seezunge 2018 Kostprobe
Der größte Gastroführer für die Bodenseeregion. Die 1000 besten Adressen zum Essen und/oder Trinken gehen rund um den Bodensee bis Oberschwaben.
Der größte Gastroführer für die Bodenseeregion. Die 1000 besten Adressen zum Essen und/oder Trinken gehen rund um den Bodensee bis Oberschwaben.
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’18
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Der größte
Gastroführer
für die Bodenseeregion
SONNE
Boots-Genuss-Tour auf dem
sommerlichen Obersee
MUND
Auf Glückspilzsuche mit
Spitzenkoch Thuri Maag
UND STERNE
Gleich zweimal zwei
neue Sterne in der Schweiz
DIE 1000
BESTEN ADRESSEN
Intro
del
ika
tes
sen
ZUFALL?
Liebe Leserinnen und Leser,
vielleicht halten Sie dieses Heft ja zufällig in den Händen. Vielleicht aber auch bereits
zum 19. Mal, weil unsere kulinarischen Entdeckungen und die Reportagen über alle
Grenzen und Jahre hinweg ihr Leben bereichert und inspiriert haben.
19 Jahre, das ist ein schönes Alter. Man hat Spaß und Freunde, ist neugierig und
verliebt, gleichzeitig kritisch und viel unterwegs, freut sich auf zufällige Begegnungen,
ist mitten im bunten Leben und rundherum schön. Wie unsere seezunge. In diesem
Heft gehen wir mit Ihnen auf Schatzsuche in Sachen Genuss im Linzgau. Wir haben
echte Originale der Szene getroffen, unter anderem Antonia Moosbrugger, das „Wilde
Weib“ in Vorarlberg, und vieles über die „Rote Diva“ vom Bodensee erfahren. Wir waren
auf Glückspilzsuche und mit dem Boot auf dem Obersee.
Viele unserer Geschichten sind zufällig entstanden. Zufällig, weil auch wir unterwegs
waren wie 19-jährige. Wie heißt es so schön? Der Zufall kennt Wege, da kommt die
Absicht gar nicht hin. Gar nicht zufällig ist jedoch, dass unsere Bodenseeregion immer
mehr zur Gourmetregion wird. Allein in der Schweiz gab es zwei Sterne für gleich
zwei Restaurants: für die Spitzenköche Sebastian Zier und Moses Ceylan im „Einstein
Gourmet“ in St. Gallen – sie zieren unseren Titel – und für den ehemaligen Aufsteiger
des Jahres, Christian Kuchler in der „Taverne zum Schäfli“ in Wigoltingen.
Zufälle sind wichtig und allgegenwärtig. Sie können unser Leben auf den Kopf stellen,
lassen uns manchmal wieder an Wunder glauben.
In diesem Sinne – freuen Sie sich auf dieses Heft, lassen Sie sich ein auf zufällige
Begegnungen und Wege, Köstlichkeiten, Erfahrungen.
Herzlichst Ihre
Maria Peschers
Meisterwerkstatt für Unikatschmuck,
Trauringe, Auftragsarbeiten,
Umarbeitungen und Reparaturen.
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SEEZUNGE.DE | 5
Reportagen
Im Sternenhimmel 10
Sebastian Zier und Moses Ceylan, die Shooting-Stars
der Schweizer Gourmet-Szene
Der Sternenfänger aus dem Thurgau 14
Immer weiter nach oben:
Christian Kuchler ist nicht zu bremsen
Kulinarisch rundherum 25
Eine genussreiche Seefahrt auf dem Obersee
Die rote Diva vom Bodensee 48
Auf den Spuren des Spätburgunders
Wenn der Brauer auf den Whisky kommt 64
Hochprozentiges aus den Brauereien der Region
Von Glückspilzen und Sammlerfreuden 80
Pilze sammeln und genießen
Schatzsuche im Linzgau 98
… denn das Gute liegt so nah
Die Originale 128
Vier besondere Küche-Exemplare
PR-Anzeigen
58 Wein
72 Besondere Genüsse
76 Bier
108 Feines Regionales
Foto-PRs
18 Sterne & Stars
34 Seesicht
86 Küchenmeister
88 Vom Feinsten
134 Tagen & Feiern
8
Empfehlungen
Inhalt
Spitzenrestaurants
Gourmet-Küche, manchmal mit Stern(en)
Augenschmaus
Genuss mit Aussicht
Insider
... da gibt’s was zu entdecken
Neuigkeiten
Neuer Koch, neue Küche - oder ganz und gar neu
International
Von Pizza bis Sushi
Fisch
… für Fischgenießer
Gast- und Wirtshäuser
Bodenständige Küche, traditionelles Kolorit
Essen mit Kindern
Hier hat auch der Nachwuchs Spaß
Entlang der jungen Donau
Speisen, wo die Donau am schönsten ist
Kuliarisches Wochenende
Darf’s auch ein bisschen mehr Genuss sein?
Adressen & Service
242 Adressen Österreich
251 Adressen Schweiz
268 Adressen Deutschland
306 Restaurants von A-Z
310 Orte von A-Z
314 Empfehlungen von A-Z
305 Impressum
SEEZUNGE.DE | 9
IM STERNENHIMMEL
Der Schwung, den das Engagement der beiden Spitzenköche Sebastian Zier und Moses Ceylan mit sich brachte, hat
das St. Galler Einstein Gourmet geradewegs in den Himmel katapultiert. Spätestens mit dem zweiten Stern wurde
jeder Zweifel an der Sinnhaftigkeit einer Doppelspitze am Herd in den Orkus gefegt.
TEXT: CLAUDIA ANTES-BARISCH | FOTOS: MICHAEL SCHRODT
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Sterneköche | Reportage
Aus zwei mach eins
Es ist ähnlich wie beim Fußball: Wer in der Champions-League
mitspielen will, braucht erstklassige Spieler. Das ehrwürdige
Hotel Einstein hat 2015 mit der Berufung von gleich zwei
absoluten Top-Köchen seine Marke neu gesetzt: Mit der Doppelspitze
in die Spitzenliga. Ein Wagnis, zwei starke Egos
mit zwei völlig unterschiedlichen Stilen an einen Herd zu
stellen? Der Michelin-Stern und 17 Punkte von Gault Millau,
die direkt 2015 vergeben wurden, waren Antwort genug.
Sicher hätte es anfangs ein wenig gehakt, jeder von ihnen
habe seine Handschrift auf dem Teller durchsetzen wollen,
gestehen Ceylan und Zier einträchtig. Da habe es auch hin
und wieder gekracht in der Küche. Vorbei. Längst befeuern
sich die beiden als kongeniales Team gegenseitig zu kulinarischen
Höhenflügen – zur Freude der Gäste und der Tester von
Michelin, die dem Einstein Gourmet 2017 gleich noch einen
zweiten Stern anhefteten.
Zwei Kochstars, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.
Der Schwarzwälder Sebastian Zier (40) kommt aus der
Schule von Deutschlands Drei-Sterne-Koch Harald Wohlfahrt,
war 2010 die „Entdeckung des Jahres“ für Gault Millau und
„Aufsteiger des Jahres“ beim Feinschmecker. Zuletzt hat
er dem „La Mer“ auf Sylt den zweiten Stern geholt, steht
insgesamt für moderne Klassik. Moses Ceylan (37), Allgäuer
mit aramäischen Wurzeln, war im Mannheimer „Amador“ als
Küchenchef am dritten Stern beteiligt. Bei Gault Millau heißt
es: „Das Duo steht für Avantgarde und Perfektion, moderne
Techniken und geniale, herausfordernde Kreationen. Hebt
Head Chef Ceylan zu allzu steilen Höhenflügen ab, holt ihn
Executive Chef Zier auf den Boden der klassisch französischen
Küche zurück.“
Damit ist wohl das Wesentliche über das Zusammenspiel der
beiden gesagt.
Man is(s)t ganz oben
Ceylan und Zier initiierten und begleiteten gleichzeitig die äußerliche
Auffrischung des Einstein Gourmet. Die Gäste sitzen
jetzt zwischen handgearbeiteten Weinkühlschränken und moderner
Kunst auf bequemen italienischen Lederpolstern, speisen
von Tellern, die bei Hering Berlin geordert wurden und mit
feinstem Besteck, trinken ihr Wasser aus mundgeblasenen,
superleichten Gläsern. Geblieben sind die angenehm hohen
Decken mit dem freigelegten Dachgebälk und der phantastische
Blick durch große Fenster aus dem 5. Stock auf die St.
Galler Altstadt. Speisen auf höchstem Niveau.
So geht Erfolg
Der passende äußere Rahmen ist also gegeben. Wie aber
bringt man als Küchenchef einem Restaurant zwei Sterne?
Moses Ceylan: Man muss als Koch eine eigene Handschrift
haben, Durchhaltvermögen, Eigenständigkeit, immer auf
der Höhe sein. Jeder Gast ist ein Tester. Das Küchenteam
muss beste Produkte zelebrieren. Die Wahrheit liegt auf
dem Teller. Es muss schmecken. Handwerk ist natürlich
wichtig. Gut kochen und Talent alleine genügen nicht. Man
muss sich in der Küche auch unterordnen können. (lacht)
Das hat nichts zu tun mit dem, was im Fernsehen in Koch-
Shows gezeigt wird. Zum Erfolg gehören auch der Blick auf
die Finanzen und Menschenführung. Aber schnellen Erfolg
gibt es nicht, ich habe lernen müssen, bis ich 32 war.
Sebastian Zier: Wir haben das Einstein Gourmet erst installieren
müssen, Strukturen geschaffen, die eine Gourmetküche
ermöglichen. Dabei sind wir nicht nur an unserer
Küche interessiert, sondern angetreten, das ganze Haus
kulinarisch zu verändern. Da mussten wir uns erst langsam
SEEZUNGE.DE | 11
Moses Ceylan: Noch etwas: Das Team ist wichtig. Man muss
die Leute in der Küche dazu bringen, dass sie deine Sprache
sprechen. Dazu gehört auch technisches Knowhow.
Unsere Inspirationen holen wir uns unter anderem aus der
Kunst, der Musik. Der Teller ist wie ein Bilderrahmen.
Starke Aussagen. Teamplay, die Zurücknahme des eigenen
Egos, Spaß und Freude bei der Arbeit: Die Infragestellung der
altbekannten, vielfach zum Klischee geronnenen Arbeitsweise
in der Sterneküche machen Ceylan und Zier zum Bestandteil
ihres Erfolgsrezepts.
Geschmackerlebnisse
Avantgardistische Techniken, spannende Kombinationen
– und immer auch asiatische Umami-Aromen: In der Küche
des Einstein Gourmet wird unentwegt kreiert, erdacht,
hinterfragt, entwickelt, probiert. Beispiel: Was machen wir
aus Mangostan? Oder: Wie bereiten wir Reh asiatisch zu?
„Lass uns da anfangen, wo andere aufhören“, das ist eine
der Küchenregeln aus dem Repertoire des Aromenkünsters
Ceylan. Zier: „Manchmal fällt es uns nach mehreren Anläufen
wie Schuppen von den Augen.“ Die „Produktfetischisten“
(Ceylan) sind versessen auf das Beste, was der Markt zu bieten
hat. Natürlich Wagyu und Kobe, aber auch – und ganz besonders
– Regionales wie das Luma-Schwein aus Schaffhausen.
Für wirkliche „Signature Dishes“ sei es noch zu früh, meinen
beide, aber gute Anwärter gibt es bereits: die Kombination
Lachs/Dashi/Miso-Hollandaise und die Nudeln, die sie ausschließlich
aus Eigelb herstellen.
Kochen als Emotion
herantasten. Lange galt die Spitzengastronomie als steif,
das hat mit uns nichts mehr zu tun. Wenn ich in die Küche
komme, möchte ich, dass mein Team sich freut und nicht,
wie ich es selbst oft erfahren habe, Angst vor mir hat. Wir
sind ein lustiges Team und beliebt im ganzen Haus.
Moses Ceylan: Wir haben dem ehrwürdigen Körper des Einstein
mit unserem Spirit eine Seele gegeben. Unser Motto
ist „Innovation durch Tradition“, das bedeutet: Neuinterpretation
und Dekonstruktion von Klassikern.
Sebastian Zier: Wir vereinen das Beste von jedem auf den
Teller. Und wir sind absolut serviceorientiert. Es geht uns
dabei nicht nur um Erfolg, wir wollen auch Spaß haben und
die Menschen glücklich machen. Und zeigen, dass Gourmet
nicht abgehoben sein muss. Wir wollen einen Kontrapunkt
zur oftmals etwas unterkühlten Gourmetküche setzen. Die
Wohlfühl-Atmosphäre, der gute Umgang miteinander, das
bekommt auch der Gast zu spüren. Wir gehen hin zum
Gast, servieren die Sauce am Tisch. Denn: Sauce ist bei
uns Chefsache. Auch im größten Küchenstress. Der Gast
darf sehen, dass hart gearbeitet wird.
Auf die Frage, warum er sich für genau diesen Beruf entschieden
hat, sinniert Moses Ceylan: „Mich hat immer das gemeinsame
Essen in der großen Familie beeindruckt. Und ich liebe
Essen! Ich glaube, dass es für einen Koch wichtig ist, dass die
Mama gerne für die Familie gekocht hat. Kochen ist Emotion,
Erinnerung. Wenn Menschen am Tisch sind, fühle ich mich
wohl. Das wollen wir auch unseren Gästen vermitteln: diese
Freude am Essen, unkompliziert, ohne Grenzen und ohne
Essanleitung.“ Sebastian Zier hängte an die Ausbildung zum
Hotelfachmann auf Anraten der Mutter noch eine Kochlehre.
„Ich wollte dazu aber auch gleich in ein Sternelokal. Anfangs
war ich überhaupt nicht begeistert. Täglich 13, 14 Stunden,
das war hart. Die erste Pesto, die ich nach acht Wochen machte,
hat bei mir aber alles verändert. Ein fabelhaftes Erlebnis!“
Solcherart fabelhafte (Geschmacks-)Erlebnisse dürfen auch
die Gäste des Einstein Gourmet erwarten. Die beiden Spitzenköche
haben etwas bewegt in dem ehrwürdigen St. Galler
Hotel, Aufbruchsstimmung erzeugt. Und mit ihrer Neuinterpretation
des Erlebnisses „Gourmet“ etwas Wertvolles geschaffen.
Etwas, was den Gast tatsächlich glücklich macht.
Einstein St. Gallen – Hotel Congress Spa
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12
Sterneköche | Reportage
SEEZUNGE.DE | 13
24
Oberseerundfahrt | Reportage
KULINARISCH
RUNDHERUM
Die Bodenseeregion ist ein traumhaftes Fleckchen Erde: das Wasser, die
Berge und die weitgehend intakte Natur, die auch zahlreiche kulinarische
Genüsse birgt. Mit dem Boot lässt sich auf ganz besondere Art das Revier
erkunden und die heimische Gastronomie erleben. Nach unserer Untersee-
Tour in der seezunge 2017 haben wir uns dieses Mal Lokale am Obersee
ausgesucht, die neben ihren kulinarischen Köstlichkeiten auch mit einem
Anlegeplatz punkten können.
TEXT: TANJA HORLACHER | FOTOS: MICHAEL SCHRODT
SEEZUNGE.DE | 25
Hafeneinfahrt Immenstaad. Hier liegt in unmittelbarer Nähe das Hotel & Restaurant Seehof.
Los geht’s in der größten Stadt am Bodensee an einem herrlichen
Mittwochmorgen im Juni. Bei Sonnenschein und hochsommerlichen
Temperaturen stimmt sich das seezungen-Team
in der Hafenhalle bei einer Tasse Kaffee auf die bevorstehende
Kulinariktour ein. Kaum ein traumhafteres Plätzchen in der
Stadt am frühen Morgen, wenn sich die Sonne an den Horizont
schiebt und die Klicker an den Segelmasten im Hafen zarte
Lieder im Wind zu singen scheinen. Die Küche öffnet hier allerdings
erst ab 10 Uhr. Dann aber ist für jeden Gaumen etwas
dabei: vom zünftigen Biergartenessen bis zu feinen regionalen
Spezialitäten – und das bis spät in den Abend.
Um einen möglichst großen kulinarischen Rundumblick geben
zu können, bringt uns Sebastian Anders von der Krüger
Werft in Gottlieben mit seinem Frauscher-Motorsportboot 747
Mirage schließlich an das nördliche Ufer des Obersees nach
Meersburg. Eigentlich wollten wir am Bootssteg der Haltnau
anlegen, dem Rebgut der Konstanzer Spitalstiftung, aber der
ist gerade in Reparatur. Also zum Yachthafen. Unweit davon
verbirgt sich in zweiter Reihe ein wahres Kleinod. Wir sind zunächst
etwas verwundert, als wir im Romantik-Hotel Residenz
am See nicht direkt vorne zur Terrasse geführt werden. Bei dem
Wetter? Kein Frühstück in der Sonne? Oh doch! Denn hinter
dem Haus angelangt öffnet sich ein kleines Paradies: In Stufen
ist mitten im Hang, unweit zahlreicher badischer Rebstöcke,
ein traumhafter Garten angelegt, mit Natursteinen und Cortenstahlkunst.
Und Seeblick. Hier sowie auf der Terrasse vor dem
Haus wird auch für Nicht-Hotelgäste ab 7.30 Uhr Frühstück
serviert. Und was für eines! Auf Etageren finden wir Feines aus
der hauseigenen Patesserie ebenso wie frisches Obst, geräucherten
Fisch und eine edle Käseauswahl. Auf Empfehlung des
Hauses gönnen wir uns zum Start in den Tag ein Glas Secco
vom Hagnauer Weingut Kress. Und was wäre ein Frühstück
ohne Marmelade! „Das ist bei uns Chefsache“, verrät Markus
Philippi, Chef de Cuisine, und meint damit Inhaber Manfred
Lang. Der kocht in der Saison mehrere hundert Kilo an Früchten
zu herrlichen Marmeladen, die er außer zum Frühstück
auch noch zum Verkauf anbietet. In bis zu zwölf Sorten. Besser
konnte unser Start in den Tag nicht sein.
Beim kurzen Blick in die Küche möchten wir gerne bleiben,
doch wir müssen weiter. Markus Philippi, der unter anderem
bei Größen wie Vincent Klink und Harald Wohlfahrt gekocht
hat, lässt uns noch kurz in seine Töpfe schauen: hier findet
sich eine wahre, unverfälschte Küche. Neben einem Mix aus
französischer und mediterraner Küche hat sich die Residenz
26
Oberseerundfahrt | Reportage
am See vor allem auch den Neuinterpretationen alter Klassiker
verschrieben. „Fein, aber nicht zu abgehoben“, bringt es der
Küchenchef auf den Punkt.
Traumhafte Plätze abseits
der großen Städte
Unsere Tour führt uns weiter am deutschen Ufer entlang,
rund zehn Kilometer in östliche Richtung. Mittagessen in
Immenstaad. Vom Hafen aus sind wir nach wenigen Schritten
im Hotel Seehof. Das alteingesessene Haus öffnet seine
Restauranttüren ebenfalls nicht nur für Hotelgäste. So nehmen
wir vor dem Haus auf der Terrasse mit Seeblick Platz.
Die Geschäftsführer Frank und Jürgen Hallerbach setzen bei
der Menü- und Getränkeauswahl voll auf regionale Produkte.
Wer hier Essen geht, bekommt einen wunderbaren Überblick
über die kulinarische Vielfalt der Bodenseeregion. Sogar bei
augenscheinlich fremden Zutaten, wie etwa Camembert oder
Mozzarella, haben die Hallerbachs hiesige Lieferanten gefunden.
Dass die Karte den Jahreszeiten folgt, versteht sich
dabei von selbst. Und so dürfen wir bei großer Sommerhitze
ein geeistes Kartoffel-Sauerrahm-Süpple genießen und Forellencarpaccio
an Sesam-Kräuter-Vinaigrette. Dazu einen badischen
Sauvignon-Blanc 2016 vom Weingut S.&B. Clauß. So
lässt sich’s leben.
Traumhaftes
Frühstück im Garten
des Romantik-Hotels
"Residenz am See"
in Meersburg
Nach einem feinen Dessertteller, der durch frische, unverfälschte
Fruchtaromen in Form von Sorbets und Eis überzeugt,
geht es für uns weiter im Uhrzeigersinn über den See.
Wir docken als nächstes südwestlich von Langenargen an, wo
der Yachthafen wildromantisch an der Argenmündung liegt.
Wir lassen Ihr Herz höherschlagen!
Wir lieben Wassersport und ausdruckstarke Motorboote – und das seit drei Generationen.
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SEEZUNGE.DE | 27
Führt seit über 30 Jahren den Schuppen 13 mit italienischem Charme:
Mariano Pusceddo.
akzeptiert, dass wir hier nicht italienisch kochen“, so die
Südtirolerin. Das Restaurant im Landhausstil ist umgeben
von einem wundervollen Garten und wird oft für Hochzeiten
gebucht. In beiden Restaurants der Pusceddus fällt der angenehme
Service auf. Alle scheinen mit Freude an der Arbeit
zu sein. Wir erfahren, dass etwa der Koch bereits seit 20
Jahren hier ist, der Kellner seit 30. „Wir sind wie eine Familie“,
lacht Edith Pusceddu. Gerne würden wir noch weiter bei
einem feinen Glas Wein sitzen bleiben, doch unsere Tour ist
noch nicht zu Ende.
Obwohl wir uns in heimischen Gefilden bewegen, kommt ein
beruhigendes Urlaubsgefühl auf, als wir über den langen
Schwimmsteg ans Ufer laufen. Schuppen 13 heißt unsere
nächste Destination. Seit über 30 Jahren bringt hier Familie
Pusceddu bodenständige italienische Küche auf den Tisch.
Ohne viel Chichi. Aber auf höchstem Niveau. Kein Wunder,
dass der Schuppen 13 auch von Gault-Millau und Michelin
empfohlen wird.
Während Mariano Pusceddu mit seinem italienischen Charme
den Überblick im Schuppen 13 behält, führt seine Frau Edith
seit 2013 nur wenige Schritte weiter das Restaurant Malereck.
Hier wird eine Mischung aus regionaler und internationaler
Küche präsentiert. „Die Leute haben es mittlerweile
Wir lassen den Tag im östlichen Teil des Bodensees, unweit
der deutsch-österreichischen Grenze, ausklingen. Im Lindauer
Segelhafen haben Markus und Theresa Stoffel Anfang 2016
die Bewirtung des Club-Restaurants übernommen. Mit Mole
3 Stoffel’s haben sie sich ihren Traum vom ersten eigenen
Restaurant erfüllt. Es braucht nicht lange, um zu sehen, dass
hier Profis am Werk sind. Kennen und lieben gelernt haben
sich die beiden denn auch am Herd. Sozusagen. Als Theresa
nach ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau noch eine Lehre
zur Köchin dranhängte, durfte sie dem damaligen Souchef
Markus Stoffel in den Kochtopf schauen. „Wir haben schnell
gemerkt, dass wir dieselben Ziele haben“, so Theresa. Mit
dem Segelclub haben sie jetzt einen guten Deal gefunden, um
alles unter einen Hut zu bringen. So stehen weiter Klassiker
auf der Karte wie etwa Schnitzel, Salate und Pasta. Darüber
hinaus haben die beiden eine feine Auswahl an Burgern
ins Angebot genommen. Dass Patties, Buns und alle Saucen
hausgemacht sind, versteht sich bei den leidenschaftlichen
Fachleuten von selbst.
Frühstück zu zweit – mitten auf dem Obersee
Bei unserer Obersee-Rundfahrt sind wir auf ein tolles Angebot gestoßen,
mit dem das Restaurant Strandhaus in die Saison 2018 startet:
An Bord seiner Linssen-Stahlyacht „MY STRANDHAUS“ bietet das
Restaurant eine dreistündige Wasserreise auf dem Obersee mit Frühstück
und anschließendem Tapas-Lunch zur Mittagszeit – und zwar ganz exklusiv
für zwei Personen.
Infos zu Abfahrtshäfen etc unter www.seefrühstück.de
28
Oberseerundfahrt | Reportage
Wir sitzen auf der Terrasse, direkt über dem Wasser, und
genießen die traumhafte Abendstimmung am südlichen
Ufer der Lindauer Insel bei einem Glas Wein. Zu später
Stunde legen wir schließlich im Hafen von Lochau an.
Unweit davon befindet sich das Hotel Kaiserstrand. In
nur wenigen Minuten zu Fuß erreichen wir das Sterne-
Haus, welches herrschaftlich seinem Namen gerecht
am Strand thront. Nicht zu übersehen das Badehäuschen
auf Stelzen im See, welches nur neu gebaut werden
durfte, weil bereits Anfang des 20. Jahrhunderts
genau dort schon eines stand.
Faszination Natur
Schlafen wie ein Kaiser
Nach einer kurzen „Fastvollmondnacht“ trifft sich die
seezungen-Crew beim Frühstück auf der Hotelterrasse
mit Blick auf – den See. Erneut bahnt sich ein sonnigheißer
Sommertag an. Nach einem üppigen Frühstück
heißt es wieder „Leinen los“! Ein fast leerer Tank
zwingt uns allerdings zu einem zeitnahen Tankstopp.
Wir fahren durch das Rheindelta des sogenannten
Alpen-Rheins – eine aquatische Landschaft westlich
des neuen Rheindammes – in den Fußacher-Trichter
zum dortigen Hafen. Die Fahrt führt parallel zum alten
Rhein-Flussbett und bringt uns zum Staunen: Wasservögel
in Scharen und unvorstellbarer Größe leben hier.
Brachvögel, Laubvögel aller Gattung, heimische Seevögel
wie Möwen, Blesshühner, Schwäne und seltene
Entenarten sowie im Winter Zugvögel aus dem Norden,
die hier Halt machen. Sie alle besiedeln die beiden
Halbinseln „Rheinspitz“ (westlich) und „Rohrspitz“
(östlich) und verbreiten den Eindruck von paradiesischen
Zuständen. 1959 wurde mit dem Bau eines Polderdammes
nach holländischem Muster entlang des
„Alten Rheins“ begonnen, um das Alpen-Rhein-Delta
während prekärer Hochwassersituationen zu stabilisieren.
Der Alpen-Rhein schiebt pro Jahr bis zu 3 Mio. m³
Feststoffe in den Bodensee, hauptsächlich Schlamm
und Feinsand. Vor allem bei Hochwasserereignissen
ANLEGEN MIT
(GENUSS-)GEWINN
Nach der zweiten erfolgreichen Saison mit den neuen Pächtern der Weinstube Haltnau,
Hubert Böttcher und Stephan Düringer, wird das beliebte Ausflugslokal einer
Grundsanierung unterzogen.
In frischem Glanz starten wir ab Mai 2018 mit unseren Gästen in eine neue Sommersaison.
Der Biergarten ist – bei schönem Wetter – schon vorher geöffnet.
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SEEZUNGE.DE | 29
werden enorme Mengen an Material von den Fluten mitgerissen.
Das transportierte Material wird zur Gänze im Bodensee
abgelagert, denn das Wasser verlässt den Untersee bei Stein
am Rhein geschiebe- und schlammfrei. Der Schuttkegel des
Rheins im Bodensee weist inzwischen eine Fläche von 2,2
km² auf. Durch die Auflandung wird das Flussbett des Rheins
jährlich um 22 Meter verlängert. Mit betanktem Bootsbauch
geht es zurück auf den See, weiter entlang des Schweizer
Ufers, seeabwärts, Richtung Rorschach.
Genusstour am Schweizer Ufer
Unweit des Rorschacher Bahnhofs steht wie aus alter Zeit
auf Pfählen das Seerestaurant in seinem nüchternen Baustil
aus den frühen 60er-Jahren. Unspektakulär, aber mit großer
Gästekapazität, fast etwas bahnhofshallenmäßig. Seit der Wiedereröffnung
2011 ist Zeki Ok Chef des Aqua Fine Dining
Steak Haus. Das Restaurant, im Wintergarten-Terrassen-Stil
gehalten, liegt direkt über dem Wasser und bietet an einem
schönen Sommerabend einen spektakulären Sonnenuntergang.
Angeschlossen ist die Siddhartha Buddha Lounge
sowie ein Jazz-, Disco- und Theaterkeller, in dem nationale
und internationale Musiker und Künstler performen. Das
Haus offeriert mit Restaurant, Terrasse, Lounge, Eventraum,
Jazz-Keller und Biergarten insgesamt 1700 Sitzplätze und gilt
somit als eines der größten Gastro-Häuser der Ostschweiz. Die
Küche setzt sich nach eigenen Angaben über die klassischen
Geschmacksbilder hinweg und zaubert fernöstlich inspiriert
durchaus Neues auf den Teller. Klassisch dagegen der Zander
„Luzerner Art“ und die Steaks vom Grill.
Beste Stimmung bei Yvonne Stütz
im Restaurant Hafen in Romanshorn
30
Oberseerundfahrt | Reportage
Wir ziehen weiter gen Westen und erreichen das Restaurant
Hafen in Romanshorn. Näher am Wasser kann ein Restaurant
mit diesem Namen wirklich nicht liegen. Bequem mit dem
Schiff, dem Boot oder der Bahn in fünf Gehminuten von Steg
oder Bahnhof zu erreichen. Das 2015 eröffnete Haus, mit ausladender
Terrasse und sonnensegel-überdacht, liegt direkt am
Hafenbecken, wo die Schiffe der „Weissen Bodensee Flotte“
aller drei Anrainerstaaten sowie die Autofähre Romanshorn-
Friedrichshafen ein- und ausfahren. Das „Hafen“ wurde 2017
Sieger in der Kategorie „Activity“ des Best of Swiss Gastro
Award 2017. Marketingleiterin Yvonne Stütz, Mitglied der Geschäftsleitung,
ist entsprechend stolz auf diese Auszeichnung
und empfängt uns mit einem fröhlich, offenen Lachen. Es ist
Nachmittag: Kaffee, Kuchen und Torten sind angesagt: alles
hausgemacht, versteht sich. Küchenchef Lambert Niggemann,
mit Erfahrungen in preisgekrönten Restaurationsbetrieben der
Welt, überlässt auch bei der Glacé-Auswahl nichts dem Zufall:
„Gestrichene“ (à la couverture) Eisspezialitäten sind auf der
Karte ebenso zu finden wie Coup und Parfait in allen Variationen,
so beispielsweise Honig-Ingwer-Parfait mit Fleur de
Sel. Der Sommer und die Küche geben hier ihr Bestes: Fisch
vom See, Zander-Knusperli, gefüllte Ciabatta, geschmorte
Rindfleischvögel Thurgauer Art, vegetarische Gerichte sowie
eine Gemüse- und Salat-Bar runden das opulente Angebot
ab. Die Küche beliefert zudem als Caterer alle Schiffe der
Schweizerischen Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft AG. Die
Innenausstattung des Restaurants entspricht dem Innern eines
großen Schiffs mit Bullaugenfenstern, stabdeckverfugten
Böden und viel warmem Holz an Wänden und der Decke. Ein
AUSZEIT AM BODENSEE
Eine unvergleichliche Lage, direkt am österreichischen
Bodenseeufer sorgt für eine entspannte Atmosphäre.
Die frische Bodenseeluft, das Rauschen des Wassers, der Blick auf
den Pfänder, über den See, auf die Städte Bregenz und die Insel
Lindau, runden die Schönheit der Natur ab. Wohlfühlen, Komfort &
Gastlichkeit – ganz im Stil des Sentido Seehotels Am Kaiserstrand.
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Restaurant Wellenstein mit Seeblick
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Unkonventionelle Küche auf hohem Niveau: das Silo 5 im Hafen Bottighofen
helles und freundliches Ambiente mit 80 Sitzplätzen. Selbst
die Toilettenanlagen sind ein Hingucker.
Wir verlassen Romanshorn und machen unterwegs einen Abstecher
ins kleine Dörfchen Kesswil, was mit seinen wunderschönen
Häusern wirklich einen Besuch wert ist. Während
der Einfahrt in den Hafen begegnen wir dem lokalen Fischer
Ueli Imhof, einem der wenigen Berufsfischer auf der Schweizer
Seite des Bodensees. Er bringt seinen Tagesfang direkt zu
Maria und Martin Marty in die Küche des Seegasthofs Schiff.
Das ist unser Zeichen. Wir geben sofort die Bestellung auf,
denn frischer kann Fisch nicht sein! Chefkoch Martin Marty
bereitet die frischen Seesaiblinge gegrillt und als Ganzes
zu: mit gartenfrischem Gemüse der Nachbarin und kleinen
neuen Kartoffeln – ohne Schnickschnack, nur Fisch, Gewürze
und ein bisschen Butter – lukullisch! Dazu funkelt Wein
goldgelb im Glas: ein Païen (auch Savagnin oder Heida genannt)
– ein Traminer-Klon, der im Kanton Wallis in der Visper-Gegend
bis hinauf auf 1350 Meter ü.M. angebaut wird.
Europas höchste Weinlage. Kein Wunder, dass das Schiff
seit 2013 mit dem Goldenen Fisch der „Tafelgesellschaft
zum goldenen Fisch“ ausgezeichnet ist. Unser Ausblick vom
Garten auf den See trägt zu diesem unglaublichen Gefühl
bei, im Paradies angekommen zu sein. Bei schlechterem
Wetter speist man im „Himmelreich“–Saal mit bis zu 70
Plätzen. Neben Fisch werden je nach Jahreszeit auch Wild-
Spezialitäten aus dem Bündnerland oder auch eine Gourmet-
Metzgete serviert. Und wer’s mal übertreibt, kann gleich im
Riegelhaus unterm Dach schlafen: acht Zimmer, alle mit
Blick auf den See. Ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen.
Hier ist es rund(her)um perfekt!
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Oberseerundfahrt | Reportage
Rebgut Haltnau
Uferpromenade 107
D-88709 Meersburg
Tel. +49 7532 9732
www.rebgut-haltnau.de
Romantik Hotel | Residenz am See
Uferpromenade 11
D-88709 Meersburg
Tel. +49 7532 8004 0
www.hotel-residenz-meersburg.com
Seehof Immenstaad 1885
Bachstr. 15 (am Yachthafen)
D-88090 Immenstaad am Bodensee
Tel. +49 7545 936 0
www.seehof-hotel.de
Restaurant Schuppen 13
Argenweg 60
D-88085 Langenargen / Bodensee
Tel. +49 7543 1577
www.schuppen13.de
Restaurant Malereck
Argenweg 60
D-88085 Langenargen
Tel. +49 7543 91 24 91
www.restaurantmalereck.de
Mole3 Stoffel`s
Segelhafen 3
D-88131 Lindau
Tel. +49 8382 947 44 14
www.mole3.de
SENTIDO Seehotel am Kaiserstrand
Am Kaiserstrand 1
A-6911 Lochau bei Bregenz
Tel. +43 5574 58 111
www.seehotel-kaiserstrand.com
Seerestaurant Rorschach –
Erlebnisgastronomie am 47°
Breitengrad
Churerstrasse 28
CH-9400 Rorschach
Tel. +41 71 858 39 80
www.seerestaurantrorschach.ch
Seegasthof Schiff Kesswil
Hafenstrasse 28
CH-8593 Kesswil
Tel. +41 71 463 18 55
www.seegasthofschiff.ch
Silo5 Bottighofen
Seestrasse 35
CH-8598 Bottighofen
Tel. +41 71 680 05 55
www.silo5.ch
Restaurant Hafen Romanshorn
Friedrichshafnerstrasse 55a
CH-8590 Romanshorn
Tel. +41 71 466 78 48
www.restauranthafen.ch
Ein bisschen hip,
ein bisschen schick
Den letzten Hafen des Tages laufen wir in Bottighofen
an. Modern, voller großer Yachten und
schneller Boote – die Marina riecht ein bisschen
wie Saint-Tropez. Im ehemaligen 1500-Tonnen-
Silo für Getreide, Weizen und Roggen aus dem
Jahre 1925 ist im Erdgeschoss das Hip-Lokal
Silo5 von zwei ebenso hippen Pächtern untergebracht.
Geschäftsführer Marcel Siegwart bringt
mit seinem jungen Team Schwung in das Dörfchen
am See. Burger nach Maß. Die Brötchen
stammen vom heimischen Bäcker, sind aus dunklem
Mehl gebacken, knusprig und schmecken
vorzüglich und das Fleisch kann in beliebiger
Garstufe bestellt werden. Will heißen, der Burger
wird jeweils erst auf Bestellung hin frisch zubereitet
und mit den gewünschten Beilagen belegt.
Die Speisekarte ist abgefahren unkonventionell:
Pulled Pork, vierzehn Stunden im eigenen Saft
geschmort, Irisches Rinderfilet, Kalbs-Spareribs
und mehr. Die Spitze jedoch sind die Shrimps
Cajun-Style, der Küche Louisiana’s entrissen und
zum Selberschälen. Gewürzt mit Knoblauchbutter
und Reis als Beilage. Gewiss eine Herausforderung
für den Gast, aber essen mit den Händen
macht eben auch Spaß. Die Shrimps kommen
im Kübel an den Tisch und werden dort auf ein
großes, randhohes Tablett gestürzt. Ein Spektakel!
Und etwas für Meeresfrüchte-Gourmets und
Kenner. Die Speisekarte am Hafen deckt (fast)
alles ab, was das Seemanns-Herz begehrt. Hang
loose! Eat ALL!
Wir lassen unsere Tour bei leckeren Cocktails am
Wasser ausklingen und sind voller Glück über
unsere traumhafte Bodensee-Region.
SEEZUNGE.DE | 33
80
Pilze | Reportage
VON GLÜCKSPILZEN
UND SAMMLERFREUDEN
Blasser Schleimkopf, Flattriger Trichterling, Gedrungener
Wulstling, Großer Schmierling, Klapperschwamm,
Krause Glucke, Kuhmaul, Mönchskopf, Schmutziger Rötelritterling,
Totentrompete, Wolliger Milchling, Zottiger
Reizker, Stinkmorchel … Nein, wir möchten Sie nicht
beleidigen! Hinter den skurrilen Namen verbergen sich
Waldpilze – oder vielmehr deren Fruchtkörper, so die korrekte
Bezeichnung dessen, was wir an der Oberfläche des
unterirdisch lebenden Fadengeflechts, des eigentlichen
Pilzes, zu Gesicht bekommen. Wer sich mit Pilzen einlässt,
ahnt schnell, dass er vor allem eines haben sollte:
Ahnung. Wussten Sie, dass man die kleinen Waldbewohner
mit allen Sinnen erfahren kann, ja sogar muss? Die
seezunge wollte es genau wissen und blies im Oktober
zur fröhlichen Pilzjagd. Mit von der Partie: Thuri Maag,
ehemaliger Schweizer Sternekoch, passionierter Sammler,
Genießer und Pilzkochbuch-Autor.
TEXT: STEPHANIE KING | FOTOS: ULRIKE SOMMER
SEEZUNGE.DE | 81
Die Sonne scheint. Die Luft ist feucht-kühl.
Es riecht nach Moos. Ausgestattet mit Körben,
Pilzmessern, weichem Tuch und Pinseln schreitet
Thuri Maag munter voran, unser kleines
Grüppchen gespannt hinterher. Wir befinden
uns in einem Thurgauer Wald. In welchem, das
ist natürlich streng geheim. Sorgsam verteidigen
und hüten Pilzsucher ihre Plätze, denn wer
sieht schon gerne Konkurrenz im eigenen Revier?
Während einer guten Saison ist Maag täglich
unterwegs in den Pilzen. Er kennt zahlreiche
Plätze; 34 Jahre Erfahrung sind schließlich kein
Pappenstiel. „Es ist wie eine kleine Sucht. Der
Pilztrieb ist wie der Jagdtrieb“, lächelt der Experte
verschmitzt. Viele seiner Funde verschenkt
er an Freunde – oder genießt sie selbst noch
am selben Tag. Manche verarbeitet er zu Raviolifüllungen
und Würzpulver oder zu Pasten wie
Steinpilz-Tapenade oder Totentrompetensenf.
Als Vorrat und als Mitbringsel – Glückspilze für
Glückspilze.
Im Unterholz knackt es, immer wieder hört man
freudige Rufe: „Pilze! Pilze!“ Der Pilzpapst, so
wird Maag in der Schweiz genannt, kommt prüfend
näher: „Aha, was hammer denn da?“ Dann
winkt er lachend ab. Was in den Augen der anwesenden
Laien verlockend aus der Erde schaut,
ist manchmal hochgiftig oder schlicht ungenießbar.
Mit geübtem Blick erkennt Maag die wahren
Schätze und hebt sie behutsam.
Die oberste Regel beim Pilze sammeln lautet:
Nur, was man kennt, kommt in den Korb. Gesammelte
Pilze sollten immer von geprüften Experten
(s. Infokasten) kontrolliert werden, sonst
drohen Halluzinationen, Herzklopfen, Sehstörungen
und im schlimmsten Fall der Tod. Zur
Bestimmung von essbaren und giftigen Pilzen
gibt es leider keine für Laien eindeutig erkennbaren
Merkmale, wie etwa Geruch oder Farbe.
Besonders gefährlich sind die giftigen Doppelgänger,
also Giftpilze, die wie Speisepilze aus-
WUSSTEN SIE SCHON …
… dass das Judasohr von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) zum Pilz des Jahres
2017 gekürt wurde? Er ist das ganze Jahr hindurch präsent und besonders in frostfreien, feuchten
Wintermonaten sichtbar. Das Judasohr wächst bevorzugt auf Holunderholz und ist durch seine charakteristische
Form auch für unerfahrene Pilzsammler leicht zu bestimmen.
82
Pilze | Reportage
sehen. „Selbst innerhalb einer Pilzfamilie kann es
giftige Verwandte geben. „Wie im echten Leben“,
sagt Maag trocken. „Man muss die Pilze kennen,
fertig, Schluss.“ Da Pilze nur anhand mehrerer
Merkmale sicher bestimmt werden können, rät er,
von derselben Sorte einen kleinen und einen großen,
also einen jungen und einen alten Pilz vorsichtig
aus dem Boden zu lösen. Stiel und Ansatz
sollten erhalten bleiben. „Wenn man Pilze einfach
abschneidet, fehlt schon ein Drittel der wichtigen
Merkmale.“ Nur Pilze, die auf Holz wachsen, z.B.
Hallimasch, Stockschwämmchen oder der Rauchblättrige
Schwefelkopf, sollte man abschneiden.
Alle anderen werden herausgedreht. Der Experte
säubert sie sofort mit Tuch oder Pinsel von anhaftender
Erde und Pflanzenteilen und trennt sie
nach Sorten. „Auf Wasser zum Säubern sollte man
verzichten, Pilze, vor allem Röhrlinge, saugen sich
voll wie ein Schwamm“, rät er.
Während die Teilnehmer unserer kleinen
Pilzexkursion mit suchendem Blick den weichen
Waldboden abschreiten, erfahren sie,
dass jede Pilzbestimmung mit der Frage nach
der Struktur des Pilzes beginnt: Lamellen
oder Röhren? Stacheln oder Stoppeln? Leisten
oder Poren? Maag teilt bereitwillig sein Wissen,
navigiert wie ein Fährtenleser durch den
Wald, steuert zielsicher potenzielle Fundstellen
an, hebt Äste, lockert Moos, wischt sanft
über den Boden. Fachmännisch und mit allen
Sinnen untersucht er die gefundenen Schätze.
Da wird nicht nur geschaut, sondern auch
gerieben, gerochen und geschmeckt. Ja, sogar
gehört! Maag zeigt einen langstieligen Pilz
und bricht knackend seinen Schirm. „Dieses
spezielle Knacken ist charakteristisch für den
Geselligen Rasling.“ Der Pilzkenner erläutert,
erklärt und sprüht förmlich vor Begeisterung.
So vernimmt das Grüppchen, dass im Herbst
eines witterungsbedingt guten Pilzjahres mindestens
30 verschiedene essbare Sorten in
unserer Region zu finden sind. Im Laufe eines
ganzen Jahres sogar zwischen 100 und 200.
In milden Wintern finden sich Judasohren und
Samtfußrüblinge, im Frühjahr Morcheln (etwa
60 verschiedene Sorten!) und Mairitterlinge.
Im Juni steigt die Vielfalt dann kontinuierlich
an, bis sie von Ende August bis Ende November
ihren Höhepunkt erreicht.
Als er vorsichtig einen Violetten Lacktrichterling
und einen Rauchblättrigen Schwefelkopf
aus der Erde löst (herrlich, diese Pilznamen aus
dem Mund eines Schweizers zu hören!) erinnert
er sich lächelnd, wie alles begann: „Zusammen
mit Freunden habe ich meinen 30. Geburtstag im
September in einer Waldhütte gefeiert. In angetrunkenem
Zustand kamen wir auf die Idee, Totentrompeten
zu suchen. Obwohl wir alle ziemlich
blau waren, hatten wir die Taschen am Ende voll.“
Totentrompeten gelten als Delikatesse. Fortan war
Maag im Sammelfieber. Er kaufte sich ein Buch
zur Pilzbestimmung, durchstreifte mit dem Velo
die heimischen Wälder, fand immer wieder neue
Plätze und ging anschließend mit seinen Schätzen
zum örtlichen Pilzkontrolleur. Doch dann packte
ihn der Ehrgeiz. „Mich hat es genervt, wenn ich
einen Pilz nicht selbst kannte; deshalb hab ich
mich immer weitergebildet, wurde Mitglied im Pilz-
REGELN
FÜR PILZSAMMLER
➠ Nur Pilze sammeln, die man
wirklich kennt und wenn es
gar nicht anders geht, Pilze,
die nicht vor Ort bestimmt
werden können, getrennt von
Speisepilzen aufbewahren. Ein
Lamellenstück tödlich giftiger
Arten macht das gesamte
Sammelgut ungenießbar.
➠ Pilzbestand schonen und nur
so viel sammeln, wie man
selbst zeitnah verzehren kann.
➠ Fruchtkörper niemals ausreißen,
sondern behutsam
herausdrehen oder abschneiden.
Eventuell entstandene
Bodenwunden sorgsam wieder
schließen.
➠ Zur Arterhaltung nie eine
Fundstelle komplett absammeln,
da die Fruchtkörper
der Fortpflanzung des Pilzes
dienen.
➠ Frisch gesammelte Waldpilze
gut durchgaren und noch am
selben Tag verzehren oder
sofort weiterverarbeiten. Viele
essbare Sorten sind roh giftig
und können auch vom Fuchsbandwurm
befallen sein.
SEEZUNGE.DE | 83
verein St.Gallen.“ Heute kennt er sie fast alle. Die vielzitierte
radioaktive Belastung hält er übrigens für Blödsinn. „Man isst
Pilze ja nicht kiloweise.“
Nach vielem Kreuz und Quer durch den Wald („maagische“
Verwirrtaktik?) steht das Grüppchen plötzlich wieder beim
Auto und blickt staunend in die vollen Körbe. Reizker und Geselliger
Rasling hier, Violetter Rötelritterling und Mönchskopf
da, immer wieder Boviste, und dazwischen Semmelstoppeln.
Außerdem Kuhröhrling, Mehl-Räsling, Flattriger Trichterling
und Schopf-Tintling. Ganze 13 verschiedene Sorten werden
gezählt. Und weil man nicht alle Tage einen ehemaligen
Sternekoch (1 Michelin-Stern, 17 Gault-Millau-Punkte) und
Kochbuch-Autor zur Seite hat, wird Thuri Maag gleich mitsamt
der Beute an den Herd geschleppt.
Gespannt schauen die Hungrigen zu, wie er seine Kochschürze
anlegt, Kochutensilien und Zutaten auspackt, den
Kochlöffel schwingt und im Handumdrehen ein herrliches
Menü zaubert. Während sich das interessierte Grüppchen
am Wein labt, erfährt es, dass der Reizker ein Bratpilz ist
und am besten schmeckt, wenn er seinerseits von einem
bestimmten Pilz befallen ist. Und dass sich der Kuhröhrling
beim Kochen lila färbt. Beim Blick auf die überschaubaren
Zutaten kommt Maags Publikum ins Staunen. Schalotten,
Butter, Rahm, Weißwein und Gewürze. Bei der Zubereitung
von Pilzen gilt: „Weniger ist mehr“. „Viele Köche werfen
zum Schluss Petersilie dran, das ist absolutes No-Go.
Am besten würzt man Pilzgerichte nur mit Salz, Pfeffer
und sonst nix.“ Dann zeigt der Schweizer Pilzpapst auf
das mitgebrachte Fleisch. Das Grüppchen staunt erneut:
Kaninchenschenkel! Pilz trifft Fleisch, der Sammler wird
zum Jäger. Seit Thuri Maag sein erfolgreiches Restaurant
„Thuris Blumenau“ in Lömmenschwil abgab, reist er als
Botschafter für Kaninchenfleisch aus artgerechter Haltung
in der Schweiz umher, gibt bei der Migros Kochshows, wird
nicht müde, die Vorzüge des wiederentdeckten Fleisches
anzupreisen und populär zu machen. „Kaninchenfleisch
ist sehr zart und bietet viele Zubereitungsmöglichkeiten.
Es lässt sich grillen, braten, schmoren – und, was viele
nicht wissen, sogar roh essen“, schwärmt Maag. Galt Kaninchen
früher als „Arme-Leute-Essen“, leiste es heute
einen wertvollen Beitrag zur gesunden Ernährung. Es habe
einen zurückhaltenden Eigengeschmack, enthalte wenig
Cholesterin, sei fettarm und versorgte uns mit ungesättigten
Fettsäuren – ein perfekter Partner also für den kalorien- und
fettarmen Pilz. „Aber bitte unbedingt kurz braten, sonst
wird es schnell trocken. Es darf in der Mitte ruhig rosa
sein“, so der Tipp vom Experten.
Dann ist es endlich soweit. Noch in der Küche fallen alle über
den ersten Teil der Beute her: panierte und frittierte Boviste
an feinem Sauerrahm-Curry-Dip. Fix aufgespießt und ab in
den Mund. Unglaublich, wie raffiniert dieses einfache Gericht
schmeckt. „Meine Kinder dachten früher, das seien Chicken
Nuggets“, grinst Maag schelmisch. Mittlerweile sitzen alle
gemütlich am Tisch. Es gibt Reizker á la provençale, danach
ein schlichtes, aber unglaublich rundes Pilzfrikasseé und
schließlich kommt er, der krönende Abschluss: Kaninchenschenkel
Sous-Vide auf Pilzrisotto. Überall ein „Hmmmm“
und verzückte Gesichter. „Was sind wir doch für Glückspilze“,
ist sich das kleine Grüppchen einig.
GEPRÜFTE EXPERTEN IN DER REGION:
D
www.dgfm-ev.de/speise-und-giftpilze/pilzberatung
CH www.vapko.ch
A www.univie.ac.at/oemykges/services/
pilzauskunftstellen-in-oesterreich/
84
Entlang der jungen Donau | Empfehlung
DER MARKTPLATZ
FÜR DIE REGION
Regionale Wertschöpfung ist in aller Munde, regionale Produkte hoffentlich
bald auch. Dazu müssen Verbraucher und Firmen zusammenarbeiten.
Regionalbewusste Genießer & Entdecker freuen sich, die Region mit
dem Gaumen zu erkunden. Der Marktplatz Donau bietet die besonderen
Produkte aus der Region, online unter www.marktplatz-donau.de und bei
ausgewählten Partnern auch stationär.
Darüber hinaus bringt der Marktplatz Donau Firmen und Kommunen in
einem Partnernetzwerk zusammen & findet die gemeinsamen Anknüpfungspunkte.
Das stützt die Betriebe, Kommunen und Menschen in
unserer schönen Heimat.
Die seezunge empfiehlt
D – DEUTSCHLAND
Zum Hecht, Geisingen ......................................................... 160
Berghaus Knopfmacher, Fridingen an der Donau .................... 160
Gasthaus zum Adler, Leibertingen ......................................... 160
Zur Traube, Kreenheinstetten ............................................... 161
Donauperle, Sigmaringen-Gutenstein .................................... 161
Gasthaus Mühle Dietfurt, Inzigkofen ..................................... 161
Restaurant Café Bootshaus, Sigmaringen ............................... 162
Restaurant Brunnenstube, Scheer ......................................... 162
Sämtliche Öffnungszeiten und Besonderheiten der aufgeführten
Restaurants finden Sie im Adressteil dieser Ausgabe.
SEEZUNGE.DE | 159
1 2 3
1 | Zum Hecht
D-78187 Geisingen, Hauptstraße 41
Tel. +49 7704 281
www.zumhecht.de
Hauptgerichte 26-29 €, Menü ab 44 €
Um in den Ortskern der historischen Kleinstadt
Geisingen zu gelangen, überquert man eine der
ersten Brücken über die hier noch sehr junge
Donau: Keine 15 km sind es bis zum Zusammenfluss
von Brigach und Breg bei Donaueschingen.
In dieser Region, die nicht mehr Bodensee und
noch nicht Schwarzwald ist, fällt nicht nur die
geographische Verortung schwer. Böse Zungen
sprechen von einem kulinarischen Niemandsland.
Patron und Küchenchef Robert Müller
möchte da seinen Hecht als eine kleine Insel des
Genusses verstanden wissen. Die mächtige Fassade
des Gasthauses an der Hauptstraße könnte
badisch-schwäbische Landgasthof-Küche vermuten
lassen, doch schon beim ersten Blick
auf die in schöner, schnörkeliger Handschrift
verfasste Speisekarte wird man eines Besseren
belehrt. Müller schaut Richtung Süden: Italien
und Südfrankreich sind beständige Inspiration
seiner Küche, abgestimmt auf frische Produkte
aus der Region. So finden sich auf der übersichtlichen
Speisekarte Vitello tonnato, Piccata
Milanese oder Loup de mer: Maultaschen und
Zwiebelrostbraten sind hier nicht heimisch.
Neun Gerichte stehen auf der Karte, dazu zwei
Menüs. Der Blick in den gut bestückten Weinklimaschrank
neben dem Tresen ist verheißungsvoll:
Auch hier hat es viel Gutes aus dem Süden
sowie interessante Tropfen aus der Region und
Deutschland. Ohne Reservierung werden wir am
letzten freien Tisch im voll belegten Restaurant
platziert. Die Wände des Gastraums sind leuchtend
rot getüncht, moderne Kunst setzt Akzente,
warmes Holz bei den Dielen und Sesseln. Hier
fühlt man sich auf Anhieb wohl, ohne dass es behäbig
wirken würde. Es ist Pfifferlingszeit und da
wir Pfifferlinge lieben, soll es sie in allen der drei
folgenden Gänge geben. Wir starten mit einer
guten Pfifferlingrahmsuppe, von der patenten
jungen Bedienung am Tisch aufgegossen. Dann
wird es mediterraner mit hausgemachten Ravioli:
der Teig mit Biss, innen cremig gefüllt mit der
süditalienischen Käsespezialität Burrata, dazu
160
reichlich sautierte Pfifferlinge. Der Hauptgang
ist dann der beste Gang des Abends. Ein großes,
perfekt rosa gegartes Rinderfiletstück, wunderbar
kleine Pfifferlinge, dazu allerlei knackiges
Gemüse und ein schmackhaftes Gemüserisotto.
Nur von der herrlich intensiven Jus hätte es ruhig
noch mehr geben können.
sl
2 | Berghaus Knopfmacher
D-78567 Fridingen an der Donau
Knopfmacherfelsen 1
Tel. +49 7463 1057
www.berghaus-knopfmacher.de
Hauptgerichte 9-19 €
Wer durch das im Naturpark Obere Donau gelegene
Städtchen Fridingen fährt und weiter in
Richtung Beuron dem hier noch jungen Fluss
folgen möchte, hinein ins Donautal mit seinen
steil aufragenden Felsen, kommt unweigerlich
am Berghaus Knopfmacher vorbei. Namensgeber
ist der Knopfmacherfelsen, auf den das
Ausflugslokal 1959 gebaut wurde. Eine gute
Idee war das: Die Aussichtslage ist fabelhaft,
die Reize dieses Landstrichs erschließen sich
hier mit einem Blick. Ein Angelpunkt für das
Auge ist das aus dem 12. Jahrhundert stammende
Schloss Bronnen. Die – noch bewohnte
– Burganlage thront direkt gegenüber auf der
anderen Seite des Flusstals, ebenfalls auf einem
hohen Felsen. Reichlich Geschichte und
Geschichten gehören zum Donautal. Auch der
Knopfmacherfelsen hat seine Sage: Im Jahre
1823 soll hier der Knopfmacher Fidelis Martin
mit seinem Ross abgestürzt sein, nachdem
ihn das Hardtfräulein auf den Felsen geführt
hatte. In den letzten Jahrzehnten ist es glücklicherweise
eher ruhig geworden um das Weible
vom großen Heuberg, denn sonst müssten womöglich
die Männer, die heute zuhauf mit ihren
motorisierten Rössern durchs Donautal brausen,
um Leib und Leben bangen. An schönen Tagen
füllen ihre Maschinen den großen Parkplatz am
Berghaus. Aber auch Wanderer und Radfahrer
machen hier gerne Rast, um die Aussicht von
der großen Terrasse zu genießen – und natürlich
die gute Küche. Katja und Tobias Schill, die das
Haus in dritter Generation auf eine sehr freundliche
und familiäre Weise führen, haben eine
Karte zusammengestellt, die das Ausflüglerherz
erfreut: Von Salaten in vielen Varianten bis hin
zu Klassikern wie Maultaschen und Hackbraten,
viel Deftig-Fleischiges, aber auch Fischgerichte
nebst einer kleinen Auswahl für Vegetarier
sowie Flammkuchen. Alles schmeckt gut, die
Portionen sind reichlich bemessen, sodass auch
der hungrigste Wanderer gestärkt weiterziehen
kann. Speziell: Von April bis Mitte Oktober gibt
es samstags ab 17.30 Uhr ein Wurstsalatbuffet!
Insgesamt ist das Berghaus überaus gästefreundlich.
Kinder werden durch eine ganze
Anzahl an Spezialgerichten berücksichtigt und
können auf dem Spielplatz toben. Und wichtige
Zugänge sind behindertenfreundlich gestaltet.
Der große Gastraum – mit Panoramafenstern –
nimmt auch größere Gesellschaften auf, für die,
so die Wirtin, im Voraus gerne Menüvorschläge
gemacht werden.
cab
3 | Gasthaus zum Adler
D-88637 Leibertingen, Kreuzbühl 1
Tel. +41 7466 318
www.adler-leibertingen.de
Hauptgerichte 15-29 €, Menü 59 €
Der Landschaftspark Junge Donau umfasst von
der Donau-Quelle in Donaueschingen bis nach
Sigmaringen 107 Flusskilometer. Durch die Gemeinde
Leibertingen verlaufen der Donauberglandweg,
der Zollernalbweg und der Jakobspilgerweg.
Nicht weit ist auch die Burg Wildenstein,
eine der besterhaltenen mittelalterlichen Befestigungsanlagen
der Region, in der eine Jugendherberge
untergebracht ist. Der Gasthof der Familie
Biseli, der seit über 500 Jahren im Zentrum
von Leibertingen steht, ist eine kulinarische Institution,
insbesondere seit das junge Paar Peter
Veeser und Claudia Biselli-Veeser die Führung
übernommen hat. Die traditionelle Gaststube
strahlt eine heimelige Atmosphäre aus, die gepflegte
Sonnenterasse und das Blütenmeer vor
dem Haus laden zu einem „Sommerhock“ ein.
Klassiker des Hauses sind neben hervorragenden
Wildgerichten aus heimischer Jagd (etwa
Rehnüsschen mit glasiertem Gemüse oder Wildschweinschnitzel
in der Haferkruste mit Rahm-
Entlang der jungen Donau | Empfehlung
4
Wirsing und Kartoffeltaler) der Heuduftbraten
vom Naturparkochsen und das Rückensteak
vom Rohrdorfer Bio-Weiderind, sowie der rosa
gebratene Rücken vom Heinstetter Wanderschaf.
Vegetarier genießen die Maultaschen vom Reinfelder
Schafsfrischkäse mit Wurzelgemüse auf
Kräutervelouté oder eine Lasagne mit frischen
Waldpilzen. Experimentierfreudige probieren
die Essenz von der roten Emmali-Kartoffel mit
Mascarpone-Majoran-Klößchen und pochiertem
Wachtelei, die Maultäschchen von Hokaidokürbis
und Pinienkernen auf getrüffeltem Rahmwirsing,
oder etwa Pastrami (Trockenfleisch)
vom heimischen Reh mit Distelöl und Champagneressig.
Die Weinkarte wird von Jahr zu Jahr
immer größer und schöner und führt inzwischen
fast das Gesamtsortiment der Spitzenerzeuger
vom Bodensee wie Kristin Kress (Hagnau) oder
Weingut Clauß (Lotstetten-Nack). Von Dr. Heger
(Ihringen, Kaiserstuhl) gibt es auch einen reifen
edelsüßen Riesling Auslese (Ihringer Winklerberg
1996), der hervorragend zu den Desserts
der Chefin passt, die am Wochenende im Haus
auch das Café Augenblicke führt.
gh
4 | Zur Traube
D-88637 Kreenheinstetten
Abraham a Sancta Clara Straße 12
Tel. +49 7570 440
www.traube-kreenheinstetten.de
Hauptgerichte 11-17 €
aber in frischem Birnen- und Apfelmost eingelegt.
Herbstliche Genüsse stehen gerade obenan,
die Karte wird saisonal abgestimmt. Badisch ist
Trumpf; auch den wohlausgesuchten badischen
Weinen wird die erste Seite der Weinkarte reserviert,
die Württemberger sammeln sich auf der
zweiten Seite. Von beiden Landesteilen wird das
Beste angeboten. Das Saiblingsfilet kommt scharf
auf der Haut gebraten: saftig und wohlschmeckend
in der Rieslingsauce und sauber filetiert,
lobt der Fischkenner. Die Nudeln dazu extra serviert
und fein. Die Flädlesuppe vorweg war ganz
wie sie sein soll, der Sauerbraten mit Semmelknödel
und Salat selbst als kleine Portion noch üppig
dimensioniert. Der Auggener Schäf, ein Gutedel
aus dem Markgräfler Land, passt alleweil. Wir fühlen
uns gut bedient und angenehm gesättigt. Zu
unschlagbar günstigen Preisen. Da muss es nicht
verwundern, wenn Helmut Gröner, Wirt und Chef
seit 1982 (seit 1929 ist das Haus im Familienbesitz)
noch weiterer Arbeit nachgehen muss, wie
er sagt. Reich wird heute keiner mehr mit einem
traditionellen Wirtshaus. Und gutes Personal zu
finden sei immer schwieriger. So ist neben dem
Montag nun auch mittwochs Ruhetag. Aber wenn
die Tür offen steht: nichts wie rein.
dob
5 | Donauperle
D-72488 Sigmaringen-Gutenstein
Burgfeldenstraße 16
Tel. +49 7570 95 13 88
www.donauperle.com
Hauptgerichte 9-24 €
Der Sigmaringer Stadtteil Gutenstein ist ein idyllisches
Örtchen, das sich – überragt von einer
Schlossanlage – in eine Donauschleife schmiegt.
Wenige Meter vom Fluss aufwärts Richtung Dorfmitte
liegt gegenüber der Kirche ein Gasthaus
mit vielversprechendem Namen: die Donauperle.
Wer hier, im Outback des badisch-schwäbischen
Grenzgebietes, klischeegetreu eine Dorfbeiz
erwartet, deren Einrichtung und Küche sich
auf das Zweckmäßige beschränkt: Fehlanzeige.
Sowohl die Ausstattung der Gasträume wie auch
der Blick in Speise- und Weinkarte lassen erkennen,
dass man hier sehr wohl über den Puls
der Zeit im Bilde ist und ihn zu interpretieren
weiß. Warme Farben dominieren das Interieur,
auf der Karte entdecken wir Yogi-Tees und Weine
aus ökologischem Anbau. Einer dieser Weine,
der „Manuel de la Osa“, stammt gar von einem
Schüler des berühmten Molekularkochs Ferran
Adrià. Auch die große Auswahl an prickelnden
Apéros sprengt den Rahmen, den man in einem
Gasthaus im Donautal erwartet. Der Empfang
durch die Dame des Hauses ist überaus freundlich,
aus der offenen Küchentür kommen eindeutige
Geräusche: Hier ist Küchenchef und Inhaber
Uwe Lumb geschäftig am Werk. Man fühlt
sich gleich mittendrin. Aus den Lautsprechern
kommt leise Musik, gut ausgewählt. Jetzt durchatmen,
zurücklehnen und bestellen. Die Karte
offeriert jeweils eine gut sortierte Auswahl an
Gerichten von Schwein, „Naturpark-Rind“, Geflügel
und Fisch aus der Region. Wer lieber kein
Tier auf dem Teller mag, hat drei Gerichte zur
Auswahl. Alles saubere und aufrechte Kompositionen.
Die Salate kann der Gast nach Wunsch
kombinieren mit Hühnerbrust oder Putenstreifen,
Forelle oder Thunfischsteak, Garnelen
oder Flugentenbrust. Letztere ist einwandfrei
gebraten – außen knusprig, innen zart und rosa.
Rundum zufrieden stellt auch die Weinkarte
mit zahlreichen Tropfen aus der Bodenseeregion
neben den bereits erwähnten Bio-Weinen, die
zumeist aus Italien und Frankreich stammen. Zu
alldem hat die Donauperle auch einen wirklich
schönen Biergarten vorzuweisen.
cab
6 | Gasthaus Mühle Dietfurt
D-72514 Inzigkofen, Burgstraße 9
Tel. +49 7571 51715
Hauptgerichte 12-24 €
Mit einem ordentlichen Maß an Lieblichkeit verläuft
die junge Donau hinter den Gebäuden der
Mühle Dietfurt. Das Gasthaus selbst entspricht
innen dem Bild einer typischen Wirtschaft: honiggelbes
Mobiliar, ein wenig Tierpräparat an den
Wänden. Auch sehr hübsch ist der natürlich beschattete
Biergarten. Ein sympathischer Kellner,
der immer genau zu wissen scheint, was der Gast
gerade wünscht, rundet das Gesamtbild ab. Als
Das Gasthaus ist gut besucht. Und das an einem
ganz normalen Dienstag. Oder vielmehr nicht
ganz normal: An diesem Abend steht das beliebte
„Wirtshaussingen“ an, ab 19 Uhr soll es losgehen.
Gesungen wird etwa einmal im Monat in der über
400 Jahre alten Stube rechterhand. 1598 wurde
das Wirtshaus erbaut, von Jakob Wagner, dem
Großvater von Johann Ulrich Megerle. Der wurde
unter dem Namen Abraham a Sancta Clara zu
einem berühmten Prediger; seine flammenden
Reden waren begehrt bis Wien. Die Bedienung
flitzt hin und her, freut sich aber über die Kundschaft:
„So muss es sein“, meint sie, und schafft
es trotz des Trubels, einen klasse Service hinzulegen.
Der Mostbraten, erklärt sie auf Nachfrage, sei
ähnlich wie ein Sauerbraten: also Rinderfleisch,
5 6
SEEZUNGE.DE | 161
7 8
Vorspeise kommt ein frisches, sommerliches Gemüse-Sülzchen
mit einer schönen Säure an den
Tisch. Außerdem eine Flädlesuppe, bei der man
die hausgemachte Brühe herausschmeckt, auch
wenn die Flädle ein wenig aufgeschwemmt in
der Terrine hocken. Auch die Gemüsebeilage der
Spinat-Käse-Nocken hat keinen so rechten Biss.
Den an sich sehr schmackhaften Nocken hätte
eine etwas intensivere Begleitung sicher nicht
geschadet. Doch derlei Betrachtungen rücken allesamt
in den Hintergrund, als der Star der Mahlzeit
in Begleitung eines breiten Kellnerlächelns
einschwebt – der Zwiebelrostbraten mit Spätzle.
Und hier hat die Küche einfach alles richtig gemacht:
Das sehr schön abgehangene Fleisch hält
eine saftige Balance zwischen Röstaroma und
zartem Biss, untermalt vom krossen Knuspern
der Zwiebeln. Die kernigen Spätzle sind lang und
mit Butter veredelt. Der dazu gereichte Bratensaft
ist ein intensives Konzentrat aus eindrücklichen
Fleischaromen: dicht, rauchig und einfach
der Traum eines jeden Soßen-Schwaben. Obwohl
damit das Wesentliche über die Mühle Dietfurt
gesagt wäre, bleibt noch zu erwähnen, dass der
gemischte Salat erfreulich frisch serviert wird.
Der Vollständigkeit halber sei auch noch die
Crème brûlée genannt, die dank eines niedrigen
und breiten Gefäßes eine große Karamelloberfläche
besitzt. Frisch abgeflammt hätte sie sicher
noch ein Quäntchen besser schmecken können.
Aber Göttliches auf dem Teller ist eben selten
und der Zwiebelrostbraten rechtfertigt durchaus
ein stilles Dankgebet an die Küchenchefin, nebst
einem gänzlich konfessionsneutralen: „Vergelt’s
Gott!“
nyf
7 | Restaurant Café Bootshaus
D-72488 Sigmaringen, In den Burgwiesen 9
Tel. +49 7571 68 67 100
www.bootshaus-sig.de
Hauptgerichte 12-29 €
Wenn all die fröhlichen Menschen im großen
Gastgarten des Bootshauses für einen Moment
verstummten und auch die Autos kurz innehielten
– man könnte sie rauschen hören, die Donau. So
aber muss sich der Gast – trotz der unmittelbaren
Nähe – mit der imposanten Optik des Flusses begnügen.
Das ist aber bei der launigen Atmosphäre,
162
die dort im Schatten der Bäume herrscht, überhaupt
kein Manko. Der Service trägt bodenlange
Schürzen, wie es auch in ungezwungenen Bistros
Sitte ist. Das gläsern wirkende Gebäude kleidet
sich in legeres Mobiliar ohne viel Schnickschnack,
dominiert vom natürlichen Holz der Decken und
Wände. Äußerlich steht dem ungebremsten Wohlfühlen
also nichts im Wege. Und wie steht es
kulinarisch? Auch da ist es gut bestellt um das
Bootshaus, das zu Stoßzeiten und bei der Verköstigung
größerer Gesellschaften im Stande sein
muss, beliebige Mengen gefüllter Teller herauszugeben.
Und das natürlich auch schmackhaft.
Unter dieser Prämisse wartet das Haus mit einer
umfangreichen Karte auf, die ein großes Angebot
an frischen Salaten beinhaltet. Zum Beispiel die
Variante „Fischermann“, die mit auf der Haut gebratenen
Filets von Saibling, Forelle und Zander
lockt. Dabei ist das milde Dressing mit Dill abgeschmeckt
und vermag die verschiedenen Gemüse
und Blattsalate schön zu begleiten. Prächtig ist
auch das Zitronengras-Süppchen, in dem Fruchtigkeit
und Schärfe um die Vorherrschaft kämpfen.
Und weil das Rennen keine der beiden gewinnt,
präsentiert sich die Suppe hübsch ausgewogen
– und wird gekrönt von einer gebratenen Riesengarnele.
Natürlich hat das Bootshaus neben einer
auffallend leichten Küche mit mediterranem
Einschlag und vereinzelten asiatischen Gerichten
auch Biergartenklassiker wie Zwiebelrostbraten,
Schnitzel oder Maultaschen zu bieten. Für das
süße Ende stehen ein paar wenige Desserts zur
Wahl, etwa der Zwetschgen-Kompott, zu dem sich
Walnusseis und ein Zwetschgenknödel gesellen,
der trotz seiner Blässe das passable Gesamtbild
wohlschmeckend abrundet. Nicht zuletzt der tollen
Lage wegen ist das Bootshaus insbesondere
ein unkomplizierter Sommer-Tipp.
nyf
8 | Restaurant Brunnenstube
D-72516 Scheer, Mengener Straße 4
Tel. +49 7572 3692
www.brunnenstube-scheer.de
Hauptgerichte 13-30 €, Menü ab 42 €
Es gibt Restaurants, die sind nicht einfach nur
Gebäude, in denen man essen kann, sondern es
sind Eckpfeiler der eigenen kulinarischen Identität.
So jedenfalls beschreiben treue Gäste ihr
Verhältnis zur Brunnenstube in Scheer, wo Rita
und Fabrice Coquelin seit mehr als drei Jahrzehnten
mit ihrer grundehrlichen Küche einen
schmeckbaren französischen Akzent ins Schwäbische
bringen. Das Restaurant ist ein Kleinod
der Gastlichkeit. Die Inneneinrichtung dominieren
niedrige Decken und viel Holz, die Tische
sind stets festlich eingedeckt und gestärkte
Stoffservietten stehen wie weiße Ausrufezeichen
gegen den Trend kurzlebiger Papierfetzen.
Auf der stets saisonal geprägten Karte finden
sich auch die Terrinen des Küchenchefs, der
mit seiner französischen DNA gar nicht anders
kann, als die Köstlichkeiten der Jahreszeiten
darin zu verewigen. Bei einem sommerlichen
Besuch beeindruckt die Ratatouille-Terrine mit
authentischem Gemüsegeschmack, eingehüllt
in eine leicht gelierte Mousse-Masse. Auch in
Sachen Schmorgerichte besitzt die Brunnenstube
fast schon ein Alleinstellungsmerkmal in
der näheren und weiteren Umgebung. Die mit
Speck und Gurken gefüllte Kalbsroulade liefert
dafür den besten Beweis. Das Fleisch ist schön
mürbe, ohne trocken zu wirken. Der Eigengeschmack
des Kalbs kommt trotz beherzter Würze
gut durch. Das fleischeslustige Aromenspiel der
rustikalen Sauce hat langanhaltende Kraft am
Gaumen und veredelt die länglichen, in Butter
geschwenkten Spätzle, die einen angenehmen
Biss bewahren durften. Und zum Nachtisch?
Da empfiehlt sich die Parfait-Kunst des Küchenchefs:
Auf dem Teller liegen drei Variationen
– Rhabarber, Erdbeere und Himbeere. Köstlich
sind sie alle drei, wobei die Erdbeere durch die
Intensität besonders reifer Früchte hervorsticht.
Den sicheren Umgang mit Fisch beherrscht das
Haus ebenfalls. Dabei bleibt es doch stets am
Boden, auch wenn sich das Ehepaar freut, ihre
gepflegte Gastlichkeit mit einer gewissen Eleganz
zu versehen. Ein bisschen altmodisch vielleicht,
aber im allerbesten Sinne des Wortes.
Denn die Werte einer wirklich guten Küche sind
und bleiben ehrliche Zutaten in handwerklicher
Verarbeitung. Ohne Tricks und Scharlatanerie.
Und dafür steht die Brunnenstube seit Jahrzehnten.
Und zwar ohne Ausnahme.
nyf
Neues | Empfehlung
REGIONAL SEIN
UND SINNVOLL
HANDELN
Lebensmittel mit regionalen Zutaten werden gerne nachgefragt. Schließlich
ist es ein gutes Gefühl, zu wissen, was genau man isst und woher es
kommt. Das macht Sinn und profitieren können viele: die Landwirte mit
planbaren, festen Abnahmeverträgen und die gesamte Region von der
Wertschöpfung, die im Land bleibt. Das Familienunternehmen ALB-GOLD
macht vor, wie das bei Spätzle & Nudeln geht. Informationen gibt es vor
Ort in Trochtelfingen oder unter
www.alb-gold.de
Die seezunge empfiehlt
D – DEUTSCHLAND
Gasthaus Löwen, Frickingen-Altheim ..................................... 224
Romantikhotel Kleber Post, Bad Saulgau ............................... 224
CH – SCHWEIZ
HafenBuffet, Rorschach....................................................... 224
Klein Rigi, Schönenberg an der Thur ..................................... 225
Renner Restaurant & Lounge, Amriswil .................................. 225
Restaurant Rössli, Winterthur ............................................... 226
A – ÖSTERREICH
Casino-Restaurant Falstaff, Bregenz ...................................... 227
Gasthof Mohren, Rankweil ................................................... 227
Sämtliche Öffnungszeiten und Besonderheiten der aufgeführten
Restaurants finden Sie im Adressteil dieser Ausgabe.
SEEZUNGE.DE | 223
1 2
1 | Gasthaus Löwen
D-88699 Frickingen-Altheim, Hauptstraße 41
Tel. +49 7554 8631
www.loewen-altheim.de
Hauptgerichte 13-24 €, Menü 29-35 €
In der Küche des über 400 Jahre alten Anwesens
von Franz und Isolde Pfaff gibt es Neuigkeiten:
Seit Frühjahr 2017 führt hier Sohn Roman das
Regiment. Der sympathische junge Mann, studierter
Betriebswirt und gelernter Koch, hat sein
Handwerk im Sternerestaurant Adler in Asperg
gelernt und in Zermatt und Amsterdam vervollkommnet.
Die Speisekarte ist auf jeden Fall experimentierfreudiger
geworden: eine auf asiatische
Art zubereitete Gurkenkaltschale oder ein
Zitronenverbene-Felchenfilet mit Himbeerjoghurt
und Zitronen-Couscous machen einfach Lust auf
mehr. Das kann etwa in der Form von gebratener
Maishähnchenbrust mit Nusskruste, Ofentomaten
und Graupenrisotto oder gebratenem Lachsforellenfilet
auf Limettenblätter-Schaum mit Fenchel
und Walnuss-Quinoa auf den Tisch kommen.
Vegetarier freuen sich auf die hausgemachten
Gnocchi mit Basilikumöl, Paprikakonfitüre und
Parmesanspänen. Aber keine Angst: Die „Löwenklassiker“
wie Lammfilet im Portweinsößle
mit Kartoffelgratin oder Saltimbocca alla romana
vom Schweinefilet sind nicht von der Karte
verschwunden und die Löwenwirtin ist durchaus
noch in den Gästestuben und in der Küche präsent.
Roman Pfaff legt mindestens so viel Wert
auf frische regionale Produkte wie seine Mutter:
Die Forelle kommt aus der nahegelegenen Forellenzucht
Mayer, das Felchen von der Bodenseefischerei
Heyer und Schwein und Rind tragen das
„Fairfleisch“-Label. Auch die Desserts sind nicht
von schlechten Eltern: Der cremige Schokopudding
KändiLab mit Minzgel und Sablé breton oder
der üppige Aprikosen-Crumble mit Vanillecreme
machen der feinen Küche alle Ehren. Dazu passen
ein frischer Auxerrois von Aufricht aus Meersburg
oder ein kräftiger Chianti Classico Riserva „Rocca
delle Macie“ aus der Toskana. Da kann man getrost
sagen: Auch in der vierten Generation zeigt
sich der alte Löwe von seiner besten Seite. gh
224
2 | Romantikhotel Kleber Post
D-88348 Bad Saulgau, Poststraße 1
Tel. +49 7581 5010
www.kleberpost.de
Hauptgerichte 13-32 €, Menü ab 39 €
Die strahlend weiße, moderne Fassade des Romantikhotels
Kleber Post in der kleinen Kur- und
Bäderstadt Bad Saulgau im Herzen von Oberschwaben
lässt nicht sofort erahnen, dass man
sich hier seit fast 400 Jahren der Gastlichkeit
verschrieben hat. Ursprünglich als Relais-Station
von Postkutschen entstanden, befand sich
das Haus fast 200 Jahre im Besitz der Familie
Kleber. Nachdem diese 2001 die Führung der
Geschäfte aufgeben musste, brachen wechselvolle
Zeiten für das ehrwürdige Haus an. Seit
Anfang 2017 verantwortet nun Walter Varga
die Geschicke des Restaurants „VINUM“ im
4-Sterne-Superior-Hotel. Die Gesamt-Geschäftsführung
liegt jetzt in den Händen von Michael
Roensch, der uns bei unserem sonntäglichen Besuch
an der Rezeption herzlich begrüßt. Einmal
Platz genommen, fällt sofort die elegante, gelungene
Abstimmung von Materialien, Stoffen und
Farben auf. Heller Naturstein, Nussbaum-Möbel
und immer wiederkehrende kräftige Violett-Töne
sowie die große Fensterfront mit Blick in den
Garten prägen den Raum. Harmonie und Eleganz
bestimmen auch die ästhetisch angerichteten
Teller. Der jugendliche, flott agierende Service
bringt uns zum Auftakt eine Pfifferling-Schaumsuppe,
die sehr gut die Balance zwischen erdigen
Pilznoten und cremiger Sahne findet. Auch das
Weinangebot, gerade bei den offenen Weinen,
gefällt uns und wir dürfen uns über einen Van
Volxem Riesling von der Mosel freuen. Weiter
geht es mit einer modernen Interpretation des
südfranzösischen Klassikers Salade niçoise.
Fantastischer Bluefin Tuna, außen scharf angebraten,
innen fast roh, dazu gewürfelte lila
Vitelotte-Kartoffeln, Baby-Leaf-Salat, Oliven und
Wachtelei finden sich auf unserer rechteckigen
Schiefertafel. Im Hauptgang dann ein Dreierlei
vom Kalb. Rosagebratenes Filet, zarte Bäckchen
in einer formidablen Sauce und die geschmorte
Schulter in einem Mantel von feinen Engelshaar-
Nudeln ausgebacken. Einfach grandios! Auch
die hausgemachten Kartoffelbällchen sowie Fingerkarotten,
sautierte Pfifferlinge und in Rotwein
geschmorte Schalotten als Beilagen überzeugen
auf ganzer Linie. Das Kleber Post bleibt auch
unter dem neuen Küchenchef Walter Varga gastronomisch
das erste Haus am Platz.
sl
3 | HafenBuffet
CH-9400 Rorschach, Hauptstrasse 56
Tel. +41 71 841 08 08
www.hafenbuffet.ch
Hauptgerichte 14-50 SFr., Menü 20 SFr. mittags,
ab 77 SFr. abends
Neu ist, dass das engagierte Pächterpaar Christoph
Brändle als Küchenchef und Celina Räbsamen als
Serviceleiterin den repräsentativen Betrieb übernommen
und in der Folge von „Englers am See“
in „HafenBuffet“ umbenannt haben. Mit Buffetküche
hat es allerdings nichts zu tun; alle Speisen
werden von einer liebenswürdigen Damencrew aufgetragen.
Das Lokal befindet sich im Obergeschoss
des Bahnhofs- und Hafengebäudes direkt am See.
Dank seiner bis zum Boden reichenden Glasfront
kann man Boote und Linienschiffe ein- und ausfahren
oder vorbeituckern sehen und blickt zudem
auf das romantische Altstadtensemble samt dem
historischen Kornhaus. Plätze im Freien gibt es
nicht, die Klimatisierung des modern gestylten
Gastraums sorgt aber für Wohlbefinden. Der Küchenstil
ist vielseitig. Einerseits gibt es eine Fülle
3
Neuigkeiten | Empfehlung
mediterraner Tapas wie Thunfisch-Carpaccio, Chorizo
vom Grill oder Datteln im Speck. Anderseits
werden Schweizer Klassiker, aber auch kulinarische
Wochen und Events geboten wie „Wild auf
Wild“, „Bratpfännli-Metzgete“ und Dinnerveranstaltungen
mit dem Zauberer Kuli. Die Speisekarte
differenziert zwischen mittags und abends. Zur
Lunchzeit locken die überaus preisgünstigen Wochenhits
und die täglich wechselnden Zweigangmenüs
wie Suppe oder Salat mit einem leichten
Seefisch oder einem saftigen Braten. Zur Abendzeit
wählt man zwischen À-la-carte-Gerichten und
einem Viergangmenü. Da kann allein schon die
Vorspeise spannend sein, werden doch kleine
Highlights geboten wie Capuns, Hirschcarpaccio,
Feigen mit Ziegenkäse, Zwetschgen im Speckmantel
und Apfel-Randen-Carpaccio. Eine leckere
Suppe ist die Asiatische Kürbiscremesuppe mit
Crevetten. Das Fischangebot ist reichlich, gibt es
doch allerlei Wassergetier aus dem See und Meer
sowie Schalen- und Krustentiere. Auch auf die Gesundheit
der Gäste wird geachtet mit Fitnesstellern
in den Varianten Vegetarisch, Fisch und Chicken.
Die Klassiker konzentrieren sich auf Fleischgerichte
wie Rindstatar und Rindsfilet. Auch die Desserts
haben Klasse, der Zwetschgentraum ist ein echter
Genuss. Das Getränkeangebot ist reichlich, wobei
Weine glasweise und in Flaschen aus der Schweiz,
Österreich und den Mittelmeerländern wählbar
sind.
sb
Das ehemalige Schlössli und beliebte Tavernen-
Dancing Klein Rigi, stattlich und erhaben auf
dem Hügel Schönenberg gelegen, erlebte im April
2016 eine Renaissance. Der neue Geschäftsführer,
Alberto Provenza, Schweizer Sommelier
des Jahres 2013, hat es mit neuem Konzept
wiederbelebt: Fleisch vom „Live-Grill“, erlesene
Weine und Whiskys aus aller Welt sowie eine
Zigarrenlounge mit Cheminée. In den neu renovierten
Räumen mit Bar werden wir freundlich
empfangen. Man spürt sofort: Hier sind Profis
am Werk. Davon zeugen nicht nur der klimatisierte,
verglaste, vom Restaurant aus einsehbare
„Weinkeller“ sowie der offene Grill. Auch das
stilvolle, dezent gehaltene Interieur sowie der
professionelle Service sprechen eine deutliche
Sprache. Wir genießen eine feine Rieslingsuppe,
Vitello tonnato, Boeuf Stroganoff nach „Art
des Hauses“ mit Djuvec-Reis und ein Rindsfilet
mit Kartoffelgratin und drei hausgemachten
Saucen. Erwartungsgemäß ist alles sehr gut und
schmackhaft. Für Provenza ist es „wichtig, dass
ein Chateau-Briand wieder am Tisch tranchiert
und ein Tomahawk-Ribeye-Steak mit extralangem
Knochen auch ohne Reservation spontan
bestellt werden kann“. Das Fleisch lagert im
klimatisierten Reifeschrank zwischen 6 und 8
Wochen, danach wird es unter Vakuum verschlossen.
So wird es aromatischer, verdichteter und
erreicht höchste Qualität. Weitere Pluspunkte
der wiedereröffneten Traumlocation: Räumlichkeiten
sind für Anlässe von 10 bis 180 Personen
– ab 15 Personen auch außerhalb der üblichen
Öffnungszeiten – gegeben. Ein hauseigenes Trauzimmer
für Hochzeiten und eine Garterrasse mit
atemberaubendem Blick vollenden das Event-
Angebot. Der Zugang zum Restaurant erfolgt vom
Parkplatz aus am Fuße des Hügels entweder über
die Outdoor-Treppe oder über die unterirdische
Rigi-Metro, den hauseigenen Schrägaufzug. Von
Anfang bis Ende ein einzigartiges Erlebnis. sk
4 | Klein Rigi
CH–9215 Schönenberg an der Thur
Thurbruggstrasse 31
Tel. +41 71 642 49 49
www.kleinrigi.ch
Hauptgerichte 22-49 SFr.
5 | Renner Restaurant & Lounge
CH-8580 Amriswil, Rennweg 6
Tel. +41 71 412 70 70
www.renner-amriswil.ch
Hauptgerichte 28-46 SFr., Menü ab 78 SFr.
Gut acht Jahre hatte das erfahrene Gastro-Duo
Matthias Brede und Marcel Thalheim im „Landgasthof
Hirschen“ gewirkt und sich den Ruf des
besten Restaurants im Ort hart erarbeitet. Ende
2016 wurde aufgrund von Unstimmigkeiten mit
dem Verpächter der „Hirschen“ zugesperrt und
der Wechsel ins Zentrum in den namensgebenden
Rennweg stand an. Ein Wechsel, der auf
der ersten Blick etwas drastisch ausfällt, da die
Lokalitäten doch recht verschieden ausfallen:
hier der historische Landgasthof im Riegelhaus,
dort die ehemalige „Mocca Café Longe“ in Bahnhofsnähe.
Offener und heller wirken die neuen
Räume, kommunikativer soll es zugehen; es soll
4
SEEZUNGE.DE | 225
BÜHNE. BAR. RESTAURANT. CASINO.
5 6
keine Hemmschwellen geben, auch nicht bei der
Preisgestaltung, die durchweg sehr zivil ausfällt.
Ergänzt wird das eigentliche Restaurant durch die
von Marion Hügli geleitete Smokers Lounge, in
der sich vor allem Einheimische zum Getränk und
Plausch nach Feierabend treffen. In der Küche ändert
sich erst einmal nichts. Matthias Brede bleibt
seiner Linie treu, frische, gerne regionale Produkte
mit internationalen Einflüssen zu kombinieren.
Die Speisekarte fällt überschaubar aus, wechselt
dafür aber regelmäßig. Bei den Weinen sieht es
ähnlich aus, wobei Marcel Thalheim immer wieder
Entdeckungen abseits des Alltäglichen bietet. Wir
starten mit einem Zweierlei vom Kalb, bestehend
aus Vitello tonnato und einem fantastischem Mini-
Kalbstatar, als vielsprechendem Amuse-Bouche.
Der liebenswürdige Servicechef bringt uns dann
als Vorspeise eine Ceviche. Das aus Südamerika
stammende Gericht, mit Limettensaft marinierter
Fisch, in diesem Fall sehr guter Lachs, wird durch
für europäische Zungen richtig scharfen Chili bereichert.
Dazu gibt es feine Gurkenspaghettini,
Frühlingszwiebeln und eine sämige Avocadocreme.
Bevor wir zum Hauptgang kommen, gibt es einen
unerwarteten, zweiten Gruß aus der Küche: einen
wärmenden Hokkaido-Kokos-Ingwer-Cappuccino.
Es folgt dann eine große Portion perfekt rosa gebratenes
Kalbsfilet auf einem Bett von Tomaten,
Lauchgemüse und kleinen Pfifferlingen. Dazu
frisch aufgeschlagene Sauce béarnaise und in
Rosetten gespritzer Kartoffelstock. Angesichts der
großen Portionen verlassen wir das Restaurant ohne
das obligatorische Dessert und wünschen dem
freundlichen Herrn Thalheim, dass das neue Restaurant
zu einem sprichwörtlichen „Renner“ wird.
Verdient hätten es die beiden Inhaber in jedem
Fall.
sl
6 | Restaurant Rössli
CH-8400 Winterthur, Technikumstrasse 56
Tel. +41 52 213 66 44
www.rössliwinterthur.ch
Hauptgerichte 23-46 SFr., Menü ab 85 SFr.
Michi Weber und Fabienne Ziroli sind von ihrer
Trattoria Concordia in Winterthur-Veltheim wegund
wieder ins Zentrum der Stadt gezogen. Ihr
neues Zuhause, das traditionsreiche Rössli, liegt
direkt gegenüber dem Technikum der ZHAW, nur
7
einen Katzensprung von Fußgängerzone und Altstadt.
Michi Webers ehrliche, schnörkellose mediterrane
Küche und der äußerst herzliche, direkte
Service seiner Partnerin Fabienne Ziroli passen gut
in das tags und abends nicht nur von Studenten
belebte Quartier. In ihrem Rössli, einer Mischung
aus romanischem Café, italienischer Trattoria und
Schweizer Beizli, fühlt man sich auf Anhieb wohl,
was zu einem großen Teil an der erfrischend unkomplizierten
Art von Fabienne Ziroli liegt. Auf
der kleinen Speisekarte stehen Büffelmozzarella,
frische Steinpilze, Tagliata vom Weiderind oder
Salzwiesenlamm und natürlich die hausgemachte
Pasta des Chefs, die alleine schon einen Besuch
wert ist. Es hat auch hausgemachtes Sorbet und
Glace sowie ein mehrgängiges Überraschungsmenü.
Rindertatar mit getrockneten Tomaten und
ein wärmendes Kürbisschaumsüppli gibt es als
Amuse-Bouche vorneweg. Riesencrevetten, nordafrikanisch-arabisch
mit Ras el Hanout gewürzt,
begleitetet von einem knackigen, marinierten
Fenchelsalat und Wasabinaise, also Wasabi und
Mayonnaise, bekommen wir als ersten Gang. Die
Harmonie zwischen süßen, sauren und scharfen
Komponenten auf dem Teller gefällt uns, genauso
wie der Arneis von Rivetto, der gut mit der Vorspeise
harmoniert. In der kleinen Weinkarte dominiert
naturgemäß Italien und auch die Auswahl
an offenen Weinen ist gut auf die bodenständige,
produktbezogene Küche des Hausherrn angepasst.
Kommen wir endlich zur Pasta, auf die wir uns
schon den ganzen Abend gefreut haben. Auf Taglierini
al brasato ist unsere Wahl gefallen, also feine
hausgemachte Nudeln mit einem kräftigen Ragout
aus Rinderschmorbraten, Rotweinjus, frischen Tomaten
und ordentlich viel Knoblauch, Peperoncini
und gehobeltem Parmesan. Wir lieben Brasato
und hier liegt eindeutig erhöhte Suchtgefahr vor.
Zum Abschluss ein großer Dessertklassiker: die
Vermicelles „Nesselrode“ und der gute Espresso
enttäuschen uns nicht. Wir finden, es sollte mehr
226
Neuigkeiten | Empfehlung
Gaststätten wie das „Rössli“ geben: mit im besten
Sinne unprätentiöser, ehrlicher Küche, guten und
bezahlbaren Weinen und herzlichem, familiärem
Service. Wir kommen in jedem Fall wieder. sl
7 | Casino-Restaurant Falstaff
A-6900 Bregenz, Platz der Wiener Symphoniker 3
Tel. +43 5574 45 12 71 25 00
www.falstaffbregenz.at
Hauptgerichte 15-39 €, Menü ab 39 €
8
Alle dynamischen Unternehmen entwickeln sich
kontinuierlich weiter. So auch das mittlerweile
beste Restaurant der Landeshauptstadt, im Casinokomplex
gelegen und souverän geleitet von
Stefan Moosbrugger. Zum einen wurde das Lokal
in extravagantem Stil erneuert und eine zum
See und Festspielhaus offene, abends in märchenhaftem
Licht erstrahlende „Cloud Lounge“
geschaffen. Zum anderen übernahm der Bregenzerwälder
Gernot Bischofberger das Zepter
in der Küche und startete gleich mit 14 Gault-
Millau-Punkten. Zuvor werkte er in Davos, wo er
anlässlich des jährlichen Weltwirtschaftsforums
Staatsoberhäupter und Wirtschaftskapitäne bekochte.
So verwundert es nicht, dass er internationale
Küche aufbietet, allerdings überwiegend
auf der Basis österreichischer Qualitätsprodukte
aus fairem Handel und biologischem Anbau. Er
bemüht sich auch darum leicht zu kochen; vegetarische
und leichte Alternativen zu den Vorund
Hauptspeisen sind auf der Karte mit dem
grünen Signet „Light Delight“ gekennzeichnet.
In Verbindung mit einem Casinobesuch gibt es
preislich attraktive Arrangements. Das faszinierendste
ist das „Dinner und Roulette“, bei dem
man für das Menü das bezahlt, was die selbst
geworfene Roulettekugel ergibt, von null bis maximal
36 Euro. Die Verbindung des Restaurants
mit dem Casino bedingt, dass es täglich erst um
18 Uhr öffnet und dass Volljährigkeit des Gastes,
Vorlage eines Ausweises und bei den Männern
ein entsprechendes Outfit, also Hemd und
Sakko, erforderlich sind. Nun aber zur Küche.
Je nach Saison startet man mit einem marktfrischen
Salat oder mit dem marinierten Tatar vom
heimischen Milchkalb. Suppenfreunde lockt
die Consommé vom Weiderind mit Gemüsejulienne.
Liebhaber von Meeresfischen bestellen
den am Tisch zu filetierenden Babysteinbutt
aus dem Wildfang mit Pata Negra, Bohnen und
Tomaten. Fleischtiger wählen den Rücken vom
Salzwiesenlamm in der Briochekruste oder das
argentinische Rindersteak mit Saucen und Beilagen
nach Wahl. Bei der Dessertwahl schwankt
man zwischen der geeisten Wälder Schokolade
„Gsig“ und der Zitruspflanze Yuzu aus Japan.
Auch die Weinkarte ist international, detto die
Brändeauswahl. Der Service unter Fritz Huter
agiert professionell und stets auf das Wohl der
Gäste bedacht. Zum stimmigen Rundum-Service
gehört auch, dass die Parkplätze in dem
eingezäunten Areal kostenlos genutzt werden
können.
sb
8 | Gasthof Mohren
A-6830 Rankweil, Stiegstraße 17
Tel. +43 5522 44275
www.mohren.at
Hauptgerichte 14-34 €, Menü ab 48 €
Das traditionsreiche gastliche Haus der Familie
Herburger liegt am Zentrumsrand der Marktgemeinde
und gewährt attraktive Ausblicke auf die
einzige Basilika im Lande und die Schweizer
Berge. Neu ist zum einen, dass Tochter Michaela
voll jugendlichem Elan die Führung von ihren
Eltern Elmar und Gerda übernommen hat, die das
Haus in jahrzehntelanger Aufbauarbeit zu dem gemacht
haben, was es heute ist. Zum anderen ist
erwähnenswert, dass der Eingangsbereich erneuert
und das Zimmerangebot mit einem Neubau
erweitert wurde. Wer hier einkehrt, dem fällt die
Wahl zwischen den stets geschmackvoll dekorierten
Räumlichkeiten schwer. Da gibt es zwei
rustikale Stuben, ein edel-schlichtes modernes
Restaurant und einen behaglichen Wintergarten.
Wer Grund zum Feiern hat, zieht ins Freie in den
über 100 Jahre alten Mohrenschopf mit Weinlaube
und Erlebnisgarten, in dem sich allerlei Getier
wie Seidenhühner und Hasen tummelt. Die
in mehreren Führern belobigte Küche unter der
Regie des souveränen Chefs Manfred Oswald setzt
auf Ernährungsbewusstsein, Saisonalität und Regionalität,
wofür sie das AMA-Gütesiegel verliehen
bekam. Salatfreunde bedienen sich am stets frisch
bestückten Buffet, Suppenliebhaber können mit
Zwiebelsuppe eine bürgerliche und mit kühlem
Buttermilch-Erbsen-Minze-Süppchen eine kreative
Variante bestellen. Die Vorspeisen reichen vom
Pfifferlingstatar mit Gewürzlachs oder Risoni mit
Pilzen und Kräutern bis zum veganen Riebel-Taler
an Paprika-Mango-Chutney. Fischkenner wählen
die Filets vom Seesaibling mit Risotto und Limettenschaum.
Den Fleischfan reizen die geröstete
Kalbsleber mit Rösti, die mit Bergkäse gratinierten
Kalbshüftscheiben mit Spätzle und das Filet vom
österreichischen Rind an Pfefferrahmsauce mit
Kroketten. Wer zum Schluss Lust auf Käse hat,
greift zur Vorarlberger Auswahl, wer Süß bevorzugt,
zur Dessertvariation. Die kennerhaft ausgesuchten
Weine lagern im alten Kellergewölbe; Biere und
Säfte sind heimisch. Gepflegt wohnen lässt sich‘s
in Gästezimmern und Juniorsuiten. Wo auch immer,
der Service ist liebenswürdig und kompetent.
Im Haus kann man auch tagen, außer Haus ausgiebig
wandern, biken und golfen.
sb
SEEZUNGE.DE | 227
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www.naturhotel.at www.hotel-gams.at www.karren.at www.diegenusswerkstatt.at
www.hotel-bergerhof.at www.kronehotel.at www.rosenhof.com
www.schillerkopf.at
www.zeitgenuss.at
www.walliserhof.at
www.roessle.at
www.bierlokal.at
www.stuonobach.at
www.quellengarten.at
www.hotelpostbezau.com
www.alpenhotel-post.com
www.wellnesshotellinde.at
www.scesaplana.shotels.com
www.mateera.s-hotels.com
Tuttlingen
Sigmaringen
DEUTSCHLAND
Biberach
KONSTANZ /
HEGAU
Pfullendorf
LINZGAU
Bad Saulgau
OBERSCHWABEN
Stockach
KLETTGAU
Schaffhausen
ZÜRICH /
SCHAFFHAUSEN
Die Übersichtskarte enthält nur die
zentralen Orte der Gebiete, in die wir
die gastronomische Bodensee-Region
eingeteilt haben.
Engen
Singen
Stein am Rhein
Winterthur
SCHWEIZ
Radolfzell
Frauenfeld
Steckborn
THURGAU
Überlingen
Konstanz
Weinfelden
Wil
Wattwil
Salem
Meersburg
Kreuzlingen
TOGGENBURG
Romanshorn
Markdorf
Bischofszell
Ravensburg
Friedrichshafen
St. Gallen
Appenzell
Urnäsch
Langenargen
Arbon
Rorschach
Heiden
ST. GALLEN /
APPENZELL
Bad Waldsee
Tettnang
Altstätten
Lindau
Wangen
Lindenberg
Bregenz
Dornbirn
Feldkirch
LIECHTENSTEIN
ALLGÄU
BREGENZER
WALD
ÖSTERREICH
1000 ADRESSEN AUS 3 LÄNDERN
und eine aus Liechtenstein
Hier stellen wir Ihnen fast 1000 der vielen tausend Restaurants und anderen Lokalitäten des
Bodenseelandes kurz vor. Auch dabei ist die Auswahl das Ergebnis unserer Recherchen und der
Ortskenntnis unserer ”KorrESSpon denten“. Es sind keine bezahlten Einträge, nur die Fotos kosten
– und die Anzeigen sind eindeutig zu erkennen. Die nach den Piktogrammen folgenden Informationen
wurden weitgehend von der Redaktion formuliert, auf der Grundlage eigener Recherchen und
der Angaben der Gastronomen. Wenn Sie ein Lokal entdeckt haben, das darin fehlt, können Sie
es uns gerne mitteilen. Die Großregionen wie „Linzgau“ und die Klein regionen um die einzelnen
Städte entsprechen weder politischen noch touristischen Einheiten – sie dienen auschließlich Ihrer
geographischen Orien tierung: Wir haben zentral gelegene Städte festgelegt und d iesen dann die
Orte der Umgebung zugeordnet. pb
GEBIETE
SEITE
A-ÖSTERREICH
Bregenz ........... 242
Bregenzer Wald ..... 245
Dornbirn. .......... 247
Feldkirch + Montafon . 249
FL-LIECHTENSTEIN
Liechtenstein ....... 250
CH-SCHWEIZ
Altstätten + Rheintal .. 251
Rorschach ......... 251
Heiden +
Appenzeller Vorderland 252
St. Gallen .......... 253
Appenzell + Alpstein .. 254
Urnäsch +
westl. Appenzellerland . 255
Wil + Hinterthurgau. .. 256
Wattwil + Toggenburg . 256
Arbon. ............ 257
Romanshorn. ....... 257
Bischofszell ........ 258
Kreuzlingen ........ 258
Steckborn. ......... 261
Weinfelden ......... 261
Frauenfeld ......... 263
Stein am Rhein. ..... 263
Schaffhausen ....... 264
Winterthur ......... 265
D-DEUTSCHLAND
Konstanz .......... 268
Radolfzell .......... 277
Singen . . . . . . . . . . . . . 280
Engen ............ 281
Klettgau . . . . . . . . . . . . 282
Stockach .......... 282
Tuttlingen .......... 284
Sigmaringen ........ 285
Überlingen ......... 286
Salem. ............ 287
Pfullendorf ......... 289
Markdorf .......... 289
Meersburg ......... 289
Friedrichshafen ..... 291
Langenargen ....... 292
Tettnang. .......... 293
Ravensburg ........ 293
Bad Saulgau. ....... 298
Bad Waldsee ....... 298
Biberach .......... 299
Wangen / Isny. ...... 300
Lindau . . . . . . . . . . . . . 301
Lindenberg + Allgäu .. 304
I
A
D
W
C
Q
E
L
M
K
J
F
O
P
N
B
V
G
H
X
PIKTOGRAMME
Außerhalb geschlossener
Ortschaften
Berggasthaus, nur zu Fuß
erreichbar (oder mit Seilbahn)
Auswahl für Vegetarier
Selbstgebackener Kuchen
Mittagstisch
Brunch
Lieferservice
Küche auch nach 23 Uhr
Biergarten / Gartenwirtschaft
Straßencafé / Außenbestuhlung /
Schanigarten (A)
Terrasse am See / Rhein
Schöne Aussicht (Landschaft)
Behindertengerecht
Festsaal
Tagungsraum
Hotel / Übernachtung möglich
Kinderfreundlich
Hunde willkommen
Separater Nichtraucherbereich
Humidor
Geöffnet / Öffnungszeiten
SEEZUNGE.DE 241
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Altehrwürdige Gasthauskultur
Das traditionelle Restaurant
am Ufer des Bodensees
Unsere Gäste schätzen die Hausmannskost,
gekocht nach Omas Rezepten.
Kühles Bier vom Fass und ein
gutes Achterl österreichischer Wein
laden im historischen Ambiente zum
Verweilen ein. Tauchen Sie ein in die
gute alte Zeit!
Gasthof Goldener Hirschen
Kirchstraße 8,
A-6900 Bregenz
Tel. 0043 5574 42815
www.hotelweisseskreuz.at
Das beliebte Restaurant ist herrlich
gelegen inmitten der Bregenzer Seeanlagen.
Vom Frühstück bis zum
Abendessen verwöhnt Sie das freundliche
Team mit regionalen und internationalen
Speisen. Sehr beliebt: im
Sommer an Sonn- u. Feiertagen Frühstücksbuffet
mit Livemusik.
Wirtshaus am See
Seepromenade 2
A-6900 Bregenz
Tel. 0043 5574 42210
info@wirtshausamsee.at
www.wirtshausamsee.at
Vorarlberg Lines Bodenseeschifffahrt
Premium MS Sonnenkönigin
FK
Internationale Küche,
Größtes Eventschiff des Bodensees
Bodenseehafen Bregenz
Tel. 05574 428 68
www.vorarlberg-lines.at
www.sonnenkoenigin.cc
BREGENZ
Bregenz S. 242
Bregenz-Pfänder S. 243
Bildstein S. 243
Eichenberg S. 244
Fussach S. 244
Gaissau S. 244
Hard S. 244
Höchst S. 244
Lauterach S. 245
Lochau S. 245
BREGENZ
Buehnedrei, Festspiel- und
Kongresshaus
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
AFKPOQ VW
Champagner, ausgewählte österreichische
Weine
Sonnenterrasse mit Seeblick
X täglich 11.00-18.00, an Veranstaltungen
open end
Platz der Wiener Symphoniker 1
Tel. 05574 413 802 78
www.eventz-hospitality.com
Empfohlen in Seezunge 2015
Gebhardsberg Burgrestaurant
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
IABG HJOPV
Vinothek im Wasserturm mit Weinverkostungen,
Mitteralterliche Diners
596 m, Terrasse mit Aussicht aufs
Dreiländereck, historische Burg (1647
zerstört)
X Jan. - Feb.: Mi. - So. ab 11.00,
Ruhetag: Mo. u. Di.,
März - April u. Okt. - Dez.: Mo., Mi.
- So. ab 11.00, Mai - Sept.: täglich
ab 10.00
Gebhardsberg 1 (2km südöstl.)
Tel. 05574 425 15
www.greber.cc
Empfohlen auf Seite 155
Germania
Hauptgerichte 20 und mehr Euro
AFLNOPVTUX
zwischen Berg u. See, Terrasse
X täglich 16.00-24.00, warme
Küche 18.00-21.30, Ruhetag: So.
u. Mo.
Am Steinenbach 9
Tel. 05574 427 660
www.hotel-germania.at
Goldener Hirschen
AFLOVWR
Vorarlberger Rindfleisch-Spezialitäten
X täglich ab 11.00, Ruhetag: Di.
Kirchstr. 8
Tel. 05574 428 15
www.goldenerhirschen.at
Kesselhaus Vorstadt Beisl
Hauptgerichte 8 bis 14 Euro
ABFLO VW
Mediterrane Küche, Bar
Schönes Restaurant in altem
Fabrikgebäude
X Bar u. Garten: Mo. u. Di. 9.30-
15.00, Mi. u. Do. 9.30-23.00, Fr.
9.30-1.00, Sa. 17.00-1.00, Küche:
Mo. - Fr. 11.30-14.00, Mi. - Sa.
18.00-22.00, Ruhetage: So. u. Feiertage
Mariahilfstr. 29
Tel. 05574 215 07
kesselhausbregenz.at
Empfohlen in Seezunge 2017
Kornmesser
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
ABG LO VW
Steakspezialitäten
Weinstube, alter Barockstil
X Di. - So. 9.30-24.00, Ruhetag:
Mo., kein Ruhetag während der Sommer-Monate
und Festspielzeit
Kornmarktstr. 5
Tel. 05574 548 54
www.kornmesser.at
Empfohlen auf Seite 198
Maurachbund
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
ALOW
Bioprodukte aus der Region,
frischer Bodenseefisch,
umfangreiche Weinauswahl
Einer der ältesten Gastbetriebe der
Stadt, Terrasse
X täglich 11.30-23.00,
Ruhetag: So.
Maurachgasse 11
Tel. 05574 450 29
www.maurachbund.at
Empfohlen in Seezunge 2016
Wirtshaus am See
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
AG JKLVWS
Original Bregenzerwälder Käsespätzle,
Wild aus der Region, Bodenseefisch
Sicht auf Seebühne u. Hafen
X täglich 9.00-24.00
Seepromenade 2
Tel. 05574 422 10
www.wirtshausamsee.at
Empfohlen auf Seite 155
GEHOBENE KÜCHE
Casino-Restaurant Falstaff
Hauptgerichte 20 und mehr Euro
ADFG HLUT
Fisch- und Wildspezialitäten,
internationale Küche, Lebensmittel
aus biologischem Anbau
Galerie mit Blick auf den Spielsaal,
Terrasse 'Cloudlounge'
X täglich ab 18.00
Platz der Wiener Symphoniker 3
Tel. 05574 451 271 25 00
www.falstaffbregenz.at
Empfohlen auf Seite 227
Füxl
Hauptgerichte 20 und mehr Euro
WAF
regionale u. internationale Küche
Jugendstil-Architektur, Wintergarten,
Terrasse, Bar
X Di. - So. 11.30-14.00, ab 18.00,
Ruhetag: Mo.u. Feiertags
Anton-Schneider-Str. 5
Tel. 05574 436 09
www.fuexl.com
Empfohlen in Seezunge 2017
242
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Einfach traumhaft, diese Lage. Grandiosder
Ausblick über den Bodensee
und die Berge. Auf dem Teller wie
im Glas ganz viel von dem, was diese
begnadete Region an Köstlichkeiten
hergibt. Weitere Highlights sind der
Käse und Weinkeller. Und im Hotel
das Beauty und Wellnessangebot!
Schwärzler, Hotel
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
AJLNOPVUSTX
Ländlekalb im Frühjahr, Wild, Bodenseefisch,
internationale Klassiker,
Ländlebrunch mit regionalen Voralberger
Spezialitäten einmal im Monat.
Gartenterrasse
X täglich 11.30-13.30, 18.30-
21.30
Landstr. 9
Tel. 05574 49 90
www.hotelschwaerzler.com
Stadtgasthaus Hotel Weisses Kreuz
Hauptgerichte 20 und mehr Euro
ABFG NPVWL
2-Gang Mittagsmenü ab 19.50 Euro,
Themenwochen
hauseigene Bar, zentrale Lage
X Mo. - Fr. 12.00-14.00, 18.00-
22.00, Ruhetag: Sa. u. So.
Römerstr. 5
Tel. 05574 498 80
www.stadtgasthaus.at
Empfohlen auf Seite 234
ITALIENISCH
Bella Napoli
ABFW
Italienische Fischgerichte, selbstgemachte
Pizza u. Pasta
X Mo. - Sa. 11.30-14.00, 17.00-
23.00, Ruhetag: So.
Deuringstraße 4
Tel. 05574 542 87
Empfohlen in Seezunge 2015
Genuss und Harmonie
im Einklang mit der Region
Hotel Restaurant Schönblick
Fam. Monika und Karlheinz Hehle
Dorf 6
A6911 Eichenberg
Tel. 0043 5574 459 650
hotel.schoenblick@schoenblick.at
www.schoenblick.at
GRIECHISCH
Poseidon
Hauptgerichte 8 bis 14 Euro
AFLGW
Griechische Spezialitäten,
ausgefallene Weine
Mitten in der 'Kulturmeile'
X täglich: 11.30-15.00 u. 17.00-
24.00
Am Kornmarktstr. 2
Tel. 05574 438 58
www.restaurant-poseidon.at
ASIATISCH
Chen's Dining Bar am See
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
AFVW
Gehobene asiatische und thailändische
Küche, 'Sushi-Steak'
Blick auf Pfänder und Bodensee
X täglich 11.30-14.30, 17.30-
23.30, Di. u. Sa. 17.30-23.30, So.
11.30-15.00, 17.30-23.00
Seestr. 6
Tel. 05574 528 08 11
www.chens-bregenz.at
MANGA Restaurant Bar
Hauptgerichte 8 bis 14 Euro
ABEFJ VW
Sushi, Peking-Ente
am Hafen
X Mo. - Do. 11.30-14.30, 17.30-
23.30, Fr. - So. 11.30-23.30,
Seestr. 6
Tel. 5574 528 08 12
www.manga-restaurant.com
CAFÉ / BISTRO
Die Welle
FBV
am Hafen u. Seepark
X täglich 10.00-00
am Hafen
Tel. 0664 160 81 61
www.diewelle.at
KUB Café Restaurant-Bar
FL DAWV
Vor allem Barbetrieb,
Internationale Küche
Am Kornmarktplatz, beim Kunsthaus,
Terrasse
X Sept. - Juni: Di. - Sa. 9.00-
24.00, So. 9.00-20.00, Juli u.
August: Mo. - Sa. 9.00-24.00, So.
9.00-22.00
Karl-Tizian-Platz 1
Tel. 05574 471 15 11
www.kunsthaus-bregenz.at
Empfohlen in Seezunge 2017
Museumscafé, Vorarlbergmuseum
Hauptgerichte 8 bis 14 Euro
DFA
Kuchen und Torten,
tägl. frische Quiches
X Winter: 9.30-19.00, Do. bis
20.00, 1. Juli - 31. Aug. Mo. - So.
9.30-20.00
Kornmarktplatz 1
Tel. 05574 460 505 50
www.vorarlbergmuseum.at
Theatercafé Rainer Troy
Hauptgerichte 8 bis 14 Euro
ADGMVW
Konditorei und
Schokoladenmanufaktur
gegenüber dem Stadttheater
X Di. - Sa. 8.00-19.00, So. und
Feiertage 9.00-19.00, Ruhetag: Mo.,
Juli und Aug. kein Ruhetag, im Sommer
bei Bedarf bis 20.00
Kornmarktplatz 4
Tel. 05574 471 15
www.theatercafe.at
WOW World of Wolford
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
AFPVW
Kaffeespezialitäten u. mediterrane
Köstlichkeiten
Wolford Boutique und Outlet im selben
Gebäude, sehenswerte Architektur
X Mo. - Fr. 10.00-17.30, Ruhetag:
Sa u. So. u. Feiertage, Sa. während
der Adventszeit u. der Bregenzer
Festspiele geöffnet
Wolfordstr. 1
Tel. 05574 690 17 95
www.wolford.com
WEINSTUBE / WEINKELLER
Möth - Traditionsweingut Brotzeit
Hauptgerichte 8 bis 14 Euro
ABFJL
Heurigenbüffet, Weine,
Weinverkostungen auf Anfrage
urige Stube mit Kachelofen, Kinderspielplatz
X 15. April - 24. Sept. jeweils Do.
- So. 16.00-23.00, Ruhetag: Mo. u.
Feiertage, 3. Juli - 3. Sept. tägl. ab
16.00, Ruhetag: So. u. Mo.
Langenerstrasse 5
Tel. 05574 477 11
www.moeth.at
Empfohlen in Seezunge 2016
Weinstube Kinz
Hauptgerichte 8 bis 14 Euro
Österreichische Weine,
viele aus der Südsteiermark
Denkmalgeschütze Fassade mit
Barockbild, Terrasse
X Mo. - Fr. 17.00-23.00,
Ruhetag: Feiertage
Kirchstraße 9
Tel. 05574 498 81 00
www.weinstubekinz.at
Empfohlen in Seezunge 2016
BREGENZ-PFÄNDER
(GEMEINDE LOCHAU)
Berghaus Pfänder
Hauptgerichte 8 bis 14 Euro
IBDJV
SB-Restaurant, Bedienungsrestaurant
für Gruppen bei Voranmeldung
Aussichtsterrasse, Alpenwildpark
X Mai bis Sept. täglich 9.30-18.30
neben der Bergstation der Pfänderbahn
Tel. 05574 421 84
www.pfaender.at
Pfänderdohle Gasthaus
Hauptgerichte 8 bis 14 Euro
IABJO V
Hausgemachte Strudel,
Fondueabende für Paare,
Käsespätzle-Essen u. Gruppen
7 Min. von der Seilbahn,
an der Ostseite des Gipfels
X 22. Sept. 2017 - 3. Mai 2018
täglich von 9.30-18.30
Pfänder (7 Min. von der Seilbahn)
Tel. 05574 430 73
www.pfaenderbahn.at
Pfänderspitze
Hauptgerichte 8 bis 14 Euro
IDJ L VBA
Traditionelle, österreichische Küche
Blick auf das Dreiländereck, kleines
Berggasthaus
X Di. u. Mi. 10.00-22.00,
Do., Fr., Sa. u. So. 10.00-19.00,
Ruhetag: Mo.
(5 Min. von der Seilbahn,
beim Sendeturm)
Tel. 05574 430 66
www.pfaender.at
Empfohlen auf Seite 156
BILDSTEIN
Österreich | Adressen
Ochsen, Gasthaus
WJ
Saisonale Gerichte
660m, Marienwallfahrtsort, Blick auf
See und Berge, Panoramaterrasse
X Mo. 10.00-17.00, Di., Mi., Fr.,
Sa. 10.00-24.00, So. u. Feiertage
9.00-24.00, Ruhetag: Do.
Dorf 71
Tel. 05572 583 71
www.ochsen-bildstein.at
Empfohlen in Seezunge 2017
SEEZUNGE.DE | 243
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Erlesene, frische Produkte. Köche
aus Thailand, China und Japan, die
mit viel Engagement und Leidenschaft
Köstliches kreieren. Sushi-
Variationen, Dimsums, unvergleichliche
Peking-Ente: Das Chen’s bietet
Asia-Küche der Extraklasse.
EICHENBERG
GEHOBENE KÜCHE
Schönblick, Hotel Restaurant
Hauptgerichte 20 und mehr Euro
ANPBDFLWO J
Wein- u. Käsekeller mit kommentierten
Verkostungen, Degustationen, regionale
Spezialitäten
Panoramaterrasse, Blick über Berge,
Tal und See, am Hang des Pfänders
auf 800 Metern Höhe gelegen
X Di. 17.00-24.00, Mi. - So. 8.00-
24.00, Ruhetag: Mo., warme Küche
11.30-13.45 u. 18.00-21.45
Dorf 6
Tel. 05574 459 650
www.schoenblick.at
Empfohlen in Seezunge 2017
EINKAUFEN
DELIKATESSEN
Alma Bergsennerei Hinteregg
Vorarlberger Bergkäse und Sennereiführungen,
Anfragen unter:
kundenservice@alma.at
X März bis Okt.: Mo. u. Di. 8.00-
12.00, Mi. - So. u. Feiertage 8.00-
12.00 u. 14.00-19.00, Nov. bis
Feb.: Mo. bis Fr. 8.00-12.00, Sa. u.
So. 8.00-17.00
Hinteregg 49
Tel. 05574 454 72
shop.alma.at
Asia, First Class
Chen’s Dining Bar
Seestrasse 6
A-6900 Bregenz
Tel. +43 5574 528 08 11
für Reservierungen +43 664 840 81 18
office@asiagourmet.at
www.chens-bregenz.at
Alma Bergsennerei Lutzenreute
Vorarlberger Bergkäse
X Mo. - Sa. 7.30-12.00, Mo. u. Fr.
17.30-19.00, So. u. Feiertage 8.30-
11.30
Lutzenreute 23
Tel. 05573 833 80
shop.alma.at
FUSSACH
FISCH-KÜCHE
Fischerstüble
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
IABDFHJKLV
Grill- Fischspezialitäten, Bodenseeund
Meeresfisch, Salatspezialitäten,
italienische und internationale Gerichte
direkt am See
X Mitte April bis Mitte Sept.: Mo.
- Sa. 9.00-23.00, So. u. Feiertage:
9.00-22.00, warme Küche: Mo. - Sa.
11.00-22.00, So. u. Feiertage bis
21.00
In der Schanz 30 (1 km ➠ Rohrspitz)
Tel. 05578 757 50
www.fischerstueble.at
Empfohlen in Seezunge 2016
Fränzle's Bistro
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
K
Selbstgefangener, frischer Fisch je
nach Fang, gebeizte u. geräucherte
Fische u. regionale Produkte
In 'Klein-Venedig' gelegen, Rundblick
über den Hafen von Fußach, Bistro
X täglich: April - Sept. 10.00-
22.30, Ruhetag: Di.
Schanz 40a
Tel. 0664 911 04 62
www.fraenzles.at
Empfohlen auf Seite 186
GAISSAU
ASIATISCH
Hu Bin
AK
Chinesische Küche
Auf ehemaligem Bodenseeschiff
X Di. - Fr. 11.00-14.30, 17.30-
23.00, Sa. u. So. 11.00-23.00
durchgehend, So. warme Küche bis
21.00, Ruhetag: Mo., außer Feiertage
Rheinstraße 4
Tel. 05578 712 11
www.hubin.at
Empfohlen in Seezunge 2015
LATEINAMERIKANISCH
Steakhaus Patagonia
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
LWJ
Lamm- und Grillspezialitäten, Verkauf
von argentinischen Produkten
Naturschutzgebiet Rheindelta
X täglich 17.30-22.30, So. u.
Feiertage: 11.30-14.30 u. 17.30-
22.30, Ruhetag: Di.
Rheinstr. 97
Tel. 05578 715 54
www.patagonia.at
HARD
Käth'r
ABFG JLOPVW
Lammspezialitäten,
tradit. Voralberger Küche,
Terrasse am Dorfbach
X täglich 9.30-24.00, So. bis
15.00, Ruhetag: Mo.
Seestr. 22
Tel. 05574 875 88
Empfohlen in Seezunge 2015
Pleifers Engel
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
ABDLVW
Grillabende, Fleisch u. Fisch nur aus
heimischer Produktion,
Gastgarten, Lounge, Bar
X täglich 11.00-14.00 u. 18.00-
24.00, So. 11.00-22.00, täglich Küche
bis 21.30, Ruhetag: Mi. u. Do.
Landstr. 1
Tel. 05574 207 68
www.pleifersengel.at
Empfohlen in Seezunge 2016
FISCH-KÜCHE
Fischerheim am Schleienloch
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
ILWFA
Fischspezialitäten der Saison und
Fleischgerichte
inmitten des Naturschutzgebietes,
unweit des Bodenseeufers
X Mo. u. Do. - Sa. 11.00-23.00,
So. 9.00-21.00, Ruhetag: Di. u. Mi.
Am rechten Rheindamm 60 (1 km
westl.)
Tel. 05574 782 20
www.fischerheim.at
Empfohlen auf Seite 186
ASIATISCH
Okims Korean Food
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
LWTX
Ausschließlich koreanische Küche, österreichische
Weine sowie koreanische
alkoholische Getränke, koreanischer
Tee
X tägl. 11.30-14.00 u. 18.00-
22.00, Ruhetag: Di. u. Mi.
Hofsteigstr. 122 a
Tel. 05574 736 30
www.okims.at
Empfohlen auf Seite 219
HÖCHST
Seerestaurant Glashaus
AFJKV
Internationale Gerichte
Transparente Holz-Glas-Architektur
X Mai - Aug.: Mo. - Sa. 10.00-ca.
24.00, So. ab 9.00,
Sept. - April: Di. - Sa. 10.00-ca.
24.00, So. ab 9.00, Ruhetag: Mo.
Am See 1 (beim Rohrspitz, 3km N)
Tel. 05578 725 90
www.seerestaurant-glashaus.at
Empfohlen auf Seite 156
GEHOBENE KÜCHE
Die Linde Hotel & Landgasthof
Hauptgerichte 14 bis 20 Euro
ABLNWV
Wild-, Grill-, Fisch- und Käsespezialitäten,
regional
Große Wiese, Kinderspielplatz
X täglich ab 8.00, Küche: 11.30-
13.45 u. 18.00-21.00, So. u. Feiertage:
durchgehend 11.30-20.00
Kirchplatz 16
Tel. 05578 753 78
www.die-linde.at
Empfohlen in Seezunge 2016
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