Guute Dezember 2017
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26 | LOKALES <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong> | GUUTE JOURNAL<br />
Hochwasserschutz:<br />
Gemeinden wollen allen helfen<br />
In den Gemeinden Alkoven, Feldkirchen, Goldwörth,<br />
Hartkirchen und Pupping sollen nach dem generellen<br />
Hochwasserschutzprojekt für das Eferdinger Becken<br />
vom Sommer <strong>2017</strong> noch rund 170 Wohnobjekte abgesiedelt<br />
werden. Maximal 19 davon wollen wirklich freiwillig<br />
weg. In einer gemeindeübergreifenden Resolution wird<br />
die Landesregierung ersucht, für alle eine vertretbare<br />
Lösung zu suchen.<br />
Der „passive Hochwasserschutz“, also<br />
das freiwillige Absiedeln, wird nur<br />
wenig angenommen. In allen Gemeinden<br />
müssten ganze Landstriche, insgesamt<br />
mehr als 33 km 2 , von den Gemeinden<br />
in Schutzgebiet Überflutungszone<br />
mit vielen Nachteilen für<br />
die „Dableiber“ umgewidmet werden.<br />
Nur dann kann das Land ein freiwilliges<br />
Absiedlungsangebot stellen – so<br />
will es das Gesetz.<br />
Ortschefs fordern Änderungen<br />
Deshalb fordern die Bürgermeister,<br />
dass die Förderrichtlinien geändert<br />
werden sollten, um den wenigen Ab-<br />
siedlern wirksam helfen zu können.<br />
Es sollen nur deren Parzellen als Überflutungsgebiet<br />
ausgewiesen werden.<br />
Schon 2014 ist in Feldkirchen eine<br />
„parzellenscharfe“ Umwidmung zweier<br />
Wohnhäuser direkt an der Donau<br />
in Unterlandshaag bewilligt worden.<br />
EFERDINGER<br />
Becken<br />
Laut Hochwasserschutzprojekt der<br />
Werner Consult Ziviltechnik Salzburg<br />
sind von den geschätzten Gesamtkosten<br />
von 250 Millionen Euro<br />
113 für die freiwilligen Absiedler und<br />
96 Millionen für den technischen<br />
Hochwasserschutz vorgesehen. Weil<br />
bei wenigen Absiedlern viel Geld übrig<br />
bleibt, sollte es laut den Bürgermeistern<br />
den „Dableibern“ zum<br />
Eigenschutz der Wohnbauten im<br />
Wege der Gemeinden zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
Zum technischen Hochwasserschutz<br />
bekennen sich die Bürgermeister der<br />
zehn Gemeinden – dazu kommen noch<br />
Aschach, Fraham, Ottensheim, Walding<br />
und Wilhering – grundsätzlich.<br />
Sie knüpfen ihr „Ja“ aber an eine Reihe<br />
von Bedingungen wie<br />
• die gänzliche Übernahme des 20-prozentigen<br />
Gemeindeanteils durch das<br />
Land – genauso wie das beim Schutzprojekt<br />
Machland der Fall war;<br />
• die rechtliche Unterstützung durch<br />
das Land bei den Detailplanungen,<br />
die in den Händen der Gemeinden<br />
liegen und die technische durch<br />
Mitarbeiter des Gewässerbezirkes<br />
Grieskirchen;<br />
• die Sicherung der Förderfähigkeit,<br />
wenn Verläufe der Schutzmaßnahmen<br />
abgeändert werden;<br />
• die Frist für Gemeinden für den Beschluss<br />
der Umsetzungsmaßnahmen<br />
– soll bis Ende März 2018 verlängert<br />
werden.<br />
Die Gemeinden wollen weiters vom<br />
Land Sicherheit für Unterstützungen<br />
aus dem Katastrophenfonds im Hochwasserfall,<br />
auch dann, wenn die im<br />
Projekt vorgesehenen Schutzmaßnahmen<br />
nicht umgesetzt werden sowie<br />
Gespräche mit dem Bund, um doch<br />
eine Katastrophenschutz-Versicherung<br />
ins Leben zu rufen.<br />
Der Hochwasserschutz im Eferdinger Becken sorgt nach wie vor<br />
für heftige Diskussionen.<br />
Schutzzonen sind in Hagenau (Gemeinde<br />
Goldwörth) und in einigen<br />
Ortschaften der Gemeinde Walding<br />
bereits nach dem Hochwasser 2013<br />
geschaffen worden. Dort ist die freiwillige<br />
Absiedlung teilweise schon<br />
durchgeführt worden. Den dort verbliebenen<br />
Objektbesitzern müssten<br />
deshalb Erleichterungen zugestanden<br />
werden. ♦ Wolfgang Reisinger<br />
Foto: Thaut Images