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WEB_Eifel aktuell_Dezember_2017_Nr.54_SG2

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<strong>Eifel</strong><br />

„…eine große Ehre, unserem<br />

Herrgott eine Hütte zu bauen!“<br />

„Singender Hirte“ Reiner Jakobs beglückt Kinderherzen<br />

und macht den „Großen“ feuchte Augen - Besuch beim<br />

Papst ein Wunschtraum<br />

Höfen.<br />

Ein gutes Stück biblischen Bethlehems liegt<br />

alle Jahre wieder in Höfen. Die Pfarrkirche<br />

Sankt Michael des Bundes-Golddorfes<br />

wird dann zum strahlenden Stall auf Zeit<br />

und damit zur Geburtsstätte des Jesuskindes. Dieses<br />

Szenarium wiederholt sich seit über 25 Jahren.<br />

Bis zum 28. Januar, täglich von zehn Uhr bis 18<br />

Uhr, beherbergt das Höfener Gotteshaus nun eine<br />

einzigartig und mit Liebe zum Detail gestaltete<br />

<strong>Eifel</strong>er Krippenlandschaft. Reiner Jakobs (76) füllt<br />

den Chorraum des Gotteshauses würdevoll und<br />

eigenhändig mit religiösen Szenarien und ihren natürlichen<br />

Darstellern. Lebensgroße Figuren und natürliche<br />

Gewächse bannen Besucherblicke – allein<br />

250 präparierte Tiere bilden eine stattliche und<br />

anheimelnde Kulisse. Im Mittelpunkt das Erlöserkind<br />

im Viehfuttertrog, seine Eltern Josef und Maria, unverzichtbare<br />

Protagonisten wie Ochs, Esel, Schafe.<br />

Da darf auch deren Hirte nicht fehlen. Reiner Jakobs<br />

(76) ist der „Singende Hirte“, und ein sprichwörtlich<br />

guter Hüter seiner Schäfchen dazu. Seit 1991 baut<br />

und betreut er die Höfener Landschaftskrippe. Damit<br />

nicht genug ehrenvollen Engagements. Jakobs, der<br />

berufl ich im ehemaligen Kreis Monschau einen<br />

Unfall-Rettungswagen steuerte, ist als Pensionär<br />

intensiv mit „seiner“ Kirchenkrippe befasst. Er<br />

schlüpft in die Montur eines Schäfers und unterhält<br />

ein treues, internationales Publikum inmitten prächtiger<br />

Naturkulissen. Mit weihnachtlichem Gesang,<br />

Volksliedern und Evergreens. Zu deren Präsentation<br />

erfreut das Multitalent seine zu jeder Tageszeit zahlreich<br />

im Kirchenschiff versammelten Zuhörer mit<br />

instrumentalen Klängen seiner Panfl öte, Gitarre und<br />

Mundharmonika. „Insgesamt“, rechnet Jakobs vor,<br />

„bin ich, einschließlich Auf- und Abbaus, drei volle<br />

Monate mit dem Krippenspiel beschäftigt.“ Seine<br />

Lebensaufgabe ist ein wahrer Zuschauermagnet.<br />

„Es ist mir eine große Ehre, unserem Herrgott<br />

jedes Jahr in unserer geliebten <strong>Eifel</strong> eine Hütte zu<br />

bauen! Selbst, wenn dafür manche Nachtschicht<br />

draufgeht.“ Er beobachtete mehr als einmal, „dass<br />

während meines Vortragsprogramms Kinderaugen<br />

beglückt strahlen, Erwachsene sich dagegen verstohlen<br />

ein paar Tränen aus den Augen wischen,<br />

für mich der schönste Lohn“! Sage und schreibe<br />

über eine halbe Million Euro hat das Hirten-<br />

Engagement bis dato erbracht. Den stets fröhlich<br />

gestimmten Solisten fi cht die tägliche, für Psyche<br />

wie Physis strapaziöse „One-Man-Show“ nicht an:<br />

„Ich erfahre bei meinem Projekt Unterstützung von<br />

Foto: ms<br />

meiner Frau und einem achtköpfi gen Freundeskreis.<br />

Wenn diese lieben Menschen nicht zu mir stünden,<br />

ginge es nicht!“ Schon als Jugendlicher, wissen<br />

Nachbarn und Verwandte, „unterhielt Reiner seinen<br />

Bekanntenkreis mit Gitarrenklängen und bastelte<br />

Krippen für die gute Weihnachtsstube.“ Die<br />

Spendenerlöse aus seiner christlich-sozialen Passion<br />

und Sammelaktion kommen traditionell ungeschmälert<br />

dem Förderverein „Hilfe für krebskranke Kinder“<br />

beim Klinikum der RWTH Aachen zugute. Jede<br />

Saison wollen im Schnitt mehr als 10.000 Zuschauer<br />

das faszinierende Schauspiel im Höfener Advent<br />

hautnah erleben. Wer zählt die Auszeichnungen,<br />

nennt die offi ziellen Ehrungen, die Reiner Jakobs für<br />

sein gemeinnütziges, gesellschaftlich unschätzbar<br />

wichtiges Handeln widerfuhren? Ein Wunsch freilich<br />

bleibt ihm, der schon fast alles gesellschaftlich<br />

Wichtige an Orden und Ehrenzeichen besitzt, ein<br />

(noch) unerfülltes Herzensanliegen: „Mein perfektes<br />

Glück wäre eine Audienz beim Papst!“ Diese<br />

Sehnsucht hat gute Chancen, gestillt zu werden. Hat<br />

Pontifex Franziskus Reiner Jakobs vor drei Jahren<br />

doch bereits im „Ferndialog“ seinen Apostolischen<br />

Segen gespendet….<br />

(ms)<br />

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