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unternehmen Mai 2017

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[titelthema] Ausgabe 56 | <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Volker Krauß muss sich auch<br />

mit dem Thema Minuszinsen<br />

auseinandersetzen: „Es gibt<br />

erste Banken, die uns angesprochen<br />

haben.“<br />

sind um etwa acht Prozent gewachsen. Das entspricht<br />

dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Im Jahr 2011<br />

haben wir noch 930 Millionen Euro erwirtschaftet,<br />

2016 lag der Umsatz bei 1,2 Milliarden Euro. Natürlich<br />

spielt uns die aktuell gute Marktsituation in die Karten.<br />

In welchen Bereichen ist die Nachfrage am größten?<br />

Das lässt sich schwer sagen. Der Jahresumsatz des Bauhauptgewerbes<br />

umfasst etwa 100 Milliarden Euro. Damit<br />

liegt unser Marktanteil bei nur etwas mehr als ein<br />

Prozent. Nachfrageschwankungen sind daher schwer<br />

zu beurteilen. Der Markt ist sehr kleinteilig.<br />

Wie verändert sich die Nachfrage?<br />

Zuletzt gab es deutlich höhere Investitionen in die Infrastruktur<br />

– sowohl im Straßen- als auch im Schienenbau.<br />

Hier wird die Nachfrage weiter zunehmen. Darüber<br />

freuen wir uns. Auch im Automotive-Bereich wird<br />

viel investiert.<br />

Welche Trends sehen Sie für die nahe Zukunft?<br />

Künftig wird es Impulse aus dem Bau der Stromtrassen<br />

geben. Dieses Geschäft ist aber noch nicht richtig angelaufen.<br />

Die neuen Trassen kommen ja erst noch. In der<br />

Telekommunikation hingegen boomt schon jetzt der<br />

Ausbau der Glasfasernetze. Daran sind wir stark beteiligt.<br />

Zudem investiert auch die öffentliche Hand vermehrt<br />

in Schulen, Universitäten und Krankenhäuser.<br />

Woher kommt diese Investitionsfreude der öffentlichen<br />

Hand?<br />

Das dürfte mit dem hohen Steueraufkommen zusammenhängen.<br />

Die finanzielle Lage gibt es her.<br />

Und in der Wirtschaft?<br />

Geldanlagen an Kapitalmärkten sind aufgrund der<br />

dauerhaft niedrigen Zinsen keine Alternative. Die Konjunktur<br />

läuft gut. Bevor der Schwabe für sein eigenes<br />

Geld bezahlt, investiert er lieber. Wir haben gute Zeiten,<br />

um vorhandene Mittel in echte Werte umzusetzen.<br />

Muss Leonhard Weiss Minuszinsen bezahlen?<br />

Es gibt erste Banken, die uns angesprochen haben und<br />

mit denen wir aktuell verhandeln. Ich gehe davon aus,<br />

dass sich diese Entwicklung im gesamten Bankensektor<br />

fortsetzen wird.<br />

Wie bewerten Sie das?<br />

Letztendlich werden sparsam haushaltende Firmen<br />

wie wir doppelt bestraft. Wir finanzieren alles aus eigenen<br />

Mitteln und müssen für unser Erspartes noch bezahlen,<br />

während andere günstige Kredite bekommen.<br />

Das verzerrt den Wettbewerb.<br />

Erklären Sie mal an einem konkreten Fall, was<br />

Leonhard Weiss auszeichnet.<br />

Das beste Beispiel dafür ist die Baustelle der Bahn-Neubaustrecke<br />

von Nürnberg nach Erfurt im Zuge des Verkehrsprojektes<br />

Deutsche Einheit Nummer 8 (VD 8.1).<br />

Dort konnten wir der Deutschen Bahn eine Komplettleistung<br />

anbieten: Tief-, Ingenieur- und Gleisbau sowie<br />

alle Nebengewerke kamen aus einer – aus unserer –<br />

Hand. Bis zu 500 Mitarbeiter haben dort gleichzeitig<br />

auf einer Baustelle gearbeitet. Innerhalb eines halben<br />

Jahres entstand so eine Bauleistung von mehr als 100<br />

Millionen Euro. Das war sensationell. Solche Komplettleistungen<br />

inklusive Planung gehören zu unseren<br />

Stärken.<br />

Können so etwas andere große Bau<strong>unternehmen</strong><br />

nicht auch?<br />

Es gibt momentan wenige Firmen, die eine solche Leis-<br />

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