratie geschuldet<br />
ist. Wir haben wahnsinnig viele<br />
Vorgaben, die immer noch mehr<br />
wer<strong>den</strong>. Weniger Bürokratie, da<strong>für</strong><br />
mehr bei <strong>den</strong> Leuten, das wäre<br />
mir viel wichtiger. Abgesehen davon<br />
wer<strong>den</strong> sehr viele Dinge auf<br />
dem Rücken der Kommunen ausgetragen.<br />
Zum Beispiel?<br />
Die Straßenausbaubeitragssatzung,<br />
bekannter als Strabs. Die ist<br />
in meinen Augen eine riesengroße<br />
Ungerechtigkeit. <strong>Das</strong> hat uns<br />
die höhere Politik aufgedrückt.<br />
Und da werde ich zum Demonstrant,<br />
wenn es notwendig ist. Allerdings<br />
an der richtigen Stelle,<br />
die in diesem Falle im Landtag<br />
liegt, wo die Strabs beschlossen<br />
wurde. Nur der kann da<strong>für</strong> sorgen,<br />
dass sie auch wieder abgeschafft<br />
wird. Ich habe bereits mit<br />
unseren Landtagsabgeordneten<br />
Alex Dorow und Dr. Thomas Goppel<br />
darüber gesprochen. Denn<br />
wenn ich etwas nicht lei<strong>den</strong> kann,<br />
dann sind es Ungerechtigkeiten<br />
wie diese. So lustig der Begriff<br />
„Strabs“ ist, bei dem man ja im<br />
ersten Moment nicht an eine Straßensatzung<br />
<strong>den</strong>kt, so sehr setzte<br />
te<br />
ich mich da<strong>für</strong> ein, dass s<br />
sie<br />
wieder abgeschafft wird.<br />
Was gehört zu ihren<br />
schönsten Aufgaben als<br />
Bürgermeisterin?<br />
Etwas sehr Schönes sind<br />
die Trauungen. Es gehört<br />
zweifelslos zu <strong>den</strong><br />
schönsten Aufgaben, ein<br />
Paar in die Ehe zu geleiten<br />
eit<br />
und ihm auch ein paar Worte mit<br />
auf <strong>den</strong> Weg zu geben. Wir haben<br />
unseren Wurzberg, <strong>den</strong> „Balkon<br />
von Oberbayern“, als Trauungsort<br />
widmen lassen. Dort ist einfach<br />
ein wunderschöner Ort, um ein<br />
gemeinsames Leben zu beginnen.<br />
Wie schalten Sie von Ihrer Arbeit<br />
ab?<br />
Mein Ausgleich ist ganz klar die<br />
Familie. Ich bin seit kurzem Oma,<br />
und das ist wirklich das Schönste<br />
der Welt. Außerdem bin ich sehr<br />
naturverbun<strong>den</strong>.<br />
Lieblingsplatzerl?<br />
Die Mühlau in Reichling. <strong>Das</strong> ist<br />
unten am Lech. Da kann man<br />
richtig gut runterfahren und entspannen.<br />
So sehr, um sich auch in eine dritte<br />
Amtsperiode zu stürzen? Mit dann<br />
immerhin schon 63 Jahren.<br />
Ich gebe seit 2008 Vollgas, habe<br />
enorm viel angepackt und mein<br />
Kopf ist immer noch voller Ideen.<br />
Außerdem bin ich Perfektionistin.<br />
Wenn ich was mache, dann<br />
richtig. Deshalb kann ich mir gut<br />
vorstellen, weiterzumachen. Andererseits<br />
wäre ich nach Ende der<br />
dritten Wahlperiode 68 Jahre alt.<br />
Allein deshalb gilt es gut zu überlegen,<br />
was ich mache. Ich werde<br />
rechtzeitig über eine erneute Kandidatur<br />
entschei<strong>den</strong>.<br />
Was würde <strong>den</strong>n Ihre Familie von<br />
einer dritten Amtszeit halten?<br />
Meine Familie steht hinter e<br />
mir,<br />
egal<br />
wie<br />
ich<br />
mich entscheide.<br />
eide<br />
js<br />
Frohes Fest!<br />
Wir wünschen Ihnen<br />
eine besinnliche<br />
Weihnachtszeit<br />
und einen guten Start<br />
ins neue Jahr.<br />
januar/febr<br />
februar <strong>2018</strong> | 15
Maximaler Spaß <strong>für</strong> Jung und Alt<br />
Alle lieben <strong>den</strong> Zipflbob<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Er ist 48 Zentimeter<br />
lang, 30 Zentimeter breit,<br />
wiegt 1,6 Kilogramm und hält<br />
seinen Geschwindigkeitsrekord<br />
bei unglaublichen 139 Stun<strong>den</strong>kilometern.<br />
Eine Öse an der Front<br />
dient zur Befestigung einer dünnen<br />
Schnur zum Ziehen, wobei<br />
er dank seiner Leichtigkeit auch<br />
unter dem Arm auf Hügel oder<br />
Berggipfel getragen wer<strong>den</strong> kann.<br />
Die Rede ist vom „mini bob“, bekannter<br />
als Zipflbob, der auch<br />
im <strong>Altlandkreis</strong> längst Kultstatus<br />
erreicht hat. Kaum ein Haushalt<br />
besitzt ihn nicht. Erfun<strong>den</strong> hat ihn<br />
der Österreicher Siegmund Loeger,<br />
als er sich an seine Kindheit<br />
zurückerinnerte. Mit unterschiedlichsten<br />
Geräten rutschten er und<br />
seine Spielkamera<strong>den</strong> damals die<br />
verschneiten Hänge hinab. Unter<br />
anderem mit Kohleschaufeln, an<br />
deren Stiel man sich gut festhalten<br />
und auf deren pobreiten Schaufeln<br />
mit glattem Untergrund man gut<br />
sitzen und or<strong>den</strong>tlich Geschwindigkeit<br />
aufbauen konnte. Loegers<br />
oberstes Ziel: Die Entwicklung<br />
eines Wintersportgerätes, das<br />
gleichermaßen <strong>für</strong> Kinder und<br />
Erwachsene geeignet ist, das robust,<br />
langlebig, aber auch leicht<br />
und handlich ist. Um diese gegensätzlichen<br />
Komponenten zu einen,<br />
musste viel experimentiert wer<strong>den</strong>.<br />
Allen voran mit „Plastik“, das<br />
Mitte des 20. Jahrhunderts stark<br />
im Kommen war, aber zunächst<br />
nur von wenigen Firmen zu hochwertigen<br />
Produkten verarbeitet<br />
wer<strong>den</strong> konnte. Loeger und seine<br />
Mitstreiter tüftelten nächtelang an<br />
Form und Materialaufbau. Mit im<br />
Boot saß auch ein Holzschnitzer<br />
aus Oberammergau, der die Prototypen<br />
fertigte. 1970 war es dann<br />
soweit: Der erste, frischpatentierte<br />
Zipflbob kam auf <strong>den</strong> Markt.<br />
Vertrieb der Bobs<br />
in Tutzing<br />
Seit 1976 sind Hauptsitz und Vertrieb<br />
der Loeger GmbH in Tutzing<br />
am Starnberger See. Produziert<br />
wird der „mini<br />
bob“ seit mehr als 40<br />
Jahren in Bayern. Form und<br />
Farbe haben sich, von Sondereditionen<br />
abgesehen, bis heute<br />
nicht verändert. Er ist standardmäßig<br />
in Rot, Blau und Gelb erhältlich.<br />
Steuerknüppel und Sitzfläche<br />
sind seit jeher schwarz. Der<br />
Preis liegt sowohl Online als auch<br />
in umliegen<strong>den</strong> Sportgeschäften<br />
bei rund 40 Euro. Geeignet ist<br />
er <strong>für</strong> Jung und Alt, <strong>für</strong> Anfänger<br />
und Fortgeschrittene. Gesteuert<br />
wird er wie folgt: Zum Bremsen<br />
<strong>den</strong> Steuerknüppel an <strong>den</strong> Körper<br />
ziehen, wodurch sich die Abrisskante<br />
am Ende des Bobs in <strong>den</strong><br />
Schnee gräbt. Wichtig: Den Oberkörper<br />
dabei aufrecht halten. Gelenkt<br />
wird durch Verlagerung des<br />
Oberkörpergewichts – neigt sich<br />
der Bobfahrer nach links, fährt<br />
der Bob nach links. Neigt er sich<br />
nach rechts, fährt er nach rechts.<br />
Während der Steuerknüppel beim<br />
Befahren schwacher Kurven mit<br />
bei<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> festzuhalten ist,<br />
sollte bei starken Kurven die Innenhand<br />
nach außen und in <strong>den</strong><br />
Schnee gestreckt wer<strong>den</strong>. Stabile,<br />
dicke Handschuhe sowie Achtsamkeit<br />
auf mögliche Steine oder Äste<br />
unter der Schneeoberfläche sind<br />
hier von großem Vorteil. Wer hohe<br />
Geschwindigkeiten erreichen<br />
möchte, sollte <strong>den</strong> Oberkörper<br />
möglichst weit nach hinten verlagern<br />
und gleichzeitig die Beine<br />
ausstrecken – das verringert <strong>den</strong><br />
Luftwiderstand. Den Knüppel sollte<br />
man dabei keinesfalls loslassen.<br />
Außerdem gilt: Beine und Füße<br />
wer<strong>den</strong> beim Fahrmanöver, egal<br />
ob gemütlich oder pfeilschnell,<br />
nicht benötigt. Auch nicht zum<br />
Bremsen. Sie sollen lediglich auf<br />
der Auflagefläche liegen, wodurch<br />
<strong>für</strong> ausreichend Stabilität in allen<br />
Streckenlagen gesorgt wird.<br />
Profis beherrschen die richtige<br />
Technik im Schlaf. Wobei die Ära<br />
einer richtigen Zipflbob-Rennserie<br />
derzeit aus Kosten-, Organisa-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Eine Riesengaudi: Zipflbob-Fahren<br />
garantiert Action <strong>für</strong> Groß und Klein —<br />
egal ob am Bo<strong>den</strong> oder in der Luft.<br />
16 | der altlandkreis
Offizielle Rennveranstaltungen wie diese wur<strong>den</strong> vom damaligen Veranstalter<br />
aus finanziellen und organisatorischen Grün<strong>den</strong> auf Eis gelegt.<br />
tions- und Verantwortungsgrün<strong>den</strong><br />
auf Eis liegt. Professionell<br />
gestartet wurde zuletzt im Winter<br />
2013 / 2014 mit insgesamt sieben<br />
Rennen in Österreich, Deutschland<br />
und der Schweiz. Unter anderem<br />
in Garmisch-Partenkirchen, wo<br />
sich die Starter <strong>den</strong> Aufsprunghügel<br />
der Skisprungschanze hinunterwagten.<br />
Gaudi-Rennen in<br />
Penzberg<br />
Doch selbst auf diesem hohen<br />
Niveau des Zipflbob-Sports stand<br />
stets der Spaß im Vordergrund d –<br />
und der ist bei dieser Sportart<br />
immer garantiert. <strong>Das</strong> bestätigt<br />
auch Hubert Ackermann vom DJK<br />
Penzberg. Er und einige seiner<br />
Vereinsmitglieder organisieren <strong>für</strong><br />
14. <strong>Januar</strong> (Ausweichtermine sind<br />
der 21. <strong>Januar</strong> und der 18. <strong>Februar</strong>)<br />
erneut ein Zipflbob-Rennen<br />
an der örtlichen Berghalde. Nach<br />
2013, 2015 und 2017 wäre es der<br />
vierte Gaudibewerb in der DJK-<br />
Vereinsgeschichte. Vorausgesetzt,<br />
Frau Holle spielt mit und schüttelt<br />
ausreichend Schnee aus ihren<br />
Betten. 48 Zentimeter wären<br />
mehr<br />
als genug.<br />
g.<br />
js<br />
Hören, wie es klingt,<br />
> > > ZIPFLBOB ZU GEWINNEN<br />
Mit der Hoffnung auf einen schneereichen<br />
Winter verschickt Ihr<br />
Regionalmagazin „altlandkreis“<br />
zwei originale Mini-<br />
Bobs „Limited Edition“ in<br />
Metallic-Grün. Schicken Sie<br />
uns bis Montag, 15. <strong>Januar</strong>, ein<br />
Foto von Ihnen zum Thema „Spaß<br />
im Schnee“ an „altlandkreis“, Birkland 40 in 86971 Peiting. Oder per<br />
E-Mail an info@altlandkreis.de. Die Gewinner-Fotos wer<strong>den</strong> in der<br />
März/April-<strong>Ausgabe</strong> veröffentlicht. Die Jury entscheidet, der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 17<br />
wenn die Kohlmeise singt<br />
www.ohrwerk-gmbh.de<br />
PEISSENBERG<br />
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Jugendheimweg 3a<br />
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Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“ klärt auf …<br />
Segnung, Weihe oder<br />
Einweihung?<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Einweihung des neuen<br />
Kinderspielplatzes, des neuen<br />
Hortes, des neuen Feuerwehrhauses,<br />
des neuen Schwimmbades,<br />
der neuen Umgehungsstraße.<br />
<strong>Das</strong> sind fünf von unzähligen Beispielen,<br />
die diversen Einladungsschreiben<br />
oder Zeitungsberichten<br />
zu entnehmen sind. Was die Wenigsten<br />
wissen: Diese Meldungen<br />
sind falsch. Zwar existiert der<br />
Begriff „Einweihung“ im Du<strong>den</strong><br />
und wird auf der ein oder anderen<br />
Plattform als „Festakt zur Eröffnung<br />
oder Inbetriebnahme von<br />
Gebäu<strong>den</strong> oder technischen Einrichtungen“<br />
beschrieben. Be<strong>den</strong>kt<br />
man allerdings, dass sich das Wort<br />
„Einweihen“ von „Weihe“ ableitet,<br />
dürfte es bei Neueröffnungen<br />
Fahrzeuge wie diese Oldtimer wer<strong>den</strong> im alltäglichen Leben eingesetzt<br />
und damit gesegnet, nicht geweiht.<br />
oder Inbetriebnahmen keine Verwendung<br />
fin<strong>den</strong>. Weder Spielplatz<br />
noch Hort noch Feuerwehrhaus<br />
können im Wortsinne eingeweiht<br />
wer<strong>den</strong>. Martin Bestele, Pfarrer<br />
der Gemein<strong>den</strong> Pähl, Raisting und<br />
Wielenbach, bestätigt das: „Die<br />
Weihe ist ganz und gar dem gottesdienstlichen<br />
Raum zugeordnet<br />
und nicht dem gewöhnlichen, alltäglichen.“<br />
Will heißen: Geweihte<br />
Menschen oder Gegenstände sind<br />
einem rein religiösen Gebrauch<br />
bestimmt. Kirchen, Altäre und<br />
Kerzen sind klassische Gegenstände,<br />
die geweiht wer<strong>den</strong>. Bischöfe,<br />
Priester, Diakone, Mönche, Nonnen<br />
oder Äbte sind Personen, die<br />
geweiht wer<strong>den</strong> – und dann im<br />
Sinne oder Auftrag Gottes leben,<br />
arbeiten und handeln.<br />
Segen dient<br />
alltäglichem Leben<br />
Generell dürfen eine Weihe nur<br />
Bischöfe, Priester und Diakone des<br />
römisch-katholischen Glaubens<br />
Pfarrer Helmut Kraus segnet ein Kreuz.<br />
ausführen. „Weil es sich bei der<br />
Weihe um einen besonderen religiösen<br />
Akt handelt, der sozusagen<br />
die Bevollmächtigung von Gott<br />
voraussetzt“, sagt Martin Bestele.<br />
Meist findet sie in Form eines<br />
Gebets mit Kreuzzeichen statt,<br />
gepaart mit Zeichen und Riten,<br />
unter anderem Handauflegung,<br />
Salbung mit Öl, Besprengung mit<br />
Weihwasser und Einräuchern mit<br />
Weihrauch. Während kleinere,<br />
religiöse Gegenstände wie Kerzen<br />
oder Heiligenfiguren vom Priester<br />
oder Diakon geweiht wer<strong>den</strong><br />
dürfen, sind „höhere“ Weihungen<br />
ausschließlich dem Bischof vorbehalten:<br />
Altar, Kapelle, Friedhof,<br />
Kirchenglocke und Priester, um einige<br />
Beispiele zu nennen.<br />
In Sachen Segnung sieht das<br />
ganz anders aus. Die darf jeder<br />
gläubige Bürger römisch-katholischen<br />
Glaubens ausüben. Einige<br />
„Segens-Beispiele“ aus dem alltäglichen<br />
Leben: Eltern, die ihren<br />
Kindern vor dem Einschlafen ein<br />
Kreuzzeichen auf die Stirn setzen,<br />
damit sie gut, gesund und wohlbehütet<br />
durch die Nacht kommen.<br />
Ein stilles Gebet <strong>für</strong> einen erkrankten<br />
Freund. Oder die Selbstsegnung,<br />
indem man sich selbst ein<br />
Kreuzzeichen gibt. Grundsätzlich<br />
können – wie bei der Weihe auch –<br />
Menschen und Gegenstände ge-<br />
18 | der altlandkreis
segnet wer<strong>den</strong>. Allerdings nur die,<br />
die um „Gottes Schutz“ im wahren<br />
Leben (Alltag) bitten. Deshalb ist<br />
die Einweihung eines neuen Feuerwehrautos<br />
keine Weihe, sondern<br />
eine Segnung.<br />
„Wörtlich betrachtet<br />
nicht richtig“<br />
Korrekterweise müsste der Titel im<br />
Zeitungsbericht also lauten: Segnung<br />
des neuen Löschfahrzeuges.<br />
Oder, falls kein Pfarrer dabei ist:<br />
Inbetriebnahme des neuen Löschfahrzeugs.<br />
Wenn Martin Bestele die Zeitung<br />
aufschlägt und von der „Einweihung<br />
eines Fahrzeugs“ liest, fasst<br />
er die Schlagzeile mit Humor auf.<br />
„In der Tat ist es wörtlich betrachtet<br />
nicht richtig, aber mit dem<br />
Begriff Einweihung meint ja niemand<br />
etwas Böses – weder der<br />
Veranstalter noch der Zeitungsredakteur.“<br />
Als ärgerlich empfindet<br />
Bestele es lediglich dann, wenn<br />
überhaupt kein religiöser Bezug<br />
vorhan<strong>den</strong> ist. Zum Beispiel bei<br />
der Einweihung eines neuen Einkaufscenters,<br />
wo weit und breit<br />
kein Pfarrer zu sehen ist. „Dann<br />
frage ich mich schon, warum<br />
dieses Wort ernsthaft verwendet<br />
wird.“ Letztlich hat sich der Begriff<br />
über Jahre hinweg eingedeutscht,<br />
der Bürger sich daran gewöhnt.<br />
So segnen<br />
die Evangelischen<br />
Und mal ehrlich: Die Einweihung<br />
klingt auch wesentlich gehaltvoller<br />
als eine Eröffnung oder Inbetriebnahme.<br />
Nicht ganz so genau nehmen es in<br />
Sachen „Weihe“ und „Segnung“<br />
die evangelischen Kirchengemein<strong>den</strong>.<br />
Allein deshalb, weil die<br />
Evangelischen gar keine Weihe<br />
vornehmen. „Bei uns gibt es nur<br />
Kardinal Reinhard Marx weiht <strong>den</strong> neuen Altar in Peitings Maria Egg.<br />
die Segnung“, sagt Axel Piper, Leiter<br />
des evangelisch-lutherischen<br />
Dekanats mit Sitz in Weilheim.<br />
Außerdem gibt es die Segnung<br />
der Evangelischen nur in Form<br />
von Gebeten, die auch nur dem<br />
Menschen zugesprochen wer<strong>den</strong>,<br />
keinen Gegenstän<strong>den</strong>. „Wenn wir<br />
ein Feuerwehrauto<br />
segnen, dann aus dem<br />
Grund, dass es möglichst<br />
viele Menschen<br />
rettet, das Auto an<br />
sich ist uns im Sinne<br />
des Glaubens nicht so<br />
wichtig.“ Auch Segens-<br />
Rituale mit Weihwasser<br />
oder Weihrauch<br />
gibt es bei <strong>den</strong> Evangelischen<br />
nicht. Außerdem<br />
spielt es eine<br />
untergeordnete Rolle,<br />
welcher Konfession jemand<br />
angehört. „Für<br />
mich ist Gott einer. Er<br />
ist weder katholisch<br />
noch evangelisch. Den<br />
Segen kann bei uns<br />
also jeder Christ aussprechen.“<br />
In einer Sache sind sich<br />
Pfarrer Martin Bestele und Dekan<br />
Axel Piper beim Thema „Weihen“<br />
und „Segnen“ aber einig: Der Begriff<br />
„Einweihung“ ist genaugenommen<br />
falsch und müsste in <strong>den</strong><br />
meisten Fällen durch „Segnung“<br />
ersetzt wer<strong>den</strong>.<br />
js<br />
Zufrie<strong>den</strong>heit ist der Stein der Weisen,<br />
der alles in Gold verwandelt das er berührt.<br />
Benjamin Franklin<br />
Für Ihr Vertrauen in unsere Kanzlei möchten wir uns<br />
von ganzem Herzen bei Ihnen bedanken.<br />
Wir wünschen Ihnen eine harmonische Adventszeit,<br />
ein tolles Jahr <strong>2018</strong> mit vielen positiven Erlebnissen,<br />
beruflichen Erfolgen und Gesundheit.<br />
Ihre Steuerkanzlei Schierghofer<br />
Kardinal Friedrich Wetter weiht Pavel Idkowiak zum<br />
Diakon. Die Zeremonie fand in der Liebfrauenkirche<br />
in München statt.<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 19<br />
Richard Schierghofer<br />
Steuerberater, vereid. Buchprüfer<br />
Bahnhofstr. 22 86956 Schongau<br />
Telefon: 0 88 61 / 23 28 - 0<br />
E-Mail: info@schierghofer.de
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />
Vorstand, Leiter, Buch — viel Neues <strong>2018</strong><br />
Premierenlesung eines Bestsellerautors<br />
Schwabsoien im Ausnahmezustand<br />
Peiting | Der Buchhandlung am Bach ist es gelungen, eine<br />
deutschlandweite Premierenlesung nach Peiting zu holen.<br />
Im Barnsteiner’s liest am Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong>, Mario Giordano<br />
aus seinem neuesten Kriminalroman „Tante Poldi<br />
und der schöne Antonio“. Seit 1992 schreibt der in München<br />
geborene und in Berlin lebende Autor Romane, Dreh-, Jugend-<br />
und Kinderbücher. Unter anderem auch <strong>für</strong>s Fernsehen, zum<br />
Beispiel Tatort, Schimanski, Polizeiruf 110 oder <strong>Das</strong> Experiment. Mit<br />
seinem Vatikan-Thriller „Apocalypsis“ sowie seinen „Tante Poldi“-<br />
Krimis stand er mehrere Wochen auf <strong>den</strong> Bestsellerlisten. Vorverkaufskarten<br />
gibt‘s bei „Buch am Bach“ in Peiting sowie „Buch am<br />
Lech“ in Lechbruck. Im Preis inbegriffen sind italienische Schlemmereien.<br />
Beginn der Lesung, die Platz <strong>für</strong> 80 Gäste bietet, ist um 19 Uhr.<br />
Einlass bereits ab 18.30 Uhr.<br />
>>> „Tante Poldi“-Roman zu gewinnen<br />
Wir verlosen drei Exemplare von „Tante Poldi und der schöne Antonio“.<br />
Schicken Sie bis Montag, 15. <strong>Januar</strong>, eine Postkarte mit dem<br />
Stichwort „Mario Giordano“ an „altlandkreis“, Birkland 40<br />
in 86971 Peiting. Oder eine Mail an info@altlandkreis.de.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
js<br />
Schwabsoien | Die Narren nehmen die kleine Gemeinde<br />
Schwabsoien am Faschingssamstag, 10.<br />
<strong>Februar</strong>, wieder voll in Beschlag. Seit 25 Jahren<br />
veranstaltet der Faschingsclub einen großen Faschingsumzug,<br />
der inzwischen mehrere tausend<br />
Besucher nach Schwabsoien lockt und <strong>für</strong> einen<br />
wahren Ausnahmezustand sorgt. Los geht es ab<br />
12 Uhr mit dem „Warm-up“ am Dorfplatz, wo vor<br />
dem Faschingsumzug auch einige Minigar<strong>den</strong> ihr<br />
Können auf der Freibühne präsentieren. Der große<br />
Gaudiwurm mit zahlreichen Wagen und Fußgruppen<br />
aus dem oberbayerischen wie aus dem<br />
schwäbischen Raum wird sich ab 14 Uhr durch die<br />
Schönachgemeinde schlängeln. „Wir achten sehr<br />
auf die Lautstärke auf <strong>den</strong> Faschingswagen“, berichtet<br />
Faschingsclub-Präsi<strong>den</strong>t Stephan Jahl. Denn<br />
die Organisatoren wünschen sich mehr Blaskapellen<br />
oder Musikgruppen und bieten deshalb jeder<br />
Gruppe, die mit Wagen und Live-Musik kommt,<br />
einen extra Bonus an. Als besonderer Gast wird<br />
heuer die Prinzengarde aus Böhen bei Memmingen<br />
erwartet, die zusammen mit <strong>den</strong> Schwabsoier,<br />
Schongauer und Hohenfurcher Gardemädels<br />
nach dem Gaudiwurm auf dem Dorfplatz auftritt.<br />
Für die ultimative Faschingsparty wird heuer ein<br />
noch größeres Zelt aufgestellt, in dem die<br />
„Bloody Chicken Heads“ und „Allgäurfeager“<br />
<strong>für</strong> Stimmung sorgen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Schulleiterwechsel an der Alfons-Brandl-Schule in Herzogsägmühle<br />
Herzogsägmühle | Mehr als 34 Jahre war Helmut<br />
Sperl in Herzogsägmühle tätig, nun ist er in <strong>den</strong> Ruhestand<br />
verabschiedet wor<strong>den</strong>. <strong>Das</strong>s man ihn nicht<br />
gerne gehen ließ, wurde bei seiner Verabschiedung<br />
deutlich. Der Diplom-Pädagoge und Lehrer <strong>für</strong><br />
Volksschule und Sonderschule hatte ab 1983 in der<br />
Albrecht-Schnitter-Berufsschule unterrichtet, seit<br />
der Gründung 1993 war er an der Alfons-Brandl-<br />
Schule aktiv. Zuerst als einziger Lehrer, seit 1999 als<br />
Schulleiter. <strong>Das</strong>s er nicht ausschließlich auf Lehramt,<br />
sondern auch Pädagogik studierte, war rückblickend<br />
ein großer Vorteil, der <strong>den</strong> Schülern mit besonderem<br />
Unterstützungsbedarf<br />
täglich<br />
zugute kam. „Helmut<br />
Sperl hat Fachlichkeit<br />
und Kompetenz auch<br />
in andere Schulen<br />
getragen“, erklärte Regierungs-Schuldirektorin Irmgard<br />
Doll-Edlfurtner bei der Verabschiedungsfeier<br />
und ergänzte: „Durch das Verstehen von Ursachen<br />
konnte er auch diese besonderen Schülerinnen und<br />
Schüler so gut verstehen.“ Sperl selbst betonte, dass<br />
er es stets schätzte, in Herzogsägmühle zu arbeiten:<br />
„Der Herzogsägmühler Geist, der immer da war<br />
und hoffentlich da bleibt, ist etwas Besonderes.“ Er<br />
ermahnte die Anwesen<strong>den</strong> jedoch, darauf zu achten,<br />
dass dieser Geist auch gepflegt wird. Nachdem<br />
Direktor Wilfried Knorr sich bei Helmut Sperl <strong>für</strong><br />
dessen Arbeit bedankt hatte, übergab er die Verantwortung<br />
an <strong>den</strong> neuen Schulleiter Manfred Hörmann,<br />
der seit 2004 an der Schule unterrichtet und<br />
bisher Konrektor war. Hörmann selbst freut sich<br />
auf die neue Herausforderung, <strong>den</strong>n in<br />
einer Schule „ist man nie fertig, es gibt<br />
immer viel zu tun“.<br />
tis<br />
20 | der altlandkreis
„Tropfen e.V.“ wählt neuen Vorsitzen<strong>den</strong><br />
Von Rock bis Poesie – die Gewinner<br />
Weilheim-Schongau | Der Verein „Tropfen e.V.“ hat sich zur Aufgabe<br />
gemacht, schnelle und direkte Hilfe <strong>für</strong> in Not geratene Kinder,<br />
Jugendliche und deren Familien aus dem Landkreis Weilheim-<br />
Schongau zu leisten. Wirtschaftliche Hilfe also <strong>für</strong> alle Personen,<br />
die durch das soziale Netz aus diversen Grün<strong>den</strong> nicht berücksichtigt<br />
wer<strong>den</strong>. Auf der Mitgliederversammlung Ende Oktober<br />
wurde Hans Rehbehn, gleichzeitig Pressesprecher des Landratsamtes<br />
Weilheim-Schongau, einstimmig zum neuen Vorsitzen<strong>den</strong><br />
gewählt. Zuvor hatte Hans-Günther Schneke sieben Jahre lang<br />
<strong>den</strong> Vorsitz inne, sich diesmal aber nicht mehr aufstellen lassen.<br />
Rehbehn würdigte das außeror<strong>den</strong>tliche Engagement seines Vorgängers:<br />
„Sie haben sich viel Respekt und Anerkennung bei allen<br />
Mitgliedern erworben. Mit ihrer Arbeit in Tropfen e.V. haben sie die<br />
Messlatte hochgelegt.“ Gleichzeitig lobte er die Erfolge der Vergangenheit:<br />
„Ich kann da anfangen, wo Sie aufgehört haben.“ Der<br />
neue Vorsitzende wird in<br />
seiner Vorstandsarbeit von<br />
weiteren Mitglieder unterstützt:<br />
Wolfgang Braun und<br />
Constanze Linhart als Stellvertreter,<br />
Thomas Krüger<br />
als Schriftführer führer sowie<br />
Wolfgang Strobl<br />
als Schatzmeistiter.<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Am 11. November 2017 hieß es endlich wieder<br />
„Sound in the City“ in Schongau, die Musiknacht war zurück. Mit je<br />
zwei Eintrittsbändchen durften wir Andrea Brennauer aus Peiting,<br />
Horst Kneitz aus Prem und Walter Bader aus Peiting eine Freude<br />
bereiten. Den Kunstkalender der Lebenshilfe Weilheim-Schongau<br />
bekamen indes Elisabeth Weber aus Steinga<strong>den</strong>, Renate Zöller<br />
aus Birkland und Ulrich Weiß aus Peiting zugeschickt. Ein Paket<br />
mit dem Buch „Allrhand Duranand“ von Umweltschützer, ehemaligem<br />
Mittelschullehrer, Kleinkünstler und Kreisrat Hans Schütz<br />
öffneten hingegen Angelika Müller aus Lechbruck, Elfriede Reiser<br />
aus Bernbeuren und Otmar Schilcher aus Rott. Bei der Multivisionsshow<br />
„Bulli“ in der Peißenberger Tiefstollenhalle waren mit<br />
je einer Begleitperson Andrea Utschneider aus Bad Bayersoien,<br />
Karin Duschek aus Hohenpeißenberg und Veronika Rohrmoser aus<br />
Böbing dabei. 3x2 Karten <strong>für</strong> „We stood like Kings“ im Zuge der<br />
Kultur im Kuhstall-Reihe im Schwabbrucker Schäferwirt gingen an<br />
Holger Nachtigall aus Sachsenried, Michael Scheuerer aus Hohenfurch<br />
und Monika Sagasser aus Altenstadt. Wir hoffen, alle Sieger<br />
hatten und haben immer noch Spaß mit ihren Gewinnen.<br />
Allen anderen wünschen wir mehr Erfolg bei <strong>den</strong> aktutiellen<br />
Gewinnspielen.<br />
Zur weiteren Verstärkung des Produktionsteams am Standort Peiting<br />
suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
Elektroniker <strong>für</strong> Betriebstechnik (m/w)<br />
oder vergleichbare Facharbeiterqualifikation<br />
Eine spannende und vielseitige Aufgabe wartet auf SIE:<br />
• Verdrahten von Geräten und Geräteelektrik<br />
• Durchführung von Verkabelungsarbeiten an Geräten<br />
• Anschließen von Schalttafeln in Geräten<br />
Ihr Anforderungsprofil:<br />
Wir sind eine eigentümergeführte, mittelständische<br />
Unternehmensgruppe mit weltweit über 1100 Mitarbeitern/innen.<br />
Mit innovativen Hightech-Anlagen<br />
und einem kompletten Dienstleistungsangebot sind<br />
wir einer der weltweit führen<strong>den</strong> Systemanbieter im<br />
Bereich Sterilisation- und Desinfektionstechnik.<br />
• Vor- und Endmontage von elektrischen<br />
Bauteilen / Baugruppen<br />
• Pneumatik<br />
• Abgeschlossene Berufsausbildung als Elektroniker/in <strong>für</strong> Betriebstechnik<br />
oder vergleichbare abgeschlossene berufliche Qualifikation<br />
• Wünschenswert: Mehrjährige Berufserfahrung<br />
• Flexibilität, Einsatzbereitschaft und Motivation<br />
• Hohe Genauigkeit und Sorgfalt im Umgang mit Werkzeug und Produkt<br />
• Selbständige Arbeitsweise und Teamfähigkeit<br />
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Wachstumsambitionen. Individualität und Charakter machen uns aus und sind<br />
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unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung sowie des frühestmöglichen<br />
Eintrittstermins.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
MMM Münchener Medizin Mechanik GmbH | Personalabteilung, Herrn Hartmut<br />
Cebula, Hauptstraße 2, 92549 Stadlern / Oberpfalz, personal@mmmgroup.com<br />
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MMM. Protecting human health.<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 21
Ist Skifahren noch zeitgemäß?<br />
Weitere Wege und<br />
höhere Kosten<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Starke Temperaturschwankungen,<br />
späte Wintereinbrüche,<br />
hohe Liftpreise. Der<br />
Skisport hat sich die vergangenen<br />
15 Jahre gewandelt. <strong>Das</strong> bekommen<br />
auch die Skifahrer aus<br />
dem <strong>Altlandkreis</strong> zu spüren. Egal<br />
ob privat, von Seiten eines Clubs<br />
oder über eine Skischule: Sie alle<br />
müssen weitere Wege und damit<br />
höhere Kosten in Kauf nehmen,<br />
um ihrer Lei<strong>den</strong>schaft nachzugehen.<br />
Davon abhalten lassen sie<br />
sich aber nicht. Noch nicht. Klaus<br />
Rambach, Leiter der Top On Snow<br />
Ski- und Boardschule <strong>Pfaffenwinkel</strong>,<br />
musste die vergangenen Jahre<br />
aufgrund Schneemangels die<br />
Weihnachtskurse absagen. „<strong>Das</strong><br />
waren <strong>für</strong> uns natürlich schlechtere<br />
Jahre“, sagt er. Die Frage, ob<br />
Skifahren überhaupt noch zeitgemäß<br />
sei, beantwortet er <strong>den</strong>noch<br />
mit einem klaren „Ja“. „Vom Aussterben<br />
ist der Skisport noch lange<br />
nicht bedroht. In Unter- und<br />
Oberammergau gibt es sehr gut<br />
beschneite Pisten und die Gletscherskigebiete<br />
boomen.“ Auch<br />
die Anzahl von Rambachs Kun<strong>den</strong><br />
hält sich seit einigen Jahren die<br />
Waage. Vor allem Zwergerlkurse<br />
<strong>für</strong> Vier- bis Sechsjährige wer<strong>den</strong><br />
rege gebucht, kosten <strong>für</strong> drei<br />
Tage inklusive Skipass 85 Euro pro<br />
Kind. Angeboten und angenommen<br />
wer<strong>den</strong> auch Einsteigerkurse<br />
<strong>für</strong> Jugendliche und – wenn<br />
auch weniger – Erwachsene, die<br />
wieder mit ihren Kindern Skifahren<br />
wollen. Von <strong>den</strong> ersten<br />
Kurven über <strong>den</strong> Pflug bis zum<br />
Parallelfahren lernen die Schüler<br />
sehr schnell das Ein-Mal-Eins des<br />
Skifahrens, idealerweise in Unter-<br />
oder Oberammergau, wo die<br />
blauen Pisten wenig anspruchsvoll<br />
und damit ideal <strong>für</strong> Anfänger<br />
sind. Hinzu kommen kurze Anfahrtswege,<br />
weshalb häufig die<br />
Eltern ihre Kinder selbst an <strong>den</strong><br />
Berg fahren und während des Unterrichts<br />
eine Tour gehen, Kaffee<br />
trinken oder ihren Sprösslingen<br />
zuschauen. Alternativ organisiert<br />
Rambach einen Bus, der vor allem<br />
dann gefragt ist, wenn weitere<br />
Wege aufgrund Schneemangels<br />
erforderlich sind.<br />
Schneemangel und<br />
mehr Freizeitangebot<br />
Reicht die Schneehöhe direkt vor<br />
der Haustüre nicht aus, fährt Klaus<br />
Rambach mit seinen Lehrern und<br />
Schülern nach Seefeld oder Nesselwängle.<br />
Gleiches Schicksal teilen<br />
auch die hiesigen Skiclubs. Die<br />
aktiven Mitglieder des SC Schongau<br />
starten die Saison traditionell<br />
mit drei, vier Skitagen in Söl<strong>den</strong>,<br />
wo auf einer Selbstversorgerhütte<br />
übernachtet wird. Dort oben liegt<br />
bereits Ende Oktober ausreichend<br />
Schnee zum Skifahren. Deshalb<br />
sieht auch SC-Sportwart Michael<br />
Heberle <strong>den</strong> Skisport an sich nicht<br />
vom Aussterben bedroht. „Stark<br />
verändert hat sich das Ganze aber<br />
schon.“ Vor zehn bis 15 Jahren<br />
waren beim Zwergerlrennen des<br />
SC noch 350 bis 500 Nachwuchsrennfahrer<br />
am Start. Inzwischen<br />
22 | der altlandkreis
Früh übt sich: Kinder-Skikurse sind immer noch beliebt.<br />
sind es rund 200, maximal 300.<br />
Neben Schneemangel in niedrig<br />
gelegenen Skigebieten, zu <strong>den</strong>en<br />
mittelfristig auch Garmisch-Partenkirchen<br />
dazuzählt, sieht Heberle<br />
das veränderte Freizeitangebot<br />
als Hauptgrund <strong>für</strong> immer weniger<br />
wer<strong>den</strong>de aktive Skifahrer in<br />
örtlichen Clubs. „Es ist natürlich<br />
wesentlich einfacher in die ortseigene<br />
Sporthalle, als 30 Minuten<br />
nach Unterammergau oder eine<br />
Stunde nach Garmisch-Partenkirchen<br />
zu fahren“, sagt Heberle,<br />
der mit seinen Nachwuchsrennfahrern<br />
und Trainerkollegen zwei,<br />
drei weitere Male zwischen Mitte<br />
November und Ende Dezember<br />
in Gletscherskigebiete fährt, zum<br />
Beispiel Stubai oder Pitztal, um<br />
die Hobby-Rennfahrer <strong>für</strong> die ersten<br />
Kreiscup-Rennen nach Heilig-<br />
Drei-König vorzubereiten.<br />
Keine zusätzlichen<br />
Pisten und Lifte<br />
Ab Mitte oder Ende <strong>Januar</strong> erfolgt<br />
regelmäßiges Stangentraining<br />
dann am Steckenberg in Unterammergau,<br />
wo Heberle ein bis zwei<br />
Mal die Woche Trainingsläufe<br />
steckt – vorausgesetzt das Wetter<br />
spielt mit, bringt Schnee oder zumindest<br />
kalte Nächte, damit dort<br />
Kunstschnee produziert wer<strong>den</strong><br />
kann.<br />
Kunstschnee erfordert Speicherseen.<br />
Pisten erfordern Hangabtragungen.<br />
Liftanlagen metertiefe<br />
Verankerungen unter Gestein. Diese<br />
massiven Eingriffe in die Natur<br />
fin<strong>den</strong> auch Heberle und Rambach<br />
grenzwertig. Beide sind der Meinung,<br />
dass in Südtirol, Österreich<br />
und <strong>den</strong> bayerischen Alpen genug<br />
Skigebiete existieren. Alte Liftanlagen<br />
modernisieren sowie die Erweiterung<br />
bestehender Skigebiete<br />
mache in <strong>den</strong> Augen der Experten<br />
Sinn, zusätzliche neue Skigebiete<br />
sollten aus Natur- und Umweltschutzgrün<strong>den</strong><br />
jedoch keine mehr<br />
gebaut wer<strong>den</strong>. Denn so bequem<br />
und wirtschaftlich ein Achter-Sessellift<br />
mit Sitzheizung oder eine<br />
beheizte Gondel <strong>für</strong> 30 Mann auch<br />
ist – das Schönste am Skifahren ist<br />
nach wie vor das Erlebnis in freier<br />
Natur, das Freiheitsgefühl beim<br />
Befahren eines unberührten Hanges.<br />
Dies gilt es zu schätzen und<br />
schützen. Schließlich nehmen die<br />
Skifahrer aus dem <strong>Altlandkreis</strong> <strong>für</strong><br />
exakt dieses Erlebnis gut und gerne<br />
auch weitere Wege und höhere<br />
Kosten in Kauf. Vorausgesetzt, der<br />
Winter vor der eigenen Haustüre<br />
ist mal wieder mehr grün als weiß.<br />
js<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 23
Die Kliniken in Weilheim und Schongau<br />
Nahezu das komplette Spektrum<br />
der Inneren Medizin<br />
Weilheim / Schongau | Um die stetig<br />
wachsen<strong>den</strong> Anforderungen<br />
an Krankenhäuser im heutigen<br />
Gesundheitswesen erfüllen zu<br />
können, sind die bei<strong>den</strong> Schwesternkliniken<br />
in Weilheim und<br />
Schongau seit Jahren auf Wachstumskurs.<br />
Orientiert am Bedarf<br />
der Versorgung im Landkreis wird<br />
neben der Grundversorgung der<br />
Bevölkerung auch die Spezialisierung<br />
der Fachbereiche vorangetrieben.<br />
Die spezialisierte Medizin<br />
ist jedoch personalintensiv und<br />
bedarf einer hohen Investition<br />
in Technik und Organisation, so<br />
dass eine enge Zusammenarbeit<br />
von Abteilungen, die jeweils nur<br />
in einem der bei<strong>den</strong> Häuser vorgehalten<br />
wer<strong>den</strong>, notwendig ist.<br />
Beide Kliniken sind in der Inneren<br />
Medizin, die neben der Chirurgie<br />
eine zentrale Bedeutung in der<br />
Medizin hat, breit aufgestellt.<br />
Arbeitsschwerpunkte in Schongau<br />
sind die Therapie von Erkrankungen<br />
des Verdauungstrakts<br />
(Gastroenterologie) und der Leber.<br />
In Weilheim hingegen liegt<br />
ein besonderer Fokus auf dem<br />
Kreislaufsystem und Herzen (Kardiologie).<br />
Weitere Spezialisierungen<br />
in Schongau und Weilheim<br />
Beide Kliniken ergänzen diese<br />
Schwerpunkte um weitere Spezialisierungen<br />
wie die Pneumologie<br />
und Nephrologie in Schongau, sowie<br />
die Behandlung und Betreuung<br />
von Schlaganfall-Patienten in<br />
bei<strong>den</strong> Häuser. Lebensbedrohlich<br />
Erkrankte betreuen die Teams um<br />
Chefarzt Prof. Dr. Andreas Knez in<br />
Weilheim, sowie Dr. Jochen Dresel<br />
in Schongau auf mit modernster<br />
Technik ausgestatteten Intensivstationen.<br />
Die Innere Medizin in<br />
Schongau verfügt zudem über<br />
eine Intermediate-Care und eine<br />
zusätzliche Telemetrieüberwachung<br />
auf der Normalstation <strong>für</strong><br />
Herzpatienten. Die Intermediate-<br />
Care-Einheit wird im Jahr <strong>2018</strong><br />
vergrößert. Oberärztin Margit<br />
Sturm, Spezialistin <strong>für</strong> Intensivmedizin,<br />
Nephrologie und Palliativmedizin<br />
betreut die Patienten<br />
der Inneren Medizin. „Die Innere<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Experten der Inneren<br />
Medizin im Gespräch:<br />
Dr. Jochen Dresel, Chefarzt<br />
der Inneren Medizin in<br />
Schongau und sein Weilheimer<br />
Pendant Prof. Dr. Andras Knez,<br />
der zudem Ärztlicher Direktor ist.
Medizin ist jene Disziplin, welche<br />
die meisten Menschen im Alltag<br />
betrifft“, so Dr. Jochen Dresel auf<br />
die Frage, warum er sich genau<br />
diesen Fachbereich ausgesucht<br />
hat, und ergänzt: „Außerdem<br />
muss man über ein hohes Fachwissen<br />
aller Organe verfügen. Es<br />
ist ein weites, spannendes Feld.“<br />
Schon jetzt liefert die Krankenhaus<br />
GmbH eine Vollversorgung<br />
der umliegen<strong>den</strong> Bevölkerung<br />
bei Diagnostik und Therapie. Sei<br />
es geplant auf Überweisung vom<br />
Hausarzt oder auch bei Notfällen.<br />
Im Rahmen der konsequenten<br />
Erweiterung des Leistungsspektrums<br />
bei der Krankenhaus GmbH<br />
ist mit der Pneumologie in Schongau<br />
eine weitere Spezialisierung<br />
hinzugekommen. Dies zum Vorteil<br />
der Patienten, <strong>den</strong>n das ambulante<br />
und stationäre Versorgungsnetz<br />
von Lungenkrankheiten war in<br />
Weilheim-Schongau und umgebenen<br />
Landkreisen zuvor nicht<br />
so eng verknüpft. Neben dem<br />
Anspruch, immer die höchste medizinische<br />
Qualität zu garantieren,<br />
legen Ärzte und Pflegekräfte großen<br />
Wert auf einen persönlichen<br />
Umgang mit <strong>den</strong> Patienten. Denn<br />
langjährige Erfahrung zeigt, wie<br />
wichtig und heilungsfördernd ein<br />
enges, vertrauensvolles Verhältnis<br />
zwischen medizinischem Personal<br />
und Patient ist. Ein gutes Beispiel,<br />
dass der Patient wirklich im<br />
Mittelpunkt steht, ist das Schongauer<br />
Bauchzentrum. Hier –<br />
wie auch in der Weilheimer Klinik<br />
– arbeiten Gastroenterologen<br />
und Chirurgen eng zusammen,<br />
um bei akuten Erkrankungen des<br />
Bauches die beste Behandlung<br />
... zur Zukunft kleinerer Kliniken ...<br />
„Wir kämpfen <strong>für</strong> die kleinen<br />
Häuser, und zwar mit Vollgas!“<br />
Prof. Dr. Andreas Knez (Ärztlicher Direktor und<br />
Chefarzt der Inneren Medizin in Weilheim)<br />
<strong>für</strong> die Patienten zu ermöglichen.<br />
Die Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin in<br />
Weilheim wird von Chefarzt und<br />
Ärztlichem Direktor Prof. Dr. Andreas<br />
Knez geleitet. Eine interdisziplinäre<br />
24-Stun<strong>den</strong> besetzte<br />
Notaufnahme in bei<strong>den</strong> Krankenhäusern<br />
gewährleistet <strong>den</strong> Patienten<br />
durchgehend ärztliche Hilfe<br />
und Versorgung. Prof. Dr. Andreas<br />
Knez ist Lehrbeauftragter der<br />
Ludwig-Maximilian-Universität<br />
München <strong>für</strong> Innere Medizin und<br />
ist Mitglied im wissenschaftlichen<br />
Beirat der Deutschen Herzstiftung.<br />
„Rund 70 Prozent der Erkrankungen<br />
sind ein internistisches Problem.<br />
Gerade in der Kardiologie ist<br />
es die Motivation, Patienten akut<br />
und schnell zu helfen sowie deren<br />
Lebensqualität zu steigern“, sagt<br />
Prof. Dr. Andreas Knez.<br />
Kardiologie (Erkrankungen<br />
des Herzens und der Gefäße)<br />
Seit 2007 gibt es im Krankenhaus<br />
Weilheim die 24-Stun<strong>den</strong>-Herzkatheterbereitschaft.<br />
„<strong>Das</strong> Equipment<br />
ist hochmodern“, wie Prof.<br />
Dr. Andreas Knez betont. Rund 300<br />
Herzinfarkte und etwa 1 200 Herzkatheter-Untersuchungen<br />
wer<strong>den</strong><br />
im Jahr in Weilheim behandelt beziehungsweise<br />
durchgeführt. Eine<br />
Spezialität der Klinik ist der Zugang<br />
über die Armarterie. So kann<br />
der Patient nach der Untersuchung<br />
aufstehen und das Risiko einer<br />
Nachblutung wird minimiert. Bei<br />
schweren Mehrgefäßerkrankungen<br />
des Herzens sind auch heute noch<br />
operative Eingriffe nötig. Herzklappen<br />
hingegen können mittlerweile<br />
auch in minimal-invasiven Katheterverfahren<br />
implantiert wer<strong>den</strong>.<br />
Weilheim hat eine enge Kooperation<br />
mit der Herzchirurgie des<br />
Deutschen Herzzentrums, des Klinikums<br />
Großhadern und des Kli-<br />
>>> Patienteninfo HERZINFARKT<br />
Eines der typischen Symptome ist ein Druck hinter dem Brustbein mit ausstrahlendem Schmerz auf<br />
<strong>den</strong> linken oder rechten Arm, <strong>den</strong> Unterkiefer oder <strong>den</strong> Rücken. Eher atypische Symptome sind Dinge<br />
wie Magenschmerzen, Übelkeit oder Atemnot. Insbesondere Frauen <strong>den</strong>ken häufig nicht daran, dass<br />
es sich um einen Herzinfarkt handeln könnte. Daher: Solange nicht das Gegenteil bewiesen ist, ist ein<br />
Brustschmerz immer ein Herzinfarkt, wobei man unbedingt sofort die 112 wählen sollte. Ein Patient mit<br />
Herzinfarkt muss sofort in <strong>den</strong> Herzkatheter, <strong>den</strong>n es gilt der Leitsatz „Zeit ist Muskel“. Beim akuten<br />
Herzinfarkt ist ein Herzkranzgefäß verstopft und muss innerhalb kürzester Zeit wieder geöffnet wer<strong>den</strong>,<br />
um <strong>den</strong> Scha<strong>den</strong> am Herzmuskel so gering wie möglich zu halten. Wichtig ist, dass Patienten das Symptom<br />
Brustschmerz ernst nehmen, weswegen die Aufklärung der Bevölkerung essentiell ist.<br />
nikums München-Bogenhausen.<br />
Diese Kooperationen mit hoch<br />
angesehenen Kliniken ermöglicht<br />
es, jedem Patienten die bestmögliche<br />
Therapie anzubieten. Auch<br />
alle modernen Schrittmachersysteme<br />
– auch kernspintaugliche –<br />
wer<strong>den</strong> am Weilheimer Krankenhaus<br />
implantiert. Neben der Einführung<br />
der Telemedizin wurde<br />
in Weilheim 2015 der Vorhofohrverschluss<br />
als interventionelles<br />
Verfahren als weitere Innovation<br />
eingeführt. Es kommt immer bei<br />
Patienten zum Einsatz, die eine<br />
lebenslange Blutverdünnung benötigen,<br />
um einen Schlaganfall zu<br />
verhindern, darunter aber immer<br />
wieder schwere Blutungen entwickeln.<br />
Ein ausgewiesener Spezialist<br />
in Sachen Schrittmacher-Systeme<br />
ist in Weilheim der Leitende<br />
Oberarzt Dr. Holger Auerbach, der<br />
laut Chefarzt Dr. Knez „bestimmt<br />
schon 3 000 bis 4 000 Aggregate<br />
implantiert hat“. An der Klinik in<br />
Schongau hat man in der Kardiologie<br />
mit dem Leiten<strong>den</strong> Arzt Claus<br />
Holm und Dr. Peter Koerfer zwei<br />
absolute Experten in Sachen Diagnostik<br />
und Schrittmachertherapie.<br />
Gastroenterologie<br />
Mit dem neuen Chefarzt in der Inneren<br />
Medizin in Schongau, Dr. Jochen<br />
Dresel und Oberarzt Dr. Wolfgang<br />
Wistuba, wurde 2017 dieser<br />
größte Bereich der Inneren Medizin<br />
gestärkt, der <strong>den</strong> gesamten<br />
Verdauungstrakt von der Speiseröhre<br />
bis zum Dickdarm sowie die<br />
„Nachbarorgane“ Leber, Galle<br />
Chefarzt Dr. Jochen Dresel (rechts) mit einem Teil<br />
des Teams der Inneren Medizin in Schongau.<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 25
und Bauchspeicheldrüse betrifft.<br />
Die Notfälle in diesem Segment<br />
betreffen Schmerzen und innere<br />
Blutungen in Magen und Darm,<br />
Entzündungen der Bauchspeicheldrüse<br />
(Pankreatitis), Gallenkoliken<br />
und akute und chronische<br />
Erkrankungen der Leber. Unter<br />
<strong>den</strong> über 2 500 endoskopischen<br />
Untersuchungen im Jahr sind<br />
auch besondere Verfahren, die<br />
bei gut- und bösartigen Tumoren<br />
zur Diagnostik oder Therapie nötig<br />
sind und heute oft eine früher<br />
notwendige Darmoperation ersparen<br />
helfen (Vollwandresektion<br />
im Dickdarm, endoskopische Submukosadissektion).<br />
So können im<br />
Rahmen der „Endosonographie“<br />
(Ultraschall von innen) besonders<br />
kleine Tumore erkannt und gezielt<br />
Proben genommen wer<strong>den</strong>. Wie<br />
auch beispielsweise vom Magen<br />
aus in die Bauchspeicheldrüse<br />
oder die Leber eingegangen wer<strong>den</strong><br />
kann um Zysten nach Entzündungen<br />
zu entfernen oder <strong>den</strong><br />
Abfluss der Galle aus der Leber zu<br />
sichern, wenn dies über <strong>den</strong> natürlichen<br />
Weg nicht mehr möglich<br />
ist. Weitere Besonderheiten der<br />
Inneren Medizin in Schongau sind<br />
die Versorgung von Tumorerkrankungen<br />
des Verdauungstrakts und<br />
von Patienten mit „Brustschmerzen“,<br />
die nicht vom Herzen ausgelöst<br />
wer<strong>den</strong>. Hier ist besonders<br />
der Reflux von Magensäure bei<br />
Patienten mit Zwerchfellhernien<br />
zu nennen. Die Funktionseinheit<br />
der Inneren Medizin stellt die da<strong>für</strong><br />
notwendigen Verfahren (Langzeit-pH-Metrie<br />
und Manometrie)<br />
zur Verfügung. Im Rahmen<br />
des „Bauch- und Darmzentrums<br />
Schongau“ wer<strong>den</strong> die Patienten<br />
anschließend interdisziplinär mit<br />
der Chirurgie weiterversorgt. In<br />
Weilheim verantwortet der Leitende<br />
Arzt Dr. Klaus Heckmann<br />
die Gastroenterologie.<br />
Die Schlaganfall-Einheit<br />
In bei<strong>den</strong> Häusern der Krankenhaus<br />
GmbH wer<strong>den</strong> Schlaganfälle<br />
rund um die Uhr versorgt. Beide<br />
Kliniken verfügen über ein telemedizinischen<br />
Konzept. So kann<br />
die bestmögliche Versorgung im<br />
Landkreis garantiert wer<strong>den</strong>. Telemedizin<br />
beschreibt die enge<br />
Anbindung neurologischer Spezialisten,<br />
die selbst nicht vor Ort<br />
sein müssen, aber zusammen mit<br />
<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Kliniken durchgeführten<br />
computertomographischen<br />
Bildern der Patienten die richtige<br />
Therapie festlegen, die dann<br />
vor Ort sofort eingeleitet wird.<br />
Ein wichtiger Zeitgewinn, wenn<br />
jede Sekunde zählt. Alle zwei<br />
Minuten erleidet in Deutschland<br />
ein Mensch einen Schlaganfall.<br />
<strong>Das</strong> sind 280000 Schlaganfälle<br />
im Jahr. Über 350 wur<strong>den</strong> im<br />
vergangenen Jahr in Weilheim<br />
und Schongau behandelt. Nach<br />
Herz- und Krebserkrankungen ist<br />
der Schlaganfall die dritthäufigste<br />
Todesursache in der Bundesrepublik.<br />
Ist es zu einem Schlaganfall<br />
gekommen, kann die Notfallversorgung<br />
wohnortnah erfolgen. In<br />
der Klinik Weilheim ist Oberarzt<br />
Dr. Holger Braun verantwortlich<br />
<strong>für</strong> die Schlaganfall-Einheit, in<br />
Schongau Oberarzt Michael Roth.<br />
Pneumologie<br />
Pneumologie befasst sich mit <strong>den</strong><br />
Erkrankungen der Lunge und des<br />
gesamten Atemapparates. Es ist<br />
ein Querschnittfach, weswegen<br />
>>> Patienteninfo SCHLAGANFALL<br />
Die Hemiparese, eine Halbseitenlähmung, kommt sehr häufig vor. Es kann allerdings auch nur ein Arm<br />
oder Bein betroffen sein. Einerseits von der Motorik, so dass Gliedmaßen nicht mehr richtig bewegt<br />
wer<strong>den</strong> können und schlaff herunter hängen. Andererseits von der Sensibilität – Patienten spüren dann<br />
nicht, wenn sie angefasst wer<strong>den</strong>. Hinzu kommen Doppelbilder, Schluckstörungen, Schwindel oder<br />
auch Sprachprobleme. Und dann? Ab ins Krankenhaus, und zwar so schell wie möglich. Ähnlich wie<br />
bei einem Herzinfarkt, gilt hier der Leitsatz „Time ist brain“. Je früher desto besser! Damit möglichst viel<br />
Gehirnleistung gerettet wer<strong>den</strong> kann. Idealerweise kommen Schlaganfall-Patienten in <strong>den</strong> ersten drei<br />
Stun<strong>den</strong> nach der Attacke. In diesem Zeitraum – unter Umstän<strong>den</strong> noch bis viereinhalb Stun<strong>den</strong> danach –<br />
kann eine Lysetherapie angewendet wer<strong>den</strong>. Dabei wer<strong>den</strong> dem Patienten gerinnungsauflösende Medikamente<br />
gespritzt, die das Gerinnsel oder die Verstopfung lösen. Und da<strong>für</strong> ist es essentiell, dass der<br />
Patient rasch in die Notaufnahme kommt. Bei jeglichen Symptomen, die auf einen Schlaganfall deuten,<br />
muss man sofort die Notaufnahme aufsuchen, um sich alle Therapien offen zu halten.<br />
es eine gesonderte Pneumologie-<br />
Sektion wie in Schongau, nicht<br />
allzu häufig gibt. Unter dem<br />
Dach der Inneren Medizin wird<br />
diese vom Leiten<strong>den</strong> Arzt Christian<br />
Sturm geführt. Die häufigste<br />
Erkrankung der Lunge ist die<br />
Pneumonie – Lungenentzündung.<br />
Diejenige Infektionskrankheit, die<br />
in Westeuropa immer noch die<br />
meisten Todesopfer fordert. Eine<br />
Die Abteilung der Inneren Medizin in Weilheim:<br />
Prof. Dr. Andreas Knez (4. v. l.) und einige der Mitarbeiter.<br />
weitere, sehr häufige Erkrankung<br />
ist die chronisch obstruktive<br />
Lungenerkrankung (COPD), die<br />
gemeinhin als „Raucherasthma“<br />
bezeichnet wird. Eine der wenigen<br />
Krankheiten, bei der die<br />
Erkrankungsrate immer noch zunimmt.<br />
Zudem ist man in Schongau<br />
im Bereich der Schlafmedizin<br />
tätig. Hier bietet die Krankenhaus<br />
GmbH unter anderem das<br />
... zur fachlichen Qualität ...<br />
„Die Leute sind häufig erstaunt,<br />
was wir alles können,<br />
und auf welchem Niveau.“<br />
Dr. Jochen Dresel (Chefarzt der<br />
Inneren Medizin in Schongau)<br />
Sonderveröffentlichung der
„Schlaf-Apnoe-Screening“ an.<br />
Außerdem können Ultraschalluntersuchungen<br />
in der Lunge vom<br />
Bronchialsystem durchgeführt<br />
wer<strong>den</strong>. Dabei können gezielt<br />
Gewebeproben aus Lymphknoten<br />
und der Lunge entnommen wer<strong>den</strong>,<br />
die dann vom Pathologen<br />
unter dem Mikroskop weiter begutachtet<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Symptome bei<br />
Lungenerkrankungen<br />
Die häufigsten Symptome, die <strong>den</strong><br />
lungenkranken Patienten <strong>den</strong> Arzt<br />
aufsuchen lassen, sind Atemnot<br />
und/oder Husten, ob akut oder<br />
chronisch. Oftmals liegen, insbesondere<br />
bei zusätzlichem Fieber,<br />
Infekte zu Grunde. In <strong>den</strong> meisten<br />
Fällen kann die Behandlung ambulant<br />
über <strong>den</strong> Hausarzt erfolgen.<br />
Manchmal können allerdings<br />
auch eine Verengung der Bronchien,<br />
chronisch-rheumatische<br />
Entzündungen des Lungengewebes<br />
oder Tumorerkrankungen die<br />
Ursache sein. Zur weiteren Abklärung<br />
sind dann neben laborchemischen<br />
und bildgeben<strong>den</strong><br />
Spezialuntersuchungen auch endoskopische<br />
Verfahren sowie lungenfunktionelle<br />
Untersuchungen<br />
erforderlich, welche im stationären<br />
Bereich angeboten wer<strong>den</strong>.<br />
Intensivstation<br />
Auf der modernen Intensivstation<br />
im Krankenhaus Schongau fin<strong>den</strong><br />
Schwerstkranke eine optimale<br />
Versorgung. Dabei wird großer<br />
Wert auf eine enge Zusammenarbeit<br />
mit Experten der anderen<br />
medizinischen Abteilungen und<br />
die persönliche Überwachung der<br />
Patienten durch besonders erfahrene<br />
Ärzte und Pflegende gelegt.<br />
Zusätzlich erfolgt eine kontinuierliche<br />
Überwachung durch Patientenmonitore,<br />
die das Personal automatisch<br />
alarmieren, wenn sich<br />
Herz-, Kreislauf- oder Atemwege<br />
verändern. Ein Reanimationsteam<br />
ist zudem rund um die Uhr in Bereitschaft.<br />
In Weilheim steht <strong>für</strong> die Behandlung<br />
der schwer kranken<br />
Patienten auch die Intensivstation<br />
inklusive Beatmungsplätze zur<br />
Verfügung. Zudem sind der Intensivstation<br />
Intermediate-Care-Betten<br />
angegliedert. Dabei handelt<br />
es sich um eine Brücke zwischen<br />
Intensiv- und Normalstation. Die<br />
technische Ausstattung der Abteilung<br />
ist auf einem sehr modernen<br />
Stand. Medizinisch wer<strong>den</strong><br />
die Patienten interdisziplinär von<br />
Chirurgen, Internisten und Anästhesisten<br />
gemeinsam betreut. So<br />
können fachübergreifende Fragen<br />
sofort und ohne Umwege im<br />
Sinne der Patienten geklärt und<br />
erforderliche Maßnahmen umgehend<br />
eingeleitet wer<strong>den</strong>.<br />
Raus aus der Schublade<br />
Dr. Jochen Dresel wünscht sich,<br />
dass die Krankenhaus GmbH<br />
in Zukunft nicht nur als Grundversorger-Krankenhaus<br />
wahrgenommen<br />
wird: „Wir haben<br />
häufig Info-Veranstaltungen, da<br />
sind die Besucher total erstaunt,<br />
was wir alles können und auf<br />
welchem Niveau.“ Die Zeiten,<br />
in <strong>den</strong>en man etwas abwertend<br />
von Landkrankenhäusern sprach,<br />
sind längt vorbei. Dazu Dr. Dresel:<br />
„Man muss nicht erst nach München<br />
fahren, um eine exzellente<br />
Versorgung zu bekommen. <strong>Das</strong><br />
leisten wir auch vor Ort. Leider<br />
ist das manchmal noch zu wenig<br />
bekannt.“ Prof. Dr. Andreas Knez<br />
schlägt diesbezüglich in die gleiche<br />
Kerbe: „Einige müssen endlich<br />
verstehen, dass die kleinen<br />
Häuser enorm wichtig sind. Dabei<br />
geht es nicht darum, die Oma mit<br />
dem Fahrrad besuchen zu können.<br />
Es geht darum, dass wir hier<br />
eine spitzen Medizin anbieten.“<br />
Besonders, dass häufig von großen<br />
Medizinzentren, die in Ballungsräumen<br />
entstehen sollen,<br />
gesprochen wird, stößt <strong>den</strong> bei<strong>den</strong><br />
Medizinern sauer auf. „<strong>Das</strong><br />
suggeriert immer, dass die kleinen<br />
Häuser nichts können. Dabei<br />
wur<strong>den</strong> wir alle in <strong>den</strong> großen<br />
Kliniken ausgebildet“, gibt Prof.<br />
Dr. Knez zu be<strong>den</strong>ken. Und auch<br />
Dr. Dresel merkt an, dass es jetzt<br />
schon mitunter eine wahre Odyssee<br />
sei, Patienten in Spezialkliniken<br />
unterzubekommen: „Man<br />
stelle sich vor, jeder Patient muss<br />
verlegt wer<strong>den</strong>.“ Für die Kommunalpolitik,<br />
insbesondere Kreistag<br />
und Landrätin, haben die bei<strong>den</strong><br />
Chefärzte hingegen nur lobende<br />
Worte: „Sie stehen total hinter<br />
uns, und das ist wirklich toll“, so<br />
Prof. Dr. Andreas Knez und Dr. Jochen<br />
Dresel unisono.<br />
> > > KONTAKT<br />
Sekretariat<br />
Innere Medizin Schongau<br />
Christine Geiger, Franziska Schnelzer,<br />
Elisabeth Bußjäger<br />
Telefon: 08861 / 215-454 bis 456<br />
Telefax: 08861 / 215-138<br />
E-Mail: in-sek-sg@kh-gmbh-ws.de<br />
Sekretariat<br />
Innere Medizin Weilheim<br />
Veronika Lautenbacher,<br />
Katrin Baierlacher, Cornelia Wutz<br />
Montag bis Donnerstag: 7 – 16 Uhr<br />
Freitag: 7 – 12 Uhr<br />
Telefon: 0881 / 188-596 bis 598<br />
Telefax: 0881 / 188-688<br />
E-Mail: in-sek-wm@kh-gmbh-ws.de<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 27
Baby-Boom bei der Krankenhaus GmbH<br />
In Schongau sind<br />
Geburten Teamsache<br />
Schongau | Zwischen <strong>den</strong> Worten<br />
„ich bin schwanger“ und „Mutter<br />
und Kind sind wohlauf“ liegt mitunter<br />
eine beschwerliche Reise.<br />
Insbesondere die letzten Meter<br />
sind <strong>für</strong> Mutter, Kind und auch<br />
Vater nicht immer ganz einfach,<br />
vor allem emotional. Daher ist es<br />
ein umso besseres Gefühl, ein erfahrenes<br />
Team um sich zu wissen,<br />
das auf alle Eventualitäten vorbereitet<br />
ist. Wie etwa die Geburtshilfe<br />
am Krankenhaus Schongau,<br />
die seit langem einen exzellenten<br />
Ruf genießt. <strong>Das</strong> beweist nicht<br />
zuletzt die in <strong>den</strong> letzten Jahren<br />
stetig steigende Anzahl an Geburten.<br />
Waren es im vergangenen<br />
Jahr noch 422 Geburten, kam der<br />
Storch bis Ende November bereits<br />
rund 440 Mal in Schongau vorbei<br />
– Ten<strong>den</strong>z steigend. <strong>Das</strong> mag zum<br />
einen an <strong>den</strong> „fruchtbaren Zeiten“<br />
allgemein liegen, sicherlich<br />
aber auch zu einem Großteil am<br />
Schongauer Team, welches seit<br />
vielen Jahren schon hervorragend<br />
zusammenarbeitet.<br />
<strong>den</strong> Beleghebammen. Diese enge<br />
Zusammenarbeit hat besonders<br />
im alltäglichen Arbeitsablauf,<br />
oder neudeutsch „Workflow“, einen<br />
entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Vorteil: Alles<br />
geht Hand in Hand, wie etwa die<br />
zumeist reibungslosen Übergaben.<br />
„Wir begegnen uns alle<br />
auf Augenhöhe, eine wirkliche<br />
Hierarchie gibt es nicht“, erklärt<br />
Nadine Lachmann, die seit rund<br />
17 Jahren als Beleghebamme in<br />
Schongau arbeitet, eines der Erfolgsrezepte.<br />
Um <strong>den</strong> derzeitigen Andrang<br />
auch stemmen zu können, ist eine<br />
gute Organisation essentiell. <strong>Das</strong><br />
heißt <strong>für</strong> jede Einzelne zusätzliche<br />
Arbeitsstun<strong>den</strong>, was nur mit einer<br />
gehörigen Portion Lei<strong>den</strong>schaft<br />
bewältigt wer<strong>den</strong> kann, häufig<br />
muss das Privatleben hinten anstehen.<br />
„Wir spinnen natürlich<br />
auch ein bisschen“, sagt Sybille<br />
Kutzner schmunzelnd mit Blick<br />
auf das enorme Arbeitspensum,<br />
das sie und ihre Kolleginnen leisten.<br />
Neben der konstruktiven Zusammenarbeit<br />
unter <strong>den</strong> derzeit acht<br />
Beleghebammen, muss auch die<br />
Kommunikation mit <strong>den</strong> Krankenschwestern<br />
funktionieren. Denn<br />
der Schongauer „Baby-Boom“<br />
wirkt sich selbstverständlich auch<br />
auf das Arbeiten auf der Station<br />
aus. Zwischen fünf und zwölf<br />
Kinder wer<strong>den</strong> hier fortlaufend<br />
betreut, weniger sind es eigentlich<br />
nie. Damit sich die zuvor entbun<strong>den</strong>en<br />
Kinder, ebenso wie die<br />
Mütter, im Krankenhaus Schongau<br />
wohlfühlen, leisten die Schwestern<br />
sehr gute Arbeit. Auf der<br />
Station wurde eigens ein Hintergrunddienst<br />
eingerichtet, um al-<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Familiäre Atmosphäre <strong>für</strong><br />
die neuen Familien<br />
Beleghebammen, Belegärzte und<br />
die Kinderkrankenschwestern auf<br />
Station: Man versteht sich am<br />
Krankenhaus Schongau, die Atmosphäre<br />
ist familiär, das wird<br />
schon bei einem kurzen Besuch<br />
sonnenklar. „Wir haben uns über<br />
viele Jahre zusammengelebt“,<br />
sagt Sybille Kutzner, bereits seit<br />
knapp 27 Jahren in Schongau tätig<br />
und damit die Erfahrenste unter<br />
Beleghebamme Daniela Schregle<br />
in einem der bei<strong>den</strong> Kreißsäle.
In Schongau haben Mütter<br />
die Möglichkeit, ihr Kind<br />
in einer großzügigen<br />
Wanne zu gebären.<br />
>>> Kreißsaalbesichtigung Schongau<br />
In der Klinik Schongau haben wer<strong>den</strong>de Eltern die Möglichkeit, bereits vor der Geburt einen Eindruck<br />
von <strong>den</strong> Räumlichkeiten der Geburtshilfestation zu erhalten. Dies kann zum einen im Rahmen eines geburtsvorbereiten<strong>den</strong><br />
Kurses geschehen oder auch zu einer anderen Zeit. Gerne wird auch der Kreißsaal<br />
gezeigt. Ein individueller Termin kann mit einer Hebamme unter der Telefonnummer 08861 / 215 - 130<br />
(vormittags) vereinbart wer<strong>den</strong>.<br />
len Szenarien gerecht zu wer<strong>den</strong>.<br />
„Wir sind ein familiäres Team,<br />
das schon lange besteht. Einer ist<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> anderen da“, sagt Kirsten<br />
von der Heide, Leiterin der Station<br />
5. In Schongau dürfen Frauen,<br />
anders als in vielen anderen Kliniken,<br />
noch selbst entschei<strong>den</strong>,<br />
wann sie bereit sind, heimzugehen.<br />
In der Regel bleiben Mutter<br />
und Kind – gelegentlich auch Vater,<br />
wenn man sich in die Mutter-<br />
Vater-Kind-Oase eingemietet hat –<br />
drei Tage im Krankenhaus.<br />
> > > INFORMATION<br />
Ansprechpartner Belegärzte<br />
Praxis Jürgen Karbach<br />
Weinstraße 20 . 86956 Schongau<br />
Telefon: 08861 / 2688<br />
Telefax: 08861 / 908619<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
Dr. Schmidberger & Marlene Schweyer<br />
Adalbert-Keis-Str. 7 . 86956 Schongau<br />
Telefon: 08861 / 7576 oder 08861 / 66220<br />
Sollten die Frauen dann allerdings<br />
noch Be<strong>den</strong>ken haben,<br />
bleiben sie auch mal länger.<br />
„Mutter und Kind wer<strong>den</strong> von uns<br />
nur als Einheit nach Hause geschickt“,<br />
bringt es Kirsten von der<br />
Heide auf <strong>den</strong> Punkt.<br />
Ein weiterer positiver Aspekt am<br />
Krankenhaus Schongau ist die<br />
niedrige Kaiserschnittrate von 25<br />
Prozent, während der bundesweite<br />
Durchschnitt bei 33 Prozent<br />
liegt. „Ich war auch schon in anderen<br />
Häusern als Vertretung, da<br />
lag die Rate bei 53 Prozent und<br />
wurde als völlig normal angesehen“,<br />
sagt Dr. Ignat Ignatov,<br />
Facharzt <strong>für</strong> Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
an der Klinik in Schongau.<br />
Und das, obwohl kleinere,<br />
beleggeführte Häuser häufig kritisiert<br />
wer<strong>den</strong>, hier einen zu hohen<br />
Schnitt aufzuweisen.<br />
Intensive Erstversorgung<br />
ist garantiert<br />
Sollten Babys Startschwierigkeiten<br />
haben, wer<strong>den</strong> sie umgehend<br />
in Spezialkliniken verlegt, was<br />
in <strong>den</strong> vergangenen Jahren nur<br />
bei einem kleinen Prozentsatz<br />
vorkam. <strong>Das</strong> liegt zum einen am<br />
großen Leistungsspektrum, zum<br />
andern daran, dass mittlerweile<br />
die meisten Risiken bereits vorab<br />
abgeklärt wer<strong>den</strong> können. Zudem<br />
ist in Schongau eine intensive<br />
Erstversorgung garantiert. Damit<br />
auch in Zukunft Kinder in Schongau<br />
entspannt auf die Welt kommen<br />
können, wird sich um <strong>den</strong><br />
Hebammen-Nachwuchs höchstpersönlich<br />
gekümmert. In regelmäßigen<br />
Abstän<strong>den</strong> leisten zumeist<br />
junge Frauen ihr Externat,<br />
<strong>den</strong> praktischen Teil ihrer Ausbildung,<br />
am Schongauer Krankenhaus.<br />
„Man lernt unglaublich viel.<br />
Die Betreuung ist wesentlich individueller<br />
als in großen Krankenhäusern“,<br />
sagt etwa Caro Mayer,<br />
die erst kürzlich ihr Externat in<br />
Schongau absolvierte.<br />
Die vielen wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Mütter<br />
kommen in erster Linie über die<br />
Praxen der Ärzte, die auch als<br />
Belegärzte tätig sind. Besonders<br />
die Fachkompetenz der Belegärzte<br />
loben Hebammen und Kinderkrankenschwestern,<br />
die viele<br />
Entscheidungen aufgrund der<br />
vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />
auch alleine treffen dürfen.<br />
<strong>Das</strong> hat laut Belegarzt Jürgen<br />
Karbach einen Grund: „Wir haben<br />
hier solch erfahrene Hebammen<br />
und Schwestern, die selbstständig<br />
hervorragend arbeiten.“<br />
Die Geburtsbegleitung gibt es bei<br />
der Krankenhaus GmbH aus einer<br />
Hand, die Hebammen sind von der<br />
Vorbereitung bis zur Nachsorge <strong>für</strong><br />
die Familien da. Sie stehen im Übrigen<br />
auch dann zur Verfügung,<br />
wenn der niedergelassene Gynäkologe<br />
nicht zu <strong>den</strong> Belegärzten<br />
des Krankenhauses gehört. So hat<br />
sich das Einzugsgebiet in letzter<br />
Zeit sukzessive vergrößert. Wer<strong>den</strong>de<br />
Mütter kommen bisweilen<br />
beispielsweise aus Oberammergau,<br />
der Füssener Gegend, Peißenberg,<br />
Fuchstal oder Kaufering.<br />
Der liebevolle, engagierte Einsatz<br />
des Schongauer Teams hat sich<br />
also rumgesprochen. Es scheint<br />
fast so, als hätte der Storch hier<br />
noch lange nicht Feierabend. tis<br />
> > > KONTAKT SCHONGAU<br />
Dr. Marketa Michalek<br />
Jugendheimweg 3a . 86956 Schongau<br />
Telefon: 08861 / 9888<br />
Telefax: 08861 / 93598<br />
Ein echtes Team: Die Geburtshelfer des Schongauer Krankenhauses.<br />
Telefon: 08861 / 215-278 (Sekretariat)<br />
Telefon: 08861 / 215-164 (Station)<br />
Telefon: 08861 / 215-130 (Kreißsaal)<br />
Telefax: 08861 / 215-279<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 29
Hansi März baut seinen eigenen Tourenrennwagen<br />
Einen Abarth<br />
zum Leben erweckt<br />
Böbing | Sechs Liter Hubraum,<br />
Sechs-Gang-Getriebe, BMW V12-<br />
Motor, derzeit 450 PS, etwa 800<br />
Kilogramm Gewicht, Spitzengeschwindigkeit:<br />
über 300 Stun<strong>den</strong>kilometer.<br />
Die nackten Zahlen<br />
zu einem Auto, das es im Grunde<br />
genommen gar nicht gibt. <strong>Das</strong>s<br />
man heute <strong>den</strong>noch über <strong>den</strong><br />
Abarth T140 sprechen kann, liegt<br />
vor allem an einem Mann: Hansi<br />
März. Der 30-Jährige hat <strong>den</strong><br />
Rennwagen in kompletter Eigenregie<br />
gebaut. Und zwar nach<br />
einem Modell der Größe 1:43,<br />
welches in Folge einer Prototypenserie<br />
aus <strong>den</strong> Sechzigerjahren<br />
angefertigt wurde. Die Pläne des<br />
Abarth T140 wur<strong>den</strong> letztlich 1967<br />
eingestampft, da die FIA (internationaler<br />
Automobilverband) in<br />
dieser Zeit das Reglement änderte.<br />
<strong>Das</strong> Rennauto, konzipiert <strong>für</strong><br />
das 24-Stun<strong>den</strong>-Rennen von Le<br />
Mans, hätte nicht mehr <strong>den</strong> Richtlinien<br />
entsprochen.<br />
„Wenn man sich ein solches Projekt<br />
vornimmt, dann die Königsklasse“,<br />
so Hansi März auf die<br />
Frage, warum es ihm gerade der<br />
Abarth T140 derart angetan hat.<br />
Zudem war er durch Freundschaften<br />
„bereits ein wenig in die<br />
‚Abarth-Szene‘ gerutscht“. Die<br />
Lei<strong>den</strong>schaft <strong>für</strong> alles Motorisierte<br />
wurde dem Böbinger hingegen familienbedingt<br />
bereits in die Wiege<br />
gelegt, gewissermaßen ist er in<br />
der Werkstatt aufgewachsen. Gerade<br />
deshalb absolvierte er keine<br />
Ausbildung zum Kfz-Mechaniker,<br />
sondern ist gelernter Feinwerkmechaniker.<br />
„Damals wollte ich einfach<br />
mal was anderes machen“,<br />
blickt Hansi März zurück. 2011<br />
schloss er die Schule zum Maschinenbau-Techniker<br />
ab. In dieser<br />
Zeit reifte auch die Idee zum Bau<br />
des Abarths, die Konstruktion des<br />
Rahmens zählte bereits zu seiner<br />
Abschlussarbeit. Besonders das<br />
Drehen und Fräsen, was er während<br />
seiner Ausbildung vertiefte,<br />
sowie das Konstruieren und CAD-<br />
Zeichnen aus der Technikerschule,<br />
waren Fertigkeiten, die ihm während<br />
seines Mammut-Projektes<br />
enorm weiterhalfen. „Den Rest<br />
bringt man sich selber bei“, sagt<br />
der Auto-Experte schmunzelnd –<br />
als gäbe es nichts Einfacheres.<br />
Viel Arbeit bis zur<br />
ersten Testfahrt<br />
Bis zur Jungfernfahrt im Mai 2017,<br />
auf der Rennstrecke im italienischen<br />
Varano, war es <strong>für</strong> Hansi<br />
März und seinen Abarth T140 ein<br />
langer Weg. Grundlage <strong>für</strong> das<br />
spätere, reale Fahrzeug war jenes<br />
1:43-Modell des Fahrzeugs vom<br />
Unternehmen Abarth & Co, welches<br />
seit 1971 zum Fiat-Konzern<br />
gehört. Zunächst fertigte er einen<br />
Holzrahmen, dann kam Pappe darüber<br />
und schließlich modellierte<br />
er aus Gips die fertige Oberfläche.<br />
„Da habe ich in der Werkstatt<br />
richtig viel Dreck gemacht“,<br />
erinnert sich März. Anschließend<br />
goss er die Karosserieteile aus<br />
glasfaserverstärktem Kunststoff.<br />
Was ziemlich fix erklärt ist, war<br />
natürlich ein komplexes Unterfangen<br />
– und mitunter durchaus<br />
ermü<strong>den</strong>d. „Als ich die Karosserie<br />
30 | der altlandkreis
iologisch wirksam durch Auszüge der<br />
Ölessenzen von Zitrone, Lavendel und Eukalyptus<br />
Auf der Überholspur:<br />
Hansi März mit seinem Abarth T140<br />
bei Testfahrten auf dem Salzburgring.<br />
Foto: www.roaring-classics.com<br />
Zirbenholzbett<br />
<br />
<br />
anfertigte, habe ich drei Monate<br />
lang nur auflaminiert und geschliffen,<br />
gespachtelt und wieder<br />
geschliffen“, erzählt Hansi März.<br />
<strong>Das</strong>s der Böbinger <strong>den</strong>noch nie an<br />
Motivationsproblemen litt, lag insbesondere<br />
an <strong>den</strong> spannenderen<br />
Tätigkeiten. Etwa als er <strong>den</strong> Motor<br />
einbauen durfte. Da es weltweit<br />
nur drei Original-Motoren gibt,<br />
diese entsprechend unbezahlbar<br />
sind, verwendet er einen BMW<br />
V12-Motor. Wie im Grunde genommen<br />
alles am Auto, vom Anfertigen<br />
des Armaturenbretts bis<br />
zum Einpassen der Sitze, hat er<br />
auch die Abstimmung des Motors<br />
selbst gemacht. <strong>Das</strong> 450 PS-starke<br />
Gefährt soll noch auf rund 550<br />
PS „aufgemotzt“ wer<strong>den</strong>. Wie?<br />
„Drehzahlerhöhung, Feinabstimmung,<br />
Nockenwellen“, zählt Hansi<br />
März völlig selbstverständlich auf.<br />
Auf die Frage, wann er komplett<br />
fertig sein wird, weiß er hingegen<br />
keine konkrete Antwort. „Es bedarf<br />
einer stetigen Weiterentwicklung“,<br />
sagt er über seinen Abarth<br />
T140, der derzeit wieder nahezu<br />
vollständig zerlegt ist – Bremsen<br />
und Schaltung wer<strong>den</strong> momentan<br />
optimiert. Spätestens Ende<br />
nächster Saison soll die Grobphase<br />
jedoch abgeschlossen sein.<br />
Ein bis zwei Testtage auf einer<br />
Rennstrecke irgendwo in Europa<br />
sollen dann <strong>den</strong> Fortschritt zeigen.<br />
Entschei<strong>den</strong>d <strong>für</strong> das Gelingen des<br />
Projekts und die zeitliche Taktung<br />
war und ist stets der Faktor Geld.<br />
Rund 25 000 bis 30 000 Euro hat<br />
der zweifache Familienvater bereits<br />
in seinen Abarth investiert.<br />
Ganz abgesehen von <strong>den</strong> unzähligen<br />
Arbeitsstun<strong>den</strong>, <strong>für</strong> die er seine<br />
Freizeit opferte, schließlich ist<br />
er hauptberuflich bei Hirschvogel<br />
in Schongau angestellt.<br />
Zwickmühle: Verkaufen<br />
oder Besitzen?<br />
Hansi März mit seinem „Baby“: Der Abarth T140<br />
ist derzeit wieder zerlegt. März optimiert Bremsen und Schaltung.<br />
Was Hansi März mit seinem Rennauto<br />
vorhat, sobald es fertig ist,<br />
weiß er noch nicht abschließend:<br />
„Es war immer mein Traum, solch<br />
einen Wagen zu besitzen.“ Sollte<br />
er allerdings ein entsprechendes<br />
Angebot bekommen, würde er<br />
wohl auch verkaufen – aus gutem<br />
Grund. Da es <strong>den</strong> Abarth T140<br />
niemals wirklich gab, ist auch<br />
eine Wertschätzung nur bedingt<br />
möglich. „Der Porsche 917 wäre<br />
das konkurrierende Tourenrennauto<br />
gewesen“, vergleicht er und<br />
ergänzt: „Ein Originaler wird hier<br />
zwischen drei und vier Millionen<br />
gehandelt“. Zudem gibt es unter<br />
anderem in Australien ein paar<br />
Mechaniker, die <strong>den</strong> Porsche nachbauen<br />
und ihn <strong>für</strong> rund 250000<br />
Euro verkaufen. Heißt: „Wenn ich<br />
verkaufe, müsste das Angebot<br />
schon gut sechsstellig sein“, so<br />
März. Der Oldtimer-Markt ist in<br />
<strong>den</strong> letzten Jahren enorm gewachsen,<br />
so dass solcherlei Summen<br />
nichts Ungewöhnliches sind. Viele<br />
vermögende Personen setzen,<br />
auch wegen der Niedrigzinsphase,<br />
lieber auf die im Wert steigen<strong>den</strong><br />
Vehikel als Geldanlage. Ob das<br />
Monetäre jedoch alleine ausreichen<br />
wird, damit sich Hansi März<br />
von seinem „Baby“ trennt, darf<br />
durchaus bezweifelt wer<strong>den</strong>, liegt<br />
doch die Vermutung nahe, dass<br />
er es zumindest in guten Hän<strong>den</strong><br />
wissen will. Ein Kollege, der<br />
ebenfalls einen Rennwagen komplett<br />
selbst zusammenbaut, ist<br />
ihm nicht bekannt. Und er müsste<br />
es eigentlich wissen, schließlich<br />
verkehrt er zumeist in Auto-Liebhaber-Kreisen,<br />
mietet sich mit Bekannten<br />
aus ganz Deutschland regelmäßig<br />
Rennstrecken wie etwa<br />
<strong>den</strong> Salzburgring. Da der Rennwagen<br />
nach historischem Reglement<br />
aufgebaut ist, darf er an keiner<br />
modernen Rennserie teilnehmen.<br />
Daher bleiben nur historische Veranstaltungen<br />
wie der „Histo-Cup“<br />
oder „ADAC Sound of Speed“, bei<br />
<strong>den</strong>en dann auch ein einziger<br />
Abarth T140 seine Run<strong>den</strong> ziehen<br />
darf – Hansi März sei Dank. tis<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 31<br />
<strong>Das</strong> sagen die unabhängigen Therapeuten<br />
und Rückenexper-ten des<br />
IGR über das biologische Schlafsystem<br />
von ProNatura:<br />
<strong>Das</strong> biologische Schlafsystem<br />
von ProNatura<br />
<br />
fähigkeit <strong>für</strong> <strong>den</strong> Rücken<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
86956 Schongau<br />
Weinstraße 3–5<br />
Tel. 08861-2695<br />
www.pronatura-voelk.de<br />
<br />
<br />
<br />
mit Terminvereinbarung
Am 21. <strong>Januar</strong> im Jakob-Pfeiffer-Haus<br />
„Opern auf Bayrisch“<br />
wieder in Schongau<br />
Ludwig<br />
Pröbstl<br />
Schongau | Wenn sich drei berühmte<br />
Schauspieler an einen run<strong>den</strong><br />
Tisch hocken und anfangen,<br />
in tiefstem Bayerisch vorzulesen,<br />
schlagen selbst die Herzen der hier<br />
ansässigen Zuagroasten höher.<br />
Die im Dialekt vorgetragenen Geschichten<br />
von Gerd Anthoff, Michael<br />
Lerchenberg und Conny Glogger<br />
sind schlichtweg genial. Mit ihrem<br />
Programm „Opern auf Bayrisch“<br />
kommen die Sprach-Experten<br />
nach 2015 und 2016 bereits zum<br />
dritten Mal nach Schongau. Diesmal<br />
schlagen sie am Sonntag, 21.<br />
<strong>Januar</strong>, ihre Bücher auf der Bühne<br />
des Jakob-Pfeiffer-Hauses auf.<br />
Aufgeführt wer<strong>den</strong> folgende drei<br />
Werke: „Aida“ oder besser gesagt<br />
„<strong>Das</strong> Liebesdrama am Nil“, „Die<br />
Meistersinger von Miesbach“ oder<br />
besser gesagt „Wia da Oberförster<br />
Stolz <strong>den</strong> Stadtschreiber Beck ausgstocha<br />
hat“ sowie „Der Lohengrin<br />
von Wolfratshausen“ oder besser<br />
gesagt „Weil d’Weiber oiwei ois<br />
wißn müaßn“. Passend zu <strong>den</strong> Lesungen<br />
– wie es sich <strong>für</strong> eine Oper<br />
gehört – wird Musik dazugespielt.<br />
Die stammt aus <strong>den</strong> Federn von<br />
Friedrich Meyer und Rolf Wilhelm.<br />
Riesenerfolg statt<br />
Eintagsfliege<br />
Beide achten einerseits sehr darauf,<br />
das Opern-Original nie aus<br />
<strong>den</strong> Augen zu lassen. Andererseits<br />
legen sie Wert auf alpenländische<br />
und bajuwarische Klänge, die<br />
sie auf charmante Art und Weise<br />
einfließen lassen. Da<strong>für</strong> kommen<br />
zum Teil kuriose Instrumente wie<br />
leere Flaschen, Kehrschaufel oder<br />
Nachttopf zum Einsatz. Aber auch<br />
typisch bayerische wie die Zither,<br />
bespielt von Musikern aus großen<br />
gstoc a at so e„ e o eng Münchner Orchestern. „Die Leute<br />
lieben das einfach<br />
und es gibt auch<br />
ganz viele die sagen,<br />
jetzt hama eigentlich<br />
s’erste Mal die Oper<br />
richtig verstan<strong>den</strong>“,<br />
sagte Michael Lerchenberg<br />
im BR auf die Frage, wie<br />
„Opern auf Bayrisch“ beim Publikum<br />
ankommt.<br />
Gegründet wurde das Ensemble<br />
bereits im Jahre 1985, ursprünglich<br />
<strong>für</strong> nur eine einzige Vorstellung<br />
im Münchner Volkstheater.<br />
Die hatte damals das Fernsehen<br />
übertragen. Und weil der Erfolg<br />
so groß war, haben bis heute<br />
mehr als 300 weitere Vorstellungen<br />
stattgefun<strong>den</strong> – überwiegend<br />
in <strong>den</strong> ländlicheren Regionen.<br />
Und logischerweise nicht immer<br />
schon in der heutigen Besetzung.<br />
In dieser mehr als 30-jährigen<br />
Geschichte von „Opern auf Bayrisch“,<br />
deren Abende als höchst<br />
vergnüglich und kurzweilig beworben<br />
wer<strong>den</strong>, waren auch bayerische<br />
Volksschauspieler-Größen<br />
wie Gustl Bayrhammer, Karl Obermayr,<br />
Ruth Kappelsberger oder<br />
Monika Gruber am Start. Wer sich<br />
> > > KARTEN ZU GEWINNEN<br />
Lesen Opern auf Bayrisch: Michael Lerchenberg<br />
(v.l.), Conny Glogger und Gerd Anthoff.<br />
hier und jetzt <strong>für</strong> die bayerische<br />
Sprachkunst aus <strong>den</strong> Mündern<br />
von Gerd Anthoff, Michael Lerchenberg<br />
und Conny Glogger interessiert,<br />
sollte sich schnell ein<br />
Ticket sichern – <strong>den</strong>n die waren<br />
zumindest die vergangenen Auftritte<br />
in Schongau schnell vergriffen.<br />
Vorverkaufskarten sind <strong>für</strong><br />
29 Euro im Café Müller, Kirchenstraße<br />
8 in Schongau oder unter<br />
www.theaterstadl.jimdo.com zu<br />
erwerben. Diese Internetseite<br />
gehört dem Schongauer Theaterverein,<br />
der 2015 mit der Premiere<br />
von „Opern auf Bayrisch“ in<br />
Schongau ein großes finanzielles<br />
Wagnis eingegangen ist. Denn<br />
günstig sind die Bühnenprofis<br />
freilich nicht. Doch der Mut zahlte<br />
sich aus, wurde mit zahlreichen<br />
begeisterten Zuschauern belohnt.<br />
Beginn der Veranstaltung ist um<br />
19 Uhr. js<br />
Außerdem verlost Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“ 3 x 2 Karten<br />
<strong>für</strong> „Opern auf Bayrisch“ im Jakob-Pfeiffer-Haus in Schongau.<br />
Schicken Sie uns bis Donnerstag, 11. <strong>Januar</strong>, eine Postkarte mit<br />
dem Stichwort „Dialekt“ an „altlandkreis“, Birkland 40 in 86971<br />
Peiting. Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.de. Absenderadresse<br />
nicht vergessen. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen. Viel Erfolg!<br />
Ausstellung und Werkstatt<br />
Hanslweg 3, 82383 Hohenpeißenberg<br />
Telefon 08805 / 363, Telefax 08805 / 1476<br />
www.schalendrechsler-proebstl.de<br />
info@schalendrechsler-proebstl.de<br />
Brotkistl aus Zirbe<br />
und Anderes in Holz<br />
Zirbenholz reguliert die<br />
Feuchtigkeit und verhindert<br />
so die Schimmelbildung.<br />
Von Bäuerin gebackenes Bauernbrot, eingelegt<br />
<br />
<br />
In einer Studie wur<strong>den</strong> dem Zirbenholz<br />
antibakterielle und schädlingshemmende<br />
Wirkung nachgewiesen.<br />
<strong>Das</strong> Brot bleibt länger frisch ohne<br />
auszutrocknen und zu schimmeln.<br />
Durchgeführt wurde die Studie der<br />
möglichen antibakteriellen Wirkung des<br />
Zirbenholzes am<br />
Institut <strong>für</strong> Genetik und Allgemeine Biologie<br />
der Universität Salzburg.<br />
Auch erhältlich: Strickschalen<br />
aus einheimischen Hölzern<br />
<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 33
Faschingsgesellschaft Schongau in <strong>den</strong> Startlöchern<br />
Ein dreifach<br />
kräftiges „Lech-Au“<br />
Alles <strong>für</strong> Pferd und Reiter<br />
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Schongau | Früher zählte die Suche<br />
nach einem Prinzenpaar zu<br />
<strong>den</strong> schwierigsten Aufgaben eines<br />
Präsi<strong>den</strong>ten. Doch Andreas Mock,<br />
seit 2015 „Präsi“ der Schongauer<br />
Faschingsgesellschaft (SFG), stellt<br />
fest, „die Bewerber kommen mittlerweile<br />
von selber auf mich zu“.<br />
Es sei ein riesen Spaß in Schongau<br />
als Prinz oder Prinzessin zu regieren.<br />
Dieser gute Ruf kommt nicht<br />
von ungefähr. Die SFG ist trotz ihrer<br />
vielen Aktivitäten ein heimeliger<br />
Verein, der immer wieder junge<br />
Leute aus der Stadt oder dem<br />
weiteren Umland <strong>für</strong> sich gewinnen<br />
kann.<br />
Prinz Stefan I. und<br />
Prinzessin Lisa I.<br />
Der Regent <strong>für</strong> Fasching <strong>2018</strong> ist<br />
„Prinz Stefan I. von der Burg der<br />
Flammentöter“ – und heißt im<br />
wahren Leben Stefan Kassebaum.<br />
Als Sohn des am Marienplatz ansässigen<br />
Optikermeisters ist es <strong>für</strong><br />
Die Garde bei ihrer Show im Jahr 2016.<br />
Gute Laune garantiert: Der Schongauer Gardewagen zieht beim Faschingszug<br />
an mehreren tausend Zuschauern vorbei.<br />
ihn eine Ehre, die Stadt Schongau<br />
auf zahlreichen Faschingsbällen zu<br />
repräsentieren, beim Faschingszug<br />
auf dem Prinzenwagen zu<br />
thronen oder das Rathaus am Faschingsdienstag<br />
zu stürmen. Seine<br />
Prinzessin hat er<br />
sich selbst gesucht,<br />
sie wird unter dem<br />
Titel „Lisa I. vom<br />
Reich der Weltenbummler“<br />
agieren.<br />
Aus dem Bernbeurer<br />
Autohaus Heuberger<br />
stammend<br />
ist sie ebenfalls<br />
keine Unbekannte<br />
im <strong>Altlandkreis</strong>.<br />
Und wird sich<br />
während des Faschings<br />
mit Schongaus<br />
Schlachtruf<br />
„ein dreifach kräftiges Lech-Au“<br />
noch mehr Gehör verschaffen.<br />
„Früher war das anders“, weiß<br />
der ehemalige Präsi<strong>den</strong>t Sigi Müller<br />
und berichtet weiter: „Teilweise<br />
sind wir ein, zwei Tage vor der<br />
Prinzenpaarvorstellung noch mit<br />
leeren Hän<strong>den</strong> da gestan<strong>den</strong>“. Die<br />
Geschichte des Schongauer Faschings<br />
geht bis in die Nachkriegszeit<br />
zurück. Schon in <strong>den</strong> 1950er<br />
Jahren gab es Faschingsbälle,<br />
Faschingszüge und Prinzenpaare.<br />
Als es 1961 beim Faschingszug<br />
zu einem Unfall kam, wurde <strong>den</strong><br />
Organisatoren um Konrad Resch<br />
klar, es muss ein offizieller Verein<br />
her. Im <strong>Februar</strong> 1962 wurde die<br />
Faschingsgesellschaft Schongau<br />
e.V. ins Leben gerufen, als Vorsitzender<br />
fungierte Konrad Resch bis<br />
1988. Es gab zwar nicht jedes Jahr<br />
34 | der altlandkreis
ein Prinzenpaar, aber Faschingsbälle<br />
oder der obligatorische<br />
Gaudiwurm am Faschingssonntag<br />
wur<strong>den</strong> kontinuierlich auf die Beine<br />
gestellt. So kann die Faschingsgesellschaft<br />
heute auf eine lange<br />
Tradition verweisen, <strong>den</strong>n im<br />
Schongauer Land ist der Familienausflug<br />
am Faschingssonntag seit<br />
Generationen etabliert. „Wir legen<br />
auch großen Wert darauf, dass es<br />
nicht ausufert“, ist sich Präsi<strong>den</strong>t<br />
Andreas Mock der Verantwortung<br />
bewusst. Rund 30 Fußgruppen<br />
und Wagen ziehen alljährlich<br />
durch die Altstadt. Je nach Wetter<br />
pilgern auch mehrere tausend<br />
Zuschauer nach Schongau, die vor<br />
und nach dem Zug von zahlreichen<br />
Minigar<strong>den</strong>, Prinzengar<strong>den</strong><br />
oder Showtanzgruppen am Ballenhaus<br />
unterhalten wer<strong>den</strong>.<br />
Der Faschingszug ist der Höhepunkt<br />
<strong>für</strong> die Schongauer Faschingsgesellschaft,<br />
der letztendlich<br />
<strong>den</strong> finanziellen Aufwand mit<br />
Garde- und Prinzenpaar-Auftritten<br />
selbst ausgleichen muss. Erst im<br />
letzten Jahr wur<strong>den</strong> wunderschöne<br />
Marschkostüme in <strong>den</strong> Stadtfarben<br />
angeschafft, heuer wird<br />
eine neue Saaldeko die Besucher<br />
des Inthro-Balles überraschen.<br />
Jedes Prinzenpaar erhält einen<br />
kleinen Zuschuss und auch die<br />
Showtanz-Kostüme sind ein jährlicher<br />
Kostenfaktor.<br />
Bereits seit Mai<br />
im Training<br />
Die Schongauer Narren legen großen<br />
Wert auf Nachhaltigkeit, wie<br />
etwa bei der Mini-Garde. Die zehn<br />
Mädchen sind mit Feuereifer dabei<br />
und haben besonders beim Kinderfasching<br />
der Faschingsgesellschaft<br />
in der Lechsporthalle le ihren<br />
großen Einsatz. Zwölf Damen train<br />
indes bereits eits<br />
seit Mai 2017<br />
das Programm ramm<br />
der<br />
Prinzengarde<br />
rde<br />
nieren<br />
<strong>für</strong> die anstehende en<br />
Saison.<br />
Die Trainerinnen<br />
rinn<br />
en<br />
Anne Löw,<br />
Babsi<br />
Müller und Larissa Muschler studieren<br />
mit <strong>den</strong> Mädels einen zackigen<br />
Marsch ein, sorgen beim<br />
Showteil mit Kostümen, Musik<br />
und Tanzvariationen <strong>für</strong> echte e<br />
Wow-Effekte und feilen sogar bis<br />
ins Detail an der Zugabe. Eine<br />
besondere Atmosphäre bietet t<br />
jährlich der Inthronisationsball l<br />
im Jakob-Pfeiffer-Haus. Die Gäste<br />
kommen in feiner Abendgarderobe,<br />
die Schongauer Big-Band<br />
spielt Tanzmusik, mit Spannung<br />
wird der erstmalige Auftritt der<br />
Gar<strong>den</strong> erwartet und besonders<br />
das neue Prinzenpaar steht im<br />
Mittelpunkt.<br />
Durch <strong>den</strong> kurzen Fasching <strong>2018</strong>,<br />
wird es <strong>für</strong> Lisa und Stefan wohl<br />
eine besonders intensive Zeit. Allerdings<br />
sehen das die Aktiven<br />
der Schongauer Faschingsgesellschaft<br />
ein wenig anders, ist <strong>für</strong><br />
sie die Faschingssaison doch vor<br />
allem eine fröhliche Zeit. Andreas<br />
Mock erinnert sich beispielsweise<br />
an einen Faschingszug in Epfach,<br />
als hinter <strong>den</strong> Schongauern ein<br />
Obelix-Wagen fuhr. Und die Gardemädels<br />
von dessen Zaubertrank<br />
regelrecht verführt wur<strong>den</strong>. Gerade<br />
noch rechtzeitig trafen sie zum<br />
Kehraus im Trachtenheim Helgoland<br />
ein, mit dem jedes Jahr die<br />
Saison beendet wird.<br />
Für die Zukunft wünscht sich Präsi<strong>den</strong>t<br />
Andreas Mock, dass die<br />
heimelige, familiäre Gemeinschaft<br />
der SFG erhalten bleibt. Denn<br />
dann fin<strong>den</strong> sich auch immer<br />
wieder junge Leute, die Spaß am<br />
Fasching haben und auch gerne<br />
in die Rolle des Prinzenpaares<br />
schlüpfen. Detaillierte Zeiten und<br />
Infos zu <strong>den</strong> Veranstaltungen der<br />
Schongauer Faschingsgesellschaft<br />
können dem Kalender am Ende<br />
des „altlandkreis“ land<br />
entnommen<br />
nomm<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
en.<br />
rg<br />
Die Garde beim letztjährigen Inthro-Ball.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 35
ummi - top<br />
LKW-Reparaturwerkstätte<br />
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Verschneite Berge aus anderem Blickwinkel<br />
Die Winter-Ballontage<br />
in Bad Kohlgrub<br />
Wir bedanken uns bei allen Kun<strong>den</strong><br />
und wünschen ein gesundes,<br />
erfolgreiches neues Jahr <strong>2018</strong>!<br />
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Bad Kohlgrub | Seit nunmehr sechs<br />
Jahren geht Bad Kohlgrub im Winter<br />
in die Luft. Nicht sprichwörtlich,<br />
sondern tatsächlich. Walter und<br />
Sabine Kuhn aus Ichenhausen bei<br />
Ulm haben sich vor Jahren da<strong>für</strong><br />
entschie<strong>den</strong>, die Winter-Ballontage<br />
im Ammertal zu organisieren.<br />
Die Veranstaltung gab es bereits<br />
früher und wurde von einer großen<br />
Brauerei gesponsert. Nach einiger<br />
Zeit Pause kam es durch einen befreundeten<br />
Wirt aus Bad Kohlgrub<br />
dazu, dass die Kuhns diesen Event<br />
wiederaufleben ließen.<br />
Ein Schiff schwimmt<br />
ja auch nicht<br />
Heute sagt Sabine Kuhn: „Da habe<br />
ich mal meine Goschn zu weit aufgerissen“,<br />
und lacht. Sie und ihr<br />
Mann führen das Unternehmen<br />
Air-Lebnis und bieten alles rund<br />
ums Ballonfahren an. Ein Highlight<br />
jedes Jahr sind die Winter-<br />
Ballontage. „Denn im Winter sind<br />
die Berge besonders schön“, sagt<br />
Kuhn.<br />
Vom 28. Dezember bis zum 5.<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2018</strong> fin<strong>den</strong> die 6. Winter-<br />
Ballontage statt und bieten nicht<br />
nur der Ballonfahrergemeinde<br />
aus Deutschland einen attraktiven<br />
Treffpunkt: Die Veranstaltung<br />
wird auch bei Besuchern immer<br />
beliebter. Und wer die Welt von<br />
oben erkun<strong>den</strong> möchte, der kann<br />
sich sogar vorab <strong>für</strong> eine Fahrt mit<br />
dem Ballon anmel<strong>den</strong> oder einfach<br />
vorbeikommen und auf gut<br />
Glück einen Platz ergattern. „Wir<br />
haben gesagt, wer sich anmeldet,<br />
der bekommt auf je<strong>den</strong> Fall einen<br />
Platz“, erklärt Sabine Kuhn. Denn<br />
im vergangenen Jahr war der Andrang<br />
so groß, dass sie es<br />
nicht geschafft hat, jedem<br />
Besucher einen Platz in<br />
einem Ballon zu verschaffen.<br />
Dabei steigen bis zu<br />
25 Ballone gleichzeitig in<br />
die Luft und fahren dann<br />
gemütlich Richtung Füssen,<br />
Weilheim und Murnau, je nachdem,<br />
wohin der Wind sie bringt.<br />
Denn lenken kann man einen Ballon<br />
nicht wirklich. „Es ist immer<br />
wieder ein Abenteuer und schön<br />
zu sehen, wohin einen die Fahrt<br />
bringt“, schwärmt Sabine Kuhn.<br />
Man kann <strong>den</strong> Ballon nur steigen<br />
und sinken, und so etwas wie lenken<br />
lassen, <strong>den</strong>n in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />
Höhen weht der Wind meist<br />
auch in verschie<strong>den</strong>e Richtungen.<br />
Aber die Ballonfahrerin mag es<br />
auch nicht immer zu wissen, wo<br />
sie lan<strong>den</strong> wird. Es heißt übrigens<br />
Ballonfahren und nicht -fliegen,<br />
weil der Begriff von der Schifffahrt<br />
kommt. Und ein Schiff schwimmt<br />
ja auch nicht. Die Erklärung<br />
von Sabine<br />
Kuhn geht weiter:<br />
„Heute sagt man,<br />
alles was sich längere<br />
Zeit in der Luft<br />
fortbewegt, ohne<br />
ständig Energie zuzuführen,<br />
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36 | der altlandkreis
Die Teilnehmer der Winter-Ballontage<br />
kommen aus ganz Deutschland.<br />
Die weitesten Anreisen haben<br />
die Teilnehmer aus Berlin und<br />
Potsdam oder von der Mosel.<br />
Choreographie aus<br />
Musik und Feuer<br />
Insgesamt sind es um die 25 Ballon-Teams,<br />
die dann je<strong>den</strong> Morgen<br />
– bei guter Witterung – in <strong>den</strong> Himmel<br />
steigen und bis zu fünf Passagiere<br />
mitnehmen können. Wer<br />
mitfährt, dem eröffnen sich rund<br />
zwei Stun<strong>den</strong> lang aus der Vogelperspektive<br />
gigantische Aussichten<br />
aufs Hörnle, <strong>den</strong> Kolben und <strong>den</strong><br />
Laber bis ins Wettersteingebirge<br />
und bis nach München. Wer lieber<br />
am Bo<strong>den</strong> bleibt, der kann die<br />
vielen Ballone von unten bestaunen.<br />
„Wir haben auch ganz lustige<br />
Sonderformen dabei. Wie etwa <strong>den</strong><br />
Sparsau-Ballon einer bekannten<br />
Bank und die Hundefutterdose“,<br />
beschreibt Sabine Kuhn die Luftgefährte.<br />
Dazu gibt es noch einige<br />
Modellballone, die „nur“ drei Meter<br />
hoch sind. Einen ganz besonderen<br />
Höhepunkt der Winter-Ballontage<br />
in Bad Kohlgrub stellt der 30.<br />
Dezember dar. An diesem Abend<br />
ist das Ballonglühen. Mit Einbruch<br />
der Dunkelheit wiegen sich die bis<br />
zu 20 Meter hohen Ballone wie<br />
Fackeln mit oder ohne ihre sei<strong>den</strong>e<br />
Haube über dem Korb zu einer<br />
musikalischen Untermalung. Wie<br />
eine Choreographie aus Musik und<br />
Feuer erhellen die Flammen <strong>den</strong><br />
Nachthimmel zu <strong>den</strong> passen<strong>den</strong><br />
Klängen. Dazu gibt es ein reichhaltiges<br />
Rahmenprogramm im<br />
Ort: Die Bad Kohlgruber Geschäfte<br />
haben bis 20 Uhr geöffnet, Kutschfahrten<br />
durch <strong>den</strong> hellerleuchteten<br />
Ort wer<strong>den</strong> angeboten und rund<br />
um Dorfbrunnen und Maibaum<br />
la<strong>den</strong> Stände von <strong>den</strong> örtlichen<br />
Wirten und Vereinen dazu ein, Körper<br />
und Geist bei Schmankerl und<br />
Getränken zu stärken. Darüber hinaus<br />
wird es auch in der Kehle recht<br />
heiß; der Schnaps-Brennmeister<br />
des Obst- und Gartenbauvereins<br />
lädt zum Schaubrennen und natürlich<br />
zur Verkostung ein. Wer<br />
es ruhiger mag, <strong>für</strong> <strong>den</strong> bietet die<br />
Landjugend in der Pfarrkirche St.<br />
Martin eine meditative Einkehr mit<br />
Musik und Kerzenlicht. Da bleibt<br />
nur noch eins: Termin im Kalender<br />
ankreuzen und auf trockene Witterung<br />
hoffen, <strong>den</strong>n sowohl das<br />
Ballonfahren wie auch das Glühen<br />
in der Nacht findet nur statt, wenn<br />
das Wetter stimmt.<br />
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Seit mehr als 40 Jahren sind wir hier am Standort Lechbruck am See das Kompetenzzentrum <strong>für</strong><br />
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Die 6. Winter-Ballontage in Bad Kohlgrub sind vom 28. Dezember<br />
bis 5. <strong>Januar</strong> ab jeweils 9.30 Uhr. Anmeldungen und Buchungen<br />
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findet am 30. Dezember statt.<br />
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januar / februar <strong>2018</strong> | 37
Künstlerin Anke Rammé und ihr buntes Angebot<br />
Solch ein Firlefanz<br />
DER NEUE CITROËN C3 AIRCROSS<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
Schwabsoien | Sie bezeichnet<br />
sich selbst als Dorfkürbisfee. Als<br />
eine Art erwachsene Pippi Langstrumpf,<br />
die in ihrem Wohnort<br />
Schwabsoien im wahrsten Wortsinn<br />
bekannt ist wie ein bunter<br />
Hund. Farbenfroh ist eigentlich so<br />
gut wie alles im Leben von Anke<br />
Rammé, die seit 1986 unter ihrem<br />
Künstlernamen „Firlefanz“ aktiv<br />
ist. Den Namen trägt die aus dem<br />
nordrhein-westfälischen Hil<strong>den</strong><br />
stammende Künstlerin bereits seit<br />
ihrer Schulzeit. Sie betont aber,<br />
dass der Begriff „Firlefanz“ in Bayern<br />
ein wenig anders bewertet sei<br />
als in ihrer Heimat. Während er in<br />
Bayern mit „unnötiger Schnickschnack“<br />
eher negativ besetzt ist,<br />
beschreibt er in Nordrhein-Westfalen<br />
bunte, lustige, Schnörkeleien.<br />
Seit rund 25 Jahren lebt die 54-Jährige<br />
mittlerweile in Schwabsoien<br />
und macht das dortige Dorfleben<br />
seither bunter, lustiger, verschnörkelter.<br />
„Zuvor bin ich quasi einmal<br />
um die Welt gereist, bis ich<br />
hier gelandet bin, am schönsten<br />
Fleck Deutschlands“, sagt Anke<br />
Rammé. Gerade die Nähe zu Italien<br />
hatte es ihr angetan, viele<br />
Jahre gab sie Kurse in Südtirol.<br />
„Ich habe <strong>den</strong> Leuten in Südtirol<br />
beigebracht, wie man in Venedig<br />
schminkt“, sagt sie noch heute<br />
schmunzelnd. <strong>Das</strong>s die exzentrische<br />
Künstlerin längst nicht mehr<br />
aus ihrer Wahl-Dorfgemeinschaft<br />
wegzu<strong>den</strong>ken ist, zeigt folgendes<br />
Beispiel: Vor rund zwei Jahren<br />
wäre das Gebäude des alten Gasthofs<br />
zur Post, in dem sich Anke<br />
Rammé samt Wohnung und Atelier<br />
eingemietet hat, beinahe verkauft<br />
wor<strong>den</strong>. Es sollte <strong>für</strong> andere<br />
Zwecke genutzt wer<strong>den</strong>, sie hätte<br />
umziehen müssen. In dieser ungewissen<br />
Phase erfuhr sie derart<br />
viel Zuspruch und Unterstützung<br />
der Schwabsoier Mitbürger, dass<br />
es ihr noch heute beim Gedanken<br />
daran Tränen in die Augenwinkel<br />
treibt. „<strong>Das</strong> hat mir gezeigt, dass<br />
ich hier eine Aufgabe habe. <strong>Das</strong>s<br />
ich am richtigen Fleck bin und das<br />
tue, in das ich all mein Herzblut<br />
stecke.“ Letztlich kaufte anstelle<br />
eines Investors die Gemeinde das<br />
Gebäude und die Firlefanz-Räumlichkeiten<br />
waren gerettet.<br />
Gesichtsmalerei ist<br />
Berührungskunst<br />
Wenn Anke Rammé über ihrer Tätigkeit<br />
spricht, fließt vieles ineinander,<br />
um bei einer Metapher aus<br />
der Malerei zu bleiben. Schubla<strong>den</strong>-Denken<br />
ist bei ihr ohnehin<br />
ausgeschlossen. Ein Bereich ihres<br />
Schaffens ist die Gesichtsmalerei,<br />
wobei sie <strong>den</strong> Begriff „Kinderschminken“<br />
bewusst vermeidet:<br />
„Es ist nicht nur ein banales Anmalen,<br />
sondern ein uraltes Spiel<br />
mit dem Verwandlungszauber. Ein<br />
Schlüpfen in ein anderes Gesicht.“<br />
Und das hat nicht nur <strong>für</strong> Kinder<br />
seinen Reiz, auch Erwachsene<br />
geben sich der Gesichtsmalerei<br />
gerne hin: Eye-Designes, gemalte<br />
Schmuckstücke, Dekolleté-Malerei<br />
<strong>für</strong> Abendveranstaltungen. „Gesichtsmalerei<br />
ist Berührungskunst,<br />
da kommt man sich zwangsweise<br />
näher“, berichtet sie insbesondere<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
38 | der altlandkreis
von Kindern, die sich ihr während<br />
des Prozesses immer mehr anvertrauen.<br />
Überrascht war die Multi-<br />
Künstlerin, als sie vor zweieinhalb<br />
Jahrzehnten nach Bayern kam,<br />
wie wenig verbreitet das Kinderschminken<br />
war, schließlich kannte<br />
sie es aus Nordrhein-Westfalen<br />
aus beinahe jedem Supermarkt.<br />
Also leistete sie in ihrer neuen<br />
bayerischen Heimat zunächst<br />
einmal ein wenig Pionierarbeit,<br />
schminkte in Kindergärten, auf<br />
Familien- und Betriebsfeiern oder<br />
auch am damaligen Schongauer<br />
Hexenmarkt. In <strong>den</strong> Neunzigerjahren<br />
fing sie zudem an, Kurse zu<br />
diesem Thema zu geben. Mit ihrer<br />
Kunst wird Anke Rammé nicht<br />
reich, dessen ist sie sich bewusst<br />
und scheint damit auch völlig im<br />
Reinen zu sein. Was sie aber stört,<br />
ist die geringe Wertschätzung:<br />
„Die Gagen sind meistens nicht<br />
mal halb so hoch wie die Miete<br />
einer Hüpfburg“, kritisiert sie.<br />
Eine Reise in das<br />
eigene Innere<br />
„So verrückt wie es sich anhört,<br />
ist es auch“, berichtet Anke Rammé<br />
von Kursen, bei <strong>den</strong>en etwa<br />
Mütter mit ihren erwachsenen<br />
Töchtern voll bemalt durch das<br />
Firlefanz-Atelier tanzen. Gerade<br />
in „diesen Trump-Zeiten“, wie sie<br />
es nennt, sei es umso wichtiger,<br />
eigene, friedliche Befindlichkeiten<br />
zu befrie<strong>den</strong>. Und da<strong>für</strong><br />
ist die Körpermalerei<br />
ein gutes Werkzeug. Sie<br />
nennt es absichtlich nicht<br />
„Bodypainting“, da der<br />
Begriff ihrer Auffassung<br />
nach falsch bela<strong>den</strong> sei,<br />
<strong>den</strong>n: Bodypainting beschreibt<br />
eine Objektkunst,<br />
in der ihr die Rolle der<br />
(zumeist) Frauen nicht<br />
gefällt. Bei der Körpermalerei<br />
à la Anke<br />
Rammé handelt es<br />
sich hingegen um<br />
Subjektkunst mit pekten der Transformation und<br />
Meditation, wie sie beschreibt.<br />
eibt<br />
bt.<br />
As-<br />
„Es ist wie eine Reise nach Innen:<br />
durch achtsame, eigene e Körperberührung<br />
und Selbstwahrnehmung<br />
entstehen Bilder und<br />
Farben, die wir auf die Körper ßen lassen.“ <strong>Das</strong> Thema Nacktheit<br />
hat sie indes komplett ausgeklam-<br />
a mert, sagt trotz ihrer erfrischen<strong>den</strong><br />
Offenheit: „Es muss immer<br />
me<br />
im Rahmen bleiben, darf Grenzen<br />
nie überschreiten.“ Ihre<br />
Kurse zur Körpermalerei<br />
flie-<br />
sind längst mehr als reines<br />
gegenseitiges Bemalen,<br />
verfolgen bisweilen<br />
gar einen therapeutischen satz. Deshalb arbeitet sie auch<br />
gezielt mit verschie<strong>den</strong>en Therapeuten<br />
zusammen. Obwohl<br />
das Thema natürlich etwas<br />
mit Berührungen zu tun hat,<br />
sind die Kurse „unsexua-<br />
Anlisiert“,<br />
wie sie es nennt.<br />
Sinnlich ja, anzüglich nein.<br />
„Die Leute malen etwas, was<br />
aus dem Inneren kommt“, so<br />
die Künstlerin, die unter anderem<br />
Gewaltprävention als sitiven Nebenaspekt ihrer Arbeit<br />
po-<br />
beschreibt.<br />
Kreativität wohin<br />
man schaut<br />
Mit dem Fasching steht bald wieder<br />
jene Zeit im Kalender an, in<br />
der sich auch die breite Bevölkerung<br />
so bunt zeigt wie Anke<br />
Rammé. <strong>Das</strong>s das Kostümieren<br />
und Schminken in der fünften Jahreszeit<br />
öffentliche Hochkonjunktur<br />
genießt, freut die Wahl-Schwabsoierin<br />
besonders. Neben einem<br />
Gesichtsmalkurs am 20. <strong>Januar</strong>,<br />
zu dem man sich noch anmel<strong>den</strong><br />
kann, schminkt sie jederzeit gerne<br />
auf Anfrage und Absprache. Und<br />
auch<br />
während des<br />
Faschingszuges<br />
in Schwabsoien am 10.<br />
<strong>Februar</strong> öffnet fnet<br />
sie<br />
ihr<br />
Atelier,<br />
er,<br />
das sich<br />
standorttechnisch<br />
ttec<br />
in perfekter Lage befindet.<br />
et.<br />
Jeder, der<br />
möchte, kann<br />
Foto: www.projectF22.com<br />
(Jürgen Kastl)<br />
vorbeischauen und sich eine individuelle<br />
Bemalung verpassen<br />
lassen – heiterer Plausch inklusive.<br />
Neben der Gesichts- und<br />
Körpermalerei bietet Firlefanz<br />
zahlreiche weitere kreative Dinge<br />
an: Wie etwa die KreativWerkstatt<br />
oder Mitmachaktionen <strong>für</strong> Kinder<br />
im Zuge des Ferienprogramms.<br />
Informationen dazu liefert ihre<br />
Internetseite etse<br />
(www.anke-firlefanz.<br />
w efanz.<br />
de).<br />
Darauf auf dürfte jeder er et-<br />
was fin<strong>den</strong>, e , der sein<br />
Leben<br />
en<br />
ein wenig farbenfroher froh<br />
er gestalten<br />
ten möchte.<br />
tis<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 39
mit<br />
Sizilianischer Abend mit<br />
Mario Giordano Premierenlesung!<br />
Sizilianischer Abend<br />
mit Mario Giordano<br />
am Donnerstag<br />
1. <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong><br />
Eintritt 40 €<br />
incl.<br />
italienischer<br />
Schlemmereien<br />
Kartenvorverkauf<br />
Meierstraße 2 | Peiting | 08861 66 212<br />
Flößerstraße 29 | Lechbruck am See | 08862 988 7792<br />
im Barnsteiner´s<br />
Zechenstraße 7<br />
Beginn<br />
Veranstaltet<br />
19h | Einlass<br />
von:<br />
18h30<br />
BUCH<br />
AM<br />
BACH<br />
www. buchambach.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Husky-Schlittenhundefahrten in Bad Bayersoien<br />
Mit Hun<strong>den</strong> unterwegs<br />
Bad Bayersoien | <strong>Das</strong> Oberland<br />
steckt mitten im Winter. Und bekanntlich<br />
geht der noch einige<br />
Monate. Die Wintersportler freut<br />
das sehr und die anderen… die<br />
müssen immer wieder etwas fin<strong>den</strong>,<br />
das trotz Schnee und Kälte<br />
Spaß macht. Rodeln, Kutschenfahrten<br />
und Eisstockschießen<br />
sind irgendwann erledigt. <strong>Das</strong><br />
war aber noch nicht alles: Werner<br />
Laqua aus Bad Wörishofen bietet<br />
immer wieder, so auch diesen<br />
<strong>Februar</strong>, in Bad Bayersoien Husky-<br />
Schlittenhundefahrten an. <strong>Das</strong><br />
sieht in etwa so aus: Man sitzt auf<br />
einem Schlitten, während einen<br />
mehrere Schlittenhunde durch<br />
die verschneite Landschaft ziehen.<br />
Hinten auf <strong>den</strong> Kufen steht Werner<br />
Laqua und kontrolliert Hunde und<br />
Schlitten.<br />
Hundeschlitten sind vermutlich<br />
das älteste gezogene Transportmittel<br />
der Welt. Bis zur Erfindung<br />
des Motorschlittens waren sie die<br />
einzige zuverlässige Möglichkeit,<br />
um Mensch und Material in polaren<br />
Regionen zu transportieren.<br />
Als Schlittenhunde wer<strong>den</strong> gerne<br />
Huskies oder Alaskan Malamutes<br />
benutzt. Sie haben dichtes Fell,<br />
or<strong>den</strong>tlich Ausdauer und einen<br />
Bewegungsdrang, die gute Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> diese Aufgabe<br />
liefern. Den Führer des Gespanns<br />
nennt man Musher. Werner<br />
Laqua ist so einer.<br />
Huskys können Strecken von bis zu<br />
60 Kilometer am Tag bewältigen<br />
und fühlen sich bei rund minus 15<br />
Grad am wohlsten.<br />
Er möchte die Faszination Schlittenhunde<br />
an alle Interessierten<br />
weitergeben. So führt er neben<br />
Workshops bei sich im Allgäu<br />
auch die Fahrten in Bad Bayersoien<br />
durch, damit die Menschen<br />
ohne gleich einen Workshop buchen<br />
zu müssen, an die Materie<br />
herangeführt wer<strong>den</strong> können.<br />
Lenken der Hunde<br />
nur durch Rufen<br />
Hat der Musher in <strong>den</strong> Anfangszeiten<br />
das Gespann noch mit der<br />
Peitsche angetrieben, so lenkt er<br />
die Hunde heute nur noch durch<br />
zugerufene Kommandos, die der<br />
Leithund umsetzen muss – die<br />
anderen Tiere folgen ihm.<br />
„<strong>Das</strong> Spannende am Mushen<br />
ist, dass man mit<br />
Lebewesen arbeitet.<br />
Und die sind, so wie<br />
wir Menschen auch,<br />
individuell je<strong>den</strong><br />
Tag anders drauf.<br />
Der Musher muss sich also je<strong>den</strong><br />
Tag aufs Neue darauf einstellen“,<br />
erklärt Werner Laqua. Dieses Erlebnis<br />
möchte er mit <strong>den</strong> Menschen<br />
teilen. Als „ein unvergessliches<br />
Erlebnis“ bezeichnet er die<br />
Fahrt mit einem Hundeschlitten.<br />
Auf einem etwa 2,5 Kilometer langen<br />
Rundkurs um Bad Bayersoien<br />
herum nimmt er Passagiere mit<br />
auf <strong>den</strong> Schlitten. Der Gast sitzt,<br />
der Musher steht hinten auf <strong>den</strong><br />
Kufen und kann <strong>den</strong> Schlitten per<br />
Gewichtsverlagerung stabilisieren.<br />
„Während der Fahrt kann der Gast<br />
die wunderbare Landschaft genießen<br />
und mich natürlich mit Fragen<br />
zu <strong>den</strong> Huskies und dem<br />
Sport löchern“, erzählt<br />
Laqua. Selber mal<br />
40 | der altlandkreis
<strong>den</strong> Hundeschlitten lenken wird<br />
schwer, <strong>den</strong>n das Mushen muss<br />
gelernt sein. Außerdem stellt sich<br />
die Frage, ob die Hunde auf einen<br />
ungeübten Frem<strong>den</strong> hören wür<strong>den</strong>.<br />
„Darüber hinaus ist es nicht<br />
gerade leicht auf dem Schlitten<br />
stehenzubleiben und die Kraft der<br />
Hunde zu beherrschen“, verrät der<br />
erfahrene Musher.<br />
Mitfahren kann im Grunde jeder,<br />
sagt Werner Laqua, die einzigen<br />
zwei Einschränkungen sind das<br />
Gewicht – man sollte unter 100<br />
Kilogramm wiegen, sonst schaffen<br />
es die Hunde nicht mehr <strong>den</strong><br />
Schlitten zu ziehen. Zudem darf<br />
man logischerweise keine Tierhaar-Allergie<br />
haben. Und es gibt<br />
noch eine weitere Voraussetzung:<br />
Ausreichend Schnee. Deshalb sind<br />
die Fahrten aber auch im <strong>Februar</strong><br />
geplant, <strong>den</strong>n bekanntlich gibt es<br />
davon im Ammertal dann genug.<br />
Wer Lust hat, der kann bei ihm<br />
Workshops belegen, um diesen<br />
Sport selber zu lernen. Damals<br />
in <strong>den</strong> 1990er-Jahren fuhr Werner<br />
Laqua selbst Hundeschlittenrennen,<br />
er lernte dabei die besten<br />
Musher aus Deutschland und Österreich<br />
kennen und konnte viel<br />
von ihnen erlernen. Eines Tages,<br />
nach etlichen Jahren des Rennfahrens,<br />
stellte er fest, dass es<br />
die Möglichkeit der Touren gibt.<br />
„Diese Art mit dem Schlitten zu<br />
fahren war <strong>für</strong> mich und meine<br />
Hunde genau das, was wir immer<br />
gesucht haben“, betont Werner<br />
Laqua. Auf diese Erkenntnis folgte<br />
eine Schlittenhunde-Tour in <strong>den</strong><br />
Weiten Schwe<strong>den</strong>s. Damit war die<br />
Faszination Schlittenhunde und<br />
das Gefühl von Freiheit und Glück<br />
<strong>für</strong> ihn perfekt.<br />
Und wer eine Husky-Schlittenhundefahrt<br />
in Bad Bayersoien macht,<br />
bekommt vielleicht ein Stück von<br />
dieser Freiheit und diesem Glück<br />
zu spüren. Sich warm einzupacken<br />
sollte man nicht vergessen. ww<br />
Freiheit<br />
und Glück<br />
Vor rund 25 Jahren hat sich Werner<br />
Laqua mit dem „Virus“ Schlittenhundefahrten<br />
angesteckt und<br />
sagt „zum Glück gibt es keinen<br />
Impfstoff dagegen“. Er kann sich<br />
nichts Schöneres vorstellen als die<br />
Arbeit mit Huskies. <strong>Das</strong> möchte er<br />
nicht nur <strong>für</strong> sich, sondern auch<br />
gerne an andere weitergeben.<br />
Werner Laqua besitzt 17 Hunde.<br />
> > > HUSKY-SCHLITTENHUNDEFAHRTEN<br />
Am 12. und 13. <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong>, 10 bis 16 Uhr. Treffpunkt: Parkplatz<br />
am Panoramaweg Bad Bayersoien, 15 Euro (Erwachsene), 10 Euro<br />
(Kinder unter 16 Jahren). Kein Reservieren, einfach vorbeikommen.<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 41
Jugendliche organisieren Faschingsparty<br />
Für Kinder zu alt, <strong>für</strong><br />
Erwachsene zu jung<br />
Lechbruck | Gut zehn Prozent aller<br />
12- bis 17-Jährigen haben im Jahr<br />
2016 regelmäßig Alkohol konsumiert.<br />
Einerseits ist diese Meldung<br />
von „statista“ erfreulich – es ist<br />
die niedrigste Zahl seit Beginn<br />
des 21. Jahrhunderts. Andererseits<br />
sagt der Wert aus, dass jeder<br />
zehnte Schüler regelmäßig Bier,<br />
Wein oder Schnaps trinkt. Wer<br />
die „Sauferei“ in jungen Jahren<br />
übertreibt, verbaut sich rasch eine<br />
rosige Zukunft. Natürlich achten<br />
Eltern darauf, dass speziell die unter<br />
16-Jährigen wohlbehütet reifen<br />
und weitestgehend vernünftig ihre<br />
Freizeit gestalten. <strong>Das</strong>s sich Heranwachsende<br />
mit Eintritt der Pubertät<br />
ausprobieren möchten und<br />
das <strong>für</strong> eine gesunde Entwicklung<br />
auch tun müssen, ist auch klar.<br />
Will heißen: Die eine oder andere<br />
Jugendsünde lässt sich nie verhindern<br />
und gehört schlichtweg zum<br />
Reifeprozess dazu. Problematisch<br />
wird es dann, wenn Heranwachsen<strong>den</strong><br />
nichts geboten wird, sie<br />
selbst auf die Suche nach Freizeitbeschäftigungen<br />
gehen müssen –<br />
und dann durchaus auch mal auf<br />
„dumme Gedanken“ kommen. An<br />
Fasching, der fünften Jahreszeit,<br />
lassen es Jung und Alt gleichermaßen<br />
krachen. Es ist auch jede<br />
Menge geboten. Bei genauerer<br />
Betrachtung stellt sich allerdings<br />
heraus: Kinderfaschings-Veranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Jungs und Mädels<br />
im Grundschulalter ohne Ende.<br />
Und Bälle und Partys <strong>für</strong> Erwachsene<br />
ohne Ende. Eine passende<br />
Sause <strong>für</strong> Pubertierende findet in<br />
<strong>den</strong> meisten Orten jedoch selten<br />
bis gar nicht statt. Die Gefahr, dass<br />
sich die Zwölf- bis 15-Jährigen<br />
Tischkicker und Couches zum Chillen: So jugendlich ist der „Treff“ im<br />
Lechbrucker Haus der Vereine eingerichtet.<br />
unters Erwachsenen-Partyvolk<br />
mischen und sich klammheimlich<br />
mit ein paar „Klopfern“ berauschen,<br />
die ist an diesen Tagen<br />
gegeben. <strong>Das</strong> wissen auch Brigitte<br />
Deschauer und Carolin Weiher<br />
aus Lechbruck, die selbst Kinder<br />
im Alter zwischen zwölf und 15<br />
Jahren haben. „Die sind <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Kinderfasching zu alt, aber <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Erwachsenenfasching noch zu<br />
jung. Eine Veranstaltung speziell<br />
<strong>für</strong> diese Altersgruppe gibt es eigentlich<br />
nirgends.“ Die Lösung des<br />
Problems: Eine Faschingsparty nur<br />
<strong>für</strong> Jugendliche ab der sechsten<br />
Klasse.<br />
Wer Alkohol<br />
mitbringt fliegt!<br />
Rund 100 Jugendliche im Alter<br />
zwischen zwölf und 15 Jahren leben<br />
derzeit in Lechbruck. „Wenn<br />
die Hälfte davon zu uns auf die<br />
Party kommt, wäre das schon<br />
ein toller Erfolg“, sagt Brigitte<br />
Deschauer, die wie Mitstreiterin<br />
Carolin Weiher gar nicht so viele<br />
Vorbereitungen treffen muss. Die<br />
Jugendlichen organisieren und<br />
gestalten ihr Fest überwiegend<br />
selbst. Auch am Abend der Party<br />
sitzt ein Junger gemeinsam mit<br />
einem Erwachsenen an der Kasse,<br />
verlangt erschwingliche zwei<br />
Euro Eintritt pro Person. Aktuelle<br />
Pop-Musik sowie bekannte<br />
Faschingshits legt ebenfalls ein<br />
unter 16-Jähriger auf. Die Heranwachsen<strong>den</strong><br />
übernehmen also<br />
Verantwortung. Stattfin<strong>den</strong> wird<br />
der Lechbrucker Jugendfasching<br />
im örtlichen Haus der Vereine,<br />
genaugenommen im Jugendtreffraum<br />
„Phönix“, der jüngst nur<br />
42 | der altlandkreis
Ausbildung zum staatl. geprüften<br />
Maschinenbautechniker<br />
staatl.<br />
technikerschule<br />
mindelheim<br />
Westernacher Straße 5<br />
87719 Mindelheim<br />
Tel. 08261/7620-0<br />
Fax 08261/7620-99<br />
noch auf Anfrage genutzt wurde.<br />
„Was eigentlich sehr schade ist“,<br />
sagt Deschauer. Mit Billardtisch,<br />
zwei Tischkickern, Getränkeschrank<br />
sowie mehreren Sofas<br />
zum „Chillen“ bietet der Raum so<br />
ziemlich alles, was Jungs und Mädels<br />
im Mittelschulalter brauchen.<br />
Für die Party wird der eine oder<br />
andere Einrichtungsgegenstand<br />
wohl weichen müssen, schließlich<br />
soll Fläche <strong>für</strong> ausgelassene<br />
Tanzerei geschaffen wer<strong>den</strong>. Im<br />
Optimalfall kommen die Jungs<br />
und Mädels buntmaskiert. „Aber<br />
wenn sich einer nur eine Krawatte<br />
um <strong>den</strong> Hals hängt, darf<br />
er natürlich trotzdem kommen.“<br />
Ein Motto gibt es <strong>für</strong> <strong>den</strong> ersten<br />
Lechbrucker Jugendfasching nicht,<br />
da<strong>für</strong> einen Kostümwettbewerb.<br />
Jeder Gast bekommt am Eingang<br />
eine Nummer aufgeklebt und<br />
hat gleichzeitig das Recht, zwei<br />
Stimmen – eine männliche, eine<br />
weibliche – <strong>für</strong> die originellste<br />
Maskerade zu vergeben. Nach<br />
rund eineinhalb Stun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong><br />
die Ziffern-Schnipsel aus der Zettelbox<br />
geholt, ausgezählt und das<br />
Mädchen beziehungsweise der<br />
Junge mit der meistgewählten<br />
Nummer zur Kostümkönigin oder<br />
zum Kostümkönig gekürt. Gute<br />
Laune ist hierbei garantiert. Auch<br />
ohne Bier, Wein oder Schnaps.<br />
Deschauer und Co. legen größten<br />
Wert auf die Einhaltung des<br />
Jugendschutzgesetzes. Wer mit<br />
Alkohol erwischt wird, fliegt! js<br />
KERN.Architekten ©Photostudio Julia Schambeck<br />
In Vollzeit- oder berufsbegleitender Teilzeitausbildung<br />
www.bsmn.de<br />
verwaltung@bsmn.de<br />
Anmeldung ab sofort möglich<br />
Infoabend am:<br />
Donnerstag,<br />
22.02.<strong>2018</strong><br />
um 19:00 Uhr<br />
> > > WICHTIGE INFORMATIONEN<br />
Der erste Lechbrucker Jugendfasching beginnt am Freitag, 9. <strong>Februar</strong>,<br />
um 18.30 Uhr im örtlichen Haus der Vereine. Eingela<strong>den</strong> sind<br />
alle Jungen und Mädchen ab der sechsten Klasse – selbstverständlich<br />
auch Nicht-Lechbrucker.<br />
Keller Profi-Lack GmbH<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 43
Indie, Rock, Pop oder Alternative?<br />
Zeit <strong>für</strong> Neues<br />
von Mary Lou<br />
Schwabsoien | <strong>Das</strong> erste Album,<br />
der erste Fernsehauftritt und ein<br />
Konzert nach dem anderen: Die<br />
vergangenen drei Jahre drehte<br />
sich bei Mary Lou alles um „May<br />
be April“, ihrer eigens herausgebrachten<br />
CD, bespielt mit elf<br />
mitreißen<strong>den</strong> Songs, gefühlvoll,<br />
melodienreich, melancholisch.<br />
Hinzu kam, dass sich die einstigen<br />
Schwabsoier „Sandkastenfreunde“<br />
Jakob, Andi, Dani und David<br />
aus hauptberuflichen Grün<strong>den</strong><br />
geografisch voneinander entfernen<br />
mussten. Jakob Pröbstl, 26,<br />
Gitarrist, lebt und arbeitet als<br />
Vertriebsingenieur in Augsburg.<br />
Andi Gast, 36, Schlagzeuger und<br />
Hintergrundsänger, lebt und arbeitet<br />
als Umweltingenieur in<br />
Garmisch-Partenkirchen. Daniel<br />
Gramberg, 32, E-Bassist, Pianist<br />
und Hintergrundsänger lebt und<br />
arbeitet als Beamter in Schongau.<br />
David Gramberg, 27, Sänger,<br />
Gitarrist, Pianist, Daniels jüngerer<br />
Bruder sowie „Hauptimpulsgeber“<br />
der Band wohnt in Pähl und<br />
arbeitet als Erzieher in Seeshaupt.<br />
Kurzum: Die Zeiten, in <strong>den</strong>en sich<br />
die vier Spezl über Luftlinie 100<br />
Meter mehrmals die Woche zum<br />
„spontanen“ Proben in der alten<br />
Schwabsoier Mühle verabredeten,<br />
sind längst vorbei. Dabei ist<br />
dieses spontane Zusammenkommen<br />
zum Musizieren in lockerer<br />
Runde gerade das, was <strong>den</strong> zu<br />
Männern gewor<strong>den</strong>en momentan<br />
zu kurz kommt. 2017 bestand<br />
überwiegend aus Probe <strong>für</strong> Konzert,<br />
Konzert, Probe <strong>für</strong> Konzert,<br />
Konzert. „Deshalb haben wir uns<br />
fest vorgenommen, das Jahr <strong>2018</strong><br />
ruhiger anzugehen, um wieder<br />
mehr Zeit <strong>für</strong> uns zu haben“, sagt<br />
David, der zwar keinen einzigen<br />
„dieser genialen Live-Auftritte“<br />
missen möchte. Nur: Mary Lou<br />
zeichnet sich seit jeher aus, stets<br />
neue,<br />
komplett eigene<br />
Musik zu kreieren, bei der das<br />
Klangliche über dem Textlichen<br />
steht. Und genau das möchte die<br />
Band zu Beginn des neuen Jahres<br />
wieder tun: Neues kreieren.<br />
<strong>Das</strong> perfekte<br />
Publikum<br />
Über konkrete Ideen sprechen die<br />
Vier noch nicht. Inspiration <strong>für</strong><br />
neue Songs haben sie aber genug<br />
gesammelt, allein aufgrund un-<br />
44 | der altlandkreis
zähliger, bisheriger Band-Erlebnisse.<br />
Genial war beispielsweise<br />
der Auftritt im gutgefüllten Milla<br />
Club in München, wo das Publikum<br />
„perfekt zu unserer Musik<br />
gepasst hat“. Vom Song „You don’t<br />
understand“ waren die Fans derart<br />
berührt, dass sie keinen Mucks<br />
von sich gaben, man sprichwörtlich<br />
eine auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> fallende<br />
Stecknadel hätte hören können.<br />
Und nach dem letzten, sanft ausklingen<strong>den</strong><br />
Akkord: Pfiffig kreischender<br />
Applaus von der ersten<br />
bis zur letzten Reihe. Krasser Gegensatz<br />
dazu war der Auftritt bei<br />
einem Blues Festival in Norwegen,<br />
<strong>für</strong> das Mary Lou zwei Tage Anreise<br />
in Kauf nahm, um im wahrsten<br />
Sinne „Norwegen leerzuspielen“.<br />
Kein Witz. Als die vier Schwabsoier<br />
die Bühne betraten und anfingen<br />
zu spielen, drehten sich dutzende<br />
„Wikinger“ um, gingen nach Hause<br />
oder suchten sich eine Band an<br />
einer der anderen Festivalbühnen,<br />
die in Egersund aufgebaut waren.<br />
Andi Gast sieht’s wie seine drei<br />
Mitstreiter mit Humor, „weil es<br />
ein unvergessliches Banderlebnis<br />
und darüber hinaus ein genialer<br />
Urlaub <strong>für</strong> uns war“. Unvergessen<br />
<strong>für</strong> Mary Lou war auch das Release-Konzert<br />
von „May<br />
be April“ am 4. Mai 2016<br />
im Peitinger Bergwerk.<br />
500 Besucher füllten die<br />
dortige Arena bis auf<br />
<strong>den</strong> letzten Platz und<br />
waren hellauf begeistert<br />
vom lei<strong>den</strong>schaftlichen<br />
Auftritt der Schwabsoier,<br />
die an diesem Abend<br />
auch jede Menge CDs<br />
verkaufen konnten – ein<br />
erster Lohn <strong>für</strong> extrem<br />
viel, mit Herzblut betriebenem<br />
Aufwand.<br />
Zwei Jahre statt<br />
drei Monate<br />
Dabei waren die Gebrüder<br />
Gramberg, Pröbstl<br />
und Gast so naiv gewesen<br />
und glaubten<br />
tatsächlich, ihr erstes<br />
und bislang einziges Album nach<br />
bereits drei Monaten im Kasten zu<br />
haben. Letztlich gedauert hat das<br />
ganze zwei (!) Jahre: Aufnahme<br />
im Tonstudio bei Sebastian Keller<br />
in Altenstadt sowie Proberaum<br />
der Soier Musikkapelle. Mischen<br />
im Funkhaus Studio in Berlin.<br />
Feinjustierung im Klangquartier<br />
in Bremen. Umso<br />
treffender der Album-<br />
Titel „May be April“,<br />
zu Deutsch „möglicherweise<br />
im April“.<br />
Den hätten die Musiker<br />
aufgrund spontanster<br />
Song-Entstehungen,<br />
ständiger Verschiebung<br />
David Gramberg voller Lei<strong>den</strong>schaft.<br />
des voraussichtlichen Erscheinungstermins<br />
sowie unterschiedlichsten<br />
Musikrichtungen, die in<br />
ihren Songs vereint sind, nicht<br />
besser wählen können. Rock,<br />
Pop, Indie oder Alternative? Bei<br />
Mary Lou gibt es kein Schubla<strong>den</strong><strong>den</strong>ken.<br />
Die Songs mit englischsprachigen<br />
Texten, ab und an<br />
von Bläsern, Streichern oder Chor<br />
begleitet, entstehen so, wie es<br />
aus <strong>den</strong> Künstlern gerade heraussprudelt.<br />
Und das wird es auch in<br />
Zukunft, sobald sie wieder mehr<br />
Zeit <strong>für</strong> sich haben. Also ab jetzt,<br />
Anfang <strong>2018</strong> – einer Zeit, frei von<br />
Albumaufnahme, Konzerten und<br />
Fernsehauftritt.<br />
js<br />
> > > HANDSIGNIERTE ALBEN ZU GEWINNEN<br />
Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“ verlost fünf handsignierte CDs<br />
der Schwabsoier Band Mary Lou (www.marylou.band), frischgebackene<br />
Kulturpreisträger. Sen<strong>den</strong> Sie uns bis Montag, 15. <strong>Januar</strong>,<br />
eine Postkarte mit dem Titelnamen „May be April“ an „altlandkreis“,<br />
Birkland 40 in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@<br />
altlandkreis.de. Die Gewinner bekommen die Scheiben per Post<br />
zugesandt, Absenderadresse daher nicht vergessen. <strong>Das</strong> Los entscheidet,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 45
„oneBREAKOUT“ – erster Escape Room im <strong>Altlandkreis</strong><br />
Die nationale Sicherheit<br />
ist in Gefahr<br />
Altenstadt | New York, CIA Büro,<br />
1988. Agent Mills wird verdächtigt,<br />
geheime Informationen an eine<br />
Kontaktperson der Sowjets weitergegeben<br />
zu haben und an einem<br />
internen Mordkomplott beteiligt<br />
zu sein. Die Beweise gegen ihn<br />
reichen allerdings nicht aus. Die<br />
Aufgabe: Agent Mills mit klaren<br />
Beweisen zur Strecke zu bringen.<br />
<strong>Das</strong> wichtigste Beweisstück: die<br />
Tatwaffe. Mills wurde <strong>für</strong> 60 Minuten<br />
unter einem Vorwand aus seinem<br />
Büro gelockt. Es bleibt also<br />
eine Stunde Zeit, um belastendes<br />
Material zu fin<strong>den</strong>. Allerdings hat<br />
der CIA-Agent Vorkehrungen getroffen,<br />
um seine Schuld zu vertuschen.<br />
Die nationale Sicherheit ist<br />
in Gefahr.<br />
Was wie ein Auszug aus einem<br />
Hollywood-Streifen oder der Prolog<br />
eines Computerspiels klingt,<br />
ist der Auftakt einer ganz neuen<br />
Form der Freizeitunterhaltung im<br />
<strong>Altlandkreis</strong>. „oneBREAKOUT“, so<br />
der Name des allerersten Escape<br />
Rooms der Region. Der Clou: Mit<br />
einer solch spannen<strong>den</strong> „Geschichte“<br />
im Hintergrund wer<strong>den</strong><br />
zwei bis sechs Spieler in einen<br />
Raum gesperrt. Sie haben eine<br />
Stunde Zeit, eine Vielzahl an Rätsel,<br />
die alle fünf Sinne ansprechen,<br />
zu lösen, und dem Raum<br />
zu entkommen. Oder im Falle<br />
des Raumes „Insiders“ mit dieser<br />
Agentengeschichte, die Tatwaffe<br />
zu fin<strong>den</strong>.<br />
In die Geschichten<br />
reinversetzt<br />
2016 war Roman Bauer mit seiner<br />
Werbeagentur anlässlich der<br />
Weihnachtsfeier in einem Escape<br />
Room zu Gast. Fasziniert von<br />
Konzept und Spiel kam er auf die<br />
Idee, etwas Ähnliches in der Region<br />
zu etablieren. Er klopfte bei<br />
Kumpel Tobias Kalbitzer an, der<br />
ebenfalls sofort Feuer und Flamme<br />
war. Nachdem die passen<strong>den</strong><br />
Räumlichkeiten gefun<strong>den</strong> wur<strong>den</strong>,<br />
ging es bereits im <strong>Februar</strong> 2017 mit<br />
dem Bauen los. „Es ist wichtig, so<br />
etwas sofort anzupacken und nicht<br />
irgendwann“, meint Bauer, wohlwissend,<br />
dass solcherlei Trends<br />
nicht zwangsläufig ewig anhalten.<br />
Der Standort in der alten Strumpffabrik<br />
nahe der Altenstadter Kaserne<br />
ist ideal, da sich die bei<strong>den</strong><br />
dort aufgrund der ruhigen Lage<br />
austoben können, zumal sie ohnehin<br />
nicht von Laufkundschaft<br />
abhängig sind.<br />
„<strong>Das</strong> Besondere ist, dass man<br />
sich voll in die Geschichte reinversetzen<br />
und eine Stunde abschalten<br />
kann“, erklärt Roman<br />
Bauer die Faszination „Real Life<br />
Exit Games“. Bei Ausgestaltung<br />
und Realisierung sind zudem fast<br />
keine Grenzen gesetzt, deshalb<br />
sagt er: „Man baut sozusagen ein<br />
Computerspiel nach.“ Einrichtung<br />
und Gestaltung haben Bauer und<br />
Kalbitzer komplett in Eigenregie<br />
erbracht, ebenso wie Geschichte<br />
und Erzählstrang hinter <strong>den</strong> Rätseln.<br />
Seit <strong>Februar</strong> sind die bei<strong>den</strong><br />
kontinuierlich am Bauen und<br />
Entwickeln, und in Folge erster<br />
Die bei<strong>den</strong> oneBREAKOUT-<br />
Gründer Roman Bauer (links)<br />
und Tobias Kalbitzer<br />
Testrun<strong>den</strong> auch am Optimieren.<br />
Vom Andrang in der Anfangszeit<br />
sind die bei<strong>den</strong> Erfinder durchaus<br />
begeistert, hatten eigentlich<br />
mit weit weniger Besuchern gerechnet.<br />
„<strong>Das</strong> Einzugsgebiet auf<br />
dem Land ist nun mal nicht so<br />
stark wie in der Stadt, in der die<br />
meisten Escape Rooms sind“, erklärt<br />
Kalbitzer. Umso erfreulicher,<br />
dass die Räume mittlerweile fast<br />
täglich gebucht sind, vor allem am<br />
Wochenende. Buchungen können<br />
ganz bequem online vorgenommen<br />
wer<strong>den</strong> und sind täglich ab<br />
15 Uhr möglich.<br />
Die bei<strong>den</strong> betreiben „oneBREAK-<br />
OUT“ nur nebenberuflich, die<br />
Investitionen sind aufgrund der<br />
Eigenleistung jedoch gering. Zukünftig<br />
wollen sie die Räume in<br />
regelmäßigen Abstän<strong>den</strong> verändern,<br />
bauen allerdings erst um,<br />
wenn die Buchungsquote nach<br />
unten geht – was derzeit noch<br />
nicht in Sicht ist. „Wir wollten
zügig mit drei Räumen starten,<br />
damit die Leute auch wiederkommen“,<br />
sagt Roman Bauer, der<br />
immer noch schmunzelt, sobald<br />
er an die Gewerbeanmeldung<br />
zurück<strong>den</strong>kt. Schließlich wusste<br />
in der Gemeinde niemand, was<br />
genau sie vorhaben. Grünes Licht<br />
kam letztendlich vom Landratsamt.<br />
Seither ist der <strong>Altlandkreis</strong><br />
um eine Attraktion reicher.<br />
Die Ideen <strong>für</strong> ihre Geschichten gehen<br />
ihnen nicht so schnell aus, „es<br />
gibt unzählige Rätsel zum Umsetzen“,<br />
meint Tobias Kalbitzer. Für<br />
ihre ausgeklügelten Rätsel lassen<br />
sie sich von der Umgebung und<br />
<strong>den</strong> Raumelementen inspirieren.<br />
Sie halten sich im Inneren auf und<br />
schauen, wie was kombiniert wer<strong>den</strong><br />
kann. Anschließend wird die<br />
Story modelliert. Zuallererst steht<br />
allerdings immer das Thema, damit<br />
alles detailgetreu erstellt wer<strong>den</strong><br />
kann. Längere Diskussionen<br />
wer<strong>den</strong> besonders dann geführt,<br />
wenn es darum geht, ob ein Rätsel<br />
zu leicht oder zu schwer ist.<br />
„Da kann man sich gewaltig irren,<br />
wenn man später <strong>den</strong> Spielern<br />
zusieht“, berichtet Kalbitzer. Die<br />
Akteure brauchen sich indes keine<br />
Sorgen machen, sollten sie an<br />
einem der Rätsel schier verzweifeln.<br />
Ein Leiter, der das Spiel über<br />
eine Kamera verfolgt, sorgt da<strong>für</strong>,<br />
dass es im Fluss bleibt. Über einen<br />
großen Bildschirm, auf dem auch<br />
die Uhr runter tickt, wer<strong>den</strong> kleine<br />
Tipps eingeblendet, sofern die<br />
Spieler auf dem sprichwörtlichen<br />
Schlauch stehen. Die Hinweise<br />
sind ganz individuell und nur so<br />
hilfreich, dass es in jedem Fall<br />
Spaß macht.<br />
Der erste Raum, der „Insider“, bei<br />
dem es Agent Mills zu überführen<br />
gilt, eröffnete im April 2017.<br />
Im September folgte „die Rache“,<br />
wo man sich als Geisel aus einem<br />
Keller befreien muss. Vor Kurzem<br />
ging auch der dritte Raum an <strong>den</strong><br />
Start, der viele Ideen nochmals<br />
vereint und <strong>den</strong>noch ganz anders<br />
als die anderen ist. Vielversprechend<br />
sagen Kalbitzer und Bauer,<br />
„der bisher beste Raum“. Darin<br />
befin<strong>den</strong> sich die Spieler auf einem<br />
Berg in einem Schloss, wo<br />
unheimliche Dinge passieren.<br />
Mehr wird nicht verraten. Geht<br />
man davon aus, dass die bei<strong>den</strong><br />
ähnlich viel Liebe zum Detail in<br />
<strong>den</strong> Raum und Kreativität in die<br />
Rätsel haben einfließen lassen,<br />
dürft es erneut spektakulär wer<strong>den</strong>.<br />
Davon kann auch Agent Mills<br />
berichten, der bereits Dutzende<br />
Male überführt wurde – einmal<br />
sogar in Rekordzeit von knapp 23<br />
Minuten.<br />
tis<br />
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januar / februar <strong>2018</strong> | 47
Am 2. <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong> in der Weilheimer Stadthalle<br />
Zweites Hochschulforum –<br />
einzigartig im Oberland<br />
Weilheim | <strong>Das</strong> erste Hochschulforum<br />
im Jahr 2017 in Weilheim<br />
war ein voller Erfolg. Besucherzahlen<br />
sowie Rückmeldungen von<br />
Ausstellern, Referenten, Schülern,<br />
Schulleitungen und Unternehmern<br />
haben dies bestätigt. In<br />
gut drei Stun<strong>den</strong> besuchten rund<br />
1 400 Schülerinnen und Schüler,<br />
Eltern und Unternehmer aus dem<br />
Landkreis Weilheim-Schongau wie<br />
auch aus Nachbarlandkreisen das<br />
Forum – die einzige Messe dieser<br />
Art im Oberland. „Ein guter Start“,<br />
freuten sich die Organisatoren Justina<br />
Eibl, Wirtschaftsförderin des<br />
Landkreises Weilheim-Schongau<br />
und Robert Christian Mayer, Geschäftsführer<br />
des Arbeitskreises<br />
Schule-Wirtschaft sowie Marketingleiter<br />
der Sparkasse Oberland.<br />
Grund genug also, um auch<br />
<strong>2018</strong> wieder ein Hochschulforum<br />
auf die Beine zu stellen, schließlich<br />
soll die Veranstaltung in <strong>den</strong><br />
kommen<strong>den</strong> Jahren im Kalender<br />
etabliert wer<strong>den</strong>. Am Freitag, 2.<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2018</strong>, sind von 12.30 bis<br />
17.30 Uhr erneut alle Interessierten<br />
in die Weilheimer Stadthalle eingela<strong>den</strong>.<br />
Der Eintritt ist selbstverständlich<br />
frei.<br />
Bildungsstandort<br />
Weilheim-Schongau<br />
„Wir möchten unseren Landkreis<br />
als Bildungsstandort präsentieren“,<br />
nennt Justina Eibl eines der<br />
übergeordneten Ziele des Hochschulforums.<br />
Bereits 2012 wurde<br />
die Initiative „Bildungsstandort<br />
– Lernen mit Perspektive“ von der<br />
Wirtschaftsförderung Weilheim-<br />
Schongau ins Leben gerufen und<br />
in zahlreichen Workshops mit Leben<br />
gefüllt. <strong>Das</strong> Ergebnis waren<br />
unterschiedlichste Projekte und<br />
Aktionen. In einem der Arbeitskreise<br />
wurde von Abiturienten<br />
und unter anderem drei Hochschul-Vorstän<strong>den</strong><br />
die Idee des<br />
Hochschulforums geboren. Da der<br />
Landkreis keinen eigenen Hochschul-Standort<br />
bieten kann, will<br />
man bewusst andere Wege gehen,<br />
um jungen Menschen die regionalen<br />
Möglichkeiten aufzuzeigen. Es<br />
folgten viele Gespräche, in <strong>den</strong>en<br />
Überlegungen, wie etwa jene zur<br />
Initiierung einer Anlaufstelle <strong>für</strong><br />
Hochschulen oder sogar einer<br />
Zweigstelle, verworfen wur<strong>den</strong> –<br />
zumindest vorerst. Letztendlich lud<br />
man die Hochschulen und Universitäten<br />
in <strong>den</strong> Bildungsstandort<br />
Weilheim-Schongau ein, um<br />
ihnen Vernetzung im ländlichen<br />
Bereich zu ermöglichen. Denn:<br />
Auch <strong>für</strong> Bildungseinrichtungen<br />
ist es zumeist der erste Kontakt mit<br />
Schülern aus der Region.<br />
Initiative <strong>für</strong> das<br />
gesamte Oberland<br />
Für <strong>den</strong> Landkreis selbst stellt<br />
dieser intensive Austausch einen<br />
weiteren Vorteil dar, da eine enge<br />
Kooperation Rückschlüsse zulässt,<br />
wohin die Leute aus der Region<br />
zum Studieren gehen. „<strong>Das</strong> ist<br />
wichtig, da wir mit <strong>den</strong> jungen<br />
Menschen eine Verbindung aufbauen<br />
möchten“, sagt Justina Eibl<br />
und ergänzt: „Wir möchten sie ja<br />
gerne in der Region halten. Oder<br />
zumindest alle Optionen aufzeigen,<br />
damit sie nach dem Studium<br />
wieder zurückkehren.“<br />
Der Landkreis Weilheim-Schongau,<br />
insbesondere die Organisatoren,<br />
haben in Sachen Hochschul-Messe<br />
die Initiative <strong>für</strong><br />
das gesamte Oberland ergriffen.<br />
Deshalb können sie sich der Unterstützung<br />
aus <strong>den</strong> benachbarten<br />
Landkreisen sicher sein, was<br />
Justina Eibl explizit freut: „Ein<br />
solches Angebot gibt es in ländlichen<br />
Regionen nur selten. <strong>Das</strong><br />
Schöne ist, dass alle gemeinsam<br />
an einem Strang ziehen.“ Kreisund<br />
Regionalentwicklungen, wozu<br />
das Hochschulforum einen<br />
kleinen Beitrag leisten soll, geht<br />
über Landkreisgrenzen hinaus.<br />
Am Freitag, 2. <strong>Februar</strong>, soll nun<br />
das ganze akademische Potential<br />
des Bildungsstandortes aufgezeigt<br />
Teilnehmende Hochschulen (In der Stadthalle)<br />
• Campus M21 GmbH<br />
• Fachhochschule Kufstein Tirol<br />
• FOM Hochschule <strong>für</strong> Ökonomie & Management München<br />
• Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
• Hochschule <strong>für</strong> angewandte Wissenschaften Augsburg<br />
• Hochschule <strong>für</strong> <strong>den</strong> öffentlichen Dienst in Bayern<br />
• hochschule dual<br />
• Hochschule <strong>für</strong> angewandte Sprachen des SDI München<br />
• Hochschule <strong>für</strong> angewandte Wissenschaften Kempten<br />
• Hochschule <strong>für</strong> angewandte Wissenschaften München<br />
• Hochschule Macromedia<br />
• Hochschule München, Institut <strong>für</strong> Verfahrenstechnik Papier IVP<br />
• Hochschule <strong>für</strong> angewandte Wissenschaften Rosenheim<br />
• Hochschule Weihenstephan – Triesdorf<br />
• Katholische Stiftungshochschule München, Campus Benediktbeuern<br />
• Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)<br />
• MCI Management Center Innsbruck<br />
• Munich Business School<br />
• Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg<br />
• Technische Hochschule Deggendorf<br />
• Technische Hochschule Nürnberg<br />
• Technische Universität München (TU)<br />
• Universität Augsburg<br />
• Universität Innsbruck<br />
• Universität Passau<br />
• Verein <strong>für</strong> Förderung der Bildung in der digitalen Welt e.V.
Teilnehmende Unternehmen (Im Foyer)<br />
• Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
• Amtsgericht Weilheim<br />
• BBSR Steuerberater PartG mbB<br />
• BFS <strong>für</strong> Krankenpflege- und Krankenpflegehilfe<br />
• Bundespolizeiakademie<br />
• Debeka<br />
• Dorst Technologies GmbH<br />
• Ernst Echter GmbH & Co. KG<br />
• Finanzamt Weilheim<br />
• Herzogsägmühle<br />
• HOERBIGER Deutschland Holding GmbH<br />
• HypoVereinsbank, Filiale Weilheim<br />
• K&L GmbH & Co. Handels-KG<br />
• Landratsmt Weilheim-Schongau<br />
• Weckerle GmbH<br />
wer<strong>den</strong>. Nachdem es mit der Job-<br />
Messe „Mein Job – Meine Zukunft“<br />
in Weilheim am 1. März und der<br />
Schongauer Ausbildungsmesse<br />
„SAM <strong>2018</strong>“ am 18. April bereits<br />
zwei Informations-Angebote <strong>für</strong><br />
angehende Auszubil<strong>den</strong>de gibt,<br />
wollte man unbedingt gezielt eines<br />
<strong>für</strong> Abiturienten schaffen. Ein<br />
erster Versuch hierzu war 2016 der<br />
Bildungsgipfel inklusive Bildungsmesse,<br />
an der sich vor allem regionale<br />
Schulen vorstellten. „Diese<br />
Veranstaltung war allerdings nicht<br />
wirklich geeignet <strong>für</strong> Abiturienten,<br />
die nach dem Schulabschluss studieren<br />
möchten“, erklärt Justina<br />
Eibl rückblickend. Daher wurde<br />
im Anschluss die Zielgruppe noch<br />
detaillierter definiert. Eibl und<br />
Mayer schrieben rund 25 Schulen<br />
an, darunter vor allem Gymnasien<br />
sowie Fachober- und Berufsoberschulen,<br />
und lu<strong>den</strong> diese zur<br />
Messe ein. Eine Vielzahl haben ihr<br />
Kommen zugesagt und mehr noch:<br />
Die Schulen zeigen sich extrem kooperativ,<br />
haben bisweilen gar ihre<br />
Stun<strong>den</strong>pläne angepasst, damit<br />
die Schüler die Chance haben, sich<br />
auf der Messe ausgiebig zu informieren.<br />
Und auch der Arbeitskreis<br />
Die Organisatoren Justina Eibl (links) und Robert Christian Mayer gemeinsam<br />
mit Weilheim-Schongaus Landrätin Andrea Jochner-Weiß.<br />
Wirtschaft-Schule lässt sich die<br />
Veranstaltung wieder was kosten,<br />
organisierte Busse, welche die<br />
Schüler in die Stadthalle bringen.<br />
Viele Möglichkeiten<br />
nach dem Abitur<br />
Auf eine volle Weilheimer Stadthalle hoffen die Organisatoren auch in<br />
diesem Jahr. 2017 waren rund 1 400 Besucher zu Gast.<br />
Während früher der Weg nach dem<br />
Abitur häufig vorgezeichnet war<br />
und in der Regel ein Hochschulstudium<br />
angeschlossen wurde, gibt es<br />
mittlerweile eine Menge Alternativen<br />
wie etwa duale Studiengänge,<br />
Auslandsaufenthalte, soziales Jahr<br />
und vieles mehr. <strong>Das</strong> zeigt auch<br />
die große Vielfalt der diesjährigen<br />
Aussteller, die <strong>2018</strong> sogar noch<br />
mehr gewor<strong>den</strong> sind. 40 Austeller<br />
haben zugesagt, darunter 25<br />
Hochschulen und Universitäten,<br />
die direkt in der Stadthalle ihre<br />
Angebote präsentieren. Besonders<br />
stolz sind die Organisatoren zudem<br />
auf <strong>den</strong> sogenannten „Marktplatz“<br />
im Foyer der Halle. Hier stellen 15<br />
Unternehmen aus der Region, bei<br />
<strong>den</strong>en ein duales Studium möglich<br />
ist, diese relativ neue Form der<br />
Ausbildung vor. Diese Kombination<br />
aus fachlicher und akademischer<br />
Ausbildung – eine Option, die immer<br />
mehr gefragt ist. Und darüber<br />
hinaus die beste Möglichkeit, damit<br />
junge Leute in der Heimat bleiben<br />
und trotzdem studieren können.<br />
Besonders erfreulich, dass<br />
die Aussteller hier aus <strong>den</strong> unterschiedlichsten<br />
Branchen kommen,<br />
wie beispielsweise die Polizei oder<br />
Herzogsägmühle. Aktuelle Stu<strong>den</strong>ten<br />
berichten dabei <strong>den</strong> Besuchern<br />
direkt aus der Praxis.<br />
Auch die teilnehmen<strong>den</strong> Hochschulen<br />
und Universitäten legen<br />
ihren Schwerpunkt auf verschie<strong>den</strong>ste<br />
Bereiche, sei es Sprache,<br />
Technik oder Naturwissenschaften.<br />
„Gerade die Medienlandschaft<br />
ist derzeit sehr beliebt“,<br />
sagt Justina Eibl, die das breite<br />
Spektrum ausdrücklich lobt. Die<br />
Institute schätzen die Möglichkeit<br />
sehr, sich in ländlicheren Regionen<br />
zu präsentieren. Die meisten<br />
der persönlich Angeschriebenen<br />
haben, begeistert von der Idee,<br />
zugesagt. Für sie ist die Teilnahme<br />
kostenlos, lediglich die Zeit<br />
muss investiert wer<strong>den</strong>. Ein Fachvortrags-Programm<br />
wird wie im<br />
vergangenen Jahr das Hochschulforum<br />
begleiten. Vorträge über<br />
Themen wie Studienfinanzierung<br />
und Bafög, Auslandsstudium oder<br />
soziales Jahr sind angedacht. Genaue<br />
Zeiten und Referenten wer<strong>den</strong><br />
derzeit noch abschließend<br />
fixiert.<br />
Die Stadthalle bietet <strong>für</strong> die Messe<br />
erneut das perfekte Ambiente.<br />
Wer sich zwischen <strong>den</strong> Gesprächen<br />
erholen und seine Unterlagen<br />
sortieren möchte, ist herzlich<br />
in die Cafeteria eingela<strong>den</strong>. tis<br />
Veranstaltungsort:<br />
Stadthalle Weilheim<br />
Wessobrunner Straße<br />
Veranstalter:<br />
Landkreis Weilheim-Schongau<br />
Arbeitskreis Schule-Wirtschaft<br />
Sparkasse Oberland<br />
Ansprechpartner:<br />
Landratsamt Weilheim-Schongau<br />
Justina Eibl, Kreisentwicklung/Wirtschaftsförderung<br />
Telefon: 0881 / 681-1276, E-Mail: j.eibl@lra-wm.de<br />
Arbeitskreis Schule-Wirtschaft:<br />
Geschäftsführer Robert Christian Mayer<br />
Sparkasse Oberland, Telefon: 0881 / 641-770<br />
E-Mail: robert.mayer@sparkasse-oberland.de
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Für die Sanierung der „Echelsbacher“<br />
Deutschlands größte<br />
Behelfsbrücke steht<br />
Rottenbuch | Die Sanierung der<br />
Echelsbacher Brücke ist das komplizierteste<br />
Bauprojekt in der jüngeren<br />
Geschichte des Landkreises<br />
Weilheim-Schongau. „Technisch<br />
eine sehr hohe Herausforderung,<br />
auch wegen des Natur- und Denkmalschutzes,<br />
<strong>den</strong> wir hier einhalten<br />
müssen“, sagt Uwe Fritsch,<br />
Leiter des Staatlichen Bauamts<br />
in Weilheim. Gesamtkosten des<br />
Großprojekts: 20 Millionen Euro.<br />
Bauzeit: Seit Anfang April bis Ende<br />
2020, mit Rückbau der Behelfsbrücke<br />
sogar bis 2021. Letztere wurde<br />
pünktlich bis zur Winterpause<br />
über die 70 Meter tiefe Ammerschlucht<br />
mit einem aufwendigen<br />
Verschubverfahren in neun Schritten<br />
gezogen. Aber warum? Hätte<br />
man an dieser Stelle nicht gleich<br />
eine neue Brücke bauen können<br />
und die alte, <strong>den</strong>kmalgeschützte<br />
einfach ungenutzt stehen lassen?<br />
Christoph Prause, Abteilungsleiter<br />
<strong>für</strong> konstruktiven Ingenieurbau<br />
vom Staatlichen Bauamt, sagt<br />
nein. <strong>Das</strong> Gelände befinde sich in<br />
einem FFH-Gebiet, einem europaweit<br />
gelten<strong>den</strong> Natur- und Umweltschutzgebiet,<br />
wo zahlreiche<br />
artenbedrohte Tiere und Pflanzen<br />
beheimatet sind. Allein deshalb<br />
wäre dort ein dauerhafter Eingriff<br />
in die Natur nicht möglich. Aber<br />
warum überhaupt eine Behelfsbrücke<br />
– hätte der Verkehr nicht<br />
umgeleitet wer<strong>den</strong> können? Auch<br />
diese Frage beantwortet Christoph<br />
Prause mit einem klaren Nein.<br />
Mehr als 7 500 Fahrzeuge befahren<br />
die Echelsbacher Brücke am<br />
Tag. „Es wäre unmöglich gewesen,<br />
diese hohe Verkehrslast über rund<br />
zwei Jahre hinweg großräumig<br />
umzuleiten.“ So galt das Hauptaugenmerk<br />
der bisherigen Arbeiten<br />
dem Bau der Behelfsbrücke, die<br />
weder neu erfun<strong>den</strong> noch eigens<br />
gebaut wer<strong>den</strong> musste. Einzig die<br />
drei Hilfspfeiler, die nur zum einmaligen<br />
Einsatz vorgesehen sind,<br />
wur<strong>den</strong> extra <strong>für</strong> das Projekt geplant<br />
und gefertigt.<br />
Ein Produkt des<br />
Kalten Krieges<br />
Die Bundesrepublik Deutschland<br />
entwickelte die Baukastenbrücke<br />
„SS 80“ in Zeiten des Kalten Krieges,<br />
der glücklicherweise kalt geblieben<br />
ist, die Brücke also nie in<br />
Kriegszeiten zum Einsatz gekommen<br />
war. In Einzelteile zerlegt, lagerte<br />
sie in zwei großen Brücken-<br />
Neun Verschubphasen waren insgesamt<br />
notwendig, um die Behelfsbrücke (re.)<br />
über die Ammerschlucht zu ziehen.<br />
50 | der altlandkreis
auhöfen des Bundes. Der eine<br />
liegt in Mönchengladbach, der<br />
andere in Gau-Bickelheim (Rheinland-Pfalz).<br />
Letztlich waren rund<br />
70 Lkw-Ladungen notwendig, um<br />
die vielen Einzelteile der sogenannten<br />
Stahl-Fachwerkbrücke an<br />
die Ammerschlucht zu transportieren.<br />
Mit rund 23 000 handflächengroßen<br />
Schrauben zusammengebaut,<br />
erreicht die Behelfsbrücke<br />
nun eine Spannweite von 266<br />
Metern. Damit ist sie die größte<br />
Behelfsbrücke in der Geschichte<br />
Deutschlands. Getragen wird sie<br />
von <strong>den</strong> extra konstruierten Hilfspfeilern,<br />
die je nach Position rund<br />
15, 50 und 70 Meter hoch sind<br />
und auf speziellen Fundamenten<br />
zwischen acht bis 18 Meter tief im<br />
Bo<strong>den</strong> der Ammerschlucht verankert<br />
sind. „Da die Behelfsbrücke in<br />
Form des Brückenüberbaus schon<br />
existierte, sparen wir uns hier Planungs-<br />
und Herstellungskosten“,<br />
sagt Christoph Prause. Für die gesamte<br />
Planung der Behelfsbrücke,<br />
unter anderem auch die Herstellung<br />
sowie der Rückbau von Wiederlagern,<br />
fallen <strong>den</strong>noch rund<br />
acht Millionen Euro Kosten an.<br />
Auch deshalb, weil beim Bohren<br />
<strong>für</strong> die Verankerung eines Fundaments<br />
unerwartete Entdeckungen<br />
gemacht wur<strong>den</strong>. Auf der Ostseite<br />
der Ammerschlucht stießen Bauarbeiter<br />
auf alte Flöze und Stollen,<br />
aus <strong>den</strong>en früher Kohle und<br />
Wetzsteine abgebaut wur<strong>den</strong> und<br />
deren Lage auch im Rahmen der<br />
Baugrunderkundungen nicht exakt<br />
bestimmt wer<strong>den</strong> konnte. Der<br />
dortige Hilfspfeiler steht jetzt auf<br />
einem Fundament, das aufgrund<br />
der „Löchrigkeit“ im Baugrund mit<br />
32 Mikro-Bohrpfählen in bis zu 18<br />
Metern Tiefe fixiert wurde.<br />
Mitte Mai<br />
wird umgeleitet<br />
Der Autofahrer wird von dieser<br />
aufwendigen Verankerung nichts<br />
mitbekommen. „Die Traglast der<br />
Behelfsbrücke ist sogar stärker<br />
als die der alten Brücke“, sagt<br />
Christoph Prause. Lenker eines 40<br />
Tonners können die Brücke sorgenfrei<br />
befahren. Auf <strong>den</strong> an der<br />
Bestandsbrücke vorgeschriebenen<br />
und ausgeschilderten Mindestabstand<br />
von 100 Metern zwischen<br />
zwei Lastzügen muss dann auch<br />
keine Rücksicht mehr genommen<br />
wer<strong>den</strong>. Allerdings spricht Prause<br />
von reduzierter Geschwindigkeit.<br />
50 km/h wer<strong>den</strong> über die Behelfsbrücke<br />
voraussichtlich maximal<br />
erlaubt sein. Zwar ist die Fahrbahn<br />
mit insgesamt sechs Metern,<br />
drei Meter pro Fahrspur, breit<br />
genug <strong>für</strong> alle zulässigen Fahrzeuge.<br />
Kuschelig wird es <strong>für</strong> zwei<br />
entgegenkommende Lastwagen<br />
bei jeweils 2,50 Breite zuzüglich<br />
Außenspiegel allerdings dann<br />
doch. Fester Bestandteil der Behelfsbrücke<br />
sind auch beidseitig<br />
angebrachte Fußwege, eingehaust<br />
in einer Gitterkonstruktion. Einer<br />
dient der Öffentlichkeit, der andere<br />
Kontrollgängen und Wartungsarbeiten,<br />
der <strong>den</strong> Bauarbeitern<br />
auch Zugang zu <strong>den</strong> Hilfspfeilern<br />
ermöglicht. Letztlich umgeleitet<br />
wird der Verkehr voraussichtlich<br />
Mitte Mai <strong>2018</strong>. Bis dahin: Restarbeiten<br />
wie die Herstellung der<br />
Übergangskonstruktion, die Herstellung<br />
der Rampenbauwerke<br />
sowie der Straßenbau <strong>für</strong> die Anbindung<br />
der größten Behelfsbrücke<br />
Deutschlands.<br />
js<br />
Der letzte Verschub erfolgte mithilfe eines Krans.<br />
Fotos: BSE-Pictures<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 51
Handwerk <strong>für</strong> <strong>den</strong> lauten Knall<br />
In der Urspringer<br />
Böller-Schmiede<br />
Urspring | Vor gut zwei<br />
Jahrzehnten durchstöberte<br />
eine Handvoll<br />
Mitglieder des Schützenvereins<br />
Urspring einen<br />
Waffenkatalog. Dabei<br />
stießen sie unter anderem<br />
auf einen Böller.<br />
„<strong>Das</strong> wäre doch auch<br />
was <strong>für</strong> uns“, so die einhellige<br />
Meinung damals.<br />
Also gründete ein Teil<br />
des Vereins die Sparte<br />
Böllerschützen, die im<br />
Sommer 2017 bereits<br />
ihr 20-Jähriges feierte.<br />
Festumzüge, Geburtstagsschießen<br />
oder Beerdigungen<br />
von verstorbenen<br />
Kamera<strong>den</strong> – die Anlässe <strong>für</strong><br />
Böllerschützen-Auftritte sind bei<br />
<strong>den</strong> Urspringern nichts Außergewöhnliches.<br />
In einer Sache aber<br />
heben sie sich von anderen Böllerschützen<br />
der Region ab: Sie bauen<br />
<strong>den</strong> Großteil ihrer „Waffen“ selbst.<br />
Dahinter steckt Bartholomäus<br />
„Bartl“ Geisenberger, 64, gelernter<br />
Kfz-Mechaniker, der später<br />
als Feinwerkmechaniker in einem<br />
Industriebetrieb seine Brötchen<br />
verdiente, sich nach Feierabend<br />
aber seiner großen Lei<strong>den</strong>schaft<br />
widmete: Der Herstellung von<br />
Böllern. 18 Stück hat er über die<br />
Jahre hinweg produziert, ein weiteres<br />
Unikat ist derzeit in Arbeit.<br />
Den monetären Wert der rund 18<br />
Kilo schweren „Geräte“ schätzt er<br />
auf 1500 bis 2000 Euro. „Je nach<br />
Extrawünschen“, sagt Geisenberger,<br />
der je<strong>den</strong> einzelnen Böller<br />
nahezu ausschließlich von Hand<br />
Bartl Geisenberger in seiner hauseigenen Werkstätte.<br />
Auch Holzhammer und Dämmstab fertigt er selbst.<br />
fertigt. Einzig das chromverzinkte<br />
Edelstahlrohr lässt er von einem<br />
guten Bekannten maschinell drehen,<br />
fräsen und bohren.<br />
Hahn aufs<br />
„Zündhüterl“<br />
Rohr, Schaft, Hahn, Zündkanal,<br />
Abzug und Schloss: Ein Böller besteht<br />
aus fünf Bauteilen, die durch<br />
Leimen und Verschrauben zusammengesetzt<br />
wer<strong>den</strong>. Die meiste<br />
Zeit verbringt Bartl Geisenberger<br />
mit der Herstellung des Schaftes,<br />
der aus Holz besteht. Eiche, Ahorn<br />
oder Kirsch eignen sich besonders<br />
gut. Einerseits zur Verarbeitung.<br />
Andererseits sind diese Hölzer<br />
sehr stabil, langlebig und obendrein<br />
auch optisch ein Hingucker.<br />
Um Wölbungen und andere Konturen<br />
einzuarbeiten, verwendet<br />
Bartl Geisenberger unter anderem<br />
Handfräser, Hobel<br />
und Schleifpapier. Der<br />
sogenannte Hahn besteht<br />
aus Aluminium<br />
und ist direkt verbun<strong>den</strong><br />
mit dem Schloss –<br />
das einzige Bauteil,<br />
das beim Böller nicht<br />
von außen ersichtlich<br />
ist. Zündkanal und<br />
Abzug sind wiederum<br />
aus Edelstahl. „Die<br />
Materialen müssen<br />
sehr stabil sein“, sagt<br />
Geisenberger. Vor allem<br />
dann, wenn geschossen<br />
wird. Und<br />
das geht so: Zuerst<br />
wird das Rohr mit<br />
maximal 40 Gramm Schwarzpulver<br />
befüllt, das mittels Kork,<br />
Dämmstab und Hammer fest hineingepresst<br />
wird. Anschließend<br />
wird der Hahn auf Spannung<br />
gezogen. Nun gilt es <strong>den</strong> Böller<br />
nach vorne gerichtet an die Hüfte<br />
zu schmiegen und ihn mit bei<strong>den</strong><br />
Hän<strong>den</strong> gut festzuhalten. Passt<br />
die Position und erfolgt das Signal,<br />
wird der Abzug betätigt. In<br />
Sekun<strong>den</strong>bruchteilen schlägt der<br />
Hahn mit einer Kraft von drei bis<br />
vier Kilogramm auf das aus dem<br />
Kanal herausspitzelnde „Zündhüterl“.<br />
Durch <strong>den</strong> Aufschlag (Hahn<br />
auf Zündhüterl) entsteht ein Funke,<br />
der das im Rohr gepresste<br />
Schwarzpulver mit einer Wucht<br />
von 200 Bar entzündet. Neben<br />
einem kräftigen Rückschlag, der<br />
größtenteils vom Eigengewicht<br />
des Böllers kompensiert wird,<br />
erzeugt die Entzündung nicht nur<br />
52 | der altlandkreis
<strong>Das</strong> sogenannte Schloss eines Böllers ist nur<br />
aufgeschraubt sichtbar.<br />
<strong>den</strong> gewünschten lauten Knall. Sie<br />
katapultiert auch <strong>den</strong> zum Pulverpressen<br />
benötigen Kork 20 bis 30<br />
Meter weit durch die Luft.<br />
Böller sind<br />
keine Waffen<br />
Eine Gefahr <strong>für</strong> Leib und Leben<br />
stellt der abgefeuerte Kork nicht<br />
dar. Sicherheitsabstand zur Menschenmenge<br />
müssen<br />
Böllerschützen trotzdem<br />
einhalten. Mindestens<br />
30 Meter. „Wegen der<br />
Lautstärke“, sagt Geisenberger,<br />
der wie alle Böllerschützen<br />
ausschließlich<br />
mit Gehörschutz die<br />
mächtigen „Kanonen“<br />
knallen lässt. Darüber<br />
hinaus müssen sie auch<br />
außerhalb des Schießvorgangs<br />
einige Vorschriften<br />
einhalten. Zwar<br />
wurde der Böller vor<br />
einigen Jahren aus dem Waffenrecht<br />
genommen, gilt seither als<br />
Lärmgerät und muss deshalb auch<br />
nicht in genormten Sicherheitsschränken<br />
aufbewahrt wer<strong>den</strong>.<br />
Der Umgang mit dem zum Schießen<br />
notwendigen Schwarzpulver<br />
wird jedoch sehr streng gehandhabt<br />
– Geisenberger bewahrt das<br />
Pulver in einem verschließbaren<br />
Tresor auf. Die Böller selbst dürfen<br />
erst benutzt wer<strong>den</strong>, wenn<br />
sie vom Beschussamt München<br />
auf Herz und Nieren erfolgreich<br />
getestet wur<strong>den</strong>. Im Grunde eine<br />
TüV-Abnahme, die alle fünf Jahre<br />
wiederholt wer<strong>den</strong> muss.<br />
„Da geht es in erster Linie<br />
darum, das Rohr auf Rissfestigkeit<br />
zu überprüfen“, sagt<br />
Geisenberger, der an dieser Stelle<br />
<strong>für</strong> alle Böller spricht. Auch<br />
die gewerblichen. Es gibt Böller<br />
zwischen 12 und 30 Millimeter<br />
dicker Bohrung. Die kleinsten<br />
und damit leisesten wer<strong>den</strong> als<br />
Handböller bezeichnet. „Mit <strong>den</strong>en<br />
haben wir in Urspring auch<br />
angefangen.“ 800 Mark haben<br />
die „Kleinen“ damals gekostet,<br />
gekauft bei einem<br />
hauptberuflichen Böllermacher<br />
in Traunstein.<br />
Dann hat Bartl<br />
Geisenberger angefangen,<br />
selbst Hand anzulegen.<br />
js<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 53
54 | der altlandkreis
Plattform <strong>für</strong> Vermieter und anerkannte Flüchtlinge<br />
Wohnraum gesucht<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Knapp 350 anerkannte<br />
Flüchtlinge leben derzeit<br />
im Landkreis Weilheim-Schongau<br />
in Unterkünften des Landratsamtes.<br />
Sie dürfen hier arbeiten und<br />
sind dazu aufgefordert, eigenen<br />
Wohnraum zu suchen. Doch die<br />
Suche gestaltet sich als schwierig.<br />
Einerseits mangelt es an freien<br />
Wohnungen. Andererseits fällt <strong>den</strong><br />
Anerkannten das Knüpfen richtiger<br />
Kontakte aufgrund von Sprachbarrieren<br />
schwer. Ein neues Konzept soll<br />
dieser Problematik nun entgegenwirken:<br />
Die Wohnraumbörse, ein<br />
vom Staatsministerium <strong>für</strong> Arbeit,<br />
Soziales und Integration gefördertes<br />
Portal <strong>für</strong> potentielle Vermieter.<br />
Heißt: Bürger, die freistehen<strong>den</strong><br />
Wohnraum zur Verfügung haben,<br />
können diesen über die Wohnraumbörse<br />
direkt an anerkannte<br />
Flüchtlinge vermieten – dabei geholfen<br />
wird ihnen vom Landratsamt,<br />
entweder über ein Formular,<br />
das auf www.weilheim-schongau.<br />
de unter dem Startseiten-Button<br />
„Info-Center-Asyl“ zu fin<strong>den</strong> ist.<br />
Oder direkt bei Johanna Greulich,<br />
seit August 2017 Integrationslotsin<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Landkreis Weilheim-Schongau.<br />
Sie kümmert sich um alles,<br />
was Arbeiten und Wohnen von<br />
anerkannten Flüchtlingen betrifft.<br />
Sie kann zum Beispiel potentiellen<br />
Vermietern sagen, wie lange welcher<br />
anerkannte Flüchtling schon<br />
in Deutschland lebt, wie gut er die<br />
deutsche Sprache beherrscht, ob<br />
er bereits arbeitet oder noch auf<br />
Jobsuche ist und vor allem: Was <strong>für</strong><br />
ein Mensch sich dahinter verbirgt.<br />
„Es gibt so viel negative Presse in<br />
Verbindung mit Flüchtlingen“,<br />
sagt Greulich. Dabei gebe es sehr<br />
viele Flüchtlinge, „die sich ungemein<br />
engagieren und unbedingt<br />
integrieren wollen“. Integration<br />
funktioniert nun mal inmitten der<br />
Gesellschaft, nicht abseits der Zivilisation<br />
in wachdienstgeprägten<br />
Massenunterkünften, wo mehrere<br />
Männer in einem Raum leben und<br />
regelmäßige Auseinandersetzungen<br />
vorprogrammiert sind.<br />
Miete bezahlt das<br />
Jobcenter<br />
Wer sich in Ruhe auf <strong>den</strong> morgigen<br />
Deutschkurs vorbereiten, sich ins<br />
Fachkundebuch seiner Lackierer-<br />
Ausbildung einlesen oder rechtzeitig<br />
ins Bett gehen möchte, der<br />
braucht schlichtweg sein eigenes<br />
Reich. Sollte der anerkannte<br />
Flüchtling noch keine Ausbildungsoder<br />
Arbeitsstelle gefun<strong>den</strong> und<br />
damit kein eigenes Einkommen<br />
haben, übernimmt die Mietkosten<br />
das Jobcenter. Selbstverständlich<br />
legt <strong>den</strong> Mietpreis der Vermieter<br />
fest, sollte sich fairerweise aber an<br />
die Richtwerte des Landratsamtes<br />
halten. Als Orientierung dient eine<br />
Liste, die je nach Lage und Größe<br />
der Wohnung eine angemessene<br />
Brutto-Monatskaltmiete vorschlägt.<br />
Ein Zwei-Personen-Haushalt im<br />
Stadtbereich Weilheim beispielsweise,<br />
maximal 65 Quadratmeter,<br />
sollte derzeit nicht mehr als 610<br />
Euro (ohne Heizung und Warmwasser)<br />
im Monat kosten. Heizund<br />
Warmwasserkosten wer<strong>den</strong><br />
darüber hinaus vom Jobcenter<br />
übernommen. Wer also einen Beitrag<br />
leisten möchte in Sachen Integration<br />
von Flüchtlingen, der kann<br />
sich umgehend bei Johanna Greulich<br />
oder auf besagter Internetseite<br />
informieren. <strong>Das</strong> gilt übrigens nicht<br />
nur <strong>für</strong> potentielle Vermieter. Damit<br />
anerkannten Flüchtlingen der Einstieg<br />
ins eigene Wohnen gelingt,<br />
wur<strong>den</strong> mit „Mieter-Führerschein“<br />
und „Wohnungspaten & Renovierungsteam“<br />
zwei weitere Projekte<br />
ins Leben gerufen. Im Rahmen des<br />
„Führerscheins“ lernen Flüchtlinge<br />
alles, was zum eigenständigen<br />
Wohnen dazugehört. Vom Putzen<br />
über Müll trennen bis hin zum korrekten<br />
Gespräch mit dem Vermieter.<br />
Wohnungspaten unterstützen<br />
Syrer, Afghanen oder Pakistani bei<br />
alltäglichen Dingen und sehen ab<br />
und an in der Wohnung nach dem<br />
Rechten und können auf Wunsch<br />
direkter Ansprechpartner <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Vermieter sein. „Im Optimalfall<br />
übernimmt der Vermieter selbst die<br />
Patenschaft“, sagt Johanna Greulich.<br />
Letztlich sind der Integration<br />
keine Grenzen gesetzt. Eine ältere<br />
Frau aus dem östlichen Landkreis<br />
beispielsweise vermietet ihre Einliegerwohnung<br />
an einen jungen<br />
Mann aus Syrien, der die Dame bei<br />
Gartenarbeiten oder beim Einkaufen<br />
unterstützt – eine klassische<br />
Win-Win-Situation.<br />
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> > > KONTAKT<br />
Infos zur Wohnraum-Börse<br />
bei Johanna Greulich, Integrationslotsin<br />
im Landratsamt<br />
Weilheim-Schongau, Telefon<br />
0881 / 681 1673; 0172 / 537 2052<br />
oder E-Mail: integrationslotse@lra-wm.bayern.de.<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 55
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Der „Neue Schächen“ – ein Großprojekt im <strong>Altlandkreis</strong><br />
Erster Schritt <strong>für</strong> ein<br />
Ortszentrum<br />
Hohenpeißenberg | Es war in<br />
<strong>den</strong> vergangenen Jahren eines<br />
der Großprojekte im <strong>Altlandkreis</strong>.<br />
25 000 Kubikmeter abgetragener<br />
Bo<strong>den</strong>, 4 600 Kubikmeter verbauter<br />
Beton, 600 Tonnen Stahl,<br />
2 200 Quadratmeter Mauerwerk,<br />
5 500 Quadratmeter Deckenfläche<br />
– der „Neue Schächen“ in Hohenpeißenberg.<br />
Rund ein Jahrzehnt<br />
lang wurde im Gemeinderat über<br />
die Zukunft des Schächens diskutiert,<br />
nachdem das alte Gebäude<br />
seit 2005 mehr und mehr verfiel.<br />
Die Neugestaltung des Geländes<br />
wurde jahrelang geplant, doch<br />
ein ursprünglicher Investorenkandidat<br />
kam nicht in die Gänge.<br />
Der Gemeinderat stoppte das Projekt<br />
vorläufig und holte sich das<br />
Schongauer Bauunternehmen Haseitl<br />
als Projektträger an die Seite.<br />
Dann ging alles relativ schnell.<br />
Erste Gespräche<br />
im März 2015<br />
Mitte März 2015 fan<strong>den</strong> die ersten<br />
Gespräche zwischen Haseitl-Geschäftsführer<br />
Peter Schrehardt und<br />
Hohenpeißenbergs Bürgermeister<br />
Thomas Dorsch statt. „Es ist toll,<br />
wenn man in der Region etwas<br />
bauen kann. Daher habe ich Herrn<br />
Dorsch kurzerhand angerufen“,<br />
sagt Peter Schrehardt zurückblickend.<br />
Der „Neue Schächen“ sollte<br />
nicht einfach nur ein Haus wer<strong>den</strong>,<br />
sondern ein Gebäude, das sich in<br />
die städtebauliche Entwicklung<br />
einfügt. Die Firma Haseitl selbst<br />
vereinte beim Bau Projektentwickler,<br />
Bauträger und Bauunternehmen.<br />
Nach weiteren Gesprächen<br />
und Abwägungen wurde die Idee<br />
eines großflächigen Verbrauchermarktes<br />
verworfen. Schließlich<br />
konnten die Forderungen an eine<br />
Mindestverkaufsfläche, welche ein<br />
„Vollsortimenter“ benötigt, nicht<br />
erfüllt wer<strong>den</strong>. Konzentriert auf<br />
die städtebaulichen Belange und<br />
die wohnungswirtschaftlichen<br />
Ziele der Firma Haseitl wurde in<br />
kurzer Zeit ein Grundkonzept<br />
entwickelt. Im Erdgeschoss<br />
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56 | der altlandkreis
Im „Neuen Schächen“ ist unter anderem die Sparkasse und eine Rohrmoser-Filiale untergebracht.<br />
sollten teilbare Gewerbeflächen<br />
entstehen, in <strong>den</strong> Obergeschossen<br />
Wohnungen. Nach einer ersten<br />
Präsentation mit Lageplan und<br />
Ansicht der Immobilie wurde die<br />
Grundidee verabschiedet. Am 20.<br />
Mai 2015 schloss Haseitl mit der<br />
Gemeinde Hohenpeißenberg eine<br />
städtebauliche Grundvereinbarung<br />
ab, in der die Grundsätze<br />
festgeschrieben wur<strong>den</strong>. In Folge<br />
dessen begann man aus der anfänglichen<br />
Grundidee heraus mit<br />
der Vorplanung. Die Entwicklung<br />
einer Bauleitplanung sowie des<br />
Bebauungsplans nahm das Architekturbüro<br />
Hörner aus Schongau<br />
im Auftrag der Firma Haseitl vor.<br />
Darüber hinaus waren am Bau<br />
zahlreiche Fachingenieure <strong>für</strong><br />
Bo<strong>den</strong>gutachten, <strong>für</strong> die schalltechnische<br />
Beurteilung, die Haustechnik<br />
und die Statik beauftragt.<br />
„Wir arbeiten generell gerne mit<br />
heimischen Partnern zusammen“,<br />
sagt Peter Schrehardt und ergänzt:<br />
„So ist auch die zukünftige Instandhaltung<br />
gesichert, weil die<br />
Firmen schnell vor Ort sind, wenn<br />
etwas anfällt.“<br />
Nach dem Festlegen der Nutzung<br />
und der Planung der Eckpfeiler<br />
– letztlich ist alles genauso gekommen<br />
wie geplant – wurde das<br />
Projekt im November 2015 auf einer<br />
Bürgerversammlung der Hohenpeißenberger<br />
Gemeinde final<br />
vorgestellt. Baubeginn sollte der<br />
18. <strong>Januar</strong> sein, gebaggert wurde<br />
wegen der günstigen Witterung<br />
bereits zwei Tage früher. Richtfest<br />
wurde Anfang November 2016<br />
mit rund 150 Gästen gefeiert und<br />
im Juli 2017 der endgültige Öffnungstermin<br />
festgelegt. Rund 500<br />
Besucher waren am Samstag, 14.<br />
Oktober 2017, bei der offiziellen<br />
Einweihung zu Gast – und auch<br />
das Wetter sollte dem Anlass entsprechend<br />
mitspielen.<br />
Vielfalt im<br />
„Neuen Schächen“<br />
Im „Neuen Schächen“ sind ebenerdig<br />
Räume der Sparkasse, der<br />
Ökumenischen Sozialstation und<br />
der „Soziale Treff“ der Caritas<br />
Garmisch-Partenkirchen untergebracht.<br />
Hinzu kommen zwei Arztpraxen<br />
und eine Rohrmoser-Filiale,<br />
in der es nicht nur Wurst und<br />
Fleisch gibt, sondern auch Backwaren,<br />
ein Café und eine Eisdiele –<br />
ideal nicht nur <strong>für</strong> die Mittagspause.<br />
Im Bereich des Schächenbergs<br />
ist im Erdgeschoss eine Tiefgarage<br />
entstan<strong>den</strong>, mit 65 Stellplätzen<br />
<strong>für</strong> die Gewerbeflächen sowie<br />
insgesamt 29 Wohnungen, die<br />
sich in <strong>den</strong> drei unterschiedlichen<br />
Gebäudekörpern befin<strong>den</strong>. Alle<br />
Wohnungen sind barrierefrei und<br />
über Aufzug aus dem Erdgeschoss<br />
erreichbar. „Es funktionierte alles<br />
sehr gut“, resümiert Peter Schrehardt.<br />
Alle Wohnungen waren<br />
bereits ein dreiviertel Jahr vor<br />
Fertigstellung verkauft und sind<br />
mittlerweile längst bezogen. Ungefähr<br />
die Hälfte der Einheiten<br />
wur<strong>den</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Eigenbedarf verkauft,<br />
die andere Hälfte ging an<br />
Kapitalanleger. Eine sichere Anlageform,<br />
be<strong>den</strong>kt man <strong>den</strong> immer<br />
knapper wer<strong>den</strong><strong>den</strong> hochwertigen<br />
Wohnraum. Ein Mehrwert <strong>für</strong> die<br />
Bewohner ist sicherlich die wohnortnahe<br />
Versorgung. „Man muss<br />
immer die Wünsche aller Beteiligten<br />
berücksichtigen“, beschreibt<br />
Peter Schrehardt <strong>den</strong> Bau eines<br />
solchen Projektes als Prozess.<br />
„Außerdem muss immer klar sein,<br />
<strong>für</strong> welchen Personenkreis eigentlich<br />
gebaut wird“, so der Haseitl-<br />
Geschäftsführer weiter.<br />
Die Eröffnung des „Neuen Schächens“<br />
ist ein großer Schritt zur<br />
Schaffung eines Hohenpeißenberger<br />
Ortszentrums, was die<br />
Firma Haseitl und auch das Architekturbüro<br />
Hörner bereits in<br />
der Planungsphase mit Weitblick<br />
einbezogen hatten. <strong>2018</strong> sollen<br />
weitere Grünanlagen, die das<br />
Gebäude an drei Seiten umgeben,<br />
gestaltet wer<strong>den</strong>. 2019 soll<br />
vor dem Schächen ein Dorfplatz<br />
angelegt wer<strong>den</strong>. Ideen, die Haseitl<br />
in enger Abstimmung mit der<br />
Gemeinde Hohenpeißenberg auch<br />
künftig realisieren möchte. Zudem<br />
steht mit dem ehemaligen Bundeswehrgelände<br />
in Peiting – hier<br />
wer<strong>den</strong> acht Reihenhäuser, sechs<br />
Stadthäuser, 18 Eigentumswohnungen<br />
und 54 Wohnungen <strong>für</strong><br />
die Vermietung entstehen – auch<br />
schon das nächste regionale Haseitl-Großprojekt<br />
in <strong>den</strong> Startlöchern.<br />
tis<br />
Der „Neue Schächen“ während der Bauphase. Die ersten Gespräche<br />
zum Großprojekt fan<strong>den</strong> im März 2015 statt.<br />
Foto: BSE-Pictures<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 57
Kinderkino im Landkreis<br />
Ein Gespür <strong>für</strong> Qualität<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | <strong>Das</strong> Kinderkino hat<br />
seit Jahrzehnten schon seinen<br />
festen Platz im jährlichen Veranstaltungskalender<br />
des Landkreises<br />
Weilheim-Schongau. Seit Oktober<br />
1985, also seit gut 32 Jahren, wird<br />
es vom Amt <strong>für</strong> Jugend und Familie<br />
organisiert. In der Regel einmal<br />
im Monat wird derzeit in 17 Gemein<strong>den</strong><br />
ein Kinderfilm gespielt,<br />
der von ehrenamtlichen Helfern<br />
betreut und vorgeführt wird. Im<br />
gesamten Landkreis kommt man<br />
so auf rund 190 Vorstellungen im<br />
Jahr zu familienfreundlichen Eintrittspreisen<br />
von maximal zwei<br />
Euro.<br />
Kein Platz im Kino<br />
oder Fernsehen<br />
„Es gibt so viele tolle Kinderfilme,<br />
die im Kino oder Fernsehen keinen<br />
Platz fin<strong>den</strong>“, sagt Rainer Strick,<br />
Leiter der Abteilung Prävention<br />
und Familie im Jugendamt und<br />
einst einer der Ideengeber <strong>für</strong> das<br />
regionale Kinderkino. Mitte der<br />
Achtzigerjahre kam die Idee auf,<br />
ein Angebot zu etablieren, das sich<br />
auf künstlerisch wertvolle Filme<br />
konzentriert. In Zeiten von Fernseher,<br />
Laptop und Smartphone<br />
sei es laut Strick umso wichtiger,<br />
Kindern „ein Gespür <strong>für</strong> Qualität<br />
zu vermitteln“. Dabei soll das Kinderkino<br />
keineswegs einfach noch<br />
ein weiteres Angebot zur Unterhaltung<br />
von Kindern sein, sondern<br />
ist eingebun<strong>den</strong> in die vielfältigen<br />
Maßnahmen des erzieherischen<br />
Kinder- und Jugendschutzes, die<br />
vom Amt <strong>für</strong> Jugend und Familie<br />
durchgeführt wer<strong>den</strong>. Mehr<br />
<strong>den</strong>n je ist die Kindheit heutzutage<br />
medial geprägt, was nicht nur<br />
die Kleinen, sondern zunehmend<br />
auch Eltern überfordert. Auch deshalb<br />
soll mit dem Kinderkino <strong>den</strong><br />
teils problematischen Angeboten<br />
der Unterhaltungsindustrie mit<br />
deren Sensations- und Actiondramaturgie<br />
kindgemäß gestaltete<br />
Filme entgegengesetzt wer<strong>den</strong>.<br />
Die jeweiligen Filme suchen Rainer<br />
Strick und sein Team aus. Auf<br />
große Disney-Blockbuster wird<br />
bewusst verzichtet, schließlich laufen<br />
diese auch in <strong>den</strong> „normalen“<br />
Kinos. Ausnahmen waren etwa<br />
„Wall-E“ oder „Ratatouille“, weil<br />
„sie einfach genial gemacht sind“,<br />
sagt Rainer Strick, der neben seiner<br />
Tätigkeit im Landratsamt im<br />
bayerischen Mediengutachterausschuss,<br />
einem Komitee <strong>für</strong> die Altersfreigabe<br />
von Filmen mitwirkt.<br />
Um die Filme auch zeigen zu können,<br />
müssen Lizenzen erworben<br />
wer<strong>den</strong>. Da der Film schließlich<br />
fast einen Monat lang durch <strong>den</strong><br />
ganzen Landkreis tourt, es so viele<br />
Spieltage gibt, rechnet sich die<br />
Summe auch. Je<strong>den</strong> Monat wird<br />
ein anderer Film gezeigt, wobei<br />
die Ferien ausgespart wer<strong>den</strong>.<br />
„Jährlich sind es zehn oder elf Filme“,<br />
sagt Christina Daisenberger,<br />
Mitarbeiterin im Jugendamt.<br />
Ein wenig komplexer als die Frage<br />
nach dem richtigen Film gestaltet<br />
sich jene nach <strong>den</strong> Spielstellen,<br />
also <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong>, die die Filme<br />
schließlich zeigen. „Auf dem<br />
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58 | der altlandkreis
Dorf ist es erfahrungsgemäß<br />
ein wenig einfacher als in<br />
der Stadt“, berichtet Daisenberger.<br />
<strong>Das</strong> mag zum einen<br />
an der größeren städtischen<br />
Unterhaltungs-Konkurrenz<br />
liegen, zum anderen auch daran,<br />
dass es Kindern auf dem<br />
Dorf häufiger erlaubt ist, sich<br />
auch mal alleine auf <strong>den</strong> Weg<br />
zum Kino zu machen. Noch<br />
dazu, weil das Kinderkino zumeist<br />
in vertrauten Orten wie<br />
Schule, Pfarr- oder Sportheim<br />
stattfindet. Mit <strong>den</strong> derzeit 17<br />
Spielstellen sind die Organisatoren<br />
durchaus zufrie<strong>den</strong> –<br />
noch mehr aber mit der Zusammenarbeit<br />
mit <strong>den</strong> ehrenamtlichen<br />
Helfern, ohne<br />
deren Engagement ein solches<br />
Projekt sicherlich nicht<br />
möglich wäre.<br />
Rund 2 500 Kinder<br />
im Jahr<br />
<strong>Das</strong>s Kinder Filme sehen wollen,<br />
die von ihren Träumen, Problemen<br />
und ihrer Lebenswelt handeln, zeigen<br />
der Erfolg und die Zuschauerzahlen<br />
des Kinderkinos. Rund<br />
2 500 Kinder besuchen jährlich<br />
die Vorstellungen, womit Rainer<br />
Strick und Christina Daisenberger<br />
überaus zufrie<strong>den</strong> sind, auch<br />
Christina Daisenberger und Rainer Strick<br />
kümmern sich unter anderem um die Auswahl<br />
der kindgerechten Filme.<br />
wenn die Zahlen vor zehn, zwölf<br />
Jahren noch etwas höher waren.<br />
„Wir hatten ganz früher schon mal<br />
an die 9 000 Besucher im Jahr“,<br />
blickt Rainer Stick zurück, ergänzt<br />
aber: „Es ist toll, dass die Anzahl<br />
der Kinder trotz größer wer<strong>den</strong>der<br />
Konkurrenz in <strong>den</strong> letzten Jahren<br />
gleich geblieben ist.“ Wie viele<br />
Kinder zu <strong>den</strong> einzelnen Veranstaltungen<br />
kommen, richtet sich<br />
immer nach der Bekanntheit des<br />
Films, Wetter und „was sonst noch<br />
Rund 2 500 Kinder besuchen jährlich die Vorstellungen — und blicken<br />
dann meist so gespannt auf die Leinwand wie hier in Forst.<br />
im Ort los ist“, wie Christina<br />
Daisenberger berichtet. Zum<br />
Positiven entwickelt hat sich<br />
im Lauf der Zeit in jedem<br />
Fall die Technik. Während es<br />
früher weitaus komplizierter<br />
war, Filmprojektor, Lautsprecher<br />
und das restliche<br />
Equipment von Spielstelle<br />
zu Spielstelle zu transportieren,<br />
reicht heute ein einziger<br />
Koffer. In diesem sind<br />
Beamer, Abspielgerät und<br />
kleine Lautsprecher, die trotz<br />
geringer Größe einen erstaunlichen<br />
Klang erzeugen,<br />
integriert. Die Ehrenamtlichen<br />
vor Ort müssen nur die<br />
DVD einlegen und <strong>den</strong> Film<br />
abspielen – und gelegentlich<br />
an der einen oder anderen<br />
Stelle etwas erklären.<br />
„Wenn ich da an früher <strong>den</strong>ke“,<br />
erinnert sich Rainer Strick<br />
beispielsweise an eine Vorführung<br />
von „Ronja Räubertochter“.<br />
Rund 60 Kinder warteten auf <strong>den</strong><br />
Film, ehe der Film riss und die 16<br />
Millimeter-Spule durch <strong>den</strong> Raum<br />
rollte. Strick konnte <strong>den</strong> Film<br />
schließlich mit einem Klebestreifen<br />
notdürftig reparieren. Diese Zeiten<br />
> > > INFOS UND TERMINE<br />
Spieltermine im <strong>Altlandkreis</strong><br />
Rasmus und der Vagabund<br />
Mo, 8. <strong>Januar</strong>, 15.30 Uhr Birkland Feuerwehrhaus<br />
Di, 9. <strong>Januar</strong>, 15.30 Uhr Altenstadt Bücherei<br />
Mi, 10. <strong>Januar</strong>, 15.30 Uhr Rottenbuch Schule/Mehrzweckraum<br />
Do, 11. <strong>Januar</strong>, 15.30 Uhr Wildsteig Sportheim<br />
Fr, 12. <strong>Januar</strong>, 15.30 Uhr Hohenpeißenberg Haus der Vereine<br />
Mi, 24. <strong>Januar</strong>, 14.30 Uhr Böbing Schule<br />
Do, 25. <strong>Januar</strong>, 15.30 Uhr Forst Grundschule<br />
Zugvögel – wenn Freundschaft Flügel verleiht<br />
Mo, 26. <strong>Februar</strong>, 15.30 Uhr Birkland Feuerwehrhaus<br />
Di, 27. <strong>Februar</strong>, 15.30 Uhr Altenstadt Bücherei<br />
Mi, 28. <strong>Februar</strong>, 15.30 Uhr Rottenbuch Schule/Mehrzweckraum<br />
· steuerorientierte, betriebswirtschaftliche<br />
Unternehmensberatung<br />
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?· Beratung Heilberufe<br />
sind längst vorbei und so dürfen<br />
sich alle Kinder im Landkreis auch<br />
<strong>2018</strong> wieder auf einige störungsfreie<br />
Schmankerl freuen. Wie etwa<br />
auf „Rasmus und der Vagabund“,<br />
der im <strong>Januar</strong> in <strong>den</strong> teilnehmen<strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> gezeigt wird. Darin<br />
sehnt sich der Waisenjunge<br />
Rasmus wie alle anderen Kinder<br />
im Waisenhaus nach Vater und<br />
Mutter. Doch die Chance verringert<br />
sich von Mal zu Mal, wenn adoptionswillige<br />
Paare vorsprechen. Es<br />
ist immer das Gleiche: Sie wollen<br />
blond gelockte kleine Mädchen,<br />
vielleicht auch mal einen blond<br />
gelockten kleinen Jungen, aber<br />
niemals einen wie Rasmus mit<br />
glatten Haaren. Er verlässt das<br />
Waisenhaus und will auf eigene<br />
Faust eine Familie fin<strong>den</strong>. Dabei<br />
trifft er <strong>den</strong> Vagabun<strong>den</strong> Oskar, mit<br />
dem er sich gemeinsam auf die<br />
Suche macht...<br />
tis<br />
!<br />
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januar / februar <strong>2018</strong> | 59
Regionale Darter gewinnen Meisterschaft<br />
Viva Las Vegas<br />
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60 | der altlandkreis<br />
Die Darter von „8Sterne Deluxe“ nach hihrem Titel-Triumph. lTi <strong>Altlandkreis</strong> | Spätestens seit Mitte<br />
Dezember ist ein über die Jahre<br />
immer größer wer<strong>den</strong>der Teil<br />
Deutschlands wieder im absoluten<br />
Darts-Fieber. Und blickt gebannt<br />
nach London, wo die Weltelite des<br />
Dartsports ihre Pfeile zumeist auf<br />
das acht Millimeter breite Triple-<br />
20-Segment fliegen lässt und damit<br />
<strong>den</strong> legendären „Alexandra<br />
Palace“ zum Kochen bringt. <strong>Das</strong><br />
Interesse an dem Präzisionssport<br />
ist in <strong>den</strong> vergangen Jahren stets<br />
gestiegen, was sicherlich nicht zuletzt<br />
an der wachsen<strong>den</strong> Medienpräsenz<br />
liegt. So sollten sich Darts-<br />
Fans auch heuer wieder Neujahr<br />
ganz fest einplanen. Ab 20 Uhr<br />
steigt das WM-Finale, natürlich live<br />
zu sehen im Deutschen Fernsehen.<br />
<strong>Das</strong>s auch im <strong>Altlandkreis</strong> hochklassig<br />
Darts gespielt wird, beweisen<br />
die Jungs von „8 Sterne<br />
Deluxe“ – eine bunt gemischte<br />
Truppe aus der Region. Mit einem<br />
Unterschied: Bei <strong>den</strong> großen Turnieren<br />
im TV, wie auch jetzt bei<br />
der Weltmeisterschaft, werfen die<br />
Protagonisten mit spitzen Pfeilen<br />
auf eine Art Korkscheibe. Steeldart<br />
nennt sich das. Die Darter von „8<br />
Sterne Deluxe“ hingegen spielen<br />
E-Dart, oder auch als Softdart bezeichnet,<br />
auf einen elektronischen<br />
Automaten. Der größte Unterschied<br />
neben <strong>den</strong> abweichen<strong>den</strong><br />
Spitzen und dem zum Teil unterschiedlichen<br />
Gewicht der Pfeile ist<br />
die Tatsache, dass beim Steeldart<br />
nur die steckengebliebenen Pfeile<br />
zählen. Beim E-Dart hingegen<br />
wer<strong>den</strong> auch Berührungen erkannt<br />
und eingerechnet. Während<br />
Steeldart im Münchner Raum und<br />
auch im Allgäu weit verbreitet ist,<br />
ist E-Dart im <strong>Altlandkreis</strong> die gängigere<br />
Variante, wo<strong>für</strong> unter anderem<br />
die Darter von „8 Sterne Deluxe“<br />
sorgen: Marcus Stähler und<br />
Martin Schweiger aus Peißenberg,<br />
Sebastian Windirsch und Marius<br />
Bach aus Peiting, Andre Jacobsen<br />
aus Schongau, Christian Erhard aus<br />
Böbing, Sebastian Pohl aus München<br />
und Thomas Baulechner aus<br />
Huglfing.<br />
Deutscher Meister<br />
reist in die USA<br />
Im Juli haben sie gemeinsam <strong>den</strong><br />
bislang größten Erfolg ihrer Mannschafts-Historie<br />
eingefahren: Im<br />
unterfränkischen Geiselwind konnten<br />
„8 Sterne Deluxe“ die Deutsche<br />
Mannschafts-Meisterschaft der<br />
B-Liga einfahren und wur<strong>den</strong> mit<br />
einer Reise ins „Zocker-Paradies“
Las Vegas belohnt. Dort treten<br />
sie im März gegen Titelträger<br />
aus verschie<strong>den</strong>en Nationen<br />
an. „Groß was ausrechnen<br />
tun wir uns nicht“, prognostiziert<br />
Team-Sprecher Sebastian<br />
Windirsch. In <strong>den</strong> USA gibt es<br />
mehrere Varianten des Sports,<br />
die Größen der Felder und der<br />
Wurfabstand können variieren.<br />
Da man in Deutschland generell<br />
<strong>den</strong> schwierigsten Modus spielt,<br />
müssen die Darter aus der Bundesrepublik<br />
in der höchsten<br />
Klasse starten. Da<strong>für</strong> können sie<br />
befreit und mit großer Vorfreude<br />
ans Oche, die Abwurflinie beim<br />
Darts, treten, sagt Windirsch: „Der<br />
Titel war schon der verdiente Lohn,<br />
alles was jetzt kommt ist Zugabe.“<br />
Ihre Liga-Heimspiele tragen „8<br />
Sterne Deluxe“ stets im „Step-In“<br />
im Weilheimer Trifthof aus. „<strong>Das</strong><br />
liegt <strong>für</strong> uns ziemlich zentral,<br />
deshalb hat es sich angeboten.<br />
Außerdem ist der Wirt super“,<br />
so Windirsch. Im Unterschied zur<br />
Deutschen Meisterschaft, die in<br />
Turnierform ausgetragen wird,<br />
trifft man in der Liga in regelmäßigen<br />
Abstän<strong>den</strong> auf einen Gegner<br />
und spielt in diversen Einzel- oder<br />
Doppelpartien immer 501 Punkte<br />
runter. Gewonnen hat derjenige,<br />
der zuerst genau auf Null stellt,<br />
wobei der letzte Wurf auf ein<br />
Doppelfeld erfolgen muss – genau<br />
wie bei <strong>den</strong> Profis und der<br />
WM. Potential ist bei „8 Sterne<br />
Deluxe“ in jedem Fall vorhan<strong>den</strong>,<br />
das sieht auch Sebastian Windirsch<br />
so: „Vielleicht könnten es<br />
ein, zwei von uns ganz nach oben<br />
schaffen“, mutmaßt er. <strong>Das</strong> größte<br />
Problem gegenüber <strong>den</strong> Profis sei<br />
allerdings die fehlende Konstanz.<br />
Verständlich, schließlich stehen<br />
Berufsspieler täglich mehrere<br />
Volle Konzentration: Darts ist ein absoluter<br />
Präzisionssport.<br />
Stun<strong>den</strong> an der Dartscheibe, während<br />
Freizeitsportler meist nur ein<br />
paarmal die Woche richtig trainieren.<br />
In der Zeit unmittelbar vor <strong>den</strong><br />
Deutschen Meisterschaften haben<br />
„8 Sterne Deluxe“ jedoch häufiger<br />
geübt, sich eine Woche lang gewissermaßen<br />
in einen Dartraum<br />
sperren lassen. Nicht nur, um die<br />
sportlich Fähigkeiten zu schleifen<br />
sondern auch, um <strong>den</strong> Teamgeist<br />
zu beschwören – mit Erfolg. Daher<br />
möchten die acht Spieler auch<br />
vor dem Ausflug ins Land der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten eine<br />
trainingsintensivere Vorbereitung<br />
einstreuen.<br />
Online gegen Spieler<br />
aus aller Welt<br />
Fünf der acht Spieler von „8 Sterne<br />
Deluxe“ sind zudem Vereinsmitglieder<br />
beim DC <strong>Pfaffenwinkel</strong>,<br />
dem „einzigen selbsttragen<strong>den</strong><br />
Verein weit und breit“, wie Sebastian<br />
Windisch berichtet. In einem<br />
Peitinger Keller hat sich der 2011<br />
gegründete Verein ein schmuckes<br />
Heim eingerichtet. „Es war eine<br />
Notlösung und dem Kneipensterben<br />
in der Region geschuldet“,<br />
sagt Windirsch. Im Clubhaus können<br />
er und die anderen 55 Mitglieder<br />
kostenfrei auf die vier Automaten<br />
schmeißen. Damit sie<br />
sich anfänglich die kostspieligen<br />
Geräte leisten konnten, haben<br />
private Geldgeber dem Verein<br />
etwas vorgestreckt. Mittlerweile<br />
steht bei DC <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
auch ein Online-Dartautomat,<br />
mit dem man in virtuellen Ligen<br />
gegen Spieler weltweit antreten<br />
kann. „Wir sind die ersten in<br />
Bayern, die so einen haben“,<br />
sagt Windirsch stolz, schließlich<br />
sei es wichtig, mit der Zeit<br />
zu gehen. <strong>Das</strong> Vorurteil, Darts<br />
sei ein reiner Kneipensport, dürfte<br />
längst überholt sein, wozu auch<br />
die vermehrte Fernsehpräsenz<br />
beigetragen hat. Obwohl in <strong>den</strong><br />
Zuschauerrängen Volksfeststimmung<br />
herrscht, stellt die mentale<br />
Leistung der Athleten kaum noch<br />
jemand in Frage. Und auch in<br />
Deutschland organisiert sich der<br />
Sport zunehmend professioneller.<br />
Bei Verbandsturnieren herrscht<br />
Rauch-, bei Jugendwettbewerben<br />
zudem Alkoholverbot. „Natürlich<br />
trinken auch wir mal ein Bier.<br />
Aber das machen Fußballer oder<br />
Eishockeyspieler nach dem Spiel<br />
ja auch“, meint Windirsch, der<br />
Sportwart beim DEDSV (Deutsche<br />
Elektronik Dart Sport Vereinigung)<br />
ist. Generell wünscht er sich, dass<br />
Darts von anderen Vereinen auch<br />
als Sportart angesehen wird.<br />
„Natürlich ist es kein konditionsintensiver<br />
Bewegungssport, da<strong>für</strong><br />
mental unglaublich belastend“,<br />
vergleicht Windirsch Darts unter<br />
anderem mit Bogenschießen. <strong>Das</strong>s<br />
der Sport in Zukunft wohl noch<br />
populärer wird, da<strong>für</strong> sorgen nicht<br />
nur die großen Superstars wie Michael<br />
van Gerwen oder Phil Taylor,<br />
sondern auch die regionalen<br />
Vereine wie der DC <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
oder Mannschaften wie „8 Sterne<br />
Deluxe“.<br />
tis<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 61
62 | der altlandkreis
Lech-Isar-Land <strong>2018</strong> erschienen<br />
Lech-Isar-Land<br />
Ein gewaltiger Schatz in<br />
Sachen Heimatkunde<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Gerade erst, im<br />
November, erschien das neueste<br />
heimatkundliche Jahrbuch Lech-<br />
Isar-Land. Daher können sich<br />
Freunde der Heimat zwischen<br />
Lech und Isar auch heuer wieder<br />
auf viele Beiträge zu regionalen<br />
Themen freuen. Unter der Leitung<br />
von Kreisheimatpfleger Klaus Gast<br />
haben erneut qualifizierte Autoren<br />
mit Themen aus <strong>den</strong> Bereichen<br />
Geschichte, Kunst, Kultur, Musik,<br />
Technik und Literatur zum Gelingen<br />
des traditionellen Jahrbuchs<br />
beigetragen. Bereits seit 1924 erscheint<br />
das heimatkundliche Jahrbuch<br />
mit dem Ziel, <strong>den</strong> Lesern die<br />
oberbayerische Heimat zwischen<br />
<strong>den</strong> bei<strong>den</strong> großen Alpenflüssen<br />
näher zu bringen. Den Umschlag<br />
des Lech-Isar-Land <strong>2018</strong> ziert eine<br />
Postkarte aus dem Jahr 1925, auf<br />
der das damals neue Walchenseekraftwerk<br />
am Kochelsee abgebildet<br />
ist. Passend dazu ist im Buch die<br />
Geschichte zum technischen Meisterwerk<br />
des frühen 20. Jahrhunderts<br />
beschrieben.<br />
320 Seiten voll<br />
interessanter Aufsätze<br />
Ein weiterer Beitrag – verfasst von<br />
Dr. Manfred Kirchner und Dr. Werner<br />
Thomas – behandelt Wetterbeobachtungen<br />
zum Schneefall vom<br />
Hohen Peißenberg und aus Garmisch.<br />
Klaus Gast und Dr. Walter<br />
Gronauer stellen Auszüge aus dem<br />
Tagebuch von Josephine Hartlmaier<br />
aus der Zeit des Ersten Weltkrieges<br />
vor, während erstmals eine Übersetzung,<br />
samt Erläuterungen, zur<br />
Topographie Bayerns von Philipp<br />
Apian (1531-1589) integriert ist.<br />
Auch der Geologin Dr. Edith Ebers<br />
wird gedacht, die als „Gletscherfräulein“<br />
eine der ersten alpenländischen<br />
Naturschützerinnen war.<br />
Texte über <strong>den</strong> kürzlich errichteten<br />
Ge<strong>den</strong>kstein an der Römerstraße<br />
zwischen Weilheim,<br />
Wielenbach und Pähl, oder eine<br />
wissenschaftliche Betrachtung der<br />
Wirtschaftsweise im ehemaligen<br />
landwirtschaftlichen Gut des Klosters<br />
Polling sind ebenfalls im 320<br />
Seiten starken <strong>2018</strong>er Lech-Isar-<br />
Land enthalten. Zudem behandeln<br />
Aufsätze <strong>den</strong> Weilheimer Maler<br />
Anton Mangold, das 40-jährige<br />
Bestehen des Weilheimer Kammerorchesters<br />
oder das Leben des<br />
Marnbacher Lehrers und Vereinsgründers<br />
Ferdinand Fendt. Den<br />
Haunshofer Sängern und Sängerinnen<br />
als legendäre Volksmusiker<br />
wird gewissermaßen ein Denkmal<br />
gesetzt. <strong>Das</strong> neue Jahrbuch ergänzt<br />
<strong>den</strong> gewaltigen Schatz an<br />
heimatkundlichen Aufsätzen,<br />
die seit Gründung<br />
des Heimatverbandes<br />
veröffentlicht wur<strong>den</strong>, mit<br />
zahlreichen weiteren interessanten<br />
Geschichten.<br />
In Stichpunkten findet man sämtliche<br />
Beiträge auf www.lech-isarland-heimatverband.de.<br />
Dort sind<br />
auch die regionalen Buchhandlungen<br />
aufgeführt, in <strong>den</strong>en man<br />
> > > JAHRBUCH-VERLOSUNG<br />
Heimatkundliches Jahrbuch<br />
<strong>2018</strong><br />
Lech-Isar-Land <strong>2018</strong> <strong>für</strong> 15 Euro<br />
erwerben kann. Wieder haben alle<br />
Autoren ehrenamtlich am Entstehen<br />
des Buches mitgewirkt. tis<br />
Der „altlandkreis“ verlost drei Exemplare des neu erschienenen<br />
heimatkundlichen Jahrbuches <strong>2018</strong>. Wer eines gewinnen möchte,<br />
schickt eine Postkarte an „altlandkreis“, Birkland 40, 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.de <strong>Das</strong> Stichwort lautet<br />
„Lech-Isar-Land“. Einsendeschluss ist der 15. <strong>Januar</strong> <strong>2018</strong>. Die Gewinner<br />
wer<strong>den</strong> per Los ermittelt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 63
Aus der Geschäftswelt<br />
Sparkasse Oberland präsentiert<br />
<strong>den</strong> Nachfolger von Josef Koch<br />
THOMAS ORBIG WIRD NEUER VORSTANDSVORSITZENDER<br />
Thomas Orbig (li.)<br />
löst Josef Koch als<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>den</strong><br />
der Sparkasse<br />
Oberland ab.<br />
Schongau | Thomas Orbig wird zum 1. Mai<br />
<strong>2018</strong> neuer Vorstandsvorsitzender der Sparkasse<br />
Oberland. Als waschechter Weilheimer<br />
hat er nicht nur Vorteile in Sachen kurze Anfahrtswege<br />
zum Büro, sondern ist obendrein<br />
stark verwurzelt mit der Region. Sein Weg zur<br />
hier ansässigen Sparkasse führte allerdings<br />
über Umwege. Weil sein Vater berufsbedingt<br />
mit der Familie umzog, lebte Orbig <strong>für</strong> längere<br />
Zeit in München, wo er auch sein Abitur<br />
meisterte. Nach 15 Monaten Grundwehrdienst<br />
bei der Bundeswehr kehrte er in die Landeshauptstadt<br />
zurück und begann eine Lehre<br />
zum Bankkaufmann bei der Bayerischen Landesbank.<br />
Letztlich arbeitete er dort von 1983<br />
bis 2003, besuchte währenddessen mehrere<br />
Studiengänge und qualifizierte sich bis zum<br />
Diplom-Sparkassen-Betriebswirt.<br />
Sachbearbeiter, Teamleiter und stellvertretender<br />
Bereichsleiter <strong>für</strong> Firmenkun<strong>den</strong>-Geschäfte<br />
waren seine Stationen in der Bayerischen<br />
Landesbank. Zum ersten <strong>Januar</strong> 2004<br />
kehrte er schließlich zurück in seinen Geburtsort,<br />
fing als Vorstandsmitglied bei <strong>den</strong><br />
Vereinigten Sparkassen Weilheim an. Rund<br />
14 Jahre später folgt nun die Krönung seiner<br />
schon jetzt sehr beachtlichen Karriere. Für<br />
<strong>den</strong> Posten des Vorstandsvorsitzen<strong>den</strong> bei der<br />
Sparkasse Oberland musste er sich übrigens<br />
über ein offizielles Verfahren bewerben. Der<br />
Verwaltungsrat hat sich letztlich nicht <strong>für</strong> „externe“<br />
Bewerber, sondern <strong>für</strong> ihn entschie<strong>den</strong>.<br />
Damit folgt Thomas Orbig auf Josef Koch,<br />
der Ende April im Alter von 65 Jahren in <strong>den</strong><br />
wohlverdienten Ruhestand gehen wird. js<br />
Vom Apfel ins Parkhotel<br />
DIE KÜCHE HAT BERNHARD HEISS WIEDER<br />
Bayersoien | Nachdem Bernhard Heiß<br />
sein Feinschmecker-Restaurant „Gol<strong>den</strong>er<br />
Apfel“ aus gesundheitlichen<br />
Grün<strong>den</strong> nicht mehr selbst als Küchenchef<br />
weiterbetreiben konnte, wollte er<br />
gerne in seinem Metier weiter arbeiten.<br />
Für <strong>den</strong> „Gol<strong>den</strong>en Apfel“ fan<strong>den</strong><br />
Bernhard Heiß (rechts) mit<br />
Sous-Chef Mirek Cibic.<br />
sich kompetente Nachfolger (wir berichteten)<br />
und Bernhard Heiß wird nun<br />
künftig als F&B-Manager im Parkhotel<br />
Bayersoien Speisen und Getränke richtig<br />
in Szene setzen.<br />
op<br />
Ein Geschenk statt vieler G’schenkla<br />
KERAMIK+STEIN SPENDET FÜR DAS HOSPIZ IN POLLING<br />
Schongau / Polling | Die Schongauer<br />
Firma Keramik+Stein hat auch 2017<br />
auf spezielle Weihnachtsgeschenke<br />
<strong>für</strong> Kun<strong>den</strong> verzichtet und <strong>den</strong> da<strong>für</strong><br />
vorgesehenen Betrag dem Hospizverein<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> zukommen lassen,<br />
der auch im Schongauer Land sehr<br />
aktiv ist. Vorsitzende Renate Dodell<br />
Hospizleiter Karlheinz Gaisbauer, Vorsitzende Renate<br />
Dodell sowie Thorsten Schmidt (Geschäftsführer) und<br />
Josef Leistner (Ausstellungsleitung) von „Keramik+Stein.<br />
freute sich außeror<strong>den</strong>tlich über die<br />
Spende und verwies auf anstehende<br />
Sanierungsmaßnahmen, <strong>für</strong> die man<br />
im kommen<strong>den</strong> Jahr dringend Spen<strong>den</strong><br />
benötige. <strong>Das</strong> Geld sei also in jedem<br />
Fall gut<br />
angelegt. op<br />
64 | der altlandkreis
Kanapee-Schlittenrennen<br />
Nun mit drei<br />
Ersatzterminen<br />
Wir sind eine eigentümergeführte, mittelständische<br />
Unternehmensgruppe mit weltweit über 1100 Mitarbeitern/innen.<br />
Mit innovativen Hightech-Anlagen<br />
und einem kompletten Dienstleistungsangebot sind<br />
wir einer der weltweit führen<strong>den</strong> Systemanbieter im<br />
Bereich Sterilisation- und Desinfektionstechnik.<br />
Peiting | Die Peitinger Landjugend<br />
gibt nicht auf. Obwohl das<br />
Kanapee-Schlittenrennen die vergangenen<br />
zwei Winter aufgrund<br />
Schneemangels ausfallen musste,<br />
wagen die jungen Männer und<br />
Frauen aus der Marktgemeinde<br />
einen weiteren Versuch. Damit die<br />
umfangreichen Vorbereitungen<br />
dieser kultigen Großveranstaltung<br />
nicht ein drittes Mal sprichwörtlich<br />
<strong>für</strong> die Katz sind, haben die<br />
Verantwortlichen gleich drei Ausweichtermine<br />
festgelegt. Versuch<br />
eins startet am Sonntag, 7. <strong>Januar</strong>,<br />
um 13.30 Uhr. Weitere Termine wären<br />
am 14. <strong>Januar</strong>, 28. <strong>Januar</strong> oder<br />
4. <strong>Februar</strong>. Gefahren wird wieder<br />
am berüchtigten Schnaidberg in<br />
Peiting-Ramsau – dem Ortsteil, wo<br />
das Gaudirennen im <strong>Januar</strong> 2001<br />
aus der Taufe gehoben wurde.<br />
Damals mit 13 Startern und mehr<br />
als 1000 Besuchern. <strong>2018</strong> wer<strong>den</strong><br />
mehr Schlitten und mehr Besucher<br />
erwartet – vorausgesetzt, das<br />
Wetter spielt endlich wieder mit.<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> eine Teilnahme:<br />
Alle Starter müssen einen<br />
Helm tragen. Der Schlitten muss<br />
vollständig lenk- und bremsfähig<br />
sowie stabil sein, schließlich<br />
bauen die Organisatoren wieder<br />
die berüchtigte Sprungschanze,<br />
die in der Vergangenheit schon<br />
manches Geschoss in Zwei teilte.<br />
Außerdem sollte Originalität über<br />
Geschwindigkeit stehen. Ausgefallene<br />
oder politisch scharfe Maskera<strong>den</strong><br />
an Schlitten und Fahrern<br />
sind mindestens so viel Wert wie<br />
die tagesschnellste Zeit, die sich<br />
übrigens aus zwei Durchgängen<br />
zusammensetzt. Die Rennabnahme<br />
aller Schlitten erfolgt bereits<br />
um 12.30 Uhr, weshalb die Teilnehmer<br />
um rechtzeitige Anreise<br />
gebeten wer<strong>den</strong>. Die Zuschauer,<br />
die sich entlang der Bande aufreihen,<br />
können sich während und<br />
zwischen <strong>den</strong> Durchgängen mit<br />
Heißgetränken und Grillwürsten<br />
warmhalten. Die Anmeldung der<br />
buntgestalteten Schlitten erfolgt<br />
unter 0177 / 3073872.<br />
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januar / februar <strong>2018</strong> | 65
Sternsinger und ihr Motto <strong>für</strong> <strong>2018</strong><br />
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Kinderarbeit<br />
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66 | der altlandkreis<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Kinderarbeit ist im<br />
Blickpunkt der Sternsingeraktion<br />
<strong>2018</strong>. Dabei schaut das „Kindermissionswerk<br />
Die Sternsinger e.V.“<br />
diesmal besonders auf Indien. Es<br />
ist in ganz Deutschland Tradition,<br />
dass die Waisen aus dem Morgenland<br />
am Dreikönigstag von Haus<br />
zu Haus ziehen und um Spen<strong>den</strong><br />
bitten. <strong>Das</strong> Bistum Augsburg gehörte<br />
mit 891 gemeldeten Sternsingergruppen<br />
und einem Erlös<br />
von 3,4 Millionen Euro im vergangenen<br />
Jahr zu <strong>den</strong> besten Sammlern.<br />
Auch das Bistum München-<br />
Freising war stark vertreten. „C +<br />
M + B“ schreiben die Sternsinger<br />
samt der Jahreszahl mit Kreide<br />
an die Eingangstüren, wenn sie<br />
von Haus zu Haus ziehen. Diese<br />
Buchstaben stehen nicht, wie von<br />
vielen angenommen, <strong>für</strong> Caspar,<br />
Melchior und Balthasar. Sie stehen<br />
<strong>für</strong> das lateinische „Christus mansionem<br />
benedicat“ und bedeuten<br />
übersetzt „Christus, segne<br />
dieses Haus“. Mit Versen,<br />
Liedern und einem guten<br />
Weihrauchduft bringen<br />
Kinder und Jugendliche<br />
als Heilige Drei Könige<br />
die Segenswünsche ins<br />
Haus. Früher waren es<br />
die armen Leute, die<br />
von Haus zu Haus<br />
gingen und um Almosen<br />
baten. Als<br />
sich die Gesellschaft<br />
nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg<br />
wieder<br />
gefestigt hatte,<br />
übernahmen<br />
die örtlichen Ministranten diese<br />
Aktion. Im Schongauer Land sind<br />
die Sternsinger wirklich in fast jedem<br />
Dorf unterwegs und überall<br />
wird mit Vorbereitungstreffen sowie<br />
aufwändigen Kostümen die<br />
Aktion ausgestaltet.<br />
Sternsinger<br />
kommen mit Auto<br />
„Die Sternsinger wer<strong>den</strong> in vielen<br />
Häusern erwartet, das trägt zur<br />
Motivation bei“, sagt Steinga<strong>den</strong>s<br />
Gemeindereferent Karl Müller-<br />
Hindelang. Über 60 Ministranten<br />
stehen beim Aussendungsgottesdienst<br />
im Steinga<strong>den</strong>er<br />
Münster am Altar und strömen<br />
anschließend in zwölf Gebiete<br />
der Gemeinde aus. Bei 54 Ortsteilen<br />
und Weilern bedeutet das<br />
viel Aufwand. Deshalb sind am<br />
Dreikönigstag in Steinga<strong>den</strong> auch<br />
einige ehemalige Ministranten im<br />
Einsatz – sie fahren die einzelnen<br />
Gruppen mit dem Auto zu <strong>den</strong> abgelegenen<br />
Höfen und Häusern. In<br />
Sachen Kostüme „hatten wir das<br />
große Glück, eine Schneiderin bei<br />
uns im Ort zu haben, die wirklich<br />
schöne Gewänder genäht hat“, erzählt<br />
Müller-Hindelang von einem<br />
über die Jahre gewachsenen Kostümfundus.<br />
Um die Vorbereitung<br />
und das Anklei<strong>den</strong> der 60 Ministranten<br />
kümmern sich vier weitere<br />
Frauen. Die Gruppen sind meist<br />
bis nach 17 Uhr unterwegs und<br />
dann kommen die Kinder völlig<br />
geschafft nach Hause. „Trotzdem<br />
ist die Sternsingeraktion das Highlight<br />
<strong>für</strong> unsere Ministranten, das<br />
schweißt zusammen“, sagt der<br />
Gemeindereferent.<br />
Diese drei Heiligen Könige hatten im vergangenen Jahr<br />
trotz Schnee und Kälte ihren Spaß in Apfeldorf.
Kindern vorgespielt, wie bei uns<br />
die Sternsinger von Haus zu Haus<br />
ziehen“, so Schöner, der von „unvergesslichen<br />
Eindrücken“ spricht.<br />
Eine große Schar Sternsinger wird in Altenstadt ausgesendet.<br />
Der Spen<strong>den</strong>erlös wird komplett<br />
weitergeleitet – und natürlich<br />
wären die Steinga<strong>den</strong>er stolz, ihr<br />
Ergebnis vom Vorjahr einstellen<br />
oder gar toppen zu können.<br />
2 000 Projekte<br />
in 112 Ländern<br />
<strong>Das</strong> „Kindermissionswerk Die<br />
Sternsinger e.V.’“ gibt es bereits<br />
seit 1959. Durch die Beteiligung<br />
von deutschlandweit 300000<br />
Sternsingern sowie 90000 ehrenamtlichen<br />
Helfern hat es sich<br />
zur weltweit größten Solidaritätsaktion<br />
von Kindern <strong>für</strong> Kinder<br />
entwickelt. Unter dem Motto „Gemeinsam<br />
<strong>für</strong> Gottes Schöpfung –<br />
in Kenia und weltweit“ stand im<br />
letzten Jahr der Umweltgedanke<br />
im Fokus. Knapp 47 Millionen Euro<br />
sammelten die Heiligen Drei Könige<br />
am 6. <strong>Januar</strong> 2017, womit mehr<br />
als 2000 Projekte in 112 Ländern<br />
gefördert wer<strong>den</strong> konnten. Der<br />
Verein hat <strong>für</strong> seinen geringen<br />
Verwaltungskostenanteil auch<br />
das DZI-Spen<strong>den</strong>siegel als seriöse<br />
Spen<strong>den</strong>organisation erhalten.<br />
Jedes Jahr wer<strong>den</strong> Info-Broschüren,<br />
Plakate, Werkhefte und auch<br />
ein Film vorbereitet, um die Sternsinger<br />
<strong>für</strong> das aktuelle Thema zu<br />
sensibilisieren. Willi Weitzel von<br />
der bekannten Kindersendung<br />
„Willi will’s wissen“ war heuer<br />
in Indien und schaute sich dort<br />
die Situation der Kinderarbeit an.<br />
Den dabei gedrehten Film nutzt<br />
auch der Altenstadter Gemeindereferent<br />
Bernhard Schöner, um<br />
seine gut 40 Ministranten auf die<br />
Sternsinger-Aktion vorzubereiten.<br />
Vergangenen Sommer machte<br />
er sich mit 18 Jugendlichen auf<br />
große Reise, um ein Projekt des<br />
Kindermissionswerkes in Tansania<br />
zu besuchen. „Wir haben dort <strong>den</strong><br />
Dankeslieder mit<br />
Gitarrenbegleitung<br />
Sie besuchten mehrere Schulen<br />
und entschlossen sich, das Projekt<br />
„water for schools“ weiter zu<br />
unterstützen, im Rahmen dessen<br />
dringend notwendige Wassertanks<br />
<strong>für</strong> Schulen gebaut wer<strong>den</strong>.<br />
<strong>Das</strong> Engagement hat gezeigt, dass<br />
es in der Pfarreiengemeinschaft<br />
Altenstadt keinerlei Probleme<br />
gibt, junge Menschen <strong>für</strong> diese<br />
Aktion zu begeistern. „Bei uns<br />
auf dem Land ist es die Ausnahme,<br />
wenn mal eine Tür zugemacht<br />
wird“, sagt Bernhard Schöner. In<br />
Altenstadt wer<strong>den</strong> die acht Gruppen<br />
von je einem Erwachsenen<br />
begleitet, von <strong>den</strong>en mancher<br />
sogar Gitarre spielt, um die Jungs<br />
und Mädels zu begleiten. In Altenstadt<br />
machen die Sternsinger<br />
Caritas-Seniorenzentrum Peißenberg<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Wir informieren und<br />
beraten Sie gerne!<br />
Caritas-Seniorenzentrum<br />
Peißenberg<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
In Tansania führten die Altenstadter Jugendlichen vor, wie sie die Spen<strong>den</strong><br />
als Sternsinger sammeln.<br />
ihrem Namen wirklich alle Ehre<br />
– sie sagen nicht nur ein Sprücherl<br />
auf, sondern singen auch ein<br />
> > > BILDERVORTRAG<br />
Bildervortrag am Mittwoch, 17. <strong>Januar</strong> um 20 Uhr im Pfarrsaal<br />
Altenstadt. Jugendliche aus Altenstadt und Umgebung berichten<br />
von ihrer Tansania-Reise, bei der sie Projekte des „Kindermissionswerkes<br />
Die Sternsinger“ besichtigten.<br />
Selbstbestimmt Leben im Oberland –<br />
wir unterstützen Sie!<br />
Unsere Leistungen auf einen Blick<br />
schönes Dreikönigslied, bevor sie<br />
<strong>den</strong> Schriftzug C + M + B an die<br />
Haustür schreiben.<br />
rg<br />
Ökumenische Sozialstation Oberland gGmbH<br />
<br />
<br />
<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 67
Die Abfüllanlage von Getränke Jocher<br />
Spezi, Limo<br />
oder Apfelsaft?<br />
Peiting | Dienstagmittag in der<br />
beschaulichen Produktionshalle<br />
von Getränke Jocher in Peiting. Es<br />
zischt, es klimpert, es rattert. Ein<br />
Mitarbeiter schiebt mittels Hubwagen<br />
einen Stapel Leergut ans<br />
Förderband, greift die oberste Kiste<br />
und kontrolliert jede einzelne<br />
0,5-Liter-Glasflasche auf Strohhalme,<br />
die der Kunde durch <strong>den</strong> Flaschenhals<br />
gedrückt haben könnte.<br />
Von Müll befreit, legt er die Kiste<br />
ein und greift sich die nächste.<br />
Eine Station weiter wer<strong>den</strong> die<br />
Flaschen maschinell aus dem „Tragerl“<br />
gehoben und direkt weitertransportiert<br />
in Richtung Waschmaschine.<br />
Die ist acht Meter lang,<br />
drei Meter breit und sorgt da<strong>für</strong>,<br />
dass jeder noch so winzige Dreck<br />
und nicht sichtbare Keime aus<br />
<strong>den</strong> leergetrunkenen Spezi-, Apfelschorle-<br />
und Limoflaschen verschwin<strong>den</strong>.<br />
Erst durchtauchen die<br />
Flaschen ein 85 Grad heißes Bad,<br />
ehe sie an zehn verschie<strong>den</strong>en<br />
Stationen ausgespült wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong><br />
Ergebnis: Blitzeblank, steril und<br />
frei von Etiketten. Zurück auf dem<br />
Förderband nähern sie sich Station<br />
vier, wo diesmal wieder eine<br />
„echte“ Mitarbeiterin die Flaschen<br />
ein letztes Mal auf Sauber- und<br />
Makellosigkeit überprüft. Könnte<br />
ja sein, dass der vollautomatische<br />
Inspektor mit Kamera oben und<br />
Kamera unten doch irgendetwas<br />
nicht erkannt hat. Ist auch diese<br />
Kontrollstelle überwun<strong>den</strong>, greift<br />
sich die im Kreis drehende Füllanlage<br />
Flasche <strong>für</strong> Flasche und befüllt<br />
sie mit Johannisbeerschorle – zumindest<br />
noch <strong>für</strong> zehn Minuten,<br />
dann wird auf Spezi umgerüstet.<br />
Jetzt fehlt nur noch das Etikett samt<br />
Haltbarkeitsstempel, der bei Jocher-Getränken<br />
immer ein Jahr vorausdatiert<br />
wird. Dann kommt der<br />
Deckel drauf. Sind 20 frischbefüllte<br />
Getränkeflaschen in der Sammelbox<br />
angekommen, senkt sich der<br />
Greifer und setzt sie alle auf einmal<br />
in Reih und Glied in die zwischenzeitlich<br />
separat gereinigten<br />
„Tragerl“. Dann kommt wieder der<br />
Mitarbeiter von Station eins, stapelt<br />
nun die vollen Kisten auf und<br />
transportiert sie mittels Hubwagen<br />
ins große Lager von nebenan.<br />
40 000 Flaschen<br />
am Tag<br />
Dieses Procedere läuft bei Getränke<br />
Jocher Sommer wie Winter je<strong>den</strong><br />
Dienstag und Mittwoch zwischen 7<br />
bis 17 Uhr ab. 40 000 Flaschen am<br />
Tag, 80 000 Flaschen die Woche,<br />
drei Millionen im Jahr. Unterbrochen<br />
wird die Produktionskette lediglich<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Sorten-Wechsel. 26<br />
verschie<strong>den</strong>e alkoholfreie Getränke<br />
wer<strong>den</strong> im Peitinger Familienbetrieb<br />
derzeit hergestellt. Besonders<br />
beliebt, weil meistverkauft, ist das<br />
hauseigene Spezi von Getränke Jocher,<br />
das nicht nur in <strong>den</strong> eigenen<br />
Verkaufsräumen in Peiting und<br />
Schongau, sondern auch bei anderen<br />
Getränkehändlern in der Gegend<br />
erhältlich ist. Nicht weniger<br />
68 | der altlandkreis
ekannt ist die weiße Limonade.<br />
Aber es gibt auch „Zisch“, Tafelwasser,<br />
Apfelkirsch und Orangenlimonade<br />
– alles selbst produziert<br />
und schließlich auf <strong>den</strong> Markt gebracht.<br />
„Neue Getränke mischen<br />
wir von Hand zusammen und<br />
mengen so lange Zutaten bei, bis<br />
es uns schmeckt“, sagt Getränkebetriebswirt<br />
und Biersommelier<br />
Markus Jocher, der als Firmeninhaber,<br />
Produzent, Ausfahrer, Bürokaufmann<br />
und Lagerist alle Hände<br />
voll zu tun hat. Tatkräftig unterstützt<br />
wird er von Vater, Mutter und<br />
Ehefrau sowie 30 Mitarbeitern, die<br />
überwiegend als Lageristen, Produktionshelfer,<br />
Fahrer und Verkäufer<br />
tätig sind.<br />
Sirup <strong>für</strong> Gastro<br />
neuester Trend<br />
Wer die Verkaufsräume von Jocher<br />
begutachtet, entdeckt beinahe alle<br />
auf dem Markt üblichen Säfte, Biere<br />
und Wasser. <strong>Das</strong> Hauptgeschäft<br />
des Betriebes mit Hauptsitz in der<br />
Peitinger Kohlenstraße ist jedoch<br />
die hauseigene Getränkeherstellung,<br />
gepaart mit einem starken<br />
Service. „Wenn einem Gastronomen<br />
das Bier ausgeht, fahren wir<br />
zur Not auch noch um 23 Uhr ein<br />
Fass aus.“ Außerdem beliefert<br />
Jocher beinahe je<strong>den</strong> hier ansässigen<br />
Industriebetrieb mit Getränken.<br />
Ept, Hoerbiger, UPM, Hirschvogel,<br />
Eirenschmalz. Die Liste ist<br />
lang. „Entweder haben wir in <strong>den</strong><br />
Hallen unsere eigenen Automaten<br />
stehen, oder wir beliefern die<br />
Automaten der dortigen Caterer.“<br />
Neuester Trend ist der Verkauf<br />
von Sirup, abgefüllt in Tetra-Packähnlichen<br />
Kartonagen, die Jocher<br />
unter dem Namen Bag in Box<br />
Sirupe inzwischen deutschlandweit<br />
versendet. Hauptabnehmer<br />
hier<strong>für</strong> ist die Gastronomie, unter<br />
anderem die Kristallthermen, die<br />
es von Kochel über Schwangau bis<br />
nach Ludwigsfelde bei Berlin gibt.<br />
Und dann gibt es da noch Libella,<br />
Deutschlands größte Lizenzgetränkemarke.<br />
Für sie produziert auch<br />
Jocher jede Menge Erfrischungsgetränke<br />
– von Kräuterjodler über<br />
Isosport Kirsch bis hin zu Apfelschorle.<br />
<strong>Das</strong> Besondere an allen<br />
von Jocher hergestellten Getränken,<br />
egal ob <strong>für</strong> sich oder Libella:<br />
Die da<strong>für</strong> verwendeten Aromen<br />
bestehen ausschließlich aus natürlichen<br />
Rohstoffen. „Die beziehen<br />
wir von der Firma Wild, das ist<br />
ein Unternehmen, dass mit seinen<br />
Produkten Leitungswasser nach<br />
Schnitzel mit Pommes schmecken<br />
lassen könnte.“ Nur ohne chemische<br />
Zusatzstoffe. Jocher bewahrt<br />
diese wertvollen Aromen, zum<br />
Beispiel Ingwer, Orange, Zitrone<br />
oder Limette, in großen Grundstofftanks<br />
oder Kühlräumen auf.<br />
Von dort wird der Sirup zum Mixer<br />
transportiert, der aus zwei Kesseln<br />
besteht. Der eine beinhaltet Frischwasser,<br />
der andere das Aromengemisch.<br />
Beides wird schließlich<br />
zusammengemixt und über Rohre<br />
zum sich noch immer drehen<strong>den</strong><br />
Füller geleitet. Der betankt nach<br />
erfolgreichem Sortenwechsel die<br />
sterilen Glasflaschen inzwischen<br />
mit Spezi.<br />
js<br />
AUTO<br />
TECHNIK<br />
BOBING<br />
AUTOTECHNIKBÖBING<br />
Werner Luttenbacher<br />
Rottenbucher Straße 20<br />
82389 Böbing<br />
Tel.: 0 88 67-9 19 76 04<br />
W<br />
Wir wünschen unseren Kun<strong>den</strong> und Geschäftspartnern<br />
tnern<br />
frohe Festtage und ein gutes Neues Jahr<br />
<strong>2018</strong>.<br />
V<br />
Vielen Dank <strong>für</strong> Ihr entgegengebrachtes Vertrauen<br />
im vergangenen Jahr!<br />
autotechnikboebing@gmail.com<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 69
SAG MAL, DIESMAL MIT<br />
Michael Boos<br />
aus Schongau<br />
Diplom-Betriebswirt (FH)<br />
Andreas<br />
Schnaubelt<br />
Wirtschaftsprüfer | Steuerberater<br />
Fachberater <strong>für</strong> Internationales Steuerrecht<br />
70 | der altlandkreis<br />
Wir sind ab<br />
04.01.2016<br />
wieder <strong>für</strong> Sie da!<br />
Es Vielen war Dank wieder <strong>für</strong> ein das sehr überwältigende bewegtes, spannendes Jahr mit Ihnen, und<br />
schönes liebe Mandanten. Jahr mit Ihnen, Es hat liebe uns viel Mandanten. Freude bereitet. Da<strong>für</strong><br />
sprechen Genießen wir Sie aufrichtig ein paar besinnliche unseren Dank Feiertage aus! Genießen ohne<br />
Sie uns. ein Im paar <strong>Januar</strong> ruhige greifen Feiertage wir wieder ohne an. uns. Versprochen!<br />
Im <strong>Januar</strong><br />
greifen wir dann wieder an, versprochen.<br />
Ihr Team der Kanzlei Schnaubelt<br />
Ihr Team der Kanzlei Schnaubelt<br />
04.01.<strong>2018</strong><br />
Löwenstraße 5 | 86956 Schongau<br />
Tel: 08861 90 91 97 - 0 | Fax: 08861 90 91 97 - 4<br />
Mail: dialog@steuerberatung-schnaubelt.de<br />
Web: www.steuerberatung-schnaubelt.de<br />
Schongau | Theater und Fußball<br />
Menüs präsentiert. Karten gibt<br />
spielen im Leben von Michael Boos<br />
eine zentrale Rolle. Der 27-Jährige<br />
es in <strong>den</strong> Mühlenmärkten in Herzogsägmühle<br />
und Schongau. Im<br />
kickt selbst aktiv und sorgt zudem „altlandkreis“-Interview spricht<br />
als Schiedsrichter <strong>für</strong> Ordnung Michael Boos über „Sister Act“,<br />
auf dem Platz. Darüber hinaus die Gründung des Vereins und wie<br />
gibt er als Vorstand des Theatervereins<br />
er seine Lei<strong>den</strong>schaften verbindet.<br />
Treibhaus <strong>den</strong> Ton an. Mit<br />
einigen Schulfreun<strong>den</strong> hatte der Sag mal Michael, wie kam es eigentlich<br />
Schongauer im <strong>Januar</strong> 2013 Treibhaus<br />
gegründet, um ihrer Passion<br />
weiterhin nachzugehen. Bereits<br />
dreieinhalb Jahre später stand<br />
das junge Ensemble während des<br />
zur Gründung des Thea-<br />
tervereins Treibhaus?<br />
Erste Schauspielerfahrungen sammelten<br />
wir in der Schule bei<br />
Musical-Aufführungen unter der<br />
Schongauer Sommers mit ihrem Leitung von Lehrerin Christiane<br />
Henkerstochter-Festspiel auf der Treib. Nach unserem Abitur inszenierte<br />
großen Bühne. Am 28. <strong>Januar</strong> sowie<br />
am 2. und 3. <strong>Februar</strong> spielt<br />
Treibhaus ihr neues Stück „Sister<br />
Frau Treib noch zwei<br />
weitere Jahre Stücke mit uns, was<br />
aus zeitlichen Grün<strong>den</strong> dann nicht<br />
Act“ im Rainer-Endisch-Saal in mehr möglich war. Und da wir<br />
Herzogsägmühle. Zudem haben unbedingt weiterspielen wollten,<br />
sie an zwei weiteren Terminen ein<br />
besonderes Schmankerl zu bieten:<br />
26. und 27. <strong>Januar</strong> wird das Stück<br />
im Rahmen eines Drei-Gängehaben<br />
wir uns entschie<strong>den</strong>, einen<br />
eigenen Verein zu grün<strong>den</strong>. Der<br />
Name sollte zeigen, woher wir<br />
kommen. Deshalb „Treibhaus“, da<br />
„The Birdcage“: <strong>Das</strong> Theater Treibhaus im Modeon in Marktoberdorf.<br />
wir ja quasi aus dem Hause von<br />
Frau Treib kommen.<br />
Auf was muss man achten, wenn<br />
man einen neuen Verein gründet?<br />
Es wer<strong>den</strong> mindestens sieben<br />
Gründungsmitglieder benötigt.<br />
Eine Satzung muss erstellt und<br />
ein Vorstand gewählt wer<strong>den</strong>. Die<br />
Anmeldung im Vereinsregister<br />
muss zudem notariell beglaubigt<br />
sein. Die Schwierigkeit, gerade<br />
<strong>für</strong> junge Leute, ist die anfängliche<br />
Beschaffung von Kapital. Wir<br />
profitierten zu Beginn von einem<br />
großzügigen Spender, womit unser<br />
erstes Theaterstück gesichert<br />
war. Mittlerweile haben wir 70<br />
Mitglieder, Ten<strong>den</strong>z steigend.<br />
Vom Kulturzentrum Schwabniederhofen<br />
ging es <strong>für</strong> Euch auf die<br />
große Freiluftbühne am Bürgermeister-Schaegger-Platz<br />
im Zuge<br />
des Schongauer Sommers 2016.<br />
Überrascht von Eurem Werdegang?<br />
Der Verein und das Schauspiel-<br />
Ensemble haben sich Jahr <strong>für</strong> Jahr<br />
weiterentwickelt. Für uns war es<br />
immer wichtig, schauspielerisch<br />
und inszenatorisch <strong>den</strong> nächsten<br />
Schritt zu machen. So brachten wir<br />
Theaterstücke verschie<strong>den</strong>er Genres<br />
auf die Bühne, wie etwa „Eine<br />
Leiche zum Dessert“ aus dem<br />
Reich der Komödien oder das Drama<br />
„Von Mäusen und Menschen“.<br />
Zudem haben wir uns nie auf nur<br />
einen Spielort beschränkt ...<br />
... und das Festspiel?<br />
Den Traum, ein Festspiel zu inszenieren,<br />
hatten wir schon früh. <strong>Das</strong>s
Michael Boos beim „Henkerstochter“-Festspiel im Sommer 2016.<br />
es bereits dreieinhalb Jahre nach<br />
unserer Gründung soweit sein<br />
würde, hatten die wenigsten erwartet.<br />
Henkerstochter-Regisseur<br />
Maximilian Geiger hatte einen<br />
großen Anteil, dass es letztlich so<br />
schnell ging. Beim ersten Treffen<br />
mit Kooperationspartner Manfred<br />
Wodarczyk vom Schongauer Sommer,<br />
konnte Maximilian bereits<br />
einen ersten Drehbuch-Entwurf<br />
vorlegen, der schon lange darauf<br />
gewartet hatte, aus der Schublade<br />
befreit zu wer<strong>den</strong>. Schnell wurde<br />
klar, dass sich hier zwei Vereine<br />
gefun<strong>den</strong> haben, die <strong>für</strong> das Henkerstochter-Festspiel<br />
brannten, so<br />
dass die logische Konsequenz eine<br />
baldige Realisierung war.<br />
Um was geht es in Eurem neuen<br />
Stück „Sister Act“?<br />
Die wenig erfolgreiche Nachtclubsängerin<br />
Deloris Van Cartier<br />
muss sich ins Zeugenschutzprogramm<br />
begeben – ausgerechnet<br />
in ein Kloster. Nach anfänglichen<br />
Schwierigkeiten übernimmt sie<br />
die Leitung des Chors, der einiges<br />
durcheinanderbringt und ein großer<br />
Erfolg <strong>für</strong> die Kirche zu wer<strong>den</strong><br />
scheint. Wären da nicht die<br />
Gangster, die hinter ihr her sind.<br />
Welche Rollen machen Dir am<br />
meisten Spaß?<br />
Jede Rolle, die ich bisher gespielt<br />
habe, hat mir wirklich Spaß gemacht.<br />
Es ist ein Prozess, seine<br />
Rolle Stück <strong>für</strong> Stück kennenzulernen<br />
und in jeder Probe weiterzuentwickeln.<br />
Einerseits hat man<br />
selbst eine gewisse Vorstellung,<br />
einen eigenen Stil, andererseits<br />
macht sich der Regisseur natürlich<br />
auch Gedanken über die Rollenauslegung.<br />
Die Kombination aus<br />
beidem macht die Rolle zu dem,<br />
was sie später auf der Bühne ist.<br />
Gibt es konkrete Ziele, die Ihr mit<br />
Treibhaus habt?<br />
<strong>Das</strong> große Ziel ist die Begründung<br />
einer neuen Festspiel-Tradition.<br />
Wir wollen 2019 mit einer<br />
Henkerstochter-Fortsetzung an<br />
die Erfolge von 2016 anknüpfen.<br />
Da<strong>für</strong> sind die Planungen schon<br />
wieder in vollem Gange. Für das<br />
neue Jahrzehnt haben wir auch<br />
schon einige Ideen gesammelt.<br />
Die Henkerstochter-Romane bieten<br />
hier<strong>für</strong> natürlich großes Potential,<br />
wobei wir uns auch gut<br />
vorstellen können, Theaterstücke<br />
mit komplett anderer Handlung<br />
auf die Freiluftbühne zu bringen.<br />
Neben der großen Freiluftbühne<br />
möchten wir jährlich auch immer<br />
mindesten ein kleineres Theaterprojekt<br />
präsentieren.<br />
Wie viel Zeit nimmt Deine Theater-<br />
Tätigkeit in Anspruch?<br />
Als Vorsitzender und Schauspieler<br />
nimmt der Verein schon einige Zeit<br />
in Anspruch. <strong>Das</strong> konkret in Zahlen<br />
zu fassen ist schwierig, aber es<br />
gibt eigentlich keine Woche, in der<br />
Treibhaus keine Rolle spielt.<br />
Neben der Schauspielerei bist Du<br />
als Fußballer aktiv. Theater oder<br />
Fußball, was geht vor?<br />
Bisher hatte ich immer das Glück,<br />
dass ich beides terminlich gut<br />
kombinieren konnte. Je näher<br />
jedoch die Aufführungstermine<br />
rücken, umso mehr Zeit nimmt<br />
natürlich das Theater in Anspruch.<br />
Dann verschieben sich auch ganz<br />
klar die Prioritäten.<br />
Theater und Fußball, dazu bist Du<br />
aktiver Schiedsrichter. Reichlich<br />
viele Aktivitäten!<br />
So wird einem am Wochenende<br />
nie langweilig, wobei gute Planung<br />
sehr wichtig ist. Die Proben<br />
fin<strong>den</strong> bei uns immer an bei<strong>den</strong><br />
Wochenendtagen vormittags statt.<br />
<strong>Das</strong> kommt mir entgegen, weil<br />
ich dann im Anschluss gleich zum<br />
Spiel weiter kann. Samstag als<br />
Schiedsrichter und Sonntag als<br />
Spieler. Da mir alle drei Hobbys<br />
ziemlich viel Spaß machen, nimmt<br />
man <strong>den</strong> Stress auch gerne in Kauf.<br />
Da ich beruflich in Schongau angesiedelt<br />
bin, habe ich kurze Wege.<br />
> > > KARTENVERLOSUNG<br />
„Sister Act“<br />
Als Fußballer bist Du sicherlich<br />
nicht als „Schauspieler“ bekannt.<br />
Hilft Dir <strong>den</strong>noch das eine Hobby<br />
beim anderen weiter?<br />
Durch die Schauspielerei und<br />
meine Bühnenerfahrung profitiere<br />
ich auf je<strong>den</strong> Fall bei der<br />
Schiedsrichtertätigkeit. Im Endeffekt<br />
ist es ja so, dass ich in<br />
die „Rolle“ des Schiedsrichters<br />
schlüpfe. Ein Fußballspiel kann<br />
sich recht schnell in ein großes<br />
Theater verwandeln. Je nachdem,<br />
wie sich der Spielcharakter entwickelt<br />
oder sich die Spieler mir<br />
gegenüber verhalten, muss ich<br />
durch die richtige Sprache, Mimik<br />
und Gestik darauf reagieren, damit<br />
ein möglichst reibungsloser<br />
Ablauf gewährleistet ist und ich<br />
einen halbwegs ruhigen Nachmittag<br />
habe. Da bekommt dann eine<br />
kritische Äußerung wie „Schiri,<br />
ganz großes Kino, was du da abziehst“<br />
eine ganz andere Bedeutung.<br />
(lacht)<br />
tis<br />
Der „altlandkreis“ verlost 3 x 2 Karten <strong>für</strong> „Sister Act“ vom Theater<br />
Treibhaus im Rainer-Endisch-Saal in Herzogsägmühle am 2. <strong>Februar</strong>.<br />
Wer sie gewinnen möchte, schickt eine Postkarte mit dem<br />
Stichwort „Treibhaus“ an „altlandkreis“, Birkland 40, 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.de. Einsendeschluss<br />
ist der 15. <strong>Januar</strong> <strong>2018</strong>. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Viel Erfolg!<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 71
Mehr Zeit <strong>für</strong>s<br />
Wesentliche.<br />
Geschichte eines außergewöhnlichen Heiratsantrags<br />
Liebe, die buchstäblich<br />
unter die Haut geht<br />
GEORG<br />
STEUERBERATER<br />
SCHARF<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | <strong>Das</strong> Ritual der Verlobung<br />
ist eine der emotionalsten<br />
und romantischsten Gesten überhaupt.<br />
Bevor die magische Frage<br />
„Willst du mich heiraten?“ gestellt<br />
wird, sind einige Vorbereitungen<br />
zu treffen. Und die Nervosität des<br />
Antragstellers steigt mit jedem<br />
Tag. Wann ist der passende Zeitpunkt?<br />
Wo ist der richtige Ort?<br />
Eher intim oder doch extrovertiert?<br />
Bevor um die Hand einer<br />
Dame angehalten wer<strong>den</strong> darf,<br />
steht zumeist der Gang zum Brautvater<br />
an der Tagesordnung, um<br />
die offizielle Erlaubnis abzuholen.<br />
Einst Pflicht, heutzutage mehr ein<br />
höflicher Ausdruck von Respekt.<br />
Wobei: „Der Trend geht dahin, sich<br />
wieder auf traditionelle Gesten zu<br />
besinnen“, sagen Gaby und Svenja<br />
Schratt von Gaby’s Schmuckinsel.<br />
Die bei<strong>den</strong> müssen es wissen,<br />
schließlich sitzen sie als Expertinnen<br />
<strong>für</strong> Verlobungs- und<br />
Eheringe direkt an der Quelle,<br />
haben von ihren Kun<strong>den</strong> schon<br />
zahlreiche Anträge erzählt bekommen.<br />
Viele waren eher schlicht<br />
und traditionell, manche extravagant,<br />
aber jeder einzelne <strong>für</strong> sich<br />
eine romantische Geschichte. Wie<br />
etwa der Antrag eines Landwirts,<br />
der die Frage aller Fragen einst in<br />
sein Feld mähte und so seine Zukünftige<br />
überraschte. Gaby Schratt<br />
kann sich deshalb so gut daran<br />
erinnern, weil sie diese Geschichte<br />
in der Anfangszeit ihrer damals<br />
neuen Schmuckinsel vom Antragsteller<br />
persönlich erfahren hat.<br />
„Vertrauen wird bei uns Großgeschrieben“,<br />
verspricht Svenja<br />
Schratt. Be<strong>für</strong>chtungen, dass jemand<br />
mit diesem Geheimnis hausieren<br />
geht, brauche jedoch keiner<br />
<strong>Das</strong> Brautpaar und die Schmuck-Expertin: Andreas Schmitt mit seiner<br />
Zukünftigen Nadine. Rechts Svenja Schratt von Gaby’s Schmuckinsel.<br />
haben. „Wenn wir überhaupt eine<br />
Verlobungsgeschichte weitertragen,<br />
dann nur nach Rücksprache<br />
mit <strong>den</strong> Beteiligten.“ Viele der<br />
Heiratsanträge, die ihnen berichtet<br />
wer<strong>den</strong>, sind mit romantischen<br />
Ausflügen verbun<strong>den</strong>. Zum Beispiel<br />
auf einer Berghütte oder im<br />
Rahmen eines Wellness-Urlaubes.<br />
Speziell die Phase vor Weihnachten<br />
ist eine beliebte Zeit <strong>für</strong> Verlobungen.<br />
„Viele überbringen die<br />
erfreuliche Nachricht während<br />
dem Fest der Familie“, sagt Svenja<br />
Schratt. Wer sich <strong>für</strong> diesen Schritt<br />
entschie<strong>den</strong> hat, ist in Sachen<br />
Verlobungsring, der grundsätzlich<br />
das ganze Jahr über gefragt ist,<br />
in Gaby’s Schmuckinsel gut aufgehoben.<br />
Im dortigen Sortiment<br />
gibt es so ziemlich alles. „Für <strong>den</strong><br />
großen oder kleinen Geldbeutel“,<br />
wie Svenja Schratt sagt. Wichtig ist<br />
beim Kauf eines Verlobungsringes<br />
die persönliche Beratung – nicht<br />
nur in Sachen Ring. „<strong>Das</strong> schwierigste<br />
ist sicherlich, <strong>den</strong> passen<strong>den</strong><br />
Moment zu fin<strong>den</strong>, schließlich<br />
bleibt die Erinnerung an diesen<br />
Moment ein Leben lang“, sagt<br />
Gaby Schratt, die auch diesbezüglich<br />
gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen<br />
gerne <strong>den</strong> einen oder<br />
anderen Tipp gibt. Um einem Ring<br />
mehr Persönlichkeit zu verleihen,<br />
kann er im Hohenfurcher Geschäft<br />
an der Schönach angepasst und<br />
individualisiert wer<strong>den</strong>, etwa<br />
durch eine Gravur. <strong>Das</strong> Ritual der<br />
Verlobung gewinnt in jedem Fall<br />
wieder an Bedeutung, da sind sich<br />
Gaby und Svenja Schratt sicher.<br />
Einen der eindrucksvollsten An-<br />
72 | der altlandkreis
Der ganz<br />
besondere Genuss<br />
Vronis<br />
Hochzeitstorten<br />
träge, von dem sie bisher hörten,<br />
war jener von Andreas Schmitt,<br />
passiert im Jahr 2017.<br />
Unbedingt etwas<br />
Außergewöhnliches<br />
Bereits seit sieben Jahren ist der<br />
36-Jährige mit Freundin Nadine liiert.<br />
„Nach so langer Zeit bekommt<br />
man als Mann dann hin und wieder<br />
<strong>den</strong> dezenten Hinweis, dass<br />
die Bereitschaft zur Eheschließung<br />
bestünde“, verrät Andreas Schmitt.<br />
Ein gewöhnlicher Antrag kam ihm<br />
nicht in <strong>den</strong> Sinn, es sollte schon<br />
etwas Außergewöhnliches sein.<br />
Und eines sei vorweggenommen:<br />
<strong>Das</strong> hat eindrucksvoll geklappt.<br />
2017 war Andreas so gut wie je<strong>den</strong><br />
Monat bei Tätowiererin Tami<br />
Fleschhut, die unter anderem im<br />
Blaichacher Studio „Vicious Circle“<br />
arbeitet. Andreas hatte sich dort<br />
seinen Arm verschönern lassen.<br />
Während <strong>den</strong> zeitintensiven Sitzungen<br />
kam der Peitinger mit seiner<br />
Tätowiererin in lange Gespräche.<br />
So kamen sie irgendwann<br />
gemeinsam auf die Idee, Andreas<br />
könnte sich die Frage doch einfach<br />
stechen lassen. Im Rahmen weiterer<br />
Termine wurde an der Planung<br />
gefeilt. Es traf sich gut, dass<br />
Nadine bereits seit längerem <strong>den</strong><br />
Wunsch hegte, sich tätowieren<br />
zu lassen – ein glücklicher Zufall.<br />
Tami Fleschhut vergab <strong>den</strong> bei<strong>den</strong><br />
extra einen Sonntagstermin, um<br />
ungestört zu sein. Auch Besitzer<br />
Florian Karg von „Vicious Circle<br />
tattoo“ sowie Fotograf Sevi Karg<br />
waren von der Idee begeistert und<br />
sofort dabei.<br />
Bedauerlicherweise wurde Nadine<br />
die Tage vor ihrem Tattoo-<br />
Termin krank und überlegte ernsthaft,<br />
abzusagen. „Man kann sich<br />
vorstellen, wie nervös ich wurde“,<br />
sagt Andreas angesichts des zu<br />
platzen drohen<strong>den</strong> Projekts. Durch<br />
gutes Zure<strong>den</strong> und reichlich Tee<br />
entschied sich Nadine letztlich<br />
doch dazu, mitzukommen und<br />
durchzuhalten. Zum Glück. Nach<br />
vier Stun<strong>den</strong> Quälerei hatte es Nadine<br />
geschafft. „Ich war wirklich<br />
stolz auf sie. Und hatte ja noch<br />
eine Überraschung“, so Andreas.<br />
Alles auf<br />
eine Karte<br />
Der Besitzer des Studios nahm<br />
Nadine zur Ablenkung mit in<br />
einen Nebenraum, um ihr neues<br />
Werk zu fotografieren. In der<br />
Zwischenzeit wurde Andreas die<br />
Frage „Willst du mich heiraten?“<br />
auf das Schulterblatt gestochen.<br />
Völlig überwältigt: Aber wer<br />
rechnet auch schon damit, dass<br />
sich sein Partner die Frage aller<br />
Fragen gleich tätowieren lässt?<br />
Fotos: Sevi Karg Photography<br />
Die Schmerzen, die beim Tätowieren<br />
dazugehören, hielten sich<br />
bei Andreas aufgrund Nervosität<br />
in Grenzen. Schließlich brachte<br />
sich der Fotograf in Stellung. Als<br />
Nadine nach rund zehn Minuten<br />
zurückkam und ihren Andreas<br />
oberkörperfrei erblickte, war sie<br />
zunächst verwirrt. Der verwendete<br />
Vorwand: Dem Tattoo-Fan sollte<br />
etwas nachgestochen wer<strong>den</strong>.<br />
Erst als sich Andreas mit Ring in<br />
der Hand vor ihr niederkniete,<br />
dämmerte es Nadine endgültig,<br />
zumal ihr Lieblingssong aus<br />
<strong>den</strong> Lautsprechern tönte. Begleitet<br />
von der einen oder anderen<br />
Träne, sagte Nadine „ja“. „Alles<br />
andere wäre auch unglücklich<br />
gewesen“, formuliert es Andreas<br />
vorsichtig. Als Nadine realisierte,<br />
dass sie die Antwort auch noch<br />
eigenhändig auf Andys Rücken<br />
stechen sollte, war sie endgültig<br />
sprachlos. Mit zittern<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong><br />
und Freu<strong>den</strong>tränen in <strong>den</strong> Augen<br />
machte sie sich an die Arbeit. <strong>Das</strong><br />
Ergebnis kann sich sehen lassen.<br />
Technisch, vor allem aber wegen<br />
des emotionalen Wertes dieses<br />
Tattoos. Nach einem Glas Sekt mit<br />
allen Beteiligten ging es <strong>für</strong> Nadine<br />
wieder nach Hause, die wegen<br />
des kreativen Antrags sowie<br />
grippebedingt fix und fertig war.<br />
Für <strong>den</strong> Antrag hatte sich Andreas<br />
vorübergehend einen Ring von<br />
seinen Eltern organisiert, Nadine<br />
jedoch einen eigenen Verlobungsring<br />
versprochen. Die Tage darauf<br />
wurde das zukünftige Ehepaar<br />
bei Gaby’s Schmuckinsel fündig,<br />
wo sie auch gleich zwei Eheringe<br />
gefun<strong>den</strong> haben. Standesamtlich<br />
geheiratet wurde bereits, die<br />
kirchliche Zeremonie mit großer<br />
Feier ist <strong>für</strong> kommen<strong>den</strong> September<br />
geplant. Ein Tag, an dem sich<br />
die Hochzeitsgesellschaft viel zu<br />
erzählen haben wird. Allen voran<br />
die kuriose Geschichte vom Tattoo<br />
auf Andys Schulterblatt.<br />
tis<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 73<br />
Mit buntem<br />
Zuckerguss<br />
verschönt und<br />
Schokola<strong>den</strong>paar<br />
gekrönt, steht<br />
das Prachtstück<br />
hier im Raum<br />
als zuckersüsser<br />
Liebestraum!<br />
Schneidet an,<br />
o glücklich’<br />
Paar, dann<br />
wird die Ehe<br />
wunderbar!<br />
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10 Jahre Fotografie Zacherl<br />
Den Finger stets<br />
am Auslöser<br />
Tannenberg | „Ich suche immer die<br />
Vielfalt, damit ein Hochzeitsalbum<br />
von Anfang bis Ende spannend<br />
bleibt“, verrät Armin Zacherl. Seit<br />
zehn Jahren drückt der Tannenberger<br />
bei Hochzeiten, Familienbildern,<br />
Portraits, Vereinsaufnahmen<br />
oder im Kindergarten auf <strong>den</strong> Auslöser.<br />
Zusammen mit seiner Frau<br />
Barbara hat er ein Fotostudio aufgebaut,<br />
das inzwischen im weiten<br />
Umkreis bekannt ist.<br />
Heiraten ist wieder „in“ und die<br />
vielen schönen Momente an diesem<br />
besonderen Tag möchte man<br />
am liebsten festhalten. Deshalb<br />
begleiten Armin oder Barbara Zacherl<br />
die Paare meist vom magischen<br />
Moment des „sich zum ersten<br />
Mal Sehens“ am Morgen bis<br />
zum letzten Tanz am Ende eines<br />
unvergesslichen Tages. <strong>Das</strong> individuelle<br />
Paarshooting dagegen ist<br />
die kreative Herausforderung <strong>für</strong><br />
Brautleute und Fotografen.<br />
Nachtshootings<br />
immer beliebter<br />
Mittlerweile nutzen viele Brautpaare<br />
<strong>für</strong> ihre Hochzeitsportraits<br />
auch das Angebot eines „Nachshootings“,<br />
sei’s weil am Tag der<br />
Hochzeit einfach zu wenig Zeit ist,<br />
das Wetter nicht mitspielt oder<br />
weil einfach gerne auch verrückte<br />
Ideen umgesetzt wer<strong>den</strong>.<br />
Da<strong>für</strong> nehmen sich die Zacherls<br />
gerne mehrere Stun<strong>den</strong> Zeit, in<br />
<strong>den</strong>en an individuellen „Locations“<br />
und mit persönlichen Accessoires<br />
die Fotoserie entsteht. Da<br />
sitzt die Braut schon mal auf ihrem<br />
eigenen Pferd, das Paar posiert in<br />
einer abbruchreifen Gewerbehalle e<br />
oder schaut sich verliebt auf dem<br />
Katamaran in die Augen. Ja sogar<br />
unter Wasser im Schongauer<br />
Plantsch hat Armin Zacherl schon<br />
Brautpaare fotografiert. Spaßfaktor<br />
ist hierbei garantiert.<br />
Die Kreativität hat sich unter <strong>den</strong><br />
Heiratswilligen schnell herumgesprochen,<br />
so dass Armin und<br />
Barbara Zacherl an <strong>den</strong> Wochenen<strong>den</strong><br />
immer gut ausgelastet sind.<br />
Angefangen hat die Lei<strong>den</strong>schaft<br />
zum Fotografieren jedoch viel<br />
früher – in einem Alter, als Armin<br />
Zacherl noch nicht an Hochzeiten<br />
74 | der altlandkreis<br />
<strong>Das</strong> Team von Fotografie Zacherl mit (von rechts) Barbara und Armin Zacherl sowie Michaela Olbrich.<br />
Fotos: Armin und Barbara Zacherl
Trauring-wochEn<br />
vom 19.01. - 31.03.<strong>2018</strong><br />
Kreative Bilder entstehen<br />
bei <strong>den</strong> Fotoshootings von Armin oder Barbara Zacherl.<br />
gedacht hat. „Ich habe schon mit<br />
16 Jahren beim Mopedausflug<br />
<strong>den</strong> Foto dabei gehabt“, erinnert<br />
sich der heute 51-Jährige an sein<br />
damals noch liebstes Hobby. Als<br />
die digitale Technik auf <strong>den</strong> Markt<br />
kam, nutzte er die Möglichkeiten,<br />
um bei Freun<strong>den</strong> und Bekannten<br />
besondere Anlässe festzuhalten.<br />
Anfragen kamen auch bald von<br />
außen, so dass er am 1. <strong>Januar</strong><br />
2008 ein Nebengewerbe anmel<strong>den</strong><br />
konnte. „Wir haben grad gebaut,<br />
da wollte ich mir wenigstens<br />
so viel dazuverdienen, damit wir<br />
in <strong>den</strong> Urlaub fahren können“,<br />
erzählt Armin Zacherl. Beruflich<br />
war er als Ofensetzer angestellt,<br />
was in <strong>den</strong> Wintermonaten meist<br />
mit „Stempelngehen“ verbun<strong>den</strong><br />
war. Diese Zeit nutzte er, um sich<br />
in die neue Aufgabe voll reinzuknien.<br />
Der Lohn da<strong>für</strong> war ein sich<br />
füllendes Auftragsbuch – und ab 1.<br />
Mai 2009 die damit verbun<strong>den</strong>e,<br />
hauptgewerbliche Fotografie.<br />
Ein eingeschworenes<br />
Team<br />
Während Armin Zacherl mit der<br />
Kamera unterwegs war, kümmerte<br />
sich Frau Barbara um die Bearbeitung<br />
der Bilder am Computer und<br />
die Zusammenstellung zu Fotobüchern<br />
oder Dankeskarten. „Die<br />
Technik der Kamera kannte ich,<br />
aber von Studiobeleuchtung hatte<br />
ich keine Ahnung“, gesteht der<br />
lei<strong>den</strong>schaftliche Fotograf. Also<br />
absolvierte er mehrere Fachlehrgänge,<br />
schaute einem befreundeten<br />
Profi genau über die Schulter<br />
und belegte <strong>für</strong> seine Selbstständigkeit<br />
Existenzgründerkurse. Nun<br />
wurde im Keller des Tannenberger<br />
Hauses ein Fotostudio eingerichtet,<br />
in dem vom Bewerbungsfoto<br />
über Portraits, Babyaufnahmen<br />
bis hin zum Familienbild ein breites<br />
Spektrum angeboten wird. Die<br />
Menschen ins rechte Licht zu rücken,<br />
daran fand auch Barbara Zacherl<br />
Gefallen und so nahm die<br />
gelernte Optikerin immer öfter<br />
selbst die Kamera in die Hand.<br />
In <strong>den</strong> ruhigeren Wintermonaten<br />
suchten sie <strong>den</strong> Kontakt zu <strong>den</strong><br />
Kindergärten der Umgebung und<br />
traten dort gemeinsam als Fotografen<br />
auf. Hier sind sie ein eingespieltes<br />
Team, Barbara animiert<br />
die Kinder zum Lachen und Armin<br />
hat <strong>den</strong> Finger am Auslöser. Die<br />
erstklassigen Ergebnisse, der nette<br />
Umgang mit <strong>den</strong> Kleinen und<br />
die vernünftigen Preise sprachen<br />
sich auch hier schnell herum, so<br />
dass sie inzwischen rund 60 Kindergärten<br />
von Seeshaupt am Ammersee<br />
bis Lindau am Bo<strong>den</strong>see<br />
betreuen.<br />
Egal ob Aufnahmen im Studio<br />
oder am liebsten in freier Natur –<br />
Armin und Barbara Zacherl sind<br />
inzwischen als gleichwertige Fotografen<br />
unterwegs. Deshalb haben<br />
sie sich mit der Mediendesignerin<br />
Michaela Olbrich eine professionelle<br />
Gestalterin ins Team geholt,<br />
die aus <strong>den</strong> Bildern wunderschöne<br />
Fotobücher, Portraitserien oder<br />
Glückwunschkarten zusammenstellt.<br />
Mit moderner Bildbearbeitungssoftware<br />
arbeiten alle drei<br />
und verleihen jedem Foto <strong>den</strong> besonderen<br />
Feinschliff, bevor es an<br />
<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> geht. Längst sind auch<br />
Vereine, Musikkapellen ka<br />
en oder<br />
Gewerbetreibende auf sie zugekommen,<br />
um professionelle Fotos<br />
erstellen zu lassen. „Ein Bild mit<br />
über 100 Personen zu machen, ist<br />
noch mal eine andere Hausnummer“,<br />
sagt Armin Zacherl. Doch<br />
gerade diese Vielseitigkeit empfindet<br />
er als besonders spannend<br />
an seinem Beruf. Nun hoffen er<br />
und seine Frau Barbara auf weitere<br />
terminreiche Jahre, wobei sie<br />
diesbezüglich sehr optimistisch<br />
sind und auch sein können. „Erfolg<br />
kommt dann, wenn du tust,<br />
was du liebst“, sagen sie. Genau<br />
das tun die bei<strong>den</strong>.<br />
rg<br />
Auch Musikkapellen oder Vereine<br />
wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Zacherls mit Witz und Kreativität abgelichtet.<br />
10% auf alle Trauringe<br />
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Kreative Paare können ihre<br />
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januar / februar <strong>2018</strong> | 75<br />
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Standesbeamtin klärt auf<br />
Bürokratische Hür<strong>den</strong> bis zur Trauung<br />
Steinga<strong>den</strong> | Ein frischverliebtes<br />
Paar hat sich verlobt und möchte<br />
heiraten. So weit so gut. Denn<br />
bis zum feierlichen Schritt vor <strong>den</strong><br />
Standesbeamten gilt es einige organisatorische<br />
Dinge zu erledigen.<br />
Maria Dietrich arbeitet seit 27 Jahren<br />
im Standesamt Steinga<strong>den</strong>,<br />
nimmt seit 14 Jahren Trauungen<br />
vor und erklärt, worauf zukünftige<br />
Ehepaare bei der Organisation achten<br />
müssen. Angenommen, Mann<br />
und Frau des eingangs erwähnten<br />
Paares sind beide ledig und möchten<br />
in ihrem Wohnort heiraten,<br />
dann halten sich die zu beantragen<strong>den</strong><br />
Formalitäten in Grenzen.<br />
Beide brauchen eine beglaubigte<br />
Abschrift aus dem Geburtenregister.<br />
Die ist stets im Standesamt<br />
des Geburtsortes zu beantragen.<br />
Wer beispielsweise im Schongauer<br />
Krankenhaus zur Welt gekommen<br />
ist, bekommt die Abschrift im Rathaus<br />
in Schongaus Altstadt. Wer im<br />
seit <strong>Februar</strong> 2016 geschlossenen<br />
Peißenberger Krankenhaus geboren<br />
wurde, bekommt im Rathaus<br />
Peißenberg die Abschrift. Mit diesen<br />
Abschriften gehen nun beide –<br />
theoretisch könnte auch einer der<br />
bei<strong>den</strong> die Dokumente einreichen –<br />
in das wohnorteigene<br />
Standesamt. Der dort zuständige<br />
Standesbeamte<br />
prüft anhand der Geburtenregister-Abschrift,<br />
ob<br />
es zu Namensänderungen<br />
gekommen ist. „Es hat<br />
schon Fälle gegeben, dass<br />
Personen durch die Beantragung<br />
der Abschrift aus<br />
dem Geburtenregister<br />
erfahren haben, dass sie adoptiert<br />
sind“, sagt Maria Dietrich, die von<br />
<strong>den</strong> Frischverliebten außerdem<br />
noch einen gültigen Personalausweis<br />
oder Reisepass sowie eine<br />
aktuelle erweiterte Meldebescheinigung<br />
benötigt. Dietrichs Aufgabe<br />
ist es nun, die Personalien<br />
der Heiratswilligen aufzunehmen<br />
und die vorliegen<strong>den</strong> Unterlagen<br />
auf Gültig- und Rechtmäßigkeit<br />
zu prüfen. Anschließend wird die<br />
Namensführung festgelegt. 95 Prozent<br />
aller Paare einigen sich auf<br />
<strong>den</strong> Geburtsnamen des Mannes.<br />
Theoretisch könnte aber auch der<br />
Mann <strong>den</strong> Geburtsnamen seiner<br />
zukünftigen Frau annehmen, beide<br />
ihren bisherigen Namen beibehalten<br />
oder <strong>den</strong> Geburtsnamen voranstellen<br />
oder anhängen. Schneider-Müller<br />
oder Müller-Schneider<br />
beispielsweise. Ist die Namensfrage<br />
geklärt und auch ein <strong>für</strong> die<br />
Trauung passender Termin gefun<strong>den</strong>,<br />
müssen alle Beteiligten –<br />
künftiges Brautpaar und Standesbeamtin<br />
– die Anmeldung der<br />
Eheschließung im Augenschein-<br />
Prinzip unterschreiben.<br />
Ehevoraussetzungen<br />
prüfen kostet 50 Euro<br />
Neben einer Eheurkunde, die häufig<br />
bei Versicherungen, Behör<strong>den</strong><br />
oder Arbeitgebern vorzulegen ist,<br />
können zukünftige Brautpaare auch<br />
ein Familienstammbuch erwerben,<br />
in dem nicht nur die Eheurkunde<br />
abgelegt wer<strong>den</strong> kann, sondern<br />
auch Platz <strong>für</strong> die Geburtsurkun<strong>den</strong><br />
aller Familienangehörigen<br />
sowie ein<br />
Hochzeitsfoto wäre.<br />
Eine Eheurkunde kostet<br />
zehn Euro pro Stück, ein<br />
Stammbuch je nach Aufmachung<br />
zwischen 25<br />
und 45 Euro. Die Prüfung<br />
der Ehevoraussetzung 50<br />
Euro. Und wer sich im<br />
Standesamt Steinga<strong>den</strong><br />
außerhalb der offiziellen Arbeitszeiten<br />
trauen lassen möchte, zum<br />
Beispiel Freitagnachmittag oder<br />
Samstagvormittag, muss zusätzlich<br />
70 Euro berappen. Am Tag der<br />
standesamtlichen Hochzeit betritt<br />
das Brautpaar samt Hochzeitsgesellschaft<br />
das Trauungszimmer –<br />
in Steinga<strong>den</strong> das Zimmer des<br />
Bürgermeisters. Gefolgt von Begrüßung,<br />
persönlicher Ansprache,<br />
dem Ja-Wort, eventuell mit Ringtausch,<br />
einem schriftlichen Teil<br />
sowie einem persönlichen Schlusswort<br />
oder Glückwunsch. „<strong>Das</strong><br />
fällt je nach Paar natürlich ganz<br />
unterschiedlich aus“, sagt Maria<br />
Dietrich, die auch von „leichter, dazugehörender<br />
Nervosität“ spricht,<br />
wenn sie zwei junge Menschen <strong>für</strong><br />
Mann und Frau erklären darf. Noch<br />
aufregender ist meistens der Gang<br />
wieder hinaus aus dem Trauzimmer.<br />
Denn während der Zeremonie<br />
planen Freunde oder Vereinsangehörige<br />
des frischvermählten Paares<br />
oft überraschende Aktionen. „Einmal<br />
war der Rathausplatz komplett<br />
zugestellt von Motorradfahrern,<br />
das hat man auch nicht alle Tage.“<br />
Rund 25 Trauungen im Jahr fin<strong>den</strong><br />
durchschnittlich im Steinga<strong>den</strong>er<br />
Standesamt statt – überwiegend<br />
von Paaren aus dem eigenen Ort.<br />
Es gibt aber auch Fälle, bei <strong>den</strong>en<br />
die Anmeldung zusätzliche Formulare<br />
erfordert. Zum Beispiel bei aus<br />
anderen Orten kommen<strong>den</strong> Paaren,<br />
die unbedingt in Steinga<strong>den</strong><br />
heiraten möchten. Oder bei ausländischen<br />
Mitbürgern sowie Geschie<strong>den</strong>en<br />
oder Verwitweten. „Welche<br />
Dokumente dann noch vorgelegt<br />
wer<strong>den</strong> müssen, ist von Fall zu<br />
Fall ganz unterschiedlich“, sagt<br />
Maria Dietrich. Ganz wichtig sei<br />
zum Beispiel das Klären der Sorgerechtsfrage,<br />
falls ein oder beide<br />
Partner minderjährige Kinder aus<br />
erster Ehe haben. Denn geheiratet<br />
wird nur dann, wenn aus Sicht des<br />
Standesbeamten die rechtlichen<br />
Voraussetzungen gegeben sind. js<br />
76 | der altlandkreis
26. Hochzeits- und Eventmesse in Weilheim<br />
Ja, ich will in die Stadthalle<br />
Weilheim | Vom Heiratsantrag bis<br />
zur Hochzeitsfeier ist es <strong>für</strong> Paare<br />
häufig ein wahrer Organisations-<br />
Marathon. Da stellt sich die Frage<br />
nach der passen<strong>den</strong> Lokalität, dem<br />
Hochzeitskleid, Blumenschmuck,<br />
Essen, sowie Band oder DJ. In<br />
jedem Fall muss eine Vielzahl an<br />
Entscheidungen getroffen wer<strong>den</strong>,<br />
bis alles <strong>für</strong> <strong>den</strong> „schönsten Tag“<br />
geregelt ist. Eine seit Jahren beliebte<br />
Anlaufstelle, die Verliebte in<br />
ihren Vorbereitungen unterstützt,<br />
ist die Weilheimer Hochzeits- und<br />
Eventmesse. Am 20. und 21. <strong>Januar</strong><br />
findet in der Stadthalle bereits die<br />
26. Auflage statt. Über 50 Aussteller,<br />
von Brautmode über Floristik<br />
bis zur Musik, wer<strong>den</strong> sich dann<br />
wieder mit ihren Produkten und<br />
Dienstleistungen rund ums Thema<br />
Heiraten und Feiern präsentieren.<br />
Für alle,<br />
die gerne feiern<br />
Seit 2014 zeigt sich die Messe<br />
mit neuem Namen und Konzept.<br />
Nachdem sich die Änderungen<br />
durchaus als Erfolg entpuppten<br />
und die Besucherzahlen in <strong>den</strong><br />
letzten Jahren stark anstiegen, soll<br />
auch weiterhin am neuen Konzept<br />
festgehalten wer<strong>den</strong>. „Die Hochzeits-<br />
und Eventmesse richtet sich<br />
nicht allein an Brautleute, sondern<br />
an alle, die feiern wollen, egal ob<br />
Geburtstag, Jubiläum oder Firmenfeier“,<br />
beschreibt Eventmanager<br />
Thomas Dormeyer die Erweiterungen.<br />
Am Samstag von 13 bis 17 Uhr und<br />
Sonntag von 10 bis 17 Uhr können<br />
sich Interessierte auf der Messe<br />
inspirieren und beraten lassen –<br />
und sich direkt vor Ort Angebote<br />
einholen. Viele der Aussteller bieten<br />
auch diesmal attraktive Rabatte<br />
an, so dass Besucher nicht nur<br />
Zeit, sondern auch Geld sparen<br />
können. Zudem haben die Veranstalter<br />
erneut ein vielfältiges<br />
Unterhaltungsprogramm <strong>für</strong> die<br />
gesamte Familie auf die Beine gestellt:<br />
Täglich fin<strong>den</strong> die Braut-Mo<strong>den</strong>schauen<br />
mit anschließender<br />
Verlosung zahlreicher Preise von<br />
<strong>den</strong> teilnehmen<strong>den</strong> Ausstellern<br />
statt. Die Musiker tragen mit Live-<br />
Auftritten zur musikalischen<br />
Unterhaltungen<br />
bei, während ebenso<br />
<strong>für</strong> das leibliche Wohl<br />
gesorgt ist. Verschie<strong>den</strong>e<br />
Catering-<br />
Unternehmen<br />
stellen ihr Angebot<br />
vor und<br />
la<strong>den</strong> zu<br />
Kostproben ein. Damit Eltern ganz<br />
entspannt über die Ausstellung<br />
flanieren können, wartet auf Kinder<br />
ab drei Jahren ein kostenloses<br />
Kinderbetreuungsprogramm, das<br />
ebenso <strong>für</strong> die eigene Hochzeitsfeier<br />
gebucht wer<strong>den</strong> kann. Sollten<br />
es die Wetterbedingungen zulassen,<br />
können alle Gäste an einer<br />
kostenlosen Rundfahrt in einer<br />
Limousine teilnehmen, die vor der<br />
Tür bereitsteht.<br />
Berichte über die<br />
Aussteller<br />
Die Veranstaltung wird live vor<br />
Ort aufgezeichnet, alle Aussteller<br />
wer<strong>den</strong> in kurzen Berichten porträtiert,<br />
damit Besucher sich im<br />
Anschluss online nochmal ein Bild<br />
machen und in Ruhe beraten können<br />
(www.hochzeitmesse-tv.com).<br />
Praktisch ist sicherlich auch die<br />
eigene Messe-App, mit der alle<br />
Informationen rund um die 26.<br />
Hochzeits- und Eventmesse in der<br />
Stadthalle über das Smartphone<br />
abrufbar sind.<br />
Der Eintritt kostet an der Tageskasse<br />
acht Euro, im Vorverkauf beim<br />
Kreisboten und Tagblatt in Weilheim<br />
sowie beim Ticketservice<br />
vom Reisebüro Vivell in<br />
Landsberg am Lech<br />
sechs Euro.<br />
tis<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 77
Trends <strong>für</strong> Braut und Bräutigam<br />
Hosenträger bei Ihm,<br />
Spitzen bei Ihr<br />
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78 | der altlandkreis<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Kleider in<br />
A-Linie mit tiefem Rückenausschnitt<br />
und viel<br />
Spitze waren der Brautmo<strong>den</strong>-Trend<br />
2017. Die<br />
Männer greifen gerne<br />
zu einem extravaganten<br />
Anzug, kombinieren ihn<br />
mit Weste und Hosenträger<br />
oder setzen einen Hut<br />
auf. Es gibt aber auch Designer,<br />
die wieder „back to<br />
the roots“ gehen und schlichte<br />
Sei<strong>den</strong>kleider ohne viel Schnickschnack<br />
entwerfen. Ob man das<br />
in <strong>den</strong> nächsten Jahren sehen<br />
wird, bleibt eine spannende Frage.<br />
Heiratswillige Damen machen<br />
sich meist schon sechs bis neun<br />
Monate vor dem Termin auf die<br />
Suche nach einem Brautkleid. In<br />
unserer Region ist das schwierig,<br />
das nächste Brautmo<strong>den</strong>studio<br />
ist in Landsberg am Lech. Weitere<br />
in Kempten oder München.<br />
Viele Bräute informieren sich<br />
zunächst im Internet und überlegen<br />
dann, ob sie das Wunschkleid<br />
auch online bestellen, oder<br />
doch lieber mittels Anprobe vor<br />
Ort einkaufen möchten. Immer<br />
mit dabei sind „Beraterinnen“,<br />
meist die Schwester, Trauzeugin<br />
oder Freundinnen der Braut. Im<br />
ländlichen Raum wird auch gerne<br />
traditionell geheiratet. Früher<br />
war der „Schalk“, ein aufwändig<br />
verziertes schwarzes Gewand,<br />
das bo<strong>den</strong>ständige Brautkleid.<br />
Doch davon kommen junge Frauen<br />
immer mehr ab, lassen sich<br />
lieber ein schönes Sei<strong>den</strong>dirndl<br />
schneidern. Grün, rosa oder hellblau<br />
sind die derzeit beliebtesten<br />
Pastelltöne <strong>für</strong> geschneiderte<br />
Hochzeitskleider.<br />
Er in Tracht,<br />
sie in Weiß<br />
Vielen Mädchen, die im Trachtenverein<br />
oder bei der Musikkapelle<br />
engagiert sind, möchten einerseits<br />
traditionell heiraten, andererseits<br />
aber nicht auf das weiße<br />
Kleid verzichten. Der Kompromiss<br />
hierbei: Die Frau<br />
heiratet im weißen<br />
Kleid, der Mann im<br />
Trachtenanzug.<br />
„<strong>Das</strong> Meerjungfrauenkleid,<br />
also ein<br />
Kleid in der sogenannten<br />
A-Linie,<br />
haben wir heuer oft<br />
gesehen“, berichtet<br />
Fotografin Barbara<br />
Zacherl. Dabei<br />
wurde viel Spitze<br />
eingearbeitet mit<br />
zahlreichen Knöpfen<br />
am Rücken, der<br />
übrigens nicht zu<br />
freizügig sein sollte.<br />
„Oftmals sind auch<br />
die Schultern bedeckt“,<br />
ergänzt die<br />
Tannenbergerin.<br />
Die Männer haben<br />
es etwas leichter,<br />
Die A-Linie mit bedeckten Schultern und viel<br />
Spitze ist derzeit oft zu sehen.<br />
das passende Gewand zu fin<strong>den</strong> –<br />
sie fin<strong>den</strong> hier noch mehrere etablierte<br />
Modehäuser in der Region.<br />
Zu <strong>den</strong> Trends stellt Roberto<br />
Gurguta, Abteilungsleiter im Einund<br />
Verkauf bei Echter-Mo<strong>den</strong> in<br />
Weilheim fest: „Es wird ein bisserl<br />
lässiger bei <strong>den</strong> Männern.“ Seiner<br />
Erfahrung nach suchen die<br />
meisten Männer einen schicken<br />
Anzug, der hinterher auch noch<br />
getragen wer<strong>den</strong> kann. Deshalb<br />
verzichtet Echter mittlerweile auf<br />
die klassischen Hochzeitsanzüge,<br />
bietet aber vom Smoking bis zum<br />
Business-Anzug eine reichhaltige
Individuell nach <strong>den</strong> Wünschen der<br />
Trägerin wird ein Hochzeitsdirndl<br />
gearbeitet.<br />
bekommt heutzutage auch der<br />
Bräutigam. „Meist ist der Trauzeuge<br />
oder ein guter Freund dabei“,<br />
sagt Andreas Huber vom<br />
gleichnamigen Modegeschäft in<br />
Schongau. In der dortigen Männerabteilung<br />
hat Huber extra <strong>den</strong><br />
Bereich „Anlassmode“ eingerichtet,<br />
wo die hiesigen Herren von<br />
Kopf bis Fuß ausgestattet wer<strong>den</strong><br />
<strong>für</strong> ihren besonderen Tag. „Wir<br />
führen die Marken Wilvorst oder<br />
Tziacco, die immer neueste Trends<br />
bieten“, sagt der Geschäftsführer.<br />
Von ausgefallenen Gehröcken<br />
über Long-Sakkos bis hin zum<br />
ganz normalen Anzug steht in<br />
Schongau eine breite Auswahl zur<br />
Verfügung.<br />
Der moderne Bräutigam hat sich<br />
selbstverständlich übers Internet<br />
informiert, bevor er zum Einkaufen<br />
geht. Besondere Wünsche<br />
versucht Andreas Huber durch<br />
Bestellung zu erfüllen. Wenn<br />
Änderungen notwendig sind, erledigt<br />
das ein Schneider in der<br />
Nähe. Hosenträger sind derzeit<br />
auch in Schongau angesagt, dazu<br />
Fliege, Hemd samt Wechselhemd<br />
und passende Schuhe.<br />
Ausstattung vor<br />
laufender Kamera<br />
Erst kürzlich hat Huber-Mo<strong>den</strong><br />
bei „Hochzeit auf <strong>den</strong> ersten<br />
Blick“ mitgemacht, eine Fernsehsendung<br />
von SAT1. Im Altstadt-La<strong>den</strong><br />
wurde vor laufender Kamera<br />
ein Bräutigam ausgestattet, der<br />
seine Zukünftige erst direkt im<br />
Standesamt kennen gelernt hat.<br />
Die Sendung wurde im Dezember<br />
ausgestrahlt. Ganz so spontan<br />
sind die Heiratswilligen in<br />
unserer Region nicht, sie planen<br />
ihre Hochzeit meist akribisch und<br />
achten auch bei der Kleidung auf<br />
viele Details. Doch <strong>für</strong> beide Geschlechter<br />
gilt immer mehr: Es<br />
muss <strong>den</strong> kompletten Hochzeitstag<br />
über bequem sein.<br />
rg<br />
Besonderer Blickfang: am Rückenausschnitt<br />
des Kleides ein<br />
passendes Tattoo.<br />
Auswahl, die dann mit Fliege,<br />
Einstecktuch und Hosenträger<br />
aufgepeppt wer<strong>den</strong> kann. „Die<br />
beliebteste Farbe ist immer noch<br />
Blau in allen Variationen, gerne<br />
auch mit kleinen Mustern“, weiß<br />
der Einkäufer, der in diesem Falle<br />
von der Wintermode <strong>2018</strong> spricht.<br />
Unterstützung beim Anzugkauf<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 79
DAS HEIMATRÄTSEL IM ALTLANDKREIS<br />
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Wo schlägt’s hier Neun?<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Mittwochmorgen<br />
irgendwo im <strong>Altlandkreis</strong>. Die ersten<br />
Sonnenstrahlen verdrängen<br />
allmählich <strong>den</strong> sichelförmigen<br />
Mond am hellblauen Horizont.<br />
Draußen auf dem großen Platz<br />
sortiert ein Obst- und Gemüsehändler<br />
seine Ware. Die ersten<br />
Kun<strong>den</strong> wagen sich in kleinen<br />
Schritten aus <strong>den</strong> zum Ausrutschen<br />
vereisten Nebenstraßen<br />
und Gassen. Es ist kalt hinter <strong>den</strong><br />
Mauern des Friedhofs, die <strong>den</strong><br />
gewaltigen Türmen dieser bedeuten<strong>den</strong><br />
Sehenswürdigkeit im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
zu Füßen liegen.<br />
Ungewöhnliche<br />
Zeitanzeige<br />
Beim Blick nach oben sticht eine<br />
große, kreisrunde Uhr mit römischen<br />
Ziffern ins Auge. Die zentral<br />
platzierten Zeiger sind aus purem<br />
Gold, nähern sich minütlich der<br />
vollen Stunde. Zeit, die Kamera<br />
aus der Tasche zu holen, sie anzuschalten<br />
und scharf zu stellen.<br />
Pünktlich zum Neun-Uhr-Gongschlag<br />
muss sie nämlich sitzen,<br />
die Aufnahme dieser nostalgischen<br />
Turmuhr. Ende des Mittelalters<br />
war sie vom Volke gefragt,<br />
schließlich waren Uhren anno<br />
dazumal ein äußerst teures und<br />
seltenes Gut, das sich der einfache<br />
Bürger nicht leisten konnte.<br />
Wer wissen wollte, wie spät es ist,<br />
war auf die Kirchenuhr im Dorfzentrum<br />
angewiesen. Außergewöhnlich<br />
speziell an dieser Turmhuhr:<br />
Die Zeiger sind vertauscht.<br />
Der kleine zeigt die Minuten, der<br />
große die Stun<strong>den</strong> an – normalerweise<br />
sind Uhren genau andersherum<br />
konzipiert. Laut Angaben<br />
des dortigen Kirchenführers sind<br />
die Zeiger bewusst vertauscht<br />
wor<strong>den</strong>, damit selbst die nördlichsten<br />
Bewohner von Weitem<br />
wenigstens die Stunde erkennen.<br />
Heutzutage, in Zeiten des Smartphones,<br />
könnte man auf Turmuhren<br />
durchaus verzichten. Aus<br />
ortsbildprägender und historisch<br />
wertvoller Sicht jedoch keinesfalls.<br />
Turmuhren gehören zu <strong>den</strong><br />
Dörfern im <strong>Altlandkreis</strong> so sehr<br />
zum Ortsbild wie Rathaus, Dorfbrunnen<br />
und Bäckerei. Doch wohin<br />
gehört diese kreisrunde Uhr<br />
mit <strong>den</strong> gol<strong>den</strong>en, vertauschten<br />
Zeigern? Im aktuellen Heimaträtsel<br />
wollen wir genau das von Ihnen<br />
wissen. Schicken Sie uns bis<br />
Montag, 15. <strong>Januar</strong>, eine Postkarte<br />
mit der Lösung – das Gebäude, an<br />
dem sich die Uhr befindet. Gerne<br />
auch per E-Mail an info@altlandkreis.de.<br />
Zu gewinnen gibt’s fünf<br />
Familienkarten <strong>für</strong> das Erlebnisbad<br />
Plantsch in Schongau. Ermittelt<br />
wer<strong>den</strong> die Gewinner per<br />
Losverfahren, der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen. Viel Erfolg! js<br />
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„altlandkreis“<br />
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Telefon: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
Mail: info@altlandkreis.de<br />
der „altlandkreis“ ist ein Medium von Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>: Rosi Geiger, Wennaël Würmli<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid<br />
Stand bei Drucklegung im Dezember 2017.<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />
Auflage: 28000 Exemplare<br />
Irmgard Gruber, Jeannine Echtler<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> März/April <strong>2018</strong>:<br />
Freitag, 24. <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong> (Anzeigenschluss: 5. <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong>)<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte im<br />
<strong>Altlandkreis</strong> Schongau und einzelnen angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine und weitere<br />
technische Angaben fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite www.altlandkreis.de.<br />
Fotos:<br />
Famveldman/fotolia.com, Johann Jilka, Johannes Schelle, Peter Ostenrieder, Tim Schmid, Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Rosi Geiger, Wennaël Würmli,<br />
Klösterlemuseum Peiting, Loeger GmbH, Gerhard Heiss, Lübbe Verlag, Herzogsägmühle, Tropfen e.V., SC Schongau, Top On Snow, Krankenhaus GmbH<br />
Weilheim-Schongau, www.roaring-classics.com, Hansi März, Theaterverein Schongau, Christine Wölfle, AIR-lebnis Ballonfahrten, www.projectF22.<br />
com (Jürgen Kastl), Anke Rammé – Firlefanz, Werner Laqua, Brigitte Deschauer, Felix Pitscheneder, Korbinian Steiger, Erich Steiner, Roman Bauer,<br />
Landratsamt Weilheim-Schongau, BSE-Pictures, 8 Sterne Deluxe, Klaus Gast, Sparkasse Oberland, Parkhotel Bayersoien, Keramik + Stein GmbH & Co. KG,<br />
Landjugend Peiting, Annette Reich, Bernhard Schöner, Theater Treibhaus, Tobias Gutmann, Tobias Fuhrmann, Gaby’s Schmuckinsel, Sevi Karg Photography,<br />
Fotografie Zacherl, Event D/Thomas Dormeyer, König Ludwig Skilanglauf e.V.,<br />
De Schiachn, Create Schools Tutzing, LfL Institut <strong>für</strong> Fischerei Starnberg, fotolia<br />
80 | der altlandkreis
Wir sind eine eigentümergeführte, mittelständische<br />
Unternehmensgruppe mit weltweit über 1100 Mitarbeitern/innen.<br />
Mit innovativen Hightech-Anlagen<br />
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wir einer der weltweit führen<strong>den</strong> Systemanbieter im<br />
Bereich Sterilisation- und Desinfektionstechnik.<br />
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suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
Schweißer/in<br />
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Eine spannende und vielseitige Aufgabe wartet auf SIE:<br />
Nein, hier schlägt's nicht dreiviertel Zwölf.<br />
Die Zeiger dieser Uhr wur<strong>den</strong> bewusst vertauscht.<br />
Es ist Punkt Neun.<br />
• Schweißen von Bauteilen im Dünnblechbereich<br />
(VA), Chrom-Nickel Stähle<br />
(1.4571, 1.4404), Wurzelschweißen<br />
mit Formiergas und Rohrleitungen<br />
• Vorbereiten und Zusammenstellen<br />
(Heften) von Schweißkonstruktionen<br />
gemäß technischer Zeichnung<br />
• Ausführen von Schweißarbeiten und<br />
Durchführen von Nacharbeiten wie Richten<br />
von Schweißkonstruktionen, Reparaturen<br />
und Schleifarbeiten<br />
• Bolzenschweißen (Spitzen-, Hubzündung)<br />
bei verschie<strong>den</strong>en Bauteilen<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
In der vergangenen <strong>Ausgabe</strong> des „altlandkreis“ haben wir nach jenem<br />
Bürgermeister gefragt, der im <strong>Altlandkreis</strong> am längsten im Amt<br />
ist. Zugegebenermaßen hatten wir dabei Xaver Fichtl aus Ingenried<br />
im Sinn. Bereits seit Mai 1990 ist er Bürgermeister in der Gemeinde<br />
am Westrand des <strong>Pfaffenwinkel</strong>s. Allerdings liegt Ingenried zwar im<br />
Verteilgebiet Ihres Regionalmagazins „altlandkreis“, aber streng genommen<br />
nicht im <strong>Altlandkreis</strong> Schongau, worauf uns aufmerksame<br />
Leser mehrmals aufmerksam gemacht haben. Geht man also von<br />
allen Orten innerhalb des tatsächlichen <strong>Altlandkreis</strong>es vor der bayerischen<br />
Gebietsreform von 1972 aus, ist die korrekte Antwort Michael<br />
Asam aus Peiting und Xaver Wörle aus Steinga<strong>den</strong>, beide seit 1996<br />
im Bürgermeister-Amt ihrer Gemeinde. Da die Frage unsererseits<br />
nicht ganz exakt gestellt war, haben wir alle, die eine dieser drei<br />
Antworten notiert hatten, in die Verlosung genommen. Gewonnen<br />
haben: Alois Sporrer aus Schwabniederhofen, Lea Reinsdorf aus<br />
Schongau, Lucia Messerschmid aus Hohenfurch, Nikolas Heinlein<br />
aus Hohenpeißenberg und Stefan Bussewitz aus Schwabsoien. Alle<br />
durften sich über eine Familienkarte <strong>für</strong> das „Plantsch“ freuen. tis<br />
Ihr Anforderungsprofil:<br />
• Abgeschlossene Berufsausbildung<br />
als Industriemechaniker/in mit<br />
Schweißausbildung, Anlagenmechaniker/in<br />
(Schweißtechnik)<br />
oder vergleichbare abgeschlossene<br />
berufliche Qualifikation<br />
• Erfahrung in WIG – Schweißen von<br />
hochlegierten Stählen<br />
• Wünschenswert: Mehrjährige Berufserfahrung<br />
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januar / februar <strong>2018</strong> | 81
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Der König-Ludwig-Lauf<br />
in Oberammergau<br />
Oberammergau | Jedes erste Wochenende<br />
im <strong>Februar</strong> schaut die<br />
Skilanglauf-Welt ins Ammertal.<br />
Dann findet der König-Ludwig-<br />
Lauf statt. <strong>Das</strong> ist Deutschlands<br />
größter Volksskilanglauf. Er ist Teil<br />
der Worldloppet-Serie, des Worldloppet<br />
FIS Ski-Marathoncups und<br />
des Deutschlandklassiker. Teilnehmen<br />
kann jedoch jeder, der<br />
guter Gesundheit ist und Freude<br />
am Langlauf hat. Nicht umsonst<br />
ist es ein Volkslauf. Die Teilnehmerzahl<br />
liegt meist bei über 4000<br />
Sportlern. Sie kommen aus rund<br />
33 Ländern, wobei der größte Teil<br />
– rund 40 Prozent – aus Deutschland<br />
kommt. Teilnehmer aus dem<br />
Oberland sind erfahrungsgemäß<br />
kurzentschlossen und registrieren<br />
sich an einem der bei<strong>den</strong> Lauftage.<br />
Auch bei Zuschauern erfreut<br />
sich der Lauf immer größerer<br />
Beliebtheit. Sowohl im Start- als<br />
auch im Zielbereich stehen insgesamt<br />
1000 Besucher und fiebern<br />
mit <strong>den</strong> Sportlern mit. 2011 übertrug<br />
das Fernsehen zum ersten<br />
Mal <strong>den</strong> Lauf in klassischer Technik<br />
über 50 Kilometer am Sonntag<br />
live. 2014 wurde der Lauf in voller<br />
Länge aufgezeichnet und am folgen<strong>den</strong><br />
Montag ausgestrahlt. „Nur<br />
an der Strecke gibt es nicht so viele<br />
Zuschauer, da ist es nicht ganz<br />
einfach hinzukommen“, erklärt<br />
Marcus Schauberger, einer der Organisatoren.<br />
Für die Großen<br />
und die Kleinen<br />
Der erste Lauftag, der Samstag, gehört<br />
der freien Technik. Es fin<strong>den</strong><br />
Läufe über 10, 23 und 50 Kilometer<br />
statt. Darunter ein Familienlauf<br />
sowie die Ärzte- und Apotheker-<br />
WM. Darüber hinaus gibt es auch<br />
einen Lauf <strong>für</strong> Kinder, der über fünf<br />
Kilometer geht. Jeder der kleinen<br />
Teilnehmer zwischen sechs und 14<br />
Jahren bekommt nach dem Rennen<br />
eine Urkunde und eine Medaille,<br />
die drei schnellsten Mädchen und<br />
Jungen sogar noch einen Pokal.<br />
Die Rennen am Sonntag wer<strong>den</strong> in<br />
klassischer Technik ausgeführt und<br />
fin<strong>den</strong>, bis auf <strong>den</strong> Kinderlauf, erneut<br />
über dieselben Entfernungen<br />
statt. Beim Hauptlauf am Sonntag<br />
wird <strong>für</strong> die ersten sechs Damen<br />
und Herren im Rahmen des Worldloppet<br />
FIS Marathoncups ein Preisgeld<br />
von insgesamt 25 000 Euro<br />
ausgelobt. „<strong>Das</strong> wirklich Besondere<br />
ist aber die Naturschönheit entlang<br />
der Strecke“, erklärt Schau-<br />
Vom Profi bis zum Hobby-Läufer ist jeder auf dem König-Ludwig-Lauf<br />
willkommen.<br />
82 | der altlandkreis
erger. „Die Loipe führt durch das<br />
Naturschutzgebiet und im Idealfall<br />
durch <strong>den</strong> Park von Schloss Linderhof.“<br />
Beim Massenstart und beim<br />
Zieleinlauf seien immer wieder<br />
die Emotionen der Läufer beeindruckend,<br />
ergänzt er. Los geht der<br />
Lauf immer vor Ettal, dann führt<br />
er durch das Graswangtal und endet<br />
in Oberammergau. Gegründet<br />
wurde der Lauf 1968 – damals noch<br />
bekannt als Bayerischer Skilanglauf<br />
„Auf König Ludwigs Spuren“.<br />
Knapp 800 Langläufer nahmen<br />
über die Distanzen von 45 und 90<br />
Kilometern teil.<br />
400<br />
ehrenamtliche Helfer<br />
Mehr als 4 000 Teilnehmer sind<br />
beim Lauf dabei – mit einer Menge<br />
an Ausrüstung.<br />
Die Organisation das Laufs ist kein<br />
Zuckerschlecken und trotzdem<br />
findet praktisch alles in ehrenamtlicher<br />
Arbeit statt. „Während<br />
des Jahres wird die Organisation<br />
von vier Personen vorbereitet.<br />
Zur Veranstaltung hin wachsen<br />
wir auf bis zu 400 Personen an“,<br />
betont Organisator Hans Reicherl.<br />
Auch die 400 Personen leisten alles<br />
ehrenamtlich und viele Vereine<br />
aus Oberammergau und dem Ammertal<br />
helfen mit. Der wichtigste<br />
Punkt ist aber <strong>den</strong>noch jedes Jahr<br />
der Schnee. Seit seiner Gründung<br />
musste der Lauf schon einige Male<br />
wegen Schneemangels ganz abgesagt<br />
oder die Strecke verkürzt<br />
wer<strong>den</strong>. Zum Beispiel 2017: Wegen<br />
Schneemangels musste die 50<br />
Kilometer-Strecke auf 38 gekürzt<br />
wer<strong>den</strong>, die in einer Doppelrunde<br />
zu absolvieren waren. Und doch<br />
war der Lauf eine kleine Sensation,<br />
<strong>den</strong>n Lokalmatador Max Olex<br />
vom SC Partenkirchen gewann das<br />
Rennen – als erster Deutscher seit<br />
44 Jahren.<br />
Dabei sein<br />
ist alles<br />
Wer an dem Lauf nicht teilnimmt,<br />
aber in der Gegend unterwegs ist,<br />
sollte am ersten <strong>Februar</strong>-Wochenende<br />
auf kurzzeitige Verkehrsbehinderungen<br />
gefasst sein. Da der<br />
Läufertross mindestens zweimal<br />
die Staatsstraße quert, wird im<br />
Graswangtal immer wieder kurzfristig<br />
die Straße von der Polizei<br />
gesperrt. Gleiches gilt in Oberammergau<br />
– hier ist die Zufahrt zum<br />
Sportstadion dicht. Außerdem<br />
kann es <strong>für</strong> die Zuschauer mit <strong>den</strong><br />
Parkplätzen eng wer<strong>den</strong>. Möglichkeiten<br />
gibt es auf dem Festplatz in<br />
Oberammergau und am Startfeld<br />
in Ettal.<br />
Eine Anmeldefrist gibt es nicht,<br />
man kann sich sogar noch an <strong>den</strong><br />
bei<strong>den</strong> Lauftagen anmel<strong>den</strong>. Die<br />
Startgebühren steigen zum Rennen<br />
hin etwas an. Wer sich bis<br />
Ende des Jahres anmeldet, profitiert<br />
von günstigeren Tarifen. Für<br />
<strong>den</strong> wahrlich Sportbegeisterten<br />
gibt es etliche Kombinationstickets<br />
und in <strong>den</strong> Gebühren <strong>für</strong><br />
die Anmeldung ist auch einiges<br />
enthalten: Unter anderem die Verpflegung<br />
entlang der Strecke, der<br />
Busservice zu Start und Ziel, ein<br />
Erinnerungsabzeichen und vieles<br />
mehr. Aber im Grunde ist das<br />
Beste die Teilnahme, <strong>den</strong>n dabei<br />
sein ist bekanntlich alles. Zumindest<br />
<strong>für</strong> begeisterte Langläufer aus<br />
dem Oberland sollte der größte<br />
Volkslanglauf bereits im Kalender<br />
stehen. Wie eingangs die Veranstalter<br />
erwähnt haben, sind die<br />
Teilnehmer aus der Region sowieso<br />
zumeist kurzentschlossen. Und<br />
bis zum ersten <strong>Februar</strong>-Wochenende<br />
ist noch reichlich Zeit, die<br />
Langlaufskier zu wachsen. ww<br />
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januar / februar <strong>2018</strong> | 83
JANUAR/
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1. <strong>Januar</strong> bis 28. <strong>Februar</strong> <strong>2018</strong><br />
MO 01.01.<br />
Neujahr<br />
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08862 / 98770<br />
11.30 Uhr<br />
Neujahr-Anschießen der Böllerschützen<br />
Auf der Gsteig<br />
14.00 Uhr<br />
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PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. in<br />
der Bücherei<br />
BAD KOHLGRUB<br />
9.30 Uhr<br />
6. Winter-Ballontage. Anmeldung<br />
unter 08845 / 742235 oder<br />
0173 / 3188923. Treffpunkt bei der<br />
Tourist-Info. Siehe Seite 36 / 37<br />
LECHBRUCK<br />
DI 02.01.<br />
10.00 und 14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
10.00 Uhr<br />
FEBRUAR <strong>2018</strong><br />
Eisstockschießen im Eisstadion.<br />
Anmeldung bis einen Tag zuvor (17<br />
Uhr) unter 08862 / 987830. Unkostenbeitrag:<br />
5 €<br />
12.00 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion.<br />
Helmpflicht!<br />
BAD KOHLGRUB<br />
9.30 Uhr<br />
6. Winter-Ballontage. Anmeldung<br />
unter 08845 / 742235 oder<br />
0173 / 3188923. Treffpunkt bei der<br />
Tourist-Info. Siehe Seite 36 / 37<br />
MI 03.01.<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 und 14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
12.00 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion<br />
18.00 Uhr<br />
Disco-Lauf im Eisstadion<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet<br />
BAD KOHLGRUB<br />
9.30 Uhr<br />
6. Winter-Ballontage. Anmeldung<br />
unter 08845 / 742235 oder<br />
0173 / 3188923. Treffpunkt bei der<br />
Tourist-Info. Siehe Seite 36 / 37<br />
DO 04.01.<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Eisstockschießen im Eisstadion.<br />
Anmeldung bis einen Tag zuvor (17<br />
Uhr) unter 08862 / 987830. Unkostenbeitrag:<br />
5 €<br />
LECHBRUCK<br />
12.00 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
BAD KOHLGRUB<br />
9.30 Uhr<br />
6. Winter-Ballontage. Anmeldung<br />
unter 08845 / 742235 oder<br />
0173 / 3188923. Treffpunkt bei der<br />
Tourist-Info. Siehe Seite 36 / 37<br />
FR 05.01.<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 und 14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
12.00 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Unsere kleine Stadt“<br />
in der Lechhalle. Eintritt: 8 €<br />
(VVK) / 10 € (AK). VVK in der<br />
Tourist-Info (08862 / 987830,<br />
info@lechbruck.de)<br />
REICHLING<br />
19.00 Uhr<br />
Preiswatten im Feuerwehrhaus<br />
Lu<strong>den</strong>hausen<br />
KINSAU<br />
19.30 Uhr<br />
Preisschafkopfen des CSU-Ortsverbandes<br />
Apfeldorf-Kinsau in der<br />
Mehrzweckhalle<br />
APFELDORF<br />
19.00 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
BAD KOHLGRUB<br />
9.30 Uhr<br />
6. Winter-Ballontage. Anmeldung<br />
unter 08845 / 742235 oder<br />
0173 / 3188923. Treffpunkt bei der<br />
Tourist-Info. Siehe Seite 36 / 37<br />
SA 06.01.<br />
Heilige Drei Könige<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 Uhr<br />
10. Dreikönigssingen in der Wallfahrtskirche<br />
auf dem Berg. Mit<br />
dem Deutenhauser Viergsang, <strong>den</strong><br />
Oberstadtler Sängerinnen und anderen.<br />
Durch das Programm führt<br />
Klaus Gast. Eintritt frei, Sammlung<br />
<strong>für</strong> die Renovierung der Kirche<br />
RETTENBACH<br />
19.30 Uhr<br />
Finalschießen im Schützenheim<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 Uhr<br />
Vogelkundliche Wanderung mit<br />
dem Thema „Einblick in die<br />
gefiederte Tierwelt“ am Oberen<br />
Lechsee. Unkostenbeitrag: 5 €<br />
(Erwachsene) / 2 € (Kinder bis 15).<br />
LBV-Mitglieder kostenlos<br />
10.00 Uhr<br />
Drei Königsturnier im Snookerraum<br />
12.00 Uhr<br />
„Kings-Cup <strong>2018</strong>“ im Eisstadion<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
10.30 Uhr<br />
Brunch im Gasthof zum Weißen<br />
Roß. Anschließend von 15 bis 17<br />
Uhr Kaffeehausmusi. Reservierung<br />
unter 08845 / 74020. Siehe Anzeige<br />
Seite 76<br />
SO 07.01.<br />
SCHONGAU<br />
9.00 Uhr<br />
Eislaufschule im Eisstadion.<br />
Unkostenbeitrag: 3 €. Weitere Infos<br />
unter www.schongau-mammuts.<br />
de. Die zweite Gruppe startet um<br />
10 Uhr<br />
17.00 Uhr<br />
Beschwingtes Neujahrskonzert<br />
des Kulturvereins Schongauer<br />
Land e.V. im Ballenhaus<br />
PEITING<br />
9.00 Uhr<br />
Eislaufschule des ECP in der<br />
Eishalle. Unkostenbeitrag: 2,50 €.<br />
Keine Anmeldung nötig. Helmpflicht!<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS<br />
Fr, 26. Jan. 16.00 bis 20.00 Uhr Peiting, Lentner-Grundschule<br />
Fr, 16. Feb. 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />
Mo, 19. Feb. 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 85
13.30 Uhr<br />
Kanapee-Schlittenrennen am<br />
Schnaidberg. Ausweichtermine:<br />
14.1., 28.1., 4.2. Siehe Seite 65<br />
BERNBEUREN<br />
14.00 Uhr<br />
Konzert der Jugendkapelle in der<br />
Auerberghalle<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet<br />
APFELDORF<br />
18.00 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
MO 08.01.<br />
PEITING<br />
15.00 Uhr<br />
Vorlesenachmittag in der Gemeinde-<br />
und Pfarrbücherei<br />
BIRKLAND<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Rasmus und der<br />
Vagabund“ im Feuerwehrhaus.<br />
Weitere Infos auf Seite 58 / 59<br />
DI 09.01.<br />
ALTENSTADT<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Rasmus und der<br />
Vagabund“ im MIZ/Bücherei.<br />
Weitere Infos auf Seite 58 / 59<br />
J<br />
86 | der altlandkreis<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Eisstockschießen im Eisstadion.<br />
Anmeldung bis einen Tag zuvor (17<br />
Uhr) unter 08862 / 987830. Unkostenbeitrag:<br />
5 €<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
19.00 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
WEILHEIM<br />
18.30 Uhr<br />
3 Stun<strong>den</strong> Seminar „Nichtraucher!“<br />
mit Peter Phillip Koss in der<br />
Stadthalle. Siehe Anzeige links<br />
MI 10.01.<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet<br />
14.30 Uhr<br />
Monatstreffen der Selbsthilfegruppe<br />
„Schlaganfallpatienten<br />
im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“ im Alpenhotel<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
HOHENFURCH<br />
19.45 Uhr<br />
Bibelkreis im Pfarrheim<br />
SCHWABSOIEN<br />
14.00 Uhr<br />
Seniorentreffen im Zollhaus<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
18.00 Uhr<br />
Disco-Lauf im Eisstadion<br />
19.00 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
ROTTENBUCH<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Rasmus und der<br />
Vagabund“ im Mehrzweckraum<br />
der Schule. Weitere Infos auf Seite<br />
58 / 59<br />
BÖBING<br />
15.00 Uhr<br />
Stammtisch des VdK im Gasthof<br />
Haslacher<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Discoeislauf am Sportplatz.<br />
Eintritt frei. Nur bei entsprechender<br />
Witterung<br />
WEILHEIM<br />
18.00 Uhr<br />
Seminar „Wunschgewicht leicht<br />
erreicht“ mit Peter Phillip Koss in<br />
der Stadthalle. Weitere Infos siehe<br />
Anzeige rechts<br />
DO 11.01.<br />
ALTENSTADT<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Eisstockschießen im Eisstadion.<br />
Anmeldung bis einen Tag zuvor (17<br />
Uhr) unter 08862 / 987830. Unkostenbeitrag:<br />
5 €<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
19.00 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
WILDSTEIG<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Rasmus und der<br />
Vagabund“ im Sportheim. Weitere<br />
Infos auf Seite 58 / 59<br />
FR 12.01.<br />
PEITING<br />
19.30 Uhr<br />
Kabarett & Dinner „Stubenrein“
mit Alexandra Stiglmeier im Bergwerk.<br />
Eintritt: 29 € (inkl. Menü).<br />
Infos bei der Tourist-Info<br />
20.00 Uhr<br />
Inthroball des Faschingsclubs Hohenfurch<br />
in der Schloßberghalle<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
19.30 Uhr<br />
33. Kulturtage „RICHLING und<br />
2084“ mit Mathias Richling im<br />
Rainer-Endisch-Saal. Eintritt:<br />
35 € / 25 € (ermäßigt). VVK im<br />
Mühlenmarkt in Herzogsägmühle<br />
und Schongau<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Rasmus und der<br />
Vagabund“ im Haus der Vereine.<br />
Weitere Infos auf Seite 58 / 59<br />
ALTENSTADT<br />
20.00 Uhr<br />
Königsschießen <strong>für</strong> Luftgewehr<br />
und Luftpistole im Schützenheim<br />
RETTENBACH<br />
19.30 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion.<br />
Helmpflicht!<br />
19.00 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
REICHLING<br />
18.00 Uhr<br />
Skijöring des MSC. Ausweichtermine<br />
die darauffolgen<strong>den</strong> Freitage<br />
APFELDORF<br />
19.00 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
SA 13.01.<br />
SCHONGAU<br />
20.00 Uhr<br />
Inthroball des Faschingsclubs im<br />
Jakob-Pfeiffer-Haus. Siehe S. 34 / 35<br />
SCHWABSOIEN<br />
19.30 Uhr<br />
FCS-Ball mit „Dreisam“ in der<br />
Halle<br />
BURGGEN<br />
20.00 Uhr<br />
Schwarz-Weiß-Ball des TSV in der<br />
Turnhalle<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion.<br />
Helmpflicht!<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
19.00 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
8.00 bis 16.00 Uhr<br />
Winter-Trödelmarkt im Dorfstadl.<br />
Einlass <strong>für</strong> Aussteller ab 7 Uhr.<br />
Infos unter 08822 / 229366 oder<br />
0171 / 4414550<br />
KINSAU<br />
20.00 Uhr<br />
Preisverteilung des Sauschießens<br />
im Schützenheim<br />
APFELDORF<br />
16.00 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
SO 14.01.<br />
SCHONGAU<br />
9.00 Uhr<br />
Eislaufschule im Eisstadion.<br />
Unkostenbeitrag: 3 €. Weitere Infos<br />
unter www.schongau-mammuts.<br />
de. Die zweite Gruppe startet um<br />
10 Uhr<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Tauschtag der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. in der<br />
Decker-Halle. Thema: Briefmarken,<br />
Ansichtskarten, Münzen<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
RETTENBACH<br />
10.30 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Winter-Trödelmarkt im Dorfstadl.<br />
Infos unter 08822 / 229366 oder<br />
0171 / 4414550<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kaffeehausmusik mit dem<br />
„Ammertal Duo“ im Parkhotel.<br />
Eintritt frei<br />
APFELDORF<br />
17.00 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
MO 15.01.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
SPRECHstunde „Demenz“ mit<br />
Doris Kettner in der Holzhey-Stiftung.<br />
Infos unter 0821 / 43019262<br />
DI 16.01.<br />
PEITING<br />
18.30 Uhr<br />
3 Stun<strong>den</strong> Seminar „Nichtraucher!“<br />
mit Peter Phillip Koss im<br />
SparkassenSaal. Weitere Infos<br />
siehe Anzeige links<br />
januar / februar <strong>2018</strong> | 87
ALTENSTADT<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Eisstockschießen im Eisstadion.<br />
Anmeldung bis einen Tag zuvor (17<br />
Uhr) unter 08862 / 987830. Unkostenbeitrag:<br />
5 €<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
MI 17.01.<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet<br />
18.00 Uhr<br />
Seminar „Wunschgewicht leicht<br />
erreicht“ mit Peter Phillip Koss<br />
im SparkassenSaal. Weitere Infos<br />
siehe Anzeige Seite 87<br />
ALTENSTADT<br />
20.00 Uhr<br />
Bildervortrag von Jugendlichen<br />
aus Altenstadt und Umgebung<br />
über ihre Tansania-Reise im<br />
Pfarrsaal. Siehe Seite 66 / 67<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
18.00 Uhr<br />
Disco-Lauf im Eisstadion<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet<br />
ALTENSTADT<br />
DO 18.01.<br />
J<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet<br />
88 | der altlandkreis<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Eisstockschießen im Eisstadion.<br />
Anmeldung bis einen Tag zuvor (17<br />
Uhr) unter 08862 / 987830. Unkostenbeitrag:<br />
5 €<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
FR 19.01.<br />
SCHONGAU<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Secondhand-Faschingskleidermarkt<br />
„Aktion Hoffnung“ des Frauenbundes<br />
im Jakob-Pfeiffer-Haus<br />
PEITING<br />
19.30 bis 22.00 Uhr<br />
Erste Hilfe bei Babys und Kleinkindern<br />
im Schulungsraum im<br />
Feuerwehrhaus. Kosten: 40 €<br />
(Einzeln)/ 60 € (Paare). Anmeldung<br />
(bis 14.01.) unter 08861 / 693869<br />
ALTENSTADT<br />
20.00 Uhr<br />
Königsschießen <strong>für</strong> Luftgewehr<br />
und Luftpistole im Schützenheim<br />
RETTENBACH<br />
19.30 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion.<br />
Helmpflicht!<br />
SA 20.01.<br />
PEITING<br />
9.00 bis 16.30 Uhr<br />
Erste Hilfe bei Babys und Kleinkindern<br />
im Schulungsraum im<br />
Feuerwehrhaus. Siehe 19.01.<br />
19.00 Uhr<br />
Live-Konzert mit Ro Clausmann<br />
im Xaver<br />
HOHENFURCH<br />
20.00 Uhr<br />
Weibergunkel des Frauenvereins<br />
im Pfarrheim<br />
BERNBEUREN<br />
15.00 Uhr<br />
Weiberkränzle in der Auerberghalle<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion.<br />
Helmpflicht!<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
19.00 Uhr<br />
Proklamation der Schützen im<br />
Schützenheim<br />
STEINGADEN<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Secondhand-Faschingskleidermarkt<br />
„Aktion Hoffnung“<br />
des kath. Frauenbundes in der<br />
Grundschule<br />
20.00 Uhr<br />
Musiker- und Trachtenball im<br />
Gasthof Graf<br />
BÖBING<br />
20.00 Uhr<br />
Veteranenball im Gasthof Haslacher<br />
REICHLING<br />
20.00 Uhr<br />
Schützenball im Gasthaus Mitschke<br />
in Lu<strong>den</strong>hausen<br />
DENKLINGEN<br />
14.00 Uhr<br />
Faschingskränzle des Frauenbundes<br />
in der Mehrzweckhalle<br />
KINSAU<br />
20.00 Uhr<br />
Ball der Vereine in der Mehrzweckhalle
EPFACH<br />
14.30 Uhr<br />
Frauenkränzle im Haus der<br />
Vereine<br />
WEILHEIM<br />
13.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hochzeits- und Eventmesse in der<br />
Stadthalle. Eintritt: 8 € / 6 € (VVK).<br />
Weitere Infos auf Seite 77<br />
SO 21.01.<br />
SCHONGAU<br />
9.00 Uhr<br />
Eislaufschule im Eisstadion.<br />
Unkostenbeitrag: 3 €. Weitere Infos<br />
unter www.schongau-mammuts.<br />
de. Die zweite Gruppe startet um<br />
10 Uhr<br />
19.00 Uhr<br />
Opern auf Bayrisch im Jakob-<br />
Pfeiffer-Haus. Eintritt: 29 €. VVK<br />
im Café Müller oder unter www.<br />
theaterstadl.jimdo.com. Weitere<br />
Infos auf Seite 33<br />
PEITING<br />
9.00 Uhr<br />
Eislaufschule des ECP in der<br />
Eishalle. Unkostenbeitrag: 2,50 €.<br />
Keine Anmeldung nötig. Helmpflicht!<br />
ALTENSTADT<br />