Leo Februar 2018
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ZEITGEIST<br />
Fashion & Film<br />
Christian Dior, Yves Saint Laurent,<br />
Dolce & Gabbana, Fendi, Gucci, Hardy<br />
Amies, Jean Paul Gaultier, Karl Lagerfeld ...<br />
... sie alle trugen ihren Teil dazu bei, dass aus<br />
Drehbüchern erfolgreiche Filme wurden,<br />
denn was wären Klassiker wie „Der Teufel<br />
trägt Prada“ ohne Prada, pardon, Mode?<br />
Eben. Kaum was bis nix. Das Buch „Fashion<br />
& Film“ führt dem Leser sehr unterhaltsam<br />
den Beitrag der Modedesigner zur Filmkunst<br />
vor Augen, stellt die wichtigsten Materialien<br />
vor – und untersucht zudem auch ihre<br />
Bedeutung im Umfeld des Filmstoffs. Viele<br />
Arbeitsskizzen und sehr schöne Fotos aus<br />
über einhundert Filmen machen das Buch zu<br />
einem schicken Muss. *rä<br />
Christopher Laverty: Fashion & Film –<br />
Designermode im Kino, 224 Seiten,<br />
Hardcover, sFr. 44 / Euro 34:90,<br />
ISBN 978-3-03876-117-4<br />
(Midas Collection), www.midas.ch<br />
BUCH<br />
BETRACHTUNGEN<br />
Jörn Höpfner:<br />
Der Supermarkt<br />
als<br />
Petrischale<br />
der Gesellschaft<br />
In seinem neuen Buch<br />
durchleuchtet der preisgekrönte<br />
Science Slammer*<br />
unser Verhalten.<br />
ERFAHRUNGEN<br />
Mascha Alechina<br />
Ihren Namen wird man kennen, ist sie doch<br />
Teil von Pussy Riot, jenem Projekt, dass dem<br />
Zaren, oha, wir meinen Putin, zu Recht das<br />
Leben schwer machte. Dafür musste sie ins<br />
Lager.<br />
In ihrem Buch „Tage des Aufstands“ schildert<br />
Mascha Alechina – seit 2013 wieder<br />
frei – ihre Sicht auf das Warum. In der<br />
Punk-Novelle beschreibt die Menschenrechtlerin<br />
ihre Geschichte als Mitglied<br />
von Pussy Riot, ihren Auftritt in<br />
der Moskauer Christ-Erlöser-<br />
Kathedrale, die Hetzjagd danach,<br />
ihre Inhaftierung, den Prozess<br />
und die Lagerhaft. Einer der<br />
Schwerpunkte des Buchs ist<br />
dabei ihr Kampf gegen das<br />
Unrecht, gegen die Erniedrigungs-Strukturen<br />
in der<br />
Strafkolonie. Ein Buch, das<br />
nachdenken lässt, erinnert<br />
doch vieles, was man hier liest,<br />
an Deutschland in den frühen<br />
1940er-Jahren ...<br />
<strong>2018</strong> will sie auch in Deutschland das zusammen<br />
mit dem Musikproduzenten Alexander<br />
Cheparukhin entwickelte Bühnenstück<br />
„Riot Days“ auf die Bühne bringen,<br />
die Touren in den USA und auch Australien<br />
waren äußerst erfolgreich. *rä<br />
www.ciconia-x-ciconia.net<br />
FOTO: ALBIE MITCHELL<br />
„Sag mir, was du kaufst, und<br />
ich sag dir, wer du bist“ ist<br />
ein unterhaltsames Buch,<br />
das sich mit dem auseinandersetzt,<br />
was uns mehr und<br />
mehr ausmacht: unserem<br />
Konsum. War es früher exklusiv<br />
die Religion oder der<br />
soziale Stand, so ist es jetzt<br />
oft das, was wir einkaufen,<br />
das uns definiert. Und daher<br />
kann man auch vom Einkauf<br />
her Rückschlüsse auf den<br />
Käufer ziehen – ganz so, wie<br />
es die großen Konzerne ja<br />
schon lange tun (Stichwort:<br />
Datensammler Amazon<br />
und Google). In „Sag mir,<br />
was du kaufst, und ich sag<br />
dir, wer du bist“ erklärt Jörn<br />
Höpfner, wie man vom<br />
Einkaufskorb aufs soziale<br />
Milieu schließen kann.<br />
Ein gar nicht so platter<br />
Lesespaß, der Mitte Januar<br />
bei Goldmann Taschenbuch<br />
erschienen ist. *rä<br />
*Science Slam: Junge Wissenschaftler<br />
präsentieren<br />
eigene Forschungsprojekte<br />
auf den Bühnen der Klubs,<br />
Theater und Kneipen.<br />
www.scienceslam.de