12.01.2018 Aufrufe

health@work Ausgabe 6/2017

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KULTUR<br />

Kränkelnd heilen<br />

Die Gesundheitsbranche macht ihrem Namen<br />

keine Ehren. Die Arbeitssituationen in<br />

Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen<br />

ist sowohl körperlich als auch psychisch<br />

stark belastend. Das liegt vor allem an den<br />

Rahmenbedingungen: Stress und Leistungsdruck<br />

stehen auf der Tagesordnung, Schlaf<br />

und Freizeit leiden. Studien zeigen jedoch<br />

auch, dass betriebliche Gesundheitsförderung<br />

einen Unterschied machen kann.<br />

Leistungsdruck und Arbeitsverdichtung<br />

Ärzte arbeiten unter verschärften Bedingungen<br />

– das gilt vor allem für Mediziner im Krankenhaus.<br />

Die Schichten sind lang, der Schlaf<br />

kurz und der Leistungsdruck ebenso wie die<br />

Verantwortung hoch. Eine Befragung der<br />

Ärztegewerkschaft Marburger Bund zeigt,<br />

dass die Hälfte der Krankenhausärzte jede<br />

Woche bis zu 59 Stunden arbeitet, ein Viertel<br />

sogar bis zu 80 Stunden wöchentlich. Den<br />

aller meisten ist das zu viel: Drei von vier Ärzten<br />

geben an, dass die Arbeitszeiten ihre Gesundheit<br />

beeinträchtigen. Rund 60 Prozent<br />

fühlen sich psychisch belastet.<br />

Personalmangel und ein Übermaß an Bürokratie<br />

führen dazu, dass die Ärzte mehr arbeiten<br />

müssen, als sie eigentlich wollen. Die<br />

Work-Life-Balance leidet erheblich – eine<br />

belastende Situation. „Die Dienstplangestaltung<br />

ist alles andere als verlässlich. Die<br />

kurzfristigen Inanspruchnahmen von Ärzten,<br />

die eigentlich dienstfrei haben, nehmen überhand“,<br />

erklärt Rudolf Henke, 1. Vorsitzender<br />

des Marburger Bunds. „Wenn etwa die Hälfte<br />

der Ärzte immer wieder bis zu zwei Mal im<br />

Monat zu solchen außerplanmäßigen Einsätzen<br />

gerufen wird, bleibt von den freien Wochenenden<br />

nicht mehr viel übrig.“<br />

34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!