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unternehmen Oktober 2014

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[machen] Ausgabe 41 | <strong>Oktober</strong> <strong>2014</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Auch das Betriebsklima ist<br />

Rainer Utz sehr wichtig.<br />

tengünstige gebrauchte Einrichtung ist in vielen<br />

Fällen völlig ausreichend“, sagt Utz. Bisher<br />

stehen acht Außendienstmitarbeiter den<br />

Kunden vor Ort mit Rat und Tat zur Seite. Den<br />

Beratungsansatz will er ausbauen und weitere<br />

Fachleute einstellen.<br />

Sei es ein Berater, sei es ein Lagerist. Rainer Utz<br />

weiß um den Wert guter Mitarbeiter und bindet<br />

sie am liebsten langfristig ans Unternehmen:<br />

„Mir ist das<br />

Betriebsklima wie<br />

auch die Zuverlässigkeit<br />

unserer Arbeit<br />

gleichermaßen<br />

wichtig.“ Der<br />

hohe Grad an Beschäftigung<br />

in der<br />

Region erschwert<br />

ihm allerdings die<br />

Rekrutierung: „Haben<br />

sich früher bis<br />

zu 100 Interessenten<br />

für eine ausgeschriebene<br />

Stelle beworben, sind es inzwischen<br />

manchmal kaum mehr als 30.“<br />

Besonders schwierig sei die Suche nach Lehrlingen.<br />

Zurzeit seien sechs Auszubildende in<br />

der Firma. Auch deshalb ist das inhabergeführte<br />

Unternehmen glücklich darüber, dass<br />

die Fluktuation „äußerst gering“ ist.<br />

wEniGE schnäppchEnjäGEr<br />

Die Dorfläden sind für Utz nur eines von mehreren<br />

Standbeinen. 1997 entstand das deutschlandweite<br />

Netzwerk MCS (Marketing und<br />

Convenience Shop System): Utz war von Anfang<br />

an als regionaler Partner für die Belieferung<br />

von Tankstellen- und Kiosk-Ketten in<br />

Baden-Württemberg und Bayern dabei. Etwa<br />

die Hälfte seines Jahresumsatzes von rund 60<br />

Millionen Euro erwirtschaftet Utz inzwischen<br />

mit den Convenience-Shops wie Tankstellen,<br />

Bäckereien, Getränkemärkten und<br />

Kiosken.<br />

2013 führte Utz die Marke „Jeden Tag“ für<br />

preissensible Kunden ein. Je nach Laden bewege<br />

sich die Angebotsbreite zwischen 50<br />

und 100 Artikeln bei einer Gesamtzahl von<br />

2000 bis 2500 Artikeln, berichtet Utz: „Bei<br />

den Dorfladen-Kunden überwiegen dennoch<br />

die Marken- und Qualitätsbewussten, nicht<br />

die Schnäppchenjäger.“ Produkte aus der Region<br />

werden immer beliebter: Besonders bei<br />

Frischeprodukten sei der regionale Bezug zunehmend<br />

wichtig. „Der Dorfladen bietet<br />

gerade hier die passende Vertrauensbasis,<br />

100 jahre Lebensmittel Utz<br />

Hier fing alles an, in einem kleinen Kolonialwarenladen. Auf dem Foto hält Paula Utz, die älteste<br />

Tochter des Firmengründers, die Tante des heutigen Chefs auf dem Arm.<br />

vor 100 jahren, am 1. August 1914,<br />

schrieb Martin Utz die ersten Zeilen der<br />

Erfolgsgeschichte – mit einem kleinen<br />

Kolonialwaren- und Tabakgeschäft in<br />

Ochsenhausen. Fünf Jahre später begann<br />

er mit der Belieferung kleinerer Läden im<br />

Umland. 1959 übernahm sein Sohn Karl<br />

Utz den elterlichen Betrieb und zog mit<br />

der Großhandelsfirma 1963 an den<br />

Stadtrand von Ochsenhausen. Im Laufe<br />

der Jahre vergrößerte er den Standort<br />

mehrmals, auch weil das Lagern gekühlter<br />

Waren an Bedeutung gewann.<br />

Als Karl Utz überraschend starb, trat<br />

1977 sein Sohn Rainer direkt nach dem<br />

Abitur ins Familien<strong>unternehmen</strong> ein: als<br />

Lehrling zum Außenhandelskaufmann.<br />

Nach dem Wehrdienst und einem Jahr<br />

mit Praktika in Großhandelsbetrieben in<br />

Norddeutschland übernahm Rainer Utz<br />

1982 – mit Unterstützung seiner Mutter<br />

– die Geschäftsleitung.<br />

Mit dem Aufbau des Convenience-Vertriebes<br />

1997 wuchs Utz als Großhandels<strong>unternehmen</strong><br />

so schnell, dass im Jahr<br />

2005 der Bau eines völlig neuen Firmensitzes<br />

im Ochsenhausener Gewerbegebiet<br />

Längenmoos notwendig wurde.<br />

Heute arbeiten 100 Mitarbeiter für das<br />

führende privatwirtschaftliche Großhandels<strong>unternehmen</strong><br />

Süddeutschlands.<br />

Sie beliefern Dorfläden, Tankstellen und<br />

Kioske vom Schwarzwald über Stuttgart,<br />

die Ostalb, das Allgäu bis nach München<br />

und Garmisch-Partenkirchen. 2013 erwirtschaftete<br />

das Unternehmen einen<br />

Umsatz von rund 60 Millionen Euro. Im<br />

Sommer <strong>2014</strong> feierte Utz mit Mitarbeitern<br />

und Kunden auf dem Firmengelände<br />

den 100. Geburtstag.<br />

abE<br />

denn er ist ja mit der Region verwurzelt“, erklärt<br />

Utz.<br />

In die Zukunft blickt das Unternehmen optimistisch:<br />

„Wir gehen davon aus, dass wir dank<br />

unserer zukunftsträchtigen Geschäftsfelder<br />

weiteres Wachstum erzielen können.“ Natürlich<br />

müsse man immer am Ball bleiben. Alle<br />

Schritte vom Einkauf der Ware bis zur Auslieferung<br />

an den Kunden würden ständig durchleuchtet.<br />

Ein großes aktuelles Projekt ist die<br />

Erneuerung der IT-Systeme. „Wir planen, die<br />

alte und aufwendige Lagerführung und Kommissionierung<br />

auf ein modernes, papierloses<br />

Lagerverwaltungssystem umzustellen“, sagt<br />

Utz. Das erhöhe die Bestandssicherheit und<br />

Kommissionierqualität weiter, sagt der Kaufmann:<br />

„Restlaufzeiten sowie Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

können dann besser überwacht<br />

werden.“ Das Projekt wurde Anfang <strong>2014</strong> mit<br />

der Dortmunder Firma Pro Logistik gestartet,<br />

Anfang 2015 soll dann alles papierlos laufen<br />

– und die Kommissionierer erhalten ihre<br />

Aufträge über ein Sprachsystem (Pick by<br />

Voice). [!]<br />

EbErhard abElEin<br />

50

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