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Der geschichtliche Werdegang von Kirchhellen und Bottrop Von ...

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<strong>Der</strong> <strong>geschichtliche</strong> <strong>Werdegang</strong> <strong>von</strong> <strong>Kirchhellen</strong> <strong>und</strong> <strong>Bottrop</strong><br />

<strong>Von</strong> 1032 bis 2006<br />

(Quelle: Heimatverein <strong>Bottrop</strong>, Bearbeitung <strong>und</strong> Ergänzung: Bernhard Frilling)<br />

Anmerkung: Im vorliegenden Text sind bisher nur die Prosper-Zechen erwähnt.<br />

Die Zeche Rheinbaben im Stadtteil Eigen <strong>und</strong> der Bergbau in <strong>Kirchhellen</strong> sind noch<br />

nicht erwähnt. Neben der Entwicklung der Eisenbahn, die im Text vorkommt, sollte<br />

auch ergänzt werden, wann die Autobahnen gebaut wurden <strong>und</strong> wann der Rhein-Herne-<br />

Kanal entstand <strong>und</strong> die Emscher kanalisiert wurde.<br />

1032 Die 'Kirche in Hillen', das Dorf <strong>Kirchhellen</strong> wird erstmalig urk<strong>und</strong>lich erwähnt.<br />

1092 Borgthorpe wird erstmalig in den Besitzregistern des Klosters Werden erwähnt.<br />

1150 Erste urk<strong>und</strong>liche Erwähnung <strong>von</strong> Borthorpe im Heberegister des Klosters Werden.<br />

Die Namensbezeichnung weist auf ein besonderes Gehöft hin (Bor = hochliegend,<br />

-thorpe = Gehöft).In dem um 1150 geschriebenen Liber privilegiorum major, das sind<br />

die Güterverzeichnisse der Abtei Werden, ist nachzulesen, daß Thiadhilt dem Kloster<br />

in Werden den Armeler Hof (Armbugila) geschenkt hat. Das Anwesen selbst ist wohl<br />

vor 900 entstanden. Bis 1929 gehörte der Armeler Hof, genauso wie das Haus Hove,<br />

zur Stadt Osterfeld. Durch Eingemeindung Osterfelds nach Oberhausen kam <strong>Von</strong>derort<br />

nach <strong>Bottrop</strong>. Heute erinnert nur noch ein Gedenkstein, in der Armeler Strasse, an den<br />

Armeler Hof.<br />

1155 Das Kloster Deutz besitzt in Borthorpe eine abgabenpflichtige Kirche.<br />

Die erste Cyriakus-Kirche entsteht als Filialkapelle der Pfarrei Osterfeld. Damit wird aus<br />

der Streusiedlung ein Kirchspiel ("Kerspel Borthorpe"); die fünf Bauernschaften erhalten<br />

damit einen gemeinsamen Übernamen.<br />

( Anmerkung : Eine sehr gute Darstellung der Geschichte der Cyriakus-Gemeinde findet<br />

man auf den Seiten der KAB St. Cyriakus http://www.kab-st-cyriakus.de/kab.htm unter<br />

dem Punkt Usere Gemeinde .)<br />

1162 Erstmalig gibt es urk<strong>und</strong>liche Hinweise auf die adelig-ritterlicher Herren zu <strong>Von</strong>dern.<br />

1200 <strong>Der</strong> älteste Teil der 'Alten Kirche' in <strong>Kirchhellen</strong> wird bis 1250 erbaut.<br />

1207 Papst Innocenz III. bestätigt in einer Urk<strong>und</strong>e der Abtei Deutz ihren Gesamtbesitzstand,<br />

darunter wird auch <strong>Bottrop</strong> aufgelistet.<br />

1230 Eberhard <strong>von</strong> Welheim tritt dem Deutschritterorden bei <strong>und</strong> vermacht ihm seinen Besitz.<br />

1253 Gründung der Kommende Welheim als erste Kommende des Deutschritterordens in<br />

Westfalen. Die Burg <strong>Von</strong>dern existiert wahrscheinlich ab dem 13. Jahrh<strong>und</strong>ert. Die heutigen<br />

Bauten stammen aus verschiedenen Epochen. Sie ist ein bedeutender spätgotischer<br />

Profanbau in Nordrhein-Westfalen <strong>und</strong> gibt den Baugeschichtlern noch einige Rätsel auf.<br />

1309 Mit Bruno <strong>von</strong> der Knippenburg taucht erstmalig der Name Knippenburg im<br />

Zusammenhang mit <strong>Bottrop</strong> auf.<br />

1340 Bau der Knippenburg <strong>und</strong> Errichtung einer Kapelle vor der Burg.<br />

1385 Die Kapelle wird 1419 zu einer Kirche mit Turm erweitert.<br />

1355 Die ersten namentlich bekannten Bewohner <strong>von</strong> Haus Beck sind Henric <strong>von</strong> der Becke <strong>und</strong><br />

sein Sohn Gerart.


1397 Haus Hove wird erbaut. Es handelte sich um einen wasserumwehrten Rittersitz. Gespeist<br />

-1400 wurde die doppelte Gräfte durch die Kornbecke.<br />

1419 Als erstes steinernes Gebäude in der Streusiedlung entsteht ein 30 Meter langes recht<br />

-1426 eckiges Kirchenschiff, das später zur St. Cyriakuskirche wird.<br />

1425 Meister Claes Haller gießt die Bronzeglocke für St. Cyriakus.<br />

1427 Erste Erwähnung <strong>von</strong> Haus Schlangenholt. Hermann <strong>von</strong> Schlangenholt ist Richter in<br />

<strong>Bottrop</strong>, wahrscheinlich am Femegericht im Beckram in Fuhlenbrock<br />

1432 Erste Erwähnung eines Friedhofs. <strong>Der</strong> Pferdemarkt wird erstmals urk<strong>und</strong>lich erwähnt.<br />

1924 fand der letzte offizielle Markt statt, die Technisierung ersetzte das Arbeitstier Pferd<br />

durch Maschinen. <strong>Der</strong> Kölner Kurfürst Dietrich II. bezeugt in einem Schutzbrief die<br />

Existenz des <strong>Bottrop</strong>er Michaelismarktes.<br />

1433 <strong>Bottrop</strong> erhält seinen ersten ständigen Geistlichen, Johannes van Geseke. Er wird <strong>von</strong><br />

Dietrich <strong>von</strong> der Knippenburg mit 'Haus <strong>und</strong> Hof' ausgestattet<br />

1460 <strong>Der</strong> Kreuzkamp wird erstmalig urk<strong>und</strong>lich erwähnt; wahrscheinlich wurde er als<br />

Segensstation bei Prozessionen genutzt.<br />

1573 Bortdorpe erscheint auf der Karte des Christian Grooten; es ist die älteste Darstellung dieses<br />

Gebietes.<br />

1579 Erstellung der Mercatorkarte <strong>von</strong> <strong>Bottrop</strong>.<br />

1595 Die Gerichtsbarkeit für die Kirchspiele <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck <strong>und</strong> Osterfeld wird vom Kölner<br />

Kurfürsten <strong>von</strong> Recklinghausen nach Dorsten übertragen. Dort wird sie bis zur Errichtung<br />

eines eigenen Amtsgerichtes 1879 bleiben. Die 'Alte Kirche' in <strong>Kirchhellen</strong> aus dem13.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert wird bis 1605 erweitert <strong>und</strong> mit Glocken (1605, 1642) <strong>und</strong> einem Hochaltar<br />

(1611) ausgestattet.<br />

1598 Im spanisch-niederländischen Krieg wird <strong>Bottrop</strong> <strong>von</strong> einer spanischen Horde überfallen.<br />

Die Kommende Welheim wird völlig zerstört, das Dorf <strong>und</strong> die Kirche werden<br />

gebrandschatzt.<br />

1630 Die kurfürstliche Verwaltung schreibt zum ersten Mal <strong>Bottrop</strong>.<br />

1652 Pfarrer Rutger Baten richtet unter finanzieller Mithilfe der adeligen Häuser Welheim,<br />

Knippenburg, Schlangenholt <strong>und</strong> Hove die erste Schule ein.<br />

1701 Einrichtung einer Poststation der Thurn- <strong>und</strong> Taxischen Reichspost, die an der Strecke <strong>von</strong><br />

Münster nach Düsseldorf bzw. Pempelfort lag. Die Existenz dieser Reitpost lässt sich in<br />

einer Urk<strong>und</strong>e aus dem Fürst Thurn <strong>und</strong> Taxis´schen Zentralarchiv in Regensburg<br />

nachlesen. Im Siebenjährigen Krieg wurde die Reitpost Münster-Düsseldorf wieder<br />

eingestellt.<br />

1707 Burg <strong>Von</strong>dern wird Eigentum des Grafen Nesselrode. Das Gelände der Osterfelder Formsandgrube<br />

(heute Revierpark <strong>Von</strong>derort) gehörte zum Besitz des Anwesens. Nach erfolgter<br />

Aussandung <strong>und</strong> Rekultivierung verkaufte der Graf Nesselrode das ehemalige<br />

Sandgrubengelände. Die Burg <strong>Von</strong>dern ist seit 1946 Eigentum der Stadt Oberhausen.<br />

Nachdem die Burg


schon fast zur Ruine verfallen war, wurden die historischen Teile mit Hilfe <strong>von</strong> B<strong>und</strong>, Land,<br />

Stadt <strong>und</strong> einem Förderkreis bis 1995 gesichert <strong>und</strong> mit einer neuen Nutzung belebt.<br />

1723 Einrichtung einer Wagenpost, die allerdings nicht über <strong>Bottrop</strong> fuhr, sondern, <strong>von</strong> Sterkrade<br />

kommend, durch die <strong>Kirchhellen</strong>er Heide (Alter Postweg) <strong>und</strong> <strong>Kirchhellen</strong> weiter nach<br />

Dorsten.<br />

1758 Am 18.10.1758 wurde der erste Hochofen in der St. Antony Hütte in Oberhausen-Osterfeld<br />

angeblasen. Diese benötigte den Sand als Form beim Eisen- <strong>und</strong> Stahlguss. Daher auch der<br />

Name Formsand. Durch Bauern <strong>und</strong> Kötter wurde der Sand in <strong>Bottrop</strong> <strong>und</strong> Osterfeld aus<br />

eigenen Gruben in Handarbeit gefördert. Damit markiert dieses Datum den "Gründungstag"<br />

der Formsandgräberei. Bis zum 31.08.1986 wurde das Material noch abgebaut. Gründer der<br />

St. Antony Hütte ist die Familie <strong>von</strong> Wenge, die auch Schloss Beck in <strong>Bottrop</strong>-Feldhausen<br />

errichtet hat.<br />

1764 Die neu eingerichtete Strecke der Reitpost verlief <strong>von</strong> Münster über Marl <strong>und</strong> Essen <strong>und</strong> ließ<br />

<strong>Bottrop</strong> westlich liegen. Sowohl <strong>von</strong> der Wagenpost (<strong>von</strong> Sterkrade aus) als auch der Reitpost<br />

(<strong>von</strong> Essen aus) wurden die nach <strong>Bottrop</strong> beorderten Briefsachen per Boten expandiert.<br />

1766 Schloss Beck wird <strong>von</strong> Johann Conrad Schlaun als Herrensitz für Friedrich Florenz Rhaban<br />

errichtet.<br />

1786 Erweiterung der St. Cyriakuskirche um ein Querschiff.<br />

-1788<br />

1787 Die Burg Schlangenholt wird abgebrochen. Das Haus Schlangenholt wird 1796 wieder<br />

aufgebaut.<br />

1803 Das Vest Recklinghausen kommt in den Besitz des Herzogs <strong>von</strong> Arenberg.<br />

1809 <strong>Der</strong> Herzog <strong>von</strong> Arenberg übernimmt den Code Napoleon <strong>und</strong> verbrieft die Gleichberechtigung<br />

aller Landeseinwohner per herzoglichem Gesetz; der Kinderzwangdienst wird sofort,<br />

die Leibeigenschaft etwas später abgeschafft. Die Kommende Welheim wird vom Deutschritterorden<br />

aufgegeben <strong>und</strong> geht ebenfalls in den Besitz des Herzogs <strong>von</strong> Arenberg über.<br />

1811 Das Gebiet um das Kirchspiel <strong>Bottrop</strong> wird französischer Herrschaft unterstellt <strong>und</strong> wird<br />

dem Großherzogtum Berg zugeschlagen. Aus dem Kirchspiel wird die Maire mit<br />

Absteckung der politischen Grenzen zu den Nachbargemeinden. Erster Maire<br />

(Bürgermeister) wird der Freiherr <strong>von</strong> Wenge auf Haus Beck; im folgt noch im gleichen<br />

Jahr der Rentmeister Josef Ernst auf Haus <strong>Von</strong>dern.<br />

1815 Nach der Niederlage Napoleons <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Neuordnung kommt das Vest<br />

<strong>und</strong> damit auch <strong>Bottrop</strong> zu Preußen. Die Ordnungsstrukturen der Franzosen werden<br />

übernommen <strong>und</strong> verdeutscht; <strong>Bottrop</strong> wird mit 2.178 Einwohnern offiziell eine<br />

Bürgermeisterei, der Bürgermeister bleibt Josef Ernst.<br />

1821 Die Vietormühle wird in Dienst gestellt . Tourneau (Hugenotte) aus <strong>Kirchhellen</strong> wird<br />

Bürgermeister. Das Vest Recklinghausen wird nach einer Neugliederung aus dem Erzbistum<br />

Köln herausgelöst <strong>und</strong> wird der Diözese Münster zugeordnet.<br />

1823 <strong>Bottrop</strong> verliert an Gebiet: Grafenwald wird <strong>Kirchhellen</strong> zugewiesen. <br />

1828 <strong>Der</strong> 'Alte Friedhof' wird eingeweiht. Er ersetzt den alten Dorffriedhof unmittelbar neben der


Cyriakuskirche, der nicht mehr genutzt werden darf da eine Regierungsverordnung <strong>von</strong><br />

1818 besagt, das Friedhöfe mindestens 500 Schritt außerhalb des Dorfes liegen müssen.<br />

1832 <strong>Bottrop</strong>, Osterfeld <strong>und</strong> <strong>Kirchhellen</strong> werden zu einer Bürgermeisterei vereinigt.<br />

1833 Durch den Bürgermeister Tourneau wurde über den Gastwirt Johann Jakob Demond eine<br />

Königlich-Preußische Briefsammelstelle in <strong>Bottrop</strong> eröffnet. So ist <strong>Bottrop</strong> nicht mehr auf<br />

die Poststation in Oberhausen <strong>und</strong> auf Postsammelstellen angewiesen.<br />

1840 Die ersten Bohrversuche nach Kohle im <strong>Bottrop</strong>er Raum begannen in diesem Jahr. Das erste<br />

Schürffeld lag am Armeler Hof. Diese Bohrungen wurden jedoch recht bald wegen unzureichender<br />

technischer <strong>und</strong> finanzieller Mittel aufgegeben.<br />

1843 Aus der Bürgermeisterei wird die Landgemeinde, das Amt <strong>Bottrop</strong>. Erster Amtmann wird<br />

der bisherige Bürgermeister Wilhelm Tourneau.<br />

1847 Mit der Inbetriebnahme der Eisenbahn zwischen Deutz <strong>und</strong> Hamm war die große Zeit der<br />

Personenpost in diesem Gebiet zu Ende. Es verkehrte zunächst nur noch eine Personenpost<br />

als Zubringer zur Eisenbahn zwischen Dorsten <strong>und</strong> Oberhausen über <strong>Bottrop</strong>.<br />

1852 <strong>Der</strong> Beginn des Formsandabbaus im industriellen Maßstab. Durch die Gründung der Firma<br />

Kleine-Brockhoff GmbH durch Franz Kleine-Brockhoff in Osterfeld. Die Formsandgrube<br />

befand sich in Höhe der heutigen Eislaufhalle im Revierpark <strong>Von</strong>derort. Das Gelände wurde<br />

vom Grafen Nesselrode angepachtet.<br />

1854 <strong>Der</strong> Essener Julius Waldhausen erbohrte , in der Nähe <strong>von</strong> Haus <strong>Von</strong>dern das erste<br />

Steinkohlenföz in einer Mächtigkeit <strong>von</strong> 72 Zenzimetern erbohrt. Dieser Erfolg veranlasste<br />

alle Beteiligten zu weiteren Bohrungen in der Welheimer Mark, an der Grenze zu Essen<br />

Karnap, <strong>und</strong> in Ebel. Alle Bemühungen hatten Erfolg, was zur Folge hatte, dass Herzog<br />

Prosper Ludwig <strong>von</strong> Arenberg die Grubenfelder Prosper I- VI verlieh.<br />

1856 Die Arenberg AG wird in Essen gegründet. Sie beginnt noch im gleichen Jahr mit der<br />

Abteufung <strong>von</strong> Prosper I. Die Zeche liegt bis 1929 auf Essener Gebiet. Das Industriezeitalter<br />

beginnt in <strong>Bottrop</strong>.<br />

1858 <strong>Kirchhellen</strong> wird wieder selbständige Gemeinde <strong>und</strong> dem Landkreis Recklinghausen<br />

zugewiesen.<br />

1861 Abriss der alten Kreuzkirche <strong>und</strong> Neubau der St. Cyriakuskirche im neugotischen Stil <strong>von</strong><br />

/1862 Eduard <strong>von</strong> Manger.<br />

1863 Inbetriebnahme <strong>von</strong> Schacht ´Prosper I´. An der jetzigen Essener Straße im Stadtteil Ebel ,<br />

wird die erste Kohle gefördert.<br />

1865 <strong>Bottrop</strong> erhält seinen ersten Briefkasten an der Boyer Schule.<br />

1868 An der Osterfelder Straße wird im Oktober das erste Marienhospital eingeweiht.<br />

Schon im Jahr 1858 kam Pfarrer Englert <strong>von</strong> der Pfarrei St. Cyriakus auf die Idee kam,<br />

ein Haus für die Armen <strong>und</strong> Kranken seiner Gemeinde zu bauen. Ein bebautes Gr<strong>und</strong>stück<br />

an der Osterfelder Straße konnte der Pfarrer gerade noch kaufen, doch dann fehlten ihm die<br />

Mittel zum Bau eines Krankenhauses. So blieb der Wunsch 10 Jahre lang unerfüllt, bis der<br />

Gastwirt Demond die Pfarrei in seinem Testament mit 10.000 Talern bedachte <strong>und</strong> so die<br />

Einrichtung des Krankenhauses möglich machte.


1870 Einstieg der Firma ( http://www.dirkhellmann.de/Formsand/Geschichte.htm ) Frau August<br />

Dickmann GmbH<br />

in das Formsandgeschäft. Die Grube befindet sich auf eigenem Gelände am Donnerberg in<br />

<strong>Bottrop</strong>. Es handelt sich hauptsächlich um Gr<strong>und</strong>stücke, die zum Armeler Hof<br />

( http://www.dirkhellmann.de/formsand/Armeler%20Hof.htm ) gehörten. <strong>Der</strong> Hof ist <strong>von</strong><br />

der Firma Frau August Dickmann GmbH erworben worden.<br />

1872 Gründung des Unternehmens Wilhelm Kleinefenn . In Zusammenarbeit mit der Firma Frau<br />

August Dickmann GmbH erschloss das Unternehmen eine Formsandgrube auf dem Gelände<br />

des Revierpark <strong>Von</strong>derort. Später griff die Formsandgrube auch auf angrenzende Bereiche<br />

über. Das Gelände war im Eigentum des Grafen Nesselrode (Burg <strong>Von</strong>dern), bzw. der<br />

Familie Steinhaus (Haus Hove).Beide Firmen unterhielten den Betrieb bis 1965.<br />

Das Unternehmen Kleinefenn wurden 1977 aufgelöst.<br />

1873 Die Spiekenbaum-Mühle nimmt die Arbeit auf. <strong>Der</strong> Kölner Kurfürst Maximilian Friedrich<br />

bewilligt per Urk<strong>und</strong>e die Errichtung eines 'Vieh- <strong>und</strong> Kräutermarktes'. Es wird der vierte<br />

Markt in <strong>Bottrop</strong>, welches nun eine große Rolle als Markt- <strong>und</strong> Handelsplatz spielt.<br />

Die Emschertalbahn zwischen Sterkrade <strong>und</strong> Wanne wird eröffnet. <strong>Bottrop</strong> wurde mit dem<br />

Bahnhof <strong>Bottrop</strong>-Süd angeschossen. Gleichzeit wurde <strong>Bottrop</strong> damit in die Reihe der<br />

"Eisenbahnpostanstalten" eingegliedert, weil das Bahnpersonal über "Briefkartenschlüsse"<br />

Post weiter transportierte.<br />

1874 <strong>Bottrop</strong> erhält beim Bau der 'Emschertalbahn' seinen ersten Bahnhof: <strong>Bottrop</strong>-Süd, erster<br />

Bahnanschluss (Köln Mindener Emschertalbahn) für die Grube am Donnerberg. Die Familie<br />

Steinhaus wird Pächter <strong>von</strong> Haus Hove <strong>und</strong> seit 1888 auch Eigentümer der Anlage.<br />

1875 Prosper II nimmt den Betrieb auf. Bereits seit 1871 wurde mit dem Bau des Schachtes<br />

begonnen; 1872 wurde der Malakowturm fertiggestellt, der 1984 unter Denkmalschutz<br />

gestellt wurde. Erstmalig findet ein monatlicher Pferdemarkt statt, der Handelsplatz trägt ab<br />

1879 auch offiziell den Namen 'Pferdemarkt'.<br />

1876 Ab diesem Jahr leitet der Postverwalter Wegner das Postamt <strong>Bottrop</strong> <strong>und</strong> beginnt mit der<br />

Einrichtung der beiden neuen Postdienststellen in Lehmkuhle (am 1.4.1883) <strong>und</strong> Batenbrock<br />

(am 1.5.1891). Das Postamt zog zur Hochstraße in ein Mietpostgebäude, das aber bald auch<br />

nicht mehr den Anforderungen entsprach. Auch ein neben der Ev. Martinskirche am<br />

Altmarkt erbautes Mietpostamt erreichte nach einiger Zeit nicht mehr aus.<br />

1879 Die Gemeinde weiht ihr erstes Amtshaus ein. Schon 1902 muss es erweitert werden,<br />

1909 beschließt die Gemeinde einen Neubau. Das Amtsgericht <strong>Bottrop</strong> wird an der Horster<br />

Straße eingerichtet. Es untersteht dem Amtsgericht in Münster. <strong>Bottrop</strong>-Nord ist der zweite<br />

<strong>Bottrop</strong>er Bahnhof an der Strecke Oberhausen-Osnabrück der Rheinischen Bahn.<br />

Die Eisenbahn Duisburg-Quakenbrück wird fertiggestellt. Damit ist das Kapitel Postkutsche<br />

für <strong>Bottrop</strong> abgeschlossen.<br />

1883 Erbauung der Martinskirche (Stammkirche der ca. 30000 evangelischen Christen in<br />

<strong>Bottrop</strong>).<br />

1884 Bau der Lutherschule an der Paßstrasse. Die Firma Frau August Dickmann GmbH legte ihre<br />

Grube am Donnerberg still. Bis etwa 1892 war diese dann nicht mehr in Betrieb.<br />

1885 Die Arenberg AG erwirbt <strong>von</strong> den Familie Devens die Knippenburg. <strong>Der</strong> vestische Landrat<br />

Karl Devens lebte bis zu seinem Tode 1848 auf der Knippenburg; 1878 wurde seine Tochter<br />

Antonia Devens Alleinerbin; im Jahre 1883 erbte Dr. Fritz Karl Devens das Anwesen.


1888 Josef Albers wird in <strong>Bottrop</strong> geboren.<br />

1889 Das erste Krankenhaus der Gemeinde wird <strong>von</strong> der Osterfelder Straße an den Kreuzkamp<br />

verlegt; das zweite Marienhospital. Im alten Gebäude entsteht das St. Vinzenz-Waisenhaus,<br />

welches <strong>von</strong> Ordensschwestern geleitet wird<br />

1891 Osterfeld wird aus der Gemeinde <strong>Bottrop</strong> ausgegliedert <strong>und</strong> wird ein eigener Amtsbezirk.<br />

1892 Das Amtsgericht <strong>Bottrop</strong> wird dem Landgericht Essen unterstellt.<br />

1895 Die Alte Apotheke, eines der bekanntesten Häuser <strong>Bottrop</strong>s, wird <strong>von</strong> dem Architekten<br />

Kunhenn neben der Cyriakus-Kirche gebaut. Erstmalig bekommen die Straßen in <strong>Bottrop</strong><br />

Namen.<br />

1896 Das erste elektrische Licht brennt in <strong>Bottrop</strong>.<br />

1898 August Rincklake errichtet mit St. Johannes in der Boy eine neugotische Hallenkirche.<br />

Sie ist die zweite katholische Kirche im Stadtgebiet. Die Glocke wird <strong>von</strong> der Kommende<br />

Welheim übernommen, deren Kapelle zu klein geworden ist. Das Kaiser-Wilhelm I.-<br />

Denkmal wird eingeweiht <strong>und</strong> auf dem oberen Neumarkt (später Trappenkamp, heute ZOB)<br />

aufgestellt. Dort verbleibt es bis 1919. Es wird im Laufe der Jahre mehrmals den Standort<br />

wechseln. Gründung der Westfälischen Sandgräberei GmbH. Das Unternehmen übernahm<br />

denbestehenden Betrieb Donnerberg.<br />

1899 An der Osterfelder Straße wird ein größeres Hauptpostamt gebaut <strong>und</strong> eröffnet.<br />

1900 Die <strong>von</strong> den Architekten Kersting <strong>und</strong> Wenking entworfene Herz-Jesu-Kirche im sog.<br />

-1902 Unterdorf wird eingeweiht - schon 1906 muß sie wegen Bergschäden geschlossen werden,<br />

nachdem Gewölbeteile eingestürzt sind.<br />

1901 Für die Familie des Formsandgrubenbesitzer August Dickmann errichtete der<br />

Recklinghauser Architekt Nebel 1901 - 1903 ein repräsentatives Wohnhaus an der<br />

Bogenstraße. Das Gebäude war bis 1974 Sitz des Unternehmens. <strong>Der</strong> Bau ist an der<br />

Straßenfront mit "Villa Gertrude" bezeichnet, <strong>und</strong> in den Plänen zur Baugenehmigung - die<br />

im Haus aufgehängt sind - tritt Dickmanns Frau Gertrud, geb. Sandgathe als Bauherrin auf.<br />

1905 <strong>Bottrop</strong> erhält seinen dritten Bahnhof - <strong>Bottrop</strong>-West, der spätere Hauptbahnhof.<br />

Die Firma Kleine-Brockhoff GmbH erschliesst eine neue Grube am Donnerberg.<br />

1908 Die Vietormühle wird stillgelegt, da die immer dichter werdende Bebauung ihr den Wind<br />

nimmt.<br />

1909 Nach vierjähriger Bauzeit wird an der Kreuzkampstraße (heutige Gerichtsstraße) das<br />

Amtsgericht sowie das Gefängnis neugebaut.<br />

1910 Das neue humanistische Gymnasium bekommt an der Blumenstraße ein neues Gebäude<br />

durch den Essener Architekten Ludwig Becker.<br />

1913 <strong>Der</strong> Heimatverein wird gegründet. Die Liebfrauenkirche auf dem Eigen wird <strong>von</strong> dem<br />

Kölner Dombaumeister Bernhard Hertel im gotischen Stil erbaut. Das Gelände des alten<br />

Stadtgartens war früher im Besitz der Fürstenfamilie Arenberg, später dann der<br />

Arenbergschen Aktiengesellschaft in Essen. Das Gelände wird an die Stadt <strong>Bottrop</strong>, in Form<br />

einer Schenkung, gespendet.


1915 <strong>Der</strong> 'Eiserne Aar' <strong>von</strong> <strong>Bottrop</strong>, ein Kriegerdenkmal am Pferdemarkt, wurde in einem<br />

festlichen Akt enthüllt <strong>und</strong> anschließend 'benagelt'. Die Nägel wurden für ein geringes<br />

Entgelt verkauft <strong>und</strong> der Erlös kam den Angehörigen der Soldaten zu. <strong>Der</strong> Aaar stand dort<br />

bis zur Erbauung der Stadtsparkasse 1958 <strong>und</strong> befindet sich heute im <strong>Bottrop</strong>er Rathaus.<br />

1914 Erweiterung des <strong>Bottrop</strong>er Rathauses auf die heutige Form. Das Rathaus <strong>von</strong> <strong>Bottrop</strong>,<br />

-1918 im Stil der Neorenaissance <strong>von</strong> Ludwig Becker erbaut, wird 1916 fertiggestellt.<br />

1919 <strong>Bottrop</strong>, das 'größte Dorf Preußens', erhält mit 72.000 Einwohnern endlich die Stadtrechte<br />

durch Beschluss der preußischen Staatsregierung in Berlin. Sie wird kreisfreie Stadt <strong>und</strong><br />

scheidet nach einer Übergangszeit 1921 - rückwirkend zum 1.1.1920 - aus dem Kreis<br />

Recklinghausen aus. Josef Franke errichtet seine zweite Kirche in <strong>Bottrop</strong>, St. Josef,<br />

die Stilmerkmale der Romantik, des Barocks sowie des Jugendstils in sich enthält.<br />

1921 Die <strong>von</strong> Meister Claes Haller gegossene Bronzeglocke <strong>von</strong> St. Cyriakus wird abgenommen<br />

<strong>und</strong> vor dem Rathaus aufgestellt, wo sie heute noch steht. Erstellung des Stadtgartens im Stil<br />

eines englischen Landschaftsgarten. Baubeginn des alten Stadtgarten in <strong>Bottrop</strong> war<br />

1913/14. Durch den ersten Weltkrieg unterbrochen erfolgte aber erst 1921 die Eröffnung.<br />

1923 Bau <strong>von</strong> Finanzsamt (1922-23), Lyzeum (1923), Feuerwache (1923). Die Stadt wird <strong>von</strong><br />

französisch-belgischen Truppen besetzt; die Spiekenbaum-Mühle wird <strong>von</strong> französischen<br />

Truppen demontiert. Das städtische Mädchen-Oberlyzeum bezieht sein neues Schulgebäude<br />

gegenüber dem Rathaus.<br />

1924 Eröffnung der Post (1921-23) am 9. Dezember, Bau des Jahnstadions.<br />

1925 Eröffnung des Polizeiamts (1923-25), Bau <strong>und</strong> Eröffnung des Bahnhofs <strong>Bottrop</strong>-Boy.<br />

1926 Die Heide- <strong>und</strong> Moorlandschaft Kletterpoth (Kircheller Heide) wird zum Naturschutzgebiet<br />

erklärt. Das <strong>Bottrop</strong>er Stadtwappen, ein Bergmannshammer (Fäustel) in geschwungener<br />

Faust auf rotem Hintergr<strong>und</strong>, eingerahmt vom Krückenkreuz des Deutschritterorderns, wird<br />

<strong>von</strong> Prof. Otto Hupp unter Einbeziehung zweier früherer Entwürfe (1924 <strong>von</strong> Lange, 1925<br />

<strong>von</strong> Theo Pape) geschaffen.<br />

1927 Die Herz-Jesu-Kirche wird endgültig abgerissen <strong>und</strong> durch Josef Franke in ihrer heutigen<br />

Form neu erbaut.Die größte Zentralkokerei Europas entsteht in <strong>Bottrop</strong> an Prosper II., da<br />

sich die hier abgebaute Kohle gut zur Herstellung <strong>von</strong> Koks eignet. Das Jungen-Gymnasium<br />

an der Blumenstraße wird umgebaut.<br />

1928 August Everding wird in <strong>Bottrop</strong> geboren. Die evangelische Paul-Gerhard-Kirche wird<br />

eingeweiht.<br />

1929 Die Berufsschule wird fertiggestellt. Baubeginn des dritten Marienhospital am Randebrock.<br />

Die Entwürfe für den Bau des Marienhospitals, kamen vom Architekten Nellissen aus<br />

Münster. Im Zuge der ersten kommunalen Neugliederung erhält <strong>Bottrop</strong> die Stadtteile Ebel<br />

<strong>und</strong> <strong>Von</strong>derort (Haus Hove), sowie einen kleinen Teil <strong>von</strong> Karnap eingemeindet. Die<br />

Südgrenze der Stadt wird <strong>von</strong> der Emscher an den Rhein-Herne-Kanal verschoben.<br />

1930 Das alte Arbeitsamt wird fertiggestellt.<br />

1931 Das Marienhospital bezieht am Randebrock seinen dritten Bau, in dem es bis heute zu<br />

finden ist. Das Knappschafts-Krankenhaus wird nach sieben Jahren Planung <strong>und</strong> Bau, die<br />

durch die Wirtschaftskrise verzögert wurden, an der Osterfelder Strasse eröffnet.


1932 Im Köllnischen Wald wird die Jugendherberge Bischofssondern eröffnet.<br />

1933 Josef Albers emigriert in die USA <strong>Der</strong> Bahnhof <strong>Bottrop</strong>-West wird in Hauptbahnhof <strong>Bottrop</strong><br />

umbenannt. Das neue Marienhospital wird am 18. Mai 1933 eingeweiht. Am Kreuzkamp<br />

entsteht das erste Heimatmuseum.<br />

1935 Die Festwiese ( wo ? ) wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />

1942 Eine Luftmine trifft am 11.4. einen Flügel des Marienhospitals <strong>und</strong> richtet schwere<br />

Zerstörungen an. <strong>Der</strong> zerstörte Gebäudeflügel konnte erst 1952 wieder aufgebaut werden.<br />

Nach dem Wiederaufbau kamen allmählich die Erweiterungen der Gebäude <strong>und</strong> des<br />

medizinischen Angebots: Wohnhaus für Angestellte (1956), Schwesternwohnheim (1961),<br />

Cafeteria <strong>und</strong> Kinderklinik (1973).<br />

1944 Luftangriffe richten in <strong>Bottrop</strong> schwere Zerstörungen an. Besonders oft ist das Werk Ruhröl<br />

in Welheim/Boy das Ziel. Cirka 70% der Wohngebäude in der Boy werden zerstört.<br />

Auch gegen die Prosper-Zechen werden Angriffe geflogen.<br />

1945 Am 30.3. Einmarsch der Amerikaner in <strong>Bottrop</strong>.<br />

1946 Wilhelm Tenhagen (SPD) wird erster Oberbürgermeister nach dem Krieg ( 25.10.1946),<br />

1948 wiedergewählt.<br />

1949 Ernst Wilczok (SPD) wird Oberbürgermeister (Wiederwahl 1950, 1951, 1952, 1954, 1956,<br />

1958).<br />

1951 Bau der Gnadenkirche im Stadtteil Eigen.<br />

1953 <strong>Bottrop</strong> überschreitet die Grenze <strong>von</strong> 100.000 Einwohnern <strong>und</strong> wird die 49. Großstadt<br />

Deutschlands.<br />

1954 Die letzten Reste der im Krieg zerstörten Kommende Welheim werden abgerissen.<br />

1955 1955 - 1957 wird die Heilig-Kreuz Kirche nach dem Entwurf des bekannten Architekten<br />

Prof. Rudolf Schwarz aus Köln erbaut. Prof. Georg Meistermann gestaltete das Fenster,<br />

das eine Spirale zeigt.<br />

1956 Mit dem Verwaltungsgebäude der Rheinstahl AG wird eines der markantesten Nachkriegsgebäude<br />

am Gleiwitzer Platz fertiggestellt. <strong>Bottrop</strong> wird dem neu geschaffenem Bistum<br />

Essen zugeordnet. <strong>Kirchhellen</strong> bleibt weiterhin bis heute im Bistum Münster.<br />

1958 Die Mercartor-Karte wird im Archiv des Herzogs <strong>von</strong> Arenberg wiederentdeckt, nachdem<br />

sie als verschollen galt. Seitdem befindet sie sich als Dauerleihgabe im Besitz der Stadt<br />

<strong>Bottrop</strong>. Das Gebäude der Stadtsparkasse am Pferdemarkt wird fertiggestellt, das beliebte<br />

Gasthaus Schäfer muss dafür weichen. Das Hallenbad am Berliner Platz wird eingeweiht.<br />

1959 Auf dem ehemaligen Feldflugplatz 'Schwarze Heide' in der Kirchheller Heide starten die<br />

ersten Segelflieger. <strong>Der</strong> Trappenkamp wird in Berliner Platz umbenannt.<br />

1960 Die Osterfelder Straße wird vierspurig ausgebaut - Mitte der 60er Jahre hatte sie eine Breite<br />

<strong>von</strong> 23 m. Dem Ausbau zwischen Altmarkt <strong>und</strong> Friedrich-Ebert-Straße sowie der<br />

Anbindung zum Berliner Platz fiellen zuerst das Haus Schmuck <strong>und</strong> das Haus der Fa.<br />

Unterberg zum Opfer. Die Firma Böhmer beginnt den Neubau ihres Geschäftes am<br />

Altmarkt.


1961 In der ehemaligen Oberbürgermeistervilla im Stadtgarten wird aus den Restbeständen <strong>und</strong><br />

aus der privaten Sammlung <strong>von</strong> Arno Heinrich das Heimatmuseum wiedereröffnet.<br />

Im Ortsteil Boy wird an der Horster Straße ein Marktplatz gebaut, um den sich das<br />

Geschäftszentrum bildet. Bernhard Roghmann (CDU) wird Oberbürgermeister (Wiederwahl<br />

1963).<br />

1962 Bau der Kirche St. Franziskus. Die Rheinstahl Bergbau AG, Nachfolgerin der Arenberg AG,<br />

läßt am 31. Oktober die vom Krieg stark zerstörte Knippenburg sprengen. Heute befindet<br />

sich dort ein Gewerbegebiet, genau am Ort der Knippenburg steht eine Lagerhalle der Firma<br />

Deichmann. Es existiert aber auch eine Gedenktafel.<br />

1964 <strong>Der</strong> sogenannte Hansablock, vier Häuser mit vier bzw. fünf Stockwerken an der Osterfelder<br />

Straße, wird fertiggestellt. Die Hansastraße <strong>und</strong> die Straße 'Am Pferdemarkt' werden zur<br />

Fußgängerzone. Ernst Wilczok (SPD) wird wieder OB (Wiederwahl 1969).<br />

1966 Nach umfangreicher Renovierung der St. Cyriakuskirche erhält die Kirche ihr jetziges<br />

Erscheinungsbild . <strong>Der</strong> Kaufmann Karl Kuchenbäcker erwirbt das in ruinösen Zustand<br />

befindliche spätbarocke Schloss Beck <strong>und</strong> restauriert es.<br />

1969 Das staatliche Gymnasium zieht in den Neubau an der Horster Straße auf der ehemaligen<br />

Max-Schwarze-Kampfbahn. Im Herbst wird es in Vestisches staatliches Gymnasium<br />

umbenannt.<br />

1970 Josef Albers erhält die Ehrenbürgerwürde der Stadt <strong>Bottrop</strong>. Die alte St.Johannes-Kirche<br />

in der Boy wird wegen Bergschäden abgerissen <strong>und</strong> 1973 durch einen modernen Neubau<br />

ersetzt.<br />

1974 An der Grenze zu Oberhausen eröffnet der Revierpark <strong>Von</strong>derort seine Pforten; er beinhaltet<br />

Freibad, ein Bürgerhaus, ein Restaurant <strong>und</strong> andere Erholungsanlagen.<br />

1975 Gemeindereform in NRW. 1. Januar - 4. Mai 1975: Hans Wuwer ist Beauftragter für die<br />

Aufgaben des Rates. 22. Mai 1975: <strong>Der</strong> Rat der gemeinsamen Stadt <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck <strong>und</strong><br />

<strong>Kirchhellen</strong> wählt Theo Knorr (SPD) zum Oberbürgermeister. Die Gebietszusammenlegung<br />

scheitert jedoch, da Gladbeck ausschert. Gemeinsam mit <strong>Kirchhellen</strong> bildet <strong>Bottrop</strong> ein<br />

neues Stadtgebiet. Ernst Wilczok ist ab 1. Juli 1976 Beauftragter für die Wahrnehmung der<br />

Aufgaben des Rates <strong>und</strong> des Bürgermeisters.<br />

1976 Im Rahmen der kommunalen Neugliederung schließen sich <strong>Bottrop</strong> <strong>und</strong> <strong>Kirchhellen</strong><br />

zusammen. Josef Albers stirbt in Orange / USA. Kurz vorher wird mit seiner Einwilligung<br />

das städtische Mädchengymnasium in Josef-Albers-Gymnasium umbenannt . Im Stadtgarten<br />

entsteht das Weiterbildungszentrum "Quadrat" mit drei Gebäuden für Ur- <strong>und</strong><br />

Ortsgeschichte, Medienzentrum <strong>und</strong> Räumlichkeiten für die moderne Galerie. Mit dem Bau<br />

des Museumszentrums wurde das bestehende Heimatmuseum um eine Eiszeithalle erweitert,<br />

die die mehr als 7.000 F<strong>und</strong>e aufnehmen konnte. 1983 baute der Architekt Bernhard<br />

Küppers das vierten Gebäudes, das dem Künstler Josef Albers <strong>und</strong> seinen Werken gewidmet<br />

wurde. Ernst Wilczok (SPD) wird OB (Wiederwahl 1979 <strong>und</strong> 1984. Ernst Wilczok verstirbt<br />

am 3. April 1988.)<br />

1978 Die Wappen <strong>von</strong> <strong>Kirchhellen</strong> <strong>und</strong> <strong>Bottrop</strong> werden zum neuen <strong>Bottrop</strong>er Stadtwappen<br />

kombiniert. Während der äußere Teil, das Krückenkreuz, vom alten <strong>Bottrop</strong>er Wappen über<br />

nommen wurde, stammen die drei Wolfsangeln aus dem alten Kirchheller Wappen.


Das Trapez, Ergebnis der Umgestaltung der Gladbecker Straße, wird fertiggestellt.<br />

1979 Die Historische Gesellschaft wird gegründet.<br />

1980 Auf einer stillgelegten Zechenhalde in Duisburg-Obermeiderich wird der Marmorsockel des<br />

Kaiser-Wilhelm-Denkmals <strong>von</strong> 1898 wiedergef<strong>und</strong>en. Das Bronzedenkmal selber ist<br />

vermutlich im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen worden. In den USA erscheint eine<br />

Briefmarke zum Gedenken an Josef Albers mit der Abbildung eines seiner Gemälde.<br />

1981 Anni Albers, Witwe <strong>von</strong> Josef Albers <strong>und</strong> die Josef Albers Fo<strong>und</strong>ation New Haven übereignen<br />

der Stadt 90 Ölbilder <strong>und</strong> das nahezu vollständige graphische Werk <strong>von</strong> Josef Albers,<br />

der bereits 1973 der Stadt einige seiner Werke geschenkt hatte. <strong>Der</strong> vom <strong>Bottrop</strong>er Stadtarchitekten<br />

Bernhard Küppers entworfene Saalbau am Rathaus wird eröffnet.<br />

Das Hansa-Zentrum, ein Einkaufszentrum im Herzen der Innenstadt, wird eröffnet <strong>und</strong> gibt<br />

ihr ein völlig neues Gesicht.<br />

1983 Das Josef-Albers-Museum <strong>von</strong> Bernhard Küppers entworfen, ergänzt nun - nicht nur optisch<br />

- das Quadrat <strong>und</strong> beherbergt ausschließlich seine Werke. <strong>Der</strong> damalige US-Vizepräsident<br />

George Bush eröffnet es.<br />

1984 <strong>Der</strong> Malakowturm wird unter Denkmalschutz gestellt .<br />

1986 Erstellung des Granitbrunnen auf dem Ernst-Wilczock-Platz vor dem Rathaus. Die<br />

Formsandgrube am Donnerberg wird stillgelegt.<br />

1988 Ernst Wilczok, Oberbürgermeister der Stadt seit 1949 (mit einer Unterbrechung <strong>von</strong> nur drei<br />

Jahren), stirbt. <strong>Der</strong> Rat der Stadt beschließt einstimmig, den Rathausplatz in Ernst-Wilczok-<br />

Platz umzubenennen. Kurt Schmitz (SPD) wird OB (Wiederwahl 1989).<br />

1989 August Everding erhält die Ehrenbürgerwürde der Stadt <strong>Bottrop</strong>.<br />

1991 Das ehemalige Gebäude des Städtischen Jungengymnasiums an der Blumenstraße wird zu<br />

einem Kulturzentrum umgebaut.<br />

1992 Aufstellung des Haldenkreuzes auf der Halde Prosper-Haniel.<br />

L993 Das Gelände der 1988 stillgelegten Zeche Prosper III wird als IBA-Projekt saniert.<br />

Bis 1997 entsteht ein hier ein völlig neuer Stadtteil mit Gewerbegebiet, Gründerzentrum <strong>und</strong><br />

der Gartenstadt Beckheide.<br />

1994 Diethard Kreul (SPD) wird OB.<br />

1994 Weithin sichtbar steht in <strong>Bottrop</strong> auf der 90 m hohen Halde an der Beckstraße eine riesige<br />

/1995 Konstruktion: das "Haldenereignis Emscherblick" Wolfgang Christ als Architekt <strong>und</strong> Jürgen<br />

Fischer mit einer Lichtinstallation haben den Tetraeder (Kantenlänge 60m) aus Stahl<br />

<strong>und</strong> Licht gestaltet. Dies geschah im Zuge mehrerer Projekte der IBA Emscher Park im<br />

nördlichen Ruhrgebiet, die auch "Die Route der Landmarkenkunst" genannt wird.<br />

1995 Ernst Löchelt (SPD) wird Oberbürgermeister.<br />

1996 Nach Traumlandpark <strong>und</strong> Bavaria-Film-Park entsteht die Warner Brothers Movie World an<br />

gleicher Stelle in <strong>Kirchhellen</strong> Am südwestlichen Stadtrand enstand eine ungewöhnliche<br />

Parkanlage der Ges<strong>und</strong>heitspark Quellenbusch. Kein klssischer Kurort, sondern ein<br />

Zentrum, das für den Paradigmenwechsel im Ges<strong>und</strong>heitswesen steht. Die Gesamtanlage


setzt sich zusammen aus dem Ges<strong>und</strong>heitshaus mit angegliederten themenbezogenen<br />

Freianlagen, einem waldgeprägten Bereich für Bewegung, Kneippanwendungen <strong>und</strong><br />

Meditationen sowie einem, nach geomantischen Gr<strong>und</strong>regeln strukturierten, offenen Park.<br />

1999 August Everding stirbt. Das Kulturzentrum in seinem ehemaligen Gymnasium wird in<br />

Kulturzentrum August Everding umbenannt.<br />

1999 Ernst Löchelt (SPD) wird wieder OB. <strong>Der</strong> OB wird erstmals direkt gewählt.<br />

1999 Nach dem Prosper III-Gelände wird mit dem Hüls-Gelände im Ortsteil Boy das zweite<br />

-2002 ehemalige Industriegelände einer neuen Nutzung zugeführt. Neben einem Industriegebiet<br />

wird in mehreren Bauabschnitten auch ein Neubaugebiet geschaffen.<br />

2000 Marc Giradelli, ehemaliger Ski-Weltcupsieger, erbaut auf der Halde an der Beckstraße<br />

mit dem ACT Alpincenter Europas größte Indoor-Skihalle. Umgestaltung des Cyriakus-<br />

Platzes.<br />

2001 Die Osterfelder Straße, die die Innenstadt durchschneidet, wird rückgebaut. Im Zuge dieser<br />

Maßnahme sollen der Pferdemarkt <strong>und</strong> der Altmarkt wieder als echte Plätze angelegt<br />

werden. <strong>Der</strong> Förderverein Torhaus Haus Hove wird gegründet.<br />

2004 <strong>Der</strong> Umbau der Osterfelder Straße <strong>und</strong> die Umgestaltung <strong>von</strong> Pferdemarkt <strong>und</strong> Altmarkt<br />

sind beendet. Peter Noetzel (SPD) wird nach Stichwahl neuer OB<br />

2005 <strong>Der</strong> Bergbau in <strong>Bottrop</strong> erreicht eine Tiefe <strong>von</strong> 1220 Metern ( Schacht 10 des Bergwerks<br />

Prosper-Haniel ). Die Lagerstätte zwischen der sechsten <strong>und</strong> siebten Sohle beinhaltet einen<br />

Vorrat <strong>von</strong> ca. 50 Millionen Tonnen Kohle, die in den nächsten 15 bis 20 Jahren abgebaut<br />

werden soll. ( 10.08.2005 )<br />

2006 <strong>Der</strong> Bergbau in <strong>Bottrop</strong> feiert sein 150. Jubiläu ( 5. Mai 2006 ). Das Bergwerk Prosper-<br />

Haniel beschäftigt 3.907 Mitarbeiter. 2005 beträgt die Jahresförderung 3,8 Mio. Tonnen<br />

Steinkohle. Einwohnerzahl in <strong>Bottrop</strong>: 121.173.<br />

Im September feiert das ehemalige Jungengymnasium – jetzt Heinrich Heine Gymnasium –<br />

sein 100 jähriges Jubiläum.

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