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Edelmetalle<br />

Aktien und Edelmetalle<br />

bleiben erste Wahl<br />

Max Otte erklärt, warum Kontoguthaben und Lebensversicherungen<br />

derzeit keine gute Strategie sind.<br />

In Deutschland brummt die Wirtschaft<br />

wie lange nicht mehr. Wir sind die<br />

Konjunkturlokomotive Europas. Wie<br />

bewerten Sie das?<br />

Unsere Unternehmen werden ins Ausland<br />

verkauft. Wir zerlegen uns mit der Energiewende.<br />

Wir zerlegen uns mit dem Dieselskandal.<br />

Wir werden Dienstleister aus<br />

dem Ausland auf niedrigem Niveau und<br />

zerlegen unsere eigenen Konzerne. So<br />

kann ein Deutschland in 20 Jahren nicht<br />

mehr existieren. Das ist im Moment eine<br />

Art Scheinblüte. Wir geben die letzten<br />

Kerne unsere Wirtschaft<br />

weg. Und sind irgendwann<br />

quasi Servicedienstleister<br />

für den Rest der Welt. In<br />

diese Richtung dreht sich<br />

das aktuell. Das macht mir<br />

große Sorgen.<br />

So wie es aussieht, wird<br />

Deutschland zukünftig<br />

von einer Jamaica-Koalition<br />

geführt. Ist das gut<br />

für die deutsche Wirtschaft?<br />

Es zeigt eines: Kanzlerin<br />

Merkel ist völlig rückgratlos.<br />

Und es zeigt auch, wie speichelleckerisch<br />

die Mainstreampresse<br />

ist. Die CDU<br />

hat vor einigen Monaten<br />

das schlechteste Ergebnis<br />

der Geschichte eingefahren.<br />

Am nächsten Tag stand mit<br />

großen Buchstaben in der<br />

Zeitung „Merkel weiter““.<br />

Jeder anständige Politiker<br />

wäre nach dem Ergebnis<br />

zurückgetreten. Frau Merkel<br />

denkt nicht dran. Also, man muss es auch<br />

mal andersrum sehen. Ich hoffe, dass bald<br />

in der CDU frischer Wind weht. Das die<br />

Merkel weg ist. Die diesem Land unendlich<br />

geschadet hat. Und das dann die CDU zu<br />

einer vernünftigen Politik zurückkehrt.<br />

Im Bundestag sitzt jetzt die AfD, die<br />

Sie selber auch gewählt haben. Nach<br />

der Bundestagswahl zeigten sich<br />

große Teile der deutschen Wirtschaft<br />

besorgt oder gar entsetzt über das<br />

starke abschneiden der AfD. Teilen Sie<br />

die Meinung?<br />

Jeder ist entsetzt. Die Kirchen sind besorgt,<br />

die Parteien sind besorgt. Wir<br />

wurden Nazis genannt. Was ich für eine<br />

absolute Sauerei halte. Das ist eine Verharmlosung<br />

des Nationalsozialismus. Einige<br />

Leute aus der Wirtschaft und einige<br />

Ökonomen sprechen sich gegen die AfD<br />

aus. Das sind alles ganz normale Leute bei<br />

der AfD. Jörg Meuthen ist Wirtschaftsprofessor.<br />

Der ist völlig unauffällig, was irgendwelche<br />

rechten Tendenzen angeht.<br />

Alice Weidel ist aus der Wirtschaft und<br />

völlig unauffällig. Der Gauland ist ein alter,<br />

konservativer, intellektueller. Das ist<br />

die Führungsspitze. Das ist alles Hysterie.<br />

Da fürchten Privilegierte um ihre Pfründe.<br />

Ich habe überhaupt keine Sorgen, dass<br />

das für die deutsche Wirtschaft irgendwie<br />

schlecht ist.<br />

Auch vom Ausland werden die Entwicklungen<br />

in Deutschland mit großer<br />

Aufmerksamkeit beobachtet. Insbesondere<br />

von Investoren. Ist die AfD<br />

nicht eine Gefahr für die deutsche<br />

Wirtschaft?<br />

Letztendlich wird keiner was ändern. Es ist<br />

ein rein politisches Spiel. Was soll sich bei<br />

13 Prozent AfD ändern? Ich habe mir das<br />

Wahlprogramm der AfD angeschaut, ich<br />

finde es vernünftig. Sicherlich<br />

kann man sich darüber<br />

streiten, ob man direkte Demokratie<br />

will und man kann<br />

sich darüber streiten, ob<br />

man ein Europa der souveränen<br />

Staaten haben möchte<br />

oder ein bürokratisches<br />

Monster. Sicherlich wird das<br />

alles jetzt kommen von denen<br />

die draufhauen, auch<br />

aus dem Ausland. Aber was<br />

soll das denn? Da sind jetzt<br />

94 Parlamentarier, die können<br />

sauber ihre Positionen<br />

vertreten. Da habe ich bei<br />

Weidel, Meuthen und Gauland<br />

überhaupt keine Zweifel.<br />

Gerade Deutschland und<br />

Frankreich versuchen derzeit<br />

wieder enger zusammenzurücken.<br />

Emmanuel<br />

Macron fordert quasi<br />

die Neugründung der EU<br />

mit einem gemeinsamen<br />

Haushalt. Wird ein Neustart<br />

gelingen?<br />

Die EU wird weiter zu einem bürokratischen<br />

Monster werden. Ganz<br />

schlimm. Sie werden natürlich weiter<br />

diesen undemokratischen „Deutschland-<br />

Abschaffungsprozess“ vorantreiben.<br />

Lassen Sie uns das alles runterbrechen<br />

für den Anleger. Was soll unser Leser<br />

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SACHWERT MAGAZIN 1/2018

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