unternehmen März 2016
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Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten Ausgabe 49 | März 2016 | 3,00 €
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Mr. Biotech und
seine Vision
Markus Leyck Dieken ist Deutschland-Chef des
Pharmakonzerns Teva. Der Manager über Forschung,
Krebsbekämpfung und den Standort Ulm.
Gesundheit So bekommen Mitarbeiter Lust auf Bewegung SEITE 6
Geldanlage Wie Kunst glücklich und vielleicht auch reich macht SEITE 20
Umfrage Waren Sie auch mal jung, Chef? SEITE 44
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unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[inhalt]
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
Alexander Bögelein,
Redaktionsleiter
unternehmen [!]
was für eine absurde Lage! Selten war die
Krisendichte in der Welt höher. Doch nach
einem guten Jahr 2015 sind viele Firmen im
Südwesten auch 2016 blendend gestartet.
Das liegt aber nicht etwa daran, dass die Politik
glänzende Rahmenbedingungen setzt;
ganz im Gegenteil, wie unser Titelinterview
mit Teva-Deutschland-Chef Markus Leyck
Dieken (Seite 10) und das Porträt der Landmetzgerei
Wellhäuser (Seite 42) zeigen.
Vielmehr wirken Niedrigzins, billiges Öl
und schwacher Euro wie Drogen auf die
Konjunktur; der künstliche Höhenflug hat
aber auch etwas Gutes. Er gibt die Möglichkeit,
eine riesige Herausforderung zu bestehen:
die Integration von Flüchtlingen in Arbeit.
Während Politiker wie der bayerische
Ministerpräsident Horst Seehofer noch mit
populistischen Tiraden Stimmung machen,
arbeiten viele Unternehmer an Lösungen.
Respekt! Ich wünsche Ihnen eine anregende
Lektüre.
Ihr Alexander Bögelein
[verantworten]
06 Der bewegte Mitarbeiter Wie man
betriebliches Gesundheitsmanagement
zum Leben erweckt
32 Klare Kante Funktional und ästhetisch:
moderne Industrie- und Gewerbebauten
[titelthema]
10 Arznei der Zukunft – made in Ulm
Markus Leyck Dieken im Gespräch
[finanzieren]
20 Ganz schön rentabel
Kunst als Geldanlage
[spezial]
24 Das Vernetzungs-Alibi
Der 17. Unternehmertag in Ulm
[machen]
30 Volles Rohr Die Stiefel Hydraulik und
Pneumatik GmbH wächst rasant
42 Darf’s ein bisschen weniger sein?
Die Metzgerei Wellhäuser und die
Bürokratie
[gründen]
38 Endlich wieder kraftvoll zugreifen
Die Gründerwerkstatt Manus und ihre
Hände
[führen]
40 Jung, frisch und auf der Suche
Wie die Digital-Agentur Mission One
gute Leute findet
[leben]
44 Keine Jugend ohne Sünden
Umfrage unter Führungskräften über
das Jungsein damals und heute
48 Winterleuchten Die große Gala der
SÜDWEST PRESSE
[namen & nachrichten]
4 Ulms große Herausforderung
4 Netzwerker und Kämpfer für den
Standort
5 Praktikums-Plätze für Flüchtlinge
23 Handwerk: Das Geschäft brummt
50 Ulmer Sehnsucht
50 Impressum
20 38
06 30
24
3
[namen & nachrichten] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Ulms große Herausforderung
Spannende Zeiten brechen für
den Einzelhandel in Ulm an – für
die Kunden und Gäste, aber auch
die Verkehrsexperten der Stadtverwaltung.
Denn Ulm investiert
in die Zukunft und baut um. Im
Herzen der Stadt reiht sich in den
nächsten drei Jahren ein Großprojekt
ans andere. Die Arbeiten
dafür haben bereits begonnen.
Neben dem Bau der zweiten Straßenbahnlinie,
dem Umbau des
Bahnhofsareals im Zuge der Neubaustrecke
Wendlingen – Ulm,
und der Neugestaltung der Bahnhofspassage
steht die Realisierung
des 130 Millionen teuren
Ein kaufs- und Wohnprojekts Sedel
höfe an. In der Nachbarschaft
wird das Parkhaus Deutschhaus
er weitert und obendrein ein neues
Parkhaus am Bahnhof errichtet.
Und das sind nur die größten
Projekte.
So sehr sich der innerstädtische
Handel über die Investitionen
freut, weil sie langfristig die Attraktivität
der Stadt steigern, so
Feierabendverkehr in Ulm. Mit einer ausgeklügelten Baustellenlogistik will
die Stadtverwaltung den Verkehr am Fließen halten.
mulmig ist es manchen Händlern.
Sie befürchten, dass der Verkehr
in der Innenstadt zum Erliegen
kommt. Im Jahr 2017 werden
wöchentlich bis zu 1700 Lastwagen
zusätzlich unterwegs sein.
„Wir haben unsere Wünsche und
Sorgen gegenüber der Stadt geäußert“,
sagt City-Manager Henning
Krone. Er würdigt ausdrücklich
die Anstrengungen der Verwaltung
und Planer, die Bau stel lenlogistik
der Großprojekte zu
stemmen: „Die Stadt macht einen
guten Job, die Ko ope ra tionsbereitschaft
ist hervor ragend.“
Dennoch gibt‘s Unruhe im Handel
aus Sorge vor Dauer staus. Für
Krone ist entscheidend, dass in
der Region die Botschaft ankommt:
„Ulm bleibt erreichbar.“
Der Hintergrund: Dass die Stadt
– zwischen Stuttgart und München
– mit mehr als 5000 Menschen
pro Stunde die höchste
Passantenfrequenz aufweist, hat
sie ihrem großen Einzugsgebiet
zu verdanken. [!]
AMB
Netzwerker und Kämpfer für den Standort
Keine Frage: Peter Kulitz ist ein
politischer Kopf und obendrein
blendend vernetzt. Er führt das
von seinem Vater gegründete Unternehmen
Esta in Senden, einen
Spezialisten für Absaug- und Filtertechnik.
Einen großen Teil seiner
Zeit setzt er sich ehrenamtlich
ein – als Präsident der IHK
Ulm (seit 2003) und als Präsident
des Baden-Württembergischen
Industrie- und Handelskammertags
(seit 2010). Er ist Fürsprecher
der Südwest-Firmen auch auf den
Delegationsreisen des Landeswirtschaftsministeriums
im Ausland
und hat einen ganzheitlichen
Blick darauf, was Wirtschaft
stark macht. Finanz- und Wirtschaftsminister
Nils Schmid
würdigte ihn jetzt als „außergewöhnliche
Persönlichkeit“, einen
„Kämpfer für den Standort“ und
heftete ihm das Bundesverdienstkreuz
am Bande an die Brust.
Schmid lobte, wie Kulitz sich vor
allem für Themen einsetzt wie
Bildung (mit der internationalen
Schule Ulm/Neu-Ulm), Fachkräftesicherung
und aktuell
die Integration von
Flüchtlingen in Arbeit.
Kulitz, so
Schmid, habe die
grün-rote Landesregierung
nach ihrem
Start zwar kritisch
begleitet, aber letztlich
auf Diplomatie
gesetzt. [!] KÖ/AMB
Peter Kulitz (li.) freut sich
über das Lob von Finanzminister
Nils Schmid.
4
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[namen & nachrichten]
Praktikums-Plätze für Flüchtlinge
Drei von vier Mittelständlern im
Südwesten haben einer Studie
zufolge Schwierigkeiten, geeignetes
Personal zu finden. Vor ein
paar Monaten bestand noch die
Hoffnung, dass die offenen Stellen
in größerer Zahl mit Flüchtlingen
besetzt werden können.
Doch deren Integration in den
Arbeitsmarkt wird viele Jahre in
Anspruch nehmen, meinte Hans-
Peter Klös, Geschäftsführer des
Instituts der deutschen Wirtschaft,
auf dem 2. Fachkräfte-Forum
in Ulm. Die dortige IHK versucht
seit Jahren mit einem
Bündel von Maßnahmen, dem
Fachkräfteengpass zu begegnen,
sagte IHK-Hauptgeschäftsführer
Otto Sälzle. Überlagert werden
diese Maßnahmen nun vom Thema
Flüchtlinge. Zwei Drittel der
Asylbewerber sind zwar jünger
als 35 Jahre, aber drei Viertel haben
keine abgeschlossene Berufsausbildung.
Auch an Deutschkenntnissen
mangle es. Von den
6000 Asylbewerbern in den Kreisen
Ulm, Alb-Donau und Biberach
(Stand Jahresende) haben
laut Sälzle 3700 eine Bleibeperspektive.
Demnächst nehmen bei
der IHK drei „Kümmerer“ ihre
Arbeit auf. Diese sollen eng mit
den beiden Kümmerer-Stellen
von Handwerkskammer und Arbeitsagentur,
aber auch Ehrenamtlichen
zusammenarbeiten.
Ziel sei es, möglichst rasch geeignete
Asylbewerber für Praktika
in Firmen zu finden. Viele Betriebe
seien dazu bereit. [!] AMB
Foto: © highwaystarz/Fotolia.com
Integration von Flüchtlingen über Praktika und Ausbildung in den Beruf.
Omira investiert und
will in Asien wachsen
Das vergangene Jahr war „Hardcore“
für die Bauern, sagt Ralph
Wonnemann, Geschäftsführer
der Großmolkerei Omira in Ravensburg.
Nach den zwei Rekordjahren
2013 und 2014 brachen
die Milchpreise ein. Derzeit liegen
sie auf
niedrigem Niveau,
gleichzeitig
wächst
die weltweite
Produktion
weiterhin
stark. „Die Situation
ist
Omira-Chef
Ralph
schwierig“,
Wonnemann. sagt Wonnemann.
Der
Wegfall der Milchquote habe keinen
großen Effekt gehabt.
Vor diesem Hintergrund will sich
die Omira neu aufstellen und ihre
Anlagen modernisieren. Dazu
investiert das Unternehmen bis
zum Jahr 2020 rund 60 Millionen
Euro. Zudem will Wonnemann
das Sortiment verändern und erweitern.
Auch auf Partnerschaften
will er künftig verstärkt setzen,
um einen besseren Zugang
zu internationalen Märkten zu
erhalten.
Wonnemann, der die Genossenschaft
(rund 3000 Mitglieder)in
den vergangenen zwei Jahren erfolgreich
restrukturiert und wieder
in die Gewinnzone geführt
hat, hofft auf bessere Bedingungen
ab 2017: Nach Expertenmeinung
werde sich das Marktpreisniveau
bessern. Die Molkerei
setzt vor allem auf Afrika und
Asien als Wachstumsmotoren.
Im vergangenen Jahr verarbeitete
die Omira 835 Millionen Kilo
Milch und erzielte einen Jahresumsatz
von 465 Millionen Euro.
Das ist gegenüber dem Vorjahr
zwar ein sehr deutlicher Rückgang.
Dennoch schrieb die Omira
erneut schwarze Zahlen. [!]AMB
Markt für Rechtsanwälte
ist in Bewegung
Kässbohrer setzt
auf den Powerbully
Bei der Kässbohrer Geländefahrzeug
AG (Laupheim) bricht eine
neue Zeit an: Nach dem Ausschluss
der Kleinaktionäre wird
der Pistenbully-Hersteller künftig
wohl weniger detailliert über
die Geschäftslage informieren.
Im Geschäftsjahr 2014/2105 erwirtschafteten
die 510 Mitarbeiter
im Konzern einen Umsatz von
Neuigkeiten auf dem Ulmer
Markt für Anwälte. Die Kanzlei
Schultze & Braun (Achern), einer
der führenden Insolvenzverwalter
und Berater von Unternehmen
in der Krise, hat ein Büro in
Ulm eröffnet. Dies ist mit den
Partnern Holger Leichtle, Simone
Kaldenbach sowie Andreas Elsäßer
besetzt. Zudem legen die
Rechtsanwälte Peter Kulitz (IHK-
Präsident) und Thomas Oelmayer
(langjähriger Grünen-Landtagsabgeordnete)
die von ihnen
geführten Kanzleien zusammen.
Zwei Dutzend Anwälte firmieren
künftig unter Oelmayer, Kulitz &
Kollegen – kurz: OEK. [!] HUT
216 Millionen Euro und ein Ergebnis
vor Zinsen und Steuern
von 22 Millionen Euro. Angesichts
des Klimawandels setzt
Kässbohrer verstärkt auf Kettenfahrzeuge.
Der Powerbully soll
schwere Krane und Bohrer durch
extremes Gelände transportieren.
Der größte Markt hierfür ist
Nordamerika. [!]
REF
5
[verantworten] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Der bewegte
Mitarbeiter
Welches Unternehmen wünscht sich nicht gesunde
Mitarbeiter? Dafür lässt sich einiges tun. Doch
einfach so nebenher funktioniert betriebliches
Gesundheitsmanagement selten. Wichtig ist ein
Organisator mit Lust, Freiraum und Budget.
Foto: © Marco Wydmuch/Fotolia.com
Einen bunten Blumenstrauß an möglichen Tätigkeitsfeldern,
vielfältig und breit gestreut, habe man von den Mitarbeitern
an die Hand bekommen, sagt Gerhard Kaminski über die Entwicklung
des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)
der Firma Schwenk. Bildlich gesprochen nehme man jetzt eine Blume
nach der anderen heraus und setze die Handlungsfelder um, sagt der
Personalchef des mittelständischen Unternehmens aus Ulm. „Da geht
es nicht nur um Rückenschule oder Deep-Work.“ Einzelne Kurse zur
Gesundheitsförderung habe es für die rund 1000 Mitarbeiter des Baustoff-Spezialisten
schon länger gegeben, „aber das war sehr unstrukturiert,
nicht sehr zielorientiert“. Heute ist das anders.
Einfach so nebenher funktioniert betriebliches
Gesundheitsmanagement freilich selten.
Es sei „eine Führungsaufgabe, der Kopf
muss es wollen“, sagt Axel Kern, Professor
für Gesundheitsökonomie, Sozial- und Gesundheitsmanagement
an der Hochschule
Ravensburg-Weingarten. „Wenn in einem
Unternehmen der Personalchef das Problem
sieht, dafür aber um Geld betteln muss,
ist es eine Totgeburt.“
So sieht es auch Kaminski: „Ein
betriebliches Gesundheitsmanagement
muss von der Unter-
Prof. Dr. Axel Olaf Kern
Gesundheitsökonom
nehmensleitung getragen
sein.“ Wichtig sei zudem ein Organisator, dem die Sache
auch persönlich am Herzen liegt.
Eine große Rolle spiele die Unternehmensgröße, berichtet
Kern. Kleinstunternehmer, wie etwa den Bäcker
mit vier Mitarbeitern, verschrecke man mit
dem Thema eher. Dennoch sei es auch für ihn wichtig.
Wenn ein Mitarbeiter mehrere Wochen ausfällt,
entsteht Mehrarbeit, dazu kommt oft eine
Wissenslücke, womöglich entgehen Aufträge,
Kunden sind unzufrieden …
Etliche Übungen funktionieren auch im Büro-Outfit.
6
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016 [verantworten]
Foto: © Nik Merkulov/Fotolia.com
Doch wie installiert man ein BGM? „Mir sträuben
sich schon die Nackenhaare, wenn ich so
etwas höre wie ,wir wollen unseren Mitarbeitern
etwas Gutes tun‘“, sagt Timm Waber. Er ist in der AOK
Ulm-Biberach für betriebliches Gesundheitsmanagement
zuständig. Mit rund 200 Betrieben aus der Region arbeitet die Kasse in
dem Bereich intensiv zusammen.
Am Anfang stehe eine kritische Analyse: „Wo im Unternehmen drückt
der Schuh?“ Möglich sei eine Mitarbeiterbefragung, ab einer bestimmten
Firmengröße auch eine Gesundheitsanalyse anhand von anonymisierten
Daten der Beschäftigten, etwa über die Krankenkasse.
Wichtig sei, dass das Unternehmen jemanden habe, der mit ihm den
ersten Schritt geht, sagt Kern.
WIE SCHLAFEN SIE? NASCHEN SIE?
Die Schwenk-Geschäftsführung hatte Anfang 2013 beschlossen, ein
Leitbild für ein BGM zu entwickeln – und schaltete Fachberater der
Firma Skolamed ein. Sie stellten zunächst einen Fragenkatalog ins Intranet,
den die Mitarbeiter anonym ausfüllen konnten. „Wir haben
uns für einen externen Dienstleister entschieden, weil es aufwendig
und schwer ist, die richtigen Fragen zu stellen, um das Ergebnis anschließend
gut vernetzen zu können“, sagt Kaminski. Die Beteiligung
war enorm: Fast 72 Prozent der Belegschaft machten mit, obwohl die
Fragen auch ins
private Umfeld
reichten – etwa zum
Schlafverhalten, zu Alkohol- und Süßigkeitengenuss.
Eigentlich war Skolamed von
einer Beteiligung von etwa 40 Prozent ausgegangen.
Der viel größere Zuspruch zeigte:
Man muss etwas Wichtiges erwischt
haben. Also los!
Im Leitbild wurde „die Umsetzung und Förderung
einer ganzheitlichen, umfassenden AOK-Spezialist
und präventiven Gesundheitspolitik als Timm Waber.
Unternehmensziel“ festgeschrieben. Dann
ging es um das Kursangebot: Es sollte diejenigen erreichen, die mit
dem Thema weniger anfangen können, aber die Sportlichen nicht vergessen.
Heute gibt es ein einheitliches Logo und in allen vier Produktionsstandorten
sowie am Hauptsitz Ansprechpartner. Dazu kommt
ein Gesundheitspass in Kooperation mit der BKK VerbundPlus, angelehnt
an die Bonushefte von Krankenkassen. Als Belohnung warten
Gutscheine, die beispielsweise in einem Sportgeschäft eingelöst werden
können. Ein Gesundheitspass sei zudem ein gutes Mittel, um das
Thema Vorsorge zu fördern, sagt Andreas Schwarz, bei der BKK VerbundPlus
für betriebliches Gesundheitsmanagement zuständig.
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7
[rubrik] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Laufen ist nur eines von vielen Bewegungsangeboten im Gesundheitsmanagement von Schwenk. Die Firmen-Shirts stiften obendrein Gemeinschaftsgefühl.
Die Rückenschule hat Schwenk natürlich immer noch im Angebot.
Und vieles mehr. Aus zwei Kursen, die die VerbundPlus pro Jahr bezahlt
hatte, ist ein durchdachtes, vom Unternehmen finanziertes Kurssystem
entstanden. Qualifizierte Kursleiter kommen zur Mittagspause
oder nach Arbeitsende in den Betrieb. Zudem hat sich eine
Eigendynamik entwickelt. Verschiedene Gruppen – häufig Mitarbeiter,
die sich im betrieblichen Sportangebot besser kennengelernt haben
– organisieren sich privat in Lauftreffs, gehen Skifahren, veranstalten
Fußballturniere ...
Im Intranet gibt es obendrein Gesundheits- und Ernährungstipps sowie
Anleitungen zu Übungen – etwa für die Halswirbelsäule –, die
man am Arbeitsplatz machen kann. An allen Standorten werden Gesundheitstage
ausgerichtet. Solche empfiehlt Schwarz prinzipiell als
Ini tialzündung; dabei dürfe es aber nicht bleiben, „wichtig ist Nachhaltigkeit“.
WER ETWAS SAGT, MUSS KEINE ANGST HABEN
Zentral sei auch das Führungsverhalten, sagt Kaminski. „Wir sind ganz
deutlich auf unsere Führungskräfte zugegangen – in den Werken bis
zur Meister- und Vorarbeiter-Ebene – und haben ihnen gesagt, dass
unsere Mitarbeiter ein anderes Kommunikationsbedürfnis haben.“
Ohne die Erkenntnisse aus der Befragung wäre das nicht so massiv
angegangen worden, räumt er ein. Nächster Schritt: Künftig soll für
alle ein Dialog mit der Geschäftsführung möglich sein. Nicht bei Betriebsversammlungen,
wo sich eh nur wenige etwas zu sagen trauten,
sondern im kleinen Kreis bei sogenannten „Marktplatzgesprächen“.
Vertrauen zu schaffen sei eine Kunst der Unternehmensführung, sagt
Schwarz – „dass der Mitarbeiter sich traut etwas zu sagen, ohne Angst,
danach zu einem Vier-Augen-Gespräch gebeten zu werden.“
Etwa 100 Euro pro Mitarbeiter investiert Schwenk jährlich in das
BGM, für Kurse, Gesundheitstage und die Befragung. Personalkosten,
etwa für die Ansprechpartner in den jeweiligen Werken, nicht mitgerechnet.
Damit liege das Unternehmen deutlich über dem Schnitt,
meint Schwarz. In der Regel stecken Firmen pro Nase rund 50 Euro in
ihr BGM.
Man braucht Geduld, sagt Personalchef Kaminski. Es gehe nicht um
schnelle Erfolge. Das BGM sei übrigens heutzutage auch ein Standortfaktor.
In Bewerbungsgesprächen sei er schon gefragt worden, ob es
bei Schwenk so etwas gebe und ob es allen offen stehe.
Gesundheit sei freilich nicht allein ein Thema des Unternehmens,
stellt Kaminski klar: „Die Verantwortung für seine Gesundheit hat erst
einmal der Mensch für sich selber.“ [!] WERNER GALLBRONNER
Freude an der Arbeit rechnet sich
Gesundheitstage bieten Anregung und Orientierung.
„Wenn man Spaß an der Arbeit vermitteln kann, haben Sie
nicht das Problem des blauen Montags“, sagt Gesundheitsökonom
Axel Kern. Sprich: Führungsverhalten und Stimmung wirken
sich auf Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit aus.
Nicht vergessen dürfe man Probleme aus dem privaten Umfeld.
Während Kleinstunternehmen schwerlich ein großes BGM
aufbauen können, sind sie in diesem Bereich im Vorteil, weil sie
näher an den Mitarbeitern dran sind. Sie können leichter situationsbezogen
handeln. Zum Beispiel eine Notfallnummer organisieren,
wenn etwa ein Geselle oft krank oder niedergeschlagen
ist. Ideal fände Kern, eine Notfallstelle der Kam mern zu
schaffen, die mit einem Sozialarbeiter besetzt ist. GAL
8
Schwabengarage Ulm/Neu-Ulm
Die Schwabengarage GmbH ist unter neuer Leitung
Herr Andreas Dobbert ist seit 1. Juli
2015 für die Schwabengarage GmbH
zuständig und damit verantwortlich
für die Niederlassungen Neu-Ulm, Biberach,
Heidenheim und Geislingen.
Herr Dobbert arbeitet bereits seit 1991
für das Unternehmen Schwabengarage
GmbH /Emil Frey Gruppe Deutschland.
Zuletzt war er Geschäftsführer
der AHZ Automobil Handelszentrum
GmbH und für die Marken Toyota und
Lexus verantwortlich. Herr Dobbert
ist 51 Jahre alt, verheiratet und hat
zwei erwachsene Kinder.
Er freut sich auf die neue Aufgabe
und hat sich zum Ziel gesetzt,
– die Kunden in den Fokus des
Unternehmens zu stellen, wofür
vor allem ein gutes Betriebsklima
verantwortlich zeichnet,
– das Unternehmen weiterhin auf
ein gesundes Wachstum
auszurichten
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„Schwabengarage“ zu pflegen
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geltenden Fassung): Ford Mondeo: 5,6 (innerorts), 4,5 (außerorts), 4,9 (kombiniert); CO 2 -
Emissionen: 127 g/km (kombiniert).
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils
geltenden Fassung): Ford Kuga: 6,0 (innerorts), 4,7 (außerorts), 5,2 (kombiniert); CO 2
-
Emissionen: 135 g/km (kombiniert).
1
Ford Auswahl-Finanzierung, Angebot der Ford Bank Niederlassung der FCE Bank plc, Josef-Lammerting-Allee 24-34,
50933 Köln. Gültig bei verbindlichen Kundenbestellungen und Darlehnsverträgen vom 01.02.2016 bis 28.02.2016. Das
Angebot stellt das repräsentative Beispiel nach § 6a Abs. 3 Preisangabenverordnung dar. Ist der Darlehnsnehmer
Verbraucher, besteht ein Widerrufsrecht nach § 495 BGB. 2 Gilt für Privatkunden. Gilt für einen Ford Mondeo Turnier
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50933 Köln. Gültig bei verbindlichen Kundenbestellungen und Darlehnsverträgen vom 01.02.2016 bis 28.02.2016. Das
Angebot stellt das repräsentative Beispiel nach § 6a Abs. 3 Preisangabenverordnung dar. Ist der Darlehnsnehmer
Verbraucher, besteht ein Widerrufsrecht nach § 495 BGB. 2 Gilt für Privatkunden. Gilt für einen Ford Kuga Trend 2,0-l-
TDCi-Dieselmotor 110 kW (150 PS) (Start-Stopp-System) (Allradantrieb).
9
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[titelthema]
Arznei der Zukunft –
made in Ulm
80 Prozent der Medikamente hierzulande sind Generika. Doch das Geschäft
rechnet sich für Pharmahersteller kaum noch, sagt Markus Leyck Dieken,
Geschäftsführer von Teva Deutschland. Die Zukunft liegt in der Entwicklung
neuer Moleküle, die etwa Krebszellen gezielt attackieren können.
Wie viele Tage im Monat jetten Sie im Auftrag von
Teva um die Welt?
Ich bin die Hälfte des Monats für Teva unterwegs. Meine
verbleibende Arbeitszeit teile ich zwischen Berlin
und Ulm gleichmäßig auf. Es kommt also viel Pendelei
zwischen den beiden Städten hinzu.
Warum pendeln Sie so viel?
Ich will beiden Standorten gerecht werden. Schließlich
steuern beide je die Hälfte des Gewinns von Teva
Deutschland bei.
In der Region Ulm beschäftigt Teva ca. 2600 Mitarbeiter.
Wie sieht der Standort Berlin aus?
Dort arbeiten 400 Mitarbeiter. Die Einheit vermarktet
innovative Arzneimittel.
Bis zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts erlebten
Hersteller von Generika – also Nachahmermedikamenten
– goldene Zeiten. Wie steht es heute?
Diese Zeiten sind vorbei. Die Preise für klassische Generika
sind seit 2007 um mehr als 85 Prozent auf ein ruinöses
Niveau gefallen.
Können sie den Preisverfall an einem Beispiel deutlich
machen?
2007 lag Ratiopharms Listenpreis für den verbreiteten
Magenschützer Omeprazol bei rund 50 Euro. Heute
sind es weniger als 10 Euro. Doch selbst das heißt noch
nichts.
Warum?
Dem Hersteller werden für eine Monatspackung gerade
noch 1,50 Euro zugestanden – weil 90 Prozent der
Menschen in Deutschland gesetzlich versichert sind
und fast alle Kassen Omeprazol ausschreiben. Die Margen
sind extrem abgeschmolzen. Der Betrag von 1,50
Euro liegt nahe an den Herstellkosten!
Was ist der Durchschnittspreis einer Generika-Packung
von Teva?
In Deutschland liegt er unter drei Euro.
Was geschah Mitte des vergangenen Jahrzehnts?
Damals begannen die Krankenkassen, den Bedarf ihrer
Versicherten an bestimmten Medikamenten im großen
Stil unter Generikaherstellern auszuschreiben.
Wie wirkt sich das aus?
Bis zu der Zeit unterlag etwa ein Drittel der Produktpalette
eines Generikaherstellers den Rabattverträgen
mit den jeweiligen Kassen, heute sind es bei uns 75 bis
90 Prozent. Zudem gibt es mittlerweile eine Vielzahl
von Konkurrenten aus dem außereuropäischen Ausland.
Sie können mit vier Leuten eine Firma betreiben,
die ihre Präparate aus Indien bezieht, und mit einigen
wenigen Produkten jeweils gezielt an Ausschreibungen
in Deutschland teilnehmen, sofern Sie die Vorgaben
der EU erfüllen.
Was bedeuten diese Rabattverträge für den Generikahersteller
Teva mit seiner Marke Ratiopharm?
Teva ist eines von vielleicht noch drei Pharmaunternehmen
in Deutschland, die das Rückgrat der Arzneimittelversorgung
bilden. Teva mit der Marke Ratiopharm
bietet eines der breitesten Portfolios an
Arzneimitteln für nahezu jedes Krankheitsbild. In der
Praxis heißt das, dass wir je nach Packungsgrößen und
Darreichungsformen über 7000 verschiedene Medikamente
zur Verfügung stellen. Für jedes dieser Produkte
Zur Person
Markus Leyck
Dieken hat nach seinem
Medizinstudium
in Köln und Boston
acht Jahre lang als
Klinik- und Notfallarzt
gearbeitet, bevor er
in die Pharmaindustrie
wechselte. Das
macht ihn im deutschen
Gesundheitswesen
zu einem gefragten
An sprechpartner.
Über die
Firmen Novo Nordisk
und Novartis kam er
zum Teva-Konzern.
Dort verantwortet er
seit Oktober 2013
das Deutsch land geschäft.
Der 51-Jährige
ist in Rio de Janeiro
geboren und aufgewachsen;
später zog
er mit seiner sehr
mu sischen Familie
nach Köln um. Privat
interessiert sich
Leyck Dieken für
Kunst und Oper. Er
lebt in Berlin und
Ulm.
Ulm, Berlin – und der Rest der Welt. Teva-Deutschland-Chef Markus Leyck Dieken ist immer auf dem Sprung.
11
[titelthema] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
stellen wir die Qualität sicher, planen den Nachschub,
führen die Logistik durch – damit sind wir der größte
Pharmalogistiker Europas. Die Kassenverträge, die nur
auf das einzelne Produkt und den niedrigsten Preis zielen,
machen es zunehmend unmöglich, das gesamte
Portfolio der Arzneimittelversorgung anzubieten.
Wenn Sie bei einer Ausschreibung einer Kasse nicht
zum Zug kommen, ist die Chance gering, dass die Versicherten
dieser Kasse Ihre Medikamente bekommen.
Wie hoch ist die Marge von Teva über alle Generika
in Deutschland?
Wir geben diese Zahlen nicht für einzelne Länder heraus.
Fakt ist: Geld machen wir in Deutschland bei Generika
nur in den sechs bis neun Monaten der Einführung
neuer Präparate nach dem Patentablauf der
Originalpräparate. In dieser Zeit gibt es keine Ausschreibungen.
Und doch geben wir – je nach Wettbewerbslage
– bereits in dieser Phase einen deutlichen
Rabatt. Gegenüber dem Original sparen Krankenkassen
dank neuer Generika 60 Prozent und mehr. 600 der
700 von uns erzeugten Moleküle, die essenzieller Bestandteil
der Versorgung der Patienten in Deutschland
sind, werfen keinen oder kaum einen Gewinn ab.
Die israelische Teva ist aber doch ein ausgesprochen
ertragsstarker Konzern. Klagen Sie nicht auf
hohem Niveau?
Die Frage führt in eine falsche Richtung.
Weshalb?
Würden wir uns nicht an den Generika-Ausschreibungen
deutscher Krankenkassen beteiligen, sähe das Konzernergebnis
besser aus. Der Großteil des Gewinns von
Teva kommt aus dem US-Geschäft mit Copaxone, einem
Medikament gegen Multiple Sklerose. In den USA
sind zudem die Generikapreise bis zu zehnmal höher
als in Deutschland.
Aber auch in Deutschland lief es doch für Teva gut?
Das liegt daran, dass wir in Deutschland in allen drei
Marktsegmenten – Originalpräparate, verschreibungspflichtige
Generika und frei verkäufliche Arzneimittel
– sehr gut aufgestellt sind. Die Hälfte der Gewinne erzielen
wir mit Originalpräparaten. In der kurzen Phase
der Neueinführung von Generika waren wir im letzten
Jahr ebenfalls sehr erfolgreich. Nicht zuletzt konnten
wir mit der starken Marke Ratiopharm bei den frei verkäuflichen
Arzneimitteln vor allem mit Neueinführungen
punkten. Dennoch: Die Masse der in Ulm produzierten
Präparate wirft aufgrund der geschilderten
Mechanismen in Deutschland kaum Gewinn ab.
Die Preise, die die Pharmahersteller in Deutschland für
klassische Generika erhalten, hält Markus Leyck Dieken für
desaströs. In den USA seien sie bis zu zehnmal so hoch.
12
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[titelthema]
Wie sieht das Preisniveau in anderen Ländern aus?
In Österreich sind die durchschnittlichen Generika-
Packungspreise mehr als doppelt so hoch, in den USA
fünfmal so hoch. Im Europavergleich ist Deutschland
in der untersten Preisschublade – bezogen auf die vergleichbaren
Länder. Die deutschen Krankenkassen geben
nur 10 Prozent ihres Arzneimittelbudgets für Generika
aus; dabei werden mit diesen 80 Prozent des
Medikamentenbedarfs gedeckt.
Wie hoch ist die Generikaquote in Europa?
Sie reicht von 5 Prozent in Griechenland bis zu 80 Prozent
in Deutschland. Das ist absoluter Weltrekord.
Wie wirkt sich die Preispolitik der Krankenkassen
auf den Pharmastandort Deutschland aus?
Die Bundespolitik versteht langsam, dass Gesundheitspolitik
für uns Pharmahersteller auch Wirtschaftspolitik
ist. Die Bundesregierung hat einen Pharmadialog
ausgerufen, der von drei Ministerien geführt wird. Dabei
geht es letztlich auch um die Belebung des Produktionsstandortes
Deutschland und die dafür nötigen
Bedingungen. Wir sind ja schon glücklich, dass endlich
gesehen wird, dass Preis- und Rahmenbedingungen für
Medikamente etwas damit zu tun haben, ob es der
Branche in Deutschland gut geht oder ob sie dazu führen,
dass Hersteller aus dem Ausland profitieren.
Und dass sie einen Standort schwächen können ...
Glücklicherweise hat die Politik verstanden, dass für
uns als Teva-Gesamtunternehmen Deutschland attrak-
Immerhin. Die Bundesregierung
erörtert im Dialog mit
den Herstellern, wie der
Pharmastandort Deutschland
attraktiver wird, sagt
Markus Leyck Dieken.
WAS ZÄHLT SIND
KLASSE,
ELEGANZ
UND SIE.
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[titelthema] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Heute regiert bei den Krankenkassen
nur der Preis, sagt
der Teva-Deutschland-Chef.
Das schaffe gefährliche Abhängigkeiten
vom Ausland.
tiv sein muss. Schließlich können die Medikamente
auch an Standorten im Ausland hergestellt werden.
Für andere Branchen gibt es schon länger gedeihlichere
Rahmenbedingungen …
Ja. Etwa in der Autoindustrie oder der Landwirtschaft.
Tatsächlich existiert seit zwei Jahren eine EU-Guideline,
die auch den Pharmaherstellern helfen würde. Sie
beschreibt, welche Kriterien außer dem Preis in Ausschreibungen
berücksichtigt werden sollen: ökologische
und soziale Aspekte, Arbeitssicherheit, das Einhalten
des Mindestlohns ...
Ist diese EU-Richtlinie bereits in
deutsches Gesetz übertragen?
Ja, vergangenes Jahr. Die Frage ist
nur, inwieweit die Ministerien die
Kassen darauf verpflichten. Aktuell
geht es bei den Ausschreibungen
nur um den geringsten Preis.
Sollte Europa
nicht auch
in Zukunft
autark
bleiben?
Wie viele der hier abgegebenen
Generika werden noch in Europa
produziert?
Die Rohsubstanzen einiger kritischer Substanzen
stammen schon heute zum großen Teil aus Asien. Ein
bedenkliches Beispiel: 98 Prozent der Antibiotika kommen
aus drei Produktionsstandorten in Asien. Noch
vor einigen Jahren war das dem deutschen Gesundheitswesen
nicht so wichtig. Angesichts der Vielzahl
geopolitischer Spannungen rückt heute freilich eine
Frage immer mehr in den Vordergrund: Sind wir in unserem
Erste-Hilfe-Kasten abhängig von anderen Kontinenten
– oder sind wir in Europa autark und können
wichtige Medikamente selbst herstellen?
Hat die Politik ihre Meinung geändert?
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat beim G7-Gipfel
angesichts der Antibiotika-Resistenzen auf die Notwendigkeit
von mehr Forschung hingewiesen und damit
erste Signale gesetzt.
Wie viele Produkte von Teva sind aus deutscher
Produktion?
Nehmen wir den Produktionsstandort
Ulm: Die Waren, die wir
hier herstellen, exportiert Teva in
34 Länder; die Hälfte der Waren
geht in den deutschen Markt.
Wie sind die Chancen für die
klassische Generika-Produktion
in Deutschland?
Ich glaube, dass die Produktion
von sehr einfachen Molekülen –
also dem Hauptbestandteil „einfacher“ Nachahmer-
Medikamente – aus Europa ins billigere außereuropäische
Ausland abwandern wird. Vor diesem Hintergrund
wollen wir bei Teva Ulm zu einem High-Tech-Standort
umbauen, der komplexe Moleküle herstellen kann
und Moleküle, die viele verschiedene Verfahrensschritte
benötigen und in unterschiedlichen Zubereitungsformen
auf den Markt kommen. Diese Form der Produktion
werden wir hier am Standort halten können.
14
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[titelthema]
Teva wird 100 Stellen in Ulm und in Blaubeuren-
Weiler abbauen. Wie weit ist die Umsetzung vorangeschritten?
Der Abbau erstreckt sich über viele Monate. Es geht
auch darum, ob wir Aufgaben auf externe Dienstleister
übertragen. Wir haben mit dem Betriebsrat einen langsamen
Übergang vereinbart. Der Stellenabbau wird
schwerpunktmäßig in Ulm vollzogen werden.
Kurz nach dieser Nachricht haben Sie angekündigt,
dass Teva einen dreistelligen Millionenbetrag in die
Biotechnologie in Ulm investieren wird. Wie passt
das zusammen?
Die Investition hat ganz wesentlich mit dem Umbau
zum High-Tech-Standort zu tun. Wir brauchen einen
Standort, der dem Niveau des deutschen Gesundheitswesens
entspricht. Mit einfachen Molekülen, also den
klassischen Generika, werden wir nicht wettbewerbsfähig
bleiben. Der Umbau schafft Zukunft. Er wird den
Standort stärken und viele positive Auswirkungen
nach sich ziehen. Heute reden wir nur über die Vergrößerung
der Biotech-Anlage. Doch wenn dort vom Jahr
2020 an komplexe Wirkstoffe hergestellt werden, müssen
diese auch beispielsweise in eine Spritze gebracht,
verpackt werden und vieles mehr. Die neue Biotech-
Anlage wird den Standort nachhaltig stärken.
Warum hat Ulm unter den konkurrierenden Standorten
den Zuschlag bekommen?
Es war nicht gesetzt, dass Ulm gewinnt. Entscheidend:
Da ist ein Team mit höchster Expertise. So etwas ist in
der hochsensiblen Biotech-Produktion ein wichtiges
Argument. Schließlich produziert man ja ein ganzes
Jahr lang nur, um neue Produkte zu testen – man verliert
also Zeit und damit auch Wert. Doch die Ergebnisse
sind in Ulm so gut, dass wir gewöhnlich gleich die
Genehmigungen der Behörden bekommen. Die Entscheidung
für Ulm ist freilich kein Abonnement. Der
südkoreanische Samsung-Konzern ist in die Biotech-
Fertigung eingestiegen. Und es sieht nicht danach aus,
als ob sie sich dumm anstellen.
Was heißt das für Ulm?
Wir haben dieses Mal mit dem Argument „hohes Mitarbeiter-Know-how“
punkten können. Viele andere
Argumente des Standorts sind dagegen sehr schwierig.
Wie meinen Sie das?
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern – auch europäischen
– ist das Generika-Umfeld hier unfreundlich.
Eine so negative Biotech-Diskussion wie in Deutsch-
Die Entscheidung, ausgerechnet
Ulm zum High-Tech-
Standort auszubauen, war
nicht selbstverständlich, berichtet
Markus Leyck Dieken.
Purismus. Sinnlichkeit. Intelligenz.
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15
[titelthema] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Die Partnerschaft mit der Hochschule Biberach mit ihrem
Studiengang Pharmazeutische Biotechnologie
wird für uns essenziell sein. Wir werden auch mit der
Landesregierung darüber reden, wie sich der Bedarf an
Fachkräften decken lässt. Laut Bundesverband der Industrie
sind die Arbeitsplätze in der Industrie- und in
der Biotechnologie statistisch gesehen diejenigen mit
der größten Wertschöpfung in Deutschland. Dafür ist
die entsprechende Ausbildung wichtig. Wir werden
aber auch enger mit der Universität Ulm zusammenarbeiten.
Inwiefern?
Wir werden die Biotech-Produkte stärker in unsere
Partnerschaft mit der Universität Ulm bringen. Ihr Interesse
liegt an innovativen Technologien, Verfahren
und Produkten. Wir sind seit 2014 im Gespräch – und
loten nun die Möglichkeit zur weiteren Zusammenarbeit
aus. Ich gehe davon aus, dass der Kontakt noch intensiver
wird, wenn die ersten Produkte aus der neuen
Anlage kommen.
Der Ausbau des Standorts
Ulm sei allein den hochkompetenten
Mitarbeitern zu verdanken,
rechnet der Teva-Manager
vor.
land gibt es in anderen Ländern so nicht. Dazu kommen
wirtschaftliche Rahmenbedingungen mit hohen
Lohnstückkosten und vieles mehr. All diese Nachteile
sind von der Kompetenz der Mitarbeiter aufgewogen
worden. Das Tolle ist doch, dass Teva sich zu Ulm bekennt
– obwohl ein Großkonzern
sagen könnte: In einem Land mit
solch schwierigen Voraussetzungen,
investiere ich nicht.
Gibt es schon Details zu der
Großinvestition in Ulm?
Nein, wir stecken noch mitten in
der Planung; sie erfordert einen
mittleren dreistelligen Millionenbetrag.
Wir gehen davon aus, dass
es noch dieses Jahr zum Spatenstich kommt. Wir rechnen
mit zwei Jahren Bauzeit. Dabei werden wir auch
unseren Standort im Donautal umbauen. Die ersten
Produkte von dort kommen vom Jahr 2020 an auf den
Markt. Durch die Investition werden wir bis zu 300
hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen.
Wie wird sich die Investition auf die Zusammenarbeit
mit den Hochschulen der Region auswirken?
Ein Konzern
wie Teva
könnte es
sich leichter
machen
Entsteht ein Wettbewerb um die klugen Biotech-
Köpfe mit Boehringer Ingelheim in Biberach?
Ja, Gott sei Dank. Wettbewerb ist gut, um die Lebendigkeit
des Forschungsstandorts Deutschland aufrechtzuerhalten.
Weltweit liegt Deutschland in Sachen Biotech
im Moment noch auf Platz zwei. Noch! Wenn die
Politik die Bedeutung von Biotech für den Wohlstand
nicht erkennt und sie sang- und klanglos nach Südkorea
abwandern lässt – dann mache ich mir Sorgen.
Wo steht die Biotech-Region Ulm mit Firmen wie
Teva, Boehringer Ingelheim und Rentschler (Laupheim)
im weltweiten Ranking?
Die Region hat sich zu einem Zentrum der industriellen
Biotechnologie entwickelt,
spezialisiert auf die Herstellung
von Proteinen/Antikörpern aus
tierischen Zellkulturen. Sie ist
auch im weltweiten Ranking von
Bedeutung und nimmt innerhalb
Europas einen Spitzenplatz ein.
Warum versprechen sich Teva
und andere Pharmahersteller so
viel von Biotech-Präparaten?
Biotech-Präparaten gehört die Zukunft. Sie stellen eine
nachhaltige Verbesserung der therapeutischen Möglichkeiten
für die Patienten dar. Mehr als 12 der 20 Top-
Originalpräparate, die Kosten im Gesundheitswesen
verursachen, werden biotechnologisch hergestellt. Unser
Solidarsystem hat bisher die Kosten halbwegs im
Griff, weil jedes Mal, wenn das Patent eines Originalpräparates
abläuft, ein Alternativanbieter zur Stelle ist.
Der sorgt dafür, dass die Preise sinken. Dieses Sparpo-
16
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[titelthema]
Blick in die heutige Biotech-Produktion von Teva im Ulmer Donautal: Die künftige Biotech-Produktion wird 60 Mal so groß.
Nachahmer und
Forscher in einem
Wie kein anderer Pharmakonzern vereint
der israelische Teva-Konzern Finanzund
Wachstumsstärke. Seit den 80er Jahren
verfolgt Teva Pharmaceutical Industries
eine rasante Expansions-Strategie
und setzt auf Zukäufe. Aktuell übernimmt
der Konzern die Generikasparte des US-
Konzerns Allergan für 40,5 Milliarden Dollar
(knapp 36 Milliarden Euro). Teva ist
nicht nur der weltgrößte Generikaanbieter,
sondern hat sich in der Vergangenheit
auch zum forschenden Pharmakonzern
entwickelt. Dabei war Teva besonders mit
seinem Multiple-Sklerose-Mittel Copaxone
erfolgreich. Weil dessen Patent ausgelaufen
ist und es nun Konkurrenz durch
Generika gibt, sank der Jahresumsatz
2015 um 1 Prozent auf 19,7 Milliarden Dollar
(17,5 Milliarden Euro). Der Gewinn erhöhte
sich von 4,4 auf rund 4,9 Milliarden
Dollar (4,3 Milliarden Euro). Angesichts
des schärfer werdenden Wettbewerbs bei
Generika sucht Teva neue Wachstumsmöglichkeiten.
Dabei kommt der Biotech-
Investition in Ulm besondere Bedeutung
zu. Insgesamt hat Teva 43.000 Mitarbeiter
in 60 Ländern. In Deutschland blieb
die Zahl der Mitarbeiter (auf Vollzeitstellen
gerechnet) mit 3100 stabil. Davon
sind rund 2500 an den Standorten Ulm
und Blaubeuren beschäftigt. AMB
tenzial ermöglicht es dem Solidarsystem, ein neues,
innovatives Medikament finanzieren zu können.
Worin steckt der Reiz biotechnologisch erzeugter
Nachahmer-Wirkstoffe, sogenannter Biosimilars?
Sie bieten die Chance, dass jedem Patienten der Zugang
zu diesen teuren innovativen Medikamenten ermöglich
wird. Und für die Unternehmen bieten sie die
Chance auf profitables Wachstum, aber das ist nur eine
Seite der Medaille. Wenn es für die teuren Biotech-Originalpräparate
keine günstigere Lösung gibt, wird es
keine Einsparung im Gesundheitssystem geben. Mit
17
[titelthema] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Dem ausgebauten Standort
Ulm traut Markus Leyck Dieken
eine spannende Zukunft
zu: Dort könnten etliche neue
Kompetenzen wachsen.
DAS INTERVIEW FÜHRTEN
ALEXANDER BÖGELEIN,
REDAKTIONSLEITER
UNTERNEHMEN [!]
UND FRANK KÖNIG,
WIRTSCHAFTSREDAKTEUR
SÜDWEST PRESSE,
FOTOS: MARC HÖRGER
Biosimilars kann unser Solidarsystem noch einen
Schatz von mehreren 100 Millionen Euro heben. Wir
gehen davon aus, dass es künftig mehr „Targeting pharmaceutics“
geben wird.
Was sind „Targeting pharmaceutics“?
Medikamente, die gezielt eingreifen. Target heißt auf
Englisch Ziel. Beispiel Krebserkrankung. Anders als bei
einer Chemotherapie, bei der die Wirkstoffe im Körper
zirkulieren und allgemein sich rasch teilende Zellen
angreifen, wirken „Targeting pharmaceutics“ gezielt
nur auf Zellen ein, die sich durch die Krebserkrankung
verändert haben. So etwas ist nur über biotechnologische
Medikamente machbar.
Warum?
Zielstrukturen im Körper, wie Rezeptoren oder Oberflächen
von Zellen, sind mitunter so kompliziert, dass sie
ein einfaches chemisches Molekül nicht ausreichend
wiedererkennen. Große, spezifische Moleküle docken
leichter an. Die spezifisch nötigen, komplexen Eiweiß-
Moleküle werden fast nur noch biotechnisch hergestellt.
Welche Rolle spielen diese Biosimilars für Teva als
Gesamtkonzern?
Wir werden von Ulm aus den globalen Teva-Bedarf gewisser
Substanzen decken. In diesen Medikamenten
steckt ein hoher Anteil an Forschung und Entwicklung.
Unsere Biotech-Kompetenz sendet das Signal,
moderne Therapeutika wird es auch künftig von Teva
geben.
Wie sind die Aussichten für den Standort Ulm?
Für Standorte gibt es keine Museumsruhe, vor allem
nicht in einem Markt, der von der Politik so stark reguliert
wird. Die Aufrechterhaltung der Zwangsrabatte
und das gesetzliche Verbot, die Preise zu erhöhen, in
der nächsten Legislaturperiode würde die deutsche
Pharmabranche treffen. Seit 2010 darf die pharmazeutische
Industrie die Preise nicht erhöhen. Bedenken sie,
was das für eine Branche bedeutet, die jährlich steigende
Kosten auffangen muss.
Und wohin geht die Entwicklung?
Wir haben die Chance, ein Gesundheitsanbieter zu
werden, der nicht nur Tabletten liefert, sondern den
Menschen mit sinnvollen Services in Vorbeugung, Behandlung,
Pflege und Wissen begleitet. Ein verlässlicher
Partner und ganzheitlicher Dienstleister zu sein,
der sich um die Gesundheit der Menschen kümmert.
Dazu werden viele neue Kompetenzen in Ulm wachsen
– und unser Haus mit modernsten Mitteln ins Gespräch
mit viel mehr Partnern bringen. Das passt gut
zum High-Tech Standort Deutschland, dem „Land der
Ideen“, wie es heute heißt.
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[finanzieren] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Ganz schön rentabel
Wer Kunst kaufen will, muss kein Millionär sein. Oft reichen ein paar tausend Euro. Dafür locken respektable Renditen.
Doch der Kunstmarkt ist ein schwieriges Feld. Was bei der Geldanlage in Bilder und Skulpturen zu beachten ist.
Minus 0,48 Prozent – so viel warfen als
sicher geltende Bundesanleihen mit
zehnjähriger Laufzeit Anfang Februar
an Rendite ab. Wobei „sicher“ und „Rendite“
relative Begriffe sind. Sicher ist nur, dass der
Käufer eine negative Rendite einfährt und mit
dem Papier Geld verliert, wenn er es bis zum
Ende der Laufzeit hält. Anleger brauchen
schon lange keinen Taschenrechner mehr,
um schwarz auf
weiß zu sehen,
dass die fortdauernd
niedrigen
Zinsen zu einem
elementaren Problem
werden. „Aus
dem risikolosen
Zins ist ein Zins
mit Risiko geworden“,
sagt Domenico
Gehling, Leiter Private-Banking-Leiter
Private Banking Domenico Gehling.
Württemberg bei
der Hypovereinsbank (HVB). „Immer mehr
Anlegern wird bewusst, dass es am Kapitalmarkt
nichts mehr zu verteilen gibt.“
Viele vermögende Bankkunden machen daher
bei Anlagespezialisten wie Gehling einen
Termin, um zu überlegen, wie sich das Anlagedilemma
lösen lässt. Aktien und Immobilien
sind meist die ersten Alternativen im Vermögensmanagement.
Doch es gibt
Alternativen abseits des klassischen Spektrums,
Kunst zum Beispiel. „Immer öfter sind
unsere Kunden zum Beispiel auch an einer
Anlage in Gemälden interessiert, wenn sie erfahren,
dass wir in dieser Hinsicht Beratung
und Expertise anbieten“, berichtet Gehling.
Dabei sind es nicht allein die niedrigen Zinsen,
die dem Kunstmarkt Rückenwind verleihen.
Auch die vielen neuen Reichen aus den
Schwellenstaaten in Asien, Arabien und La-
Besuche von Messen wie der London Art Fair sind
für kunstinteressierte Anleger ein Muss.
20
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[finanzieren]
teinamerika treiben auf Auktionen die Preise
von Picasso & Co. in die Höhe. Dazu werden
überall auf der Welt neue, prunkvolle Museen
gebaut – und die wollen bestückt sein. Nach
Zahlen der European Fine Art Foundation
(Tefaf) wurde 2014 auf dem globalen Kunstmarkt
das Rekordvolumen von 51 Milliarden
Euro umgesetzt – ein Plus von 7 Prozent gegenüber
dem Vorjahr. 2015 hielt der Trend an.
NICHT NUR KAUFEN LASSEN
Der Einstieg in diese Welt will allerdings gut
überlegt sein. Denn Kunst ist keine pflegeleichte
Anlage. Wer die Chance auf eine echte
Wertsteigerung haben will, muss sich auskennen,
gezielt kaufen und sich ein Netzwerk
aufbauen. „Interessenten sollten schon ein
großes Interesse an Kunst mitbringen“, sagt
Carolin Jost, Spezialistin für Art-Management
im Private Banking der HVB. „Mit Aktien oder
Immobilien kennen sich viele Anleger zumindest
grundsätzlich aus. Aber bei Kunst ist
das nur selten der Fall. Daher sollten sie bereit
sein, sich auf Neues einzulassen und Zeit zu
investieren, um sich mit dem Thema zu beschäftigen.
Dazu gehört der regelmäßige Besuch
von Kunstmessen, Museen und Galerien.“
Beachtet werden sollte auch, dass der
Kunstmarkt keine Regularien und Gesetze
kennt, wie sie etwa an der Börse Standard sind.
„Kunst muss begeistern – auch den späteren
Wiederkäufer. Die meisten erfolgreichen
Sammler kennen sich daher fachlich sehr gut
aus, um das auch selbst besser abschätzen zu
können“, weiß die Stuttgarter Kunstberaterin
Claudia Fenkart. „Deshalb sollten sich interessierte
Anleger selbst mit dem Thema beschäftigen
und nicht nur ,kaufen lassen‘.“
Die Mühe lohnt sich aber. Die Wertsteigerungschancen
sind lukrativ. „Der Kunstmarkt
boomt, seit er sich in den 80er Jahren geöffnet
und von einem elitären Insider-Zirkel verabschiedet
hat“, sagt HVB-Expertin Jost. Angaben
der Unternehmensberatung Deloitte aus
dem Jahr 2014 zufolge sind die Preise für zeitgenössische
Kunst seit dem Jahr 2000 trotz
Finanzkrise durchschnittlich
um fast
zwölf Prozent pro
Jahr gestiegen.
Der Ökonom Roman
Kräussl von
der Universität Luxembourg
kommt
allerdings zu dem
Ergebnis, dass die
Netto-Renditen
nur halb so hoch
liegen, weil die
HVB-Kunstexpertin
Carolin Jost.
Provisionen für Berater, Galeristen, Auktionshäuser
hoch sind. So wird bei einer Auktion
für den Käufer ein Aufgeld von bis zu 25 Prozent
fällig. Auf der anderen Seite kommt es
nicht selten vor, dass sich der Wert etwa eines
Bildes quasi über Nacht verdoppelt, wenn ein
aufstrebender Künstler den Durchbruch
schafft und vom Kunstbetrieb entdeckt wird.
Doch um bei einer solchen Gelegenheit auch
den richtigen Zeitpunkt zu wählen, sind viel
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21
[finanzieren] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Erfahrung und Geduld nötig. Kunstinvestments
erfordern wie Aktien einen langen
Atem und Disziplin. Auf das Geld dafür darf
der Anleger nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt
angewiesen sein. Zudem muss er für
sich und mit seinem Berater klären: Passt diese
Art der Geldanlage zu mir?
GESCHMACKSPROFIL NÖTIG
„Wir sagen unseren Kunden, dass Kunst ein
hochspekulatives Investment ist“, sagt HVB-
Expertin Jost. „Wo sehr hohe Renditechancen
bestehen, gibt es eben auch hohe Risiken.“
Um dieses Risiko im Griff zu halten, ist es entscheidend,
dass das Portfolio in einem ersten
Schritt auf verschiedene Anlageklassen und
-formen verteilt und danach breit gestreut
wird. Aktien und Renten sind dabei die Basisbausteine.
Dazu kommen Immobilien und
gegebenenfalls außerbörsliche Beteiligungen.
Kunst sollte dabei ebenso wie zum Beispiel
Gold nur ein verhältnismäßig kleiner Anlagebaustein
unter mehreren sein.
„Im Gesamtvermögen macht ein Kunstinvestment
üblicherweise höchstens fünf bis zehn
Prozent aus“, sagt Kunstberaterin Fenkart.
Im Einzelfall ergebe sich der Anteil ebenso
wie die Strategie aus den persönlichen Anlagepräferenzen
und der Vermögensaufteilung.
Nicht zuletzt gehe es darum, ein Geschmacksprofil
zu erstellen. Jost: „Der Anleger sollte,
auch wenn er Kunst nur zu Anlagezwecken
kauft, nur das kaufen, was ihm auch selbst gefällt.“
Der Kauf echter
Bilder, Fotografien
und Skulpturen ist
bereits ab niedrigen
vierstelligen
Kunstberaterin
Claudia Fenkart
Beträgen möglich.
Aber wer auf Wertsteigerungen
hofft, braucht neben
Glück und Geduld
eine Strategie,
nach der er den
Kunstmarkt
durchforstet. Der
Investieren in Kunst – Geldanlage mit Steuerkick
Eines der teuersten Bilder der Welt: Das Londoner Auktionshaus Christie’s versteigerte im Mai
2015 Pablo Picassos „Les femmes d‘Alger“ für umgerechnet 143 Millionen Euro.
Wert eines Kunstobjekts setzt sich aus unterschiedlichen
Faktoren zusammen – zum Beispiel,
ob die Künstler dabei sind, sich zu etablieren,
indem sie in wichtigen Galerien und
Museen schon mal vertreten waren oder bald
sein werden. „Nicht selten müssen 20 bis 30
Jahre ins Land gehen, um sagen zu können, ob
ein Künstler, der heute jung ist und vielversprechend
erscheint, das am Ende einlöst“,
erklärt Fenkart. Für Anleger bedeutet das: Sie
sollten sich wie bei einem Aktieninvestment
auf eine Strategie festlegen, die nicht zuletzt
auch ihr Risiko bestimmt. Anleger, die mehr
auf Nummer sicher gehen wollen, können
sich auf etablierte Künstler verlegen wie etwa
Nolde oder Schlemmer. „Doch dann steigt
man hoch ein und muss warten, bis sich der
Markt insgesamt nach oben entwickelt.“
Gewinne aus dem Verkauf von Kunstgemälden
zählt der Fiskus zu den privaten
Veräußerungsgeschäften. Erfolgt der Verkauf
innerhalb eines Jahres nach dem Erwerb
und übersteigt der Gewinn daraus
die Freigrenze von 600 Euro, ist die gesamte
Wertsteigerung abzüglich Kosten
zu versteuern. Dabei dürfen Gewinne im
gleichen Jahr mit Verlusten aus privaten
Veräußerungsgeschäften verrechnet werden.
Hält der Kunstliebhaber seine Stücke
allerdings länger als ein Jahr, geht der
Fiskus leer aus – es sei denn, er unterstellt
dem Sammler aufgrund hoher Umschlaghäufigkeit
einen gewerbsmäßigen
Handel. Hier entscheiden die Finanzbehörden
im Einzelfall. Häufig stellt die Finanzverwaltung
bei ihrer Entscheidung
auf das Konzept der jeweiligen Sammlung
ab. Eine Kollektion teurer Expressionisten
wird anders betrachtet als eine Anhäufung
lateinamerikanischer Indianerkunst.
Die Tatsache, dass regelmäßig An- und
Verkäufe getätigt werden, ist jedenfalls
nach Meinung vieler Steuerexperten kein
Kriterium für einen Gewerbebetrieb. TL
JUNG, CHANCENREICH, RISKANT
Eine andere Strategie ist, ist in junge, aufstrebende
Künstler zu investieren. Die Kaufpreise
in diesem Segment sind viel niedriger als bei
den Meistern und die Wertentwicklungschancen
entsprechend hoch. Aber der Anleger
geht ein hohes Risiko ein. Läuft der Markttrend
in eine andere Richtung, kann sich der
Wert eines Objektes rasch zehnteln und es
taugt nur noch als Wandschmuck.
Neueinsteiger fahren daher meistens gut damit,
wenn sie zumindest am Anfang die
Dienste eines Kunstberaters in Anspruch nehmen.
Denn der Kunstmarkt hat seine eigenen
Regeln. „Er ist global, unberechenbar und verrückt
– viele Kunstwerke sind zu teuer und
Künstler werden heute oft gemacht, weil sie
sich medial gut verkaufen oder einflussreiche
Förderer haben“, weiß Fenkart. „Es gibt heute
eine Vielzahl an Messen und Galerien rund
um den Globus, die im Wettbewerb stehen.“
Der Markt ist schwer zu überschauen und
schnelllebiger geworden
Zudem sind Schnäppchen und richtig gute
Stücke rar geworden, seit immer mehr Geld in
den Kunstmarkt fließt. Jost: „Man muss ein
extrem gutes und seriöses Netzwerk haben,
um von den angesagten Künstlern ein Objekt
angeboten zu bekommen.“ Nicht jeder Kunstberater
ist da gerne gesehen, denn vielen eilt
der Ruf voraus, nur für Spekulanten zu arbeiten
und bei einer erfolgreichen Vermittlung
zusätzlich eine Provisionen zu verlangen.
„Am Ende ist es aber ein ganz kleiner Markt, in
dem man immer wieder die gleichen Personen
trifft,“ so Jost, „und zu denen gilt es, Vertrauen
aufzubauen.“ [!] THOMAS LUTHER
22
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[namen & nachrichten]
Laichinger
Aton Solar
ist insolvent
Der Laichinger Photovoltaik-
Großhändler Michael Aigner
hat Insolvenz angemeldet. Eine
Sanierung lohnt den Angaben
zufolge nicht, weil es zu wenige
Aufträge gibt und die Margen
zu gering sind. Betroffen von
der Zahlungsunfähigkeit ist der
Firmenchef selbst. Seinen Mitarbeitern
hatte er im Zuge des
stark rückläufigen Geschäfts
bereits sukzessive kündigen
müssen. In guten Zeiten hatte
Aton Solar Photovoltaik-Module
über mehr als 300 Elektrofirmen
vertrieben.
Heißer Sommer
lässt Rendite von
Gardena steigen
Der Gartengeräte-Hersteller
Gardena (Ulm), der zum schwedischen
Husqvarna-Konzern gehört,
hat das höchste Ergebnis
der Firmengeschichte erzielt.
Der Umsatz stieg 2015 um 11
Prozent auf 509 Millionen Euro.
Die Umsatzrendite kletterte
auf gut 12 Prozent, sagte Gardena-Chef
Sascha Menges. Die
Umsatztreiber: hohe Temperaturen
im Sommer und gute
Auslandsgeschäfte. Gardena beschäftigt
im Südwesten 1600
Mitarbeiter, davon knapp 1000
in der Ulmer Zentrale sowie jeweils
300 in Niederstotzingen
und Heuchlingen.
Großauftrag aus
Pakistan für
Andritz Hydro
Die Andritz Hydro GmbH Ravensburg
(früher Escher Wyss
und Sulzer) hat zwei Großaufträge
erhalten. Davon profitiert
der Standort Ravensburg. Zum
einen liefern die Oberschwaben
Turbinen und Technik für ein
Foto: © goodluz/Fotolia.com
Das Geschäft brummt
Bei den Handwerkern im Südwesten laufen die Geschäfte gut:
Dank der starken Binnenkonjunktur erwarten die 133.000 Betriebe
ein gutes Jahr mit einem Umsatzplus von 2 Prozent. Vor
allem die baunahen Bereiche boomen. Einziger Wermutstropfen:
Die Betriebe können 35.000 Stellen nicht besetzen.
neues Kraftwerk im Norden Pakistans
im Wert von 65 Millionen
Euro. Zum anderen haben
sie den Zuschlag für die Erweiterung
des Speicherkraftwerkes
La Coche in den französischen
Alpen erhalten.
Mehr Finanzhilfen
für Mittelstand
im Südwesten
Baden-Württembergs Mittelstand
hat im vergangenen Jahr
deutlich stärker von der Unterstützung
der Bürgschaftsbank
profitiert als zuvor. Das Finanzinstitut
steigerte das Volumen
an Bürgschaften und Beteiligungen
um 13 Prozent auf 517
Millionen Euro . Hoch war die
Nachfrage im Handel und
Handwerk. Die Bürgschaftsbank
wird vom Land mit gebührenfreien
Rückbürgschaften
und Rückgarantien gestützt.
Premiere:
Sonnenstrom
für Mieter
Strom vom eigenen Dach: Was
bisher Immobilieneigentümern
vorbehalten war, ist künftig
auch für Mieter möglich. Der
Bau- und Sparverein Ravensburg
eG (BSV) und die Technischen
Werke Schussental
(TWS) kooperieren beim Bau eines
Mehrgenerationenhauses in
Weingarten. Das soll so viel
Energie erzeugen, wie die Bewohner
benötigen. Wichtiger
Teil des Konzepts ist eine 35.000
teure Euro Photovoltaikanlage
auf dem Dach, die die TWS realisiert
und betreibt. Der Sonnenstrom
wird vorrangig den
Hausbewohnern zu günstigen
Konditionen angeboten. Eine
Abnahmeverpflichtung besteht
aber nicht.
Braun
Digitaldruck
investiert
Zum 25-jährigen Firmenbestehen
hat die Braun Digitaldruck
Ulm GmbH (Ulm-Jungingen)
ihren Maschinenpark erneuert.
Der Hersteller von Großformatdrucken
und Präsentationssystemen
will sich mit ungewöhnlichen
Formaten von der
Konkurrenz abheben. Chef Johannes
Braun sieht großes Potenzial
in Langbahnen, die nur
50 Zentimeter breit sind. 2015
erwirtschaftete die Firma mit
22 Mitarbeitern einen Umsatz
von 3 Millionen Euro.
ZF verkauft
Geschäftsbereich
an US-Konzern
Der Autozulieferer ZF (Friedrichshafen)
trennt sich nach
dem Kauf von TRW Automotive
von dem Geschäftsbereich
„Befestigungssysteme und
Komponenten“. Illinois Tool
Works (ITW) kaufe das Geschäftsfeld
mit gut 3500 Mitarbeitern
für umgerechnet 416
Millionen Euro. Der Bereich hat
seinen Hauptsitz im rheinlandpfälzischen
Enkenbach. ZF hatte
nach der Übernahme von
TRW angekündigt, sich auf die
Bereiche Sicherheit, Elektrifizierung
und automatisiertes
Fahren zu konzentrieren. [!]
23
[spezial] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Das Vernetzungs-Alibi
Networking, Socializing – wenn’s was bringt, macht das auch der schwäbische Geschäftsmann. Lieber ist es ihm, wenn
er einen guten Anlass dafür hat: etwa auf dem 17. Unternehmertag in Ulm. Tipps, wie es am besten funktioniert.
Beim Unternehmertag, der am 3. März
auf dem Ulmer Messegelände seine 17.
Auflage erlebt, halten sich viele Besucher
gerne länger auf. Das liegt an den weit
über 100 Ständen ebenso wie an den rund 40
Impulsvorträgen mit „Infos-to-go“. Dazu kommen
die vielen Gelegenheiten, Gesprächsfäden
mit interessanten Leuten aufzunehmen
oder bestehende Kontakte aufzufrischen, auf
Neudeutsch: um Networking zu betreiben.
„Manche Besucher kommen bewusst hierher,
um Geschäftsbeziehungen zu pflegen“, beobachtet
der „Unternehmertag“-Gründer Karl-
Heinz Raguse immer wieder. Er ist ein Experte
im professionellen Knüpfen von Netzwerken.
Es ist fester Bestandteil seines eigenen Geschäftsmodells,
das er auch in anderen Formen
praktiziert und anbietet. Bei „Business-
Frühstück“-Veranstaltungen etwa. Diese
bringen Leute zusammen, die sich potenziell
etwas zu sagen hätten, aus vielerlei Gründen
aber kaum zusammenfinden. Der typische
Mittelständler sei gefangen in einem Wust
immer neuer Anforderungen und Aufgaben.
Fürs Kontakteknüpfen und fachlichen Gedankenaustausch
sei immer weniger Raum.
Foto: © roostler/Fotolia.com
BITTE KEINE PLUMPE AKQUISE
Ein weiterer Faktor ist die menschliche Psychologie.
Nicht wenige Unternehmer hätten
eine Art Kontakthemmung. Einen fremden
Kollegen „einfach so“ anzusprechen, gezieme
sich in ihren Augen nicht: Das Gegenüber
könnte das ja als plumpe Akquise missverstehen.
Bei den Frühstücks-Veranstaltungen
werde diese Sorge ausgehebelt. Da gebe es einen
Vortrag, der schon mal einen guten Grund
biete, überhaupt dorthin zu gehen. „Der
schafft dem Einzelnen ein Alibi.“ Der Vortrag
wiederum liefere den Stoff, um dann in Gespräche
einzusteigen. Ja, er wirke geradezu
wie ein Katalysator.
Vernetzung ist kein Selbstzweck. Die Knoten müssen
klug gesetzt werden, damit die Bande halten.
24
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[spezial]
Man müsse also einen Anlass schaffen mit angenehmer
und anregender Atmosphäre, damit
die Netzwerkerei unter noch völlig oder
weitgehend Fremden in die Gänge komme.
Am Beginn stehen unverbindliche Gespräche,
deren Ausgang natürlich noch in den
Sternen steht. Soll aus einem losen Kontakt
eine Geschäftsbeziehung erwachsen, sei gegenseitiges
Vertrauen der unverzichtbare Kitt
dafür. „Viele Geschäfte scheitern, wenn der
Vertrauensvorschuss nicht erfüllt oder gar
enttäuscht wird.“
Gar nicht so einfach, mit Unbekannten ins Gespräch zu kommen. Es kopflos zu versuchen, bringt nichts.
SYMPATHIE IST ENTSCHEIDEND
Die emotionale Ebene spiele eine deutlich gewichtigere
Rolle als gemeinhin angenommen.
Finden sich zwei Gesprächspartner unsympathisch,
sei die Wahrscheinlichkeit
recht gering, dass sich zwischen ihnen eine
gedeihliche geschäftliche Beziehung anbahnt.
Schon der erste Eindruck könne für
den Aufbau von Vertrauen entscheidend sein.
Raguse wählt ein Beispiel aus der Gastronomie:
Das eine Restaurant hat dutzende Positionen
quer durch die internationalen Küchen
auf der Karte, das andere stellt einige wenige,
ausgesuchte Menüs in den Mittelpunkt – „wer
wird da wohl beim Einwerben von Vertrauen
als Sieger hervorgehen?!“ Doch nur, wer die
erste Hürde nimmt, habe die Chance, sich als
Fachmann ins Spiel zu bringen.
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25
[spezial] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Letztlich sei ja genau dies das Ziel von Networking:
dass Aufträge und Fachleute zueinander
finden. Raguse beschäftigt sich sehr mit der
digitalen Welt; dass die Sozialen Medien diese
Funk tion erfüllen können, bezweifelt er freilich.
„Was nützt es einem Unternehmer denn,
wenn er 785 Facebook-Freunde hat“, stellt er
als rhetorische Frage in den Raum. Welche
Qualität hat denn ein derartiges Netzwerk,
und woran lässt sie sich erkennen? Was echte
Geschäftsverbindungen angeht, schlägt „Old
school“ die Netzvarianten nach wie vor allemal,
ist Raguse überzeugt. Je komplizierter die
Zeiten werden, desto mehr wachse der
Wunsch, sich persönlich auszutauschen. „Allein
über Online-Aktivitäten funktionieren
echter Austausch und wirkliches Kennenlernen
nämlich nicht.“ Die beste Art zu kommunizieren,
sei immer noch das persönliche Gespräch,
Face to Face, in bewährter und sehr
traditioneller Form.
HOHES FEHLERPOTENZIAL
Auf einem anderen Blatt stehe, wenn Menschen
sich auf der Suche nach einem neuen
Job ins Getümmel stürzten, um Kontakte zu
knüpfen. So mancher Aussteller hat nach Raguses
Beobachtung bei der Messe auch schon
neue Mitarbeiter gefunden. Es habe sich nämlich
herumgesprochen unter Jobwechselwilligen
und Hochschulabsolventen, dass sich
beim einen oder anderen Aussteller berufliche
Chancen auftun. Doch mache diese Gruppe
der Netzwerker am Unternehmertag den
kleineren Teil der Besucher aus. Haben sie
noch keine Erfahrung damit, können sie dabei
aber auch jede Menge Fehler machen, die
dann eben mit ziemlicher Sicherheit nicht zu
Der Meister des Kontakte-Knüpfens
Verbindungen zu schaffen, macht Karl-Heinz Raguse einfach Spaß.
Ein Jahr auf einer einsamen Insel? Das
dürfte in etwa die Höchststrafe für Karl-
Heinz Raguse sein, selbst wenn der umtriebige
Organisator des mittlerweile
17. Unternehmertags in Ulm mit seinem
ungewöhnlichen Hobby durchaus den
Kontrast zum Leben im Trubel sucht: Er
ist leidenschaftlicher Bogenschütze. Das
erfordere – und vermittle – „Ruhe, Kraft,
Ausdauer und Geduld“, erklärt er.
einem positiven Ergebnis führen oder sogar
abschreckend wirken.
Allzu häufig wird die seriöse Kontaktpflege
mit offensivem Selbstmarketing verwechselt.
Auch ein überstürztes und planloses Vorgehen
führt selten zum Ziel. Die einschlägige
Im Geschäftsleben schließt und knüpft
Raguse, Jahrgang 1955, pfeilgenau Verbindungen.
Auf freiberuflicher Basis leitet
er von Neu-Ulm aus die regionale Geschäftsstelle
des Bundesverbandes mittelständische
Wirtschaft (BVMW). Mit
seiner Firma Raguse & Partner GmbH
treibt er den Unternehmertag voran –
und bringt zusammen, was trefflich zusammenpasst.
IST
Literatur empfiehlt, erst einmal im eigenen
Umfeld, im Freundes- und Bekanntenkreis
nach potenziellen Unterstützern zu fahnden.
Gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, ist auch
verkehrt. Kontakte gehören langsam aufgebaut,
allmählich intensiviert und gut gepflegt.
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26
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[spezial]
Jochen Mai hat die
„Karriere-Bibel“ verfasst.
So können sich die Kreise allmählich weiten.
Ein Fehler wäre es, das Netzwerken als Tauschgeschäft
zu begreifen, bei dem für jede Leistung
eine Gegenleistung erwartet und womöglich
haarklein abgerechnet wird.
Spezialist auf dem
Gebiet des Netzwerkens
ist der
Wirtschaftsjournalist
Jochen Mai,
Verfasser des Bestsellers
„Die Karriere-Bibel“
und Betreiber
des
dazugehörigen
Online-Portals
karrierebibel.de.
Vorneweg trifft er
eine grundsätzliche
Unterscheidung zwischen Netzwerken
und dem wahllosen Maximieren von Kontakten.
Die Systematik mache den Unterschied.
Wer netzwerke, baue sich zielgerichtet ein
Beziehungskonstrukt auf, aus dem heraus viele
Vorteile generiert werden können.
DIE GRUNDREGELN
Perfekte Netzwerker in spe sollten dem Karriere-Profi
zufolge vier Grundregeln befolgen.
Erstens: Ein Ziel bestimmen. Klar die Frage
aufwerfen, was man von den Kontakten, die
Interessante Begegnungen und jede Menge Input erwarten die Besucher des Unternehmertags.
man aufbauen möchte, überhaupt erwartet?
Was will ich damit erreichen? Nur wer seine
Ziele definiere, behalte den Blick fürs Wesentliche
und könne das auch anderen vermitteln.
Zweitens: Die Klasse macht’s, nicht die Masse.
Ein Netzwerk sei immer nur so wertvoll
wie seine Mitglieder. Wen man in seinen privaten
Zirkel aufnimmt, sollte von den Zielen
abhängen, nicht von purer Sammelwut.
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27
Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Foto: © Rawpixel/Fotolia.com
Da mag der Kotau noch so tief sein. Wer sich spontan unsympathisch ist, hat keine gute Basis für gemeinsame
Geschäfte.
Drittens: Du sollst erst geben, dann nehmen.
Der beste Einstieg, um Bande zu knüpfen,
seien berufliche Gemeinsamkeiten und
der Austausch von Wissen. Die Erwartung
einer Gegenleistung dürfe dabei keine Rolle
spielen. Zurückhaltung sei auch mit der Erteilung
von Ratschlägen geboten. Empfehlungen
aller Art sollte man nur geben, wenn
es wirklich gefragt und erbeten ist.
Viertens: Unbedingt am Ball bleiben. Ist die
Verbindung erst einmal hergestellt, muss sie
vertieft werden. Das kann auch über digitale
Kommunikation geschehen, sei aber dringend
durch persönliche Treffen zu ergänzen.
Wer Kontakte nicht pflegt, läuft Gefahr, dass
sie früher oder später wieder verkümmern.
Letztlich hätte er sich die Zeit, die er fürs
Knüpfen aufgewendet hat, sparen können.
Mai empfiehlt, vor allem zwei Gruppen von
Menschen ins persönliche Netzwerk aufzunehmen:
solche, die ähnliche Ziele verfolgen
wie man selbst; und solche, die schon dort angelangt
sind, wo man selbst hin will. Mit ersteren
könne man sich vor einem ähnlichen
Erfahrungshintergrund über Probleme und
Lösungen qualifiziert austauschen, aber auch
über Themen wie gute Arbeitgeber, Weiterbildungsmöglichkeiten,
Karrierechancen oder
Gehälter. Das helfe, Fehler zu erkennen und
daraus zu lernen. Die zweite Gruppe sei die
wichtigere. Diese Menschen besitzen schließlich
eine Menge an Erfahrungen und Insiderwissen,
die auf dem weiteren beruflichen Weg
noch wichtig werden können. Gezieltes Nachfragen
über ihren Job, seine Herausforderungen
und Schlüsselanforderungen bedeutet
automatisch Erfahrungsgewinn. Ein guter
Rat kann auch nie schaden.
SPASS UND MORAL
Die besten Jobs werden nachweislich über lockere
Beziehungen vergeben. Hier kommen
nicht zuletzt Kontakte zu Leuten ins Spiel, die
man gar nicht persönlich kennt, sondern zu
denen über gemeinsame Bekannte eine Verbindung
besteht. Je größer das Netz, desto größer
der Effekt.
Sind Netzwerktreffen organisiert, setzen sich
manche Teilnehmer unnötigerweise selbst
unter Druck. Glauben sie, sich übermäßig anpreisen
zu müssen, stellt sich nicht selten ein
schlechtes Gefühl ein. Schließlich empfinden
viele es als unmoralisch, so zielstrebig auf eigene
Vorteile zuzusteuern. Aber genau darum
gehe es bei geschäftlichen Kontakten, erklärt
Raguse. Wer Messen wie den „Unternehmertag“
für die Sondierung beruflicher Chance
nutzt, kommt auf jeden Fall besser an, wenn er
unverkrampft und locker in die Gespräche
geht. Ein bisschen Spaß darf nicht nur dabei
sein, sondern sollte sogar dabei sein.
UNANGENEHME ERINNERUNG
Wer sich bei der Gelegenheit präsentieren
muss, sollte seine Selbstdarstellung möglichst
kurz halten, reduziert auf die vielzitierte Länge
einer Aufzugfahrt, und vor allem eines hervorheben:
was konkret das Unternehmen von
einer Mitarbeit hätte. Wer aufdringlich ist
und ungefragte Ratschläge verteilt, bleibt sicherlich
einigen in Erinnerung – in unangenehmer.
Denn jeder arbeitet lieber mit zuverlässigen
und unaufgeregten Menschen
zusammen als mit auf die Pauke schlagenden
Selbstdarstellern. Das bedeutet nicht, mit seinen
Fähigkeiten hinterm Berg zu halten. Erfahrene
Netzwerker schauen, dass ganz beiläufig
auch mal die eigene Homepage ins
Spiel kommt. Unerlässlich als virtuelle Visitenkarte,
kann der neue Kontakt hier noch
viele weitere Infos abrufen und so sein Bild
vervollständigen. [!] THOMAS VOGEL
28
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[spezial]
Ein kleiner Blick ins Programm
Was wäre der „Unternehmertag“ ohne die
zahlreichen spannenden Vorträge? Das komplette
Programm gibt es im Internet:
www.unternehmertag.de/programm.
Hier ein kleiner Auszug:
Eröffnung durch Wissenschaftsministerin
Theresia Bauer und den neuen Ulmer
Oberbürgermeister Gunter Czisch (9.30
Uhr).
Podiumsdiskussion „Wir gestalten Zukunft!“
(13.30 bis 14.30 Uhr)
Teilnehmer: OB Czisch, Klaus Eder (Geschäftsführer
der SWU), Prof. Dr. Volker Reuter (Rektor
der Hochschule Ulm), Jürgen Filius (MdL),
Harald Seifert (Seifert Logistics).
Moderation: Ulf Schlüter, stellvertretender
Chefredakteur der Südwest Presse.
SPEAKERS’ CORNER
10.30 Uhr
– Wir hacken ein Atomkraftwerk – Cyber-Security
und Industrie 4.0.; Rolf Strehle, ditis
Systeme.
11.05 Uhr
– Erfindungen schützen – gewusst wie! Dr.
Thomas Kienle, Rechtsanwalt, Anja Dreher,
AHE engineering.
– Wie Sie garantiert nicht in die Zeitung kommen.
Zehn Verhaltensweisen, die selbst gute
Pressearbeit zunichtemachen. Alexander Bögelein,
SÜDWEST PRESSE Ulm.
11.40 Uhr
– Effizient, umfassend, online. Betriebliche
Abläufe im Griff. René Scharf, D9T.
– Der Mensch – Chance und Sicherheitsfaktor
bei der Digitalisierung. Gerd Schramm, DA-
TA-S.
12.15 Uhr
– Die Herausforderung: „Industrie 4.0“ – Prozesssicherheit
in einer „PPS-Lösung“. Martin
Herzog, Software AG.
– Ist Ihr Personalkonzept zukunftsfähig? Susanne
Biesenberger, Rupert Höpfl, Kolping
Akademie.
12.50 Uhr
– Profit mit Moral: Ehrbare Kaufleute führen
ehrbare Unternehmen. Gestalten Sie aus Bausteinen
nachhaltigen Wirtschaftens ein Werte-Orientierungs-System!
Martin Priebe, Beratung
& Training.
14.45 Uhr
– Qualität der Kundendaten. Basis für Erfolg
oder Misserfolg in Marketing, Vertrieb und
Service. Monika Mack, cobra computer‘s
brainware.
– Bessere Unternehmensverkaufpreise erzielen!
Dr. Hartmut Schneider, Dr. Daniel Schallmo,
M & A Strategie.
15.20 Uhr
– Blended Learning im berufsbegleitenden
Studium. Prof. Dr.-Ing. Hermann Schumacher,
Universität Ulm.
– Mehr Umsatz und Erfolg durch digitale Vermarktung.
Frank Wiedemann, SÜDWEST
PRESSE Ulm.
15.55 Uhr
– Aufbewahrung elektronischer Dokumente.
Pflicht und Chance für Unternehmen! Gerd
Schäffer, Docuvita Solutions, Florian Häußler,
h2-Systems.
– Gut gelaunt läuft‘s wie geschmiert. Gute
Laune und Ausgeglichenheit geben Energie
und Lebensfreude.Was wirklich zählt und wie
es geht. Roswitha Birk-Becht, Praxis für Psychotherapie
HPG.
16.30 Uhr
„Ich meld‘ mich wieder ...“, sagt der Kunde –
ohne rot zu werden. Aus den 1001 Annehmlichkeiten
für Verkäufer. Dr. Daniel Langhans,
Profiakquise Dr. Langhans.
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am 3. März 2016 in der Donauhalle. (Stand-Nr. 51)
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29
Fotos: Marc Hörger
Rund 80.000 Produkte hat die Stiefel GmbH im Sortiment. Dazu kommen Kompetenzen wie Rohrbiegetechnik, Schlauchtechnologie und eigene Logistik.
Volles Rohr
Einst reiner technischer Großhandel, liefert die Stiefel Hydraulik und Pneumatik längst auch komplexe Systeme aus
eigener Montage. Dabei profitiert das Unternehmen vom Trend zu schlanker Produktion bei vielen seiner Kunden.
Gerd Stiefel, der sich mit seinem Bruder
Rainer die Geschäftsführung des 1962
gegründeten Betriebs teilt, tritt beim
Ortstermin gerne unkonventionell auf. Er
zeigt mal eben auf auf seinen Schreibtisch.
Den habe er bewusst „mitten im Getümmel“
positioniert. Vertrage sich doch der Anschein
von Unnahbarkeit nicht mit der hauseigenen
Leitkultur, zu der gegenseitige „Wahrnehmung“
gehöre. Beim Thema „Flüchtlinge“,
derzeit kaum zu umgehen, greift er auch mal
zu deutlichen Worten: Es gebe viel zu viele
Hemmschuhe – zu komplexe Bürokratie, kontraproduktive
Bestimmungen. Dies vereitle
eine rasche Integration, die ja hauptsächlich
der Arbeitsmarkt leisten solle.
Stiefel spricht auch in eigenem Interesse. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Neu-Ulm/Burlafingen
hat sich bereits an Programmen zur
Eingliederung junger Flüchtlinge beteiligt
und dabei positive wie auch negative Erfahrungen
gesammelt. Ohne seine Mitarbeiter
mit Migrationshintergrund, viele vor langer
Zeit in Deutschland als junge Menschen ange-
30
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[machen]
kommen, wäre das hohe Wachstumstempo
der Umsätze von zuletzt 7,4 Prozent wohl
nicht möglich gewesen, sagt er. „Wir haben ja
in der Region quasi Vollbeschäftigung.“
Dem Trend zu „Outsourcing“ und Verlagerung
von Produktionen hält Stiefel eigene
Konzepte entgegen. Eine wichtige Rolle spielt
dabei die eigene Logistik. Zu viel kostbare Zeit
ginge verloren, würden Spediteure zwischengeschaltet.
„Wir haben beispielsweise sehr
viele innovative Logistiklösungen inklusive
eines eigenen Scannersystems“, präzisiert er.
Die akzeptierten Fristen zwischen Bestellung
und Anlieferung der Ware würden heute immer
kürzer; die Durchlaufzeit in den Betrieben
habe sich allein in den vergangenen zwei
Jahren nochmals halbiert.
SCHNELL UND ZUVERLÄSSIG
„Schnelligkeit“, erläutert Stiefel, „hohe Zuverlässigkeit
und große Flexibilität“ seien wesentliche
Qualitätsmerkmale innerhalb des
Zustellprozesses. Das koste zwar erst einmal
viel Geld, zahle sich schließlich aber aus: in
Aufträgen und Marktanteilen.
Das Unternehmen tritt im Bereich Hydraulikund
Pneumatikkomponenten als Vollsortimenter
im Markt auf. Das Sortiment besteht
aus rund 80.000 unterschiedlichen Produkten
– von Kleinteilen über Komponenten bis hin
zu vormontierten technischen Systemen.
Weitere Spezialgebiete sind die Rohrbiegetechnik
und die Schlauchtechnologie. Mit
rund 1,2 Millionen Schlauchleitungen pro
Jahr zähle man zu den größten Schlauchkonfektionierern
in Süddeutschland. Weitere Geschäftsfelder
sind der Aggregatebau und die
Baugruppenmontage; hier profitiere man unmittelbar
vom Trend zur „Lean production“
bei vielen der rund 600 Firmenkunden. Seine
Mitarbeiter würden verstärkt bereits in der
Phase des Prototypenbaus einbezogen, berichtet
Stiefel. Mit solchen Leistungen reagiere
man auf die steigende Nachfrage nach Zulieferung
bereits komplett vormontierter Systeme.
Der größte Umsatzbringer ist dem Geschäftsführer
zufolge aber nach wie vor der Handel.
Die meisten Abnehmer sind Hersteller aus
den Bereichen Fahrzeug-, Maschinen- sowie
Sonderfahrzeugbau. Die Zulieferung in Regale
oder ans Band „Just in Sequence“ erfolge
gemäß des „Kanban-Systems“ und per individuell
ausgearbeitetem Ablaufplan.
Ein weiteres Credo der Burlafinger: Handelsware
mit Abnehmern in Deutschland muss
Alles begann, wie so oft, in einer Garage
Chef Gerd Stiefel mitten in der Fertigung. Auch sein Schreibtisch steht nicht im Elfenbeinturm.
Die Wurzeln der Stiefel Hydraulik und
Pneumatik GmbH liegen buchstäblich in
einer Garage. 1962 begann Firmengründer
Fritz Stiefel in einer solchen als Werkstatt-Lieferant
für Lkw-Bremsen. Der
Markt war begrenzt. Mit dem Eintritt der
beiden Söhne Gerd und Rainer 1990 in
die Geschäftsführung begann der Ausbau
der Geschäftsfelder. „Denn die einzige
Chance zu wachsen war, neue Ideen zu
ausschließlich aus deutscher oder europäischer
Produktion stammen. Nicht allein, weil
Güter mit dem Siegel „Made in Germany“ wegen
Zollbestimmungen auch einen Mindestanteil
von Komponenten von hier haben
müssen. Wichtig seien eben auch die Qualitätsgründe
und darüber hinaus der psychologische
Faktor bei den Endkunden. Wo deutsch
drauf stehe, müsse eben auch deutsch drin
sein, darauf legten nicht zuletzt die Käufer im
Ausland größten Wert.
KUNDEN MIT DEUTSCHEN AUTOS
Gerd Stiefel spricht aus Erfahrung. Jeder seiner
Kunden in Asien oder Australien, mit denen
er – in diesem Fall als Zwischenhändler –
in Geschäftsbeziehung stehe, fahre ein Auto
aus Deutschland.
entwickeln“, erinnert sich Gerd Stiefel an
diese Zeit zurück.
Heute sind am Hauptsitz in Burlafingen
135 Mitarbeiter beschäftigt, 76 sind es in
Waiblingen, 20 im thüringischen Ilmenau
und 8 in Dresden. Seit gut einem Jahr ist
der gelernte Bankkaufmann Vorsitzender
der 11.000 Betriebe repräsentierenden
Regionalversammlung Neu-Ulm innerhalb
der IHK Schwaben.
THV
Laut Stiefel läuft es in seinem Haus gerade
richtig gut. Gegen Schwankungen habe man
sich so gut es geht abgesichert: „Breite Kundenstruktur,
breite Branchenstruktur, breite
Produktstruktur.“ Kein Wunder also, dass der
Geschäftsführer, ungeachtet des harten Wettbewerbs
und weltweiter Überkapazitäten in
der Produktion auch für die Zukunft keinen
Anlass für Pessimismus sieht. Gute Chancen
für eigenes Wachstum entstünden immer
dann, wenn Kunden ihre Produktpalette erweitern.
Zudem agiere man durch den stetigen
Ausbau der Service-Leistungen proaktiv.
Beispielweise übernehme man nicht nur Aufgaben
wie Optimierungsberatung, sondern
auch die Durchführung von Tests und Garantien
im Rahmen der Gewährleistung.[!]
THOMAS VOGEL
31
[rubrik] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Das ausgezeichnete Bürogebäude von Medizintechnik Reck. Architekten: Christine Reck Architekten GmbH.
Foto: Reck Technik GmbH & Co. KG
Klare Kante
Offene Büros mit Loungebereichen, ein lichtdurchflutetes Atrium für die Mitarbeiter, Grundwasser als Energiequelle:
Moderne Industrie- und Gewerbebauten verbinden Ästhetik mit konsequenter Nachhaltigkeit.
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten,
Besucher willkommen zu heißen. Die
Eingangsebene des Bürogebäudes für
Medizintechnik der Firma Reck Technik
GmbH & Co. KG zum Beispiel gleicht einer
ausgerollten Zunge. Dennoch hat man beim
Betreten des Gebäudes im oberschwäbischen
Betzenweiler nicht das Gefühl, gleich verschluckt
zu werden. Ganz im Gegenteil, denn
die Architekten haben für die Mitarbeiter das
Bürokonzept des „Open Space Office“ gewählt.
So sieht die Zukunft aus. In räumlich offenen
Kojen kann man hier in den drei Obergeschossen
allein oder in Gruppen konzentriert arbeiten.
Die jeweiligen Mittelzonen mit Loungebereichen,
offenen Teeküchen und
Servicestationen bieten Raum für informelle
Gespräche.
FEINDOSIERTE LÜFTUNG
Wer hier beschäftigt ist, der kann mit Fug und
Recht behaupten, in einem ausgezeichneten
Gebäude zu arbeiten, denn der im Jahr 2013
fertiggestellte Neubau wurde von der Architektenkammer
Baden-Württemberg im Verfahren
„Beispielhaftes Bauen im Landkreis
Biberach 2009 – 2015“ prämiert.
Die Fachjury würdigte unter anderem das
Energiekonzept, das eine Auswahl der Baumaterialien
unter
ökologischen und
ökonomischen Aspekten
vorsieht:
„Ein wohltuendes
Raumklima wird
durch eine feindosierte
Lüftungsanlage
und eine
ausschließlich mit
Erdwärme versorgte
Heizkühl-
Prof. Dr. Ing. Martin
Brillinger.
decke erreicht.“
Auch die Bauherren und Architekten des
neuen Verwaltungsgebäudes der Kreisspar-
32
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[verantworten]
Das ausgezeichnete Forschungs- und Entwicklungszentrum von Max Weishaupt in Schwendi. Architekten:
ZG Architekten GmbH, Ulm
Foto: Archiv Firma Weishaupt
kasse Biberach dürfen sich über die Auszeichnung
freuen, hatten doch auch sie bei der Planung
des Gebäudes Umweltschutz und
höchste Funktionalität gleichermaßen im Visier.
Die Jury hob insbesondere den Charme
im Innern des „Pentagon“ hervor – eines
Atriums, in dem sich die Mitarbeiter entspannen
können.
FUTURISTISCHE AKZENTE
„Heimisches Holz verleiht der nüchternen
Funktionalität Atmosphäre“, so die Bauexperten.
In Bezug auf eine nachhaltige Bauweise
lobt die Jury unter anderem die tiefgehende
Versorgung des Gebäudes durch zwei Wärmepumpen:
„Als Energiequelle hierfür gilt das
Grundwasser. Die Wärme- und Kälteübertragung
an die Räume erfolgt über Metallheiz-
Kühldecken mit schneller Reaktionszeit.“
Doch nicht nur die Umwelt profitiert von
dem futuristisch anmutenden Verwaltungstrakt.
Auch optisch glänzt der im vergangenen
Jahr eröffnete Neubau durch eine Fülle
ausgefallener Ideen – und das rund um die
Uhr. Der Innenhof ist von einem Netz aus
Stahlseilen überspannt, und an ausgewählten
Schnittpunkten ranken Kletterpflanzen in
die Höhe. In der Nacht setzen Leuchtkörper,
die an den Seilen hängen, den Raum geschickt
in Szene.
Effizienz, Optik, Umweltbewusstsein. Beim
Bau von Gewerbe- und Industriebauten muss
die Mischung zu 100 Prozent stimmen, sagt
Architekt Andreas Grube: „Wir sind nicht nur
da, es schön zu machen, sondern die Projekte
immer auch wirtschaftlich funktional zu realisieren
und auf die Prozesse des Bauherrn abzustimmen.“
Grube ist Vorsitzender des Bezirks Karlsruhe
und Mitglied im Landesvorstand der Architektenkammer
Baden-Württemberg. Wie er
sagt, haben verschiedene Faktoren den Industriebau
in den vergangenen Jahren geprägt,
Faktoren, die ihn Grubes Überzeugung nach
auch weiterhin prägen werden: Zum einen
gelte es, rigoros und ohne Wenn und Aber die
gesetzlichen Anforderungen der Energiesparverordnungen
EnEV zu erfüllen. „Natürlich
muss der Einsatz von regenerativer Energie
und das Thema Flächenversiegelungen berücksichtigt
werden und, je nachdem, in welchem
Teil von Deutschland das Gebäude entsteht,
gewinnt der Hochwasserschutz immer
mehr Beachtung.“
All diese Maßnahmen, die es noch vor zehn
Jahren in dieser Konsequenz nicht gegeben
konzipieren,
umsetzen,
betreuen
• Industrie- und Gewerbebau
• Architektur- und Ingenieurbüro
• Sport- und Veranstaltungshallen
• Reitsportanlagen
• Wohngebäude
SCHLOSSER®
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Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Das ausgezeichnete neue Verwaltungsgebäude der Kreissparkasse Biberach. Architekten: Braunger
Wörtz Architekten GmbH, Ulm.
Foto: Conné van d’Grachten
habe, übten zunehmend Einfluss auf Konstruktion
und Realisierung von Bauprojekten
aus. „Auch die Nachhaltigkeitsdebatte wurde
damals noch nicht so intensiv geführt“, sagt
er. „Doch sie ist wichtig und richtig.“
VERSCHÄRFUNG IM FRÜHJAHR
Stichwort EnEV. Hier schreibt der Gesetzgeber
im Moment noch vor, dass 20 Prozent des
Energieeinsatzes aus regenerativen Quellen
stammen müssen. Noch. Denn eine Verschärfung
ist bereits für Frühjahr 2016 angekündigt.
Andreas Grube: „Viele Unternehmen haben
sich in dieser Hinsicht bereits gut
aufgestellt und setzen zum Beispiel auf zentrale
Blockheizkraftwerke und gewinnen intern
Energie durch die effiziente Nutzung von
Abwärme der Produktionsmaschinen. Wärmetauscher
helfen dabei, Heizkosten zu
sparen.“
Auch das Unternehmen Max Weishaupt in
Schwendi hat bei der Planung seines neuen
Forschungs- und Entwicklungszentrums auf
einen möglichst geringen Energieverbrauch
gesetzt. Der Hersteller von Brennern, Heizund
Solarsystemen wurde von der Architektenkammer
gleichermaßen prämiert: „Die
drei Gebäudeteile sind durch ein großzügiges
Foyer miteinander verbunden. Das Ensemble
ist Teil des Konzeptes für die nachhaltige Unternehmensentwicklung.
Die verschiedenen
verwendeten, innovativen Fassadentechnologien
gewährleisten die jeweils für die Nutzung
erforderliche Transparenz sowie Blendund
Sonnenschutz auf einem hohen
energetischen Standard.“
Der Zweck heiligt eben die Mittel. Viele Unternehmen
setzen auch aus werblichen Gründen
auf eine nachhaltige Bauweise, erklärt
Grube: „Die Botschaft fürs gute Image lautet
immer öfter: Wir sind eine saubere Firma mit
einem sauberen Gebäude.“
Auch offizielle Zertifizierungen, zum Beispiel
durch die Stuttgarter Gesellschaft für Nachhaltiges
Bauen e.V. (DGNB), spielen für die
Wahrnehmung eines Betriebs eine wichtige
Rolle: „Die Fabriken werden noch grüner werden
und sind so auch in Zukunft absolut investorenfähig.
Denn ein zum Beispiel
durch das
Prädikat Gold ausgezeichnetes
Gebäude
lässt sich in
späteren Jahren
wesentlich leichter
veräußern.“
Wie sehen denn
nun die zukünftigen
Anforderungen
für Planer und tektenkammer.
Andreas Grube, Archi-
Architekten aus?
„An oberster Stelle steht die Funktionalität.
Die Herausforderungen werden jedoch immer
größer“, sagt Grube. Zeit und Geld würden
in Zukunft noch stärker in den Fokus rücken.
„Deshalb setzen wir heute schon sehr
stark auf das serielle Bauen, sprich auf ein
hohes Maß an vorgefertigten Produkten und
Materialien, wie zum Beispiel Beton-Fertigteile,
Blech- und Fassadenflächen oder Holzrahmen-Bauelementen.“
In diesem Bereich
zeige sich die Baustoffindustrie sehr innovativ.
Wer im Sinne des Bauherrn intelligent plane,
habe eine Vielzahl von Querschnitten zu berücksichtigen.
„Man muss als Planer zum Beispiel
jederzeit wissen, wer ein Fertigteilwerk
wirtschaftlich herstellen und wie der Transport
von Elementen zur Baustelle ohne Sondergenehmigungen
und aufwendige Straßenabsperrungen
bewerkstelligt werden kann.
Und letztlich muss auch darauf geachtet werden,
wie der Personaleinsatz reduziert werden
kann.“
DREIFACH DÄMMT BESSER
Ob Modulbau oder Pavillon, Tonnendach oder
Flachdach mit Gefälledämmung. Wer heute
eine Lagerhalle, einen Bürokomplex oder ein
Kundenzentrum plant, der stößt an Grenzen.
Denn der Staat redet ein gewichtiges Wort
34
Projektentwicklung für Gewerbeimmobilien
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
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[rubrik]
Workout für Gewerbeimmobilien –
Ein Beispiel: „Schiller 18“
Neu, in Hochform und attraktiv: Das ehemalige
MagirusGebäude an der Ecke Zinglerstraße/Schillerstraße
ist kaum wiederzuerkennen:
Aus dem lange vernachlässigten Bau
an der Einfahrt zur City ist dank der Projektentwicklung
der PEG eine besondere Immobilie
geworden. Früh erkannte das PEGExpertenteam
mit Ingenieuren und Architekten die
Chancen und Möglichkeiten dieses Standorts
und entwickelte daraus eine hochwertige
Immo bilie. Seit Herbst 2015 hat die PEG die
Räumlichkeiten im Erdgeschoß bezogen,
während die weiteren Flächen vermietet
wurden. Weiteres herausragendes Projektbeispiel
ist das „stadtregal“ im Ulmer Westen,
wo die PEG auf einer Fläche von 35.000 qm
mit Mut, Ideenreichtum und Expertise aus der
ehemaligen Industriebrache einen besonderen
Standort für Wohnen und Gewerbe aufbaute.
Aktuell prägt die PEG erneut den
Science Park III mit einem repräsentativen
Forschungs gebäude, flexiblen Grundrissen
und interessanten Mietflächen. Weil die Ent
Links: Altes MagirusGebäude (TFU) / Rechts: Schillerstraße 18 nach Sanierung
scheidung für eine Gewerbeimmobilie eine Projektentwicklungsgesellschaft Ulm mbH
strategische Entscheidung ist, wird der Rat Schillerstraße 18
der PEG von institutionellen oder privaten Investoren
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49 35
[verantworten] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
mit. Doch nicht nur ihm, sondern auch dem
Unternehmen kommt es darauf an, möglichst
wenig Abgas in die Luft zu blasen. „Im Grunde
müssen die Planer ein Gebäude zweimal berechnen“,
sagt Prof. Dr. Ing. Martin Brillinger
von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen,
Experte für Technisches Facility-Management:
„Einmal nach den Vorgaben der Energiesparverordnung
zur Ermittlung des maximal
zulässigen Primärenergiebedarfs – und
einmal so, wie sie es tatsächlich realisieren
möchten.“
Letztlich liege es am Planer, ob er sich dafür
entscheidet, viel zu dämmen und dafür weniger
regenerative Gebäudetechnik zu verwenden
oder weniger zu verschalen und dafür eine
Solar-Anlage aufs Dach zu setzen. „Wichtig
ist, dass der gesetzlich vorgegebene Primärenergiebedarf
nicht überschritten wird.“
Einsichten für alle Beteiligten zu jeder Zeit
Durchblick bei Medizintechnik Reck.
Foto: Reck Technik GmbH & Co. KG
Bei der Planung von Industrie- und Gewerbebauten
tauchen immer häufiger die
drei Buchstaben BIM auf. Sie stehen für
den Begriff „Building Information Modeling“.
Bei diesem Prozess wird ein intelligentes
3D-Modell des geplanten Gebäudes
erstellt und in einer virtuellen Wolke
allen am Projekt Beteiligten zur Verfügung
gestellt – vom Entwickler über den
Statiker bis hin zum Brandschützer. Jeder
kann zu jeder Zeit der Planungs- und
Bauphase Informationen bekommen und
einbringen. Der Vorteil: Auch nach der
WASSER, WIND UND SONNE
Primärenergie? Das sind die natürlich vorkommenden
Energieformen, die noch keiner
Umwandlung unterworfen wurden. Dazu
zählen etwa Erdgas, Steinkohle, aber auch
Wasserkraft, Wind und Sonne.
„Im Industriebau haben wir es immer häufiger
mit zunehmenden Dämmstärken zu tun.
So zählt zum Beispiel eine Dreischeiben-Verglasung,
die einen geringeren Wärmedurchgang
aufweist und mit der sie bis zu einem
Drittel der Energie einsparen können, mittlerweile
zum Standard bei Neubauten“, erklärt
Billinger. Neben der Energieeffizienz stelle die
Gebäudeleittechnik eine große Herausforderung
für die Zukunft dar: „Heute sind in jedem
modernen Verwaltungsgebäude Heizung,
Lüftung sowie die gesamte Elektrik über Datenübertragungs-Systeme
untereinander vernetzt.
In diesem Bereich sind die Anforderungen
enorm gestiegen.“
Wärmepumpe hin, Solaranlage her. Man darf
nie vergessen, für wen die Gebäude gemacht
Fertigstellung kann das Gebäude mit diesem
Modell vom Bauherren überwacht
und gepflegt werden.
In vielen europäischen Ländern wird diese
effiziente virtuelle Dokumentation eines
Gebäudekomplexes bereits angewendet,
etwa in Italien oder in Spanien. Und
bei uns? Andreas Grube, Vorstandsmitglied
der Architektenkammer Baden-
Württemberg, weiß: „In Deutschland reagiert
man auf neue Verfahren wohl
generell etwas verhalten. Doch BIM ist
auch bei uns nun stark im Kommen.“ LOE
werden. Denn es sind letztlich die Mitarbeiter,
die Gewerbe- und Industriebauten mit Leben
erfüllen. Sie sollen jeden Tag mit Freude zur
Arbeit kommen. Gerne auch über eine ausgerollte
Zunge. [!]
STEFAN LOEFFLER
Ingenieurbüro für Gebäudetechnik I Energietechnik I Umwelttechnik
Entwicklung ist der Weg, Qualität ist das Ziel:
Innovative Gebäudeplanung am Puls der Zeit!
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Sparkasse Ulm: Nething Generalplaner GmbH
36
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
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[rubrik]
Lebenswerte Welten schaffen – gewerblich,
industriell und privat
Verwaltungsgebäude der Firma Kögl GmbH, Bubesheim.
Ohne das Günzburger Bauunternehmen
bendl wäre Bayerisch-Schwaben um viele
maßgeschneiderte Bauwerke, individuelle
Lösungen und hochzufriedene Kunden ärmer.
Die zahlreichen, auch jüngst erworbenen
Auszeichnungen sprechen für ganz besondere
Leistungen – innerhalb wie
außerhalb des Firmengeländes.
Die Dipl.-Ing. H. Bendl GmbH & Co. KG kann
mittlerweile auf 70 Jahre erfolgreiche Unternehmensgeschichte
zurückblicken – ein persönliches
Highlight, das am Firmensitz mit allen
Mitarbeitern und Gästen gebührend gefeiert
wurde. Seit der Gründung 1945 sind fünf eigenständige
Fachabteilungen entstanden, die
sämtliche Bereiche rund um große und kleine
Gebäude abdecken. 1994 kam noch ein ebenfalls
selbstständiges Schwesterunternehmen
im sächsischen Sebnitz hinzu: die Dipl.-Ing. H.
Bendl Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG.
WERTARBEIT VOM BAUPROFI
Bauen ist für die Günzburger Spezialisten
Fotos Martin Duckeck, Ulm
wertvolle, handwerkliche Kunst und gelebte
Dienstleistung zugleich. „Nur so kann Stein
für Stein Qualität entstehen und zugleich der
Traum des Bauherrn ein Gesicht bekommen“,
so der geschäftsführende Gesellschafter Stefan
Wiedemann. Dabei reicht die Leistungspalette
von schlüsselfertigen Industrie- und Gewerbehallen,
Verwaltungsgebäuden,
öffentlichen Gebäuden, Wohnanlagen sowie
Einfamilienhäuser über die Außenanlagen,
Reparaturarbeiten, Kanalsanierung bis zum
Tiefbau bei jeder Art von Rohrbrüchen.
AND THE WINNER IS …
Das wirtschaftlich stabile Familienunternehmen
wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
Zwei der jüngeren Ehrungen seien hier stellvertretend
für dessen Erfolgsgeschichte genannt.
Um wie bendl „familienfreundlichstes Unternehmen“
zu werden, muss man die eigenen
Mitarbeiter auf möglichst empathische und
kreative Weise bei der Vereinbarkeit von Familie
und Beruf unterstützen. Beim Unternehmenswettbewerb
2014 hatten sich in der Region
Günzburg 17 Firmen beworben, vier
wurden vom Regionalmarketing Günzburg
zum Hauptpreisträger gekürt. Die frühere
Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder
nannte die für Familienfreundlichkeit Geehrten
daher einmal die „Impulsgeber für die
gesamte deutsche Wirtschaft und ein nachahmenswertes
Beispiel für andere Unternehmen“!
bendl wurde ebenso zum „Bauunternehmen
des Jahres 2015“ in der Kategorie
Tief-, Straßen- und Ingenieurbau für kleine
und mittelständische Unternehmen (KMUs)
gewählt. Für diesen deutschlandweit konkurrenzstarken
Wettbewerb hatte sich das Familienunternehmen
zum ersten Mal beworben
und ihn prompt für sich entschieden: Platz 1
für hervorragendes Qualitätsmanagement,
vergeben durch die TU München und das
Fachmagazin tHIS. Da Qualitätsmanagement
bei bendl schon immer ein zentraler Bestandteil
der Firmenphilosophie war, konnten die
Günzburger die Jury hier ausdrücklich überzeugen.
„Wir von bendl realisieren Bauprojekte
mit Markenzeichen. Vertrauen ist hierbei
der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg. Dieser
Verantwortung stellen wir uns.“, so geschäftsführender
Gesellschafter Stefan Wiedemann
und Geschäftsführer Tobias Keck.
Dipl.-Ing. H. Bendl GmbH & Co. KG
Bauunternehmen
Lußweg 2 · 89312 Günzburg
Fon +49 8221.9009-0 · Fax +49 8221.9009-99
E-Mail: info@bendl.de · www.bendl.de
1 Firmensitz und Showroom des Malermeister und
Cotec Designbetrieb Neidl GmbH, Bubesheim.
2 Das Forum der Firma Grünbeck Wasseraufbereitung
GmbH, Höchstädt.
3 Die Produktionshalle der Gugelfuss GmbH, Elchingen.
1 2 3
49 37
Objekte: Firma bendl, Fotos: Martin Duckeck, Ulm
Dominik Hepp, Jan Kirsch und Tobias Knobloch (v. l.) in der „Werkstatt“. Vorne zu sehen ist die im Rahmen einer Bachelorarbeit entwickelte Flexhand, die
Skizze hinter den Gründern zeigt das neue Projekt.
Foto: Marc Hörger
Endlich wieder kraftvoll zugreifen
„Das nehmen wir in die Hand.“ Wie wenig selbstverständlich der Satz ist, merkt man erst, wenn sie nicht mehr
funktioniert. Die Gründerwerkstatt Manus tüftelt an einer Reha-Lösung für Schlaganfallpatienten.
Die besten Ideen entstehen, wenn man
viel Zeit zum Grübeln hat. Im Falle von
Dominik Hepp war es während eines
Krankenhausaufenthalts. Schwer verletzt an
den Händen, kam dem angehenden Ingenieur
der Medizintechnik in den Sinn, sich dem
Thema aus technischer Sicht zu nähern. 2011
begann er in seiner Bachelor-Abschlussarbeit
mit der Entwicklung einer bionischen Handprothese.
Das hochkomplexe Projekt zog bald
Hepps Kommilitonen Jan Kirsch und Tobias
Knobloch an. Und „ihr Prof“, Felix Capanni,
Prodekan der Fakultät Mechatronik und Medizintechnik
an der Hochschule Ulm, stand
nicht allein mit Rat zur Seite, sondern auch
mit Tat. Er organisierte im Rahmen seines Labors
für Biomechanik, Produktentwicklung
und Simulation ein kleines Budget für die Arbeit
an der Entwicklung.
Mittlerweile ist das Trio in der Gründerwerkstatt
Manus GbR zusammengeschlossen, ei-
38
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[gründen]
nes im vergangenen Herbst aus der Taufe gehobenem
Start-ups. Das freilich sollte bereits
in der Vorphase die erste Wendung nehmen.
Die ursprüngliche Geschäftsidee hatte sich
als untauglich erwiesen. Sie fußte auf der als
Abschlussarbeit und als Prototyp vorgelegten
„Flexhand“, einer Handprothese. Die Studenten
hatten eine einfache, funktionelle Steuerungsmethodik
und eine menschenähnliche
Mechanik entwickelt inklusive Software und
dem Design der Platinen. Die Finger, die sich
einzeln bewegen lassen, werden per Muskelsignalsteuerung
bewegt, die per App unterstützt
ist. „In der Theorie bewältigbar, in der
Praxis aber sehr viel komplexer“, berichtet
Kirsch.
EIN HIGH-TECH-HANDSCHUH
Komplex, aber es gelang. Doch trotz hoher
Alltagstauglichkeit ergab sich ein gewaltiges
Problem, als eine Geschäfts idee daraus werden
sollte. „Der Markt für Handprothesen ist
sehr klein und überdies schon durch vier Hersteller
besetzt“, erläutert Dominik Hepp.
Noch vor Studien-Ende suchten die drei daher
nach Alternativen mit größeren Marktchancen,
in die das gewonnene Knowhow eingebracht
werden könnte – und identifizierten
schließlich die Rehabilitation von Schlaganfall-Patienten.
Jährlich trifft das um die
240.000 Menschen; bei etlichen ist die Hand
von Lähmungserscheinungen betroffen. Ziel
ist nun die Entwicklung einer entsprechenden
„Orthese“; also eines medizinischen Hilfsmittels,
das im speziellen Fall zur Wiederherstellung
der Greifkraft der Hand eingesetzt
werden soll. Statt einer Prothese also eine Art
High-tech-Handschuh. Er kann die bislang
üblichen schweren, immobilen Apparaturen
ersetzen. Damit ist die Rehabilitation auch zu
Hause möglich.
Im September 2015 haben die Gründer eine
erste Hürde überwunden: Sie wurden in das
von EU und Bund getragene „Exist“-Förderprogramm
aufgenommen. Es sichert ihnen
für ein Jahr ein Budget von 120.000 Euro – damit
auch die Zeit, einen Businessplan aufzustellen,
Partner zu akquirieren und einen Prototyp
zu entwickeln. Er soll im Juli fertig sein
und bei einem Pilot-Patienten eingesetzt werden
können. Dazu werden zusammen mit Medizinern,
Therapeuten und dem Patienten die
Produktanforderungen festgelegt und in ein
Pflichtenheft übertragen.
Genauere Vorstellungen haben die Gründer
über die Art und Weise, wie sie den Eintritt in
den Markt gestalten wollen. Er soll über
Orthopädietechniker geschehen, denen die
„Manus GbR“ eine Art Baukasten liefert, aus
dem sich maßgeschneiderte Orthesen anfertigen
lassen, berichtet Hepp. Ein erster Kontakt
zu einem Ulmer Sanitätshaus ist inzwischen
geknüpft und offenbar vielversprechend verlaufen.
LUFT UNTER DEN FLÜGELN
Wenn alles so kommt, wie die jungen Männer
es anpeilen, dann werde man sich in einigen
Monaten auf die Suche nach einem Wagniskapitalgeber
begeben, damit die junge Firma
Luft unter den Flügeln erhält. Ob die Gründer
dadurch selbst eine dauerhafte Perspektive
erhalten?
Das lassen sie auf sich zukommen. Hepp: „Wer
Wagniskapital gibt, will ja irgendwann mit
Gewinn auch wieder aussteigen.“ Doch solche
Eventualitäten kümmern die Jungunternehmer
derzeit eher weniger. Die Gelassenheit,
was die eigene Zukunft anbelangt, hat
einen einfachen Grund. „Wir haben noch viele
gute Ideen“, sagt Jan Kirsch.
Doch warum gehen sie überhaupt den Weg
der Selbstständigkeit mit seinen vielen Fallstricken
und immer drohenden Rückschlägen?
Hepps Antwort fällt kurz und bündig
aus: „Bei mir gewann der Reiz der Herausforderung
schlicht die Oberhand.“ [!]
THOMAS VOGEL
Ulm fehlt
die Gründerkultur
Die Hochschule Ulm unterstützt die
Ausgründung von „Manus“ mit Räumen,
Laborausstattung und wissenschaftlicher
Beratung, sagt Sprecherin
Monica Walker. Für die meisten Absolventen
sei der Weg in die Selbstständigkeit
nicht die erste Option, hätten
sie doch auf dem Arbeitsmarkt gute
Chancen. Start-ups bräuchten eine
entsprechende Grundfinanzierung –
bei einer überschaubaren Anzahl an
Fördermöglichkeiten. Die Hochschule
werde aber auch weitere Gründer aus
ihren Reihen unterstützen.
Dominik Hepp mangelt es indes an einer
Sache: „Es fehlt hier in Ulm eine
Gründerszene; eine Gründerkultur wie
in Städten wie Mannheim oder Berlin
mit einem Netz aus Gelegenheiten für
Begegnungen und Austausch gibt es
hier einfach nicht.“
THV
39
[führen] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Jung, frisch und auf der Suche
Mission One aus Neu-Ulm ist eine Mischung aus IT-Technikfirma und Kreativ-Agentur. Der Fokus des
Personalmarketings liegt auf jungen Leuten in der Region. Ein Gespräch mit Geschäftsführer Marcel Mussotter.
Foto: Marc Hörger
Die Digitalagentur für Kundenentwicklung
Mission One ist im Wettbewerb
um Mitarbeiter in einer glücklichen
Lage. Jungen Leuten bietet sie Themen, mit
denen sie sich auch in ihrer Freizeit beschäftigen.
In dem Neu-Ulmer Unternehmen, das
mit 105 Mitarbeitern zu den zehn größten inhabergeführten
Dialogagenturen Deutschlands
gehört, geht es um Themen wie Werbekonzepte
auf Facebook, Online-Shops, das
Entwickeln von Apps für Kunden .… „Das sind
Aufgaben, die junge Leute interessieren – und
das alles in einer lockeren Agenturatmosphäre“,
sagt Marcel Mussotter. Der Geschäftsführer
für Finanzen und Personal der Holding
One GmbH, zu der Mission One und zwei weitere
Tochtergesellschaften gehören, sagt dennoch:
„Gute Leute zu finden, ist eine Riesenherausforderung.“
Vor allem, wenn es um
erfahrene Kräfte geht. Der Markt ist eng, IT-
Fachkräfte sind gefragt. Informatik dringt in
nahezu alle Arbeits- und Lebensbereiche vor.
Das geht einher mit einem überdurchschnittlichen
Zuwachs an Arbeitsplätzen für Computerfachleute.
Daher tun sich Firmen im
Südwesten schwer, ihre vakanten Stellen für
IT-Experten zu besetzen.
KOSTENLOSE YOGA-KURSE
Von Vorteil für Mission One ist es vor diesem
Hintergrund, dass viele Mitarbeiter seit dem
Anfang vor 17 Jahren dabei sind. „Denen bieten
wir interessante Aufgaben und ein reizvolles
Umfeld“, sagt Mussotter. „Wir sind
nicht nur eine Technologiefirma, sondern
auch eine Agentur. Die Atmosphäre bei uns ist
locker.“ Das zeigt sich beispielsweise daran,
dass es kostenlos Kaffee von Seeberger gibt,
kostenlose Yoga-Kurse während der Arbeitszeit,
Tischtennisplatte und Tischkicker als
Pausenbeschäftigung, Sport-Gruppen, Vergünstigungen
im Fitness-Center und auf der
Kartbahn und Ausflüge. „Wir wollen ein attraktiver
Arbeitgeber sein, unseren Mitarbeitern
etwas bieten – und dass sie sich bei uns
wohlfühlen“, sagt Mussotter.
Dazu gehören auch flexible Arbeitszeiten
samt Home-Office-Tagen. Die sind für die unterschiedlichen
Bereiche geregelt. Weil die
Belegschaft recht jung ist, gibt es derzeit viele
Elternzeit-Rückkehrer. „Viele steigen halbtags
ein. Wir versuchen die Stellen so umzustrukturieren,
dass das geht.“ Den Versuch, einen
Betriebskindergarten aufzubauen, gab man
wieder auf. Zu viel Bürokratie und bei den benachbarten
Betrieben gab es kein Interesse.
„Wir wollen ein attraktiver Arbeitgeber sein“, sagt
Geschäftsführer Marcel Mussotter.
40
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[führen]
Zu einem Fünftel setzt die Firma bei Neueinstellungen
auf erfahrene Kräfte. Der Schwerpunkt
aber liegt auf der eigenen Ausbildung
und Hochschulabsolventen. Jährlich stellt das
Unternehmen zwei bis drei Lehrlinge ein; die
Übernahmequote beträgt annähernd 100 Prozent.
Die Bandbreite reicht vom Fachinformatiker
über Mediengestalter, Grafikdesigner bis
hin zu Betriebswirten (Duale Hochschule).
Daher ist für das Unternehmen die alle zwei
Jahre stattfindende Ulmer Bildungsmesse
wichtig. Die Präsentation auf der Messe haben
die eigenen Auszubildenden entwickelt.
Auch hier hat die Firma einen Vorteil – ist sie
doch ohnehin auf digitale Kommunikationsund
Werbekonzepte spezialisiert. „Unseren
Azubis macht das Projekt riesigen Spaß, auch
weil sie ihre eigene Marke präsentieren können“,
erzählt der Geschäftsführer.
Die zweite Säule der Fachkräftegewinnung
bildet die Kooperation mit Hochschulen, speziell
dem Studiengang „Informationsmanagement
und Unternehmenskommunikation“
an der Hochschule Neu-Ulm (HNU): Mission
One finanziert ein Deutschlandstipendium,
nimmt an der Hochschulmesse „career night“
teil und beschäftigt Werkstudenten. Mit dem
Bündel an Maßnahmen schafft es das Unternehmen,
auswärtige Studenten, die in Neu-
Ulm ihren Abschluss gemacht haben, hier zu
halten. Umgekehrt sei es schwierig, Absolventen
aus Großstädten nach Neu-Ulm zu lotsen.
Viel besser gelinge die Ansprache junger Fachleute
übers Internet. „Wir haben mittlerweile
ein gutes Gefühl, welche Berufsgruppe wir
auf welchen digitalen Kanälen erreichen.“
Beispielsweise funktioniere jobs.swp.de oder
Jobware für Mission One gut. Andere bekannte
Portale nicht, obwohl sie gut gemacht seien.
Zudem postet Mission One seine Stellenanzeigen
auch auf Xing und Facebook. Kombiniert
mit einer Bannerwerbung für genau definierte
Zielgruppen klappe auch diese Form der
Personalsuche: „Das passt zu uns als Spezialist
für digitales Kundenmanagement.“ [!]
ALEXANDER BÖGELEIN
Drei Töchter mit
130 Mitarbeitern
Zum Unternehmen: Vor 17 Jahren
grün dete Internet-Pionier Thomas
Striegl Mission One, der die Firma heute
noch führt. 105 Mitarbeiter betreuen
90 Kunden. Sie entwickeln digitale Konzepte
zur Kundengewinnung und -bindung;
sie gestalten und betreuen Kampagnen,
entwickeln Apps und Lösungen
für E-Commerce. Zur Holding gehören
drei Tochtergesellschaften. Insgesamt
130 Mitarbeiter erwirtschaften einen
Umsatz von 7,5 Millionen Euro.
Zur Person: Marcel Mussotter (32 Jahre,
verheiratet) stieg 2010 als Controller
und Prozessmanager ein. Seit Mitte
2012 ist der Betriebswirt in der kaufmännischen
Geschäftsleitung für
Rechnungswesen, Personal und Recht
zuständig. Seit Mitte 2015 Jahres verantwortet
er diese Bereiche auch als
Geschäftsführer der Holding. AMB
41
[machen] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Darf’s ein bisschen weniger sein?
Noch gibt es sie in vielen größeren Orten im Südwesten – Metzgereien wie die von Klara Wellhäuser in Dietenheim.
Doch die kleinen Betriebe tun sich schwer, nicht zuletzt aufgrund einer Vielzahl gesetzlicher Auflagen.
Geschäftsführerin Klara Wellhäuser
verbringt auch am Wochenende so
manche Stunde in den Firmenräumen,
etwa dann, wenn ein Auftrag für einen
Party-Service zu erledigen ist. Diese Sparte ist
wichtig für den kleinen Betrieb. Als zweites
Standbein steht er für knapp ein Fünftel des
Umsatzes. Ihre Mitarbeiter will die Chefin außerplanmäßig
dazu nicht heranziehen; geregelte
Arbeitszeiten sind wichtig für die Zufriedenheit
der Mitarbeiter, sagt sie. Bei ihr selbst
wächst sich jedoch so mancher Samstag zum
Zwölf-Stunden-Arbeitstag aus. Bis zu 80 Stunden
beträgt ihr Wochenpensum. Und trotzdem:
„Ich mache meine Arbeit gerne.“
Diese Einstellung erleichterte ihr vor wenigen
Jahren die Entscheidung, den Betrieb
nach dem Tod ihres Mannes fortzuführen. Dafür
musste sie aus rechtlichen Gründen einen
Metzgermeister anstellen. Der geht in wenigen
Jahren in Ruhestand. Wie es dann weitergeht,
ist offen. Wellhäusers zwei Söhne haben
technischen Studiengängen den Vorzug gegeben.
Der gravierende Fachkräftemangel und
der deutliche Rückgang der Auszubildenden
in Produktion und Verkauf machen der Branche
wie kaum einer anderen zu schaffen.
WO WER REIN DARF
Sie gehören zu den Gründen, aus denen gerade
die Zahl der kleinen Betriebe rapide sinkt
und sich bei manchem die Aussichten verdüstern.
Denn sie kämpfen mit einem Imageproblem,
wie die Fleischerinnung in ihrer aktuellen
Kampagne um Nachwuchs indirekt
einräumt: „Fleischer, anders als du denkst.“
Doch es kommen weitere Probleme dazu. Um
ein Beispiel herauszugreifen, sind da die neuen
Auflagen der Finanzbehörden. Der Gesetzgeber
bestimmte, dass ab dem Jahreswechsel
der gesamte Warenstrom lückenlos registriert
und dokumentiert werden muss. Diese Pflicht
Mag ihre Arbeit: Metzgerei-Chefin
Klara Wellhäuser.
Fotos: Marc Hörger
42
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[machen]
Die Metzgerei Wellhäuser musste eine fünfstellige Summe in ein neues Kassensystem investieren. Der Grund: verschärfte gesetzliche Vorgaben.
machte die Anschaffung neuer Verkaufswaagen
in Verbindung mit einem komplett neuen
Kassen- und Computersystem nötig. Die Investitionen
fürs Haupthaus und die einzige
Filiale in einem Nachbarort schlugen mit fast
50.000 Euro zu Buche. „Das muss ein Betrieb
erst mal stemmen können“, sagt Wellhäuser.
Dabei hatte der Dietenheimer Schlachtbetrieb
erst wenige Jahre zuvor sein Kühlhaus
erweitert wegen einer EU-Vorgabe.Kostenpunkt:
30.000 Euro. Die Zahl der verarbeiteten
Tiere freilich ist gleich geblieben. „Doch was
machen Betriebe, die dies schon aus räumlichen
Gründen gar nicht können?“
Letztlich bleibe manchem Fleischer nur übrig,
den Betrieb zu schließen, wenn er dies finanziell
nicht stemmen könne. So sind denn
auch die hohen Kosten, die etwa für die Ausstattung
einer weiteren Filiale fällig würden,
der Grund dafür, dass Wellhäuser derzeit
nicht expandieren will. Dabei hätte sie noch
freie Kapazitäten in der Produktion. Und auch
an Angeboten mangelt es nicht. Doch die damit
verbundenen bürokratischen Auflagen
wären eine zusätzliche Belastung.
Schon jetzt nehmen diese die Inhaberin oft
über Gebühr in Beschlag. In ihrem Fall kommt
erschwerend hinzu, dass für den Hauptbetrieb
mit Sitz in Baden-Württemberg zum Teil
andere Vorschriften gelten als für die in Bayern
liegende Filiale. Das dichte Regelwerk berührt
zum Beispiel die innerbetrieblichen
Transportwege und die Regeln, welche Bereiche
von welchen Personen betreten werden
dürfen. Sicher, da besteht immer ein Zusammenhang
mit Hygienevorschriften. Auf der
anderen Seite verringern die steigenden Auflagen
bei handwerklichen Metzgereien, die in
scharfer Konkurrenz zu Supermärkten, Discountern
und großen Filialisten stehen, auch
die Verdienstspanne.
30 LEITZ-ORDNER VORGABEN
„Das ist heute kein Vergleich mehr zu früher,“
sagt Wellhäuser, doch noch lange kein Grund
zum Schwarzsehen. Die Schlüsselbegriffe für
die wirtschaftliche Basis lauten „Qualität“
und „kompetente persönliche Beratung“. Beweis,
dass diese Versprechen erfüllt würden,
sei ein hoher Anteil an Stammkunden. Außerdem
beziehe der Betrieb sämtliche Tiere aus
der Umgebung von Bauern seines Vertrauens.
Auch dies honorierten die Kunden.
Zur größten Belastung hat sich die Bürokratie
entwickelt. Klara Wellhäuser und viele ihrer
Kollegen haben einen eigenen Indikator, mit
dem sie den Aufwand in der Betriebsführung
messen: Kamen Betriebe wie ihrer vor Jahren
noch mit einer Handvoll Leitzordner hin, so
reihen sich heute in ihrem Büro mehr als 30.
Da nimmt es sich fast schon wie ein kleines
Wunder aus, dass die Metzgerei aus eigenem
Ehrgeiz noch lukullische Kreativität entfaltet
und beispielsweise die Produktion einer
„Whisky-Salami“ und von „Chili-Schoko-
Landjägern“ aufgenommen hat.
Mit so etwas schafft man sich ein unverwechselbares
Profil und ein innovatives Image –
aber auch neue Probleme. Die Regulierungswut
schlägt auch hier zu – in der Pflicht, alle
enthaltenen Allergene zu deklarieren. Nachzulesen
für die Kunden ist dies in einem Ordner,
den Wellhäuser gemäß den Rezepturen
befüllen muss. Kunden wird er auf Nachfrage
vorgelegt. Ob er häufig verlangt werde? „So
gut wie nie. Wir beraten unsere Kunden lieber
persönlich!“ [!]
THOMAS VOGEL
Die Zahl der
Betriebe schrumpft
Der Metzger als Lieferant für Sonntagsbraten
und Leberkäs-Semmel für
zwischendurch ist Teil des deutschen
Kulturguts. Die Zahl der selbstständigen
Metzgereien ist auch in und um
Ulm herum stark rückläufig. Im Bezirk
der Handwerkskammer Ulm waren
zum Jahreswechsel 350 Betriebe registriert;
das ist ein Viertel weniger als
noch vor fünf Jahren. Davon haben 60
Betriebe ihren Sitz im Alb-Donau-Kreis,
13 in der Stadt Ulm. THV
43
[rubrik] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Keine Jugend ohne Sünden
Früher, ja früher, war alles viel besser. Ist das wirklich so? Und was hat die heutige Smartphone-Generation Z
eigentlich – in den Augen der schon länger nicht mehr ganz so Jungen – auf dem Kasten? Stefan Loeffler hat
fünf Führungskräfte gefragt. Eine Reise in Vergangenheit und Zukunft.
„Money, Money, Money“ von Abba war die Jugendhymne eines unserer Befragten. Heute ist er Banker.
Harald Molle empfiehlt der Generation
Z, nicht alles zu glauben,
was im Internet steht. Der
1959 geborene Informatiker ist
geschäftsführender Gesellschafter
der Pfaffenhofener System-
Entwicklungs- und Beratungsfirma
NewTec GmbH, die er
1986 gegründet hat.
1) Das was mir an jeder Jugend gefällt, unabhängig von Generation X,
Y oder Z: ihre Unverbrauchtheit, Leichtigkeit, Flexibilität und
Naivität.
2) Das kommt auf den Blickwinkel des Betrachters an. Ich denke, jede
Generation findet an der jeweilig anderen Generation Einstellungen,
die ihr nicht gefallen. Einstellungen ändern sich im Laufe des
Lebens – das nennt man Erwachsen werden. Deshalb mag ich mir
nicht anmaßen, über aktuelle Einstellungen zu urteilen.
3) Neugierig bleiben, auf eine gute Bildung achten, sich sozial engagieren,
nicht alles kritiklos glauben, was im Internet steht. Und ab und
zu den Daumen entlasten, sprich: das Smartphone ruhen lassen und
die analoge Welt wahrnehmen.
4) Nichts. Zumindest haben sie es mir nicht gesagt. Meine Eltern haben
mir (fast) alle Freiheiten gelassen. Dafür bin ich noch heute
unendlich dankbar.
5) „Hotel California“ von den Eagles.
6) Die zweitgrößte war, als ich auf dem Fahrradweg zur Schule Französischvokabeln
lernte und mich dabei am Mittelstreifen orientierte.
Dort stand jedoch ein Verkehrsschild.
44
unternehmen [!] Ausgabe 49 | März 2016
[leben]
1) Was gefällt Ihnen an der heutigen Jugend?
2) Welche Einstellungen oder Eigenschaften stören Sie an der Generation Z?
3) Welchen Tipp geben Sie den jungen Leuten für den Berufs- und/oder Studienstart?
4) Zurück in Ihre Jugend: Was hat Ihre Eltern an Ihnen am meisten gestört?
5) Erinnern Sie sich noch an musikalische Hymnen Ihrer Jugendzeit?
6) Verraten Sie uns eine Ihrer größten Jugendsünden?
Miriam Maurer stört die mangelnde Allgemeinbildung
der Generation Z; sie schätzt jedoch deren soziales
Engagement. Die 40-jährige gelernte Bankkauffrau ist
seit 2015 die Niederlassungsleiterin Ulm/Konstanz der
Commerzbank AG.
1) Das Selbstbewusstsein und die Technikaffinität, das
Streben nach Ausgewogenheit zwischen Beruf und Freizeit
sowie das soziale Engagement und der Wunsch
nach einer natürlichen Umwelt mit freien Entfaltungsmöglichkeiten.
2) Die teilweise mangelnde Allgemeinbildung; das Wissen
wird in der Cloud abgelegt und muss nicht gelernt werden.
Die Leistungsorientierung im Job kommt manchmal zu Gunsten der Freizeitgestaltung
zu kurz.
3) Viel Praktikumserfahrung sammeln zur Entscheidungshilfe, ein Auslandsaufenthalt sowie
aktives Engagement.
4) Mein eigener Kopf, um nicht zu sagen: mein Dickschädel.
5) „Live is Life” von Opus, „Hey, hier kommt Alex “ von den Toten Hosen und „Summer of 69“
von Bryan Adams.
6) Ich habe in der ersten Klasse eine Zigarette vom Opa meiner besten Freundin gemopst und
ausprobiert. Seitdem bin ich Nichtraucherin.
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Der 1970 in München geborene Tim von Winning
bewundert die Gelassenheit vieler Jugendlicher.
Der verheiratete Architekt hat eine Tochter und einen
Sohn und ist seit Juni 2015 Bürgermeister für
Stadtentwicklung, Bau und Umwelt in Ulm.
1) Ihre Gelassenheit im Umgang mit Hierarchien und
Konventionen, Eltern und Schule.
2) Die Schwierigkeit, sich festzulegen, da die ständigen
Kommunikationsmöglichkeiten alles offen lassen. Außerdem
die fehlende Motivation, sich in Dinge hineinzuknien.
3) Den Einstieg nicht zu bedeutungsvoll zu machen. Das
spätere Berufsleben bietet ausreichend Möglichkeiten der Differenzierung.
4) Dass ich mir zu wenig Gedanken über die Zukunft machte und wohl zu viel „in den Tag“
lebte.
5) „A day in the Life“ von den Beatles und „Psycho Killer“ von Talking Heads.
6) Ein gescheiterter Versuch auf Mykonos, mir selbst einen Ohrring zu stechen.
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[leben] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
1) Was gefällt Ihnen an der heutigen Jugend?
2) Welche Einstellungen oder Eigenschaften stören Sie
an der Generation Z?
3) Welchen Tipp geben Sie den jungen Leuten für den
Berufs- und/oder Studienstart?
4) Zurück in Ihre Jugend: Was hat Ihre Eltern an Ihnen
am meisten gestört?
5) Erinnern Sie sich noch an musikalische Hymnen Ihrer
Jugendzeit?
6) Verraten Sie uns eine Ihrer größten Jugendsünden?
Foto: © Nilanjan/Fotolia.com
Foto: © shutswis/
Fotolia.com
Ulrike Hudelmaier ist sicher,
dass die Jugend ihren Weg gehen
und dabei unsere Gesellschaft
voranbringen wird. Die
49-jährige Diplom-Kauffrau leitet
seit 2006 das TFU Gründerund
Technologiezentrum der
Region Ulm/Neu-Ulm.
1) Mir gefallen Menschen, die aktiv sind und etwas bewegen
wollen, unabhängig vom Alter. Die heutige Jugend wird ihren
Weg machen und uns voranbringen.
2) Ich kenne sehr viele junge Leute, aber von einer Generation
Z will ich nicht reden – früher gab es ja auch nicht die
Generation T für Telefon oder F für Fernseher, nur weil es
eine neue Technologie gab.
3) Ergreift einen Beruf, der Euch gut von der Hand geht.
Denkt auch ans Handwerk und an Ausbildungsberufe.
Erst mal geht es um solide Grundlagen, auf die man aufbauen
kann. „Erfindet“ Euren ganz eigenen Beruf. Erweitert
Euren Horizont, geht zur Ausbildung weg von
zu Hause, am besten auch länger ins Ausland.
4) Ich habe nicht sehr gerne im Haushalt geholfen.
5) Ich war sehr engagiert im Ulmer Spatzenchor, daher
sind das die vielen Lieder, die wir auf unseren Konzertreisen
mit Gitarre im Bus gesungen haben –
stundenlang.
6) Ich war mit dem Spatzenchor und Instrumenten
sowie etwas Schule so beschäftigt, dass ich für so
etwas keine Zeit hatte. Das wilde Leben habe ich
dann – in verträglichen Einheiten – im Studium
nachgeholt. Aber da waren es ja dann keine
echten Jugendsünden mehr.
Die schmuddelige Jeansjacke
aus der Jugend hat Stefan Hell
längst entsorgt. Heute trägt der
49-Jährige, der seit 2013 Mitglied
des Vorstandes der Volksbank
Ulm-Biberach eG ist, Anzüge
und meint: „Kleider
machen Leute – auch im Berufsleben.“
1) Mir gefällt an der heutigen Jugend, dass sie aufgeschlossen, sehr innovativ
und oft auch kreativ ist.
2) Was mir weniger gefällt, ist das hohe Wohlstandsniveau, das sie oft
mit weniger „Biss“ unterwegs sein lässt – und dass heutzutage die
Loyalität zum Arbeitgeber immer mehr abnimmt.
3) Meine Tipps: „Kleider machen Leute!“ – auch im Berufsleben; ruhig
einmal nachfragen, wenn etwas nicht verstanden wurde; Respekt
und Interesse an der Arbeit zeigen; Augen und Ohren offen halten
und nicht zuletzt hilfsbereit sein.
4) Oh, ich glaube das waren meine langen Haare, die laute Musik und
meine wirklich schmuddelige Jeansjacke.
5) „Down Under” von Men at Work, „Hymn” von Barclay James Harvest
und „Money, Money, Money” von Abba.
6) Da gibt es so einige. Eine war, als ich das Auto meines Englischlehrers
als „Schnäppchen wegen Lottogewinn“ mit dem Hinweis
„erreichbar ab 22 Uhr“ inserierte.
46
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Wahrgewordene Zelt(t)räume
Seit rund zehn Jahren plant und realisiert
das tatkräftige Team der Firma Pscheidl
Veranstaltungsservice und Zeltverleih unvergessliche
Events.
Mit ihren unterschiedlichen Veranstaltungszelten
und verschiedenen Überdachungslösungen
bietet das Familienunternehmen Pscheidl
seinen Kunden eine Vielzahl flexi bler Möglichkeiten,
eine an die vorhandene Örtlichkeit angepasste
und für die jeweilige Begebenheit maßgeschneiderte
Event-Location zu schaffen.
Bei Marcus Pscheidl laufen vor, während und
nach der Veranstaltung alle Fäden zusammen;
der Zeltmeister selbst schnürt für jeden einzelnen
Kunden ein exakt angepasstes „Rundum-
Sorglos-Paket“, das in der Lösung der Zeltfrage
noch lange kein Ende findet. Auch die darüber
hinausgehende Ausstattungen sind sein Metier
und werden selbstverständlich im Gesamtkonzept
berücksichtigt: von mobilen Toiletten, individuellen
Heizlösungen oder Kühlanhängern
über Geschirr, Gläser, Tische und unterschiedlichste
Bestuhlungen, die so gut wie jedem
Geschmack gerecht werden, bis hin zu repräsentativen
Umzäunungen – alles wird aus einer
Hand angeboten und organisiert.
Diese sorgfältig durchdachten Komplettlösungen
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erklären die rasante Entwicklung der
Firma Pscheidl Veranstaltungsservice und
Zeltverleih in den zurückliegenden zehn Jahren
sowie den stetig weiter wachsenden Kundenstamm.
Falls jemand meint, mit Beginn eines Events sei
für Marcus Pscheidl und sein Team die Arbeit
getan, der irrt sich: Feierabend ist für ihn und
die etlichen geübten Helfer erst dann, wenn
eine Veranstaltung erfolgreich abgeschlossen
und auch der letzte Gast gänzlich zufrieden
nach Hause gegangen ist. Und auch dann geht
es bereits kurze Zeit später tatkräftig weiter, bis
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Vergangenheit angehören.
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47
[leben]
Verabschiedete sich als Schirmherr der Aktion 100000 und Ulmer helft: Alt-OB Ivo Gönner.
Unternehmer unter sich: Sebastian Hirn, Erwin Settele und Anton Gugelfuss.
Aufrecht in
stürmischen Zeiten
Das Winterleuchten in der fünften Auflage. 250 Gäste beim Neujahrsempfang
der SÜDWEST PRESSE. Aktion 100 000 und Ulmer helft: Alt-OB Ivo Gönner
übergibt die Schirmherrschaft an seinen Nachfolger Gunter Czisch.
Vertikalakrobatin Natalia Gavrilova Macauley.
Gute Gespräche, Anregungen nicht nur
kulinarischer Art – aber auch nachdenkliche
Töne gab es beim „Winterleuchten“
der SÜDWEST PRESSE im historischen
Zeughaus in Ulm. Zu dem Gala-Abend
hatte Thomas Brackvogel, der Geschäftsführer
der Neuen Pressegesellschaft, zum fünften
Mal eingeladen. Zu den wichtigen Themen in
diesem Jahr gehöre, so Brackvogel, „in welcher
Form wir mit den Menschen umgehen,
deren Flucht in Deutschland geendet hat“.
Herausfordernd sei auch der Umgang mit
dem neuen Phänomen, dass viele Menschen
wilden Gerüchten im Internet mehr vertrauten
als Berichten der etablierten Medien. Beispielhaft
für diese Haltung steht der Kommentar
einer Frau. Sie sagte gegenüber dem
NDR über die nachgewiesene Falschmeldung,
dass eine 13-Jährige von Flüchtlingen vergewaltigt
worden sei: „Wahrheit oder nicht. Ich
glaube diese Geschichte.“ Frieden, Wohlstand
und unseren Rechtsstaat dürfe man nicht nur
genießen: „Man muss unsere demokratischen
Werte auch verteidigen“, mahnte Brackvogel
– und war sich mit dem scheidenden Ulmer
Oberbürgermeister Ivo Gönner einig. „Es gilt,
sich nicht wegzuducken, wenn es stürmisch
wird“, betonte Gönner.
STIMMUNGSVOLLER ABEND
Mit seinem Abschied vom Rathaus legt er
auch sein Amt als Schirmherr der Aktion
100 000 und Ulmer helft nieder. Sein Nachfolger
als OB und Schirmherr ist Gunter Czisch.
Der wurde denn auch von SWP-Chefredakteur
Ulrich Becker auf der Bühne gebeten –
und interviewt. Eine Antwort auf die Frage
nach seinen drei Wünschen für die Ulmer
Kommunalpolitik umging Czisch diplomatisch
lächelnd.
Nach den ernsten Reden entwickelte sich das
„Winterleuchten“ zu einem entspannten,
stimmungsvollen und vergnügten Abend mit
Musik und kulinarischen Genüssen für die
250 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur.
Der Neujahrsempfang der SÜDWEST PRESSE
stellt gleichzeitig den Abschluss der Aktion
100 000 und Ulmer helft dar. Wie groß die Solidarität
in Ulm ist, zeigt erneut das Ergebnis:
Eine Vielzahl von Initiativen und Spendern
unterstützen die Hilfsaktion mit insgesamt
851.025 Euro. Das ist das drittbeste Ergebnis
der Aktion in ihrer 45-jährigen Geschichte.
Die Bandbreite reicht von Einzelspenden über
Aktionen von Schulen und Azubis (bei der IT-
Firma Wilken organisierten die Nachwuchskräfte
ein Rock-Konzert) bis hin zu Firmenspenden.
Mit dem Geld werden 2000
bedürftige Menschen unterstützt, fast 600.000
Euro gehen an 100 soziale Einrichtungen.
Übrigens: Für die Aktion kann ganzjährig gespendet
werden. Nähere Infos unter
www.aktion100000.de [!]
AMB
48
Sandra Wittling, Schauspielerin Cosima von Borsody und ihr Ehemann Bernhard Hock (Schwäbisch Media).
Architekt Adrian Hochstrasser, Susanne Winkler und ihr Ehemann, Notar Christian Winkler.
Thomas Brackvogel, Geschäftsführer der Neuen Pressegesellschaft, begrüßte die Gäste zum fünften „Winterleuchten“.
Ulms neuer OB Gunter Czisch und SÜDWEST-PRESSE-Verleger Eberhard Ebner.
diaChristoph Grießer, Firmenkundenchef der Deutschen Bank Ulm, mit Ehefrau Clau
[leben]
CDU-Bundestagsageordnete Ronja Schmitt (rechts) im Gespräch mit Jessica Kulitz
Gold-Ochsen-Chefin Ulrike Freund im Gespräch mit
Johannes Stolz, dem früheren EBU-Leiter der Stadt Ulm.
.
Unternehmer Thilo Butzbach mit Ehefrau Gudrun.
49
[namen & nachrichten] Ausgabe 49 | März 2016 unternehmen [!]
Ingrid Eibner
leitet das
Logistik-Cluster
Neue Managerin
des LCS:
Ingrid Eibner.
Ingrid Eibner ist die neue Managerin
des Logistik-Clusters
Schwaben.
Sie hat Robert
Schönberger
abgelöst,
der zur
Messe München
gewechselt
ist.
Eibner (36)
hat in Tübingen
Geographie,
Politikwissenschaften
und
Städtebau studiert, arbeitete in
zahlreichen Projekten der Wirtschaftsförderung
Region Stuttgart
GmbH und des KLOK Kooperationszentrums
Logistik
e.V.mit und war am Aufbau des
Logistik-Netzwerkes Baden-
Württemberg beteiligt. Zuletzt
leitete sie die Geschäftsstelle
Kornwestheim.
Rentschler
wechselt in
Aufsichtsrat
Beim Laupheimer Pharmaspezialisten
Rentschler bricht eine
neue Ära an. Der geschäftsführende
Gesellschafter Nikolaus F.
Rentschler wechselt in den Aufsichtsrat
und konzentriert sich
auf den weiteren Ausbau der
Ulmer Sehnsucht
Unternehmensgruppe. Neuer
Geschäftsführer der Rentschler
Biotechnologie wird Frank Mathias,
bisher Vorstandschef der
Medigene AG (Martinsried) und
Aufsichtsratsmitglied bei Rentschler.
Rentschler ist ein führender
Dienstleister für die Entwicklung
und Produktion von
biopharmazeutischen Medikamenten.
Der Auftragshersteller,
der stetig wächst, verdoppelt
derzeit seine Produktionskapazitäten.
Dazu investiert er 24
Millionen Euro. Zuletzt erzielte
das Unternehmen, das 620 Mitarbeiter
beschäftigt, einen Jahresumsatz
von mehr als 64 Millionen
Euro.
Neuausrichtung
und Stellenabbau
bei Butzbach
Unternehmer Thilo Butzbach
(56) richtet den Illertissener
Hersteller von Industrietoren
neu aus. Der Hintergrund: 2013
und 2014 gab es Verluste. Durch
Aus Verbundenheit zu ihrer Heimatstadt hat
Susanne Ott den Schriftzug „Sehnsucht“ für
10.000 Euro gekauft. Mit dem hatte die Stadt
Ulm die Sonderausstellung „125 Jahre Ulmer
Münsterturm“ beworben und dabei gezeigt,
wie aus der Sehnsucht von 1877 der Weitblick
von heute wurde. „Das ist mein Beitrag zum
gelungenen Jubiläumsjahr“, sagt die Unternehmerin.
Auch ihre 38 Mitarbeiter seien begeistert,
vor allem jene, die den Schriftzug per
Lkw auf dem Münsterplatz abgeholt haben.
Der rosa Schriftzug kommt nun auf ein Dach
in die direkte Nachbarschaft des Verpackungsund
Lagertechnik-Spezialisten, „damit wir die
‚Sehnsucht‘ gut sehen können“. Den „Weitblick“
sicherte sich die Ulmer Uzin Utz AG.
ein neues EDV-System sollen
die Arbeitsabläufe effizienter
werden. Zudem will Butzbach
den Umsatz mit Flugzeughangar-Toren
verdoppeln. Insgesamt
sollen die Erlöse bis 2020
von 40 auf 70 Millionen Euro
steigen. Im Zuge der Neuausrichtung
fallen bis zu 20 der 400
Stellen weg. Zudem zieht sich
Butzbach aus dem operativen
Geschäft zurück. Operativer
Chef wird Tim Füldner, der bisher
Vertrieb und Marketing verantwortet
hat. [!]
[impressum]
Verlag/Herausgeber
Neue Pressegesellschaft
mbH & Co. KG
Frauenstraße 77, 89073 Ulm
Geschäftsführer:
Thomas Brackvogel
Redaktion
Alexander Bögelein (verantw.),
Irmgard Städele,
Anschrift wie Verlag
Anzeigen
Dr. Thomas Baumann
(verantwortlich)
Anschrift wie Verlag
Gestaltung
Alen Pahic (Art Director)
Antje Glinka (Bild)
Fotos Marc Hörger (Titel + Interview),
Volkmar Könneke, Matthias
Kessler, Lars Schwerdtfeger,
Getty images, imago, Werkfotos,
PR, Archiv
Druck
Druck- und Verlagsgesellschaft
Bietigheim mbH
Kronenbergstraße 10
74321 Bietigheim-Bissingen
Objektleitung
Tobias Lehmann
Telefon 0731 156-515, Fax 481
unternehmen@swp.de
Mediaberatung
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Telefon 0731 156-137
E-Mail s.kulbe@swp.de
Auflage: 15 000 Exemplare
Nächste Ausgabe
4. Mai 2016
Die Themen
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8. April 2016
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mit einem guten Gefühl auszustatten,
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Magnet für Ihr Gegenüber zu sein!“
simplify your life mit Limbi
Der Weg zum Glück führt durchs
Gehirn
„ Wer Limbi zum Freund hat, ist glücklich.“
5
6 7
8
dienstags!
15.09.2016 | Boris Nikolai Konrad
Gedächtnispower
Bringen Sie Ihr Gehirn auf
Vordermann
„ Ein gutes Gedächtnis ist erlernbar!“
13.10.2016 | Michael Rossié 08.11.2016 | Dr. Monika Hein
08.12.2016 | Frank Astor
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Souveränes Verhalten in
schwierigen Gesprächen
„ Wer an Menschen herumschnitzt, macht
sie kleiner. Wer ihnen etwas zeigt, öffnet
ihnen neue Möglichkeiten.“
Stimmt Ihre Stimme?
Wie Sie sicher sprechen und überzeugend
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„Denn SIE entscheiden, wie Sie klingen!“
Motivation
Ohne Wofür kein Wie. Mit Sinn mehr
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