Stadionzeitung_2017_18_12_VfB_Ansicht
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JEAN-PHILIPPE<br />
GBAMIN<br />
„Bei der Entscheidung<br />
für die Elfenbeinküste habe ich<br />
auf mein Herz gehört.<br />
Denn seine Heimat vergisst<br />
man nicht.”<br />
25<br />
25 Länderspiele<br />
absolvierte JPG<br />
für die Junioren-<br />
Auswahlmannschaften<br />
des französischen<br />
Fußballverbandes.<br />
Sein erstes von bisher<br />
vier A-Länderspielen<br />
bestritt er allerdings<br />
am 4. Juni <strong>2017</strong><br />
für sein Geburtsland,<br />
die Elfenbeinküste,<br />
beim 0:5 gegen die<br />
Niederlande.<br />
Schließlich, denn träumen sei erlaubt, ist ein Wechsel zu<br />
einem internationalen Spitzenklub in der Zukunft nicht<br />
ausgeschlossen und gleichzeitig ein Teil der 05-Philosophie,<br />
Talente zu entdecken, zu noch besseren Fußballern zu<br />
machen und ihnen den nächsten Karriereschritt zu ermöglichen.<br />
Manchester United, so Gbamin, sei ein Verein, der<br />
ihn schon immer beeindruckt habe.<br />
Die gegenwärtige Konzentration jedoch gilt ausschließlich<br />
den 05ern, mit denen er bestenfalls keinen<br />
nervenzehrenden Saisonendspurt hinlegen möchte wie<br />
noch im vergangenen Frühjahr. „Es gilt ab dem Beginn<br />
der Rückrunde Punkte zu sammeln und nicht wieder bis<br />
kurz vor dem Saisonende zittern zu müssen“, so der<br />
in San Pédro in der Elfenbeinküste geborene FSV-Profi,<br />
der auch auf internationalem Parkett schon jede Menge<br />
Erfahrung sammeln durfte. Schließlich hat er neben der<br />
Europa-League-Teilnahme mit den 05ern im vergangenen<br />
Jahr nach mehr als 20 Einsätzen in französischen<br />
U-Nationalteams (U<strong>18</strong>-U21) mittlerweile auch sein Debüt<br />
in der A-Nationalmannschaft der Elfenbeinküste gegeben.<br />
„Bei dieser Entscheidung habe ich auf mein Herz gehört,<br />
denn seine Heimat vergisst man nicht“, sagt Gbamin, dessen<br />
Großeltern noch in dem westafrikanischen Land leben.<br />
Die besseren Titelchancen mit den Franzosen seien daher<br />
auch zweitrangig gewesen. Auch aufgrund der verpassten<br />
Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Russland gilt<br />
die ganze Aufmerksamkeit in den kommenden Monaten<br />
dem FSV. Ob im defensiven Mittelfeld oder als zentrales<br />
Mitglied der defensiven Dreierkette möchte Gbamin seine<br />
Leistungen auf hohem Niveau stabilisieren. Profitieren<br />
möchte er dabei auch von der Erfahrung eines neuen<br />
Mannes, an dessen Seite er des Öfteren auflaufen könnte.<br />
Die vielbeachtete Verpflichtung von Nigel de Jong, seines<br />
Zeichens Vize-Weltmeister mit Holland 2010, beurteilt<br />
auch Gbamin durchweg positiv. „Ich denke, so ein Spieler<br />
tut uns gut. Ich habe mich über den Transfer gefreut. Nigel<br />
hat viel Erfahrung gesammelt und bislang eine großartige<br />
Karriere gemacht. Wir alle werden davon profitieren und ich<br />
bin sicher, dass er uns alle hochziehen kann.“<br />
Persönliche Weiterentwicklung, ein möglichst früh<br />
feststehender Klassenerhalt sowie zwei weitere Ziele<br />
stehen dabei im ersten Halbjahr 20<strong>18</strong> ganz oben auf der<br />
Agenda von Mittelfeld-Abräumer Gbamin. Zum einen ist da<br />
der Traum vom DFB-Pokal-Halbfinale, für das ein Sieg im<br />
Rhein-Main-Derby bei Eintracht Frankfurt Anfang Februar<br />
vonnöten und Berlin nur noch einen Schritt entfernt wäre.<br />
Zum anderen möchte Gbamin mit einem kleinen Manko<br />
aufräumen und endlich sein erstes Bundesliga-Tor für die<br />
05er bejubeln. „In erster Linie ist es meine Aufgabe, Bälle<br />
zu erobern und das Umschaltspiel anzukurbeln. Dafür<br />
arbeite ich in jedem Training hart, um es im Spiel einfacher<br />
und die Übersicht zu haben. Ich sehe mich ein Stück weit<br />
als Taktgeber im Mittelfeld, um dann schnell umzuschalten<br />
und uns zu ermöglichen, Chancen zu kreieren. Dennoch:<br />
Das Tore schießen gehört derzeit sicher nicht zu meinen<br />
größten Stärken, aber eins sollte es in dieser Saison dann<br />
doch noch werden“, beschreibt er sich als Spielertyp selbst.<br />
Warum nicht bereits am Nachmittag im dritten Duell mit<br />
dem <strong>VfB</strong> Stuttgart in der laufenden Saison nach dem 0:1<br />
im Hinspiel und dem 3:1-Erfolg im DFB-Pokal kurz vor<br />
Weihnachten (beide Male ohne den verletzt fehlenden<br />
Gbamin)? „Meiner Meinung nach sollten wir uns gar<br />
nicht allzu sehr mit dem Gegner beschäftigen, sondern uns<br />
zuhause nur auf unserer Leistung konzentrieren und den<br />
Plan des Trainers umsetzen. Wir wollen eine gute Leistung<br />
bringen, drei wichtige Punkte holen und unsere Fans genauso<br />
glücklich nach Hause schicken wie im Pokalspiel. Wenn<br />
ich dazu mit einem Tor beitragen kann, umso besser“, sagt<br />
Gbamin augenzwinkernd. Die Auflösung folgt in wenigen<br />
Stunden ab 15:30 Uhr in der OPEL ARENA. Zumindest<br />
bis dahin - wie sollte es anders sein - wird Gbamin ganz<br />
entspannt bleiben, um dann mit Beginn des Spiels zu<br />
explodieren.