Wannsee Journal Nr. 1/2018
Journal für Wannsee und Umgebung - Februar / März 2018
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<strong>Wannsee</strong> <strong>Journal</strong><br />
Nico Hellmann: Auch am PC im Einsatz für die Flugrettung.<br />
für den Katastrophenschutz beschafften<br />
Hubschraubern.<br />
Der gelbe Engel<br />
und seine Helfer<br />
Vier Stammpiloten, 19 erfahrene<br />
Notärzte – viele mit den<br />
Schwerpunkt Kardiologie und<br />
Anästhesie und mit Luftrettungs-Eignung<br />
– sowie vier<br />
Rettungsassistenten verteilen<br />
sich auf die Einsatz-Crews, die<br />
im Schichtdienst Christoph 31<br />
in seiner wichtigen Mission in<br />
Berlin unterstützen.<br />
Wann der gelbe Engel seine<br />
Rotorblätter anwerfen muss,<br />
geht auf die Leitstellen der Berliner<br />
Feuerwehr zurück: Wenn<br />
deren Computersystem nach<br />
einem eingegangenen Notruf<br />
feststellt, dass der dem Einsatzort<br />
nächste Notarzt länger als<br />
12 Minuten zum Patienten brauchen<br />
würde, wird Christoph 31<br />
angefordert. Dann schrillt die<br />
Alarmglocke im Steglitzer Hangar.<br />
Im Durchschnitt zehnmal,<br />
Die gelbe ADAC-Flotte steht für erfahrene<br />
Flugrettung.<br />
aber manchmal auch siebzehnmal<br />
am Tag, von Sonnenaufbis<br />
Sonnenuntergang. Dank<br />
erfahrener Einsatzkräfte und<br />
ausgefeilter Logistik meistern<br />
Helikopter und Crew derartige<br />
Herausforderungen bravourös,<br />
bei denen es meist ums Überleben<br />
geht.<br />
Als Stationsleiter stets den<br />
Überblick behält Verkehrshubschrauberführer<br />
Nico Hellmann,<br />
der sich selbst als Bindeglied<br />
zwischen Station und Außenbetrieb<br />
sieht.<br />
Neben seinem regelmäßigen<br />
Einsatz im Cockpit als Pilot ist er<br />
auch für die Dienstpläne und die<br />
Creweinteilung zuständig, von<br />
denen jeweils ein Pilot, ein Notarzt<br />
und ein Rettungsassistent<br />
auf Christoph 31 Dienst haben.<br />
Außerdem ist er Ansprechpartner<br />
für alle Bereiche rund um<br />
den gelben Luftretter. Hellmann,<br />
dem man die Begeisterung für<br />
seinen Beruf in jedem Satz anmerkt,<br />
begann als Pilot bei der<br />
Bundeswehrrettung, flog im<br />
Kosovo, arbeitete als Fluglehrer<br />
und wechselte schließlich in den<br />
Zivil-Rettungsdienst. Er bestand<br />
das strenge Auswahlverfahren<br />
des ADAC mit dem anspruchsvollen<br />
Test des Institutes für<br />
Luft- und Raumfahrt (DLR), bevor<br />
er auf dem Pilotensitz von<br />
Christoph 31 Platz nehmen durfte.<br />
„Wir haben keine Nachwuchssorgen“,<br />
erklärt er, betont aber<br />
auch: „Von den Bewerbern sind<br />
es jedoch nur wenige, die für die<br />
Luftrettung in Frage kommen.“<br />
Belastbarkeit und Nervenstärke<br />
sind dafür genauso wichtig wie<br />
überdurchschnittliche Leistungen<br />
in Mathematik, Physik und<br />
Englisch, um nur einige Grundvoraussetzungen<br />
zu nennen.<br />
Im Einsatz von A<br />
wie Allergie bis Z<br />
wie Zuckerschock<br />
Etwa 80 Prozent der Rettungseinsätze<br />
machen internistische<br />
Notfälle aus, wie sie bei Herzund<br />
Schlaganfall-Patienten<br />
oder allergischen Reaktionen<br />
vorkommen, die übrigen Notfälle<br />
verteilen sich auf Einsätze,<br />
in denen es um Kinder geht,<br />
um klassische Unfälle und um<br />
Suizid-Geschehen.<br />
Gerade wenn Kinder beteiligt<br />
sind, geht das der Crew besonders<br />
nahe. Nico Hellmann erin-