Magazin Marley 2017
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Quelle: Haus der Tiere - Tierschutzverein <strong>2017</strong><br />
Schnell her und wieder weg - ein Teufelskreis!<br />
Über den ausufernden privaten Handel mit Tieren<br />
Tiere sollten eigentlich nicht mehr als Waren gelten.<br />
Derzeit findet jedoch ein stärkerer Tausch und Handel<br />
mit ihnen statt als jemals zuvor. Es wird zunehmend<br />
zur Sitte, sich Tiere nur für einen kurzen<br />
Lebensabschnitt anzuschaffen und sie schon nach einiger<br />
Zeit wieder weiterzugeben. Bildet sich jemand<br />
ein Tier ein, wird es ohne zu zögern besorgt. Moderne<br />
Hilfsmittel wie Tierbörsen im Internet vereinfachen<br />
zuerst die schnelle und unkomplizierte<br />
Anschaffung, später erleichtern sie dann die erneute<br />
Weitergabe des inzwischen wieder überflüssig gewordenen<br />
Tieres, sei es weil das Kind an Interesse<br />
verloren hat oder sich jemand an einem Detail bei<br />
der Haltung stört.<br />
Vermeintliche Notfälle<br />
Betrachtet man manche Fälle etwas kritisch, bermerkt<br />
man leider allzu oft, daß viele der vordergründig<br />
plausibel wirkenden Gründe nur vorgeschoben<br />
werden, um einer raschen Lösung des Problems<br />
mehr Nachdruck zu verleihen. Eine der häufigsten<br />
Ursachen für die Weitergabe wird mit Familienzuwachs<br />
begründet, wobei viele der Tiere noch kurz<br />
vor der Geburt oder sogar fast zeitgleich mit dem<br />
Neugeborenen angeschafft werden.<br />
Aber auch sehr viele ältere Tiere, welche schon lange<br />
in einer Familie lebten, verlieren in solchen Fällen<br />
rasch ihr Zuhause und müssen dem Neugeborenen<br />
weichen. Die sofortige Abgabe des Tieres stellt für<br />
viele Menschen die einzige in Betracht kommende<br />
Universallösung dar und man muß sich wirklich die<br />
Frage stellen, was in dieser Situation wohl eine Familie<br />
macht, welche schon seit Generationen einen<br />
Bauernhof mit vielen Tieren und einer Landwirtschaft<br />
betreibt und welche damit ihren Lebensunterhalt<br />
verdient. Verkauft der Bauer auch sofort Haus<br />
und Hof und zieht in eine normale Wohnung, weil<br />
sein Neugeborenes allergisch auf seine Tiere reagiert?<br />
Beginnt er ein Leben ohne Tiere, weil ihm<br />
durch den Familienzuwachs nun weniger Zeit zur<br />
Verfügung steht?<br />
Solche Fälle zeigen auf, daß es auch anders geht und<br />
mit etwas Geduld eine umfassendere Lösung für alle<br />
Beteiligten erzielt werden kann. Das Zusammenleben<br />
mit Tieren im Haushalt härtet ab, der Körper<br />
eines Kindes wird sich an den regelmäßigen Umgang<br />
mit Tieren gewöhnen und daraus sogar Vorteile beziehen.<br />
Auch unser Tierpfleger Roman ist seit frühester<br />
Kindheit extrem starker Allergiker. Er besitzt über<br />
vierzig Allergien und ist gegen jedes unserer Pflegetiere<br />
allergisch. Die Symptome seiner Allergien reichen<br />
von starken Hautausschlägen bis hin zu<br />
Asthma, weshalb Roman auf seine lebenslange Erfahrung<br />
zurückblicken kann. Als er noch ein kleines<br />
Kind war, entschloß sich seine Mutter gegen den Rat<br />
der Ärzte und gab keines ihrer Haustiere weg.<br />
Ihr Sohn wuchs trotz seiner Allergien mit Tieren auf,<br />
Familienkater Muzza war 21 Jahre lang sein täglicher<br />
Begleiter und schlief sogar regelmäßig bei ihm im<br />
Bett. Letztendlich wurde Roman trotz seiner zahlreichen<br />
Allergien sogar Tierpfleger. Als er damals zum<br />
ersten Mal Kontakt zu unseren Pflegeponys Bonita &<br />
Aramis hatte, reagierte sein Körper noch mit Asthma,<br />
extrem geschwollenen Augen und starken Hautausschlägen.<br />
Er ließ es sich jedoch nicht nehmen, sich<br />
trotzdem um diese Tiere zu kümmern. Durch den<br />
täglichen Kontakt zu ihnen hat sein Körper inzwischen<br />
fast sämtliche Symptome eingestellt.<br />
Des Guten zuviel<br />
Die Entstehung eines inzwischen schon extremen<br />
Aufgebotes teils privater oder auf Vereinsbasis gegründeter<br />
Tierhilfegruppen, sowie zahlreicher Internetportale<br />
kommt dem Trend zur schnellen Tierabgabe<br />
sehr entgegen. Die als Hilfeleistung gedachten<br />
Angebote dieser Einrichtungen werden leider<br />
nicht wie vorgesehen nur für Notfälle verwendet. Vor<br />
allem die verlockenden Möglichkeiten von Tiervermittlungsseiten<br />
im Internet nehmen den Menschen<br />
jeden Aufwand ab und verleitet schon aus der geringsten<br />
Laune heraus dazu, ein Haustier abzuschieben,<br />
anstatt sich selbst um eine sinnvollere Lösung
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des Problems zu bemühen. Um seinem Wunsch stärkeren<br />
Nachdruck zu verleihen, erklären sich viele<br />
Nutzer deshalb gleich selbst zum dringenden Notfall,<br />
damit die Weitergabe des Tieres schneller vonstatten<br />
geht.<br />
Doch nur weil sich die Hauskatze nicht mehr wie früher<br />
verhält, da seit kurzem auch noch ein Hund in<br />
der Familie lebt, oder die Kaninchen bis zum Umzug<br />
in die neue Wohnung ein paar Wochen in einer nicht<br />
ganz so sonnigen Abstellkammer ausharren müssen,<br />
muß man sein Haustier nicht gleich weggeben.<br />
Inzwischen sind durch den ständigen Wechsel schon<br />
so viele Tiere im Umlauf, daß dieses Überangebot bereits<br />
für einen gewaltigen Rückstau in den Tierheimen<br />
sorgt, welche chronisch überbelegt sind und<br />
weiteren (echten) Notfällen nicht mehr helfen können.<br />
Auch die wichtige Beratungstätigkeit der Tierheime<br />
und Tierschutzvereine wird durch den immer<br />
weiter ausufernden privaten Tierhandel im Internet<br />
einfach umgangen.<br />
Viele Tiere gelangen so an völlig ungeeignete Plätze<br />
und leiden ein Leben lang unter der falschen Haltung,<br />
da eine Aufklärung und Beratung nie erfolgte.<br />
In Österreich wurde mit Jahresbeginn <strong>2017</strong> endlich<br />
ein Gesetz angekündigt, welches den Onlinehandel<br />
von Tieren durch Privatpersonen künftig verbieten soll.<br />
Immer weniger Eigenverantwortung<br />
Durch die zunehmende Leichtigkeit sein Tier rasch<br />
wieder abzugeben sobald sich irgendein Problem(chen)<br />
damit ergibt, fühlen sich angehende Tierhalter<br />
schon im Vorfeld bei der Anschaffung weniger<br />
für das Leben ihres Haustieres verantwortlich. Im<br />
Zweifelsfalle, wenn das Tier dann doch nicht wie gewünscht<br />
funktioniert, liegt die Lösung bereits viel zu<br />
nahe und ist sogar gratis. Zusätzlich begeben sich<br />
auch noch viele private Helfer geradezu auf die<br />
Suche nach Fällen, wo sie irgendwie mithelfen und<br />
ihre Person selbst mit einbringen können. Auch sie<br />
generieren noch zusätzliche, oftmals unnötige Arbeit<br />
und schwächen damit die Effizienz wirklich wichtiger<br />
Tierschutzarbeit, zumal sie neben ihrer Vermittlungshilfe<br />
nicht selten auch noch selbst gezüchtete Tiere<br />
mit anbieten.<br />
Fazit<br />
Echte notleidende Tiere zu vermitteln ist für Tierheime<br />
in den vergangenen Jahren bereits deutlich<br />
schwieriger geworden. Zu viele Angebote, zu viele<br />
private Stellen, zu viele ungeschulte Helfer die auf eigene<br />
Faust irgendwie mithelfen möchten und stattdessen<br />
nur alles erschweren, tragen zu diesem Trend<br />
bei. Ohne Eigenverantwortung der Tierhalter werden<br />
noch so viele Helfer nichts mehr ausrichten können,<br />
wenn unzählige Menschen mit der sofortigen Abgabe<br />
ihres Haustieres reagieren.
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Alia, Amber und Anton vom Lindenbühel<br />
Mia´s Leben im neuen Zuhause<br />
In meinem Sommerurlaub 2016 habe ich mich dazu<br />
entschlossen Familie Sprenger anzuschreiben bzgl.<br />
einer ihrer Hundedamen. Nach einem sehr netten Telefonat<br />
mit Herrn Sprenger, stand für mich fest ich<br />
werde in meinem Urlaub zu ihnen nach Radfeld kommen,<br />
egal ob ich Mia (geboren als Alia) mit nach Hause<br />
nehmen werde.<br />
Geplant war das ich zum Wochenende anreise, da ich<br />
aber selber es kaum noch abwarten konnte, sind mein<br />
Freund Mario und ich spontan am Montag den<br />
25.08.2016 um 23:30 Uhr hier bei uns in Altenoythe<br />
(Niedersachsen) los gefahren. Am nächsten Morgen<br />
waren wir ca. um 09:30 Uhr bei Familie Sprenger.<br />
Nach einem persönlichen Gespräch mit Herrn Sprenger<br />
haben wir vereinbart dass wir uns etwas später<br />
wieder treffen da erst noch andere Interessenten kommen.<br />
Als wir um 13 Uhr wieder kamen sind wir mit<br />
den Hunden in den Garten, dort habe ich die „Zusage“<br />
bekommen.<br />
Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, ich hab den<br />
Hund bekommen den ich mir schon so lange wünsche!!<br />
Am Abend so ca. gegen 18 Uhr sind wir die<br />
Heimreise angetreten (879 km und ca. 8 Std. fahrt). Zu<br />
allem stress den so eine „Reise“ mit sich bringt wurden<br />
wir von zwei zivilen Polizistin kontrolliert, die aber total<br />
lieb waren und uns nach der Ausweiskontrolle wieder<br />
fahren lassen haben, dank Mia wahrscheinlich ;).<br />
Als wir zuhause angekommen sind, sind wir erst einmal<br />
in den Garten damit sie sich vor dem schlafen<br />
nochmal lösen kann. Mein Bruder war der erste aus<br />
der Familie der Mia gesehen hat und direkt morgens<br />
um 7 Uhr mit ihr gespielt hat als wir noch friedlich im<br />
Bett daneben lagen.<br />
Kurz danach sind wir auch runter in den Garten, damit<br />
Mia und Kim (8 jährige Labradordame) sich das erste<br />
Mal beschnuppern konnten. Das verlief auch relativ<br />
positiv. Kim wollte zwar erst nicht wirklich was von ihr<br />
wissen, aber was will man auch erwarten sie hat 8<br />
Jahre die volle Aufmerksamkeit und Zuneigung von<br />
allen bekommen und jetzt muss sie sie teilen, das<br />
fände ich auch nicht so toll.<br />
Nachdem Kim sie zurecht gewiesen hat bis wie weit<br />
Mia bei ihr gehen darf war auch erst mal der Garten<br />
interessanter. Da wir sie ja spontan abgeholt haben<br />
bin ich am Nachmittag losgefahren und hab erst mal<br />
eine Erstausstattung geholt (es gibt so viel Auswahl).<br />
Am Abend haben wir noch ein paar Freunde eingeladen<br />
um auf unser neues Familienmitglied anzustoßen,<br />
wobei sie da auch die meiste Zeit bei Mario auf dem<br />
Schoss bzw. in der Jacke geschlafen hat. Die nächsten<br />
zwei, drei Wochen bin ich nachts immer mal wieder<br />
mit ihr aufgestanden, damit sie lernt nicht in das<br />
Schlafzimmer zu machen. Zwischenfälle gab es zwar<br />
immer wieder mal, aber was will man erwarten, sie
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ist ja noch ein Welpe.Nachdem ich drei Wochen jede<br />
Nacht aufgestanden bin und am nächsten Tag arbeiten<br />
musste, hat sich der Körper das genommen was er<br />
brauchte, schlaf. Seit dieser Nacht war Mia „trocken“.<br />
Somit hat sich ziemlich schnell ein „geregelter“ Tagesablauf<br />
bei uns eingefunden. Wenn Mia um ca. 05.:30<br />
Uhr wach wird, höre ich wie sie sich schon alleine bis<br />
ca. 06:15 Uhr beschäftigt. Nachdem ich aufgestanden<br />
bin, gehen wir aber gleich mit ihr in den Garten für die<br />
erste Morgentoilette. Danach füttere ich Mia und danach<br />
geht es nochmal in den Garten. Anschließend<br />
muss ich selbst in die Arbeit. Bis 09:30 Uhr ist Mia bei<br />
meiner Mutter, dann sind Kim und Mia bis 12:00 Uhr<br />
allein zu Hause. Um 12 Uhr geht meine Mutter mit<br />
den Hunden in den Garten, da wird dann getobt und<br />
gespielt. Wenn ich um 12:30 Uhr komme, übe ich mit<br />
Mia noch Grundgehorsam und spiele natürlich auch<br />
mit ihr. Von 13:15 - 16:00 Uhr bin ich zwar wieder in<br />
der Arbeit, aber meine Mutter oder mein Vater sind<br />
bei unseren Hunden. Um 16:00 Uhr „Schichtwechsel“<br />
ich habe Feierabend und jetzt geht es zur großen<br />
Runde mit Mia und Kim. Wenn wir dann wieder zu<br />
Hause sind gibt es die zweite Portion Fressen.<br />
Am Abend werden dann im Garten nochmal Übungen<br />
aus der Hundeschule geübt und gefestigt.Um ca.<br />
23:00 Uhr nimmt Mario sie das letzte Mal mit in den<br />
Garten und dann wird geschlafen. Jeden Samstag um<br />
11:00 Uhr ist Hundeschule, Mia ist das „Karamellbonbon“<br />
auf dem Platz. In der Hundeschule ist sie eine<br />
echte Musterschülerin (Labrador = ziemlich verfressen).<br />
Aktuell machen wir einen Grundkurs, aber danach<br />
möchte ich gerne mit ihr weiter auf dem Platz<br />
arbeiten es macht eine Menge Spaß mit ihr.
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