ZESO_3-2015_ganz
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grundkompetenzen<br />
hungsdirektion des Kantons Bern. Für Lernende mit erschwerten<br />
Bedingungen wird ein Teil der Kosten durch die Gesundheitsund<br />
Fürsorgedirektion im Rahmen der Leistungen zur sozialen<br />
Existenzsicherung mitfinanziert. Die eigentliche Stärke des Angebots<br />
ist die Arbeit im interdisziplinären Team. Gut 60 Prozent der<br />
Lernenden finden eine Anschlusslösung in eine berufliche Grundbildung<br />
oder eine andere Anschlusslösung, manchmal gelingt<br />
auch der direkte Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt. Als Erfolg<br />
betrachten wir aber auch eine nachhaltige Klärung von notwendigen<br />
nächsten Schritten bei Lernenden, die nicht unmittelbar eine<br />
gewünschte Anschlusslösung finden. <br />
Bildungschecks als Ansporn<br />
Anne Müller und Fritz Mühlemann<br />
BFF Bern, Bereich Vorlehre 25Plus<br />
Das Angebot des Kantons Genf «Chèque annuel de formation»<br />
(CAF) richtet sich an ein breites Publikum, aber insbesondere an<br />
Menschen, die keine qualifizierende Grundausbildung absolviert<br />
haben. Erwachsene erhalten als Finanzierungshilfe für eine auf<br />
beruflicher Ebene sinnvolle Ausbildung einen Check in der Höhe<br />
von bis zu 750 Franken. Das Spektrum der mitfinanzierten Ausbildungen<br />
reicht von der ersten Qualifikationsstufe – Überwinden<br />
von Illettrismus, Alphabetisierung und Französisch als Fremdsprache<br />
– bis zum Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis oder Weiterbildungsdiplom.<br />
Eine der Prioritäten des Angebots ist es, Menschen mit besonders<br />
geringer Qualifikation dazu anzuspornen und ihnen dabei zu<br />
helfen, ihre Kenntnisse aufzufrischen und zu erweitern, um den<br />
Entwicklungen ihres beruflichen Umfelds besser folgen zu können.<br />
SCHWERPUNKT 3/15 ZeSo<br />
Bild: BFF/Vorlehre 25plus<br />
Diese Zielgruppe macht gut 25 Prozent aus. Sie wird über zwei<br />
Massnahmen angesprochen: Zum einen steht ihnen mit der 2009<br />
eröffneten «Cité des Métiers et de la formation» eine umfassende<br />
Informations- und Unterstützungsstruktur zur Verfügung. Das<br />
vom Berufsbildungsamt betriebene Berufs- und Weiterbildungszentrum<br />
vermittelt den Gesuchstellern alle nötigen Informationen<br />
und betreut sie während der Abklärung der Gesuche. Die Fachpersonen<br />
helfen nötigenfalls auch beim Ausfüllen des Formulars oder<br />
der Online-Anmeldung.<br />
Die zweite Massnahme zielt auf die Verbesserung der Qualität<br />
und auf die bessere Sichtbarkeit des Weiterbildungsangebots ab.<br />
Dazu arbeitet das Berufsbildungsamt mit den acht wichtigsten<br />
Ausbildungsinstitutionen für Grundausbildungen im Kanton Genf<br />
zusammen. Angestrebt wird ein breites Angebot von Ausbildungsgängen<br />
in den drei Bereichen «Lesen, Schreiben, Kommunizieren»,<br />
«Rechnen und räumliches Verständnis» sowie «Informations- und<br />
Kommunikationstechnologie». Diese Kurse werden als «kapitalisierbare»<br />
Ausbildungsmodule auf drei Ausbildungsniveaus angeboten.<br />
Wenn ein Kandidat oder eine Kandidatin sämtliche<br />
Module absolviert hat, wird ihm ein Attest ausgestellt, das Auskunft<br />
gibt über seine Fähigkeit, weitere qualifizierende Ausbildungen im<br />
Hinblick auf das Erlangen eines EFZ oder eines EBA zu absolvieren.<br />
Im Jahr 2014 wurden über 7000 Ausbildungschecks abgegeben.<br />
Die Begünstigten müssen volljährig und seit mindestens<br />
einem Jahr im Kanton steuerpflichtig sein und ihr Einkommen<br />
und Vermögen darf eine Obergrenze nicht überschreiten. Derzeit<br />
beteiligen sich 111 EduQua-zertifizierte Ausbildungseinrichtungen<br />
am CAF-Modell. Sie bieten rund 1500 auf rund zehn Ausbildungsbereiche<br />
verteilte Ausbildungsmodule an. •<br />
Cyrille Salort<br />
Directeur service Formation Continue, Kanton Genf<br />