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ADAC Urlaub November-Ausgabe 2017_Südbayern

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Inspiration Kreuzfahrt-Personal<br />

Fotorätsel Gewinnspiel<br />

Entsprechend wird vorgesorgt. So<br />

wird die Crew wöchentlich unerwartet<br />

im Umgang mit Schwimmwesten<br />

und Rettungsbooten gedrillt. Sinisa<br />

Vlaisavljevic, der für Safety (Unfallvermeidung)<br />

und Security (Kriminalprävention)<br />

zuständige Offizier,<br />

checkt zudem Warenlieferungen,<br />

kassiert Reisebügeleisen ein oder<br />

separiert Streitende. Sein Fazit nach<br />

sechs Jahren an Bord: „Alkoholmissbrauch<br />

ist das größte Problem.“ Wobei<br />

hier nicht die Crew gemeint ist.<br />

Viel mehr sagt der Mann, der so gut<br />

wie nie ohne Sonnenbrille anzutreffen<br />

ist, nicht: „Wie wir arbeiten, muss<br />

niemand wissen.“<br />

Andere sind auskunftsfreudiger.<br />

Katharina Simon, leitende Krankenschwester<br />

und Herrin über Röntgengeräte<br />

und EKG, erzählt etwa<br />

von dem Mann, der nicht schlafen<br />

konnte, weil seine Frau so hustete.<br />

„Ob er nun etwas Schleimlösendes<br />

oder ein Sedativum wollte, wusste<br />

er selbst nicht.“ Zum Glück, eine<br />

Behandlung wäre teuer geworden:<br />

Ob Sonnenbrand oder Herzinfarkt,<br />

anfallende Kosten übernimmt nur<br />

eine Auslandskrankenversicherung.<br />

Pauken an Bord<br />

Lehrerin<br />

Jennifer Pauels<br />

gibt Deutschunterricht<br />

für<br />

die Crew – die<br />

aus 50 Nationen<br />

stammt<br />

Umweltoffizier Nikolae Popa wiederum<br />

präsentiert Müllpressen und<br />

Abwassernachbereitung. Der Zweite<br />

Ingenieur Kalimasias Zanis das<br />

Dutzend Monitore, die neun verschiedene<br />

Segmente der Schiffsmotoren<br />

und deren Messwerte zeigen.<br />

Deutschlehrerin Jennifer Pauels unterrichtet<br />

Küchenhilfen und Reinigungskräfte<br />

– Philippiner, Thailänder<br />

und Indonesier –, die Deutsch lernen,<br />

um aufzusteigen. Die Leiterin des<br />

Housekeepings, Ladylyn Tahimic,<br />

erzählt, dass Gäste hauptsächlich<br />

Kleidung, aber auch schon mal ihr<br />

Gebiss in der Kabine vergessen. Und<br />

dass Deutsche gar nicht so pingelig<br />

wären, die Amerikaner seien da viel<br />

strenger. Und Zosimo Bagsian, der<br />

frisches Obst und Gemüse vorbereitet,<br />

braucht gerade mal 15 Minuten,<br />

um für das Buffet aus einer Melone<br />

eine lustige Maske zu schnitzen.<br />

Die Lebensläufe des Personals<br />

sind dabei mitnichten immer gradlinig.<br />

Kapitän Anastasiou begann bei<br />

der griechischen Marine, hat aber<br />

auch eine Umschulung zum Informationselektroniker<br />

hinter sich.<br />

Heute hält er, der sich „Fahrer“<br />

nennt, den Kontakt zur Reederei,<br />

leitet Meetings, die nautische Fragestunde<br />

und Bordansprachen. Auf der<br />

Brücke ist er oft nur beim An- und<br />

Ablegen. Ungelernte Hilfskräfte locken<br />

auch die durch die maltesische<br />

Flagge möglichen Monatsgehälter ab<br />

650 Euro inklusive Kost und Logis –<br />

oft deutlich mehr, als in ihrer Heimat<br />

erzielbar ist. Ein bisschen fremde<br />

Welt erleben kommt obendrauf.<br />

Zurück zur „Muppet-Show“: Die<br />

naive Frage eines Passagiers sollte<br />

eigentlich nicht kommen, wird aber<br />

immer wieder gestellt: „Was machen<br />

Sie eigentlich hauptberuflich?“ Als<br />

Kreuzfahrtdirektor Stephan Zimmermann,<br />

ein früherer Marineflieger<br />

und heute verantwortlich für das<br />

gesamte Unterhaltungsprogramm<br />

mit Hunderten Veranstaltungen pro<br />

Reise, registriert, dass sein Hamburger<br />

Gast es ernst meint, scherzt<br />

er: „Hauptberuflich fahre ich den<br />

Bus von Eppendorf nach Altona.<br />

„Hauptberuflich<br />

fahre ich<br />

den Bus von<br />

Eppendorf<br />

nach Altona“<br />

(Scherz)<br />

Stephan Zimmermann,<br />

Kreuzfahrtdirektor<br />

Aber um 17.30 Uhr muss ich wieder<br />

an Bord sein.“<br />

Wer einen Eindruck gewinnen<br />

möchte, wie umfangreich das Dorf<br />

unter Deck in der Realität ist, sollte<br />

am letzten Abend der Reise die<br />

Crew-Show besuchen. Bei ihr platzt<br />

das Theater aus allen Nähten, für eine<br />

Viertelstunde versammeln sich alle,<br />

die abkömmlich sind. Alle Nationen<br />

werden vorgestellt, singen die Auslaufhymne<br />

des Schiffes, „Große Freiheit“<br />

von Unheilig und James Last.<br />

Mehr Zeit bleibt nicht, der nächste<br />

Tag, der Wechseltag, ist der wohl härteste.<br />

Für die Passagiere natürlich,<br />

die sukzessive das Schiff verlassen<br />

müssen. Und für die Crew sowieso.<br />

FOTOS: TUI CRUISES (2), NICOLE KELLER (10), SOUSA, ISTOCKPHOTO<br />

FOTOS: FOTOLIA, 3PLUSX/DREAMSTIME.COM, TRAVEL HOUSE MEDIA<br />

Gewinnspiel<br />

Irgendwo in Deutschland. Aber wo?<br />

Machen Sie mit! In jeder <strong>Ausgabe</strong> von <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />

präsentieren wir einen markanten Ort aus ungewohnter<br />

Perspektive. Wer ihn erkennt, kann gewinnen …<br />

Nach einigen vertrackten Fotorätseln sollte dieses Motiv keine allzu große Herausforderung<br />

für Sie sein. Selbst im fernen Bayern dürfte der 47 Meter hohe Brandungspfeiler aus rotem<br />

Buntsandstein bekannt sein. Der übrigens bis Mai 1860 noch Bestandteil eines Brandungstores<br />

war, bis dieses – ähnlich wie kürzlich jenes auf der maltesischen Insel Gozo – durch<br />

Erosion einstürzte. Womit auch schon gesagt wäre, dass sich der gesuchte Felsen irgendwo<br />

im Meer befindet. Davon zeugen übrigens auch unzählige Trottellummen, Möwen und<br />

Basstölpel, die das Naturdenkmal als Brutplatz nutzen. Die friesischen Einheimischen<br />

nennen den Felsen übrigens „Nathurn Stak“. Wir suchen allerdings die geläufigere<br />

Bezeichnung, die – letzter Tipp – den beliebtesten Mädchennamen von 2006 beinhaltet.<br />

Brauchen Sie noch einen Hinweis? Den zweiten<br />

Teil des Gewinnspiels finden Sie online auf …<br />

Gewinnspiel-Auflösung Heft 5/<strong>2017</strong><br />

Gesucht war: die Geierlay-Hängeseilbrücke<br />

zwischen Mörsdorf und Sosberg im Hunsrück<br />

Der Gewinner des <strong>ADAC</strong> Reiseführers<br />

Plus wurde von uns per Post benachrichtigt.<br />

Die Geierlay galt bis <strong>2017</strong> als die<br />

längste Hängeseilbrücke Deutschlands.<br />

Es gibt ein Besucherzentrum mit Restaurant<br />

sowie verschiedene Angebote wie<br />

geführte Naturerlebniswanderungen.<br />

Gewinnen Sie den <strong>ADAC</strong><br />

SkiGuide Europa 2018 oder<br />

einen von drei<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseführer<br />

plus Thüringen<br />

Teilnahmebedingungen: Schicken Sie eine Postkarte an: <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong> Magazin, Stichwort: Gewinnspiel<br />

– Heft 6/<strong>2017</strong>, Pastorenstraße 16–18, 20459 Hamburg. Oder mailen Sie an: gewinnspiel@adac-urlaub.net,<br />

Betreff: Gewinnspiel – Heft 6/<strong>2017</strong>. Einsendeschluss ist der 27.11.<strong>2017</strong>. Bitte geben Sie Ihre Adresse und<br />

die Ihres <strong>ADAC</strong> Reisebüros an. Wenn Sie gewinnen, wird Ihnen der Gewinn dort ausgehändigt.<br />

Teilnehmen kann jede(r) Volljährige. Mitarbeiter der <strong>ADAC</strong> Geschäftsstellen und Reisebüros sowie<br />

verbundener Unternehmen und Agenturen können leider nicht teilnehmen. Der Gewinn wird unter<br />

allen Teilnehmern ausgelost, Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Adressdaten werden<br />

nur für die Durchführung des Gewinnspiels verwendet und ansonsten nicht an Dritte weitergegeben.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung sowie ein Umtausch des Gewinns sind nicht<br />

möglich. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenlos und der Rechtsweg ausgeschlossen.<br />

46 6/<strong>2017</strong><br />

6/<strong>2017</strong> 47

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