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Zum Aufführungsrecht<br />
• Das Recht zur Aufführung erteilt der<br />
teaterverlag elgg, CH-3123 Belp<br />
Tel. + 41 (0)31 819 42 09<br />
www.theaterverlage.ch / information@theaterverlage.ch<br />
Montag - Freitag von 09.00 bis 11.30 Uhr & 13.30 bis 17.00 Uhr<br />
• Der Bezug der nötigen Texthefte - Anzahl Rollen plus 1 - berechtigt<br />
nicht zur Aufführung.<br />
• Es sind darüber hinaus angemessene Tantièmen zu bezahlen.<br />
• Mit dem Verlag ist vor den Aufführungen ein Aufführungsvertrag<br />
abzuschliessen, der festhält, wo, wann, wie oft und zu welchen<br />
Bedingungen dieses Stück gespielt werden darf.<br />
• Auch die Aufführung einzelner Teile aus diesem Textheft ist<br />
tantièmenpflichtig und bedarf einer Bewilligung durch den Verlag.<br />
• Bei eventuellen Gastspielen mit diesem Stück, hat die aufführende<br />
Spielgruppe die Tantième zu bezahlen.<br />
• Das Abschreiben oder Kopieren dieses Spieltextes - auch<br />
auszugsweise - ist nicht gestattet (dies gilt auch für<br />
Computerdateien).<br />
• Übertragungen in andere Mundarten oder von der Schriftsprache in<br />
die Mundart sind nur mit der Erlaubnis von Verlag und Verfasser<br />
gestattet.<br />
• Dieser Text ist nach dem Urheberrechtsgesetz vom 1. Juli 1993<br />
geschützt. Widerhandlungen gegen die urheberrechtlichen<br />
Bestimmungen sind strafbar.<br />
• Für Schulen gelten besondere Bestimmungen.<br />
"Es gibt Leute, die ein Theaterstück als etwas "Gegebenes"<br />
hinnehmen, ohne zu bedenken, dass es erst in einem Hirn erdacht,<br />
von einer Hand geschrieben werden musste.“<br />
Rudolf Joho
Bernhard Keller<br />
<strong>Vo</strong> <strong>Hirte</strong> u <strong>Wirte</strong><br />
Weihnachtsstück<br />
Besetzung<br />
Bild<br />
7 Personen<br />
in Andeutung<br />
«Er hät dä Befehl erla, dass jede i siis Dorf muess.»<br />
Maria und Josef finden Unterschlupf im Stall. Die <strong>Hirte</strong>n auf<br />
dem Feld vernehmen die Botschaft von der Geburt des<br />
Jesuskindes und machen sich auf den Weg. <strong>Vo</strong>r der Krippe<br />
werden alle Unstimmigkeiten unwichtig.<br />
«Dänn simmer ja vollzellig.»<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
2009
Personen<br />
Felix<br />
Jörg<br />
Daniel<br />
1. Wirt<br />
2. Wirt<br />
Maria<br />
Josef<br />
Noten<br />
Das Notenmaterial zum Lied „Du, Bethlehem“ finden Sie<br />
unter folgender Quelle:<br />
Mitsing-Wienacht<br />
24 Mundartlieder zur Weihnachtsgeschte<br />
von Andrew Bond<br />
Lehrmittelverlag des Kantons Zürich<br />
ISBN-10: 3-906743-38-1<br />
ISBN-13: 9783906743387<br />
Das Notenmaterial zum Lied „Uf em Fäld“ finden Sie unter<br />
folgender Quelle:<br />
Kolibri – Mein Liederbuch<br />
KiK-Verlag<br />
8415 Berg am Irchel<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
ISBN-10: 3-906581-00-4<br />
- 2 -
Felix<br />
Jörg<br />
Daniel<br />
Jörg<br />
Felix<br />
Daniel<br />
Jörg<br />
Felix<br />
Daniel<br />
Felix<br />
Jörg<br />
Daniel<br />
1. Szene<br />
Auf dem Feld<br />
Es ertönt die Melodie „Da höch uf dä Alpe...“<br />
Es git doch nüt Schöners, als en Hirt z sii! Zmittst i de<br />
Tieri. De Bodeä under de Füess, de Himmel über em<br />
Chopf und zwüscheddrin en gfüllte Buuch.<br />
<strong>Vo</strong> was redsch du, Felix? - Lueg emal abe... gseesch de<br />
Bode? Luuter chalts und nasses Gras! - Lueg emal<br />
ufe... gseesch die Wulche? Bald chunnt’s wieder go<br />
rägne! - En gfüllte Buuch? Ich ha Hunger!<br />
Also ich weiss nid so rächt...<br />
findi’s guet... findi’s schlächt...<br />
Es isch halt eifach eso...<br />
Es chönnt besser sii...<br />
Es chönnt aber au schlächter sii...<br />
Besser... schlächter... Schlächter isch es, Daniel! Es<br />
isch es himmeltruurigs Läbe! Früüre oder schwitze...<br />
Umeränne oder sich langwiile....<br />
Striit ha oder einsam sii...<br />
Gweckt werde oder nid chönne iischlafe...<br />
Also mir stinkt’s!<br />
Also mir gfallt’s!<br />
Ich weiss nöd...<br />
Aber ich isse jetzt ändlich öppis. En Guete mitenand!<br />
En Guete!<br />
Zum Wohl, Proscht!<br />
Alle essen.<br />
So, das isch fein gsii.<br />
En Schlangefrass!<br />
Ich weiss nöd...<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
- 3 -
Felix<br />
Daniel<br />
Jörg<br />
Jetzt no go bisle, d Zäh butze, bäte, und dänn ab i d<br />
Heia... Guet Nacht mitenand.<br />
Guet Nacht.<br />
äfft ihn nach. Jetzt no go bisle, d Zäh butze, bäte, und<br />
dänn ab i d Heia... - Du häsch guet rede Felix. Muesch<br />
ja nöd die erscht Wach schiebe... Versöhnlich. Ja<br />
guet... pfuus guet... Zu sich. Isch doch wahr... Isch das<br />
müesam en Hirt z sii..... Wie schön wär’s doch a de<br />
Wärmi chönne z schaffe, mit eme Dach über em Chopf.<br />
Mit Mänsche z tue z ha.... nid mit dene blöde Schaf! -<br />
Nach einer Weile. Jetzt han i’s! Wirt, das wär’s! Wirt<br />
sii, das wär öppis für mich! Träumt. Es Dach über em<br />
Chopf... a de Wärmi... netti Lüüt um mich ume... und z<br />
Nacht chönne schlafe... Er nickt ein.<br />
2. Szene<br />
Maria und Josef unterwegs<br />
Lied „Du, Bethlehem“<br />
Maria Josef, ich bin müed, ich muess mich uusruebe.<br />
Josef Liebi Maria, bald hämmer’s gschafft. Lueg, da isch e<br />
Herberg. Mer gönd go fröge, ob mer über d Nacht<br />
tärfed bliibe. Josef klopft an.<br />
1. Wirt mürrisch. Hoi zäme, ihr händ mi gweckt, was wender?<br />
Josef ‘s tuet mer Leid, dass mer di gweckt händ. Mir sind<br />
müed vo de lange Reis. Dörfed mer über d Nacht da<br />
bliibe?<br />
1. Wirt zu sich. Oh je, oh je, zwei neui Gescht... das bedütet<br />
Arbet, Uufwand, Chrampfe... isch das müesam... Die<br />
gsend no rächt verlumpet uus. Die mached sicher no<br />
Ärger... Zu Maria und Josef. Also losed. ‘s tuet mer<br />
schampar Leid, aber alli Zimmer sind scho bsetzt. Ich<br />
ha kei Platz meh. ’s tuet mer Leid, tschau zäme!<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
- 4 -
Maria und Josef ziehen weiter, der Wirt wendet sich<br />
ab und redet mit sich selber.<br />
Also Wirt sii, das isch doch es himmeltruurigs Läbe.<br />
Müesse schnurre oder sich müesse useschnurre...<br />
Umeränne oder sich langwiile...<br />
Striit ha, oder einsam sii...<br />
Gweckt werde oder nid chönne iischlaafe...<br />
Also mir stinkt’s!<br />
Maria Du Josef, dä isch nid grad fründlich gsii. - Wieso<br />
müemer eigentlich nach Bethlehem?<br />
Josef De Kaiser wott jetzt ganz genau wüsse, wivill Lüüt i<br />
siim Riich wooned. Das isch aber e komplizierti und<br />
verzwickti Sach, wil die einte det läbed, wos wooned,<br />
die andere aber nid det läbed wos wooned, die dritte<br />
nüme det läbed wos wooned, und die vierte... Er zeigt<br />
auf ihren Bauch. ...nonig det läbed wos wooned.<br />
Und drum macht er die Zellerei jetzt uf die sicher Art<br />
und Wiis. Er hät de Befehl erla, dass jede i siis Dorf<br />
muess. Dänn zelled nur d Mänsche us Fleisch und<br />
Bluet. Und alli Gspänschter, Phantom und<br />
Doppelgänger zelled nöd. Us dem Grund simmer<br />
underwägs i euses Dorf Bethlehem. - Lueg, das isch<br />
wieder e Herberg. Villicht hämmer da meh Glück. Er<br />
klopft an.<br />
2. Wirt Guete Abig. Ihr sind spaat dra... und ihr gsend müed<br />
uus...<br />
Maria Mir sind scho lang underwägs und müed simmer au.<br />
Jetzt hämmer welle fröge, ob mer über d Nacht därfed<br />
da bliibe.<br />
2. Wirt Im Huus han i leider kei Platz meh, aber gönd nu det in<br />
Stall übere. Det sinder am Schärme und warm isch es<br />
au. - Guet Nacht, schlafed guet!<br />
Lied „en leere Stall“<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
- 5 -
Jörg<br />
Felix<br />
Daniel<br />
Engel<br />
Jörgt<br />
Engel<br />
Felixt<br />
Daniel<br />
Jörg<br />
Felix<br />
Daniel<br />
Jörg<br />
Felix<br />
3. Szene<br />
Auf dem Feld<br />
Was isch da los? ’s wird plötzlich so hell... und das<br />
zmitts i de Nacht? - Also jetzt isch mer’s nümme ganz<br />
ghüür... Er weckt die andern. Hei, wached uuf! Ich<br />
chumme nümme druus und ich han Angscht!<br />
Was isch los Jörg?<br />
Ich han au so öppis Komischs träumt...<br />
Ihr müend kei Angscht ha, dänn ich bringe eu e richtigi<br />
Freudebotschaft: z Betlehem isch hüt de Chrischtus, de<br />
Heiland gebore worde. - Mached eu uuf! Dänn finded<br />
ihr es Chind, das isch i Windle gwicklet und liit innere<br />
Chrippe ine...<br />
Wo gnau isch es?<br />
lächelt.<br />
Der Engelchor singt „Ehre sei Gott in der Höhe“<br />
Händer das ghört? De Heiland isch uf d Ärde cho!<br />
Chömmed, mer mached eus grad uf de Wäg!<br />
Ich weiss nöd, und wänn’s e Falle isch?<br />
Wieso e Falle? Nei, e Falle, das glaub i nöd. Im<br />
Gägeteil: das tönt ender wie wänn es Wunder gschee<br />
wär!<br />
Genau... es Wunder!<br />
ungläubig. Es Wunder?<br />
Ja, es Wunder! Chömmed, mer gönd grad! Mer dörfed<br />
kei Ziit me verlüüre! Gott sei Dank simmer jetzt mit<br />
dere breite, teerete Strass so guet erschlosse. Mit em<br />
Charre simmer ruckzuck deet. Stiiged ii!<br />
Fahr du nur elei Jörg! Ich gang z Fuess. Ich muess die<br />
ganz Sach zerscht verdaue. Und das chan i am beschte<br />
bii mene Verdauigsspaziergang.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
- 6 -
Daniel<br />
Ich bruuch au no Ziit... es Wunder?... Chrischtus, euse<br />
Heiland?... Bestimmt. Ich chumme au z Fuess.<br />
Alle ab.<br />
Lied „Uf em Fäld, 1. Strophe“<br />
Jörg<br />
4. Szene<br />
Jörg unterwegs<br />
kommt zur Herberge des ersten Wirts. Da, da isch e<br />
Herberg. Da muess es sii. Da liit dä Chrischtus i mene<br />
Bettli ine. Er klopft an.<br />
1. Wirt Tunner und Toria, Sternefoifi und Betonzement! Wer<br />
weckt mich scho s zweit Mal zmittst i de Nacht!<br />
Jörg<br />
Müesse schnurre oder sich müesse useschnurre...<br />
Umeränne oder sich langwiile<br />
Striit ha oder einsam sii<br />
Gweckt werde oder nid chönne iischlaafe<br />
Wirt sii isch doch es himmeltruurigs Läbe!<br />
Und du? Was wottsch? Verschwind, lueg, dass<br />
wiiterchunnsch!<br />
zu sich. Läck, isch dä hässig. Aber was er seit, chunnt<br />
mer irgendwie bekannt vor... - Dem gaan i glaub lieber<br />
us em Wäg. Wirt sii isch tänk doch nid so eifach... So,<br />
ich haue’s... s Auto lan i grad da staa... z Fuess find i’s<br />
ender... Ab.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
1. Wirt rennt heran. Wart, wart, ich glaub, ich cha der hälfe.<br />
Du suechsch sicher... Scho wäg! Was söll i jetzt<br />
mache... Ich ha’s, ich gaan en go sueche...<br />
Lied „Uf em Fäld, 2. Strophe“<br />
- 7 -
5. Szene<br />
<strong>Vo</strong>r dem Stall<br />
Der 2. Wirt, Felix und Daniel kommen daher.<br />
2. Wirt Was sägeder? Dä Chrischtus isch uf d Ärde cho? Da i<br />
miim Stall? - Ich han doch no tänkt, dass das<br />
ussergwönlichi Lüüt sind! Ich ha’s doch no tänkt...<br />
Lueged, Er zeigt auf Jörg, der daherkommt. ... ’s<br />
händ’s glaub au no anderi verno.<br />
Daniel Ihn känned mer, er ghört zu eus.<br />
Felix Sali Jörg, vo wo chunsch dänn du?<br />
Daniel Und wieso chunnsch du erscht jetzt, und z Fuess?<br />
Häsch e Panne gha?<br />
Jörg Im Gägeteil! Ich bin ender übers Ziel usegschosse...<br />
Daniel Übers Ziel usegschosse?<br />
Jörg Ja, aber das verzell ich eu susch emal. Jetzt bin ich<br />
eifach nur froh, dass ich da bin!<br />
Felix Dänn simmer ja vollzellig. Alli <strong>Wirte</strong> und <strong>Hirte</strong> sind<br />
da. Chömmed, gömmer iine...<br />
1. Wirt rennt herbei. Nei, halt, warted, ich chumme au no.<br />
Jetzt weiss ich, dass ich da finde wird, was ich scho<br />
lang gsuecht han.<br />
Jörg ’s gaat mer genau gliich...<br />
Daniel Mir au. Jetzt weiss ich, was ich wott. Also, chömed,<br />
gömmer iine.<br />
Wil vor ihm sind alli gliich:<br />
Die Geduldige und die Ungeduldige<br />
Die Gschnälle und die Langsame<br />
Die Grosse und die Chliine<br />
Die Zaaghafte und die Bestimmte<br />
D <strong>Wirte</strong> und d <strong>Hirte</strong><br />
Chömmed! Chömmed alli!<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
- 8 -
Alle treten ein und knien vor der Krippe nieder.<br />
Alle singen zusammen mit der Gemeinde „Stille<br />
Nacht, heilige Nacht“<br />
Ende<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
- 9 -
- 10-<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.
Bernhard Keller<br />
Falschi u richtigi<br />
Könige<br />
Weihnachtsstück<br />
Besetzung<br />
Bild<br />
12 Personen<br />
In Andeutung<br />
«Im Huus han i leider kei Platz meh. Aber gönd nu det in<br />
Stall übere.»<br />
Josef und Maria, aber auch die drei Könige sind unterwegs<br />
nach Bethlehem. Nach ihrem Besuch bei König Herodes<br />
finden die Weisen doch noch das Jesuskind und es wird ihnen<br />
klar, dass dies der richtige König ist.<br />
«Hie git’s nume ein richtige König und dä bin ich!»<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
2009
Personen<br />
Bote<br />
1. Dorfbewohner<br />
2. Dorfbewohner<br />
3. Dorfbewohner<br />
Maria<br />
Josef<br />
Melchior<br />
Balthasar<br />
Kaspar<br />
Wirt<br />
Soldat<br />
Herodes<br />
Noten<br />
Das Notenmaterial zu den Liedern „Esel lauf mit“, En leere<br />
Stall“ und „Drüü Könige sind da“ finden Sie unter folgender<br />
Quelle:<br />
Mitsing-Wienacht<br />
24 Mundartlieder zur Weihnachtsgeschte<br />
von Andrew Bond<br />
Lehrmittelverlag des Kantons Zürich<br />
ISBN-10: 3-906743-38-1<br />
ISBN-13: 9783906743387<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
- 2 -
1. Szene<br />
Die Botschaft<br />
Trompetenklänge ertönen. Ein Bote tritt auf. Es<br />
ertönt das Lied „Befeel vom Kaiser“. Der Bote steht<br />
alleine vorne, die andern Kinder singen in den<br />
Bänken.<br />
Bote Händer alles ghört, händer alles verstande?<br />
1. Dorfbew. Entschuldigung, ich han da no e Frag... was isch dänn<br />
de Grund für die Zellerei? Isch das wil... Der Bote<br />
unterbricht ihn.<br />
Bote schroff. Rue jetzt! Da wird nid gfröget, da wird nid<br />
diskutiert, da wird gfolget! Isch das klar! Er tritt ab.<br />
1. Dorfbew. Potz, isch das en unagnääme Mänsch. Ich han ja nu<br />
welle fröge...<br />
2. Dorfbew. Gäll, fröge sött ja wohl no erlaubt sii.<br />
3. Dorfbew. Ja wüssed ihr, dä hät doch nur so schroff reagiert, will<br />
er uf diini Frag gar kei Antwort gwüsst hät.<br />
1. Dorfbew. Meinsch.... ja nu, ich jedefalls bin froh, dass er wieder<br />
wäg isch.<br />
2. Dorfbew. ernst. Er isch wäg, aber siin Befeel bliibt.<br />
3. Dorfbew. Und de Befeel isch no schlimmer als de Bote sälber.<br />
Bedrückt. Ich Arme, ich muess bis nach Samaria. Grad<br />
jetzt, won i so vill Arbet han.<br />
2. Dorfbew. Mir gaat’s au eso. Caesarea heisst miini Heimatstadt.<br />
1. Dorfbew. Oh je, ihr zwei sind nid z beniide. Da han i’s eifacher.<br />
Eusi Familie läbt scho siit Jahrhunderte hie z Nazareth.<br />
Und wird no Jahrhunderti hie läbe...<br />
2. Dorfbew. Füül di da nu nid z sicher. Du weisch ja nid, was no<br />
alles chunnt. Oder bisch en Hellseher? Tänk nur a<br />
Dürrekatastrofe, Hungersnöt, Erdbebe, und Heuschreckeplage.<br />
Wäge söttigne Ereignis hät scho mängi<br />
Familie ihri Heimat müesse verla...<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
- 3 -
1. Dorfbew. Jetzt mal doch nid grad de Tüfel a d Wand. So schlimm<br />
wird’s scho nid wärde. Zudem hämer da scho ganz<br />
anderi Katastrofe erlitte, durlitte und duregstande. -<br />
Und was isch mit dir? Zeigt auf Josef. Du häsch bis<br />
jetzt no nüt gseit. Isch diini Familie au us däre Region?<br />
Josef Nei, nei, ganz im Gägeteil... ich muess bis nach<br />
Bethlehem.<br />
1. Dorfbew. ungläubig. Was, bis nach Bethlehem?<br />
Josef Ja, und zudem bechunnt miini Frau bald es Chind...<br />
2. Dorfbew. Oh je...<br />
Josef Nei, nei, oh ja!<br />
1. Dorfbew. Trotzdem. Du bisch eidütig de Ärmscht vo eus allne<br />
hie.<br />
Josef Ganz im Gägeteil. Was zelled scho d Asträngige und d<br />
Müe vo däre Reis. Das isch nachher bald wieder<br />
vergässe. ’s einzig wo zellt isch s Chind, wo bald uf d<br />
Ärde chunnt. Und das macht mich zum riichschte Ma<br />
wo s’git. Und eu übrigens au.<br />
Maria<br />
Josef<br />
Maria<br />
Josef<br />
Maria<br />
Josef<br />
2. Szene<br />
Maria und Josef unterwegs.<br />
Lied „Esel lauf mit“<br />
Du Josef?<br />
Was?<br />
Jetzt simmer scho am zweite Ort abgwise worde...<br />
Ja...<br />
Meinsch mer finded hüt no en Underschlupf womer<br />
über d Nacht chönd bliibe?<br />
Bis nu unbesorgt. Irgendwo chömmed mir scho<br />
undere... Lueg! Da isch scho wieder e Herberg. Er<br />
klopft an.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
- 4 -
Wirt<br />
Josef<br />
Wirt<br />
Josef<br />
Maria<br />
Kaspar<br />
Balthasar<br />
Melchior<br />
Kaspar<br />
Balthasar<br />
Melchior<br />
Soldat<br />
Hoi zäme, was wender?<br />
Mer sueched en Platz, womer chönd übernachte. Isch<br />
bi dir no öppis frei?<br />
Im Huus han i leider kei Platz meh. Aber gönd nu det<br />
in Stall übere. Det isch es trocke und warm isch es au.<br />
Schlafed guet, guet Nacht.<br />
Tanke, vielmal. Guet Nacht.<br />
Guet Nacht.<br />
Maria und Josef gehen in den Stall und richten sich<br />
für die Nacht ein.<br />
Lied: „En leere Stall“<br />
3. Szene<br />
Die drei Könige unterwegs<br />
zeigt in den Himmel. Guete Stern, liebe Stern, du<br />
zeigsch üs de Wäg.<br />
Dank dir chömmer nid fäälgaa.<br />
Du füersch üs zum König, zum wahre, zum richtige<br />
König.<br />
Lueged, da vorne isch scho Jerusalem!<br />
Da chömmer eus erkundige, wo mer de neugebore<br />
König finded.<br />
Sie treten auf dem Marktplatz auf einen einzelnen<br />
Soldaten zu.<br />
Hoi, säg, weisch du wo de neugebore König vo de Jude<br />
uf d Wält cho isch?<br />
ungläubig. De neugebore König vo de Jude? <strong>Vo</strong> was<br />
redsch du? Hie git’s kein neugeborene König. Das wär<br />
ja no es Baby. Er lacht. Nei, nei, euse König isch scho<br />
lang König... und wird no lang König sii. Bi eus regiert<br />
nid so jungs unerfahrenes Gmües. Und von eme Baby<br />
Er lacht. ...von eme Baby lömmer eus scho gar nid<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
- 5 -
Kaspar<br />
Soldat<br />
Balthasar<br />
Soldat<br />
Kaspar<br />
Soldat<br />
Herodes<br />
regiere! Hahaha, das isch jetzt würklich en guete Witz<br />
gsii... es Baby, wo König isch... hahaha... - Wieder<br />
ernst. Und wer sind ihr? Und vo wo chömmeder?<br />
Mir sind drü Sterndüüter us em Morgeland. Mir händ<br />
em neue König siin Stern gsee. Jetzt simmer cho, um<br />
eus vor ihm z verneige und ihm Gschänk darzbringe.<br />
erstaunt. Was! Ihr noble Herre wend eu vor mene<br />
Baby verbüüge? <strong>Vo</strong>r so mene chliine Pfupf, wo nur<br />
schlaft, schreit und schi... äh i d Windle macht? Isch<br />
das eue Ernscht?<br />
Ja das isch es.<br />
Jetzt verstand i d Wält nüme. Jetzt chumm i nüme<br />
druus. Kratzt sich am Kopf. Sich verneige vor eme<br />
Baby... Zu sich. Das Ganze isch mer langsam nüme<br />
ghüür. Überlegt. Am Änd isch a däre Gschicht mit dem<br />
neue König doch no öppis waar... Also da git’s nume<br />
eis, das muess i sofort eusem Herodes go mälde. Zu<br />
den Königen. Warted nu grad gschnäll hie. Ich bi grad<br />
wieder zrugg. Ich gang gschnäll go fröge.... Er läuft<br />
davon. ....ob ächt euse König... Immer leiser... eu<br />
chönnti wiiterhälfe...<br />
Chömed, bis er zrugg isch, gömmer det i das Wirtshuus<br />
go warte.<br />
Musikstück<br />
4. Szene<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Beim Herodes.<br />
Herodes, Herodes, chumm gschwind! Ich muess dir<br />
öppis Wichtigs brichte! Drü vornehmi Herre...<br />
tritt herbei und unterbricht ihn. Was machsch du da<br />
für en fürchterliche Lärme!? Gib Rue oder muess i di<br />
eigehändig zur Türe useschmeisse?<br />
- 6 -
Soldat<br />
Herodes<br />
Soldat<br />
Herodes<br />
Soldat<br />
Herodes<br />
Soldat<br />
Herodes<br />
Soldat<br />
Herodes<br />
Soldat<br />
Herodes<br />
unterwürfig. Nei, mach das bitte nid. Was i dir wott<br />
säge, isch vo gröschter Wichtigkeit...<br />
<strong>Vo</strong> gröschter Wichtigkeit? Also guet, dänn verzell!<br />
Drü vornehmi Herre sind hie aacho. Sie säged, hie<br />
irgendwo segi en neue König uf d Wält cho. Stell dir<br />
vor, en neue König!<br />
erschrocken. Was! Was verzellsch du da für Chabis.<br />
Das tärf doch nid waar sii. Laut und energisch. Hie<br />
git’s nume ein richtige König und dä bin ich!<br />
Sie säged aber es segi wahr! Sie heged em neue König<br />
siin Stern gseh und jetzt sinds da und wend zu ihm.<br />
Das git’s ja nid! Das isch e bodelosi Frächheit, das isch<br />
Betrug, en Skandal, e Chriegserchlärig! Bestimmt.<br />
Jetzt muess i Gwüssheit ha. Zum Soldaten. Gang<br />
gschnäll zu de Hoheprieschter und Schriftgelehrte und<br />
frög sie, wo dä neu König gebore worde isch.<br />
Verstande, ich bin scho wäg!<br />
zu sich, bestimmt. Da i disem Land git’s nume ein<br />
richtige König: und dä bin ich, ich und nomal ich.<br />
Überlegt. Wie söll ich schalte, wie söll ich walte, dass<br />
ich miini Macht chan erhalte... Jetzt han i’s! Ich muess<br />
dä neu König finde, ich muess en finde, Leiser. ...ich<br />
muess en finde... Leise. und dänn us em Wäg ruume.<br />
kommt ausser Atem angerannt und ruft. Es isch alles<br />
waar! D Hoheprieschter und die Schriftgelehrte chönd<br />
alles bestätige, in Bethlehem isch de neu König uf d<br />
Wält cho!<br />
überlegt lange. Jetzt git’s nume eis... Mit fieser<br />
Stimme. ...die drü feine Herre sölled zu mir cho.<br />
Bestimmt. Hopp, gang sie go rüefe!<br />
Jawoll, verstande, ich bi scho wäg.<br />
Alles, eifach alles i miim Riich ghört mir: d Bäum, d<br />
Tier, de Bode, d Pflanze, s Wasser, d Mänsche, sogar d<br />
Luft, d Vögel und dä Wind ghöred mir... eifach alles.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
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Herodes<br />
Melchior<br />
Balthasar<br />
Kaspar<br />
Melchior<br />
Balthasar<br />
Kaspar<br />
Melchior<br />
Herodes<br />
Balthasar<br />
Und niemert, gar, gar niemert nimmt mir au nur es<br />
Staubchörnli vo däm wäg.<br />
Der Soldat kommt mit den drei Königen zurück. Der<br />
Soldat geht wieder weg.<br />
Musikstück<br />
5. Szene<br />
Könige unter sich.<br />
Sind grüsst! Miin Soldat hät mir verzellt, dass ihr uf dr<br />
Suechi sind.<br />
Ganz genau. Mir sind Sterndüüter us em Morgeland<br />
und sueche de neugebore König.<br />
Mir händ e langi, beschwäärlichi aber leeriichi Reis<br />
hinder üs.<br />
Und de Stärn da... Er zeigt in den Himmel. ...hät üs<br />
immer de richtig Wäg zeiget.<br />
Aber je wiiter dass mer cho sind...<br />
....umso liechter und freier hämmer eus gfühlt.<br />
Jetzt wemmer eus vor dem neue König verneige und<br />
ihm eusi Gschänk darbringe.<br />
Weisch du wo mer ihn finded?<br />
Ja, das weiss ich. In Bethlehem isch er uf d Wält cho.<br />
Gönd det ane und wänn er en gfunde händ, dänn<br />
chömmed mir’s go brichte, damit ich ne chan verni...<br />
äh damit au ich mich vor ihm chan verneige.<br />
Ja, das mached mer, das isch e gueti Idee. Dänn vor<br />
dem König... Er zeigt auf den Stern. ...müend sich<br />
sogar d Könige verneige.<br />
Lied „Drüü Könige sind daa“<br />
Die Kerzen am Christbaum werden angezündet.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
- 8 -
Herodes<br />
Melchior<br />
Kaspar<br />
Balthasar<br />
Melchior<br />
Kaspar<br />
Balthasar<br />
6. Szene<br />
In Bethlehem<br />
Die drei Könige wandern gegen Bethlehem, immer<br />
dem Stern nach. Im Stall finden sie das Christuskind.<br />
Sie knien nieder und bringen ihm ihre Geschenke<br />
dar. Nachher ertönt aus dem Hintergrund die Stimme<br />
von Herodes.<br />
ist unsichtbar, spricht aus dem Hintergrund. Da i<br />
disem Land git’s nume ein richtige König und dä bin<br />
ich, ich und nomal ich. Wie söll ich schalte, wie söll<br />
ich walte, dass ich miini Macht chan erhalte... Ich<br />
muess dä neu König finde und dänn us em Wäg ruume.<br />
Die drei Könige stehen auf.<br />
schüttelt den Kopf und zeigt in Richtung der Stimme<br />
Herodes. Er isch de falsch König und er gaat under.<br />
zeigt auf das Jesuskind. Das isch dä richtig König und<br />
er läbt wiiter...<br />
...wil er en König isch, wo nume git und nid nimmt.<br />
...wil er en König isch, wo de Himmel und d Ärde<br />
mitenand verbindet...<br />
...wil er en König isch, wo die, won an ihn glaubed,<br />
mitenand verbindet...<br />
... und somit disi zu de Riichschte, de allerriichschte<br />
Mänsche macht.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Lied „Was isch das für e Nacht“<br />
Die drei König verneigen sich vor dem Jesuskind und<br />
verabschieden sich von Maria und Josef und machen<br />
sich auf den Heimweg.<br />
Ende<br />
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