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E-Book_Recruiting_04

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6 | Neue Generationen am Arbeitsmarkt<br />

Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie<br />

gegebenenfalls ihre Organisationsformen<br />

und -prozesse umstellen müssen,<br />

wollen sie die Generation Y von sich als<br />

Arbeitgeber überzeugen. Firmen müssen<br />

bei ihren Investitionen in moderne<br />

Technologien also auch die Ansprüche<br />

an eine zeitgemäße Mitarbeiterführung<br />

beachten. Denn eine Entwicklung in der<br />

Arbeitswelt wird heute schon deutlich:<br />

Starre Organisationsformen stehen den<br />

Ansprüchen der jungen Generationen im<br />

Wege. Flexible Organisationen arbeiten<br />

in Projektteams, die sich immer wieder<br />

neu zusammenfinden. Im Zeichen dieser<br />

Swarming Organization sind Headcounter<br />

auf feste Abteilungen, Linienstrukturen<br />

und sogar Matrixorganisationen schon<br />

bald Auslaufmodelle, die aufgrund ihrer<br />

Schwerfälligkeit kaum Überlebens-Chancen<br />

haben dürften.<br />

Passen sich Unternehmen an diese<br />

Gegebenheiten an, schlagen sie gleichsam<br />

zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen<br />

investieren sie in moderne, zeitgemäße<br />

Arbeitsprozesse; zum anderen schaffen sie<br />

die Voraussetzungen für das <strong>Recruiting</strong> und<br />

die Bindung der begehrten Fachkräfte an<br />

die eigene Organisation.<br />

2.3 Sinn vs. Gewinn?<br />

Natürlich möchte auch die Generation Y<br />

gerecht entlohnt werden. Das heißt: Das<br />

Gehalt spielt für sie selbstverständlich eine<br />

wichtige Rolle. Aber – im Gegensatz zu ihren<br />

Vorgängern – nicht mehr die Hauptrolle. Für<br />

sie zählen andere Aspekte.<br />

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Aus gutem Grund: Für eine Generation, die<br />

immer weniger auf staatliche Hilfen oder gar<br />

eine Rente zählen kann, gilt das eigene Knowhow<br />

und gelten die erworbenen Fähigkeiten<br />

als Absicherung für die eigene wirtschaftliche<br />

Existenz. Auch Aufstiegsmöglichkeiten bzw.<br />

Karrierechancen fernab der klassischen<br />

Führungskräftelaufbahn kommt eine<br />

zunehmende Bedeutung zu.<br />

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Kritiker sehen in diesem Anspruch ein<br />

typisches Paradigma junger Menschen, für<br />

die per se Selbstverwirklichung an vorderster<br />

Position rangiert – weil sie sich erst einmal<br />

selbst finden müssen, bevor andere Aspekte<br />

in den Fokus rücken. Stehen sie dann vor<br />

der Familiengründung oder dem Hauskauf,<br />

ändern sich ihre Werte. Diese Entwicklung<br />

war schon bei den Vorgänger-Generationen<br />

zu beobachten, wenn auch weniger<br />

ausgeprägt.<br />

So viel steht fest: Selbstverwirklichung und<br />

Sinnsuche sind natürlich keine Erfindungen<br />

der Millennials. Aber: Bei ihnen fällt der<br />

Anspruch auf einen anderen – fruchtbareren<br />

– Boden. Geld ist für sie vor allem aus<br />

dem Grund weniger wichtig, weil sie kaum<br />

Existenzängste haben. Sie brauchen sie<br />

auch nicht. Schließlich haben sie in aller<br />

Regel eine gute oder sehr gute Ausbildung<br />

und auf dieser Basis garantiert ihnen der<br />

demografische Wandel quasi von selbst<br />

einen Job. Zudem erhalten sie in den meisten<br />

Fällen finanzielle Rückendeckung durch ihr<br />

Elternhaus. Groß geworden in den Jahren<br />

des Wirtschaftswachstums sind sie häufig<br />

gut abgesichert und haben Wohlstand<br />

erreicht. Das hat die Generation Y schon<br />

im Kindesalter geprägt: Sie mussten nichts<br />

entbehren.<br />

Dieser Background trifft nun auf einen<br />

Zeitgeist, in dem die gesamte Gesellschaft<br />

verstärkt auf Nachhaltigkeit und Sinnstiftung<br />

achtet. Daher wird dieser Aspekt gerade bei<br />

der Generation Y nicht nur temporär Priorität<br />

haben, sondern auch in Zukunft zu den<br />

Maximen ihres Handelns zählen.

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